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Hospizhilfe: Trotz Corona aktiv

Zu den vielen Angeboten der Hospizhilfe gehört die Kindertrauergruppe, hier bei einer Veranstaltung vor dem Kloster Frenswegen.

Neuanlauf unter anderem beim Trauerfrühstück

Foto: Hamel

Der letzte Weg ins Ungewisse – niemand möchte ihn allein gehen. Eine Hand, die beim Abschied hält, ein nettes Wort, ein Gespräch – all das sind Gesten, die oft die Angehörigen leisten.

NORDHORN Angehörige und Betroffene benötigen hier ebenso einen hilfreichen Menschen an ihrer Seite wie die Sterbenden selbst. Unterstützung bieten in dieser besonderen Zeit die geschulten Ehrenamtlichen der Hospizhilfe Grafschaft Bentheim an. Etwa 120 Männer und Frauen zählt ihr Unterstützerstamm. „Das ist schon eine beachtliche Zahl“ , weiß Geschäftsführerin Heike Paul. „Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir bisher noch nie eine Anfrage zur Begleitung ablehnen mussten. “ Das gilt auch trotz Corona. Durchgängig bestand auch trotz Lockdowns die Möglichkeit, sich telefonisch Rat und Hilfe zu suchen, und ab Mai konnten Betroffene auch wieder persönlich in Kontakt mit der Hospizhilfe treten; und die bestehenden Gesprächskreise wurden weitergeführt, wie die Hospizhilfe-Mitarbeiterinnen Mirjam Hackmann und Kim Westenberg berichten. Fortlaufend gibt es individuelle Trauergespräche ebenso wie Trauergesprächskreise für Erwachsene, Jugendliche und Kinder. Neu eingerichtet wurde die Elterngruppe „Sternenkinder“ . Sie richtet sich an Väter und Mütter, deren Kinder kurz vor, während oder nach der Geburt gestorben sind. Seit Oktober bietet die Hospizhilfe wieder das Frühstück für Trauernde an. Seit dem Treffen im Februar war es wegen Corona nicht mehr möglich. Begonnen wird mit einem neuen Konzept, das den Pandemiebedingungen entspricht. Bis zu sieben Personen, die vor kurzer Zeit einen lieben Menschen verloren haben, können sich bei einem kleinen Frühstück austauschen. Bei belegten Brötchen, Kaffee und Tee kann über die momentane schwierige Situation gesprochen werden. Vorbereitet und begleitet wird das Treffen von drei ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der Hospizhilfe, die alle ein Trauerseminar besucht haben. Voraussetzung für den Besuch des Trauerfrühstücks sind eine telefonische Anmeldung und ein Erstgespräch mit einer Koordinatorin. Bei Interesse können sich Betroffene unter der Telefonnummer der Hospizhilfe 05921 75400 melden.

Das Angebot der Hospizhilfe ist aber noch breiter aufgestellt, wie die Hospizhilfe-Mitarbeiterinnen Mirjam Hackmann und Kim Westenberg erläutern. So werden Institutionen wie Schulen und Kindergärten bei Fragen rund um die Themen Tod und Trauer beraten. Ein Teil der präventiven Hospizarbeit ist das Schulprojekt „Hospiz macht Schule“ . Ehrenamtliche bereiten Kinder sensibel auf den Bereich rund um das Thema Tod, Sterben, Trost und Trauer vor. Zudem werden jährlich zwei Kurse „Letzte Hilfe“ für Angehörige und auch andere Personenkreise angeboten. Innerhalb des Kurses lernen interessierte Bürgerinnen und Bürger, was sie für die ihnen Nahestehenden am Ende des Lebens tun können. Des Weiteren können Beratungsgespräche zur Vorsorgevollmacht und zur Patientenverfügung in der Hospizhilfe vereinbart werden.

Das Bereitschaftstelefon der Hospizhilfe (05921 75400) ist und bleibt für von Tod und Trauer Betroffene durchgängig geschaltet. am

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