GoodTimes 2019-01

Beatles • Lords • Achim Reichel • Pete York • Pond • Buddy Holly • Joe South • Jim McCarty • Birth Control Kritiken D:  6,50 • Schweiz CHF 12,00 • A • L • NL • I • B:  7,00 • 1/2019 (Nr. 158) • Februar/März • www.goodtimes-magazin.de uber 200 CD/LP-

2000 e Ko nzert -Term in uber

Vor 50 Jahren

1969 Thunder • Nektar • Joe Jackson • Stewart Copeland • Dick Dale • Don Stevenson • Carpenters • Hans Riebe

EDITORIAL

IMPRESSUM Anschrift:

wird in uber 30 Ländern der Welt gelesen!

NikMa Verlag Fabian Leibfried Eberdinger Straße 37 71665 Vaihingen/Enz Tel.: 07042/37660-160 Fax: 07042/37660-188 E-Mail: goodtimes@nikma.de www.goodtimes-magazin.de www.facebook.com/goodtimesmagazin Herausgeber und Chefredakteur: Fabian Leibfried (fl) Mitarbeiter: Matthias Auer (ma), Jens-Uwe Berndt (jub), Horst Berner (hb),­Marc Bloemeke (mb), Rüdiger Bloemeke, Lothar Brandt (lbr), Paul Breit­bach, Mathias Buck, Petra Czerny (pc), Heinz Dietz, Michael Fuchs-Gamböck (mfg), Hans-Jürgen Günther (hjg), Ralf Günther (rg), Christof Hammer (ch), Hartmut Hennig (Fotos), Christian Hentschel (che), Teddy ­Hoersch, Pauline Kingsbury (pk), Tino Krauter (tk), Willi Kuper (Fotos), ­Madita Leibfried (ml), Niklas Leibfried, A­ lexander Neumann (an), Helmut Ölschlegel (­ Fotos), Jörg Palitzsch (jp), Ralf G. Poppe (rgp), Sven R­ achner (sr), Philipp Roser (pro), Frank Schuster (frs), Ulrich Schwartz (us),­­Peter S­ eeger (p), Claudia Seeger-Wedeleit (csw), Christian Simon (cs), Björn Springorum (bsp), Alan Tepper (at), Claudia Tupeit (ct), Uli Twelker (utw), Thomas Wachter (tw), Frank Witzelmaier (fw) Abonnements, Shop, Social Media: Andrea Leibfried, goodtimes@nikma.de Grafische Gestaltung: Kathleen Müller, grafik@nikma.de Andrea Zagmester, kult@nikma.de England-Korrespondent: Klaus Brotmann Amerika-Korrespondent: Eric Drolette Anzeigenverkauf: Petra Czerny, anzeigen@nikma.de Tel.: 07042/37660 -165 Vertrieb: IPS Pressevertrieb GmbH, Postfach 1211, 53334 Meckenheim Druck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG, Frankfurter Str. 168, 34121 Kassel Erscheinungsweise: 6 x jährlich Abonnement: Für 6 Ausgaben im Kalenderjahr Inland: € 36,00 Ausland: € 40,00 (Preise inkl. 7 % MwSt. und Porto) Copypreis: Einzelheft: € 6,50 (Preis inkl. 7 % MwSt.) Anzeigen: Für gewerbliche Anzeigen bitte Preisliste Nr. 17 (inkl. Mediadaten) anfordern.

Kleinanzeigen: Zeilenpreise für Gewerbliche und Verkaufsanzeigen € 1,40; Zeilenpreise für Privatanzeigen (Kauf & Tausch) € 0,70 (jeweils inkl. 19% MwSt.) Für Kleinanzeigenbestellungen beachten Sie bitte die Hinweise auf dem Bestellschein im Heft.

Anzeigenbuchungsschluss / Erstverkaufstag: 2/2019 = 01.03.2019 22.03.2019 3/2019 = 03.05.2019 24.05.2019 4/2019 = 05.07.2019 26.07.2019 5/2019 = 30.08.2019 20.09.2019 Kontoverbindung: NikMa Verlag Kreissparkasse Ludwigsburg IBAN: DE38 6045 0050 0000 1082 94 BIC: SOLADES1LBG Paypal-Adresse: info@nikma.de

Liebe Leserinnen und Leser,

Februar/März 2019

L

angweilig wird es nie, wenn wir an der jeweils neuen Ausgabe von GoodTimes arbeiten. Immer wieder beschert der Redaktionsalltag kleine Überraschungen – in diesem Fall die erste gleich am 2. Januar, als die ersten Plattenfirmenmitarbeiter bereits wieder loslegten. Da schneite eine elektronische Post herein, mit der wir gar nicht mehr gerechnet hatten: Wochenlang waren wir an Billy Bremner wegen eines Interviews dran gewesen, hakten immer wieder nach. Mache er, hatte der britische Wahl-Schwede Anfang Dezember versprochen, allerdings gehe es nur per E-Mail. Also schickten wir ihm die Fragen, und als nach mehrfachem erfolglosen Nachbohren schon niemand mehr mit Antworten rechnete, kamen sie dann doch noch: von dem 72-Jährigen handschriftlich verfasst, abfotografiert und per E-Mail zugestellt!

So unterschiedlich sind die Veteranen in Sachen moderner Technologie unterwegs – der eine greift noch zu Stift und Papier, der andere verbringt Stunden am Laptop oder PC: Als der immerhin schon 80-jährige Colin Allen (Drummer bei Manfred Mann, Bob Dylan, Rod Stewart, Stone The Crows, John Lee Hooker und heute ebenfalls in Schweden beheimatet) GoodTimes auf eigenen Wunsch ebenfalls via E-Mail Rede und Antwort stand, schickte er acht eng bedruckte Replikseiten, die er in den Computer geklopft hatte.

Apropos Technik: In England, so war zu lesen, gibt es eine Wiederauferstehung der eigentlich längst ausgestorbenen Musikkassette. Einige der jüngsten Veröffentlichungen sind dort neuerdings auch auf MC erhältlich! Wir werden aufmerksam beobachten, ob es sich bei dem Phänomen um einen medialen Hype handelt oder sich da ein Trend andeutet wie einst beim allzu früh totgesagten Vinyl.

Wir halten Sie jedenfalls auf dem Laufenden und wünschen Ihnen viel Schmökerspaß mit der neuen GoodTimes-Ausgabe …

NE U

Fabian Leibfried Herausgeber/Chefredakteur

GoodTimes ist auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt! Weiterverwendung aller in GoodTimes erschienenen Artikel, Interviews, Discographien, Fotos, Rezensionen etc. nur mit der Zustimmung des Heraus­ gebers gestattet. Gerichtsstand: Stuttgart

GoodTimes 1/2019

NEU: EDITION FUSSBALL 100 Fußballer – Bundesliga '63–'89

n

Music from the 60s to the 80s

n

Seite

3

INHALT

1969 28 Lords

12 Titelstory

stories 12 1969

34 Rudolf Rock & Die Schocker

Kultige Rock'n'Roll All-Star-Band

Das Jahr, als das Festival erfunden wurde

20 Beatles

42 Buddy Holly

Album Cover Art Galerie #17: Yellow Submarine

60 Jahre sind vergangen seit dem Tag, als die Musik starb" "

22 W-Fest 2019

45 Stewart Copeland (Police)

Zeitschleife einmal im Jahr

Der ewige Klang-Abenteurer

23 Joe Jackson

46 Leaf Hound

Back To The Dandy-Roots

Knüppel aus dem Sack

24 Rock Meets Classic

48 Werner Becker alias Anthony Ventura

Die Karawane rollt zum zehnten Mal

Wanderer durch die deutsche Musikgeschichte

25 Thunder

50 Little Bob Story

Alte Nummern auf den Kopf gestellt

Blues Rock Made In France

26 Achim Reichel

56 Joe South

Das musikalische Chamäleon

Der 68er

27 Don Stevenson (Moby Grape)

62 Das ist ja tiiiierisch!

Aktiv und mobil im Teilruhestand

Tiere in Gruppennamen – Teil 6

28 Lords – 60 Jahre

64 20. Blues Festival Basel

Die dienstälteste Beat- und Rockband der Welt

Es ist der Blues, der zählt

30 Pond

65 Carpenters

Elektronischer Planetenwind aus dem Osten

32 Vanderlinde

Wiederauferstehung mit großem Orchester

66 Hans "Riebe" Riebesehl

Hauptsache Melodie!

Macher hinter den Kulissen

32 (New) Nektar

110 Gracious

Der König ist tot, es lebe der König

Die Stunde der Tastendrücker

34 Birth Control

114 Stefan Waggershausen – Carl Palmer – Billy Bremner

The Show Must Go On

Die nächste Seite

4

n

… zuguterletzt

erscheint am 22. März 2019

GoodTimes 1/2019

n

Music from the 60s to the 80s

Ausgabe Nr. 158, Februar/März 2019

Das ist ja tiiiierisch!

Wer steht denn da im Wald?

20 Beatles – Album Cover Art #17

30 Pond

42 Buddy Holly

50 Little Bob Story

62 Tiere in Gruppennamen

Teil 6

rezensionen rubriken

features

3 3 4 6 10 36 38 40 44

54 55 60 68

69

70 72 74 95 97 98

100 102 112 113

CD-Highlight Joe Jackson Fool

DVD-Highlight Gundermann

Box-Highlight

1969 – Das Jahr, als das Festival erfunden wurde Woodstock gilt als Mutter aller Festivals. Das ist durchaus logisch. Vieles von dem, was man gemeinhin mit Live-Großereignissen in Verbindung bringt, nahm hier scheinbar seinen Anfang ... weiter Seite 12

Creedence Clearwater Revival The Studio Albums Collection

Buch-Highlights Deep Purple In Rock Der lange Weg zu einem Meisterwerk Das Bravo Chart-Lexikon 1956–2013

60 Jahre Lords Wir haben ja als Skiffle Lords 1959 in Berlin angefangen. Da haben wir auf der Straße, in Jugendheimen und in Kneipen gespielt. Wir ließen den Hut rumgehen, um etwas Geld zu verdienen, denn als Gage gab's meistens nur eine Bockwurst oder 'ne Cola. ... weiter Seite 28 GoodTimes 1/2019

n

Music from the 60s to the 80s

n

Seite

5

Impressum Editorial Inhalt Aktuelles – Neues aus der Szene Verstorbene Shop Abo-Bestellschein Kleinanzeigen Kolumne Christian Simon #39: Rock Meets Country – Teil 2 Was macht eigentlich …? Dick Dale History Pics neu Charts GoodTimes-Tipp: Struts GoodTimes-Newcomer: Ada Morghe • Tiwayo Runde Geburtstage Gedenktage CD/Vinyl/-Rezensionen DVD/Blu-ray-Rezensionen Buch-Rezensionen Konzertberichte: Night Of The Proms • Pete York's Rock & Blues Circus Tourneen/Musicals Konzertkalender Kreuzworträtsel + Verlosung Leserbriefe

NEWS

Atlantis_2016_Version_3_Atlantis_2016 26.01.16 18:18 Seite 1

LP’s

CD’s

seit 1983

ATLANTIS RECORDS.CH 079 938 99 65 Steinenbachgässlein 34 4051 BASEL An/Verkauf • Bestellungen • Old/New Vinyl

„Same procedure as every year” – diese Antwort von Miss Sophie im „Dinner For One" gehört genauso zum Silvesterprogramm des deutschen Fernsehens, wie in jeder GoodTimes-Ausgabe zu Jahresbeginn nachzulesen ist, wen die Rock'n'Roll Hall Of Fame als ihre „Class Of 2019" aufgenommen hat. Diesmal sind es die Zombies, Stevie Nicks, Roxy Music, The Cure, Def Leppard, Radiohead und Janet Jackson. Die Kandidaten, die auf der Strecke blieben, waren Kraftwerk, MC5, Todd Rundgren, Rufus & Chaka Khan, Devo, Rage Against The Machine und LL Cool J. Die Aufnahmezeremonie in die Ruhmeshalle findet am 29.3. in Brooklyn statt+++ Von derlei Veranstaltungen wie der Rock’n’Roll Hall Of Fame habe er ohnehin nie viel gehalten, „deswegen hoffe ich, nie mehr nominiert zu werden", sagte Todd Rundgren­ GoodTimes unmittelbar vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe (Interview folgt in der nächsten). Der USMusiker startet seine nächste Welttour – in Duisburg! Im Theater am Marientor gibt es nach schier endloser DeutschlandAbstinenz am 1. April den Startschuss im Ruhrpott, tags darauf ist der Altmeister in der Hamburger Laeiszhalle live zu erleben. „Das hat mich selbst überrascht, dass ich in Deutschland offenbar doch ein paar Fans habe", sagte Rundgren mit einem Augenzwinkern. Im Rahmen der Konzerte will er seine im Dezember erschienene Autobiografie „The Individualist: Digressions, Dreams And Dissertations" vorstellen und dazu vor der Pause am Ende des ersten Konzertteils einen „Frage und Antwort"-Teil einbauen+++ Vorerst nur ihre 2019er Aufnahmekandidaten hat die Songwriters Hall Of Fame Anzeige

hat der 71-Jährige, der an einer neuen Live-CD arbeitet, seine Ron Evans Group umbesetzt. Neben Bassist Harley ist nun James Jacobs an den Keyboards dabei, mit dem Evans in den 60er Jahren bereits bei den Funny Figures gespielt hatte. Ebenfalls ein alter Sixties-Bekannter ist Saxofonist Rainer Blencke, den mancher aus Thomas Gottschalks „Late Night"-Band kennen dürfte. Am Schlagzeug sitzt nun Christoph von Sonnenburg, der Evans schon von 1994 bis 2001 antrieb. Neben den Gruppenaktivitäten ist Evans aber auch weiter mit Hanns-Christian Müller bei dessen Lesungen zu erleben. Der Regisseur, Filmemacher, Musiker und Songautor (u.a. für die Toten Hosen) schreibt übrigens gerade an einem neuen Buch+++

­ ekannt gegeben: Tommy James, Lloyd b Price, Cat Stevens, Beach Boy Mike Love und Jeff Lynn (ELO) sind in der Kategorie Performer aufgeführt. Bei den Songschmieden sind es Tommy Boyce & Bobby Hart, Russell Brown & Irwin Levine (schrieben viele Hits für Tony Orlando & Dawn), Jerry Fuller (auf ihn gehen die meisten Erfolge von Gary Puckett & Union Gap zurück), Jack Tempchin, P.F. Sloan & Steve Barri ("Eve Of Destruction”), Tom T. Hall, Roger Nichols (Paul Williams, Carpenters) sowie Dan Penn & Spooner Oldham. Die Aufnahmezeremonie ist für den 13.6. in New York angesetzt+++

Zum 28. Mal gehen in diesem Jahr die ­Rother Bluestage über die Bühne. Die Programmverantwortlichen sind dabei so früh wie nie zuvor mit den Namen der diesjährigen Künstler an die Öffentlichkeit gegangen: Das Auftaktkonzert am 29. März wird Headliner Walter Trout geben, der in der fränkischen Kleinstadt 2012 eines seiner letzten Konzerte vor seiner langen Krankheitsphase samt Lebertransplantation bestritten hatte. Tags darauf sind per Doppelkonzert zwei Ausnahmesänger zu erleben: Andreas Kümmert und Andrew Strong (The Commitments). Nach Roth kehren auch Big Daddy Wilson, Larry Garner & The Norman Beaker Band sowie Zed Mitchell zurück; Mike Zito, einst Mitbegründer der Royal Southern Brotherhood, bringt als Opener seinen Landsmann Jeremiah Johnson mit Southern Rock mit.

Nach dem Electro-Deluxe-Gastspiel 2018 sind diesmal gleich zwei Acts aus Frankreich dabei: MF Robots, die neue Band von Brand-New-Heavies-Mastermind Jan Kinkaid, sowie Nina Attal. Ebenfalls im Doppel präsentieren sich die New Yorker Punk-Blueserinnen Jane Lee Hooker und die Kroatin Vanya Sky. Ein Heimspiel haben die auch international erfolgreichen Franken Smokestack Ligthnin’, die mit US-Schauspieler Jake La Botz zur „American Roots Night" laden. Termine und Locations sind unter www.bluestage.de zu finden+++

© Pressefoto

Anzeige

Der Anfang des neuen Jahres steht beim Label Moosicus ganz im Zeichen des Musikers, Zeichners und Schriftstellers Volker Kriegel. Die Hannoveraner Plattenmacher haben in das Archiv des Darmstädter Fusion-Jazz-Rockers gegriffen, dabei drei Schätze gehoben und daraus drei opulente Veröffentlichungsobjekte geschaffen: MILD MANIAC enthält neben dem Originalalbum von 1974 Live-Aufnahmen aus dieser Schaffensperiode Kriegels als Bonus; BITON GROOVES­bietet Material seiner Biton-LPs (1974–1982), die nicht im regulären Handel erhältlich waren, sondern ausschließlich als Hintergrundmusik im Fernsehen und Radio zum Einsatz kamen. SCHÖNE AUSSICHTEN schließlich umfasst die 1983er Original-LP mit drei Variationen der „Wellenmusik" als Bonustracks, komponiert als Filmmusik für Wolfgang Mackrodts WDR-Experimentalfilm „Wellen". Die Auswertung des Kriegel-Archivs geht auch nach den für Ende Januar angekündigten drei Startveröffentlichungen weiter+++ Der deutsch-englische Gitarrist/Sänger Ron Evans ist weiterhin mit Rod Harley im Duo unterwegs, will nach eigener Aussage bei Auftritten künftig verstärkt Gäste mit auf die Bühne bringen, „um es möglichst unterhaltsam zu halten". Außerdem

Um in Franken zu bleiben: Dort gab es von 1970 bis 1974 eine Band und „spirituelle Land- und Musikkommune" namens Lord's Family. Die machte meditative Hippiemusik irgendwo zwischen Amon Düül und Popol Vuh, tourte mit Guru Guru und der Bröselmaschine und erhielt einen Hausbesuch durch das renommierte Magazin „Sounds". Die Truppe schuf damals zwar schon so etwas wie Videos, brachte allerdings nie eine Platte heraus. Dennoch fanden sich nun genügend Aufnahmen der Combo in diversen Archiven, so dass es demnächst ein posthumes Album geben wird+++

Rock + Pop Memorabilia

Wall Of Fame • P.O. Box 1950 • 48580 Gronau Tel.: 0171/7412584 • eMail: info@wall-of-fame.de Internet: www.wall-of-fame.de

Auch für 2019 hat Bruce Springsteen die E Street Band auf Ruhemodus geschaltet. Die Gelegenheit nutzt Gitarrist Nils Lofgren­ für diverse eigene Projekte, da­ runter auch ein neues Solo-Album. Das soll „hoffentlich Ende April" erscheinen,

Goldene Schallplatten, Signaturen etc. von Abba bis Zappa. Das weltweit größte Angebot an Raritä­t en aus dem Bereich Rock + Pop Memorabilia.

Anfragen bitte telefonisch.

Seite

6

n

GoodTimes 1/2019

n

Music from the 60s to the 80s

kündigte Lofgren an. Er sei im Studio schwerpunktmäßig elektrisch zugange, es werde aber auch Pianosongs und Akustiknummern geben. Mit im Studio waren unter anderem Kevin McCormick (Tourbassist von Crosby, Stills & Nash) und Schlagzeugveteran Andy Newmark. Ob er seine US-Tour im Mai auch in Richtung Europa/Deutschland verlängern wird, war bei Redaktionsschluss noch offen.

Desgleichen, ob der Gitarrist in diesem Jahr – wie schon im Mai 2018 – wieder das Line-up der Begleitband Crazy Horse seines früheren Arbeitgebers Neil Young verstärken wird+++ Auch in Deutschland waren John Hiatt und seine einstige Begleitband The Goners mit Sonny Landreth an der (Slide-)Gitarre, Kenny Blevins (dr) und Dave Ranson (b) 2018 live zu erleben, als sie zum 30-jährigen Veröffentlichungsjubiläum von Hiatts Album SLOW TURNING weltweit 70 Reunion-Konzerte spielten. „Es wird in absehbarer Zeit sicher auch einen Mitschnitt geben", versprach Hiatt im GoodTimesGespräch allen Fans, die die nur mäßig beworbenen Shows verpasst haben+++

„PopStop – das Musikradio" – immer freitags zum Erscheinen unseres Heftes gibt es eine GoodTimes-Sondersendung (19 bis 20 Uhr), in der die neueste Ausgabe vorgestellt wird (die Sendung wird dann mehrfach wiederholt). „PopStop" sendet Musik­ titel mit Format – ohne formatierte Musikzusammenstellung+++ Sänger Roger Daltrey hat in einem „Billboard"-Interview zu seinen Planungen für 2019 offen gelassen, ob er mit seiner Stammband The Who in diesem Jahr auf der Bühne zu erleben sein wird.

2018 hatten er und Kollege Pete Townshend sich auf Solo-Aktivitäten konzentriert. „Wir haben darüber diskutiert, ein Who-Projekt in Angriff zu nehmen", verriet Daltrey, ließ über das Ergebnis der Gespräche allerdings nichts verlauten. „Es ist wirklich schwierig, ich werde im März 75 und habe das Gefühl, etwas machen zu müssen oder zu können, aber ich weiß nicht was." Eindeutiger war der Brite, als er eine Livedokumentation seiner letztjährigen Solotour ankündigte, bei der er die 1969er Who-Rockoper TOMMY mit Orchesterbegleitung präsentiert hatte. Möglicherweise werde er dies zum 50-jährigen Jubiläum des bahnbrechenden Albums fortsetzen. „Es ist anders als die Version von The Who, hat aber unglaublich Power und etwas Magisches", sagte Daltrey und wollte nicht ausschließen, Ähnliches mit QUADROPHENIA auf die Beine zu stellen+++ Etwas anders hören sich bei Gitarrist/ Songschmied Pete Townshend die Berichte über das Geschehen bei The Who an. Der ließ verlauten, man habe 15 neue Songs auf Demo im Kasten. Die habe er in fünf englischen Studios aufgenommen und hoffe nun, dass Daltrey dazu singen werde. Und: The Who werden in diesem

Der britisch-norwegische Gitarrist, Sänger und Songwriter Krissy Matthews wird Ende März sein neues Album MONS­T ER IN ME veröffentlichen. Auch an Matthews' mittlerweile sechstem Studiowerk hat Pete Brown (Cream, Graham Bond, Jeff Beck) wieder als CoAutor mitgewirkt, und er war zudem an der Produktion beteiligt. Am 21.3. wird der WDR im Rahmen des CrossroadsFestivals in der Bonner Harmonie den Auftritt der Krissy Matthews Band für den „Rockpalast" aufzeichnen. Im April/ Mai geht Matthews, der in den letzten drei Jahren viel mit der Hamburg Bluesband unterwegs war, mit seiner Gruppe auf Europatournee+++ Apropos „Rockpalast". Vor allem Liebhaber von Westcoast- und Südstaaten-Rock können sich auf überarbeitete Re-Releases und Neuveröffentlichungen freuen. CD/ DVD-Boxsets wird es bald geben von der Commander Cody Band (1980), Dickey Betts & Great Southern mit ihren Auftritten 1978 (Grugahalle Essen) und 30 Jahre später auf dem Bonner Museumsplatz sowie von Jorma Kaukonen mit seiner Band Vital Parts (1980)+++ Anna Loos, die 2006 bei Silly die 1996 verstorbene Tamara Danz ersetzt hatte, will sich jetzt erst einmal auf ihr am 8.3. erscheinendes Solo-Album WERKZEUGKAS­ TEN konzentrieren und solo touren. Somit steht sie nicht mehr zur Verfügung. „Wir haben mit Anna zwölf tolle Jahre durchlebt ... nun ist es wie in vielen Beziehungen", schrieb die Band im Dezember auf ihrer Homepage. Da Uwe Hassbecker (g), Ritchie Barton (keys) und Jäcki Reznicek (b) aber weiter aktiv bleiben wollen, haben sie sich für die im November angesetzte Tour etwas einfallen lassen: Sie spielen zehn Konzerte, und in jedem steht ein anderes der bislang zehn Studio-Alben im Fokus (welches wo präferiert wird, ist auf www.silly.de nachzulesen). Der Clou ist aber auch noch ein anderer: Mit Julia Neigel und Anna R (Rosenstolz, Gleis 8) präsentieren sie zwei Gastsängerinnen.

Neigel, die in der Vergangenheit schon mit Hassbecker arbeitete, hat ihr neues eigenes Album fertig, das „sehr rockig ausgefallen ist", wie sie GoodTimes sagte. Wann es erscheint, steht allerdings noch nicht fest+++

"Bohemian Rhapsody" ist der meistgestreamte Song des 20. Jahrhunderts. 1,6 Milliarden Streams hat die Queen-Nummer mittlerweile über alle Audio- und Video-Streamingportale auf sich vereint.

Doch damit nicht genug: Den aktuell laufenden gleichnamigen Film haben allein in Deutschland bereits mehr als zwei Millionen Kinobesucher gesehen. Bei der Verleihung der Golden Globes wurde er als „Bestes Filmdrama" ausgezeichnet+++ SIGNS heißt das neue Album, das dann vierte Studiowerk, der Tedeschi Trucks Band, also der z wölf köpf igen Blu e s -Roc k-Familie aus Florida: Nach der Veröffentlichung im Februar kommen Susan Tedeschi, ihr Ehemann und Ex-Allman-BrothersGitarrist Derek Trucks & Co. im Mai für (vorerst) drei Shows nach Deutschland.

SIGNS entstand in „Old-school-Manier" im Swamp-Raga-Homestudio des Ehepaars mit Hilfe einer analogen Zwei-ZollBandmaschine und eines Neve-Mischpultes. Das stilistische Spektrum reicht von Soulhymnen über Balladen bis zu druckvollem Rock – Genaueres wollte Trucks GoodTimes im Interview erläutern, das allerdings erst nach Redaktionsschluss terminiert war und in der nächsten Ausgabe zu lesen sein wird+++ Im Rahmen seiner Reihe mit 10"-VinylSingles bringt das Label Sireena streng limitiert „Supper On River Rhine" von Big Brother & The Holding Company heraus.

Die musikhistorisch durchaus bedeut­ samen vier Songs (drei live, einmal Studio) mit Sängerin Michel Bastian waren 1993 auf einer Musikkassette (200 Exemplare!) eigens für die Ausstellung „America – The Other Side" in Neuss erschienen+++ In der aktuellen Besetzung Thijs van Leer, Pierre van der Linden, Menno Gootjes und Udo Pannekeet haben die Niederländer ­Focus das StudioAlbum FOCUS 11 eingespielt und erste Exemplare schon mal vorab während ihrer UK-Tour Ende vergangenen Jahres unters Volk gebracht. Das Artwork lieferte kein Geringerer als Roger Dean+++ Manchmal verpasst man Neuigkeiten und muss sie nachreichen. Beispielsweise, dass es bei den Rattles 2018 eine personelle Veränderung gegeben hat: Gitarrist Manfred „Manne" Kraski musste sich aus gesundheitlichen Gründen verabschieden.

Sein Nachfolger heißt Max Kretzenbacher (35). „Der war uns vor ein paar Jahren aufgefallen, als wir mit Rudolf Rock & Die Schocker in Berlin gespielt haben", berichtete Drummer Dicky Tarrach. „Wir haben ihm gesagt, er soll nicht Manne kopieren, sondern die Songs so spielen und zum Teil GoodTimes 1/2019

n

auch singen, wie er sie empfindet – und er hat uns einen ungeheuren Schub nach vorne gegeben", sagte Tarrach+++

Anzeige

Nicht nur Status Quo halten ihren Bandleader Francis Rossi mächtig auf Trab: Der singende Gitarrist bringt im März wieder mal ein Solo-Album heraus. WE TALK TOO MUCH hat Rossi gemeinsam mit Sängerin Hannah Rickard aufgenommen, die bereits an den akustischen „Aquostic"-Quo-Aktivitäten im Hintergrund beteiligt war. Dem Vernehmen nach tobt Rossi dabei seine Country-Liebe gehörig aus. Dazu hat der nach Angaben seiner PR-Agentur „beliebteste Rocker Großbritanniens" gemeinsam mit dem renommierten Musikjournalisten Mick Wall seine Autobiografie „I Talk Too Much" geschrieben. Die will er mit seiner ersten „Spoken Word"-Tournee quer durch das UK und 36 Theater bewerben. „Das Buch ist zuweilen schmerzhaft ehrlich", ließ Rossi vorab verlauten, auch was die Höhen und Tiefen seiner Beziehung zum verstorbenen Rick Parfitt angeht+++

© Pressefoto

© Pressefoto

Jahr in Nordamerika live zu erleben sein, möglicherweise auch in Europa, ließ der 73-Jährige durchblicken+++

2019 wird für Epitaph zum großen Jubiläumsjahr: Im Winter 1969/70 begann die Geschichte der Krautrock- und HardRock-Band im Dortmunder Musikclub Fantasio, in dessen Kellerräumen der Brite Cliff Jackson (voc, g), sein Landsmann James McGillivray (dr) und Bernd Kolbe (b) probten. 1971 stieß Gitarrist Klaus Walz zur Band. 2018 standen noch alle drei Gründungsmitglieder gemeinsam mit Gitarrist Heinz Glass (ab 1977 erstmals dabei) im Studio, um ihren neuen Longplayer LONG AGO TOMORROW zu produzieren. Dieser soll rechtzeitig vor Ostern in den Läden stehen. Zu ihrem 50. planen Epitaph reichlich LiveAktivitäten, vor allem Festivals stehen auf dem Programm – und die eine oder andere Überraschung für die Fans+++ Mit ein wenig Glück (zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort die richtigen Leute treffen) und ein wenig RadioUnterstützung könnte der Spaßsong "Die Welt ist Gagaga" zu einem der Ohrwürmer der diesjährigen Karnevals/ Faschingssaison werden. Geschrieben und eingesungen haben ihn die beiden Hamburger Sängerinnen Susi & Floy, die sich selbst als Double-Trouble-PowerDuo bezeichnen. Floy, die Blonde mit der tiefschwarzen Stimme, hat kürzlich das Album TODAY I RISE veröffentlicht, Susi Salm ist die Frontfrau von Rudolf Rock & Die Schocker. Die Idee dazu entstand am Ende einer langen Partynacht im Hamburger Szeneclub Zwick an der Reeperbahn, als die beiden versuchten, den „Flohwalzer" vierhändig auf dem Klavier zu spielen+++

Music from the 60s to the 80s

n

Seite

7

Gemeinsam mit Guy Fletcher, seinem Kumpel aus gemeinsamen Dire-StraitsZeiten, tüftelt John Illsley an einem neuen Album. Ende des vergangenen Jahres waren die beiden in einem Studio in British Grove bereits mit dem Abmischen beschäftigt. Der Titel stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest+++ Mit gleich zwei historischen Projekten hat die renommierte Recording Academy in den USA das deutsche Label Bear Family für einen der prestigeträchtigen 2019er Grammys nominiert: BATTLEGROUND KOREA – SONGS AND SOUNDS OF AMERICA'S FORGOTTEN WAR dokumentiert „Die Musikgeschichte des Korea-Krieges" (Untertitel) auf vier CDs mit mehr als 100 Country-, Blues-, Pop- und Gospelsongs, begleitet von einem Bildband mit detaillierten Liner­notes. Die Lieder stammen von den Louvin Brothers, Fats Domino, Jean Shephard, B.B. King, Gene Autry und vielen anderen Künstlern. Produziert wurde die Box von Hugo Keesing. Die gleiche Aufgabe hatte Martin Hawkins für AT THE LOUISIANA HAYRIDE TONIGHT übernommen. Dieses Boxset erinnert auf 20 CDs an die legendären Radiosendungen von KWKH aus den 1940er, 50er und 60er Jahren. „Hayride" wurde live von der Bühne in Shreveport, Louisiana, übertragen und präsentierte die berühmtesten Country-Stars, aber auch Newcomer, die zu Legenden wurden – insgesamt 167

NEWS

Künstler sind hier dokumentiert, darunter Hank Williams, Elvis Presley, Johnny Horton, Webb Pierce, Faron Young, Jim Reeves, George Jones, Johnny Cash, Rose Maddox, Frankie Miller, June Carter, Roy Acuff, Ray Price, Roger Miller, Rusty and Doug Kershaw. Die Gewinner werden bei der 61. Verleihung der Grammy Awards am 10.2. präsentiert+++ Wegen Herzproblemen musste sich der renommierte Produzent Philip Pip" " ­Williams Mitte Januar einem operativen Eingriff unterziehen. Zu den bekanntes­ ten Kunden des 71-Jährigen, der selbst Gitarre spielt, gehören Status Quo, die Moody Blues Shirley Bassey, Dr. Feelgood, Kevin Ayers, Uriah Heep und Brian Connolly+++ Kansas haben die Verpflichtung von Keyboarder Tom Brislin als neuem Bandmitglied bekanntgegeben. Er ersetzt David Manion. Brislin kann auf reichlich Erfahrung verweisen, hat er doch live und im Studio mit Größen wie Yes, Meat Loaf, Debbie Harry, Camel und Renaissance gearbeitet und war jahrelang Frontmann der Bands Spiraling und bei The Sea Within (mit Roine Stolt/Flower Kings, Jonas Reingold/Steve Hackett Band und Drummer Marco Minnemann). Brislin wird erstmals live mit Kansas zu erleben sein, wenn die Band im Februar an der „Rock Legends Cruise” teilnimmt+++

Erstmals überhaupt erscheinen am 8.2. die Prince-Alben MUSICOLOGY (2004), 3121 (2006, beide als Doppel-LP, Letztere mit den Gästen Maceo Parker und Sheila E.), und PLANET EARTH (2007, 32.

P r ince-Studiowerk) auf LP, jeweils als Limited Edition auf violettem Vinyl.

Dazu werden sie auch auf CD wieder verfügbar sein. Im Rahmen der Promotion für die Werke des 2016 verstorbenen Künstlers werden über alle Streaming-Plattformen im Wochenturnus offizielle Prince-Videos aus der Zeit zwischen 1995 und 2010 zugänglich gemacht – diese Aktion läuft bereits seit November. Die drei Longplayer dokumentieren eine Schaffensphase des Musikers, in der er seine kreativen Batterien neu aufgeladen hatte und so weitere Glanzlichter setzte+++

auf den Geschmack gebracht: „Vielleicht können wir heuer ja mehr in der Art machen", sagte Lyons GoodTimes. Bei den anstehenden Konzerten will das Trio anlässlich des 50-jährigen Woodstock-Jubiläums „wann immer möglich" die originale TYA-Setlist bei dem legendären Festival 1969 anstimmen. „Wir werden zwei Sets spielen, eines mit HSS-Material und eines mit dem Woodstock-Set", so Lyons. 2018 schnitt die Band nahezu alle Shows mit, „wir haben uns aber noch nicht entschieden, ob wir eine Liveplatte machen oder die Livenummern einem neuen StudioAlbum als Bonustracks beifügen"+++ Zuletzt stand die „Queen Of Rock’n’Roll" bei einem englischen Label unter Vertrag, doch jetzt hat Suzi Quatro bei der deutschen Firma Steamhammer/SPV unterschrieben. Und die hat ihr neues Album NO CONTROL für 29.3. angekündigt, dem dann eine ausgedehnte Tournee folgen soll. Elf neue Songs (plus zwei Bonustracks) hat Quatro aufgenommen, wobei sie erstmals mit ihrem Sohn Richard Tuckey zusammengearbeitet hat+++ Steamhammer/SPV hat aber nicht nur wegen der Verpflichtung Quatros allen Grund zu feiern: Das in Hannover beheimatete Unternehmen feiert 2019 sein 35-jähriges Bestehen. 1984 nahm Steamhammer Sodom und Destruction unter Vertrag, aber auch Bands wie Steeler, Satan, Hittman, Assassin, Iron Angel, Dimple Minds, Risk, Heavens Gate, Sortilege, Sieges Even und Zed Yago. Dazu kamen Lizenzveröffentlichungen von Metal Church, Laaz Rockit, Leatherwolf, Hawaii und Trouble. Das erste auf Steamhammer veröffentlichte Album war COMMON TIME HEROES der Hannoveraner Band Hardware mit der Nummer SH 0001. Im Laufe der Jahre veröffentlichte Steamhammer Alben von Judas Priest, Motörhead, Saxon, Whitesnake, Dio, Alice Cooper, Kreator und Helloween. Das aktuelle Artist-Roster ist weiterhin mit hochkarätigen Künstlern gefüllt: Sodom, Axel Rudi Pell, Running Wild, Magnum, Molly Hatchet, Freedom Call, The Outlaws, Raven, Bullet und Vicious Rumors gehören dazu. „In diesem Jahr wird einiges passieren", kündigte die Firma an. So feiert Axel Rudi Pell 30 Jahre als Solokünstler und ist

Mehr als zwei Dutzend Studio-Alben hat Sängerin Linda Ronstadt während ihrer langen, nahezu fünf Dekaden umfassenden Karriere aufgenommen. Erstaunlicherweise hat sie aber in dieser Zeit keinen Konzertmitschnitt veröffentlicht. Dies holt die mittlerweile 72-Jährige nun mit LIVE IN HOLLYWOOD nach, das sie am 24.4.1980 auf dem Höhepunkt ihrer Karriere für ein HBO-Special aufgenommen hatte. Trotz ihrer Erkrankung an Parkinson und dem 2013 verkündeten Ende ihrer Karriere will Ronstadt einige Interviews zu der Platte geben – Verhandlungen mit GoodTimes­ liefen bei Redaktionsschluss noch+++ Im Rahmen ihrer letztjährigen Herbsttour haben Hundred Seventy Split 24 Gigs in 26 Tagen absolviert, darunter auch eine Akustikshow in einem Plattenladen. Das hat die beiden früheren Ten-Years-AfterMitglieder Leo Lyons (b) und Joe Gooch (voc, g) sowie Drummer Damon Sawyer

Anzeige

Anzeige

Seite

8

n

GoodTimes 1/2019

n

Music from the 60s to the 80s

damit genauso lange bei Steamhammer!

Ende Mai erscheint ein spezielles Pell-Album, ehe er im Juni auf „30th Anniversary Tour" gehen wird. Freedom Call feiern 20-jähriges Bandjubiläum und sind ebenso lange bei Steamhammer! Im Sommer gibt’s ein neues Studio-Album, dem im Herbst die Jubiläums-Tournee folgt+++

Foto: © Reto Camenisch

Anzeige

Der Schweizer Roots-Rocker Hank ­Shizzoe hat mit STEADY AS WE GO eine neue Platte am Start. Die bietet ab dem 1.2. drei eigene Songs sowie acht Covernummern (Traditionals, Randy Newman, Tom Petty, Washboard Sam, Tammy Wynette). In nur drei Tagen spielten Shizzoe & Band die Stücke im eigenen Studio ein. Doch damit nicht genug: Während STEADY ... bei Blue Rose, dem langjährigen Label des Schweizers, erscheint, bringt Crosscut Records/Bear Family im April die Box ROUNDABOUT mit Liveund Studiotracks aus den Jahren 1991 bis 2002 heraus. Enthalten ist auch die DVD, die das Konzert dokumentiert, das Shizzoe mit seiner damaligen Band Loose Gravel und dem US-Slidekönig Sonny Landreth 2002 spielte+++ Seine alljährlichen „Birthday Bash" wird der niederländische Bluesmusiker Hans Theessink in seiner Wahlheimat Wien am 5. und 6. April im Metropol spielen.

Zwei Tage zuvor erscheint der Mitschnitt der letztjährigen Geburtstagskonzerte auf CD und Vinyl. In diesem Jahr werden neben Theessink auch Michelle Mccain, Ian Siegal, Meeny Cryle & Chris Fillmore, Roland & Brigitte Guggenbichler, Chris­ tian Dozzler sowie Manfred Chromy live zu erleben sein. Und die Firma Pro-Ject hat zum 70. Geburtstag des Künstlers im vergangenen Jahr einen „Hans Theessink Blues Recordplayer" zum Abspielen von Vinyl in limitierter Auflage hergestellt+++

5x Klaus Voormann-Buch Achim Schulz, Berlin Falcon Crest, Drage-Elbe Gerd Elskamp, Leonberg Thomas Kirschdorf, Dortmund Rainer Maßmann, Essen-Kettwig

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! Prominent bestückt ist in diesem Jahr wieder die vom 10. bis 15. Februar laufende „Blue Cruise". Mit dabei sind bei dem musikalischen Kreuzfahrttrip in die Karibik die Strawbs, Zombies, Procol Harum, Wishbone Ash, Poco, Justin Hayward, Todd Rundgren, Dave Mason, Steve Hackett, Alan Parsons und Al ­Stewart+++ Der irische Singer/Songwriter Kieran Goss und seine Ehefrau, die Sängerin Annie Kinsella, haben ihr erstes gemeinsames Album am Start. Es heißt OH, THE STARLINGS, erscheint am 1.3. und entstand in New York. „Das Album ist so gut, bricht einem geradezu das Herz", lobte Kollege Rodney Crowell die Scheibe bereits.

Kinsella und Goss standen schon häufig gemeinsam auf der Bühne und sind ab Mitte Februar wieder in Deutschland unterwegs+++ Im Reviewteil ist die Udo-Lindenberg-Box DAS VERMÄCHTNIS DER NACHTIGALL umfassend besprochen. Die Alben sind allerdings auch einzeln erhältlich, wie das zuständige Label mitteilte+++ Das Treffen sorgt für gespannte Erwartungen: In Las Vegas haben Leslie Mandoki­ und Altmeister Quincy Jones gemeinsam Pläne geschmiedet: Dabei ging es auch um das nächste Album der Man Doki Soulmates, für das Quincy Jones junge Künstler aus seinem Umfeld beisteuern will und das zum Teil in den USA eingespielt werden soll. Die beiden Musikproduzenten tauschten sich auch über aktuelle Hörgewohnheiten im Auto aus – ein Thema, das Mandoki am Herzen liegt, der auch als Audiodesigner für die Automobilbranche tätig ist+++ „Asi mit Niwoh – Die Jürgen Zeltinger Geschichte" ist der 90 Minuten lange Dokumentarfilm betitelt, den Oliver Schwabe über das Kölner Original gedreht hat und der am 7.2. in die deutschen Kinos kommt. Das Werk, das für den Filmpreis NRW („Bester Dokumentarfilm") nominiert ist und beim Film Festival Cologne 2018 schon zu sehen war, ist laut ersten Kritiken „eine stimmungsvolle Hommage an einen echt unangepassten Typen, der auf seine eigene sehr spezielle Art und Weise normal war" (WDR Westart). Bei einer Sondervorführung im Rahmen des „Stranger Than Fiction"-Dokumentarfilmfestivals in Köln wird Zeltinger ein Kinokonzert geben+++

Bereits zum siebten Mal geht heuer das alle zwei Jahre stattfindende Internationale CCR-Fantreffen über die Bühne: Am 9. und 10. März treffen sich die Verehrer von Creedence Clearwater Revival im Freizeitheim Kamen (Ludwig-SchröderStraße 18). In einer Poster-Ausstellung sind 80 teils sehr seltene Bilder von CCR und John Fogerty zu sehen. Am Samstagabend spielt eine Tribute-Band, ehe am Sonntag ein traditionelles amerikanisches Frühstück die Teilnehmer erwartet (Infos auf ccrfanpage.com und ccrforum.de)+++

Foto: © Hauke Gilbert

Unsere Gewinner aus Heft 5/2018 Lösung: Spicks And Specks" "

Jean-Jacques Kravetz

Anfang April lockt die international renommierte Musikmesse Frankfurt wieder in die Hessen-Metropole. Zum Höhepunkt einer Woche voller Musik schiebt man dort mit der neuen Musikmesse Plaza die Regler nach oben: Am 6.4. bietet die Messe auf dem Ostgelände der Messe Frankfurt einen Pop-up Market mit vielfältigen Themenwelten: von Vintage-Instrumenten über Tonträger bis hin zu Merchandising. Unternehmen stellen ihre Produkte aus und verkaufen auch direkt an Endverbraucher. Hinzu kommen ein Programm aus musikalischen Events, Workshops und Education-Angeboten sowie Konzerthighlights.

Einer der vielen musikalischen Gäste wird Keyboarder Jean-Jacques Kravetz sein, der für seine Musikstiftung Entree die Werbetrommel rühren wird. Einen Schwerpunkt der Plaza bildet die in Kooperation mit dem No.1 Guitar Center Hamburg inszenierte „Vintage Guitar Show". Im Bereich Tonträger + Labels erwartet Vinylfans eine CD- und Schallplattenbörse, dazu haben Segmente wie Bücher, Poster und Fotografie ihren Platz+++

republik, bei entsprechendem Interesse möglicherweise auch bald hierzulande+++ Am 17. Februar wird der US-Fernsehsender NBC zu Ehren von Elvis Presley dessen legendäres 1968er Comeback-Special bei NBC als Tribute mit einem großen Aufgebot an Weltstars wie John Fogerty, Josh Groban, Adam Lambert, John Legend, Jennifer Lopez, Blake Shelton, Carrie Underwood, Keith Urban und Ed Sheeran feiern. Zu diesem Anlass gibt es ein neues BEST OF THE 68 COMEBACK SPECIAL-Album der originalen Presley-Performances. Als Bonus wird der Finalsong der neuen TributeShow als Duett von Elvis mit einigen der Gaststars beigefügt+++ Van Morrisons Album THE HEALING GAME von 1997 wird zum 22.2. nicht nur als remasterte Version auf Vinyl wiederveröffentlicht, sondern erscheint in der CD-Edition zudem als erweiterte DeluxeAusgabe. Die umfasst drei CDs und bietet neben dem Originalalbum eine CD mit Outtakes, B-Seiten und Raritäten. Disc 3 enthält die erstmals offiziell erhältliche Aufzeichnung der Show von Van Morrison & His Healing Game Band beim Montreux Jazz Festival im Sommer 1997+++ Anzeige

Mit der Band Tea hat der Schlagzeuger (und Produzent) Roli Egli Schweizer Rockgeschichte geschr ieben.

Jetzt will der 6 7- J ä h r i g e mit der Show This Is Rock" " die Geschichte der Rockmusik von "You ­Really Got Me" der Kinks bis "Smells Like Teen Spirit"­(für Egli „der letzte wirkliche Rocksong") auf der Bühne in Erinnerung rufen.

Mit Könnern wie den Sängern Marc Storace (Krokus) und Mark Fox (Shakra) oder Gitarrist Claudio Matteo (China) stimmt er die aus seiner Sicht besten und wichtigsten Klassiker live an – vorerst in der AlpenGoodTimes 1/2019

n

Music from the 60s to the 80s

n

Seite

9

In verschiedenen Formaten wird BACK TO EARTH von Cat Stevens alias Yusuf im Juni neu aufgelegt.

Das ursprünglich 1978 erschienene Album wird als 5-CD+Blur a y+2-LP-Box , als 2-CD Deluxe Edition und Einfach-CD oder -LP veröffentlicht. In jenem Jahr hatte sich Stevens entschieden, sich nach der Veröffentlichung dieser LP unter seinem bisherigen Namen aus dem Musikgeschäft zurückzuziehen. Neben der Desillusionierung durch den Ruhm hatte der Sänger eine spirituelle Epiphanie erlebt und konvertierte zum Islam. Das Deluxe-­ Boxset umfasst neben dem in den Abbey Road Studios remasterten Originalalbum Demos, unveröffentlichte Titel und Material vom „Unicef 1979 Year Of The Child"-Konzert, der letzten Performance des Künstlers unter dem Namen Cat Stevens. Dazu gibt es ALPHA OMEGA (A MUSICAL REVELATION), die 1979 von Stevens produzierte Konzept-LP, auf der u.a. David Essex, Gloria Jones, Arthur Brown und Maxine Nightingale zu hören waren. Dieses Reissue ist das erste in einer Reihe von Neuauflagen und erweiterten Editionen, mit denen die fünf Jahrzehnte lange Karriere von Yusuf/Cat Stevens gewürdigt wird+++

VERSTORBEN

15.11. Roy Clark (*15.4.1933) schaffte es singend zwischen 1963 und 1989 insgesamt 52 Mal in die Country-Charts, nachdem ihm mit dem Popsong "Tips Of My Fingers" 1963 schon ein Top-10-Erfolg in den regulären Charts gelungen war.

Er moderierte (mit Buck Owens) 24 Jahre lang die TV-Show „Hee Haw” – und tourte 1976 in der UdSSR! Er unterhielt in Branson, Missouri, seine eigene Konzerthalle.

Am Ende überlebte er eine Lungenentzündung nicht.

16.11. Scott English (*10.1.1937) hat sich in der Pop-Historie vor allem durch den von ihm mitgeschriebenen Hit "Brandy" (UK #12, 1971) verewigt, den Barry Manilow als "Mandy" übernahm. Zudem war er Co-Autor von "Bend Me, Shape Me" (Amen Corner, American Breed) sowie von Jeff Becks "Hi Ho Silver Lining". Er veröffentlichte selbst ein Album und bis 1978 mehrere Singles. Eine Hüftoperation verursachte seinen Tod. 16.11. Al James (*1946 als Geoff Betts) spielte von der Gründung 1973 bis 2008 Bass bei Showaddywaddy, für die er auch Songs schrieb und gelegentlich lead sang.

Er starb an den Folgen eines Sturzes.

© Pressefoto

19.11. Chris Burroughs, der einer der ers­ ten Acts des deutschen Labels Blue Rose war und diesem lange Jahre die Treue hielt, gehörte zu den eher Stillen und daher oft übersehenen Singer/ Songwritern. Der Gitarrist und Schlagzeuger mischte bei der Americana-Supergroup Hardpan mit, war auf Alben von Szenegrößen wie Rich Hopkins, Kirk Whalum, Chris Duarte oder John Purdell zu hören, trat in den letzten Jahren kürzer, bis er mit gerade mal 60 Jahren aus dem Leben gerissen wurde.

19.11. Bill Caddick (*27.6.1944) war als Sänger, Gitarrist und Songschmied eine feste Größe in der UK-Folkszene, spielte Straßentheater mit Magic Lantern, gehörte den Folk-Rockern Home Service an.

Seine Songs wurden auch von June Tabor, Peter Rown, Christy Moore oder John Kirkpatrick übernommen.

20.11. Roy Bailey (*20.10.1935) startete in einer Skiffle-Band, war in der UK-Folk­ szene mit politischen Songs unterwegs, nahm mit Martin McCarthy und Leon Rosselson auf, veröffentlichte zwischen 1968 und 2009 selbst 15 Alben, wurde mehrfach ausgezeichnet (OBE) – und gab dennoch seinen Hauptberuf als Professor für Soziologie nie auf.

21.11. Devin Lima (*18.3.1977) sang in der in den 90er Jahren erfolgreichen Boyband Lyte Funky Ones (LFO, Hits: "Summer Girls", "Girl On TV") und avancierte zum Teenie-Star. In seinem Totenschein stand Nebennierenkrebs.

22.11. Volker Wolfman" Kunschner war " ein nicht nur in süddeutschen Kollegenund Fankreisen geschätzter Keyboarder und Produzent, stand auch mit Lance Lopez auf der Bühne. „Du warst kein Einfacher, aber ein Guter – jetzt spiel die Hammond im Himmel", würdigte ihn sein Kollege David Hanselmann.

28.11. Billy Dawn Smith prägte in den USA die R&B- und Rock’n’Roll-Szene als Song­ lieferant mit Hits wie "Trouble In Parade", ”Step By Step" sowie als Arrangeur und Labelbesitzer (Hull, Coed). Er war als (Co-)Autor an über 700 Liedern beteiligt, die von Aretha Franklin, Perry Como, Nat King Cole, Percy Sledge gesungen wurden.

Selbst war er mit seinem Billy Dawn Quartet, The Four Dukes und The Heralds aktiv und lehnte ein Angebot der Platters ab. Er wurde 87 Jahre alt.

28.11. Gary Haisman (*29.1.1958) war ein englischer Sänger und bunter Hund der Londoner House- und Club-Szene, galt als Acid-House-Pionier. Er steuerte die Vocals zu D Mobs 1988er Top-3-Hit "We Call It Acieed" bei.

1.12. Jody Williams (*3.2.1935) genoss nicht nur in der Bluesszene Chicagos für seinen unverkennbaren Gitarrenton und sein Vibrato viel Anerkennung. Er nahm mit Größen wie Howlin’ Wolf, Otis Spann, Bo Diddley, Billy Boy Arnold oder Sonny Boy Williamson auf, war Hausgitarrist von Chess Records und veröffentlichte unter seinem eigenen Namen. In den 60er Jahren kehrte er der Musik den Rücken, kam in den 00er Jahren aber wieder zurück.

Krebs beendete sein Erdendasein.

6.12. Pete Shelley (*17.4.1955 als Peter Campbell McNeish) führte als Sänger/ Gitarrist die aus dem Punk und der New Wave hervorgegangene UK-Band Buzz­ cocks, die hierzulande vor allem mit "Ever Fallen In Love (With Someone You Shouldn’t’ve)" von sich reden machte, in ihrer Heimat aber zu den populärsten Acts gehörte. Er veröffentlichte auch reichlich solo, bis ihn in seiner neuen Heimat Estland ein Herzinfarkt das Leben kostete.

6.12. Floyd Parton (*1.6.1957) sang zwar viel mit seiner älteren Schwester Dolly und schrieb gemeinsam mit ihr Songs, hatte aber als Songwriter auch eigene Erfolge vorzuweisen, wie "The Rockin’ Years", mit dem er 1991 einen #1-Hit in den CountryCharts hatte.

7.12. The Mascara Snake (*1948) war der Künstlername des amerikanischen Malers und Musikers Victor Hayden, der in der Band seines ähnlich exzentrischen Cousins Don Van Vliet alias Captain Beefheart mitmischte. Ihn kosteten die Folgen eines Unfalls, bei dem ihn ein Truck rammte, das Leben.

Seite

10

n

GoodTimes 1/2019

11.12. Wolfgang Schlüter (*11.12.1933) hatte als Vibrofonist Engagements bei Kurt Edelhagen und Peter Herbolzheimer, spielte mit Michael Naura und Volker Kriegel – „er gehörte zu den letzten deutschen JazzUrgesteinen", würdigte ihn der NDR, als er an seinem 85. Geburtstag gestorben war.

13.12. Nancy Wilson (*20.2.1937), Sängerin und nicht zu verwechseln mit der HeartMusikerin, sang für George Shearing und Cannonball Adderley, ehe Capitol sie Anfang der 60er Jahre unter Vertrag nahm.

Ihr gelangen mehrere Hits, sie hatte früh eine eigene TV-Show bei NBC und avancierte zu einer der populärsten Jazz- und auch R&B-Vokalistinnen, versuchte sich auch an Disco. Sie verstummte nach langer Krankheit für immer.

14.12. Joe Osborn (28.8.1937) gehörte als Bassist zur fast schon legendären Wrecking Crew, der Crème de la Crème von Sessionmusikern in kalifornischen Studios.

Seine vier Saiten sind auf Hunderten von Hits im Hintergrund zu hören. Zudem gilt er als Entdecker der Carpenters, die ihre ersten Aufnahmen in seinem Homestudio machten. Mitte der 70er Jahre wechselte er nach Nashville und beendete seine Laufbahn im Studio bereits als 52-Jähriger 1989.

23.12. Norman Gimbel (*16.11.1927) steuerte die Texte zu einigen Welthits bei, beispielsweise "Killing Me Softly" oder "The Girl From Ipanema" (Grammy 1965), wurde mit Oscar und Grammy ausgezeichnet und 1984 in die Songwriters Hall Of Fame aufgenommen.

23.12. Anne Honey" Lantree (*28.8.1943), " eine gelernte Friseurin, trommelte Mitte der 60er Jahre bei der UK-Pop-Band The Honeycombs, die bereits mit ihrer ersten Single "Have I The Right" abräumte. Sie galt vielen Musikerinnen als Vorbild. Ein Krebsleiden kostete sie das Leben.

25.12. James Wilsey (*12.7.1957) spielte Bass bei der Punkcombo The Avengers, war aber erfolgreicher als Leadgitarrist von Chris Isaak (u.a. mit "Wicked Game") und veröffentlichte sein einziges Solowerk EL DORADO 2008.

29.12. Julia Edenhofer war renommiert als sachkundige Radioredakteurin beim Bayerischen Rundfunk, für den sie bereits 1968 den im Freistaat längst legendären „Club 16" moderierte. Sie verfasste mehrere von der Kritik gelobte Musiklexika und Biografien. Sie starb nach langer Krankheit.

31.12. Ray Sawyer (*1.2.1937), ein gelernter Schlagzeuger, war mit seiner Augenklappe über Jahrzehnte das optische Aushängeschild von Dr. Hook (& The Medicine Show), denen er sich 1969 angeschlossen hatte. Seine Solokarriere als CountrySänger war weniger erfolgreich, so dass er bis zum Wechsel in den Ruhestand 2015 mit dem alten Bandnamen durch die USA tourte, den er vom Bandgründer Dennis Locorriere lizenziert hatte. n

Music from the 60s to the 80s

31.12. Dean Ford (*5.9.1946 als Thomas McAleese) war nicht nur in seiner schottischen Heimat als Sänger und Songschmied sowie mit The Gaylords aktiv und feierte seine größten Erfolge als Sänger von Marmalade (1966–1974), deren Hit "Reflections Of My Life” er mitschrieb. Alan Parsons produzierte sein selbst betiteltes Solodebüt, er wiederum sang auf dessen Album PYRAMID, übersiedelte in die USA, wo er u.a. als Fahrer für Bob Dylan und Michael Jackson arbeitete. Alkoholprobleme kosteten ihn dort die Karriere, die erst 2003 wieder in die Gänge kam, als er bei der reaktivierten Sensational Alex Harvey Band einstieg. Mittels Crowdfunding veröffentlichte er 2017 sein zweites Album FEEL MY HEARTBEAT. Komplikationen seiner Parkinson-Erkrankung waren an Silves­ ter Ursache seines Ablebens.

© Rik Boose

10.11. Ed Burks (*21.4.1932) war als Pianist (gelegentlich auch mit seiner Klarinette und Mundharmonika) in Doo-Wop- wie Rockabilly-Kreisen sehr begehrt, brachte mit Kumpel Ronnie Hawkins und Levon Helm The Hawks an den Start, spielte bei den Jesters und wurde 2003 in die Rockabilly Hall Of Fame aufgenommen.

1.1. Pegy Young (*1.12.1952) gab ihr Sangesdebüt 1983, fünf Jahre nach ihrer Heirat mit Neil Young, mit dem sie zwei Kinder hatte. Den begleitete sie auf Tourneen als Chorsängerin, brachte 2007 ihr selbst betiteltes Solodebüt heraus, dem sie zwei weitere Alben folgen ließ. Die Umweltaktivistin und Pädagogin erlag einem Krebsleiden.

2.1. Daryl Dragon (*27.8.1942) war besser bekannt als Captain des Popduos Captain & (Toni) Tennille. Nach Anfängen in den Sixties mit The Dragons spielte er Keyboards bei den Beach Boys (1967–1972), rockte in den 80er Jahren mit den Surf Punks. Er litt seit Jahren an einem Tremor (Muskelzittern), in den Musikerhimmel beförderte ihn aber ein Nierenversagen.

6.1. Eric Haydock (*3.2.1943) war als Bassist 1962 bei der Gründung der Hollies dabei, die er 1966 verließ. Für Aufsehen sorgte er, als er als einer der ersten britischen Bassisten mit einem sechssaitigen Instrument spielte. Nachdem seine Band Haydock’s Rockhouse erfolglos geblieben war, kehrte er Bühne und Studio den Rücken und betrieb in Manchester ein Musikgeschäft. 2010 wurde er allerdings mit in die Rock’n’Roll Hall Of Fame aufgenommen.

7.1. Clydie King (*21.8.1943) war in den USA eine der meistgefragten Sessionund Livesängerinnen, gehörte früh Ray Charles’ Raelettes an und war auch bei vielen Phil-Spector-Produktionen zu hören. Eigene Singles und Alben blieben meist erfolglos, so dass sie wieder für Humble Pie, die Rolling Stones, B.B. King, Joe Cocker, Steely Dan, Lynyrd Skynyrd, Linda Ronstadt, Barbra Streisand und viele andere Größen Chor sang. Mit ihrem zeitweiligen Arbeitgeber Bob Dylan („sie war meine ultimative Gesangspartnerin") soll sie länger liiert gewesen sein. In den letzten Jahren machten ihr zunehmend gesundheitliche Probleme zu schaffen.

1969 Von Jens-Uwe Berndt

Das Jahr, als das Festival erfunden wurde Woodstock gilt als Mutter aller Festivals. Das ist durchaus logisch. Vieles von dem, was man gemeinhin mit LiveGroßereignissen in Verbindung bringt, nahm hier scheinbar seinen Anfang: gigantische Zuschauermassen, ein Auflaufen der größten aktuellen Rockstars, magische Konzertmomente, logistische Seite

12

n

GoodTimes 1/2019

Zusammenbrüche, Fanhorden im irrationalen Freiheitsrausch … Woodstock ist allgemeines Kulturgut und wurde zu einem modernen Mythos. Allerdings gebührt dieser Status weniger dem Fes­ tival als vielmehr dem Jahr 1969. Denn vor 50 Jahren ereignete sich so viel mehr als nur Woodstock.

n

Music from the 60s to the 80s

W

oodstock ist ein unscheinbares Städtchen. Typisch für kleine Nester im Staat New York. Und im Großen und Ganzen hat man sich dort damit abgefunden, dass das berühmteste Rockfestival der Musikgeschichte nur nach dem Ort benannt wurde, weil Bob Dylan hier lebte. Heute gibt es aber immer mehr Händler und Gastronomen, die die vermeintliche Festivalvergangenheit auszuschlachten versuchen.

Vor allem nahe dem Woodstock Town Center existieren Souvenirläden, Music Shops und Restaurants, die mit dem schwergewichtigen Namen Touristen ans Portemonnaie wollen. Denn in diesem Teil der Stadt ist alles höllisch teuer. Selbst in dem im Viertel gelegenen Plattenladen, dessen Regalinhalte im Vergleich zu ähnlich ausgerichteten Vinylanbietern in den USA äußerst bescheiden ausfallen, sind die Preise jenseits von Gut und Böse. Die Souvenirs sind Tand. Und die Kunsthandwerker, die sich mit Bekleidung, Schmuck, Bildern und ähnlichem ganz auf den Hippie-Look von einst eingestellt haben, bedienen lediglich eine Erwartungshaltung. Auch sie wissen, dass es genug Besucher gibt, die keinen blassen Schimmer davon haben, wo die Massen 1969 tatsächlich hinströmten, als diese vom 15. bis 17. Au- Im Woodstock-Museum in Bethel ... gust das Woodstock-Festival besuchen wollten.

D

as war Bethel. Mit dem Auto fährt man von Woodstock ungefähr 100 Kilometer südwestlich, um die Stadt zu erreichen. Sie ist mit über 4000 Einwohnern fast genauso groß wie Woodstock und hat sich touristisch auf das ... wird das berühmte Festival erlebbar.

Großereignis von 1969 eingestellt. Unmittelbar am Festivalgelände, auf das man von einer Anhöhe hinabsehen kann und die Bühnenfundamente wahrzunehmen vermeint, ist das Museum At Bethel Woods entstanden. Und das bietet einen perfekten Trip in die Zeit von Liebe, Frieden und Musik.

Es ist sicher nicht nötig, drei Tage für den Museumsbesuch einzuplanen. Will man sich jedoch sämtliche Räume erschließen, unter den zahlreichen Kopfhörern jeden Song hören und Plakat des aktuellen Woodstock-Musicals jede gezeigte Filmsequenz in sich aufnehmen, wird ein Tag im Rahmen der Öffnungszeiten knapp.

A

n der Glorifizierung dieses August-Wochenendes vor 50 Jahren haben nicht nur die ihren Anteil, die dabei waren. Noch nie zuvor war ein Konzertabenteuer medial derart aufbereitet worden. Kinofilm, Dreifach-Album, verschiedene separat veröffentliche Auftrittsmitschnitte, Musiker widmeten dem Festival spezielle Songs, Bücher wurden geschrieben, Shirts, Poster, Aufnäher hergestellt und schließlich Rock-Opern und -Musicals aufgeführt. Das jüngste nennt sich „The Woodstock Story" und tourt gerade durch die Theater Deutschlands. Ein weniger bekanntes Musical hatte sich 1974 im Ostblock vor allem mit den negativen Auswüchsen dieses Massenauflaufs beschäftigt und im Rahmen einer Liebesgeschichte die Drogenthematik in den Mittelpunkt gestellt.

Geschrieben von dem Ungarn Tibor Déry unter dem Titel „Fiktiver Report eines amerikanischen Pop-Festivals" hatte der LGT-Musiker Gabor Presser die Musik dazu komponiert, Anna Adamis die Lyrics. Zwar fiel der Begriff Woodstock in dem Stück nicht ein einziges Mal, dass es darum ging, verstand aber jeder. Die Handlung war in ihrer Dramatik etwas überzogen, musikalisch war das Ganze aber großes Kino.

GoodTimes 1/2019

n

W

oodstock ist noch heute erlebbar. Der berühmte Film von Michael Wadleigh, der schon 1970 in die Lichtspielhäuser kam, ist voller Emotionen, wenngleich nicht jedes Kamera-Experiment gelungen scheint. Was aber auf jeden Fall funktioniert: Der Film entfacht eine unbändige Sehnsucht. Eine Sehnsucht nach dieser Richie Havens einzigartigen Atmosphäre – trotz sanitären Notstands und Versorgungskatastrophe. Sehnsucht nach all diesen unglaublichen Künstlern, die in Woodstock durch die Bank faszinierende Auftritte hinlegten.

Angefangen von Richie Havens, der nur mit einer Akustischen bewaffnet den Künstlerreigen eröffnete und den Hunderttausenden kämpferisch sein "Freedom" entgegenkrakeelte. Über die fantastischen Gigs von Santana, Canned Heat, Janis Joplin oder Jefferson Airplane. Legendär die aggressive Gitarrenattacke von Pete Townshend gegen den politischen Aktivisten Abbie Hoff- Janis Joplin mann, als dieser mitten im Konzert von The Who das Publikum agitieren wollte.

Townshend wird nur wenig später in einem Interview sagen, dass er Woodstock gehasst habe.

Joe Cocker Alvin Lee schrie sich in "With A von Ten Years After Little Help From My Friends" die Seele aus dem Leib, und Alvin Lee von Ten Years After spielte in "I'm Going Home" die Solos schneller als das Licht.

Und am Schluss war da noch Jimi Hendrix, der Jimi Hendrix vor einer abgespeckten Kulisse von knapp 200.000 Menschen (in der Spitze sollen gut eine halbe Million in Bethel gewesen sein) mit seiner Version des "Star Spangled Banner" einen der bedeutendsten Momente in der Geschichte populärer Musik schuf. Allerdings tönte seine Version der amerikanischen Nationalhymne an diesem Tag nicht zum ers­ ten Mal über ein Festivalgelände.

S

o, wie Woodstock als leuchtendes Monument den Zeitgeist einer aufregenden Epoche widerspiegelt, so lässt es gleichzeitig die Wahrheit in seinem Schatten verschwinden, dass es auch vor dem Drei-Tage-Konzert auf dem Land von Max Yasgurs Farm Festivals mit Fanmassen gegeben hat und dass mit Altamont im Dezember desselben Jahres bereits der Abgesang auf die Hippie-Kultur angestimmt wurde. Darüber hinaus geriet völlig aus dem Fokus, dass 1969 tatsächlich jenes Jahr war, in dem der heute typische Festivalbetrieb seinen Anfang nahm. Im Reigen der Rock- und Pop-Fan-Treffen war Woodstock anfangs nur ein Bestandteil.

M

itbegründer von Woodstock war ein Typ namens Michael Lang. Im Film „Woodstock – 3 Days Of Peace And Music" ist es jener Lockenkopf, der dem Interviewer unerwartet scheu Rede und Antwort steht. In einer Szene sitzt er auf seinem Motorrad und schiebt dieses unter sich ständig vor und zurück, als wüsste er nicht wohin mit seiner Unsicherheit. Doch Lang war zum Zeitpunkt des Bethel-Events bereits ein Festivalorganisator mit Erfahrung. Ein

Music from the 60s to the 80s

n

Seite

13

Jahr zuvor hatte er im Mai das WoodstockMiami Pop Festival ausgerichtet, Mitorganisator zu dem er und sein Kompagnon Michael Lang Richard O'Barry zigtausende Fans locken konnten. Die endgültigen Zahlen zum Publikum dieser Zwei-Tage-Veranstaltung schwanken enorm. In einigen Quellen ist von 25.000 Menschen zu lesen, in anderen von 50.000 oder sogar 100.000. Zum Line-up gehörten Jimi Hendrix, Frank Zappa And The Mothers Of Invention, Blue Cheer, Chuck Berry, John Lee Hooker, The Crazy World Of Arthur Brown, die Charles Austin Group und The Package. Michael Lang sagte später selbst, dass beim Miami Pop Festival der Samen gepflanzt worden sei, aus dem später Woodstock erwuchs. Zwei Parallelen sind offensichtlich: Jimi Hendrix als Schluss-Act und ein komplett verregneter Tag, der es den Machern zum Teil sogar verbot, auf der Bühne elektrisch verstärkte Instrumente zuzulassen. Mit dem zweiten Miami Pop Festival im Dezember hatte Lang dann allerdings nichts zu tun.

V

or Woodstock gab es bereits Fes­ tivals, die nicht nur in ihrer Zeit einen legendären Status erlangten, sondern sich insgesamt auf die Musikgeschichte auswirkten. Allen voran das Monterey Pop Festival vom 16. bis 18.

Juni 1967 in Monterey, Kalifornien. Wäre Woodstock nicht gewesen, hätte Monterey jener Mythos werden können, der heute das Bethel-Festival umweht. So wurde im Dezember 1968 erstThe Who beim Monterey Pop Festival mals der fast 80-minütige Film „Monterey Pop" aufgeführt, der – zwar vollkommen anders ausgerichtet – eine ähnliche Wirkung erzeugt, wie der spätere Woodstock-Streifen. Mit Donn Alan Pennebaker, der zuvor als Leib-und-Magen-Filmer von Bob Dylan in Erscheinung getreten war, stand ein Mann hinter der Produktion, der später zu den ganz Großen des Rock-Doku-Faches werden sollte (Depeche Mode, David Bowie, Plastic Ono Band, Marius Müller-Westernhagen, Alice Cooper). Allerdings rollte die Vermarktungsmaschinerie längst nicht so an wie zwei Jahre später beim Woodstock-Spektakel. Eine umfassende Tonträgerauswertung kam überhaupt erst 20 Jahre später in Gang, als eine inoffizielle 7-LP-Box erschien.

Bis heute existieren verschiedene CDSchuber mit einer unterschiedlichen Tonträgeranzahl und differierenden Songzusammenstellungen. Zu Spitzenzeiten sollen sich um die 90.000 Menschen auf dem Festivalgelände aufgehalten haben. Das Line-up war ein Traum: zum Beispiel The Mamas & The Papas, The Jimi Hendrix Experience, The Who, Grateful Dead, Jefferson Airplane, The Byrds, Big Brother & The Holding Company, Quicksilver Messenger Service, Canned Heat, Simon & Garfunkel, Moby Grape, The Electric Flag.

E

benfalls fast vergessen ist die Gründung des Isle Of Wight Festivals von 1968. Im Fokus dieser britischen Konzertgroßoffensive steht meist nur die dritte Auflage von 1970 als das englische Woodstock mit seinem Eintrittsdesaster, den randalierenden Fans, der John Sebastian auf der Isle Of Wight auf der Bühne weinenden Joni Mitchell, Seite

14

n

GoodTimes 1/2019

den fast 700.000 Menschen innerhalb und außerhalb des von einem Blechzaun umgebenen Festivalgeländes, den Ordnern mit den Hunden … Zwei Jahre zuvor war das Ganze allerdings auch wesentlich überschaubarer und beschaulicher. 10.000 Fans waren gezählt worden, die sich am 31. August und 1. September Jefferson Airplane, The Pretty Things, Arthur Brown, Fairport Convention, The Move, Plas­ tic Penny, Tyrannosaurus Rex oder Aynsley Dunbar Retaliation gönnten.

D

och zurück ins Jahr 1969. Das war vor allem in Amerika bis dato das Festivaljahr schlechthin. Schon beim Northern California Folk-Rock Festival von San José, Kalifornien, schnalzen Kenner der Materie mit der Zunge. Die erste Auflage hatte es im Mai 1968 gegeben – und Berichten zufolge sollen damals um die 1000 Konzertbesucher wegen PCP-Überdosen (Angel Dust) in die Notaufnahmen eingeliefert worden sein. Das war aber nicht das einzige Problem. Einige der angekündigten Acts waren gar nicht gebucht worden, und die als Ordner engagierten Hells Angels sorgten für zum Teil aggressive Momente. Für 1969 bahnte sich dann für die Zeit vom 23. bis 25. Mai ein ähnliches Desaster an, wurde doch bereits Wochen vor der zweiten Auflage des Festivals bekannt, dass die angekündigten Led Zeppelin nicht auftreten würden, da die Briten bereits für Shows in Chicago und Columbia gebucht waren.

Auch standen erneut die Hells Angels als Ordner auf der Liste. Ungeachtet dessen kamen um die 80.000 Menschen, die Bands und Musiker wie Jefferson Airplane, The Jimi Hendrix Experience, Canned Heat, Santana, Chuck Berry und Taj Mahal sahen. Aus Protest gegen den Festivalpromoter Bob Blodgett organisierte eine Studenten- und Aktivistengruppe um Dennis Jay eine Gegenveranstaltung in ungefähr zwei Kilometern Entfernung mit dem Titel Aquarian Family Festival. Da ohne Unterlass und Umbaupausen Musiker auftraten, war das Line-up dieses kos­ tenfreien Events opulent, wenngleich es sich vor allem um unbekannte lokale Acts handelte. Eine Besonderheit des Aquarian: Die rund 20.000 Besucher konnten auf dem Areal zelten. Heute ist das bei Fes­ tivals Usus, damals war's ein Novum. Michael Lang dürfte sich für Woodstock hier durchaus Inspirationen geholt haben. Zu den großen Namen des San-JoséGegenfestivals gehörten Quicksilver Messenger Service, Mountain, Boz Scaggs, Big Brother & The Holding Company und Jefferson Airplane. Letztere waren nach ihrem gut bezahlten Auftritt beim Northern California einfach rüber zum Aquarian gefahren und hatten dort noch einmal ohne Gage gespielt. An die 50 Musiker und Bands traten auf.

D

en Auftakt des Jahres 1969 hatte allerdings das Palm Springs Pop Fes­t ival in Kalifornien markiert. Es fand am 1. und 3. April statt und bot hochkarätige Billings an zwei verschiedenen Spielorten. Den ersten Tag bestritten im Drive-In Theatre Procol Harum, The Flying Burrito Brothers (diese beiden Gruppen traten als Ersatz für die angekündigten Jeff Beck und Moby Grape­ auf), Gram Parsons, John Mayall, Paul Butterfield Blues Band, Lee Michaels und Hard Luck Boy. Schon an diesem Abend kam es zu Ausschreitungen, als klar war, dass nicht alle in den Konzertbereich konnten, die es gern gewollt hätten. Das Gleiche ereignete sich am zweiten Abend. 3500 Tickets waren für das Angel Baseball Stadium verkauft worden, die Zahl der Besucher aber um ein Vielfaches höher. Die Polizei sicherte den Einlass, weshalb sich die Jugendlichen um das Konzertgelände verteilten und n

Music from the 60s to the 80s

nach anderen Zugängen suchten. Dabei wurde ein 16-Jähriger von einem Tankstellenbesitzer erschossen. Auf der Bühne: die Ike & Tina Turner Revue, Savoy Brown, der Buddy Miles Express, Canned Heat. Freilichtveranstaltungen gab es nach diesem Ereignis in Palm Springs viele Jahre nicht mehr.

I

n Detroit wurden noch einmal mit dem Begriff Rock'n'Roll alte Werte beschworen. Und wenngleich es am 30. und 31. Mai im Michigan State Fairground Rock'n'Roll Revival hieß, wurde zwei Tage lang äußerst zeitgemäß gelärmt. Allen voran: die Rabauken von MC5. Die teilten sich die Bühne mit Chuck Berry, Sun Ra, Johnny Winter, Terry Reid, den Psychedelic Stooges (die späteren Stooges), Amboy Dukes, David Peel oder der James Gang. Weitere, vor allem lokale Namen vervollständigten das Programm: Dr. John The Night Tripper, SRC (Scot Richard Case), Frost, Rationals, Teegarden & Van Winkle, Nyman Woodward, Up, Wilson Mower Pursuit, 3rd Power, NY Rock'n'Roll Ensemble, Lower East Side, Red, White & Blues, Sky-Train, Savage Grace, Caste, Gold Bros, Dutch Elm.

K

anada zog 1969 mit und präsentierte sich mit dem Toronto Pop Festival am 21. und 22. Juni im Varsity Stadium von seiner besten Seite. Zu den Acts der beiden Tage ge- Sylvester Stewart alias Sly Stone hörten Steppenwolf, Sly & The Family Stone, Nucleus, Velvet Underground, Blood Sweat & Tears, Johnny Winter, Edwin Starr, Bonzo Dog Band, Procol Harum, The Band, Al Kooper, Man und weitere. Parallel dazu versammelten sich bis zu 200.000 Menschen beim Newport 69 Pop Festival auf der Pferderennbahn Devonshire Downs in Northridge, Kalifornien. Hier ging es schon am 20. Juni los und dauerte drei Tage bis zum 22. Juni. Das Billing setzte Maßstäbe (die wichtigsten Künstler): Ike & Tina Turner, Albert King, The Jimi Hendrix Experience, Joe Cocker, Spirit, Taj Mahal, Buffy Sainte Marie, CCR, Eric Burdon, Jethro Tull, Love, Steppenwolf, Sweetwater, Booker T & The M.G.s, Johnny Winter (in Toronto spielte er am Sonnabend, in Northridge am Sonntag), Marvin Gaye, Mother Earth, Buddy Miles, Poco. Jimi Hendrix trat am Sonntag noch einmal auf, nachdem er seinen Freitags-Gig in den Sand gesetzt haben soll.

A

ngesichts großartiger Festivals dieser Art tat sich nach der Popularitätsexplosion von Woodstock schon in den Siebzigern die Frage auf, wieso ausgerechnet der Tumult in Bethel zum Fanal der Hippie-Ära geworden war. Der Newport-Organisator Mark Robinson begründete das in einem Interview später wie folgt: „Woodstock war ein kostenloses Musikfestival, auf dem die Leute tagelang auf einer New Yorker Farm kampierten. Es regnete, und die Leute blieben, und dieser Aspekt wurde zu einer nationalen Nachrichtensendung." Eine andere Ursache dafür, dass Newport ins Hintertreffen geraten war, könnte aber auch an den Ausschreitungen am dritten Festivaltag gelegen haben. Der „Rolling Stone" berichtete von schlimmen Szenen zwischen Jugendgruppen und Polizei.

Jimi Hendrix Ein 14-Jähriger sei dabei schwer verletzt worden. In der Stadt sei ein Sachschaden in Höhe von rund 50.000 Dollar entstanden.

D

er Juni endete mit dem Denver Pop Festival im Mile High Stadium (27. bis 29.). Hier spielte Jimi Hendrix als SchlussAct zum ersten Mal sein "Star Spangled Banner". 50.000 Fans waren in das Rund gelassen worden, hatten alle Versorgungs- und Sanitärannehmlichkeiten, die sonst üblicherweise den Besuchern von Sportveranstaltungen zur Verfügung standen. Darüber hinaus stand die Stadt Denver, Colorado, hinter dem Festival: Sie stellte nicht nur einen Campingplatz zur Verfügung, sondern organisierte sogar einen Shuttle-Service: Wenn schon GoodTimes 1/2019

n

ein Sammelpunkt für Jugendkultur, dann wenigstens gesittet. Allerdings ging das Streben nach Ordnung und Sicherheit durch die starke Polizeipräsenz ziemlich nach hinten los, fühlten sich nicht wenige Hippies von den Uniformierten im Umfeld des Stadions doch durchaus provoziert. Und die Cops fackelten auch nicht lange, als am zweiten und dritten Tag die Versuche der sogenannten Gatecrashers überhand nahmen, kostenlos ins Stadion zu gelangen: Es wurde kurzerhand Tränengas eingesetzt, das am 28. Juni wegen ungünstiger Windverhältnisse in den Bereich des Publikums im Mile High wehte. Mit Blick auf die Ansetzungen dürften einem Rockfan sogar noch heute die Augen feucht werden. Erster Tag: Iron Butterfly, Frank Zappa & The Mothers Of Inven­t ion, Three Dog Night, The Flock, Big Mama Thornton; zweiter Tag: Creedence Clearwater Revival, Johnny Winter, Poco, Tim Buckley, Zephyr, Aorta; dritter Tag: Jimi Hendrix, Joe Cocker, Three Dog Night, Zephyr, Aum, Rev. Cleophus Robinson.

D

as Saugatuck Pop Festival wiederum gehört zu jenen Open Airs, von denen fast nichts in der kollektiven Erinnerung geblieben ist. Es fand am 4. und 5. Juli am Potawatomie Beach in Saugatuck, Michigan, am Michigan Lake gegenüber von Milwaukee statt. Wer dort spielte, ist nicht überliefert, weshalb auf die Ankündigung zurückgegriffen werden muss. Und da standen Namen wie MC5, Amboy Dukes, Procol Harum, Muddy Waters, Bob Seger oder die Stooges auf dem Zettel. Außerdem soll Alice Cooper aufgetreten sein, der nicht beworben worden war.

M

it ca. 150.000 Besuchern kann das Atlanta International Pop Festival auf einer Rennstrecke in Hampton, Georgia, auftrumpfen. Den Erinnerungen der Besucher und unmittelbar nach dem Drei-Tage-Ritt er- Grand Funk Railroad schienenen Presseberichten nach zu urteilen lief hier am 4. und 5. Juli alles so weit reibungslos. Vermutlich war das Hampton-Fest mehr Woodstock als Woodstock selbst. Allerdings fehlen heute die entsprechenden TV-Bilder oder die Klänge aus der Vinylrille. Gelohnt hätte sich eine kommerzielle Auswertung allein schon wegen der atemberaubenden Künstlerliste: Chuck Berry, Al Kooper, Blood Sweat & Tears, Booker T. & The M.G.s, Canned Heat, Chicago Transit Authority, CCR, Dave Brubeck, Delaney & Bonnie & Friends, Ian & Sylvia, Grand Funk Railroad, Janis Joplin, Johnny Winter, Led Zeppelin, Pacific Gas & Electric, Paul Butterfield Blues Band, Johnny Rivers, Spirit, Sweetwater, Ten Wheel Drive. Weil bei den Veranstaltern die Kassen geklingelt hatten, gab es am 7. Juli am Piedmond Park mitten in Atlanta ein kostenloses Zusatzkonzert. Mit dabei die Grateful Dead, Chicago Transit Authority, Delaney & Bonnie und Spirit.

17

Autostunden und 1700 Kilometer weiter nordöstlich lief zur selben Zeit (3. bis 6. Juli) in Newport, Rhode Island, das New­ port Jazz Festival. In diesem Fall wird einmal mehr deutlich, dass man es in den 60er Jahren mit den Bezeichnungen der Veranstaltungen nicht so penibel genau nahm. Schon all diese „Pop"-Zusätze führten aus heutiger Sicht auf eine falsche Fährte. Und auch der Jazzbegriff wurde in Newport 1969 erstmals aufgeweicht. 15 Jahre existierte diese Veranstaltungsreihe damals schon und hatte unter Jazzanhängern einen guten Ruf. Im Festivaljahr hievten die Veranstalter aber zusätzlich Rockacts mit aufs BilMusic from the 60s to the 80s

n

Seite

15

ling. Der erste Tag war mit George Benson, Sunny Murray, Phil Woods, Kenny Burrell, Young-Holt Unlimited, Anita O'Day, Freddie Hubbard, Bill Evans/Jeremy Steig sowie dem Sun Ra Arkestra dem gewählten Stilbegriff ziemlich stark verhaftet. Der zweite Tag bot eine ungewohnte Vielfalt: Nach einer Jamsession folgten Steve Marcus, Jethro Tull, Ten Years After, Blood Sweat & Tears, Roland Kirk, Jeff Beck, die Newport All Stars With Mavis Rivers, Miles Davis, John Mayall, Gary Burton, The Mothers Of Invention, Art James Brown Blakey, Savage Rose, Dave Brubeck Trio, World Greatest Jazz Band, O.C. Smith, Sly & The Family Stone.

U

nd dann Tag drei. Der hatte schon am Freitag für Schlagzeilen gesorgt. Angesichts zahlreicher Unmutsbekundungen aus der Bevölkerung in und um Newport, die keine Lust hatte, sich mit ausgeflippten Jugendlichen herumzuärgern, war der Auftritt von Led Zeppelin für Sonntag, den 6. Juli, kurzfristig und medienwirksam abgesagt worden. Tatsächlich sollen mehrere tausend Halbwüchsige auch wieder das Weite gesucht haben. Allerdings nicht genug, um Ruhe ins Drumherum zu bekommen. Laut Tageszeitungsberichten waren allein am Samstag 25.000 Fans auf dem Gelände, was für einen einzelnen Festivalabend zu den anderthalb Jahrzehnten zuvor eine Steigerung um satte Led Zeppelin beim Newport Jazz Festival 10.000 Menschen darstellte.

Tumultartige Szenen sollen sich außerhalb des Areals abgespielt haben, weil weitere tausende Jugendliche, die keine Tickets mehr bekommen hatten, entweder nach einem illegalen Zutritt oder in der Gegend nach einem Abenteuerausgleich suchten. „Das Publikum ist zu groß für diese Stadt", äußerte sich Stadtrat David Fenton in einem Zeitungsbeitrag. „Das Newport Field verträgt bis zu 25.000 Menschen, doch wir hatten zwischen 40.000 und 60.000 Menschen in einer Stadt mit gerade mal 37.500 Einwohnern." Veranstalter George Wein sprach nach den aufregenden Tagen von einem Gesamtticketverkauf von 80.000 bis 90.000. Bis dato hatte die Spitze bei 50.000 gelegen. Da die scheinbare Absage des Zeppelin-Gigs nur dazu gedient hatte, die Lage zu entspannen, standen die vier Briten am Sonntag natürlich trotzdem auf der Bühne. Auch dieser Tag hatte es in sich: James Brown With Nipsy Russell (Komiker), Illinois State Band, Willie Bobo, B.B. King, Johnny Winter, Herbie Hancock, Buddy Rich Orchestra, Led Zeppelin.

anstalter auf schwarze Künstler konzentriert: Tyrone Davis, Young-Holt Unlimited und James Brown. Der darauffolgende Freitag, 11. Juli, sah ein weitaus abwechslungsreicheres Programm mit Sly & The Family Stone, Ten Years After, Jeff Beck, The Mothers Of Invention und Savoy Brown. Und am Sonnabend gab es dann mit Led Zeppelin noch einen Auftritt der neuen Shootingstars aus Großbritannien. Mit auf der Bühne: Blood Sweat & Tears, Hawkins Singers, Johnny Winter, Al Kooper, Jethro Tull und die Buddy Guy Blues Band.

K

lein, aber fein war das Bullfrog Lake Music Festival vom 4. bis 6. Juli im gleichnamigen Trailer Park nahe der Ortschaft Estacada südöstlich von Portland, Oregon. Der wohl größte Name war der von Jefferson Airplane. Darüber hinaus sind als aufgetretene Künstler The Sons Of Champlin und die All-Girl-Band The Ace Of Cups verbrieft.

Dann noch Family Tree, die Electric Zoo Band, Mixed Blood und weitere lokale Gruppen. Das zweite Bullfrog, das spontan nur wenig später in Saint Helens nördlich von Portland über die Bühne gehen sollte, wurde auf richterliche Anordnung verhindert. Dafür fand dort vom 22. bis 24. August Bullfrog 3 statt. Headliner waren Grateful Dead und Taj Mahal. Ansonsten spielten hier unbekannte lokale Bands.

15

.000 junge Leute kamen am 11. und 12. Juli nach Laurel, Maryland, zum Laurel Pop Festival. Und wie so ziemlich jedes Live-Event des Jahres 1969 hatte auch Laurel seine Schlagzeile, als der zweite Abend komplett verregnete und die Besucher aus hölzernen Klappstühlen riesige Scheiterhaufen aufschichteten und diese dann anzündeten. Das Line-up wird vor allem jene überraschen, die vom Laurel noch nie im Leben gehört haben. Erster Abend: Al Kooper, Jethro Tull, Johnny Winter, Led Zeppelin, Edwin Hawkins Singers, Buddy Guy. Zweiter Abend: Jeff Beck, Ten Years After, Sly & The Family Stone, Mothers Of Invention, Savoy Brown, Guess Who. Ein Traum.

B

oyd Grafmyre organisierte vom 25. bis 27. Juli in Woodinville, Washington, das Seattle Pop Festival. Grafmyre war bis dato eigentlich Fan und Festivalbesucher, fühlte sich aber durch Monterey 1967 derart angefixt, dass er es selbst einmal mit einer Liveveranstaltung probieren wollte. Und das dreitägige Fest kann mit seinen 90.000 Besuchern in der Spitze und dem sagenhaften Line-up als Woodstock der Westküste gelten. Ungewöhnlich war, dass mehrere Künstler und Bands gleich zwei- oder dreimal auftraten (siehe Liste). Ungewöhnlich und vor allem einmalig auch jene Konstellation, dass Led Zeppelin und die Doors am selben Tag auf derselben Bühne standen. Tina Turner Hier die Tage mit ihren Running Orders: 25. Juli – Crome Syrus, Bo Diddley, Flying Burrito Brothers, Ten Years After, Guess Who, Murray Roman (Komiker), Albert Collins, Santana, Youngbloods, Tim Buckley, It's A Beautiful Day, The Byrds. 26.

Juli – Floating Bridge, Charles Loyd, Santana, Albert Collins, The Flock, It's A Beautiful Day, Ike & Tina Turner Revue, Guess Who, Bo Diddley, Lonnie Mack, Chicago Transit Authority, Chuck Berry, Tim Buckley. 27. Juli – Blacksnake, Youngbloods, Guess Who, Spirit, Bo Diddley, Vanilla Fudge, The Flock, Albert Collins, Flying Burrito Brothers, Ike & Tina Turner Revue, Charles Lloyd, Led Zeppelin, Lee Michaels, The Doors, Chuck Berry.

D

as Newport Folk Festival, das auf eine zehnjährige Tradition zurückblicken konnte, hatte nach den Tumulten beim Jazzevent von der Stadt harte Auflagen verordnet bekommen. Das reichte von so pragmatischen Anordnungen wie dem Wechsel vom Holz- zum Maschendrahtzaum um das Festivalgelände bis hin zum kuriosen Verbot, Rockacts ins Billing aufzunehmen. Vom 16. bis 20. Juli begegnete sich auf dem Festivalgelände in der auf einer Insel gelegenen Hafenstadt das Who is who der Country- und Folkszene – inklusive Bluesgrößen (eine Auswahl): Johnny Cash, Champion Jack Dupree, Everly Brothers, Arlo Guthrie, Joni Mitchell, Van Morrison, The Pentangle, Pete Seeger, Buffy Sainte Marie, Muddy Waters Blues Band … Die kleine Liste zeigt: Ganz unrockbar war das Folkfestival nicht geblieben.

Z

u den vollkommen in Vergessenheit geratenen Live-Ereignissen des Jahres 1969 gehört das 1st Spectrum Summer Music Festival in Philadelphia, Pennsylvania. Da es in der Spectrum-Arena stattfand, gilt es als sogenanntes Indoor-Festival und war merkwürdigerweise auf den 5., 11. und 12. Juli verteilt.

Der musikalische Schwerpunkt lag auf Blues und Soul. Das Lineup war erste Sahne. Am ersten Sonnabend hatten sich die VerSeite

16

n

GoodTimes 1/2019

n

Music from the 60s to the 80s

A

m selben Wochenende konnte ein ebenso hochkarätiges Billing im 30 Autostunden entfernten Milwaukee, Wisconsin, am Lake Michigan erlebt werden. Das Midwest Rock Festival im State Fair Park hatte außerdem die gleiche Her­angehensweise wie Seattle, indem hier mehrere Bands und Musiker ihre Auftritte wiederholten. Und noch etwas fällt auf: Der Begriff Rock war für Open-Air-Events damals eher unüblich.

Dabei korreliert er wunderbar mit den drei Tagen in Milwaukee, da hier zahlreiche ziemlich harte Bands auftraten: Freitag, 25. Juli – Led Zeppelin (die danach sofort nach Seattle abflogen), Buffy Sainte Marie, First Edition, Sweetwater, Pacific Gas & Electric, SRC, Shag. Sonnabend, 26. Juli – Blind Faith, John Mayall, Delaney & Bonnie & Friends, Shag, Taste, MC5, SRC. Sonntag, 27. Juli – Jeff Beck musste wegen eines starken Regengusses ausfallen, es folgten Johnny Winter, Joe Cocker & The Grease Band. Erneute schwere Regengüsse verhinderten die geplanten Gigs von Jethro Tull und dem Bob Seger System. Danach gab es Jim Schwall Blues Period, noch einmal MC5, Zephyr, Shag, The Litter und SRC.

D

er Festival-August begann an der Ostküste direkt in Atlantic City, New Jersey. Gleich die ersten drei Tage des Monats wurden in der Küstenmetropole gefeiert. Und das Atlantic City Pop Festival war natürlich ausverkauft: für jeden Tag 40.000 Tickets. Schätzungen gehen aber von 100.000 Hippies aus, die sich sowohl auf der Pferderennbahn AC Race Track aufhielten als auch im Umfeld des Areal her­ umgeister ten.

Und es mag sich wiederholen – aber auch bei diesem Treffen vom 1. bis 3. August stand eine Musikergilde auf der Bühne, für die Rockfans von heute töten würden, könnten sie dadurch in einer Zeitmaschine in die Vergangenheit zu jenem Ereignis reisen. Joni Mitchell sammelte auch in Atlantic City Punkte für den Titel als größte Drama-Queen des Folk, als sie nach ein paar gesungenen Songs schnurstracks die Bühne verließ, weil das Publikum ihr nicht die Aufmerksamkeit entgegenbrachte, die ihr ihrer Ansicht nach zustand.

Procol Harum Die Supergroup Crosby, Stills, Nash & Young sagte ihren Auftritt wegen einer Erkrankung von Nash ab, und Johnny Winter, der gefühlt an jeder Milchkanne spielte, musste diesmal passen, da sein Equipment nicht rechtzeitig vor Ort war.

Ansons­ten – volles Brett: Biff Rose (Komiker), Aum, Lothar & The Hand People, Booker T. & The M.G.s, Chicago Transit Authority, Iron Butterfly, Joni Mitchell, Procol Harum, Santana Blues Band, The Chambers Brothers, Tracy Nelson & Mother Earth, American Dream, B.B. King, Paul Butterfield Blues Band, The Byrds, The Crazy World Of Arthur Brown, Creedence Clearwater Revival, Hugh Masekela, Jefferson Airplane, Lighthouse, Cass Elliot, Tim Buckley, Buddy Rich, Canned Heat, Buddy Miles, Dr. John, Janis Joplin, Joe Cocker, Little Richard, Sir Douglas Quintet, The Mothers Of Invention, Three Dog Night.

Z

wei Tage vor dem großen Meeting in Bethel gab es eine hinreißende Party im kanadischen London, Ontario, am 13. und 14. August. Es ist ungewöhnlich, so etwas an einem Mittwoch und Donnerstag durchzuziehen, weshalb man fast den Eindruck gewinnen könnte, die Veranstalter wollten Woodstock nicht in die Quere kommen. Dann hätten sie aber wissen müssen, was sich dort anbahnen würde. Und das ist ausgeschlossen. Aufgetreten sind Alice Cooper, Frank Zappa & The Mothers Of Invention, The Funky Parliaments, Terry & The Pyrates, George­Olliver & The Natural Gas, Cat Mother & The All Night Newsboys, The Nice, The Rock Show Of The Yeoman, The Stone Soul Children.

GoodTimes 1/2019

n

U

nd dann kam Woodstock. Ganz im Gegensatz zu den meisten Musikertreffen des Jahres nannte es sich nicht Woodstock Pop, sondern Woodstock Music & Art Fair, also Musikund Kunstmesse. Obendrein war diese Bezeichnung auf dem offiziellen Plakat ziemlich klein in die obere Ecke gedruckt, weshalb das „3 Days Of Peace And Music" in den Vordergrund rückte. Über Bedeutung und Auswertung ist in dieser Geschichte bereits eine Menge gesagt worden.

Dass schon bei der Anfahrt Carlos Santana (rechts) die Straßen verstopften, ist im Nachklapp immer wieder beeindruckend anzusehen, galt aber zum Teil auch für andere Veranstaltungen dieses spektakulären Sommers.

Auch die Regenphase mit den Schlammspielen des Publikums war kein Novum. Bliebe an dieser Stelle noch nachzutragen, wer bei dem legendären Festival auftrat, wenngleich diese Running Order (hier ohne Redner) die berühmteste der Welt sein dürfte.

F

reitag, 15. August, 17.07 Uhr fing alles an: Richie Havens, Sweetwater, Bert Sommer, Tim Hardin, Ravi Shankar, Melanie, Arlo Guthrie, Joan Baez. Samstag, 16. August, startete das musikalische Programm 12.15 Uhr und dauerte bis fast 10 Uhr am Sonntag: Quill, Country Joe, Santana, John Sebastian, Keef Hartley Band, The Incredible String Band, Canned Heat, Mountain, Grateful Dead, Creedence Clearwater Revival, Janis Joplin, Sly & The Family Stone, The Who, Jefferson Airplane. John Sebastian Sonntag, 16.

August, Beginn 14 Uhr: Joe Cocker, Country Joe & The Fish, Ten Years After, The Band, Johnny Winter, Blood Sweat & Tears, Crosby, Stills, Nash & Young, The Paul Butterfield Blues Band, Sha Na Na, Jimi Hendrix Gypsy Sun & Rainbows. Natürlich ist es immer eine Frage der persönlichen musikalischen Vorlieben – aber es wird nicht wenige geben, die eine ganze Reihe von Line-ups anderer 1969 stattgefundener Festivals weitaus aufregender gefunden haben dürften.

D

eshalb direkt weiter zum ersten großen Post-Woodstock-Open-Air, dem Vancouver Pop Festival vom 22. bis 24. August im Paradise Valley Resort in Squamish, 64 Kilometer nördlich der Hauptstadt von British Columbia in Kanada. Laut Jim Shelley, einem US-amerikanischen Autor, der nicht nur das Buch „My Woodstock 1969" veröffentlichte, sondern mit akribischen Recherchen einen unschätzbaren Beitrag dazu leistete, dass die Festivals von 1969 nicht in Vergessenheit gerieten, sieht im Vancouver Pop ein einziges großes Mysterium.

Abgesehen davon, dass bis heute nicht klar ist, ob Grateful Dead dort spielten, und die Band selbst diese Frage nie klar beantwortet zu haben scheint, ist das Vancouver Pop das einzige Festival in der 69er Geschichte, über das sich zwei völlig gegensätzliche Ansichten zum Wetter durchsetzten. Es gibt sowohl eine Fraktion, die von drei verregneten kalten Tagen spricht, als auch Leute, die eine sonnige Zeit in Erinnerung haben. Ansonsten standen neben den üblichen Verdächtigen interessante Namen auf der Liste: Alice Cooper, Little Richard, Love, The Rascals, Poco …

Music from the 60s to the 80s

n

Seite

17

E

in Happening auf freiem Feld unter sengender Sonne wurde vom 30. August bis zum 1. September die zweite Auflage von Sky River Rock Fes­ tival & Lighter Than Air Fair in Tenino, Washington. Die Liste der aufgetretenen Künstler ist lang, beinhaltet aber weniger Namen aus jener Schublade, aus der 1969 die meisten Festivals bestückt worden zu sein schienen (eine Auswahl): Anonymous Artists Of America, Blacksnake, Blue Bird, Collectors, Congress Of Wonders, Country Weather, Country Joe & The Fish, Crome Syrcus, Crow, Flying Burrito Brothers, Frumious Bandersnatch, Grapefruit, Juggernaut, Kaleidoscope, Steve Miller, Terry Reid, Sons Of Champlin, Yellow­ stone, Youngbloods.

W

ie zu erkennen, setzten die Organisatoren beim Einkauf der Künstler grundsätzlich auf Durchmischung. Alte Stars wie Bo Diddley oder Little Richard teilten sich mit blutjungen Rüpeln vom Schlage MC5 oder Led Zeppelin die Bühnen. Auch stilistisch waren die Bögen weit. Es war nicht ungewöhnlich, dass an drei Open-Air-Tagen mal eben Rock'n'Roll, Howlin' Wolf Soul, Jazz Rock, Blues, Folk, Hard Rock, psychedelische Musik und Pop aus ein und derselben Soundanlage tönten. Themenbezogene Veranstaltungen waren 1969 aber ebenso Magneten. Wie das Ann Arbor Blues Festival auf den Fuller Flatlands in Ann Arbor, Michigan, zeigt. Studenten hatten es organisiert und sich eine 70.000-Dollar-Förderung ihrer Uni und deren Partnereinrichtungen gesichert.

20.000 junge Leute, vornehmlich aus der weißen Mittelschicht, kamen, um sich schwarze Blues-Größen wie B.B. King, Freddy King, Big Mama Thornton, Big Joe Williams, Otis Rush, Howlin' Wolf, Muddy Waters, T-Bone Walker oder Lightnin' Hopkins anzuschauen. Außerdem dabei: Roosevelt Sykes, Fred McDowell, JB Hutto & The Hawks, Jimmy Dawkings, Junior Wells, Arthur „Big Boy" Crudup, Jimmy „Fast Fingers" Dawkins, Roosevelt Sykes, Luther Allison & The Blue Nebulae, Magic Sam, Sleepy John Estes, Clifton Chenier, Sam Lay, Son House, Charlie Musselwhite, James Cotton. Es soll eines der friedlichsten Festivals von 1969 gewesen sein.

P

rairieville, Louisiana, nannte sich die nächste Station eines kostenlosen Drei-Tage-Trips in die Welt der modernen Rockmusik, wenngleich das Areal der Geschehnisse, der Baton Rouge International Speedway, näher an Baton Rouge liegt. Allerdings waren es damals nicht Genrebezeichnungen, die Musikfans elektrisierten, sondern Namen von Örtlichkeiten, von denen es in den USA einige mit einer faszinierenden Musikhistorie gibt. Genannt seien da nur Memphis (Blues), Los Angeles (Heavy Metal), Detroit (Soul) oder Nashville (Country). Oder eben New Orleans, das Herz amerikanischer Jazzmusik. Wohl gerade deshalb hieß das vom 30. August bis 1. September ausgerichtete Festival auch weder Prairieville oder Baton Rouge, sondern New Orleans Pop Festival. Und die geschichtsträchtige Stadt lag ja auch keine zwei Autostunden entfernt. 30.000 Fans waren jeden Tag vor der Bühne. Und auf der tummelten sich zwar erneut typische Namen der 69er Festivals, hinzu kamen aber lokale Gruppen und ein paar obskure Formationen, die nicht von Open Air zu Open Air zogen.

Sonnabend starteten ein paar lokale Künstler gegen 18 Uhr, bevor es 20 Uhr mit White Fox, Snow Rabbit, Dea­ con John & The Electric Soul Train, Whizbang, Axis, Tyrannosaurus Rex und It’s A Beautiful Day weiterging.

Sonntag dann Flower Power, Snow Rabbit, Spiral Starecase, Oliver, Smyth, The Youngbloods, It’s A Beautiful Day, Country Joe & The Fish, The Byrds, Canned Heat, Seite

18

n

GoodTimes 1/2019

Iron Butterfly, Janis Joplin, Santana. Und der Montag brachte noch einmal Potliquor, Axis, Oliver, Cat Mother & The All Night Newsboys, Santana, Chicago, It’s A Beautiful Day, Tyrannosaurus Rex, The Youngbloods, Lee Michaels, Grateful Dead, Jefferson Airplane, Dr. John VooDoo Show und eine Jamsession mit Jefferson Airplane, Grateful Dead, Cat Mother, Santana, Chicago, It's A Beautiful Day und Whizbang.

D

ie Vereinigten Staaten sind bis heute ein Hort von Festivals unterschiedlichster Art. Einige davon sind mehrtägige Veranstaltungen, bei denen gebuchte Künstler mehrfach auftreten. Das eignet sich vor allem für Rock Cruises, bei denen die Fans dann die Möglichkeit bekommen, ihren Konzert­ abarbeitungsplan so „auszuklügeln",­dass sie am Ende tatsächlich jede Gruppe wenigsten einmal gesehen haben. In Deutschland und Europa ist diese Herangehensweise eher ungewöhnlich.

Es war indes auch hier das Jahr 1969, in dem diese Form des Fes­ tivals in Serie ging. Und nachdem das Seattle Pop Festival (und ein paar andere auch) sich dieser Methode bedient hatte, stellten auch die Veranstalter des Texas International Pop Festival in Lewisville, Texas, ein Billing dieser Art zusammen. Und wieder waren es die Tage vom 30. August bis zum 1. September, dem Labor-Day-Wochenende. Der vorletzte Augusttag brachte Auftritte von Grand Funk Railroad, Canned Heat, Chicago Transit Authority, der James Cotton Blues Band, Janis Joplin, B.B. King, Herbie Mann, Rotary Connection und Sam & Dave mit sich. Der Sonntag, 31.

August, sah Grand Funk Railroad, Chicago Transit Authority, die James Cotton Blues Band, Delaney & Bonnie & Friends, The Incredible String Band, B.B. King, Led Zeppelin, Herbie Mann, Sam & Dave und Santana. Und am Montag gab es schließlich noch Grand Funk Railroad, Johnny Winter, Delaney & Bonnie & Friends, B.B. King, Nazz, Sly & The Family Stone, Spirit, Sweetwater, Ten Years After und Tony Joe White. Dass Bands an diesem Wochenende tatsächlich auf mehreren Open Airs in der Abfolge auftauchten, war eine reine Frage der Organisation. Und es gelang.

K

omplett verregnet war die nur an einem Tag durchgezogene Veranstaltung mit dem opulenten Namen First Annual Midwest Mini-Pop Festival.

Im Cleveland Zoo, Ohio, trafen sich am 6. September Grand Funk Railroad, die Paul Butterfield Blues Band, Vanilla Fudge, Lonnie Mack und das Dee Felice Trio.

Ebenfalls nur einen Tag dauerte am 14. September das Toledo Pop Festival in Ohio. Der ungewöhnlichste Name auf der Bandliste dürften die Turtles gewesen sein. Ansonsten gab es ähnliche Kost wie woanders auch: MC5, Alice Cooper, Amboy Dukes, Frost, SRC und Savage Grace.

W

eil es mit „Pop" so gut funktioniert hatte, versuchten es John Brower und Kenny Walkeron am 14. September mit Rock. Die Veranstalter des Toronto Pop Festivals vom 21. und 22.

Juni zogen drei Monate später das Toronto Rock And Roll Revival auf. Angesichts heutiger Vorbereitungsphasen für Open Airs (ein Jahr ist Satz), ist es erstaunlich, in welcher Kürze der Zeit damals Großveranstaltungen aus dem Boden gestampft wurden. Leider drohte das Ganze zu platzen, da der Ticketverkauf nicht in Gang kommen wollte. Wie sich bald herausstellen sollte, fehlte einfach ein Zugpferd, denn mit Chuck Berry, Gene Vincent, Jerry Lee Lewis, Little Richard oder Bo Diddley waren keine Massen zu bewegen. Wenngleich Namen wie Alice Cooper, Chicago oder gar die Doors durchaus ein enorm breites Publikum ansprachen – auch in Kanada. Die Rettung soll Kim Fowley gebracht haben, der den beiden Festivalmachern die Teilnahme von John Lennon und Yoko Ono als MCs (Mas­ n

Music from the 60s to the 80s

John Lennon und Yoko Ono

ter Of Ceremonies), sprich Moderatoren, vorschlug. Der Beatle willigte ein und brachte sich selbst als Teilnehmer ins Spiel, weshalb das schließlich ausverkaufte Varsity Stadium in den Genuss eines Auftritts von John Lennon und der Plastic Ono Band [Eric Clapton (g), Klaus Voormann (b) und Alan White (dr)] kam.

D

as Big Sur Festival in Crosby, Stills, Nash & Young Big Sur, Kalifornien, erlebte am 14. und 15. September bereits seine sechste Auflage. Die Wohnzimmeratmosphäre unter sengender Sonne vor malerischer Kulisse hatte in Bezug auf die anderen Festivals von 1969 etwas Einmaliges. Die bekanntesten Künstler an diesen zwei Tagen des Folk und des Folk Rock waren Joan Baez, Crosby, Stills, Nash & Young, Joni Mitchell, John Sebastian und die Flying Burrito Brothers.

D

a in Kalifornien gefühlt immer die Sonne scheint und es im Oktober häufig noch enorm warm ist, kann auch der zehnte Monat des Jahres mit mindestens einem Festival aufwarten – dem Gold Rush vom 4. Oktober am Lake Amador, eine halbe Autostunde von Amador City entfernt. Es soll ein sehr harmonisches Fest gewesen sein, das insgesamt 40.000 Menschen besuchten. Das Line-up hatte zwar nicht das Gewicht manch einer Sommersause, war unter anderem mit Namen wie Santana, Taj Mahal, Bo Diddley, Albert Collins, Kaleidoscope, Al Wilson, Southwind, Ike & Tina Turner und Sons Of Champlin aber immer noch beachtlich.

I

m November fanden schließlich auch die Rolling Stones den Weg auf ein amerikanisches Open Air: das Palm Beach Music & Art Festival. Sowohl im Namen als auch mit dem offiziellen Ankündigungsplakat, das eine weiße Taube zeigte, lehnten sich die Macher an Woodstock an. Außerdem waren vom 28. bis 30.

November genau wie bei „Peace And Music" in Bethel drei Tage veranschlagt. Lokale Zeitungen in Miami einigten sich schnell auf den Titel Woodstock South, warnten aber gleichzeitig vor den Drogen konsumierenden Jugendlichen. Als die allerdings an diesem Erntedankfestwochenende ruhig blieben und es zu keinerlei medienwirksamen Zusammenstößen mit Anwohnern gekommen war, fielen Analysen und Rezensionen im Nachgang sehr versöhnlich aus. Wie schon beim Seattle Pop spielten Grand Funk Railroad mit ihrer Absicht, sich flächendeckend bekannt zu machen, an allen drei Tagen als Opener. Zu den Clous des Open Airs gehörte ganz klar der Auftritt der Stones. Aber auch Iron Butterfly, King Crimson, Vanilla Fudge und Jefferson Airplane waren fette Geschütze.

W

ährend die meisten Rockfans 1969 zuallererst mit Woodstock in Verbindung bringen, wird es darüber hinaus nicht wenige geben, die Altamont, Kalifornien, auf dem Schirm haben – jenes Free Concert am 6. Dezember, das durch den Tod von Meredith Hunter traurige Berühmtheit erlangte. Chris Hillman, damals mit den Flying Burrito Brothers Bestandteil der Veranstaltung, sagte gegenüber GoodTimes, dass er Altamont als Hölle empfunden habe. Angeheizt durch das Verhalten der Ordner aus den Reihen des RockerRolling Stones clubs Hells Angels, habe GoodTimes 1/2019

n

eine latent aggressive Atmosphäre vorgeherrscht. Ständig kam es zu Gewalttätigkeiten vor der Bühne, die schließlich darin gipfelten, dass ein Security-Rocker während des Auftritts der Rolling Stones den schwarzen Jugendlichen erstach.

V

om 27. bis 29. Dezember 1969 fand das letzte Festival des Jahres statt.

Und natürlich dort, wo es auch zum Jahreswechsel warm ist – in Florida.

Dem Miami Rock Festival stand eine Rennstrecke 15 Kilometer westlich von Hollywood, einer Stadt zwi- Grateful Dead schen Fort Lauderdale und Miami, zur Verfügung. „Festival-Digger" Jim Schelley entdeckte im „Miami Herald" einen Bericht von 2010, der im Moment den umfassendsten Einblick in die Veranstaltung von damals zu geben scheint: „Inspiriert von Woodstock in diesem Sommer zog das Miami Rock Festival im Dezember 1969 Tausende junger Menschen an, die entschlossen waren, Spaß zu haben und keinen Eintritt zahlen zu wollen. Zu den teilnehmenden Bands und Musikern gehörten Mother Lode, Sweetwater, Canned Heat, Johnny Winter, die Paul Butterfield Blues Band, Vanilla Fudge und die Amboy Dukes. Die Fans wurden von der Polizei durchsucht, von kalten Winden gepeitscht und von Billy Graham ermutigt, sich an Gott zu wenden. Graham sagte, er schätzte den respektvollen Empfang, den er bekam, aber die Polizei nahm mindestens 47 Verhaftungen vor. Und ein junger Mann starb bei einem Sturz von einem Scheinwerferturm." Nicht alle beworbenen Bands traten auf. Allerdings gibt es Informationen darüber, dass auch Biff Rose, Cold Blood, Grateful Dead, Johnny Winter, Sweetwater, The Turtles, Santana, The Band und Tony Joe White zum Line-up gehörten.

I

n Europa steckte der Festivalbetrieb noch in den Kinderschuhen. Es gab das zweite Isle Of Wight vom 29. bis 31. August, auf dem sich mittlerweile 150.000 Fans tummelten.

Große Namen standen auf der Bühne (ein Auszug): The Band, Blodwyn Pig, Edgar Broughton Band, Joe Cocker, Bob Dylan, Fat Mattress, Family, Free, ­Richie Havens, Marsha Hunt & White Trash, The Moody Blues, The Nice, The Pretty Things oder The Who. Und dann ging noch das Bath Festival Of Blues in England in die Annalen der Festivalgeschichte ein. Es fand am 28. Juni statt und löste das Problem der knappen Zeit mit zwei Bühnen, so dass es für die rund 30.000 Fans (vermutlich waren es mehr) keine Umbaupausen gab.

Die Liste der Bands ist fantastisch: Fleetwood Mac, John Mayall’s Bluesbreakers, Ten Years After, Led Zeppelin, The Nice, Chicken Shack, Jon Hiseman’s Colosseum, Mick Abrahams’ Blodwyn Pig, Keef Hartley, Liverpool Scene, Taste, Savoy Brown Blues Band, Champion Jack Dupree, Principal Edwards Magic Theatre, Deep Blues Band, Just Before Dawn.

D

eutschland erlebte mit dem Internationalen Essener Pop & Blues Festival vom 9. bis 11. Oktober in der Grugahalle sein eigenes und bestens organisiertes Woodstock, als dort Fleetwood Mac, Free, Spooky Tooth, The Pretty Things, Yes, Amon Düül II, Steamhammer, Taste, Deep Purple, Ekseption, Pink Floyd, Tangerine Dream und einige mehr ihre Sets darboten.

A

llein in den USA und Kanada gab es 1969 über 40 Festivals. Logisch, dass die hier genannte Auflistung damit nicht vollständig sein kann. Hinzu kommt, dass die Zahl 40 noch nicht einmal berücksichtigt, dass es eine Vielzahl kleinerer lokaler Open-Air-Konzerte gab, die Festivalcharakter hatten, aber nicht mit populären Bands aufwarten konnten.

Music from the 60s to the 80s

n

Seite

19

ALBUM COVER ART GALERIE #17

WunderTHE BEATLES tüt e n YELLOW SUBMARINE Von Horst Berner

Mit dem rasanten Aufstieg der CD ab den 1980er Jahren drohte der guten alten Schallplatte das Aus. Doch Vinyl erlebt seit Jahren ein Revival. Viele Neuheiten sind auch als LP zu haben, ganz zu schweigen von einer Flut an Repros mit Oldie­ma­te­rial.­ Diese Entwicklung setzte nicht nur eine Debatte über die Sinnlichkeit analogen Musik­hörens in Gang, der Blick fällt auch wieder auf die "Wunder­tüten", in denen die schwarzen Scheiben stecken: kunstvoll gestaltete, großformatige Albumhüllen. Ausgewählte Beispiele stellt diese Serie vor.

und versinnbildlichte auf schillerndste Weise die Love-&Peace-Botschaften der turbulenten Jahre 1967/68. Des Weiteren experimentierte er raffiniert mit Animationstechniken, etwa der Verknüpfung von Realfilmaufnahmen mit Zeichentrickelementen, die weit über das hin­ausgingen, was Kinogänger bis dahin von den WaltDisney-Streifen her gekannt hatten.

Entsprechend euphorisch notierte der­„Spiegel" in seiner Nummer 31 vom s war einmal … oder vielleicht auch zweimal, da gab es 29.07.1968: „Der Uein fabelhaftes Lied, das hieß "Yellow Submarine". Die Boot-Trip ist von dem launige Geschichte von dem gelben Unterseeboot, das Stoff, aus dem die in fantastische Gewässer abtaucht, präsentierten die Beatles Träume sind. Mesam 5. August 1966 sowohl auf Single als auch auf dem Album kalinfiebrige LandREVOLVER. Obwohl der von Drummer Ringo Starr intonierte, schaften öffnen sich, von Paul McCartney geschriebene Song mit seiner eingänkabbalistische Vexiergigen Melodie und dem fröhlichen Refrain eher den Charakbilder hypnotisieren, ter eines arglosen Kinderliedes aufweist, erwuchs aus dem in züngelnden Vig­ Grundmotiv des Seemannsgarn spinnenden Bootsmanns in Die Beatles und ihre gezeichneten Ebenbilder der Folge weit mehr, näm- v.l.: George Harrison, Paul McCartney, John Lennon, Ringo Starr n e t te n brechen sich Color-Spektren. Edelmann erfand Fabelwesen, wie lich der Plot zu einem famosen Zeichentricksie ähnlich im ‚Garten der Lüste‘ des Hieronymus Bosch lauern: film in Spielfilmlänge.

Kugel-Gnomen aller Art, einen Fisch mit Menschenarmen, einen grotesken Rüssel-Unhold, der sich selbst aufsaugt. Mit der Eine Schlüsselrolle bei dessen Realisierung zarten Satanik Aubrey Beardsleys zeichnete Edelmann die zagen spielte Al Brodax, der für das auf den VerPepperländer; Genreszenen erscheinen im naiven Ausschneidetrieb von Comics spezialisierte Syndikat King bogenstil; aus Features arbeitete und sich als Comicstrips Produzent der von 1965 bis 1967 kommen Schockmit großem Erfolg vom US-Sender Scherze, und ABC-TV Network ausgestrahlten die vier Beatles Deutsche Single-Ausgabe Trickfilmserie „The Beatles" einen von "Yellow Submarine"/ Namen gemacht hatte. Zusammen hat der Künst"Eleanor Rigby" (1966) ler in der Art mit Lee Minoff, Jack Mendelsohn, der Spielkarten-­ Erich Segal und Roger McGough Heraldik gestoentwickelte er die Story, die innerchen."

Einen­ halb von nur elf Monaten in Longuten Eindruck don unter der Leitung von George von Edelmanns Dunning gestaltet wurde. Dass der mit Kompositionen von den Beatles TV-Cartoon-Beatles und George Martin unterlegte Film, Design vermittelte – neben dem Filmder am 17. Juli 1968 im poster – das auf seinen Zeichnungen Pavillon in London Prebasierende Cover zur LP YELLOW miere hatte, zu einem SUBMARINE, die vor 50 Jahren, am 17. großartigen surrealen PopJanuar 1969, in Großbritannien erschienen YELLOW SUBMARINE Art-Märchen wurde, ist freilich in erster Linie (1969) ist. Seine grellbunten Figuren zieren die Platdem brillanten Artwork zu verdanken. Das tenhülle, wobei die Rückseite der US-Ausgabe steuerte der 1934 im tschechischen Aussig geborene, 2009 in Stuttgart vervom 13. Januar 1969 jedoch eine andere Textstorbene deutsche Illustrator und Grafiker Heinz Edelmann bei. Anders als bei und Bildgestaltung aufwies als das englische den simpel gestrickten TV-Cartoons kreierte er eine zeitgemäße Stilisierung Premierenticket zu Original, das, wie die deutsche Ausgabe, an Yellow Submarine" (1968) der vier Musiker im Geist von SGT. PEPPER’S LONELY HEARTS CLUB BAND "

E

Seite

20

n

GoodTimes 1/2019

n

Music from the 60s to the 80s

YELLOW SUBMARINE

Im Vorfeld zum LegoBausatz 30-jährigen JuSeite 1: (2016) biläum erinnerte 1. "Yellow Submarine" (2:35) George Harrison 2. "Only A Northern Song" (3:21) die Rechte-Inha3. "All Together Now" (2:07) ber EMI, Apple und 4. "Hey Bulldog" (3:07) Subafilms an „die aben5. "It’s All Too Much" (6:19) 6. "All You Need Is Love" (3:45) teuerliche Fahrt eines gelben Unterseebootes, desSeite 2: sen Insassen, die Beatles, 7. "Pepperland" (2:16) gegen die Mächte des 8. "Sea Of Time" + 9. "Sea Of Holes" (5:14) 10. "Sea Of Monsters" (3:34) Unmenschlichen und 11. "March Of The Meanies" (2:11) Amusischen kämpfen und mit der Kraft ihrer Songs 12. "Pepperland Laid Waste" (2:07) ein verwunschenes Hippie-Paradies befreien" („Lexi13. "Yellow Submarine In Pepperland" (2:09) kon des Internationalen Films") und regte eine überTrack 1, 3, 4, 6: John Lennon und Paul McCartney; arbeitete Neuausgabe des humorvollen Geniestreichs Track 2, 5: George Harrison; YELLOW SUBMARINE an. Klangtechnisch renoviert, und erstmals mit den 15 nahm von Anfang an Track 7 bis 12: George Martin; Track 13: Lennon- Originaltiteln aus dem Film, erschienen der YELLOW­ McCartney / Arrangement: Martin eine Sonderstellung SUBMARINE SONG­ T RACK 1999 als CD und LP soim Werk der Beatles ein. Allein die Idee, die wie der digital begleitende Musik erst sechs Monate restaur ier te nach der Erstaufführung des Films Film auf DVD herauszubringen, erschien recht ausmit reichlich Bonus­ gefallen. Dazu offerierte die LP gerade material.­Ein gutes mal vier neue Songs, von denen drei Jahrzehnt später, ("Only A Northern Song", "All Toge2012, folgte das Meis­terwerk dann als Das Magazin Twen", für ther Now" und "It’s All Too Much") " Blu-ray-, die nun das Auf Seite 1 erklingen The Beatles, Seite das Edelmann gearbeitet bereits im Frühjahr 1967 einge­spielt definitive Seh- und 2 bringt George Martins Filmmusik hat, zeigt 1968 Die Beatles worden waren. "Hey Bulldog", am " 11. Februar 1968 aufgezeichnet, wie noch nie!"

Hörerlebnis gewährt. Eher verhalten blieb die einfiel die Feier zum 50-jährigen Jubizige echte Noläum aus, zu der es, neben vereinzelvität, wobei ten Wiederaufführungen des Films ausgerechnet in ausgewählten Kinos und einer am die Szene mit 6. Juli 2018 herausgebrachten limidiesem Song tierten Edition der Bildschallplatte nach der PreDie 51 schönsten "Yellow Submarine"/"Eleanor Rigby" " miere dem Buchumschläge Format, einige Merchanvon im Single-­ Schnitt zum Heinz Edelmann" disingprodukte gab. Erwähnung Opfer fiel, weil (Klett-Cotta, 1982) verdienen die vom Hersteller ProDeutsche Single "All Together Now"/ die Laufzeit des Films geJect angebotene limitierte "Hey Bulldog" (1972) kürzt wurde. Und Seite 2 Plattenspieler-Sonderauflage Beatles-Illustration von Heinz Edelmann der Platte? Die bot „Origiim „Yellow Submarine"-Design und die wunderschön genal film score composed & orchestrated by George Martin" – alles schön und gut, zeichnete Farbadaption des Zeichentrickfilms als 116-seiaber das waren nun mal eben keine Beatles-Knaller. Beeinträchtigt wurde die tiger Comic aus der Feder des USArbeit am Projekt „Yellow Submarine" nicht zuletzt auch davon, dass die Beat­ amerikanischen Starzeichners Bill les aufgrund Morrison („Simpder Erfahsons", „MAD"). Die rung mit den deutsch­s prachige T V- C ar toons Fassung „The einem weiteBeatles: Yellow Blu-rayren Trickfilm Submarine. Die Disc (2012) Graphic zunächst eher Nokritisch gevel" publizierte genüberstander in Stuttden – wenngart ansässige Alles, was ihr braucht, Graphic Novel sind Liebe und Musik gleich sie Verlag Panini (2018) später alle voll des Lobes Comics. Die Originalausgabe des waren für das Ergebnis.

Buches wurde zudem in einem Vor allem aber floss ihre auf symbolträchtige 1968 ExemFilmposter ganze Energie in die Aufplare begrenzten Boxset angeboten nahmen eines neuen Doppelalbums. Dessen 30 Titel, in – zusammen mit diversen Postern, großen Teilen während der Indien-Reise zum Guru MaSammelkarten, Buttons und einem harishi Mahesh Yogi entstanden, wurden zwischen Mai und Oktober aufgenommen, und als THE BEATLES Ende Bildschallplatte (2018) November 1968 herauskam, belegte der Titel weltweit wochenlang Platz 1 in den Charts. Eine neue Beatles-LP Modell des beliebtesten Unterseeboots a­ ller Zeiten. Na dann: Das gelbe U-Boot hätte es von daher nicht zwingend gebraucht; dass sich YELLOW SUMARINE dennoch respektabel behauptete volle Kraft voraus mit Zielrichist zurück – tung Pepperland, denn „We all jpc courier" vom (UK: #3; USA: #2; D: #5), sprach einmal mehr für die " Oktober 1999 Plattenspieler enor­me Strahlkraft der Band. live in a yellow submarine!"

(2018) dieser Stelle eine Kritik von Tony Palmer zum „Weißen Album" a­ bdruckte. Bemerkenswert auch: Nach der Schwarzweiß-Zeichnung von Klaus Voormann für REHeinz Edelmann VOLVER bietet YELLOW SUBMARINE in der Reihe der klassischen Beatles-Alben das zweite illustrierte Cover – beide wurden von deutschen Künstlern gefertigt.

GoodTimes 1/2019

n

Music from the 60s to the 80s

n

Seite

21

Zeitschleife einmal im Jahr

Erik De Ridder

Von Michael Fuchs-Gamböck

D

as große Anliegen von Erik De Ridder ist es, „fünf Tage lang eine musikalische Zeitschleife für Menschen zu erschaffen, die sich vor allem im Sound der 80er Jahre zu Hause fühlen".

Der Belgier ist Hauptorganisator und VeranstalterZampano des sogenannten W-Festivals, auch W-Fest genannt. Rund 130 Acts versammeln sich zwischen dem 15. und 18. August auf drei Bühnen und lassen Belgien den Pulsschlag der sogenannten New Wave hören. Was bedeutet: Koryphäen der „alten Welle" wie Toyah, Nik Kershaw, Lene Lovich oder The Human League geben sich mit „Neu-Wavern" wie Blutengel, Escape With Romeo oder Astrasonic auf der Bühne die imaginäre Klinke in die Hand. 2019 findet das Festival zum sechsten Mal in Folge statt.

Der Ursprung dieser Veranstaltung ist allerdings ein anderer: Im verschlafenen wallonischen Ort Amougies mit seinen nur 1000 Einwohnern organisierten die beiden belgischen Hippies Jean Georgakorakos und Jean-Luc Young zwischen dem 24. und 28. Oktober 1969, in Anlehnung an das legendäre WoodstockFestival, ebenfalls ein riesiges Event. Zu hören waren damals Gäste wie Pink Floyd, Ten Years After, The Nice oder Frank Zappa. Obwohl ein großer Erfolg, wurde diese fünftägige Mega-Revue lange Zeit nicht wiederholt. „Aber inzwischen", lacht Erik De Ridder, „schwebt der Geist des Ganzen erneut über Belgien.

Nur anders."

Was macht in deinen Augen dieses Festival so besonders?

So naiv das klingen mag: Ich möchte mit der Veranstaltung die Vertreter meiner Generation glücklich machen! Ich bin Jahrgang 1968. Daher geht es um Besucher, die sich musikalisch in den 70ern, 80ern und 90ern verankert fühlen. Ich will für uns einmal im Jahr eine Zeitschleife kreieren. Für uns. Und für mich.

Das erste W-Fest fand bereits 1969 statt. Seht ihr euch in dessen Tradition?

Nicht wirklich. Natürlich sind wir stolz auf dieses „belgische Woodstock". Es sollte demonstrieren, dass auch Europäer vor 50 Jahren in der Lage waren, ein Pedant zu diesem amerikanischen Großereignis zu schaffen. Doch heute steht das W-Fest für etwas ganz anderes.

Seite

Was vermutlich daran liegt, dass euer Festival erstmals nicht mehr im beschaulichen Ort Amougies, sondern in Wortegem-Petegem stattfinden wird. Wie kam es zur Veränderung?

Der kleine wallonische Ursprungsort war mit gut 1000 Einwohnern bei der Organisation schlicht überfordert. Die Region der neuen Location wird von 25.000 Einwohnern besiedelt. Die sind gut aufgestellt. Dort sind die Verkehrsbedingungen hervorragend. Die Überlegung war: Unsere Besucher können sich für fünf Tage in eine ureigene Welt katapultieren. Dafür müssen die Bedingungen perfekt sein.

Wie stellt ihr in der Regel das Programm zusammen?

Mein Geschmack ist breit gefächert. Und ich wähle die Bands, die bei uns auftreten, auch höchstpersönlich aus. Schließlich bin ich fürs Budget zuständig.

Unabhängig davon muss mich zunächst aber mal der einzelne Song einer Gruppe oder eines Künstlers ansprechen. Danach recherchiere ich vor allem im Netz, welchen Stellenwert der Act, dessen Stück mir gefällt, aktuell in der Öffentlichkeit besitzt.

Im Anschluss beginnt der Austausch untereinander. Der ist oft sehr unterhaltsam. Bis vor einigen Jahren habe ich die Musiker kontaktiert, von denen ich wollte, dass sie bei uns auftreten. Heutzutage ist es oft umgekehrt. Das macht den Umgang einfacher. Wir verhandeln inzwischen auf einer ganz anderen Basis.

gibt auch nicht wenige Newcomer, die bei uns spielen werden. Aber die berufen sich allesamt auf die Klänge der alten Heroen. Damit wird das Festival zu einer runden Sache.

Dennoch gibt es bei euch ein harmonisches Miteinander von Jung und Alt: New-Wave-Freaks treffen auf Neo-Punks, Glam-Rocker auf GothicHeroen. Gefällt dir dieser friedliche Clash der Generationen?

Es ist faszinierend, dass Leute zwischen 20 und 70 bei uns zusammenkommen. Alle verbunden in dem Geist, dass sie auf ungewöhnliche Klänge stehen, die jenseits des Mainstreams zu Hause sind. Umwerfend!

Wie siehst du ganz persönlich die Entwicklung dieses Festivals?

Im vergangenen Jahr hatten wir gut 30.000 Besucher.

Dieses Mal sieht es schon nach rund 40.000 Gästen aus. Was meiner Ansicht nach daran liegt, dass wir ein vielseitiges und richtig gutes Programm haben.

Wobei es die Anhänger einer recht besonderen Szene anspricht. Doch zum Glück ist diese musikalische Szene extrem vielseitig. Dieser Umstand erfüllt mich mit großer Freude.

Was sind deine Erwartungen ans Festival 2019?

Die Basis des Festivals ist jedenfalls die Musik der Vergangenheit, richtig?

Ganz genau! New Wave, 80er-Pop und -Rock, Indie, Goth, das ist der Sound, der mich, der die Besucher anspricht. Dieses Mal spielen weit über 100 Bands bei uns. Egal welchen Alters er ist: Jeder Besucher wird sich in dem einen oder anderen Künstler wiederfinden. Es

22

n

GoodTimes 1/2019

n

Zunächst mal hoffe ich auf gutes Wetter; bei Sturm und Regen wird es schwer sein, dass die Sache ein Reißer wird (lacht)! Wobei ich den Klimawandel ganz persönlich als grauenvoll empfinde. Auf dessen Kosten möchte ich nicht erfolgreich sein. Ihm entgegenstemmen kann ich mich jedoch leider nicht. Was soll ich schon tun?

Gibt es bereits Pläne fürs Festival 2020?

Ab Januar suchen wir neue Künstler, die bei uns auftreten sollen. Ist jedesmal spannend, dieses Procedere.

Irgendwie geht es ja immer weiter.

Music from the 60s to the 80s

Von Michael Fuchs-Gamböck

Foto: © Jacob Blickenstaff

JOE JACKSON Back To The DandyRoots Vor exakt vier Dekaden hat Joe Jackson sein erstes Album LOOK SHARP! veröffentlicht. In Zeiten von Punk und New Wave ein absolutes Kuriosum, denn der schmächtige Sänger und Pianist nahm sich darauf ja durchaus der musikalischen Trends jener Zeit an. Aber auch Swing, Jazz, Beat oder futuristischer und damit klassischer Pop spielten eine entscheidende Rolle auf diesem meisterlichen Debüt.

J

oe Jackson, vor 64 Jahren geboren im englischen Burton-upon-Trent und seit dem großen Durchbruch mit NIGHT AND DAY von 1982 als Kreativ-Globetrotter unterwegs, dessen Lebensreise ihn etwa nach New York, Amsterdam und Berlin führte, ist unter Journalisten seit jeher als komplizierter Gesprächspartner verschrien. Schwierig, muffelig und maulfaul, aber auch spitzzüngig und intellektuell brillant, je nach Laune. Als zugänglich oder kumpelhaft wird der schmale Schlaks allerdings nie beschrieben.

Dieser Tage ist nun FOOL erschienen, die 20. Produktion des ewigen Dandys mit der schrulligen Aura. Damit beruft sich Jackson unmissverständlich auf seine akus­tischen Anfangstage. „Als ich im Juli 2018 beschloss, dass es Zeit sei, eine neue Platte aufzunehmen", erinnert sich Jackson, „wurde mir schlagartig bewusst, dass die Scheibe Anfang 2019 herauskommen würde.

Und damit exakt vier Jahrzehnte nach meinem Erstling. Dadurch war für mich klar, dass ich musikalisch an meine Anfangstage anknüpfen muss­te.

Der Kreis sollte sich schließen. Und am Ende des Tages tat er das auch."

Am 29. Juli 2018 beendete Joe Jackson zusammen mit seiner Band seine Sommertour im US-Bundesstaat Idaho. „Nur einen Tag später", erzählt der Eigenbrötler, „gingen wir ins Studio, um uns an die Aufnahmen von FOOL zu machen." Übriggeblieben sind letztlich acht Stücke, mehr als doppelt so viele befanden sich in halbfertigem Zustand. „Ich denke, eine Gesamtdauer von 40 Minuten ist genug. Dabei läuft der Zuhörer weniger

Gefahr, irgendeinen Hänger abzukriegen. Für mich ist diese Platte absolut in sich stimmig."

Stimmig auch dahingehend, dass sich dahinter ein inhaltliches Konzept befindet. „Für viele Menschen ist der ‚Fool' ein Depp, aber diese Einschätzung ist natürlich Unsinn", meint Jackson. „Ich versuche, mich bei diesem Typen an einen weisen und subversiven Narren zu halten, wie er etwa vom großen William Shakespeare in die Weltliteratur eingeführt worden ist. Ich liebe diesen Kerl! Er ist der Beweis dafür, dass man Humor nicht töten kann, dass er den Menschen vielmehr unverwundbar macht. Der ‚Fool' ist letztlich ein kluger Charakter."

Darüber hinaus sei FOOL ein „Konzeptalbum, das mit der Schizophrenie spielt", sagt der Künstler. „Auf der Hälfte der Songs geht es um Angst, Wut und Entfremdung, auf der anderen Seite um Liebe, Lachen und Kunst. Das alles ist natürlich paradox. Aber mal ehrlich, ist nicht das Dasein im 21.

Jahrhundert per se paradox?"

Wie auch immer, FOOL ist ein herrliches Stück Musik geworden, so anachronistisch wie zeitlos, vor allem aber extrem individuell. „Eigentlich ist das Album eine nostalgische Angelegenheit", grummelt Jackson, „aber zum einen werde ich zwangsläufig älter und damit nostalgischer. Zum anderen aber erwarten einige Leute auch genau diese Art Scheibe von mir. Warum sollte ich denen so eine Musik vorenthalten – altmodischen Stoff für altmodische Misanthropen? Ich habe damit partout kein Problem! Ich bin ja selbst der Kerl, welcher sich genau diese Art von Musik anschafft ..."

Rock

MEETS

Classic

Die Karawane rollt zum zehnten Mal

Z

ehnjähriges Jubiläum feiert Rock Meets Classic", " und das mit prominenten Gästen: Ian Gillan hat so viel Gefallen an dem Unternehmen, dass er bereits zum dritten Mal dabei ist, während Scott Gorham (Thin Lizzy) ein zweites Stelldichein geben wird. Als Debütanten sind Kevin Cronin und Mike Reno am Start, die die Klassiker von REO Speedwagon und Loverboy anstimmen werden. Und dann wären da ja auch noch Andy Scott und Pete Lincoln, die mit einigen der Sweet-Dauerbrennern aufwarten. Die Rolle des weiblichen Special Guests übernimmt diesmal Musicalstar Anna Maria Kaufmann, die einst den Durchbruch mit dem Phantom der Oper" schaffte " und laut Tourveranstalter Manfred Hertlein die " Welten der Rockmusik und Klassik noch enger zusammenrücken lässt". Dauergäste als Begleiter auf der Bühne sind zudem die Mat Sinner Band und das von Bernhard Wünsch geleitete RMC Symphony Orchestra.

Ab dem 27. Februar wird die RMC-Karawane gut zwei Wochen lang durch Deutschland unterwegs sein, der Startschuss wird in Passau fallen. GoodTimes sprach mit zwei der Protagonisten.

Mike Reno (Loverboy)

Es ist schon einige Zeit her, dass ihr mit Loverboy hier wart?

Die Gruppe war seit der gemeinsamen Tour mit Saga 1988 nicht mehr in Europa. Die Tour hat uns viel Spaß gemacht, aber wegen unserer dauernden Tourverpflichtungen in Nordamerika haben wir einfach nicht die Zeit gefunden, nach Europa zu kommen.

Welche Erinnerungen hast du denn an Deutschland?

ich hörte, wer alles dabei sein würde, war ich begeistert und habe zugesagt. Ich bin mit Deep Purple und REO aufgewachsen – so war es für mich eine Ehre, als ich gefragt wurde. Ich habe noch nie mit einem vollen Orchester performt und bin schon gespannt auf diese Erfahrung. Ich bin mit Kevin Cronin von REO befreundet, wir waren schon viel gemeinsam unterwegs.

Mike Reno

Welche Songs wirst du bringen?

Die Loverboy-Hits wie "Turn Me Loose” und "Working For The Weekend”. "Almost Paradise” war ein großer Duetterfolg, und meine Frau Catherine St. Germain hat angeboten, es mit mir zu singen, wie auch schon bei vielen Loverboy-Shows.

Loverboy sind seit 1980 unterwegs, und der einzige Personalwechsel war durch den Tod von Bassist Scott Smith bei einem Bootsunfall 2000 bedingt – ziemlich ungewöhnlich, was ist euer Geheimnis?

Es war eine schlimme Zeit, als Scott so tragisch ums Leben kam, wir wussten nicht, ob wir weitermachen sollten, aber es kamen so viele Wünsche von Fans, es zumindest zu versuchen. Und so feiern Loverboy 2019 eben 40 gemeinsame Jahre, weil wir einfach immer zusammengehalten haben, zusammen durch dick und dünn gegangen sind.

Ihr habt schon seit langem keine neue Platte gemacht …

Wir haben 2007 das Album JUST GETTING STARTED veröffentlicht, waren aber von den Verkaufszahlen so enttäuscht, dass wir uns fragten, ob die Leute überhaupt noch Platten kaufen.

Was steht 2019 an?

Wir lieben deutsche Autos und haben die Fahrten auf den Autobahnen genossen. Wir haben uns BMWs gemietet und sind von Stadt zu Stadt gerast. Ich fahre daheim einen Porsche, weshalb ein Besuch in der Porsche-Fabrik und im -Museum ganz oben auf meiner Liste stand.

Wir haben schon viele Shows gebucht, und vielleicht weckt meine Teilnahme an RMC Interesse an Loverboy-Konzerten hier.

Mein Roadmanager hat das vermittelt, weil er einige RMC-Leute kennt, die bei ihm anfragten. Als

Es werden wohl "Jailbreak", "The Boys Are Back In Town”, "Waiting For An Alibi” und "Whisky In The

Wie kam es denn dazu, dass ihr diesmal bei "Rock Meets Classic" dabei seid?

Seite

Scott Gorham (Thin Lizzy)

Es ist angekündigt, dass ihr mit RMC das 50-jährige Bestehen von Thin Lizzy feiern werdet – mit welchen Songs?

24

n

GoodTimes 1/2019

n

Scott Gorham

Jar” sein. Die RMC-Tour 2016 war großartig, auch wenn Ricky und ich drei Shows gebraucht haben, bis wir uns sattelfest fühlten. Und es war toll, mit den Jungs von Sweet und Joey Tempest abzuhängen. Wir haben einige neue Freunde gewonnen.

Ian Gillan habe ich auch schon paar Mal getroffen – ich war als Kind ein großer Fan von Deep Purple.

Und mit REO Speedwagon haben wir in den 70er Jahren mal ein paar Shows gespielt.

Wie bereitet ihr euch vor?

Wir brauchen uns nicht groß vorbereiten – ich kenne meine Gitarrenparts. Ich denke, für das Orchester ist das ein bisschen anders.

Welche Pläne gibt es denn für das Thin-LizzyJubiläum?

Da ist die Idee, Thin Lizzy wieder zusammenzubringen und 2019 ein paar Shows zu spielen. Keine große Tour, aber wir wollen die Musik von Thin Lizzy und meinen Freund Phil Lynott feiern und ehren. Wir haben noch nicht darüber diskutiert, ob und wie Brian Downey und Eric Bell dabei sein werden, aber ich liebe Brian und schätze Erics Art, Gitarre zu spielen. Ich fände es großartig, wenn die beiden hier und da mit dabei wären.

Und wie sieht es mit Black Star Riders aus?

Legt ihr die Band wegen des Lizzy-Jubiläums für eine gewisse Zeit auf Eis?

Nein. Ich fliege demnächst nach Los Angeles, treffe die Burschen, und wir werden das vierte Black-Star-Riders-Album aufnehmen, mit unserem neuen Mitglied Christian Martucci, meinem neuen Gitarristenpartner. Wir haben schon ein paar Demos, und man wird einen neuen Sound von uns hören! Und wir werden auch mit den Black Star Riders 2019 touren.

Philipp Roser

Music from the 60s to the 80s

TOU R 2 019

Foto: © Jason Joyce

PLAYING THEIR GREATEST HITS

Alte Nummern auf den Kopf gestellt S

eit den Schulzeiten sind Sänger Danny Bowes und Gitarrist Luke Morley zusammen unterwegs, betrieben gemeinsam diverse Bands wie Terraplane oder Bowes & Morley – und seit 1989 (mit zwei Unterbrechungen) Thunder. Die sind im UK eine große Nummer, während sie hierzulande nach einigen frühen Stippvisiten damit beschäftigt sind, ihre kleine, aber feine Anhängerschar zu erweitern. Doch bevor sie im März/April wieder über den Kanal herüberkommen und ihr gewohntes elektrisches Liveset präsentieren, zeigen sie sich mit ihrem neuen Album PLEASE REMAIN SEATED von einer eher ungewohnt sanften Seite.

Luke, wessen Idee war es, diese Art von Album zu machen?

Im vergangenen Jahr haben wir eine neue Version von "Love Walked In" aufgenommen, bei der das Piano im Mittelpunkt stand, ganz anders als die Originalfassung von 1990 – viele Fans hatten uns darum gebeten, frag mich nicht, warum. Das hat uns so viel Spaß gemacht, dass wir uns vornahmen, auch andere Nummern mal mehr oder weniger auf den Kopf zu stellen und sie ganz anders anzugehen, neu zu interpretieren. Was wir allerdings nicht wollten, das war, sie mit Akustikgitarren genau so wie die Originale zu spielen. Wir wollten die Songs gewissermaßen mit auf eine Reise nehmen und aus einem ganz anderen Blickwinkel präsentieren. Wir wollten dabei bewusst schnell arbeiten und nicht auf Perfektion achten, sondern spezielle Performances einfangen – und wir wollten, dass es sich so anfühlt, als ob die Hörer mit uns im Raum sitzen.

Das kann man ja auch so interpretieren, dass ihr normalerweise nicht schnell arbeitet und auch auf Perfektion aus seid, oder?

(Lacht) Vermutlich ja. Wobei ich sagen muss, dass wir nicht die Typen sind, die sonderlich viel Wert auf

Perfektion legen. Bei unserer Musik kommt es mehr darauf an, wie es sich anfühlt. Wir wollten es auch diesmal durchaus rau und roh halten, selbst wenn wir einen zusätzlichen Keyboarder und zwei Chorsängerinnen dabei hatten. Wir haben auch durchaus bewusst den einen oder anderen Fehler draufgelassen.

Ich nehme an, dass es vor allem anfangs sehr viel Arbeit für dich war. Du schreibst ja alle Songs bei Thunder – hast du dich auch um die neuen Arrangements gekümmert?

Nein, kann man so nicht sagen. Jeder war aufgerufen, Ideen einzubringen. Als wir uns im Studio trafen, hatte ich ein paar Ideen im Hinterkopf, zum Beispiel dieses verrückte Swing-Jazz-Feeling bei "Girl’s Going Out Of Her Head” – an dem Tag muss ich ein paar Drogen zu viel intus gehabt haben (lacht). Unser Keyboarder Ben Matthews hatte die Idee, ”Empty City" als eine Art Shuffle zu machen, während Harry James, unser Drummer, mit "Bigger Than Both Of Us" ankam – eine Nummer, die ich völlig vergessen hatte. Wir haben auch nicht lange gequatscht oder geprobt, sondern einfach drauflos gespielt. Beim ersten Studiodurchgang bearbeiteten wir etwa 20 Songs, dann haben wir die neuen Versionen mit etwas Abstand begutachtet, in einer zweiten Session verfeinert und beim dritten Mal endgültig aufgenommen. Insgesamt hat es nicht viel mehr als einen Monat gedauert.

PLEASE REMAIN SEATED wird wohl auch im Fokus der anstehenden Tour Anfang nächstes Jahr stehen?

Im UK ja. Da werden wir in speziellen größeren Venues spielen, vor allem Theatern, und zusätzliche Musiker dabei haben, um die neuen Fassungen entsprechend präsentieren zu können. In Kontinentaleuropa wäre das schlicht nicht zu finanzieren.

Vielmehr haben uns insbesondere die deutschen Veranstalter gebeten, unser elektrisches Set zu spielen, und da sie die Rechnungen bezahlen, haben wir zugestimmt (lacht).

Philipp Roser

07.02.19 08.02.19 15.03.19 16.03.19 17.03.19 25.04.19 26.04.19 27.04.19 28.04.19 23.05.19 24.05.19 25.05.19 28.06.19 29.06.19

INGELHEIM am Rhein kING KARLSRUHE Festhalle Durlach BIELEFELD Ringlokschuppen KÖLN Kantine BOCHUM Zeche HAMBURG Fabrik BREMEN Aladin Music Hall VELMEDE Schützenhalle OSNABRÜCK Rosenhof ASCHAFFENBURG Colos-Saal MEININGEN Volkshaus WETZLAR Stadthalle NEULEININGEN Burg Neuleiningen KIRCHHEIM UNTER TECK Rollschuhplatz – Open Air 26.07.19 BAD KROZINGEN Open Air im Kurpark

10.04.19 LINGEN Emsland Arena 11.04.19 BREMEN Metropoltheater 12.04.19 FLENSBURG Deutsches Haus 04.05.19 SINGEN Stadthalle 05.05.19 HEILBRONN Festhalle Harmonie 19.07.19 KULMBACH Plassenburg – Open Air 21.07.19 SAARBRÜCKEN Congresshalle 22.07.19 ERLANGEN Live am See 02.08.19 CALW Klostersommer 03.08.19 HANAU Amphitheater 17.08.19 BONN KUNST!RASEN

18.05.19 AURICH Sparkassen-Arena 16.07.19 WINTERBACH Zeltspektakel

AKTUELLE TOURNEEN

Termine & Tickets: www.dmc-music.de

TICKETPARTNER:

DMC Musikmarketing GmbH München

ACHIM REICHEL

Das musikalische Chamäleon

Achim Reichel wird am 28. Januar 75 – kaum zu glauben, wenn man ihn auf der Bühne oder im persönlichen Gespräch erlebt. Also der Mann, der als so etwas wie der Urvater der deutschen Rockmusik mit den Rattles, Wonderland oder A.R. & Machines Rockgeschichte geschrieben hat. Der sich als Solokünstler immer wieder neu erfand, mal Shantys sang, dann große Dichter vertonte, sich in der Zusammenarbeit mit Autoren wie Jörg Fauser fortbildete, einfach rockte, aber auch Popsongs anstimmte oder sich zuletzt als (akustischer) Storyteller live präsentierte. Einen Überblick über sein Soloschaffen bietet jetzt die Doppel-CD DAS BESTE – und im Oktober geht er wieder auf Tour. Im Gespräch mit GoodTimesMitarbeiter Philipp Roser blickte Reichel zurück, aber auch nach vorne.

Foto: © Stefan Malzkorn

Achim, warst du heute früh wieder mit dem Rad unterwegs?

Ja, war ich. Scheißkalt! Man muss da manchmal auch seinen inneren Schweinehund überwinden.

Das ist dein persönliches Fitnessprogramm?

Ja. Ich mache morgens 20 Minuten Yoga, frühstücke und fahre eine Dreiviertelstunde Rad, und dann fängt der Tag an.

Du warst die letzten Jahre sehr viel damit beschäftigt, deinen Katalog aufzuarbeiten ...

Das ist richtig. Das macht ja auch was mit einem, wenn man so in die eigene Vergangenheit abtaucht. Das habe ich ja nicht nur mit der A.R. & Machines-Box getan, obwohl ich da auch noch den Nebeneffekt hatte, Dinge gefunden zu haben, von denen ich gar nicht mehr wusste, dass es sie gibt. Bei meinem Songkatalog habe ich mich nur von meinem ganz persönlichen Empfinden leiten lassen. Natürlich gibt es da eine Anzahl von Nummern, die müssen einfach dabei sein, wie bei Konzerten. Und zum Dritten bin ich ja auch noch dabei, eine Autobiografie zu schreiben. Da taucht man wieder in seine eigene Vergangenheit ab, und es wird klar, wie viel Glück man hatte, weil man ja doch auch einen ganz schönen Zickzack-Kurs hingelegt hat. Ich habe es meinen Fans nicht immer leicht gemacht.

Dir selbst auch nicht, am allerwenigsten jedoch dem Business, oder?

Ja. Beim Business ist es aber ja so: Wenn man einmal Glück hatte, die Zwölf getroffen zu haben, dann hat man erst mal einen Bonus, dann lassen sie einen machen und denken: „Das ist so ein Merkwürdiger, das verstehen wir zwar auch nicht immer ganz, aber der hat von Zeit zu Zeit einfach mal Recht" (lacht).

Seite

Da gehört auch eine gewisse Risikobereitschaft von allen Seiten zugeschissen, ob das nun Radio­ dazu, aber für mich ist eigentlich viel wichtiger, dass stationen sind, von öffentlich-rechtlich bis privat, ich nicht einfach nur Formaten folge. Das würde es da sind all die Musikdienste, Streaming, Download ja langweilig machen. Formate können wie Zensur dazugekommen. Die Leute wissen ja gar nicht mehr, sein, dass man sich innerhalb von ganz bestimmwo sie hinklicken sollen. Das heißt, es ist alles sehr ten Grenzen bewegen muss, sonst fällt man einfach flüchtig geworden. Früher hat die Musik ja richtig durchs Ras­ ter. Das entspricht aber nicht meinem was bedeutet.

Charakter.

Du hast die Kriterien schon angedeutet, nach denen du die Songs für die neue Best Of" ausgewählt hast – Du hast gerade gesagt, die " bei 22 Solo-Alben dürfte das schwierig gewesen sein, Beschäftigung mit der Veroder? gangenheit macht etwas mit einem – was?

Ist es auch gewesen! Ich habe da wochenlang drangesessen. Und als ich das dann endlich fertig hatMan war mal zu Beginn te, sagte BMG: Ist ja super, da hast du die Spielzeit Rock’n’Roll-Fan, und irja ausgereizt für die beiden CDs – das machen wir gendwann stellte man auch auf Vinyl! fest, für 90 Prozent Rattles-Discographie in Auf eine Vialler Rock’n’RollStücke brauchst du GoodTimes Edition Discographien nylseite gehen aber höchstens nur drei Akkorde, Vol. 3 – siehe Shop Seite 37 20 Minuten, und irgendwann wenn’s passabel klingen soll – das heißt, das werden acht Plattenseiten, und die sollen ja nun auch noch unterein­ ander Sinn machen! Die Themen müssen irgendwie zueinander passen, und es muss am Ende immer so bei 20 Minuten landen. Das war eine Puzzelei ohne Ende! Natürlich sind die Singles dabei, wobei ich auch einige weggelassen habe, die die Charts gesehen haben – das fing man an, Musik zu machen, und plötzlich wird Ding ist eine sehr persönliche Sichtweise. da ein ganzes Leben draus. Da fragt man sich im Rückblick: Wie hast du das eigentlich hingekriegt?

Du hast deine Autobiografie erwähnt – das Schreiben Da machst du Beatmusik oder Rock’n’Roll, dann zieht sich schon lange hin … so psychedelisches Zeug, und dann fängst du mit Am Anfang habe ich gedacht, das könnte ich so Shantys an, vertonst Balladen, machst Popmu­nebenher machen. Von wegen! Für die ersten 200 sik, dann Volkslieder auf eine Art, wie sie deiner Seiten habe ich fünf Jahre gebraucht. Deswegen war Meinung nach heute klingen müssten – und es ich letztes Jahr drei Wochen auf einem Frachter unwar immer erfolgreich genug, dass es weiterging. terwegs, nicht mal meine Frau war dabei. Und dort Manchmal habe ich das Gefühl, für einen jungen habe ich die nächsten 200 Seiten abgeschlossen.

Künstler heutzutage geht so was gar nicht mehr. Es Und wann kann man das Opus lesen? ist ja auch ein ganz anderes Umfeld. Da wirst du ja Dieses Jahr, also 2019, wohl nicht mehr.

i

26

n

GoodTimes 1/2019

n

Music from the 60s to the 80s

PH ILLIP BOA

© Pressefoto

A N D TH E VOO D OOC LU B

Don Stevenson Aktiv und mobil im Teilruhestand Auch wenn Jefferson Airplane oder Grateful Dead mit Blick auf Bay-Area-Bands mehr im Fokus standen, genießen die schwerpunktmäßig in der zweiten Hälfte der 60er Jahre aktiven Moby Grape heute KultStatus. Bandgründer Skip Spence starb 1999, der gesundheitlich angeschlagene Bassist Bob Mosley ist im Ruhestand. Doch Peter Lewis, Jerry Miller und Don Stevenson melden sich gelegentlich zu Gehör, zuletzt der heute in Toronto lebende Stevenson mit BUSKIN IN THE SUBWAY. Don, du bist bekannt als Schlagzeuger von Moby Grape, spielst jetzt aber Gitarre und stehst als Frontmann vorne auf der Bühne – warum?

Zum Teil genau aus dem Grund – auch wenn ich immer gesungen habe, saß ich meist hinter meinem Drumkit und konnte alles nur von hinten beobachten, wurde nur wenig wahrgenommen. Irgendwann wollte ich mehr Songs schreiben, Gitarre spielen und der Frontmann sein.

Du warst das letzte Moby-Grape-Mitglied, das eine Soloplatte gemacht hat, als du 2010 KING OF THE FOOLS veröffentlicht hast ...

Ich bin ein Spätzünder (lacht)! Ich habe Jahrzehnte lang im Immobilien­business gearbeitet, war in Mexiko, dann als Regierungsberater in Indonesien und habe zuletzt im kanadischen Whistler ein Luxus-Ferienresort geleitet. Gordon ­Stevens, der auch einige Zeit bei Moby Grape war, hatte mich ermutigt, das Album bei ihm in San José, Kalifornien, aufzunehmen.

Es dauerte acht Jahre, bis du mit BUSKIN IN THE SUBWAY nachgelegt hast ...

Als ich in Teilruhestand ging und nach Toronto zog, hatte ich auf einmal viel Zeit und Energie, schrieb neues Material, nahm Gitarren- und Gesangsunterricht.

Ich lernte tolle Musiker kennen und bin dann mit Dane Clark, dem MellencampSchlagzeuger, ins Studio gegangen.

Deine Ex-Kollegen Jerry Miller, Peter Lewis und dessen Tochter Arwen sowie Omar Spence, der Sohn von Skip Spence, haben ebenso mitgemischt wie Burton Cummings, der Guess-Who-Sänger – wie kam das?

Der Kontakt ist nie abgerissen. Dadurch, dass wir mit Protools aufgenommen haben, konnte ich ihnen die Songs schicken, und sie spielten ihre Parts drauf.

Burton habe ich hier in Toronto kennengelernt. Übrigens, weil du aus Deutschland anrufst – ich habe mal ein paar Monate dort gelebt und meinen Lebensunterhalt bei der britischen Armee als Grundstückswächter verdient! Für mich ist Deutschland heute noch eine der schönsten Regionen der Welt – obwohl ich seit damals nicht mehr da war. Aber meine Frau will unbedingt mal rüber, und vielleicht klappt es ja mit Konzerten für das neue Album.

Philipp Roser

PL AY S I N G L E S + SO N GS FROM T H E I R C ATA LO G U E 01 . 03 . 19 – C OTTB U S 02 . 03 . 19 – AN N AB ERG 09 . 03 . 19 – M Ü N C HEN 1 5. 0 3. 1 9 – H AN N OVER 1 6. 0 3. 1 9 – FR AN K F U RT/M .

2 2. 0 3. 1 9 – ERF U RT 23 . 03 . 19 – D RES D EN 29 . 03 . 19 – W I LHELM S HAVEN 30 . 03 . 19 – W O RP S WED E 05 . 04 . 19 – KO B LEN Z 06 . 04 . 19 – KARLS RU HE 02 . 05 . 19 – R O S TO C K 03 . 05 . 19 – B ERLIN 04 . 05 . 19 – B ERLIN 03 . 10 . 19 – AU G S B U RG präsentiert von

NEW ALBUM

E AR T H LY P O WERS PHILLIP BOA AND THE VOODOOCLUB

E A R T H LY P O W E R S

60 Jahre

Von Christian Simon

I

Die dienstälteste Beat- und Rockband der Welt!

Minuten pro Stunde, also zwischen den Sets je eine Viertelstunde Pause. Der ch erinnere mich noch gut … es war Mitte der 60er Jahre. Ich stand an Vertrag lief für einen ganzen Monat. Diese Schaffe vergesse ich nie! einem kalten Februarabend vor der Duisburger Mercatorhalle und schaute durch einen nicht ganz geschlossenen FenstervorChristian Simon im Gespräch mit Leo Lietz hang auf die Bühne. Für eine Eintrittskarte reichte Ihr nennt euch die älteste Beat- und Rockband der mein Taschengeld nicht, und ich musste einen Weg Welt. Stimmt das? finden, sie trotzdem zu sehen – und da standen sie Diesen Titel verdanken wir den Medien, aber ich mit Rüschenhemden, Stufenhosen und weißen Gamaglaube, es stimmt sogar. Auf jeden Fall gehören wir schen auf schwarzen Beatles-Stiefeletten und spielten weltweit zusammen mit den "Shakin' All Over" und "Poor Boy" – die Lords. Sie Rolling Stones, die erst 1962 waren die Vorbilder für viele Amateurbands, die sich gegründet wurden, zu den dann The Dukes oder The Emperors nannten. Ich war ältesten Vertretern der Beatein Fan und freute mich später bei Radio Luxemburg, Rock-Ära, die noch live aufFrontmann und Lords-Gründer Ulli Günther zum Intreten. terview begrüßen zu dürfen.

Aus dieser Begegnung wurde Wie war euer Leben in den eine Freundschaft, und ich 60er Jahren? lernte die ganze Band kenWein, Weib und Gesang … nen. Ich engagierte die Lords und Autos – möglichst groß, zu sehr vielen Radio- und Fernsehsendungen und am besten Ami-Schlitten. Jeden Tag Party und das organisierte mit den Jahren unzählige Konzerte. Zu volle Programm. An die Zukunft haben wir nie gemeinem 30. Geburtstag spielten sie dacht, geschweige denn ans Sparen. live vor 100 Gästen auf der Gartenterrasse, und 30 Jahre späMorgen ist ja auch noch ein Tag … ter standen wir immer noch gemeinsam bei einem Open Air auf der Bühne. Kürzlich besuchte mich „Lord Leo", bürgerlich Du hast einige der Lords-Hits geschrieben. Was waren deine Klaus-Peter Lietz, in Baden-Baden und erzählte mir von einer größten Erfolge? „European Farewell Tour 2019" – 60 Jahre Lords. Ein Grund Was viele nicht wissen, ich bin ein sogenanntes ordentliches zum Feiern und auch ein Anlass, einmal zurück und nach Mitglied der Gema, habe über 50 Songs geschrieben und davorne zu blicken. für eine Auszeichnung als Komponist erhalten. Am bekanntesten sind wohl "Poor Boy", "And At Night", "Fire" und "Cut My Hair".

Erinnerst du dich noch an den allerersten Auftritt mit den Lords?

Wir haben ja als Skiffle Lords 1959 in Berlin angefangen. Da Kann man von "Poor Boy" reich werden? haben wir auf der Straße, in Jugendheimen und in Kneipen Als Komponist bekommst du jährlich von der Gema deine gespielt. Wir ließen den Hut rumgehen, um etwas Geld zu Tantiemen. Für mich ist das so eine Art Rente. Dazu kommen verdienen, denn als Gage gab's meistens nur eine Bockwurst die Gigs. Obwohl der deutsche Markt für eine Band wie uns oder 'ne Cola. Der erste Profi-Auftritt mit den Lords war 1964 sehr klein ist, kann man doch relativ gut leben. im Frankfurter K52. Das war ein Laden in einer ziemlich heißen Gegend. Wir spielten von 20 Uhr abends bis fünf Uhr Wie kamt ihr damals auf die Idee, so viele Traditionals wie morgens und, ob du's glaubst oder nicht, mit Stempeluhr. 45 "Gloryland" oder "John Brown's Body" aufzunehmen?

Foto: © Christian Simon Productions

Foto: © Andrea Leibfried, NikMa Verlag

THE

Seite

28

n

GoodTimes 1/2019

n

Music from the 60s to the 80s

Das war Ullis Idee! Wir hatten noch nicht genug eigene Lieder und haben dann angefangen, die alten Gema-freien Songs neu zu interpretieren. Das kam super an, und wir waren damit die Einzigen. So entstand dann auch unsere dritte LP SOME FOLKS

BY THE LORDS. Gab es früher wirklich so eine harte Rivalität zwischen euch und den Rattles? Heute gebt ihr gemeinsame Konzerte …

Das war wie bei den Beat­ les und den Stones. Die Presse machte sie zu Feinden, und privat haben sie zusammengehockt. So war das auch bei uns und den Rattles. Wir kannten uns gut und haben uns den Markt friedlich geteilt. Als wir 1964 im Hamburger Star-Club zu „Deutschlands Beatband Nr. 1" gewählt wurden, waren die Rattles in ihrer Heimatstadt gar nicht am Start. Es gab da nie böses Blut!

Ulli Günther 1999. Bei einem Jubiläumskonzert in Potsdam brach Ulli auf der Bühne zusammen, schlug mit dem Hinterkopf auf und erlitt eine Schädelfraktur. Er war der Gründer der Lords …

Wie ging es ohne Ulli weiter? War der Neustart sehr schwer?

Wir haben lange überlegt, ob wir weitermachen sollen. Aber aufzuhören wäre nicht in Ullis Sinn gewesen. Wir haben uns nach einem Ersatzsänger umgeschaut, aber keiner passte zu uns. Dann haben wir beschlossen, dass Bernd und ich diesen Part übernehmen. Wir haben die Songs demokratisch je nach Stimmlage zwischen uns aufgeteilt. Wir waren viel im Studio und haben geprobt. Es war ein hartes Stück Arbeit.

Habt ihr noch Kontakt zu den Ur-Lords Max und Gandy?

Max lebte zurückgezoLords-Discographie in gen in Berlin und ist 60 Jahre Lords – was war dein schönstes und was dein schlimmstes GoodTimes Edition Discographien am 10. Januar 2018 im Alter von 74 Jahren verErlebnis mit der Band?

Vol. 1 – siehe Shop Seite 37 storben. Ich habe es von Wir haben mit den Kinks und The einem Freund am Telefon erfahren, bin zur BeisetWho getourt, aber mein schönstes Erlebnis war ein Gig zusammen mit bekannten englischen Gruppen­ zung gefahren und habe eine kleine Abschiedsrede gehalten. Gandy lebt in der Oberpfalz, hat bei sich auf der Berliner Waldbühne 1994 zu unserem zu Hause ein kleines Tonstudio, vertont Videos und 30-jährigen Jubiläum. Wir kamen ja aus Berlin ist ein totaler Computerfreak. Wir haben lockeren und sind erst später alle nach Düsseldorf gezogen.

Kontakt.

Das war ein „Back To The Roots"-Konzert. Eben-

i

© Pressefoto

Ihr habt in all den Jahren die alten Nummern immer wieder modernisiert und zeitgerecht neu eingespielt. Wie war die Reaktion darauf beim Publikum?

Erst verwundert, dann positiv.

Wir wollten nicht stehenbleiben und uns musikalisch weiterentwickeln.

so unvergessen unsere Polen-Tournee durch die großen Stadien. 1967 waren wir die erste westliche Band, die in einem Ostblock-Staat auftreten durfte. Im Legia-Stadion in Warschau haben wir vor 25.000 Leuten gespielt. Sehr traurig und schlimm war der Unfall unseres Drummers Max und unseres Bassisten Knud 1965, bei dem Knud ein Bein verlor. Die beiden waren nach einem Auftritt in Düsseldorf unterwegs nach Wuppertal, als es passierte. Knud wurde für kurze Zeit von Heinz Hegemann und etwas später dann und bis heute durch Bernd Zamulo ersetzt. Er wurde aber beim Rias Berlin als „Lord Knud" ein bekannter Star-DiscJockey. Genauso tragisch der Tod unseres Sängers

Farewell Tour 2019 – wie wollt ihr euch von euren Fans verabschieden?

Mit alten Hits im modernen Rockgewand und mit ein paar neuen Songs.

Kannst du dir nach 60 Jahren überhaupt ein Leben ohne die Lords und ohne Bühne vorstellen?

Nein! Irgendwie werde ich weitermachen … mal sehen, was kommt. Ansonsten miete ich am Wochenende einen Bus und fahre mit den Jungs einfach drauflos, um das Tourgefühl nicht zu verlieren. Gerade waren wir in Berlin und haben von „Smago", einem Online-Schlagermagazin, den Ehren-Award fürs Lebenswerk erhalten. Dafür müssen wir uns jetzt erst einmal live bei den Fans bedanken! Noch gibt es uns, und wir werden die deutschen Bühnen in gewohnter Weise rocken! Also dann – wir sehen und hören uns!

nuPro X-6000 HiRes, aktiv, wireless

9/18

nuBox 313 4/18

sehr gut Preistipp

Mehr Klangfaszination!

Ehrliche Lautsprecher – präzise, basspotent, dynamisch, pegelfest.

Exzellent in Preis und Leistung!

Nur direkt+günstig vom Hersteller nubert.de nuBox 313 (links): superkompaktes Klangwunder, Audio Leserwahlsieger 2016 (4/16), 159 €/Box · Aktiv-Standbox nuPro X-6000 (rechts): HiRes-Perfektion, bass- und wattstark, Klassenreferenz AreaDVD 9/18, 1245 €/Box (Preise inkl. MwSt., zzgl. Versand) Nubert electronic GmbH, Goethestraße 69, D-73525 Schwäbisch Gmünd Onlineshop: www.nubert.de · 30 Tage Rückgaberecht · Direktverkauf und Vorführstudios in Schwäbisch Gmünd, Aalen, Duisburg · Info/Bestell-Hotline mit Expertenberatung, Deutschland in gebührenfrei 0800 6823780

© Pressefotos

POND

Elektronischer Planetenwind aus dem Osten

Kurz und prägnant – und irgendwie gewichtig: Wenn Wolfgang Fuchs, der für Musikerkollegen und Fans nur Paule ist, den Namen seiner Herzensband erläutert, schwingt kein Pathos mit. Dabei wird schon bei der Schreibweise totales Theater veranstaltet. Mal mit Punkten, mal in Versalien, mal normal. Dem Schlagzeuger und Keyboarder ist's egal, wohl auch, dass das englische Pond im Deutschen Teich bedeutet. Denn mit einem seichten Gewässer, in dem Frösche quaken und Barsche glitzern, hat die Musik der Berliner Band nie etwas zu tun gehabt. Pond stehen für bombastische Klangkunst zwischen Planetenwinden" " und Weltraumspaziergängen". "

und gnädig beglückten Mädchen – wenngleich das angeblich nur jene Bandmitglieder taten, die nicht in festen Händen gewesen seien. Wenn die Sprache auf den 76er Babylon-Durchbruchsong "Dshigiten-Legende" kommt, leuchten seine Augen. Und wenn man dann obendrein noch die Nähe zu Deep Purples "Fireball" erwähnt, hält ihn nichts mehr. Denn genau diese Herausforderung habe er damals als Schlagzeuger gesucht.

U

nd trotzdem wollte er die eigene Band. Paule Fuchs hatte das Ufftata-Einerlei und Rock-Gestampfe statt. Er sinnierte über Songs, die Raum boten, die Fantasie beflügelten, lange dauerten und ausgetüftelt werden sollten. Und so verbrachte er anfangs allein mit Hennig, später kam ja Gursch dazu, satte neun Monate im Probenraum, um Musik zu kreieren, die aus der durchaus facettenreichen DDR-Rockszene herausstach. Dazu wurde auch technisch aufgerüstet. Fuchs: „Was an Kohle übrigblieb, wurde in die Band gesteckt.“ Fünfstellige Mark-Beträge gingen über Tische, an denen manchmal Leute saßen, die den zu verhandelnden Kram im Westen besorgt hatten. Wichtiger war allerdings, dass sich das Klangergebnis im wahrsten Sinne des Wortes hören lassen konnte. Vergleiche mit Emerson, Lake & Palmer bei Stücken wie "Sturmglocke" oder "Tritonus" oder mit Tangerine Dream bei "Baumgeflüster" sind erlaubt.

W

enn Paule Fuchs die Geschichte seines Lebens erzählt, scheint sich immer dort, wo er war, die Erde ein bisschen schneller gedreht zu haben. Seine Begeisterung ist jungenhaft, sein Humor manchmal albern und seine Liebe zur Musik rührend. Dabei ist dieser wuchtige Kerl schon satte 70 Jahre alt. Für ihn ist die Geschichte von Pond – nachdem die Gruppe vergangenes Jahr ihr 40. Gründungsjubiläum feiern konnte – aber noch lange nicht zu Ende geschrieben.

A

ls Fuchs Pond gemeinsam mit dem heutigen CityKeyboarder Manfred Hennig und Frank Gursch – ebenfalls ein versierter Tastenmann – im April 1978 aus der Taufe hob, hatte sich der hauptamtliche Schlagzeuger gerade in HardR o c k- F o r m a t i onen ausgetobt.

Die Gruppe Joco Dev – hier verdiente Als alles begann: Paule Fuchs und Manfred Hennig sich auch der spätere Formel-I-Sänger Norbert Schmidt erste Meriten – steht ond wurden zu einer Livesensation. Trotzdem schien 1981 der Zusamda ebenso in der Vita des Musikers wie Babylon. Die kamen zwar erst Ende der menbruch unvermeidlich: Gursch war schon ein Jahr zuvor ausgestiegen, 80er Jahre als Bestandteil der immer größer gewordenen ostdeutschen HeavyHennig quittierte dann ebenfalls. „Das habe ich damals nicht verstanden“, sagt Metal-Szene zu LP-Ehren, hatten aber in den Siebzigern bereits einen beachtPaule Fuchs. „Vor allem ging er zu einer totalen Schlagerband namens Elefant. lichen Ruf. Die Musiker ließen auch vor und nach Auftritten nichts anbrennen.

Die hatten mit Ute Freudenberg als Sängerin gerade mit 'Jugendliebe' einen Fuchs erzählt dabei gern von des nachts leergefutterten Kulturhausküchen Riesenhit gelandet.“ Wochen der Resignation folgte ein neuer Energieschub:

P

Seite

30

n

GoodTimes 1/2019

n

Music from the 60s to the 80s

Harald Wittkowski kam – und mit ihm änderte sich der Stil stramm in Richtung Elektronik vom Schlage Jean-Michel Jarre. Die spacige Sinfonie PLANETENWIND von 1984 ist dann auch voll von erhabenen Synthiemelodien auf rhythmischen Dauerschleifen. Die LP wurde ein Verkaufshit. Sie verschaffte Fuchs – wie er schmunzelnd bemerkt – sein Eigenheim, wie er es heute noch bewohnt. Zwei Jahre später folgte AUF DER SEIDENSTRASSE. Wieder waren modernste elektronische

Paule Fuchs ist ein Klangtüftler Sounds zu vernehmen, vielleicht einen Hauch massenkompatibler. Die dritte DDR-LP nannte sich MASCHINENMENSCH (1990) und ging (wie damals eigentlich alles aus dem Osten) im Wendetaumel unter.

S

adaptierte. Manche fanden es zu leichtfüßig, im Großen und Ganzen erntete der Berliner allerdings Kritikerlob. Wirklich Großes folgte dann 2008, als Paule Fuchs mit GEMÄLDE EINER VERNISSAGE seinen eigenen musikalischen Bilderzyklus schuf, wobei er sich Werken von Willi Sitte zuwandte. Ein Rechtestreit führte zu dem Kuriosum, dass im Booklet die klanglich beschriebenen Bilder nicht gezeigt werden durften. DIE POND SPACENIGHT war 2011 eine Fortsetzung von SPACEWALKS – Musik, mit denen Fuchs durch deutsche Planetarien tourte. Mit den Brandenburger Sinfonikern wurde VERNISSAGE 2013 live aufgeführt und 2014 veröffentlicht. Und waren bisherige Projekte noch nicht ambitioniert genug, ging es 2016 richtig tief: Auf EDELWEISS brachte Fuchs Gedichte von Elise Frida Hildebrandt (1887–1980) – seiner Vermieterin­in

Die Erfolgsbesetzung: Paule Fuchs und Harald Wittkowski Prenzlauer Berg zur Jugendzeit – mit der Musik klassischer Komponisten zusammen.

eit 1989 betrieb Fuchs seine Formation übrigens mit seinen Söhnen Frank und Sascha (bis 1997). Wittkowski war seit 1988 weg. Und eit 2013 ist Manmusikalisch ging es fred Hennig wieauch mal in Richtung der an Bord. Das 40.

Techno. 1993 folgten Bandjubiläum wurde SPACE WALKS und ein Weihnachtsalbum, bevor sich die Band scheinbar in den Weiten des Raumes verlor. 2003 gab es zum Glücklich wiedervereint: Fuchs und Hennig 25-Jährigen Konzerte mit Harald Wittkowski – dokumentiert auf LIVE IN vergangenes Jahr ausgiebig BERLIN (2004). Zwei Jahre begangen – unter anderem danach brachte Fuchs seine mit der CD/DVD 40 JAHRE Klangauffassungen zu bePOND. An neuer Musik wird rühmten Hollygewerkelt, und wood-St reifen ein urkomisches heraus (SOUNDVideoprojekt TRACKS). Schon ist im Sack. Die 2007 wurde er Geschichte von wieder ernster, als er sich einen HerPond wird ganz offensichtlich fortgezenswunsch erfüllte und Modest Musschrieben. sorgskis BILDER EINER AUSSTELLUNG Jens-Uwe Berndt

S

© Pressefotos

Vanderlinde

A

Hauptsache Melodie!

ls die Doppel-CD DEVIL’S TRAILS vor zwei Jahren auf den Markt kam, handelte es sich bei der Formation VanderLinde, benannt nach dem Nachnamen von Bandleader Arjan, noch um ein Quartett. Die Platte war eine Art Best-Of-Kompilation, doch wurden auch sechs brandneue Stücke berücksichtigt. Inzwischen ist die Gruppe aus dem holländischen Groningen zum Fünfer aufgestockt worden. Neue Ideen wurden ausgeheckt. Doch anstatt den Sound durch den Umstand der Erweiterung fetter und heavier zu gestalten, verlieren sich die Holländer lieber gekonnt und beseelt zumeist in ruhigeren musikalischen Gefilden. „Tatsächlich steht das Harmonische bei meinen Kompositionen stets uneingeschränkt im Mittelpunkt", gibt Van der Linde unumwunden zu. „Ich liebe diesen originären Melodiksound von Bands wie Crosby, Stills & Nash, den Doobie Brothers und vor allem den Eagles. Doch auch die Beatles, Crowded House oder Bon Jovi sind Helden von mir. Weil alle diese Künstler durch wunderbaren Wohlklang bestechen, ohne je gleichförmig zu wirken."

Ohne Zweifel sind rund zwei Drittel der aktuellen Stücke von ruhigeren Klängen geprägt. Doch beim Rest wird gerockt, ganz wie in den musikalischen Anfangstagen der Gruppe vor rund 15 Jahren. „Wir haben in den vergangenen gut 18 Monaten eine Menge Konzerte absolviert", erklärt van der Linde. „Und das

(New) Nektar

Der König ist tot, es lebe der König

… oder: Nektar ist tot, es lebe New Nektar! Nach dem Tod von Bandleader Roye Albrighton war die Zukunft der ProgFormation ungewiss. Bis Keyboarder Klaus Henatsch als dienstältestes Mitglied die Zügel in die Hand nahm. Und so sind die Veteranen mit Alex Hoffmeister (voc, g) und Tom Fry (b) weiter live und auf CD – die neue heißt MEGALOMANIA – zu erleben.

GoodTimes fragte bei Henatsch nach, warum im Studio Royes Sohn Che trommelte, auf der Tour hingegen Norbert Panzer" Lehmann. " Wie ist das Live-Jahr 2018 gelaufen?

2018 ist sehr schön gelaufen – wir hatten eine derart positive Resonanz auf die Tour nicht erwartet, waren eher ein bisschen skeptisch eingestellt: Als 17-, Seite

32

n

GoodTimes 1/2019

nicht nur, um geschmeidig zu bleiben. Sondern auch, um den straighten Aspekt unseres Sounds am Leben zu erhalten. Ich mag 44 sein, glücklicher Ehemann und Vater von zwei reizenden Kindern. Aber ganz kann und will ich dem wilden Rock'n'Roll-Lifestyle doch nicht entsagen. Würde übrigens auch meine Gattin nicht gut finden, zum Glück. Die will keinen langweiligen Couch-Potato zu Hause auf dem Sofa sitzen haben, der ihr stets von den ach so wilden alten Zeiten erzählt. Für alle diejenigen, die sich überlegen, einen unserer Gigs zu besuchen: Bei uns wird nach wie vor leidenschaftlich improvisiert!"

Konzerte zu geben ist für Van der Linde aber auch wichtig und wird in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen, „damit der Rubel weiterhin am Rollen bleibt", meint er pragmatisch. „Wenn die Erlöse einer Tournee eingehen, werden die in die Produktion einer neuen Platte investiert. Nur so kann ich es mir erlauben, dass dieses Projekt weiterläuft."

Bleibt am Ende die Frage, wie der Titel des neuen Werks, ENTERING THE CIRCUS, zu verstehen ist. „Der ist extrem politisch gemeint", äußert sich Van der Linde nahezu wütend, „und diesem amerikanischen Kerl mit der üblen Frisur gewidmet. Dieser Typ sieht sich als Zirkusdirektor der gesamten Menschheit. Doch seine Visionen haben nichts Menschliches an sich. Ihm möchte ich mit meiner sehr menschlichen Musik in den Hintern treten."

Michael Fuchs-Gamböck 18-Jähriger war ich selbst ein totaler Fan dieser Gruppe und kann es absolut nachvollziehen, dass Fans natürlich auch kritisch eingestellt sind, weil Roye Albrighton nicht mehr da ist. Er war das Mastermind der Gruppe. Umso überraschter waren wir, dass wir sehr warm und positiv aufgenommen wurden.

Ursprünglich hieß es, dass Originaldrummer Ron Howden dabei sein würde …

Es war nicht einfach, als er im Februar völlig überraschend ausgestiegen ist. Er war eigentlich Bestandteil dieser Reinkar­ nation von Nektar, und es hat mich damals sehr getroffen, auch dass er uns dann via Facebook mit Dreck beworfen hat.

Was hat dich bewogen, Nektar weiter zu betreiben, als New Nektar an den Start zu bringen?

Bei der Trauerfeier für Roye habe ich mit Lynn Albrighton, Royes Frau, gesprochen. Da fragte ich sie, ob sie sich denn vorstellen könnte, dass man das so macht. Sie hat wirklich positiv reagiert. Che Albrighton und auch Andy Lucas, seit 2003 der Webmaster der Nektar-Seite und einer der besten Freunde von Roye, meinten, man könnte das Buch von Nektar noch weiterschreiben.

Royes Sohn Che ist mit dabei …

Ich bin sehr glücklich, dass Che dabei ist, auch wenn er auf der Tour wegen einer anderen Verpflichtung nicht spielen konnte. Aber er hat im Studio als Drummer einen fantastischen Job abgeliefert. Ich kenne seine musikalischen Fähigkeiten, er hat ja schon mal Ron Howden auf einer Deutschland-Tournee 2014 vertreten und für Nektar auch als Tourmanager gearbeitet. Wie es mit Che weitergehen wird, weiß ich derzeit aber noch nicht.

2019 wird es 50 Jahre, dass Roye die Band gegründet hat – sind irgendwelche besonderen Aktivitäten geplant?

So direkt noch nicht.

Philipp Roser n

Music from the 60s to the 80s

Pressefoto: © Eric Harings

The Show Must Go On

Birth Control gehören zu den Urgesteinen der deutschen Rockszene. Auf der DVD/ CD LIVE HARMONIE BONN 2018 rockt die heutige Besetzung mit Peter Föller (voc, g), Martin Ettrich (g), Sascha Kühn (keys), Hannes Vesper (b) und Manni von Bohr (dr) quicklebendig. Vesper als Dienstältester (seit 1998) brachte GoodTimes auf den aktuellen Stand der Dinge.

Wie kam es 2016 zur Reaktivierung der Band?

Das haben wir Übriggebliebenen gemeinsam beschlossen. Der plötzliche Tod „Nossis" (Bernd Noske, voc/dr) hat uns natürlich erst mal kräftig aus der Bahn geworfen. Aber wir konnten diese Band, die wir seit Jahrzehnten hatten, nicht einfach zu den Akten legen. Bei jedem Konzert merkst du, die Leute wollen diese Band. Außerdem stand das neue Album bevor, neue Stücke mit „Nossi". Darauf hatten die Fans lange gewartet.

Ihr habt Manni von Bohr und Peter Föller zurückgeholt, die früher schon mitgemischt hatten – warum?

Weil sie natürlich erst einmal super Musiker sind, durch ihre frühere Zeit bei der

Band die Musik kannten und einen gewissen Spirit für diese Band hatten.

Warum jetzt die Live-CD/DVD? Wir haben ziemlich lange kein Livematerial veröffentlicht, und wir wollten uns mit der neuen Besetzung präsentieren.

Für die CD musstet ihr einige Songs weglassen – war eine Doppel-CD ­keine Alternative?

Es ist in erster Linie eine DVD, die CD war so was wie ein Bonus.

BC firmiert medial immer noch unter Krautrock" – wie lebt es sich " damit? Ist es nicht doch eher jam-freudiger Hard/Classic Rock?

Gute Frage. Die Grenzen zwischen diesen ganzen Genres sind ja fließend. Die einen sagen dies, die anderen das. Vielleicht ist es auch Prog Rock. Jam-freudiger Hard/Classic Rock wäre auch nicht verkehrt. Vielleicht stellt der Begriff Krautrock noch die Verbindung zur Geschichte der Band her.

Ihr habt 2016 HERE AND NOW veröffentlicht – das StudioAlbum war in Arbeit, als ihr vom Tod Bernd Noskes überrascht wurdet?

Ja. Wir waren gerade mit der Aufnahmephase fertig. „Nossi" starb kurz nach den Aufnahmen seiner Gesangsspuren – er hat bis zum Ende Vollgas gegeben.

Ihr habt für 2019 reichlich Shows gebucht, meist an Wochenenden – wollt ihr euch nicht mehr in langen Tourneen aufreiben?

Das ist eher Zufall. Die meisten Veranstalter möchten uns am Wochenende, weil da mehr Leute kommen. Gegen Tourneen als solche haben wir eigentlich nichts, im Gegenteil.

Philipp Roser

Rudolf Rock & Die Schocker © Mamarazzi Heidi (Kronevitz)

Kultige Rock’n’RollAll-Star-Band

1975 brachte der einstige Leinemann-Bassist Uli Salm Rudolf Rock & Die Schocker an den Start. Alex Conti, Adrian Askew, Ulf Krüger, Eric Doll und Freya Wippich sowie dann bald Ingeburg Thomsen waren damals dabei. Seither gab es zahlreiche Personalwechsel und Veröffentlichungen der Band, in der heute Susi Salm als Frontfrau röhrt. Mit FEINE FERKELEIEN gibt es jetzt eine vorerst nur digital erhältliche Werkschau der live immer noch schwer aktiven Hamburger Combo.

Uli, an der Wand hängt ein Poster der Tour, die ihr 1976 mit Jerry Lee Lewis bestritten habt ...

Da waren wir als Vorgruppe unterwegs und haben heute viele lustige Erinnerungen daran – auch an Chuck Berry, den wir mal begleitet haben. Da saß Dicky Tarrach am Schlagzeug, Joja Wendt am Klavier und ich – das war natürlich ein Hammer-Erlebnis!

Seite

34

n

GoodTimes 1/2019

Du hast Rudolf Rock gegründet, um live spielen zu können ...

Zum einen das, zum anderen begann es aber auch als Projekt, weil ich alle meine liebsten Freunde aus dem Onkel Pö ins Studio holen wollte. Wir bekamen Geld für drei Demos, "Motorbiene", "Sexy Hexy" und "Steiler Zahn", hatten schnell einen Plattenvertrag, und Mike L­ eckebusch holte uns in den „Musikladen". Ich dachte mir, diese Nummern aus den 50er Jahren haben lustige Texte, aber man könnte sie rockiger gestalten. Es gab damals Sha Na Na, meine Lieblingsband zu der Zeit mit drei Sängern – etwas in der Art schwebte mir vor.

Es war von einer 5-CD-Box zu hören, die in Arbeit sein soll ...

Das klappt leider aus verschiedenen Gründen nicht. Ich habe im letzten Jahr viele unserer Aufnahmen neu gemastert, und FEINE FERKELEIEN ­bietet jetzt einen bunten Überblick. Ich will es möglichst auch noch als physischen Tonträger herausbringen. Da brauche ich noch ein bisschen Zeit, allein schon für das Booklet, um zu eruieren, wer alles mitgespielt hat – die Aufnahmen reichen ja bis 1993 zurück, und über die Jahre war das Who is who mit im Studio.

Hugo Egon Balder ist auch dabei ...

Wir kannten uns, wenn auch nicht näher. Als Sat1 Mitte der 00er Jahre anfragte, ob sie bei uns im Zwick in Pöseldorf zu Promo­t ionzwecken für „Hit Giganten" drehen könnten, kamen wir uns näher. Hugo hatte ja bei Birth Control getrommelt, wir haben den gleichen Background, und er wollte bei uns mitmachen, wenn er Zeit hat und in Hamburg ist. 2007 spielte er den ersten Gig mit uns und hat seither – genauso wie Susi – einige der lustigen Texte verfasst.

Philipp Roser n

Music from the 60s to the 80s

SHOP

Bestellen Sie bequem im Internet unter www.goodtimes-magazin.de

Heft 4

1995

Heft 5

1995

Heft 1

1996

Heft 2

1996

Heft 3

1996

Heft 4

1996

Heft 5

1997

Heft 6

1997

Heft 2

1999

Heft 4

1999

Heft 5

1999

Heft 6

1999

Heft 2

2000

Heft 3

2000

Heft 4

2000

Heft 5

2000

Heft 6

2000

Heft 1

2001

Heft 2

2001

Heft 3

2001

Heft 4

2001

Heft 5

2001

Heft 6

2001

Heft 1

2002

Heft 2

2002

Heft 3

2002

Heft 4

2002

Heft 5

2002

Heft 6

2002

Heft 1

2003

Heft 2

2003

Heft 3

2003

Heft 4

2003

Heft 5

2003

Heft 6

2003

Heft 1

2004

Heft 2

2004

Heft 3

2004

Heft 4

2004

Heft 5

2004

Heft 6

2004

Heft 1

2005

Heft 2

2005

Heft 3

2005

Heft 4

2005

Heft 5

2005

Heft 6

2005

Heft 1

2006

Heft 2

2006

Heft 3

2006

Heft 4

2006

Heft 5

2006

Heft 6

2006

Heft 1

2007

Heft 2

2007

Heft 3

2007

Heft 4

2007

Heft 5

2007

Heft 6

2007

Heft 1

2008

Heft 2

2008

Heft 4

2008

Heft 5

2008

Heft 6

2008

Heft 1

2009

Heft 2

2009

Heft 3

2009

Heft 4

2009

Heft 5

2009

Heft 6

2009

Heft 1

2010

Heft 2

2010

Heft 3

2010

Heft 4

2010

Heft 5

2010

Heft 6

2010

Heft 1

2011

Heft 2

2011

Heft 3

2011

Heft 4

2011

Heft 5

2011

Heft 6

2011

Heft 1

2012

Heft 2

2012

Heft 3

2012

Heft 4

2012

Heft 5

2012

Heft 6

2012

Heft 1

2013

Heft 2

2013

Heft 3

2013

Heft 4

2013

Heft 5

2013

Heft 6

2013

Heft 1

2014

Heft 2

2014

Heft 3

2014

Heft 4

2014

Heft 5

2014

Heft 6

2014

Heft 1

2015

Heft 2

2015

Heft 3

2015

Heft 4

2015

Heft 5

2015

Heft 6

2015

Heft 1

2016

Heft 2

2016

Heft 3

2016

Heft 4

2016

Heft 5

2016

Heft 6

2016

Heft 1

2017

Heft 2

2017

Heft 3

2017

Heft 4

2017

Heft 5

2017

Heft 6

2017

Heft 1

2018

Heft 2

2018

Seite Heft 3

2018

Heft 4

2018

Heft 5

2018

Heft 6

2018

36

n

Heft 1

GoodTimes 1/2019 2019*

n

Nähere Informationen finden Sie im Internet unter: www.goodtimes-magazin.de (Index alter Ausgaben)

Music from the 60s to the 80s

GoodTimes-T-Shirt

Weitere interessante Artikel finden Sie im Online-Shop.

NE U

25,00 

An g ebot

25,00 

o Ringo

o Beatles

Anzahl

Anzahl

(bitte eintragen)

o beide T-Shirts 40,– €

Gleich bestellen!

Nur noch wenige ver fügbar!

S M L XL XXL XXXL

Kalender 2019

12 Live-Fotografien Spiralbindung, zum Aufhängen Monatskalender Format: DIN A4

(bitte eintragen)

S M L XL XXL XXXL

o

9,80 

o

NE U

o 12,80 

25,00 

han d bottle d!

0.5 L

GoodTimesTasse

Anzahl

o

8,50 

(bitte eintragen)

o

15,00 

GoodTimes-Cap

Sammelordner

mit Stabmechanismus

bieten Platz für je 12 Ausgaben (bzw. bis zu 20 für ältere GoodTimes-Hefte). Lieferung erfolgt inkl. Jahrgangsaufklebern mit vielen möglichen Variationen.

Wert-Briefmarken, Deutsche Post 20 Stück (Set), selbstklebend

LP/CD

Single

29,80 

29,80 

o

o

Whisky

o

38,00 

Gin

o

38,00 

mit CD

Ihr Bestellschein für zurückliegende GoodTimes - Hefte Die gewünschte(n) Heftnummer(n) bitte so 4/99 X ankreuzen:

Fools Garden

o

15,00 

Nicht aufgeführte Nummern sind ausverkauft!

4/95 5/95 1/96 2/96 3/96 4/96 5/97 6/97 2/99 4/99 5/99 6/99 2/00 3/00 4/00 5/00 6/00 1/01 2/01 3/01 4/01 5/01 6/01 1/02 2/02 3/02 4/02 5/02 6/02 1/03 2/03 3/03 4/03 5/03 6/03 1/04 2/04 3/04 4/04 5/04 6/04 1/05 2/05 3/05 4/05 5/05 6/05 1/06 2/06 3/06 4/06 5/06 6/06 1/07 2/07 3/07 4/07 5/07 6/07 1/08 2/08 4/08 5/08 6/08 1/09 2/09 3/09 4/09 5/09 6/09 1/10 2/10 3/10 4/10 5/10 6/10 1/11 2/11 3/11 4/11 5/11 6/11 1/12 2/12 3/12 4/12 5/12 6/12 1/13 2/13 3/13 4/13 5/13 6/13 1/14 2/14 3/14 4/14 5/14 6/14 1/15 2/15 3/15 4/15 5/15

Vol. 1

Vol. 2

9,80 

9,80 

Vol. 3

Vol. 4

9,80 

9,80 

Vol. 5

Vol. 6

9,80 

9,80 

Vol. 7

Vol. 8

9,80 

9,80 

Vol. 9

Vol. 10

9,80 

9,80 

o

o

6/15 1/16 2/16 3/16 4/16 5/16 6/16 1/17 2/17 3/17 4/17 5/17 6/17 1/18 2/18 3/18 4/18 5/18 6/18 1/19 Bitte Paketnummer ankreuzen: Außer den folgenden Paketvorschlägen können Sie jede andere beliebige Stückzahl bestellen.

Paket 1 = 124 Hefte = 199,00  ❏ (= pro Heft 1,60 ) * ohne GT 1/2019 Paket 2 = 25 Hefte = 100,00  ❏ (= pro Heft 4,00 )

Paket 3 = 10 Hefte = 50,00  ❏ (= pro Heft 5,00 ) Paket 4 = 5 Hefte = 26,50  ❏ (= pro Heft 5,30 )

❏

Bis 4 Hefte je Heft = 6,50 

o

o

Oben ausgewählte(s) Artikel/Paket geht/gehen Ihnen unmittelbar nach Zahlungseingang zu. Ich bezahle auf folgende Weise:

o bar beigefügt o per V-Scheck (beiliegend) o per Bankeinzug

o per Vorabüberweisung (Kontodaten siehe Impressum) o per PayPal (PayPal-Adresse: info@nikma.de)

Bank: ___________________________________________________ BIC (nur Ausland): _____________________________

o

o

IBAN: _____________________________________________________________________________________________ Die Genehmigung zum Bankeinzug und die Information über die 14-tägige Widerrufsmöglichkeit bestätige ich mit meiner folgenden Unterschrift:

Datum: _____________________ Unterschrift: __________________________________________________________ Vor-/Nachname: ________________________________________ Straße: ___________________________________

o

o

PLZ/Ort: _________________________________________________ Land: _______________________________________ Telefon: ____________________ Fax: _____________________ E-Mail: _____________________________________ Zuzüglich Versandkosten: Inland: 2,– € · Ausland: 3,50 € · versandkostenfrei ab 20,– € Gesamtwarenwert (GoodTimes + kult!)

Bestellschein bitte faxen an: 07042/37660-188 oder ausschneiden bzw. fotokopieren und senden an: NikMa Verlag · Eberdinger Straße 37 · 71665 Vaihingen/Enz – oder bestellen Sie einfach im Internet unter: www.goodtimes-magazin.de

Der NikMa Verlag verarbeitet Ihre Daten zur Vertragserfüllung und Kundenbetreuung. Ihre Daten können zu den genannten Zwecken an Dienstleister weitergegeben werden.

Ausführliches zum Datenschutz und zu den Informationspflichten finden Sie unter www.goodtimes-magazin.de/datenschutz

GoodTimes 1/2019

n

Music from the 60s to the 80s

n

Seite

37

o

o

+

bo m i e A ä Pr

ABO-BESTELLSCHEIN o o o o o o

kostenlose Lieferung Zustellung früher als im Einzelhandel sicher verpackt – in Folie eingeschweißt preiswerter als beim Einzelkauf jährlich GoodTimes-Kalender gratis hochwertige Abo-Prämie

o 8 Ja, ich möchte ein

-Abo + Kalender

(Diese Bestellung können Sie innerhalb von 14 Tagen widerrufen)

für die nächsten 11 Hefte (2/2019 bis 6/2020) statt 71,50 € für nur 66,00 € (Ausland 73,30 €)

Sichern Sie sich eine attraktive Prämie + Kalender 2019

oder

o LP/CD-Preiskatalog 2018 o Single-Preiskatalog 2018

oder o 5 GoodTimes-Hefte

nach Wahl

+

bitte Heft-Nr. angeben:

(alle vorrätigen Hefte siehe Seite 36) einmalig, nur für Neu-Abonnenten

Gratis Kalender 2019

Die oben ausgewählte Prämie + GoodTimes-Kalender 2019 geht Ihnen unmittelbar nach Zahlungseingang zu.

Ich bezahle auf folgende Weise:

o bar beigefügt o per V-Scheck (beiliegend) o per Bankeinzug

o per Vorabüberweisung (Kontodaten siehe Impressum) o per PayPal (PayPal-Adresse: info@nikma.de)

Das Abo verlängert sich nach Ablauf der oben vereinbarten Laufzeit um 1 Jahr, kann aber jederzeit zu diesem Zeitpunkt sowie laufend danach gekündigt werden.

Bank: _______________________________________________________ BIC (nur Ausland): ________________________________ IBAN: _________________________________________________________________________________________________________ Die Genehmigung zum Bankeinzug und die Information über die 14-tägige Widerrufsmöglichkeit bestätige ich mit meiner folgenden Unterschrift:

Datum: _____________________ Unterschrift: ____________________________________ Geb.Jahr:*______________ Vor-/Nachname: _________________________________________ Straße: ________________________________________ PLZ/Ort: __________________________________________________ Land: ____________________________________________ Telefon: ____________________ Fax: _____________________ E-Mail: _________________________________________ Bestellschein einfach faxen an: 07042/37660-188 oder ausschneiden bzw. fotokopieren und senden an: NikMa Verlag Fabian Leibfried Eberdinger Straße 37 71665 Vaihingen/Enz

o

Ich benötige einen Geschenk-Gutschein.

Der NikMa Verlag verarbeitet Ihre Daten zur Vertragserfüllung und Kundenbetreuung. Ihre Daten können zu den genannten Zwecken an Dienstleister weitergegeben werden.

Ausführliches zum Datenschutz und zu den Informationspflichten finden Sie unter www.goodtimes-magazin.de/datenschutz

Bestellen Sie bequem im Internet unter: www.goodtimes-magazin.de

*Angabe freiwillig

ABO-BESTELLSCHEIN

Ihre Abo-Vorteile auf einen Blick:

NE U

o

6,50 

o

Nr. 19

6,50 

Nr. 11

6,50 

o

6,50 

o

Nr. 18

6,50 

Nr. 10

6,50 

o

Nr. 17

6,50 

Nr. 9

6,50 

o

o

o

Nr. 16

6,50 

Nr. 8

6,50 

o

Nr. 15

6,50 

Nr. 7

6,50 

o

o

o

Nr. 14

6,50 

Nr. 6

6,50 

o

o

Nr. 13

6,50 

Nr. 5

6,50 

o

Nr. 12

o

NE U

Nr. 4

Sammelordner

o

o

6,50 

6,50 

Nr. 3

Nr. 1

o Ja, ich möchte ein

Fußballer

6,50 

6,50 

6,50 

6,50 

o

o

Anzahl

(bitte eintragen)

o

-Abo

kult! -Ausgaben

für die nächsten 4 (Nr. 20–23) für 26,– €

Krimi

(Ausland 30,00 €)

Nr. 20 (2/2019) erscheint am 26.4.2019 Nr. 21, Nr. 22, Nr. 23 ... (im halbjährlichen Rhythmus versandkostenfrei jeweils Mitte April/Oktober)

Wählen Sie eine Prämie: Maxi-Singles – je 3-CD-Box

o

o

o

o

o

über ....................................... Ausgaben

Abo

Von: (ab Ausgabe ....................................................... bis .................................................

ist eine Sonderausgabe der Zeitschrift

o

Ich benötige

einen Geschenk Gutschein.

Gutschein Für:

www.goodtimes-kult.de

Gutschein Für:

Die oben ausgewählten Artikel gehen Ihnen unmittelbar nach Zahlungseingang zu. Ich bezahle auf folgende Weise: über ....................................... Ausgaben

Abo

Von: (ab Ausgabe ....................................................... bis .................................................

(Das ausgewählte Abo verlängert sich nach Ablauf der oben vereinbarten Laufzeit um 4 Ausgaben bzw. um 1 Ausgabe bei Bankeinzug, kann aber jederzeit zu diesem Zeitpunkt sowie laufend danach gekündigt werden.)

Gutschein

ist eine Sonderausgabe der Zeitschrift

o

www.goodtimes-kult.de

per V-Scheck (beiliegend)

o o per PayPal (PayPal-Adresse: info@nikma.de)

Für:

per Vorabüberweisung (Kontodaten siehe Impressum) über ....................................... Ausgaben

Abo

Von: (ab Ausgabe ....................................................... bis .................................................

www.goodtimes-kult.de

Bank: _______________________________________________________ BIC (nur Ausland): ________________________________ IBAN: _________________________________________________________________________________________________________ Die Genehmigung zum Bankeinzug und die Information über die 14-tägige Widerrufsmöglichkeit bestätige ich mit meiner folgenden Unterschrift:

Datum: _____________________ Unterschrift: ____________________________________ Geb.Jahr:*_______________ Vor-/Nachname: _________________________________________ Straße: ________________________________________ PLZ/Ort: __________________________________________________ Land: ____________________________________________ Telefon: ____________________ Fax: _____________________ E-Mail: _________________________________________ Zuzüglich Versandkosten: Inland: 2,– € · Ausland: 3,50 € · versandkostenfrei ab 20,– € Gesamtwarenwert (GoodTimes + kult!)

Bestellschein bitte faxen an: 07042/37660-188 oder ausschneiden bzw. fotokopieren und senden an: NikMa Verlag · Eberdinger Straße 37 · 71665 Vaihingen/Enz – oder bestellen Sie einfach im Internet unter: www.goodtimes-magazin.de

Der NikMa Verlag verarbeitet Ihre Daten zur Vertragserfüllung und Kundenbetreuung. Ihre Daten können zu den genannten Zwecken an Dienstleister weitergegeben werden.

Ausführliches zum Datenschutz und zu den Informationspflichten finden Sie unter www.goodtimes-magazin.de/datenschutz

GoodTimes 1/2019

n

Music from the 60s to the 80s

n

Seite

39

ist eine Sonderausgabe der Zeitschrift

o o per Bankeinzug o bar beigefügt

*Angabe freiwillig

Western

o

o

6,50 

Nr. 2

Auto

12,80 

SHOP/ABO + PRÄMIE

o

bieten Platz für bis zu 12 kult!

mit Stabmechanismus

KLEINANZEIGEN VERKAUFE /BIETE Über 300.000 Schallplatten und CDs ab 0,25€ – www.funrecords.de oder Katalog anfordern: Fun Records, Liebermannstr. 87, 13088 Berlin Wir kaufen deine CDs und Schallplatten komplett an. Ganze Sammlungen ohne auszusuchen: www.verkauf-deine-cds.de oder 030-9209 0092 Ohrwaschl Records – der Krautrockspezialist Wir bieten ein umfangreiches Programm aus den Bereichen Krautrock, Psychedelia, Progressive, Folk und Blues Rock mit Schwerpunkt 60er/70er Jahre, z.B. Ihre Kinder, Out Of Focus, Fantasyy Factoryy, Sahara, Deuter, Paternoster, Black Spirit, Analogy. Gut sortiertes Vinyl-Sortiment!

Brandaktuell: Subject Esq/Sahara. – "Lost Tapes" (CD) (fantastische Live-Aufnahmen der Münchner Kultband), Fantasyy Factoryy - This Is The Future Of Tomorrow (Vinyl) (New Krautrock). Japan-Importe, Raritäten aus den USA und Obskures aus dem UK – alles bei uns zu finden. Es lohnt sich! Ohrwaschl Records, Waldwiesenstr.

5b, 81375 München Tel.: 089-7402 9635 Homepage: www.ohrwaschl.de, E-Mail: ohrwaschl@t-online.de Verkaufe 12.000 Vinylsingles der Ära 70er und 80er Jahre. Platten sind schonend gespielt, teils ungespielt in Bildhüllen.

Keine Schlager, nur Popmusik. Gebe Platten 1000-weise ab zum Preis von 300,– € – Portofrei! 3000 Vinylsingles in neutraler Hüllen-Popmusik, gebe die Platten 1000-weise ab zum Preis von 120,– €.

P. Schoberth, Birkenweg 3, 95185 Gattendorf Verkaufe aus meiner Sammlung Musik­ zeitschriften der 60er und 70er Jahre wie Bravo, Musik Joker, Musik Express, OK, Musik Parade, Pop, Popfoto, Fabulous, Rave,

Idolnytt u.v.a.m. Viele Raritäten! R. Haucke, Goethestr. 16, 04600 Altenburg, Tel.: 03447506 154, E-Mail: cocktailband@gmx.de Musikzeitschriften der 60er, 70er und 80er, wie Bravo, Hit, OK, Musik Parade, Pop, Popfoto, Bravo- Poster, Melodie und Rhythmus, Rave jetzt komplett auf DVD im Pdf-Format mit allen Postern, Starschnitten, Portraits etc. in Top-Qualität! www.bravoarchiv.de, Tel.: 0551-6344 5005 oder direkt zum Download im Shop: www.bravoarchiv.com

Anzeigenschluss für GoodTimes Nr. 2/2019:

1. März 2019

myRockworld – all you need is music – die größte und beste Online Community für Rockmusik auf Facebook, Twitter, Youtube und Instagram. Alle Infos unter: www.myRockworld.com Ich verkaufe aus meiner privaten Sammlung über 900 CDs, darunter viele Raritäten.

Liste gibt's für 5,– €. Tel.: 01578-7344 362.

E-Mail: kl-schmitz@web.de Listen mit ca. 200 Beatles-LPs, 7s, Bücher, DVDs, Videos!! Mit vielen Raritäten!

Joachim Reinbold, Reitze 2, 29482 Küsten oder E-Mail: j-reinbold@gmx.de www.hotstuffcds.de ... stöbern Sie bei uns ohne lästige Werbung nach CDs, LPs, Raritäten, Importe, Ltd.Editions und Special-Editions aus Rock, Blues, R&B, Soul, Folk, Hard & Heavy, jeweils mit Angabe der enthaltenen Songs.

Songs inspiriert von American Roots und engl. Bands der 60er: Sänger, (Slide-) Gitarrist, Songwriter Gerrit Brockmann & Band! Neu! Songs/Videos auf www.youtube.com/gerritbrockmann Booking: hotstuffcds@kabelmail.de

Vinyl-Reservat in Göttingen Schallplatten An- und Verkauf – wir kaufen auch große Sammlungen. Oder wertvolle Einzelstücke z.B. aus Blues, Jazz, Soul oder Rock – und handeln fast jegliche Musikrichtung (außer Schlager). Tel.: 05517977 4533; vinylreservat@gmx.de Singer-Songwriter – Unsere Angebote: Sandy Wolfrum CD – Fairness 16,– € Sandy Wolfrum CD – Es bleibt dabei 16,– € Feelsaitig CD – First 16,– € Feelsaitig CD – Folkpiggings 16,– € Edeltraud Rey CD – D'Rey 16,– € Reiner Rumpf CD – Purer Torso 16,– € Helmuth Tremmel CD – Best Of Foitnrock 16,– € Günter Reiß CD – Rosarote Brille 16,– € V.A. Aids Aid CD – Embryo, Feelsaitig u.a.

V.A. Donaumusik DoCD – R.Mey, Hannes Wader u.a.

Intraton Musikverlag, Meyernberger Str. 1, 95447 Bayreuth, info@intraton.de Porto und Versand kostenlos

SUCHE / TAUSCHE Simon Le Bon Sänger von Duran Duran – Fotomaterial, Autogrammkarten, Fotos aus Konzerten und privat. Alles anbieten. Angebote bitte an: Elvira Becker, Schießgraben 4, 97767 Bad Brückenau Sammler sucht Schallplatten! Ich bin leidenschaftlicher Sammler von LPs und Singles und bin auf der Suche nach interessanten Sammlungen, gerne auch größere Konvolute. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie sich bei mir melden! Zahle faire Preise, keine Händlerpreise! Liebe Grüße Tim Bäuerle. E-Mail: tim.records@gmx.de Tel.: 0176-3254 4784 Suche Vinyl-Single von Sergio (1969) auf Royal-Splendid-Records! "Hallo kleines Dornröschen"! Schweizer Sänger!

Bezahle 100,– € dafür! Siegfried Lackner,

Bestellschein bitte faxen an: 0 70 42/37660-188 oder ausschneiden bzw. fotokopieren und senden an: NikMa Verlag · Eberdinger Straße 37 · 71665 Vaihingen/Enz

GoodTimes-Klein-Anzeigen-Bestellung

Ich möchte bitte folgende Kleinanzeige in der GoodTimes-Ausgabe Nr.:................ veröffentlichen: Für die Berechnung des Anzeigenpreises beachten Sie bitte die nebenstehenden Hinweise!

Beckmesserstr. 4, 81927 München, Tel.: 089-9239 6961 Suche Riesenposter aus Popfoto 1966/67 wie Bee Gees, Kinks, Spencer Davis Group, Beatles, David Garrick u.a. sowie die Zeitschriften MP (Musikpresse) und HIT. R. Haucke, Goethestr. 16, 04600 Altenburg Tel.: 03447-506 154, E-Mail: cocktailband@gmx.de

PLATTENBÖRSEN Schallplatten-Börse 10.02.2019 Pegnitz (nahe Bayreuth) Info: G. Reiß Tel.: 0151-5396 7012 E-Mail: G.Reiss-Bruce@web.de Schallplatten-Boersen.de 03.02. Bonn – Brückenforum 10.02. Lingen – Emslandhallen 17.02. Münster – Halle Münsterland 03.03. Osnabrück – OsnabrückHalle 10.03. Dortmund – Westfalenhalle 17.03. Düsseldorf – WBZ am Hbf. 31.03. Luxemburg Eschhal – Esch/Alz. 07.04. Bielefeld – Stadthalle 28.04. Bochum – Stadthalle Wattenscheid 01.05. Saarbrücken – Congresshalle 01.05. Köln – Stadthalle Mülheim 05.05. Frankfurt – Saalbau Bornheim 12.05. Bonn – Brückenforum 19.05. Oldenburg – Weser-Ems-Hallen 26.05. Münster – Stadthalle Hiltrup 16.06. Düsseldorf – WBZ am Hbf 23.06. Oberhausen – Revierpark Vonderort Die Redaktion weist dar­ auf hin, dass das An­ b ie­ t en von nicht au­t o­r i­s ier­t en Auf­n ah­m en oder Ton­auf­nah­men, die ge­gen eine Ge­s et­z es­v or­s chrift ver­s to­ß en, untersagt ist. Alle recht­ l i­ c hen Kon­se­quen­zen lie­gen al­lein im Ver­a nt­w or­t ungs­b e­r eich des je­wei­li­gen In­se­ren­ten!

Mein Inserat soll erscheinen in der Rubrik:

❏ Verkaufe oder sonst. gewerbl. Anzeige ❏ Suche/Tausche (Bitte Bestellschein ausschneiden, fotokopieren oder Ihren Anzeigentext auf ein separates Blatt schreiben.)

Im Anzeigentext müssen zumindest Name und Vorname und eine E-Mail-Adresse (oder die komplette Adresse) angegeben werden.

Eine Telefonnummer alleine genügt nicht.

Bei der Berechnung der Zeilen zählt Ihre Anschrift mit!

Pro Zeile 1,40  für »Gewerbliche und Verkaufsanzeigen« bzw. 0,70  für »Suche/ Tausche«).

Ich zahle auf folgende Weise:

❏ Briefmarken ❏ bar beigefügt () ❏ per Vorabüberweisung – Kontodaten siehe Impressum

Datum: ...........................................

Unterschrift: ...................................

Vor- und Nachname: ............................................................................................Straße: ......................................................................................................

PLZ/Ort: ...............................................................................................................Telefon/Fax/E-Mail: ....................................................................................

Der NikMa Verlag verarbeitet Ihre Daten zur Vertragserfüllung und Kundenbetreuung. Ihre Daten können zu den genannten Zwecken an Dienstleister weitergegeben werden. Ausführliches zum Datenschutz und zu den Informationspflichten finden Sie unter: www.goodtimes-magazin.de/datenschutz

Seite

40

n

GoodTimes 1/2019

n

Music from the 60s to the 80s

Der Online-Service für GoodTimes-Leser

Der Onlin ezur neue Service n GoodTi mes:

• alle akt uellen Go odTimes Vorstell ungen au f einen Bli ck • zum Re inhören, In formieren und Be stellen

Joe Jackson

New Nektar

Achim Reichel

Fool (180g)

Megalomania (180g)

Das Beste

LP 876 36 24

LP 878 43 72

4 LPs 886 25 43

The Struts

Thunder

Young & Dangerous LP 875 42 79

www.jpc

.de/good

Ada Morghe

The Carpenters

Please Remain Seated

Pictures

CD 880 49 60

CD 879 58 27

The Carpenters With The Royal Philharmonic Orchestra CD 881 45 50

times

Stefan Waggershausen Aus der Zeit gefallen CD 889 16 71

900.000 Musik-CDs · 50.000 Vinylscheiben · 50.000 Film- und Musik-DVDs · 3,5 Millionen Bücher jpc-Schallplatten-Versandhandelsgesellschaft mbH · Lübecker Straße 9 · 49124 Georgsmarienhütte · Geschäftsführer: Gerhard Georg Ortmann Amtsgericht Osnabrück HRB 110327

Buddy Holly 60 Jahre sind vergangen seit dem Tag, als die Musik starb" "

ls „The Day The Music Died" gilt seit 1959 der 3. Februar. Also der Tag, an dem Charles Hardin Holley alias Buddy Holly (*7.9.1936) in der Beechcraft saß, die in einem Schneesturm wenige Minuten nach dem Abheben in der Nähe von Mason City, Minnesota, abstürzte. Holly, Ritchie Valens und The Big Bopper kamen dabei kurz nach Beginn ihrer „Winter Dance Party"-Tour ums Leben. Was wiederum Don McLean zu besagter Zeile „Der Tag, an dem die Musik starb" in seinem Klassiker "American Pie" inspirierte.

Gerade mal 22 Jahre wurde „Lubbocks Antwort auf Elvis Presley" alt, die der „Spiegel" anlässlich des 50. Todestages zum „ersten Heiligen des Pop" kürte und die Tageszeitung „Welt" zu der Titelzeile „Ein Buchhalter erfand den modernen Rockmusiker" animierte.

Der junge Holly bewunderte Elvis Presley, spielte 1955 als Opener für Bill Haley in seiner Heimatstadt Lubbock – und er schuf zahlreiche unverwüstliche, vielfach gecoverte Rock- und Popklassiker wie "Peggy Sue", "That'll Be The Day", "Rave On" oder "It Doesn't Matter Anymore". McLean war übrigens nicht der Einzige, der Holly nach seinem viel zu frühen Tod musikalisch ein Denkmal setzte: Eddy Cochran verfasste den musikalischen Nachruf "Three Stars", Alvin Stardust bekannte: "Feel Like Holly", Garland Jeffreys "Hail Hail Rock'n'Roll" galt dem Brillenträger aus Lubbock. Selbst jüngere Bands wie Weezer ("Buddy Holly") verbeugten sich, und in Deutschland riet Bernd Begemann: "Buddy, nimm lieber den Bus", während die Ärzte über "Buddy Hollys Brille" sinnierten.

Dass Buddy Holly unter Musikerkollegen bis heute höchstes Ansehen genießt, stellte GoodTimes-Mitarbeiter Philipp Roser fest, als er seine Interviews der letzten Jahrzehnte sichtete, in denen seine Gesprächspartner (oft ungefragt) über die Bedeutung des texanischen Musikers und Songschmieds für sie selbst berichteten. Hier eine Auswahl.

A

dafür zu teilen. Der Pilot meinte, es sei aber nur für drei Passagiere Platz an Bord. Big Bopper war krank, ich zog aber auch aus finanziellen Gründen zurück. Meine Eltern, die nicht viel Geld hatten, zahlten damals meine monatliche Miete von 36 Dollar, und ich dachte, ich könne ihnen nicht auch noch die Kosten für die Flüge aufbürden. Als wir am nächsten Morgen in Fargo ankamen, war es niederschmetternd zu hören, dass das Flugzeug abgestürzt und alle ums Leben gekommen waren! Davor waren wir zusammen zwei Wochen im Bus unterwegs gewesen, hatten hinten im Bus gemeinsam Gitarre gespielt.

Ich habe es in den Jahren verdrängt und erst viele Jahre später mit "Every Day” einen Song darüber geschrieben und damit abgeschlossen.

Russ Ballard (2011) Buddy Holly war wohl der kreativste, innovativste und mutigste Rock'n'Roll-Musiker der 50er Jahre. Mit seinem ersten Hit ''That'll Be The Day'” begann für mich alles – eines der aufregendsten Intros der Rock'n'Roll-Geschichte!

Und er klang wie kein anderer Sänger! Selbst seine B-Seiten wurden zu Klassikern – für mich war er einfach ein Original.

Mike Batt (1998) Buddy Holly oder die Beatles hatten schon Orchester für Pop- und Rockmusik eingesetzt, lange bevor es in Mode kam und man es als progressiv verkaufte.

Ritchie Blackmore (1997)

Ich bin überzeugt, dass die Fans wieder bodenständige Musik hören wollen, nicht diese ganzen im Studio überproduzierten Sachen, nicht all diese Soundeffekte, sondern ursprüngliche, originale Musik. Eben genau so, wie ich damals Buddy Holly gehört, ja geradezu verschlungen habe. Das war Musik aus dem Herzen heraus gespielt, nichts Überkandideltes.

Dion (2007)

Wir hatten einst eine Art Wettbewerb – Buddy Holly, Ritchie Valens und ich: Wir besaßen alle drei neue FenderGitarren, Stratocasters, um genau zu sein. Wir wetteiferten darum, wer mehr Sustain hat, also wessen Gitarre länger nachklingt … Buddy, Ritchie, Big Bopper und ich waren damals auf einer Co-Headliner-Tour unterwegs, und Buddy hatte die Idee, uns ein Flugzeug zu mieten und die Kosten Seite

42

n

GoodTimes 1/2019

Eric Clapton (1991 + 1994) Wenn ich zur Gitarre greife und drauflos spiele, kann ich in alle Richtungen gehen. Ich spiele gerne kleine Instrumentals, meist ist es Blues, aber es kann auch Bossa Nova sein, Buddy Holly oder Mozart – da bin ich fast n

Music from the 60s to the 80s

so etwas wie eine wandelnde Jukebox ... Ich habe mir Buddy Holly und Elvis Presley angehört, weil ich ein Rebell war. Das heißt aber nicht, dass sie welche waren.

Ich denke nicht, dass Buddy Holly gegen irgendetwas rebelliert hat. Er hat einfach nur gerne Gitarre gespielt!

Vielleicht werde ich eines Tages in der Zukunft Songs von ihm spielen.

Mick Fleetwood (1995) In den Jahren 1967 bis 1970 haben wir mit Fleetwood Mac vor allem in der Zeit mit Jeremy Spencer live viel abgefahrenen verrückten Rock'n'Roll gespielt, Songs von Fabian, Buddy Holly oder den Everly Brothers. Das haben die Leute, die uns nur von unseren Platten her kannten, nie gehört. Mitschnitte dieser Shows haben wir erst viel später veröffentlicht.

Dave Kelly (2006) Als ich anfing, mit meiner Schwester Jo Ann Musik zu machen – ich war damals vielleicht 10, sie war 13 oder 14 Jahre alt –, haben wir zu Beginn Songs von Lonnie Donegan, Buddy Holly und den Everly Brothers gespielt, vor allem wegen der Harmonien, die ich bis heute liebe. Deswegen mag ich auch Country so sehr – wegen des Harmoniegesangs.

Albert Lee (2015) Das erste Album, das ich mir gekauft habe, war 1957 Buddy Hollys THE CHIRPING CRICKETS – es war übrigens auch Eric Claptons erste Platte, wie er mir mal erzählt hat, als ich mit ihm spielte.

Paul McCartney (1989)

Ich war ein großer Fan von ihm, und jetzt gehört er quasi zu meinem Geschäft, meiner Firma, da ich die Verlagsrechte an einigen seiner Songs besitze. Ähnliches gilt für die „Buddy Holly Week", die ich in London veranstalte, aber in erster Linie für mich persönlich mache. Die ist im Grunde eine Sache, die ich als Fan mache. Wenn man sein Fan ist, liebt man ihn – und promotet ihn, was wiederum irgendwo auch eine Business-Geschichte ist. Letztes Jahr hatten wir die Crickets, Buddy Hollys Begleitband, mit zwei Originalmitgliedern da. Ich bin auch auf die Bühne rauf und habe ein bisschen gesungen, habe einen Narren aus mir selbst gemacht (lacht), als wir "Rave On" gebracht haben. Das Ganze ist eine Feier zu Ehren von Buddy.

John Fogerty (1997)

In Interviews, die ich Ende der 60er Jahre gegeben habe, sagte ich oft, dass ich hoffe, dass wir versuchen würden, Platten zu machen, die man zehn Jahre später noch hören werde. Das war damals eine reichlich gewagte These, denn der Rock'n'Roll war damals gerade mal zehn Jahre alt, und sie spielten Buddy Holly, den frühen Elvis oder alte SunPlatten schon nicht mehr im Radio. Man musste damals ein Archäologe sein, um diese Musik noch zu finden.

Roger Glover (2011)

Buddy Holly hat für mich vor allem als Songschreiber eine immens wichtige Rolle gespielt. Er war auf seine Weise ein echtes Original – er gehört zu denen, die etwas machten, was vor ihnen niemand gemacht hatte. Ähnlich wie Little Richard oder Chuck Berry. Die Schönheit von Buddy Hollys Musik besteht darin, dass man sie auch am Lagerfeuer spielen kann – es sind menschliche Songs, die man wunderbar mitsingen kann, man denke nur an "That'll Be The Day” oder "Peggy Sue”. Einerseits irgendwo naiv, andererseits einzigartig.

Albert Hammond (2005)

Steve Miller (2011) Ich war zwölf Jahre alt und lebte in Dallas, Texas, als "That’ll Be The Day” und "Peggy Sue” erstmals im Radio zu hören waren. Es lähmte uns alle gewissermaßen – wir hatten noch nie einen derartigen Stratocaster-Sound oder jemanden so, mit einer solchen Stimme singen gehört! Ich lernte die Songs sofort. Buddy Holly & The Crickets schossen umgehend an die Spitze der Charts und veränderten alles, sie stellten alles auf den Kopf. Es war unglaublich aufregend, sie klangen so fies und heiß!

Ich habe in jungen Jahren alle möglichen Einflüsse aufgesogen, vom großartigen Buddy Holly bis zu Johnny Cash oder Roy Orbison. Als ich lernte, Gitarre zu spielen, wollte ich Rock’n’Roll und vor allem Buddy-Holly-Songs spielen können!

Graham Nash (2016)

Buddy Holly hat mich dazu gebracht, Gitarre spielen zu wollen, weil er so unglaublich simpel, aber effektiv gespielt hat.

George Harrison (1992)

Als ich aufwuchs, wollte ich zunächst einfach nur simplen Rock’n’Roll spielen, der mir heute noch gefällt. Songs von Little Richard, Chuck Berry, Buddy Holly – die habe ich übrigens heute noch daheim in meiner Jukebox und höre sie immer wieder mal. Und wenn ich die ersten Gitarrentöne von Buddy Hollys "That'll Be The Day" höre, stellen sich meine Nackenhaare immer noch auf! Genau wie damals, als ich 15 Jahre alt war.

Bruce Welch (2004) Hank Marvin und ich haben angefangen, Gitarre zu spielen, als wir 14 Jahre alt waren und der Rock'n'Roll mit Elvis Presley, Buddy Holly und den Everly Brothers in England ankam. Wenn man damals das Intro von "That'll Be The Day” perfekt spielen konnte, galt man als großartiger Gitarrist. Buddy Holly war ein grandioser Rhythmusgitarrist, konnte aber gleichzeitig Rhythmus- und Leadgitarre spielen – man höre sich nur "Peggy Sue” an!

Herbert Hildebrandt (2011)

Dirk Posner (2018, Final Stap)

Buddy Holly war für die Entwicklung der Rattles sehr wichtig. Wir hatten viele seiner Songs im Programm und haben auch einige seiner Titel aufgenommen. Für mich war Buddy Holly einer der genialsten Komponisten. Mit seinen drei Harmonien hat er tolle Melodien geschaffen, die auch von namhaften Interpreten nachgesungen wurden. Selbst die Beatles hatten während ihrer Star-Club-Zeit einige Buddy-Holly-Titel in ihrem Programm. Ich kann mich heute noch an "Words Of Love" erinnern, das ich vorher noch nie gehört hatte.

Noddy Holder (2006) Ich komme vom ursprünglichen Rock’n’Roll her – als ich anfing, Gitarre zu spielen, stand ich auf Leute wie Buddy Holly, Little Richard und Jerry Lee Lewis. Diese Einflüsse habe ich dann später auch bei Slade eingebracht.

GoodTimes 1/2019

n

Ich lebe quasi davon, dass es Buddy Holly gab: Ich habe mit zwei meiner Kollegen von „Buddy In Concert" die „Buddy Holly Story" in einer Tourneeproduktion gespielt, insgesamt über 100 Vorstellungen. Seitdem, seit 17 Jahren, touren wir mit den Songs von Buddy Holly und vielen Hits seiner Zeitgenossen durchs Land. Leider ist Buddy Holly in Deutschland kaum bekannt. Außer seinem Namen und dem Song "Peggy Sue" kennen die meisten nichts von ihm. Holly hat ja quasi die Standard-Bandbesetzung – Schlagzeug, Bass, zwei Gitarren und Gesang – erfunden. Er war der erste, der Overdubbing eingesetzt hat. Sowohl die Stones als auch die Beatles hätte es ohne Buddy Holly nicht gegeben, sagten zumindest Mick Jagger, Keith Richards, John Lennon und Paul McCartney. Brian May ist großer Buddy-Holly-Fan, Queen hatten oft einen Buddy-Song im Programm, auch von Deep Purple habe ich "Peggy Sue" schon live gehört.

Music from the 60s to the 80s

n

Seite

43

KOLUMNE

CHRISTIAN SIMON # 39

Rock Meets Country – Teil 2

Country Music In Good Old Germany N

wie "Trashy Women" oder "Elvis And Andy" auch schon in Europa einen Namen gemacht hatte. Ein Jahr vor ihrem Stuttgarter Auftritt war die Gruppe von der Country Music Association als „Best New Group" ausgezeichnet worden. Ihre Show entpuppte sich als mitreißend!

achdem 1994 das 1. Stuttgarter Nashville Music-Festival „Top Of Country" mit fünf US-Country-Stars erfolgreich über die Bühne der HannsMartin-Schleyer-Halle gegangen war, sollte es am 20. April 1996 eine weitere Show mit einschlägigen amerikanischen Künstlern geben. Agentin Trisha Walker aus Nashville war wieder mit mir für die Engagements und Verträge der Bands zuständig. Aber eins mussten wir unbedingt ändern: Das Programm hatte rockiger und moderner zu werden. Country Rock war das Stichwort! Und bereits im Titel mussten wir das dem Publikum klarmachen!

So stand diesmal auf den Plakaten:­ 2. Stuttgarter New-American-MusicFestival „Rock’n’Country".

Nun galt es noch die richtige Besetzung zu finden. Das war gar nicht so einfach, denn viele US-Stars waren entweder nicht verfügbar oder schlichtweg unbezahlbar. Aber Trisha kniete sich voll rein, und zuguterletzt hatten wir ein tolles Programm: Victoria Shaw & Band, Paulette Carlson & Highway 101, Confederate Railroad, die Charlie Daniels Band und Travis Tritt. Neben Altmeister Charlie Daniels war Travis Tritt der Headliner. Er hatte seinen Durchbruch mit der Band Class Of ’89 geschafft, zu der auch Garth Brooks, Clint Black und Alan Jackson gehörten. Tritt war GrammyGewinner, trat 1993 beim Super Bowl auf, bekam für seine Alben Gold und Platin, hatte mehrere Nummer-1-Hits in den Country-Charts … kurzum ein richtiger Star. Dies allerdings sollten wir auch sehr bald schon zu spüren bekommen …

Als Produzent, Organisator, Moderator und Regisseur der Show war es für mich immer eine Selbstverständlichkeit, mich persönlich um „meine Künstler" zu kümmern. So fuhr ich denn auch zusammen mit meinem Stagemanager Wolfi Oelund zum Stuttgarter Flughafen, um Travis Tritt abzuholen. Wir hatten dafür einen S-Klasse Mercedes gemietet. Als Travis den Wagen sah, schaute er uns entgeistert an und meinte: „No way with this car!" Er wollte in einer Stretch-Limo gefahren werden – ansonsten gebe es keinen Auftritt. Mein stresserfahrener Wolfi diskutierte dann eine Zeitlang, bis es ihm zu bunt wurde. Seine letzten Worte zu Travis Tritt waren: „Du gehst jetzt zu Fuß, nimmst die Straßenbahn oder steigst in diesen Mercedes." Das Wunder geschah – Travis stieg ein, wurde zusehends freundlicher, fand Hotel und Halle „great" und lieferte am Abend einen Bomben-Gig ab. Seine Mischung aus Honky Tonk und Southern Rock knallte unglaublich, und die Leute feierten ausgelassen seine Seite

Deutschland-Premiere! Letztendlich konnte man fast denken, seine Version eines Eagles-Hits hätte an diesem Tag eine besondere Bedeutung gehabt: "Take It Easy".

Viel einfacher und unkomplizierter gab sich der „Big Daddy" des Southern Rock, Charlie Daniels.

Bereits 1958 hatte er The Jaguars gegründet und tingelte durch Texas. 1967 ging er nach Nashville, spielte auf einigen Platten von Bob Dylan mit und wurde Mitglied in Leonard Cohens Liveband. „Das war 'ne aufregende Zeit", erzählte mir Charlie, „wir waren ständig auf Tour. Gleichzeitig habe ich mich um meine eigene Karriere gekümmert. 1973 hatte ich dann mit 'Uneasy Rider' meinen ers­ten Hit. Darin geht’s um einen Hippie, der den Film ‚Easy Rider' gesehen und seitdem Angst hat, in den Südstaaten wegen seiner langen Haare attackiert zu werden. Seit dieser Zeit schreibe ich Songs, mache Platten und gehe auf die Bühne … das ist mein Leben. So bin ich, so war ich schon immer, und so werde ich auch immer sein!"

Das war für mich auch Victoria Shaw, die in den USA zu den bedeutenden Singer/ Songwritern gehört. Von ihr stammen Hits wie "The River" oder "She’s Every Woman", die sie für Garth Brooks geschrieben hat. Ihre Songs sind voller Ironie und Humor. Die Konzertbesucher waren von ihrer dynamischen Bühnenpräsenz begeistert. Alle Künstler des Abends bekamen übrigens Standing Ovations, aber eine Fortsetzung des Festivals sollte es dann dennoch nicht geben. Die Shows hatten sich einfach nicht gerechnet, die Kosten überstiegen bei Weitem die Einnahmen. Diese Erfahrung hatte auch schon Konzertveranstalter Fritz Rau beim „Marlboro Music Festival" gemacht. Da fehlt es in Deutschland, im Gegensatz natürlich zu den USA, eben doch noch an Country-Fans. Schade!

Ihr zehnjähriges Bühnenjubiläum feierten Highway 101 in Stuttgart. „Wir wollen die traditionellen Elemente der Country-Music nicht vergessen, aber sie weiterentwickeln.

Das darf dann schon mal in eine aggressivere Richtung mit mehr Power gehen", erklärte mir Paulette­Carlson. Ähnlich war das auch bei Confederate Railroad, einer rockigen „Outlaw-Band", die sich mit Songs

44

n

GoodTimes 1/2019

n

Music from the 60s to the 80s

THE POLICE

Von Michael Fuchs-Gamböck

Stewart Copeland

Der ewige Klang-Abenteurer I m Leben eines aktiven Musikarchivars kann jede Menge geboten sein. Ganz aktuell ist das so bei Stewart Copeland. Der 66-jährige Meisterschlagzeuger aus dem US-Bundesstaat Virginia hat nicht eben wenig zu tun dieser Tage. Nachdem er im vergangenen Jahr federführend beim Debütalbum der progressiven Supergroup Gizmodrome mitgewirkt hatte, geht es jetzt auf zu neuen Ufern für den selbst ernannten „ewigen Klang-Abenteurer".

Zunächst gilt es, die Vergangenheit seiner früheren Band aufzuräumen, welcher Copeland zwischen 1977 und 1984 angehörte (und kurzfristig nochmals 2007 anlässlich einer ReunionTournee). THE POLICE: EVERY MOVE YOU MAKE nennt sich die streng limitierte 6-LP-Box der Rocklegende. Sämtliche fünf Alben wurden in den Londoner Abbey Road Studios mit dem Half-Speed-Mastering-Prozess remixt und auf schweres 180g-Vinyl gepresst. Neben den regulären Studiowerken findet man noch ein weiteres Stück Vinyl namens „Flexible Strategies", darauf zu hören exklusives Bonusmaterial, wozu B-Seiten gehören sowie Tracks, die auf keinem der früheren Alben erschienen sind.

Weiteres Extra ist ein 24-seitiges Fotobuch mit seltenen Bildern aus persönlichen Archiven des Trios.

Für den smarten Musiker mit dem erstaunlich kehligen Lachen weitaus spannender ist aber ein Projekt, das er mit dem renommierten Deutschen Filmorches­ ter Babelsberg ausbaldowert hat. Im März wird es vier Konzerte in Deutschland geben, unter Leitung des britischen Dirigenten Troy Miller, mit Copeland an den Drums, bei denen es ein breites Spektrum aus dem umfassenden akustischen Oeuvre des Kreativ-Tausendsassas geben wird. Zum einen Titel aus von ihm komponierten Soundtracks zu „Wall Street" oder „9 1/2 Wochen". Dazu Stücke des alten Weggefährten Eberhard Schoener. Und schließlich Orches­terversionen mehrerer Police-Songs. „Eine ganze Menge zu tun also für einen älteren Knaben wie mich", feixt Copeland. „Ich freue mich sehr darauf! Somit bin ich zumindest weg von der Straße …"

Sie wollen dieses Orchester rocken, zumindest behaupten Sie das. Wie ist das zu verstehen?

Ich werde ein Rammstein-mäßiges Feuerspektakel veranstalten (lacht). Spaß beiseite: Wir werden durchaus den einen oder anderen heftigen Einsatz im Programm haben. Doch letztlich möchte ich die Sache entspannt und hochkonzentriert gleichermaßen angehen.

Wie kamen Sie zu dem Potsdamer Kult-Orchester?

Ich kannte einige ihrer Arbeiten. Dieses Professionelle und dabei Leidenschaftliche haben mir sehr imponiert! Also ging ich sie an. Weil ich der festen Überzeugung war und bin, dass sie mich als SoundtrackKomponisten verstehen. Schließlich haben diese 60 Herrschaften bei etlichen Filmmusikgeschichten mitgewirkt. Bislang klappt ­alles nahezu perfekt.

Warum sind einige SchoenerWerke dabei?

Weil Eberhard uns als The Police entdeckt und groß gemacht hat. Er hat uns eindringlich vermittelt, dass wir viel mehr sind als nur eine stupide Punkband, die wir Mitte der 70er Jahre waren. Ein Trio voller Talent. Er hat Recht behalten (lacht). Insofern gibt es diese kleine Hommage.

Sind Sie schon nervös wegen der Konzerte?

Weniger nervös als vielmehr freudig erregt. Tatsächlich geht es darum, dass ich den Besuchern einen teils klassischen, teils rockigen Abend bieten möchte, vor allem aber einen spannenden. Der Übergang von „alter" zu „neuer" Musik wird fließend sein, ohne dass man allzu viel von diesem Übergang bemerkt.

Was denken Sie über die aktuelle Police-Box? Ich mag dieses Ding sehr, speziell auf Grund der Tatsache, dass es sich hier um LPs handelt. Ich liebe Vinyl über alle Maßen, wesentlich mehr als CDs. Keine Ahnung, ob wir damit einen Cent verdienen.

Schließlich gibt es nahezu die komplette Musik zum kostenlosen Download, habe ich mir sagen lassen.

Aber man weiß ja nie, was kommt.

Was darf man als Nächstes erwarten?

Ehrlich gesagt, habe ich nie groß über meine Zukunft nachgedacht. Irgendwas ist immer passiert. Es geht immer weiter.

DAS NEUE ALBUM Signs

AB DEM 15.02.

CD / LP / DIGITAL TOUR-TERMINE: 05.04. WINTERBACH · 14.04. BOCHUM 15.04. HAMBURG www.tedeschitrucksband.com

Knüppel aus dem Sack

Die britische Band Leaf Hound brachte in den Siebzigern nur das Album GROWERS OF MUSHROOM auf den Markt, zu dessen Veröffentlichungstermin sie sich aber schon aufgelöst hatte. Es hätte im Kontext des aufkommenden Hard Rock in einer Reihe mit Led Zeppelin, Uriah Heep oder hinsichtlich der Texte Black Sabbath stehen können, doch verschwand dann schnell von der Bildfläche.

Auch Peter French – einer der besten Sänger der Szene – war vom Pech verfolgt und konnte sich nie durchsetzen. Mit Preisen von über 4000 Euro für das UK-Decca-Original im Bestzustand ist die Scheibe mittlerweile zum Von Alan Tepper Kult geworden.

D

er im Südlondoner Stadtteil Battersea aufgewachsene Peter French sammelte Mitte der Sechziger seine ersten Erfahrungen mit lokalen Bands wie The Switch und Joe Poe Electric Eel. Wie alle jungen Mu­ siker zog es ihn in die Pubs, um sich von den „Großen" inspirieren zu lassen. Sein mit einer Kapazität von gerade mal 60 Zuschauern bes­ ser als „Kaschemme" bezeichneter Anlaufpunkt war der in Battersea gelegene Nag’s Head. Dort traten unter anderem Chicken Shack und Fleetwood Mac auf, nicht zu vergessen die blutjungen Jethro Tull, die den gerade angesagten „britischen Blues" noch weiter variierten.

Natürlich war der Nag’s Head auch eine Art Kontaktbörse für Mu­ cker, und so lernte French Bob Brunning kennen, den ehemaligen Basser der Mac. Mit ihm gründete er die Brunning Hall Sunflower Blues Band, mit der er 1968 das Album BULLEN ST. BLUES auf Saga veröffentlichte, kurz danach aber ausstieg, da ihm die Musik zu altbacken klang.

Nächste Station: die fantastischen Black Cat Bones, bei de­ nen zuerst Simon Kirke und Paul Kossoff gespielt hatten, sich dann aber verabschiedeten, um Free zu gründen. Mit dem einzigen Album BARBED WIRE SANDWICH (1970, ohne French) tourte die neue Besetzung in Deutschland, doch ohne nennenswerten Erfolg – Auflösung! Aber French und Bandkollegen wie Derek (Gitarre) und Stuart Brooks (Bass) wollten weitermachen und rekrutierten daraufhin Mick Halls an der Sologitarre und Keith George Young am Schlagzeug. Die Decca erkannte schnell das Potenzial der Formation und ließ sie die Scheibe in nur elf Stunden in den angesagten Spot Studios in Mayfair, London, einspielen.

Das 1971 erschienene Album mit dem in verschiedenste Richtungen zu interpretierenden Titel GROWERS OF MUSHROOM beginnt mit knüppel­hartem Hard Rock ("Free­ lance Fiend"), präsentiert hym­ nischen Seventies-Akustik-Rock ("Sad Road To The Sea"), auch mal Jazzig-Bluesiges ("Work My Body") und steigert sich dann mit eigenständigem Hard Rock ("Growers Of Mushroom" und "Stagnant Pool"). Es hätte ein Me­ gaseller werden können, doch ein großes Problem sprach dagegen: Die Band hatte sich aufgrund alter Seite

46

n

GoodTimes 1/2019

Animositäten aus Black-Cat-Bones-Tagen schon aufgelöst, obwohl sie zuvor noch als Leaf Hound auf deutschen Bühnen unterwegs war.

Was folgte, war die „Pleiten, Pech & Pannen"-Karriere von Peter French. Der Sänger machte sich kurzfristig nach Birmingham auf, um dem legendären Drummer Cozy Powell bei seiner Band Big Bertha zu helfen, die sich in Luft auflöste, nachdem der Tromm­ ler ein Angebot von Stargitarrist Jeff Beck angenommen hatte.

Nächste­Station: Die mächtigen Atomic Rooster, mit denen er den Knüller IN HEARING OF (1971) produzierte, ein Bestseller, der zahl­ reiche internationale Gigs nach sich zog. Atomic Rooster tourten daraufhin oftmals mit den legendären Heavy-Rockern Cactus. Die von den beiden ehemaligen Vanilla-Fudge-Mitgliedern Tim Bogert und Car­ mine Appice gegründete Hard-Rock-Truppe zeigte sich so begeistert, dass sie French abwarb und mit ihm ’OT ’N’ SWEATY (1972) einspielten. Doch dann entschieden sich Bogert und Appice, mit Jeff Beck (schon wieder Beck!) die Blues-RockCombo namens Beck, Bogert & Appice aufzu­ machen, womit sich Cactus erübrigte. French zog nach Deutschland, sang auf dem RandyPie-Album FAST FORWARD (1977) und einen Gastbeitrag zum höchst kontroversen, da häu­ fig missverstandenen Konzeptalbum DER FÜH­ RER – ROCK OPERA (Harvest Deutschland, 1977).

Danach spielte er das klasse und erst kürzlich von Repertoire Records veröf­ fentlichte Solo-Album DUCKS IN FLIGHT (1978) ein, mit unter anderem Tim Hinkley und Brian Robertson. Erfolg gleich Null.

So sah sich einer der talentiertesten Rocksän­ ger der Siebziger gezwungen, seinen Lebens­ unterhalt mit Tischlerarbeiten und Dekorateur­ jobs zu verdienen. Erst im neuen Millennium startete French, ermutigt durch die ständige Nachfrage nach Leaf Hound, wieder durch und spielte die vorzügliche „Energiepille" UNLEASHED (2007) mit einer neuen Besetzung ein, gefolgt von LIVE IN JAPAN (2013). Es ist ein spätes, aber in jeder Hinsicht verdientes Trostpflaster für einen sympa­ thischen und ausdrucksstarken Musiker. n

Music from the 60s to the 80s

Werner Becker alias

Anthony Ventura

Wanderer durch die deutsche Musikgeschichte

Einer der erfolgreichsten deutschen Arrangeure feierte kürzlich seinen 75. Geburtstag: Werner Becker ist in vielen Genres zu Hause. Deshalb hat er, auch unter seinem Künstlernamen Anthony Ventura, in seinem Heimatland mehr musikalische Spuren hinterlassen als ein Großteil seiner namentlich wesentlich bekannteren Kollegen. ­Becker ist ein Meister im Verborgenen – das Rampenlicht ist seine Sache nicht!

A

Foto: © Ralf G. Poppe

nicht zufrieden, dennoch orchestrierte er als Ventura anschließend die großen m 4. Dezember 1943 erblickte Becker in Celle das Licht der Welt, in Hits der Zeit als Instrumentals mit akustischer Band, Streichorchester, HolzHamburg-Harburg wuchs er auf. 1951 gab es den ersten Klavierunbläsern und Hammondorgel. Zum Jahreswechsel 1977/1978 folgte der größte terricht, 1956/57 kam die erste Band. 1963 folgte die erste eigene Erfolg, als vom sechsten Album der Reihe über eine Million Tonträger verkauft Hammond-Chord-Orgel. Trotz seiner Affinität zur Musik sowie erster Erfolge wurden! Becker und seinem Produzenten Reinhard Streit wurde dafür eine plante Becker aber noch eine herkömmliche Berufskarriere als SchriftsetDiamantene Schallplatte verliehen zer und Werbegrafiker. Irgendwann – wahrscheinlich die einzige in der reichte die Zeit jedoch nicht mehr deutschen Musikgeschichte. Becker aus, und so wurde er Berufsmusilacht: „Das glaube ich nicht. Zuker. 1964 gab es professionelle Momindest Herbert Grönemeyer, Peter natsengagements in Deutschland, Maffay oder Helene Fischer werden Dänemark, Holland. 1965 wurde sicherlich eine solche Auszeichnung geheiratet, 1966 absolvierte Becker erhalten haben!" Da hieß es aber seinen Zivil-Ersatzdienst als Kranwohl bereits Doppel-Platin … kenpfleger. Die beiden Töchter kaWer nun jedoch denkt, all diese men 1966/68 zur Welt. 1971 kam Erfolge seien lange her, der irrt. ein Vertrag mit dem Chappell-MuSie waren lediglich der Anfang eisikverlag dazu – und mit ihm end1976 ner sehr langen Reihe von Beteililich ein festes Einkommen. Fortan In stolzer Bewunderung" – Diamantene Schallplatte 1978 gungen an Nr.-1-Alben. Über die brachte sich Werner Becker derart " Dekaden war Becker im Hintergrund generationenübergreifend intensiv in die Musikgeschichte ein, dass sich eine kombeteiligt. Egal, ob Moti Special, Blue System, Bonnie Tyler, Roy plette Discographie kaum noch bewältigen lässt. Als miniBlack, Rolf Zuckowski, Howard Carpendale, Matthias Reim, Jeamale Auswahl sei hier erwähnt, dass er (als Stephan Berg) nette, Claudia Jung, Modern Talking, Guildo Horn, No Angels, "Michaela" (be-)sang, bevor Bata Illic damit ein Evergreen Annett Louisan, Orange Blue (ESC-Vorentscheid), Valentine, Tegelang. Becker spielte ab 1972 bei der Hamburger Rockforxas Lightning, Ina Müller, Cora, Sasha, Michael Hirte, Andrea mation Randy Pie, wo ihn ab 1974 Jean-Jacques Kravetz Berg – Werke inklusive seiner Mitarbeit waren in den Charts stets (Udo Lindenberg, Peter Maffay, Atlantis, Frumpy) an den präsent. „Auch für Helene Fischer durfte ich etwas arrangieren.

Keyboards verstärkte. Als W.W. ­B ecker nahm der Allrounder Durch ein Missverständnis kam das Arrangement dann leider mit "Heut bin ich arm, heut bin ich reich" am deutschen nicht auf die CD." ESC-Vorentscheid teil, musste jedoch Joy Fleming den Doch auch unabhängige Künstler aus dem sogenannten IndieVortritt lassen. Die große Solokarriere begann 1973, als er Bereich setzten auf seine musikalischen Entwürfe. Als Speerunter dem Namen Anthony Ventura mit "Je t'aime" seine spitze sei hier lediglich Niels Frevert genannt, dessen Album DU Albumreihe der TRAUMMELODIEN begann, von denen in den nächsten Jahren bis in die 80er Jahre hinein etliche auf Auch Axel Bosse & Ex-DFB-Mitar- KANNST MICH AN DER ECKE RAUSLASSEN mit Beckers Streibeiterin Katja Burmeister gratulie- cherarrangements im Jahr 2008 für Furore sorgte. Und die bisher Platz 1 der Albumcharts landeten. „Dabei habe ich mich im zweiten Teil beim Titelsong so- ren mit Anthony-Ventura-Vinyl. letzte Beteiligung an einem Nr.-1-Album ist auch noch nicht lange her: ENGTANZ von Bosse führte vor drei Jahren die Charts an. GoodTimes gar einmal verspielt. Ich wollte den Part korrigieren, doch die Produzenten gratuliert nachträglich zum 75. Geburtstag!

Ralf G. Poppe wollten es so belassen." So ist Becker mit dem ersten Ergebnis also immer noch Seite

48

n

GoodTimes 1/2019

n

Music from the 60s to the 80s

NEUHEITEN • IMPORTE • ANGEBOTE • VINYL • CD • DVD • PROGRESSIVE • HARDROCK • BLUES • CLASSIC ROCK • PSYCHEDELIC • STONER • METAL • uvm

Webshop: www.justforkicks.de

Bestell-Hotline: 04821 - 403000

Seit 2002 sind wir der unabhängige Spezialversand für digitale und analoge Tonträger. Neben den handelsüblichen 1,5 Millionen Tonträgern bieten wir unzählige Eigenimporte aus aller Welt an. Unser Schwerpunkt liegt hierbei in den Genres Progressive Rock, Hard- & Southern-Rock, Stoner, Psychedelic & Blues.

Alle 2 Monate erhalten unsere Stammkunden per Post einen aktuellen Katalog mit Neuheiten, Specials und Angeboten.

Testest unser Angebot - wir liefern schnell, fair und günstig!

ANUBIS Lights Of Change Live NOTP 2018/Loreley + Bonusgig in Holland!

2CD#27474 • 19,99€

IN CONTINUUM Acceleration Theory

Feat. Dave Kerzner - die ersten 200 CDs sind signiert!

CD#27098 • 16,99€

WHEEL Moving Backwards

Nach 2 EPs endlich das Debütalbum. Think TOOL etc.

CD#27371 • 12,99€ LP#27372 • 16,99€

PRESTO BALLET The Days Between 5. Album der US-Progger um Kurdt Vanderhoof LP blau#27333 • 22,99€ CD#27332 • 15,99€

KING CRIMSON 1972-1974 LP Box#2

Grandiose Neuauflage: 3 LPs + 1 Bonus-LP + 24 S. Booklet LP-Box#26928 • 139,99€

ROBERT JON & The Wreck Live From Hawaii

Groovy US-Southern-Rock CD#27392 • 14,99€

JFK

Neuheiten Katalog 01/2019 TELEGRAPH Mir

Israel-Import: NewcomerEntdeckung auf Spuren Camels.

CD#27351 • 16,99€

MOSTLY AUTUMN White Rainbow

Ltd. 2CD - neues Studioalbum 2CD#27461 • 25,99€

STEVE HACKETT At The Edge Of Light

CD+DVD#27241 • 18,99€ + diverse LP- & CD-Formate

2CD+DVD#27280 • 17,99€

Jetzt gratis & portofrei bestellen.

Just For Kicks Music • Forsthof Julianka • D-25524 Heiligenstedten / Germany Tel: 04821 - 403000 • Fax: 04821 - 4030019 • Email: info@justforkicks.de • Webshop: www.justforkicks.de GoodTimes 1/2019

n

Auf 32 Seiten aktuelle Highlights & Vinylangebote.

FARLOWE, CHRIS Live At Rockpalast 2006

Music from the 60s to the 80s

n

Seite

49

LITTLE BOB STORY Blues Rock Made In France

Frankreich gehört nicht zu den Ländern mit einer ausgeprägten Rockhistory.

Acts wie Johnny Hallyday, Les Rita Mitsouko, Les Négresses Vertes oder Daft Punk sind die seltenen Ausnahmen in einem Heer von populären Chanson-Assen. Der größte französische Leuchtturm im internationalen Rockgeschehen ist seit 1975 allerdings ein Mann namens Roberto Piazza, der mit seinen Gruppen Little Bob Story und Little Bob Blues Bastards sowie als Solist Little Bob mit hartnäckigem Engagement rund 20 Alben veröffentlicht hat. Piazzas Werk ist von wechselhaftem kommerziellen Erfolg geprägt, aber er ließ sich nie unterkriegen – ein kreativer Rockhandwerker im besten Sinne des Wortes! oberto Piazza wurde am 10.5.1945 in Alessandria, Italien, geboren. Seine Familie zog 1957 ins französische Le Havre, eine – wie Liverpool, Detroit oder Newark – nicht gerade glamouröse Stadt, und die Musik dieser drei Rockhochburgen hat auch Piazza im Blut. Als immerhin schon Spät-Twen gründete er 1974 mit Guy-George Gremy (g), Dominique Lelan (b) und Dominique Quertier (dr) seine Gruppe Little Bob Story. Der nur einen Meter sechzig große Sänger, der sich, in Anlehnung an Little Richard, von Beginn an Little Bob nannte, erwies sich stimmlich sofort als Gigant mit ausgeprägter Liebe zum Blues der rockigen Spielart. Er sang mit angenehm rauer Stimme – irgendwo zwischen Robert Plant und Eric Burdon verankert, plus einen Schuss Latino-Charme – stets gleichermaßen ausdrucksstark und abgeklärt nur englisch. Besonders bei Balladen agierte Piazza immer differenziert, und diese Vorzüge schliffen sich im Laufe der Jahre auch nicht ab. Kraftlosigkeit ist ein Fremdwort für ihn.

R

Stilistisch vermengten Little Bob und seine Mitstreiter sorgfältig britische (von den Rolling Stones, frühen Small Faces und Animals bis zu Motörhead, Damned und den Sex Pistols) mit amerikanischen Einflüssen (vom Fifties-Rock über die Power-Pop-Pioniere Flamin' Groovies bis zu den punkigen Dead Boys).

Das verlieh seiner Musik bewährte Färbungen. Weil man anfangs auch vom Pub Rock und der aufbrandenden Punkwelle profitierte, hatte die Gruppe schnell den Ruf weg, mit ihrem Hardcore Garage Pub Rock eine französische Ausgabe von Dr. Feelgood oder den MC5 zu sein. Und weil die Piazza-Truppe 1976 und 1977 auch an den Punk-Rock-Festivals von Mont-de-Marsan teilSeite

50

n

GoodTimes 1/2019

nahm, wurde sie oft dem erweiterten Punk-Spektrum zugeordnet, womit die Gruppe selbst nicht richtig glücklich wurde. Freilich ist dabei zu beachten, dass damals beinahe alle Newcomer als „Punk" galten, die nicht nach Genesis, Yes oder King Crimson klangen …

Wie jede anständige Rockband begannen auch Little Bob Story mit Auftritten in Kneipen und kleinen Clubs. Doch schon Mitte 1975 traten sie – als Einheizer für Dr. Feelgood – im Pariser Olympia-Theater auf und stellten neben Coverversionen auch Songs aus eigener Feder vor. Wobei klar zutage trat, dass Little Bob und seine Mitstreiter – vor allem Guy-Georges Gremy – auch als Komponisten keine brave Handschrift anboten. Die Gruppe erspielte sich in Frankreich einen soliden Ruf, der 1976 ausreichte, den Schritt ins UK zu wagen. Es gab Auftritte in Wales, Manchester und Bristol, anfangs in Universitäten, Pubs und auf US-Armeestützpunkten. Doch im April 1976 erfüllte sich ein Traum: ein Konzert im Londoner Marquee-Club. Die UK-Touren addierten sich schließlich zu rund 350 Gigs, davon 25 allein in London.

Parallel etablierte man sich auf dem Plattenmarkt. Gestartet wurde 1975 mit den Singles "Don't Let Me Be Misunderstood" (dem Hit der Animals) und "Let Me In". 1976 erschien das starke Debütalbum HIGH TIME mit selbst verfassten Treffern wie "High Time", "I Don't Wanna Be A Loser” und "So Bad”, die trefflich ergänzt wurden durch Dylans "It's All Over Now, Baby Blue", den AnimalsSong "I'm Crying" und Little Richards "Lucille". Die CD-Edition des Albums enthält acht Bonustracks (Singles und eine EP). HIGH TIME verkaufte sich in Frankreich mit 25.000 Exemplaren beachtlich gut für die englischsprachige LP einer einheimischen Newcomergruppe.

Das zweite Album OFF THE RAILS (aka LIVING IN THE FAST LANE, 1977), eingespielt mit dem neuen Gitarristen Serge Hendrix, schloss qualitativ an das Debüt an. Die Pub-Rock-Institution Sean Tyla (ExDucks Deluxe, Tyla Gang) produzierte ein Bündel Eigenbauten, von denen "When The Light Comes", "You Make Me Crazy" und "Riot In Toulouse" den stärksten Eindruck hinterließen. Die CD-Ausgabe enthält zusätzlich mit dem Titel LIVE IN 78 fünf feine Konzertleis­ tungen, von denen speziell die Version des Small-Faces-Hits "All Or Nothing" aufhorchen ließ. Bei OFF THE RAILS stieg die Verkaufszahl in Frankreich auf immerhin 70.000 LPs. Beim dritten Langwerk COME SEE ME (1978) kam Vico Rebibo als neuer Drummer. An der musikalischen Klasse der wiederum meist gruppeneigenen Songs änderte dies freilich nichts. Vor allem ”Hometown Crowd", ”In Love With Peggy Sue" und ”You've Missed Too Much” sind mindestens genauso gut wie Springsteens n

Music from the 60s to the 80s

Auch die nächsten Alben ALIVE OR NOTHING (1991, Höhepunkte: die neue Version von "All Or Nothing" und ein Medley aus "Roads Of Freedom", "Kick Out The Jams" Ein Jahr später erschien LIVE IN LONDON mit denselben und "Riot In Toulouse"); LOST Musikern plus dem UK-Session-Fuchs John Earle, der TERRITORIES (1993, mit "Listen sein konstant gutes Saxofon spielte. Überragend geriet To The Drums", "Tango De La der oft gecoverte Garagenkracher "I Can Only Give You Rue" und Redbones "Witch Queen Everything".

Of New Orleans"); BLUE STORIES (1997, mit "A Shadow Over" und LIGHT OF MY TOWN (1980) präsentierte eine personell um"I Don't Wanna Be Spied”) und LIgebaute Little Bob Story: Geblieben waren nur Piazza, LeBERO (2002, mit dem wohl stärks­ lan und Rebibo. Als neuer Gitarrist, Harmonica-Player und ten Piazza-Song aller Zeiten, "The Sänger trat Dominique Comont an, an den Tasten saß Loup Scream Of The Ghost", und "Be Duret. Herausragende Songs dieses Albums: der Titeltrack Gentle With und "Switch Blade Julie" (PiazzaThe Whore") präsentierten einen Songs) sowie "Rockin' Down My konstant starken Vokalisten mit Street", "Steely Blue Morning" und wechs­elnden, aber immer fähigen "Song For The Blind", alle drei beSidemen. Beim bärenstarken Dopmerkenswerterweise aus Comonts pelalbum THE GIFT (2005) wurde Feder stammend.

Piazza von Gilles Mallet (g), Nicolas Noel (keys), Bertrand CoulonFür das sehr bluesige Folge-Album ne (b) und Nico Garotin (dr) zu VACANT HEART (1982), wiederum Höchstleistungen wie "No Future­ produziert von Sean Tyla, um­gab Is Now", "Living In The Dock sich Piazza mit komplett neuLand" und "Red Clouds" getrieen Musikern: Gerry Moffet und ben. Vorzüglich auch ”Back Door Gilles Mallet zupften die Saiten, Man" (Willie Dixon), ”Midnight den Tieftöner übernahm „Funky" To Six Men" (Pretty Things) und Frankie, und am Schlagzeug saß ”Masters Of War" (Dylan). Nur Nico Garotin; Sean Tyla persönTIME TO BLAST (2009) ließ qualilich steuerte Keyboard- und Gitativ etwas nach. tarrentöne bei. So gelangen feine Leistungen wie "She's Mine", Little Bob Blues Bastards "Seaside Bar Song”. Die fast komplett barbusige Blondine als Cover-Girl würde heutzutage wohl allerdings für eine Sexismus-Debatte sorgen …

"Moving Slowly In The Dark" und die Stones-Ballade "Play With Fire". Diese vier Alben findet man vereint auf der Doppel-CD THE COLLECTION. Es folgten die Alben TOO YOUNG TO LOVE ME (1984, produziert von den Amis Tom Panunzio und Southside Johnny), WANDERERS … FOLLOWERS … LOVERS (1985) und RINGOLEVIO (1987), ein Album, das vom gleichnamigen Roman des amerikanischen Autors Emmett Grogan inspiriert wurde und mit Fred Lemarchand am Bass und dem Gitarristen Yves Chouard entstand. Alles ordentliche Kost bietend. Aber irgendwie war die Luft dennoch raus; Little Bob Story näherten sich bedrohlich der obskuren Halbanonymität. 1988 löste sich die Gruppe auf.

Aber Roberto Piazza machte unter dem verkürzten Namen Little Bob beharrlich weiter. Gleich das erste Album RENDEZ-VOUS IN ANGEL CITY (1989) gelang vorzüglich. Der angesagte amerikanische Top-Produzent Jeff Eyrich (Blasters, Gun Club, Rank & File) schuf ein famoses Bündel Hochkaräter aus Piazza-Songs und Coverversionen. Beste Tracks: ”Midnight Crisis", ”True Love", ”When The Night Falls" und ”Keep On Running" (Spencer-Davis-Hit). Piazza umgab sich mit Top-Musikern wie Lou Reeds Gitarristen Steve Hunter, dem Mink-DeVille-Keyboarder Kenny Margolis und dem Rhythmusgespann Tony Marsico & Charles Esposito plus Gästen wie Charlie Sexton und Dave Alvin. Kein Wunder, dass die Platte stark „amerikanisiert" daherkam.

Sammler-Hinweis: Die DoppelCD WILD AND DEEP – BEST OF 1989/2009 ist eine feine, Ressourcen sparende Sammlung. Interessant sind auch die Outtake-Samp­ ler ONE STORY VOLUME 1 und 2.

Das dritte Kapitel seines Musikerlebens begann Roberto Piazza mit seiner Band Little Bob Blues Bastards und dem Startschuss BREAK DOWN THE WALLS (2012). An seiner Seite: die Getreuen Mallet und Coulonne, Harp-Player Mickey Blow und Neffe Jeremie Piazza als Drummer. Verschärfter Blues war hier Pflicht und füllte ein kluge Mischung von Piazza-Originalen ("Feel Like A Bastard", "The Brokenhearted Boy") und Songs von Captain Beefheart, Willie Dixon, Howlin' Wolf und Joe Tex. Mit denselben Musikern entstand 2015 HOWLIN', eine Howlin'-WolfEhrung fast ausschließlich aus Piazzas Werkstatt. Höhepunkte: ”Only Liars", ”Can't You Hear Me", ”The Blues Are Brewing" und der Beefheart-Song ”Zig Zag Wanderer". Beim bislang letzten Bob-Streich NEW DAY COMING (2018) ist Mathieu Poupard als weiterer Schlagzeuger dabei. Songs wie "Mama's Prayer", "She's Goz It" und "Mean Things Happening In This World" halten mühelos das nun seit über 40 Jahren gewohnte Little-Bob-Niveau.

Klares Fazit: Roberto Piazza hat zwar keine Blues-RockDenkmäler gesprengt, um aus den Trümmerstücken eine neue Musik zu kreieren. Aber er hat auch keine Denkmalrenovierung durchgezogen, bei der lediglich die alten Strukturen etwas neue Farbe erhalten haben. Irgendwo dazwischen liegt sein sympathisches Werk.

NEU!

100 Kult-Fußballer Bundesliga ‘63 – ‘89

Ein Sonderheft von

kult! nur 6,50 €

ab 25. Januar 2019 erhältlich

kult!

Folgen Sie uns auch auf facebook!

Lesen, was Spaß macht!

V E R AT H W OL FGA NG O

Z e hn e r Numm e r 1

ZER GÜ N T E R N E T

De r l a n g e n B l o n d e m it d e g r o ßen F ü ßen . Ein Star mit r der Bundesliga r wahre Exzentrike aus. Günter Netze Er ist der erste Rasenviereck hin das uen r übe it we l os, für schöne Fra Aut he Glamour-Appea tisc exo 70er Jahre für r aber ist Netzer steht Anfang der nnern. Ein Blende are auch bei Mä ter, seine angeund für lange Ha über 40, 50 Me se päs um Tra ne endären Tore, wie leg ne sei keineswegs. Sei und le und Freistöße Ruf als einer der schnittenen Eckbäl ihm zu Recht den racht. ale 1973, haben -Geschichte eingeb im DFB-Pokalfin liga des Bun der r spiele mt 1963 zur dor besten Mittelfeld her Netzer kom 5

eine Glaubensden 70er Jahren e Fans ist es in Günter Netzer, Für nicht wenig he Spielmacher? tsc deu te bes h, oder Wolfbac lad eng frage: Wer ist der nch Mö ell von Borussia izige Genie des rge reh der blonde Reb übe on das beinahe sch gang Overath, 1. FC Köln? lieg t Ov e-

L

nchengladbac alliga spielt. 196 er gebürt ige Mö h in der Reg ion ger n sich nun die damals noc liga auf und stei tigen Bor ussia, des Bun die in l der Gewinn ussen zum ersten Ma steigen die Bor d 1970 geling t ßen Füßen Un it. gro elze den Spi mit , der Mann von Spielzeit zu zer Net aft.

Trainer Hennes Meistersch ter Arm von der deutschen mut Schön zum im begeisrt als verlänger ur füh Fig e 47, e tral von Trainer Hel röß zen und Schuhg zer, der die Elf t passen muss. ver teien und ist die 2 ist es zwar Net ie auf dem Ras s Overath verletz l im Jahr darauf 197 das Tite Sieg t, den lieg die an für Weisweiler Reg , gesetzt, wählen tzes auch dar ivspiel der Foh r ist der Kölner h abseits des Pla Titel führt – was ternden Offens eine umph 1974 abe sorgt aber auc h R zum Einsatz r -Tri DD sta bac eld WM lad die telf en en eng nde Mit rlage geg m deutsch e in Mönch ede Bei Lan -Ni 0:1 ers h er fühle. digen. Der blo der Lov Auc eist mit iglich bei ht als Weltm uentier t wird. ht nur, dass er en rend Netzer led dass er sich nic Aufsehen. Nic ussen ger ne freq heraus ersten Deutsch wird er sagen, die von den Bor mlich aus Italien heben ihn s besser für den kommt. Später tau wei e es r holt man Disco bet reibt, sch ft neh Jah läu Por vor Autos drid aber des oder zers erstem öne Ma rce Net l sch Me in Rea für W, on Bei und ble BM Sch aft n. sein Fai st eher Frauen aus Meistersch den Königliche feld, in dem son önen Autos ebenso schöne überhaupt bei iten das Double ließlich aus einem Um sch Pokal, im zwe rtitel. 1976 sch d dass zu den ive st. den spanischen man den Meiste dominieren. Un lässt seine akt nächsten schon von selb ten verteidigt t zur und drit fas zer ich im sich Net Zür t s und h Pokal, annt, das ppers nac ensmitbek sho d en Leb gehören, versteh Gra wir geg em 3 e den 2/7 nal sein zu Saison 197 Zür ich zu das Pokalfi lt Netzer ät er der hse e d er ger wec wir End So nag d. en ter l Ma Geg ln wir 1986 als chiedsspie ausklingen. Spä l Madrid wechse er von 1978 bis haben, zum Abs aber ist Kar riere dort verSpielzeit zu Rea or aber führt ussen erreicht r sgeschichte. Er t machen. Zuv nes Weisweile n, das die Bor Ära der Verein unk t Hen ten telp inn ter ichs gew hva nlgre Zie den 1. FC Köl und n „La Trainer SV zur erfo eldstrategen. Sei d so lässt er den Ernst Happel als den Hamburger für den Mittelf scheidung. Un 1982 und 1983) ec und später r die gesamvon Netzers Ent isterschaft (1979, chtet Branko Zeb loren hat, übe Me pfli ver e tter tsch r. reMu nicht begeistert deu iste e der me e imal die Landes kurz zuvor sein . Da es am End mit dem HSV dre Europapokal der gen", der zudem cleverer Gebank schmoren ger ung. g 1983 auch den immer auch ein n auf der Ersatz ms in die Verlän und als Krönun Zür ich zuzer, der schon ten 90 Minute dass müssen die Tea ge gründet Net genießt. Ohne gewesen ist, in aber 1:1 steht, s it Fol nn atu elze der ma t-St Spi In äfts n Kul sch Rechten guläre längst r selbst ein. So, ntur, die mit TV- ector eht, was heute hselt sich der Sta nächst eine Age wec , ive Dir Und nun geschi nte cut kön Exe ter wird er h eingreifen Spä noc t. r del t eile han trit isw Schweizer We ten Auf hängeschild der .. in seinem letz & dbac h und damit Aus ohne Spielzeit l Netzer ront Sports nc he ng la ohne Titel, wil 944 in MO e-Agentur Inf und 9.1 cht ia 14. uss rtre h Bor Spo am nac . n für hl-Züricher, RE ute ge b. em ist der Wa d nur vier Min SP IEL E TO Media AG. Zud NE N zer Staatsnicht gehen. Un Traumtor TIO wei 108 TA ein Sch I-S die ihm h t 297 auc PROF geling bach der seit 2015 en 1998 9 Wiederanstoß Siegtreffer ssia Mönchenglad 85 besitzt, zwisch 1963–1973 Boru gleichzeit ig der für die angehörigkeit 3 zum 2:1, das l Mad rid zweiten Mal 26 ball-Experte 1973–1976 Rea d alsbald (zum 2010 als Fuß r Club Zürich ppe -Mann des und ssho ller ARD ist! Netzer wir Gra ßba mit 1976–1977 lands „Fu einsam tsch Gem g.

Deu T zu täti r AF Zeit ein ARD in Folge) zum „To AN NS CH 6 et er in dieser endärer Treffer 37 NATIONA LM duo hard Delling bild Ger rten xpe Jahres, sein leg /-E land tsch deratoren ählt.

1965–1975 Deu for midables Mo des Jahres" gew wer t. 2000 ale um den Unterhaltungs S SP IEL ER zers ärgster Riv r bis FOLG E AL mit großem abe tsch ER Übr igens: Net die Deu e, er und piel den Fre Mittelfelds 1972 , verwerden die bei Status als bester · Europameister mmplatz in " geblieben sind 1974 it um einen Sta ", heute beim „Sie · Weltmeister lands und dam lfgang Ove„Gr imme-P reis 1970, 1971 annschaft, Wo ßen mit dem tscher Meister rma Deu nte Fer n· hr die me en ht der Nationalm nic r 1973 htigsten deutsch ner Seite längst · DFB-Pokalsiege einem der wic Mediendoch rath, ist auf Köl 5, 1976 lott dem 197 Sch mit ster r 8 Mei ine 200 FC-Tra · Spa nisc her 1975 net. sehpreise, und dabei, hat ihn alsieger 1974, 71. Minute aus kultur ausgezeich · Spa nisc her Pok bereits in der NG EN preis für Sprach onsten aber GE N/ EH RU gewechselt. Ans SZ EIC HNUN e 1973 AU 2, Nas 197 die es ist Jahr Fuß baller des hat Overath me · Deutsch lands tschen EM6 019 2011/2 1972, 1973 rts R SpoLE vorn. Beim deu enAL · Tor des Jahres SSB FUtsch des deu e ON Of Fam ITI 8 ahme in die Hall ED e des deutschen Fuß balls 201 Aufn108 · te Sei Of Fam

D

..

E TZE R G UNT E R N

die · Aufn ahme in

run de, der spi ele zug haZahl der Län entlich abe r egt man die in Front. Eig lge schichte 37 ganz kla r tsc he Fußbal rath mit 81 zu deu ner kön Gehirn nahme ium ph 1972 das ben beide Aus bei dem EM -Tr alle r Zei ten So ist Net zer bes te deu tsc he die als ges chr ieb en. te heu ope rat ion . ft, die noc h ein er Leis ten der Manns cha hat er th hie r nac h s fehlt Ov era hen Triu mph euten deu tsc gilt . All erd ing ern dem zer nur im 1974 und n. Währe nd Net der Köl Bei der WM e deu tlic h vor ht Nas ste d, die wir ngs t dan n alle rdi DDR ein ges etz ei Tor e, el geg en die ielt zud em zw ver lor ene n Spi rtelf und erz ten s ele n in der Sta und den min des ner in alle n Spi en Aus tralien geg 4:2 gem 3:0 bei m 1: 0 bei sgl eic h -Au 1:1 en ich das wic hti ge eitl daf ür, gen zw isch enz Tre ffe r stehen nen ebe nso wic hti enr und e. Beide ein em Spi el sei t vor an und in der Zw isch pieler. Er geh ft füh ren und öns ist, der Sch gen Sch we den ein ver bal als sei ne Manns cha em der Mann we it mehr ist hau en, ob nun Zehner " ist, der n kan n, son der n das s er zud das s Ov erath Fin ale" geg en l daz wis che nzu en ma cke ein ht, „kl drü nic im auf h cht . Wie Ste mp el r in der sch eut sich auc Zweik am pf. rge r von hti gen Tor e ma frühem Tre ffe hst äbl ich , im ürt ige Sie gbu oft die gan z wic dank Ov eraths -Tr ium ph n. ode r auc h buc chs elt der geb tsc hland holt Na ch dem WM zum 1. FC Köl nac h. 1962 we Uru gua y: Deu rge r SV 04, and Platz 3. zu dst gbu Ab er der Rei he die Sie -En 1:0 ler, rrie dem aft ska tve rein , Am ate urs pie 23. Min ute zum ion alm ann sch sei nem Hei ma chs elsp err e für für ein t er sei ne Nat Jah re später dam alig en We d er zun ächst 1974 bee nde re, und dre i Auf gru nd der we chs eln , wir slig der neu gss pieler ver ein h in der Bu nde ers ten Spi elta auc dem ist 3, ein em Ver tra 196 wir d jetz t Am 24. Aug ust ga Schlus s. Er Jah r ges per rt. r steht abe ant a, ent slig räs Rep Bu nde zun äch st als Sie gburg ielt das geg rün deten .9.1943 in arb eite n, als Sta rtelf und erz ge b. am 29 für Adi das . TORE Ov erath in der Saa rbr üten FC Zei 1.

E m en IEL bei rig SP cke abe r in sch wie 1:0 der Geißbö TIONE N FC) . Un d 83 h ihm imm er 2:0 für den PROF I-STA 409 der Ruf nac cke n (En dst and ist den FC und Köln FC FC für 1. der hin 977 – iter 3–1 we 196 lau ter wir d T es läuft auc h son we rde n AN NS CH AF und 2002 erEnd e der Sai 17 1998 ers tm als NATIONA LM 81 Ov erath; am a abtsc he Bu nde sslig deu nde te Bu ers land der tsch neu t aus die Köl ner der 1963–1974 Deu nat nac h es droht der ER Nu r ein en Mo ges tieg en, und AL S SP IEL liga -M eister. off ens ive ERFOLG E –, ist er 200 4 debüti ert der dri tte Ab stie g 1964 ion alSaisonbeg inn ster Nat Mei der er in tsch h eit, als Prä si· Deu r auc schließlich ber Mit telf eld spi ele r 1968, 1977 unter Sepp iere n. Un d wie · DFB-Pokalsiege dam als noc h dent zu kan did manns chaft, 13 Jah 1974 r den iste ar ist der gen tme fol Wel · den 4 gew ähl t. Zw 200 i sliJun nde He rbe rge r. In Bu 14. ths Füh er am ins ges amt 409 r unter Ov era erw artet wir d ren wir d er est ieg en, abe Par tien abs olv iere n, abg nur, das s 59 FC eut n ter me Bit ern den auf stie g.

FC ger ade . Daz u kom der gas piele für ielt n Wie erz e kan r ekt 7, ffe 197 6 ern eut in der dir 83 Tre nde slig a 200 e, 196 8 und run g gel ing t in den en er ein em Jah r Bu bis man zwei Pok als ieg ational en ch – re, ern l igli Jah int oka led ei h den B-P zw im DF ele in ert es man nac 2 – sow ie 71 Spi ss. Die sm al dau Sai son 2011/1 ibt der gen iale er ver zeichn en die 2. Lig a mu d als in der r alle rdi ngs ble 8/69 ist ück keh rt. Un fte Ab stie g 196 ewerb en. Hie zur fün ttb son aus nun Sai swe erh der ein Ver ins Ob g, das s el. In der Tit ma s, em e en lus zud ohn n Sch ahn ur ma er on ieg isse dem Mit telf eld reg als der Pok als manch ein er sch hat Ov erath, a-Pokal, tier t gen ug des Eur opapok ide n sei n wir d, 1974/75 im Uef zuk unf tsorien im Hal bfi nal e kau m zu ver me sse -Pokal und 1 erk lärt tsc haf tlic h und 1970/71 im Me No vem ber 201 wir ft, nic ht wir nal e.

13. vor bfi Am Hal l: für Ikone im vol eils erath Na se es der Köl ner ebe nfalls jew abe r wir d Ov zu agi ere n, die erh in abe r ist ltl des FC We Imm alm ann sch aft i . zah ion dre ritt der Nat An ckt glie Rü der In sei nen en, die Mit er ent sch ädi gt. ung als sich d, gel hr rt lan eit me me Am tsz ritt küm die sen Makel , 196 6 in Eng währe nd sei ner sei nem Rü ckt einim mt er teil dop pel n. Sei t z vor alle m um nd. Sei ne Bet me iste rsc haf ten bei nah e zu ver großem Ein sat 4 in Deu tsc hla mit r197 ik füh hol und aus o e Kat eits 1970 in Me xik der bekenn end He imat ist ber um ph in der zei gt Ov en Projek te. ligu ng am Tri er sch on 1970 sei ne kar itat ive en worde n. Ab deu tsc he lich bes chr ieb nur der „be ste ht nic me Sum Seite 49 rat h, das s er in

WO L F G A N

H G OVE RAT

LER 1/2019

SSBAL EDITION FU

Hall

Sonderausgabe AUTO

Sonderausgabe TV-WESTERN-SERIEN

Sonderausgabe TV-KRIMI-SERIEN

Zu bestellen im Shop Seite 39 oder unter: www.goodtimes-kult.de

WAS MACHT EIGENTLICH ... ?

Von Philipp Roser

DICK DALE

Erfinder des Surf Rock und Father Of Heavy Metal A

ls Pionier des Surf Rock hat sich Dick Dale einen Namen gemacht, der mittlerweile 81-Jährige gilt als „King Of The Surf Guitar". Als sein „Signature Song" gilt "Misirlou" (ursprünglich "Miserlou") von 1962, das die Beach Boys, Ventures, Surfaris und zahlreiche weitere Acts coverten. „Mein Ehemann, die Musiklegende Dick Dale, und ich geben Interviews immer gemeinsam, haben im Moment aber beide ziemliche gesundheitliche Probleme", ließ Lana Lane, die Gattin und Managerin des Kult-Gitarristen, wissen, als GoodTimes wegen eines Interviews bei ihr anfragte. „Wir arbeiten derzeit beide zusammen an einer DVD, die alle Fragen zur Karriere von Dick Dale seit 1955 beantwortet", erklärte sie mit einer typisch amerikanischen Neigung zu Übertreibungen. So auch, wenn sie davon schwärmte, dass ihr Mann vor Jahren „vor über 400.000 Menschen" in Deutschland auf der Bühne gestanden habe. Zuletzt war der Veteran am 8. Dezember 2018 in The Escobar im kalifornischen Malibu live in guter Form zu erleben, „und wir würden gerne mal wieder nach Deutschland kommen, damit Dick Dale live spielt, wenn uns ein Veranstalter einlädt", ließ seine Managerin wissen.

Im Musikgeschäft wird gerne und schnell von Legenden gesprochen – im Falle von Dick Dale erscheint dies aber durchaus angebracht.

Wegweisendes säumt den Schaffenswegs von Richard Anthony Monsour, dessen Vorfahren väterlicherseits aus dem Libanon stammten, während die seiner Mutter polnisch-weißrussische Wurzeln hatten. In Boston kam er am 4.5.1937 zur Welt, lernte mit neun Jahren Klavier, dann Trompete, ehe er zur Ukulele griff, weil er Country-Sänger werden wollte. Das nächste Instrument war eine Gitarre, die er einem Freund für acht Dollar abkaufte. Früh entwi­ ck­elte er auf Grund seiner Herkunft auch Interesse an arabischer Musik und ließ nahöstliche Skalen in sein Gitarrenspiel einfließen – für die damalige Zeit eine absolute Ausnahme, so wie auch sein Interesse an arabischen Instrumenten wie der Oud oder Tarabaki (eine Trommel).

Außergewöhnlich war auch sein Gitarrenstil: Ähnlich – und doch wieder ganz anders als Chuck Seite

Berry – spielt er gleichzeitig Lead und Rhythmus, und er entdeckte früh seine Neigung zu lauter und verzerrter Gitarrenmusik. „Dick Dale hat sein eigenes Genre geschaffen: Loud Music Sound", preist ihn seine Gattin heute an. Nicht ganz zu Unrecht, nennen ihn doch Kollegen wie Eddie van Halen (oder einst auch Jimi Hendrix) als wichtigen Einfluss. „Mein Ehemann Dick Dale brachte Jimi Hendrix das Slidespiel bei", verkündet Lana Dale heute mit Inbrunst. Dazu nahm der Musiker sein Schicksal auch gerne selbst in die Hand: In Zusammenarbeit mit Leo Fender entwickelte er einen robusten Verstärker – „nachdem ich etwa 60 Verstärker durchgeblasen hatte, weshalb man mich später auch als Father Of Heavy Metal bezeichnete", sagte Dale selbst mal in einem Interview. Als er den ersten 100-Watt-Verstärker mitkreierte, trug er bereits den Künstlernamen Dick Dale, den ihm der kalifornische DJ T Texas Tiny vorgeschlagen hatte.

Dale spielte nicht nur rasante Töne mit seinem StakkatoPicking, sondern drehte seine Verstärker in bis dahin ungeahnte Höhen auf, sorgte so für Rückkopplungen und verzerrte Sounds. Nachdem er als Teenager nach dem berufsbedingten Umzug der Familie nach Kalifornien auch seine Liebe zum Surfen entdeckt hatte, brachte der Musiker seine Leidenschaften unter einen Hut. Sein "Let’s Go Trippin'" von 1961 gilt vielen als erster Surf-Rock-Song, nach dem Erfolg von "Misirlou", das auf einem mediterranen Traditional basierte, spielte Dale 1964 mit den DelTones in dem Film „Muscle Beach Party" mit, doch dann fegte die musikalische British Invasion auch viele Surf-Acts hinweg. Dazu kamen immer wieder gesundheitliche Probleme, die Dick Dale ausbrems­ ten: In den 60er Jahren war es Darmkrebs, 1979

54

n

GoodTimes 1/2019

n

verlor er fast ein Bein, als er sich beim Schwimmen verletzte und die zunächst harmlose Blessur durch eine Infektion höchst gefährlich wurde, welche durch das verschmutzte Wasser versursacht worden war. Woraufhin der Musiker nach seiner mühsamen Genesung einen Gutteil seiner Zeit darauf verwandte, sich als Umweltaktivist gegen die Umweltzerstörung zu stemmen.

Mitte der 80er Jahre war Dale nach Auszeiten vom Musikgeschäft wieder zurück. Er spielte 1987 Surf Music in dem Film „Back To The Beach" (inklusive des gemeinsam mit Stevie Ray Vaughan angestimmten Instrumentalklassikers "Pipeline"), doch so richtig ins Rampenlicht rückte ihn Quentin Tarantino, als er "Misirlou" in seinem Kult-Movie „Pulp Fiction" laufen ließ und seinem Idol Dale so ein völlig neues Publikum erschloss. Seitdem ist der Gitarrist mehr oder weniger regelmäßig live unterwegs, manchmal mit seinem Sohn Jimmie am Schlagzeug, und „spielt alle Arten von Musik, inklusive Country, Rockabilly, Boogie Woogie, Blues, Rock’n’Roll, Bigband, Latino, Drag Racing Music und noch viel mehr", wie es seine managende Gattin formuliert. Die aber bislang mehrere Interviewanfragen in seitenlangen Mails einfach überging. Dafür ist ihr anderes wichtig: „Meine Lana-Dale-Facebook-Seite, die ich seit vielen Jahren meinem Ehemann Dick Dale widme, und keine andere Facebook-Seite ist die offizielle Website!"

Music from the 60s to the 80s

STAN BUSH

Mit "The Touch” feierte der US-Sänger/Songschmied Stan Bush 2007 seinen größten Erfolg, nicht zuletzt dank der Tatsache, dass dieser Song (wie auch "Dare") im höchst erfolgreichen Science-FictionActionfilm „Transformers" ertönte. Mit seiner Band Barrage war Bush in der zweiten Hälfte der 80er mit Erfolg auch in Deutschland unterwegs. Seitdem hat er immer wieder Alben veröffentlicht, meist aber unter dem allgemeinen Wahr­nehmungsradar.

Der Kalifornier komponiert Musik für Filme und Werbe-Jingles – und er ließ den Kontakt nach Deutschland nie abreißen. „Derzeit arbeite ich an Songs für ein neues Album, aber ich glaube nicht, dass ich rechtzeitig damit fertig werde, wenn ich im November beim Heat-Festival in Ludwigsburg dabei bin", sagte der Sänger GoodTimes. Und: „Übrigens ist ’The Touch’ auch in dem neuen Transformers-‚Bumblebee’Movie zu hören, der hier vor Weihnachten angelaufen ist. Ich werde am 16. März mit meiner Band eine Show bei der Transformers-Convention in Los Angeles spielen – ansonsten trete ich eigentlich nur lokal auf."

© Pressefotos

DENNIS DeYOUNG

Ruhig geworden ist es in den letzten Jahren um den früheren Styx-Keyboarder und -Sänger Dennis DeYoung, sieht man von durchaus regelmäßigen Li ve-Akt i v itäten mit seiner eigenen Band ab. Sein letztes Solowerk ONE HUNDRED YEARS FROM NOW ist bereits 2009 erschienen, zehn Jahre nach seinem Abschied von Styx, die er 1972 mitgegründet hatte.

Zwischendurch gab es zwar den Mitschnitt eines 2014er Konzerts per DVD, doch ansonsten wenig Neues. Jetzt scheinen den Mann, der am 18.2. seinen 72. Geburtstag feiern kann, die Inspiration und Studiolust überkommen zu sein: Er arbeitet an einem neuen Solo-Album. Gemeinsam mit Jim Peterik (Survivor, Ides Of March) hat er einen Song dafür geschrieben. „Ich hätte nie gedacht, dass ich mit 71 noch aufnehmen würde", verkündete DeYoung, der seit geraumer Zeit unter dem Motto „The Music Of Styx" durch die USA tourt und sich bei seinen nächsten Shows zum 40-jährigen Veröffentlichungsjubiläum schwerpunktmäßig mit THE GRAND ILLUSION beschäftigen wird.

FRANKIE MILLER

Singen kann die begnadete Rock- und R&B-Röhre Frankie Miller seit einer Hirnblutung 1994 nicht mehr.

Dennoch gibt es immer noch Neues von dem 69-Jährigen, der auch grandiose Songs schrieb. Sein Archiv enthält noch viele hochwertige Demos, um die sich sein Freund und Gitarrist Ray Minhinnett kümmert. Der organisierte 2016 maßgeblich das Doppelalbum DOUBLE TAKE: Zu Demos von Miller sangen Gäste wie Joe Walsh, Elton John, Rod Stewart, Huey Lewis, Bonnie Tyler, Kiki Dee, Francis Rossi, Paul Carrack – schade, dass DOUBLE TAKE kaum Käufer fand. Doch Minhinnett, der immer noch Millers Begleitband Fullhouse betreibt, lässt sich nicht verdrießen. „Wir arbeiten an einem neuen Fullhouse-Album, auf zwei Stücken wird Frankie auch zu hören sein", verriet der Gitarrist GoodTimes.

Fullhouse haben ein größeres Personalrevirement hinter sich: Neuer Sänger ist der Schotte Gregor McGregor, Bass spielt Tex Comer, neben Minhinnett ist Steve Simpson zweiter Gitarrist, Andy Golden trommelt. Minhinnett: „Wir alle außer Gregor haben mit Frankie gespielt – und wir haben den Segen von Frankie und seiner Frau Anette."

FREYA WIPPICH

Die aus Klagenfurt stammende Sängerin Freya Wippich (geborene Weghofer) startete einst mit Musicals, ehe sie in Hamburg (und später München) zu einer der gefragtesten Studio- und Livesängerinnen avancierte, u.a. für Udo Lindenberg arbeitete und die Stimmbänder als Mitglied von Rudolf Rock & Die Schocker, Randy Pie, Friar, Odin und The Hornettes vibrieren ließ. Nach dem Tod ihres Mannes Bernd Wippich 2014 zog sie zurück in ihre Heimat Kärnten. Dort ist sie immer noch singend aktiv. „Mit meiner Band geht es gut voran, wir suchen aber noch einen Namen für die Gruppe", verriet die mittlerweile 66-Jährige GoodTimes und verband dies mit einer Bitte: „Vielleicht hat ja einer eurer Leser eine Idee dafür – irgendwas aus der

Hippie-Zeit. Schließlich spielen wir Eigenes, haben aber auch Songs von den Beatles, von Crosby, Stills, Nash & Young, den Bee Gees und von Janis Joplin im Programm." Vorschläge bitte an die Redaktion, wir leiten sie gerne weiter!

HISTORY PICS Bandsalat & Bleistift Von Jörg Palitzsch

Mit dieser neuen Reihe wirft GoodTimes einen Blick in die Historie der Musik. Bunt wie die Popmusik selbst gibt es Geschichten über technische Erfindungen und Inspirationen sowie Genies, Künstler, Labels und Skurriles. Zum Auftakt steht die Audio-Kassette im Mittelpunkt.

Als das niederländische Unternehmen Philips 1963 bei der Funkausstellung in Berlin die Kompaktkassette und den dazugehörigen Kassettenrecorder unter dem Namen Pocket Recorder vorstellte, war es für die Musikfans wie ein Weckruf. Ursprünglich als Diktaphon für den Bürobetrieb gedacht, setzte sich das System bei den Musikhörern schnell durch. Die Kassette blieb dann auch bis Ende der 1990er Jahre einer der wichtigsten Tonträger, im Rekordjahr 1991 wurden 78 Millionen Stück verkauft.

Die Audio-Kassette war nicht nur praktisch in der Handhabung, schon das Auspacken aus der Folie und das anschließende Aufklappen der Plastikbox waren eine Zeremonie für sich. Hinzu kam die Heimeligkeit des Klangs, der in der Regel aus einem eingebauten Lautsprecher des Rekorders gespielt wurde – und manchmal leierte sie auch.

Wer technisch begabt war, schraubte das Gehäuse auf, rückte mit dem Lötkolben an und fügte dem bestehenden einen zweiten oder auch dritten Lautsprecher hinzu. Und gab es mal Bandsalat im Kassettendeck, wurde das Magnetband, auch wenn es leicht verknittert war, mit einem Bleistift wieder auf die Spule gezogen. Manche Bänder waren jedoch so stark in die Mechanik im Inneren verwickelt, dass nichts anderes übrigblieb, als die Kassette komplett zu entsorgen.

Der eindeutige Vorteil lag trotzdem in der Technik.

Große Tonbandmaschinen wurden bei Aufnahmen im eigenen Wohnzimmer nach und nach durch die handlichen Rekorder ersetzt. Langspielplatten ließen sich komfortabel auf die zwei Seiten einer Kassette bannen, die es in den Formaten C60, C90 und C120 gab. Rauschunterdrückung, die Chromdioxid- und späteren Reineisen-Beschichtungen der Bänder sorgten beim Ton für einen wahrnehmbaren Qualitätssprung. Und wenn man unterwegs war, durfte der batteriebetriebene Rekorder nicht fehlen.

Generationen saßen fortan vor dem Radio, um sich eigene Mixtapes zusammenzustellen. Bevorzugt wurden die Lieblingslieder der Freundin aufgenommen und Tapes mit neuen Langspielplatten getauscht. Die einzelnen Titel wurden auf ein Papierregister geschrieben, das exakt in die Kassettenbox passte. Das Register konnte auch bunt beklebt werden, mit dem vor allem unbekannte Bands Werbung für sich machten.

Von Rüdiger Bloemeke

Joe South Der 68er

Songwriter, Sideman und Sänger: Joe South (1940–2012) brillierte auf allen Gebieten. In die Geschichtsbücher der Popmusik schrieb er sich vor 50 Jahren ein, als er in seinen Songs den Zeitgeist aufgriff. "Games People Play" machte ihn weltberühmt.

Big Bopper. Der hatte zwei Hits des Jahres zu einem rockigen "The Purple People Eater Meets The Witch Doctor" vermengt. Und 1961 kam South noch einmal mit einem Coversong in die Top 100: "You’re The Reason", im Original von Country-Sänger Bobby Edwards. Doch dann folgte eine Durststrecke.

ob Dylan war unzufrieden. Die Aufnahmen für sein siebtes StudioAlbum zogen sich im Herbst 1965 hin, ohne dass sie seinen Erwartungen auch nur nahe kamen. Als Begleitmusiker hatte er in New York seine Liveband The Hawks engagiert. Es bedeutete eine totale Kehrtwende, als sein Produzent Bob Johnston vorschlug, es stattdessen mit den Cracks aus Nashville zu probieren. So schlug Joe Souths große Stunde.

Denn so kam es, dass er mit Charlie McCoy und Kenny Buttrey im CBS-Studio in Tennessee eines der wichtigsten Alben aller Zeiten einspielte: Dylans BLONDE ON BLONDE. Allein Souths BassPart auf "Visions Of Johanna" und sein Zusammenspiel mit Al Kooper (Keyboards) auf "Stuck Inside Of Mobile With The Memphis Blues Again" hätten seinen Namen in der Musikgeschichte etabliert. Aber nicht nur Bob Dylan und Bob Johnston waren von Souths Qualitäten überzeugt. 1967 engagierte Jerry Wexler ihn für eine Session im New Yorker Atlantic Studio. Produzent Wexler suchte noch einen Gitarristen, der Aretha Franklins übliche Studiocrew bei der Aufnahme von "Chain Of Fools" unterstützen sollte. Joe South steuerte das ­Vibrato-Intro bei, für das er zur Freude Wexlers die tiefe E-Saite zwei Ganztöne zum tiefen C herunterstimmte. Das Ergebnis war sensationell.

In Atlanta, Georgia, als Joseph Souter aufgewachsen, war Joe South mit Blues, Rhythm & Blues, Country, Gospel und Pop bestens vertraut. Seine ersten Erfahrungen in einem Plattenstudio machte er, als der Radio-DJ Bill Lowery sein Talent erkannte und ihn für sein NRC-Label verpflichtete. Eine Zeitlang spielte er dann in Pete Drakes Country-Band. So bekam er Kontakt zu der Atlanta-Musikszene, zu der damals Jerry Reed, Ray Stevens South mit Mentor Bill Lowery 1971 bei der Verleihung des und Billy Joe Royal geBMI Pop Awards hörten. Seinen ers­ten bemerkenswerten Erfolg als Gitarrist schaffte er 1962, als er für eine Aufnahme des Kollegen Tommy Roe aus Atlanta engagiert wurde: "Sheila" wurde ein internationaler Hit. Danach war er von Muscle Shoals bis Nashville ein gefragter Sideman.

B

1962 erschien auch Souths­Single "Just To Be With You Again" auf dem Fairlane-Label, das wie das NRC-Label seinem Mentor Lowery gehörte. Aber anders als die beiden Charterfolge, die ­L owery von ihm produziert hatte, zündete das Liebeslied nicht. Von verflossener Liebe hatten ebenfalls "Gone, Gone, Gone" und "I Might Have Known" gehandelt, zwei Songs aus Souths Feder, die Rock’n’Roller Gene Vincent schon

Mit 18 in der Hitparade Zu dieser Zeit war Joe South längst kein unbeschriebenes Blatt mehr. Er hatte es sogar bereits zweimal in die Charts geschafft: Schon mit 18 Jahren gelang ihm das 1958 mit der Coverversion eines Novelty-Songs von The Seite

56

n

GoodTimes 1/2019

n

Music from the 60s to the 80s

1959 herausgebracht hatte. Sich in Texten mit Teenagerträumen und gescheiterten Beziehungen zu beschäftigen, entsprach seit jeher einem Erfolgsrezept, an das auch South sich logischerweise hielt. Den Durchbruch als Songwriter bedeutete es dann für ihn, als sein gleichaltriger Freund Billy Joe Royal seine Kompositionen "Down In The Boondocks" (1965) und "Hush" (1967) in die US-Top-10 bzw. -Top-100 brachte. Für die englische Gruppe Deep Purple wurde "Hush" 1968 der erste große Hit.

Vertrag mit Capitol Records Der Erfolg kam ja nicht über Nacht und entwickelte sich daher nachhaltiger. Souths Kreativität als Texter und Komponist profitierte sicherlich von den vielen Studio-Einsätzen – neben Bob Dylan und Aretha Franklin auch bei SOUNDS OF SILENCE von Simon & Garfunkel. Das alles verschaffte ihm nach Jahren bei Lowery einen Vertrag mit einem Majorlabel: Capitol Records.

Im zurückliegenden Jahrzehnt hatte sich nicht nur die Musik weiterentwickelt, auch Zeitgeschmack und Zeitgeist hatten sich völlig verändert. Mit den Beatles, den Rolling Stones und Bob Dylan war die Musiklandschaft im totalen Umbruch. Als Künstler erfasste Joe South die neuen kulturellen Strömungen intuitiv, befasste sich aber auch bewusst mit den sozialen Umbrüchen in der Gesellschaft. Für einen Musiker aus den Südstaaten – der Künstlername South war ja nicht zufällig gewählt –, dessen Wurzeln in den 50er Jahren lagen, war das freilich keine Selbstverständlichkeit.

Rassentrennung und Bigotterie gehörten im Süden noch zum Alltag, während die Bürgerrechtsbewegung erste Siege errang und im Norden Hunderttausende gegen den Vietnam-Krieg protestierten.

Die Sitar als Markenzeichen INTROSPECT zeigte, dass es sich bei "Games People Play" nicht um eine Eintagsfliege handelte. Das gilt sowohl musikalisch als auch textlich. In "Redneck" ging er sogar so weit, den Antisemitismus der Südstaatler zu thematisieren.

Mehr und mehr machte South die Sitar zu seinem Markenzeichen – in einer zweiten Version von "Birds Of A Feather" zitierte er sogar sein Solo aus "Games People Play". Neben diesen Stücken enthielt die LP mit "Rose Garden" bereits seinen berühmtesten Song. INTROSPECT floppte, aber mit drei Singles in den Billboard-Charts wurde 1969 zu seinem erfolgreichsten Jahr. Im selben Jahr erhielt er für "Games People Play" zwei Grammys: für den „Song Of The Year" und den „Best Contemporary Song". Trotz der jahrelangen Erfahrungen im Showbusiness überrollten ihn die Ereignisse. „Der Grammy ist so etwas wie eine Krone", beschrieb er der „Los Angeles Times" gegenüber seine Gefühle. „Wenn man ihn verliehen bekommen hat, meint man, ihn verteidigen zu müssen. Ich erstarrte. Mir fiel es schwer, wieder ins Aufnahmestudio zu gehen, weil ich fürchtete, der nächste Song könne nicht perfekt sein."

Seine Plattenfirma reagierte sofort auf die Publicity und recycelte einen Teil der INTROSPECT-Titel mit neuen Aufnahmen für eine weitere Langspielplatte: GAMES PEOPLE PLAY. Interessanterweise fehlte darauf "Rose Garden", das sich als Single nicht bewährt hatte. Dafür schaffte Joe South­es innerhalb eines Jahres mit "Birds Of A Feather", "Don’t It Make You Want To Go Home", "Walk A Mile In My Shoes" und "Children" in die Charts. Auch in „Walk A Mile In My Shoes" stellte er sich den Moralpredigern entgegen. In Zeiten des Vietnam-Kriegs kamen seine weltverbesserischen Tendenzen gut an. Soldaten in Vietnam verstanden den Text von "Don’t It Make You Want To Go Home" als Beschreibung ihrer Situation.

Absturz vom Gipfel

1970 erreichte er dann den Gipfel des Ruhms. Die Country-Sängerin Lynn Anderson hatte Gefallen an "Rose Garden" gefunden und ihre neue Plattenfirma Columbia überredet, den Song als Single zu veröffentlichen. Sie landete daEinen Anflug von Kritik kann man schon aus dem Text mit einen internationalen Hit, und South wurde im folgenden Jahr mit zwei von "Down In The Boondocks" herauslesen. Von da Grammy-Nominierungen geehrt. 1971 erschien mit "Fool Me" noch einmal bedeutete es aber einen größeren Schritt, Konventieine ältere Aufnahme als Single, das Album SO THE SEEDS ARE GROWING onen in Frage zu stellen. Für solch einen Richtungsblieb aber ohne Resonanz. Der Absturz kam jäh: Im selben Jahr nahm sich wechsel schien der bieder wirkende 28-Jährige, der sein Bruder Tommy das Leben. Die Beziehung der Brüder war besonders eng seine Begleitband The gewesen. Der Drummer Tommy Believers (die Gläubigen) South hatte mit seiner Ehenannte und selbst den frau Barbara am Klavier und Beinamen Reverend (Pfarrer) trug, nicht geraJohn Mulkey am Bass auch die de prädestiniert. Allerdings unterschied er sich Begleitgruppe The Believers nicht wesentlich von anderen 68ern, die zum gebildet. Joe Souths letzte LP Teil in Anzug und mit Krawatte auf die Straße für Capitol, A LOOK INSIDE, gingen, um gegen das Establishment zu protes­ war von diesem Verlust getieren. Religiöse Heuchelei und Verlogenheit anprägt. Er versank in eine tiefe zuprangern, wie Joe South es in seinem Song Depression, der er zu entge"Games People Play" jetzt tat, entsprach dem hen versuchte, indem er alles Widerspruchsgeist seiner Generation. Und sein hinter sich ließ und sich auf apodiktisch betontes „to hell with hate" konndie Hawaii-Insel Maui zurückte sich in jenen Jahren nur auf den omnipräzog. Als er Jahre später zurück senten Rassenhass beziehen. Das hinderte allernach Georgia kam, war nichts dings den Country-Sänger Freddy Weller nicht, mehr wie vorher. Er hatte den Desillusioniert, depressiv und erfolglos: den Song auch aufzunehmen. Zwar erzielte der Anschluss verloren, Drogen Joe South im Alter ebenfalls einen Hit damit, aber ihm fehlte nicht bestimmten sein Leben. Seine nur Souths pointierter Bariton, sondern auch die einmalige Begleitung. Mit Kreativität war verkommen zu einem „Country Pop, der immer schwülstiger seiner elektrischen Sitar hatte der einen Trend aufgegriffen, der durch George und um 1975 dann praktisch ungenießbar wurde" („Frankfurter Allgemeine Harrison mit "Norwegian Wood" und Brian Jones mit "Paint It Black" angestoZeitung"). Bei Auftritten beschimpfte er sein Publikum. Mehr und mehr maßen worden war. "Games People Play" erschien 1968 auf Souths erstem Album növrierte er sich selbst ins Aus und geriet schon bald in Vergessenheit. Seine INTROSPECT. Songs aber überlebten ihn.

GoodTimes 1/2019

n

Music from the 60s to the 80s

n

Seite

57

2019 n e i g l e B 8 0 15-18/ e v a W w e N n ia g l e B The l a iv t s e f r e m m u and Synth Pop s ! e f i L f o e v a W w e he N

Celebrating t

: o f n I & s t e Ti ck m o c . l a v i t s e www.w-f

S R E L G N A R T S E H T DAU BALLET) N A P S X E ( Y E L TONY HAD E U G A E L N A M U H E TH A R B E Z D E R W A H KERS

TIME BANDITS - NIK T H IG L E H T & K O O H CHINA CRISIS - PETER OHNNY HATES JAZZ J S Y E K N O M W O L B THE RS A E Y 0 4 , D N A B H IC V O LENE L AND MANY MORE...

N IO T A N V N V E G N SHE WANTS REVNED ONE NITZER EBB - A

L E G N E T U L B S N U MERCIFUL N K R E Z R E B A M G Y T P O P NEW MODEL ARMY - A YS TUXEDOMOON PLA R E G IN IN E R .

L E IN A L B X E L P M O C A R D N A S S A THE C SH E M R E V O N A H N O N A L EB . . .

E R O M Y N A M D N A

!

D E C N U O N N A E B 5 MORE BANDS TO

JAHRESCHARTS ·AWARDS · POLLS · LISTINGS SINGLES

1964

D

US

1 Siw Malmkvist Liebeskummer lohnt sich nicht 2 Ronny Oh My Darling Caroline 3 Bernd Spier Das kannst du mir nicht verbieten 4 Johnny Tillotson You Can Never Stop Me Loving You 5 Beatles Komm, gib mir deine Hand 6 Beatles I Want To Hold Your Hand 7 Peter Lauch Das kommt vom Rudern, das kommt ...

8 Trini Lopez A-Me-Ri-Ca 9 Johnny Rivers Memphis Tennessee 10 Bernd Spier Memphis Tennessee

UK

1 Beatles I Want To Hold Your Hand 2 Beatles She Loves You 3 Louis Armstrong Hello, Dolly!

4 Supremes Where Did Our Love Go 5 Manfred Mann Do Wah Diddy Diddy 6 Supremes Baby Love 7 Dean Martin Everybody Loves Somebody 8 Beach Boys I Get Around 9 Beatles A Hard Day's Night 10 Mary Wells My Guy

1 Jim Reeves I Won't Forget You 2 Roy Orbison Oh, Pretty Woman 3 Roy Orbison It's Over 4 Beatles A Hard Day's Night 5 Searchers Needles And Pins 6 Manfred Mann Do Wah Diddy Diddy 7 Bachelors I Believe 8 Cilla Black You're My World 9 Rolling Stones It's All Over Now 10 Herman's Hermits I'm Into Something Good

1964

LPs D

US #1-Alben

1 Beatles With The Beatles 2 Soundtrack West Side Story 3 Trini Lopez Trini Lopez At P.J.'s 4 Soundtrack My Fair Lady 5 Soundtrack Yeah! Yeah! Yeah! – A Hard Day's Night 6 Various Artists Die Spitzenreiter 1963 7 Helen Vita Freche Chansons aus dem alten Frankreich 8 Jürgen von Manger Stegreifgeschichten 2. Teil 9 Jürgen von Manger Stegreifgeschichten 3. Teil 10 Jürgen von Manger Stegreifgeschichten

AAlice Cooperman Soundtrack My Son, The Celebrity

A Hard Day's Night Allan Sherman My Son, TheBoys Nut Beach Concert Andy Williams Days Of Wine And Roses Musical Hello, Frank Fontaine Songs I SingDolly!

On The Jackie Gleason ...

Louis Armstrong Little Stevie Wonder Recorded Live: The 12 Year Old ...

Hello, Dolly!

Beatles Soundtrack WestMeet Side The StoryBeatles!

Barbra Peter, Paul & Mary Peter,Streisand Paul & Mary + In The Wind People Sœur Sourire The Singing Nun Beatles Second Album Stan Getz & Charlie Byrd Jazz Samba Soeur Sourire The Singing Nun Vaughn Meader The First Family

UK

1 Rolling Stones Rolling Stones 2 Soundtrack West Side Story 3 Beatles With The Beatles 4 Soundtrack Yeah! Yeah! Yeah! – A Hard Day's Night 5 Bachelors 16 Great Songs 6 Beatles Please, Please Me 7 Jim Reeves Moonlight And Roses 8 Cliff Richard Wonderful Life 9 Gerry & The Pacemakers How Do You Like It 10 Hollies Stay With The Hollies

1964

Bravo Otto Wahl – Sänger

NME New Musical Express – Leserwahl

1 Cliff Richard 2 Freddy Quinn 3 Rex Gildo 4 Elvis Presley 5 Gus Backus 6 Beatles 7 Peter Kraus 8 Sascha Distel 9 Peter Alexander 10 Trini Lopez

1 Gruppe: Beatles 2 Gruppe (UK): Beatles 3 Nachwuchsband: Rolling Stones 4 Blues/R&B-Gruppe (UK): Rolling Stones 5 Sängerin: Brenda Lee 6 Sängerin (UK): Dusty Springfield 7 Sänger: Elvis Presley 8 Sänger (UK): Cliff Richard 9 Single: Animals – House Of The Rising Sun 10 TV Show: Ready Steady Go! Seite

60

n

GoodTimes 1/2019

n

Bravo Otto Wahl – Sängerinnen

1 Connie Francis 2 Conny Froboess 3 Rita Pavone 4 Manuela 5 Gitte 6 Caterina Valente 7 Heidi Brühl 8 Lill Babs 9 Francoise Hardy 10 Peggy March

Music from the 60s to the 80s

DER GROSSE JAHRESRÜCKBLICK 2018 D I E TO P-100-A L B E N + L E S E R P O L L M I T G R O S S E R V E R LO S U N G

Die neue Ausgabe 02/19 ab 25.01.19 im Handel! mit

CD!

Dream Theater · Soen Orango · Bröselmaschine Wille & The Bandits Jan Lindqvist · Anima Mundi u.v.a.

Vorschau: Heft 03/19 ab 22.2. im Handel u.a. mit THE WHO – Drums & Drugs: Die letzten Jahre des Keith Moon (inkl. Interview mit Kenney Jones)

Mit INTERVIEWS zu

DREAM THEATER John Petrucci, James LaBrie und John Myung über „Distance Over Time“ STEVE HACKETT Der Ex-Genesis-Gitarrist über sein neues Werk Und: Wir trafen JOE JACKSON in Berlin u.v.m. eclipsed Hefte & Bücher auch bestellbar unter:

Online: www.eclipsed-shop.de // Telefon: 0 22 25 / 7085-338 // Fax: 0 22 25 / 7085-399 Email: eclipsed@aboteam.de // Post: eclipsed Abo- & Bestellservice, Postfach 1331, 53340 Meckenheim

Das ist ja tiiiierisch!

Von Alan Tepper

Teil 6

L

iebe Leser, nachdem wir die Welt der Mythen erkundet und uns mit der Ornithologie beschäftigt haben, nicht zu vergessen die Welt der Haustiere und das Kapitel Auf dem Bauernhof", " wird in der sechsten Folge der tiiiierischen Miniserie die Frage gestellt: Wer steht denn da " im Wald?" Auch hier finden sich zahlreiche Bands, aber auch Plattenlabel, die sich von einem Spaziergang durchs dichte Grün haben inspirieren lassen. Die Reise geht wie immer durch alle Genres, wobei sicherlich viele Neu- oder Wiederentdeckungen garantiert sind. Der Schwerpunkt liegt in diesem Kapitel bei den Sechzigern/Siebzigern, sicherlich die kreativste Ära des 20. Jahrhunderts, was nicht nur die Musik, sondern auch die Covergestaltung und die Namensgebung anbelangt. Wie immer erhebt der Artikel keine Anspruch auf Vollständigkeit, da immer wieder unbekannte tiiiierische Bands auftauchen.

Wer steht denn da im Wald?

Ein Spaziergang durch den Wald ist sowohl dem Naturfreund als auch dem Musikfan zu empfehlen. Letzterer wird sich sicherlich bei einer Begegnung mit dem Dachs (engl. badger) freuen, denn die Gruppe Badger mit unter anderem dem Organisten Tony Kaye (Yes, Flash) und Sänger Jackie Lomax veröffentlichte mit ihren beiden Alben ONE LIVE BADGER (1973) und WHITE LADY (1974) zwei astreine Progressive-Rock-Alben, die leider nur die wenigsten kennen. Hoch in den Wipfeln der Bäume sitzt die Eule (engl. owl). Die UK-Band Owl machte 1968 zwar nur die Popbeeinflusste Single "Run To The Sun"/­ "Shadows Of Blue And Green Water Flies", die aber zumindest ihrem Keyboarder Pierre Tubbs half, der danach für künstlerische und grafische Angelegenheiten bei United Artists verantwortlich zeichnete.

Ganz im Dickicht der Zweige verschwunden ist die Blind Owl aus Kanada, die mit ihrer charmanten und fragil klingenden Seite

Folk-Privatpressung BLIND OWL (1973) zu gefallen wusste, aber immer noch auf ihre Wiederentdeckung wartet. Die Begegnung mit einem Maulwurf (engl. mole) kommt für Freunde gepflegter Grünflächen (und besonders des englischen Rasens) einem Horrortrip gleich. Daran muss auch Robert Wyatt nach seinem Ausstieg bei Soft Machine gedacht haben, denn er nannte die neue Truppe mit unter anderem David Sinclair von Caravan Matching Mole.

Zum Einstieg in die komplexe und streckenweise stark avantgardistische Musik eignet sich das Debüt MATCHING MOLE (1972). Trifft man im Wald einen Bären, kann das schnell unangenehme Folgen nach sich ziehen, doch die in den USA beheimatete Band California Bear gab sich recht friedlich und verschwand nach zwei 1969 erschienenen SoftRock-Singles. Kleine Anekdote am Rande: Der Canned-HeatSänger Bob Hite trug den Spitznamen „The Bear", wäh-

62

n

GoodTimes 1/2019

n

rend man Sänger und Gitarrist Al Wilson „The Blind Owl" nannte. Nun zu drei Füchsen: Mr. Fox nannte sich eine Band aus Leeds mit unter anderem Carolanne Pegg, die zwei FolkMeisterwerke auf Transatlantic veröffentlichte (Tipp: MR. FOX, 1970), während The Fox aus Brighton (Tipp: FOR FOX SAKE, 1970) zwischen Pop und Psych changierten und der britische Mittsiebziger-Trupp Fox für Pop/Disco-Sounds stand. (Tipp: FOX, 1975.) Doch auch die Australier hatten ihren Fox, eine dreckige klingende HardRock-Band im AC/DC-Stil, die 1974 WHAT THE HELL IS GOING ON für die EMI des Kontinents aufnahm. Nicht vergessen darf man die Groundhogs (dt. Murmeltiere), eine fantastische britische Gruppe um den Gitarristen Tony McPhee, die düsteren und oft brachialen Blues Rock machte. Unbedingt reinhören: BLUES OBITUARY (1969) und SPLIT (1971).

Der am Wasser in der Nähe von Waldgebieten beheimatete Nerz (engl. mink) ist in Europa

Music from the 60s to the 80s

kaum mehr zu beobachten, wohingegen man sich in den frühen Siebzigern einer akustische Dauerattacke des Projekts Blue Mink nicht erwehren konnte. Hier zupfte der bereits erwähnte Herbie Flowers den Bass, und Madeline Bell sang. Hits?

Unter anderem "Melting Pot" und "The Banner Man".

Und ein Kuckuck? Der fehlt leider, womit man sich hier

Second Hand und die grandiosen Magic Carpet – müssen natürlich die harte Psych/Garage-Band The Sacred Mushroom aus Ohio gelistet werden (Tipp: THE SACRED MUSHROOM, 1969) und The Mushrooms aus Detroit, die zwar nur eine Single auf den Markt brachten, aber bei denen der spätere Eagles-Musiker

mit der Nennung der Münchner Plattenfirma Kuckuck begnügen muss (auf dem Label sah man die Abbildung des Vogels), die Anfang der Siebziger Bands wie Ihre Kinder, Out Of Focus und Murphy Blend veröffentlichte und später für New-Age-Klänge von Paul Horn und Kitaro stand. Zum Wald gehören auch noch die Pilze (engl. mushroom). Neben dem hochinteressanten Label Mushroom Records aus Großbritannien – hier veröffentlichten unter anderem die Progressive-Band

Glenn Frey spielte. Die irischen Mushroom spielten einen Mix aus für die grüne Insel t ypischen traditionellem Folk und Progressive, was man auf dem Album EARLY ONE MORNING (1973) nachhören kann.

Und dann gab es noch die kultige deutsche Plattenfirma Pilz, auf deren Label ein Fliegenpilz zu sehen war.

Sie veröffentlichte zum Beispiel die Scheibe DER JESUS PILZ (1971) der verrückten RuhrgebietFolker Witthüser + Westrupp oder das Debüt von Bröselmaschine. Nicht vergessen darf man den Wald (eng. forest) an sich, denn die Brit-Folker von Forest veröffentlichten zwei interessante, wenn auch sperrige Alben auf dem EMI-Ableger Harvest (Tipp: FOREST, 1969). Musiker scheinen tatsächlich lichtscheue Gesellen zu sein, die lieber in abgedunkelten Proberäumen oder (damals verrauchten) Kneipen abhängen, denn allzu häufig ließen sie sich nicht im Wald blicken und von dort lebenden Tieren inspirieren (vermutlich eher von den Pilzen).

Und damit ist der recht kurze Rundgang auch schon beendet.

Fortsetzung folgt

proudly presents

Das Duett-Album von - Frontmann FRANCIS ROSSI und Gesangstalent HANNAH RICKARD

Francis Rossis große Leidenschaft für Country Music festgehalten in 12 kraftvollen Songs

| STREAM CD | DOWNLOAD

www.ear-music.net

f earmusicofficial

Es ist der Blues, der zählt L

ouis van der Haegen bittet um Nachsicht, ehe das telefonisch geführte Interview starten kann: „Ich bin 84 Jahre alt", betont der gebürtige Luzerner in seinem herrlich entspannt-melodischen Schwyzerdeutsch-Singsang, „ich trage zwei Hörgeräte, daher unbedingt langsam und deutlich die Fragen stellen, sonst habe Louis van der Haegen, ich ein Problem mit dem Verstehen. Ansonsten bin schweizer Konzertveranstalter-Urgestein ich der Louis, verzichten wir aufs Siezen."

So unkonventionell wie diese Ansage sind auch der Mensch, der dahintersteckt, bzw. seine bisherige Vita. Hauptberuflich ist „der Louis" Energie-Ingenieur, in seiner Heimat Pionier für Solarenergie. Bereits 1978 hat der Visionär der Sonnenheizungen von der Messe Basel ein Diplom für seine Forschungen erhalten. Eine weitere Obsession ist die Musik. Durch sie kam es, dass der schmächtige Mann mit dem schelmischen Gesichtsausdruck zusammen mit Sohn Lars anno 2000 die erste Version des Blues-Festivals Basel ins Leben rief. Das feiert zwischen dem 9. und 14.

April 2019 nunmehr seine 20. Ausgabe, live zu sehen sein werden illustre GenreKoryphäen wie das Flo Bauer Blues Project aus Frankreich, der Schweizer Philipp Fankhauser samt Band, der amerikanische Saitenzauberer Robben Ford oder die 94(!)-jährige US-Sängerin Othella Dallas, die noch mit Louis Armstrong auf der Bühne stand, und etliche Cracks mehr.

Am besten lassen wir an dieser Stelle Zampano Louis van der Haegen selbst zu Wort kommen. Der Mann mag Philipp Fankhauser in fortgeschrittenem Alter sein.

Im Herzen jung und neugierig bleiben wird er jedoch bis ans Ende seiner Tage, so viel ist gewiss.

Ich bin mir nach wie vor nicht sicher, ob du Blues oder Jazz den persönlichen musikalischen Vorzug gibst …

Tatsächlich war ich in meiner Jugend ein leidenschaftlicher Jazzanhänger! Schon mit 22 habe ich in meiner Hei- Othella Dallas matstadt ein internationales Jazzkonzert veranstaltet, was einer kleinen Sensation nahe kam. Gleichzeitig betrieb ich einen kleinen Club, in dem nur dieser Sound gespielt wurde. Doch als ich mit 30 aus beruflichen Gründen nach Basel übersiedelte, war dort gerade die Bluesszene schwer im Kommen. Bald stellte ich fest, dass mir dieses Genre noch näher war. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Der Blues ist simpler als der Jazz, dadurch emotionaler.

Jazz ist gelegentlich etwas frickelig, auch kopflastig.

Erinnerst du dich an die Anfangstage des Blues-Fes­ tivals Basel?

Das war zunächst eine Zwei-Mann-Geschichte. Mein Sohn ist wie ich enormer Bluesfan. Ich sagte zu ihm: „Lass uns dieses Ding organisieren!" Und er antwortete nur: „Okay!" Daraufhin hat Lars ein Plakat entworfen, während ich meine Seite

64

n

GoodTimes 1/2019

Kontakte habe spielen lassen. Das Festival war von Beginn an ein Erfolg. Seit 2001 gibt es einen ehrenamtlichen Verein, der die Sache trägt. Wir haben mittlerweile über 300 Mitglieder, alle brennen für die Sache. Die Geschichte hat sich verselbstständigt und ist heute eine kulturelle Institution.

Wie darf man sich diese Entwicklung vorstellen?

Inzwischen kommen jährlich gut 4000 Besucher, verteilt auf sechs Tage. Wir haben einen Saal gemietet, in den etwa 700 Besucher passen. An diesen Zahlen sieht man: Beinahe jedes Konzert ist ausgebucht. Das schmeichelt, weil es die Anerkennung in der Bevölkerung demonstriert.

Du bist stolz auf die Entwicklung des Ganzen?

Ehrlich gesagt habe ich mich zu Beginn lediglich als Impulsgeber betrachtet. Über die Relevanz habe ich nicht groß nachgedacht. Doch mit zunehmendem Alter spüre ich Befriedigung. Weil ich oft in der Öffentlichkeit erkannt und angesprochen werde. Weil ich einige Preise für dieses Werk erhalten habe. Das tut gut.

Welchen Stellenwert besitzt das Festival, wenn es im April zum 20. Mal über die Bühne gehen wird?

Zwar stammen die meisten Besucher nach wie vor aus der Schweiz. Doch mehr und mehr Menschen reisen auch aus umliegenden Ländern an, vor allem aus Deutschland. Weil sich herumgesprochen hat, dass es sich bei diesem Event um etwas Besonderes handelt.

Robben Ford

Welche Art von Besonderheit?

Bei uns herrscht eine elegante Atmosphäre im Saal. Vor der Bühne gibt es Bistro-Tische, jeweils für sechs Personen. Die sind übrigens stets als erste ausgebucht. Dahinter gibt es ein paar Reihen mit Sitzplätzen. Und nochmals dahinter jede Menge Stehplätze. Vor allem letztere sorgen für die meiste Stimmung! Doch unabhängig davon ist die Sache ein sehr harmonisches, gediegenes Miteinander. Mir persönlich ist wichtig, dass jeder Besucher das Konzert glücklich und zufrieden verlässt.

Das kommende Festival wird das letzte unter deiner Ägide als Präsident des Vereinsvorstands sein, du übergibst an Edo Löw. Fällt dir dieser Abschied schwer?

Nicht mehr! Kompliziert war es lediglich, einen passenden passionierten Nachfolger zu finden. Ich denke, das ist mit Edo gelungen. Aber aufgepasst: Ich gebe den Präsidentenjob offiziell auf. Doch ich werde meine Funktion im Vorstand behalten und meinen Nachfolgern definitiv auf die Finger schauen (lacht). Damit die Sache einzigartig bleibt.

Michael Fuchs-Gamböck n

Music from the 60s to the 80s

© Pressefoto

Unwiderstehliche Popmelodien und Gesangsharmonien zum Dahinschmelzen waren das Markenzeichen der Carpenters. Bis am 4. Februar 1983 Karen Carpenters Tod im Alter von gerade mal 32 Jahren die Karriere des Geschwisterduos jäh beendete. Und so blieben nur noch Klassiker "We've Only Just Begun", "Yesterday Once More", "Please Mr. Postman" oder "There's A Kind Of Hush (All Over The World)" – hätte nicht jetzt Richard Carpenter (*1946) die Originalaufnahmen hergenommen, Orchesterarrangements verfasst und die mit dem Royal Philharmonic Orchestra in den Abbey Road Studios aufgenommen.

Richard, eine Frage, die dir derzeit sicher ständig gestellt wird und um die auch ich nicht herumkomme, ist folgende: Warum dieses Album jetzt?

Der Chef von Universal Music bat mich, doch mal zu überlegen, ob ich mit den Carpenters nicht bei dieser Serie von „Royal Philharmonic Albums" mitmachen wolle. Damit hatten sie in den letzten Jahren große Erfolge mit Leuten wie Roy Orbison oder den Beach Boys. Mir war wichtig, dabei nicht zu übertreiben. Und ich meine, es hat sehr gut geklappt, es kommt gut rüber. Ich habe Interludes und dergleichen dazu komponiert und arrangiert.

Inwieweit hast du in die bestehenden Aufnahmen eingegriffen?

Nicht übermäßig. Es waren ja damals schon nahezu perfekte Aufnahmen. Ich

habe einige Parts der Orchestrierung überarbeitet, ein paar Mono-Aufnahmen des Pianos oder Schlagzeugs in Stereo verwandelt, weil wir damals ja nicht so viele Spuren zu Verfügung hatten. Dazu habe ich ein paar Geräusche, wie das Klappern der Klavierpedale, „weggeputzt".

Bist du Perfektionist?

(Lacht) Ich denke, Karen und ich sind als kleine Perfektionisten zur Welt gekommen. Und je älter man wird, desto stärker, glaube ich, tendiert man in diese Richtung.

Nach welchen Kriterien hast du die Songs ausgewählt? Natürlich die Hits, aber es sind ja auch ein paar Songs dabei, die du sicher aus bestimmten Gründen ganz bewusst mit draufgenommen hast?

Ja, weil ich sie mag! Vor allem solche, bei denen Karen geglänzt hat.

Deswegen habe ich ein paar Hits weggelassen, um Stücke wie "This Masquerade”, "Baby It’s You” oder "I Just Fall In Love Again” gewählt, weil sie Karens Stimme und unseren vielschichtigen Harmoniegesang ganz besonders gut hörbar machen.

Was ist denn dein persönlicher Favorit?

"Ticket To Ride” von den Beatles. Bei all den Lennon/McCartney-Songs habe ich immer zuerst die Melodien gehört. Und gerade hier war es möglich, eine ursprüngliche Uptempo-Nummer in eine Ballade zu verwandeln.

Philipp Roser

Im Rahmen ihres 30 jährigen Bestehens interpretiert die englische Rocklegende THUNDER einige ihrer Klassiker auf bisher ungehörte Art und Weise.

Die Tracklist enthält u.a. “She’s So Fine” und “Low Life in High Places”

DAS NEUE ALBUM ERSCHEINT AM 18.01.2019 GERMAN TOUR 2019 30. März – Knust, Hamburg 25. März – Backstage, München 31. März – Zeche, Bochum 26. März – Colos-Saal, Aschaffenburg 02. April – Hirsch, Nürnberg 27. März – Rockfabrik, Ludwigsburg 03. April – Die Kantine, Köln 29. März – Frannz Club, Berlin

CD, DELUXE CD, DIGITAL, 2LP 180G HEAVYWEIGHT VINYL, LIMITED EDITION 2LP ORANGE VINYL

www.thunderonline.com

MACHER HINTER DEN KULISSEN Hans Riebe" Riebesehl " Hansdampf in allen Gassen © Pressefoto

Als Privatier im verdienten Ruhestand" bezeichnet sich Hans Riebe" " " Riebesehl heute auf seiner Facebook-Seite. Aus dem aktiven Geschehen und Gestalten der Musikwelt hat sich der gebürtige Niedersachse, der am 8. Mai seinen 70. Geburtstag feiert, inzwischen zurückgezogen. Doch man trifft ihn immer wieder bei musikalischen Veranstaltungen, ob nun der Hamburger Club Grünspan über sein 40-jähriges Bestehen jubiliert, Jean-Jacques Kravetz 50 Rock-Jahre in Deutschland und das Zehnjährige seiner Musikstiftung Entrée konzertant feiert oder Uli Salm gemeinsam mit vielen Weggefährten mit Onkel-Pö-Abenden in der Musikkneipe Zwick an der Reeperbahn an selige Zeiten in der Hansestadt erinnert – Riebe" " ist dabei.

Fotos: © Privatarchiv

H

ans Riebesehl war nicht nur einfallsreicher Hansdampf in allen möglichen geschäftlichen Angelegenheiten, er hat auch mehrfach deutsche Musikgeschichte geschrieben und diese schon in jungen Jahren handfest mitgestaltet. Losgegangen war es für den Mann, der Ausbildungen als Schriftsetzer und im kaufmännischen Bereich abbrach, mit dem „Beat-Club".

Damals profitierte er schon vom Netzwerken, das bis heute zu seinen großen Stärken gehört („in meinem Telefonbuch habe ich 6000 Adressensätze stehen"): „Mein Großvater und der Großvater von Gerd Augustin, damals der erste Ansager im ‚Beat-Club’, waren Zwillingsbrüder", und so lotste Augustin ihn nach Bremen. Kabelschlepper war sein erster Job bei der Kult-TV-Sendung, und er lernte dort viele Musiker kennen. Unter anderem die Rattles. Der Teenager, der in seiner Heimat Scheeßel schon Konzerte veranstaltete, brachte es fertig, für die Band um Achim Reichel, Herbert Hildebrandt und Dicky Tarrach drei Shows an einem Tag zu buchen und diese auch noch erfolgreich über die Bühne zu bringen. „Geil, so haben wir es ja noch nie gehabt, schwärmten sie, ob ich das nicht öfter machen könnte", erinnert sich Riebesehl heute – wenig später war er Roadies bei den Rattles.

Frumpy hieß die nächste Roadie-Station nach einem „fürchterlichen" Gastspiel bei einer Tanzkapelle, um Geld zu verdienen. „Frumpy, das war eine ganz neue Welt und wunderbare Zeit", ist der 69-Jährige heute noch begeistert. Auch von der gemeinsamen Tournee mit Spooky Tooth. Mit deren übriggebliebenen Tourplakaten verdiente er nebenbei auch noch ein wenig Geld: Er nutzte sie, um Tourneeprogramme herzustellen. Auch für Frumpy: „1970 fanden die für die damalige Zeit großen Festivals statt, und wir sind da fröhlich hingefahren."

Wenn Saiten oder Trommelfelle rissen, war Roadie Hans gefordert, „dann zog ich in die örtlichen Musikgeschäfte, und dort stachen mir Wände voll mit kleinen Zettelchen ins Auge, auf denen Musiker Bands suchten oder umgekehrt." Daraus entstand die Idee einer Fachzeitschrift für Musiker, und wenig später, genauer im Jahr 1972, war Deutschlands erstes derartiges Magazin Wirklichkeit: „Riebes Fachblatt". „In der Hamburger Hauptpost habe ich mir die Adressen von Musikgeschäften in ganz Deutschland rausgeschrieben, denen Briefe geschickt, ob sie das Heft auslegen würden." Trotz aller Anlaufschwierigkeiten, dauernder Finanznöte, des ständigen Kampfes um Anzeigenkunden wurde das „Fachblatt" zur Erfolgsgeschichte. Doch Riebesehl verkaufte es, um Neues zu probieren.

Der Tausendsassa hatte in England Lichtanlagen entdeckt, importiert und mit seiner Firma Flashlight Hamburg als erster verliehen. „Bei der ersten ‚Rockpalast’-Nacht stammte ein Drittel der Seite

66

n

GoodTimes 1/2019

Lichtanlage von mir", erzählt er. Und davon, dass er die Freundschaft mit Rory Gallagher in Essen vertiefte. Den Iren hatte er kennengelernt, als er in jungen Jahren Telefondienst im Star-Club gemacht hatte. „Da kam ein Anruf, dass Taste nach der Ankunft mit der Fähre liegengeblieben seien, ihr Van hatte den Geist aufgegeben. Also habe ich sie mit dem Rattles-Transit abgeschleppt", plaudert Riebesehl aus dem Nähkästchen. Der Kontakt zur „treuen Seele" Gallagher habe bis zu dessen Tod gehalten.

Licht reichte dem norddeutschen Macher nicht mehr, er verlieh bald komplette Anlagen. Bis zu jenem denkwürdigen First Rider Festival im September 1977 in seiner Heimatstadt Scheeßel. Mit seinen beiden Partnern übernahm er „die ganze technische Abteilung, vom Generator über Ton- und Lichtanlage bis zur Versorgung der Buden mit Strom". Doch die Anlage wurde zertrümmert und ging in Flammen auf, weil die frustrierten Konzertbesucher in Wallung gerieten und das Gelände zerlegten, weil angekündigte Bands nicht auftraten. „Da haben wir keine Mark gesehen, die Versicherung zahlte nicht wegen höherer Gewalt." Riebesehl brauchte Geld, arbeitete als Tourneeleiter für die renommierte Konzertagentur Karsten Jahnke, machte Licht für Udo Lindenberg. Und er reiste als Technischer Leiter und Chef der Roadcrew von 1977 bis 1980 für Boney M. durch die ganze Welt, nachdem ihn deren Schöpfer Frank Farian darum gebeten hatte – ein weiterer der vielen Branchengrößen in Riebesehls umfangreicher Adresskartei.

n

Music from the 60s to the 80s

Und dann war da ja noch sein alter Kumpel Otto Waalkes. Für den hatte Riebesehl schon früh gearbeitet, und die Jobs wuchsen an Umfang, als „Waalkes anfing, mehr zu machen: Er wollte eine Fernsehfirma machen", woraus Rüssl Video & Audio entstand. „Eines der Ergebnisse war Ronny's Popshow", die ein Affe mode" rierte und im ZDF lief. Den Affen habe er ebenso gefunden, wie er sich etliche von den Gags ausdachte. „Ich habe mich um die Requisiten gekümmert, war Aufnahmeleitung und Lichtmann in einem – wir waren ja nur fünf Leute. Heute hat man das Dreifache, wenn nicht das Fünffache an Stab. Aber das haben wir einfach mal so zurechtgezubbelt, und es hat auch funktioniert. Toll, war schon eine super Zeit!"

Riebesehl erfand das Merchandising für Otto und baute es zu einem mehr als lukrativen Geschäftsbereich aus, das mit den Ottifanten und allem dazu gehörigen Schnickschnack damals ungeahnte Umfänge annahm. Was ihm den Job als Geschäftsführer und Gesellschafter bei der Ottifant Productions GmbH bescherte. Ein weiteres Projekt sollte ein mobiles Ton- und Filmstudio werden, „ein Live-Mobil", das zwar fertiggebaut, dann aber gleich wieder ausgeschlachtet wurde: Otto, Riebesehl & Co. hatten eine neue Marktnische entdeckt: die

Nachbearbeitung von Werbeclips. Da war durch die Entstehung der privaten TV-Sender ein Riesenmarkt entstanden. „Mit Magic Video hatten wir zeitweise fast die Hälfte aller Aufträge in Deutschland", erinnert sich der Geschäftsmann Riebesehl. Der übrigens nebenbei auch noch ganz gut auf eigene Rechnung daran verdient hat, dass er Telefonanruf­beantworter und die aufkommenden Mobiltelefone aus den USA importierte und Modelleisen­ bahnen in die USA lieferte.

Doch nicht nur wegen Span­ nungen mit­Otto hatte Riebesehl dann irgendwann die Nase voll vom Mus i kge s c häf t .

Als er Anfang der 00er Jahre seine Frau Gabi kennenlernte, zog er wieder einmal einen Schlussstrich und kehrte der Entertainmentbranche den Rücken. Die neue Herausforderung? Das war das Geschäft mit Heißluft-Ballonfahrten, in dem seine Frau tätig war. Also besah sich Riebesehl die Welt eben von oben, wenn er nicht am Schreibtisch saß oder am Telefon hing. Und ging/geht nur noch zum Vergnügen zu Musikveranstaltungen, um alte Bekannte wiederzusehen, zu fachsimpeln oder in Erinnerungen zu schwelgen. „Mir lag immer am Herzen, viele verschiedene Menschen zu kennen. Möglichst solche, die in völlig verschiedenen Welten leben, verschiedenen Berufen nach­ gehen. Je mehr Leute man kennt, desto eher hat man einen Draht dahin. Dann hat der wieder Drähte, und man kommt leichter weiter", verrät der Strippenzieher Riebesehl im GoodTimes-Gespräch noch sein Erfolgsgeheimnis.

Philipp Roser

JOE BONAMASSA

live in concert 12.05.19 HAMBURG

17.05.19 MÜNSTER

14.05.19 DÜSSELDORF

18.05.19 STUTTGART

15.05.19 BADEN-BADEN

20.05.19 MÜNCHEN

BARCLAYCARD ARENA

MITSUBISHI ELECTRIC HALLE FESTSPIELHAUS

Halle Münsterland PORSCHE ARENA

OLYMPIAHALLE

DAS NEUE ALBUM ‘REDEMPTION’ AB SOFORT IM HANDEL ERHÄLTLICH

TIPP

© Pressefoto

The Struts Augenzwinkernde Dandys

B

escheidenheit ist für Luke Spiller partout keine Zier. Macht aber nichts, denn der Frontmann und das Aushängeschild des Quartetts The Struts ist bei aller Obsession für Drama und gelegentlichen Größenwahn zunächst mal ein Dandy, der mit herrlich-trockenem britischem Humor gesegnet ist.

Was der Außenstehende bei Aussagen wie etwa der folgenden mitbekommen dürfte: „Warum unser neues Album YOUNG & DANGEROUS betitelt ist", wiederholt der schillernde Charakter aus dem englischen Derby die Frage und gibt dann postwendend die Antwort: „Ich bin vor Kurzem 30 geworden, als Rock & Roller demnach ein ziemlich alter Sack. Und vielleicht gerade deshalb ‚jung' und ‚gefährlich'. Vor allem, was den Umgang mit Sex, Nikotin, Alkohol und einigen illegalen Substanzen betrifft. Nehmt diese Aussage allerdings nicht sonderlich ernst.

Mein Leben ist ein großes, wildes Augenzwinkern."

The Struts wurden vor sieben Jahren gegründet, haben seither eine erstaunliche Karriere absolviert. Spiller selbst wurde von Mike Oldfield als Sänger entdeckt, trug für dessen Album MAN ON THE ROCKS von 2014 sämtliche Vokalparts bei. Der Vierer nahm bis dato nicht nur drei EPs und mit EVERYBODY WANTS plus jetzt YOUNG & DANGEROUS zwei Alben auf, sondern durfte für Weltstars wie die Rolling Stones, The Who, Guns N’Roses oder die Foo Fighters das Konzert-Vorprogramm gestalten. „Ich durfte mir schon von etlichen Leuten bestätigen lassen, dass wir eine wirklich geile Livetruppe sind", freut sich Spiller. „Meine drei Jungs und ich haben mit The Struts ein echtes Monster kreiert. Aber ein sehr aufregendes Monster. Ich wollte bereits in ganz jungen Jahren raus auf die möglichst große Bühne.

Jemand Außergewöhnlicher sein. Geliebt von der kompletten Menschheit. Privat bin ich vermutlich ein Langweiler. Aber in der Öffentlichkeit bin ich

Whisky je

38,- €

zu bestellen im Shop auf Seite 37

oder unter www.goodtimes-magazin.de

Neu 0.5 L

Vollblut-Charismatiker. Da wird Luke Spiller zum Mr. Hyde …"

Rückblickend sieht es der „extrovertierte Freak" (Spiller über Spiller) als „großartige Erfahrung an, mit all diesen Rock-Urgesteinen die Bühne geteilt zu haben. Aber inzwischen sind wir bereit, den Hauptact zu mimen, welcher jungen Bands die Chance gibt, im Vorprogramm bei uns zu glänzen und dadurch selbst Stars zu werden. Es geht immer weiter in dieser merkwürdigen Branche. Das hoffe ich zumindest."

Luke Spiller sieht seine Formation in der Tradition von Brit-Pop-Heroen der 90er wie Oasis und Supergrass. „Aber unsere ganz großen Helden sind Ikonen wie Slade, The Sweet, Roxy Music oder Cream", schwärmt der Glam-RockFan. „Wir wollen unsere Instrumente auf hohem Niveau beherrschen. Zugleich muss es bei uns aber auch permanent rumsen und krachen. Die Melodien sollen unbedingt im Vordergrund stehen.

Hundertprozentiger Wiedererkennungswert, darauf kommt es an! Hey, wir sind Engländer, wir haben unsere Landsleute von den Beatles genau studiert.

Wir wollen genau wie diese Burschen aus Liverpool der Nachwelt Klassiker für die Ewigkeit hinterlassen!"

Michael Fuchs-Gamböck

ha nd bottl ed !

Tiwayo

Die Norah Jones aus Deutschland

Der alte Junge mit der Gypsy-Seele

D

ie Norah Jones aus Deutschland", das ist die erste Assoziation, wel„ che den Hörer angenehm überfällt, sobald er in PICTURES versinkt. PICTURES ist das Debütalbum von Ada Morghe, die im zivilen Leben Alexandra Helmig heißt. Die gebürtige Düsseldorferin ist 43. Recht alt für einen Erstling, denkt man. Doch Morghe mag Musiknovizin sein. Helmig hingegen ist eine renommierte Schauspielerin, die in zahlreichen Kinofilmen und TV-Serien mitwirkt(e), darunter etwa „Soko München", „Pfarrer Braun" oder „Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft". „Musik ist seit langem eine große Passion von mir", erzählt die charmante Wahl-Münchnerin. „Mit sechs Jahren habe ich mit dem Klavierspiel begonnen, in den vergangenen

© Pressefoto

Ada Morghe

Jahren kriegte ich Gesangsunterricht. Übrigens ist mein früherer Klavierlehrer verantwortlich dafür, dass ich mich heutzutage dem Jazz verschrieben habe. Als dieser wundervolle Mensch merkte, dass ich eine faule Schülerin bin, hat er mich nicht nach Noten spielen lassen, sondern zur Improvisation gebracht.

Der bin ich bis heute verfallen." Auf PICTURES singt Morghe nur, mit mal samtenem, mal kehligem, mal sehnsüchtigem Organ. „Ist besser so", meint sie fröhlich, „denn ich habe die Platte mit Cracks aus der britischen Musikszene im legendären Abbey Road Studio aufgenommen. Um ehrlich zu sein, ich hätte mich geschämt, mein Pianospiel beizusteuern. Schließlich soll der Hörer das Werk eines Profis bekommen." mfg

D

as muss man erst mal schaffen: Noch bevor überhaupt ein einziger Tonträger draußen ist, schon im Vorprogramm von Norah Jones, MC Solaar, Seal und Marcus Miller und einen Plattenvertrag beim renommierten Plattenlabel Blue Note Records sowie 11.000 Likes auf der Facebook-Seite. Es scheint, als habe die Welt – zumindest der Teil davon, der guten Soul, Blues und Reggae schätzt – nur auf ein neues Talent wie Tiwayo gewartet. Nun liegt das Debütalbum THE GYPSY SOUL OF TIWAYO vor, produziert von Mark Neill, der schon für die Black Keys hinter den Reglern saß. Zwölf packende Songs, wie aus einem Guss, no fillers, just killers.

Darunter das mitreißende "Wild" und das bewegende "A Place To Call My

© Pressefoto

NEWCOMER

Own", die man sich schon länger im Netz anhören kann. Seinen Spitznamen erhielt der junge Franzose mit der reifen Stimme übrigens vor Jahren auf einem Trip nach Memphis: „The Young Old" – TYO, Tiwayo. Auf seiner Facebook-Seite gibt der Sänger, der beinahe ebenso blendend Gitarre spielt, als Einflüsse Bob Marley, Bill Withers, Otis Redding und Janis Joplin an. Zu hoch gegriffen ist das wahrlich nicht. Ein wegen MC Solaar gekommener Konzertbesucher hat gepostet: „Dein Lied 'A Place To Call My Own' hat mich unglaublich berührt. Ich habe Tränen verdrückt. Das Lied hat mir das Herz durchbohrt, ehrlich. Die Worte sind so stark, so berührend. Mach weiter so, du hast ein unglaubliches Talent." frs

ZUM 75. GEBURTSTAG DER DEUTSCHROCKLEGENDE

DAS BESTE VON ACHIM REICHEL

• Erhältlich als 2CD-Set/ 4 LP-Boxset (180g Vinyl)/ Digital • 24 Seiten-Booklet mit Linernotes und raren Fotos • Über 2 Stunden Highlights, inkl. „Aloha Heja He“, „Der Spieler“, „Fliegende Pferde“, „Herr von Ribbeck“ • Plus der neuen Single „Halt die Welt an (für immer glücklich – mehr geht nicht)“

AUF TOUR IM HERBST 2019: 23.10. FLENSBURG • 24.10. LÜBECK • 26.10. BERLIN • 28.10. HANNOVER • 29.10. HAMBURG 31.10. DRESDEN • 01.11. HUSUM • 02.11. OLDENBURG • 04.11. BREMEN • 05.11. BRAUNSCHWEIG • 06.11. OSNABRÜCK 08.11. MANNHEIM • 09.11. MAINZ • 11.11. ESSEN • 12.11. KÖLN • 13.11. NÜRNBERG • 15.11. LEIPZIG • 16.11. DÜSSELDORF • 17.11. BIELEFELD

WWW.ACHIMREICHEL.DE GoodTimes 1/2019 n Music from the 60s to the 80s

n

Seite

69

RUNDE GEBURTSTAGE 26.1.1949 Derek Holt war als Gitarrist 1968 bei der Gründung der Climax Chicago Blues Band dabei, die er 1983 verließ; er nahm mit Pete Haycock und Steve Hunter als H Factor auf, arbeitete mit Bev Bevan und verlegte sich dann aufs Komponieren von Filmmusik.

27.1.1944 Nick Mason war als Drummer 1965 Gründungsmitglied der Abdabs, aus denen Pink Floyd hervorgingen. Er produzierte (Robert Wyatt) und veröffentlichte mehrere Soloplatten. Er sammelt und fährt begeistert alte Autos und war zuletzt auf Konzertreise in Deutschland unterwegs.

28.1.1944 Marty Fried trieb The Cyrkle als Schlagzeuger an (1961–1968), die 1966 als Vorgruppe mit den Beatles in den USA tourten. Er kehrte der Musikwelt bald den Rücken und arbeitete fortan als Anwalt.

28.1.1944 Arnold Mühren spielte Bass bei der ab Mitte der 60er Jahre aktiven, in den 70ern erfolgreichen holländischen Popgruppe Cats. Später produzierte der nun 75-Jährige andere Künstler im eigenen Studio.

29.1.1944 Andrew Loog Oldham arbeitete als Musikjournalist, managte kurz Gerry & The Pacemakers, dann 1963 bis 1967 die Rolling Stones, gründete das Immediate-Label (Amen Corner, Humble Pie, Small Faces, Nice, Chris Farlowe). Er betrieb das Andrew Oldham Orchestra, verfasste Biografien, arbeitete als Moderator für Little Stevens InternetRadiosender Underground Garage, ebenso als Produzent, ist immer wieder mal auf Facebook aktiv – und bekam einst von den Stones den Song "Andrew’s Blues" gewidmet.

29.1.1944 Randy Fuller betrieb als Bassist in den 60er Jahren mit seinem Bruder Bobby bis zu dessen Tod 1966 The Bobby Fuller Four, war später bei der New Buffalo Springfield dabei und musizierte unter dem öffentlichen Wahrnehmungsradar.

30.1.1949 William Wak" King ist " seit der Gründung (zunächst als Instrumentaltruppe!) 1968 bei den Commodores dabei, für die er sang, diverse Instrumente bediente und die Choreografien besorgte.

31.1.1944 Charlie Musselwhite spielt zwar auch Gitarre, gewann aber vor allem durch sein Blues-Mundharmonikaspiel Reputation. Er begleitete Muddy Waters, Howlin' Wolf, John Lee Hooker und Big Walter Horton, debütierte bereits 1967 mit STAND BACK!, dem bis heute über 20 weitere eigene Alben folgten, zuletzt gemeinsam mit Ben Harper NO MERCY IN THIS LAND. 1.2.1934 Bob Shane trug als Sänger und Gitarrist ab der Gründung 1957 bis zur Auflösung 2004 zum Erfolg des Kingston Trios bei, das 1959 gleichzeitig vier Alben

in den US-Top-Ten hatte und die Folkwelt maßgeblich prägte. Seit einem Herzinfarkt 2004 tritt er kürzer.

1.2.1939 Del McCoury führt seit Dekaden seine eigene Gruppe an und gilt als eine der bedeutendsten Gestalten der Bluesgrass-Szene. Auch mit 80 ist der singende Gitarrist mit seiner Del McCoury Band noch on the road.

1.2.1949 John Springate gehörte als singender Bassist The Foundations an, ehe er zur Glitter Band wechselte. Er veröffentlichte solo und ist mit seiner Glam Rock Revue und Coversongs jener Ära unterwegs.

2.2.1949 Ross Valory ist seit 1966 als Bassist unterwegs, spielte Anfang der 70er Jahre bei der Steve Miller Band und ist neben Gitarrist Neal Schon letztes verbliebenes 1973er Gründungsmitglied von Journey.

3.2.1944 Kjeld Wennick bildete mit Bruder Jan das dänische Gesangsduo Jan & Kjeld, dessen Debütsingle 1959 auch hierzulande erschien. Mit "Banjo Boy" gelang den beiden wenig später ein #1-Hit. Anläufe in den USA blieben erfolglos. Als Jan sich 1983 zurückzog, gründete Kjeld Wennick das international erfolgreiche Label Mega Records (Ace Of Base).

5.2.1944 Al Kooper (Alan Peter Kuperschmidt), New Yorker Gitarrist, Keyboarder, Songschmied, Sänger und Produzent, spielte mit Bob Dylan (auch beim legendären „elektrischen" NewportFestival), brachte Blood Sweat & Tears auf den Weg, organisierte das legendäre SUPER SESSION-Album, spielte mit Cream, den Rolling Stones, Jimi Hendrix, B.B. King, Alice Cooper, veröffentlichte ein Dutzend eigener Alben, lehrte am Berklee College Of Music in Boston, ist mit seiner Hammond Al Kooper immer noch ein vielgefragter Studiogast und liefert allwöchentlich einen Radiopodcast.

6.2.1949 Matt Andes stand als Gitarrist meist im Schatten seines älteren Bruders Mark (mit dem er bei Country Killer und Jo Jo Gunne aktiv war), obwohl er bei Spirit spielte und sang, Albert Hammond, John Fahey und Eliza Gilkyson begleitete sowie Songs aus seiner Feder von Firefall, Tesla oder Body Count übernommen wurden.

6.2.1949 Mike Batt debütierte 1969 mit der Beatles-Übernahme "Your Mother Should Know", feierte Erfolge mit "Lady Of The Dawn" und "The Ride To Agadir".

Meist arbeitete er aber im Hintergrund, war treibende Kraft hinter den Wombles, produzierte (David Essex, Katie Melua, Vanessa-Mae) und schrieb Hits (für Art Garfunkel, Roger Chapman, Alvin Stardust). Er schrieb Musicals, arrangierte für Andrew Lloyd Webber und komponiert auch klassische Musik.

Seite

70

n

GoodTimes 1/2019

70 · 75 · 80 · 85 · 90 · 95... Jahre

7.2.1949 Alan Lancaster, langjähriger Bassist bei Status Quo, mit denen er befris-­ tet im Zuge der „Frantic Four"-ReunionTour in Deutschland unterwegs war, lebt und arbeitet seit langem in Australien und erfreut sich ordentlicher Gesundheit.

8.2.1949 Hartmut Pfannmüller ist als Drummer auf Alben von Epsilon, Schoenherz, Wolfgang Ambros, Supermax, Christian Kolonovits, Caro und vielen anderen zu hören.

Von Philipp Roser 19.2.1944 Jochen Hohl spielte ursprünglich Saxofon und Cello, bei der Renft Combo nahm er allerdings 1970 am Schlagzeug Platz, desgleichen sechs Jahre später bei der Gründung von Karussell. Er lebt heute als Ruheständler in Lübeck.

9.2.1939 Barry Mann bildete mit Cynthia Weil ab 1961 eines der erfolgreichsten Songwriter-Gespanne überhaupt, nachdem 1958 seine erste Kreation auf Single veröffentlicht worden war. Er arbeitete auch mit Gerry Goffin. Für ihn sind 787 Songs, darunter zahlreiche Welthits, registriert.

20.2.1949 Stefan Waggershausen schrieb während seines Psychologiestudiums Anfang der 70er Jahre erste Songs, produzierte früh, arbeitete als Radiomoderator und unterschrieb 1974 seinen ersten Plattenvertrag. Seine größten Erfolge feierte er in den 80ern ("Hallo Engel", "Verzeih’n Sie Madame", Duette mit Alice, Viktor Lazlo). Nach den handgemachten Louisiana-Rock-Alben wurde es zuletzt ruhiger um den am Bodensee lebenden Sänger, der sich jetzt mit AUS DER ZEIT GEFALLEN zurückmeldet.

9.2.1944 Grant Serpell saß bei Affinity und Sailor am Schlagzeug, ehe er sich als Geschichtslehrer verdingte, bei den reformierten Sailor in den 90er Jahren dabei war und 2011 in den Ruhestand ging.

21.2.1949 Jerry Harrison war Gründungs­ mitglied der Modern Lovers, spielte Gitarre/Keyboards und sang bei den Talking Heads, veröffentlichte drei Solo-Alben und genießt heute einen exzellenten Ruf als Produzent.

10.2.1939 Roberta Flack sang 1973 "Killing Me Softly", coverte auf ihrem letzten Album LET IT BE ROBERTA die Beatles, engagiert sich jetzt für humanitäre Themen und die Roberta Flack School Of Music in der Bronx. Es kursiert auch das Geburtsjahr 1937, ihre Homepage macht keine Angaben.

22.2.1949 Joachim Witt , der auch als Schauspieler aktive Roberta Flack Hamburger Sänger, räumte zu NDW-Zeiten mit "Goldener Reiter" ab, nachdem er 1974 als Julian seine erste Single veröffentlicht und dann die Band Duesenberg gegründet hatte. Mitte der 80er Jahre veröffentlichte er auf Englisch, wandte sich ein Jahrzehnt später der damals aufkommenden Neuen Deutschen Härte zu und veröffentlichte zuletzt auf eigene Rechnung mit CrowdfundingUnterstützung.

10.2.1949 Nigel Olsson war langjähriger Drummer in Elton Johns Band, half 1970 bei Uriah Heep aus, war später bei der Spencer Davis Group, seine Soloveröffentlichungen blieben wenig erfolgreich.

13.2.1949 Judy Dyble singt im UK Folk Rock, gehörte den frühen Fairport Convention an, danach ebenso kurzzeitig dem King-Crimson-Vorläufer Giles, Giles & Fripp. Andere Bandprojekte scheiterten, und sie zog sich lange aus dem Musikgeschäft zurück, ehe sie sich ab 2004 mit eigenen Alben zurückmeldete und bis heute live auftritt.

14.2.1949 Denny Zager gründete 1961 als Gitarrist Eccentrics, lernte dort Rick Evans kennen. Als Folk-Rock-Duo gelang den beiden 1969 der Hit "In The Year 2525". Er fühlte sich im Rampenlicht allerdings nie wohl, zog sich zurück, entwickelte ein System, das Gitarrenspiel nach Gehör zu lernen, und begann erfolgreich, Gitarren zu bauen.

15.2.1944 Mick Avory trommelte am 12.7.1962 bei der ersten Show der Rolling Stones, seine bekannteste Karrierestation waren allerdings die Kinks. Mit Dave Clarke und Noel Redding startete er in den 90er Jahren Shut Up Frank, schloss sich später den Animals an, war in der Class Of 64 dabei und strebt heute eine Kinks-Reunion an. n

Music from the 60s to the 80s

23.2.1944 Mike Maxfield spielte als Leadgitarrist bei The Dakotas und schrieb deren Top-20-Hit "Cruel Sea". Er arbeitete später mit George Martin und veröffentlichte solo. Songs aus seiner Feder übernahmen Dr. Feelgood, die Ventures, The Challengers, Les Champions und das California Guítar Trio.

23.2.1949 Tex Comer bearbeitete seinen Bass für Frankie Miller, Danny Kirwan, die Sutherland Brothers, Tyla Gang, Ace, Mickey Jupp, Chris Farlowe & The Thunderbirds, Dave und Jo Ann Kelly; dazu belieferte er die Blues Band, Paul Carrack und andere mit Songs.

24.2.1949 Steve Buckingham machte sich erst als Studiogitarrist in Muscle Shoals, dann als Produzent einen Namen und hat knapp zwei Dutzend Gold- und zwölf Platinalben vorzuweisen. Insgesamt rund 350 Alben tragen seinen Klangstempel, u.a. solche von Dolly Parton, Tammy Wynette, Linda Ronstadt, Mary Chapin Carpenter, Garth Brooks.

24.2.1949 Ulrik Remy lernte bei Carl Orff, feierte in den 70er Jahren Erfolge als Liedermacher, zog sich aber schon 1981 von der Bühne zurück. In Italien, später Spanien moderierte er im Radio, in den

USA arbeitete er für Softwarefirmen. Seit 2015 lebt er wieder in Deutschland und komponiert „Neue Musik".

25.2.1949 Frank Poncho" Sampedro ist " vor allem als Neil-Young-Sideman und Gitarrist von Crazy Horse (ab 1975) bekannt. Mit The Bluenotes machte er Blues Rock, für Jay Lenos „Tonight Show" arbeitete er als Toningenieur. Betätigt sich heute auf Hawaii auch intensiv als Gärtner.

25.2.1944 Brian Belshaw bearbeitete seinen Bass und sang für die Grave Diggers, die Psychedelic-Pop-Band Blossom Toes (1967–1969), Marmalade, Chris Jagger und Ronnie Lane's Slim Chance.

er 1970 solo veröffentlichte und dabei von Duane Allman unterstützt wurde.

Arbeitete als Motivationstrainer, engagierte sich bei Sozialprojekten und tritt noch gelegentlich auf.

6.3.1944 Mickey Jupp schaffte als Sänger, Gitarrist, Pianist und Songschmied nie den ganz großen Durchbruch. Hatte mit den Black Diamonds und Orioles begonnen, gründete Legend, spielte ab 1977 starke Alben mit R&B britischer Machart ein, veröffentlichte zuletzt 2012 das Livewerk A LIVING LEGEND. 6.3.1944 Mary Wilson war Mitglied der originalen Supremes, die sie nach dem Abschied von Diana Ross und Florence Ballard bis 1977 weiterführte. Sie machte unter eigenem Namen weiter, sang R&B, aber auch Disco, war zuletzt als Kulturbotschafterin der USA unterwegs.

25.2.1949 Ireen Sheer wuchs als Deutsch-Britin zweisprachig auf, sang bei Family Dogg, ehe sie sich ab 1970 auf ihre Solokarriere im Schlagersektor konzentrierte 7.3.1939 und auch Duette mit Cliff Danyel Gerard Danyel Gerard (bürgerlich: Gérard Daniel Richard, Gilbert Bécaud oder Bernhard Brink aufnahm sowie dreimal Kherlakian) schrieb Songs für Johnny beim ESC startete – und bis heute aufHallyday, Sylvie Vartan, Dalida, Caterina tritt.

Valente und Udo Jürgens, der größte eigene Hit des Franzosen war "Butterfly", 28.2.1944 Frans Krassenburg war der das er 1971 in sechs Sprachen aufnahm (D #1, UK #11, USA #78). Lebt heute in der erste Sänger bei der niederländischen Nähe von Paris.

Combo Golden Earrings (ab 1969 Golden Earring), wo ihn 1967 George Kooymans 8.3.1944 Carole Bayer Sager sang ablöste. Krassenburg tauchte bei After Tea wieder auf, gründete ein eigenes zwar selbst, war aber erfolgreicher als Künstlerbüro und ging 2008 in Pension.

Songschmiedin, nachdem sie diesbezüglich als Co-Autorin mit "A Groovy Kind 1.3.1944 Roger Daltrey ist als so stimmOf Love" (Mindbenders) einen Blitzstart hingelegt hatte. Sie steuerte Hörbares gewaltiger wie charismatischer Sänger zum James-Bond-Film „Der Spion, der seit der Gründung 1964 mit Pete mich liebte" bei. Zu ihren Kunden gehören Townshend als The Who unterwegs. Der Bette Midler, Carly Simon, Rita Coolidge, von der Queen geadelte Vokalist veröfRod Stewart, Carole King, Leo Sayer, Neil fentlichte zwischendurch ab 1973 acht Diamond, The Corrs und viele mehr.

Soloscheiben, betätigte sich auch als Schauspieler und ist dazu glühender Fan 8.3.1949 Dave Lambert spielte bei Fire, des FC Arsenal, für den er auch "Highbury Highs" verfasste.

The Chains, Friday's Child, der Earl King Boogie Band, ehe er als Gitarrist/Sänger 1.3.1944 Mike D'Abo ersetzte 1966 bei 1972 bei den Strawbs einstieg, arbeitet(e) nach deren Split solo und als Skilehrer.

Manfred Mann als Leadvokalist Paul Ist seit 2004 wieder mit den Strawbs Jones, mit dem er heute bei The Manfreds unterwegs. singt; er nahm solo auf, schrieb für andere (The Foundations, Chris Farlowe, Rod 9.3.1944 John Fuzzy" Lee war 1965 in Stewart) und ist mit 75 kein bisschen " leiser.

Australien bei der Gründung der Band New World dabei, mit der er bis Ende der 2.3.1944 George Chandler stammt aus 70er Jahre weltweit mehrere Hits landete.

Atlanta, Georgia, war nicht nur im UK 11.3.1939 Leonardo Flaco" Jimenez erfolgreich mit dem Poptrio Londonbeat " ("I’ve Been Thinking About You" toppte machte das Akkordeon erst in Tex-Mex1990 die Charts in 27 Ländern). Er sang Kreisen, dann auch im Rock populär, war zuvor bei The Olympic Runners, später Mitglied des Sir Douglas Quintet, spielte für Paul Young, Godley & Creme, war mit mit David Lindley, Dr. John, Ry Cooder, Annie Lennox und Dave Stewart bei Live den Rolling Stones, schrieb SoundtrackAid zu erleben.

Musik. Der nun 80-Jährige veröffentlichte auch ein Dutzend Solowerke.

4.3.1944 Michael Mick" Wilson trom" 11.3.1944 Graham Lyle war zwischen 1970 melte für Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich, zog sich nach dem Ende der Band und 1997 als Co-Autor an 18 Top-40aus dem Musikgeschäft zurück, führte Hits im UK beteiligt, sein größter Erfolg einen Pub, später eine Fahrschule und war Tina Turners US-#1 "What's Love arbeitete als Toningenieur für Michael Got To Do With It?" 1984. Er war als Schenker, Queensryche, die North singender Gitarrist mit Gallagher & Lyle, Mississippi Allstars und Dave Dee. McGuinness Flint und Ronnie Lane’s Slim Chance aktiv. Er ist bis heute mit Benny Gallagher zusammen tätig, zuletzt schu6.3.1939 Domingo Sam" Samudio brachte " fen die beiden das Musical „Caledonia 1961 Sam The Sham & The Pharaohs an USA". den Start (Hit 1965: "Wooly Bully”), ehe GoodTimes 1/2019

n

12.3.1949 Billy Payne schaffte mit Little Feat den Durchbruch als Keyboarder, ist mit ihnen heute noch unterwegs, nahm als Musiker und Produzent mit zahlreichen Kollegen auf, veröffentlichte auch solo.

13.3.1939 Neil Sedaka landete über Jahrzehnte zahllose Hits, schrieb für sich und andere mehr als 1000 Songs ("Stupid Cupid", "Laughter In The Rain", "Is This The Way To Amarillo?"). Er gehörte zu den Mitbegründern des Brill Building Sounds und hat für 2019 schon einige Shows im Terminkalender stehen.

13.3.1949 Donald Donny" York stand als " Originalsänger und Saxofonist mit Sha Na Na in Woodstock auf der Bühne, arbeitete mit Pat Boone, spielte in „Grease" mit und ist heute noch mit Sha Na Na unterwegs, wird im Frühjahr bei der 50th Anniversary Show dabei sein.

selbst früh mit der Even Dozen Jub Band an zu musizieren, machte sich mit Lovin‘ Spoonful und deren Hits unsterblich, stand in Woodstock auf der Bühne, nahm mit den Doors den "Roadhouse Blues" auf, veröffentlichte Soloplatten, kooperierte jahrelang mit David Grisman, ist immer noch als Akustikgitarrist und Harpspieler vielgefragter Studiogast und hat bereits reichlich Shows für 2019 gebucht.

17.3.1944 Paul Pilnick begleitete mit seiner Gitarre Lee Curtis, wechselte zu The Big Three, mischte bei Stealers Wheel in deren Anfangszeiten mit und ersetzte David Foster bei Badger.

18.3.1944 Dieter Maschine" Birr war " 46 Jahre Kopf, Herz und Frontmann der Puhdys, ehe er sich nach deren Auflösung 2016 auf Solopfade begab – 30 Jahre, nachdem er sein kommerziell wenig erfolgreiches Solodebüt INTIM veröffentlicht hatte. Zwischendurch textete er auch für Kollegen wie Dunja Rajter oder die Wildecker Herzbuben. Sein Sohn Andy mischt bei der Popband Bell, Book & Candle mit.

14.3.1949 Roger Powell , ein Protegé von Synthesizer-Pionier Robert Moog, spielte bei Todd Rundgrens Utopia Keyboards (1974–1985), arbeitete als Programmierer bei Apple, ehe er 2006 zur Musik zurückkehrte und solo veröf18.3.1944 Bob Johnson war fentlichte. Einige Jahre lang verfasste er auch Kolumnen Gitarrist bei den UK-Folkfür die Fachzeitschrift Rockern Steeleye Span (1972– Dieter Maschine" Birr 1977, 1980–2001) und zudem „Keyboard Magazine". " als Psychologe und Gitarrenlehrer tätig.

15.3.1944 Sly Stone (bürgerlich: Sylvester 18.3.1944 Knud Kuntze alias Lord Knud Stewart) kam laut seiner Homepage 1944 und nicht, wie oft zu lesen, 1943 in schloss sich 1962 als Bassist den Lords an; Texas zur Welt, arbeitete als DJ in San 1964 musste ihm nach einem Busunfall Francisco und parallel als Produzent bei auf Tour das rechte Bein amputiert werAutumn Records. Er gründete 1967 The den, und er verließ die Band. Er arbeitete Family Stone, mit denen er in Woodstock bis 1986 als Moderator bei Rias Berlin. auftrat. Sein Drogenkonsum machte ihn zunehmend unberechenbar, er ver19.3.1944 Tom Constanten gehörschwand lange in der Obskurität, aus te von 1968 bis 1970 als Keyboarder der er immer wieder auftauchte, hatte Grateful Dead an, schuf danach Filmfinanzielle Probleme, meldete sich 2009 und Theatermusiken, experimentiernach fast 30-jähriger Plattenpause mit te mit Electronica, rockte und lehrte I'M BACK! zurück. als Musikprofessor in San Francisco.

Das Mitglied der Rock’n’Roll Hall Of 15.3.1944 David Dave" Costell trug als Fame (1994) ist mit „Musik von Rock " bis Rachmaninoff" immer noch live zu Leadgitarrist zu den Erfolgen von Gary erleben.

Lewis & The Playboys (17 BillboardTop-40-Singles) bei, arbeitete später als 21.3.1944 David Lindley ist seit Dekaden Studiomusiker und Toningenieur. einer der innovativsten und stilistisch 16.3.1934 Ray Walker sang in Elvis wagemutigsten Gitarristen und beherrscht mehr als ein Dutzend Saiteninstrumente.

Presleys Chor The Jordanaires, wurde in Nach dem Ende von Kaleidoscope spielte die Ruhmeshallen des Country, Gospel, er einige Jahre im UK in Terry Reids Band, Rockabilly und der Vocal Groups aufgedann in der von Jackson Browne sowie nommen. Er sang bei der Vokaltruppe in den Tourbands von Crosby & Nash, The Sounds Of Nashville, auch für Patsy Linda Ronstadt sowie James Taylor. Er war Cline, Jim Reeves und andere Größen, einer der gefragtesten Sessiongitarristen nahm zudem solo auf, ehe er als Pfarrer und kooperierte mit ähnlich gestricktätig wurde. ten Kollegen wie Ry Cooder oder Henry 16.3.1949 Elliott Murphy wurde als Kaiser.

Singer/Songwriter in den USA groß 21.3.1949 Eddie Money (schloss die (LP-Debüt 1973), nahm ein Duett mit Bruce Springsteen auf, arbeitete mit Iain Ausbildung zum Polizisten nicht ab) war Matthews und den Violent Femmes. Er für US-Promoter-Legende Bill Graham lebt seit vielen Jahren in Paris, trat auch „der geborene Performer” und hatte vor als Produzent, Journalist und Autor von allem in den späten 70er und 80er Jahren Kurzgeschichten sowie eines Romans in in den USA zahlreiche Hits, die ihm Erscheinung. mehrere Platinalben bescherten. Er war im vergangenen Jahr mit seiner höchst 17.3.1944 John Sebastian begegneerfolgreichen Reality-T V-Serie „Real Money" und auch live auf der Bühne zu te in jungen Jahren Woody Guthrie, erleben.

Leadbelly, Mississippi John Hurt, fing

Music from the 60s to the 80s

n

Seite

71

GEDENKTAGE 27.1.2014 Pete Seeger (*3.5.1919) avancierte zu einem der Urväter der internationalen Folkszene, nachdem er mit Woody Guthrie 1941 The Almanac Singers gegründet hatte und mit The Weavers ab 1951 berühmt geworden war. Er war eines der Sprachrohre der US-Bürgerrechtsbewegung, stand Mitte der 50er Jahre als Kommunist auf der schwarzen Liste der US-Regierung. Von ihm stammen Evergreens wie "If I Had A Hammer”, "Where Have All The Flowers Gone” und "We Shall Overcome”. 1972 wurde er in die Songwriters Hall Of Fame aufgenommen, 1996 in die Rock'n'Roll Hall Of Fame. Seeger, dessen Halbgeschwister Peggy und Mike (†) ebenfalls profilierte Folkies sind/waren, stand bis kurz vor seinem Tod auf der Bühne.

Mel Pritchard 28.1.2004 (*20.1.1948) war als Drummer 1966 Mitbegründer von Barclay James Har vest, trommelte nach dem BJHSplit weiter für Les Holroyds Ableger, bis ihn im Schlaf ein Pete Seeger Herzinfarkt dahinraffte.

28.1.2009 Billy Powell (*3.6.1952) prägte auch mit seinen Keyboards den Sound von Lynyrd Skynyrd, überlebte den Flugzeugabsturz von 1977 und war bei der Reunion bis zu seinem tödlichen Herzinfarkt dabei.

28.1.2014 Jens Betjemann (*16.7.1968), war ab 2005 neben Klaus Hess der zweite Gitarrist bei Mother Jane, erlag einem Herzinfarkt.

28.1.2014 Stevie Woods (*2.7.1951) stammte aus Virginia, lebte lange in Deutschland, feierte in den 80er Jahren auch hier Erfolge als Soulinterpret, spielte im Musical „Starlight Express" und tourte mit Udo Jürgens. Er starb in Berlin.

29.1.2009 John Martyn (*11.9.1948) galt als einer der kreativsten und eigenwilligs­ ten UK-Musiker und als elektrisierender Gitarrist. Der von der Queen geadelte Musiker entwickelte einen eigenen eklektischen Stil aus Blues, Folk und Rock, veröffentlichte über 20 Alben. Alkohol und Drogen verursachten letztlich tödliche gesundheitliche Probleme (sein rechtes Bein musste 2003 amputiert werden).

31.1.2009 Dewey Martin (*30.9.1940) wurde als Drummer von Buffalo Springfield bekannt, nachdem er zuvor bei den Standells getrommelt hatte. Er half bei den Monkees aus, startete 1969 Medicine Ball, nahm fünf Alben mit der TCB Band auf, begleitete Carl Perkins, die Everly Brothers und Roy Orbison, ehe er nach längeren Gesundheitsproblemen starb.

1.2.1979 Sid Vicious (*10.5.1957 als John Simon Ritchie) spielte nach einem Drummer-Gastspiel bei Siouxsie & The Banshees als Nachfolger von Glen Matlock Bass bei den Sex Pistols. Er erstach im Oktober 1978 in New York seine Freundin Nancy Spungen, wurde gegen Kaution auf

freien Fuß gesetzt und starb tags darauf an einer Überdosis Heroin.

3.2.2004 Cornelius Bumpus (*13.1.1946) sang und spielte Saxofon/Keyboards, beispielsweise bei Moby Grape in deren Endphase, später bei der New Yorker Popband Café Society. Er tourte mit den Doobie Brothers und Steely Dan, veröffentlichte auch drei Solo-Alben.

Während eines Flugs von New York nach Kalifornien erlag er einem Herzinfarkt.

3.2.2009 Kurt Demmler (12.9.1943) war als Sänger/Gitarrist/Songschreiber/Texter aktiv, u.a. für/mit Nina Hagen, Rote Gitarren, Silly, Karat, Babylon, Frank Schöbel, die Puhdys und Berluc. Der studierte Arzt nahm sich in einem Berliner Gefängnis das Leben, wo er wegen des Verdachts auf sexuelle Übergriffe in U-Haft saß.

4.2.2009 Lux Interior (*21.10.1946 als Erick Purkhiser) war Frontmann der US-PunkGaragen-Combo The Cramps, ein Herzleiden kostete ihn das Leben.

11.2.2004 Andrea Krehky (*8.4.1960) sang bei Godewind. Die gelernte Krankenschwester stürzte wohl bei einem Spaziergang im Kreis Dithmarschen in einen Wassergraben, in dem sie tot aufgefunden wurde. Fremdeinwirkung schloss die Staatsanwaltschaft aus.

11.2.2009 Estelle Bennett (*22.7.1941) sang mit ihrer Schwester Ronnie Spector und Cousine Nedra Talley bei den Ronettes.

Zog sich bald nach deren Ende 1966 zurück, war zeitweise obdachlos, litt wohl an Schizophrenie und erlag einem Darmkrebsleiden.

14.2.1989 Vincent Crane (*21.5.1943 als Vincent Cheesman) hatte Musiktheorie und Komposition studiert, ehe er 1966 als Keyboarder bei The Crazy World Of Arthur Brown einstieg. 1969 gründete er mit Carl Palmer Atomic Rooster und arbeitete später für Theater- und Radioproduktionen; er war mit Ray Dorset und Peter Green am Katmandu-Projekt beteiligt, kooperierte ab 1985 mit Dexy's Midnight Runners. Als er eine Überdosis Schmerzpillen nahm, hatte das letale Folgen.

14.2.1999 Buddy Knox (*20.7.1933) wurde 1957 vor allem durch "Party Doll” bekannt.

Er ging schon Mitte der 60er Jahre in den Vorruhestand, kehrte 1968 aber zurück, veröffentlichte bis Anfang der 80er Jahre und galt bis Anfang der 90er Jahre als einer der tourfreudigsten Künstler. Lungenkrebs kostete ihn das Leben.

15.2.2014 Pete Wyoming" Bender " (*14.9.1943) kam im Elsass zur Welt, wuchs in den USA auf, kam 1962 nach Deutschland, wo er als Sänger mit den Flaming Stars ab 1964 tourte, ehe er seine eigene Band an den Start brachte. Er engagierte sich für Umweltorganisationen und die Indianerbewegung, komponierte Musicals und veröffentlichte bis zu seinem Tod rund zwei Dutzend Alben.

Seite

72

n

GoodTimes 1/2019

Von Philipp Roser 16.2.2014 Stationen bei The Lana Sisters und The Gert Kralle" Krawinkel " Springfields inklusive "Son Of A Preacher (*21.4.1947) bearbeitete seine Gitarre bei Man" sechs Songs in die US-Top-20. 1987 Cravinkel und den Vampyres, ehe er mit feierte sie dank eines Duetts mit den Pet Stephan Remmler und Peter Behrens 1979 Shop Boys ein Comeback, erlag einem Trio gründete, die mit ihrem MinimalismusBrustkrebsleiden.

Pop-Rock auch international erfolgreich waren. Er betrieb in Spanien ein Tonstudio und züch4.3.1979 Mike Patto (*2.9.1942 als Michael McCarthy) gewann tete Oliven. 1998 schaffte er es als Sänger/Keyboarder mit ins „Guinness-Buch der Rekorde", den Bow Street Runners 1964 als er von Sevilla bis Hamburg die einen Wettbewerb bei „Ready weltweit längste Reitwanderung Steady Go", war Mitglied bei machte. Lungenkrebs beförderte Dusty Springfield Timebox, die sich in Patto ihn ins Jenseits. umbenannten; er sang für Alexis Korner und Alvin Lee, ehe er 1974 bei Spooky 18.2.2014 Bernd Nossi" Noske (*17.8.1946) " Tooth einstieg und später Boxer grünwar ein Krautrock-Urgestein und genoss als singender Drummer von Birth Control Kultdete. Kehlkopfkrebs ließ ihn für immer verstummen.

Status. Deren Hit "Gamma Ray" erfreute sich auch in Techno-Kreisen großer Beliebtheit.

8.3.2014 Jerry Corbitt (*7.1.1943) star19.2.2014 Duffy Power (*9.9.1941 als tete mit Bluegrass und Folk, brachte als Sänger/Gitarrist mit Jesse Colin Young die Raymond Howard) war früh bei Rock'n'RollYoungbloods an den Start und arbeitete Package-Tourneen dabei, glänzte als Sänger ab 1969 als Sessionmusiker und Produzent und Harpspieler in Alexis Korners Blues (u.a. für Don McLean, Pete Seeger, Buffy Incorporated, nahm mit Graham Bond, St. Marie, Ramblin' Jack Elliot, Janis Ian), John McLaughlin, Jack Bruce, Ginger ehe ihn der Lungenkrebs besiegte.

Baker und den Hollies auf. Nach längerer Sanatoriumszeit erlag er einem Herzinfarkt.

9.3.2004 Alf Bicknell (*28.10.1928) arbei20.2.2009 Georg Bayer (*1954) prägte als tete von 1964 bis 1966 als Chauffeur für die Beatles und inspirierte sie zu "Baby You Sänger den Sound der damals führenden Can Drive My Car". deutschen Southern-Rock-Band Lizard, bis er völlig überraschend einen Herzinfarkt nicht überlebte.

15.3.2014 Scott Asheton (*16.8.1949) trommelte bei The Stooges, danach bei 21.2.2004 Les Gray (*9.4.1946) räumte diversen Combos wie Destroy All Monsters, Captain Sensible und Sonny Vincent. Mit in den 70er Jahren als Sänger mit Mud Bruder Ron (†2009) und Iggy Pop war er ab, hatte solo einen Top-40-Hit mit "A bei der 2003er Reunion dabei. Er erlitt 2011 Groovy Kind Of Love", war berühmt für einen Schlaganfall, ehe ihn ein Herzinfarkt seine perfekten vokalen Elvis-Presleyumbrachte.

Nachahmungsfähigkeiten, zog später nach Portugal, wo er seinen Kampf gegen den 15.3.2014 Cees Veerman (alias Poes, Kehlkopfkrebs verlor. *6.10.1943) sang und spielte Gitarre bei den 22.2.1994 Papa John Creach (*28.5.1917) holländischen Bands The Cats, The Mystic Four und The Blue Cats. spielte seine Geige bei Jefferson Airplane und Starship, Hot Tuna und The Dinosaurs, 16.3.2009 Peter Coe (*21.11.1930) blies als starb nach einem Herzinfarkt.

Mitglied von Georgie Fame's Blue Flames 23.2.2004 Bob Mayo (*25.8.1951) war in sein Saxofon und spielte das Solo auf "Yeh Yeh”; er war auf dem Beatles-Album an Gitarre und Keyboards langjähriger REVOLVER ("Got To Get You Into My Life") Weggefährte von Peter Frampton, ist u.a. zu hören. Arbeitete später für Polydor und auf FRAMPTON COMES ALIVE von 1976 gründete eine Design-Firma. zu hören. Er tourte auch mit Foreigner, Aerosmith und Robert Plant, bis ein 18.3.2009 Kent Henry (*5.4.1948 als Kent Herzinfarkt sein Erdendasein beendete.

Henry Plischke) spielte als Gitarrist Blues 26.2.2014 Paco de Lucia (*21.12.1947) Rock bei The Lost Souls, Steppenwolf und Blues Image ("Ride Captain Ride"), war einer der ganz großen Gitarristen des begleitete Screaming' Lord Sutch, John Flamenco und Jazz, experimentierte aber Kay, Noel Redding und John Bonham. Er mit allen möglichen Stilen. 1973 debütierte litt an Alzheimer, starb aber während einer er mit FUENTE Y CAUDAL, spielte zeitOperation wegen Verdauungsproblemen. weise im Trio mit Al Di Meola und John McLaughlin, vertonte zahlreiche Filme und 18.3.2014 Joe Lala (*3.11.1947) sang, wurde vielfach geehrt. Im Urlaub erlag er in Cancun einem Herzinfarkt. trommelte und schauspielerte. Er war 1966 Mitbegründer von Blues Image, arbeitete mit den Bee Gees, Byrds, Eagles, 1.3.2014 Ralf Schulz (*21.1.1965) saß am Allman Brothers, Eric Clapton, Rod Schlagzeug der deutschen Metalbands Stewart, Neil Diamond, Kenny Rogers, Sinner, Tyran' Pace und Vinder, ein bakteriSpirit, John Mellencamp, Ringo Starr, eller Infekt kostete ihn das Leben.

Whitney Houston, Barbra Streisand, Dolly Parton, Grace Slick und CSN&Y. 2.3.1999 Dusty Springfield (*16.4.1939) Lungenkrebs konstatierte ein Arzt nach war eine weiße britische Popsängerin seinem Ableben. mit grandioser Stimme, brachte nach n

Music from the 60s to the 80s

WIZ ARD PROMOTIONS PRESENTS

2 7.5. LEIPZIG 31.5. MÜNCHEN 2.6. ES SEN 4 .6. BERLIN 5.6. H A NNOV ER 6.7. IFFE ZHEIM

17.6. HAMBURG 19.6. TRIER 21.6. MANNHEIM 1.7. MÜNCHEN 3.7. STUTTGART 6.7. MAINZ 13.7. GELSENKIRCHEN

40 TRIPS AROUND THE SUN WORLD TOUR 2019

30.6. BERLIN · 2.7. MÜNCHEN 14.7. GELSENKIRCHEN · 17.7. FÜSSEN · 18.7. SALEM

Der 4-fache Grammy und 3-malige Oscar Preisträger zum ersten Mal live auf der Bühne.

Spektakuläre Bühnenshow mit großer Bandbesetzung sowie seinen Klassikern der Filmmusik und größten Hits von Donna Summer, David Bowie, Daft Punk u.vm.

20.3. BERLIN 21.3. HAMBURG 22.3. BREMEN 26.3. HANNOVER 27.3. KÖLN 28.3. ESSEN 29.3. STUTTGART 10.4. OFFENBACH 11.4. FREIBURG 12.4. MÜNCHEN

12.4. BERLIN 13.4. DÜSSELDORF 14.4. FRANKFURT

L I V E 2 019

30.6. KÜNZELSAU 2.7. FLENSBURG 3.7. LÜBECK 4.7. BÜREN 15.7. BERLIN /WizardPromotions www.wizpro.com

COLD AS ICE URGENT DOUBLE VISION HOT BLOODED I WANT TO KNOW WHAT LOVE IS WAITING FOR A GIRL LIKE YOU FEELS LIKE THE FIRST TIME JUKE BOX HERO ...

Tickets:

A N D T H E I P O R C H E S T R A 2 019 FULL BAND & ORCHESTRA LIVE

· 01806 - 777 111*

sowie bei den bekannten Vorverkaufsstellen. *20 Ct./Anruf - Mobilfunkpreise max. 60 Ct./Anruf

6.7. ULM 9.7. MAINZ 12.7. GELSENKIRCHEN

REZENSIONEN – HIGHLIGHTS Oops … die falsche Scheibe eingelegt?

Nein, doch nicht. Das ist kein Nirvana. Auch kein Metallica. Das ist wohl tatsächlich Joe Jackson! Aber mit ihrem unheilvollen Gepolter sowie der bedrohlich tiefen Gitarre klingen die ersten Sekunden eher nach Grunge oder Heavy denn nach dem mondänen Pop des englischen Sänger/Songschreibers.

Doch schließlich ertönen kräftige Akkorde auf dem Piano, Jacksons Signaturin­strument, sowie seine typische, oft zornig klingende Stimme. Die Dröhn­ gitarre bleibt allerdings erhalten, wummert immer wieder krachend auf, mitunter gar mit ordentlich Feedback-Fiepen.

“Big Black Cloud” ist überhaupt eine ziemlich wuchtige Nummer. Anscheinend möchte Jackson, der in diesem Jahr 65 Jahre alt wird, schon mit dem Opener von FOOL, seinem 20. Studio-Album, deutlich machen, dass er keinen erneuten Ausflug in Klassik- oder Jazz-Gefilde unternimmt. Wie schon auf seinem 2003er Album VOLUME 4, für das er

DVD

Mit seinen nachdenklichen und zeitkritischen Liedern stieß der musikalisch zwischen Deutsch-Rock und Liedermacher pendelnde Gerhard „Gundi” Gundermann (1955–1998) vor allem im Osten Deutschlands auf Resonanz. Er textete für Silly, arbeitete zusammen mit Manfred Maurenbrecher und spielte 1994 im Vorprogramm von Bob Dylan und Joan Baez.

Trotz wachsender Erfolge arbeitete der Sänger mit dem übergroßen Brillengestell als Markenzeichen weiter im Braunkohlebergbau, um sich seine künstlerische Freiheit zu bewahren. Als 1995 seine Tätigkeit als Spitzel für die Stasi ans Licht kam, rieb sich mancher ungläubig die Augen: ausgerechnet Gundermann – ein Nonkonformist, der Ende der 70er Jahre wegen unerwünschter eigener Meinung aus der SED ausgeschlossen werden sollte und der selbst von der Stasi bespitzelt wurde? „Ein lebender Widerspruch auf zwei Beinen.” So bezeichnete ihn Regisseur Andreas Dresen in einem Interview mit der „B.Z.” im August 2018, als seine von der Kritik gefeierte Filmbiografie „Gundermann” in den Kinos anlief. „Zu Themen wie schuldhafter Verstrickung gibt es manchmal zu einfache Antworten

FOOL sogar die Joe Jackson Band der 80er Jahre wiederaufleben ließ, sowie dem direkten Vorgänger FAST FOWARD (2015) landet er wieder bei Rock und Pop, die vor allem in ihren Anfangstagen eine starke Tendenz zu schnittigem Pub-Punk hatten. Was allerdings bei dem klassisch geschulten Komponisten Jackson noch nie bedeutet hat, sich mit drei Akkorden und einem simp­len StropheRefrain-Schema zu begnügen. So ist denn auch “Big Black Cloud” bei allem StromgewitterLärm eine relativ komplexe Komposition: mehr als sechs Minuten lang mit elegant eingearbeiteten Zwischenparts und Wechselchorgesängen sowie einer klangfarbenreichen Pianissimo-Passage als Outro.

Auch der zweite Track, “Fabulously Absolute”, wirkt mit seinem markanten Sixties-orientierten Gitarrenriff erst einmal wie eine schnörkellos dahingeschrubbte Pub-Rock-Nummer, die gut auf die Jackson-Klassiker LOOK SHARP und I’M THE MAN (beide 1979) gepasst hätte.

Foto: © Jacob Blickenstaff

CD

JOE JACKSON

VARIOUS ARTISTS GUNDERMANN

in der öffentlichen Wahrnehmung”, so Dresen weiter. „Wir fanden, dass gerade die Gundermann-Geschichte dazu einlädt, genauer hinzusehen, um zu verstehen, wie es zu so etwas kommen kann.”

Das ist Dresen, der schon mit sensiblen Filmen wie „Halbe Treppe” und „Wolke 9” brillierte, auf ganzer Linie gelungen. Selten hat man einen Film gesehen, der die DDR und ihre Künstlerszene in ihrer ganzen Komplexität so vielschichtig darstellt. In der Titelrolle glänzt Alexander Scheer („Sonnenallee”), der die Gundermann-Lieder für den Film selbst einsang.

Ebenfalls großartig: der als Kommissar Thiel aus dem Münster-„Tatort” bekannte Schauspieler Axel Prahl in einer Nebenrolle als Stasi-Offizier. Der Film macht Laune, den Liedermacher Gundermann wieder oder neu zu entdecken. 1993, wenige Jahre vor seinem viel zu frühen Tod, sang er in dem zwischen Resignation und Hoffnung pendelnden Song “Ich mache meinen Frieden”, der im Film und auf der dazugehörigen Soundtrack-CD zu hören ist: „Ich mache meinen Frieden mit all den Idioten/Die die Welt behüten woll’n mit ihren linken Pfoten.”

(Pandora, 128 Min. + Bonus) frs Seite

74

n

GoodTimes 1/2019

Doch hier wie da offenbaren sich bei genauerem Hinhören allerhand Arrangementfinessen: ein Keith-Emerson-artiger Synthesizer oder auch eine Bridge, in der nach einem furiosen Rock’n’RollSchnellfeuer-Lauf völlig überraschend eine paar zarte klassische Klaviertupfer folgen – Roll over Beethoven! Vieles von der schieren Wucht und dem wie geölt wirkenden Zusammenspiel auf FOOL ist wohl dem Umstand geschuldet, dass Jackson und seine Drei-MannCombo bereits einen Tag nach Abschluss ihrer Tournee im Juli 2018 ins Studio gingen, um noch genügend Restglut von der Bühnenpower auf Platte zu bringen. Seine Band? Das sind neben Bassist Graham Maby, mit dem Jackson schon seit seinen Anfangstagen zusammenarbeitet, erneut die beiden Musiker, die schon auf FAST FORWARD mitgewirkt haben: Teddy Kumpel (g) und Doug Yowell (dr).

Dass Jackson bereits immer ein glückliches Händchen für Balladen hatte (“Steppin’ Out”, “It’s Different For Girls”) beweist er

BOX

1969 notierte sie „Billboard” ganze 110 Mal, im Schnitt also zwei Singles pro Woche in den US-Charts, starke Studio-LPs hauten sie im Halbjahrestakt raus. Creedence Clearwater Revival aus Berkeley hatten aber mit drogeninduziertem Psychedelic weit weniger am Backen als mit straighter Mitgröl-Mucke. Die aber auf einem faszinierenden Niveau, dank der überragenden Songwriter-Qualitäten von Sänger und Leadgitarrist John Fogerty. Der brachte mit seinem älteren Bruder Tom Fogerty (g), Stu Cook (b) und Doug Clilfford (dr) einen Hammer nach dem anderen in die Langrille: CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL (Juli 1968, noch ohne Mega-SingleHit, dafür mit einer Super-Version von “Suzie Q.”), BAYOU COUNTRY (Januar 1969, mit der unverwüstlichen “Proud Mary”), GREEN RIVER (August 1969, mit dem gern unterschätzten “Lodi”), WILLY AND THE POOR BOYS (November 1969, allein wegen des mitreißenden Zwei-MinutenQuickies “Fortunate Son” das zweitstärkste CCR-Album), COSMO’S FACTORY (Juli 1970, das beste, dank der Elf-Minuten-Fassung von “I Heard It Through The Grapevine” auch im Longtrack-Format überzeugend) und PENDULUM (Dezember 1970, schon schwächer, aber mit “Hey Tonight” n

Music from the 60s to the 80s

mit dem ironischen “Dave”, dem souligen “Strange Land” und dem zärtlichen Pianosong “32 Kisses”. Dazwischen zeigt er mit dem Titeltrack “Fool”, dass sich UK-Folk durchaus mit indischen Sitarklängen und mit einer Prise kubanischer Salsa würzen lässt, ohne dass die ganze Soße gleich zu beliebig wird. Und mit der bluesigen Midtemponummer “Friend Better”, in der Teddy Kumpel eine Reihe schöner Gitarrenlicks spielt, gibt es einen der bes­ten Songs des Albums zu hören. Abschließend frönt Jackson mit dem beinahe sieben Minuten langen Titel “Alchemy” dann doch noch – zumindest ansatzweise – seinem Hang zu klassisch-sinfonischer Musik: Die Ballade, deren Gesangsmelodie sich schwebend leicht über eine ebenso ausgeklügelte wie ergreifende Akkordabfolge bewegt, ist mit Streicher-Pizzicati und einem wiederkehrenden Flötenmotiv aufpoliert, was ihr einen schillernden Kammermusik-Anstrich verleiht. Ein krönender Abschluss eines ganz und gar glänzenden Albums! (earMusic, 8/42:12) frs

CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL THE STUDIO ALBUMS COLLECTION

und “Have You Ever Seen The Rain” immer noch top). Es folgten die unausweichlichen Abnutzungserscheinungen, der Bruderzwist, der mit dem Ausstieg Toms endete, und bandinterne Querelen, weil Cook und Clifford mehr kreative Beteiligung forderten. Und auf MARDI GRAS (April 1972) auch erhielten, der schwächsten LP des Studioseptetts. Das kommt jetzt erneut im Bundle, diesmal in einem starken Klapp­deckelKarton, mit sehr gut reproduzierten Covern und mit einem fantastischen 80-Seiten-Hardcover-Booklet. Miles Showell überspielte die Quellen im HalfSpeed-Verfahren auf LP: Beim Schneiden laufen Band/Festplatte sowie Schneidemaschine mit halber Geschwindigkeit. Dynamik und Details haben so mehr Zeit, sich in die Matrizen einzugraben. Die limitierte Edition enthält ein entsprechendes Zertifikat. Das Ergebnis ist ein kraftvoller, knackiger und erstaunlich offener, dynamischer Sound, der die Vinyl-Komplett-Ausgaben von Fantasy und die erste von Universal glatt abhängt.

Einzig das längst vergriffene Set von Analogue Productions klang noch etwas vollmundiger. Aber jetzt haben Schwarzhörer in Sachen CCR wieder eine empfehlenswerte Alternative.

(Craft, 7 LPs) lbr

TOP 5 –

Greta Van Fleet – Anthem Of The Peaceful Army Paul McCartney – Egypt Station Thunder – Please Remain Seated Dean Ford – This Scottish Heart Steve Perry – Traces

1.

2.

3.

4.

5.

Fabian Leibfried

1.

2.

3.

4.

5.

Jörg Palitzsch

Sigh – Heir To Despair Anaal Nathrakh – A New Kind Of Horror Marduk – Viktoria Ace Frehley – Spaceman Antimatter – Black Market Enlightenment

1.

2.

3.

4.

5.

Jens-Uwe Berndt

1.

2.

3.

4.

5.

Paul McCartney – Egypt Station John Mellencamp – Other People's Stuff Rita Coolidge – Safe In The Arms Of Time Ry Cooder – The Prodigal Son Buddy Guy – The Blues Is Alive And Well

1. Steve Kilbey – Sydney Rococo 2. Marianne Faithfull – Negative Capability 3. Wave Pictures – Brushes With Happiness 4. Seun Kuti & Egypt 80 – Black Times 5. Cosmo Sheldrake – The Much Much How How And I Frank Schuster

Paul Simon – In The Blue Light Mark Knopfler – Down The Road Wherever Tony Bennett & Diana Krall – Love Is Here To Stay Keith Urban – Graffitti U Paul McCartney – Egypt Station

1. Steiner & Madlaina – Cheers 2. Israel Nash – Lifted 3. Fools Garden – Rise And Fall 4. Jayhawks – Back Roads And Abandoned Motels 5. Der Nino aus Wien – Der Nino aus Wien

Rüdiger Bloemeke

Ulrich Schwartz

1. Riverside – Wasteland 2. Cowboy Junkies – All That Reckoning 3. Tokunbo – White Swan 4. Tord Gustafson – The Other Side 5. Jeff Goldblum – The Capital Studios Sessions

1. Paul McCartney – Egypt Station 2. Mark Knopfler – Down The Road Wherever 3. Eros Ramazzotti – Vita Ce N'e 4. Herbert Grönemeyer – Tumult 5. Eric Clapton – Happy Xmas

Lothar Brandt

Christian Simon

1.

2.

3.

4.

5.

1. Stuart A. Staples – Arrhythmia 2. Jonathan Wilson – Rare Birds 3. Ryley Walker – The Lillywhite Sessions 4. Magpie Salute – High Water I 5. Theodore – Inner Dynamics

Eric Bibb – Global Griot Boz Scaggs – Out Of The Blues Reverend Shawn Amos – Breaks It Down Hawkwind – Road To Utopia Willie Nelson – My Way

Alan Tepper

Michael Fuchs-Gamböck

1. Angelique Kidjo – Remain In Light 2. Buddy Guy – The Blues Is Alive And Well 3. Black Sorrows – Citizen John

4. Dan Stuart – The Unfortunate Demise Of Marlowe Billings

5. Ry Cooder – The Prodigal Son

1. Jonathan Wilson – Rare Birds 2. Ray Davies – Our Country – Americana 2 3. Paul McCartney – Egypt Station 4. JCM – Heroes 5. Slim Chance – New Cross Road Uli Twelker

Hans-Jürgen Günther

1. Johnny Marr – Call The Comet 2. Magpie Salute – High Water I 3. Alberto Rigoni Feat. Marco Minnemann – Evorevolution 4. Wilko Johnson – Blow Your Mind 5. Pineapple Thief – Dissolution

1. Haken – Vector 2. Joe Bonamassa & Beth Hart – Black Coffee 3. Riverside – Wasteland 4. Pineapple Thief – Dissolution 5. Between The Buried And Me – Automata II Ralf Günther

Thomas Wachter

Leo Lyons

1. Spiritualized – And Nothing Hurt 2. Paul Weller – True Meenings 3. Get Well Soon – The Horror 4. Villagers – The Art Of Pretending To Swim 5. Steve Kilbey – Sydney Rococo

1. Willie Nelson – Last Man Standing

Alexander Neumann

1.

2.

3.

4.

5.

Thunder – Please Remain Seated Kal David & Lauri Bono – Paragon Eric Bibb – Global Griot Magpie Salute – High Water I Lance Lopez – Tell The Truth

Philipp Roser

Horst Berner

1.

2.

3.

4.

5.

Paul McCartney – Egypt Station David Crosby – Sky Trails Magpie Salute – High Water I Eels – The Deconstruction Ziggy Marley – Rebellion Rises

2. Joe Bonamassa & Beth Hart – Black Coffee

Eric Clapton – Merry Xmas Paul McCartney – Egypt Station Willie Nelson – Last Man Standing Rosanne Cash – She Remembers Everything Ray Davies – Our Country – Americana 2

3. American Aquarium – Things Change 4. Ashley McBryde – Girl Going Nowhere 5. Blackberry Smoke – Find A Light

Helmut Ölschlegel GoodTimes 1/2019

n

Music from the 60s to the 80s

n

Seite

75

© Pressefoto

1.

2.

3.

4.

5.

ALBEN 2018

MITARBEITER & STARS

POP BRETT YOUNG TICKET TO LA

Eine Ellbogenverletzung hat den ehemaligen Baseball-Nachwuchsspieler Brett Young aus dem sportlichen Rennen geworfen, dann entdeckte er die Musik für sich. Was für ein Glück, könnte man sagen: Für Autorenbeteiligungen gab es inzwischen Platin-Auszeichnungen, mit seiner Single “Sleep Without You” enterte er die Country-Charts. Und auch mit dem Album TICKET TO LA bietet er großartige Pop-Hymnen mit Feingefühl und musikalischer Leichtigkeit. Okay, dies mögen böse Zungen als hoffnungslos romantisch abtun, aber hinter den Songs wird auch ein Songwriter sichtbar, der weiß, wie man gefühlvolle Hits schreibt. Nicht umsonst wurde er bei den Country Music Association Awards 2018 als „New Artist Of The Year” nominiert. TICKET TO LA könnte ein nächster Schritt zum ganz großen Check-In werden.

(Big Machine, 13/47:12) jp

KEIMZEIT

DAS SCHLOSS

Wie so oft bei Norbert Leisegang und Keimzeit weist DAS SCHLOSS, der Titel ihrer neuen CD, in (mindestens) zwei Richtungen. Einerseits geht es um das Schloss, in dem sich die Schule befand, die Leisegang einst besuchte, andererseits aber auch um ein Fantasiegebilde aus Papier, um einen persönlichen Rückblick in die frühe Kindheit, wo das Einreißen von Konventionen zum Programm gehört. Schon immer war diese gedankliche Freiheit einer der Grundpfeiler für die Musik von Keimzeit, und gerade mit Blick auf die Morgenluft witternden Populisten kommt es genau zur richtigen Zeit. Musikalisch ist das neue Album alles andere als eine Neuerfindung der Band, wie auch die Handschrift von Texter und Komponist Norbert Leisegang unverkennbar ist. Allenfalls in den Arrangements sowie in der Produktion von Moses Schneider (Tocotronic, Beatsteaks) zeigt sich eine neue, moderne Herangehensweise: erdiger Klang mit direkten Bezügen zum Livesound, intensiv, berührend und zeitlos aktuell.

(Comic Helden, 12/35:43) us

CARPENTERS

WITH THE ROYAL PHILHARMONIC ORCHESTRA

Der Stimme von Karen Carpenter (†1983) ist heute noch kaum zu widerstehen, zumal wenn sie die süffigen Vokalharmonien mit Bruder Richard anstimmt. Der hat jetzt die größten Erfolge des Duos überarbeitet und mit dem Royal Philharmonic Orchestra angereichert. Um allen Befürchtungen entgegenzutreten: Er hat die ohnehin schon perfekt aufgenommenen Originale nicht kaputtgemacht, diese Pop-Meisterwerke auch nicht ihrer Essenz beraubt. Die Stimmen sind präsent wie eh und je, die Schönheit der Songs ist nicht noch weiter geglättet.

Es hätte der fetten Streicher/Bläser nicht unbedingt bedurft, andererseits sorgen sie

CD-Rezensionen für neue, frische Klangnuancen, hieven beispielsweise “Yesterday Once More” noch mal auf ein anderes Level. Das Highlight aber ist die Carpenter-Balladeninterpretation der Beat­les-Vorlage “Ticket To Ride”.

(Universal, 18/66:26) pro

MARIANNE FAITHFULL COME STAY WITH ME – THE UK 45s 1964–1969

Im November veröffentlichte Marianne Faithfull NEGA­ TIVE CAPABILITY (CD-Highlight in GoodTimes 6/2018).

Für das allseits gefeierte Album spielte die inzwischen 72-Jährige auch ihren ersten Hit “As Tears Go By” (1964, UK #9) neu ein. Das reife Alterswerk macht es doppelt interessant, mal wieder ihre ersten Singles aufzulegen, die sie zwischen 1964 und 1969 ab dem zarten Alter von 17 für das DeccaLabel aufnahm. COME STAY WITH ME – THE UK 45s 1964–1969 versammelt die A- und B-Seiten sowie die EP „Go Away From My World”. Erstaunlich, wie hoch und engelhaft Faithfulls Stimme damals klang, bevor Drogen sie zu dem rauen, tiefen Organ machten, das man seit ihrem 1979er Comeback mit BROKEN ENG­ LISH kennt. In den Sixties präsentierte Stones-Manager Andrew Loog Oldham die damalige Freundin Mick Jaggers in einem mit Orchester aufgepeppten Popsound. Faithfull interpretierte Traditionals wie “Greensleeves” und “House Of The Rising Sun” sowie Pop- und Folksongs wie “Yesterday”, “Blowin’ In The Wind” und das von Jackie DeShannon geschriebene “Come And Stay With Me” (1965, UK #4). Zunehmend etablierte sie sich jedoch als Autorin eigener Songs, etwa mit “Sister Morphine”, das sie zusammen mit Jagger/Richards schrieb und mit Ry Cooder an der Slidegitarre einspielte. Der Song landete als B-Seite auf ihrer letzten Decca-Single; die Plattenfirma zog sie allerdings wieder zurück, da sie mit ihrem Drogenbezug zu heikel wurde. Darauf deuteten sich schon die dunkle Stimme und Stimmung an, für die man die Faithfull bis heute schätzt.

(Ace, 22/64:41) frs

MOE'S ANTHILL QUITTER

Nach drei Studio-Alben und einem Klassikprojekt schlagen Moe’s Anthill mit QUITTER ein weiteres Kapitel ihrer Vielseitigkeit auf. Hinter dem Bandnamen stecken der Schweizer Mario Moe Schelbert und seine Band aus dem Kanton Uri. Geprägt von zerbrechlichen Arrangements, Banjo- und Gitarrenpickings fliegen die Songs ganz leicht durch die Luft, als ob sie nichts aufhalten könnte. Man verortet diese Musik an der Grenze von Neo-Folk und amerikanischem Songwriting, tatsächlich haben Moe’s Anthill zehn Pop-Perlen geschaffen, die unterschiedlicher nicht sein können. Aufgebaut als wuchtige Mauer wie in “New Age”, die dann wieder dahinbröckelt, klirrend wie in “No Name Brass Bands” bis hin zum filigranen “And Yet It Seite

76

n

GoodTimes 1/2019

Moves”. Der Titelsong “Quitter” zeigt die ganze Größe dieser Band.

(Tourbomusic, 10/50:10) jp

DEAN FORD

THIS SCOTTISH HEART

Mit seiner Band Marmalade und dem Welthit “Reflections Of My Life” hat Dean Ford Popgeschichte geschrieben, an Silvester 2018 ist der als Thomas McAleese geborene Schotte im Alter von 73 Jahren verstorben. Mit THIS SCOTTISH HEART ist kurz vor seinem überraschenden Tod noch eine wunderschöne Doppel-CD erschienen. 30 Stücke hat er im Laufe der letzten Jahre fast im Alleingang in seiner Wahlheimat Kalifornien eingesungen und -gespielt, allesamt natürlich selbst komponiert. Vor allem, wie es ihm dabei immer wieder gelang, Inhalt und Musik zu einer Einheit werden zu lassen, zeugt von seinem großen Können, und wen wundert es, liefert der Text des Eingangs zitierten Hits doch das thematische Drehbuch für dieses Album. Auch stilistisch zog Ford alle Register, hat von gutem altem Pop der 60er Jahre über Singer/Songwriter-Balladen bis zu Folk – auf “Glasgow Road” gibt es sogar schottische Bagpipes zu hören – ein ebenso breites wie hochwertiges Spektrum im Programm, und im dicken Booklet gibt es sämtliche Texte zum Mitlesen.

(Shine On, 17/66:21, 13/46:47) us

CAROLE KING

ONE TO ONE / SPEEDING TIME

Der Twofer aus dem Hause BGO ruft in Erinnerung, welch begnadete Songschmiedin und Interpretin Carol King war (und ist). ONE TO ONE schloss 1982 nahtlos an ihre Erfolgszeit in den 70er Jahren an, auch wenn sie in jenen Jahren unter dem Wahrnehmungsradar unterwegs war. Mit einer typischen L.A.-Produktion lieferte sie Glanznummern wie “Read Between The Lines” (Ballade), “It’s A War” (Sing­ along-Pop) oder “Goat Annie” (fast Country Rock) – einfach eingängige, aber keineswegs konturenlose Songs. SPEEDING TIME bot ein Jahr später bei einer erneuten Zusammenarbeit mit ihrem früheren Erfolgsproduzenten Lou Adler (TAPESTRY) aus heutiger Sicht ein wenig viel Synthesizer- und Computerspielereien, die den Gehalt der (immer noch substanzreichen) Lieder etwas poppig verwässerten. Dabei sind nicht nur das Titelstück oder “One Small Voice” immer noch hörenswert.

(BGO, 20/72:16) pro

SIMON & GARFUNKEL

PARSLEY, SAGE, ROSEMARY AND THYME

In einer Zeit voller politischer Schreihälse, zunehmender Aggressivität und Unzufriedenheit wirkt die Musik von Simon & Garfunkel aus dem Jahr 1966 geradezu magisch und dient der Seelenpflege. Das verträumte “Scarborough Fair/Canticle” zaubert Stimmung pur, ähnlich wie das eindringliche “A Poem On The Underground” oder lupenreiner Singer/Songwriter (“Cloudy”). Ein n

Music from the 60s to the 80s

positives “Homeward Bound” wird nur noch von “The 59th Street Bridge Song (Feelin’ Groovy)” übertroffen, bei dem man sich tatsächlich ziemlich „groovy” fühlt. Herrlich!

Perfekter Satzgesang, vorzügliches Fingerpicking und natürlich die Songs als Ganzes bewegten und bewegen die Hörer immer noch.

Das Mastering hätte noch minimale Höhen vertragen, wird jedoch Vinylfans aufgrund des ausgewogenen Bass- und Mitten-Anteils gefallen.

(Mobile Fidelity/Sieveking Sound, 28/53) at

MANUEL SCHMID & MAREK ARNOLD ZEITEN

Der Grundstein für dieses Album wurde bereits im Jahr 2012 gelegt, als sich die Wege von Marek Arnold und Manuel Schmid kreuzten.

Der Saxofonist und Keyboarder Arnold war zwar nur für kurze Zeit Mitglied der SternCombo Meißen, doch fand er damals mit Sänger und Keyboarder Schmid einen Bruder im Geiste. Anspruchsvolle Rockmusik mit Texten jenseits der üblichen Rock-PopKlischees stand ihnen im Sinne, doch durch zahlreiche andere (teilweise wie Toxic Smile höchst erfolgreiche) Projekte klappte es bis auf das gemeinsame Bandprojekt Cyril nie mit einem gemeinsamen Album. Doch nun haben es die beiden umtriebigen Musiker endlich geschafft, mit ZEITEN ein Album einzuspielen, das von Anfang an als Kooperation ausgelegt war. Neben neuen Kompositionen und einer Neuinterpretation aus dem Cyril-Album wurden auch Stücke verwendet, die Arnold für seine Progressive-Rock-Band Toxic Smile geschrieben hat. Sämtliche Arrangements wurden neu erarbeitet und pendeln zwischen akustischem Art-Rock und jazzigem Pop. Also genau die Art von Musik, die man in den letzten Jahren auch von der Stern-Combo Meißen hören konnte, wenn auch als Duo instrumental weitaus zurückgenommener.

(A&O, 12/55:54) us

VARIOUS ARTISTS

REACH THE TOP! – RARE GEMS FROM THE TONY MACAULAY SONGBOOK 1965–1974

Der Londoner Tony Macaulay gehörte Mitte der Sixties bis Mitte der Seventies zu den gefragten Songwritern und belieferte Gruppen wie die Hollies (“Sorry Suzanne”), Foundations (”Build Me Up Buttercup”, ”Baby, Now That I’ve Found You”) oder Edison Lighthouse [”Love Grows (Where My Rosemary Goes)”] mit Top-Hits. Exakt diese Gassenhauer findet man auf dem vorliegenden Sampler ... nicht! Denn das Teensville-Label hat es sich zur Aufgabe gemacht, statt zigmal kompilierter Hits lieber kaum Bekanntes vor dem Vergessenwerden zu bewahren. Es ist also schon ein vertieftes Interesse an Popmusik vonnöten. Aber wer sich darauf einlässt, kann so manche Perle entdecken. Ein paar Kostproben: Move-Sänger Carl Wayne ist mit ”San Diego” und ”The Songs We Sang Together” vertreten; Herman’s-HermitsSänger Peter Noone mit ”Blame It On The

POP Pony Express” und ”Meet Me On The Corner Down At Joe’s Café”; Billy Fury mit “My Whole World Seems To Be Tumblin’ Down”; Ben Thomas mit “The Nearest Thing To Heaven”; The World Over mit “Boulevard St Michelle” und Michelle & Jeff mit “Baby Make It Soon”. Also, auf zum Aufspüren persönlicher „Geheim-Hits” ...

(Teensville, 28/78:42) hjg

SONNY & CHER

LOOK AT US / THE WONDROUS WORLD OF SONNY & CHER / IN CASE YOU'RE IN LOVE

Es ist, als nähme man in einer Zeitmaschine Platz und würde in eine unbeschwert vor sich hin lebende Zeit zurückkehren, wenn man LOOK AT US in den CD-Player legt und “I Got You Babe” als Opener ertönt.

Drei Alben, die Sonny & Cher zwischen 1965 und 1967 für Atlantic Records aufgenommen hatten, sind hier zusammengefasst, klanglich im Vergleich zum Sundaze-Reissue vor 20 Jahren deutlich aufgebessert. Und so kann man mit “The Beat Goes On”, “Groovy Kind Of Love”, “Then He Kissed Me”, “But You’re Mine” oder “Little Man” in nostalgischen Kindheits- und Jugenderinnerungen schwelgen. Und auch die meisten anderen Nummern auf den drei Alben brauchen sich in ihrer Eingängigkeit nicht dahinter zu verstecken. Die Preziosen enthält der dritte Silberling, auf dem Non-Album-Singles (A- und B-Seiten) zusammengefasst sind.

Auch der musikalische Beitrag “It’s The Little Things” zum Film „Good Times” ist in Stereo und Extended Version dabei, desgleichen ein paar abgefahrenere Nummern. Dazu ein vorzügliches Booklet, das auch beim Lesen in die Sixties zurückversetzt ...

(BGO, 24/68:25, 12/36:55, 17/61:38) pro

VARIOUS ARTISTS

BEST OF AUSTRIA MEETS CLASSIC

Es ist immer wieder beeindruckend, mit welch unverkrampfter Art und Weise unsere österreichischen Nachbarn an bestimmte Dinge herangehen. Anderswo würde bei opulenten Streicherarrangements oder bei Video-Einspielungen lange verstorbener Musiker schnell die Rede von Kitsch oder vom kommerziellem Ausverkauf sein, nicht so in der Wiener Stadthalle, wo im vergangenen Sommer unter der Leitung von Christian Kolonovits die Crème de la Crème der österreichischen Rock- und PopKünstler zusammen mit einem 70-köpfigen Symphonie-Orchester auftrat. BEST OF AUSTRIA MEETS CLASSIC präsentiert nun auf zwei CDs die Höhepunkte dieses Abends, bei dem es einmal quer durch die neue und alte Geschichte des Austro-Pop ging. Von Grand-Prix-Gewinner Conchita über Marianne Wendt bis zu Wolfgang Ambros, von jungen Acts wie Wanda und Voodoo Jürgens bis zu Legenden wie Opus und STS, und natürlich durften auch Erinnerungen an Georg Danzer, Ludwig Hirsch und Wilfried nicht fehlen.

(Universal, 11/44:41, 11/53:43) us

ROCK THE CLAYPOOL LENNON DELIRIUM SOUTH OF REALIT Y

Vom Bandnamen her könnte man das Projekt von Sean Lennon und Primus-Sänger/ Bassist Les Claypool weiterhin für einen einmaligen Scherz halten: The Claypool Lennon Delirium. Doch der Scherz dauert nun schon seit drei Jahren an, und musikalisch meinen es die Herren total ernst: ausgefeilte Arrangements, knifflige Instrumentalparts, achtminütige mehrteilige Stücke. Nach dem 2016er Debütalbum und einer EP mit Coverversionen (unter anderem Pink Floyd und King Crimson) folgt nun mit SOUTH OF REALITY abermals ein Werk, das Freunden des Psychedelic und Progressive Rock das Herz aufgehen lässt. Der Sound ist von Claypools schnarrendem und groovigem Bass geprägt sowie von Lennons erstaunlich gewandtem Gitarrenspiel. Da Seans Stimme nach seinem Vater John klingt, hat man nicht selten das Gefühl, ein verschollenes PsychedelicWerk der Beatles zu hören, auf dem die frühen Pink Floyd zu Gast waren. Abgedreht – doch sehr, sehr gut!

(ATO, 9/47:36) frs

BIG BROTHER & THE HOLDING CO.

SEX, DOPE & CHEAP THRILLS

Selbst in den Aufbruchszeiten des „Summer Of Love” 1968 war den Verantwortlichen bei Columbia der Albumtitel SEX, DOPE & CHEAP THRILLS zu gewagt.

Und so gab es das zweite Album von Big Brother & The Holding Co. mit Sängerin Janis Joplin als CHEAP THRILLS – es schoss auf #1 der US-Charts. Zum 50-jährigen Veröffentlichungsjubiläum ist die Scheibe jetzt mit vollem Titel und als Doppel-CD/LP erhältlich. Ohne die bekannte LP-Originalfassung von 1968, vielmehr sind 29 Studio-Outtakes zu hören.

25 davon waren bislang unveröffentlicht, ebenso die Live-Aufnahme von “Ball And Chain” (Winterland Ballroom, 12.4.1968).

Es tönt wesentlich rauer, ungeschliffener, bluesiger, mit teils grandiosen Instrumental- und leidenschaftlichen Vokalperformances. Eine hervorragende Ergänzung zu den seit einem halben Jahrhundert bekannten Aufnahmen.

(Sony Music, 14/69:44, 156/68:34) pro

ANATHEMA

INTERNAL LANDSCAPES

Als Anathema vor gut zehn Jahren zum Kscope-Label wechselten, waren ihre Doom-Metal-Zeiten schon längst Geschichte. Melodischer Prog Rock stand stattdessen im Mittelpunkt, und vor allem dass mit Lee Douglas auch eine weibliche Singstimme die Führung übernehmen konnte, sorgte dafür, dass sich ihr stilistisches Spektrum immer mehr verbreiterte.

Mit 13 Stücken aus den Jahren 2008 bis 2018 liefert INTERNAL LANDSCAPES nun auch den hörbaren Beweis für diese These, konzentriert sich mit klasse Tracks wie “Thin Air”, “Dreaming Light” oder GoodTimes 1/2019

n

CD-Rezensionen “Springfield” auf bekannte Highlights.

Und auch wenn einige Songs dieser Compilation jetzt natürlich aus ihrer ursprünglichen musikalischen Umgebung herausgenommen wurden, entstand mit dieser Rückschau ein wunderbares Album, dem man die zeitlich verschiedene Herkunft der einzelnen Songs in keinster Weise anhört.

(Kscope, 13/77:05) us

VARIOUS ARTISTS

THE SPIRIT OF SIREENA VOL. 13

Der Label-Sampler von Sireena Records gehört zum Jahreswechsel wie Silvester und Neujahr. Ein stilistisch kunterbuntes Potpourri blickt zurück auf Veröffentlichungen des zurückliegenden Jahres. Dabei fragte sich der Rezensent, ob ein weniger sperriger Einstieg in VOL. 13 nicht besser gewesen wäre als der durch die Multimedi-Art-Künstler Tura Ya. Etwa mit Bay-Area-Rock (ExMoby-Grape-Mann Don Stevenson), treibendem Rock’n’Roll (Eric Burdon & Rock Circus) oder knackigem deutschsprachigen Melodic Hard Rock (Desperado). Oder mit Psychedelic Krautrock wie dem der Electric Family, einer der Bands von Labelchef Tom Redecker. Ebenfalls mit je einem Song dabei: New Nektar, Tri Atma, Fido Plays Zappa, Pachinko Fake, Witthüser & Westrupp und die Real Ax Band. Ebenso vielfältig wie abwechslungsreich (und unterhaltsam) wie nahezu alles aus dem Hause Sireena.

(Sireena, 12/72:14) pro

SMAF BOOM

Hört sich an wie Tex-Mex aus einem alten Spaghetti-Western und dann wieder wie der gitarrenbetonte Motown-Sound der 1960er Jahre. Smaf, ein Quartett um den Gründer und Bassisten Sebastian Flach, lässt sich in keiner Schublade ablegen – und das ist auch gut so, denn man wird immer wieder freudig überrascht. Zum Beispiel von “Have You Ever”, wo Franziska Schuster als Gastsängerin dabei ist. Wobei sie doch auch ganz gut als festes Bandmitglied in diese Gruppe passen würde, um den zum größten Teil instrumentalen Stücken noch mehr Farbe zu verleihen.

Glanzstück ist “Left Lane”. Ein 7:30 Minuten andauernder Psychedelic-Song, der an die besten Zeiten von Jefferson Airplane erinnert. Er nimmt einen zu Beginn ganz behutsam mit, bis man bemerkt, dass man sich auf einer lange Reise befindet, die am Ende ganz groß endet.

(DMG, 9/44:23) jp

BE-BOP DELUXE SUNBURST FINISH

Für den innovativen Gitarrenmagier Bill Nelson waren Be-Bop Deluxe 1972–1978 mit Keith-Moon-Fan Simon Fox und dem später zu Miller Andersons The Dukes gewechselten singenden Bassmann Charly Tumahai nur eine Station, mit dem grandiosen Top-30-Call-&-Response-Reggae “Ships In The Night”, auf diesem Originalund Remix-Doppel fünfmal beleuchtet:

Music from the 60s to the 80s

n

Seite

77

ROCK stereo Remastert, Single, 2018 Stereo-Remix, erste Version und Alternative Vocal.

Dabei sind andere Tracks von SUNBURST FINISH (1976) – Anspielung auf Nelsons Lieblings-Gitarren-Lackierung – ebenso hörenswert wie der Queen-eske Opener “Fair Exchange”, Nelsons Hommage an Jimi Hendrix, “Crying To The Sky”, oder Folk-goes-Pop “Beauty Secrets”. Ein neuer Stereomix kitzelt Gitarren- & PerkussionsDetails heraus.

(Esoteric, 11/43:36, 16/60:37) utw

DOCTOR LOVE POWER PETE THE PAINTER

Lust auf lässig coole Musik? Dazu noch handgemacht, garantiert Overdub-frei und analog in einer alten Tenne eingespielt? Wer zudem noch ein paar Alben von Tom Waits, Dr. John oder Captain Beefheart im Regal stehen hat, der dürfte bei Doctor Love Power an der richtigen Adresse sein. Bis auf das Traditional “Careless Love” hat Sänger und Gitarrist Mark Bloemeke alle Songs selbst geschrieben, unterstützt wurde er von Bassist David Hinze sowie Andy Plath am Schlagzeug. Die Themen, die das Trio auf seinem neuen Album PETE THE PAINTER zu Songs verarbeitet hat, sind weit gefächert: Der Titelsong widmet sich dem Hamburger Maler Peter Boué, mit dem autobiografischen “Living On Music” geben sie einen Einblick in das wechselhafte Leben als Musiker, “Coffee Roller” war eine Auftragsarbeit für ein junges Unternehmen, das schneller wieder vom Markt verschwunden war, als der Song fertig wurde. Oh ja, sehr sympathisch!

(Last Rebel, 12/48:53) us

WITHIN TEMPTATION RESIST

Die 1996 gegründete Symphonic-MetalBand Within Temptation zählt zu den erfolgreichsten niederländischen Acts. Nach dem Album HYDRA (2014) fiel die Band in eine Schaffenskrise. Man war mit dem Mix aus klassischen Metalriffs und Sinfonie-Orchester an Grenzen gestoßen. Nun hat man sich wieder zusammengerauft, am Sound gefeilt und ein neues Album eingespielt. Thematisch wird zum Widerstand gegen Regierungen und Konzerne aufgerufen, die die individuelle Freiheit untergraben. Passend hierzu klingt die Gruppe direkter und härter, fette Bässe und futuristische Sounds erklingen, anderseits aber auch poppig-eingängige Hooks. Auf bombastische Keyboardklänge muss jedoch nicht verzichtet werden, auch auf Opernchöre trifft man noch vereinzelt. Sängerin Sharon den Adel steht im Mittelpunkt, verstärkt durch die Gäste Anders Fridèn (In Flames) und Jacoby Shaddix (Papa Roach).

(Vertigo, 10/47:43) rg

DNA

PART Y TESTED

Ein weiteres Album aus dem Backkatalog des Schlagzeugers Carmine Appice. PARTY TESTED der Band DNA stammt aus dem Jahre 1983 und ist das Album einer

CD-Rezensionen der größten, aber kurzlebigsten Bands, bei der neben Appice auch der Gitarrist Rick Derringer, Bassist Jimmy Johnson und Keyboarder Duane Hitchings dabei waren. Offensichtlich wurde das Album nur für Derringer gemacht. Der umtriebige Musiker war Mitte der 1980er Jahre viel beschäftigt: Er spielte bei Alice Cooper, Steely Dan, Todd Rundgren und Kiss mit, einige wenige Höhepunkte seiner Karriere. DNA sind da wie ein Zwischenspiel, der Opener “Doctors Of The Universe” gibt den schnellen Taktschlag vor. Mit “Rock & Roll, Part II” werden Erinnerungen an Gary Glitter und seinen Hit mit der unvergesslichen Textzeile „Rock and ro-o-oll, rock and roll” wach.

(Metalville, 7/30:53) jp

ELVIS PRESLEY

'68 COMEBACK SPECIAL – 50TH ANNIVERSARY EDITION

Hätte sich Elvis’ Manager Colonel Parker zu Beginn des Jahres 1968 durchgesetzt, dann würde man mit dieser wunderschönen Box dem King Of Rock’n’Roll heute dabei zuhören, wie er (wahrscheinlich ziemlich schnulzige) Weihnachtslieder zum Besten gibt, die beiden Blu-rays würden den Sänger statt im schwarzen Lederdress im roten Nikolauskostüm zeigen. Doch glücklicherweise widersetzte sich der mit den Planungen beauftragte Steve Binder dem Willen des Managers und plante stattdessen eine TV-Show, die Elvis in unterschiedlichen Segmenten von seinen besten Seiten zeigen sollte. Sitzend („Sitdown Show”) im Kreise weniger Musiker, die man mit Scotty Moore und D.J. Fontana aus seinen SunRecords-Zeiten rekrutierte, ging es zurück zu seinen Rock’n’Roll-Wurzeln. In einem anderen Segment waren es The Blossoms (ein weiblicher Background-Chor), mit Hal Blaine, Tommy Tedesco und Larry Knechtel Mitglieder der legendären Wrecking Crew sowie ein Orchester, die Elvis begleiteten. Weil er nach über sieben Jahren Abstinenz von der Livebühne anfangs überaus nervös war, wurden Ende Juni 1968 zwei volle Tage für die Proben angesetzt.

Parallel dazu fanden die ersten Aufzeichnungen statt, am 29. und 30. Juni 1968 wurden insgesamt vier Livesets festgehalten, zwei pro Tag. Für jeden neuen Auftritt hat man das Publikum ausgetauscht, auch dem Protagonisten wurde nach jeder Show ausreichend Zeit gegeben, um immer wieder frisch durchstarten zu können – und außerdem musste sein durchgeschwitzter schwarzer Lederanzug immer wieder getrocknet werden. Und nachdem Presley mit zunehmender Zeit immer selbstsicherer wurde, entschloss er sich kurzfristig dazu, Songs wie “Jailhouse Rock” und “Hound Dog” ohne weitere Musiker im Stehen („Standup Show”) zu singen. Die Aufnahmen von Shows und Proben wurden schon mehrfach in unterschiedlichen Formaten veröffentlicht, meistens in Ausschnitten, zuletzt erschien vor gut zehn Jahren eine 4-CD-Box, die den Großteil des dabei entstandenen Audiomaterials lieferte. Mit Seite

78

n

GoodTimes 1/2019

der nun zum 50-jährigen Jubiläum veröffentlichten LP-großen Box ‘68 COMEBACK SPECIAL erscheint erstmals das komplett vorhandene offizielle Audiomaterial inklusive der Probesessions mit der Wrecking Crew, das Gleiche gilt auch für das umfangreiche Videomaterial, das dazu noch seine Blu-ray-Premiere feiert. Dokumentiert ist das Ganze in einem klasse bebilderten 80-seitigen Begleitbuch, in dem es – siehe Colonel Parkers Weihnachtsidee – noch einige Storys und Anekdoten mehr zu lesen gibt.

(RCA, 5 CDs, 2 Blu-rays) us

sich keineswegs um Resteverramschung, sondern um wertvolles Hörgut des eins­ tigen Aushängeschilds des Alternative Country, das von Punk ebenso beeinflusst war wie von Dylan, den Byrds oder Beat­ les. Gerade mal vier Jahre von 1984 bis 1987 und dann bei gelegentlichen Reunions gab es die Long Ryders, doch 2019 melden sie sich ausgiebig tourend zurück.

(Cherry Red, 12 Songs als Vorabstream + 15/55:38, 12/45:40, 19/47:59 + 14/50:35, 20/773:44, 13/50:22) pro

WILLE & THE BANDITS

Wer diese Band aus den Niederlanden noch nicht kennt, der darf zur Einordnung einen Blick auf die Bands werfen, für die Produzent Erwin Musper sonst noch tätig war und ist: Van Halen, die Scorpions, Chicago und Metallica, dazu Musiker wie David Bowie, Elton John und Mick Jagger. Bildet man die Quersumme daraus, dann bekommt man einen ganz guten Eindruck davon, wie die Musik von Vanderlinde klingt. Auf ihrem neuen Album haben sie auch einige Songs mit dabei, die stark an Tom Petty & The Heartbreakers erinnern. Auf ENTERING THE CIRCUS steht vor allem die Qualität in Sachen Songwriting von Namensgeber, Bassist, Gitarrist und Sänger Arjan Vanderlinde im Mittelpunkt. Doch auch wie er die Songs mit seiner Band umsetzt, wird von Album zu Album immer besser, und so dürfte sich die Bekanntheit von Vanderlinde unaufhaltsam erhöhen, dürften die Tage, als sie noch als Geheimtipp durchgingen, langsam zu Ende gehen.

(Snakebite, 18/58:03) us

PATHS

Mit dem richtigen Label im Rücken – und natürlich ohne Knebelvertrag – wären Wille & The Bandits zwischen 1968 und 1971 richtig groß geworden. Die Briten haben neben der perfekten Mischung von hartem Blues Rock und folkigem Balladenstoff ein Klangbild, das prima harmoniert. Da sind rumorende Gitarren, die mal schmettern, mal beinahe nur surren. Da ist diese angeknackste Stimme von Gitarrist Wille Edwards, die trotz melancholischen Grundtons herrlich räudig klingen kann.

Ein Hauch Latin, etwas Soul und ein Trip Rock verleihen einigen Songs eine zusätzliche Würze. Aber was nutzte das, wenn es den Stücken an Esprit mangeln würde. Dem ist aber nicht so. Ideen gibt es reichlich (wie in dem an Aerosmith erinnernden Rap “Keep It On The Downlow”), manche Melodien sind einfach nur herrlich (“One Way”), und spätestens das psychedelische “Find My Way” verpflichtet zum Kauf.

(Farm Hand, 11/48:29) jub

THE LONG RYDERS

PSYCHEDELIC COUNTRY SOUL + STATE OF OUR UNION + TWO FISTED TALES

Mitte Februar gibt es mit PSYCHEDELIC COUNTRY SOUL nach gut 30 (!) Jahren ein neues Studio-Album der Long Ryders, und das in der klassischen Besetzung mit Sid Griffin, Stephen McCarthy, Tom Stevens und Greg Sowders. Mehr Country als Psychedelia ist zu hören, die Band demonstriert beseelt aufspielend ihr Händchen, auch mal eingängige Popmelodien einfließen zu lassen (die Bangles sangen Chor!), das Gitarrenspiel von Griffin und McCarthy hat stellenweise immer noch etwas Magisches, die elf neuen Songs besitzen die alte Klasse, und die einzige Fremdnummer, “Walls”, ist eine gelungene Verbeugung vor Tom Petty. Dem neuen Opus hat Cherry Red grandiose Neuauflagen der beiden klassischen LongRyders-Alben STATE OF OUR UNION (1985) und TWO FISTED TALES (1987) vorausgeschickt. Diese Reissues übertreffen die Wiederveröffentlichungen von 2004 um Längen: Umfassen sie jeweils doch drei CDs mit reichlich Bonusmaterial (Demos, Outtakes, live), das es wert ist, so genannt zu werden. Dabei handelt es n

Music from the 60s to the 80s

VANDERLINDE

ENTERING THE CIRCUS

GREEN RIVER

DRY AS A BONE + REHAB DOLL

Die 1984 in Seattle gegründete Gruppe wird als eine der ersten Grunge-Bands angesehen. Ihrer Mixtur aus Punk, Garage Rock und Heavy Metal war allerdings nie der große Erfolg beschienen, wie ihn später Pearl Jam oder Soundgarden einfahren sollten. Auch gab es bezüglich der musikalischen Ausrichtung immer wieder Probleme. Sänger Mark Arm stand auf einfachen Punk, während die anderen Musiker in Richtung komplexeren Rock tendierten. Dies lässt sich auch gut an der Wiederauflage der 1986er EP „Dry As A Bone”, welches noch mit einfachen Mitteln rau produziert wurde, sowie anhand des 1987 in einem modernen Studio eingespiel­ten Albums REHAB DOLL nachhören. Die Differenzen waren unüberwindlich, Green River lösten sich Ende 1987 auf. Ein interessantes Zeitdokument, um viele Bonustracks ergänzt.

(Cargo, 16/66:18 + 12/62:04) rg

DBA

THE SKY IS FALLING

Die 72-jährige US-Schlagzeuglegende Carmine Appice war im Laufe ihrer langen Karriere an über 70 Alben beteiligt.

Jetzt werden die älteren Arbeiten wieder neu aufgelegt. Dazu zählt auch THE

ROCK SKY IS FALLING, ein Album, das 2001 mit dem Titel DOIN’ BUSINESS AS ... veröffentlicht wurde.

Damals dabei waren der Produzent und Gitarrist Rick Derringer und ExVanilla-Fudge-Bassist Tim Bogert.

Die CD glänzt nicht nur mit zwei Bonustracks, einer Livefassung von Derringers “Rock’n’Roll Hoochie Coo” und dem zeitlosen Hit “Hang On Sloopy” von The McCoys, sondern durchgehend mit zeitlosem und klassischem Hard Rock. Alles hört sich altvertraut an, wobei sich diese CD einem schnell erschließt. Obwohl das Songmaterial jetzt schon 18 Jahre alt ist, ist das Trio nie in Rockklischees abgerutscht. Schade, so etwas gibt es heute nicht mehr.

(Metalville, 13/65:26) jp

WOLFGANG MIELITZ REASON TO STAY

Der 61-jährige Gitarrist und Sänger aus Ob er f ra n ken, welcher seit ein paar Jahren in Bietigheim im Schwabenland lebt, nennt als Lieblingskünstler Namen wie Steely Dan, José Feliciano oder John May­ er, ist auch den Eagles oder Doobie Brothers nicht abgeneigt. Somit pflegt Wolfgang Mielitz einen angenehmen, sauber-exakten Sound, der lässig groovt. Dabei greift er neben der E-Gitarre immer wieder auch zur akustischen Klampfe, soliert über perlenden E-Piano-Sounds und luftigen Perkussionteppiche.

Für Abwechslung sorgen gepflegte Saxofon- oder Harmonica-Soli. Der Latino Pop mit wohldosierten Einflüssen aus Soul und Funk geht gefällig ins Ohr, allerdings wünscht man sich auf die Dauer dann doch ein paar musikalische Widerhaken.

Laidback, zum Entspannen.

(Bruno, 17/75:34) rg

THE FLESH EATERS I USED TO BE PRETT Y

Mit I USED TO BE PRETTY erschien Mitte Januar wieder einmal ein Lebenszeichen einer der dienstältesten Punkbands der USA. Fast 15 Jahre ist es schon wieder her, dass mit MISS MUERTE das letzte Album der Flesh Eaters erschien, doch solch lange Pausen gab es in ihrer wechselvollen Geschichte schon immer. Ebenso oft wird und wurde das Personal ausgewechselt, einzige Konstante ist Chris Desjardins, besser bekannt als Chris D. Daneben agierten im Laufe der Zeit so klangvolle Namen wie Dave Alvin, Stan Ridgway, John Doe, Steve Berlin und Tito Larriva, Musiker, die mit Bands wie den Blasters, X, Wall Of Voodoo oder Los Lobos seit Urzeiten die (kalifornische Punk-)Rockszene prägen. In 80er-Jahre-All-StarBesetzung, also unter anderem mit

CD-Rezensionen Alvin, Doe und Berlin, traten sie in den letzten Jahren sporadisch auf, was Chris D. dazu nutzte, die vielbeschäftigten Musiker für ein paar Tage ins Studio zu lotsen. Fünf der elf Songs sind neu, der Rest besteht aus alten Flesh-­Eaters-Stücken, die sie in dieser Besetzung aber noch nie eingespielt hatten. Und auch wenn es abgedroschen klingt: Das dürfte die beste Besetzung aller Zeiten sein ...

(Yep Roc, 11/58:42) us

VARIOUS ARTISTS

WISHYOUAWISH – THE HOLLIES' COMPOSITIONS

BY OTHERS, 1965–1968

Wenn auch der größere Teil der Hollies-Hits in den Sixties von fremden Komp on ist en stammte, haben sich auch die Herren Allan Clarke, Graham Nash und Tony Hicks – anfangs unter dem Pseudonym „L. Ransford” arbeitend – beachtliche Meriten als Songschöpfer erworben. Ihre Werke landeten oft auf Single-B-Seiten und weniger attraktiven Positionen von LPs, doch das mindert nicht ihre Qualität. Dies erkannten auch viele Kollegen aus dem UK, den USA, Dänemark, Schweden und Irland, von denen die Everly Brothers (“Like Everytime Before”, “Signs That Will Never Change”), Searchers (“Have You Ever Loved Somebody”), Dana Gillespie (“Pay You Back With Interest”) oder Electric Prunes (“I’ve Got A Way Of My Own”) die prominentesten sind.

Die genannten Songs sind Höhepunkte auf WISHYOUAWISH, werden aber von fantastischen Versionen von “Fifi The Flea” (The Sidekicks), “What’s Wrong With The Life I Live” (The Twilights), “Peculiar Situation” (The Young Idea), “Put Yourself In My Place” (Episode Six) und “Pare Pare Pare” (“Stop Stop Stop” auf Portugiesisch), dargeboten vom brasilianischen Duo Deny e Dino, übertroffen. Dieser sorgfältig zusammengestellte und im Booklet gekonnt kommentierte Samp­ ler wendet sich ganz klar an neugierig sammelnde Fans und verwöhnt sie mit interessantem, überaus unterhaltsamem Stoff.

(Teensville, 30/74:18) hjg

RUSTIN' MAN DRIFT CODE

Paul Webb, bekannt geworden als Bassist von Talk Talk, sendet als Rustin’ Man mit DRIFT CODE ein erstes Lebenszeichen seit 2002. Stand damals bei OUT OF SEASON die Zusammenarbeit mit Portishead-Sängerin Beth Gibbons im Zentrum, traut sich Webb nun den Gesangspart selbst zu, und das gar nicht mal schlecht. Das neue Album ist ein tiefgründiges Werk geworden, in manchen Teilen erinnert es an den Orchester-Pop von The Divine Comedy, was vorrangig an der GoodTimes 1/2019

n

Ähnlichkeit von Webbs Stimme im Vergleich mit Neil Hannon liegt. An anderer Stelle sickern Elemente durch, die gekonnt das Genre der Filmmusik zitieren. Selbst an den Talk-Talk-Meilenstein THE COLOUR OF SPRING mag sich der eine oder die andere erinnert fühlen, zumal der frühere Schlagzeugkollege Lee Harris mit von der Partie ist. DRIFT CODE ist ein reifes Werk mit neun detailverliebten Songs, die die volle Aufmerksamkeit verdienen – keine Überraschung, wenn man bedenkt, dass sich anderthalb Jahrzehnte Tüftelei in den Stücken des Albums verbergen.

(Domino, 9/35:56) an

DAN REED NETWORK ORIGINS

Der Sänger Dan Reed und seine Band legen auf ORIGINS eine überzeugende Per for ma nce hin. Da kommen viele Vibes der 1980er Jahre rüber, “Ritual”, nach dem etwas zurückhaltenden Opener “Fade To Light”, ist herrlich losklopfender Funk-RockSound. Der Song wurde bereits 1992 veröffentlicht und hat nichts von seiner Durchschlagskraft verloren. Über die treibenden Basslinien von Melvin Brannon und den harten Drumrhythmus von Dan Fred legt sich nicht nur Rob Daikers pochender SynthieSound, sondern auch Chorgesang. Je weiter es in dem Album vorangeht, desto mehr dreht die Band auf – und desto mehr verzweigt sich die Musik.

Funk mündet in Rock, Rock in Pop. Vielleicht eine musikalische Unentschlossenheit, in eine Richtung zu gehen. Vielleicht aber auch nur ein Ausdruck dafür, wie vielfältig Musik sein kann.

(AOR Heaven, 8/38:50) jp

FREAK WEBER REUNION IN THE TOWER OF FAME

Der Wiener Gitarrist Freak Weber hat sich mit IN THE TOWER OF FAME einen Wunsch erfüllt. Nach einer Erkrankung 2011 und nachfolgend viel Zuspruch ging er mit seinen früheren Mitmusikern, Keyboarder Harold Weiss und Bassist Roland Mikuda, ins Studio, um eine Reihe von Songs einzuspielen. Die Stimmung dort war ausgelassen und gleichzeitig konzentriert, was auf den Fotos im Booklet zu sehen ist. Mit Mario Lenk am Schlagzeug, Sängerin Ulrike Kühlwein und dem Multi-Instrumentalisten Mietek Jurecki entstand ein Album, das den Rocksound der ausgehenden 1970er Jahre atmet und mit viel Groove und tänzelnden Keyboards in die Gegenwart trägt. Die Hymne “Poem Of Rock” glänzt durch einen Refrain zum Niederknien, und “Listen To The Pouring Rain” trägt Jurecki mit einem Gitarrensolo in den Himmel.

(FRW, 11/62:58) jp Music from the 60s to the 80s

n

Seite

79

ROCK THUNDER

PLEASE REMAIN SEATED

Man muss nur die richtigen Ideen haben, dann kann man auch den eigenen Katalog recyceln, ohne sich auf ausgelatschten (Unplugged-)Pfaden zu bewegen oder sich dem Verdacht des billigen Absahnens auszusetzen. Thunder ist das mit PLEASE REMAIN SEATED vollauf gelungen: Die Briten haben sich ältere Songs vorgenommen, neu arrangiert und aufgenommen. Da kommt zum Beispiel “Bigger Than Both Of Us” mit einem Piano als Leadinstrument daher, und Gitarrist Luke Morley schlägt zwischendurch countryeske Töne an. “Empty City” hat nun Shuffle-Charakter, bei “Future Train” sorgt eine Sitar für subtil fernöstliche Stimmung. Es swingt, auch mit bluesigem Unterton. Dazu runden Gäste wie ein Chor, Streicher und Trompete das Gesamtbild ab – man kann wirklich entspannt im Sitzen lauschen, da das Quintett um den zu Zurückhaltung fähigen Sänger Danny Bowes selten aufs Gaspedal drückt. Höchst gelungen!

(BMG, 12/63:26) pro

JOHN MELLENCAMP OTHER PEOPLE'S STUFF

Im Great American Songbook hat sich John Mellencamp bedient und dabei auch Aufnahmen herangezogen, die er zwischen 1993 und 2018 für eigene Scheiben, Tribute-Alben, Soundtracks oder bei sonstigen Sessions aufgenommen hatte. Dabei verpasste er den Vorlagen von Robert Johnson, Jimmie Rodgers, Pete Seeger, Merle Travis, Stevie Wonder und Mickey Newbury seine ganz eigene Prägung. Er demonstriert sein breites stilistisches Spektrum zwischen Country (Rock), irisch beeinflusstem Folk, Blues und Heartland Rock, erinnert gesanglich auch mal an Tom Petty oder Tom Waits. Und wie sich das so gehört, hat er mit dem Traditional “Eyes On The Prize” auch eine neu aufgenommene Nummer dabei. Das Ganze ist höchst abwechslungsreich, unterhaltsam – und angesichts der Top-Güte hätte man sich mehr als die knapp bemessene Spielzeit gewünscht.

(Universal, 10/34:26) pro

BUCKETS REBEL HEART 20 GOOD SUMMERS

Schon im Opener “Animal Beat” gibt der ehemalige Bad-Company- und aktuelle Humble-Pie-Gitarrist Dave Colwell einen deutlichen Hinweis darauf, dass er früher viel Musik der Band Free gehört hat. 20 GOOD SUMMERS ist das Debütalbum der Band Buckets Rebel Heart, die mit ihren zwölf Tracks Rockmusik spielt, als ob es kein Morgen gäbe. Die Arrangements sind bodenständig, musikalisch wird nicht übertrieben. Ein Album, das man im Sommer im Cabrio ruhig mal ein bisschen lauter aufdrehen kann, um die Blicke auf sich zu ziehen. Tragendes Element ist neben Colwell Leadsänger Jim Stapley, der das ganze Vokabular guter Rockmusik drauf hat. Den Rest besorgen Bassist Dave Boyce und Schlagzeuger Paul Edwards, die, wie in “Whiskeyland”, den Sound auf diesem

CD-Rezensionen gelungenen Erstlingswerk satt und fett auf den Punkt bringen.

(Pride & Joy, 12/47:59) jp

BYRDS

ON A WING VOL. 1

Die voluminöse 8- CD - Collection ON A WING ist zwar den Byrds zugeschrieben, doch schaut man genauer hin, entdeckt man auf dem Frontcover: Featuring The Flying Burrito Brothers, David Crosby, Roger McGuinn und Gene Clark & The Fyrebyrds.

Was nichts anderes bedeutet, als dass nur der erste Silberling den Folk-Rock-Pionieren selbst gewidmet ist. Er dokumentiert einen Gig im San Francisco Avalon Ballroom am 2.11.1968 in der damals neuen Besetzung McGuinn, Clarence White (großartige Gitarrenarbeit!), Gene Parsons und John York (mit einigen Dylan- und Seeger-Covers). Der Sound ist heutigen Ohren so eben erträglich, während der Crosby-Mitschnitt (San Francisco 1970) komplett absäuft. Hätte man sich sparen können! Schade, weil einige GratefulDead-Mitglieder mitmischten. Die beiden Scheiben mit der Show der Flying Burrito Brothers am 8.6.1969 im Palomino Club, Hollywood, hingegen wirft man nicht gleich wieder aus dem Player. Bieten sie doch mit “She Once Lived Here”, Merle Haggards “Hungry Eyes” oder dem kraftvollen “Train Song” einige Country-RockHighlights. Die McGuinn-CD wurde 1974 in New York mitgeschnitten, ein Jahr nach dem Split der Byrds. Allein mit Stimme, Gitarre und Mundharmonika auf der Bühne – die Mischung aus Byrds-Klassikern und Eigenem hat was. McGuinn, Gene Clark & Chris Hillman (plus Band) befeuerten sich 1979 in Austin und kommen klanglich am besten zur Geltung mit ihrer Mischung aus Byrds- und Eigenkreationen.

Wieder stärker Country-rockig ist zum Abschluss die Dokumentation des Auftritts von Clark mit seinen Fyrebyrds 1985 im kalifornischen Hartford auf zwei CDs. Inklusive einer 15-minütigen powergeladenen Wiedergabe von “So You Wanna Be A Rock’n’Roll Star” und einer aufreizend gebremsten “Eight Miles High”-Version.

Für Fans eine Fundgrube, doch insgesamt hätte man klanglich mehr erwartet, da es sich um Radiomitschnitte handelt.

(Soundstage, 8 CDs) pro

BOB MOULD

SUNSHINE ROCK

Seit seinem Mitwirken bei Hüsker Dü genießt der 58-jährige Sänger und Gitarrist Bob Mould in der Alternative-Rock-Szene KultStatus. In lockerer Folge veröffentlicht er seit den 90er Jahren immer wieder Solo-Alben, interessierte sich auch für elektronische Einflüsse. Mould, der seit längerer Zeit in Berlin lebt, hat das Vertrauen in die Menschheit verloren und musste auch den Tod seiner Eltern verarbeiten. In diesem Kontext überrascht der dem Album den Titel gebende Opener. Ein optimistischer Song, der Hoffnung ausstrahlt.

Natürlich ist aber nicht alles, wie es scheint.

So kommen auch seine bekannt düsteren Seite

80

n

GoodTimes 1/2019

Seiten ans Tageslicht, und die Texte sprechen Bände. Überraschend das Shocking-BlueCover “Send Me A Postcard”. Ein so eingängiges wie tiefschürfendes Album.

(Cargo, 12/36:42) rg

VARIOUS ARTISTS STAY TUNED

Mit STAY TUNED wird nun ein Album neu aufgelegt, das der österreichische Schlagzeuger und Produzent Bernhard Welz schon im Jahr 2016 unter eigenem Namen veröffentlicht hat. Heute wie damals geht es dabei um einen wohltätigen Zweck, sämtliche Einnahmen kommen dem Linda McCartney Fundraising Centre zugute. Und die Riege der Musiker, die sich dafür ins Zeug legten, kann sich sehen lassen: Neben aktuellen und früheren Mitstreitern von Deep Purp­ le wie Jon Lord, Ian Paice, Roger Glover, Steve Morse und Don Airey konnte Welz Cracks wie Suzi Quatro, Steve Hackett, Mark King, Dan McCafferty, Steve Lukather, Carl Sentance, Guy Pratt und Jeff Scott Soto für sein Charity-Projekt gewinnen. Wie bei diesem Teilnehmerfeld zu erwarten, geht das Ganze musikalisch vornehmlich in Richtung klassischer Hard Rock, dominieren Hammondorgel und Gitarrenläufe à la Deep Purple und Rainbow.

Klasse auch die beiden enthaltenen Livemitschnitte, einmal duelliert sich Bernhard Welz mit Ian Paice, einmal präsentiert Jon Lord zusammen mit Steve Lee (voc, Gotthard) den Purple-Klassiker “Child In Time”. Schade, dass in der Neuauflage das von Paul McCartney gesungene “Maybe I’m Amazed” fehlt, was eigentlich nur rechtliche Gründe haben kann. (earMusic, 14/73:25) us

BARELY AUTUMN BARELY AUTUMN

Der Brüsseler Multi-Instrumentalist Nico Kennes ist ein sehr melancholischer Mensch. Mit seiner Band Barely Autumn, Bram Vandermotte spielt Schlagzeug, Gil Persoons Bass, ist er ganz in der Nähe der behaglichen Klangerkundungen der Eels, von Nick Cave und Neil Young, wenn dieser mal eine ruhige Minute hat. Kennes zelebriert die Einsamkeit in seiner Arbeit. Er konzipierte seine Songs über eine längere Zeit im ruhigen Schlafzimmer, um sich anschließend mit seiner Band in die abgeschiedenen Wälder der Ardennen zu verziehen. Sein Debütalbum BARELY AUTUMN kann über eine schwere Zeit hinwegtrösten, bietet etwas Heilung an und bringt helles Licht in die Dunkelheit. Da ist es kein Wunder, dass ein Song von Nico Kennes für eine große Spendenkampagne im Ersten Belgischen Fernsehen verwendet wurde.

(Zeal, 11/39:25) jp

DANKO MANUEL HUDSON

LIVE AT THE LONESTAR, NYC 1985

Der singende Multi-Instrumentalist Rick Danko war in wechselnden Kooperationen mit seinen Kollegen von The Band Stammgast im New Yorker Lonestart Club. Im Januar 1985 waren Garth Hudn

Music from the 60s to the 80s

son (voc, keys) und Richard Manuel (voc, p) dabei. Die drei streiften mit akustischen Instrumenten quer durch den Katalog von The Band (“The Rumor”, “The Shape I’m In”, “It Makes No Difference”, “Across The Great Divide”, “Chest Fever”, “Stage Fright”); sie bedienten sich bei J.J. Cale (“Crazy Mama”) und Ray Charles (“She Knows”) und bestiegen den “Mystery Train”. Und zum Ausklang stimmten sie mit “I Shall Be Released” ein Stück ihres einstigen Chefs Bob Dylan an. Der Sound ist okay, und da mit Hudson nur noch einer des Trios lebt, hat das Ganze – abgesehen von der eindringlich-gelassenen Performance – inzwischen längst auch musikhis­torischen Wert.

(Floating World, 14/64:31) pro

GEMMA RAY

PSYCHOGEOLOGY

Ihr neues Album hat die in Berlin lebende britische Musikerin Gemma Ray mit einem Kunstwort betitelt: „Psychogeopraphie” beschreibt den Drang, die städtische Umgebung und ihre Auswirkung zu erforschen, was Gemma Ray – bewusst und unbewusst – auf ihren jahrelangen Touren schon immer praktiziert hat. Egal ob in den staubigen Wüsten Amerikas oder den zerklüfteten Bergwelten Neuseelands, ihr wurde dabei immer wieder bewusst, „wie klein, wie unbedeutend selbst unsere größten persönlichen Probleme sind”. Keine einfache Aufgabe, solch komplexe Denkgebilde in Text und Musik zu fassen; mit komplizierten Arrangements und Strukturen, mit für sie eher untypischen Streicher- und Chorpassagen hat Gemma Ray eine „Ode an die Majestät der Landschaft, an das Ausmaß der Natur und der Zeit und an die unausweichliche Gewissheit, dass jedes menschliche Leben eines Tages einen winzigen Teil weiterer Landschaften bilden wird”, erschaffen. Wer jetzt – völlig zu Recht! – verkopfte, nur schwer anhörbare Musik erwartet, der sieht sich mit PSYCHOGEOLOGY schnell getäuscht, das ist wunderbar vielschichtige Musik ohne stilis­ tische Eingrenzungen, reicht das Spektrum doch von Abba bis Zappa ...

(Bronzerat, 10/42:29) us

DON STEVENSON

BUSKIN' IN THE SUBWAY

Der einstige Moby-Grape-Schlagzeuger Don Stevenson hat wirklich eine Lizenz, um in der U-Bahn seiner Wahlheimat Toronto Straßenmusik machen zu dürfen. Sein erst zweites Solo-Album hat der 77-Jährige allerdings in einem soliden Studio aufgenommen und wurde dabei zeitweise von seinen Grape-Kollegen Jerry Miller und Peter Lewis, dessen Tochter Arwen sowie Omar Spence (Sohn von Skip Spence) unterstützt. Eine breite stilistische Palette deckt Stevenson dabei ab: Er lässt einen Shuffle vom Stapel, würzt seinen BayArea-Rock mit Funk und Country, lässt Raum für Blues-, Jazz- und irische Soundtupfer – und Burton Cummings (Guess Who) steuerte Gesang und Piano bei. Da wird es knapp eine Stunde lang nicht lang-

ROCK weilig – dank der Qualität der Songs wie auch wegen der Instrumentalleis­ tungen.

Absolut empfehlenswert.

(Sireena, 14/54:32) pro

FUN LOVIN' CRIMINALS ANOTHER MIMOSA

Die AlternativeRock-Band Fun Lovin’ Criminals aus New York saugt wie ein Staubsauger den Sound der Großstadt auf. Und der schlägt an jeder Straßenecke einen anderen Ton an. HipHop, Rock, Blues und Jazz werden zu einer atemberaubenden Mischung zusammengefügt, die man mit einer gewissen Lautstärke hören sollte. Der Rocksong “Going Down” muss mit aller Wucht aus den Boxen kommen, während man sich bei der Interpretation von Procol Harums “A Whiter Shade Of Pale”, die Orgelpassagen werden durch Trompeten ersetzt, ganz entspannt zurücklehnen kann. Die Criminals versprühen ein locker-flockiges Image, ihre Musik kann man in Cocktail-Bars hören und in schummrigen Buden, wo sich nächtens lichtscheues Gesindel herumtreibt. Das ganze Spektrum, das eine Großstadt zu bieten hat. Am Ende von “Warning” fallen sogar Schüsse ...

(DiFontaine, 12/50:35) jp

BUZZCOCKS

ANOTHER MUSIC IN A DIFFERENT KITCHEN + LOVE BITES

Der im Dezember 2018 zu früh verstorbene Pete Shelley, Kopf der Buzzcocks, kommt leider nicht mehr in den Genuss, die Würdigungen für die Reissues der beiden ersten Alben der Punklegende zu erleben. Sowohl ANOTHER MUSIC IN A DIFFERENT KITCHEN als auch LOVE BITES, beide 1978 erschienen, wissen auch nach 40 Jahren zu überzeugen, im Gegensatz zu vielen anderen Punkplatten der damaligen Zeit.

Das liegt daran, dass die Buzzcocks bei allem Krach und Rhythmus von Gitarren, Bass und Schlagzeug immer ein Gespür für griffige Melodien hatten. Dabei war sich die Band auch nicht zu fein, mit den Stereotypen der Punkmusik zu brechen.

Sei es, dass die Buzzcocks selbst vor langen Instrumentals nicht zurückschreckten, sei es, dass sie keine Angst hatten, selbst auf akustische Gitarren wie bei “Love Is Lies” zurückzugreifen, das als Blaupause für den Folk Punk späterer Jahre anzusehen ist. Selbst ihr wohl bekanntester Song “Ever Fallen In Love (With Someone You Shouldn’t’ve)”, Jahre später gecovert von den Fine Young Cannibals, ist thematisch ein Bruch mit den meisten anderen Punkklassikern der Zeit, setzten Shelley und Co. schließlich auf das Punk-untypische Thema Liebe. So muss sich Shelley nun leider vom Punk-Rock-Himmel aus über die beiden Reissues freuen.

(Domino, 11/34:17, 11/38:55) an

ROSY VISTA

UNBELIEVABLE

Sängerin und Gitarristin Anca Graterol fiel im letzten Jahr auf der Platte A LINE TO CROSS des Projektes Ignore

CD-Rezensionen The Sign (Good­Times 2/2018) ihres Gatten Ossy Pfeiffer mit rauchig-souliger Stimme auf. Nun hat sie sich an ihre in den 80er Jahren existierende Band Rosy Vista, die als erste Frauen-Hard-RockFormation Deutschlands gilt, erinnert.

Zusammen mit zwei Originalmitgliedern sowie einem Neuzugang am Bass lässt Graterol den straighten Hard Rock unverwässert von zeitgemäßen Einflüssen wieder auferstehen. Die zwölf Songs setzen sich aus sechs Neukompositionen, den fünf Neueinspielungen der 1985er EP sowie dem Steppenwolf-Klassiker “Born To Be Wild” zusammen. Interessant ist “Hopatina”, eine verrockte Fassung eines durch eine Bauchtanzmelodie entstandenen Songs, mit dem Graterol in den 70er Jahren einen Hit in Rumänien hatte.

Eine kurzweilige CD. (Steamhammer, 12/50:13) rg

WINTER NEWS Various Artists “The Spirit Of Sireena Vol. 13” CD

Es ist wieder soweit! Hier kommt die 13.

Ausgabe unserer beliebten Labelcompilation-Reihe mit Veröffentlichungen aus dem Jahr 2018.

DON STEVENSON ist dabei, sowie ERIC BURDON, TRI ATMA, WITTHÜSER & WESTRUPP, NEKTAR, THE ELECTRIC FAMILY und weitere Highlights! Sammlerstück!

THE PEE WEE BLUESGANG “40 Bluesful Years” LP & CD

Wir feiern mit der besten deutschen Bluesrockband 40jähriges Bandjubiläum!

Großartiger Konzertmitschnitt auf Vinyl und CD, mit dem die Iserlohner vier Dekaden Bluesrockgeschichte feiern. Wir feiern mit!

SEARCHERS

THE FAREWELL ALBUM / THE GREATEST HITS & MORE

Fast 60 Jahre on the road – nun heißt es für John McNally (ab 1960), Frank Allen (ab 1964) und neuere Sucher Abschied nehmen von der Merseybeat-Institution, die die Byrds vorwegnahm und Tom Petty möglich machte. Klar, das Farewell-Doppel bringt Megahits, “Sweets For My Sweet”, “Sugar And Spice”, “Needles And Pins” und den Anti-Atom-Kracher “What Have They Done To The Rain”, teils in ungehörten Stereoversionen. Dazu Stones- und Hollies-Adaptionen, “Take It Or Leave It”, “Have You Ever Loved Somebody” und “(Ain’t That) Just Like Me”, rare Balladen: “In This Life”, “The Rose”. 50 wertvolle Tracks, doch man hätte sich Beispiele der beiden legendären Sire-Alben von 1979 und 1981 gewünscht mit Songs von Alex Chilton, John Fogerty und John Hiatt.

(BMG, 25/63:47, 25/61:40) utw

NEW NEKTAR MEGALOMANIA

Natürlich kann man darüber streiten, ob man den Act ohne den 2016 verstorbenen Roye Albrighton (und ohne jegliches Originalmitglied) weiterführen sollte.

Immerhin hat die heute vom langjährigen Keyboarder Klaus Henatsch angeführte Gruppe ein „New” vor den gewohnten Bandnamen Nektar gesetzt. Und musikalisch rechtfertigt MEGALOMANIA das Weitermachen allemal. Die Kompositionen weisen Top-Qualität auf, sind experimentierfreudig (gelungene Wechsel bei Melodien, Rhythmen und Songstrukturen) inklusive ausgedehnter SoloExkursionen angelegt. Sie vermengen Prog und Hard Rock mit psychedelischen Anflügen – Hauptkomponist Henatsch sprühte vor Ideen, hat für das abschließende “Enough Is Enough” noch Kompositionsinput von Albrighton verarbeitet.

Dessen Sohn Che trommelt superb, und auch Gitarrist/Sänger Alex Hoffmeister weiß zu überzeugen.

(Sireena, 8/45:34) pro GoodTimes 1/2019

n

BIG BROTHER & THE HOLDING COMPANY “Supper On River Rhine” 10inch LP

Hier kommt die erste unserer geplanten Veröffentlichungen auf dem beliebten 10inch VInylFormat mit Klassikern aus der Rockgeschichte.

Dieses Mal die Westcoast-Psychedeliker Big Brother & Co. mit raren Live-Aufnahmen von 1991!

NEKTAR “Live in Bremen” 3LP Set

Großartiges Triplealbum, gleichzeitig die letzten Aufnahmen mit dem verstorbenen Bandgründer Roye Albrighton. Die Band zeigt sich wie gewohnt spielfreudig. Tolles Dokument, gibts auch als 2CD Set!

DON STEVENSON “Buskin’ In The Subway” CD

Brandneues Studioalbum des MOBY GRAPEMusikers, der hier mit zahlreichen Gästen einen schwungvollen Bogen von Folk, Rock bis Jazz und Country spannt. Tolles Album!

Music from the 60s to the 80s

GREEN & Philharmonisches Orchester Hagen “Symphonic Floyd” LP

Limitierte Schallplatte mit bereits veröffentichten Titeln sowie brandneuen Coverversionen der großartigen Hagener Formation GREEN (mit Musikern von GROBSCHNITT und EXTRABREIT) plus Orchester und Chor. Ganz großes Kino!

GREEN & ORCHESTER Live zu erleben am 9. Februar 2019 in der Westfalenhalle Dortmund.

Wir sind auch da!

n

Seite

81

ROCK HERMAN FRANK FIGHT THE FEAR

Ob der gebürtiger Erlanger, seit Dekaden in Hannover lebende Gitarrist Herman Frank eigene Ängste musikalisch bekämpft oder die inneren Verunsicherungen bei seinen Fans mit heftig-brachialem Power Rock vertreiben möchte, entzieht sich der Kenntnis des Rezensenten. Sein Handwerk versteht das frühere Mitglied von Sinner, Moon’Doc, Accept und Pänzer jedenfalls, das heute noch als letztes verbliebenes Originalmitglied Victory betreibt. Frank hat bei seinem vierten Solowerk mit Rick Altzi (ExMasterplan) wieder einen so bewährten wie ausdrucksstarken Sänger und Texter dabei.

Der Meister selbst liefert in seinen kompakten, kompromisslos abgehenden MetalNummern messerscharfe Riffs, variiert sein Saitenspiel zwischen raubeinig und melodiös. Höchst solides Handwerk auf internationalem Niveau, muss man dem Veteranen und seinen Mitstreitern attestieren.

(AFM, 14/69:00) pro

AARON BUCHANAN & THE CULT CLASSICS

THE MAN WITH STARS ON HIS KNEES

Wo die Wurzeln dieser britischen Classic-Rock-Band liegen, wird schnell klar: Sänger und Frontmann Aaron Buchanan und seine Schwester Laurie (g, voc) wurden mit Grunge­der 90er Jahre groß, Tom Mc­Carthy (g), Mart Trail (b) und Paul White (dr) erspielten sich ihre ersten Meriten in einer Industrial-Rock-Band. Dementsprechend hart und Gitarren-betont klingen ihre Songs, auch die Vocals kommen voller Power und unbändiger (Schrei-)Lust daher. Zunächst veröffentlichten sie ihr Debüt im Jahr 2017 im Eigenverlag, jetzt, nach zahlreichen erfolgreichen Festivalauftritten im vergangenen Sommer, wird THE MAN WITH STARS ON HIS KNEES erstmals offiziell auf den Markt gebracht. Neben den harten Gitarrenklängen versäumen es Aaron Buchanan & The Cult Classics aber nicht, (wie beim Titelsong) einen Gang zurückzuschalten oder der guten alten Tradition des British Blues Rock zu huldigen.

(Listenable, 12/43:10) us

MARCEESE

HOTTER THAN HELL

Dass hier jemand auf Teufel komm raus auffallen möchte, ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Denn anzukündigen, das Schaffen von Kiss von der Gründung bis 1980 vollständig als psychedelischen Folk Rock präsentieren zu wollen, klingt nach Kalkül. 2013 hat der Berliner Marceese damit angefangen und nahm sich auf Tribute-CD Nummer fünf das 74er Album HOTTER THAN HELL vor. Das ist für Kiss-Fans unter Umständen ganz witzig, wenn sie es das erste Mal hören. Allerdings liegt der Spaß eindeutig bei Marceese.

Auf der Habenseite hat der Gitarrist und Sänger, der alle Instrumente im Alleingang aufnahm, den Mut zum Experiment: Manche Stücke modifiziert er dermaßen,

CD-Rezensionen dass sie kaum wiederzuerkennen sind. Im Großen und Ganzen plätschern seine Variationen aber so vor sich hin und verraten eher den Nerd, weniger den Fan. (Timezone, 10/40:29) jub

FAMILY

AT THE BBC

Eine Klausel des britischen Rundfunkgesetzes beschert auch Preziosen der UKProg-Paten Family mit dem Rumpftrio aus Vibrato-Tenor Roger Chapman (voc), Charlie Whitney (g) und Rob Townsend (dr): Die Musicians’ Union beharrte bis 1974 auf stark begrenzter „needle time”.

Wollte man mehr Musik im Äther als den Plattenquotienten, musste man sich Bands für Darbietungen ins Theater oder ins Studio holen. Viele der im neuen Prachtband hörbaren Versionen von Family-Songs (20 unveröffentlicht), präsentiert von den DJs John Peel & Brian Matthews, entstanden so. Leider gilt auch der Nachteil vieler BBC-Takes: Grotesker Sparwahn führte zum Löschen zahlreicher Bänder – was man hier hört, ist nur teilweise lupenreines Archivmaterial. Für andere Beispiele muss man mit Amateur-Cuts Vorlieb nehmen: solide Mittelwelle bei frühen Takes mit Jim King (sax) und Ric Grech (b) – von Psychedelia “The Breeze”, zu pumpendem R&B (“Old Songs, New Songs”). “Breeze” und Hits wie “The Weaver’s Answer” sowie Favoriten wie “Holding The Compass” tauchen mehrfach auf, wobei spannend ist, deren Veränderung durch neues Personal zu verfolgen – Johnny Weider (b), dann John Wetton (b) sowie Poli Palmer (vibr, fl, p) ersetzten 1969 King und Grech. In Top-Qualität erscheint vieles von Mark II+III. Ein Gig im Londoner Paris Theatre 1973 bietet einen 1A-Querschnitt durch die Family-Ära: die Single “Burlesque” samt schneidender Slide von Whitney, “Sat’dy Barfly” furios, das folkige “My Friend The Sun” angenehm zart, “Buffet Tea For Two” der Einstand von Tony Ashton (p) und Jim Cregan (g, b) für IT’S ONLY A MOVIE. Die DVD mit Line-ups zwischen 1969 und 1971 aus dem BBC TV-Centre, „Top Of The Pops”, sowie den Granada- und LimeGrove-Studios ist nett anzuschauen, aber teils zu schön, um live zu sein – gerade hier wäre die Qualität der Band akut „greifbar” gewesen. Wertvoll bleibt dieses Dokument allemal, sowohl auf den schwarzen als auch auf den Silberscheiben.

(Madfish, 7 CDs, DVD 9 Tracks) utw

JAN LINDQVIST SUPERKARMA

Seit 2016 ist der Gitarrist und LapsteelSpezialist Jan Lindqvist bei der KrautrockLegende Guru Guru an Bord. Nun legt der versierte Slidegitarrist sein erstes Solo-Album vor. Alle elf Songs stammen aus seiner Seite

82

n

GoodTimes 1/2019

Feder. Als Begleiter hat er Wolfy Ziegler am elastisch-pumpenden Bass sowie den Drummer Armin Rühl, welcher für eine solide-unaufdringliche Rhythmik sorgt, dabei. Wer nun Soundabenteuer zwischen mystisch und hysterisch, einen Mix aus Kraut, Jazz, Psychedelic und World Music wie beim letzten Guru-Guru-Album ROTATE! (s. GT 3/2018) erwartet, liegt falsch.

Lindqvist bewegt sich in geordneten musikalischen Bahnen, die Tracks grooven lässig, lassen aber auf Dauer etwas Abwechslung vermissen. Als Sänger ist Lindqvist nur Mittelmaß, sein Gitarrenspiel ist allerdings exquisit. Er verfällt dabei jedoch nicht in pure Virtuosität, sondern gefällt durch Melodik und wunderbare Sounds.

(Grand Cru, 11/49:05) rg

NEW MODEL ARMY

NIGHT OF A THOUSAND VOICES

Ist so etwas ein neuer Trend? Während bei Konzerten Bands den gesteuerten Mitsing-Faktor im Publikum eher in Grenzen halten, dieser oft ganz spontan, dann aber heftig zustande kommt, haben New Model Army rund 30 Songs vom Publikum mitsingen lassen und diese Gesangsstunde auf einer Doppel-CD plus Bonus-DVD veröffentlicht. Austragungsort dieser ungewöhnlichen Veranstaltung war die Round Chapel, eine alte Kirche in London.

Leadsänger und Gitarrist Justin Sullivan bezeichnet das gemeinsame Singen als die grundlegendste Form der menschlichen Kunst, die bis zum Anfang der Band zurückgehe. Das Publikum war dann auch Teil einer ganz großen Sache und sang aus vollem Herzen mit. Dies mag schön gewesen sein, als Außenstehender muss man dies aber mögen. Bisweilen geht der Gesang im Gotteshaus mächtig auf die Nerven.

(Attack Attack, 15/69:06, 14/68:13, DVD 59 Min.) jp

STATION 17

WERKSCHAU + AUSBLICK

Besser kann man wohl ein 30-jähriges Jubiläum kaum feiern. Station 17, das inklusive Krautrock-Kollektiv aus Hamburg, veröffentlicht zur Feier gleich zwei Alben. Zum einen mit WERKSCHAU eine Compilation zum Schaffen der Band, zum anderen mit AUSBLICK eine neue Platte: also Rückblick sowie Gegenwart mit klarer Ansage an die Zukunft. Die Jubiläums-Compilation funktioniert vortrefflich als Einstieg für all jene, die Station 17 bisher gar nicht oder nur am Rande wahrgenommen haben. So schreiben die Musiker zwar selbst, dass das einzig Beständige der Wandel gewesen sei, und doch kommen die 15 Songs aus den unterschiedlichen Phasen der Gruppe ziemlich aus einem Guss daher. AUSBLICK macht hingegen ziemlich genau da weiter, wo das letzte Album BLICK (2018) aufgehört hatte. Wieder hat die Formation Unterstützung von mehr oder minder bekannten Musikern wie Günther Schickert, Harald Grosskopf, Pyrolator, Faust und n

Music from the 60s to the 80s

Schneider TM bekommen. Es wechseln atmosphärische und lange Electro-KrautInstrumentalstücke (“Miniaturen”, “Südwesthörn”) mit schmissigen, ganz der Hamburger Schule verschriebenen Popmelodien à la “Eine halbe Portion Glück” (mit Andreas Dorau). So kann es wahrlich in Zukunft weitergehen.

(Tapete, 15/53:52, 9/53:03) an

RAZZMATTAZZ HALLELUJAH

Wie gewohnt machen Razzmattazz auf ihrem neuen Album keine Gefangenen, schon vom ers­ ten Song an rocken die Jungs aus dem süddeutschen Metzingen, was das Zeug hält. Natürlich drängen sich bei dieser Art von Musik immer wieder Vergleiche mit Genregrößen wie AC/DC auf, doch im Falle von HALLELUJAH ist dies explizit als Lob zu verstehen. Die Kunst besteht ja bekanntlich darin, sich bei den besten Acts der Szene die Erfolgsfaktoren abzuschauen und sie dann clever mit einer individuellen Note anzureichern. Wie gut das dem Vierer um Sänger und Gitarrist Tom Schaupp gelingt, ist relativ leicht zu erklären: Beim ständigen Touren im In- und Ausland lernt man schnell, auf was das Rockpublikum steht. So haben sie nicht nur krachende Kick-Ass-Rocksongs wie den Titeltrack mit dabei, sondern zeigen mit “Cold Rain”, dass sie bei Bedarf für eine wunderschöne Rockballade auch mal ein paar Gänge zurückschalten können.

(7us, 10/37:22) us

ELECTRIC MARY MOTHER

Eine Truppe aus Australien, deren Sänger Rusty heißt, was fällt dem Musikfan dazu ein? Sicherlich recht schnell Bands wie Rose Tattoo oder AC/DC, also Musiker, die sich einem kraftvollen, auf Blues basierenden Hard Rock ohne Schnörkel und Firlefanz verschrieben haben. Jedoch ist das Quintett kein Newcomer, seit 15 Jahren tourt es unermüdlich, supportet große Namen, veröffentlichte diverse Tonträger.

Nun liegt sein viertes Studio-Album vor.

Wer auf klassischen Hard Rock steht, mächtig schiebende Rhythmusgruppe, kurze, effektive Gitarrenleads über rifflastiger Rhythmusgitarre, das alles in mitreißenden Songs, die in rund vier Minuten auf den Punkt kommen, der ist hier bestens bedient! In zwei längeren Tracks über sechs Minuten wird das Energielevel gekonnt variiert. Klasse!

(Listenable, 8/34:38) rg

ALEX AUER MUCH BETTER

Das CD-Booklet von MUCH BETTER muss man hochkant halten, weil auf jeder Seite Berge zu sehen sind. Der Gitarrist und Sänger Alex Auer will offenbar hoch hinaus und hat es auf seinem Debüt mit den Detroit Blackbirds geschafft, aus dem Schatten von Xaviar Naidoo herauszutreten, den er auf Tourneen regelmäßig begleitet. Ebenso hat auf Auer nichts

ROCK von Naidoos Musikschaffen abgefärbt, was als Pluspunkt gewertet werden muss, auch wenn Naidoo in “Sing It Out” einen Gastauftritt hat. Zu Auers Eigenständigkeit hat sicherlich beigetragen, dass dieser in der Klassiksammlung seiner Eltern die Rock’n’Roll-Musik seines Vaters entdeckte. Etwas aus dieser Zeit hat der Gitarrist in die eigene Gegenwart transportiert. In vielen Songs stecken genügend Energie und musikalische Fantasie, um sich gleich an die nächste CD zu machen.

(SunnyQi, 11/48:14) jp

O.R.K.

RAMAGEHEAD

King-CrimsonDrummer Pat Mas­ telotto und Bassist Colin Edwin (Porcupine Tree)? Das könnte auf eine Prog-Rock-Scheibe mit langen Songs, kniffligen Taktwechseln und virtuosen Solos hinweisen. Weit gefehlt, Mastermind von O.R.K. ist der italienische Sänger, Produzent, Keyboarder und Filmkomponist Lorenzo Esposito Fornasari. Vierter im Bunde ist Gitarrist Carmelo Pipitone. Seit 2015 spielt das Quartett immer wieder zusammen, so dass nun auch bereits die dritte CD erscheint. Die Songs präsentieren einen interessanten Mix aus kräftigem Art-Pop-Rock, psychedelischen Ambient-Sounds, sanften akustischen Momenten sowie atmosphärischen Soundtrack-Grundierungen. Mit seiner variablen Stimme steht Fornasari im Mittelpunkt, bei “Black Blooms” unterstützt von Serj Tankian. So werden gelungene MidtempoSongs geboten, die immer wieder durch kleine Feinheiten aufhorchen lassen.

(Kscope, 9/38:39) rg

ACE

FIVE-A-SIDE / TIME FOR ANOTHER / NO STRINGS

Ace, genau, das war die Gruppe, bei der einst Paul Carrack sang, die von 1972 bis 1977 aktiv war und drei Alben veröffentlichte. Als Pub-Rock-Band wird sie aus heutiger Sicht oft beschrieben, in deren Songs aber auch viel (Blue-eyed) Soul mitschwang. In Kritiken zu ihrem Debüt FIVE-A-SIDE, das ihnen 1974 gleich den Hit “How Long” (US #3, UK #20) bescherte, waren Vergleiche mit Steely Dan zu lesen, doch noch besser hätten es solche mit den (etwas rockigeren) Doobie Brothers oder der Average White Band getroffen.

Amerikanische Einflüsse waren jedenfalls unüberhörbar, die ein Jahr später bei TIME FOR ANOTHER noch etwas weiter in Country-Rock-Gefilde reichten und dabei dank einprägsamer Songs, beachtlichen handwerklichen Könnens und beschwingten Drives das hohe Niveau hielten. Bei dem in den Staaten aufgenommenen Nachfolger NO STRINGS war dann 1977 ein wenig die Luft heraus, zog es die Gruppe doch zu sehr in die Soft-Rock-Ecke, fehlte es an eigener Note und Kanten. Der BGODoppeldecker mit allen drei Alben kommt mit reichlich Bookletinfos und dem Instrumental “Tastes Like A Fish” als Bonus.

(BGO, 16/60:58, 15/61:11) pro

CD-Rezensionen WERNER NADOLNYS JANE ... AND IN THE DARKEST NIGHT

Aus gesundheitlichen Gründen ist es Werner Nadolny schon seit einiger Zeit nicht mehr möglich, bei den Live-Auftritten seiner Jane-Nachfolgeband auf der Bühne zu stehen, doch in Jörg Rudolf hat der sonst immer noch aktiv ins Bandgeschehen eingebundene Keyboarder einen hervorragenden Ersatzmann gefunden. Wie gut der Rest der Band, wie gut Dete Klamann (g), Torsten Ilg (voc), Rolf Vatteroth (b) und Sven Petersen (dr) harmonieren, das zeigt nun einmal mehr der Livemitschnitt ... AND IN THE DARKEST NIGHT. Aufgenommen beim letztjährigen Konzert auf der schwimmenden Open-Air-Bühne auf dem Steinhuder Meer, gelingt es ihnen bestens, mit starkem Melodic Rock sowohl an alte Zeiten zu erinnern, als auch neue Stücke in ihr Programm zu integrieren, ohne dass dabei die ganz besondere Jane-Atmosphäre verlorengeht.

(Yellow Snake, 12/64:56) us

PRETTY THINGS

SINGAPORE SILK TORPEDO LIVE AT THE BBC & OTHER BROADCASTS

Passend zur Abschiedstournee der Pretty Things gibt es einen weiteren BBC-M it sch n it t.

1974, als die Band SILK TORPEDO einspielte, hatte sich Dick Taylor verabschiedet und war an der Gitarre durch Gordon Edwards ersetzt worden; ebenfalls neu war Bassist Jack Green, der auch Sänger Phil May unterstützte. Neben den üblichen Bühnenshows trommelte die Band zudem in zahlreichen Radio- und TV-Shows für die neue LP, unter anderem bei John Peel sowie in den Kult-Sendungen „Old Grey Whistle Test” und „Musikladen” – hier jetzt auf zwei CDs und einer DVD (fünf Songs) dokumentiert. Deutlich wird, dass die Band damals eine kreative Phase durchlebte, einen wilden, härter werdenden Rockmix aus Psychedelia und Blues kreierte – und dass sich bei diesem Sammelsurium von livehaftigen Radio- und TV-Gastspielen der eine oder andere schräge Ton ein­ schlich, macht es noch menschlicher. Über die Dopplungen von Songs hört man am besten einfach weg, genießt jede Nummer für sich.

(Repertoire, 13/68:24, 8/46:23, DVD: 32 Min.) pro

VARIOUS ARTISTS

MUSCLE SHOALS – SMALL TOWN BIG SOUND

Das Muscle Shoals Sound Studio ist ein Tonstudio in Alabama, in dem schon Bill Haley, Traffic, Bob Dylan und Paul Simon gearbeitet haben. Das Album SMALL TOWN BIG SOUND ist eine Hommage an den legendären Sound von Muscle Shoals und die Musiker, die dort wirkten. Es macht deutlich, wie erfolgreich ihre Musik ist und war. Auf der Compilation geben sich unter anderem Steven Tyler mit dem Stones-Hit “Brown GoodTimes 1/2019

n

Sugar”, Alison Kraus mit “Come And Go Blues” von Gregg Allman und Willie Nelson mit Bob Dylans “Gotta Serve Somebody” ein Stelldichein. Ganz eigen geschneiderte Improvisationen, für die Aufnahmen reisten die Künstler vor Ort, um mit lokalen Musikern zu arbeiten. Ein Teil der Einnahmen aus dem Album gehen an die Grammy Foundation sowie an die Muscle Shoals Association, die sich für die lokale Musikgeschichte einsetzen.

(BMG, 15/72:40) jp

THE BOBBY FULLER FOUR

MAGIC TOUCH: THE COMPLETE MUSTANG SINGLES COLLECTION

Als Bobby Fuller im Dezember 1964 mit “Those Memories Of You” seine erste Single herausbrachte, firmierte er noch unter Bobby Fuller & The Fanatics. Die zweite Single wurde im selben Monat unter dem Namen The Shindigs auf dem nagelneuen Mustang-Label von Bob Keane veröffentlicht, erst mit “Take My Word” kamen erstmals The Bobby Fuller Four ins Spiel. Musikalisch war das allerdings Schnee von gestern, denn obwohl Buddy Holly zu diesem Zeitpunkt schon seit sechs Jahren tot war, klangen Fuller (voc, g), sein jüngerer Bruder Randy (b), James Reese (g) und DeWayne Quirico (dr) noch immer so, als seien sie in Hollys Rockabilly der 50er Jahre hängengeblieben.

Mühsam versuchten sie, sich in Richtung Surf Rock zu bewegen, doch als sie im November 1965 den Sonny-Curtis-Song “I Fought The Law” zum Hit machten – und damit in die amerikanischen Top 10 einzogen –, hatte sie ihr altes Image wieder eingefangen. MAGIC TOUCH liefert nun sämtliche Singles (A- und BSeiten), die bis Juni 1966 veröffentlicht wurden, fast zeitgleich mit der Auflösung der Band kam Bobby Fuller unter nie geklärten Umständen am 18. Juli 1966 ums Leben.

(Cherry Red, 21/53:07) us

VERONIQUE GAYOT WILD CAT

Auf der Facebook-Seite von Veronique Gayot findet sich folgendes Zitat: „Dem Mann wird niemals etwas angetan, weder seiner Stärke noch seiner Schwäche noch seinem Herz, und wenn er glaubt, seine Arme zu öffnen, ist sein Schatten der eines Kreuzes.” Wenn Gayot ihre Arme öffnet, umfasst sie alles, was Musik bieten kann. Die Sängerin irrlichtert herrlich schön zwischen Blues, Rock und Balladen hin und her, ganz so, als ob sie ständig auf der Suche sei. Es zieht wie ein leichtes musikalisches Gewitter übers Land (“Monkey See, Monkey Do”), kann dann aber auch sehr emotional, zärtlich und fordernd sein (“Not Alright”). Wenn Veronique Gayot ihre Arme ausbreitet, ist ihr Schatten nicht der eines Kreuzes, sondern der Schatten von Flügeln einer Diva, die mit jedem einzelnen Song äußerst präsent ist.

(Grand Cru, 10/39:57) jp

Music from the 60s to the 80s

n

Seite

83

ROCK SKUNK ANANSIE 25LIVE @25

Das zweite offizielle Skunk-Anansie-LiveAlbum 25LIVE@25 ist eine Konzertschau durch ein Vierteljahrhundert Bandgeschichte. Die Aufnahmen stammen aus allen Phasen und wurden im Studio zu einem homogen wirkenden Konzertmitschnitt zusammengefügt. Musikalisch bewegen sich die Briten vor allem im sogenannten Crossover, was Einflüsse aus dem Heavy Metal und Punk ebenso einschließt wie Alternative und Brit Rock, HipHop oder Pop. Als farbige homosexuelle Feministin wurde Sängerin Skin im ausgehenden 20. Jahrhundert als Aushängeschild einer neuen Musikergeneration gefeiert und ihrer Band mehr Außergewöhnlichkeit angedichtet, als vorhanden ist.

Meist haben derart gehypte Gruppen das gar nicht nötig, weil das Dargebotene für sich steht. So auch hier: Skunk Anansie sind eine kraftvolle Rockband, mit zum Teil ziemlich eingängigen Songs. Skins Stimme ist nichts Besonderes, im Kontext der Musik aber ausreichend. Das Live-Album gibt es als 3-LPBox (orangefarbenes Vinyl) inklusive 7’’, Dreifach-Album in schwarzem Vinyl, zum Teil handsigniert, limitierte 2-CD-DeluxeVersion, Doppel-CD und Doppel-MC. (Republic Of Music, 12/52:29, 14/60:03) jub

STEVE MILLER BAND WIDE RIVER

Nach eher missratenen Ausflügen in jazzigere oder auch elektronische Gefilde kehrte Steve Miller 1993 zu seinem gewohnten Sound zurück, ließ dabei beim Gitarrenspiel seine bluesigen Wurzeln und die Prägung durch Les Paul durchklingen. Sein 15. Album, nach dem er 17 Jahre lang nicht mehr ins Studio zurückkehrte, schaffte es in den US-Charts bis auf Platz 64. Die Songs hatten nahezu wieder alte Miller-Qualitäten und waren bei aller Gehörgängigkeit keinesfalls kantenlos, und doch verkaufte sich das Album aus unerfindlichen Gründen nicht mehr wie seine Erfolgsscheiben, traf offenbar den Nerv der Hörer nicht mehr so recht. Vielleicht war es auch einfach zu unspektakulärer Classic Rock der Handelsgüte A, dem einfach nur der Radiodauerbrenner fehlte. Das Wiederhören jedenfalls macht Spaß, auch wenn es kein Bonusmaterial beschert.

(Universal, 12/52:28) pro

FLEETWOOD MAC

LIVE AT THE RECORD PLANT 1974

In der Übergangsphase vom alten (englischen) zum neuen (amerikanischen) Act befanden sich Fleetwood Mac, als sie am 15.12.1974 im Record-Plant-Studiokomplex für den Radiosender KSAN-FM aufspielten. Christine McVie (voc, keys), Ehemann John (b), Mick Fleetwood (dr) waren von der UK-Truppe noch an Bord; Bob Welch war (noch) für Gesang/Gitarre zuständig (und erinnert vokal öfter an Peter Green). Im Booklet ist zusätzlich Doug Graves (keys) angegeben, auf der Coverrückseite hingegen Bobby Hunt.

CD-Rezensionen Einige ihrer Klassiker (“Green Manalishi”, “Black Magic Woman”, “Oh Well”) stimmte die Band an, dazu Songs ihres damals neuen Albums HEROES ARE HARD TO FIND (“Angel”, “Bermuda Triangle”) – die stilis­tische Öffnung deutete sich bereits an, die Musiker waren trotz aller (rechtlichen und personellen) Probleme durchaus spielfreudig zugange.

Nicht nur historisch interessant.

(Roxvox, 13/77:52) pro

PAUL McCARTNEY RED ROSE SPEEDWAY

RED ROSE SPEEDWAY war 1973 das zweite Album, das Ex-Beatle Paul McCartney mit seinen Wings veröffentlichte.

Es bescherte qualitativ einen beachtlichen Fortschritt im Vergleich zum Vorgänger WILD LIFE, was seinen Niederschlag auch in den Verkaufszahlen und damit in den Charts fand: #1 in den USA, #5 im UK, die Ballade “My Love” toppte die US-Hitparade. Durch den Neuzugang Henry McCullough gewann der Sound an Dichte, dazu wiesen die eingängigen Songs deutlich mehr Gehalt auf. Mehr als solide, lässt sich heute im Rückblick attestieren.

Was erst recht für die klanglich beachtlich aufgebesserte Neuauflage als Doppel-CD gilt: Sind hier doch auch die Non-AlbumSingles “Hi Hi Hi” und der James-Bond-Titelsong “Live And Let Die” sowie mehrere unveröffentlichte Raritäten dabei. Auch WILD LIFE ist nun als Reissue-DoppelCD erhältlich, steckte aber nicht in der Besprechungs-Postsendung.

(Universal, 9/42:26, 18/69:11) pro

STEELHEART ROCK'N MILAN

Steelheart sind eine jener Glam-MetalBands, die sich mitten im Genre-Boom formierten – in diesem Fall 1990. Die Konkurrenz war groß, was gar nicht mal das Problem gewesen sein dürfte. Aber schon 1992 wurde der ganze RockstarDom von den Grungern aus Seattle pulverisiert, weshalb von Steelheart nicht mehr als eine Fußnote blieb. Dabei waren die Typen um Sänger Miljenko Matijevic – er ist heute das einzige verbliebene Gründungsmitglied – gar nicht so übel, hatten Steelheart doch weniger Schlüpferstürmer im Repertoire. Bei ihnen ging es vielmehr tüchtig zur Sache, wurde ein Song auch schon mal rhythmisch verschachtelt angelegt und auf instrumentale Raffinessen geachtet. Bei dem hier dokumentierten Konzert beim Frontiers-Festival in Mailand 2017 zeigten Steeheart, dass ihr neues Material (repräsentiert von “My Dirty Girl”) locker mit dem alten Stoff mithalten kann.

Zur CD gibt es – wie bei Frontiers üblich – das Konzert noch einmal vollständig auf DVD. (Frontiers, 12/73:33) jub Seite

84

n

GoodTimes 1/2019

BYRDS

BYRDMANIAX

Roger McGuinn und neuem Team des U N T I T L ED -Dop pels war das „überproduzierte” Werk 1971 so unheimlich, dass sie sofort in London schnörkellos mit BYRD­MANIAX nachlegten. Aber der Zahn der Zeit war freundlich zur Megaproduktion des Doris-Day-Sohnes Terry Melcher: Neben Typischem wirkt das Gospel-hafte “Glory Glory” so Byrds-kompatibel wie McGuinns “Pale Blue”, deren Streicher auch im Vergleich zur Folk-Version attraktiv wirken. Den Fats-Domino-Las-Vegas-Trip “Tunnel Of Love” und jazziges “Citizen Kane” von Skip Battin und Enfant terrible Kim Fowley müssen Byrds-Jünger aushalten; “Jamaica Say You Will” vom damaligen Neuling Jackson Browne ist ohnehin erste Wahl. Drei Bonustracks wie 2000, dabei “Pale Blue” und Dylans “Just Like A Woman”. Leichte Mitten-Anhebung.

(Floating World, 14/46:53) utw

PHIL ALVIN

UNSUNG STORIES

Phil Alvin stand in der öffentlichen Wahrnehmung und bei den Americana/ Alternative-Country-Wegbereitern The Blasters immer ein wenig im Schatten seines Bruders Dave, der die Songs schrieb, die Phil dann sang. Für sein Solodebüt 1986 besann er sich auf die Musik, der seine Eltern gelauscht hatten. Und so swingt es bei den Stücken längst vergessener Größen, sieht man vielleicht von Otis Blackwells “Daddy Rollin’ Stone” ab. Die Dirty Dozen Brass Band, aber auch Sun & The Arkestra unterstützten Alvin im Studio. Swing meets Americana, und beide verbrüdern sich mit verhalten vorgetragenem Blues, aber auch Gospel und Country. So könnte man die UNSUNG STORIES beschreiben, die zunächst nur auf Cassette und Vinyl erschienen, erst 2008 auf CD erhältlich waren. Und jetzt kann man eben wieder eine überraschende Neuentdeckung machen, die sich fernab der breitgelatschten Klang- und Stilpfade bewegt.

(Big Beat, 34:44) pro

THE 1975

A BRIEF INQUIRY INTO ONLINE RELATIONSHIPS

Auch Facebooker, Twitter-Heroen, Onliner und WhatsApp-Süchtige brauchen eine Band, zu der sie aufschauen können, wenn sie mal die Augen vom Handy-Bildschirm lassen. The 1975 gelten als die musikalischen Jünger der Generation, die ausschließlich mit Social Media aufgewachsen ist. Das Repertoire der Band erstreckt sich auf viele Genres, sie bildet damit auch ein Stück weit die Vielfalt des Netzes ab.

Dies reicht von geradlinigen Popsongs wie “Give Yourself A Try”, das ein rasant schön gespieltes Gitarrenriff von Adam Hann vorantreibt, bis hin zu “Mine”, das mit seinen Klavierpassagen und kurzen Bläsersätzen wie eine unfertige Skizze aus den Lautsprechern kommt. Über alles legt n

Music from the 60s to the 80s

Frontmann Matthew Healy seine Stimme, die sich in dieser Musik oft auch verliert.

Manchmal eine Spur zu traurig.

(Dirty Hit, 15/58:35) jp

ERIC GALES

THE BOOKENDS

Bis vor Kurzem wurde Eric Gales nicht nur ständig mit Jimi Hendrix verglichen, sondern als sein musikalischer Erbe verkauft. Davon ist jetzt bestenfalls noch in seiner exzellenten Gitarrenarbeit insofern etwas zu hören, als dass Gales nicht weniger einfallsreich die sechs Saiten bearbeitet wie Hendrix seinerzeit. Und so gibt es Hendrix-typisches Rockgewitter nur im Opener “Something’s Gotta Give” zu hören. Der Rest – häufig mit akustischer Gitarre unterlegt – ist feiner Funk, wuchtiger Blues und moderner Soul.

Retro ist hier nichts. Nun, vielleicht das Beatles-Cover “With A Little Help From My Friends” (mit Beth Hart am Mikro, die sich durchaus erfolgreich an Joe Cocker versucht), aber das Stück ist zum Teil beinahe ein bisschen wie eine Powerballade angelegt.

(Provogue, 11/50:45) jub

THE STRUTS

YOUNG & DANGEROUS

Luke Spiller, obwohl gerade mal 30, macht keinen Hehl aus seiner Bewunderung des Glam Rock der frühen 70er à la Cockney Rebel, Slade, The Sweet, Roxy Music oder T. Rex. Spiller ist Frontmann und Zampano des britischen Quartetts The Struts. Der Vierer aus Derby hat es sich auf die Fahnen geschrieben, mit seinem zweiten „richtigen” Album YOUNG & DANGEROUS (es gibt auch noch drei EPs) die Rockszene aufzumischen. Das gelingt vorzüglich, mit straighten Melodien, die sofort im Ohr des geneigten Hörers verschraubt werden. One, two, three, los geht es! Auf der Stelle darf mitgegrölt werden, voller Inbrunst, während das herrlich-britische Augenzwinkern nicht zu vergessen ist: „Hey, Kumpels, lasst uns Spaß haben, ohne uns selbst allzu ernst zu nehmen.” Das ist die Hauptbotschaft dieser Scheibe. Und unter diesem Aspekt bereitet sie verdammt viel Vergnügen.

(Interscope, 2018, 13/45:06) mfg

PRESTO BALLET THE DAYS BETWEEN

Oha, ein neues Yes-Album? Nein. Auch wenn sich der erste Song zunächst so anhört, als hätten die britischen Prog-Heroen ein neues Stück eingespielt, handelt es sich dabei um die amerikanische Band Presto Ballet. Dass der Rezensent mit seinem ersten Impuls dennoch nicht ganz falsch liegt, zeigen die Einflüsse, die Gitarrist und Bandgründer Kurdt Vanderhoof nennt, Bands wie Kansas, Rush und, ja, Yes. Also progressive Rockmusik der 70er Jahre, instrumental fordernd, rhythmisch alles andere als einfach und höchst abwechslungsreich dargebracht. Dass THE DAYS BETWEEN unter dem Strich aber eher Spaß macht, als eine anstrengende Hörarbeit ist, dafür sorgt die Konzentration der Band auf feine Melodien

ROCK und strukturierte Songs – und ganz ehrlich, nur so zu klingen wie die Vorbilder aus den 60er und 70er Jahren, wäre heutzutage auch definitiv zu wenig, um auf Dauer Eindruck zu hinterlassen.

(Rat Pak, 7/4:28) us

STEPHEN STILLS

BROADCAST COLLECTION 1973–1979

Konzertmitschnitte von Stephen Stills, die diverse Radiostationen damals live übertrugen, sind für die BROADCAST COLLECTION 1973–1979 auf sechs CDs zusammengefasst. Es ist weniger der erwartungsgemäß meist allenfalls nur mittelprächtige Sound, der fasziniert, sondern es sind spezielle Momentaufnahmen. So, als Stills im New Yorker Bananafish Gardens 1973 bei einer Manassas-Show auch mal zum Banjo griff.

Oder sechs Jahre später im Parr Meadows nach einer “Woodstock”-Version sich den “Rocky Mountain Way” entlang groovte.

Oder 1978 beim Bread & Roses Festival in Kalifornien mit “Not Fade Away” oder “One Moment At A Time” akustisch zu erleben war. Oder mit der California Blues Band beim Central Park Music Festival 1979 in New York (das klingt am besten) – die vielen Facetten des Buffalo-Springfieldund CSN&Y-Mitglieds bei seinen Solo-Aktivitäten sind hier zu erleben. Und angesichts der teils richtig spannenden Performances bedauert man, dass die Macher der Box auf ein Remastering ebenso verzichteten wie auf weiterführende konkretere Infos zu den Shows, beispielsweise zu der die 1979 auf Kuba über die Bühne ging.

(Soundstage, 6 CDs) pro

ACHIM REICHEL DAS BESTE

Als Geburtstagsgeschenk zum 75. hat Achim Reichel höchstpersönlich die 37 Lieder für die Doppel-CD DAS BESTE ausgewählt – für sich selbst, aber auch seine immer noch vielen Fans. Natürlich kam er dabei nicht um seine Hits “Aloha Heja He”, “Der Spieler”, “Fliegende Pferde”, “Kreuzworträtsel” oder “Kuddel Daddel Du” herum. Ungewöhnlicheres, für ihn Bedeutsames ist ebenfalls dabei, wie die “Regenballade”, “Der blonde Hans”, Klassiker wie “Rolling Home”, aber auch “Der Mond ist aufgefangen”. Mit den vertonten Gedichten deutscher Poesiegrößen, Texten von neueren Dichtern wie Jörg Fauser, verrückte Seemannslieder, Rock, Pop, Nachdenkliches (“Exxon Waldez”), teils in Liveversionen. Gelungen ruft DAS BESTE in Erinnerung, dass Reichel nicht immer den geraden, sicheren Weg ging, sondern auch mal etwas riskierte – und wie vielseitig er bis heute agiert.

(BMG, 18/74:29, 19/77:45) pro

JERRY LEE LEWIS

JERRY LEE LEWIS / WHEN TWO WORLDS COLLIDE / KILLER COUNTRY

Tasten- und Boogie-Power legte Altmeis­ ter Jerry Lee Lewis an den Tag, als er 1979 in nur vier Tagen das Album einspielte,

CD-Rezensionen NOITCERRUSER S’NILEPPEZ

das schlicht seinen Namen als Titel trug und zu den stärksten seiner langen Karriere zählte. Kraftvoll und inspiriert interpretierte er Songs von Bob Dylan, Arthur Alexander, Charlie Rich oder Lloyd­ Price.

Geradezu hammermäßig gelang ihm Mack Vickerys “Rockin’ My Life Away”! Ähnliches demonstrierte er ein Jahr später mit WHEN TWO WORLDS COLLIDE, wobei er seinem energiegeladenen Rock’n’Roll auch ein wenig Dixieland beimengte. Die Country-Note war ein wenig stärker vertreten, als der selbsternannte „Killer” ebenfalls 1980 KILLER COUNTRY aufnahm, die letzte seiner Trilogie von LPs für das Elektra-Label. Dabei gelangen ihm starke Versionen von “Folsom Prison Blues” und “Thirty-Nine And Holding”, auch die von “Over The Rainbow” hat was. Lohnenswerte und liebevoll-informativ gestaltete Ausgrabung!

(BGO, 20/66:58, 10/30:01) pro

der heftiger Alkohol- und Drogenexzesse, in den unterschiedlichsten NILREB Genres 9102.30ausprobiert .70 hat. Neben eher und DLEFN EGNEherkömmlichem LGRUB 9102.30.9Rock 0 K C Ü R B A N S O 9 1 0 2 .

3 0 .51 ChanPop auch schon mal in Techno oder GRUBMOH 9102.30.61 son. In M Rap ADRoder ETSMABelcanto.

-LN 9102Nicht .40.21 immer alles gelungen, NEBwie OKNerwähnt.

EDE 910Aber 2.80.7höchsten 1 NEDSNeugier ERD 91und 02.1Experimen1.61 Respekt für so viel tierfreude. Sozusagen: Hut ab … Auch die verstorbenen Eltern Hermine und Gustav RA UCgleichnamigen ATCEPScheiben SA wurden aufLden von 1988 bzw. 1991 liebevoll gewürdigt, ohne dass die Ergebnisse jedoch anbiedernd ausgefallen wären. Nicht zu vergessen die ganz hervorragende Kooperation mit dem renommierten yDeutschen Filmorchester b demrofrep NAIMEH1985 OB EHder T vom legendären BabelsbergSsowie sowjetischen Radiosender SREOM 9Eriwahn 102.30.12 präsentierte Auftritt HCANvon RETHUdo CE-Lund91seinem 02.30.22PanikorSNESAMalle RIPBeteiligten 9102.30.32übrigens chester in Moskau, NEKCÜRBRAAS 9102.30.62 in Hochform. Chapeau HTIV .TS-Bvor91diesem 02.30.7einzigar2 tigen Oeuvre!

UAGLUAS DAB 9102.30.82 VAD-+HC1 DVD) 9102.3 0.92 (Universal, 20SOCDs mfg

UDO LINDENBERG

MAN

07.03.2019 09.03.2019 15.03.2019 16.03.2019 12.04.2019 17.08.2019 16.11.2019

BERLIN BURGLENGENFELD OSNABRÜCK HOMBURG NL-AMSTERDAM EDENKOBEN DRESDEN

A SPECTACULAR

NIGHT OF

NEEUQ QUEEN SOVAD-HC GIZREM

9102.30.03 0202.10.80

performed by

THE BOHEMIANS

21.03.2019 22.03.2019 23.03.2019 26.03.2019 27.03.2019 28.03.2019 29.03.2019 30.03.2019 08.01.2020

MOERS L-ECHTERNACH PIRMASENS SAARBRÜCKEN B-ST. VITH BAD SAULGAU CH-DAVOS CH-DAVOS MERZIG

15.03.2019 16.03.2019 27.04.2019 25.10.2019 26.10.2019

ERFURT NEURUPPIN HAGEN ZWEIBRÜCKEN SAARLOUIS

EVOLUTION

DAS VERMÄCHTNIS DER NACHTIGALL

Der Rezensent ist reichlich befangen beim Schreiben dieser Zeilen. Aus dem einfachen Grund, weil er an der Entstehungsgeschichte dieser fulminanten Box beteiligt war, indem er die Liner Notes dafür verfasst hat. Sprich: Um diesem Auftrag ordentlich nachkommen zu können, habe ich den Sommer über beinahe ausschließlich Udo-LindenbergLieder der Jahre 1983 bis 1998 gehört. Denn exakt auf diesen Zeitraum im „Lindi”Schaffen beschränkt sich der akus­tische Inhalt jenes Mammutprojekts. Es umfasst die komplette Werkschau von „Uns Udo” aus seiner Ära beim Plattenlabel Polydor.

Konkret: Alle 17 Studio-Alben jener Phase in remasterter Version, dazu zwei englischsprachige Werke, ein Raritäten-Album mit seltenen Tracks und raren Mixen plus eine DVD mit Videoclip-Highlights aus dieser Periode des Udo-Schaffens. Und dann eben ein 68-seitiges Hardcover-Buch, das neben einem Vorwort vom Meister selbst, einer Weltchronik von 1983 bis 1998 plus Fotos aus dem Lindenberg-Archiv auch jene schon erwähnten Liner Notes enthält. Doch gehen wir auf die Musik ein: Nachdem ich mich wochenlang mit der Musik vom selbst ernannten „Exzessor” beschäftigt habe, ist mir aufgefallen, dass die 15 Polydor-Jahre nicht nur Lindenbergs schaffensreichste Ära ausmachen, sondern auch die Phase mit den abwechslungsreichsten Ergebnissen sind, selbst wenn nicht alles Gold ist, was glänzt. DAS VERMÄCHTNIS DER NACHTIGALL demonstriert eindrücklich, dass der offensichtlich Unermüdliche sich in den 80ern und 90ern, trotz immer wieGoodTimes 1/2019

FO THGIN

ZEPPELIN’S RESURRECTION

n

Die Entwicklung der so experimentierfreudigen walisischen Psychedelic- und Prog-Rocker Man dokumentiert die 6-CD-Box EVOLUTION. Enthalten sind dabei die Studio­ werke THE TWANG DYNASTY (1992, das erste nach der 1983er Reunion mit Micky Jones und Deke Leonard als singenden TRUFRE 9102.30.SPECIES 51 Gitarristen), ENDANGERED NIPPURUEN 9102.30.61 (2000), UNDRUGGED (2002, in NEGAH 9102.40.7zwei 2 Sessions mit Nfünfjähriger EKCÜRBIEWZ Pause 9102.0dazwischen 1.52 SIUOLRAASdes91Drummerwech02.01.62 eingespielt, angesichts sels sowohl mit Bob Richards als auch Terry Williams) sowie das im Vergleich zu den vorherigen Werken recht durchwachsen !ausgefallene DIAMONDS & COAL YTILAUQ MUIMERP Wund OH S DDen AO R (2006) ohne Leonard Jones.

Reiz über den Hardcore-Fankreis NIPPURUEN 910hin­ 2.40a.us 40 dürften TRUFRE der 9102Box .40.60mit dem die beiden Livescheiben MUHTOLOS-HC 9102.40.01 Titel LIVE ATGRTHE KEYSTONE UBMOH 9102.40.11 ausmachen, die auch schon TSEOin S der 910„Official 2.40.31 Bootleg Series” als „Vol. 2” über Jones’ Website erhältlich waren: Am 9.8.1976 zauberten die Waliser im kalifornischen Berkeley, wobei Songs R Usie O TbeiYvier RAS R E Vals I NGast N A den h t 0Gi5 tarristen John Cipollina DNUMTRO(Quicksilver D 9102.30.70MesHEK 9Phil 102.3Ryan 0.61 besenger Service) dabei Lhatten; UANEPPAR D AB McKenzie 9102.60.92 und diente die Keyboards, John SUBTTOC 9102.90.21 nicht mehr Martin KCOAce TSORbildete 9102.9mit 0.31Williams die Rhythmusabteilung.

GRUBSFLOW 9102Für .90.4Kom1 elaaS redund na TDNeuentdecker ATSUEN DAB zu 910empfehlen.

2.90.51 plettisten UADREW 9102.11.90 (Cleopatra, 6 CDs) NEGN IMMEM 9102.11.61 pro

H S A C YNNHOJ

RETFA SRAEY NET

PHENOMENA

JOHNNY C A S H R O A D SHOW

PREMIUM QUALITY!

04.04.2019 NEURUPPIN 06.04.2019 ERFURT 10.04.2019 CH-SOLOTHUM 11.04.2019 HOMBURG 13.04.2019 SOEST

TEN YEARS AFTER 50th ANNIVERSARY TOUR 07.03.2019 16.03.2019 29.06.2019 12.09.2019 13.09.2019 14.09.2019 15.09.2019 09.11.2019 16.11.2019

DORTMUND KEHL BAD RAPPENAU COTTBUS ROSTOCK WOLFSBURG BAD NEUSTADT an der Saale WERDAU MEMMINGEN

PHENOMENA / DREAM RUNNER / INNERVISION

SDNEGEL

LEGENDS

RETBrüder FA SRATom EY Nund ET &Mel TAEGalley.

H DENNErs­ AC tischen terer war Produzent, Letzterer (†2008) hatte Gitarre bei Trapeze und Whitesnake gespielt. Der Plan der beiden: Einerseits sollte jedes der drei angepeilten Alben ein in sich geschlossenes Konzept darstellen, & andererseits sollten die Songs auch selbstHCERBMLEHdes 910jeweiligen 2.90.92 + .82 Konständig STaußerhalb NIPPURUEN 9102.01.20 zepts bestehen.

Und: Namhafte RAMIEW 9102.0Mitstreiter 1.40 sollten für Aufmerksamkeit NNOB 9102.01.6sorgen.

0 + .50 Das N E H C N Ü M 9 1 0 2 .

0 1.70meloselbst betitelte Debüt bescherte

CANNED HEAT & TEN YEARS AFTER

KCO Tdas SDProjektbaby OOW der FO Phenomena war bri-

NEDSERD

9102.01.21

n Music from the 60s to them80s Seite oc.silo potl85 uk.www moc.silopotluk@ofni

OF WOODSTOCK

& 28.+ 29.09.2019 02.10.2019 04.10.2019 05.+ 06.10.2019 07.10.2019 12.10.2019

HELMBRECHTS NEURUPPIN WEIMAR BONN MÜNCHEN DRESDEN

www.kultopolis.com info@kultopolis.com

ROCK dischen, ins Ohr gehenden Hard Rock, die Galley-Songvorgaben setzten Glenn Hughes als Vokalist, Don Airey, Richard Bailey, Neil Murray, Cozy Powell und Ted McKenna überzeugend um. DREAM RUNNER folgte zwei Jahre später mit Ray Gillen, Hughes, John Wetton und Max Bacon­als Sänger sowie Galley, Scott Gorham, John Thomas, Murray, Michael Sturgis und Leif Johansen. Den (vorläufigen) Abschluss bildete 1992 INNERVISION (Keith Murrell/voc; Brian May, Gorham, Galley, Sturgis, Johansen). Anfangs wurden Phenomena medial mit viel Hype angepriesen. Doch die Unterstützung durch die Plattenfirma ließ nach, obwohl die Musik ambitioniert war und auch heute noch trotz der 80er-Jahre-Soundprägung anspricht. Die von Tom Galley betreuten Reissues kommen jetzt – anders als frühere Neuauflagen – zwar mit neuen Liner Notes, aber ohne Bonusmaterial.

(Explore Rights, 3 CDs) pro

ALCATRAZZ

PAROLE DENIED – TOKYO 2017

Wenn es auch keine echte Reunion war – mit Graham Bonnet (voc), Jimmy Waldo (keys) und Gary Shea (b) standen nur drei Originalmitglieder auf der Bühne –, werden sich Alcatrazz-Fans über dieses Veröffentlichungspaket doch freuen. Der Tokio-Gig vereint einige der bes­ten Songs der von 1983 bis 1987 existenten Band, die einst die Gitarrenhelden Yngwie Malmsteen und Steve Vai in ihrem Line-up sah. Beigegeben wurde der Gig als DVD. Spannender ist aber unter Umständen die CD UNHEARD EVIDENCE: DEMOS AND RARITIES, die Studiodemos von 1985 beinhaltet. Dabei ist auf “Emotions” Steve Vai zu hören. Warum bei den anderen Stücken bereits der Vai-Nachfolger Danny Johnson mitspielt, ist nicht ganz klar, wird er doch in der Alcatrazz-Vita erst ab Mitte 1986 als Mitglied geführt. Aber vielleicht waren diese Aufnahmen ja Johnsons Eignungstest. Apropos: Diese CD eignet sich trefflich, um im Vergleich mit dem JapanKonzert hochachtungsvoll feststellen zu können, dass der alte Bonnet dem jungen von vor mehr als 30 Jahren in nichts nachsteht.

(Frontiers, 11/42:45, 8/28:44) jub

GÜNTER SCHICKERT NACHTFALTER

Dräuend, drängend, drakonisch. Das sind die ersten Attribute, die einem zum aktuellen Werk von Günter Schickert einfallen.

NACHTFALTER ist das vierte Album aus dem schmalen Oeuvre dieses bald 70-jährigen Berliners, dessen Debüt SAMTVOGEL bereits 1974 erschienen ist und bis heute zu den (weitgehend ignorierten) Klassikern des sogenannten Krautrock zählt. Schickert war zu Beginn der 1970er Jahre im Klaus-Schulze-Umfeld tätig, als Roadie wie als Gitarrist, was seinem Sound bis heute unschwer anzuhören ist.

Und das, obwohl seine Musik von Beginn an stark nach der halluzinatorischen Phase

CD-Rezensionen von Tangerine Dream oder Ash Ra Tempel klang, dabei allerdings bis heute keinerlei Elektronika verwendet werden. Herausgekommen ist auch dieses Mal wieder ein akustisches Klang­ abenteuer, verfremdet durch Studio-Effekte: hypnotisch, pulsierend, immer wieder angenehm verwirrend.

Eine Art „düsterer Michael Rother”, wenn man so möchte.

(Bureau B, 7/44:29) mfg

BRÖSELMASCHINE

IT WAS 50 YEARS AGO TODAY

Duisburg war Mitte der 60er Jahre eine hochpolitische Stadt, musikalisch mit einer starken Folkszene ausgestattet. Mittendrin Peter Bursch, der in jener Ära, obwohl Teen­ ager, als Ausnahmegitarrist bekannt war.

Und als politisch in linken Gruppen Organisierter. 1966 stand Bursch der Band Les Autres vor. Zwei Jahre später taten sich fünf junge Talente aus Duisburg zusammen, die sich unter dem Namen Bröselmaschine anschickten, die Grenzen des Folk so weit als möglich auszudehnen.

Das gelang dem Quintett bereits mit dem ersten Album von 1971 vorzüglich. Leider sollte es bei diesem einen Werk in der Urbesetzung, die bis 1974 existierte, bleiben.

Nur ein Jahr nach der Trennung ging es als Peter Bursch und die Bröselmaschine (so auch der Titel des Debüts mit neuem Lineup) weiter, 1978 erschien der Nachfolger I FEEL FINE. Dann wieder Sendepause, ehe 1985, mit neuen Mitstreitern rund um Nukleus Bursch, die Platte GRAUBLAU in den Handel kam, auf der Folk mit NDW verknüpft wurde. In den 90ern waren Bröselmaschine nahezu nicht mehr existent, die einzelnen Mitglieder widmeten sich eigenen Projekten. Doch als 2005 die Anfrage des WDR kam, ein Konzert für die kultige TV-Reihe „Rockpalast” zu absolvieren, konnten Bursch und Co. nicht widerstehen. Seither ist die „Maschine” erneut am Laufen, zunächst live, seit 2017 auch als Studiocombo. In jenem Jahr kam die bislang letzte Produktion INDIAN CAMEL in den Handel. Gerade ist ein umfangreiches, liebevoll aufgemachtes Boxset namens IT WAS 50 YEARS AGO TODAY erschienen, welches das komplette Bröselmaschine-Werk bis auf INDIAN CAMEL fein dokumentiert. Fünf CDs, ergänzt durch zwei DVD-Livemitschnitte. Wunderbar!

(MiG, 5 CDs + 2 DVDs) mfg

NEAL MORSE BAND THE GREAT ADVENTURE

Natürlich ist, wie bei Neal Morse nicht anders zu erwarten, THE GREAT ADVENTURE ein Konzeptalbum, verteilt über zwei Silberlinge. Inhaltlich geht es um Trennungen – die ein Junge erlebt, als der Vater die Familie verlässt. Der singende Multi-Instrumentalist Morse (Ex-Spock’s Beard, Transatlantic, Flying Colours) bietet mit seinen Mitstreitern höchst anspruchsvollen wie facettenreichen (Prog) Rock, bei dem das Quintett weder ruhige noch poppige Passagen scheut, dazu nach Seite

86

n

GoodTimes 1/2019

Bedarf mal bombastisch, mal knackig hart loslegt. Faszinierend, geradezu edelfiligran, emotional, dramaturgisch mitreißend aufgebaut – das Werk verdient wahrlich Superlative der Anerkennung.

Das eine Highlight jagt das nächste, ernste Betrachtungen zur heutigen Gesellschaft wechseln mit Momenten des Augenzwinkerns. Ein früher Höhepunkt des noch jungen Jahres.

(Radiant, 11/53:32, 11/49:11) pro

CROSBY, STILLS, NASH & YOUNG

BROADCAST COLLECTION '70–'74

So wünscht man sich derartige Alben, sprich Radiomitschnitte einstiger Konzerte heute noch gefragter Musikgrößen: mit überzeugendem Sound. Und mit dem wartet die sechs CDs umfassende BROADCAST COL­ LECTION ’70–’74 der Herren David Crosby, Stephen Stills, Graham Nash und Neil Young über weite Strecken auf. Dies gilt vor allem für die ersten beiden Silberlinge, die das Gastspiel im New Yorker Fillmore East 1970 dokumentieren. Damit können dann die beiden CDs mit dem Lakehurst-Gig im selben Jahr nicht ganz mithalten, ebenso wenig die „San Francisco, 1972”-Scheibe und „Westbury, NY, 1974”. Doch sie übertreffen vergleichbare Veröffentlichungen – sind natürlich aber nicht mit heutiger Klanggüte zu vergleichen. „Crosby ist der Verrückte, Nash das Leichtgewicht der Gruppe, Stills das musikalische Genie, Young das Mysterium”, heißt es in den erstaunlich kritischen Liner Notes von 1971, die aus dem Magazin „Fusion” stammen und in Worte fassen, was auf der Bühne geschah. Mal elektrisch, mal akus­tisch, meist mit, aber auch teilweise ohne Young sind CSN&Y zu hören. Natürlich mit Überschneidungen, aber die Entwicklung der Formation ist so nachvollziehbar – und es gibt auch Solosongs der Bandmitglieder zu hören. Auf jeden Fall eine lohnenswerte Anschaffung.

(Soundstage, 6 CDs) pro

AUS DEM NETZ ...

Es sind gar nicht so wenige internationale Künstler, die früher Platten hierzulande regulär über deutsche Labels herausbrachten und/oder in Deutschland unterwegs waren und sind, deren neue Tonträger aus unterschiedlichsten Gründen neben den digitalen Formaten bzw.

Vertriebswegen nur als Import oder über die Websites der Musiker erhältlich sind.

Auf sie soll an dieser Stelle aufmerksam gemacht werden.

Aufnahmen von Rudolf Rock & Die Schocker aus den Jahren zwischen 1993 und heute hat Bandleader/Bassist Uli Salm remastert und für das vorerst nur digital erhältliche Doppelalbum FEINE FERKELEIEN (17/57:22, 16/54:51, www.rudolfrock.com) zusammengefasst.

Der Titel verdeutlicht schon, dass manche der Texte nicht ganz jugendfrei sind. Es hat aber Witz und Charme (wenn auch nicht für jedermann), was Hugo Egon Balder, Susi Salm und andere da lyrisch geschaffen und dabei auch Fremdvorlagen wie “Highway To Hell” in einer rockigen Country-Version eingedeutscht haben.

Dazu gibt es die RR-Klassiker “Sexy Hexy” oder “Motorbiene” in flotten Neufassungen. Unterhaltung pur, Partymusik vom Feinsten.

JOHN DIVA

Modern Earl nennt sich die vierköpfige US-Southern-Roots-Rockband, die seit geraumer Zeit regelmäßiger Gast auf deutschen Bühnen ist und bei dieser Gelegenheit auch ihr Mini-Album AMERIPHONICA (8/27:11, www.modernearl.com) anbietet.

Darauf ertönt die Band um Frontmann Christopher „Earl” Hudson (voc, g) mit einer auch textlich interessanten Mischung aus Southern Rock und souligen wie countryesken Tupfern.

Die ist bei aller Wucht stets melodisch angelegt, im Studio auch mal mit Hammond und Gastsängerin Elizabeth Lee verfeinert.

Empfehlenswerte Neuentdeckung!

Mütter haben zwar meistens, aber nicht immer Recht. Was Sänger John Diva & The Rockets Of Love nach Jahren als Coverband nun auf eigene Rechnung nachdrücklich demonstrieren: Die Rockmusik, auch der 80er-Jahre-Rock, lebt immer noch! Und Letzterer hat „Blondie” Diva und die beiden Gitarristen Snake Rocket und J.J. Love (welch originelle Künstlernamen!) als Hauptautoren unüberhörbar geprägt. Vor allem der kalifornische Hair Metal, der seinerseits tief im Glam Rock wurzelte, feiert hier fröhliche Urstände!

Gut gemacht, die Einflüsse sind unüberhörbar, und doch wird nicht einfach abgekupfert. Die Texte strotzen zwar vor Klischees, aber die Musik lässt nicht ruhig sitzen, allenfalls die gelungenen Balladen.

Und die Namen Michael Voss (Produzent) und Chris von Rohr (Creative Supervisor) bürgen ohnehin für Qualität.

(SPV, 12/46:44) pro

HEAVY HEARTED (12/51:23) ist das fünfte Album des US-Blues-Rockers Ryan McGarvey (www.ryanmcgarvey.com), der ebenfalls regelmäßig zu Gastspielen über den großen Teich anreist. Mit Routiniers wie Carmine Rojas (b), Brant Leeper (keys) oder Logan Miles (dr) war McGarvey abwechslungsreich zugange. Mal auf ein kraftvolles Trio reduziert, mal mit einer Hammond kolorierend, singt er, den Eric Clapton 2010 beim Crossroads Festival in Chicago auf die Bühne holte, gereift und ausdrucksstark. Er zaubert mal flashy, mal getragen auf seiner Gitarre und deckt dabei stilistisch eine breite Blues-Palette mit reichlich Rock gekonnt ab. Und die Songs tragen die Performances mit gelungener Qualität in jedem Augenblick. pro

MAMA SAID ROCK IS DEAD

n

Music from the 60s to the 80s

VINYL ANDREW CYRILLE LEBROBA

Schlagzeuglegende Andrew Cyrille, der schon 1971 mit DECLARATION OF MUSICAL INDEPENDANCE seine erste LP bei ECM vorlegte, umgab sich für LEBROBA mit dem Trompeter Wadada Leo Smith, auch schon 77, und dem Gitarristen Bill Frisell, der ja neben unglaublicher stilistischer Bandbreite schon längst bewiesen hat, wie gut er klarkommt in Bass-losen Line-ups, etwa mit Paul Motian. Cremiger Gefälligkeitsjazz oder powernder Neo-Bop war bei den Musikern ohnehin nicht zu erwarten.

Stattdessen hört man einen transparent produzierten, ECM-typischen ZeitlosAvantgarde-Jazz. Cyrille verzichtet meist auf den durchgehenden Puls, glänzt dagegen fast schon als Melodiker (was für eine toll gestimmte Snare!), Smith geht mit langen Haltetönen oder rasanten Läufen an die Grenzen, Frisell hält den Laden harmonisch zusammen. Tolle Pressung mit Beiblatt.

(ECM, 5 Tracks) lbr

JEFF GOLDBLUM

LP-Rezensionen George in Los Angeles gegründete Band hatte neben dem 1979 ausgeschiedenen und verschiedenen Leader mit Bill Payne und Paul Barrere zwei weitere vorzügliche Songschreiber in ihren Reihen, die eine teilweise sogar an Steely Dan erinnernde Filigran­musik zwischen Southern, Folk, Country und Fusion schufen. Die Tower Of Power Horn Section steuert satte Bläsersätze bei, die Gesangslinien sind einfach superb. Und Ted Templeman produzierte einen fantastischen Sound, von dessen Dynamik, Aufgeräumtheit und Transparenz sich noch heute viele eine Scheibe abschneiden könnten. Die Basstom-Hiebe auf “Old Folks Boogie” können Endstufen zum Einknicken bringen. Speakers Corner hat die Top-Scheibe von den originalen Analogbändern neu auflegen lassen, mit Beilegeblatt im orignalen Artwork. Also noch immer mit den in falscher Reihenfolge aufgeführten Songtiteln — „see label for sequence”.

(Speakers Corner, 9 Tracks) lbr

DEPECHE MODE

CONSTRUCTION TIME AGAIN + SOME GREAT REWARD – THE 12' SINGLES COLLECTION

THE CAPITOL STUDIO SESSIONS

Der höchst erfolgreiche Schauspieler Jeff Goldblum („Jurassic Park”, „Independence Day”) tritt nebenbei seit Jahrzehnten in Los Angeles auf – als Jazzmusiker. Jetzt hat der Pianist und bekennende Nicht-Sänger seine erfolgreiche Varieté-Show mit Jazz- und Blues-Standards auf Tonträger festhalten lassen. Produzentenlegende Larry Klein verwandelte dafür die historischen Capitol Studios in einen Jazzclub, auf dessen Bühne Goldblum eine Reihe hochkarätiger Gäste holte. Etwa den deutschen Trompeter Till Brönner, der einige wunderbare Solos auf Trompete und Flügelhorn beiträgt. Gastsängerinnen wie Imelda May und Haley Reinhart bringen vokale Klasse, Schauspielkollegin Sarah Silverman macht “Me And My Shadow” zur Mini-Comedy. Eine geballte Ladung professionellen Entertainments, zu der Star Goldblum zwar pianistisch nicht exzelliert, aber wie seine Band auf hohem Niveau agiert. Produktion, Klang- und Pressqualität gerieten erstklassig. Macht richtig Spaß, „Ian Malcolm” mal musikalisch zu erleben.

(Decca, 2 LPs 45 rpm, 14 Tracks) lbr

LITTLE FEAT

TIME LOVES A HERO

Etliche ach so coole Rockhistoriker verengen das Rockjahr 1977 noch immer auf die Marketing-gemachte Punkrevolte und überhören dabei geflissentlich, welch vorzügliche Musik da sonst noch erschien. So etwa TIME LOVES A HERO, das wohl beste, weil geschlossenste Studio-Album von Little Feat. Die 1968 vom Slidevirtuosen Lowell

Erst im Spätsommer hatte Sony Music alle Maxi-Singles, die im Zuge der ersten beiden Depeche-Mode-Alben erschienen waren, in kompakten Boxen wiederveröffentlicht – ein Präsent für all jene, die schon in den frühen 80ern oder auch später zu eifrigen Sammlern von LPs, Maxis und Singles der Synthie-Pop-Gruppe wurden und an deren Exemplaren mittlerweile der Zahn der Zeit genagt hat. Nun geht es weiter mit den Alben CONSTRUCTION TIME AGAIN (1983) und SOME GREAT REWARD (1984), mit denen Depeche Mode sich spätestens auf den Weg zum Superstar-Status machten, den sie heute noch innehaben.

Das liegt natürlich an den Single-Erfolgen von CONSTRUCTION TIME AGAIN wie “Everything Counts” und “Love In Itself” und von SOME GREAT REWARD wie “People Are People”, “Master And Servant” und “Blasphemous Rumours”. Diese hievten die Band in eine zunehmend eigenständigere und ernstzunehmende Richtung.

Die Trivialität von Melodien früherer Jahre wie “New Life” und “See You” wich einem mehr von Industrial-Elementen geprägten Sound, ohne das Pop-Momentum zu verlassen. Die THE 12” SINGLES COLLECTION zu CONSTRUCTION TIME AGAIN besteht aus sechs Maxi-Singles und umfasst zu mehr als der Hälfte Livestücke eines Auftritts aus dem Hammersmith Odeon aus dem Jahr 1982. Deswegen sind hier viele Lieder noch der frühen Phase zuzurechnen.

Man findet aber auch eine grandiose Akus­ tikgitarrenversion von “Love In Itself”. Die Zusammenstellung der Maxis zu SOME GREAT REWARD besteht ebenfalls aus sechs Platten. Sie unterscheiden sich in Summe vom anderen Paket dahingehend, GoodTimes 1/2019

n

dass die Band, ganz der damaligen Zeit verhaftet, vermehrt unterschiedliche Mixe und Remixe präsentierte, darunter auch ein wunderbarer der Martin-Gore-Nummer “Somebody”. Wie heute üblich gibt es bei beiden Paketen zudem einen Code für den digitalen Download sämtlicher Songs. So können die Neuausgaben der Maxis auf alle Zeit heil bleiben, wenn jemand Wert darauf legt.

(Sony Music, 20 Tracks + 20 Tracks) an

SPACE DEBRIS SHE'S A TEMPLE

Vinylfreunde aufgepasst: Wer es im Jahr 2013 verpasst hat, sich die LP-Version von SHE’S A TEMP­ LE von Space Debris zuzulegen, der bekommt jetzt eine zweite Chance. Eine Gelegenheit, die man nutzen sollte, denn neben der klasse Musik, die man dabei zu hören bekommt, wurde die Neuauflage noch aufgewertet und firmiert nun als Deluxe-Ausgabe. Dabei erscheint die Doppel-LP mit vierfarbig bedruckten Innenhüllen (mit bisher unveröffentlichtem Palmyra-Artwork), Bandfotos und umfangreichen Liner Notes, außerdem wurde der Klang behutsam remastert. An der musikalischen Klasse hat sich natürlich nichts geändert, es geht tief in die Vergangenheit, in die späten 60er und frühen 70er Jahre. Die Orgel röhrt dreckig, dazu liefert die Gitarre tonnenschwere Riffs oder psychedelische Solos, gelegentlich erweitern bluesige Klänge den Sound. Dabei bleibt das Quartett immer fest geerdet, und auch wenn Titel wie “Glimpse Of A Dying Sun” und “Everdrifting Particle” eher träumerische Klänge vermuten lassen, wird die meiste Zeit ordentlich gerockt.

(Green Brain, 2 LPs, 9 Tracks) us

OSCAR PETERSON

MOTIONS & EMOTIONS

Zu den musikalischen – und auch kommerziellen – Säulen der Mu s i k p r o d u k t i o n Schwarzwald zählte der kanadische Klaviergigant Oscar Peterson. Der Chef des legendären deutschen Jazzlabels, Hans Georg Brunner-Schwer, ließ sein Schwergewicht 1969 für MOTIONS & EMOTIONS in flauschige Orchesterarrangements des grandiosen Claus Ogerman betten. Wer Peterson bis dato nur als hypervirtuosen Jazz-Kammermusiker kannte, dürfte ordentlich gestaunt haben.

Mit Songs von Lennon/McCartney, Burt Bacharach, Henry Mancini, Antonio Carlos Jobim oder Bobby Hebbs (“Sunny”) erklingt so eine Art „High End Easy Lis­ tening”. Dennoch große Klasse und zu Recht von Trompetenstar Till Brönner für die audiophile, Banderole-bewehrte MPSReissue-Serie ausgewählt. Wer dem Genre-Crossover noch heute misstraut, sollte sich mal Petersons Spiel in “This Guy’s In Love With You” anhören. (edel, 10 Tracks) lbr

Music from the 60s to the 80s

n

Seite

87

MAGNUM

LIVE AT THE SYMPHONY HALL

Oberf lächlich drübergeschaut, könnte man vermuten, Magnum hätten sich mit einem SymphonieOrchester zusammengetan, um ihre Hits im klassischen Gewand zu präsentieren. Dem ist aber nicht so. Vielmehr wurde in besagter Halle in Birmingham am 19. April 2018 das Abschlusskonzert ihrer „Road To Eternity”-Tour aufgezeichnet – und die Aufnahmen zeigen eine hart rockende Band in allerbester Verfassung. Sollte vor Ort tatsächlich alles so geklungen haben, wie jetzt über die heimische Anlage zu hören, dürften Magnum an diesem Abend den Begriff Perfektion neu definiert haben. Vor allem spielerisch. Manch einem mag die Gitarre manchmal zu sehr im Gesamtsound versinken, das kann allerdings so gewollt sein, wollen Magnum doch nicht nur den hartgesottenen Teil ihrer Fangemeinde zufriedenstellen. Bob Catley singt sich auf LIVE AT THE SYMPHONY HALL mal wieder nachhaltig ins Bewusstsein all jener, die Magnum meist nebenbei wahrnahmen: Der Mann hat ein äußerst markantes Organ, das alle Melodien schafft und dabei richtig räudig klingen kann. Das Livedokument erscheint als Dreifach-Album in moosgrünem Vinyl, inklusive zweier CDs. (Steamhammer, 6 Tracks, 5 Tracks, 4 Tracks) jub

THE CREEK DIPPERS GOLDEN STATE LOCKET

Nach dem Ausstieg bei den Jayhawks suchte Songwriter Mark Olson die Einsamkeit, siedelte sich in der kalifornischen Joshua-Tree-Wüste an. Zusammen mit seiner frisch angetrauten Ehefrau Victoria Williams und dem MultiInstrumentalisten Mike Russell gründete er die Original Harmony Ridge Creek Dippers.

Ab 1997 nahmen sie einige Alben auf, von denen die ersten drei (THE ORIGINAL HARMONY RIDGE CREEK DIPPERS, PACIFIC COAST RAMBLER, ZOLA AND THE TULIP TREE) nun zusammen mit einer neuen 4-Track-EP („The New Creek Dippers”) als hochwertig gestaltete LP-Box veröffentlicht werden. Geprägt von der Abgeschiedenheit und der Ruhe seines Wohnortes, konnte Olson sein Talent für seine charakteristischen Melodien voll ausspielen, das relaxte Arbeiten ohne kommerziellen Druck tat ein Übriges: Wer Cosmic Americana authentisch hören möchte, der dürfte hier zu 100 Prozent an der richtigen Adresse sein. Die auf 500 Exemplare limitierte Box mit dem Titel GOLDEN STATE LOCKET liefert neben den frisch remasterten 180gVinylalben noch ein ausführliches LP-großes Booklet mit sämtlichen Texten sowie alle vier Alben zusätzlich als CD. Besser kann man sein übriggebliebenes Weihnachtsgeld kaum anlegen ...

(Glitterhouse, 4 LPs & 4 CDs) us

VINYL RUSH

HEMISPHERES – 40TH ANNIVERSARY

LP-Rezensionen Cover von “The Sun Ain’t Gonna Shine Anymore” entschädigen Soulanklänge (“Harlem Shuffle”, “Soul Man”). Deshalb auch das ein lohnendes Reissue von Speakers Corner in gewohnter Qualität.

(Speakers Corner, 7 Tracks) lbr

THE POLICE Das kanadische Prog-Rock-Trio Rush knüpfte 1978 mit Studio-Album Nummer sechs inhaltlich direkt an den Vorgänger A FAREWELL TO KINGS an. Gitarrist Alex Lifeson, Sänger/Bassist Geddy Lee und Drummer/Textdichter Neil Peart machten unverdrossen eine artifizielle, virtuose, hochkomplexe Rockmusik, die 40 Jahre nach ihrem Erscheinen heute noch deutlich mehr Musikfans hinter dem Ofen hervorlocken dürfte als die meisten Simpel-Disco-Plastik-PunkPlatten desselben Jahrgangs. Die analoge Deluxe-­ Jubiläums-Edition mit drei sehr gut gefertigten schwarzen Scheiben, verteilt auf zwei Klappcover im dünnen Papp-Schuber, verwöhnt mit dem DMM-Umschnitt vom 2015er Remaster des Studio-Albums und drei LP-Seiten Livemitschnitt vom holländischen Pinkpop Festival 1979, eine weitere mit einer „2112”-Fassung November 1978, beide wohl vom Mischpult abgenommen und deshalb in deutlich besserem als Bootlegsound. Dazu gibt es ein 24-seitiges Booklet mit einem sinnstiftenden Aufsatz von Rob Bowman sowie einem DownloadVoucher in vernünftiger 320-KbitQualität. Der Sound des Studio-Albums überzeugt mit mehr Punch als die zeitgenössische holländische Mercury-Pressung. Noch mehr Hemisphären-Klänge gibt es von der Super Deluxe Edition, die zu den drei LPs noch zwei CDs mit demselben Programm und eine Blu-rayDisc dazugibt. Die letztere bietet einen echten Mehrkanal-Remix in 5.1 auf Basis der originalen Mehrspurbänder und drei Promotionvideos sowie das Bildmaterial zu “La Villa Strangiato” vom Pinkpop Festival 1979.

(Universal, 3 LPs, 14 Tracks) lbr

JOHNNY & EDGAR WINTER TOGETHER

Irgendwie stand dieser Mitschnitt des weißblonden Brüderpaars aus dem Jahr 1976 in San Diego immer im Schatten der großartigen Live-Alben von Johnny Winter: Schon auf LIVE (1971) brachten Label CBS und Sideman Rick Derringer die Rockerseite des begnadeten Blues­ gitarristen zum Glühen, auf CAPTURED LIVE (1976) zündete der Albino ein Blues-Rock-Feuerwerk für Blue Sky. Auf diesem Label kam dann die fast zeitgleiche Konzert-LP mit dem jüngeren Bruder Edgar (keys, sax), Rick Derringer und der CAPTURED-Band unter die Räder. Nun gut, ein rasantes Rock’n’Roll-Medley war man von Johnny bereits gewohnt, Power Blues wie “What’Cha Want Me To Do” auch. Für das völlig überflüssige

EVERY MOVE YOU MAKE – THE STUDIO RECORDINGS

Fünf Studio-Alben veröffentlichten The Police in den gerade mal zehn Jahren ihres Bestehens, in denen sie von einer Punkcombo zu einem vielseitig kreativen Trio mit Superstar-Status avancierten und jede Menge Hits kreierten. OUTLANDOS D’AMOUR (1978), REGATTA DE BLANC (1979), ZENYATTA MONDATTA (1980), das von Arthur Koestler inspirierte Konzeptwerk GHOST IN THE MACHINE (1981) und SYNCHRONICITY (1983) sind in der Box EVERY MOVE YOU MAKE als 180g-Vinyls enthalten.

Die in den Abbey Road Studios per HalfSpeed exzellent (digital mit ein wenig Kompression) remasterten Vinylscheiben dokumentieren die Entwicklung der Band. Den Reiz des Boxsets macht aber vor allem die sechste LP aus, die unter „Flexib­le Strategies” firmiert. Sie enthält zwölf B-Seiten und Raritäten, wie das unüberhörbar durch George Clinton funky inspirierte “Flexible Strategies”, das eher cinematische “Low Life” oder das angejazzte “Murder By Numbers”.

Die stilistische Bandbreite von Sting (voc, b), Andy Summers (g) und Stewart Copeland (dr) wird gerade auf der Bonusscheibe noch einmal kompakt hörbar gemacht.

Die Box ermöglicht ein genüssliches Eintauchen in längst vergangene Zeiten und bietet mit dem LP-formatigen 24-SeitenBuch auch Schmökerstoff.

(Universal, 6 LPs) pro

SUPERTRAMP

BREAKFAST IN AMERICA

Supertramps Megaseller BREAKFAST IN AMERICA übertraf 1979 mit Singlehits wie ”The Logical Song” oder dem Titelstück kommerziell den Vorgänger EVEN IN THE QUIETEST MOMENTS. Um den superben Sound hinzubekommen, feilte die Band um die damals noch nicht zerstrittenen Leadsänger und Hauptsongschreiber Rick Davis (der mit der tieferen Stimme) und Roger Hodgson (der mit dem Seite

88

n

GoodTimes 1/2019

markanten Herrensopran) eine Woche vor den eigentlichen Aufnahmen am Sound.

Der dafür mit einem Grammy ausgezeichnete Tontechniker Peter Henderson nahm sich zwei Monate für Mix und Mastering, wo er dank eines ordentlichen Liftings der Frequenzen um zwölf Kilohertz für viel Brillanz sorgte. Das Mobile Fidelity Sound Lab brachte schon 1982 ein „Original Master Recording”, Nautilus bespaßte die audiophile Gemeinde 1984 mit einer Überspielung ausschließlich mit Röhrenequipment. MFSL legt nun nach einer superben Super Audio CD auch ein neues Vinyl-Reissue des „Frühstücks” vor, das Hausmasterer Krieg Wunderlich mit Rob LaVerde anrichtete. Tolle Dynamik und sehr gute Fertigung erfreuen analoge Feinschmecker.

(MFSL/Sieveking Sound, 10 Tracks) lbr

diesem Zusammenhang sprach auch er selbst erstmals von Ambient Music. Natürlich waren drei Alben mit ähnlichen Klängen für einen kreativen Geist wie Eno Stillstand, und so erweiterte er das Klangspektrum für das 1982 erschienene ON LAND von elektromechanischen und akustischen Instrumenten in Richtung nicht-musikalische Erzeuger wie Steine, Ketten und Stöcke, dazu Aufnahmen von Krähen, Fröschen und Insekten. In Verbindung mit den Klängen von (Jazz-) Musikern wie Jon Hassell (tr), Bill Laswell (b), Michael Brook (g) und Daniel Lanois betrat Eno damit wieder einmal Neuland, legte mit seinen Klangcollagen den Grundstein für spätere Generationen von Remixern.

(Virgin, 4 x 2LP) us

BRIAN ENO

WINGS OF HEAVEN LIVE

DISCREET MUSIC + MUSIC FOR FILMS + MUSIC FOR AIRPORTS + ON LAND

Ebenso wie die ersten vier Solo-Alben von Brian Eno werden nun auch die nächsten vier Werke des britischen Soundtüftlers als limitierte Half-SpeedMaster-Doppel-LPs veröffentlicht. Mit DISCREET MUSIC aus dem Jahr 1975 stellte Eno viele der Ideen, die auf seinen vorigen Alben schon anklangen, ausnahmslos in den Mittelpunkt, sprich, hier war es erstmals eine komplette LP, die er mit seinem Ambient-Sound füllte.

Die Idee dazu entstand, als er nach einem Unfall im Krankenhaus lag. Ans Bett gefesselt, hörte er Harfenmusik aus dem 18. Jahrhundert, allerdings mit zu niedriger Lautstärke und ohne Möglichkeit, den Lautstärkeregler zu erreichen. Als draußen der Regen immer stärker wurde, vermischten sich die Töne der Harfe mit denen des Regens, was ihn zunächst störte. Doch im Laufe der Zeit wurden diese sich überlappenden Klänge Teil einer Atmosphäre, in die er sich komplett fallenlassen konnte und in der er sich so gut wie selten fühlte. Im Studio benutzte er für diesen Effekt zwei sich überschneidende Schleifen von Synthesizermelodien, die er übereinanderlegte, eine Technik, die später als „Frippertronics” bekannt wurde. Natürlich würden sich solche Klänge auch ideal zur Vertonung von Filmen eignen, das im Jahr 1976 veröffentlichte MUSIC FOR FILMS war eine lose Sammlung solchen Materials.

Wie gut sich Enos Musik als Hintergrundmusik anbieten würde, bewies er 1978 mit MUSIC FOR AIRPORTS, in n

Music from the 60s to the 80s

MAGNUM

Vor zehn Jahren veröffentlichten Mag­ num Aufnahmen von jener Tour, auf der sie ihr Album WINGS OF HEAVEN (1988) vollständig auf die Bühne brachten. Dieses Werk ist ihr kommerziell erfolgreichstes und gehört zu jenem Tonträgerzyklus, mit dem sich die bereits 1972 gegründete Band, die in den ersten Jahren eher progressiv unterwegs war, in die Herzen der damaligen Heavy-Metal-Gemeinde spielte. Denn die tummelte sich zum Teil in sehr melodischen Gefilden, vor allem in den USA. Ironischer Weise hat es da nie so recht geklappt. Auf jeden Fall hatten Magnum mit WINGS härtemäßig gehörig zugelangt, was sich live natürlich nachdrücklich bemerkbar machte (Beispiel: “One Step Away”). Aber nicht nur das: Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass in den 80er Jahren einige der besten Magnum-Songs entstanden, weshalb die Briten zusätzlich vor allem Stücke von VIGILANTE (1986) und ON A STORRYTELLER’S NIGHT (1985) auf der Setlist stehen haben. Die DoppelCD von einst ist jetzt zum ersten Mal auf Vinyl erschienen. Und das gleich sehr opulent: Die drei LPs in dem aufwendig gestalteten Gatefold-Cover sind weltweit auf 1000 Stück limitiert. Bei der musikalischen und klanglichen Qualität dieses Livedokuments müssten sich Fans dieser Band WINGS OF HEAVEN LIVE eigentlich gegenseitig aus den Händen reißen.

(Steamhammer, 19 Tracks) jub

GRATEFUL DEAD

LIVE IN STANFORD, CA '88

1988 waren Grateful Dead mit Bob Dylan unterwegs und generell in guter Form.

Auch als sie am 30.

April im Frost Amphitheatre der Stanford University gastierten – in DeadheadKreisen gilt diese Show als eine der guten, und das nicht nur, weil sie damals den Opener “Let The Good Times Roll” frisch in ihr Set übernommen hatten. Die Triple-

VINYL LP dokumentiert mit einer Ausnahme das gesamte Konzert samt den ausgedehnten, stets groovigen (manchmal wilden) Jampassagen. Die Bluesmomente (Jerry Garcias funky Slidespiel bei “Walkin’ Blues” ist allein schon den Kauf wert!), fehlen ebenso wenig wie die typischen CountryAnflüge, aber auch New-Orleans-Flair ist zu vernehmen. Und nachdem es ein Samstag war, beendeten Grateful Dead gewohnheitsgemäß den Abend mit “One More Saturday Night”. Eine in jeder Hinsicht überzeugende Ergänzung der DeadSammlung.

(Roxvox, 3 LPs, 19 Tracks) pro

AXEL RUDI PELL

THE BALLADS + THE BALLADS II + THE BALLADS III

Erstmals und auf einen Schlag erschienen jetzt die ersten drei Balladen-Alben von Axel Rudi Pell auf Doppelvinyl.

Der Gitarrist legt seit 1989 – nach dem Ausstieg bei Steeler – eine beachtliche Solokarriere hin, die den Fans in stetiger Regelmäßigkeit neues Material in konstanter Qualität beschert. Dabei unterlässt es der BlackmoreFan tunlichst, seinen Stil zu modifizieren, weshalb er zu einer festen Größe im melodiösen Power-Metal-Bereich wurde.

Seine Balladen-Alben sind zwar Kompilationen, da sie bereits Veröffentlichtes beinhalten, sie kamen aber nie ohne den berühmten Mehrwert neuer Songs aus.

THE BALLADS (1993), wo Jeff Scott Soto, Bob Rock und Karl Holthaus für die Vokalparts verantwortlich zeichnen, überraschte die Anhänger beispielsweise mit einer Version des Alphaville-Hits “For­ ever Young”. Zu dem bereits bekannten Cover von Deep Purples “When A Blind Man Cries” gesellte sich noch deren bärenstarkes “Tearin’ Out My Heart” aus der Zeit mit Joe Lynn Turner. THE BALLADS II (1999) hatte mittlerweile die dritte Version von “Broken Heart” in der Rille (auf I waren schon eine Demo- und eine sogenannte Guitar-Variante zu hören). Außer Soto sang Johnny Gioeli, der wie für Pell geschaffen zu sein schien.

Auffällig: Die fast ausschließlich eigenen Balladen waren besser als die selbst komponierten von I. Und Pell sang “Hey Joe”, was er besser nicht getan hätte. Auf III (2004) gab es einen neuen eigenen Song (“Don’t Say Goodbye”), das bis dato unveröffentlichte Rainbow-Cover “The Temple Of The King” und eine Akustikversion von “Forever Angel”. Alles andere war Wiederverwertung. Diesmal sang nur Gioeli. Und Balladen kann Axel Rudi Pell wie kaum ein anderer deutscher MetalMusiker.

(Steamhammer 10 Tracks + 11 Tracks + 11 Tracks) jub

LP-Rezensionen THE ROLLING STONES

NEKTAR

BEGGARS BANQUET

LIVE IN BREMEN

Das „Weiße Album” der Beatles war im Dezember des Jahres 1968 gerade mal zwei Wochen in den Läden, da konterten die Rolling Stones mit einer beige eingefärbten Einladung zum Bankett der Bettler. Und was sie darauf präsentierten, hatte so gut wie nichts mehr mit dem (Chicago-)Blues zu tun, den die meisten Fans sich damals von ihren Helden erwarteten – mit BEGGARS BANQUET brachen die Rolling Stones in neue Gefilde auf. Country, Delta Blues und akus­t ische Folkballaden bereicherten von nun an den Soundkosmos der britischen Band, Brian Jones brillierte letztmals an der Slide. Bob Ludwig remasterte das Album 2002 erstmals in der korrekten Tonhöhe, nun wurde der Sound zum 50-jährigen Jubiläum noch einmal um ein paar Nuancen perfektioniert, klingt die 180g-Vinyledition mit Songs wie “Street Fighting Man”, “No Expectations” und “Prodigal Son” noch eine Spur detaillierter. Ergänzt werden die zehn Originaltracks um eine 7”-Flexi-Disc. Auf der A-Seite mit dem Singlehit “Sympathy For The Devil”, auf der B-Seite mit einem Telefoninterview mit Mick Jagger. Der wurde damals in London von einem Mitarbeiter des japanischen Labels King Records aus Tokio angerufen, um die Veröffentlichung des Albums in Japan zu promoten.

(Abkco, 10 Tracks & Single-Flexi-Disc) us

HERBIE MANN

AT THE VILLAGE GATE

Im Rock wie im Jazz pflegt die Flöte ein Nischendasein. Trotz einiger Pustefixe wie Ian Anderson oder eben Herbie Mann, der 1962 mit dem Konzertmitschnitt AT THE VILLAGE GATE eine Art Durchbruch feierte. „The Mann with the flute” servierte mit einer Klasse-Truppe: Hagood Hardy (vib), Ahmad Abdul Mailk (b), Ben Tucker (b bei “Comin’ Home Baby”), Rudy Collins (dr), Chief Bey (dr, perc) und Ray Mantilla (perc) die einen zeitgemäß stark Bossa-durchsetzten Jazz-Cocktail. Weiträumige Improvisationen prägen die gerade mal drei Titel (darunter zwei Gershwin-Cover). Manchmal packend und prickelnd, manchmal aber auch nahe an Fahrstuhlmusik. Das Reissue von Speakers Corner überzeugt mit feiner Klang- und Pressqualität, die Cover-Reproduktion mit den ausführlichen Liner Notes geriet sehr gut.

(Speakers Corner, 3 Tracks) lbr GoodTimes 1/2019

n

Parallel zur Veröffentlichung von MEGALOMANIA, dem neuen StudioAlbum von New Nektar, bringt das norddeutsche Label Sireena LIVE IN BREMEN nun auch auf Vinyl heraus. Also den Konzertmitschnitt der deutsch-britischen Band Nektar, der bereits seit 2017 auf CD erhältlich ist. Dabei handelt es sich um die Dokumentation des Auftritts der Gruppe am 29.9.2015 im Bremer Club Meisenfrei und die letzte Live-Aufnahme von Gründungsmitglied/ Bandleader Roye Albrighton (g, voc), der am 26.7.2016 verstarb. Die Triple-LP ist auf 500 Exemplare limitiert und deckungsgleich mit dem CD-Inhalt. Der Songfokus lag seinerzeit auf den 70er Jahren, aber auch neuere Kompositionen (“Time Machine” mit superbem Gitarrensolo) wurden zu Gehör gebracht. Es war die Nektar-typische spielfreudige Mixtur aus Prog/Art und Hard Rock mit Blues-, Space-Rockund fast jazzigen Anleihen – nicht nur für Fans der Gruppe immer noch höchst hörenswert.

(Sireena, 13 Tracks) pro

RAVEN

SCREAMING MURDER DEATH FROM ABOVE: LIVE IN AALBORG

Raven sind Pioniere des Speed und Thrash Metal – und zahlten für diesen Titel einen hohen Preis: Die aus Newcastle stammende Band blieb immer ein Geheimtipp. 1974 gegründet, gehörte das Brüder-Duo Mark und John Gallagher zu jenen Vertretern der New Wave Of British Heavy Metal, die früh mit stilprägenden Tonträgerveröffentlichungen in Erscheinung traten (1981).

Der Raven-Stil zeichnete sich von Anfang an durch eine fast nervöse Hektik aus, die es den Fans nie erlaubte, lustvoll ihre Haarpracht im Rhythmus wedeln zu lassen. Und so wirken Raven-Konzerte bis heute, als wären Abrisskommandos am Werk. Allerdings werden Kenner der Szene bei der Setlist von LIVE IN AALBORG von einer Hitdichte sprechen: “Hell Patrol”, “All For One”, “Rock Until You Drop”, “Faster Than The Speed Of Light” oder “Break The Chain” kennt so ziemlich jeder Metal-Fan, der in den Achtzigern sozialisiert wurde. Aufgemacht ist das Doppelalbum exquisit: Die Schwarzweiß-Optik auf rauer Pappe hat was von Underground, die beiden roten Platten sind todschick. Und die Inner­ sleeve-Fotos der Brüder plus aktuellem Drummer lassen erahnen, dass Raven live richtig die Sau rauslassen. Dazu gibt es das Konzert noch einmal auf CD. (Steamhammer, 6 Tracks, 5 Tracks) jub

Music from the 60s to the 80s

n

Seite

89

JAZZ & WORLD MUSIC SALIF KEÏTA

UN AUTRE BLANC

Da musste man sechs Jahre auf ein neues Album warten. Und dann kündigt Salif Keïta es als sein letztes an. Es sei dem großen Musiker aus Mali jedoch gegönnt, mit 69 Jahren in Rente zu gehen – nach fünf Jahrzehnten im Musikgeschäft. Dem wohl neben Youssou N’Dour international bekanntesten Sänger Westafrikas ist mit UN AUTRE BLANC, dem 15. Solo-Album seiner Karriere, ein würdiger Abschied gelungen. Der Titel – übersetzt: „Ein anderes Weiß” – spielt auf sein gewachsenes Selbstbewusstsein an, das er sich über Jahrzehnte als Albino gegen alle Diskriminierungen erkämpft hat. Virtuos fusionieren er und seine bestens aufgelegte Combo darauf diverse Stile aus seiner spirituellen Heimat Afrika (Keïta lebt seit Jahrzehnten in Frankreich) mit Elementen des Blues und Funk. Als prominente Gäste hat sich der Sänger, der schon mit Größen wie Carlos Santana und Steve Hillage zusammenarbeitete, diesmal die Sängerin Angélique Kidjo, den Rapper MHD, die Vokalgruppe Ladysmith Black Mambazo und den Reggae-Musiker Alpha Blondy ins Studio geholt.

(Naïve, 10/54:38) frs

JAZZ AT LINCOLN CENTER ORCHESTRA

UNA NOCHE CON RUBEN BLADES

Ruben Blades aus Panama ist nicht nur Sänger und Schauspieler, er war auch fünf Jahre lang Tourismusminister des Landes. Das live eingespielte Konzert mit dem 21-köpfigen Jazz At Lincoln Center Orchestra in Manhattan war ein Glücksfall für beide Seiten. Ein von kubanischen Rhythmen durchzogener Bigband-Sound hat die Zuhörer vollauf begeistert. Dazu kommen geschliffene Trompeten- und Pianosoli, hin und wieder lehnt sich Blades gesanglich an Frank Sinatra an, wie in “Too Close For Comfort”, was der ganzen Aufnahme noch zusätzlichen Charme verleiht. Wer bis zu diesem Augenblick noch nicht begeistert ist, den wird wohl “Ruben’s Medley” mit “Ligia Elena”, “El Numero 6” und “Juan Pachanga” überzeugen. Im Booklet gibt es eine Bandbeschreibung – und ein Foto, wie Blades auf der Bühne mit einer Lady tanzt. Logisch.

(Blue Engine, 11/76:58) jp

FRESU GALLIANO LUNDGREN MARE NOSTRUM III

Mit MARE NOSTRUM III wird eine Albumtrilogie der ganz besonderen Art vollendet. Teil eins wurde im Jahr 2007 in Paolo Fresus Heimat Italien eingespielt, für den zweiten Part ging es 2016 zu Richard Galliano nach Frankreich, jetzt, für das Finale, war es an der Zeit für Jan Lundgren, seine Kollegen in ein Studio ins schwedische Göteborg einzuladen. Das langfristige Erfolgsgeheimnis dieses Trios liegt neben der unglaublichen Musikalität in der besonderen Besetzung, Lundgren legt mit seinem Piano die Basis, Paolo Fresu erschafft mit Flügelhorn und Trompete atmosphärische

Stimmungen, die der Klangkünstler Richard Galliano mit Akkordeon, Bandoneon und Accordina immer wieder mit unglaublichem Gefühl verfeinert, auflöst und neu aufnimmt. Den Großteil der Tracks haben die drei Musiker selbst komponiert, bestens ergänzt von Michel Legrands “The Windmills Of Your Mind” sowie “Love Theme From The Getaway” von Quincy Jones.

(ACT, 15/61:15) us

DOTSCHY REINHARDT CHAPLIN'S SECRET

Die Musikerin Dotschy Reinhardt ist der jüngste Spross aus der Familie des 1953 verstorbenen Jazzgita r r isten Django Reinhardt und vielfältig aktiv: Sie hat Bücher geschrieben, darunter „Gypsy: Die Geschichte einer Sinti-Familie”, außerdem ist sie Vorsitzende des Landesrats der Roma und Sinti sowie aktives SPD-Mitglied.

CHAPLIN’S SECRET ist ihr viertes Album, auf dem sie nicht nur Jazz mit dem lebhaften Gipsy-Swing verbindet. In den Eigenkompositionen gibt es Balladen wie “Fly Away”, den Bossa Nova “Brazasia” und zum Einstieg den Hot-Swing “Django’s Tiger” aus der Feder von Django Reinhardt. Charlie Chaplin erweist sie mit dessen Komposition “Swing Little Girl” ihre Referenz, wobei dessen ungeklärte Herkunft die Antriebsfeder für den Albumtitel war. Eine starke Platte, die viel musikalisches Selbstbewusstsein ausstrahlt.

(BMC, 15/53:24) jp

MIRIAM AÏDA

LOVING THE ALIEN

Bowie-Songs mit Bossa-Beats? Passen “Ziggy Stardust”, “Space Oddity” und “Let’s Dance” zusammen mit afrobrasilianischen Rhythmen, Latino-gefärbten Gitarrenläufen und einer Copacabana-warmen Frauenstimme? Ja – und wie! Das beweist die schwedische Jazzsängerin Miriam Aïda mit ihrer Unplugged-Begleitcombo ganz vortrefflich auf ihrem Tribute-Album LOVING THE ALIEN. Es beinhaltet ausschließlich Interpretationen von Songs aus dem Oeuvre David Bowies. Auf “Space Oddity” setzt Nils Landgren als Gast zarte Tupfer mit seiner Posaune. Neben den eingangs genannten Klassikern werden im Rahmen der Hommage an den Thin White Duke ebenso originell umgesetzt: “Rebel Rebel” und “Ashes To Ashes” sowie – besonders schön – die beiden Balladen “This Is Not America” und “Loving The Alien”.

(Connective, 11/43:21) frs

LEYLA McCALLA

THE CAPITALIST BLUES

Ein rumpelnder Blues, ein beschwingter Calypso, eine treibende Creole-Nummer, französisch gesungener Cajun und ein mit einer souligen Hammondorgel gewürzter Gospel: Schon die erste Hälfte von Leyla McCallas drittem Album THE CAPITALIST BLUES spiegelt den Schmelztiegel New Orleans wider, in dem die Musikstile verschiedenster Kulturen brodeln. Den Folk und ihr angestammtes Instrument, das Cello, Seite

90

n

GoodTimes 1/2019

die auf ihren früheren Alben zu hören waren, hat die gebürtige New Yorkerin mit ihrem in der Mississippi-Metropole aufgenommenen Werk hinter sich gelassen. Stimmlich steht sie Rhiannon Giddens, ihrer ehemaligen Bandkollegin bei den Carolina Chocolate Drops, nur wenig nach. Viele Songs auf CAPITALIST BLUES sind – bei aller Leichtigkeit – wütende Protestnummern. Etwa der Titeltrack und “Money Is King”, die die Verhältnisse in den USA unter Trump aufgreifen, sowie der von einer brodelnden Wah-WahGitarre befeuerte Antikriegssong “Aleppo”.

(Jazz Village, 11/42:32) frs

CAECILIE NORBY SISTERS IN JAZZ

Na klar ist Jazz Männersache, oder?

Nein, natürlich nicht! Denn neben Musikerinnen und Komp on ist i n nen wie Carla Bley, Geri Allen oder Jutta Hipp, die die Jazzgeschichte maßgeblich mitgeprägt haben, sind auch heutzutage noch genügend Frauen unterwegs, die mit ihrer Musik höchste Qualitätsstandards erfüllen. Eine Tatsache, die auch Produzent und Labelchef Siggi Loch bekannt ist.

Mit der dänischen Sängerin Caecilie Norby an der Spitze hat er nun eine rein weibliche Jazzband zusammengestellt, am Piano Rita Marcotulli, Saxofon und Trompete von Nicole Johänntgen und Hildegunn Øiseth, für den Rhythmus sorgen Lisa Wulff (b) und Dorota Piotrowska (dr). Auch bei den Vorlagen für SISTERS IN JAZZ bedienen sie sich an weiblichen Komponistinnen, von Rickie Lee Jones (“Easy Money”) über Joni Mitchell (“Big Yellow Taxi”) und Bonnie Raitt (“All At Once”) bis zu eigenen Songs von Caecilie Norby.

(ACT, 12/55:55) us

THIRD EAR BAND

MUSIC FROM MACBETH

Von allen düsteren Filmen Roman Polanskis ist seine Shakespeare-Adaption „Macbeth” (1971) einer der düstersten. Den Dreharbeiten ging die blutige Ermordung seiner Ehefrau Sharon Tate durch die Manson Family voraus.

Seinen Teil zu der dunklen Stimmung trägt sicherlich auch der Soundtrack der Third Ear Band bei. Nach drei in Underground-Kreisen beliebten Alben bot sich der UK-Band um Paul Minns (oboe), Glen Sweeney (perc) und Paul Buckmaster (cello, b) mit der Musik zu einem Film eines Starregisseurs die Chance, einem größeren Publikum bekannt zu werden. Doch ebenso kompromisslos wie Polanskis Bilder fiel auch der Soundtrack aus.

Die Third Ear Band blieb ihrem ungewöhnlichen Konzept treu, Mittelaltermusik mit Avantgarde und Psychedelic zu kreuzen. Es gibt zwar auch mal etwas fröhlichere Nummern, etwa Tänze (“Court Dance”) und mit “Fleance” sogar – Neuland für die Third Ear Band – ein Stück mit Gesang. Aber ansons­ ten: sehr viel Hexenspuk und Horror – ganz wunderbar in der Titelmusik (“Overture”).

Die remasterte Neuausgabe enthält als Bonus die bislang unveröffentlichten Erstversionen von “Court Dance”, “Groom’s Dance” und “Fleance”.

(Esoteric, 19/55:23) frs n

Music from the 60s to the 80s

CD-Rezensionen WILLY ASTOR

JÄGER DES VERLORENEN SATZES

Zwei Fanlager hat der Münchner Künstler Willy Astor: Die einen bewundern ihn wegen seiner virtuosen Fertigkeit als (Akustik-)Gitarrist, die anderen verehren ihn wegen seiner Wortakrobatik, Reimfähigkeiten und Spitzzüngigkeit. Letztere dürfen sich die Hände reiben angesichts seiner neuen CD JÄGER DES VERLORENEN SATZES, die sein jüngstes Bühnenprogramm dokumentiert. Dabei gerät sein filigranes Saitenspiel fast ein wenig zu sehr in den Hintergrund, dafür lassen die charmant-witzigen Wortverdrehungen und hintersinnigen Alltagsanmerkungen (die auch Kalauer nicht scheuen) schmunzeln und sorgen für nahezu optimales Lachmuskeltraining. Unterstützung erhielt er dabei phasenweise von LaBrassBanda.

(Donnerwetter, 22/76:28) pro

SCHMIDBAUER POLLINA KÄLBERER SÜDEN II

Subtile Singer/ Songwr iter-Lieder mit Wurzeln im US-Folk wie in der bayerischen und italienischen Folklore bieten der Musiker/TV-Moderator Werner Schmidbauer (voc, g), der italienische Cantautore Pippo Pollina und Multi-Instrumentalist Martin Kälberer auf SÜDEN II. Diese musikalischen Miniaturen sind meist intim-gefühlvoll und nachdenklich, auch mal sehnsüchtig oder poetisch gestaltet. Sie erzählen Geschichten von Liebe, Aufbrüchen, Überzeugungen, in die man sich vertiefen kann. Auch wenn es wie bei “Io E Te” mit Streichern und Bläsern trotz reichlich Pathos ein wenig brav tönt.

Die 15 von Könnern mit viel Herzblut und allerlei Gästen umgesetzten Songs bieten eine beachtliche Spannungs- und Stilpalette meist der zurückgenommenen Art und nehmen mit auf eine den Hörer durchaus auch fordernde Klangreise.

(Jazzhaus, 15/61:22) pro

SARAH McCOY BLOOD SIREN

Melody Gardot, Madeleine Peyroux, Rebekka Bakken … in diese Phalanx großartiger neuerer Jazzchanteusen darf auch Sarah McCoy gehören. Auf ihrem ersten Album für ein größeres Label, BLOOD SIREN, zeigt sich die 33-Jährige ganz in der Tradition großer Sängerinnen wie Billie Holiday oder Nina Simone. Die 13 unter anderem von Chilly Gonzales produzierten Stücke stammen alle aus der Feder von McCoy und sind reduziert, aber auch sehr konzentriert in ihrer Machart.

Zentral ist meist die Stimme, unterlegt mit zumeist getragenem Klavier oder schlichter Gitarre. “The Death Of A Blackbird” ist gar ein Klaviersolo und zeigt ihr frühes klassisches Training. Zum Schluss des Albums findet sich dann das beste Stück: „Devil’s Prospect” ist ein Gospel-artiger Blues über New-Orleans-Voodoo mit ganz viel Seele interpretiert.

(Universal, 13/46:49) an

BLUES · R&B · SOUL · FUNK · REGGAE CD-Rezensionen JOHN MAYALL NOBODY TOLD

Nachdem Altmeister und Gitarristenförderer John Mayall (voc, keys, harm) zuletzt im Studio wie auch live auf den Einsatz von Sechssaitern verzichtete, hat er nun das Ruder radikal herumgerissen. Er holte sich prominente Asse an die Saite: Joe Bonamassa, Alex Lifeson (Rush), Todd Rundgren, Steven Van Zandt, Larry McCray und Carolyn Wonderland veredelten die Songs seines neuen Albums NOBODY TOLD ME. Die bewegen sich innerhalb der gängigen Bluesformate (inklusive Bläser) vom Delta bis zur UK-Spielart und stützen sich auf Vorlagen von Bonamassa (auf dessen “Dis­tant Lonesome Train” spielt aber Wonderland), Gary Moore, Jeff Healey, ehe drei Mayall-Nummern den Abschluss bilden. Mayall reißt mit dem Werk zwar keine Bäume aus, doch er enttäuscht auch nicht. Einfach grundsolides Handwerk mit ein paar gitarristischen Sahnehäubchen.

(Forty Below, 10/48:13) pro

GPROJECT BLUES BAND WHEN I'M GONE

Jeder Band, die den Blues spielt, muss man größten Respekt erweisen, so auch der GProject Blues Band. Sie hilft damit, dass diese Stilrichtung aus der Southside von Chicago und dem Mississippi-Delta nicht dem Vergessen anheim fällt. Auf WHEN

I’M GONE ziehen die Musiker um Drummer Thomas „TomBo” Ott mit dem Dauerläufer “Got My Mojo Working” und dem Klassiker “Messin’ With The Kid” ganz tief den Hut vor Muddy Waters und Junior Wells. Der Blues ist auch Inspirationsquelle für die eigenen Songs auf der CD. Dabei wird der Bogen von Blues Rock “Take Care Of Me” bis zur Ballade “I’m Done”, gespannt. Musik, die so ganz ohne Elektronik auskommt und viel Raum für die Soli von Gitarrist Leonidas „Leo” Kyriakakos lässt.

Wimmernd auf der Slide-Guitar und knackig auf der E-Gitarre.

(My Redemption, 13/52:32) jp

IKE & TINA TURNER

THE WORLD OF IKE & TINA

Liveplatten von Ike & Tina Turner gibt es reichlich, allein drei von United Artists aus den Jahren 1971 bis 1973, als letzte THE WORLD OF IKE & TINA, die später von EMI als LIVE neu aufgelegt wurde. Mit ihrer Revue waren die Turners 1972 durch Europa unterwegs gewesen, also mit fettem, funky einheizendem Bläsersatz, den Ikettes, dem auf seiner Gitarre auch bluesig intonierenden Bandleader und der raspelig röhrenden Frontfrau. Der Spaziergang durch Soul-, R&B-, Blues-, Rock- und sogar Country-Gefilde (die Gitarre auf “You’re Still My Baby”) klingt,

gelungen remastert, immer noch frisch.

Natürlich gibt´s “River Deep, Mountain High” (aber keine “Proud Mary”!), gleich mehrere Beatles-Übernahmen, eine von den Stones, mehrere von Otis Redding – feinstes musikalisches Entertainment at its best durch Ausnahmekünstler. Und die Bilder muss/kann man vor dem geistigen Auge dazu entwickeln.

(BGO, 21/69:01) pro

ROLAND VAN CAMPENHOUT SOMEWHERE IN THE MOUNTAINS

Manche glauben an die Hölle, manche an die Wiedergeburt.

Roland van Campenhouts Vorstellung vom Tod ist eine andere: Zusammen mit Blind Willie McTell, Charley Patton, Robert Johnson und anderen verstorbenen Blueslegenden wird er in einem Güterzug durch die Nacht brausen. So singt er es in seinem Song “Me & Blind Willie”. Gar zu vermessen ist das nicht: In einer Session könnte der 73-jährige Sänger und Gitarrist locker mit den großen Meistern mithalten. Das beweist der Belgier mit dem grauen Gandalf-Bart, der in den 70er Jahren unter anderem mit Rory Gallagher tourte, auf dem zwei CDs bzw. LPs und eine DVD umfassenden Set SOMEWHERE IN THE MOUNTAINS gleich dreifach. Zum einen unplugged auf Scheibe eins, die den Titel „Kitchen Recording Series” trägt: Van Campenhout alleine mit seiner Resonator-Gitarre,

mal gezupft, mal mit Slide, sowie Mundharmonika und rauem Gesang – ein intensives Erlebnis. Zum zweiten auf dem mit seiner Band aufgenommenen Live-Album „Waving The Freak Flags Electric”, auf dem unter anderem Dylans “She Belongs To Me” und John D. Loudermilks “The Lament Of The Cherokee Indian” in atmosphärischen Versionen zu hören sind. Zum dritten auf einer DVD, die Clips aus diversen Konzerten der letzten Jahre im Kölner Theater Der Keller versammelt, darunter “Let The Mermaids Flirt With Me” von Mississippi John Hurt – einer weiteren Blueslegende, mit der Campenhout mal gerne durch die Nacht brausen würde.

(Meyer, 9/33:55, 5/46:28, DVD 99 Min.) frs

CURTIS MAYFIELD SUPER FLY

Limitiert auf nur 2500 Exemplare, erscheint mit SUPER FLY beim Reissue-Spezialisten Mobile Fidelity eins der coolsten Soundtrack-Alben der Siebziger (1972 veröffentlicht), das für viele auf einer Stufe mit Isaac Hayes’ SHAFT steht. Curtis Mayfield kreierte einen heißen Mix aus Soul, Funk und Black Music, der natürlich ideal zu einem Siebziger-Thriller passte. Harter Funk (“Freddie’s Dead”), schneller Rock/Soul mit Wah-Wah-Gitarre und erstklassigen Bläsern (“Junkie Chase”) und angejazzte LoungeSounds (“Give Me Your Love”) überzeugen

LISTENABLE RECORDS

LISTENABLE.NET | SHOP.LISTENABLE.NET | JOIN US FACEBOOK.COM/LISTENABLERECS

The much acclaimed debut album with exclusive bonus tracks from the fast growing high energy hard rocking British monster! 22/02/19 CD (WITH 5 BONUS TRACKS) / VINYL / DIGITAL

The grand return from The Australian take no prisoners heavy rock’n roll masters!

15/02/19 CD / VINYL / DIGITAL

BLOOD OF THE SUN ‘BLOOD’S THICKER THAN LOVE’ SUPER CATCHY UPBEAT HARD ROCK EXTRAVAGANZA, ONE HELL OF A RIDE!

MOS GENERATOR’S TONY REED RELEASES AN EXCITING CELEBRATION OF SOME OF THE MOST OBSCURE 70S CLASSIC HARD ROCK MUSIC. THE PAST HAS NEVER SOUNDED SO VIBRANT!

YELLOW OR BLUE TRANSPARENT VINYL SLIPCASE CD / DIGITAL

AVAILABLE IN LIMITED EDITION GATEFOLD VINYL / CD SET. GoodTimes 1/2019

Music from the 60s to the 80s

Seite

91

MERCH, VINYLS, BUNDLES EXCLUSIVES SHOP.LISTENABLE.NET n

n

BLUES · R&B · SOUL · FUNK · REGGAE CD-Rezensionen durch die ausgeklügelten Arrangements und das intensive Spielgefühl. Das aktuelle Mastering von Mobile Fidelity zeichnet sich durch eine Wärme aus, die an das Vinyl heranreicht und nicht mehr so kalt klingt wie frühere Ausgaben.

(Mobile Fidelity/Sieveking Sound, 9/37:00) at

WALTER TROUT SURVIVOR BLUES

Ganz bewusst hat Walter Trout nach eigener Aussage darauf verzichtet, für sein neues Album Blues-Standards neu zu interpretieren.

Vielmehr hat er sich obskure Songs von teils noch obskureren Veteranen vorgenommen, beispielsweise Jimmy Dawkins oder Luther Johnson. Und von Größen wie Ex-Chef John Mayall, Sunnyland Jim, Mississippi Fred McDowell, Hound Dog Taylor, J.B. Lenoir sind es eben auch unbekanntere Nummern, denen Trout und seine langjährige Band inspiriert ein Eigenleben verpassen. So gibt es gediegenen Blues Rock, mal schwerblütig, mal krachend, dann fast schon wieder sanft in typischer Trout-Manier mit gitarristischen Höhenflügen und einem beeindruckenden Duett mit Sugaray Rayford bei “Woman Don’t Lie” oder einem Gastspiel von Robbie Krieger (Doors) bei “Goin’ Down To The River”. Well done, Mr. Trout.

(Provogue, 12/65:10) pro

THE RASCALS

SEE / SEARCH AND NEARNESS

SEE und SEARCH AND NEARNESS waren die letzten Alben, die die Rascals 1969 und 1971 für Atlantic einspielten – 1968 hatten sie das Young aus dem Bandnamen gestrichen. Natürlich dominierten die drei Leadvokalisten Felix Cavaliere (keys), Gene Cornish (g) und Eddie Brigati (perc, stieg während der Aufnahmen von SEARCH ... aus), bewegten sie sich mit Drummer Dino Danelli in den gewohnten (Blue-eyed) Pop-, Soul- und Gospel-Bahnen, versuchten sich auch vorsichtig/kurz an Fusion und Country Rock. Sie coverten “The Letter” (Box Tops, mit Top-Gesang Brigatis) ordentlich, ansonsten sorgte Cavaliere für den Großteil des Materials. Ein wenig brav, vielleicht hätten sie es vermehrt im Stile von “Hold On” kantiger, garagen-mäßiger versuchen sollen. Die Verkaufszahlen jedenfalls enttäuschten. Lob verdient das Remastering der BGO-Neuauflage.

(BGO, 12/42:14, 10/38:46) pro

THE SPECIALS ENCORE

Für Fans der britischen Ska-Band eine Sensation: Mit ENCORE veröffentlichen The Specials das erste Studio-Album mit neuem selbst geschriebenen Material seit 21 Jahren. Die letzten Longplayer der 1996 reformierten Combo versammelten entweder Coversongs oder verwalteten das Archiv.

Jetzt sind die drei verbliebenen Originalmitglieder der 1977 gegründeten Band, Terry Hall (voc), Lynval Golding (g) und Horace Panter (b), mit jüngeren Musikern, darun-

ter Gitarrist Steve Cradock (Ocean Colour Scene), ins Studio gegangen und haben ihr bestes Album seit 1984 eingespielt. Sofort fühlt man sich in Style und Sound an ihre Klassiker aus den Eighties erinnert, in denen sie neben Reggae und Ska auch zunehmend Jazz, Soul und Cabaret mixten. Ihrer politischen Haltung sind sie treu geblieben, viele Songs thematisieren Rassismus und den Brexit-Wahnsinn. Ganz ohne Coverversionen geht es dann aber doch nicht. Schon der funkige Opener “Black Skin Blue-Eyed Boys” ist ein Remake einer 1970er EqualsSingle. Die 2-CD-Ausgabe bringt zusätzlich Live-Aufnahmen der 2014er und 2016er Tourneen, darunter Publikumslieblinge wie “Gangsters” und “Ghost Town”.

(Universal, 10/40:38, 11/39:59) frs

CHIC

THE CHIC ORGANIZATION 1977–1979

Diese Sammlung aus den ersten drei ChicAlben, WE ARE FAMILY (1979) von Sister Sledge und 12und 7-Inch-Mixen aus dieser wichtigsten und erfolgreichsten Zeit der beiden ChicKöpfe Nile Rodgers und Bernard Edwards kommt zur rechten Zeit. Denn gab es erst im Frühherbst mit IT‘S ABOUT TIME ein langersehntes neues Lebenszeichen der legendären Disco- und Funk-Formation. Die fünf CDs im Schuber umfassen Replikas der Originalalben CHIC (1977), C’EST CHIC (1978) und RISQUE (1979), das besagte Sister-Sledge-Album und auf der fünften CD acht Single- und zwei Maxi-Mixe. Große Angaben zu den Stücken finden sich nicht, dafür in einem 40-seitigen Booklet viel Text zur Einordnung der Band in die Musikgeschichte. Das Remastering sämtlicher Alben wurde von Rodgers überwacht, Edwards ist bereits 1996 gestorben. Vielleicht auch deshalb klingt die Musik auch heute noch so unglaublich druckvoll und frisch, dass man sogleich das Tanzbein schwingen möchte.

Andererseits wird aber deutlich, wie Chic als Mittler eines frühen Funk à la Sly & The Family Stone für die zahlreichen Soul-, Popund Dance-Epigonen der 80er und 90er Jahre fungierten. Und Chic konnten nicht nur Beat, sie waren auch in der Lage, großartige Songs wie “At Last I‘m Free” zu schreiben. Für Vinylfreunde gibt es die Sammlung außerdem als 6-LP-Box mit weiterem Material.

(Rhino, 5 CDs) an

VARIOUS ARTISTS SOUL OF A NATION

Während die Nasa-Mondlandemission 1969 Unsummen an Geld verschlang, konnten Teile der schwarzen US-Bevölkerung nicht mal ihre Arztrechnungen zahlen. Der Ich-Erzähler in Gil Scott-Herons Song “Whitey On The Moon” (1970) spielt mit dem Gedanken, seine „doctor bills” einfach den Astronauten auf dem Mond zu schicken – per Luftpost, versteht sich. Scott-Herons lakonische Proto-Rap-Nummer ist eine von 14 groovigen Entdeckungen, die der Hörer auf der zweiten Folge der Compilation-Serie SOUL OF A NATION – JAZZ IS THE TEACHER, FUNK IS THE PREACHER machen kann.

Seite

92

n

GoodTimes 1/2019

Erneut haben die Kuratoren tief in den Plattenkisten nach Deep Jazz, Street Funk und HipHop-Roots aus der Black-Power-Ära der Jahre 1969 bis 1975 gewühlt. Und haben Perlen wie “Theme De Yoyo” (Art Ensemble Of Chicago), “Happy Dugout” (Funkadelic), “Hard Times” (Baby Huey), “Work It Out” (Sarah Webster Fabio) und “Brown Rice” (Don Cherry) ans Tageslicht geholt. Bei der nächsten Party auflegen – und zuschauen, wie sich die Tanzfläche füllt.

(Soul Jazz, 14/78:22) frs

MAVIS STAPLES LIVE IN LONDON

„Mich kann einfach keiner stoppen, oder?”, so leitet Mavis Staples von einem Gebur tstagsständchen des Publikums über zu “Touch A Hand”, dem letzten Song eines bewegenden Abends in der altehrwürdigen Londoner Union Chapel. Fraglos waren ihre letzten Alben herausragend, die Zusammenarbeit mit Jeff Tweedy von Wilco, die Kollaborationen mit jungen Bands wie Arcade Fire und den Gorillaz. Doch wo sich Mavis Staples am wohlsten fühlt, wo sie all ihre Stärken am besten ausspielen kann, das ist die Livebühne. Vor allem dann, wenn sie selbst für die Auswahl der Songs sorgen darf, bestes Beispiel der Opener von LIVE IN LONDON, das von Ben Harper geschriebene “Love And Trust”.

Nach eigenen Worten spricht ihr der junge Songwriter mit diesem Lied so tief aus der Seele, dass sie gar nicht anders kann, als es bei fast jedem Konzert zum Besten zu geben.

Auch “Can You Get To That” von Funkadelic sowie “Slippery People” der Talking Heads gehören in diese Kategorie, unwiderstehlich, wie Staples hier ihre Fähigkeit beweist, Songs aller Art zu interpretieren.

(Anti, 14/56:40) us

ANDI'S BLUES ORCHESTER I'M AN OLDFASHIONED PAPA

Herrlich altmodisch kommt Andreas „Andi” Unter (voc, g, harm) mit seinem Blues Orchester daher, das aus Simon Dahl (harm, mand, voc), Kevin Goodin (dr, Washboard, Kazoo, voc) und Claus Hönke (Kontrabass) besteht. Unter hat selbst vier Nummern geschrieben, die sich nahtlos einreihen, wenn das Quartett diverse Traditionals und Songs von Leon Redbone, Big Bill Broonzy, Joe McCoy, Bo Carter, Henry Lodge oder der Mississippi Sheiks eigenwillig neu interpretiert.

Den Reiz erhöht die ungewöhnliche Instrumentierung, auch wenn das Traditional ”Jesus On The Mainline” mit fernöstlichen Klangmomenten aufwartet oder der “Temptation Rag” balkanesk anmutet.

Geschickte Dynamik- und Stimmungsvariationen erhöhen den Spannungsfaktor.

So kann Blues auch klingen: altmodisch anmutend und zugleich zeitlos.

(Stormy Monday, 15/50:19) pro

BROWN SUGAR

I'M IN LOVE WITH A DREADLOCKS

Bob, Jimmy, Peter, Toots ... Reggae ist weitgehend eine Männerdomäne. Doch gab und gibt es in diesem Genre auch immer wieder n

Music from the 60s to the 80s

starke Girl-Groups. Eine davon war das bis 1983 existente Gesangs­trio Brown Sugar, das die drei Töchter karibischer Einwanderer namens Caron Wheeler (die später mit Soul II Soul zu Ruhm kam) sowie Pauline Catlin und Carol Simms als Teenager 1976 in London gegründet hatten. Mit ihrem zarten Sound sowie Texten, die weniger Politik und Religion, sondern eher Liebes- und Alltagsprobleme ansprachen, zählten sie zu den Begründern des Reggae-Sub­ genres Lovers Rock. Das Londoner Label Soul Jazz Records veröffentlicht nun, klanglich überabeitet, ihre zwischen 1977 und 1980 veröffentlichten Singles (ein Album war niemals erschienen) auf I’M IN LOVE WITH A DREADLOCKS, darunter ihre beliebten Songs “Black Pride”, “I’m In Love With A Dreadlocks” und “Hello Stranger” (ein Cover des 1963er R’n’B-Hits von Barbara Lewis).

(Soul Jazz, 13/57:00) frs

PEE WEE BLUESGANG 40 BLUESFUL YEARS

Die Pee Wee Bluesgang aus Iserlohn gehört mit 40 Dienstjahren längst zu den dienstältes­ten GenreCombos und pflegt seit einigen Jahren die Tradition einer nachweihnachtlichen Show im Dortmunder Musiktheater Piano.

Den Auftritt am 29.12.2017 haben Sänger Richard Hagel, Gitarrist Thomas Hesse alias A, Drummer Martin Siehoff und Bassist Andreas Müller mitgeschnitten und nun als Live-CD herausgebracht. Natürlich mit dem seit Jahrzehnten beseelt und inbrünstig angestimmten gejammten “Hey Joe” als Rauswerfer. Ansonsten war Power-Blues-Rock mit eher rockigen, aber auch mal traditioneller geprägten Momenten wie der Verbeugung vor B.B. King mit “Every Day I Have The Blues” oder dem gefühlvollen Eigenklassiker “California” geboten. Gediegen, mit Herzblut, Kanten und Ecken gespielt.

Ein exzellenter DaseinsberechtigungsNachweis, dessen es eigentlich gar nicht bedurft hätte, den man aber gerne genießt.

(Sireena, 7/61:02) pro

DAVID BROMBERG

THE PLAYER: A RETROSPECTIVE

Der Hinweis, dass George Harrison, Emmylou Harris, diverse Grateful-Dead-Mitglieder und Bernie Leadon (Eagles) auf dieser Werkschau zu hören sind, macht neugierig. Auf David Bromberg (*1945), der zu den innovativsten New Yorker Folkies der 60er Jahre gehörte, sich aber schon Mitte der 80er Jahren zurückzog, um Geigen zu bauen. Er spielte meisterlich Gitarre, Mandoline und Geige und kombinierte auf damals einzigartige Weise Folk, Blues, Bluegrass und Country – wie eigenwillig und zugleich schlüssig ihm das gelang, demonstriert das nach 20 Jahren wieder aufgelegte Album THE PLAYER mit Exzerpten seiner ersten vier Alben (plus Live-Aufnahmen). Immer noch beeindruckend, wie er seine damals revolutionäre Vision umsetzte, als Folkie Bläser, Chorsänger, Geigen und E-Gitarren zusammen auf die Bühne zu bringen – und er war auch ein vorzüglicher Songschmied!

(Floating World, 15/71:17) pro

COUNTRY & FOLK WILDES HOLZ FREUNDE

Ein trauriger Anlass: Die Doppel-CD FREUNDE ist der musikalische Nachruf der Band Wildes Holz und befreundeten Musikern auf den im August 2018 verstorbenen Freund, Bandkollegen und Gitarristen Anto Karaula. Schnell sei man sich einig gewesen, dass man die Aufnahmen, an denen Karaula viel gelegen war, veröffentlichen wolle, ist in dem umfangreichen 28-seitigen Booklet nachzulesen. So finden sich fünf Kompositionen von Karaula auf den CDs. Der Musiker Stoppok ist einer dieser Freunde, der zum Auftakt mit “Wie tief kann man sehen” das musikalische Konzept des Albums vorgibt.

Mit dabei sind unter anderem auch die Band Uwagai, die Balkan-Sound und Swing bieten, und der Klarinettist Helmut Eisel. Unter dem Strich kein trauriges Requiem, sondern eine gelungene Hommage an Anto Karaula.

Holzrecords, 10/55:19, 10/52:43) jp

TONE FISH

OPEN YOUR EYES

Das fünfte Album von Tone Fish dient auch einem Rückblick. Rund 400 Auftritte hat die Folkband hinter sich und rund 50 in diesem Jahr vor sich. Verschwindet die CD im Schacht, legt die vierköpfige Band mit Frontfrau Michaela Jeretzky in “Over In Dover” sofort los. Die Werbestrategen ha-

ben dafür den Begriff „Rat City Folk Power” erfunden, dabei spielen Tone Fish Balladen mit Flöten und Mandoline immer eine Spur schneller und dynamischer. Es geht um Verwandlungen, nervige Kinder, weinende Fische und in dem einzigen deutschsprachigen Lied “Des Spielmanns Stolz” um die Sage des Rattenfängers von Hameln. Das kommt nicht quer, sondern fügt sich gut ein.

Traditioneller Folk, in dem viele kleine Geschichten erzählt werden, die sich auch nach dem dritten Mal nicht verschlissen anhören.

(Prosodia, 12/47:42) jp

MERCURY REV

BOBBIE GENTRY'S THE DELTA SWEETE REVISITED

Nach dem Nummereins-Album ODE TO BILLIE JOE war das nur ein halbes Jahr später veröffentlichte THE DELTA SWEETE ein kommerzieller Misserfolg. Es kam 1968 noch nicht mal in die US-Top 100. Künstlerisch war Bobbie Gentrys Zweitling jedoch bahnbrechend: Die zwölf konzeptionell verbundenen Songs, die vom Aufwachsen im amerikanischen Süden erzählen, prägen bis heute zahlreiche Vertreter der Americanaund Alternative-Country-Szene. Unter den Liebhabern: Mercury Rev. Die Band aus Buffalo, New York, hat nun elf der Songs – plus den Über-Hit “Ode To Billie Joe” – neu arrangiert. Für ihr Projekt gewannen sie eine

CD-Rezensionen Reihe ausgezeichneter Sängerinnen, darunter Norah Jones, Beth Orton, Laetitia Sadier, Vashti Bunyan und Lucinda Williams (“Ode To Billie Joe”). Die Neuarrangements sind verblüffend: Ohne sich dem aktuellen Zeitgeschmack anzubiedern, holen sie die Originale ins Heute. Einige der Nummern bekommen eine orchestral-cineastische Breite, als habe Lee Hazlewood mitarrangiert. Besonders schön: Hope Sandovals lasziver Slow-Blues “Big Boss Man”, Marissa Nadlers im PulpFiction-Sound daherkommendes ”Refraction” und Carice van Houtens Southern-Gothic-Spuk “Parchman Farm”.

(Bella Union, 12/42:46) frs

MICHAEL CHAPMAN TRUE NORTH

Völlig zu Recht wurde Michael Chapmans letztes Album mit dem Titel 50 von allen Seiten gelobt, tauchte dazu noch in zahlreichen Bes­ tenlisten des Jahres 2017 auf. Grund genug erst mal innezuhalten? Nein, mit unzähligen neuen Ideen im Gepäck machte sich der britische Sänger und Gitarrist auf die Reise nach Wales, wo er im einsamen Westen in den Mwnci Studios die notwendige Ruhe und Abgeschiedenheit für sein konzentriertes Arbeiten fand. Mit dabei auch langjährige Freunde und musikalische Weggefährten, Steve Gunn produzierte und spielte Gitarre, die britische Songwriterin Bridget

St. John sorgte zusammen mit der Cellisten Sarah Smout für die Harmony-Stimmen, und mit Pedalsteel-Player BJ Cole gastierte eine Legende, die schon mit Scott Walker, John Cale und Björk im Studio war. Gemeinsam gaben sie Chapmans neuen Songs unglaubliche Tiefe, jeder Ton scheint eine eigene Bedeutung zu haben, hypnotische Klänge, die Chapmans teilweise apokalyptischen Texten genau die richtige Schwere verleihen.

(Paradise Of Bachelors, 11/44:51) us

THE HIGHWAYMEN

LIVE BATTLE CREEK, MICHIGAN '93

Natürlich gehörten Songs ihres ersten gemeinsamen Albums H I G H WAY M A N zum Programm, als The Highwaymen am 15.4.1993 im Kellogg Center in Battle Creek, Michigan, auf der Bühne standen. Also die CountrySupergroup schlechthin, die aus Johnny Cash, Willy Nelson, Kris Kristofferson und Waylon Jennings bestand. Dass da nicht vier Einzelkönner nebeneinanderher musizierten, sondern eine kompakte, spielfreudige Einheit bildeten, demonstrierten sie allein schon mit “Highwayman”, übrigens ihrem einzigen Nummer-1-Hit: Jeder übernahm vokal eine Strophe, und sie formten die Nummer – gestützt auf eine starke Begleitband – so zu einer beeindruckenden Demonstration der Geschlossenheit. Natür-

ronevansgroup.com

RODNEY

BLUES . ROCK & MORE

08.02.2019 Habach, Village 09.02.2019 Emmering, Captain Guitar Lounge - 18 Uhr

D (Nord) onstage-promotion.de D (Süd) ronevansgroup.com

Best Of Live Tour - t.b.a.

GoodTimes 1/2019

n

Music from the 60s to the 80s

n

Seite

93

© Rob Cale

Booking

08.03.2019 Inning, Spectacel

COUNTRY & FOLK lich brachten sie auch ihre Solo-Erfolge zu Gehör, so dass – bei ordentlicher Klanggüte dank des remasterten Radiomitschnitts – heute noch zwei vergnügliche Lauschstunden möglich sind.

(Hotspur, 18/55:58, 18/61:54) pro

JENSEN & DAUBENSPECK GLOBAL GAME

Das Gitarrenduo Reidar Jensen und Markus Daubenspeck hat auf seiner neuen CD alle Probleme der Welt in Musik verpackt. Man könnte diese als Verschwörungstheorien abtun – wenn nicht in jedem Song ein Stück Wahrheit stecken würde. Menschen, so Jensen, werden beim globalen Spiel wie Schachfiguren hinund hergeschoben, in Bezug auf die Flüchtlinge in aller Welt hat er Recht. Der Klimawandel werde alle grünen Flecken auf der Erde zerstören, wenn man den “Angry Rain” nicht aufhält. Der Begriff „Saurer Regen” ist in der Umweltdebatte zwar schon lange verschwunden, aber in Bezug auf die Erderwärmung findet das Duo die richtigen Worte und richtigen Töne. Die Klangbilder kommen ohne jede Effekthascherei aus und sind von einer nachdenklichen Poesie geprägt, die man so nur noch selten findet.

(Gracefully, 12/48:46) jp

AD VANDERVEEN

I WAS HANK WILLIAMS

Fast jährlich legt der Gitarrist Ad Vanderveen ein Album vor, jedesmal mit einer anderen Ausrichtung. Nach WORLDS WITHIN und DENVER NEVADA, beide mit größeren Arrangements, zeigt sich der Musiker auf seinem aktuellen Album I WAS HANK WILLIAMS als Minimalist.

Gesang und Gitarre stehen im Mittelpunkt.

Sehr atmosphärisch, voller Hingabe umgesetzt in “Sublime Indifference”, erinnert etwas an Ry Cooder, noch stärker in “Song From The Wise Man’s Cave”. Herzstück ist die Nummer “Where Does Love Belong”, bei der Vanderveen herzzerreißend schön mit Kersten de Ligny im Duett singt. Vanderveens Credo: „Ein Song sollte auf eigenen Beinen stehen und ohne Ausschmückung bestehen können. Ansons­ten wüsste ich nicht, worum es in meinem Job geht.”

Dies erfüllt Ad Vanderveen – auch ohne Hank Williams zu sein.

(Blue Rose, 11/43:31) jp

KARAN CASEY

HIEROGLYPHS THAT TELL THE TALE

Wie weit Karan Casey zwischenzeitlich im Ranking ihrer Kollegen gestiegen ist, das zeigt die Gästeliste ihres neuen Albums.

Donald Shaw, Maura O’Connell, Karen Matheson, Michael McGoldrick, Aoife O’Donovan und Pauline Scanlon sind auf HIEROGLYPHS THAT TELL THE TALE zu hören. Musiker aus Schottland, den USA, England und Irland, die mit Bands wie Capercaillie, Crooked Still oder Toss The Feathers Folkgeschichte geschrieben haben. Und während Casey zusammen mit ihrer Band Solas noch fest im (Irish) Folk verankert war, lässt die irische Sängerin bei ihren Solo-Alben stilistisch weitaus mehr

zu. Auf ihrem neuen Album geht es vermehrt in Richtung Jazz, mit dem irischen Jazztrompeter Ryan Quingley und seinem schottischen Kollegen Konrad Wiszniewski am Saxofon hatte sie dazu auch klasse Personal engagiert, ohne dass Banjo, Geige, Akkordeon und Harfe zu kurz kommen.

(Vertical, 10/42:23) us

RICHARD DOBSON I HEAR SINGING

Obwohl seine Songs von Größen wie Johnny Cash, Nancy Griffith und Dave Edmunds aufgenommen wurden, gehörte Richard Dobson immer zu den Musikern, die nie den Drang verspürten, sich selbstherrlich im Rampenlicht zu sonnen. Viel eher gehörte der Weggefährte von Townes van Zandt und Guy Clark zu den Country-Musikern, die ihre Songs für sich sprechen ließen und darin immer wieder Blicke in ihr Innerstes erlaubten. So auch bei den Liedern, die für ein neues Album fast fertiggestellt waren, als der in der Schweiz lebende Texaner im Dezember 2017 unerwartet verstarb. Seine langjährigen musikalischen Wegbegleiter David Bollinger und Peter Uehlinger sorgten mit Unterstützung von Kollegen wie Brent Moyer, Bill Chambers und Aaron Till dafür, dass I HEAR SINGING noch der finale Feinschliff verpasst wurde.

Wie gewohnt fließen dabei Country, Folk und Blues nahtlos ineinander, und natürlich kommt Wehmut auf, wenn man daran denkt, dass Dobson die Veröffentlichung seiner letzten Songs nicht mehr miterleben durfte.

(Brambus, 16/56:48) us

MANDOLIN ORANGE TIDES OF A TEARDROP

Zu Beginn ihrer Karriere hatten Andrew Marlin (voc, g, mand, Banjo) und Emily Frantz (voc, g, Fiddle) noch lupenreinen Bluegrass im Programm, doch im Laufe der letzten zehn Jahre hat das Duo aus North Carolina seinen Stil immer weiter verfeinert und ist zwischenzeitlich bei ruhigem Singer/Songwriter-Americana angekommen.

Und mit TIDES OF A TEARDROP gehen Mandolin Orange den nächsten Schritt, verzichten über weite Strecken auf voluminöse Arrangements, um ihren neuen Liedern mit punktgenauer instrumentaler Begleitung die notwendige Tiefe zu verleihen. Dass ihre beiden Stimmen dabei immer noch wunderbar harmonieren und sie genau wissen, wie man den Hörer bei der Stange hält, zeigt einmal mehr ihre Klasse, und dass sie sich fast das gesamte vergangene Jahr über mit namhaften Kollegen wie den Avett Brothers und Josh Ritter auf Tour befanden, war dabei sicherlich auch kein Nachteil.

(Yep Roc, 10/42:23) us

ANTON VAN DOORMALEN EINFACH ICH

Wenn man 69 Jahre hinter sich hat, ist vieles zusammengekommen. Bei dem Liedermacher Anton van Doormalen sind all seine Lebensgeschichten in 50 Liedern auf neun Alben versammelt. Beruflich ist der Niederländer heute noch Vorsitzender des AufsichtsSeite

94

n

GoodTimes 1/2019

CD-Rezensionen rates eines Unternehmens, das Gemüse züchtet. Dies sorgt für Lebensnähe, aus der alle Liedermacher ihre Ideen schöpfen. Egal, ob sie Reinhard Mey oder, was van Doormalen näher kommt, Herman van Veen heißen. Die Doppel-CD EINFACH ICH ist dann auch vollgepackt mit kleinen Geschichten, mit Texten zum Nachdenken. “Lass uns tanzen” ist ein Aufruf, das Leben zu genießen, “Die Zeit” wie auch “Wenig Zeit” rufen Erinnerungen wach, die man für die Gegenwart festhalten will. Anton van Doormalen ist trotz allem kein Mahner, aber ein guter Erzähler, der immer wieder zum Innehalten aufruft.

(Optical, 12/42:47, 12/40:40) jp

SANDY WOLFRUM ZEHN UND FÜNFZIG

Der fränkische Liedermacher Alexander „Sandy” Wolfrum hat sich selbst beschenkt.

Nicht zu Weihnachten, sondern zu seinem 60. Wiegenfest, das er „gschamig” (so der mundartliche Terminus) in ZEHN UND FÜNFZIG verwandelt. Doch seine Fans sollen mitfeiern und erhalten die Dreifach-CD zum Preis einer einfachen. Zu hören gibt es Klassiker des Bayreuthers, auch solche mit seiner früheren Band Feelsaitig. Liedermacherei, Gitarrenvirtuosität, eine warme Stimme, politische, nachdenkliche, aber auch humorvolle Songs, all das brachte/bringt Wolfrum überzeugend unter einen Hut. Einen ganz speziellen Reiz besitzt die dritte CD, auf der Wolfrum reichlich und einfallsreich covert, wobei sich dem Rezensenten nicht erschließt, wie viel Augenzwinkern in der Schlageradaption “Willst du mit mir geh’n” steckt. Adamo und Michel Polnareff hat er sich ebenso überzeugend vorgenommen wie Sonny Henning (Ihre Kinder) oder Mario Hené (gepaart mit den Scorpions) und “Still Loving You” der Hannoveraner (mit “You Really Got Me”-Zitat).

(Intraton, 18/73:56, 18/75:56, 15/61:14) pro

WILLARD GRANT CONSPIRACY UNTETHERED

Leider bleibt UNTETHERED das letzte Album der US-Combo Willard Grant Conspiracy. Sänger, Gitarrist und Mastermind Robert Fisher starb im Februar 2017, viel zu früh, mit 59 Jahren an Krebs. Das Werk vereint noch einmal alle Stärken, die die Alternative-Country- und Americana-Band stets auszeichnete. Einmal mehr fragt man sich, warum die Formation aus Massachusetts, auch wenn sie durchaus ihre Fans besaß, niemals einen so durchschlagenden Erfolg hatte wie vergleichbare Acts, etwa Calexico oder The Walkabouts. Fisher, der mit einem Bariton wie seine Vorbilder Johnny Cash und Townes van Zandt gesegnet war, legt wieder alle Kraft und Ausdrucksstärke in seine Songs, die zum Teil entstanden, als er schon die Diagnose hatte. Die oft spärlich, nur mit Klampfe, Slide und Fiedel instrumentierten Stücke, darunter der großartige Titeltrack sowie die bewegenden Balladen “Do No Harm” und “Chasing Rabbits”, klingen intim und nah – und gehen direkt unter die Haut.

(Loose, 14/48:29) frs n

Music from the 60s to the 80s

STEVE GUNN

THE UNSEEN IN BETWEEN

Auf eine faszinierende Reise nimmt der US-amerikanische Singer/Songwriter Steve Gunn seine Hörer auf dem neuen Album THE UNSEEN IN BETWEEN mit.

Das achte Solowerk des begnadeten Gitarristen vereint unterschiedliche Musikstile wie Folk Rock im Stile eines Tim Buckley, Sixties-Psychedelic à la Velvet Underground und Dream Pop der 80er/90er Jahre, selbst jazzige Elemente bleiben nicht außen vor.

Mancher mag hier an den neuen Star der Alternative-Musikszene Ryley Walker denken, doch wo dieser jüngst mehr das Experiment wagte, setzt Gunn weiter auf elegantes Songwriting, das höchstens von den filigranen Läufen an der Akustikgitarre oder vom dezent ausufernden Instrumentalgetöse abgelenkt wird. Freunde der genannten Musiker und Bands bekommen mit dem neuen Album schon früh im Jahr ein Meisterwerk anspruchsvoller Neo-Folk-Musik.

(Matador, 9/44:30) an

GWENNYN

NEW ANDRO BEST OF

Mit sphärischen Folksongs verzaubert die französische Liedermacherin Gwennyn Louarn ihre Fans nun schon seit über zehn Jahren, neben Englisch und Französisch singt sie ihre Lieder auch in ihrer Heimatsprache, auf Bretonisch. Mit NEW ANDRO legt sie nun eine Best-Of-Compilation vor, auf der sie neben einem Rückblick auf ihre erfolgreichsten Stücke auch ein paar neue, bisher unveröffentlichte Tracks präsentiert. Diese neuen Songs hat sie auf bewährte Weise entstehen lassen, greift in ihren Kompositionen immer wieder auf alte, überlieferte Melodien zurück, verbindet so Alt und Neu auf ihre ganz eigene Art. Ebenso verfährt sie bei den Arrangements, auch hier werden traditionelle Klänge mit modernen elektronischen Sounds vermischt, auch hier zeigt sie ihr Talent für wunderschöne, sehr gefühlvolle Musik.

(Coop-Breizh, 18/74:36) us

DOUG PAISLEY STARTER HOME

Der Kanadier Doug Paisley hat sich fünf Jahre Zeit gelassen, um sein neues Album STARTER HOME in Heimstudios rund um seine Heimatstadt Toronto einzuspielen.

Diese Verbundenheit zeigt sich ein Stück weit auch auf dem Frontcover: Linkshänder Paisley sitzt ganz gelassen vermutlich in seinem Wohnzimmer. Seine Songs sind in der Folk- und Country-Musik verwurzelt, unaufdringliche Arbeiten, musikalisch sauber präsentiert, geprägt von einer durchdringenden dunkeln Stimme. Seine Botschaften sind einfach: Das Leben ist eine hektische Beschäftigung, wobei man sich doch um eine gewisse Leichtigkeit bemühen sollte.

Paisleys Landsmann Gordon Lightfoot hatte in seinen Glanzzeiten die gleiche Gelassenheit drauf, wobei sich der Songwriter aus Toronto nicht hinter diesem verstecken muss. Anspieltipp: “Waiting”.

(Cargo, 9/34:28) jp

KURZVORSTELLUNGEN RAOUL VIGNAL OAK LEAF

Sanfter, fast gehauchter Gesang. Perlendes Akustikgitarren-Fingerpicking.

Feinsinnige Arrangements, deren Detailreichtum einem bei jedem weiteren Hören immer stärker auffällt. Der französische Singer/ Songwriter Raoul Vignal legt mit OAK LEAF sein zweites Full-Length-Album vor.

Zehn introspektive, Folk-orientierte Songs, die an Nick Drake, Roy Harper oder auch an ruhige Pink-Floyd-Nummern erinnern.

Geheimtipp!

(Talitres, 10/42:55) frs

LILY & MADELEINE CANTERBURY GIRLS

Das Schwesternduo Lily und Madeleine Jurkiewicz aus Indianapolis schafft es auf seinem vierten Album, einen individuellen Stil zum Vorschein zu bringen. Geschmeidiger Folk Pop mit anspruchsvollen Texten, in denen sie ihre Beziehungen, Machtkämpfe und den Erwartungsdruck thematisieren. Zum Teil üppig arrangierte Songs, denen man sich nicht entziehen kann. Das Booklet kann man zum Poster aufklappen.

(New West, 10/37:26) jp

BOTTLE ROCKETS BIT LOGIC

Wie guter Rotwein werden die Bottle Rockets mit zunehmendem Alter immer besser. Bester Beweis hierfür ist ihr neues Album, das mit seinem Titel BIT LOGIC sowie dem verpixelten Cowboy auf dem Cover alles andere als rückwärtsgewandt daherkommt. Genau das dürfte auch das Erfolgsrezept der Band aus St. Louis, Missouri, sein, trotz aller Traditionen auf den Puls der Zeit zu achten und so die Mischung aus Country, Blues und Southern Rock immer wieder frisch und unverbraucht halten.

(Blue Roses, 12/37:16) us

LUDWIG SEUSS BAND LIVE IM LUSTSPIELHAUS

Tatort: München Lustspielhaus, Täter: Ludwig Seuss Band, Opfer: willige Zuhörer. Ein Live-Album, bei dem man sich nicht einfach ruhig zurücklehnen kann, sondern von einer langsam anschwellenden Welle aus Akkordeon, Perkussion, Piano, Gitarre, Bass und Drums umspült wird. Man hört gespannt Seuss’ “Country Girl” und ist begeistert, dann Chuck Berrys “Maybellene”, und man ist von dieser sanften Interpretation etwas enttäuscht.

(Styx, 15/72:24) jp

TRAPPER SCHOEPP PRIMETIME ILLUSION

Ja, der amerikanische Traum. Gerade in den heutigen Zeiten ist dieser aus Sicht vieler US-Künstler gewaltig ins Hintertreffen geraten. Auch der aus Wisconsin stammende Trapper Schoepp macht sich dazu Gedanken, die er mit PRIMETIME ILLUSION wunderbar zwischen Folk und Alternative Country vertont hat. Mit “On, Wisconsin” ist auch ein Songtext eines Nobelpreisträgers dabei: Mit offizieller Erlaubnis von

Bob Dylan hat Schoepp Lyrics aus dem Jahr 1961 vertont, als Dylan – frisch im fremden New York angekommen – sein Heimweh nach Bier und Käse aus dem „Badger State” in Worte fasste.

(Xtra Mile, 10/41:37) us

JESS KLEIN

BACK TO MY GREEN

Was so ein Ortswechsel alles bewirken kann!

Der Liebe wegen verließ Jess Klein Austin, die musikalische Hauptstadt von Texas, um sich in North Carolina in der Kleinstadt Hillsborough niederzulassen.

Die dortige Folkszene erinnerte sie wieder an ihre Anfänge, als sie in den 90er Jahren die Folkclubs von Manhattan und Boston bereiste. Doch natürlich klingt BACK TO MY GREEN weitaus bunter als nur nach diesen Zeiten, lässt sie mit Memphis-Gitarren, Motown-Rhythmen, Klavier und Streichern einen breitgefächerten AmericanaKosmos entstehen.

(Blue Rose, 10/40:07) us

ANDY BURROWS & MATT HAIG REASON TO STAY ALIVE

Mit Andy Burrows (Ex-Razorlight) und Matt Haig taten sich ein Schlagzeuger und ein Schriftsteller zusammen, die sich ein Jahr Zeit gelassen haben, um an ihrem ersten gemeinsamen Album zu arbeiten.

Das Ergebnis braucht das Duo nicht zu verstecken. Klassisches Songwriting mit einem emotionalen Unterbau, hier und da wunderbar klavierlastig, komplex, aber nicht kompliziert, musikalisch ausgereift, eingängig und beherzt. So muss sich ein Debüt anhören.

(Fictions, 11/38:41) jp

NIGHT BEATS MYTH OF A MAN

Auf drei Alben haben die Night Beats ebenso rauen wie schillernden Psych- und Garage Rock, ganz in der Tradition ihrer Vorbilder von 13th Floor Elevators, gespielt. Für das vierte Album MYTH OF A MAN hat Produzent Dan Auerbach (Black Keys) die Texaner nun mit erfahrenen Sessionmusikern in einem Studio in Nashville zusammengebracht, die schon mit Elvis gespielt haben. Das Ergebnis: Glamouröser Country-Soul-Pop, aus dem sich immer wieder rockige Fuzz-Gitarren lösen. Schöne Kombination!

(Heavenly, 10/32:48) frs

CD-Rezensionen

BJÖRN BERGE

ACCESS:ICARUS

Wenn es richtig schnell gehen muss, steht der Bluesgitarrist Björn Berge an erster Stelle.

Sein Album MAD FINGERS BALL spielte er in nur zwei Tagen ein, für WHO ELSE? mögen es ein paar mehr gewesen sein. Der Norweger beherrscht alle Kniffe. Die tiefen Saiten werden mit dem Daumen gezupft, die restlichen Finger locken alles aus dem Rest der E-Gitarre, dazu poltert Berge wie ein Schlagzeuger. Seelenverwandt mit Robert Johnson und Johnny Winter.

(Blue Mood, 9/32:46) jp

Die Hamburger Band Access:Icarus meldet sich auf ihrem Debütalbum MONUMENTS mit emotionalen Pop-Rock-Songs zu Gehör. Diese zeichnen sich durch einen hymnischen und mitreißenden Sound aus, aber auch ergreifende Balladen haben ihren Platz auf der Platte gefunden. Manchen könnte die Band bereits unter ihrem vorherigem Namen Anthology Project bekannt sein. Mit dem Namenwechsel wollen sie den Startschuss mit professioneller Zielsetzung signalisieren.

(Record Jet, 13/54:14) ml

WHO ELSE?

THE LEMONHEADS VARSHONS 2

Lange nichts mehr von The Lemonheads gehört. Und man muss sich fragen, warum man fast zehn Jahre auf so ein wunderbares Album wie VARSHONS 2 warten musste. Bester Independent Rock, mit einer Leichtigkeit gespielt, die einen dann doch immer wieder in das tiefe Tal der Tränen führt. Mastermind Evan Dando hat sich inzwischen zu einem ausdrucksstarken Sänger entwickelt, der jedem Song seinen Stempel aufdrückt. Unüberhörbar.

(Fire, 13/39:36) jp

LES YEUX D'LA TÊTE MURCIELAGO

Reggae, Ska, Latin, Balkan, Rock, Swing, Chanson – die französische Band Les Yeux D’La Tête mixt in ihrer Melange ähnliche Zutaten wie schon Mano Negra oder Les Négresses Vertes. Dennoch haben sie einen ganz eigenen Stil entwickelt. MURCIELAGO ist das vierte Album des Sextetts, das durch unermüdliches Spielen auch hierzulande seine Fans gefunden hat. Im Februar führt sie ihre Tournee in 14 deutsche Städte.

(Fais & Ris, 12/42:20) frs

MUMFORD & SONS DELTA

Mit ihrem vierten Studio-Album DELTA haben sich MUMFORD & SONS wieder ihrer musikalischen Anfänge besonnen. Akustikinstrumente stehen im Vordergrund, jedoch elektronisch abgemischt. Hiermit ist dem für Folk Rock bekannten Quartett eine interessante Mischung gelungen, mit der sich auch der Mainstream gerne anfreundet. An den intimen und sehr emotionalen Songs merkt man deutlich, dass die britische Band gereift ist.

(Island, 14/61:58) ml

HAYES CARLL

BEARS OF LEGEND

Auf dem CD-Cover steht der texanische Songwriter Hayes Carll in der Straßenmitte und schaut einem direkt in die Augen. Sein Blick verrät etwas von seinem sarkastischen Humor, der einigen seiner Songs innewohnt.

In einem früheren Lied erzählt Carll von seinem Vater, der zur Luftwaffe ging, Gefahren, Liebe und Geld aber zur Scheidung geführt hätten. Auch in WHAT IT IS blickt er nachdenklich auf die Welt, garniert mit schlichter Prosa und bester Country-Musik.

(Dualtone, 12/38:22) jp

Während die Folk-Rock-Band Bears Of Legend auf ihrem 2015er Album GHOSTWRITER CHRONICELS noch darauf bedacht war, eine musikalische Linie durchzuhalten, rutscht sie mit ihrem intensiven Balladensound auf A MILLION LIVES ins Poppige ab. Dazu wird mit Melodien und Gesangspassagen experimentiert, wie in “I Need It” und “In My Heart Of Hearts”, während immer wieder Streicher eingesetzt werden, die den Sound vorantreiben.

(Bears Of Legend, 10/40:01) jp

WHAT IT IS

GoodTimes 1/2019

n

A MILLION LIVES

Music from the 60s to the 80s

n

Seite

95

MONUMENTS

3 MÄNNER NUR MIT GITARRE OANA MUASS JA MACHA!

Das Trio, das nur mit Gitarre (plus Trompete und Mundharmonika) im Studio und auf der Bühne zugange ist, sind Keller Steff, Roland Hefter und Michi Dietmayr.

Die sind in der Kleinkunst/Kabarett- und Liedermacherszene bekannt und beschreiben auf Bayerisch jedem vertraute Situation, mit Augenzwinkern und ernsthaft, wenn es um Politisches geht. Bodenständig, handgemacht, auch urkomisch – Kurzweil ist garantiert.

(DWM, 12/37:19) pro

DVD ...

GEORGE THOROGOOD & THE DESTROYERS LIVE AT MONTREUX 2013

Es ist angesichts einer über 40-jährigen Karriere kaum zu glauben, dass der „Devil Of Slide” aus Delaware erst 2013 beim Montreux Jazz Festival debütierte! Mit seiner von Howlin’ Wolf und Bo Diddley ebenso wie von Chuck Berry beeinflussten unverkennbaren Blues-Rock-Mischung räumte George Thorogood samt seinen Destroyers am Genfer See regelrecht ab.

Spannend war die Show auch, weil er mit Jim Suhler einen zweiten Gitarristen und dazu Buddy Leach am Saxofon dabei hatte, die das ansonsten doch eher begrenzte Klangbild ein wenig erweiterten. Wobei es immer wieder erstaunt, was Thorogood innerhalb dieses engen Feldes an Abwechslung herausholt. Bei Bild und Ton gibt es – wie in Montreux üblich – fast nichts zu beanstanden, das Bonus-Interview ist nicht übermäßig erhellend. Doch worauf es letztlich ankommt, ist die Musik – und die begeistert.

(Universal, 84 Min.) pro

SIMPLY RED

SYMPHONICA IN ROSSO

Das Konzept von SYMPHONICA IN ROSSO ist einfach.

Künstler werden drei Abende lang nach Holland eingeladen, um mit einem 40-köpfigen Orchester aufzutreten. Diana Ross,

DVD & BLU-RAY Sting und Lionel Ritchie haben es schon getan und nun auch Simply Red mit Frontmann Mick Hucknall. Im Amsterdamer Ziggo Dome wurde im Oktober 2017 ein Konzert mitgeschnitten, das es jetzt als DVD in einem Doppelalbum mit CD gibt. Hucknall im feinen Zwirn, die Bühne in rotes Licht getaucht, hat seine Fans von der ersten Sekunde an im Griff. Mit Sequenzen aus dem singenden Publikum und küssenden Paaren wird dies in dem Konzertfilm hochemotional eingefangen. Mit den Sinatra-Hits “It Was A Very Good Year” und vor allem “My Way” bringt der charismatische Sänger die Fans zum Weinen, die ihm am Ende “If You Don’t Know Me By Now” fast alleine vorsingen.

(BMG, DVD 93 Min., CD 15/71:04) jp

GRATEFUL DEAD LONG STRANGE TRIP

Eine Band, die locker Songs von über 20 Minuten spielen konnte, hat es wohl auch verdient, dass ein Film über sie Überlänge hat. „Long Strange Trip”, die Doku über die kalifornische Hippieband Grateful Dead, dauert insgesamt vier Stunden. Es gibt ja auch sehr vieles – Verrücktes, Schönes, Trauriges – zu erzählen aus 30 Jahren Bandgeschichte (1965–1995). Regisseur Amir Bar-Lev macht das auf dem von Martin Scorsese mitproduzierten Film äußerst gründlich.

Zu sehen ist eine ganze Menge beeindruckendes Archivmaterial, darunter viele bislang unveröffentlichte Aufnahmen. Hinzu kommen exklusiv mit den noch lebenden Bandmitgliedern Bob Weir, Mickey Hart, Bill Kreutzmann und Phil Lesh geführte neue Interviews (Mastermind Jerry Garcia kommt in älteren Gesprächen zu Wort). Das Fehlen eines verbindenden Off-Kommentars macht es Zuschauern streckenweise etwas schwer, der Biografie zu folgen, vor allem denjenigen, die noch keine Deadheads sind. Man sollte auch gut Englisch können, denn die DVD kommt ohne Untertitel.

(Rhino, 242 Min.) frs

HEART

LIVE IN ATLANTIC CIT Y

In den USA gehören Heart zu den Top Acts, hierzulande feierten sie einst mit “Barracuda” einen Hit und verfügen über eine treue, wenn auch überschaubare Anhängerschar. Die könnten sie nun mit dem 2006 erstmals ausgestrahlten VH1-Konzert LIVE IN ATLANTIC CITY vergrößern, und das auch dank der Gäste, die die Wilson-Schwestern Ann und Nancy & Co. auf der Bühne begrüßen konnten. Denn die machen ob ihrer diversen Backgrounds die Vielseitigkeit von Heart deutlich: Da gaben sich anerkannte Americana/Country-Größen wie Gretchen Petersen oder Carrie Underwood die Klinke in die Hand mit den Grungern Alice In Chains, Dave Navarro (g, Red Hot Chili Peppers) oder Duff McKagan (b, Guns N’ Roses). Entsprechend fielen die doch be-

achtlichen musikalischen Darbietungen aus – wobei “Barracuda” mit allen Gästen erstaunlich zurückhaltend anmutet. (earMusic, 71 Min., CD: 14/67:48)

ROLLING STONES

VOODOO LOUNGE UNCUT

Das zweifach aufklappbare Digipak zur „Voodoo Lounge”Welttournee der Rolling Stones mit Blu-ray und Doppel-CD ist grafisch aufwendig gestaltet.

Außerdem liegt ein 24-seitiges Booklet mit vielen Bildern und Credits bei. Aufgenommen und gefilmt wurde das Konzert mit 28 Songs im November 1994 in Miami. Für die Uncut-Version wurden Bild und Ton optimiert sowie alle Titel restauriert und neu gemastert. Fünf Bonustracks stammen von Auftritten in New Jersey. Wer allerdings die Qualität einer Blu-ray erwartet, bei der Filme mit einer höheren Auflösung gespeichert werden können, wird enttäuscht, VOODOO LOUNGE UNCUT kommt nicht über den DVD-Standard hinaus. Darüber kann man getrost hinwegsehen, weil sich die Stones in Bestform zeigen. Neben Gastauftritten von Sheryl Crow und Robert Cray ist es vor allem “Who Do You Love” mit Bo Diddley, der das Joe Robbie Stadium zum Kochen brachte. Jagger war so angetan, dass er danach auch zur Gitarre griff. Mit den Live-Songs aus den 1970er bis 1990er Jahren ist ein perfekter Überblick über das musikalische Schaffen der Stones gelungen.

(Eagle, SD Blu-ray 180 Min., 15/74:51, 12/72:16) jp

DEEP PURPLE

PERFECT STRANGERS LIVE / LIVE AT MONTREUX 2006

In Melbourne ließen Deep Purple zahlreiche Kameras mitlaufen, als sie nach ihrer 1984er Reunion für das PERFECT STRANGERS-Album durch die Welt tourten und eine ausgewogene Mischung aus ihren Klassikern und Songs vom Comeback-Werk anstimmten.

Die gestochen scharfen und dramaturgisch clever geschnittenen Filmbilder zeigen eine Band, die damals (wieder und noch) harmonierte, vor Spielfreude sprühte – und Ritchie Blackmore streute mit “Difficult To Cure” auch eine Rainbow-Nummer ein.

Die 2013er DVD wurde fünf Jahre später (unverändert) im 2-DVD-Set mit dem Gastspiel in Montreux 2006 neu aufgelegt. In der Schweiz waren längst Steve Morse anstelle von Ritchie Blackmore und Don Airey für Jon Lord dabei – und noch heute streiten die Gelehrten, wer denn nun inspirierter aufspielt(e). Genießen kann man beide Besetzungen, zumal 2006 auch neuere Nummern (sowie “Pictures Of Home”) auf der Setlist standen. Wer die beiden visuellen Konzertdokus noch nicht hat, kann seine Sammlung jetzt günstig komplettieren.

(Universal, 141 + 127 Min.) pro Seite

96

n

GoodTimes 1/2019

Rezensionen BIRTH CONTROL

LIVE – HARMONIE BONN 2018

Ohne ihren Klassiker “Gamma Ray” geht bei Birth Control gar nichts.

Auch nicht, als die Dauerbrenner mit den beiden Rückkehrern Peter Föller (voc) und Manni von Bohr (dr) am 7. April 2018 in der Bonner Harmonie auf der Bühne standen. Zumal wenige Tage zuvor “Gamma Ray”-Schöpfer Wolfgang Neuser verstorben war. Über 20 Minuten tobte sich die Band per Jamsession mit der Nummer aus. Wie Spiellaune, Improvisationsfreude und Können überhaupt breiten Raum einnahmen. Die DVD transportiert die Stimmung hervorragend, das breite BC-Spektrum von Krautrock über Jam- bis zu Hard Rock zieht in seinen Bann. Der begrenzten Kapazität der beigefügten CD fielen einige Songs zum Opfer – vielleicht hätte man doch besser einen Doppeldecker realisiert. Doch auch so wird deutlich: Birth Control sind auch im 50. Jahr noch quicklebendig.

(Look At Me, 112 Min. CD: 8/76:28) pro

RORY GALLAGHER

GHOST BLUES – THE STORY OF RORY GALLAGHER

In Sparversion kommt die Neuauflage der 2010 erstmals veröffentlichten DVD GHOST BLUES, die die Geschichte des 1995 mit gerade mal 47 Jahren viel zu jung verstorbenen Rory Gallagher erzählt. Die Doku enthält kurze Konzertausschnitte, dazu Interviews mit Gallagher selbst, aber auch Freunden und Kollegen wie Bill Wyman, Slash, The Edge (U2), Ronnie Dew (Dubliners) oder Bob Geldof. Nachgezeichnet wird der Weg des charismatischen Gitarristen und Sängers von Showbands im irischen Cork, mit Taste und dann vor allem solo bis auf die großen Bühnen der Blues-Rock-Welt, nicht nur der des „Rockpalast”. Tauglich zum Kennenlernen, wobei die mitgelieferten Infos äußerst sparsam gehalten sind. Fans werden weiter zur Erstausgabe greifen, die einen zweiten Silberling mit seinen zahlreichen „BeatClub”-Auftritten bot.

(Universal, 85 Min.) pro

SHERYL CROW

LIVE AT THE CAPITOL THEATRE

Das war überfällig!

Sheryl Crow, die vor einem Vierteljahrhundert mit “All I Wanna Do” aus dem Nichts aufgetaucht war. In Ton und auch (vorzüglichem) Bild kann man die Power nachempfinden, die sie auf der Bühne an den Tag legt. Sie macht klar, dass sie nicht nur am Gesangsmikro zur Geltung kommt, sondern greift auch mal zur akustischen oder elektrischen Gitarre, hängt sich sogar den Bass um und greift zur Harp – und bedient alle Instrumente vorzüglich. Die Mischung von Rock und Pop-Spuren beeindruckt, zu

n

Music from the 60s to the 80s

der die einstige Lehrerin und Chorsängerin (Don Henley, Bob Dylan, Michael Jackson) nach Flirts mit dem Country-Genre zurückgekehrt ist. Ihr Bühnencharisma kommt in der intimen Atmosphäre des altehrwürdigen New Yorker Capitol Theatre bestens zur Geltung – von den Kameras geschickt eingefangen und dann clever geschnitten.

(Cleopatra, 124 Min., CD 61:02, 62:00) pro

NICO

NICO,1988

Ein Biopic über Nico hätte auch gut in den wilden Sixties spielen können – als die unter dem Namen Christa Päffgen geborene Kölnerin die Muse von Andy Warhol und Sängerin von Velvet Underground war und Affären hatte mit Lou Reed, Brian Jones und Jim Morrison.

Doch das alles kommt in „Nico, 1988” kaum bis nur am Rande vor. Der Spielfilm, in der die dänische Schauspielerin Trine Dyrholm („Das Fest”) die Sängerin verkörpert, die großen Einfluss auf Wave und Gothic ausübte, handelt, abgesehen von einigen wenigen blitzartig eingeschnittenen Flashbacks, von ihren letzten beiden Lebensjahren, bevor sie 1988 nach einem Fahrradsturz auf Ibiza ums Leben kam. „Nico, 1988” zeigt sie auf ihrem Weg, wie sie gegen ihre Heroinsucht kämpft und zurück zu ihrem Sohn Ari findet, der einer Affäre mit Alain Delon entsprungen war und den sie als junge Drogensüchtige in die Obhut anderer gegeben hatte. Er begleitet die Diva, die nicht gerade zimperlich mit ihren Bandmusikern und ihrem Manager umspringt, auf einer Tournee, durch die sie endlich Anerkennung als eigenständige Solokünstlerin finden und nicht immer nur an ihrer kurzen Episode bei Velvet Underground gemessen werden will.

(GoodMovies, 93 Min., OmU) frs

CHRIS FARLOWE

LIVE AT ROCKPALAST

Den Lapsus des Moderators, der ihn mit dem Vornamen Nick ankündigte, korrigierte Norman Beaker gleich selbst, ehe er mit seiner Band eine Nummer anstimmte. Danach begleiteten sie Chris Farlowe, als der am 22.3.2006 beim Crossroads-Festival in Bonn für den „Rockpalast” auf der Bühne stand. Sowohl auf DVD als auch auf CD war der beeindruckende Auftritt des immer noch kraftvoll und charismatisch röhrenden R&B/ Rock-Veteranen bereits erhältlich, MiG hat jetzt beides zusammengeführt. Der Blues dominiert bei dem optisch wie klanglich gut eingefangenen Set, in dem es auch ruhigere, nicht weniger intensive Momente gab. Dabei wurde der Londoner förmlich getragen von einer routinierten, aber eben auch inspiriert agierenden Band. Es wird einmal mehr deutlich, warum der an diesem Abend bestens aufgelegte, heute mit 78 immer noch aktive Farlowe früh den Ehrentitel „The Voice” verpasst bekam.

(MiG, 105 Min., CD: 7/39:53, 7/55:37) pro

BÜCHER

Buch-Rezensionen

Deep Purple In Rock – Der lange Weg zu einem Meisterwerk Von Simon Robinson und Stephen Clare 2018, Hannibal ISBN 978-3-85445-656-8 168 Seiten 25,00 € islang sind schon einige Publikationen zur kompletten Karriere von Deep Purple auf dem deutschen Buchmarkt erschienen, wie zum Beispiel Martin Popoffs „Das ultimative Deep P ­urple Kompendium” oder „Deep Purple: Die Geschichte einer Band” von Jürgen Roth und Michael Sailer, die beide einen guten Überblick liefern. Wer allerdings detailliertere Informationen wünscht, ist mit diesem Werk bestens bedient, denn es dokumentiert den wohl wichtigsten Übergang in der Bandhistorie, im Zuge dessen sich Purple tatsächlich zu einem Schwergewicht mauserten und die Zeit von Alben wie SHADES OF DEEP PURPLE oder CONCERTO FOR GROUP AND ORCHESTRA hinter sich ließen. Nach einer Einleitung, in der die Phase vor DEEP PURPLE IN ROCK erzählt wird, geht es schon zum Thema Songwriting, wobei die Songs und Vorversionen (teils mit einem anderen Titel) dokumentiert werden. Bereits hier zeigt sich einer der Vorzüge von

B

Simon Robinsons und Stephen Clares Arbeit, denn nicht nur der Text ist packend und hochinformativ, auch die Illustrationen überzeugen. Insgesamt finden sich über 300 Abbildungen, die von raren Bandfotos (auch live) über diverse Cover bis hin zu kultigen Konzertplakaten und Eintrittskarten reichen. Nach der Dokumentation von Tourneen des Jahres 1969 geht es dann mit der Gruppe ins Studio, wo die Autoren die Aufnahmen der Stücke wie zum Beispiel des legendären “Child In Time” ausführlich beschreiben. Doch auch die Nachwirkungen – zum Beispiel die Gigs vom Januar bis zum Juni 1970 – werden thematisiert, ebenso wie das monumental anmutende Artwork. Ferner finden sich liebevoll ausgearbeitete Unterkapitel zur Veröffentlichung und zur Rezeption. Nach einer Discographie mit allen essenziellen Ausgaben (diverse Länder, diverse Versionen, verschiedene Cover) wird auch noch kurz das Thema Persiflagen angeschnitten, bei dem Cover-Karikaturen der HardOns, von Prollhead oder Krautschädl zu sehen sind. Ein faszinierendes Buch, das nicht nur die Bedeutung der Band verdeutlicht, sondern dem Leser auch eine grandiose Zeitreise ermöglicht. tk

Von Christian Müller 2018, Christian Müller Eigenverlag www.bravoarchiv.com 530 Seiten 59,95 € m Jahr 2013 stellte die Zeitschrift „Bravo”­den Abdruck der Lesercharts ein, seit 1956 waren die Hitlisten der ältesten und beliebtesten Jugendzeitschrift Deutschlands eine der wichtigsten Orientierungshilfen für jugendliche Musikfans gewesen.

Im heutigen Internetzeitalter fast nicht mehr vorstellbar, warteten in diesen noch gar nicht so lange vergangenen Zeiten alle Interessierten gespannt auf die neueste Ausgabe: Wer konnte den ersten Platz in den Charts verteidigen, wie hießen die Neueinsteiger, wer musste abgeschlagen den Konkurrenten den Vortritt lassen? Natürlich waren die Leser­ charts auch immer Spielwiese für Statistiker aller Couleur: Wer hielt sich wie lange oben, wer hatte gleichzeitig wie viele Titel platziert, wem gelangen die meisten Wiedereinstiege? Christian Müller dürfte einer dieser Spezialisten gewesen sein, seine Homepage (www.bravoarchiv.com) beweist dies eindrucksvoll. Seine neueste Veröffentlichung ist ein monumentaler

I

Ramones – Eine Lebensgeschichte

Es geht voran – Die Geschichte der deutschsprachigen Popmusik Von Manfred Prescher 2018, wbg Theiss ISBN 978-3-80623-776-4 248 Seiten 19,95 € anfred Prescher hat mit seiner Geschichte der deutschsprachigen Popmusik eine breite Schneise durch den unübersichtlichen Musikwust geschlagen, ohne wissenschaftlich oder gar langweilig zu werden. Der Buchtitel, eine Songzeile der Gruppe Fehlfarben, weist zwar in die Zukunft, wobei vor allem die musikalische Vergangenheit des Landes bewältigt wird. Der Autor führt den Leser bis in die 1920er Jahre zurück, als in den heißen Zeiten der Weimarer Republik die Jazzbands spielten. Von dort geht es in großen Schritten und in erfreulich kurzen Kapiteln zur Musik von Element Of Crime und Gisbert zu Knyphausen. Dazwischen all die Bands, die einen wie Bap tief berührt haben, und die Gruppen, die die Welt eroberten: Rammstein und Die Toten Hosen. Prescher beleuchtet ebenso den Dialekt in der Popmusik, blickt nach Österreich und zeigt insgesamt zwei Dinge auf: Deutschsprachige Popmusik ist in den letzten Jahren zum größten Teil immer auch politisch gewesen – und entwickelt sich beständig weiter. jp

M

Das Bravo Chart-Lexikon 1956–2013

Beat-Fieber zwischen Rhein und Neckar

Von Flo Hayler 2018, Heyne Hardcore ISBN 978-3-45327-051-0 640 Seiten 48,00 € ls der Punk in den Siebzigern startete, verzichteten die OriginalRamones Joey († 2001), Johnny († 2004), Dee Dee († 2002) und Tommy († 2014) Ramone auf Kurzhaarfrisuren.

Auf LP klangen die vier New Yorker langsamer, dafür spielten sie in ihren Konzerten schneller, schafften manchmal fast 30 Songs in knapp einer Stunde. Hayler, der auch beim letzten Ramones-Konzert 1996 Gast war, setzte ebenfalls neue Maßstäbe: 2005 eröffnete er das erste Ramones-Museum.

Nach einigen Umzügen existiert es noch heute, zeigt Hunderte von Devotionalien. Musikredakteur & Radiomoderator Hayler schaffte es zudem, alle Bandmitglieder kennenzulernen, Interviews mit ihnen zu führen. Einige von diesen Gesprächen lassen sich mit dem Buch nun erstmals in großem Rahmen nachvollziehen. Unzählige Fotos plus unveröffentlichte Dokumente der Ramones machen diesen exklusiv gestalteten Prachtband gleichzeitig zu einer Bandbiografie, zu einem „erlesenen” tragbaren Museum sowie zu einer erfüllten Lebensgeschichte. rgp

A

GoodTimes 1/2019

n

Music from the 60s to the 80s

Wälzer, auf 530 Seiten listet „Das Bravo Chart-Lexikon 1956–2013” sämtliche Hits auf, die sich in diesem Zeitraum platzieren konnten – und das mit Einstiegsdatum, Einstiegsposition, Anzahl der Wochennotierungen, Höchstposition sowie erzielten Punkten. Dasselbe gilt für sämtliche Interpreten, die sich platzieren konnten, dazu gibt es ausführliche Statistiken, ein alphabetisches Titelregis­ ter sowie die nach einem Punktesystem ermittelten ultimativen Top 100 der Jahre 1956 bis 2013. Gerade hier zeigt sich, wie sich der Geschmack des jugendlichen Publikums immer wieder verändert hat, geht es von Freddy Quinn (50er Jahre) über die Beatles (60er), Sweet (70er), a-ha (80er) und der Kelly Family (90er) doch bis zu Britney Spears (00er). Mit den Beatles und Freddy Quinn führen auch zwei arrivierte Acts die Rangliste der (insgesamt) am längsten auf Platz eins verweilten Hits an, doch dass sich in den Top 20 auch Namen wie Bushido, Tokio Hotel und Dschinghis Khan finden, überrascht doch. So wird der zunächst wenig attraktiv scheinende Statistikteil zum heimlichen Star des Buches: Hat man einmal damit begonnen, hier zu stöbern, kommt man nicht mehr davon los. us

n

Seite

Von Wolf Dieter Straub 2019, Verlag Regionalkultur ISBN 978-3-95505-109-9 144 Seiten 17,90 € ublikationen über die regionale Musikkultur werden immer noch von privaten Enthusiasten veröffentlicht.

Langsam bemerken kommunale St a d t ve r wa lt u n g e n jedoch, dass auch die Musikszene der 1960er Jahre zur eigenen Geschichte gehört. Bei „Beat-Fieber” fungiert das Stadtarchiv Heidelberg als Herausgeber, die Zusammenarbeit mit dem Verlag Regionalkultur habe eine „bodenständige Kostenkalkulation” möglich gemacht. Auf dieser Grundlage hat Wolf Dieter Straub ein Buch geschrieben, das mit über 300 Bildern, Plakaten und Plattencovern viel Lesestoff über die musikalischen Akteure aus der Region Rhein-Neckar bietet. Darunter die Hard Rocker Nine Days Wonder und Lee Reed, der lange mit der Heidelberger Band Six Tornados unterwegs war. Insgesamt wird an über 60 Bands erinnert, Zeitungsberichte ergänzen die Beatgeschichten. Etwa darüber, wie die Beatles auf ihrer einzigen Deutschlandtour 1966 mit dem Zug unbemerkt in Schwetzingen Halt machten. Ringo Starr soll ganz kurz aus dem Luxusabteil geblickt haben. jp

P

97

KONZERTBERICHTE NIGHT OF THE PROMS

Erfurt, Messehalle, 5. Dezember 2018

Edelpop im klassischen Gewand Im 25. Jahr der Night Of The Proms gaben britische Avantgarde, belgischer Pop und internationaler Soul Jazz den Ton an – wie gewohnt veredelt durch das Antwerp Philharmonic Orchestra mit dem Chor Fine Fleur. Zum Jubiläum der erfolgreichen Klassik-trifft-Pop-Tournee präsentierte Veranstalter Dirk Homeyer dieses Crossover-Erlebnis im Dezember 2018 mit Künstlern aus unterschiedlichen Jahrzehnten und Genres der Popgeschichte mit ihren größten Erfolgen in insgesamt elf Städten in Deutschland, darunter auch in der mit 6000 Musikfans ausverkauften Messehalle in Erfurt.

Mit einer Ausstrahlung, die nicht erst seit seinem Album AS TIME GOES BY an eine Melange aus Frank Sinatra und David Bowie erinnert, stand in diesem Jahr Bryan Ferry im Mittelpunkt des Abends. Der ewige Dandy des Salon-Pop hat seiner Musik einen Sound verliehen, der zeitlos modern wie auch ansprechend niveauvoll ist, was gerade mit einer 75-köpfigen Orches­ terbegleitung zum Ausdruck kam. Seine Hits wie "Slave To Love" oder "Jealous Guy" gehören in ihrer lasziven Note noch heute zum ständigen Repertoire inter-

estra Alexandra Arrieche noch mehr gehört, doch mussten auch die anderen Künstler ihren Platz im Programm erhalten.

Darunter befand sich der Belgier Milow, der mit "Ayo Technology" an seinen Radio-Ohrwurm von 2008 erinnerte und im Duett mit dem Saitenkünstler Petrit Ceku "You Don't Know" anstimmte. Vor allem sind aber die fetzigen Pointer Sisters herauszustellen, die mit ihrer 72-jährigen Frontwoman Ruth Pointer unter dem Motto „Party pur" DiscoHits wie "Fire" und "Jump" sehr "Excited" ins Publikum feuerten, so dass es alle zum Tanzen aus den Sitzen riss. John Miles reihte sich wieder mit seinem Welthit "Music" ein und brachte "Lay Your Worry Down" im Duett mit Milow stimmgewaltig zu Gehör.

Ein Verdienst der Night Of The Proms ist es, ungewöhnliche Kollaborationen von Künstlern anzuregen, die sonst so nicht zusammenkämen. Der diesjährige Klassiksolist Petrit Ceku stellte an der Konzertgitarre sein Können unter Beweis – wie auch „Flute Man" Gabor Vosteen mit seinem Talent für Humor, Zauberei und Entertainment unter Mitwirkung

Bryan Ferry

John Miles

nationaler Radiosender. Rhythmischer wurde es bei der Aufforderung zum Miteinander in "Let's Stick Together" mit Ferrys gekonntem Mundharmonikaspiel.

Auch wenn die Stimme des 73-Jährigen etwas brüchig geworden ist, besitzt der ehemalige Frontmann von Roxy Music immer noch eine unnachahmliche Ausstrahlung, die ihn mit seinem neuen Solo-Album BITTER SWEET 2019 auch wieder auf eine Tournee durch Deutschland reisen lässt. Gerne hätte man von ihm und seinen Sound-starken Orchesterfassungen unter der Leitung von Ma-

Pointer Sisters

des Publikums. Stets ist bei der Night Of The Proms übrigens auch ein deutscher Sänger dabei, und so war es diesmal Tim Bendzko, der es mit seinem etwas abgenutzten Weltrettungs-Song gegen die internationalen Künstler allerdings nicht leicht hatte.

Am Ende kamen traditionell alle Stars des Abends wieder zusammen, um zum Ausklang gemeinsam mit dem Publikum stimmungsvoll den Beatles-Song "Hey Jude" zu zelebrieren.

Text & Fotos: Helmut Ölschlegel

je100 Seiten

nur

Seite

98

n

9,80 E

Nur direkt über den Verlag zu bestellen unter:

Music from the 60s to the 80s www.goodtimes-magazin.de oder im Shop auf Seite 37

GoodTimes 1/2019

n

PETE YORK'S ROCK & BLUES CIRCUS

Karlsruhe, Tollhaus, 5. Dezember 2018

Zeitreise durch die Blues- und Rockgeschichte Musiker in ihren allesamt langen Karrieren mitgewirkt hatten. "Keep On Running", "When A Blind Man Cries", "House Of The Rising Sun", "Feel So Bad'" oder "Gimme Some Lovin'", um nur einige zu nennen, wurden klasse gespielt und natürlich mit entsprechenden Solos ausgeschmückt. Die Gesangsarbeit wurde von Zoot Money und Miller Anderson übernommen, vereinzelt auch von Albie Donnelly. Bei dem Eddie-Cochran-Cover "Something Else" übernahm Roger Glover die Leadvocals, eine absolute Rarität.

Bei diesem Titel hat es funktioniert, ein großer Sänger wird er trotzdem nicht mehr werden, dessen ist er sich auch bewusst. Das von Albie Donnelly gespielte Saxofon gab den Songs einen besonderen Charakter und veränderte sie positiv.

Albie Donnelly, Pete York & Miller Anderson Selbst "Smoke­On The Water" lebte in

Pete York hatte wieder einmal Freunde zum gemeinsamen Musizieren um sich geschart. Der Rock & Blues Circus wurde von ihm für nur kurze Zeit zum Leben erweckt: Roger Glover (b) von Deep Purple, Zoot Money (keys), ehemals Animals und zahlreiche weitere Bands, Albie Donnelly (sax) von Supercharge sowie Miller Anderson (g), ehemals Keef Hartley Band, und eben Pete York (dr), einst Spencer Davis Group und Hardin & York und danach immer wieder verschiedene All-Star-Projekte von Jazz, Blues bis Rock. Die Erwartungen an diesen Abend waren hoch angesichts der erlesenen Besetzung, und sie wurden voll erfüllt.

Es war ein Erlebnis, was die Qualität der Musik anbelangt, und auch am Sound gab es nichts zu meckern. Die Lightshow, sofern man diese überhaupt so bezeich-

Pete York

Roger Glover

nen konnte, war denkbar bescheiden, und die Show auf der Bühne rein auf die musikalische Darbietung reduziert. Mehr war aber auch nicht nötig, die Band harmonierte und hatte offensichtlich viel Spaß beim Spielen der alten Klassiker, was sich auf das Publikum im restlos ausverkauften Tollhaus in Karlsruhe übertrug. Die Songauswahl bestand meist aus den Hits der Bands, bei denen die

GoodTimes 1/2019

n

Zoot Money

der ungewöhnlichen Instrumentierung auf. Natürlich bekam Pete York, der als einer der besten Schlagzeuger weltweit gilt, bei "I'm A Man" Raum für ein sehr gefühlvolles Solo. Es war eine kurzweilige Zeitreise durch rund 50 Jahre Bluesund Rockgeschichte, ein Hochgenuss.

Text & Fotos: Frank Witzelmaier

Music from the 60s to the 80s

n

Seite

99

TOURNEEN

Von Jens-Uwe Berndt

HOLLIES Einen „Highway Of Hits" versprechen die Hollies für ihre Tournee in diesem Jahr. Und mal ehrlich: Wer das Schaffen der Band auch nur ansatzweise kennt, der weiß um den Fundus an unsterblichen Klassikern, den die Briten vor allem in den 60er, aber auch in den 70er Jahren ansammelten. "Bus Stop", "Stop Stop Stop", "On A Carousel", "Carrie Ann", " He Ain't Heavy, He's My Brother" stehen für die Zeit von Beatmusik und psychedelischen Exper imenten.

"Long Cool Woman In A Black Dress", "I'm Down", "Sandy" oder "The Air That I Breathe" sind musikalische Zeitzeugen der Siebziger.

Und das ist nur ein Bruchteil dessen, was die Hollies aus der Kiste zaubern können, wenn sie eine HitSchnellstraße ankündigen. Mit Tony Hicks an der Gitarre und Schlagzeuger Bobby Elliott sind immer noch zwei echte Urgesteine der Bandgeschichte – sie sind seit 1963 dabei – auf der

6. – 20.4.2019 Bühne präsent. Ray Stiles am Bass ist jetzt auch schon über 30 Jahre mit von der Partie, und Ian Parker an den Keyboards bringt es zumindest auf ein Vierteljahrhundert. Aber auch Steve Lauri, Gitarre, und vor allem Sänger Peter Howarth, beide stießen 2004 zu den Hollies, gelten selbst unter beinharten Fans als echte Bereicher ung des Line-ups.

Dass es von den Hollies seit zehn Jahren schon keine neue Produktion mehr gab – geschenkt.

Wohin in der begrenzten Zeit eines Konzerts mit aktuellem Material, wenn es für all die Gassenhauer schon kaum reicht. Um eine Floskel zu bedienen: Die Hollies sind eine lebende Legende und neben den Rolling Stones die einzigen Verbliebenen aus der Riege der großen Namen. Und so lange sie sich den Fans präsentieren, sollte man sie sich nicht entgehen lassen. Erst recht nicht in dieser vitalen Besetzung.

JOHN MAYALL Er ist die Verkörperung all dessen, was den Spätgeborenen von den 60er Jahren vermittelt wurde. Und er hatte sie alle in seiner Band: Eric Clapton, mit Peter Green, John McVie und Mick Fleetwood halb Fleetwood Mac, Mick Taylor, Andy Fraser, Jack Bruce, Paul Butterfield, Chris Barber, Walter Trout …

Die Liste scheint unendlich lang, und die Namen sind fast alle nach ihren Gastspielen bei Mayalls Blues­ breakers im Rock-, Bluesoder JazzGeschäft ganz groß geworden. John Mayall veröffentlichte Platten in einer Menge, dass man selbst als beinharter Fan die Übersicht verlieren kann. Und auch wenn man ob der Quantität um die Qualität fürchten könnte, befinden sich echte Blues- und Blues-Rock-Meilensteine unter den Werken, die nicht nur für Genrefans von Bedeutung sind.

Und so kommen Konzerte dieses altehrwürdigen Musikers – der

8.3. – 8.4.2019 Sänger, Gitarrist, Keyboarder und Mundharmonikaspieler ist mittlerweile 85 Jahre alt – Audienzen gleich.

Mayall poltert nicht – zumindest nicht mehr –, er ist ein Mann der feinen Töne, die vor allem Tiefe besitzen. Deshalb klang er schon in jungen Jahren manchmal weise wie ein Mann jenseits seines Herbstes. Wenn John Mayall dieses Jahr nach Deutschland kommt, hat er – wie kann es bei über 60 Veröffent­ lichungen auch anders sein – ein neues Album am Start. Aber das ist vermutlich nur für totale Fanatiker von Bedeutung, denn vielen werden seine Erfolgsnummern aus den Sechzigern am Herzen liegen: "Crawling Up A Hill", "Key To Love" oder "I'm Your Witchdoctor" … oder welche das auch immer sein mögen. John Mayalls Bluesrepertoire ist von einer Fülle, dass man wohl am besten überhaupt nichts erwartet, wenn man ihn bei einem seiner Konzerte besucht.

Seite

100

n

GoodTimes 1/2019

ALPHAVILLE Als Alphaville 1984 zum ersten Mal in der Jugendsendung „Flashlights" mit ihrem Song "Big In Japan" zu sehen waren, gingen die SynthiePop-Fans in Deutschland vor dem TV-Gerät kollektiv in die Knie. Endlich gab es hierzulande melancholische Tastendrücker, die den Szenegrößen aus Großbritannien das Wasser reichen konnten. Natürlich hatte „good old Germany" die ElektronikPioniere Kraft­ werk zu bieten. Und auch sonst konnte man mit Blick auf Tangerine Dream, Neu! oder La Düsseldorf eher den Eindruck gewinnen, dass die moderne elektronische Musik in der Bundesrepublik erfunden worden ist. Aber wenn es um traurigschöne Synthiemelodien und hippen Computersound ging, hatten Bands wie Depeche Mode, Human League, Tears For Fears oder OMD nun mal die Nase vorn. Seit Alphaville und "Big In Japan" war das anders. Ein paar Jahre

DON AIREY Natürlich schadet es nicht, der aktuelle Deep-Purple-Keyboarder zu sein, wenn man solo auf Tour geht.

Allerdings hat Don Airey, der in diesem Jahr den zweiten Teil seiner „One Of A Kind"-Tour bestreitet, weit mehr Referenzen in seiner Vita, als „nur" seine aktuelle Band­ mitgliedschaft.

Und so sind seine Konzerte proppenvoll mit Klassikern aus der Hard-Rockund Prog-RockGeschichte. So spielte Airey mit Ozzy Osbourne ("Mr. Crowley"), Gary Moore ("Back On The Streets"), Rainbow (unter anderem "All Night Long"), von Deep Purple gibt es mindestens "Hush" und "Black Night", er war bei Colloseum II ("The Inquisition"), covert "Hokus Pokus" von Fokus … Verbrieft ist das alles aber nicht, sondern die Songs waren Bestandteile seiner ersten Rundreise.

Und wenn man dann auch noch für Bands und Musiker wie Thin Lizzy, Whitesnake, Brian May, Steve n

Music from the 60s to the 80s

15.3. – 16.4.2019 schwammen die Münsteraner auf dieser Welle mit oder besser: prägten sie in Deutschland maßgeblich, bevor sich die Gruppe rockmusikalischen und komplexeren Strukturen zuwandte, ohne dabei ihre Pop-Affinität zu verlieren. Natürlich gab es Zeiten, wo es stiller war um Alphaville, so etwas gehört aber in 35 Jahren Bandgeschichte und einem sich ständig neu orientierenden Musikmarkt dazu.

Umso populärer sind Alphaville heute. Und das nicht nur, weil sich mittlerweile viele Nostalgiker an die Hits "Big In Japan", "Forever Young", "Sounds Like A Melody" oder "Jet Set" erinnern, sondern weil es verdammt viel Spaß bereitet, jene Klangwuchten zu erleben, denen sich Gründer und Sänger Marian Gold und seine Mitstreiter aktuell hingeben. Nachzuhören ist das vor einem Konzertbesuch sehr gut auf dem 2017er Album STRANGE ATTRACTOR.

9. – 22.3.2019 Vai, Wishbone Ash – um nur einige zu nennen – in die Tasten drückte, ist die Setlist beliebig veränderoder erweiterbar. Und die Leute, die Airey begleiten, sind keineswegs von schlechten Eltern. Allen voran ist da der aktuelle Nazareth-Sänger Carl Sentance zu nennen, an den Drums gibt es mit Jon Finnigan (Gang Of Four) einen echten Meister seines Fachs zu erleben, am Bass ist Flitzefinger Laurence Cottle angekündig t, und Gitarrist Simon McBride kann so ziemlich alles, spielte er sich doch live und im Studio durch die halbe Rockwelt.

Damit lässt Don Airey keinen halbgaren Nostalgiespaziergang durch seine Lieblingslieder befürchten, sondern garantiert vielmehr eine hochkarätige Reise durch mindes­ tens vier Jahrzehnte Rockgeschichte.

Hinzu kommt die Virtuosität des Tastenmannes auf seinem Instrument, die er ausgiebig vorführt.

GENESES

11.1. – 18.5.2019

„Genesis so nah wie nur möglich kommen, aber dennoch mit einer persönlichen Note versehen, die als Hommage an die großen Vorbilder zu verstehen ist – das ist das Motto von Geneses." So steht es im Infotext zur bevorstehenden Tour der Genesis-Tribute-Band Geneses. Und hört man unbefangen das, was – nach eigenen Aussagen – „Europas größte GenesisTributeS h o w " zu bieten hat, können einem schon die O h r e n schlackern.

Und da man vor allem die 70er-Jahre-Genesis mal nicht eben im Vorbeigehen covert, dürfte klar sein, dass da eine Menge Arbeit und vor allem Können und Liebe für die Vorbilder dahinterstecken. Und so kann man getrost dem folgen, was es im Vorfeld der Konzerte seitens der Agentur noch zu sagen gibt: „Die Band liefert eine hochwertige Reproduktion der Musik von Genesis fernab jeder Double-Show.

Dass die erstklassigen Musiker dabei ihr

© Pressefotos

BIG COUNTRY

Handwerk perfekt beherrschen, hat die Gruppe bereits vor größerem Publikum bewiesen und selbst kritischste Zuschauer überzeugt. Während ihrer rund zweistündigen Show präsentiert sie neben zahlreichen Chartstürmern der 80er und 90er Jahre und episch-bombastischen Klassikern aus der Genesis-Frühphase den perfekten Querschnitt aus der Genesis-Geschichte."

Dass dabei Sänger Alex van den Berg hervorgehoben wird, kommt nicht von ungefähr, hat der Mann doch tatsächlich ein Organ, dass sich trefflich für diese Musik eignet. Und zu all der musikalischen Qualität bietet die deutsche Tribute-Show noch eine ganze Menge fürs Auge. Zitat: „Geneses‘ Markenzeichen sind neben ihrer spektakulären Lichtshow zwei parallel gespielte Schlagzeuge. Das berühmte Drumduett stellt dabei einen der Höhepunkte der Show dar." Man darf gespannt sein.

15. – 25.3.2019

Big Country waren trotz überragender Alben und eines „Rockpalast"Auftritts im Großen und Ganzen ein Geheimtipp. In Deutschland schaffte zum Beispiel nur ihre Single "Look Away" 1986 den Einzug in die Charts, kam dafür aber gleich auf Platz 19.

Allerdings waren die Schotten sowieso vor allem eine Albumband, was sich auch hierzulande mit einem Rang 16 für THE SEER (1986) und einem Platz 40 für PEACE IN OUR TIME (1987) niederschlug. Und STEELTOWN hatte 1984 mit einer 53 bereits ein Achtungszeichen gesetzt. Der Stil der Band war eine interessante Mischung aus schottischer Folklore, Hard Rock und New Wave. Schon auf dem Debüt THE CROSSING war diese Spielweise zu einer gewissen Perfektion herangereift, weshalb Big Country in ihrer Heimat die LP 1983 aus dem Stand in die Top 3 der Albumcharts katapultieren konnten. Dem trägt die Band mit

ihrer aktuellen Tour Rechnung, die sich „The Crossing + Greatest Hits" nennt.

Soll heißen: Big Country spielen ihr Debüt vollständig und hängen noch ein paar ihrer erfolgreichsten und bekanntesten Nummern dran. Von der Besetzung, die THE CROSSING einst einspielte, sind noch Gitarrist Bruce Watson und Schlagzeuger Mark Brzezicki dabei. Herzstück und Sänger Stuart Adamson, der sich 2001 das Leben nahm, fehlt zwar schmerzlich, Simon Hough (seit 2013 dabei) ist allerdings ein Frontmann, der sich seiner wahrhaft verantwortungsvollen Position bewusst ist. Auch deshalb kann die Aufführung von THE CROSSING ein besonderes Erlebnis werden, bekommen Songs wie "In A Big Country", "Fields Of Fire" oder "Harvest Home" durch Hough doch eine ganz spezielle Note. Als Vorbands sind für die Deutschland-Gigs Blackbird und Crow angekündigt.

THE ANALOGUES Die holländische Beatles-TributeBand The Analogues kommt jetzt mit dem WHITE ALBUM nach Deutschland. Und wer diese Gruppe schon einmal erleben durfte, wird wissen, dass ihm hier allerhöchste Qualität begegnet. Die Gruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht, Beatles-Nummern live zu reproduzieren, die die Erschaffer selbst nie in der Lage waren, auf die Bühne zu bringen.

Schon bei ihrem SGT. PEPPER'SProjekt sorgten The Analogues für kollektives Erstaunen, gelang es doch, die komplex arrangierten Stücke des Albums authentisch und mit allen Soundraffinessen als Konzerterlebnis aufzubereiten. Das ist jetzt bei den Songs des WHITE ALBUM nicht anders. Der einzige Unterschied: Die Holländer können sich einen großen Orchestertross sparen, hatten die Beatles sich doch auf ihrer berühmten Doppel-LP beim Komponieren klanglich wieder etwas reduziert.

20.3. – 12.4.2019 Umso interessanter ist es zu sehen, wie The Analogues Sachen wie "Helter Skelter" raushauen. Man mag bei solchen Perfektionisten eiserne Disziplin vermuten, darf aber – erneut erstaunt – feststellen, dass mit ihnen der Fangeist durchgeht und sie richtig die Sau rauslassen. Dass die Gruppe es tatsächlich hinbekommt, ihre Livesongs klingen zu lassen, als kämen sie unmittelbar von dem jeweiligen Album, hat neben den Fertigkeiten der Musiker auch mit den verwendeten Instrumenten und dem Equipment zu tun. Auch hier lassen sich The Analogues nicht lumpen und bestehen auf Originalgerätschaften. Natürlich ist das alles nicht zu viert zu wuppen, weshalb trotzdem eine recht umfangreiche Besetzung zu erwarten ist. Inklusive einiger Orchesterinstrumente – denn ganz ohne kamen die Beatles auch auf dem WHITE ALBUM nicht aus.

PILEDRIVER Dass sich Piledriver – wie es die Promoagentur nennt – von ihren „Fesseln als Status-Quo-Tribute-Band befreit" haben, wollen die Essener auf ihrer bevorstehenden Tour unter Beweis stellen. Schon die aktuelle CD, ROCKWALL, schuf dafür die besten Voraussetzungen. Trotzdem werden Fans der Band in den Genuss einiger unvergesslicher Gassenhauer der britischen Boog ie-Rocke r kommen.

Wer sich im RockZirkus einigermaßen auskennt, wird darüber hinaus noch mindestens die kanadischen Thrash-Metaller Piledriver und die andere Status-Quo-Coverband Piledriver aus der Schweiz kennen.

Eine Verwechslung ist aber nicht möglich, haben sich die Kanadier seit ihrer Wiedervereinigung doch ein Exalted vor den Namen gesetzt und ist der Look der Eidgenossen zwischen Bürokaufmann und Bikerboss durchaus gewöhnungsbedürftig. Die deutschen Piledriver sind, was das Bühnen-

23.2. – 29.6.2019 Outfit betrifft, allerdings ebenso unprätentiös wie ihre Vorbilder aus Großbritannien und Rock'n'Roll pur.

Auch die aufgestellte Klampfenfront inklusive wehender Haarpracht hat der Fünfer drauf. Wie die Gruppe es in Interviews immer wieder erzählt, begann die Faszination für Francis Rossi, Rick Parfitt und Co. bereits in den 70er Jahren, als die PiledriverMusiker noch als Halbwüchsige jeden harten Gitarrenton in sich aufsaugten. Status Quo begeisterte sie am meisten, und da die Briten ihren Sound seit Mitte der Achtziger stark veränderten, habe man sich nach Gründung der Tribute-Band mit viel Enthusiasmus auf die Songs der 70er und frühen 80er Jahre gestürzt.

Piledriver besitzen eine enorme LiveErfahrung. Neben den Tribute-Gigs absolvierten sie Support-Touren.

Gegenwärtig mit Purpendicular und Ian Paice, in der Vergangenheit mit Legenden wie Nazareth.

– Die einzelnen Termine sind auf umseitig folgenden Seiten gelistet –

KONZERTKALENDER BARCLAY JAMES HARVEST Feat. Les Holroyd www.barclayjamesharvest.co.uk

präsentiert:

05.10. Köln, Lanxess-Arena ELECTRIC MOON www.electricmoon.de 09.10. CH-Zürich, Hallenstadion 11.10. Mannheim, SAP-Arena 13.10. Hamburg, Barclaycard-Arena

GURU GURU

www.guru-guru.com

MANFRED MANN'S EARTH BAND

CLANNAD

DON AIREY & FRIENDS

19.06. Frankfurt, Festhalle

22.06. CH-Hinwil, Festival *mit Blackberry Smoke

www.dmc-music.de

www.assconcerts.com

www.kb-k.com

09.03. Neuruppin, Kulturhaus 12.03. Dresden, Puschkin 13.03. Hamburg, Knust 21.03. Bensheim,

Musiktheater Rex 22.03. Nürnberg, Hirsch 23.03. Rutesheim, Uhlenspiegel

11.04. Neunkirchen,

Neue Gebläsehalle 12.04. Bad Neustadt, Stadthalle 13.04. Gera, KuK 15.04. Augsburg, Spectrum 16.04. Ravensburg, Konzerthaus 17.04. Karlsruhe, Badnerlandhalle 18.04. Simmern, Hunsrückhalle 20.07. Falkenberg, Burg Falkenberg 03.08. Wanfried, Hafen Open Air

03.05. Essen, Don't Panic 20.–22.06. Netphen,

Freak Valley Festival 18.+19.10. Bochum,

Zeiss Planetarium

13.02. Hannover, Pavillon 14.02. Düsseldorf,

Robert-Schumann-Saal 15.02. Schwabach, Markgrafensaal RON EVANS GROUP 16.02. Reichenbach, Neuberinhaus www.ronevansgroup.com 18.02. Hamburg, Fabrik 19.02. Essen, Bergmannsdom 20.02. Karlsruhe, Tollhaus 21.02. Worms, Das Wormser

DEMON'S EYE

BIG COUNTRY

www.solarpenguin.de

www.kb-k.com

15.03. Nürnberg, The Cult 16.03. Freiburg, Jazzhaus 17.03. Karlsruhe, Tollhaus 18.03. München, Backstage 11.09. Mannheim, SAP-Arena 13.09. Berlin, Max-Schmeling-Halle 21.03. Worpswede, Music-Hall 22.03. Berlin, Frannz Club 18.09. Stuttgart, Porsche-Arena 23.09. Hamburg, Barclaycard-Arena 25.03. Bonn, Harmonie 30.09. Leipzig, Arena CHRIS DE BURGH 01.10. München, Olympiahalle www.kb-k.com

ALPHAVILLE

www.assconcerts.com

ANALOGUES

www.theanalogues.net

20.03. Berlin, Huxleys Neue Welt 21.03. Hamburg, Mehr!-Theater 22.03. Bremen, Metropol-Theater 26.03. Hannover, Theater am Aegi 27.03. Köln, E-Werk 28.03. Essen, Colosseum-Theater 29.03. Stuttgart, Theaterhaus 10.04. Offenbach,

Capitol-Theater 11.04. Freiburg, Konzerthaus 12.04. München, Circus Krone

HAMBURG BLUES BAND & FRIENDS www.hamburgbluesband.de

www.demonseye.com

ALICE COOPER

15.03. Leipzig, Haus Auensee 16.03. Stuttgart, Im Wizemann 19.03. Bochum, Zeche 20.03. Köln, Gloria 29.03. Berlin, Huxleys Neue Welt 30.03. Hamburg, Grünspan 06.04. München, Technikum

11.04. CH-Zofingen, Oxil-Club 12.04. Metzingen, Hirsch 13.04. Landau, KUZ Altes Kaufhaus 25.04. Cottbus, Zum faulen August 26.04. Schöneiche, Kulturgießerei 27.04. Jena, Cosmic Dawn 09.05. Düsseldorf, Zakk 31.05. Murg, Cafe Verkehrt 01.06. Sindelfingen, Pavillon 15.06. Mannheim, 7-er Club

25.01. Oldenburg, Charly's

FISCHER Z

JOE JACKSON

www.assconcerts.com

08.02. Moers, Bollwerk 107 09.02. Olpe, Stadthalle 14.02. Bochum, Zeche* 15.02. Bensheim,

Musiktheater Rex* 16.02. Bonn, Harmonie* 22.02. Idstein, Scheuer 23.02. Windeck, Kabelmetal 22.03. Rastatt, Reithalle 23.03. Tuttlingen, Stadthalle 29.03. Worbis, Fabrik 30.03. Lünen, Lükaz 05.04. Wuppertal,

Live Club Barmen 08.06. Arnsberg, Open Air 04.10. Dortmund, Piano 05.10. Hannover, Bluesgarage 25.10. Oldenburg, Cadillac 26.10. Buchholz, Empore 31.10. Augsburg, Spectrum 01.11. Bruchsal, Rockfabrik 02.11. Siegburg, Kubana 15.11. Bünde, Universum 16.11. Bremen, Meisenfrei *Feat. Doogie White (Ex-Rainbow)

25.10. Freiburg, Sick-Arena 26.10. CH-Zürich, Samsung-Hall 28.10. Ulm, Congress-Centrum 30.10. Stuttgart, Liederhalle 31.10. München, Philharmonie 02.11. Bayreuth, Oberfrankenhalle BOB DYLAN www.livenation.de 04.11. Frankfurt, Alte Oper 05.11. Siegen, Siegerlandhalle 07.11. Osnabrück, Osnabrückhalle 08.11. Braunschweig, Stadthalle 10.11. Hamburg, O2-World 11.11. Berlin, Admiralspalast 14.11. Bremen, Metropol-Theater 15.11. Hannover, Kuppelsaal 16.11. Magdeburg, Stadthalle 18.11. Halle/S., Händelhalle 19.11. Leipzig, Haus Auensee 31.03. Düsseldorf, Mitsubishi- CHER

Electric-Halle www.prknet.de 02.04. Würzburg, s.Oliver-Arena 04.04. Berlin,

Mercedes-Benz-Arena 05.04. Magdeburg, Getec-Arena 20.04. Augsburg, Schwabenhalle 22.04. CH-Locarno, Palazzetto Fevi 05.07. Hamburg,

Barclaycard-Arena 06.07. Braunschweig,

Volkswagen-Halle 07.07. Mainz, Volkspark 26.09. Berlin, Mercedes-Benz-Arena 09.07. Erfurt, Messehalle 03.10. München, Olympiahalle 10.07. Stuttgart, Jazz Open

Seite

08.02. Habach, Village* 09.02. Emmering,

Captain Guitar Lounge* 08.03.+25.10. Inning, Spectacel *Evans & Harley

102

n

GoodTime 1/2019

www.pa-co.eu

06.02. Wetzlar, Stadthalle 07.02. Ingelheim, King 08.02. Karlsruhe,

Festhalle Durlach 15.03. Bielefeld,

Ringlokschuppen 16.03. Köln, Kantine 17.03. Bochum, Zeche 25.04. Hamburg, Fabrik 26.04. Bremen,

Aladin Music Hall 27.04. Velmede, Schützenhalle 28.04. Osnabrück, Rosenhof 23.05. Aschaffenburg, Colos-Saal 24.05. Meiningen, Volkshaus 25.05. Wetzlar, Stadthalle 28.06. Neuleiningen,

Burg Neuleiningen 29.06. Kirchheim, Open Air 26.07. Bad Krozingen,

Open Air im Kurpark 06.09. München, Circus Krone* 07.09. Wunsiedel,

Luisenburg Festspiele* * mit Glenn Hughes

JOHN MAYALL

www.assconcerts.com

23.10. Hamburg, Große Freiheit 24.10. Berlin, Columbia-Theater 25.10. Hannover, Capitol 26.10. Osnabrück, Rosenhof 28.10. München, Backstage 29.10. Stuttgart, Im Wizemann 30.10. Nürnberg, Hirsch 31.10. Bensheim,

Musiktheater Rex 02.11. Bremen, Schlachthof 03.11. Köln, Kantine 04.11. Bochum, Zeche 05.11. Aschaffenburg, Colos-Saal

28.03. Berlin, Admiralspalast 29.03. Hamburg, Fabrik 31.03. Stuttgart, Liederhalle 01.04. München, Muffathalle 03.04. Köln, Gloria

JETHRO TULL

By Ian Anderson www.dmc-music.de

08.03. Osnabrück, Rosenhof 09.03. Köln, Die Kantine 10.03. Aschaffenburg, Colos Saal 12.03. Hamburg, Fabrik 13.03. Berlin,

Columbia-Theater 14.03. Halle/S., Händelhalle 04.04. Bochum, Zeche 05.04. Nürnberg, Hirsch 07.04. Stuttgart, Im Wizemann 08.04. München, Muffatwerk

FRONTM3N

www.frontm3n.de

25.01. Saarlouis, Theater am Ring 26.01. Schwäbisch Gmünd,

Predigersaal 27.01. Augsburg, Parktheater 30.01. Altenkirchen, Stadthalle 31.01. Osnabrück, Rosenhof 01.02. Oldenburg, Kulturetage 02.02. Neuruppin, Kulturkirche 03.02. Berlin, Passionskirche 04.02. Hamburg,

Schmidt-Theater 06.02. Kiel, Kieler Schloss 07.02. Lübeck, Kolosseum 08.02. Apolda, Stadthalle 09.02. Horn-Bad Meinberg,

Kurtheater 10.02. Magdeburg, AMO

n

10.04. Lingen, Emsland Arena 11.04. Bremen, Metropol-Theater 12.04. Flensburg, Deutsches Haus IAN PAICE Feat. PURPENDICULAR 04.05. Singen, Stadthalle www.fastball-music.de 05.05. Heilbronn, Harmonie 19.07. Kulmbach, Plassenburg 21.07. Saarbrücken, Congresshalle 22.07. Erlangen, Live am See 02.08. Calw, Klostersommer 03.08. Hanau, Amphietheate 17.08. Bonn, Kunstrasen

LYNYRD SKYNYRD* www.kb-k.com

17.06. Erfurt, Messehalle 18.06. Berlin, Max-Schmeling-Halle

Music from the 60s to the 80s

06.02. CH-Pratteln, Z7 07.02. Konstanz,

Bodenseeforum 08.02. Burgrieden, Rifflehof 09.02. Heroldstatt, Berghalle 14.02. B-Verviers, Spirit Of 66 15.02. Dillingen, Lockschuppen 12.03. Bensheim,

Musiktheater Rex 14.03. Bruchsal, Rockfabrik 15.03. Nürnberg, Hirsch 16.03. Erfurt, Gewerkschaftshaus

PILEDRIVER

www.fastball-music.de

23.02. Essen, Südrock 17.03. Herne, Kulturzentrum 23.03. Köln, Yard Club 21.06. Passau, Gienger Rockt 29.06. Aldenhoven, Rockheaven

03.06. Berlin, Tempodrom 05.06. Mannheim,

Rhein-Neckar-Festival 10.06 Hilchenbach-Lützel,

Kultur-Pur-Festival 15.06. Hamminkeln, Tufohunderbike 23.07. Eyrichshof, Schloss 25.07. Hamburg, Stadtpark 13.08. Schwerin, Freilichtbühne 15.08. Dresden, Junge Garde 16.08. Halle/S., Peißnitzinsel

26.05. Hamburg, Große Freiheit 36

28.05. München, Circus Krone 02.08. Chemnitz, Wasserschloss 03.08. Eberswalde, Freilichtbühne

BONNIE TYLER

www.rbk-entertainment.de

STRANGLERS

www.assconcerts.com

SUZI QUATRO

www.suziquatro.com

24.04. Berlin, Friedrichstadt-Palast 30.04. Schopfheim, Stadthalle 06.05. Hamburg, Laeisz-Halle 11.05. Bremen, Metropol Theater 12.05. Neuruppin, Kultur-Kirche 14.05. Rostock, Stadthalle 15.05. Hannover, Theater am Aegi 29.05. München, Circus Krone 30.05. Frankfurt, Alte Oper 27.07. CH-Fahrwangen, Open Air 30.08. Plauen, Parktheater 31.08. Thale, Bergtheater 01.09. Kranichfeld, Freilichtbühne

Niederburg 22.09. Leipzig, Gewandhaus 28.09. Dortmund, Westfallenhalle 01.10. Reutlingen, Stadthalle 02.10. Kassel - Stadthalle 04.10. Wuppertal, Stadthalle 05.10. Osnabrück, Osnabrückhalle 07.12. Heilbronn, Harmonie 13.12. Dresden, Kulturpalast 14.12. Jena, Sparkassen Arena 15.12. Nürnberg, Löwensaal

06.12. Hamburg, Fabrik 07.12. Worpswede, Music-Hall 08.12. Berlin, Huxleys Neue Welt

STRAY CATS

www.shooter.de

28.04. München, Circus Krone 29.04. Nürnberg, Meistersingerhalle 02.05. Suhl, Congresscentrum 04.05. Köln, Musical Dome 05.05. Ostende, Kursaal 07.05. Halle/S., Händelhalle 08.05. Berlin, Admiralspalast 10.05. Bremen, Metropol-Theater 13.05. CH-Zürich, Volkshaus 14.05. Karlsruhe, Schwarzwaldhalle 16.05. Zwickau, Stadthalle 17.05. Osnabrück, Osnabrückhalle 22.05. Singen, Stadthalle 23.05. Ulm, Congress-Centrum 25.05. A-Wien, Stadthalle F 26.05. A-Graz, Helmut-List-Halle 28.05. Hannover, Theater am Aegi 29.05. Rostock, Stadthalle 31.05. Dortmund, Westfalenhalle 01.06. Frankfurt, Alte Oper

UFO

17¡ einZel-cD S

AAA

AllE sTudIoaLbeN (RemAstEreD) in Mini-Vinyl Optik mit Liner Notes vom Musikjournalisten Michael Fuchs-Gamböck sowie Fotos und Material aus dem Udo Lindenberg Archiv AAA

03.07. Berlin, Columbiahalle 04.07. Köln, Palladium 09.07. Stuttgart,

Freilichtbühne 11.07. München, Zenith

AAA

www.rbk-entertainment.de

18.11. Köln, E-Werk 19.11. Ludwigshafen, SWEET

Feierabendhaus www.stuff-music.de 21.11. Bremen, Metropol-Theater 27.11. Hamburg, Barclaycard-Arena 28.11. Halle/S., Händelhalle 30.11. Berlin, Tempodrom 01.12. Mainz, Rheingoldhalle 02.12. München, Philharmonie

AAA

180g mit zahlreichen Fotos und Gesangstexten

SUPERTRAMP'S ROGER HODGSON

18.05. Aurich, Sparkassen-Arena 28.05. CH-Luzern, KKL 29.05. CH-Basel, Musical-Theater 16.07. Winterbach, Zeltspektakel 29.08. Ingelheim,

An der Burgkirche 30.08. Halle/S., Peißnitzinsel

17¡ viNylE

alle studioalBen (rEmaSteRed)

www.kb-k.com

www.kb-k.com

AAA

www.concertbuero-franken.de

LISA STANSFIELD

STATUS QUO

REmaSteRed

12.06. Ingolstadt,

Eventhalle Westpark 18.06. CH-Pratteln, Z7 20.06. Köln, Kantine 21.06. Blieskastel, Paradeplatz 26.07. Breitenbach,

Burg-Herzberg-Festival 27.07. Pyras, Classic Rock 28.07. Bensheim,

Musiktheater Rex 30.07. Dortmund, Piano 31.07. Wacken, Open Air 02.08. Neuruppin, Kulturhaus 03.08. Leipzig, Parkbühne

1 sUpEr-delUxe-box

AAA

streng limitierte und nummerierte Auflage mit allen 17 Studioalben, zwei englischen Alben (erstmals auf CD / bisher unveröffentlicht), ein Raritäten-Album mit seltenen Tracks und Bonus-DVD mit Videoclip-Highlights sowie 68-seitiges Hardcover-Buch mit persönlichem Vorwort von Udo, einer Weltchronik, doppelseitigem Poster mit „Sündenknall“-Gemälde und UDO-Mosaik u.v.m.

WISHBONE ASH

www.assconcerts.com

01.05. CH-Bern, Bierhübeli 02.05. CH-Zug, Chollerhalle 03.05. Kempten, Kult Box 04.05. Regensburg, Airport 07.05. Saarbrücken, Garage 12.05. Stuttgart, LKA-Longhorn 14.05. Frankfurt, Batschkapp 16.05. Mannheim, Capitol 17.05. Krefeld, Kulturfabrik 19.05. Hannover, Capitol 21.05. Berlin, Columbiahalle 22.05. Halle/S., Steintor Varieté 23.05. Magdeburg, AMO 24.05. Bremen, Aladin 25.05. Rostock, Moya

25.01. Barby, Zum Rautenkranz 26.01. Hannover, Bluesgarage 28.01. Hamburg, Fabrik 03.02. Berlin, Frannz Club 04.02. Bonn, Harmonie 05.02. Osnabrück, Rosenhof 06.02. Krefeld, Kulturfabrik 07.02. Aschaffenburg, Colos-Saal

GoodTimes 1/2019

n

Music from the 60s to the 80s

n

Seite

103

www.universal-music.de

www.udo-lindenberg.de

KONZERTKALENDER A-HA

BAROCK

12.11. Mannheim, SAP-Arena 13.11. Leipzig, Arena 15.11. Oberhausen, KöPi-Arena 16.11. Bremen, ÖVB-Arena

25.01. Hamburg, Große Freiheit 36 26.01. Rostock, Moya 08.02. Oberhausen, Turbinenhalle 09.02 Osterrode, Stadthalle 15.03. Simbach, Lokschuppen 23.03. Osterholz-Scharmbeck,

Stadthalle 29.+30.03. Karlsruhe,

Festhalle Durlach 05.04. Stuttgart, LKA Longhorn 12.04. Dresden, Alter Schlachthof 03.05. Ramstein, Haus des Bürgers 04.05. Memmingen, Kaminwerk 10.05. Nürnberg, Hirsch 11.05. Bad Saulgau,

Ride-Safe-Festival 25.05. Sasbach, Sportplatz 29.05. Uelzen, Jabelmann

Veranstaltungshalle 05.10. Losheim, Eisenbahnhalle 12.10. Leipzig, Hellraiser 01.11. Frankfurt/O., Messehalle 1

www.prknet.de

ACCEPT

www.continental-concerts.de

20.04. Wuppertal, Stadthalle 21.04. Leipzig, Haus Auensee 22.04. Hamburg, Mehr!-Theater 23.04. Fürth, Stadthalle 25.05. Saarbrücken,

Congresshalle 27.05. München, Circus Krone

BERNARD ALLISON www.rufrecords.de

25.01. Esslingen, Dieselstraße 27.01. Karlsruhe, Jubez 25.03. B-Verviers, Spirit of 66

WOLFGANG AMBROS

www.backstage-promotion.de

14.03. Augsburg, Spectrum 15.03. Würzburg, Posthalle 16.03. Bonn, Pantheon 18.03. Mannheim, Capitol 19.03. Metzingen, Stadthalle 02.04. Rosenheim, KuKo 04.04. Simbach, Lokschuppen 05.04. Straubing, Markmillersaal 06.04. Viechtach, Stadthalle 03.05. Landau, Stadthall 04.05. Waldkirchen, Bürgerhaus 05.05. Schönberg, KUK 10.05. Lindau, Stadttheater 11.05. Konstanz, Bodenseeforum 12.05. Aalen, Festhalle 14.05. Aschaffenburg, Colos-Saal 15.05. Marburg, KFZ 16.05. Fulda, Orangerie 05.+ 06.07. Bad Staffelstein,

Kloster Banz 13.07. Tännesberg, Open Air 20.07. Nürnberg, Serenadenhof 21.07. Wertheim, Burg Wertheim 30.07. Calw, Klostersommer 25.08. München, Brunnenhof 08.11. Kulmbach, Stadthalle 09.11. Renningen,Festhalle

Stegwiesen 10.11. Baden Baden, Rantastic

www.barock-acdc.com

PHILLIP BOA & THE VOODOOCLUB www.phillipboa.de

01.03. Cottbus, Glad-House 02.03. Annaberg, Alte Brauerei 09.03. München, Technikum 15.03. Hannover, Capitol 16.03. Frankfurt, Batschkapp 22.03. Erfurt,

HsD Gewerkschaftshaus 23.03. Dresden, Reithalle 29.03. Wilhelmshaven, Pumpwerk 30.03. Worpswede, Music Hall 05.04. Koblenz, Café Hahn 06.04. Karlsruhe, Substage 02.05. Rostock, M.A.U. 03.+04.05. Berlin,

Huxleys Neue Welt 03.10. Augsburg, Neue Kantine

BON JOVI

www.livenation.de

03.07. Düsseldorf,

Merkur-Spiel-Arena 05.07. München, Olympiastadion 10.07. CH-Zürich, BEACH BOYS

Stadion Letzigrund www.mawi-concert.de 17.07. A-Wien, 18.06. Hannover, Swiss-Life-Hall Ernst-Happel-Stadion 29.06. Frankfurt, Jahrhunderthalle 30.06. Abenberg, Burg Abenberg 19.07. A-Klagenfurt,

Wörthersee Stadion 02.07. Düsseldorf, Mitsubishi-

Electric-Halle BONFIRE 09.07. CH-Zürich, Theater 11 www.crushconcerts.com 16.07. Berlin, Verti-Music-Hall 31.01. Krefeld, Kulturfabrik 17.07. Dresden, Junge Garde 22.02. Reichenbach, Die Halle 19.07. Halle/S., Peißnitzinsel 01.03. Memmingen, Kaminwerk 20.07. München, Circus Krone 12.04. Landshut, La Rock Festival 21.07. Stuttgart, Liederhalle 20.06. Gardelegen, 22.07. Freiburg, Festival

Metal Frenzy Festival

GEORGE BENSON

JOE BONAMASSA

www.kb-k.com

www.mascotlabelgroup.com 22.07. Berlin,

Theater am Potsdamer Platz 12.05. Hamburg,

Barclaycard-Arena 14.05. Düsseldorf, Mitsubishi- BIRTH CONTROL

Electric-Halle www.birth-control.de 15.05. Baden-Baden, 22.03. Metzingen, Kulturverein

Festspielhaus 23.03. Kirchheim, Club Bastion 17.05. Münster, Messehalle 1 05.04. Rheine, Hypothalamus 18.05. Stuttgart, Porsche-Arena 06.04. Kiel, Räucherei 20.05. München, Olympiahalle 10.05. Hagen, Kultopia 07.06. Rees, Buena Ressa 14.06. Wermelskirchen, Haus Eifgen BOOKENDS www.hypertension-music.eu 28.06. A-Burg Clam, Clam Rock 27.03. Lübeck, Kolosseum AUSTRALIAN PINK FLOYD 29.06. A-Eisenstadt, Lovely Days 28.03. Oldenburg, Kulturetage SHOW 30.08. Bremen, Meisenfrei www.fkpscorpio.com 29.03. Kiel, Kieler Schloss 21.09. Ingelheim, King 02.03. Hannover, Swiss-Life-Hall 30.03. Hameln, 28.09. Oldenburg, Cadillac 03.03. Hamburg, Weserbergland-Zentrum 10.10. Regensburg, Alte Mälzerei

Barclaycard-Arena 31.03. Hamburg, 28.11. Bonn, Harmonie 04.03. Bremen, Halle 7

Kulturkirche Altona 05.03. Berlin, Tempodrom 02.04. Bad Langensalza, Kultur- BLUES CARAVAN 07.03. München, Zenith

Kongreßzentrum Katarina Pejak, 08.03. Würzburg, s.Oliver-Arena 03.04. Rennerod, Westeraldhalle Ina Forsman, Ally Venable www.rufrecords.de 10.03. Münster, Halle 04.04. Langen, Neue Stadthalle 01.02. Halle, Objekt 5 11.03. Hof, Freiheitshalle 05.04. Uhingen, Uditorium 02.02. Forst, Manitu 12.03. Göttingen, Lokhalle 06.04. Tauberbischofsheim, 13.03. Nürnberg, Meistersingerhalle 03.02. Lichtentanne, St. Babara

Stadthalle 05.02. Stuttgart, Merlin 15.03. Kempten, Big Box 07.04. Heidenheim, Konzerthaus 16.03. Regensburg, Donau-Arena 07.02. Bensheim, Musiktheater Rex 09.04. Neunburg vorm Wald, 08.02. Hannover, Bluesgarage 18.03. Stuttgart, Porsche-Arena

Schwarzachtalhalle 10.02. Dortmund, Piano 19.03. Mannheim, SAP-Arena 10.04. Hof, Freiheitshalle 12.02. Bonn, Harmonie 20.03. Suhl, CCS 11.04. Coburg, Kongresshaus 13.02. Karlsruhe, Jubez 22.03. Trier, Arena

Rosengarten 14.02. Offenburg, Reithalle 23.03. Oberhausen, KöPi-Arena 12.04. Hilden, Stadthalle 15.02. Koblenz, Café Hahn 25.03. Köln, Lanxess-Arena 13.04. Werl, Stadthalle 16.02. Lindewerra, Gemeindesaal 14.04. Oer-Erkenschwick, 26.03. Freiburg, Sick-Arena 17.02. Kassel, Theaterstübchen 28.03. Rostock, Stadthalle

Stadthalle 19.02. Höxter, Tonenburg 30.+31.03. Frankfurt, 16.04. Wolfenbüttel, Lindenhalle 20.02. Hamburg,

Jahrhunderthalle 17.04. Hoyerswerda, Lausitzhalle

Downtown Bluesclub 18.04. Potsdam, Nikolai-Saal AUSTRIA 3 21.02. Aschaffenburg, Colos-Saal 21.04. Hanau, Comoedienhaus www.dasbestevonaustria3.at 22.02. Worpswede, Music-Hall 24.04. Rastatt, Badnerlandhalle 25.01. Traunreut, Kultur- u.

23.02. Rheine, Hypothalamus

Veranstaltungszentrum THE BREW 24.02. Berlin, Quasimodo www.jazzhausrecords.com 26.02. Nürnberg, Hirsch JOAN BAEZ 13.04. Osnabrück, Rosenhof 27.02. Rimsting, www.deag.de 14.04. Oldenburg, Cadillac

Blues Club Chiemgau 16.02. München, Philharmonie 15.04. Bonn, Harmonie 28.02. Kaiserlautern, Kammgarn 18.02. Hamburg, Mehr!-Theater 16.04. B-Verviers, Spirit Of 66 01.03. Soest, Alter Schlachthof 19.02. Frankfurt, Alte Oper

Seite

104

n

GoodTime 1/2019

04.05. A-Dornbirn, Spielboden 09.05. Augsburg, Spectrum 10.05. Aschaffenburg, Colos-Saal 11.05. Bensheim, Musiktheater

PHIL COLLINS / SHERYL CROW DREAM THEATER www.prknet.de

03.05. Hallstadt, Kulturboden 08.05. Düsseldorf, Pitcher 10.05. A-Hard, Kammgarn 11.05. Garching, Altes Sudhaus

05.06. Stuttgart,

Mercedes-Benz-Arena 07.06. Berlin, Olympiastadion 14.+15.06. Hannover, HDI-Arena 18.06. CH-Zürich,

Stadion Letzigrund 21.+22.06. Köln,

Rhein-Energie-Stadion 24.06. München, Olympiastadion

JAMIE CULLUM

PAULO CONTE

30.05. Leipzig, Parkbühne 05.07. Nideggen,

Bühne unter Sternen 12.07. Stuttgart, Jazz Open

03.08. Köln, Roncalli Platz

DANNY BRYANT

www.jazzhausrecords.com

www.wizpro.com

CANNED HEAT

www.kultopolis.com

02.10. Neuruppin, Kulturhaus* 07.10. München,

Prinzregent-Theater* *mit Ten Years After

CARAVAN

www.onstage-promotion.de

24.04. Augsburg, Spectrum 25.04. Bonn, Harmonie 26.04. Rüsselsheim, Das Rind 27.04. Dortmund, Piano 29.04. Bremen, Meisenfrei

JOHNNY CASH ROADSHOW www.kultopolis.com

04.04. Neuruppin, Kulturkirche 06.04. Erfurt, Das Die Brettl 13.04. Soest, Stadthalle

TOMMY CASTRO & THE PAINKILLERS

www.onstage-promotion.de

13.02. Bremen, Meisenfrei 14.02. Melle, Kulturwerkstatt 17.02. Dortmund, Piano 18.02. Köln, Yard Club 19.02. B-Verviers, Spirit Of 66 20.02. Frankfurt, Nachtleben 21.02. Fürth, Kofferfabrik 22.02. Vollmersbach,

Gemeindehalle 23.02. Winterbar, Strandbar 51 24.02. CH-Rubigen,

Mühle Hunziken

CENTRAL PARK

www.centralpark-band.de

24.05. Inning, Spectacel

CITY

www.city-internet.de

25.01. Rüdersdorf, Kulturhaus 26.01. Frankenberg,

Kulturforum Stadtpark 01.03 Delitzsch, Bürgerhaus 02.03, Luckenwalde, Stadttheater 08.03. Falkensee, Stadthalle 15.03. Aschersleben,

Bestehornhaus 16.03. Ludwigslust, Stadthalle 22.03. Schwedt,

Uckermärkische Bühnen 23.03. Berlin,

Freizeitforum Marzahn 29.03. Magdeburg,

Johanniskirche 30.03. Saalfeld, Meininger Hof 13.04. Döbeln,

Sport- & Freizeitzentrum 24.05. Bärnsdorf, Landgut Mosch

ERIC CLAPTON

www.united-promoters.com

04.06. Berlin,

Mercedes-Benz-Arena 06.06. A-Wien,

Wiener-Stadthalle 08.06. Mannheim, SAP-Arena

BILLY COBHAM www.noisenow.de

17.03. Köln, Yard Club

n

www.paoloconteofficial.com

STEWART COPELAND www.mfpconcerts.com

20.03. Hamburg, Elbphilharmonie 22.03. Potsdam, Nikolai-Saal 23.03. Düsseldorf, Stahlwerk 24.03. Stuttgart, Liederhalle

CHICK COREA

www.jazzopen.com

08.07. Stuttgart, Jazz Open

LAURA COX BAND

www.onstage-promotion.de

08.05. Dortmund, Piano 09.05. Melle, Kulturwerkstatt 10.05. Hamburg, Prinzenbar 13.05. Frankfurt, Nachtleben 15.05. Zwickau, St. Barbara 16.05. Bensheim, Rex 17.05. Stuttgart,

Bürgerhaus Botnang 18.05. Dormagen, Pink 19.05. Künzell, Alte Piesel

CREEDENCE CLEARWATER REVIVED Feat. Johnnie Guitar Williamson www.german-concerts.de

25.01. Hitzacker, Verdo 26.01. Norderstedt, Tribühne 09.02. Suhl, Congress Centrum 16.03. Schönbeck, Der Hirsch 17.03. Jena, Volkshaus 21.03. Augsburg, Spectrum 22.03. Heiligenstadt, Eichsfelder

Kulturhaus 23.03. Ilsenburg, Harzlandhalle 28.06. Kall-Urft, Open Air 29.06. Dresden, Konzertplatz 09.08. Malchow, Volksparkbühne 30.08. Creuzburg, Burg Creuzburg 31.08. Wermsdorf, Hubertusburg

DEF LEPPARD / EUROPE www.wizpro.com

02.07. Berlin, Zitadelle

DIDO

www.livenation.de

10.05. München, Circus Krone 13.05. Frankfurt, Alte Oper 15.05. Berlin, Tempodrom 16.05. Hamburg, Laeiszhalle 19.05. Düsseldorf, Mitsubishi-

Electric-Halle

DORO

www.seaside-touring.com

20.03. CH-Solothurn, Kofmehl 22.03. München, Backstage Werk 23.03. Nürnberg, Löwensaal 24.03. Speyer, Halle 101 07.06. Gifhorn, Festival 19.07. Tuttlingen,

Zeltfestival Honberg 26.07. Laichingen, Festival

BRIAN DOWNEY'S ALIVE & DANGEROUS www.mfpconcerts.com

03.02. Hannover, Bluesgarage 06.02. Berlin, Musik & Frieden 07.02. Dortmund, Piano 12.02. B-Verviers, Spirit Of 66 13.02. Aschaffenburg, Colos-Saal 14.02. Mannheim, 7er Club 15.02. Burgrieden, Riffelhof 27.07. Pyras, Classic Rock Night

Music from the 60s to the 80s

www.mbm-live.eu

15.06. Oberhausen, Turbinenhalle 20.07. Mainz, Zitadelle 21.07. Winterbach, Zeltspektakel

EAGLES

www.livenation.de

28.05. Köln, Lanxess-Arena 30.05. München, Olympiahalle 05.06. CH-Zürich, Hallenstadion

EAGLE-EYE CHERYY www.pa-co.eu

08.04. Berlin, Musik & Frieden 10.04. München, Strom 11.04. Aschaffenburg, Colos-Saal 13.04. Stuttgart, Im Wizemann

EAV

www.helloconcerts.de

05.+06.02. A-Fehring, Sporthalle 08.02. Balingen, Volksbank-Messe 09.02. CH-Pratteln, Z7 10.02. Duisburg,

Theater am Marientor 11.02. Ramstein, Haus des Bürgers 12.02. Würzburg, CCC 13.02. Stuttgart, Liederhalle 14.02. Deggendorf, Halle 2 15.02. Reichertshausen, Ilmtalhalle 16.02. Bayreuth, Oberfrankenhalle 17.02. Dresden, Alter Schlachthof 19.02. Erfurt, Messehalle 20.02. Braunschweig, Stadthalle 21.02. Hamburg, Mehr!-Theater 22.02. Rostock, Stadthalle 23.02. Leipzig, Haus Auensee 24.02. Chemnitz, Stadthalle 25.02. Halle/S., Steintor Varieté 02.03. CH-Zürich, Theater 11 03.03. Nürnberg, Meistersingerhalle 04.03. Landshut, Sparkassenarena 05.03. Berlin, Admiralspalast 06.03. Frankfurt,

Jahrhunderthalle 08.03. Nürnberg, Meistersingerhalle 09.03. Regensburg, Donau-Arena 10.03. München, Deutsches Theater 12.03. A-Innsbruck, Olympiahalle 13.03. A-Bregenz, Festspiel- u.

Kongresshaus 16.03. A-Amstetten, Eishalle 17.03. A-Wiener Neustadt,

Arena Nova 18.03. A-St. Pölten, VAZ 20.03. A-Linz, Tips-Arena 26.03. A-Wien, Stadthalle 04.05. A-Wolfsberg, Eventhalle 05.05. A-Salzburg, Salzburgarena 06.+07.05 A-Graz, Stadthalle 29.05. Ulm, Congress-Centrum 30.05. Fulda, Open Air 31.05. Aachen, Eurogress 02.06. Waghäusel, Palast-Zelt 03.06. Heilbronn, Harmonie 04.06. CH-Pratteln, Z7 05.06. Neunkirchen,

Neue Gebläsehalle 07.06. Kassel, Stadthalle 08.06. Bochum Ruhrcongress 09.06. Köln, E-Werk 10.06. Koblenz, Rhein-Mosel-Halle 11.06. Duisburg,

Theater am Marientor 28.06. Kempten, Big Box 29.06. CH-Zürich, Theater 11 30.06. Rust, Europa-Park-Arena 01.07. Stuttgart, Liederhalle 14.07. Sulzbach, Stahlwerk 16.07. Straubing, Joseph-von-

Fraunhofer-Halle 17.+18.07. München, Tollwood 19.07. Dresden, Junge Garde 20.07. Steinbach, Naturtheater 21.07. Aschaffenburg, Fan-Arena 23.07. Heilbronn, Harmonie 24.07. Lauchheim,

Schloss Kapfenburg 25.07. Ebern, Schloss Eyrichshof 26.07. Zwickau, Freilichtbühne

ECHOES

FLEETWOOD MAC

15.03. Erfurt, Alte Oper 16.03. Neuruppin, Kulturkirche 27.04. Hagen, Stadthalle 25.10. Zweibrücken, Festhalle 26.10. Saarlouis, Theater am Ring

06.06. Berlin, Waldbühne

www.kultopolis.com

BRYAN FERRY www.wizpro.com

26.05. Frankfurt, Alte Oper 28.05. Essen, Philharmonie 30.05. Hamburg,

Elbphilharmonie 01.06. Berlin, Tempodrom 11.06. München, Circus Krone 13.06. CH-Luzern, KKL

FIDDLER'S GREEN www.fiddlers.de

14.03. CH-Zürich, Dynamo 15.03. CH-Solothurn, Kofmehl 23.03. A-Wörgl, Komma 12.04. Klingenthal, Gambrinus 13.04. Dresden,

Alter Schlachthof 26.04. Nürnberg, Löwensaal 27.04. Erfurt,

HsD Gewerkschaftshaus 02.05. Frankfurt, Batschkapp 03.05. Stuttgart, LKA-Longhorn 04.05. München, Backstage 09.05. Hannover, Capitol 10.05. Hamburg,

Große Freiheit 36 11.05. Berlin, Columbia-Theater 17.05. Kaiserslautern, Kammgarn 18.05. Köln, E-Werk 24.05. Oberhausen, Turbinenhalle 25.05. Leipzig, Haus Auensee

FINAL STAP

www.finalstap.de

09.10. Chemnitz, Felsendome

Rabenstein 10.10. Torgau, Kulturbastion 11.10. Dresden, Boulevardtheater 12.10. Audigast,

Zur goldenen Aue 13.10. Sandersdorf,

Oldtimer-Atelier 14.10. Leipzig, Tonelli's 15.+16.10. Halle, Objekt 5 17.10. Magdeburg, Feuerwache 18.+19.10. Rostock, Ursprung

SAMANTHA FISH

www.samanthafish.com

24.05. Hamburg, Fabrik 25.05. Dortmund, Piano 26.05. Nürnberg, Hirsch 27.05. München, Strom

www.livenation.de

SUE FOLEY

www.suefoley.com

22.04. Bremen, Meisenfrei 30.04. Münster, Hot-Jazz-Club

FOOLS GARDEN

www.foolsgarden.de

02.02. Pforzheim,

Kulturhaus Osterfeld 09.02. A-Seefeld, Kristallzauber 15.03. Gammertingen, Mariaberg 13.04. Baden-Baden, Kurhaus 04.05. Winnenden,

Baden-Württemberg-Tag 22.05. Bad Vilbel, Alte Mühle 01.06. Wehr, Bufedo 15.06. Hanau, Lamboyfest 21.06. Maulbronn, Klosterhof 22.06. Dortmund, Westfalenhalle 07.07. Ditzingen, Rathausplatz 19.07. Heidenheim, Naturtheater 20.07. Nebringen-Gäufelden,

Open Air 06.09. Bühl, Open Air

FOREIGNER

www.wizpro.com

06.07. Ulm, Klosterhof Wiblingen 09.07. Mainz, Zitadelle 12.07. Gelsenkirchen,

Amphitheater

GENESES

www.konzertagenur-piekert.de

25.01. Magdeburg,

Amo-Kulturhaus 26.01. Wilhelmshaven, Stadthalle 08.02. Delmenhorst, Theater 09.02. Emden, Neues Theater 15.02. Cloppenburg, Stadthalle 16.02. Gronau, Bürgerhalle 22.02. Osterholz-Scharmbeck,

Stadthalle 23.02. Itzehoe, Stadttheater 08.03. Heilbronn, Harmonie 09.03. Aschaffenburg, Stadthalle 15.+16.03. Flensburg, Culturgut 22.03. Friesenheim,

Sternenberghalle 23.03. Speyer, Stadthalle 05.04. Wismar,

Theater der Hansestadt 06.04. Güstrow,

Ernst-Barlach-Theater 07.04. Neuenhagen, Bürgerhaus 11.04. Paderborn, Paderhalle 12.04. Coesfeld, Bürgerhalle 13.04. Wetzlar, Stadthalle

16.04. Siegen, Siegerlandhalle 17.04. Bielefeld, Stadthalle 18.04. Osnabrück, Lagerhalle 10.05. Limburg,

Josef-Kohlmaier-Halle 11.05. Mönchengladbach,

Kaiser-Friedrich-Halle 17.05. Hamm, Kurhaus 18.05. Ratingen,

Dumeklemmer-Halle 25.05. Bühl,

Bürgerhaus Neuer Markt

STEVE HACKETT www.prknet.de

23.04. Hamburg, Laeiszhalle 24.04. München, Tonhalle 26.04. Stuttgart, Liederhalle 05.05. Leipzig, Haus Auensee 21.05. Essen, Lichtburg 29.05. Mainz, Zitadelle 28.05. CH-Zürich, Volkshaus

TONY HADLEY

www.contrapromotion.com

14.03. Hamburg, The Stage 17.03. Augsburg, Spectrum 18.03. Ravensburg, Konzerthaus 19.03. Mannheim, Capitol 20.03. Bochum, Zeche 22.03. Aschaffenburg, Colos-Saal

HAINDLING

www.helloconcerts.de

23.05. Aschaffenburg, Stadthalle 24.05. Oberbuchfeld, Zeltfest 25.05. Weiden, Mehrzweckhalle 28.05. Gersthofen, Stadthalle 29.05. München,

Deutsches Theater 29.06. Duisburg,

Theater am Marientor 30.06. Bad Brückenau,

Schlosspark 07.07. Abenberg, Burg 19.07. Regensburg,

Schlossfestspiele 20.07. Stein, Burgfestival 21.07. Fürstenfeldbruck,

Veranstaltungsforum 25.07. Laufen, Burg Triebenbach 26.07. Bayreuth, Oberfrankenhalle 28.07. Moosburg, Open Air 10.08. Gmund am Tegernsee,

Gut Kaltenbrunn

HALL & OATES www.lb-events.de

03.05. Dortmund, Westfalenhalle 06.05. Hamburg,

Barclaycard-Arena

ALBERT HAMMOND

HATTLER

24.04. Hamburg, Laeiszhalle 26.04. Paderborn, Paderhalle 27.04. Weimar, Weimarhalle 28.04. Osterholz-Scharmbeck,

Stadthalle 30.04. Kempten, Big Box 01.05. Ravensburg, Konzerthaus 05.05. Halle/S., Steintor-Varieté 07.05. Marburg,

Erwin-Piscator-Haus 08.05. Neu-Isenburg,

Hugenottenhalle 11.05. Cottbus, Stadthalle 14.05. Kiel, Kieler Schloss 15.05. Emden, Neues Theater 16.05. Unna, Stadthalle 19.05. Erding, Stadthalle 15.06. Neustadt-Orla, Festival 28.06. Bad Rappenau,

Schlosshof Bonfeld 03.07. A-Finkenstein, Open Air 05.07. Neuleiningen, Burg 07.07. Chemnitz,

Wasserschloss Klaffenbach 12.07. Bad Elster, Natur-Theater 13.07. Cham, Neue Stadthalle 16.08. Wölfersheim, Arena am See 17.08. Oranienburg, Schloss 18.08. Thale, Harzer Bergtheater 21.08. München, Brunnenhof der

Residenz 22.08. Nürnberg, Serenadenhof 24.08. Bad Staffelstein, Seebühne 12.10. Jena, Sparkassen-Arena 13.10 Leipzig, Haus Leipzig

08.03. Esslingen, Dieselstraße 09.03. Geislingen, Rätsche 10.03. Kassel, Theaterstübchen 04.04. Homburg,

Von-Mannlich-Gymnasium 05.04. Idstein, Scheuer 06.04. Schorndorf, Session 88 06.06. Auenwald,

Schloss Ebersberg 07.06. Ebertsheim,

Alte Papierfabrik 19.07. Koblenz,

Festung Ehrenbreitstein 20.07. Aachen, Open Air 01.10. Aschaffenburg, Colos-Saal 02.10. Ulm, Roxy 08.10. Lörrach, Burghof 09.10. Tübingen, Kulturwerk 10.10. Ravensburg,

Zehntscheuer 18.10. Melle-Buer,

Kulturwerkstatt 19.10. Cloppenburg,

Kulturbahnhof 20.10. Münster, Jovel-Club

www.hypertension-music.eu

RANDY HANSEN

www.jazzhausrecords.com

26.04. Werdau,

Stadthalle Pleißental 27.04. Neuruppin, Kulturhaus 30.04. Unterschleißheim, Gleis 1 04.05. Fürstenwalde,

Open Air Parkbühne

BETH HART & KENNY WAYNE SHEPHERD www.bethhart.com

29.06. Berlin, Verti-Music-Hall* 01.07. Bochum, Ruhrcongress* 03.07. Hamburg, Stadtpark* 05.07. Abenberg, Burg 07.07. CH-Augst, Augusta Raurica 09.07. München, Tollwood* 11.07 Tuttlingen, Honberg Sommer 13.07. Mainz, Zitadelle 15.07. Karlsruhe, Zeltival * mit Kenny Wayne Shepherd

www.hellmut-hattler.de

HELTER SKELTER

www.helter-skelter-live.de

01.02. Ulm, Roxy 09.02. Uhingen, Uditorium 16.02. Nürnberg, Hirsch 16.03. Neustadt,

Neustadt-Halle 23.03. München, Technikum 30.03. Günzburg, Forum am

Hofgarten 06.04. Burgrieden, Riffelhof 13.04. Kempten, Bigbox 30.04. Bamberg, Live Club 01.05. Würzburg, Posthalle 03.05. Potsdam, Pirschheide 04.05. Dresden, Tante Ju 25.05. Donaueschingen,

Donauhalle 01.06. Soest, Stadthalle 09.06. Augsburg, Spectrum 14.06. Pirna, Stadtfest 15.06. Leipzig, Hellraiser 09.+10.08. Kressbronn,

Max & Moritz

HOT'N'NASTY

www.hot-n-nasty.de

02.02. Wegberg, Alte Post

HUNDRED SEVENTY SPLIT www.10070split.co.uk

22.03. Melle-Buer,

Kulturwerkstatt 23.03. Salzwedel, Hanseat 24.03. Kassel, Theaterstübchen 27.03. CH-Zürich, Alte Kaserne 28.03. Ravensburg, Zehntscheuer 29.03. Garching, Zum Bräu 30.03. Sindelfingen, Pavillon 31.03. Bruchsal, Fabrik

CHRIS JAGGER & CHARLIE HART

www.chrisjaggeronline.com

15.03. St. Wendel,

Kurhaus Harschberg 17.03. Saarbrücken, Dorfgemein-

schaftshaus Eschringen 18.03. Oberdorff,

Hofhaus Odenhoven

JANE / EPITAPH / FARGO www.crushconcerts.com

04.08. Porta-Westfalica,

Umsonst & Draussen 10.10. Castrop-Rauxel, Mythos* 17.10. Hagen, Saal Stock 19.10. Homburg, Musikpark 24.10. CH-Aarburg, Musigburg 25.10. München, Backstage 26.10. Memmingen, Kaminwerk 02.11. Paderborn,

Schloss Neuhaus *ohne Epitaph

JAMIROQUAI

www.fkpscorpio.com

28.05. Hamburg,

Barclaycard-Arena 04.06. Köln, Lanxess-Arena

ELTON JOHN www.prknet.de

HOLLIES

www.hollies.co.uk

13.04. Regensburg, Audimax 15.04. Cottbus, Stadthalle 16.04. Chemnitz, Stadthalle 17.04. Leipzig, Gewandhaus 18.04. Dresden, Kulturpalast 20.04. Bochum, Ruhrcongress

06.04. Lingen, Emsland Arena 08.04. Berlin,

Friedrichstadt-Palast 10.04. Neustadt, Saalbau 11.04. Ulm, Ratiopharm-Arena 12.04. Erfurt, Thüringenhalle

09.05. Bremen, ÖVB-Arena 11.05. Stuttgart, Schleyerhalle 12.05. Oberhausen, KöPi-Arena 22.05. Hannover, TUI-Arena 26.05. München, Olympiahalle 01.06. Wiesbaden, Bowling Green 05.07. München, Olympiahalle

JOANNE SHAW TAYLOR RECKLESS HEART Das neue Album ab 15.03.2019 „Ein umwerfendes Talent“ – Jools Holland „Ein kommender Superstar“ – The Express „Killer Licks und mitreißende Soli“ – Sunday Times „Sie macht Bluesrock wieder cool“ – Sunday Mirror

GoodTimes 1/2019

n

Music from the 60s to the 80s

n

Seite

105

Tour: 26.02.19 Köln, Yard Club 27.02.19 Aschaffenburg, Colos-Saal 28.02.19 München, Ampere 02.03.19 Reichenbach, Die Halle 03.03.19 Dortmund, Piano 04.03.19 Berlin, Frannz Club 06.03.19 Bremen Lagerhaus 07.03.19 Osnabrück, Rosenhof 08.03.19 Hamburg, Markthalle

KONZERTKALENDER KARAT

www.karat-band.de

26.04. Weinböhla, Zentralgasthof

Weinböhla 27.04. Wittenberge, Kultur- und

Festspielhaus 28.04. Stralsund,

Kulturkirche St.-Jakobi 01.06. Bad Elster, Naturtheater 06.07. Eberswalde, Freilichtbühne 20.07. Königstein,

Festung Königstein 25.10. Leipzig, Gewandhaus 02.11. Hannover, Theater am Aegi 15.11. Neubrandenburg, Haus der

Kultur und Bildung 16.11. Berlin, Admiralspalast 22.11. Magdeburg, Johanniskirche

30.08. CH-Aarburg, Festival 07.12. CH-Zürich, Hallenstadion

AMY MACDONALD www.fkpscorpio.com

22.05. Mannheim, SAP-Arena 24.05. Hannover,

NDR2 Plaza-Festival

28.03. Osnabrück, Osnabrückhalle 29.03. Halle/S., Georg-Friedrich-

Händel-Halle 01.04. Essen, Colosseum 02.04. Berlin, Admiralspalast 08.04. München, Circus Krone

ANDREAS KÜMMERT

MAN IN BLACK

LENNY KRAVITZ www.kb-k.com

www.andreas-kuemmert.de

www.hypertension-music.eu

29.03. Bensheim,

Musiktheater Rex

06.03. Hitzacker, Verdo 07.03. Oer-Erkenschwick,

Stadthalle HEINZ RUDOLF KUNZE 08.03. Tauberbischofsheim, www.mawi-concert.de

Stadthalle 25.01. Erfurt, Thüringenhalle 26.01. Mönchengladbach, Red Box 09.03. Rastatt, Reithalle 10.03. Grafenrheinfeld, 28.01. Frankfurt, Batschkapp

Kulturhalle 29.01. Mannheim, Capitol 12.03. Bad Neustadt, Stadthalle KEIMZEIT 01.02. Zweibrücken, Festhalle www.keimzeit.de 13.03. Rheine, Stadthalle 18.02. Dortmund, FZW 26.01. Sondershausen, Bergwerk 21.02. Berlin, Huxleys Neue Welt 14.03. Apolda, Stadthalle 01.+02.02. Neumühle, 15.03. Coburg, Kongresshaus 22.02. Hannover, Capitol

Kornspeicher

Rosengarten 23.02. Rostock, Moya 07.02. Nürnberg, Hirsch 16.03. Burg, Stadthalle 24.02. Hamburg, Große Freiheit 08.02. Plauen, Malzhaus 17.03. Hamburg, 25.05. Meiningen, Volkshaus 22.03. Bensheim,

Kulturkirche Altona

Musiktheater Rex 19.03. Verden, Stadthalle LAZULI www.lazuli-music.com 28.03. Kassel, Schlachthof 20.03. Kleve, Stadthalle 29.03. Essen, Kulturzentrum Grend 19.02. Pforzheim, 21.03. Langen, Neue Stadthalle

Kulturhaus Osterfeld 30.03. Erfurt, HsD 22.03. Limbach-Oberfrohna, 23.02. Dudenhofen, Bürgerhaus 06.04. Pößneck, Schützenhaus

Stadthalle 23.05. Kaiserslautern, Kammgarn 23.03. Osterrode/Harz, Stadthalle LETZ ZEP 24.05. Konstanz, Kulturladen 24.03. Hoyerswerda, Lausitzhalle www.kultopolis.com

NICK KERSHAW

www.mfpconcerts.com

15.06. Berlin, Parkbühne 19.06. Düsseldorf, Savoy-Theater 21.06. Uelzen, Open R 23.06. Erfurt, Alte Oper 24.08. Mönchengladbach,

Schloss Rheydt* *Feat. Wingenfelder

KING CRIMSON

www.rbk-entertainment.de

10.06. Leipzig, Haus Auensee 12.+13.06. Frankfurt,

Jahrhunderthalle 15.+16.06. Stuttgart, Liederhalle 29.06. Berlin, Zitadelle

KISS

www.wizpro.com

27.05. Leipzig, Messepark 31.05. München, Königsplatz 02.06. Essen, Stadion 04.06. Berlin, Waldbühne 04.07. CH-Zürich, Hallenstadion 05.06. Hannover, Expo-Plaza 06.07. Iffezheim, Rennbahn

MARK KNOPFLER www.livenation.de

09.05. CH-Zürich, Hallenstadion 13.05. Köln, Lanxess-Arena 15.05. Berlin,

Mercedes-Benz-Arena 16.05. Hannover, TUI-Arena 25.06. Hamburg,

Barclaycard-Arena 28.06. A-Wien, Stadthalle 01.07. Oberhausen, KöPi-Arena 02.07. Stuttgart, Schleyerhalle 05.07. Leipzig, Arena 06.07. Mannheim, SAP-Arena 07.07. München, Olympiahalle

07.03. Berlin, Columbia-Theater 09.03. Burglengenfeld, VAZ 15.03. Osnabrück, Rosenhof 16.03. Homburg, Musikpark 05.04. Dresden, Tante Ju 17.08. Edenkoben, Rock am

Friedensdenkmal

LIMP BIZKIT

www.wizpro.com

10.07. Bremen, Halle 7 11.07. Düsseldorf, Mitsubishi-

Electric-Halle 13.07. Saarbrücken, Open Air 14.07. München, Zenith 25.07. CH-Bern, Bernexpo

MARILLION

www.mfpconcerts.com

15.+16.12. Essen, Colosseum

DAVE MATTHEWS BAND www.livenation.de

06.03. München, Zenith 08.03. Düsseldorf, Mitsubishi-

Electric-Halle 22.03. Hamburg, Mehr!-Theater 23.03. Berlin, Tempodrom

BOBBY McFERRIN www.jazzopen.com

06.07. Stuttgart, Jazz Open

LOREENA McKENNITT www.livenation.de

UDO LINDENBERG

17.03. Bremen, Metropol-Theater www.think-big-gmbh.de 31.05.+01.06. Bremen, ÖVB-Arena 18.03. Frankfurt, Alte Oper 20.03. Mannheim, Rosengarten 04.06. Frankfurt, Festhalle 21.03. CH-Zürich, Samsung Hall 07.+08.06. Berlin, 22.03. Erfurt, Messehalle

Mercedes-Benz-Arena 24.03. Hamburg, Mehr!-Theater 11.+12.06. Leipzig, Arena 25.03. Düsseldorf, Mitsubishi- 14.+15.06. Erfurt, Messehalle

Electric-Halle 18.06. München, Olympiahalle 26.03. Leipzig, Arena 20.–22.06. Hamburg, 31.03. A-Wien, Stadthalle

Barclaycard-Arena 01.04. Berlin, Tempodrom 25.06. Hannover, TUI-Arena 02.04. Stuttgart, Liederhalle 28.+29.06. Köln, Lanxess-Arena 02.+03.07. Mannheim, SAP-Arena 03.04. Hannover, Kuppelsaal 05.+06.07. Stuttgart, Schleyerhalle 14.07. Abenberg, Burg 15.07. München, Tollwood 09.07. Oberhausen, KöPi-Arena 16.07. Berlin, Zitadelle 12.+13.07. Dortmund, 17.07. Freiburg, ZMF

Westfalenhalle 18.07. Mainz, Zitadelle

LORDS

KATIE MELUA

www.thelords.de

13.04. Nebra, Unstruthalle 26.04. Freital, Stadtkulturhaus 27.04. Wolfenbüttel,

KuBa-Kultur- Halle 10.05. Jena,

Jenaer Frühlingsmarkt KRAAN 21.06. Bitterfeld, Hafenfes www.kraan.de 22.06. Cottbus, Stadtfest 16.03. Schloss Neuhaus, Forum 17.08. Zeulenroda, Seestern- 31.05. Freising, Uferlos Festival

Panorama-Bühne 12.07. Blaubeuren, Festival 25.08. Barsinghausen, Stadtfest 07.09. Pößneck, Stadtfest KROKUS 12.10 Buchholz, Empore www.krokusonline.com 05.+06.04. CH-Andermatt, Festival 31.12. Zwönitz,

Veranstaltungszentrum 21.06. CH-Hinwil, Festival 12.07. Balingen, Festival LOVING THE SUN 13.07. CH-Sion, Festival www.lovingthesun.de 01.08. Wacken, Festival 25.01. Münster, Cafe Sputnik

Seite

www.kb-k.com

25.07. Stuttgart, Liederhalle 26.07. Lauchheim,

Schloss Kapfenburg 27.07. Trier, Amphitheater 29.07. Berlin,

Theater am Potsdamer Platz 30.07. Dresden, Junge Garde 31.07. Leipzig, Parkbühne 29.08. Schwerin, Freilichtbühne 30.08. Bochum, Zeltfestival Ruhr 31.08. Aachen, Kurpark Classix

16.08. A-Wien,

Ernst-Happel-Stadion 23.08. München, Olympiastadion 25.08. Mannheim,

Maimarktgelände

MIDNIGHT OIL www.wizpro.com

17.06. Hamburg, Stadtpark 19.06. Trier, Porta Nigra 21.06. Mannheim, Zeltfestival 22.06. CH-Hinwil, Festival 01.07. München, Tollwood 03.07. Stuttgart, Freilichtbühne 06.07. Mainz Zitadelle 13.07. Gelsenkirchen,

Amphitheater

MIKE & THE MECHANICS www.prknet.de

11.04. Dresden, Kulturpalast 12.04. Berlin, Admiralspalast 13.04. Düsseldorf, Tonhalle 15.04. Stuttgart, Liederhalle 17.04. München, Muffathalle 18.04. Halle/S., Händelhalle 22.04. Hamburg, Laeiszhalle

MONSTER TRUCK www.wizpro.com

03.05. Köln, Kantine 04.05. Frankfurt, Gibson 06.05. München, Backstage 17.05. Berlin, Huxleys Neue Welt 18.05. Hamburg,

Uebel & Gefährlich

GIORGIO MORODER www.wizpro.com

12.04. Berlin, Tempodrom 13.04. Düsseldorf, Mitsubishi-

Electric-Halle 14.04. Frankfurt, Jahrhunderthalle

NEAL MORSE BAND www.wizpro.com

29.03. Köln, Kantine 03.04. Berlin, Heimathafen 04.04. Hamburg, Markthalle 05.04. Leipzig, Werk 2 09.04. München, Technikum 10.04. CH-Pratteln, Z7

NATURALLY 7

www.hypertension-music.eu

05.05. Mülheim, Stadthalle 07.05. Hamburg, Laeiszhalle 09.05. Weiden, Max-Reger-Halle 10.05. Ravensburg, Konzerthaus 11.05. Ludwigsburg, Scala 12.05. Gießen, Kongresshalle 14.05. Köln, Gloria 15.05. Mannheim, Capitol 16.05. Mosbach, Alte Mälzerei 17.05. Neu-Isenburg,

Hugenottenhalle 18.05. Fulda, Orangerie 19.05. Karlsruhe,

Badenerlandhalle 21.05. Borken,

Stadthalle Vennehof 22.05. Emden, Neues Theater 23.05. Wilhelmshaven, Stadthalle 24.05. Bad Homburg, Kurtheater 27.05. Buchholz, Empore 28.05. Magdeburg, AMO

NAZARETH

www.nazarethdirect.co.uk

07.04. Karlsruhe, Substage 12.04. Essen, Turock 29.06. A-Eisenstadt, Lovely Days 12.07. Rosenheim, Festival

TAMI NEILSON

www.assconcerts.com

27.04. Berlin, Frannz-Club METALLICA 28.04. Münche, Kranhalle www.livenation.de 30.04. Worpswede, Music-Hall 10.05. CH-Zürich, 01.05. Hamburg, Nochtspeicher

Stadion Letzigrund 13.06. Köln, Rhein-Energie-Stadion 02.05. Dortmund, Piano 03.05. Erfurt, Musemskeller 06.07. Berlin, Olympiastadion

106

n

GoodTime 1/2019

n

NENA

www.wizpro.com

29.05. Mannheim, Zeltfestival

Rhein-Neckar 31.05. Fulda, Uniplatz Open Air 06.07. Balingen, Marktplatz 11.07. Bonn, Kunstrasen 13.07. München, Tollwood 13.07. Regensburg,

Schlossfestspiele 19.07. Saarbrücken, Open Air 03.08. Hövelhof, Open Air 16.08. Friedrichshafen, Open Air 17.08. A-St. Gallenkirchen,

Alpen Open Air

NIEDECKENS BAP www.semmel.de

27.06. Bad Rappenau,

Blacksheep Festival 29.06. Wolfhagen, Kulturzelt 30.06. Braunschweig,

Wolters Hof Open Air 12.07. Dinslaken, Fantastival 27.07. Freiburg,

Zelt-Musik-Festival 28.07. Seebronn, Rock Of Ages 02.08. Hanau, Amphitheater 03.08. Spalt-Enderndorf,

Lieder am See 16.08. Bonn, Kunstrasen

NORMAHL

www.sevenus.de

30.03. Coburg, Domino 29.08. Niedergörsdorf, Festival

GILBERT O'SULLIVAN www.mawi-concert.de

09.04. Hamburg, Laeiszhalle 10.04. Hannover, Theater am Aegi 12.04. Leipzig, Haus Auensee 13.04. Erfurt, Alte Oper 15.04. Bonn, Brückenforum 17.04. München,

Alte Kongresshalle 18.04. Stuttgart, Liederhalle 20.04. Berlin,

Universität der Künste

OMEGA

www.german-entertainment.com

20.09. Annaberg-Buchholz,

Festhalle 21.09. Leipzig, Haus Leipzig 23.09. Erfurt, Thüringenhalle

OZZY OSBOURNE / JUDAS PRIEST www.livenation.de

13.02. München, Olympiahalle 15.02. Frankfurt, Festhalle 17.02. Hamburg,

Barclaycard-Arena 19.02. Berlin,

Mercedes-Benz-Arena 27.02. CH-Zürich, Hallenstadion

OYSTERBAND

www.assconcerts.com

05.02. Kiel, Orange Club 06.02. Dortmund, Piano 07.02. Bonn, Harmonie 08.02. Bensheim,

Musiktheater Rex 09.02. Tübingen, Sudhaus 10.02. Helmbrechts, Bürgersaal 11.02. Nürnberg, Hirsch 12.02. München, Ampere

CARL PALMER'S ELP LEGACY www.onstage-promotion.de

15.02. Wuppertal,

Live Club Barmen 16.02. Rüsselsheim, Das Rind 18.02. Bremen, Meisenfrei 20.02. Crimmitschau, Theater 27.02. Nürnberg, Hirsch 28.02. Mannheim, 7er Club

AXEL RUDI PELL

www.continental-concerts.de

08.06. Kiel, Die Pumpe

Music from the 60s to the 80s

09.06. Jena, F-Haus 11.06. Mannheim, 7er Club 12.06. Gunzendorf, Gunzlive 13.06. Osnabrück, Hyde Park 14.06. Bochum, Zeche 15.06. CH- Pratteln, Z7

PENDULUM OF FORTUNE www.pendulumoffortune.com

08.03. Geislingen, Rätsche 09.03. Burgrieden, Riffelhof 10.03. Mannheim, 7er Club 14.03. Bad Friedrichshall,

Lemmy's 15.03. Glems, Hirsch 16.03. Freudenburg, Ducsaal 22.03. Aldenhoven,

Rockheaven 23.03. Duisburg, Grammatikoff 24.03. Hamburg, Logo

PHYSICAL GRAFFITI www.physicalgraffiti.eu

09.03. B-Verviers, Spirit Of 66 15.03. Leverkusen, Scala-Club 23.03. Dortmund, Piano 29.03. Hamburg, Markthalle

PINEAPPLE THIEF

www.mfpconcerts.com

24.02. CH-Pratteln, Z7 26.02. Stuttgart, LKA-Longhorn 27.02. Frankfurt, Batschkapp 02.03. Hamburg,

Große Freiheit 36

PINK

www.prknet.de

05.+06.07. Köln,

Rhein-Energie-Stadion 08.07. Hamburg,

Volksparkstadion 10.07. Stuttgart,

Mercedes-Benz-Arena 12.07. Hannover, HDI-Arena 14.07. Berlin, Olympiastadion 22.07. Frankfurt,

Commerzbank-Arena 26.+27.07. München,

Olympiastadion 09.08. Gelsenkirchen,

Veltins-Arena

POPA CHUBBY

www.jazzhausrecords.com

21.03. Husum, Speicher 22.03. Schwerin, Speicher 23.03. Affalter, Zur Linde 26.03. CH-Zürich, Moods 27.03. CH-Rubigen,

Mühle Hunziken 28.03. Bensheim,

Musiktheater Rex 29.03. Wuppertal,

Live Club Barmen 30.03. Neustadt-Orla, Wotufa

PRINZEN

www.dieprinzen.de

28.06. Sömmerda, Open Air 05.07. Dresden, Freilichtbühne 06.07. Schwerin, Freilichtbühne 08.07. Berlin, Gendarmenmarkt 12.07. Zwickau, Freilichtbühne

A SPECTACULAR NIGHT OF QUEEN www.kultopolis.com

23.03. Pirmasens, Festhalle

RITCHIE BLACKMORE'S RAINBOW www.shooter.de

12.06. München, Olympiahalle

EROS RAMAZZOTTI

www.united-promoters.com

17.02. München, Olympiahalle 20.02. Köln, Lanxess-Arena 25.02. Stuttgart, Schleyerhalle 11.04. Leipzig, Arena 13.04. Mannheim, SAP-Arena

www.rammstein.de

27.+28.05. Gelsenkirchen,

Veltins-Arena 05.06. CH-Bern, Stade de Suisse 08.+09.06. München,

Olympiastadion 12.+13.06. Dresden,

Rudolf-Harbig-Stadion 16.06. Rostock, Ostseestadion 22.06. Berlin, Olympiastadion 02.07. Hannover, HDI-Arena 13.07. Frankfurt,

Commerzbank-Arena 22.+23.08. A-Wien,

Ernst-Happel-Stadion

RATTLES

www.rattles.de

25.01. Buchholz, Empore 15.06. Nordhausen, Rolandfest 21.09. Oberursel, Stadthalle

RAZZMATTAZZ

www.razzmattazz.com

25.01. Neuss, Hamtorkrug 26.01. Hamburg, Marias Ballroom 30.03. Bellenberg, Traube 01.06. Schelklingen-Schmiechen,

Festplatz

ACHIM REICHEL www.kj.de

23.10. Flensburg, Deutsches Haus 24.10. Lübeck,

Musik- und Kongresshalle 26.10. Berlin, Admiralspalast 28.10. Hannover, Theater Am Aegi 29.10. Hamburg, Laeiszhalle 31.10. Dresden, Alter Schlachthof 01.11. Husum, Kongresszentrum 02.11. Oldenburg, Kulturetage 04.11. Bremen, Die Glocke 05.11. Braunschweig, Stadthalle 06.11. Osnabrück, Rosenhof 08.11. Mannheim, Rosengarten 09.11. Mainz, Frankfurter Hof 11.11. Essen, Lichtburg 12.11. Köln, Gloria 13.11. Nürnberg, Hirsch 15.11. Leipzig, Haus Auensee 16.11. Düsseldorf, Savoy-Theater 17.11. Bielefeld, Ringlokschuppen

ROSE TATTOO

www.seaside-touring.com

19.07. Fritzlar, Rock am Stück 20.07. Jüterbog,

Motorcycle Jamboree 26.07. Seebronn, Rock Of Ages 27.07. Pyras, Open Air 31.07. Wacken, Open Air

STEVE ROTHERY BAND

13.04. Kreuztal, Eichener Hamer 14.04. Köln, Gloria-Theater 06.+07.09. Köln, Kantine 16.04. München, Philharmonie 02.05. Amberg, ACC RPWL 03.05. Leipzig, Gewandhaus www.gentleartofmusic.com 04.05. Oldenburg, Kulturetage 08.04. Bremen, Meisenfrei 05.05. Osnabrück, Rosenhof 09.04. Hamburg, Logo 08.05. Biberach, Stadthalle 14.04. Reichenbach, 09.05. Kempten, Big Box

Artrock-Festival 10.05. Frankfurt, Alte Oper 16.04. Berlin, Maschinenhaus 18.05. Rosenheim, Kultur & 18.04. Hannover, Bluesgarage

Kongresszentrum 19.04. B-Verviers, Spirit Of 66 20.05. Aalen, Stadthalle 22.04. CH-Pratteln, Z7 21.05. Reutlingen, Stadthalle 23.04. Stuttgart, Club Cann 24.05. Karlsruhe, Tollhaus 24.04. Rheine, Hypothalamus 25.05. Koblenz, 25.04. Oberhausen,

Festung Ehrenbreitstein

Zentrum Altenberg 26.04. Aschaffenburg, Colos-Saal 26.05. Saarbrücken, Congresshalle 27.05. Stuttgart, Theaterhaus 27.04. Freising, Lindenkeller 04.07. Würzburg,

Congress Centrum TODD RUNDGREN 05.+06.07. Bad Staffelstein, www.lb-events.de

Kloster Banz 01.04. Duisburg, 07.07. Passau,

Theater am Marientor

Eulenspiegel Zeltfestival 02.04. Hamburg, Laeiszhalle 08.07. Tuttlingen, MITCH RYDER

Honberg-Sommer www.noisenow.de 19.07. Neuburg, Schlosshof 24.02. Bonn, Harmonie 20.07. Ansbach, Reitbahn 21.07. Laufen, Salzach Festspiele SCHMIDBAUER - POLLINA 22.07. Deggendorf, KÄLBERER

Donaufest Kulturzelt www.suedenmusik.de 09.03. A-Spielberg, Red Bull Ring 27.07. Benediktbeuren,

Klosterhof Open Air 10.03. A-Saalfelden, Congress 31.07. Wunsiedel, Luisenburg 11.03. Roth, Kulturfabrik 12.03. Allensbach, Bodanrückhalle 03.08. Landshut, Ringelstecher-

wiese Open-Air 19.03. Freiburg, Theater 04.08. Würselen, 21.03. Günzburg, Forum

Burg Wilhelmstein 22.03. A-Innsbruck, Treibhaus 23.03. A-Linz, Brucknerhaus SIGGI SCHWARZ 24.03. A-Salzburg, Republic www.siggi-schwarz.de 25.03. A-Wien, Stadtsaal 27.01. Heidenheim, Pauluskirche 27.03. München, Philharmonie 09.02. Taufkirchen, Kulturzentrum 28.03. CH-Chur, Stadttheater 09.03. Offenburg, Reithalle 29.03. CH-Basel, Volkshaus 10.03. Landau, Stadthalle 30.03. CH-Zürich, Volkshaus 23.03. Heidenheim, 31.03. CH-Rubigen,

Lokschuppen*

Mühle Hunziken 24.03. Augsburg, Spectrum* 04.04. Augsburg, 30.03. Mochenwangen,

Kongress am Park

Alte Kirche 05.04. Landsberg, 24.+25.05. Heidenheim,

Veranstaltungszentrum

Congress Centrum 06.04. Beilngries, Bühler-Halle 28.+29.06. Nürnberg, 07.04. Straubing, Joseph-von-

Serenadenhof

Fraunhofer-Halle 19.07. Dillingen, Open Air 09.04. Nürnberg, *Feat. Chris Thompson

Meistersingerhalle 10.04. Düsseldorf, Savoy SCORPIONS www.pa-co.eu 11.04. Berlin, Admiralspalast 19.07. Rosenheim, Festival 12.04. Hamburg, Laeiszhalle www.mfpconcerts.com

SHAKIN' STEVENS www.livenation.de

10.02. Offenbach, Capitol 11.02. Hannover, Theater am Aegi 12.02. Hamburg, Laeiszhalle 14.02. Berlin,

Universität der Künste 15.02. Essen, Colosseum 17.02. Stuttgart, Liederhalle 18.02. München, Tonhalle 20.02. CH-Zürich, Volkshaus

SILLY

www.assconcerts.com

22.11. Neubrandenburg, HKB 23.11. Annaberg, Festhalle 24.11. Weimar, Weimarhalle 28.11. Berlin, Admiralspalast 29.11. Rostock, Moya 30.11. Leipzig, Haus Auensee 01.12. Mainz,

Kurfürstliches Schloss 06.12. Magdeburg, AMO 07.12. Hamburg, Laeiszhalle 08.12. Dresden, Alter Schlachthof

SLASH

www.livenation.de

07.02. Offenbach, Stadthalle 03.03. Hamburg, Sporthalle 04.03. Berlin, Verti-Music-Hall 07.03. CH-Zürich, Samsung-Hall 19.06. Hannover, Swiss-Life-Hall

SNOW PATROL www.x-why-z.eu

11.06. Hannover, Gilde Parkbühne 12.06. Stuttgart, Freilichtbühne 03.07. Köln, Tanzbrunnen

SPIDER MURPHY GANG www.helloconcerts.de

03.05. A-Munderfing, Zelt 10.05. Rieden, Zelt 18.05. A-Kufstein, Open Air 25.05. Neuötting, Open Air 30.05. A-Ybbs, Open Air 31.05. A-Moosburg, Festival 09.06. Lappersdorf, Zeltfestival 22.06. Schnaitheim, Zelt 27.06. Weiding, Zelt 29.06. Ismaning, Zelt 06.07. Eibenstock, Open Air 07.07. Krailling, Zelt 13.07. Attaching, Zelt 18.07. Pförring, Open Air 20.07. Dechsendorf, Open Air 24.07. Vaihingen, Kultursommer 03.08. Senden, Eislaufanlage 04.08. Tambach, Open Air 30.08. A-Stubenberg, Zelt 31.08. A-Wagna, Zelt

07.09. Zeulenroda-Triebes, Open Air TAKE THAT www.livenation.de 26.10. Reutlingen, Stadthalle 15.06. Düsseldorf, Mitsubish- THE SPECIALS

Electric-Halle www.thespecials.com 20.06. Berlin, Tempodrom 29.03. Köln, E-Werk 24.06. Hamburg, Stadtpark 02.04. Hamburg, 25.06. Frankfurt, Jahrhunderthalle

Große Freiheit 36 03.04. Berlin, Columbiahalle JOANNE SHAW TAYLOR

STERN-COMBO MEISSEN

www.stern-combo-meissen.com

08.02. Berlin, Neu-Helgoland 09.03. Güstrow,

Ernst-Barlach-Theater 15.03. Gotha, Margarethenkirche 29.03. Freital, Kulturhaus 30.03. Großenhain,

Kulturzentrum 30.04. Altenburg, Brüderkirche 13.07. Wernigerode,

Freilichtbühne 17.07. Ostseebad Baabe,

Kurparkbühne 20.07. Ostseebad Heringsdorf,

Freilichtbühne 27.07. Quappenhof,

Freilichtbühne 13.09. Berlin,

Freizeitforum-Marzahn 21.09. Meißen, Freilichtbühne 02.10. Annaberg, Festhalle 09.11. Prenzlau, Marienkirche 28.12. Weißwasser,

Evangelische Kirche

www.assconcerts.com

26.02. Köln, Yard Club 27.02. Aschaffenburg, Colos-Saal 28.02. München, Ampere 02.03. Reichenbach, Die Halle 03.03. Dortmund, Piano 04.03. Berlin, Frannz Club 06.03. Bremen Lagerhaus 07.03. Osnabrück, Rosenhof 08.03. Hamburg, Markthalle

TEARS FOR FEARS www.tollwood.de

28.06. Bonn, Kunstrasen 15.07. München, Tollwood

TEDESCHI TRUCKS BAND www.shooter.de

05.04. Winterbach, Salierhalle 14.04. Bochum, Ruhrcongress 15.04. Hamburg, Mehr!-Theater

TEENAGE FANCLUB

www.target-concerts.de

11.04. Berlin, Lido 12.04. Hamburg, Knust 13.04. Osnabrück, Popsalon

ROD STEWART

TEN YEARS AFTER

03.05. Berlin,

Mercedes-Benz-Arena 05.05. Hamburg,

Barclaycard-Arena 07.05. CH-Zürich, Hallenstadion 09.05. Mannheim, SAP-Arena 18.05. Köln, Lanxess-Arena 19.06. München. Olympiahalle 26.06. A-Klam, Clam Live

02.10. Neuruppin, Kulturhaus* 07.10. München,

Prinzregent-Theater* *mit Canned Heat

www.livenation.de

STING

www.sting.com

10.07. München, Tollwood 11.07. Stuttgart, Jazz Open

www.kultopolis.com

CHRIS THOMPSON

www.christhompson-central.com

23.03. Heidenheim, Lokschuppen 24.03. Augsburg, Spectrum 03.08. Wotschofska, Festival 18.10. Siegburg, Kubana 19.10. Dexheim, Kultur auf dem Hof 20.10. Helmbrechts, Bürgersaal

THUNDER

SIYOU'N'HELL

www.kb-k.com

www.hellmut-hattler.de

02.07. Offenbach,

Rebellische Bühne 03.07. Karlsruhe,

Hemmingway Lounge 14.09. Neu-Ulm,

Edwin-Scharff-Museum

MANDO DIAO

25.03. München, Backstage 26.03. Aschaffenburg, Colos-Saal 27.03. Ludwigsburg, Rockfabrik 29.03. Berlin, Frannz Club 30.03. Hamburg, Knust 31.03. Bochum, Zeche 02.04. Nürnberg, Hirsch 03.04. Köln, Kantine

Westwood

HANS SÖLLNER TEN YEARS AFTER The Seer

folkshilfe

DORO

Sons of the East

MAX MUTZKE & MONOPUNK Wendrsonn ALBERT HAMMOND

27 / 28 / 29 JUNI 2019

GoodTimes 1/2019

NIEDECKENS BAP u.v.m.

n

Music from the 60s to the 80s

n

Seite

107

3 TAGE - 3 BÜHNEN - 17 BANDS

RAMMSTEIN

KONZERTKALENDER TANITA TIKARAM www.assconcerts.com

22.09. Ludwigsburg, Scala 23.09. Augsburg, Parktheater 24.09. CH-Zürich, Kaufleuten 26.09. Oldenburg, Kulturetage 27.09. Darmstadt, Centralstation 28.09. Saarlouis,

Theater am Ring 30.09. Nürnberg,

Meistersingerhalle 01.10. Erfurt, Alte Oper 02.10. Leipzig, Haus Auensee 04.10. Hamburg, Laeiszhalle 05.10. Berlin,

Heimathafen Neukölln 06.10. Dresden, Kraftwerk 08.10. Köln, Kulturkirche 09.10. München, Muffathalle 11.10. A-Lustenau, Reichshofsaal 12.10. A-Linz, Posthof 13.10. A-Wien, Porgy & Bess

TOTO

www.wizpro.com

30.06. Berlin, Zitadelle 02.07. München, Tollwood 14.07. Gelsenkirchen,

Amphitheater 17.07. Füssen, Königswinkel 18.07. Salem, Schloss Salem

DEVIN TOWNSEND www.wizpro.com

04.04. Berlin, Passionskirche 07.04. München, Freiheiz 09.04. Köln, Kulturkirche 10.04. Hamburg, Grünspan

MIKE TRAMP

www.mfpconcerts.com

09.10. Hamburg, Knust 11.10. Berlin, Musk & Frieden 12.10. Hannover, Bluesgarage 13.10. Dortmund, Piano 15.10. Frankfurt, Nachtleben 16.10. Mannheim, 7er Club 18.10. Reichenbach, Die Halle 19.10. Burgrieden, Riffelhof 20.10. München, Backstage

WALTER TROUT

www.jazzhausrecords.com

29.03. Roth, Bluestage 30.03. Burghausen, Jazzwoche

TRUCK STOP

www.hypertension-music.eu

22.03. Olsberg, Stadthalle 23.03. Hameln,

Weserberglandzentrum 24.03. Tauberbischofsheim,

Stadthalle 28.03. Heidenheim,

Konzerthaus 29.03. Langen, Neue Stadthalle 30.03. Sinzheim, Zum Ochsen 31.03. Weiden, Max-Reger-Halle 04.04. Bad Hersfeld, Stadthalle 05.04. Lahr, Parktheater 06.04. Werl, Stadthalle 07.04. Gifhorn, Stadthalle 11.04. Merzig, Stadthalle 12.04. Gießen, Stadthalle 13.04. Riesa, Stadthalle Stern 14.04. Osterode/Harz, Stadthalle 20.04. Ravensburg, Konzerthaus 25.04. Potsdam, Nikolai-Saal 26.04. Hamburg, Laeiszhalle 28.04. Görlitz, Kulturbrauerei 09.05. Erfurt, Das Die Brettl 11.05. Dresden. Tante Ju 12.05. Meiningen , Volkshaus 02..06. Lappersdorf, Zeltfestival

U.D.O.

www.itm-agency.com

01.02. Heidelberg, Halle 02 02.02. Regensburg,

Eventhall Airport 03.02. Stuttgart, LKA-Longhorn 06.02. München, Backstage

07.02. CH-Pratteln, Z7 08.02. Memmingen, Kaminwerk 09.02. Schwalmstadt,

Festhalle Treysa 10.02. Leipzig, Felsenkeller 12.02. Oberhausen,

Turbinenhalle 13.02. Hannover, Capitol 19.02. Hamburg, Grünspan 20.02. Nürnberg, Löwensaal 21.02. Köln, Essigfabrik

MIDGE URE

www.lb-events.de

06.12. Bochum, Ruhrcongress 07.12. Osnabrück, Rosenhof 08.12. Berlin,

Columbia-Theater 09.12. Hamburg, Grünspan 11.12. Ravensburg, Konzerthaus

VARGAS BLUES BAND www.crushconcerts.com

07.03. Dresden, Tante Ju 09.03. Dortmund, Blue Notez 10.03. Villingen-Schwenningen,

Rock Club 12.03. Leverkusen, Topos 13.03. Hamburg,

Downtown Bluesclub 14.03. Nürnberg, Cult 15.03. Reichenbach, Die Halle 16.03. Potsdam, Pirschheide 17.03. Hameln, Sumpfblum 19.03. Mannheim, 7er-Club 20.03. Zweibrücken,

ACH-Eventhalle 21.03. CH-Bern, Ono 22.03. Esslingen, Dieselstraße 24.03. Freising, Lindenkeller 25.03. Mühlheim, Pur Pur 26.03. Augsburg, Spectrum 27.03. Friedrichshall, Lemmy's 28.03. A-Innsbruck,

Hard Rock Cafe 29.03. A-Wilhering, Cultur Club 30.03. A-Wien, Reigen

VELVET VIPER

www.crushconcerts.com

15.02. Mannheim, 7er Club 16.02. Reichenbach, Die Halle 17.02. München, Backstage

RUFUS WAINWRIGHT www.bseliger.de

13.04. Hamburg, Kampnagel

WE SALUTE YOU

www.wesaluteyou.de

22.03. Wesel, Niederrheinhalle 23.03. Saarburg, Stadthalle 05.04. Ahlen, Stadthalle 04.05. Gensingen, Nahetal-Arena 21.06. Penzberg,

Berghalde Open Air 28.06. Saal, Großes Festzelt 19.07. Stein, Schlosshof Open Air 03.08. Günzburg, Schlossplatz 20.09. St. Ingbert, Alte Schmelz 11.10. Haßfurt, Stadthalle 12.10. Speyer, Halle 101 15.11. Osnabrück, Rosenhof 16.11. Wittlich, Atrium Cusanus-Gymnasium

WHITESNAKE

22.03. Lübeck, Rider's Café 23.03. Stralsund, Ozeaneum

RAY WILSON

www.raywilson.net

25.+26.01. CH-Bern,

ONO Das Kulturlokal 27.01. Knittlingen, Cellarium 01.03. Bad Elster,

König-Albert-Theater 02.03. Unna, Lindenbrauerei 08.03. Halle, Ulrichskirche 09.03. Pössneck, Schützenhaus 10.03. Augsburg, Spectrum 15.03. Magdeburg,

Johanniskirche 16.03. Altes Lager,

Kulturzentrum Das Haus 17.03. Chemnitz,

St. Markus Kirche 21.03. Dresden, Boulevardtheater 22.03. Jena, Volksbad 23.03. Nagold,

Alte Seminarturnhalle 29.03. Birkenfeld, Stadthalle 30.03. Weinstadt, Jahnhalle 05.04. Bremen,

Kulturzentrum Schlachthof 06.04. Affalter, Gasthof Zur Linde 12.+13.04. Rostock, Ursprung 25.04. Bruchsal, Rockfabrik 26.04. Osnabrück, Rosenhof 27.04. Lübeck, Kolosseum 03.05. Hannover, Bluesgarage 04.05. Hildesheim, Audimax 10.05. Metzingen, Stadthalle 16.05. Braunschweig,

BZV Medienhaus 17.05. Hamburg,

Downtown Bluesclub 18.05. Schafstedt, Kerzenhof

STEVEN WILSON

www.fkpscorpio.com

04.02. München, Philharmonie 05.02. Berlin, Tempodrom 16.02. Bochum, Ruhrcongress 20.02. Hamburg, Mehr!-Theater

SANDY WOLFRUM

www.sandywolfrum.de

15.03. Nürnberg, Buni 01.04. München,

Giesinger Bahnhof 11.05. Wunsiedel, Kultnacht 29.06. Markt Erlbach, Wehner's 06.07. Bad Berneck,

Romantikbühne 13.07. Schwingen,

Singen in Schwingen 03.08. Bad Berneck,

Romantikbühne 15.08. Marienweiher, Kloster spitzen Musikfestival 16.+17.08. Berlin, Dantra's 30.08. Kronach, Galerie Ambiente 02.10. Bayreuth, Lindenhof 05.10. Gefrees, Omnibus-Scheune 18.10. Hollfeld, Kintopp 07.11. Gefrees, Buschenschänke

ZONE SIX

www.zonesix.de

10.08. Plattenburg,

Aqua-Maria-Festival

ZZ TOP

www.wizpro.com

www.livenation.de

07.07. Köln, Palladium

WINGENFELDER

www.seaside-touring.com

08.03. Rietberg, Cultura 09.03. Heimer, Altes Casino 10.03. Oberhausen,

Zentrum Altenberg 14.03. Oldenburg, Kulturetage 15.03. Goslar, Miners Rock 16.03. Wuppertal,

Live Club Barmen 21.03. Wilhelmshaven,

Kulturzentrum Pumpwerk

Seite

11.06. Berlin, Zitadelle 13.06. Bad Hersfeld,

Hessentags-Arena 15.06. Halle/S., Peißnitzinsel 17.06. Hamburg,

Barclaycard-Arena 26.06. Bietigheim-Bissingen,

Viadukt 28.06. Nürnberg, Frankenhalle 01.07. München,

Olympiahalle 09.07. Köln, Tanzbrunnen

108

n

GoodTime 1/2019

MUSICALS

Woodstock – The Story www.woodstockthestory.de

22.03. Lingen, Theater an der

Wilhelmshöhe 23.03. Kusel, Fritz-Wunderlich-Halle 24.03. Buchen, Stadthalle Buchen 26.03. Bremen, Die Glocke 27.03. Alsdorf, Stadthalle 28.03. Saarlouis, Theater am Ring 29.03. Pratteln, Z7 Konzertfabrik 30.03. Singen, Stadthalle 31.03. Freiburg, Konzerthaus 03.04. Würzburg, Posthalle 04.04. Hannover, Theater am Aegi

FESTIVALS

Nova Rock Festival www.novarock.at

13.–16.06. A-Nickelsdorf, Festival u.a. Cure, Tote Hosen, Ärzte

Rock The Ring

präsentiert:

Rock Meets Classic www.tourneen.com

www.rockthering.ch

20.–22.06. CH-Hinwil, Festival u.a. Lynyrd Skynyrd, Whitesnake, Def Leppard, Tesla, Krokus, Saxon, Midnight Oil, Gotthard

Blacksheep-Festival www.blacksheep-kultur.de

27.–29.06. Bonfeld, Festival u.a. Niedeckens Bap, Ten Years After, Doro, Mando Diao, Albert Hammond, The Seer, Max Mutzke, Hans Söllner

Best Of Cover Festival Vol. 15 Jazz Open 2019 www.german-concerts.de

www.jazzopen.com

28. Rother Bluestage

www.rock-of-ages.de

04.–14.07. Stuttgart, Festival u.a. Bobby McFerrin, Chick Corea, 27.02. Passau, Dreiländerhalle Bob Dylan, Sting, Jamie Cullum 01.03. München, Olympiahalle 02.03. Nürnberg, ArenaRosenheimer Sommer Nürnberger-Versicherung festival 2019 21. Kieler Blues-Festival 03.03. Frankfurt, www.pa-co.eu www.german-concerts.de

Jahrhunderthalle 12.07. Rosenheim, Festival 22.02. Kiel, Räucherei 06.03. CH-Zürich, Hallenstadion Sweet, Nazareth, Uriah Heep u.a. The Ladell McLin Supertrio, 07.03. Bamberg, Brose-Arena 19.07. Scorpions B. & The Blues Shacks 08.03. Regensburg, Donau-Arena 09.03. Ingolstadt, Saturn-Arena 23. Rostocker Blues-Festival 9. KSK Music Open www.ksk-music-open.de 10.03. Berlin, Tempodrom www.german-concerts.de 23.02. Rostock, im Zwischenbau 25.–31.07. Ludwigsburg, Schloss 12.03. Kempten, Big Box 14.03. Neu-Ulm, u.a. The Ladell McLin Supertrio, Tom Jones, Gregory Porter, Michael Patrick Kelly, 90er Live Ratiopharm-Arena B. & The Blues Shacks 15.03. Würzburg, s.Oliver-Arena Burg Herzberg Festival 16.03. Ludwigsburg, MHP-Arena Rock-Legends Live in www.herzberg-festival.com 17.03. Bochum, Ruhrcongress Concert 25.–28.07.

Herzberg, Festival www.german-entertainment.com Sweet, Thin Lizzy, Ian Gillan u.a.

Graham Nash, UFO, Jane, 02.03. Güstrow, Sport- und (Deep Purple), Kevin Cronin Chris Robinson Brotherhood,

Kongresshalle (REO Speedwagon), Mike Doyle Brahmhall II, Riverside T. Rex, Rubettes featuring Bill Reno (Loverboy), Anna Maria Hurd, Dozy Beaky Mick & Tich Kaufmann Rock Of Ages 16.02. Lübeck, Werkhof Kozmic Blue (Janis Joplin), Pfefferminz (Westernhagen), Glory Row (Classic Rock)

26.–28.07. Seebronn, Festplatz u.a. Uriah Heep, Rose Tattoo, 29.03.–07.04. Roth, Bluestage u.a. Walter Trout, Mike Zito, Jane Chris Norman, Niedeckens Bap, Dan Reed Network, Axxis, Lee Hooker, Big Daddy Wilson Extrabreit www.kulturfabrik.de

20. Bluesfestival Basel www.bluesbasel.ch

Pyraser Classic Rock Night

Ruhr Jazzfestival

27.07. Pyras, Festival Rose Tattoo, UFO, Glenn Hughes, Kissin' Dynamite, Talon, Brian Downey's Alive & Dangerous

09.–14.04. CH-Basel,Volkshaus u.a. mit Philipp Fankhauser, Robben Ford, Vanessa Collier www.jazzwerkstatt.eu

26.–28.04. Bochum,

Kunstmuseum Bochum u.a. Ginger Baker Jazz Force, The New Standard Trio- Jamie Saft, Steve Swallow, Bobby Previte

Guitar Heroes Festival

www.german-entertainment.com

03.–05.05. Joldelund,

Gerd's Juke Joint

Rockin' The Blues Festival 2019 www.mascotlabelgroup.com

23.05. Berlin, Huxleys Neue Welt 25.05. Köln, Carlswerk Victoria 29.05. München, Backstage 30.05. Frankfurt, Batschkapp 02.06. Hamburg, Markthalle mit Jonny Lang, Walter Trout, Kris Barras

W-Fest 2019

www.w-festival.com

www.concertbuero-franken.de

Lieder am See

www.liederamsee.de

03.08. Spalt-Enderndorf, Festival u.a. Niedeckens Bap, Gotthard, Fischer-Z

Finki Open Air

www.finki-festival.de

09.+10.08. Finkenbach, Sportplatz u.a. Guru Guru, Arthur Brown, Hundred Seventy Split, Rob Tognoni, Sirkus

Riverside Aarburg

www.riversideaarburg.com

30.08.-01.09. CH-Aarburg, Arena u.a. Alice Cooper, Krokus

15.–18.08. Amougies, Belgien u.a. Stranglers, Tony Hadley, Human League, Nick Kershaw, China Crises, Blow Monkeys, Johnny Hates Jazz, Lene Lovich Band

Classic Rocknacht www.noisenow.de

9. Beat-Night

www.beatmacher.de

21.09.Oberursel, Stadthalle Rattles, The 2nd Generation, 77 Mainhattan

Wichtiger Hinweis: Die Veröffentlichung der Konzerttermine erfolgt ohne ­Gewähr.

Durch die zweimonat­liche Erschei­nungs­weise von Good­T imes muss ein Teil der Termine zwei bis drei Monate im Voraus erfasst werden. Änder­ungen des Veranstaltungsortes, des Datums oder Konzertausfälle sind daher möglich. Wir empfehlen ­Ihnen, vor einer ­Anreise den Termin auf der entsprechenden Internet-Seite nochmals zu überprüfen. Verans­­taltungs­­meld­ungen ohne Inter­ net­­-Seiten­angaben und ohne genauen Ver­an­stal­tungsort werden nicht veröffentlicht.

n

Music from the 60s to the 80s

17.08. Bonn, Kunstrasen Jethro Tull, Fish, Riverside

DKOSTENFREI

NHANDEL! +++ ODER VERSAN +++ JETZT IM ZEITSCHRIFTE

/SHOP

BASS.DE E R R A IT .G W W W + ++ R TE UN N LE BESTEL

GRACIOUS In den Sechzigern bestimmten zuerst die Gitarrenbands das Klangbild der sogenannten Popmusik. Dann aber schlug die große Stunde der Tastenmenschen". Keith Emerson " malträtierte seine Hammond, Jon Lord sorgte für den klassischen Einfluss, Brian Auger stand für groovige Carnaby-Street-Sounds, und Vincent Crane ließ mit Arthur Brown das Höllenfeuer hochlodern. Andere Musiker wie The Moody Blues oder Spring mochten fragilere Töne und erkoren das Mellotron zum den Sound bestimmenden Instrument ... wie auch die grazilen Gracious.

Von Alan Tepper

Die Stunde der Tastendrücker A

bgesehen von den großen Acts des VertigoSwirl-Labels wie Black Sabbath, Colosseum oder Uriah Heep verschwanden viele grandiose Bands schnell in der Versenkung. Cressida, Assagai, die fantastischen Jade Warrior, Dr. Z oder May Blitz sind heute meist nur noch Fans der legendären Talentschmiede ein Begriff. Auch Gracious konnten einen Plattenvertrag ergattern, doch sie setzten noch nicht mal 3000 Exemplare ihres Debüts ab, weshalb eine Randgeschichte der Rockmusik vorzeitig beendet wurde.

Wie so häufig begann die Karriere von Gracious in den Sixties im Umfeld des kulturellen Schmelztiegels London, und zwar in Esher in der Grafschaft Surrey. Dort besuchten Alan Cowderoy (voc, g) und Paul Davis (voc, g) eine streng katholische Schule. Ganz im Geiste jugendlicher Revolte nannten sie ihre erste Gruppe Satan’s Disciples (Satansjünger), wohingegen das musikalische Programm aktuelle Hits wie schnuckelige BeatlesCoverversionen oder "Sweets For My Sweet" in der Fassung der Searchers enthielt – man musste ja an die Teenie-Damenwelt denken.

Der Summer Of Love und das Ende der Schulzeit veränderten dann schnell die musikalische Ausrichtung. Mit den Neuzugängen Martin Kitcat (keys, voc) – es war tatsächlich sein wirklicher Name und keine Anspielung auf den Schokoriegel – sowie Tim Wheatley (b) und Robert Lipson (dr) hatte sich eine Band gefunden, die neues musikalisches Terrain erkunden wollte. Schon 1968 ging es auf eine sechswöchige Deutschland-Tournee, Seite

und auch die Auftritte in Großbritannien verliefen vielversprechend.

Norrie Paramor, Produzent von Cliff Richard & The Shadows, wurde auf die junge Gruppe aufmerksam, die trotz der Gitarrenbreitseite die Tasteninstrumente stark in den Fokus rückte. Die beiden Komponisten Kitcat und Davis steckten sich daraufhin hohe Ziele: Ganz im Geiste des Progressive Rock wollten sie eine musikalisch die vier Jahreszeiten thematisierende Suite schreiben. Ein gemeinsamer Gig mit King Crimson inspirierte Kitcat dazu, sich ein Mellotron zuzulegen, wodurch sich ihm neue Klangwelten öffneten und die Band ihre Musik noch kunstvoller arrangieren konnte. Bei der Vorstellung der ambitionierten Suite in einem Kino in der Londoner Wardour Street schüttelte Paramor allerdings den Kopf, da er kurze Popsongs suchte und keine epischen Ausarbeitungen.

Dennoch ließ er seinen Produzenten Tim Rice ein komplettes Album mit eher kürzeren Stücken aufnehmen, von dem aber nur die Single "Beautiful"/"What A Lovely Rain" bei Polydor auf den Markt kam.

Brian Shepherd von Vertigo fand das Konzept allerdings so interessant, dass er es unter Leitung von Hugh Murphy – er sollte später den Megahit "Baker Street" von Gerry Rafferty produzieren – in veränderter Form auf dem KultLabel veröffentlichte. GRACIOUS! (1970) wurde von dem poppigen "Introduction" eingeleitet, gefolgt von einer neuen Suite, die sich zwischen

110

n

GoodTimes 1/2019

n

dem harmonischen "Heaven", dem klaustrophoben "Hell" und der an die Renaissance angelehnten "Fugue In ’D’ Minor" bewegt, ausgeleitet vom Progressive-Rocker "The Dream".

Obwohl die kreative und eigenständige Musik den Zeitgeist ansprach, ging das Album regelrecht unter. Folgende Konzerte mit den Größen der Ära reichten nicht aus, um den Musikern den Lebensunterhalt zu sichern, wodurch die

Innencover vom ersten Album GRACIOUS!

Spannungen im Bandgefüge zunahmen. Schon 1971 trennte sich die hoffnungsvolle Gruppe.

Gracious mussten dann noch einen nachträglichen Tiefschlag hinnehmen, als sich die Plattenfirma dafür entschied, das bereits aufgenommene zweite Album THIS IS ... GRACIOUS!! (1971) nicht mehr auf dem prestigeträchtigen VertigoLabel zu veröffentlichen, sondern im Rahmen der Philips-Billigserie „This Is ...", wobei das Backcover Werbung für unter anderem die Dudelsack-Kapelle The Band Of The Royal Scots Guards zeigte. Über 20 Jahre später spielte eine neue Formation mit den Originalmitgliedern Robert Lipson und Tim Wheatley die CD ECHO (1996) ein, die aber nicht an die Blütezeit anknüpfen konnte. Was bleibt, sind zwei großartige Progressive-RockAlben, die immer noch begeistern und auf eine Wiederentdeckung warten ...

Music from the 60s to the 80s

© Lloyd Smith

Und immer wieder die Yardbirds …

Jim McCarty (*1943) wurde als Drummer der Yardbirds bekannt, gehörte später u.a. Renaissance, Shoot, Illusion, Stairway, Box Of Frogs und Pilgrim an, veröffentlicht(e) solo, zuletzt 2018 WALKING IN THE WILD LAND und seine Autobiografie "Nobody Told Me". Und er kommt in diesem Jahr mit den Yardbirds wieder nach Deutschland.

DIE ANDEREN …

Bester Sänger? Otis Redding Beste Sängerin? Dionne Warwick Beste Band? Rolling Stones Beste(r) Songschreiber(in)? Burt Bacharach Unterschätzteste(r) Band/Solist? Yardbirds Überschätzteste(r) Band/Solist? Rod Stewart Beste Single? "Good Vibrations" (Beach Boys) Bestes Album? SGT PEPPER (Beatles) Bester Song? "Walk On By" (Burt Bacharach/Hal David) Deine Allstar-Band? Otis Redding (voc), Jimi Hendrix (g), Louis Cennamo (b) und ich (dr)

... UND ICH Welche Coverversion möchtest du mal aufnehmen?

"River Man" (Nick Drake) Welchen Song hättest du gern selbst geschrieben?

"Bridge Over Troubled Water" (Simon & Garfunkel) Wer sollte einen Song über dich schreiben? Paul Simon Wie sollte der Song heißen? "Nobody Told Me" Was war das Highlight deiner Karriere? Die Aufnahme in die Rock'n'Roll Hall Of Fame.

Dein Lebensmotto? Sei dankbar!

EINIGE W0RTE ZU ...

PLEASE, ANSWER THE S0NG …

F O R E V E R YO U N G T O U R 2 019

Fr. 26.4.19 | Liederhalle Stuttgart

STEVE HACKETT GENESIS REVISITED TOUR 2019

Di. 14.5.19 | Schwarzwaldhalle Karlsruhe

BONNIE TYLER BETWEEN THE EARTH AND THE STARS LIVE 2019

Mo. 20.5.19 | Porsche-Arena Stuttgart

20 Jahre SCHILLER · DIE JUBILÄUMSTOUR · LIVE 2019

Mi. 5.6.19 | Mercedes-Benz Arena Stuttgart

Sa. 15. u. So. 16.6.19 | Liederhalle Stuttgart

2019

CELEBRATING 50 YEARS

Mo. 17.6.19 | LKA Longhorn Stuttgart

R ST O DER

S

Why Do Fools Fall In Love? (FRANKIE LYMON, 1963) Vielleicht ist es ja gar nicht so närrisch?

Where Have All The Good Times Gone? (KINKS, 1965) Sie sind noch immer da, mal mehr, mal weniger ausgeprägt.

What Are You Doing Sunday? (DAWN, 1971) Sonntag ist gar nicht so viel anders. Ich gehe vielleicht durch die Landschaft spazieren.

Who's Gonna Rock You? (THE NOLANS, 1980) Weiß man nie – aber sicher nicht allzu viele.

Why Believe In You? (TEXAS, 1991) Täte man es nicht, hätte das Leben wenig Sinn.

musiccircus.stuttgart

Sa. 16.3.19 | Im Wizemann Stuttgart

50

London Stock Exchange: Ich habe an der Londoner Börse gearbeitet, nachdem ich die Schule verlassen hatte.

Als die Yardbirds starteten, fand ich es schwer, beides zu verbinden. Ich ging zu meinem Boss und erzählte ihm, dass es bei der Band, bei der ich spielte, sehr gut laufe, ich meinen Job aber nicht aufgeben wolle. Es könne aber über ein paar Jahre so gehen, bis das Kapitel vorbei sei, ob ich meinen Job dann zurückhaben dürfe.

Paul Samwell-Smith: Ein alter Schulfreund, er war mitverantwortlich dafür, dass ich Musik mache. Ein großes Talent!

Keith Relf: Unser Sänger, absolut unterschätzt und ebenfalls sehr talentiert. Uns verband eine spirituelle Freundschaft. Wir brachten gemeinsam Together und später Renaissance an den Start, nachdem wir die Yardbirds verlassen hatten.

Together: Waren eine reine Studioband, um die Songs aufzunehmen, die wir geschrieben hatten. Als wir eine feste Formation mit Keith, seiner Schwester Jane, John Hawken und Louis Cennamo hatten, nannten wir die Gruppe Renaissance.

Yardbirds: Das ist eine lange Geschichte. Wir starteten als Blues-Coverband, entwickelten mit Jeff Beck an der Gitarre unseren eigenen Sound, indem wir versuchten, einige möglichst wilde Klänge einzustreuen und eigene Songs zu schreiben. Und wir hatten weltweit ein paar Hits.

Eric Clapton/Jeff Beck/Jimmy Page: Wir hatten drei großartige Gitarristen – Eric Clapton, der geradezu enthusiastisch Blues spielte, sehr hingebungsvoll, und zu der Zeit sein Handwerk lernte. Jeff Beck ist ein sehr viel spontanerer Spieler, spielt einfach drauflos, was ihm gerade in den Sinn kommt – sehr kreativ! Jimmy Page stieß aus der Sessionmusiker-Ecke zu uns, hatte bei vielen Hits ge­ spielt. Er war im höchsten Maße professionell und zu der Zeit business-mäßig drauf.

Renaissance: Waren ziemlich experimentell, wir bauten unseren Sound auf dem Piano von John Hawken auf, indem er während unserer Jams etwas Klassisches spielte und wir drauf einstiegen.

Arbeit im Bandrahmen: Kann ganz schön vertrackt sein, außer die Chemie ist da wie bei den frühen Yardbirds. Mir macht es sehr viel Spaß, mit meinem Team in Toronto, wo ich viel Zeit verbringe, an Solomaterial zu arbeiten.

Dagegen ist es finanziell sehr viel einträglicher, mit den Yardbirds live zu arbeiten, als solo loszuziehen.

Schlagzeug – Gitarre: Das Gefühl, mich selbst mit Gitarre zu präsentieren, ist angenehm und verleiht mir gefühlsmäßig mehr Autorität. Ich genieße es als Singer/Songwriter.

Deutschland: Ich genieße es, in Deutschland zu arbeiten – freundliches Publikum, schöne Städte –, ich mag Hamburg und Berlin. Es hat aber auch Spaß gemacht, in Braunschweig zu spielen.

Frankreich: Meine Frau und ich haben vor etwa 15 Jahren beschlossen, nach Frankreich zu ziehen, weil wir die Kultur und Landschaft dort schätzen und es nicht so voll ist wie in London, wo wir vorher gelebt hatten. Es ist ziemlich inspirierend dort, um Songs zu schreiben.

Giorgio Gomelsky: Er war ein großartiger Typ, hatte großartige Ideen, konnte aber nicht so gut mit Geld umgehen.

Ohne ihn wären die Yardbirds nicht zu dem geworden, was sie schließlich waren. Er gründete den Craw­daddy Club, in dem wir und die Stones bekannt wurden.

www.musiccircus.de

1969 • 2019

TH

R

Y

Jim McCarty

Von Philipp Roser

LA

KREUZVERHÖR

aNN IVERSA

Vorverkauf an der Konzertkasse im Saturn Stuttgart, KönigsbauPassagen sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen und bei: Music Circus Concertbüro | Kartentelefon 0711 22 11 05

KREUZWORTRÄTSEL

1

2

3

4

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14 Lösungswort 15 15 16 17 eintragen 17 18 19 hier

13

Füllen Sie das Kreuzworträtsel aus. Die Buchstaben in den mit Ziffer und Kreis markierten Kästchen ergeben das Lösungswort. Senden Sie uns eine E-Mail, ein Fax oder eine frankierte Postkarte mit dem Lösungswort an:

GoodTimes verlost unter allen Einsendungen des Lösungswortes:

NikMa Verlag · Eberdinger Str. 37 · 71665 Vaihingen/Enz Fax: 07042/37660-188 · E-Mail: goodtimes@nikma.de

3x CD Joe Jackson – FOOL

Einsendeschluss: 21. März 2019 Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Gerichtsstand ist Stuttgart.

Viel Glück!

Lösungswort Ausgabe 5/18: Spicks And Specks Der NikMa Verlag verarbeitet Ihre Daten zur Vertragserfüllung und Kundenbetreuung. Ihre Daten können zu den genannten Zwecken an Dienstleister weitergegeben werden. Ausführliches zum Datenschutz und zu den Informationspflichten finden Sie unter www.goodtimes-magazin.de/datenschutz

112

n

GoodTimes 1/2019

21

Gewinnspiel

So machen Sie mit:

Seite

20

n

Music from the 60s to the 80s

1x 2 Tickets für UFO am 20. Juni 2019 in der Kantine in Köln

LESERBRIEFE GERNE ... können Sie uns schreiben, ein Fax schicken oder eine E-Mail senden: NikMa Verlag · Eberdinger Straße 37 · 71665 Vaihingen/Enz · Fax: 07042/37660-188 · E-Mail: goodtimes@nikma.de Danke für Wind Danke für den tollen und informativen Bericht über die leider zu Unrecht in Vergessenheit geratene Gruppe Wind (die nicht zu verwechseln ist mit der grauenvollen Grand-Prix-Truppe gleichen Namens!). Die Vorgängergruppe Bentox spielte bei uns in Kulmain (Nordoberpfalz) im Weyh-Saal. Dort traten damals normalerweise lokale Tanz- oder Beat-Bands auf, deren Repertoire ausschließlich aus Coverversionen bestand. Und da schlugen Bentox ein wie eine Bombe. Das war eine neue elektrisierende Musik, die wir so in diesem Saal noch nie gehört hatten. Meiner Erinnerung nach spielten sie damals auch schon eigene Stücke.

Sie traten auch als Wind noch einmal in unserer Gegend auf. Neben der geilen Musik war auch die imponierende Figur von Steve Leistner prägend.

“Seasons” von Wind kann übrigens komplett auf YouTube angehört werden.

Gerd Bayer, Kulmain

Band erst Ende 1964 bei. Auf ihrer ersten Single “Pretty Girls Everywhere” saß noch Al „Tiny” Schneider hinter den Drums.

2. Der Split erfolgte nicht währen einer Japantour 1968, sondern bereits im Mai 1967. Da es aber schon einen Vertrag über eine Tour durch Japan gab, kamen sie dafür im Januar 1968 für eine Woche nochmal zusammen.

3. Die von Julian Cope kompilierte Sammlung FIRE ESCAPE IN THE SKY wurde zwar nie als CD veröffentlicht, ist aber durchaus noch mit etwas Mühe auf Vinyl zu finden. Da sie nicht von Scotts Plattenfirma Philips herausgegeben wurde, sondern von Copes Label Zoo Records, wird sie auch nicht zu den offiziellen Werken gerechnet.

Mike Walker

Bleibt so, wie ihr seid

Vielen Dank für den sehr gut gemachten Rare-Bird-Artikel in der letzten Ausgabe. Darauf habe ich lange gewartet. Schön wäre es, wenn sich jetzt der eine oder andere mit deren Musik als sogenannter Neu-Fan befassen würde, denn deren Musik verdient es wirklich nicht, in der Versenkung zu verschwinden bzw. unentdeckt zu bleiben. Mir persönlich fehlte im Bericht noch der Hinweis, was denn Stephen Gould seit seinem Ausstieg bei Alvin Lee so macht(e) oder ob er überhaupt noch aktuell musikmäßig aktiv ist? Anscheinend habt ihr das wohl nicht rausbekommen!? Vielleicht demnächst etwas für die Rubrik: „Was macht eigentlich...”.

Roger Drosdatis

Da gibt es also tatsächlich Leute, die sich die Mühe machen, kleinliche Fehler in der Berichterstattung sofort zu kritisieren?

• Habt ihr bei einer Single-Veröffentlichung einen Zahlendreher drin gehabt?

• Ist das Geburtsdatum eines Künstlers um einen Monat verschoben?

• Ist ein Album nicht, wie geschrieben, im April, sondern erst im Mai 1965 erschienen?

Also mehr als kleine, irrelevante Fehler können es ja nicht sein. Manche Menschen haben nichts Besseres zu tun, als andere sofort zu kritisieren – Mann, oh Mann. Ich finde euer Heft und euer Fachwissen bemerkenswert und beneide euch darum. Sch…drauf, wenn mal ein kleiner journalistischer Fehler passiert.

Die Recherche, die ihr betreibt und die Fachkompetenz eures Teams ist klasse.

Und dabei ist euer Heft in den letzten Jahren nicht um ein Cent teurer geworden, wie sonst viele Printmedien. Hat das mal einer von den Nörglern erwähnt und euch zugute gehalten? Schätze nicht - immer nur Mimimi, alles schlecht machen und motzen. Werdet nicht besser, sondern bleibt einfach so, wie ihr seid: Eine tolle, gut recherchierte Fachzeitschrift über die Musik der 60er bis 80er Jahre.

Und es ist gut, dass diese Zeitschrift von Menschen aus Fleisch und Blut gemacht wird und nicht von irgendeiner künstlichen Intelligenz.

So, nun muss ich aufhören – eure Zeitschrift schreit nach mir. In diesem Sinne.

Klaus Thiele, Wuppertal

Nach 26 Jahren das erste Mal Hurra, obwohl seit der Gründung eures Magazins mit dabei, musste ich doch 26 Jahre darauf warten, endlich auch mal meine Walker Brothers in Form eines Berichtes zu sehen. Natürlich kann man auf zwei Seiten immer nur das Wichtigste hervorheben, aber das ist Hans-Jürgen Günther recht gut gelungen. Drei Korrekturen bzw. Anmerkungen muss ich aber als Hardcore-Fan doch loswerden: 1. John Maus und Scott Engel waren bereits vor dem Eintritt von Gary Lee Gibson / Leeds als Walker Brothers live bzw. in TV-Shows unterwegs. Gary trat der

Was für die nächste Rubrik

Schon Green machte Johnson Hallo, bevor Eric Clapton eine Platte zu Ehren Robert Johnson machte, hatte Peter Green schon eine Platte dazu gemacht. Diese heißt: THE ROBERT JOHNSON SONGBOOK. Leider wird diese CD in eurem Artikel in der Ausgabe 6/2018 nicht erwähnt. Schade!

Frank Burska

Schöne Lesestunden Seit vielen Jahren bin ich Stammleser eurer tollen Musikzeitschrift. Aber: Das aktuelle Heft hat mir besonders gut gefallen - die Fortsetzung der Led-ZeppelinStory, der Artikel über das WHITE ALBUM der Beatles, insbesondere die aus heutiger Sicht amüsante Geschichte über das Cover von BEGGARS BANQUET der Rolling Stones (alles extreme Meilensteine der Rockmusik) etc., etc., etc..

Hinzu kommt noch die ausgedehnte Fassung der Zeitschrift – Danke für die schönen Lesestunden.

Jörg Jentzsch, Kreuztal (NRW)

Besuchen Sie uns im Web unter: www.goodtimes-magazin.de

28. RotheR

29. März bis 7. April 2019

BlUes

tage

Walter Trout

www.bluestage.de

Andreas Kümmert Andrew Strong Mike Zito MF Robots Nina Attal Jake LaBigBotz Jane Lee Hooker Daddy Wilson Jeremiah Johnson Vanja Sky Änderungen vorbehalten GoodTimes 1/2019

n

Music from the 60s to the 80s

n

Seite

113

Smokestack Lightnin’ UVM.

© Pressefoto

© Sarah Elizabeth Aylward

© Pressefoto

... ZUGUTERLETZT

Stefan Waggershausen Louisiana Feeling

Carl Palmer ELP forever!

Billy Bremner Den im Schatten sieht man doch

Die Pop-Ecke hat Stefan Waggershausen längst verlassen, seit längerem atmet seine Musik den Spirit von Louisiana, das er wiederholt besucht hat. Das gilt auch für sein neues Album AUS DER ZEIT GEFALLEN. Die Veröffentlingspause zwischen AUS DER ZEIT GEFALLEN und SO IST DAS SPIEL hat nur" neun Jahre " gedauert, davor waren es 14 – warum zieht es sich bei dir immer so hin?

Ich finde, das ist doch also eine erhebliche Verbesserung (lacht). Ich habe seit langer Zeit kein Abhängigkeitsverhältnis mehr mit Schallplattenfirmen, das heißt, es gibt niemanden, der mir Limits setzt oder Vorgaben macht. Andererseits habe ich mich immer als Storyteller verstanden, als Singer/Songwriter, und ich will ja bewusst nicht irgendeine Art von Fließbandmusik machen. Ich will einfach mein eigenes Musikkino machen. So was dauert eben. Daneben habe ich auch andere Musikprojekte realisiert, wie ein Album mit Otto Waalkes für die „Ice Age"-Filmreihe ...

Welche Absicht steckt hinter dem Albumtitel?

Wir, meine Musiker und ich, haben uns oft über die Art und Weise unterhalten, wie man heutzutage „marktgegeben" produziert, wo aus Zeitdruck oft einfach digital produziert wird. Und wie toll es alternativ dazu ist, zusammen Musik zu machen, mit echten Instrumenten einfach loszugrooven – very „old school" und aus einer anderen Zeit eben.

Es ist unverkennbar Waggershausen, aber ein anderer Waggershausen, als ihn die breite Masse in den 80er Jahren wahrgenommen hat – wie würdest du selbst den Unterschied beschreiben?

Na ja, ich war und bin ein Geschichtenerzähler, ein Liederschreiber. Im Laufe der Jahre wird die Stimmlage automatisch ein paar Halbtöne tiefer, du singst etwas relaxter, gerade beim Sprechgesang-Storytelling. In Sachen Lyrics willst du auch nicht zum Wiederholungstäter werden. In den 80er Jahren war ein Hauch mehr Pop in meinen Songs, wie etwa in den Duetten mit Alice oder Viktor Lazlo. Mittlerweile bin ich wohl eher ein Highway-Singer/Songwriter mit Easy-Listening-Einfluss.

Wie sehen die Pläne für 2019 aus?

2019 wird ein besonderes Jahr für mich. Immerhin mache ich nun seit 45 Jahren Musik, und AUS DER ZEIT GEFALLEN ist Album Nummer 15. Daneben habe ich noch zwei andere Musikprojekte, an denen ich arbeite. pro

2016 war das bitterste Jahr für die ProgressiveRock-Ikonen Emerson Lake & Palmer (ELP): Am 10.

März beging Keyboarder Keith Emerson Suizid, am 7. Dezember erlag Sänger, Gitarrist und Bassist Greg Lake einem Krebsleiden. Bleibt vom britischen Trio nur noch Schlagwerker Carl Palmer. Der 68-Jährige ist voller Tatendrang, verwaltet mit seiner Formation ELP Legacy den Nachlass der vor fünf Dekaden initiierten Kult-Band. Im Februar ist die Gruppe auf Deutschland-Tournee. Palmer freut sich sehr darauf.

Was haben wir von Carl Palmer's ELP Legacy"-Kon" zerten im Februar zu erwarten?

Zunächst mal spielen wir Stücke aus dem aktuellen LIVE-Album, die sich nicht ausschließlich auf die Ära von Emerson, Lake & Palmer berufen. Ansons­ ten gibt es den ELP-Klassiker "Tarkus" in voller Länge zu hören, mit mehr als 20 Minuten Spielzeit.

Dazu Auszüge vom wunderbaren ELP-Werk TRILOGY. Und auch die von Greg Lake komponierte unsterbliche Ballade "Lucky Man". Unter anderem für dieses Stück haben wir erstmalig einen Sänger an Legacy-Bord, den leidenschaftlichen Lino ­Vairetti.

Er ist Frontmann der 1971 gegründeten italienischen Kult-Prog-Rock-Band Osanna.

Hat sich das Programm eures Projekts in den letzten Monaten live erneuert?

Das tut es ständig! Muss ja auch, damit uns selbst nicht langweilig wird. Schließlich sind wir allesamt Profis. Wir stacheln uns die ganze Zeit aufs Neue an.

Warum wurden die für ELP so entscheidenden Tasteninstrumente von Keith Emerson durch den Chapman Stick ersetzt?

Dieses Instrumenten-Wunderwerk sorgt in seiner unglaublichen Vielfalt dafür, dass unser Sound auch ohne Keyboards voluminös klingt, wie eine Art Orchester. Und dennoch anders als im Original. Vielleicht kantiger, eckiger, gelegentlich druckvoller.

Was hat es mit deinem eigenen Instrument auf sich, dem Schlagzeug? Woher kommt nach wie vor die Obsession dafür?

Na, weil ich Drummer bin (lacht)! In diesem Jahr feiere ich 55-jähriges Jubiläum, was mein Live-Erscheinen auf der Bühne betrifft. Sechs Jahre später wirbelte ich schon die Stöcke für ELP. Wird es dazu besondere Veranstaltungen geben?

Ganz bestimmt! Darüber hinaus werden wir uns 2020 für eine neue Asia-Platte zusammentun, deren Gründungsmitglied ich auch noch bin. Diese Supergroup wurde 1981 ins Leben gerufen. Ein weiterer Anlass für eine „Anniversary"-Angelegenheit 2021.

Man sieht, mir wird nicht langweilig. mfg

Der seit über 30 Jahren in Schweden lebende Billy Bremner (72) stand bei Rockpile im Schatten seiner Kollegen Dave Edmunds und Nick Lowe, bei den Pretenders in dem von Chrissie Hynde. Solo-Aufnahmen von ihm waren eher rar. Ende 2018 veröffentlichte er SINGLED OUT, eine Zusammenfassung der frühen Solosingles. Ein Interview wollte er nur per E-Mail führen – seine Antworten fixierte er schriftlich und ließ sie sein Label per Foto übermitteln.

Warum SINGLED OUT gerade jetzt?

Es schien mir die richtige Zeit zu sein mit all den anstehenden Gigs.

Du hast gerade eine kurze Tour mit deinem Trio absolviert und dabei Elvis-Songs gespielt – wie kam das?

Wir hatten eine 4-TrackCD mit Elvis-Songs aufgenommen und dachten, wir könnten ein paar bei den Gigs verkaufen.

Wir haben in den letzten Jahren wenig von dir gehört …

Ich habe mich nicht bewusst in den Ruhestand zurückgezogen, sondern mir einfach Zeit genommen und Songs geschrieben.

Warum hast du in den Seventies auch als Bill Murray veröffentlicht?

Ich wollte Verwechslungen mit dem Fußballer Billy Bremner vermeiden. Und mein zweiter Vorname ist Murray. Bremner ist in Schottland ein ziemlich verbreiteter Name. Den anderen Billy Bremner habe ich übrigens nie getroffen.

Wie kam es zum Einstieg bei den Pretenders?

Ich kannte die Bandmitglieder sehr gut, und so bat mich Chrissie, auf dem nächsten Album zu spielen, als Jim (Honeyman-Scott) 1982 starb. Und zufälligerweise war BACK ON THE CHAIN GANG dann ihre erfolgreichste Platte.

Du hast meist im Schatten anderer gearbeitet – wolltest du selbst nicht öfter im Scheinwerferlicht stehen?

Du darfst nicht vergessen, dass ich bei vielen Aufnahmesessions mit den unterschiedlichsten Künstlern gespielt habe. Ein Sessionmusiker zu sein, ist kein Job fürs Scheinwerferlicht. Aber durch meine Arbeit auf so vielen Platten habe ich mir einen guten Namen in der Musikwelt und beim Publikum erarbeitet.

Wie sehen deine Pläne für 2019 aus?

Ich werde viel live spielen, um die jüngsten Veröffentlichungen zu unterstützen. pro

Die nächste Seite

114

n

erscheint am 22. März 2019

GoodTimes 1/2019

n

Music from the 60s to the 80s

Dienstag, 9. April, 20 Uhr FREE ENTRY

PROMO BLUES NIGHT

Pat & The Blueschargers (CH), Little Mouse and The Hungry Cats (FR), Pat Cossar & Band (CH), Chicago Dave mo’Blues (CH), Bluesteel (CH)

Samstag, 13. April, 20 Uhr

OTHELLA DALLAS, FEAT. YVONNE MOORE, SAM BURCKHARDT (CH, USA) – MARLA GLEN (USA) Türöffnung an allen Abenden: 19 Uhr

Mittwoch, 10. April, 20 Uhr präsentiert von Raiffeisen

Sonntag, 14. April, 11 Uhr, Türöffnung: 10.15 Uhr

Donnerstag, 11. April, 20 Uhr präsentiert von Helvetia

VORVERKAUF

FLO BAUER BLUES PROJECT (FR) – PHILIPP FANKHAUSER (CH)

FESTIVAL ALL STAR BLUES BAND MIT BRUNCH

VANESSA COLLIER (USA) – PAULO MENDONCA FEAT. ALAIN CLARK & NINA ATTAL (SE, NL, FR)

Bestellhotline: 0900 800 800 (CHF 1.19/min), alle Vorverkaufsstellen wie z.B. Bider & Tanner, Manor, Post, SBB etc.

Freitag 12. April, 20 Uhr

INFO bluesbasel.ch

«KING» SOLOMON HICKS (USA) – THE NIMMO BROTHERS (UK) ALAN NIMMO – STEVIE NIMMO

LOCATION volkshaus-basel.ch

.

O SSTT EEN MMI N AANITT 33 LLOOSS N F 00 EE FO O 00 N N SE KKA R RD S D E E I AT ER R ITTE TAA N N…ENN LLOO GG ..

KKO

f EEuurreerr u a k n f u A a k n A Ds: aaltlteenn CCDes-:c d s .d e

- d e in -cds.de w..vveerrkkaauuffw w deine www

HABEN SIE DIESE SCHALLPLATTEN SCHON IN IHRER SAMMLUNG ?

www.funrecords.de Ü BER 400.000 S ECOND- H AND S CHALLPLATTEN UND CD S F UN R ECORDS M ICHAEL M OZDZAN

Owwww

L IEBERMANNSTRASSE 87 13088 B ERLIN

N w LIw . .

N.fu . O E n Bre DE ESc R ToErd LLs E.Nde

RARITÄTEN IN GUTEM ZUSTAND