GoodTimes 2019-05

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Fleetwood Mac • Eloy • Wishbone Ash • Nicky Hopkins • Analogues • Lord Ulli • Leslie Mandoki • Mungo Jerry

uber 200 CD/LP-

Kritiken

D:  6,50

• Schweiz CHF 12,00 • A • L • NL • I • B:  7,00 •

5/2019 (Nr. 162) • Oktober/November • www.goodtimes-magazin.de

Dicky Tarrach • Jackie Wilson • Carl Carlton • Rockhaus • P. P. Arnold • Lloyd Cole • P. F. Sloan • Chrissie Hynde



EDITORIAL

IMPRESSUM Anschrift:

wird in uber 30 Ländern der Welt gelesen!

NikMa Verlag Fabian Leibfried Eberdinger Straße 37 71665 Vaihingen/Enz Tel.: 07042/37660-160 Fax: 07042/37660-188 E-Mail: goodtimes@nikma.de www.goodtimes-magazin.de www.facebook.com/goodtimesmagazin Herausgeber und Chefredakteur: Fabian Leibfried (fl) Mitarbeiter: Matthias Auer (ma), Norbert Arndt, Jens-Uwe Berndt (jub), Horst Berner (hb),­Marc Bloemeke (mb), Rüdiger Bloemeke, Lothar Brandt (lbr), Paul Breit­bach, Mathias Buck, Petra Czerny (pc), Heinz Dietz, Winfried Dulisch (wd), Michael Fuchs-Gamböck (mfg), Hans-Jürgen Günther (hjg), Ralf Günther (rg), Christof Hammer (ch), Hartmut Hennig (Fotos), Christian Hentschel (che), Teddy ­Hoersch, Pauline Kingsbury (pk), Andreas Kötter (ak), Tino Krauter (tk), Willi Kuper (Fotos), M ­ adita Leibfried (ml), Niklas L­ eibfried, ­Alexander Neumann (an), Helmut Ölschlegel (­ Fotos), Jörg Palitzsch (jp), Ralf G. Poppe (rgp), Sven ­Rachner (sr), P­ hilipp Roser (pro), Frank Schuster (frs), Ulrich Schwartz (us),­­Peter ­Seeger (p), Claudia Seeger-Wedeleit (csw), Christian Simon (cs), Björn Springorum (bsp), Alan Tepper (at), Claudia Tupeit (ct), Uli Twelker (utw), Thomas Wachter (tw), Frank Witzelmaier (fw)

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Liebe Leserinnen und Leser,

Oktober/November 2019

B

ringen Künstler heutzutage eine neue Platte heraus, haben sie vor dem Veröffentlichungstag eine mal umfassendere, mal bescheidenere Maschinerie in Gang zu setzen, die sich im Grunde seit Jahrzehnten nur in Nuancen verändert hat: Erst muss die Musik auf Band – oder heute in der Regel auf Festplatte – gebracht werden. Dann – bzw. parallel – stehen Artwork und Fotos auf dem Programm. Promotionfirmen werden engagiert, um Interviews mit entsprechendem Vorlauf für Printmedien zu terminieren – und wenn eine Plattenfirma mit dem nötigen Kleingeld ausgestattet ist, können sie vielleicht sogar eine sogenannte Senderreise zu den Radiosendern der Republik kurz vor Erscheinen des Albums organisieren. Inzwischen haben Künstler zudem aber auch (wieder) zusätzlichen Freiraum im Terminkalender zu schaffen, um eine Aufgabe zu erledigen, die im letzten Vierteljahrhundert in Vergessenheit geraten war: Videos zu einzelnen Songs müssen gedreht werden. Zwar nicht mehr unbedingt so aufwendig wie in den 80er Jahren zu MTV/Viva/VH1-Zeiten, als es durchaus vorkam, dass ein sechsstelliger DM-Betrag in ein einziges Filmchen inves­ tiert wurde. Aber Videos sind seit geraumer Zeit wieder en vogue, ja geradezu lebensnotwendig. Schließlich gehört es längst zum guten Ton, einen eigenen YouTube-Kanal zu unterhalten. Videos können/müssen den Fans über die sozialen Medien serviert werden, um die Kauflust zu steigern. Musikportale und Magazine wollen potenzielle Leser­ Innen anlocken, indem sie Videos in ihre News einbetten. Diese wiederum sollen die Künstler bzw. ihre Managements/Labels/Agenturen liefern. So nutzte Suzi Quatro ihren Besuch in Hannover bei ihrem Label SPV im Januar nicht nur für Interviews, sondern drehte zusätzlich einen Tag lang Videos. Geschichte wiederholt sich eben doch, auch in der Musikwelt! Und noch ein kleiner Tipp: Die neueste Edition Discographien" ist ebenfalls ab sofort " erhältlich – auch darin können Sie Interessantes nachlesen ... Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß mit der neuen GoodTimes-Ausgabe

NE U Fabian Leibfried Herausgeber/Chefredakteur

GoodTimes ist auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt! Weiterverwendung aller in GoodTimes erschienenen Artikel, Interviews, Discographien, Fotos, Rezensionen etc. nur mit der Zustimmung des Heraus­gebers gestattet. Gerichtsstand: Stuttgart

GoodTimes 5/2019

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Music from the 60s to the 80s

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INHALT

24 Status Quo

12 Titelstory

stories 12 Beatles

49 Carl Carlton

ABBEY ROAD – mit den Stimmen der anderen

Ein Füllhorn an Ideen und Projekten

18 Analogues

50 Rockhaus

Ganz nah dran!

Vom bunten Haufen zur düsteren Melancholiker-Gang

20 Fleetwood Mac

52 P. P. Arnold

Album Cover Art Galerie #21: THEN PLAY ON

22 Eloy

Abenteuerliches Alterswerk

52 Reinhard Dicky" Tarrach "

Jeanne d'Arc aus deutscher Perspektive

Im Unruhestand am Puls der Zeit

23 Chrissie Hynde

53 Tim Grimm

Die Jazz-Bitch

Musik von der Farm

24 Status Quo

54 P. F. Sloan

Francis Rossi & Richie Malone im Interview

Folkiger Pop Rock und Weltuntergang

26 25 Jahre Ruf Records

56 Leslie Mandoki

Erfolgsstory aus der privilegierten Provinz" "

27 Dirk Darmstaedter

60 Was Alexa nicht kennt …

Es ist alles Musik

Die Welt in die richtige Richtung bewegen Unbegrenztes Musikhören mit einem Gerät?

28 Nicky Hopkins

61 Mungo Jerry

Man hört nur die im Lichte

Der XSTREME aus der guten alten Zeit

40 Sir Lord Baltimore

62 Wishbone Ash

Schepper! Wumms! Päng!

50 Jahre im Gitarrenduell

41 Fischer-Z

63 Lloyd Cole

Zwischen Provokation und Poesie

Elektronik-Crooner für Intellektuelle

42 Jackie Wilson

67 Ray Wilson

Höher und immer höher

Gelassener Workaholic

48 Danny Bryant

114 Rembrandts – Runrig – Isgaard

"

Nicht der Preis einer Gitarre ist wichtig, sondern ihre Seele!"

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... zuguterletzt

erscheint am 22. November 2019

GoodTimes 5/2019

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Music from the 60s to the 80s


Ausgabe Nr. 162, Oktober/November 2019

20 Fleetwood Mac – Album Cover Art

29.10.19 30.10.19 31.10.19 01.11.19 03.11.19 04.11.19 05.11.19 06.11.19

18 Analogues

KREFELD Kulturfabrik ISERNHAGEN Blues Garage LEIPZIG der Anker BARBY Gasthof zum Rautenkranz MÜNCHEN Ampere ASCHAFFENBURG Colos-Saal BENSHEIM Rex Musiktheater CH-PRATTELN Z7

TO U R 2019/20 PLAYING THEIR GREATEST HITS

22 Eloy

13.11.19 14.11.19 15.11.19 11.12.19 12.12.19 13.12.19 14.12.19 16.01.20 17.01.20 18.01.20

50 Rockhaus

rubriken

features

The Beatles – ABBEY ROAD Hätte es die Geschichte der Beatles nicht gegeben – sie hätte erfunden werden müssen. Nur, welch ein Marketingstratege wäre in der Lage gewesen, sich auszudenken, was den Beatles tatsächlich widerfuhr, was sie vollbrachten und wie sich die Dinge fügten? Allein ABBEY ROAD, der Schwanengesang der Liverpooler Band, gehört zu den bedeutendsten Ereignissen der gesamten Rockgeschichte. ... weiter Seite 12

Status Quo BACKBONE hat – zumindest für die Status-Quo-Welt – historische Bedeutung: Es ist das erste (elektrische) Studiowerk seit acht Jahren (QUID PRO QUO) und zugleich das erste von inzwischen 31 Studio-Alben seit weiter 60 der Gründung 1965...ohne RickSeite Parfitt. ... weiter Seite 24

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Impressum/Editorial Inhalt Aktuelles – Neues aus der Szene Verstorbene Shop Abo-Bestellschein Kleinanzeigen GoodTimes-Tipp: The Tea Club GoodTimes-Newcomer: Carlos Cipa • Foy Vance Kolumne Christian Simon #43: Lord Ulli – (Teil 1) Was macht eigentlich …? John Bundrick History Pics Charts 1984 Runde Geburtstage Gedenktage CD/Vinyl-Rezensionen DVD/Blu-ray-Rezensionen Konzertberichte: W-Festival • Zeltspektakel • Ballroom Hamburg Allstars • Michael Kiwanuka • Rock Of Ages • Lieder am See Tourneen/Festivals/Shows Konzertkalender Kreuzverhör: Peter Howarth Kreuzworträtsel + Verlosung Leserbriefe

GoodTimes 5/2019

19.11.19 20.11.19 22.11.19 23.11.19 24.11.19

LEIPZIG Haus Auensee DRESDEN Alter Schlachthof GOTHA Stadthalle SINGEN Stadthalle HEILBRONN Festhalle Harmonie SIMMERN (HUNSRÜCK) Hunsrückhalle MONHEIM Monheimer Kulturwerke BAD SÄCKINGEN Gloria Theater MUTTERSTADT Palatinum INGOLSTADT Eventhalle Westpark

ROSTOCK Stadthalle HAMBURG Barclaycard Arena MAGDEBURG Stadthalle BERLIN Theater am Potsdamer Platz LÜBECK Kulturwerft Gollan

29.11.19 ARNSTADT Bachkirche 30.11.19 FRANKFURT AM MAIN St. Katharinen

AKTUELLE TOURNEEN

Termine & Tickets: www.dmc-music.de n

Music from the 60s to the 80s

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TICKETPARTNER:

DMC Musikmarketing GmbH München


NEWS

„PopStop – das Musikradio" – immer freitags zum Erscheinen unseres Heftes gibt es eine GoodTimes-Sondersendung (19 bis 20 Uhr), in der die neueste Ausgabe vorgestellt wird (die Sendung wird dann mehrfach wiederholt). „PopStop" sendet Musik­ titel mit Format – ohne formatierte Musikzusammenstellung+++ Gemeinsam sind die beiden Freunde Leon Redbone (†30.5.) und Malcolm „Mac" John Rebennack (†6.6.) alias Dr. John jetzt im Musikerhimmel zugange. Demnächst gibt es ein Wiederhören mit den beiden Ausnahmemusikern: Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft legt MiG Redbones Weihnachts-CD CHRISTMAS ISLAND von 1989 neu auf, auf der Dr. John Piano gespielt hatte. Den Winterklassiker "Frosty The Snowman" stimmten beide im Duett an. Redbones Witwe und Produzentin Beryl Handler fand derweil noch eine Alternativversion dieser Nummer, die es als eines von zwei Bonusstücken gibt. Zum Redaktionsschluss lief noch der Versuch, eine Kopie des Videos zu "Frosty The Snowman" zu restaurieren, da das Original abhanden gekommen ist+++

Um beim schottischen Kraftrock zu bleiben: Die LP-Serientrilogie findet ihr Ende, wenn Nazareth am 11.10. die dritte Charge der Wiederveröffentlichungsreihe ihrer Alben auf farbigem Vinyl veröffentlichen. 2XS, das 13. Studiowerk von 1982, wird es dann auf Aqua-Vinyl geben, SOUND ELIXIR (1983) auf Pfirsich-Vinyl. CINEMA (1986) kommt in Weiß, NO JIVE (1991) auf Clear Vinyl. MOVE ME (1994) ist bordeauxfarben gehalten, während das fast schon legendäre Live-Doppelalbum SNAZ (1981) auf grünem und orangem Vinyl dokumentiert ist+++

Am 25.2.1985 stand der Berliner Liedermacher Manfred Maurenbrecher mit seiner Band (u.a. Drummer Udo Dahmen/Kraan, Keyboarder Manne Opitz/Agitation Free, Lilli Berlin und Saxofonist Richard Wester/ Waggershausen) auf der Bühne der Hamburger Markthalle, wo der WDR für den „Rockpalast" aufzeichnete – das CD/DVDBoxset soll demnächst erhältlich sein. Für das Frühjahr 2020 kündigt Maurenbrecher dazu die Veröffentlichung eines neuen Albums samt Tournee an+++

Sulatron Records feiert 15-jähriges Bestehen, sein Zugpferd Electric Moon exis­ tiert seit exakt einer Dekade. Grund zu feiern und den Fans der psychedelischen Krautrocker aus Hessen ein Präsent anzubieten: Ende September werden das ausverkaufte Debüt LUNATICS von 2010 sowie LUNATICS REVENGE (2014) online­ via Bandcamp wieder erhältlich sein: als Doppel-LP im Foldout-Cover, limitiert auf 500 Exemplare, mit Poster und farbigem Vinyl (LP1 lila, LP2 dunkelgrün) sowie neuem Artwork durch Bassistin Komet Lulu. Das Album war ursprünglich als Vinyl in zwei Hälften „gerissen" worden, die nun wieder vereint erhältlich sind (electric-moon.bandcamp.com). Im Studio zugange waren damals Multi-Instrumentalist Sula Bassana, Komet Lulu und Drummer Pablo Carneval, gemastert hatte kein Geringerer als Eroc+++

Aus gesundheitlichen Gründen hatte sich Sänger Dan McCafferty 2014 von Nazareth verabschiedet, sich aber die Option offengehalten, im Studio aktiv zu bleiben. Das hat der 72-jährige Schotte nun getan. Anzeige

Nachdem Iain Matthews und Matthews Southern Comfort im Sommer in Skandinavien und England mehrere Konzerte mit Robert Plant, Judy Collins und Graham Nash spielten, haben sie sich im Studio verschanzt. Der Titel des Albums, das dabei entstehen soll, steht auch schon fest: THE NEW MINE. Damit schließen MSC an das 2017er Reunionalbum LIKE A RADIO an. Nach der Veröffentlichung im März 2020 wolle er mit der Band auch auf Tour gehen, kündigte Matthews an. Zwölf Shows in Deutschland sind bereits gebucht+++

32 Jahre nach INTO THE RING bringt er am 18.10. mit THE LAST TESTAMENT ein neues Solo-Album heraus. Das hat er gemeinsam mit dem tschechischen Komponisten und Akkordeon- bzw. Keyboardspezialisten Karel Marik erarbeitet, der die Musik komponierte, während McCafferty alle Texte schrieb. Als stilistisch sehr vielfältig wird das Opus angekündigt, auf dem der langjährige NazarethWeggefährte Pete Agnew bei der Ballade "Sunshine" als Gastsänger zu hören sein wird+++

© Pressefoto

Hurrikan Dorian hat nicht nur viel Schaden angerichtet und Menschenleben gekostet, er hat auch den Rolling Stones zum Abschluss ihrer „No Filter Tour”, die am 9. September 2017 im Hamburger Stadtpark begonnen hatte, einen Streich gespielt. Das Abschlusskonzert fand am 30. August im Hard Rock Stadium in Miami, Florida, statt – einen Tag früher als geplant. Die Sturmprognosen hatten Band und Veranstalter bewogen, es um einen Tag vorzuziehen. Die in drei Abschnitten („Legs”) absolvierte Europa- und Nord­ amerika-Tournee umfasste insgesamt 45 Shows mit 1,9 Millionen Besuchern. Allein in Europa machten die Veteranen mit 28 ausverkauften Auftritten einen Umsatz von 237,8 Millionen Dollar. 17 Konzerte, die wegen Mick Jaggers (erfolgreicher) Herzoperation Anfang April verschoben worden waren, holte die Band im Sommer nach – mit dem Frontmann in agiler Bestform+++

„Alle Solo-Sternstunden von Freddie ­Mercury" verspricht seine Plattenfirma im Vorfeld des Boxsets NEVER BORING, das für den 11.10. angekündigt ist. Und sie dürfte darauf setzen, dass der spektakuläre Erfolg des Films „Bohemian Rhapsody", der an den Kinokassen inzwischen knapp eine Milliarde Dollar eingespielt hat, das Interesse am Soloschaffen des Queen-Sängers befeuern könnte. Dabei handelt es sich um die erste, sorgfältig kuratierte Auswahl von Freddie Mercurys Aufnahmen, kombiniert mit visuellen Arbeiten sowie geschriebenen und mündlichen Wortbeiträgen. Die Produktion besorgte das bewährte Queen-Soundteam Justin Shirley-Smith, Kris Fredriksson und Joshua J. Macrae. Die NEVER BORING-Kollektion besteht aus drei CDs mit 32 Tracks, einer Blu-ray und einer DVD mit 13 Promovideos und einem Interview. Dazu gibt es ein 120-seitiges, 25 mal 25 Zentimeter großes Hardcover-Buch mit raren und unveröffentlichten Fotos. Ein Großteil der Songs und Videos stammt von der Phase ab Ende 1984, als die Aufnahmen zum einzigen offiziellen Solo-Album MR. BAD GUY in München stattfanden, bis zu Mercurys letztem Auftritt am 8. Oktober 1988 in Barcelona. "Barcelona" mit Montserrat Caballé fehlt natürlich auch

Electric Moon

Rock + Pop Memorabilia

Wall Of Fame • P.O. Box 1950 • 48580 Gronau Tel.: 0171/7412584 • eMail: info@wall-of-fame.de Internet: www.wall-of-fame.de Goldene Schallplatten, Signaturen etc. von Abba bis Zappa. Das weltweit größte Angebot an Raritä­t en aus dem Bereich Rock + Pop Memorabilia. Anfragen bitte telefonisch. Seite

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nicht. Die drei Alben sind auch einzeln als CD, Vinyl, Download und Stream erhältlich. Zu den Highlights gehört der erst vor kurzem entdeckte Song "Time Waits For No One", den Dave Clark produziert hatte+++ Ihr 30-jähriges Bandjubiläum begehen die deutschen Heavy Rocker Axxis. Das feiert die in Nordrhein-Westfalen beheimatete Combo mit der ersten Blu-ray ihrer Gruppenhistorie, BANG YOUR HEAD WITH AXXIS (2017er Mitschnitt des Gastspiels beim „Bang Your Head Festival" in Balingen), und der Doppel-CD BEST OF EMI–YEARS. „Wir wollen damit unsere EMI-Phase ins Jahr 2019 transportieren. Seit Monaten nehmen wir die besten Songs aus dieser Zeit neu auf, um sie für 2019 kompatibel zu machen", erklärte Sänger Bernhard Weiss. Eine Vinylversion sei ebenfalls in Planung. Gefeiert wird zudem in Form der ersten Konzerte in Russland und bei zwei „Anniversary Shows" in Memmingen (29.11.) und Bochum (29.12.) mit vielen Gästen+++ Das verspricht ein spannendes Tourpaket: Die Schweizer Hard Rocker Gotthard gehen gemeinsam mit den UK-Epic-­ Rockern-Magnum als Special Guest im April 2020 auf Deutschland-Tour. Zwölf Konzerte sind bislang quer durch die Republik gebucht+++ Southern-Rock-Freunde können sich schon mal freuen: Molly Hatchet haben ein Live-Doppelalbum angekündigt. Ob die Outlaws mit ihrem neuen Studiowerk rechtzeitig für eine Veröffentlichung in diesem Jahr fertig werden? Versprochen hat dies ihr Label SPV jedenfalls+++ Zwischen 22. November und 8. Dezember werden Silly unter dem Motto „Zehn Alben – Zehn Städte – Zehn Shows" touren, und rechtzeitig vorher erscheint das Album ZEHN mit dem Untertitel „Das Beste aus zehn Studio-Alben" als Deluxe DoppelCD. Eine Werkschau der Band also, die ab dem Start 1978 in Ost-Berlin in der DDR groß wurde, sich nach dem Mauerfall aber auch im wiedervereinigten Deutschland behauptete und zu einem der großen Acts des Landes avancierte. Zu hören sind Gründungssängerin Tamara Danz, die 1996 ihrem Krebsleiden erlag, und ihre Nachfolgerin Anna Loos (bis Dezember 2018), aber auch der 2005 ebenfalls vom Krebs besiegte Schlagzeuger Herbert Junck 2005. Auf der Tour werden Julia Neigel und Anna R. (Rosenstolz) singen und mit den langjährigen Bandmitgliedern Ritchie Barton (keys), Uwe Hassbecker (g) und Jäcki Reznicek (b) unterwegs sein+++ Keine andere Band ist nach eigenen Angaben so oft in der Berliner Columbiahalle aufgetreten wie Knorkator, die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiern. Die Geschäftsführung der Columbiahalle hat


K ARSTEN JAHNKE KONZERTDIREKTION PRÄSENTIERT

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auch seiner Liebe zu rockigeren BigbandKlängen+++

sich laut einer Pressemitteilung angesichts des Jubiläums eine besondere Geburtstagsüberraschung einfallen lassen und würdigte „ihre" Berliner Band mit einer zeitweiligen Umbenennung ihrer Arena am 2. September: Bei ihren Heimspielen am 5., 6. und 7. Dezember treten die SpaßRocker in der Knorkatorhalle auf+++ Am 16. Juli 1981 war Harry Chapin unterwegs zu einem Konzert im Eisenhower Park in Nassau County im Bundesstaat New York, als ein Lkw auf seinen Wagen auffuhr. Chapin konnte zwar aus dem brennenden Wrack geborgen werden, doch kam für den US-Singer/Songwriter jede Hilfe zu spät. In Deutschland war Chapin, der für sein soziales Engagement bekannt war und alljährlich bis zu 50 Benefizkonzerte zugunsten der Welthungerhilfe spielte, eher selten live zu erleben. Eines dieser raren Konzerte gab er am 11. April 1977 in der Bremer Post-Aula, wobei Radio Bremen mitschnitt. Nun haben Chapins Erben erlaubt, dieses musikalische Dokument auf Tonträgern zu veröffentlichen. Die Tonqualität der Bänder aus dem Archiv des Senders soll erstaunlich gut sein. Davon können sich Chapins Fans zu Ostern 2020 überzeugen, wenn die Konzertaufnahmen Chapins und seiner Band, der auch sein jüngerer Bruder ­Steve angehörte, in verschiedenen Formaten erscheinen – inklusive der Chapin-Hits "W.O.L.D.", "Taxi", "Dance Band On The Titanic" und "Cats In The Cradle"+++ Den Luxemburger Musikprofessor, Trompeter, Dirigenten, Komponisten und Grammy-Gewinner Gast Waltzing kennt man hierzulande fast nur dank seiner Titelmelodien für TV-Serien wie „Polizeiruf 110" und „Küstenwache" oder Filmmusiken wie denen für „Die dunkle Seite des Mondes" (mit Moritz Bleibtreu und Jürgen Prochnow) und „The Point Men" (Christopher Lambert). Als Komponist, Produzent und Arrangeur arbeitete Waltzing aber auch mit vielen großen Jazz- und Rockgrößen wie George Duke, Didier Lockwood oder Amy MacDonald. Jetzt präsentiert er mit dem im Spätherbst erscheinenden Album HOPE eine weitere Schaffensfacette. Das mit der Bigband des Orchestre National de Jazz Luxembourg eingespielte Album wolle er als persönliche Hommage an die goldene Ära der Bigbands und deren Diven wie Ella Fitzgerald, Nina Simone oder Aretha Franklin verstanden wissen, ließ Waltzing verlauten. Als großer Fan von Blood, Sweat & Tears fröne er auf HOPE

Nach MILD MANIAC, SCHÖNE AUSSICHTEN und BITON GROOVES stehen weitere Veröffentlichungen aus dem Volker-Kriegel-Archiv ins Haus. Den Anfang macht am 18.10. das Doppelalbum TWO CONCERTS. 1979 war Kriegel in der europäischen Jazz-Rock-Szene eine feste Größe und tourte auf Einladung des Goethe-Instituts mit seinem Mild Maniac Orchestra und Gästen durch elf Länder West- und Ostafrikas. Dabei entstand der nun anstehende Konzertmitschnitt in der nigerianischen Metropole Lagos. Das zweite Konzert des Sets stammt von 1990, als Kriegel mit neuer Band in Bochum spielte. Im Frühjahr 2020 folgt die Veröffentlichung des Mitschnittes der HR-Bigband mit vielen Gästen und ihrer „Hommage To Volker Kriegel"+++ Der Modellbauer Revell ehrt Kiss, die gerade mit dem Live-Abschiednehmen beschäftigt sind, mit einem Modelltruck im Design der „End Of The Road Tour", inklusive Wasserschiebebilder mit aktuellen Logos der Farewell-Tour. Ebenfalls erhältlich ist eine AC/DC-Edition. „Einfache Montage" verspricht Revell zu den Bausätzen+++

Personal- wechsel bei Dozy Beaky Mick & Tich: Nigel Dixon, der für den 2015 verstorbenen Original-Dozy Trevor WardDavis den Bass bediente, musste aus gesundheitlichen Gründen sein Engage­ ment bei der Band beenden. Sein Nachfolger ist Paul Cornwell, bislang bei Herman’s Hermits aktiv. Erst im Februar hatte die Band den neuen Titel "What You Are" in der bisherigen Besetzung produziert, der als Download bei den einschlägigen Anbietern erhältlich ist. Hier ist John „Mick" Hatchman als Solosänger zu hören. Aktuell besteht die Band aus Cornwell, John „Beaky" Dymond, John „Mick" Hatchman und Joly „Tich" Dixon+++ Storyteller-Tourneen kennt man vom Kinks-Anführer Ray Davies, von Francis Rossi (Status Quo) oder Randy Bachman, hierzulande von Achim Reichel und Carl Carlton. Was die können, haben wir auch drauf, mögen sich da Sweet-Boss Andy Scott, Uriah Heep, Nazareth und Wishbone Ash gesagt haben. Sie ziehen gemeinsam unter dem Motto „Music & Stories" ab 10. Januar gemeinsam durch Deutschland. Scott wird an den 14 Abenden als Moderator fungieren und seine Kollegen nicht nur zum Geschichtenerzählen, sondern auch zum Musizieren animieren+++ Ein einziges Konzert haben die Rolling Stones während ihrer langen Karriere hinter dem Eisernen Vorhang absolviert: Am 13. April 1967 traten sie in Warschau auf.

Einige Fotografie-Studenten aus der DDR hatten es damals geschafft, dabei zu sein. Darunter Michael Wagner, dessen bisher nie öffentlich gezeigter Fotoschatz nun von der Robert-Havemann-Gesellschaft in Berlin archiviert wird+++ Dunkle Wolken sind kurz vor dem Start der Abschiedstour der Lords aufgezogen: Bassist und Leadsänger Bernd Zamulo erkrankte und wird nicht mehr auf die Bühne zurückkehren. Zugleich bat er darum, keine Auskünfte zu der Erkrankung geben zu müssen, die Band bat darum, die Privatsphäre zu achten und von entsprechenden Fragen abzusehen. Während langer Diskussionen erwogen die Lords, die Abschiedstournee abzusagen, entschlossen sich dann aber in Übereinkunft mit Zamulo, alle Termine zu spielen. Hierfür wurde Roger Schüller als Bassist und Sänger verpflichtet+++ Eine Vielzahl von Musik-Dokumentationen hat Helmut Büber, Statistikfan und DJ aus Leidenschaft, auf seiner Homepage www. djbibi.de versammelt. Dort kann man in den Kapiteln „Hits Of The Year" (von 1930 bis heute), „SWR", „Sixties" (Titellexikon mit über 80.000 Songs), „Party-Hits der 80er", „Kommerziell", „Greatest Country", „Disco Classics" oder „Gedenktage" stöbern. Musikerbiografien, Auswertungen von „Rolling Stone", „Bravo" oder „Focus" sind in seinen Datenbanken ebenso zu finden wie Top-10-Singles aus den 60er und 70er Jahren. Büber unterstützt auch GoodTimes mit seinen Daten+++ Mach auf dich aufmerksam, indem du dich rarmachst: Nur am 2. und 6. Oktober wird Roger Waters' Film „Us + Them” weltweit in rund 2500 Kinos in über 60 Ländern zu sehen sein, der in Ams­ terdam während seiner gleichnamigen Welttournee 2017/18 gedreht wurde. Der Film enthält Songs von den Pink-FloydAlben THE DARK SIDE OF THE MOON, THE WALL, ANIMALS, WISH YOU WERE HERE sowie seines jüngsten Solowerks IS THIS THE LIFE WE REALLY WANT? Regie führte Sean Evans. „‚Us + Them’ ist keine Standard-Rock’n’Roll-Kost, sondern ein Aufruf zum Handeln. Wir können entweder unsere Liebe bündeln, unsere Fähigkeit entwickeln, uns in andere einzufühlen und gemeinsam für das Wohl unseres Planeten zu handeln, oder wir können angenehm betäubt bleiben und wie blinde Lemminge unseren gegenwärtigen menschenvernichtenden Todesmarsch in Richtung Aussterben fortsetzen", sagte Waters zu seinem jüngsten Opus+++ Aus gesundheitlichen Gründen musste der amerikanische Singer/Songwriter John Prine kurzfristig seine Europa-Tournee absagen, in deren Verlauf auch ein Gastspiel beim Tonder-Festival geplant war: Sprecherin Maria Theessink kündigte an, der Veteran werde seinen Auftritt im nächsten Jahr nachholen+++

ACHIM

REICHEL & BAND

75 JAHRE DAS BESTE ZUM SCHLUSS 23.10.19 – FLENSBURG DEUTSCHES HAUS 24.10.19 – LÜBECK MUSIK- UND KONGRESSHALLE 26.10.19 – BERLIN ADMIRALSPALAST 28.10.19 – HANNOVER UT SOLD O THEATER AM AEGI 29.10.19 – HAMBURG UT SOLD O LAEISZHALLE 30.10.19 – HAMBURG LAEISZHALLE 01.11.19 – HUSUM UT SOLD O& CONGRESS MESSE HUSUM 02.11.19 – OLDENBURG UT SOLD O KULTURETAGE 04.11.19 – BREMEN DIE GLOCKE 05.11.19 – BRAUNSCHWEIG STADTHALLE 06.11.19 – OSNABRÜCK UT SOLD O ROSENHOF 08.11.19 – MANNHEIM MUSENSAAL 09.11.19 –OMAINZ UT SOLD FRANKFURTER HOF 11.11.19 –OESSEN UT SOLD LICHTBURG 12.11.19 – KÖLN GLORIA THEATER 13.11.19 – NÜRNBERG HIRSCH 15.11.19 – LEIPZIG HAUS AUENSEE 16.11.19 – DÜSSELDORF UT SOLD O SAVOY THEATER 17.11.19 – BIELEFELD RINGLOKSCHUPPEN 19.11.19 – DRESDEN ALTER SCHLACHTHOF

„Familiäre Gründe" waren es hingegen bei King's X, die zur Absage ihrer Konzerte in Deutschland und Europa führten+++

TICKETS: 01806 62 62 80* KJ.DE & (040) 413 22 60 *€ 0,20 / Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunk max. € 0,60 / Anruf


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NEWS Judas-Priest-Frontmann Rob Halford ist eine der prägendsten Heavy-MetalStimmen, versuchte sich mit Fight auch an Industrial und veröffentlichte mehrere Soloscheiben. Die nächste wird eine Weihnachtsplatte mit dem Titel CELES­ TIAL, die am 18.10. unter dem Banner Rob Halford With Family And Friends herauskommt. Darauf vermengt der Engländer Klassiker und Eigenkompositionen ("Donner And Blitzen", "Protected By The Light”) – „das Paket wird sowohl Headbangern als auch den Liebhabern traditioneller Weihnachtslieder gefallen", zeigte sich Halford im Vorfeld überzeugt. Mit im Studio waren sein Bruder Nigel (dr), sein Neffe (und Sohn von Priest-Bassist Ian Hill) Alex am Bass, Schwester Sue (Glocken)­sowie die Gitarristen Robert Jones und Jon Blakey+++

TOO LATER wieder mal ein neues Album zu machen. AVALANCHE, das Anfang Oktober erscheint, dürfte viele Fans überraschen: Waren Sänger/Gitarrist/Bandleader Dennis Greaves und Mundharmonika-Ass Mark Feltham, die beiden von 1977 verbliebenen Gründungsmitglieder, doch nicht nur mit Drummer Brendan O’Neill und Bassist Brian Bethell im Studio. Vielmehr hatten sie eine achtköpfige Bläsertruppe dabei. Eine „Mischung aus traditionellem und zeitgenössischem Blues sowie klassischem britischen R&B" versprach Greaves schon mal vorab. Ebenso eine inhaltliche Exkursion aufs aktuelle politische und soziale Feld"+++ Alle Scheiben, die das Rock’n’Roll Hall Of Fame-Mitglied Rod Stewart während seiner 26 Jahre währenden Partnerschaft mit Warner Bros. Records aufgenommen hat, sind in der Box THE STUDIO ALBUMS 1975–2001 enthalten. Insgesamt sind es 14 Studiowerke, die der Schotte nach seiner Mitgliedschaft in der Jeff Beck Group und bei den Faces aufgenommen hat+++

Der langjährige Motörhead-Gitarrist (und 1984 Brian-Robertson-Nachfolger) Phil Campbell (Ex-Persian Risk) wird am 25.10 sein erstes „echtes" Solo-Album veröffentlichen. Es wird den Titel OLD LIONS STILL ROAR tragen. Nach dem Ende von Motörhead nach Lemmys Tod hatte er 2018 THE AGE OF ABSURDITY mit seiner Band Bastard Sons gemacht+++

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Ab 1.11. werden diverse Jubiläums-Editionen des Albums MONSTER von R.E.M. verfügbar sein. Die Scheibe der Band aus Athens, Georgia, von 1994 wird es als 5-CD+Bluray-Box, als Doppel-CD, CD, Doppel-LP und einfache LP geben. In der Box, dem 2-CDSet und in der 2-LP-Version wird neben dem remasterten Original auch ein neuer Remix des Albums enthalten sein+++

Einen Tag, bevor sich der erste Todestag von Jack Bruce erstmals jährte, organisierte seine Tochter Natasha (auch bekannt als Aruba Red) am 24.10.2015 im Londoner Roundhouse ein Tribute-Konzert zu Ehren ihres Vaters. Der Abend war schnell ausverkauft, viele Gäste kamen, um Bruce auf der Bühne zu ehren: Cream-Weggefährte Ginger Baker, Jon Anderson, Joss Stone, Phil Manzanera, Mark King, Uli Jon Roth und viele mehr waren dabei. Exakt am fünften Jahrestag erscheint die Dokumentation der Londoner Show in e­inem Boxset als DVD und Doppel-CD. Eric Clapton konnte damals am RoundhouseKonzert nicht teilnehmen, erinnert aber ganz persönlich an seinen Freund Jack Bruce mit der musikalischen Hommage "For Jack", die hier als Bonus erstmals auf Tonträger veröffentlicht wird+++

Pride & Glory war das erste Projekt des späteren Ozzy-Osbourne-Gitarristen Zakk Wylde und stellt mit seinem Südstaateninspirierten Sound immer noch einen Meilenstein in seiner Karriere dar. Anders als bei seiner Arbeit mit Osbourne und seiner Band Black Label Society kamen hier auch Banjo, Mundharmonika und Mandoline mit Jamband-Feeling zum Einsatz. 1994 erschien – mit eingespielt von Drummer-Tausendsassa Brian Tichy und Bassist James LoMenzo – PRIDE & GLORY. Ab dem 25.10 gibt es eine Neuauflage mit Bonustracks als Doppel-CD+++

Zehn Jahre haben sich die britischen R&B/ Pub-Rock/Blues-Rock-Veteranen Nine ­Below­ Zero Zeit gelassen, um nach IT’S NEVER Anzeige

Guess Who? Wer? Und wer weiß, was da noch passiert. Sänger Burton Cummings hat jedenfalls die Lust am Performen wieder gepackt. Er tourt nicht nur eifrig durch Kanada, sondern stand auch mit seinem Ex-Kollegen Randy Bachman Ende Juli gemeinsam bei einem Benefizkonzert auf der Bühne – und beiden machte es so viel Spaß, dass sie das Ganze am 16. August in Toronto wiederholten und dabei ihre Klassiker "American Woman” und "No Time” anstimmten, ehe Cummings Bachmann an den Keyboards bei "Takin’ Care Of Business” begleitete. Mal schauen, möglicherweise animiert sie das ja zu einer weiteren Reunion?+++ Gregg Rolie? Genau, das war doch der Mann, der als Keyboarder bei der GrünSeite

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dung von Santana und Journey dabei war, seit 2012 bei Ringo Starr’s All Starr Band mitmischt, einige Soloplatten machte, ehe es zuletzt ruhiger um ihn wurde. Jetzt meldet sich das zweifache Mitglied der Rock’n’Roll Hall Of Fame mit seinem ersten Album unter eigenem Namen seit 18 Jahren zurück. Das wird SONIC RANCH heißen und Mitte Oktober erscheinen. Neben Rolie werden darauf auch Michael Shrieve (dr), Alphonso Johnson (b), Steve Lukather (g) und Neal Schon (g) zu hören sein. Neben eigenen Songs hat der singende Keyboarder auch Elvis Presleys "Don’t Be Cruel” gecovert+++ Am 25. Januar 2018 hatten Lynyrd Skynyrd ihre „Last Of The Street Survivors Farewell Tour” mit 30 Auftritten bis zum 1. September angekündigt. Doch die lief so gut, den Herren machte es so viel Spaß, dass die Band im Februar 2019 verkündete, ein zweites Abschiedsjahr bis Ende September anzuhängen. Im August mussten Lynyrd Skynyrd die Konzertreise allerdings unterbrechen, weil das letzte verbliebene Gründungsmitglied Gary Rossington (67) sich (erneut) einer Herzoperation unterziehen musste. Jetzt soll es bis 2020 weitergehen. „Wir hatten nie gesagt, dass es nach 30 Shows vorbei sein würde, sondern dass wir uns an so vielen Orten von so vielen Bühnen wie möglich verabschieden wollen", erklärte die Band in einem offenen Brief an die „Skynyrd Nation". Und so wird man die Band nächstes Jahr in den USA und Aus­ tralien, „möglicherweise auch in Europa" weiter live erleben. Rossington geht es inzwischen wieder besser bis gut – er war Bestandteil jeder Besetzung, die bis zu My Backyard 1964 zurückreichen+++ Steve Miller hat sein längst digitalisiertes Archiv erneut geöffnet, um Mitte Oktober die drei CDs und eine DVD umfassende Box WELCOME TO THE VAULT zu veröffentlichen. Unter den 52 Songs findet man (natürlich) einige seiner Hits, interessanter dürften aber die 38 bislang unveröffentlichten Aufnahmen sein, die Demos, Recordings bei Proben, Outtakes, Konzertmitschnitte und fünf kürzlich erst wiederentdeckte Aufnahmen der Steve Miller Band aus den 60er und 70er Jahren umfassen, darunter das im August bereits vorab zugänglich gemachte "Say Wow”, das Miller 1973 eingespielt hat. Für den schmalen Geldbeutel wird es eine EinfachCD geben. Zu hören sein wird dabei auch Jimmie Vaughan bei einer Live-Aufnahme von "Take The Money And Run”. Highlight sind aber Tracks, die Blues-Legende TBone Walker bei einem Besuch der Familie Miller spielte – Vater George Miller schnitt mit –, darunter "Lollie Lou”+++ Lange ging man davon aus, dass der Auftritt am 7. Dezember im Zürcher Hallenstadion wirklich das letzte Krokus-Konzert sein wird. Doch die Nachfragen aus den USA, Kanada und Mexiko waren offenbar so zahlreich, dass die Band aus Solothurn 2020 auch in diesen Ländern zu Gast sein wird, um sich von ihren dortigen Fans live zu verabschieden+++


MADE IN GERMANY Paul Young & The Royal Family Unsere Gewinner aus Heft 3/2019 Lösung – Kreuzworträtsel: " SWEET HOME ALABAMA" T-Shirt Grateful Dead: Rainer Blum, Sulzbach a.d.M. Heinz Schink, Meschede Klaus Belau, Norderstedt LP Violette Sounds: Erika Schmitt, Kissing Gisela Gröninger, Wertingen Bernd Creutz, Berlin Heinrich Matzka, Aachen Günter Höhne, Sprakensehl

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! Auf CD war der „Rockpalast"-Auftritt von Roger McGuinn & Thunderbyrd vom 23. Juli 1977 schon länger erhältlich. Jetzt ist dieser historische Moment – McGuinn war neben Rory Gallagher und Little Feat Bestandteil der ersten langen „Rockpalast"Nacht in der Essener Grugahalle – auch auf DVD nachzuerleben (die CD ist beigelegt). Thunderbyrd bestanden neben dem Frontmann aus Rick Vito, Charlie Harrison und Greg Thomas+++ Die irische Band Clannad, die in Folkkreisen geradezu Kult-Status genießt, hat angekündigt, im Frühjahr 2020 auf Abschiedstournee zu gehen. Parallel erscheint dann im März die Anthologie IN A LIFETIME, die 50 Jahre Clannad umfasst. Angeboten wird eine Standardausgabe mit 38 Songs auf zwei CDs/Doppel-LP. Geben wird es aber auch eine Deluxe-Ausführung mit mehr als 100 Liedern, die von Moya Brennan und weiteren Bandmitgliedern zusammengestellt wurde. „Wir hatten vor der Welttournee 2013–2015 darüber diskutiert, ob es unsere Abschiedstournee sein würde. Aber nachdem Padraig Duggan 2016 gestorben ist, haben wir beschlossen, dass unsere nächste Tournee die definitiv letzte sein wird", teilte die Band mit+++ GoodTimes erscheint mittlerweile seit 28 Jahren. Sehr viel jünger ist das „Schwes­ terblatt" , dessen Ausgabe #21 im Oktober erhältlich sein wird. „Ich habe kult! vor zehn Jahren gegründet, um über die Rock- und Pop-musikalischen Inhalte von GoodTimes hinaus auch andere kultige Themenbereiche zu erschließen, wie Film, Fernsehen, Sport, Comics, Schlager, Autos, und sie den Lesern in Erinnerung rufen zu können", blickt Verleger und Herausgeber Fabian Leibfried auf die Anfänge der Erfolgsgeschichte des Magazins zurück. Themen der neuen Ausgabe sind u.a. Party-Kultur der 70er Jahre, Fix & Foxi, Nastassja Kinski, Pelé, Rambo oder Frank Zander – reinspitzen!+++ Gerry Beckley, eine Hälfte des US-Duos America, will es wieder tun – drei Jahre nach CAROUSEL hat er mit FIVE MILE ROAD ein neues und damit sechstes Solo-Album in der Pipeline. Daneben ist Beckley mit Partner Dewey Bunnell damit beschäftigt, das 50-jährige Bandjubiläum

zu feiern – der Höhepunkt ist für nächs­ tes Jahr angepeilt. Bis dahin sollen noch diverse America-Projekte realisiert werden, die mit dem jüngsten Singles-Album GOLDEN HITS gestartet wurden, aber noch diverse Boxsets bescheren sollen. Auch eine neue Biografie, verfasst von Jude Warne, soll’s geben+++ Als „aufregende Vermächtnisreise" wird die Wiederveröffentlichung der Motörhead-K las siker OVERKILL & BOMBER als „40th Anniversary-Deluxe-Neuauflage" (3-LP oder 2-CD) angekündigt, die von dem Deluxe-Sammler-Boxset „1979" begleitet wird. Die Nachlassverwalter von Ian „Lemmy" Kilmister, „Fast" Eddie Clarke und Phil „Philthy Animal" Taylor haben das Ganze abgesegnet. Für das Boxset wurden OVERKILL und BOMBER von den originalen Mastertapes „half-speed gemastert”. Als Bonus gibt es zwei DoppelLive-Alben mit bisher unveröffentlichtem Konzertmaterial von 1979, ein 40-seitiges „Musikmagazin” mit unveröffentlichten Fotos und neuen, auf diese Ära bezogenen Interviews. Plus diverse Singles und Memorabilia+++ Mit dem Dokumentarfilm „Once Were Brothers: Robbie Robertson & The Band" ist das diesjährige und zum 44. Mal ausgerichtete Toronto International Film Festival am 5. September eröffnet worden. Regie führte bei dem Werk Daniel Roher, der kanadische Landsmann der Musiker. Zu sehen sind dabei auch diverse Gespräche mit Robertson und Kollegen wie Ronnie Hawkins, Bob Dylan, Bruce Springsteen, Eric Clapton und Martin Scorsese. Am Rande der Veranstaltung wurde bekannt, dass Robertson an der Fortsetzung seiner Autobiografie „Testimony" sitzt und in diverse Filmprojekte, auch mit Scorsese, involviert ist+++ Als 3-CD-Set, Doppel-CD und in einer 3-LP-Version oder digital wird die die Karriere umspannende Kollektion der PopProvokateure Sparks mit dem Titel PAST TENSE: THE BEST OF SPARKS ab dem 8. November erhältlich sein. Die Songkollektion enthält alle Hits aus den jeweiligen Dekaden wie "This Town Ain't Big Enough For Both Of Us", "Amateur Hour", "Never Turn Your Back On Mother Earth", "The Number One Song In Heaven", "Singing In The Shower" oder "When Do I Get To Sing 'My Way'". Die Sparks, also Ron & Russell Mael, haben die Songs für die Compilation persönlich ausgewählt und dokumentieren so ihre Meisterschaft der eigenen Neuerfindung, die sie in den letzten 50 Jahren an den Tag gelegt haben, seit sie 1967 mit "Computer Girl” noch unter dem Namen Urban Renewal Project debütierten. Die

Maels arbeiten derzeit zudem an letzten Details eines neuen Studio-Albums, das 2020 erscheinen soll+++ Pünktlich zum 20. Jubiläum ihres mit einem Grammy ausgezeichneten LiveAlbums S&M haben sich Metallica und das San Francisco Symphony ein weiteres Mal zusammengetan: für den Film „S&M²". Dabei präsentieren sie erstmals seit 20 Jahren wieder die S&M-Arrangements live – plus solche von Songs, die in den Jahren danach entstanden. Die offizielle Fortsetzung der Zusammenarbeit wurde im Chase Center von San Francisco aufgezeichnet, der dabei entstandene Konzertfilm „Metallica And San Francisco Symphony: S&M²" kommt am 9. Oktober ins Kino, nachdem die erste Kooperation seinerzeit nur akustisch für ein Live-Album festgehalten worden war. Detaillierte Infos und Kinotickets gibt es auf der Webseite metallica.film+++ Drei remasterte Albumklassiker auf Vinyl sowie die Greatest-Hits-Collection A LIFE OF SURPRISES: THE BEST OF haben Prefab Sprout noch für Ende September angekündigt. Paddy und Martin Mc­Aloon waren federführend bei der Umsetzung des Projekts inklusive Remastering, Artwork sowie der Auswahl neuer Fotos für die Neuauflagen von SWOON, FROM LANGLEY PARK TO MEMPHIS (mit ihrem größten Hit "The King Of Rock’n’Roll") und JORDAN: THE COMEBACK. Die Greatest-Hits-Sammlung A LIFE OF SURPRISES: THE BEST OF wird erstmals als Doppel-LP erhältlich sein+++ Als die Zahl der Deadheads, des eingeschworenen Fankreises von Grateful Dead, zu Zeiten der großen Sommertouren in den späten 1970ern stetig anwuchs, wurden die üblichen Live-Venues für die Kult-Band zu klein. 1987 zog sie in Stadien um, um dem Zuwachs durch eine völlig neue Generation von Fans gerecht zu werden, die durch "Touch Of Grey", der ersten und einzigen Top-10 Single der Gruppe, auf die Band gestoßen waren. Die letzten beiden Shows der Gruppe im Giant Stadium in East Rutherford wurden am 16. und 17. Juni 1991 auf einem analogen 48-Track-Audiotape aufgenommen und sind die einzigen Aufnahmen im riesigen Dead-Archiv, die auf mehr als 32 Spuren festgehalten wurden. Die Aufnahmen sind nun als 3-CD-Set, 5-LPSet sowie als digitaler Download und als Stream als SAINT OF CIRCUMSTANCE: GIANTS STADIUM, EAST RUTHERFORD, NJ 6/17/91 erhältlich. Und dann wäre da noch die Box GIANTS STADIUM: 1987, 1989, 1991 mit fünf vollständigen, bisher unveröffentlichten Shows, die Spezialist Jeffrey Norman direkt von den Multitrack-Mastertapes gemischt hat. Die Box ist auf 10.000 Exemplare limitiert und erscheint in zwei Varianten: 4000 Exemplare als 14-CD/2-DVD- und 6000 Exemplare als 14-CD/Blu-ray-Set. Als digitaler Download wird das Audio in seiner Vollständigkeit ausschließlich über Dead. net in den Formaten Apple Lossless und FLAC 192/24 angeboten+++

Live at Rockpalast 1985

Als Paul Young am 30. März 1985 die Bühne der Essener Grugahalle betrat, war er auf dem Höhepunkt seiner Karriere und der erfolgreichste britische Popstar seiner Zeit. /// DVD + CD

STOPPOK

Live at Rockpalast 1990 & 1997

Stoppok ist ehrlich, solide, bodenständig, unangepasst, unbequem, ein Beobachter und ein gefühlvoller Erzähler . STOPPOK ist für die Fans. Hier weiß man, was man hat und was man bekommt. /// DVD + 2 CD

Ulla Meinecke

Live at Rockpalast 1981 & 1985

Beide Konzerte (1981 und 1985) hat Ulla Meinecke als spezielles Programm gestaltet: „Selbstbestimmtheit ist mir immer wichtig gewesen.“ Meinecke war immer zu untypisch für den Mainstream. /// 2 DVD + 3 CD

Sunshine of Your Love A Tribute to JACK BRUCE

Tribute Konzert zu Ehren von Jack Bruce aus dem Jahr 2015 mit u.a. Joss Stone, Ian Anderson, Ginger Baker, Phil Manzanera u.v.m.! Plus Bonustrack von Eric Clapton („For Jack“). /// DVD + 2CD

www.mig-music.de facebook.com/migmusic.de/


VERSTORBEN

11.7. Jerry Lawson (*23.1.1944) sang bei der A-cappella-Gruppe The Persuasions, die als „Könige" des Genres galten, von Frank Zappa wie Jerry Garcia oft lobend erwähnt wurden und 25 Alben mit Lawson aufnahmen (zeitweise für Zappas Label). 2002 verabschiedete sich der Sänger mit der warmen Stimme, um Jerry Lawson & The Talk Of The Town zu gründen. 2015 veröffentlichte er sein einziges Solowerk JUST A MORTAL MAN. 12.7. Dick Richards (*12.2.1924 als Dick Boccelli) saß bis 1955 bei Bill Haley & The Comets am Schlagzeug, mit denen er ab 1987 wieder tourte und aufnahm. Zuletzt betätigte er sich als Schauspieler, so in „Alice Sweet Alice", dem Debütfilm von Brooke Shields. Auch im hohem Alter war er noch trommelnd aktiv, ab 2013 regelmäßig regional mit The Ready Rockers. 12.7. Russell Smith (*17.6.1949) sang bei der Country-Rock-Band Amazing Rhythm Aces, ehe er sich 1984 selbstständig machte, um dann 1993 bei den Neo-Bluegrassern Run C&W einzusteigen. Er versorgte Randy Travis, Ricky Van Shelton, Don Williams und T. Graham Brown mit Nummer1-Hits, bis er einem Krebsleiden erlag. 15.7. Dick Slide" Hyde (*4.7.1936) spielte " nicht Gitarre, sondern Posaune. Mit der war er auch auf Alben von Claudia Lennear, Steely Dan, Supertramp (er spielte Tuba auf BREAKFAST IN AMERICA), Joe Cocker, Arlo Guthrie, Donna Summer, Neil Diamond, Kris Kristofferson, Tom Waits, Madonna und der Beach Boys zu hören.

22.7. Art Neville (*17.12.1937) war nicht nur der älteste der Neville Brothers, sondern galt als „Poppa Funk" auch als der Vater des Funk. Der in New Orleans beheimatete Sänger, Keyboarder und Songschmied gründete The Meters und die Funky Meters, war zudem Mitglied von The Hawkettes und führte seine Art Neville Band. Schon als 17-Jähriger nahm er den "Mardi Gras Mambo" auf, der heute noch zum Karneval in der „Crescent City" gesungen wird. Im Dezember vergangenen Jahres hatte er seinen Rückzug aus dem Musikgeschäft verkündet.

1.8. Ian Gibbons (*18.7.1952) leistete zwischen 1979 und 1989 als Keyboarder Dienst bei den Kinks, nachdem er zuvor mit Moonstone, Love Affair und den Nash­v ille Teens aktiv gewesen war. Daneben und danach spielte er mit/für Dr. Feelgood, Ken Hensley, Samson, Suzi Quatro, Roger Chapman, Sweet, Chris Farlowe, Maggie Bell, Randy California und vielen anderen. Er gehört The Kast Of Kinks an, überlebte schließlich eine Blasenkrebserkrankung nicht. 1.8. Dacia Bridges (*15.9.1973) stammte aus Michigan in den USA, lebte, arbeitete und sang aber viele Jahre in Stuttgart (u.a. bei Tape und The Help) und betätigte sich als Model. Überregionale Beachtung fand sie, als der von ihr geschriebene Song "I Begin To Wonder" in der Businessmaschinerie abhandenkam und dann ominöserweise von Dannii Minogue in die Charts gebracht wurde. 2015 zog sie mit ihrer Tochter in die USA zurück, wo sie ein Aneurysma nicht überlebte.

16.7. Bill Vitt (*1949) trommelte (und griff auch mal in die Keyboardtasten) in der Jerry Garcia & Howard Wales Band, der Jerry Garcia & Merl Saunders Band, Electric Flag, für Mike Bloomfield, Tom Fogerty und Sons Of Champlin.

3.8. Henri Belolo (*27.11.1936) stammte aus Marokko, profilierte sich als Musikproduzent (Georges Moustaki mit "Le Métèque”, F.R. David), Songschmied und Konzertveranstalter in Frankreich und gilt als einer der Wegbereiter der Disco-Welle. So hatte er bei der Gründung des DiscoTrios The Ritchie Family wie auch der Village People die Finger im Spiel, deren Hits "Y.M.C.A.", "In The Navy", "Macho Man" und "Go West" er schrieb und produzierte. Später arbeitete er für Eartha Kitt und Patrick Juvet.

16.7. Johnny Clegg (*7.6.1953) war im UK zur Welt gekommen, übersiedelte als Kind nach Südafrika, wo er sich zu einem der wichtigsten Rockmusiker entwickelte, der trotz aller Hürden der Apartheid-Regierung früh mit schwarzen Kollegen musizierte und mit seinen Bands Juluka und Savuka in den 80er und 90er Jahren international erfolgreich war. Nach dem Ende der Apartheid gründete Clegg die South

7.8. Nicky Wonder (*22.5.1960 als Nick Walusko) spielte Gitarre bei der 1992 gegründeten kalifornischen Power-PopBand The Wondermints, die sich 1999 kein Geringerer als Brian Wilson als Begleitband krallte und die das gesundheitlich angeschlagene einstige Genie auch in Deutschland durch viele Shows trug. Was auf mehreren DVD dokumentiert ist. Er wurde nur 59 Jahre alt. Seite

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18.8. Sonny Hennig (*4.3.1946), der so lebensfrohe wie auch raubeinige Zeitgenosse mit dem fränkischen Mundwerk wollte am Ende nicht mehr, nachdem er wegen eines schweren Schlaganfalls im Juni 2018 zum Pflegefall geworden war. Nach Anfängen mit Jonah & The Whales in den GI-Clubs legte er gemeinsam mit Ernst Schultz und Ihre Kinder vor einem halben Jahrhundert die Basis für deutschsprachige Rockmusik. Sein Solo-Album TRÄNENGAS sorgte wegen des provokanten Covers 1971 für Aufregung. Obwohl er die Musik nie aufgab (u.a. mit Cahoots), profilierte er sich schon in den Anfangsjahren des Privatradios als so kundiger wie schlagfertiger Moderator bei Radio Luxemburg und dann lange Jahre beim Nürnberger Sender Radio Gong mit seiner wöchentlichen Sendung „Rock Zock". 2014 veröffentlichte der stets originelle Querkopf seine Memoiren „Rockmanns Erzählungen". 19.8. Larry The Mole" Taylor (*26.6.1942) " stand als Bassist mit Canned Heat in Woodstock auf der Bühne, den 50. Jahrestag erlebte er nicht mehr. Vor Canned Heat hatte er als Sessionmusiker für die Monkees und Jerry Lee Lewis gespielt, in den 70ern gab er Gastspiele in der Su­ garcane Harris Band, bei John Mayall’s Bluesbreakers und arbeitete für die Hollywood Fats Band, Harvey Mandel, Tom Waits, Leo Kottke, Albert King, John Lee Hooker, Ry Cooder, J.J. Cale, Bruce Cockburn und Buddy Guy. 1988 kehrte er zu Canned Heat zurück (bis 1999). Mit Fito de la Parra reformierte (und managte) er die Gruppe 2009. 26.8. Tony Hiller (*30.7.1927), der Name dürfte nur Insidern etwas sagen, doch war er als Songschied und Produzent eine wichtige Figur der UK-Musikszene, und das nicht erst, seit er 1970 der Brotherhood Of Man ihren ESC-Siegertitel "Save Your Kisses For Me" lieferte. Er hatte schon in 50er Jahren viele Acts mit Songs versorgt, nicht nur die Shadows. Über 500 „Kunden" kamen im Laufe der Jahrzehnte zusammen, darunter Elton John, Olivia Newton-John, Andy Williams, The Miracles, die Hollies, Sonny & Cher, The Osmonds, Glen Campbell, Crystal Gayle, Anne Murray oder The Fortunes. Er starb nach langer, schwerer Krankheit. 26.8. Neal Casal (*2.11.1968) machte erstmals als Leadgitarrist bei Rickey Medlocke’s Blackfoot (1988–1993) auf sich aufmerksam, war in Ryan Adams Begleitband The Cardinals aktiv, ebenso bei der Chris Robinson Brotherhood, Hazy Malaze, den Hard Working Americans. Er spielte mit Phil Lesh und Willie Nelson und ging ab 1990 auch Solopfade, wobei er mehrere Alben beim deutschen Label Glitterhouse herausbrachte. Er genoss daneben einen Ruf als beachtlicher Fotograf. Aus welchen Gründen er sich wenige Tage nach seinem Auftritt beim Lock’n Music Festival in Virginia das ­ L eben nahm, blieb unbekannt. 27.8. Donnie Fritts (*8.11.1942) bewegte sich als Songschreiber und Sessionmun

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siker (Keyboards) vor allem in CountryKreisen und arbeitete eng mit Rick Hall, Dan Penn und Arthur Alexander zusammen. Er ist heute noch auf Alben von Dus­ ty Springfield und Kris Kristofferson zu hören, Charlie Rich und Jerry Lee Lewis nahmen Songs von ihm auf. In „Convoy", „Pat Garrett & Billy The Kid" und „A Star Is Born" ist er als Schauspieler zu sehen. Er veröffentlichte mehrere eigene Alben und überlebte Komplikationen nach einer Herzoperation nicht. 28.8. Norbert Charly" Maucher (*6.5.1947) " wollte sich mit Jane nach der aktuellen laufenden Tour in den Ruhestand verabschieden, doch der Bassist und Sänger schaffte es nicht mehr auf die Bühne: Der Blutkrebs, an dem er seit gut zwei Jahren litt, war stärker. 1970 war er bei der Gründung von Jane dabei gewesen, spielte zwischendurch bei Harlis (1975–1977), veröffentlichte 1980 PERFORMANCE, war am Rockballett „Warlock" beteiligt. Ab 2000 war der nach Kanada übersiedelte Bassist wieder mit (Peter Panka’s) Jane unterwegs. Er ging friedlich im Kreise seiner Familie.

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8.7. James Henke schrieb 16 Jahre lang für den „Rolling Stone", wo er als erster eine größere Geschichte über U2 verfasste, noch bevor die 1981 ihr Debüt BOY veröffentlicht hatten. Er avancierte 1994 zum ersten Chefkurator der Rock’n’Roll Hall Of Fame und erledigte diesen Job 19 Jahre lang. 2013 erhielt er die Diagnose Demenz und wurde nur 65 Jahre alt.

African Musicians Alliance und engagierte sich weiter politisch. Er erstellte Musikund Tanzdokumentationen auf DVD, litt ab 2015 an Bauchspeicheldrüsenkrebs, musste seine „Final Tour" 2018 abbrechen und starb an den Folgen der Krankheit.

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5.7. Mickey Gentile (*4.9.1939) war einer der vielen Akteure, die bei Motown als Songschmiede und Produzenten im Hintergrund wirkten. Er arbeitete für Marvin Gaye, Smokey Robinson, Diana Ross und Stevie Wonder. Connie Francis warb ihn als Musical Director ab, später war er als A&R-Direktor bei Roulette Records tätig.

29.8. Jimmy Pitman (*28.9.1946) war 1968/1969 als Gitarrist und Sänger ein wichtiger Faktor bei den Psychdelic Rockern Strawberry Alarm Clock, nach­ dem ihn Murray Wilson (Beach-Boys-Manager) nach Los Angeles gelotst hatte, wo er mit Jim Morrison, Jimi Hendrix, Buddy Miles, Eric Clapton auf dem Sunset Strip abhing und mit Duane Allmans Band Hour Glass jammte. 2007 startete er in Florida Big Bad Wolf, ohne den erhofften Erfolg zu erreichen. Er starb in einem Hospiz. 1.9. Edward Edo" Zanki (19.10.1952) war " als Fünfjähriger mit seiner Familie aus dem früheren Jugoslawien nach Deutschland gekommen, wo es für ihn nur Musik gab. Als 14-jähriger Keyboarder führte er Edo & Die Markees an, sang und schrieb früh Songs. Seine berühmteste „Kundin" war Tina Turner, die 1978 seinen Song "Fruits Of The Night" aufnahm. Zanki schrieb und produzierte für Ulla Meinecke, Herbert Grönemeyer, Ina Deter, Joy Fleming, Peter Horton, Sasha oder Julia Neigel und half in seiner badischen Heimat Xavier Naidoo und den Söhnen Mannheims in die Erfolgspur. Aber auch selbst veröffentlichte er, insgesamt 18 Alben: zunächst 1972 als Don Anderson, ab 1977 unter eigenem Namen. Nach kurzer, schwerer Krankheit ging der Interpret von "Gib mir Musik" für immer. 5.9. Jimmy Johnson (*4.2.1943) gehörte als Gitarrist zur Muscle Shoals Rhythm Section und war Mitbegründer der Muscle Shoals Sound Studios, spielte mit Wilson Pickett und Aretha Franklin, war auf Alben von Otis Rush, Cher, Joe Cocker, J.J. Cale, Paul Simon, Rod Stewart, der Rolling Stones und zahllosen anderen zu hören. Nierenversagen kostete ihn das Leben.


live in concert 2020

JOE BONAMASSA

05.05. SAARBRÜCKEN SAARLANDHALLE

07.05. BERLIN VERTI MUSIC HALL

08.05. BERLIN VERTI MUSIC HALL

09.05. FRANKFURT JAHRHUNDERTHALLE

11.05. HANNOVER SWISS LIFE HALL

LIVE AT THE SYDNEY OPERA HOUSE VÖ.: 25.10.2019

13.05. LEIPZIG ARENA


Von Jens-Uwe Berndt

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ABBEY ROAD – mit den Stimmen der anderen – Hätte es die Geschichte der Beatles nicht gegeben – sie hätte erfunden werden müssen. Nur, welch ein Marketingstratege wäre in der Lage gewesen, sich auszudenken, was den Beatles tatsächlich widerfuhr, was sie vollbrachten und wie sich die Dinge fügten? Allein ABBEY ROAD, der Schwanengesang der Liverpooler Band, gehört zu den bedeutendsten Ereignissen der gesamten Rockgeschichte. Und die ist voll mit Mythen, Skurrilitäten, Sensationellem, Abartigem oder Genialem. ABBEY ROAD kann jeder einsortieren, wo er möchte – oder eine eigene Begriffsschublade dafür finden. Unbestritten ist aber, dass ein Album der Beatles 1969 – im turbulentesten Jahr der Sechziger – von Relevanz sein musste.

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ten." Ringo Starr blickte weniger tiefgreifend auf diese Epoche zurück. „Die vorletzte Platte erschien als die letzte und die letzte als die vorletzte. Das zeigt mal wieder, wie verrückt diese Welt ist." George Martin, der Leib- und Magenproduzent der Beatles hielt ABBEY ROAD für mindestens „eine sehr schöne Platte", die so gut geworden sei, „weil alle der Meinung waren, sie würde die letzte sein". Paul McCartney hatte damals seinen Fokus immer noch auf die Einheit der Band gerichtet, als er befand, dass mit ABBEY ROAD „ein ganz nettes Album" zusammengestellt worden sei. Wichtiger waren ihm in der unmittelbaren Rückschau die kaum zu Tage getretenen Meinungsverschiedenheiten. Und wenn es Auseinandersetzungen gegeben habe, hätten die sich um banale Dinge, die Musik betreffend, gedreht. Vom LET IT BEKrieg sei nichts mehr zu spüren gewesen. Und schließlich George Harrison. Der hinterließ auf ABBEY ROAD zwei seiner besten Songs der Beatles-Ära überhaupt: "Something" und "Here Comes The Sun". Er hatte es allen bewiesen.

ET IT BE war aufgenommen. Eine furchtbare Platte, wie John Lennon unmittelbar nach Abschluss des quälenden Produktionsprozesses befand. Und keiner der Beatles wollte „mit dem Zeug", das da im Zuge eines Dokumentarfilms über die Entstehung eines Albums zusammengekommen war, im Nachhinein noch etwas zu tun haben. Sollte es doch abmischen, wer wollte. „Ich dachte, es wäre vielleicht gar nicht schlecht, wenn das Material so herauskäme, in der beschissenen Version", sagte Lennon später. „Das würde den Mythos Beatles zerstören. So sind wir mit heruntergelassenen Hosen ohne Glitzerleuchtknallbuntfarben auf dem Cover und ohne Hoffnung." Aber – so resümierte er enttäuscht –, es sei nicht so gekommen. „Stattdessen brachten wir die Aufnahmen zu ABBEY ROAD rasch zu Ende und warNeuauflage pünktlich zum Jubiläum fen ein neues Hochglanzprodukt auf den in diversen Varianten. Markt, um den Mythos aufrechtzuerhalSeite

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ie Entstehung des bedeutenden Albums im Zuge der Aufnahmen zu LET IT BE ist Legende. Ebenso der für Beatles-Verhältnisse hochtechnisierte Aufnahme-Aufwand mit acht Tonspuren (McCartney: „SGT. PEPPER'S ist vierspurig eingespielt. Bei ABBEY ROAD waren wir bei acht Spuren angelangt, das schien uns zu viel zu sein.") Nicht zu vergessen das Cover mit der über einen Zebrastreifen laufenden Band in der Abbey Road, als McCartney aus praktischen Gründen für einige Fotos seine Sandalen auszog: Die Mär, das symbolisiere den Tod des realen Paul McCartney, hält sich bis heute. Nicht

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nur unseriöse Klatschblätter packen den damals von einem amerikanischen DJ in Umlauf gebrachten Mythos immer wieder aus, zitieren irritierende neuzeitliche Aussagen von Ringo Starr und vergleichen Fotos des „realen" Musikers aus den frühen Sechzigern mit solchen des angeblichen Ersatzes und analysieren dann die Unterschiede.

war und 1991 auf der Single "Remember The Time" erschien. Im selben Jahr wuchteten die amerikanischen Trouble für einen Metal-Blade-Sampler eine Doom-Metal-Version aus ihren Gitarren. Allen Beatles-Fans sei an dieser Stelle der obskure Sampler CELEBRATING THE EGGMAN – A TRIBUTE TO JOHN

ass ABBEY ROAD ganze Generationen von Musikern beeinflussen und inspirieren würde, ist keine Erkenntnis aus den Jahren, als die Beatles bereits Geschichte waren. Vielmehr stand das wie eigentlich bei jeden Albumtitel der Beatles bereits in der Unterzeile, noch bevor die Platte in die Läden kam. Und dass es vor allem auch die Songs dieses letzten offiziellen musikalischen Statements der einstigen Fab Four waren, die sich in das kollektive Harmoniezentrum der Musikergemeinschaft einbrannten, beweisen die im wahrsten Sinne des Wortes unzähligen Coverversionen, die über die Jahrzehnte von den ABBEY ROAD-Stücken entstanden. Allen voran der LP-Opener "Come Together" – eine John-Lennon-Komposition und eigentlich recht dreist von Chuck Berrys "You Can't Catch Me" abgekupfert. Lennon verteidigte seinen Song immer als „in Anlehnung" an die Berry-Nummer geschrieben. Er habe sogar bewusst die Zeile „Here comes the old flat-top" in sein Stück integriert Aber: „Ansonsten hat mein Song absolut nichts mit dem von Chuck Berry zu tun." Paul McCartney sieht das bis heute anders. „John kreuzte mit einem schnellen Song auf, der genau wie Chuck Berrys 'You Can't Catch Me' klang. Ich schlug dann vor: Lasst uns das Ding langsamer spielen. Von da an lief die Sache." Coverversionen von "Come Together" gibt es Hunderte. Gut 350 sind auf die ein oder andere Art bekannt oder auf Tonträgern verewigt.

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u den frühesten Wiederverwertungen gehörte eine heiße Soulversion von Ike & Tina Turner auf dem Album, das gleich mal den Namen der Beatles-Nummer trug – COME TOGETHER (1970). Das Tempo ist dezent angezogen, satte Bläser und Tina Turners Röhre lassen das Stück schwitzen. In der Besetzungsvariante Jean Terrell, Mary Wilson und Cindy Birdsong coverten die Supremes "Come Together" auf NEW WAYS BUT LOVE STAYS (1970). Auffällig ist das fette Schlagzeug, das dem Beatles-Sound nahe kommt. Hammondorgel und Bläser geben auch hier eine Soulgetränkte Atmosphäre vor. Mit den Pop-Supremes der 60er Jahre, als Diana Ross den Ton angab, hatte diese Beatles-Hommage nichts zu tun. Allerdings ließ sich die gerade bei den Supremes ausgestiegene Diva nicht lumpen und packte den Song einen Monat später (November 1970) ebenfalls auf ihr zweites Solo-Album, EVERYTHING IS EVERYTHING. Streicher, Bläser, Background-Chöre geben ihrer Version eine etwas mehr dem Pop zugeneigte Note, gnadenloser Soul ist sie aber immer noch. Und im Vergleich zu ihrer einstigen Girl-Group unter Umständen sogar die bessere. Vor allem hinten raus, wenn das "Come Together" von Diana Ross auf über secheinhalb Minuten ausgedehnt wird, hat es viel von Sly & The Family Stone. Wie sehr sich dieser bleischwere Song für eine Hard-Rock-Verwertung eignet, zeigte die deutsche Formation King Ping Meh auf NO. 2 (1972). "Come Together" scheppert ohne Erbarmen. Als ginge die Truppe mit einer Axt zu Werke, werden die Strophen trocken gehackt, um in Refrain und Soloteilen das elektrisch verstärkte Vier-Saiten-Orchester bolzen zu lassen. Die Funk-Rocker The Brothers Johnson (zum Teil auch mit Disco am Start) betonten den Groove des Beatles-Hits und holten ihn als Funk-Version auf die Tanzfläche (LOOK OUT FOR #1, 1976). Großer Name, aber vergleichsweise unspektakulär: "Come Together" von Aerosmith für den SGT. PEPPER'SSoundtrack von 1978.

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ublikumswirksam und durchaus gelungen ist das rhythmusbetonte Cover von Michael Jackson, das erstmals im Video „Moonwalker" 1988 zu sehen GoodTimes 5/2019

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LENNON (1990) vom Label Zong empfohlen. Hier vereinten sich UndergroundActs der DDR wie Tausend Tonnen Obst, Ich-Funktion, Die Art, DEKAdance oder Der Expander des Fortschritts, um Songs von John Lennon und den Beatles zu zelebrieren. "Come Together" wurde von der Avantgarde-Electro-Band A.G. Geige zermalmt. Die bis dato wohl härteste Version – trotz Trouble-Beitrags – steuerten aber Soundgarden auf der Single "Hands All Over" (1990) bei und machten deutlich, dass die Geschwindigkeit des Beatles-Songs gedrosselt werden kann, ohne dass er an Wirkung verliert. Pathetisch und wie zu erwarten mit breitem Musical-Pomp kommt die Version von Meat Loaf – bei gleichzeitiger instrumentaler Reduzierung aufs Piano. Zumindest fast. Ober-Mod Paul Weller (The Jam) lieferte mit der B-Seite zur Single "Early Morning Rain" (2005) eine raue Blechgitarrenversion ab, die mehr als nur gelungen ist. Wenn Zakk Wylde mit seiner Black Label Society etwas anpackt, kann davon ausgegangen werden, dass es gelingt. Allerdings werden die meisten davon ausgehen, dass es der Gitarrist wie üblich krachen lässt. Weit gefehlt: Bei ihm war "Come Together" 2005 eine Pianoballade. Und die Eurythmics servierten den Beatles-Hit als elektronische Variante im selben Jahr als Bonustrack für ihre BOXED-Werkschau.

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us dem Heavy-Metal-Bereich nahmen sich 2007 die italienischen ­L abyrinth des Titels an (6 DAYS TO NOWHERE). Und im Indie Rock, wo Bands fast ausnahmslose eklektisch agieren, vergnügten sich sowohl die Arctic Monkeys mit "Come Together" – und blieben ziemlich nah am Original – als auch The Strypes, die die schleppende Note in den Vordergrund stellten und es darüber hinaus deftig scheppern ließen. Da lohnt es sich, den Lautstärkeregler hochzudrehen.

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omething" von George Harrison hat eine ähnlich starke Wiederverwertung erfahren wie "Come Together". Der Gitarrist hatte das Stück, zugespitzt gesagt, aus Langeweile während der Aufnahmen zum WHITE ALBUM geschrieben und mit dem Piano aufgenommen. Es geht darin um Harrisons große Liebe Pattie Boyd. Der Komponist blieb bescheiden und meinte, das Lied sei sehr leicht zu singen. Ringo Starr hielt es für eines der besten Liebeslieder, die je geschrieben wurden, und Paul McCartney nennt es Harrisons größten Song. Der wiederum freute sich später über jedes Cover, das davon aufgenommen wurde.

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Katja Ebstein sang "Manchmal" auf ihrem Album MEIN LEBEN IST WIE EIN LIED (1970), Daliah Lavi hauchte ihre Version auf DALIAH LAVI (1971). "

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axwell's Silver Hammer" wurde jenes Stück auf ABBEY ROAD, auf das die meiste Zeit verwendet wurde. Es hatte die etwas kinderliedhafte Attitüde wie "Ob-La-Di Ob-La-Da" oder "Yellow Submarine". Dass da ein Medizinstudent reihenweise ihm unliebsame Personen mit einem Hammer erledigte, verschwand fast in der lustigen Melodie. Paul McCartney widersprach aber dem Eindruck, er würde hier einen Serienmörder ablichten. Vielmehr habe er das Thema als Metapher für die Fallstricke des Lebens gewählt. Die Band – und vor allem John Lennon – war leicht genervt über die drei Tage, die allein McCartney für die Nummer aufwendete.

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nteressanterweise wurde auch dieses Stück recht häufig gecovert. Oft bekam es allerdings einen parodistischen oder überzogen albernen Anstrich. Bestes Beispiel ist Steve Martins Version für den SGT. PEPPER'S-Soundtrack 1978. Auch im Dixieland und Jazz fand der McCartney-Song Aufnahme, wie die bizarre Version der Mike Westbrook Band 1990 zeigte. Allerdings war der Song damals gar das Produkt einer ABBEY ROAD-Jazz-Rock/DixielandVariante Westbrooks mit dem Titel OFF ABBEY ROAD.

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ür "Oh! Darling" betrieb Paul McCartney eigentlich noch mehr Aufwand als für "Maxwell's Silver Hammer". Nur berührte das die anderen zu keiner Zeit, handelte es sich eine Woche lang doch um die frühen Morgenstunden, in denen der Komponist des Liedes ins Studio trabte, um es immer und immer wieder zu singen – bis seine Stimme so richtig abgenudelt klang. Dieser Blues war hörbar ein perfekter John Lennon. Der widerspenstige Beatle sah das genauso, grätschte aber nicht dazwischen. Denn es galt: Wer den Song schreibt, singt ihn auch.

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u den frühen Interpretationen gehört eine Soul­ ballade von Isaak Hayes (THE ISAAK HAYES MOVEMENT, 1970). Auch Martha Reeves & The Vandellas hauchten auf NATURAL RESOURCES (1970) dem Song schwarze Seele ein. Ebenso Ray Charles (1971). Diana Ross nahm auch dieses Stück für ihr zweites Solo-Album auf, die Plattenfirma ließ es aber bis 2008 im Schrank liegen. Es ist vielleicht nicht so gelungen wie ihr "Come Together", aber als bläsergetränkte Jazzballade funktioniert es ziemlich gut. Frank Sinatra brummte seine Version zwei Jahre nach Erscheinen des Originals und nannte die Nummer seinen „Beatles-­Favoriten". Auf ALOHA FROM HAWAII VIA SATELLITE (1973) verneigt sich Elvis Presley huldvoll vor der Harrison-Komposition. Und nimmt man nur den Fakt, dass sich hier unter anderem noch James Brown oder Sarah Vaughan einreihen, wird deutlich, dass ­" Something" ein enormes Soulpotenzial besitzt. An dieser Stelle könnte stehen, dass es auch anders ging, wenn auf die Version der deutschen Heavy-Metal-Band Helloween hingewiesen wird. Allerdings war kaum eine Interpretation so nah am Original wie diese auf der 99er ­Single "Lay All Your Love On Me". "Something" gab es auch auf Deutsch: Seite

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an kann davon ausgehen, dass es locker an die 100 Coverversionen des Liedes gibt. Eine der ers­ ten war 1970 die von George Benson auf THE OTHER SIDE OF ABBEY ROAD, wo der Musiker noch weitere Songs des großen Beatles-Albums in den Jazz transferierte. Unter anderem übrigens auch "Come Together" und "Something". Joy Flemming veröffentlichte ihr "Oh! Darling" 1976 auf HAVE A GOOD TIME, nahm es mit Joy Unlimited aber schon 1970 auf. Dass der SGT. PEPPER'S-Soundtrack – die Musik zu einem Film der Bee Gees, der böse floppte – eher schwächelte, demonstrierte auch Robin Gibb mit seiner hüftlahmen Version. Er presst das Stück in einen Schraubstock aus Pop, Kitsch und Blues. Die australische New-Wave-Combo Models gab der McCartney-Nummer eine leicht modernere Ausrichtung und klang dabei irgendwie ein bisschen nach Elvis Costello. 1987 erschien "Oh! Darling" als Single. Auch Ex-Rainbow-Schreihals Graham Bonnet mochte den Beatles-Song und coverte ihn 1999 für sein Album THE DAY I WENT MAD. Aktuelle Variationen von Rock4, Jenny Evans oder den Beat Bugs bewegen sich meist nah am Original, sind Jazz, Blues, Rock.

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ach "Don't Pass Me By" war "Octopus's Garden" der zweite Song, der Ringo Starr bei den Beatles als Songwriter auswies. Ein bisschen Kinderlied und mit der entsprechenden Instrumentierung auch ein bisschen Country. John Lennon ließ mal verlauten, dass in Songs von George Harrison und erst recht von Ringo Starr meist mehr Energie des Lennon/McCartney-Teams einfloss als in eigene Kompositionen. Es sei einfach zu viel daran zu verbessern gewesen. Das galt natürlich auch für "Octopus's Garden", dessen Thema Ringo Starr beim Essen eingefallen war.

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ecovert wurde diese simple Weise jedoch reichlich. Wobei mit einem besseren Gesang und leichten Melodiemodifikationen einiges herauszuholen war. Die Girl-Group Reparata & The Delrons aus den USA machte daraus 1972 ein sehr hübsches Popliedchen, das sie als Single veröffentlichte. An dieser Stelle sei auch an die herrlichen Punkles erinnert, die Beatles-Songs in Punk

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ätte John Lennon gewusst, wofür "I Want You (She's So Heavy)" alles steht und was er befördert haben soll – es wäre ihm egal gewesen. Und manches klingt auch an den Haaren herbeigezogen. Zum Beispiel, dass der Song den Stoner Rock begründete. Gewagte Annahme. Und dass er den von Black Sabbath kreierten Doom Metal vorwegnahm – nicht minder mutig interpretiert. Allerdings ist ein von dem Magazin „Guitar World" 2015 initiiertes Ranking ganz interessant. Es nannte sich „The 50 Heaviest Songs Before Black Sabbath". "I Want You" gehörte dazu. Und nimmt man diese Liste halbwegs ernst, ist dem zuzustimmen. Die Schwere ist beispiellos, die Gitarre von schleppender Virtuosität. Der der Gitarrenmelodie folgende Gesang von John Lennon hat eine böse Nuance, wenngleich es ja um die Liebe zu Yoko Ono ging. Und die zahlreichen durchaus gewagten Rhythmuswechsel halten eine enorme Spannung aufrecht. Die gesamten fast acht Minuten. Rezensenten, die dem aus ein paar Zeilen bestehenden Text mit Hochmut begegneten, lachte John Lennon aus. Es sei pure Leidenschaft, jemandem so etwas entgegenzuschreien: Ich will dich, ich will dich so sehr. Sie ist so toll, ich will dich.

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ichtig ins Rollen kam "I Want You" bei den Beatles-Coverversionen erst in den 90er Jahren. Während nämlich die Beatles den Song wegen seiner ungewöhnlichen Art liebten, stand sie anderen Musikern für eine Eigeninterpretation oft im Wege. Man konnte es sich natürlich einfach machen und der Nummer einfach einen durchgehenden Disco-Beat unterlegen und sie für den Dancefloor trällern – wie es Ann C. Sheridan 1976 für eine Single getan hat. Interessant ist das allemal. Um ein Vielfaches abgefahrener, besser und wertvoller ist die Metalversion der Technical-Thrash-Formation Coroner aus der Schweiz. Die holzten eine wirklich starke Interpretation für ihr Album MENTAL VORTEX (1991) ein. Zwei Jahre später meisterte Alvin Lee auf NINETEENNINETYFOUR die Herausforderung, indem er dem Original sehr nahe kam, ihm aber seine Lässigkeit in Gesang und Gitarrenspiel spendierte. Erwähnung finden sollte auch das Beatles-Medley der amerikanischen Gothic-Doom-Metal-Band Type O Negative. Was die anpackten, wurde entweder skandalös oder sensationell. Im Falle von "Day Tripper/If I Needed Someone/I Want You" sind Type O einfach groß. Dass vor allem härter ausgerichtete Gruppen den Song für sich entdeckten, spricht für seine Heaviness. So packten auch Halestorm für REANIMATE: THE COVERS EP (2011) zu. Ein ganz hervorragendes Cover gelang der Prog-Rock-Band Umphrey's McGee für THE LONDON SESSIONS (2015).

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achdem "I Want You" mit seinem abrupten Ende als letzter Song der A-Seite für einen Schreckmoment gesorgt hatte, begann die zweite LPSeite mit der zweiten Harrison-Komposition "Here Comes The Sun" sehr versöhnlich. Geschrieben hatte George Harrison das Lied im Garten von Eric Clapton in einem Gefühl des Befreitseins. Befreit von geschäftlichen Dingen, die tagtäglich auf die Beatles-Mitglieder einstürmGoodTimes 5/2019

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ten. In diesen paar Minuten zwischen Grün und unter der Sonne war Harrison leicht geworden. Und ebenso leicht geriet "Here Comes The Sun". Ein kleines bisschen Glam Rock verriet die Version von Paul Monday bereits ein paar Wochen nach der Veröffentlichung des Originals auf ABBEY ROAD. Monday brachte im Oktober 1969 die Harrison-Perle als Single heraus – und wurde wenig später als Gary Glitter weltberühmt. Richie Havens verpasste dem Song seine ty-

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umwandelten. Sie machten auf FOR SALE 2006 aus "Octopus's Garden" eine smarte Rennfahrt, die wunderbar zu den Ramones gepasst hätte.

pisch stürmische Art, die die sanfte Weise ein bisschen zum Kampflied werden ließ (ALARM CLOCK, 1971). Einen pumpenden Reggae machten daraus im selben Jahr Peter Tosh & The Wailers für eine 45er. Auf der Höhe ihrer Popularität boten Steve Harley & Cockney Rebel eine stramme Version dar (LOVE'S A PRIMA DONNA, 1976). 1980 erschien das Album FLAMING SCHOOLGIRLS, das bisher unveröffentlichte Outtakes der Runaways beinhaltete. Darunter auch "Here Comes The Sun" als 1977 aufgenommene Pianoballade mit MoogUntermalung. Für Beatles-Fans interessant: "Strawberry Fields" coverten die wilden Mädchen ebenfalls. Womack & Womack schufen auf RADIO M.U.S.C. MAN (1985) eine EasyListening-Variante für alle Warteräume und Fahrstühle der Welt.

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s geht natürlich auch anders: Die amerikanische Ska-Punk-Band Voodoo Glow Skulls brannte eine rüde Version in ihre Debüt-CD WHO IS? THIS IS. (1994). Die Pockets hielten 1997 "Here Comes The Sun" ebenfalls für Punk und spielten den Song im Stil von Green Day für ihre Scheibe POCKETS ein. Und wo man glaubt, die krasseste Interpretation zu finden, da wird es am zartesten: Riot – eine amerikanische PowerMetal-Band – packte eine auf Akustikgitarre basierende Instrumentalversion inklusive Streicherschmalz an das Ende ihres Albums THROUGH THE STORM von 2002. Da hielt Nick Cave im selben Jahr auf I AM SAM (EUROPEAN EDITION) schon eher, was er einst mit "In The Ghetto" von Elvis Presley versprochen hatte. Seine Version ist launisch, ein bisschen phlegmatisch. Aber sehr direkt. 2003 erschien mit SONGS FROM THE MATERIAL WORLD ein Tribute-Sampler für George Harrison, der ein polterndes "Here Comes The Sun" von John Entwistle enthält. Da klingen nicht nur Sound und Arrangement nach The Who – die Stimme von Mark Clarke (unter

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anderem Colosseum und Tempest) hat bei dieser Aufnahme von 2001 sogar ein wenig von Roger Daltrey. Die bezaubernde Charlie Dore (sie hatte 1979 mit "Pilot Of The Airwaves" einen Riesenhit) gab dem Lied 2009 für die Kompilation ABBEY ROAD NOW! ein schwüles Hawaii-Feeling. 2011 vergriffen sich die damals noch sagenumwobenen Ghost an

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m Ende hatten wir den Einfall, ein Medley aus allen Stücken zusammenzustellen und die B-Seite als eine Art Oper aufzubauen – das war toll", sinnierte Paul McCartney über die ineinanderlaufenden Songs "You Never Give Me Your Money", "Sun King", "Mean Mr. Mustard", "Polythene Pam", "She Came In Through The Bathroom Window", "Golden Slumbers", "Carry That Weight" und "The End". „So fanden wir eine wunderbare Verwendung für unvollendete Lieder." John Lennon war ebenfalls angetan von der Methode, buchstäblich herumliegende Schnipsel, die sich ganz gut anhörten, einer Verwendung zuzuführen. Das hatte definitiv etwas von Kehraus.

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urios ist, dass es genügt, wenn die Beatles eine musikalische Idee unters Volk werfen, damit dieses daraus vollwertige Songs bastelt. Oder anders: Selbst Fragmente aus der Songschmiede der Beatles haben so viel Qualität, dass andere Musiker sie spielen wollen.

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uch wenn "You Never Give Me Your Money" mit seinen etwas über vier Minuten Vollständigkeit suggeriert, handelt es sich bei ihm bereits um ein Medley im Medley. Das Stück hat keine typische Struktur und wird irgendwann einfach ausgeblendet. "Sun King" beginnt irgendwie wie "Albatros" von Fleetwood Mac, "Mean Mr. Mustard" ist die erste Strophe eines Liedes ohne Refrain, "Polythene Pam" funktioniert auch in 1:13 Minuten als Rock'n'Roll-Quickie, "Bathroom Window" ist das vermutlich beste Fragment dieser Suppe, "Golden Slumbers" hätte mit "Carry That Weight" dem hymnischen "Hey Jude" als Ballade Konkurrenz machen können, und "The End" beinhaltet endlich jenes Schlagzeugsolo, das Ringo Starr nie spielen wollte. Das sind irre 16 Minuten. © Pressefoto

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dem Beatles-Stück. Logisch, dass es bei den Schweden düster und bedrohlich klingt. Zu hören bekamen die Version der Gothic-Metaller damals aber nur die Japaner als Bonustrack.

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uf JAZZ MEETS BLUES … WENN ZWEI SICH VERLIEBEN singt der unsägliche Daniel Küblböck mit einer Band im Rücken eine leicht angejazzte Version. Das sollte den einstigen DSDS-Kandidaten auf dem Weg zum Anspruch präsentieren, offenbarte allerdings, dass er weder das Original verstanden noch was mit Jazz oder Blues am Hut hatte. Richtig interessant ist hingegen der Reggae von Randy Bachman von 2018, den er für seine Platte BY GEORGE BY BACHMAN einspielte. Eigenwillig, aber gut.

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uf Beethovens "Mondscheinsonate" basierend, schrieb John Lennon "Because". Nach seinen Aussagen habe Yoko Ono das klassische Stück auf dem Klavier gespielt, was Lennons Aufmerksamkeit erregte. Er soll sie gebeten haben, das Ganze rückwärts zu spielen. Daraus sei dann schließlich der Song entstanden. George Harrison gab sich schwer beeindruckt, da Lennon in seinen Kompositionen eher Sanftheit vermied, und bezeichnete "Because" als beste Nummer des gesamten Albums. Die Gesangsharmonien seien wegen der durchaus komplizierten Melodie ziemlich schwer einzusingen gewesen. Paul McCartney traute dem Frieden nicht und ließ später durchblicken, er hätte wetten können, dass Yoko Ono einen wesentlichen Teil des Liedes mitgeschrieben habe.

n dieser Stelle seien einmal die schrulligen Beatallica erwähnt, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Beatles-Songs mit MetallicaStücken zu verbinden. Dafür hat die Band ganze Alben in ihren Katalog übernommen. Aus ABBEY ROAD wurde zum Beispiel ABBEY LOAD (2013). Und hier verband die Gruppe "You Never …" mit "My Friend Of Misery" von METALLICA und "Sun King" mit "King Nothing" von LOAD. Der Jazzpianist Brian Browne, der sich schon mehrfach dem Schaffen der Liverpooler Gruppe gewidmet hat, gibt auf BEAT­LES (1988) "Mean Mr. Mustard" zum Besten, der brasilianische Gitarrist Bola Sete verlieh "Polythene Pam" eine ganz spezielle Note (SHEBABA, 1971), "Bathroom Window" entdeckten Joe Cocker, Ike & Tina Turner, José Feliciano oder Eddie Money für sich, und die völlig abgedrehten Dread Zeppelin (eine Mischung aus dem Las-Vegas-Elvis-Presley und Led Zeppelin auf Reggae) interpretierten "Golden Slumbers", "Carry That Weight" und "The End" auf eine derart hinreißende Weise, dass man sich mit dem Schaffen der US-amerikanischen Band gern näher beschäftigen möchte (THE FUN SESSIONS – TORTELVIS SINGS THE CLASSICS, 1996).

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er Majesty" ist mit 23 Sekunden der kürzeste Song im Beatles-Katalog, sollte zum Medley gehören, wurde am Ende aber auf der Platte nicht einmal gelistet. Damit wurde – als hätten die Beatles nicht schon genug Pioniertaten auf sich vereint – "Her Majesty" der erste Hidden Track in der Rockgeschichte. Aber auch daran kamen einige Musiker nicht vorbei: Chumbawamba veröffentlichten ihr Cover als 1:48-Minuten-Lied 2002 sogar als Single – und klangen dabei wie die Beatles.

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iele große Namen sind unter den zahlreichen Cover­ künstlern nicht zu finden. Aber wenn sich für den berüchtigten SGT. PEPPER'S-Sountrack die Bee Gees und Alice Cooper zusammentaten, hätte nicht zwangsläufig diese bemühte Version herauskommen müssen, wie sie 1978 zu hören war. Ansonsten nahmen sich des Titels viele Vokalgruppen (unter anderem The Buffoons, 1977; The Nylons, 1994), PopKlassik-Formationen (zum Beispiel Trio Rococo, 1994) oder Jazzmusiker an (Barry Coates, 1989; Mike Westbrook, 1990). Seite

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as Cover-Artwork von ABBEY ROAD fand eine ähnlich weit verbreitete Nachahmung wie die Songs des Albums. Es existieren hintersinnige Ehrerbietungen, gelungene Parodien, alberne Verballhornungen oder Interpretationen. Das ist aber schon wieder ein Thema für sich.

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Foto: © Daniel Burdett

Ganz nah dran!

Die niederländische Beatles-Coverband The Analogues nahm ABBEY ROAD live auf. Am Originalschauplatz, in den Abbey Road Studios zu London. Dort kamen sie dem letzten Meisterwerk der Beatles so nah wie möglich. GoodTimes-Mitarbeiter Lothar Brandt war dabei.

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ie Umschreibung ist so trocken wie treffend: „Analog" definiert der Fremdwörter-Duden als „einem anderen, Vergleichbaren entsprechend". Und tatsächlich entspricht das, was The Analogues aus den Niederlanden auf die Beine stellen, so weit wie nur möglich ihren Vorbildern, den Beatles. Musikalisch zumindest. Denn auf optischen Firlefanz wie gleicher Look wie die ohnehin auch hier sehr wandlungsfähigen Fab Four verzichten die sowieso schon mal fünf reiferen Herren, die die Kerntruppe bilden, wohlweislich.

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hr Ehrgeiz gilt vor allem dem Spätwerk der Liverpooler Wunderkinder, das diese wegen zunehmender Komplexität und eingeschränkter Bühnentechnik ohnehin nicht mehr live aufgeführt haben. So brachten The Analogues bereits SGT. PEPPER’S ­LONELY HEARTS CLUB BAND, MAGICAL MISTERY TOUR und das WHITE ALBUM (gibt es auch auf LP und CD) auf die Bühne. In ihrer Heimat auch schon mal vor 12.000 Zuschauern, in Deutschland in etwas kleineren, aber stets ausverkaufen Venues. Der Autor, in Sachen Beatles höchst sensibel für Fehltritte aller Art, ging jeweils restlos begeistert aus den Konzerten. Und Seite

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war daher gespannt wie der sprichwörtliche Flitzebogen, wie denn die überfliegenden Holländer das letzte gemeinsame Werk der Beatles, ABBEY ROAD, hinbekommen würden.

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azu hatte die Truppe geladen in 3 Abbey Rd, St. John’s Wood, London NW8 9AY. Das ist die Adresse der Abbey Road Studios, wo die Beatles die meisten ihrer Singles und LPs aufgenommen haben, vorwiegend in Studio 2. Die geladenen Gäste betreten somit heiligen Boden, zu dem natürlich vor dem umlagerten Komplex auch der berühmteste Zebrastreifen der Welt gehört, über den die größte Band der Welt für das Cover von ABBEY ROAD dereinst im Gänsemarsch lustwandelte. The Analogues treten freilich im Studio 1 auf, hier ist mehr Platz für die rund 200 Zuschauer pro Konzert. Denn nicht weniger als dreimal spielt die Band das komplette Album am Stück durch, im Gegensatz zu ihren Tourkonzerten nicht von den üblichen AnBlick in den Kontrollraum, wo einst die Aufnahmen aus Studio 2 abgemischt wurden ekdoten und Erläuterungen zu den Songs unterbrochen. Denn die Konzerte werden mitgeschnitten als Grundlage für THE ANALOGUES, ABBEY ROAD RELIVED:­das neue Album, das – wie auch Apple/Universals remasterte Neufassung des Originals – pünktlich zum 50-jährigen Jahrestag der Veröffentlichung von ABBEY ROAD am 26. September 1969 zu haben sein soll.

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eder Musiker weiß, was das für ein Stress ist, alles live und vor Publikum so genau auf den Punkt und auf Band/Festplatte zu bringen, wie es im

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Soundaspekte kümmert, und Diederik Nomden, der in teils mühevoller Kleinarbeit die Noten einrichtet. „Na klar haben wir alle einen professionellen Hintergrund, ich verdiente meine Brötchen so ab 1995 als Studiomusiker" erläutert Multi-Instrumentalist Nomden, der auch viele der Leadvocals übernimmt. „Aber natürlich waren wir alle schon als Teenager Beatles-Fans."

Übungsraum erarbeitet wurde. Und das dreimal hintereinander. Der Autor hat die Ehre, dem dritten Konzert beizuwohnen. Und wieder kommt er aus dem Staunen nicht heraus. Die Drumläufe bei "Come Together", das Basssolo bei "I Want You", die Vokalsätze bei "Because", die schnittgenaue Abfolge des Medleys – alles sitzt nahezu perfekt. Analogues-Gründer, -Master­ mind, -Chefvermarkter und -Drummer Fred Gehring bestätigte denn auch, „dass wir für jeden Titel die beste Performance aus den drei Konzerten nehmen werden, doch das letzte war über alles gesehen das beste".

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ir touren sehr viel, aber es gibt natürlich immer „ wieder auch Pausen", wie der Deutsche Christof May erzählt, der im Bläsersatz der Analogues beziehungsweise der von George Martin für die Beatles arrangierten Pustefixe Saxofone und Klarinette übernimmt. Er wurde vor fünf Jahren rekrutiert, nebst einigen Studienkollegen an holländischen Konservatorien, die sich in der Musicalszene ihre Sporen verdient hatten. Also auch hier keine Amateure am Werk, sondern wie dereinst in der Londoner Studioszene ausgebuffte Profis mit klassischem Rüstzeug. Das gilt natürlich auch für die im Falle ABBEY ROAD vier Streicher des „Orchestra", von denen jeder locker auch in einem Sinfonie-Orchester Dienst tun könnte und wohl zwischen den AnaloguesEngagements auch tut.

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ie gruppeninterne Entscheidungsfindung ist natürlich besonders wichtig beim Gesang. „Hier spielt neben der stimmlichen Eignung natürlich auch die Reihenfolge der Songs bei den Auftritten eine Rolle. Da müssen wir einfach pragmatisch entscheiden, um unsere Stimmen auch nicht kaputtzumachen." Und für die besonders anstrengenden Passagen des „loud McCartney" kommt inzwischen Gründungsmitglied Jan van der Mey wieder mit auf die Bühne, den eine Ohrenkrankheit leider eine Zeit lang ausknockte. Der zierliche Blondschopf macht das ganz hervorragend, aber „weil man mit 62 nicht mehr die Power eines 26-jährigen McCartney" hat, kommt noch ein zweiter Gastsänger hinzu, im Falle ABBEY ROAD der vergleichsweise blutjunge Merijn van Haren. Foto: © Daniel Burdett

er ehemalige Manager der Bekleidungsfirma Tommy Hilfiger begann, so die Legende, schon zu seinen Zeiten dort, in der Betriebskantine, BeatlesKonzerte zu veranstalten. Nach seinem Ausscheiden bei den Klamottenschneidern stellte der einzige Amateurmusiker der Analogues, ausgestattet mit dem nötigen Kleingeld und der idealistischen Chuzpe, diese komplett auf professionelle Beine. Sein Marketinggenie half dabei natürlich. Allein die drei Trucks, bedruckt mit den Motiven von SGT. PEPPER, WHITE ALBUM und jetzt ABBEY ROAD fahren unbezahlbare Werbung in den Innenstädten, wo die Band auftritt. Kein Wunder, dass auch quantitativ das Livepensum längst dem einer „normalen" Rockband entspricht.

Foto: © Daniel Burdett

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erühmt und in Fachkreisen hochverehrt sind die Analogues neben ihrer technischen Fähigkeiten vor allem auch für die wunderbaren Instrumente, auf denen sie diese ausüben. „Bart ist ein Meister darin, zeitgenössisches Equipment aufzutreiben, zum Beispiel das Cembalo für 'Because'." Freilich gibt es Grenzen: „Wir geben nicht 80.000 Dollar für eine Schrottgitarre aus, nur weil sie ein Beatle mal gespielt hat. Dann kaufe ich lieber eine andere Schrottgitarre, aber nicht so teuer" lacht er. Die Akribie in der möglichst originalen Soundrekonstruktion führt dann schon auch zu langen Debatten, etwa wenn die Quellen keinen Aufschluss darüber geben, ob Paul McCartney in einem bestimmten Stück seinen neuen Rickenbacker oder den alten Höfner-Bass gespielt hat. Denn manchmal hilft selbst das Standardwerk „The Beatles Gear" von Andy Babiuk oder das allwissende Internet nicht weiter. „Aber irgendwann entscheiden wir."

Diederik Nomden mit GoodTimes-Mitarbeiter Lothar Brandt am Morgen danach" "

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ur an einer Stelle endet die Analogie. Im Gegensatz zu den Beatles, die ABBEY ROAD noch auf aus heutiger Sicht antikem Analogequipment aufgenommen haben, fuhren The Analogues die Produktion auf 120 Digitalkanälen auf modernster Digitalmaschinerie, wie sie die Abbey Road Studios natürlich auch bieten (der Autor sichtete jedoch noch jede Menge Vintage-Equipment auf den Fluren). Macht aber nix, schließlich wollten die Beatles auch immer das Beste vom Besten und das Neueste vom Neuesten.

The Analogues live mit Streichern und Bläsern im legendären Studio 1 der Abbey Road Studios: v. l. Diederik Nomden (g, keys, voc), Felix Maginn (g, voc), Bart van Poppel (b, keys, voc), Fred Gehring (dr, voc), Jac Bico (g, voc)

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as Live-Ereignis bekommt natürlich auch das deutsche Publikum auf der Tour im Herbst 2020 geboten, dort koppeln The Analogues ABBEY ROAD mit dem vorher aufgenommen, aber später veröffentlichten LET IT BE. Was aber kommt als Nächstes? Beim Konzert in Abbey Road gab die Band die Zugaben in Studio 2, darunter einige Songs aus REVOLVER. Na, und dieses Jahrhundertalbum hat doch 2021 dann 55-jähriges Jubiläum, Mijnheer Gehring? Der Meister antwortet diplomatisch: „Wir haben das schon mal 2015 gespielt und werden das sicher wieder tun. Großartiges Album." Da kommen die Analogues sicher auch ganz nah dran.

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nd da wird nicht einfach nach Gehör drauflos gespielt. Die Analogues haben zwei Musical Directors. Die Gründungsmitglieder Bart van Poppel, der sich mehr um GoodTimes 5/2019

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ALBUM COVER ART GALERIE #21

Wunder- FLEETWOOD MAC tüt e n

THEN PLAY ON

Von Horst Berner

Mit dem rasanten Aufstieg der CD ab den 1980er Jahren und den anschließenden Online-Musikdiensten drohte der guten alten Schallplatte das Aus. Doch Vinyl erlebt seit Jahren ein Revival. Viele Neuheiten sind ebenfalls als LP zu haben, ganz zu schweigen von der Flut an Repros mit Oldie-Material. Diese Entwicklung setzte nicht nur eine Debatte über die Sinnlichkeit analogen Musikhörens in Gang, der Blick fällt auch wieder auf die "Wundertüten", in denen die schwarzen Scheiben stecken: kunstvoll gestaltete großformatige Albumhüllen. Ausgewählte Beispiele erläutert diese Serie.

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enige Phasen in Pop und Rock waren so innovationsfreudig und prägend wie die der ausgehenden 1960er und beginnenden 1970er Jahre. Im Rückblick erstaunt es stets aufs Neue, welche epochalen LPs – aufgenommen von großartigen Bands – in diesem Zeitraum entstanden sind. Das reichte von A wie ABBEY ROAD von den Beatles bis zu Z wie ZABRISKIE POINT mit Musik von diversen Künstlern (u.a. Jerry Garcia und Pink Floyd) zur gleichnamigen filmischen Antonioni-Hommage an die Hippie-Bewegung. Dazwischen, in der fast unüberschaubaren Menge an Titeln, reihte sich unter dem Buchstaben T die Großtat von Fleetwood Mac ein: THEN PLAY ON.

1968 galten Fleetwood Mac als eine der dominierenden Gruppen des britischen Blues Rock – ähnlich den musikalischen Rivalen Bluesbreakers (für die Fleetwood, Green und McVie anfangs gespielt hatten) oder Chicken Shack (mit Chris­t ine Perfect [1943]; von 1968 bis 1977 mit McVie verheiratet und ab 1970 Mitglied bei Fleetwood Mac). Auf der Habenseite verbuchte die anfangs als Peter Green’s Fleetwood Mac Featuring Jeremy Spencer angetretene Combo zu diesem Zeitpunkt zwei bei Blue Horizon erschienene LPs, FLEETWOOD MAC (Februar 1968) und MR. WONDERFUL (September 1968), die in der UK-TopTen bis auf Platz 4 beziehungsweise 10 geklettert waren. Dazu kamen noch im selben Jahr mit "Black Magic Woman" (1970 ein Knaller in der Version von Santana), "Need Your Love So Bad" und "Albatross" drei Singles, die ihrerseits zu Erfolgen wurden. Der letztgenannte, am 22. November 1968 veröffentlichte Titel – ein von Green komponiertes, filigran strukturiertes Instrumentalstück, bei dem Kirwan erstmals als dritter Gitarrist agierte und das die Beatles zu "Sun King" auf ABBEY ROAD anregte –, stand 6-CD-Box FLEETWOOD am 10. Dezember sogar MAC (1999) mit allen Aufan der Spitze der Charts. nahmen für Blue Horizon

Kaum weniger eindrucksvoll geriet mit einem Platz 2 die am 3. April 1969 vom Label Immediate herausgebrachte Scheibe "Man Of The World", die "Somebody's Gonna Get Their Head Kicked Am 19. September 1969 veröffentlichte Reprise Records THEN PLAY ON (1969) In Tonite" auf der Rückseidas von Mick Fleetwood (1947; dr), Peter Green (1946; te hatte. Der von Spencer verfasste und gesungene g, voc), Danny Kirwan (1950–2018; g, voc) John McVie (1945; b) und JereRocker wurde der Band Earl Vince & The Valiants my Spencer (1948; g, voc) eingespielte Album, das von Martin Birch (1948) in zugeschrieben, wohinter sich freilich Fleetwood den Londoner Studios von CBS und De Lane Lea tontechnisch betreut wurde. Mac verbargen. Diese Splittung in Greens innoWährend die UK-Erstpressung wie auch deren hiesige Lizenzausgabe bei Teldec vatives Songwriting abseits 14 Titel mit einer für Vinylscheivom Standard-Blues-Schema ben respektablen Laufzeit von und in Spencers Blues- und knapp 54 Minuten bot, umfasste Rock’n’Roll-Hommagen mit pardie US-Edition nur zwölf, da es odistischer Note war sympto- "Albatross" – britische dort die Kirwan-Titel "One Sunny Single von 1968 matisch für die Band in dieser Day" und "Without You" bereits Phase. Das spiegelte sich nicht nur wider in den Konzerten im Januar 1969 auf dem Sampler (die Kult-Status genossen, wie alle bestätigen werden, die ENGLISH ROSE zu hören gab. Ab die frühe Fünf-Mann-Formation je live erlebt haben), son1970 sollte es dann noch kondern auch bei den Sessions fuser werden: Bedingt durch den zu THEN PLAY ON. Green, Triumph von "Oh Well" wurde der Spencers musikalischer der auf Single in einen 3:28 und Retro-Neigung zunehmend 5:40 Minuten langen Part I und kritisch gegenüberstand, II gegliederte Song in den Staasich als alleiniger Komponist ten anstelle von "When You Say" aber gleichwohl überfordert und "My Dream" auf die LP gefühlte (und obendrein in seinommen und bei der Gelegenheit nen Liedtexten erste menauch noch die Abfolge der Titel tale Probleme andeutete), verändert. Für die kommenden fand schließlich in Kirwan Jahrzehnte wurde diese Kompi"Man Of The World" – Fleetwood Mac, v.l.: Fleetwood, Spencer, Green, Kirwan, McVie die erhoffte Unterstützung. deutsche Single von 1969 lation zur Standardausgabe. Seite

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THEN PLAY ON

Nicht weniger als siehaben auch die Armfield-Erben, die gegen ben Tracks von THEN die Verwendung der Malerei Klage erhoPLAY ON stammten aus ben, was dazu führte, dass die LP 1970 Seite 1: Kirwans Feder, während im UK kurzzeitig in einer schwarzen Hülle 1. "Coming Your Way" (3:47) Spencer sich praktisch mit Minimalinfos in weißer Typo erschie2. "Closing My Eyes" (4:50) kaum an den Aufnahmen nen ist. Jedoch konnte diese Kontroverse 3. "Fighting For Madge" (2:45) beteiligt hatte. Dennoch rasch beigelegt werden. Kleine Anekdote: 4. "When You Say" (4:22) spielte er fünf Songs – Heute befindet sich das Bild im Besitz des 5. "Show-Biz Blues" (3:50) "Jeremy's Contribution Drummers. 6. "Under Way" (3:06) To Doo-Wop”, "Every7. "One Sunny Day" (3:12) day I Have The Blues”, Am 24. Januar 1970 wurden Fleetwood Seite 2: THE VAUDEVILLE YEARS (1998) "Death­Bells”, "(Watch Mac von den Lesern des „New Musical Ex8. "Although The Sun Is Shining" (2:31) Out For Yourself) Mr. Jones” und "Man Of Action” – für eine press" zur besten britischen Bluesgruppe 9. "Rattlesnake Shake" (3:32) mit "The Milton Schlitz Show" betitelte EP ein, die als Beilage des Jahres 1969 gewählt, und auch in eini10. "Without You" (4:34) zum Album geplant war. Die teils recht fies geratenen Parogen anderen Kategorien belegte die Band, 11. "Searching For Madge" (6:56) dien auf Ricky Dean, Alexis Korner, Lightnin’ Hopkins, die nach den Beatles und Rolling Stones, vor12. "My Dream" (3:30) fiktive Psychedelic-Rock-Band The Orange Electric Squitters dere Ränge. Das war einerseits eine Folge 13. "Like Crying" (2:21) (wohl eine Anspielung auf The Electric Prunes) und John Mader Erfolgs-LP THEN PLAY ON, anderer14. "Before The Beginning" (3:28) yall wurden aber letztlich von der Plattenfirma abgewiesen. seits des Single-Krachers "Oh Well" – am 4. Track 1, 4, 7, 8, 10, 12, 13: Danny Kirwan; Zu Gehör bekamen Fans sie erst 1998 auf der von Receiver Track 2, 5, 6, 9, 14: Peter Green; Track 3: Mick Fleetwood; Oktober 1969 ein Platz 2 in den UK-Charts. Track 11: John McVie Records aufgelegten Doppel-CD THE VAUDEVILLE YEARS, Als sich der Ruhm dann aber mit unsägdie auch einige bis dahin unveröffentlichte Aufnahmen für THEN PLAY ON lichen Drinks und Drogen mischte, hielt aber auch die Paranoia Einzug ins präsentierte, darunter die "Madge Sessions" in voller Länge. Bandgefüge. Nach Erscheinen von "The Green Manalishi (With The Two-Prong Crown)” am 23. Mai 1970, dauerte es nicht mehr lange, bis Green ausstieg. Das Fleetwood Macs dritte LP, am 4. Oktober 1969 in den UK-Charts auf Platz 6, Roundhouse-Konzert in London, fünf Tage später, steht für seine letzte offiziklang so abwechslungsreich wie kohärent und betörte mit swingenden Latinoelle Performance mit Fleetwood Mac. Green, vom Musikbusiness angewidert, Rhythmen ("Coming Your stellte seine erheblichen Way"), wunderbaren BalEinnahmen in Frage. Zudem laden ("Closing My Eyes", hatte der hemmungslose "When You Say", "Although LSD-Konsum (ähnlich wie The Sun Is Shining", „With­ bei Brian Wilson von den out You"), rollenden JamBeach Boys) tiefgreifende sessions ("Fighting For Folgen auf seine Psyche, Madge", "Searching For bis hin zur diagnostizierten Madge"), versonnenem Schizophrenie. Fatal, dass Blues ("Show-Biz Blues”, Spencer Anfang 1971 und Außen- und Innenhülle von THEN PLAY ON "Like Crying”, "Before The Beginning"), Kirwan Ende 1972 ebenfalls innerlich gebrochen waren; der eine suchte sein reizvollen Instrumentals ("Under Way”, Heil in der Sekte Children Of God, der andere rutschte bis in die Obdachlosigkeit "My Dream"), donnerndem Blues Rock ab. Einzig Fleetwood und McVie ("One Sunny Day”, "Rattlesnake Shake"). hielten die nach ihnen benannte Die Arrangements der Stücke mit ihren Band, für die bis heute nahezu ätherisch ineinander verwobenen Gitar20 Musiker aktiv waren, über alle rensalven über pulsierenden Bassläufen Krisen und Probleme hinweg am und treibenden Drumgrooves tönten Laufen. Und das mit dem allseits entschieden neu und waren stilistisch anbekannten Ergebnis: Ihre elfte spruchsvoll. Ähnlich exquisit wie die MuEinspielung, die Pop-orientierte sik fiel die von Terence Ibbott designte LP RUMOURS von 1977, verkaufte "Oh Well" – deutsche Single von 1969 Verpackung von THEN PLAY ON aus. Das bisher über 40 Millionen Exemfing an mit dem bei William Shakespeare plare weltweit, ist damit eines der am meisten verkauften Musikalben aller geborgten Titel aus der Komödie „Twelfth Zeiten und machte die Bandmitglieder zu Superstars. Night Or What You Will" / Letzte Bemerkung: Mit der Armfield-Reproduktion „D reikönigs­ Armfield-Selbstportrait von 1901 auf dem Cover gehört THEN PLAY ON in die Reihe abend oder Was ihr wollt", wo Orsino, der Herzog der Alben, für deren Gestaltung klassische Malevon Illyrien, gleich im ersten Satz bekundet: „If reien herangezogen wurden. Weitere denkbare Beimusic be the food of love, play on” / „Wenn Muspiele aus dem Jahr 1969 sind The Jeff Beck Groups sik die Nahrung der Liebe ist, so spielt fort." ErBECK-OLA mit „Der Hörraum" von René Magritte lesen war auch das äußere Gatefold-Cover mit der sowie die selbst betitelten LPs DEEP PURPLE mit Reproduktion einer Arbeit einem Ausschnitt aus „Der Ganz in Schwarz: des englischen Künstlers Garten der Lüste" von "The Green Manalishi", THEN PLAY ON Maxwell Ashby Armfield Hieronymus Bosch und deutsche Single von 1970 (1881–1972). Beeinflusst von der sogenannten ArtsMOTT THE HOOPLE mit den „Reptilien" von M.C. And-Crafts-Bewegung, die als ein Wegbereiter für Escher. Fleetwood Mac setzten auf diese Form der den Jugendstil gilt, idealisierte er in seinem Werk Produktverpackung 1987 noch einmal für TANGO­IN die dekorativ geschwungene Linie, den flächenhaft- Rhinos authentische LP-Neuauflage von 2015 THE NIGHT. „Hommage an Henri Rousseau" widmete floralen Dekor sowie die pure Farbenpracht. Das Wand- mit dem UK-Original-Tracklisting; deren CD der australische Künstler Brett-Livingston Strong dem von 2013 bietet die Singles "Oh Well" und bild vom zurückblickenden nackten Reiter auf einem französischen Maler der Naiven Kunst, dessen Bild "The Green Manalishi" als Bonus. vorwärts galoppierenden Schimmel – einst für die Aus„Die Schlangenbeschwörerin" er neu interpretierte. Urschmückung eines Esszimmers in einer Villa entstanden, wie das Magazin „The sprünglich hing es in Strongs Haus – bis zum Kauf durch Lindsey Buckingham Countryside" bereits im Februar 1917 berichtete –, erregte die Aufmerksamkeit (1949), der 1975, zusammen mit Stevie Nicks (1948), bei Fleetwood Mac einvon Mick Fleetwood, der damit das Album ideal symbolisiert sah. Hingeschaut gestiegen war. GoodTimes 5/2019

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Von Philipp Roser

Jeanne d’Arc aus deutscher Perspektive Vor 50 Jahren hat Sänger/Gitarrist Frank Bornemann in Hannover die Prog-Rock-Band Eloy gegründet. Ob Zufall oder nicht, zum Jubiläum erscheint das Opus magnum der Gruppe: der zweite Teil von Bornemanns so ambitionierter wie gelungener historischer Rockoper über die französische Nationalheldin Jeanne d'Arc mit dem Titel THE VISION, THE SWORD AND THE PYRE (PART II).

Mein Herz hat geblutet, meine Frau und ich waren zutiefst erschüttert.

Warum hat sich die Veröffentlichung von THE VISION, THE SWORD AND THE PYRE (PART II) verzögert? Wir hatten ganz am Ende technische Probleme. Die Festplatte, auf der die Aufnahmen gespeichert waren, ist abgeschmiert. Natürlich hatten wir Backups, aber eben nicht auf dem aktuellsten Stand – wir mussten die letzten Parts, die wir eingespielt hatten, noch einmal aufnehmen.

Du hast fünf Jahre deines Lebens in das Wahnsinnswerk oder Werk eines Wahnsinnigen gesteckt ...

Foto: © Kate Cymmer

Wer heutzutage so etwas macht, der muss wirklich getrieben sein, ein Wahnsinniger. Das nehme ich auf mich. Das war ich ja auch, das wollte ich mit aller Gewalt machen. Das habe ich eigentlich schon in den 90er Jahren gewollt, es ging immer nur nicht wegen der Sachzwänge. Ich musste ja Geld verdienen, um das Horus Studio, das ich vor vier Jahren abgegeben habe, am Laufen zu halten. Wenn man an so vielen Rädern dreht, kann man sich einer Sache nicht mit Haut und Haaren widmen.

1990 soll es ein Schlüsselerlebnis in Notre Dame gegeben haben, das dich überhaupt dazu gebracht hat, dieses Projekt zu machen?

Wir haben unseren Hochzeitstag in Paris gefeiert, waren dort unterwegs und hatten uns die Kathedrale angeschaut, als es heftig zu regnen begann. Also sind wir noch mal rein in Notre Dame. Dort lief eine Frau im weißen Gewand herum, und als sie den Mund aufSeite

machte, war der erste Satz „My name is Jeanne" – das erinnerte mich an POWER AND THE PASSION von 1975 und den Song "Love Over Six Centuries". Dann war da ein Mütterchen, das Zettel verteilte – ich nahm einen mit und ließ ihn mir dann daheim übersetzen, weil ich zu der Zeit noch kein Französisch sprach. Es stellte sich heraus, dass das Sätze waren, die Jeanne d’Arc vor dem Inquisitionstribunal gesagt hatte. Ich wusste über Jeanne d’Arc fast nichts, nur dass sie im Mittelalter eine Armee angeführt hatte und auf den Scheiterhaufen musste. Jedenfalls sind wir natürlich in der Kathedrale herumgewandert, in der in jeder Nische ein Kardinal liegt, umgeben von 1000 Kerzen. Ganz hinten in der letzten Nische stand eine Jeanne-d’Arc-Statue, und da waren nur ganz wenige Kerzen – dabei ist sie die Nationalheldin! Wir haben ein paar aufgestellt, und ab da habe ich mich mit dem Thema befasst.

Ich habe auch intensiv recherchiert, bevor ich mich an Teil 2 gemacht habe – ich dürfte heute zu den profundesten Jeanne-d’Arc-Experten gehören.

Ein Deutscher befasst sich nicht nur musikalisch mit der französischen Nationalheldin?

So ein Projekt wie die Rockoper kann nur jemand von außen machen, zumal ich sehr viel Wert auf korrekte Details gelegt habe. Bruno hat mir geraten, vorsichtig und zugleich mutig zu sein. Denn Jeanne wird in Frankreich von fast allen vereinnahmt – politisch vom Front National, von der katholischen Kirche, die aber nicht die Rolle wie in Deutschland spielt.

Eloy-Liveproduktionen sind aufwendig – wie sieht's denn mit einer eventuellen konzertanten Umsetzung aus?

In Deutschland wäre es wohl kaum finanzierbar. Ich bin aber optimistisch, es in Frankreich umsetzen zu können. Dort gibt es Fördermittel des Staates und anderer Institutionen – ich bin inzwischen ja auch politisch gut vernetzt, und Präsident Macron ist Du hast dich jahrelang in die ein großer Jeanne-d’Arc-Fan. Eine Geschichte Jeanne d’Arcs verHauptdarstellerin habe ich übrigens bissen? schon gefunden: Sie heißt Jeanne Kann man so sagen. Von dem Tag und kommt aus dem Dorf, aus an ging sie mir nicht mehr aus dem die historische Jeanne auch dem Kopf, und ich habe irgendstammte! Und dann ist das Ganze wann den Song "Jeanne d’Arc" auch eine Frage des Timings, weil geschrieben. Als ich im Urlaub ein die Eloy-Mitglieder beruflich ja alle Buch über sie las, stellte ich fest, sehr eingespannt sind. Klaus-Peter dass der Song es inhaltlich genau Matziol (b) ist Geschäftsführer der traf. Ich habe Historiker getroffen, renommierten Konzertagentur Peter war bei den Jeanne-d’Arc-Festen Eloy 1977 Rieger, Michael Gerlach (keys) lebt in Orleans, habe viele Leute kenin Berlin, ist inzwischen Pensionär, hat aber bis vor nengelernt, bin Mitglied des Freundeskreises des kurzem einen großen Pflegedienst betrieben. Aber wie Centre Jeanne d’Arc geworden. Der Mann, der mir gesagt, ich bin sehr viele Türen aufgemacht und Kontakte vermittelt hat, zuversichtlich, dass i Eloy-Discographie in war Bruno della Chiesa, der heute Harvard-Professor n GoodTimes Edition Discographie es klappen wird. ist und damals für die hohe Politik gearbeitet hat. © Pressefoto

Frank, du hast schon 1975 mit Eloy von den "Bells Of Notre Dame" gesungen – wie ist es dir gegangen, als du die Bilder der brennenden Kathedrale im Fernsehen erlebt hast?

Vol. 1 – siehe Shop Seite 31

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Die Jazz-Bitch

Pressefoto: © Jill Furmanovsky

Chrissie Hynde

ch, Chrissie, wie sehr wir dich lieben – für Courage, Engagement und herrlich bösartige verbale Ausfälle! Die 1951 ins Leben gefallene Sängerin, Texterin und Vorzeigefrau, geboren in Ohio, ab 1974 in London und seit längerem wieder in ihrer Heimat zu Hause, war seit Gründung ihrer Band Pretenders vor über vier Dekaden eine der wenigen Ladys im phallokratischen Rock'n'Roll-Biz, für die Gleichberechtigung eine Selbstverständlichkeit bedeutete, die Gift und Galle spucken konnte, wenn es um soziales und politisches Engagement ging, ohne dabei den Humor zu verlieren, und die auch mit harten Schicksalsschlägen, wie etwa dem Tod von gleich zwei Gründungsmitgliedern ihrer Band, so sensibel wie souverän umgehen konnte. „Ich bin eine Bitch”, stellt die spindeldürre Dame mit dem energischen Zug um die Lippen gleich zu Beginn unseres Interviews fest, „aber nur durch meine Härte habe ich all die Jahre überlebt. Also Vorsicht”, warnt sie, „ich werde rasch ungeduldig – und unfair!”

Anlass für das Gespräch ist die Veröffentlichung des Albums VALVE BONE WOE. Es ist eine für Hynde-Verhältnisse äußerst ungewöhnliche Scheibe, sie enthält 14 Lieder, ausschließlich Coverversionen. In der Songwriter-Riege befinden sich Ikonen wie Brian Wilson, Frank Sinatra, John Coltrane, Nick Drake oder Ray Davies von den Kinks sowie andere Hochkaräter. Die Platte wurde – daher auch der

Titel – mit dem Valve-Bone-Woe-Ensemble in den Londoner Air Studios eingespielt. Ausschlaggebend für die Produktion war die Aufnahme eines Tracks mit Frank Sinatra für dessen zweites Duettalbum aus dem Jahr 1994. „Diese Begegnung mit Frank hat mich nachhaltig beeinflusst", gesteht Hynde. „Immer wieder habe ich darüber sinniert. Und mich schließlich zu meiner neuen Arbeit durchgerungen. Es war ein echter Kampf, denn eigentlich habe ich als leidenschaftliche Rocksängerin kein allzu großes Interesse, mich in andere Musikgenres zu begeben. Allerdings bin ich mit Jazz und Blues aufgewachsen, habe eine kleine Schwäche für diese Genres. Ich beklage mich auch öfter darüber, dass innerhalb der populären Musik von heute nicht mehr allzu viel Wert auf gute Melodien gelegt wird. Dementsprechend habe ich mich dieses Mal verstärkt auf Harmonien konzentriert. Zudem besitze ich auch ein Faible für Coverversionen. Mich fasziniert es seit jeher, Lieder zu interpretieren, die ich nicht selbst geschrieben habe. In den 60er Jahren wurde der Jazz vom Rock'n'Roll abgelöst. Aber der langsame Verfall der Rockmusik in den letzten Jahren scheint ein neues Interesse am Jazz geweckt zu haben. Er ist für mich die kreativste und innovativste Musikform des 20. Jahrhunderts. Auf diesen Zug springe ich nur zu gern auf!" Michael Fuchs-Gamböck

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Francis Rossi Die Schatztruhe wird immer größer­ BACKBONE hat – zumindest für die Status-Quo-Welt – historische Bedeutung: Es ist das erste (elektrische) Studiowerk seit acht Jahren (QUID PRO QUO) und zugleich das erste von inzwischen 31 Studio-Alben seit der Gründung 1965 ohne Rick Parfitt. Über die Entstehung berichtete Bandleader Francis Rossi im GoodTimes-Interview.

Fotos: © ear Music; Tina Korhonen

Francis, im Februar hast du erzählt, dass ihr am Sammeln von Songs wärt – ­danach hast du viel Zeit im Studio zugebracht? Kann man so sagen. Wobei ich sagen muss, dass es mir viel Freude bereitet hat, mit den anderen an diesem Album zu arbeiten – ich musste halt die Entscheidungen treffen. Mir schwebte vor, dass es irgendwie anders und zugleich doch das Gleiche sein sollte. Ich habe verschiedene Aufnahmetechniken aus­probiert, bin auch zu solchen zurückgegangen, die wir früher verwendet haben. Die Jungs kamen zu mir ins Studio, und jeder hat seine Parts eingespielt. Auch wenn viele Leute über Computer in der Musik schimpfen – mit ihrer Hilfe kann man Teile hin- und herschieben. Früher mit den Multitrackbändern war das viel umständlicher. Wenn ich Richie zum Beispiel zeigen wollte, was ich an seinen Vorlagen verändert hatte, konnte ich das so problemlos tun und zugleich die ursprüngliche Fassung vorspielen. Du sagst, es sollte anders und doch ähnlich sein – kannst du das an einem Beispiel verdeutlichen? Der erste Song, den ich aufnahm, war "Waiting For A Woman”. Ich sagte meinem Toningenieur: „Ich will nicht, dass es klingt wie all unsere bisherigen Platten!" Ich habe ganz bewusst einen Song an den Anfang gesetzt, der die Hörer erst mal aufhorchen lässt, vielleicht auch verwirrt, weil er eben nicht Quo-typisch ist! Deswegen gibt es anfangs keine knackig sägenden Gitarren! Du hast bei unserem letzten Gespräch auch angedeutet, dass du vorhättest, etwas am Gitarrensound zu verändern – was kam dabei heraus? In den letzten 25 Jahren hatten die Gitarren eine bestimmte harmonische Verzerrung, die letztlich nichts anderes war, als dass die Töne komprimiert wurden, Seite

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die Toningenieure und Produzenten eine bestimmte Kompression einsetzten. Damit sollte der Sound wie bei vielen anderen Acts auch auf höchstmögliche Radiotauglichkeit getrimmt werden. Dabei blieben allerdings einige Höhen und vor allem Tiefen auf der Strecke, auch beim Bass. Das habe ich abgestellt – deswegen schlagen die Pegel bei der optischen Darstellung auch deutlich mehr nach oben und unten aus. Als Max Vaccaro, der Boss unserer Plattenfirma, ins Studio kam, spielte ich ihm die ersten Playbacks vor, und plötzlich sagte er: „Man hört ja, wie sich die Luft in den Tom-Toms bewegt!" Das hört man zwar nicht unbedingt sofort, wirkt sich aber auf das Gesamtklangbild aus. Es klingt nicht mehr, als ob die Drumsticks nur vorne am Rand anschlagen. Du hast selbst produziert ... Es gab und gibt immer diese Einflüsterungen, man solle diesen oder jenen Produzenten oder auch Toningenieur nehmen, weil der gerade mehrere Erfolgs­alben betreut hat. Aber niemand schlägt jemanden vor, der gerade bei weniger erfolgreichen Alben an den Reglern gesessen hat. Dabei hat auch jeder Erfolgsproduzent schon Flops erlebt, Platten gemacht, die nicht funktioniert haben. Denke nur an Mutt Lange und AC/DC. BACKBONE vereint Elemente aus allen Schaffensphasen der Band ... Das hat sich so ergeben. Die Jungs hatten keinerlei Vorgaben für die Song­ ideen, die sie anschleppten. Man kann es ohnehin niemals allen recht machen. Es gab immer heftige Reaktionen auf das, was wir gemacht haben. Das hat uns aber nur noch enger zusammengeschweißt – heute sind wir eine verschworene kleine Einheit! Sicher hassen uns Leute, weil wir weitergemacht haben, weil sie denken, ich hätte versucht, Rick zu ersetzen – sie vergessen, dass es Rick war, der Richie hier mit hereingebracht hat! Sie vergessen, dass Rick damals John Edwards hereinbrachte – das war nicht ich! Wir sind damals beschimpft worden, als wir uns von Alan Lancaster und John Coghlan trennten. Es sind viele starke Songs auf dem Album – ihr werdet ein Problem haben, sie live zu präsentieren ... Nein, überhaupt nicht! Wir spielen schon zwei, die richtig gut funktionieren: "Backbone" und "Backing Off”. Richies Song ("Get Out Of My Head") wird richtig schwierig – er kann es singen, ich würde dabei zusammenbrechen (lacht). Ich denke, dass wir nächstens fünf neue Songs im Set haben werden. Ich meinte nicht die Umsetzbarkeit auf der Bühne, sondern vielmehr, dass ihr ohnehin schon so viele Songs habt, auf die die Fans hoffen … Das ist intern schon schwierig, weil jeder noch diese oder jene Nummer gerne spielen würde. Im Augenblick gibt es eine, die wir herausnehmen können, aber wir können höchstens drei reinnehmen – außerdem rede ich gerne ein bisschen zwischendurch, ein bisschen (grinst), wie jeder andere auch. Aber fünf sind das Ziel. Dann spielen wir eben noch etwas länger, so lange, wie ich das in meinem Alter noch schaffe! Aber bestimmte Nummern müssen einfach sein – ich kann mir nicht vorstellen, "Beginning Of The End", "Oriental", "Hold You Back", ­"Caroline", "In The Army" nicht zu spielen! n

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Richie Malone

In den Fußstapfen Rick Parfitts Seit 2016 ist der irische Gitarrist und Sänger Richie Malone mit Status Quo unterwegs – erst als Vertretung, dann als Nachfolger von Rick Parfitt. Erstmals war der 33-Jährige – wie auch Drummer Leon Cave – nun mit der Band im Studio und steuerte auch Songs zum neuen Album BACKBONE bei. Beim Gespräch in München stellte er sich den GoodTimes-Lesern ausführlicher vor. Ist es das erste Mal, dass du so viele Interviews in Serie geben musst? Als ich zu Quo stieß, musste ich schon ein paar geben, und zurück in Irland hatte ich dort auch viele Journalistenfragen zu beantworten. Auch ansonsten mache ich in Irland viel Promotion für die Band. Aber so geballt wie im Augenblick war es noch nie.

Du arbeitest aber immer noch? Stimmt, ich bin Audio-visual Engineer, habe früher unterschiedlichste Anlagen bei großen Firmen installiert, ehe ich ins Büro, sprich Management wechselte. Seit dem Anruf von Quo versuche ich, beides unter einen Hut zu bringen. Ich muss gestehen, dass ich froh um den Job bin, denn er hält mich geerdet. Und ich kann mir meine Arbeit einteilen, muss nicht stänStatus-Quo-Discographie in dig präsent sein. GoodTimes Edition Discographien Vol. 8 – siehe Shop Seite 31 Deine Töchter halten dich ebenfalls geerdet? Absolut (lacht) – es ist harte Arbeit, die aber vor allem meine Partnerin Jessica trifft. Kurz vor dem Quo-Anruf hat unsere große Tochter Verstärkung durch Zwillinge erhalten.

Foto: © ear Music; Tina Korhonen

Du bist aus Dublin und hattest dort eine Band namens Raid? Das ist richtig. Und wie bei vielen jungen Bands war es so, dass wir ein paar eigene Nummern spielten, einige Coverversionen – und ja, wir hatten auch Quo-Songs im Repertoire, waren aber keine Quo-Coverband, wie irrtümlich geschrieben wurde. Was aber noch nicht so bekannt ist, ist die Tatsache, dass ich meine Gitarre an den berühmt-berüchtigten Nagel gehängt und das Musikgeschäft aufgegeben hatte, ein paar Wochen, bevor Rhino Edwards bei mir anrief, ob ich Interesse hätte, bei Status Quo mitzumachen. Ich pendelte damals ja zwischen der Musik und meinem Job.

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Wie bist du damit klargekommen, in so große Fußstapfen treten zu müssen? Heute empfinde ich es gar nicht mehr so. Wir haben inzwischen 140, 150 Shows gespielt, on the road habe ich viel Ablenkung. Wichtig war, dass ich Rick und Francis vorher schon kannte, mit den Songs schon vertraut war. Und Francis sagte, ich solle Rick nicht imitieren, sondern mein Ding machen. Aber ich muss gestehen, anfangs spürte ich schon Druck, schließlich wusste ich, dass ich die Show mit "Caroline” eröffnen, die Intros von "Whatever You Want” und "Hold You Back” spielen würde – und ich bin vorher nie vor so vielen Leuten auf der GoodTimes 5/2019

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Was hast du denn zum neuen Album beigesteuert? Ich habe Francis zwei Songs gegeben, "Get Out Of My Head” ist auch auf dem Album. "Face The Music” haben wir ebenfalls eingespielt, es wird wohl als Bonustrack zu hören sein. Ich empfinde es als Ehre, denn es ist gar nicht so einfach, mit einem Song anzukommen, der es auf ein Status-Quo-Album schafft. Bei "Get Out Of My Head” hat Francis mich gedrängt, die Nummer selbst fertig zu machen, weil er fürchtete, dass sie nicht funktionieren oder ganz anders enden könnte, wenn er sich einmischen würde. Beim zweiten Song habe ich bewusst versucht, ein Pop-Rock-Stück im typischen Quo-Stil zu schreiben – ich denke, es hat einen recht eingängigen Chorus und ist ziemlich kommerziell. Wie ist die Arbeit an BACKBONE denn gelaufen? Wir haben Anfang 2018 begonnen, Songvorschläge zu machen, haben das ganze Jahr über damit verbracht, alles zusammenzutragen. Francis hat sich alles im Studio vorgenommen und gecheckt, was funktioniert und was nicht. Er hat uns dann die Resultate seiner Arbeit zugeschickt, wir haben gegebenenfalls daran herumgebastelt, und jeder kam zu Francis ins Studio, um mit ihm seine Parts einzuspielen. Ich habe beispielsweise viel Zeit damit verbracht, die Gesangsparts aufzunehmen. Philipp Roser

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Foto: © Christie Goodwin

Du kanntest die Bandmitglieder schon vorher? Ja, deswegen hat mich Rhino ja auch angerufen. Ich habe Status Quo 1999 zum ersten Mal live gesehen. Das war auch das erste Konzert, das ich erlebte. Ich stand vor allem auf Rick Parfitt, ich mochte seinen Stil, wie er sich auf der Bühne bewegte. Irgendwann lernten wir uns auch kennen, Rick lud mich backstage ein, später auch zu Soundchecks – im Internet gibt es ein Video von uns, ­„Richie meets Rick”. Natürlich habe ich davon geträumt, mal in einer berühmten Band zu spielen, aber nie von Status Quo, denn dann hätte ich dort ja jemanden ersetzen müssen. Ich konnte ja nicht ahnen, dass es mal dazu kommen würde. Ich bin aber froh, dass ich Ricks Segen habe. Er hat öfter mal Witze gemacht, wenn er uns bei Soundchecks besuchte: „Richie, ich gehe um neun Uhr zum Bus, und du musst auf die Bühne." Bei unserem letzten Telefongespräch sagte er: „Du machst es wirklich gut – wir sehen uns im neuen Jahr!" Das er leider nicht mehr erlebte.

Bühne gestanden. Von daher war ich anfangs nervös, aber die Jungs, vor allem Leon Cave, der ja in meinem Alter ist, haben mir sehr geholfen. Und mittlerweile ist es so, dass ich nicht mehr bei jeder Show an Rick denken muss. Es ist aber eine Ehre, Ricks Lieder zu singen – zumal er sehr enttäuscht gewesen wäre, wenn wir 2016 aufgehört hätten.

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25 Jahre

Erfolgsstory aus der privilegierten Provinz" " Von Philipp Roser

Fotos: © Ruf Records

Thomas Tom" Ruf stammt zwar aus dem Schwarzwald, lebt mit seiner Familie aber " schon lange im thüringischen Lindewerra. Von dort aus hat er im letzten Vierteljahrhundert Ruf Records zu einem der international angesehensten und erfolgreichsten Blueslabel entwickelt. Zum 25-jährigen Bestehen zog er für GoodTimes Zwischenbilanz. Du hast Ruf Records vor 25 Jahren gegründet, um deinem Tom Ruf und Mike Zito Freund Luther Allison die Veröffentlichung eines Albums zu ermöglichen? Ja, wir waren anfangs eine „Luther Allison Firma", die sich für ihn um Booking, Promotion und Verlag gekümmert hat und später sein Plattenlabel wurde. In seinem Todesjahr 1997 standen wir vor der Wahl: aufhören oder durchstarten und neue Künstler signen? Wie einfach oder schwierig ist es, ein solches Label aus der musikalischen Provinz zu steuern? Ich denke, Provinz ist eine bewusst gesteuerte Negativbezeichnung. Ich halte die deutsche Provinz eher für ein Paradies und die globalisierten multikulturellen Großstädte – die sich weltweit mit denselben Brands und Franchises immer ähnlicher werden und angeblich von den „besseren/ fortschrittlicheren Leuten" bewohnt werden – für aggressive Problemherde mit sinkender Lebensqualität. Ich wohne in einer Kleinstadt, wo ich mit RSB und US-Partner Ira Lesslie beim am Wochenende wegfahren kann, Louis Armstrong Award New York ohne das Haus abzuschließen. Wenn ich am Montag wiederkomme, ist alles noch an seinem Platz, und mein Nachbar hat während meiner Abwesenheit meine Blumen gegossen. Ich lebe ohne Angst – warum soll das rückständig sein? Und geschäftlich? In Bezug auf meine Musikaktivität aus der deutschen Provinz heraus muss ich sagen, am schwersten war es, in den USA Fuß zu fassen. Besonders wenn es darum geht, europäische Künstler zu vermarkten. Auch haben mich die amerikanischen Labels lange als unliebsamen fremden Konkurrenten wahrgenommen. Das hat sich dann etwas gelegt, weil Ruf nicht versucht hat, ihnen ihre Blueskünstler abzujagen, sondern eigene junge, unbeschriebene Crossover-Musiker zu signen und aufzubauen. Oder Künstler, die in den USA keiner haben wollte wie damals Walter Trout. Siehst du dich vor allem als Talentsucher und Förderer? Vor allem als Förderer. Die Talente entdeckt meist ein anderer, der sie zu uns bringt. Ana Popovic wurde von Bernard Allison empfohlen, Mike Zito von Walter Trout, Samantha Fish von Mike Zito. Oft rufen auch Festivalpromoter oder MeSeite

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dienvertreter an, die irgendwo auf der Welt jemanden gesehen haben. Wenn’s interessant klingt, fahre ich hin und checke die Talente selber aus. Wir haben inzwischen unsere Top-Spione weltweit gestreut im freiwilligen Einsatz für die gute Sache (schmunzelt). Du hattest namhafte Künstler wie Trout, Savoy Brown oder Coco Montoya, die dann weitergezogen sind – ärgert so etwas? Beziehungen nutzen sich manchmal ab, und dann sieht das Gras auf der anderen Seite des Zaunes viel grüner aus. Das ist menschlich. Oder es kommen Leute, die mit gro­ ßen Schecks wedeln wie bei Trout oder Savoy Brown. Das Musikbusiness ist ein Geschäft, und Künstler wollen Geld verdienen. Allerdings bin ich stolz darauf, mit allen ein freundschaftliches Verhältnis zu pflegen, auch nach dem Abgang. Und es hat bis dato keiner geschafft, nach Ruf anderswo mehr Platten zu verkaufen. Einige kommen auch wieder zurück, nachdem sie ihre Erfahrungen mit anderen Partnern gemacht haben, wie Bernard Allison, Dana Fuchs oder Big Daddy Wilson. Du hast auch eigene Marken" wie den Blues Caravan oder die CD/DVD-Serie " Songs From The Road" geschaffen – wie kam's? " Der Blues Caravan entstand aus der Not heraus, ein Vehikel zu entwickeln, mit dem man junge Talente aufbauen kann. Ohne den Blues Caravan könnten wir keine oder nur wenige Newcomer unter Vertrag nehmen. Platten verkaufen wir nur von Künstlern, die viel arbeiten, sprich touren. Neue Künstler, die keiner kennt, können nicht arbeiten, weil kein Club sie buchen kann, da keine Leute kommen, wenn sie unbekannt sind. Zumindest nicht für eine ordentliche Gage, die die Produktionskosten einer Blues Caravan 2019 Tour decken können. So entstand die Tourmarke Blues Caravan – der Caravan zieht Leute an, weil es jedes Jahr eine gute Show ist, egal wer die Künstler sind. So kann ich Unbekannten eine Starthilfe geben. Manche lernen danach, selbstständig weiterzuarbeiten, weil eine Nachfrage entsteht, andere verschwinden wieder, weil ihnen der Job außerhalb der Bühne zu aufwendig ist oder sie das Talent dazu nicht haben. „Songs From The Road" war eine Marketingüberlegung zu einer Zeit, als alle noch versuchten, Musik im DVD-Format zu verkaufen. Aber niemand hat Zeit, sich die vielen Konzert-DVDs anzusehen. Mit der quasi kos­tenlos beigelegten CD hat man noch was fürs Auto. Inzwischen machen fast alle Firmen dieses Format. Ich sage nicht, sie haben uns kopiert – wir waren einfach eine der ersten Companies, die das gemacht haben. Dieses Format hat sich inzwischen durchgesetzt. Manche Künstler wollen nicht unter „Songs From The Road" laufen, aber mit Überzeugungsarbeit – dann verkaufen zwei Marken das Produkt: einmal die Künstlermarke und zusätzlich die Serienmarke – klappt das meistens ... n

Music from the 60s to the 80s


Dirk Darmstaedter Es ist alles Musik D

irk Darmstaedter ist sehr entspannt, was seinen eher überschaubaren ­Bekanntheitsgrad in der Öffentlichkeit betrifft. Ach was, der Mann ist ganz allgemein entspannt! Und das hört man der Musik des 54-jährigen Hamburgers bei jeder Note an. Aber wer ist dieser Bursche mit dem sperrigen Nachnamen? Zumindest den Über-40-Jährigen sollte der Schlaks mit dem verschmitzten Grinsen noch ein Begriff sein: Darmstaedter gründete 1988 mit vier Spießgesellen die Band The Jeremy Days. Gleich zu Beginn seines Einstands in der Öffentlichkeit feierte der Fünfer beeindruckende Erfolge bei Radio-Einsätzen wie in den Charts mit herrlich harmonischen, an den Sound der Beatles oder David Bowies angelehnten Songs namens ”Are You Inventive?”, ”Brand New Toy” oder ”Rome Wasn’t Built In A Day”. Auch die ersten vier Alben des Quintetts enterten die nationale Hitparade. Nur das letzte Werk von 1995, PUNK BY NUMBERS, verfehlte die offizielle Verkaufsliste. „Doch das passierte völlig zu Recht”, meint Darmstaedter rückblickend, „denn zu diesem Zeitpunkt war die Luft raus, was die ursprüngliche Dynamik unserer Gruppe anging. Wir trennten uns im Anschluss an eine letzte Tour 1996 in Freundschaft und haben uns jetzt, einfach so, in alter Verbundenheit wieder zusammengerauft, werden ab dem 22. November gar eine kleine DeutschlandTour absolvieren. Mal schauen, ob sich darüber hinaus etwas unter der Flagge ‚Jeremy Days‘ tun wird. Ich habe keinen blassen Schimmer.”

© Pressefoto

Aktuell stehen für den Hanseaten Sologeschichten an, gerade ist STRANGE COMPANIONS erschienen, seine neue Scheibe unter eigenem Namen. Darm­ staedter veröffentlichte bereits ein Jahr nach dem Bandsplit seine erste Platte in Eigenregie. 2002 gründete er das alternative Plattenlabel Tapete Records. Dieses existiert bis heute, allerdings seit fünf Jahren ohne Mitwirken von Darmstaedter. „Ich wollte mich endlich wieder ausschließlich um meine Karriere als Musiker kümmern können”, erklärt der charmante Singer/Songwriter seinen Weggang von der eigenen Firma, „das war aber am Ende bei Tapete nicht mehr möglich. Mein Partner und ich fingen mit drei Bands an, die wir unter Vertrag hatten. Als ich ging, waren es über 40. Unter solchen Umständen konnte ich meine Künstlerkarriere vergessen.” Und Darmstaedter fügt hinzu: „Das Beste am Älterwerden ist, nein sagen zu können. Man ist sich mehr und mehr seiner Endlichkeit bewusst. Alles, was ich heutzutage tue, mache ich zu 100 Prozent aus Überzeugung! Oder zu 100 Prozent eben nicht. Am Ende meiner Zeit bei Tapete konnte ich nicht mehr so agieren, wie ich gern wollte. Zu viel Geschäft, zu wenig Kreativität. Deshalb musste ich mich von der Sache schweren Herzens befreien. Heute dreht sich in meinem Leben alles nur noch um Musik. Super!” Michael Fuchs-Gamböck


NICKY HOPKINS

Man hört nur die im Lichte Nicholas Christian Hopkins (1944–94) war besser bekannt als Nicky Hopkins. Dabei muss es eigentlich heißen: Der von den Stars verehrte Sessionpianist war den meisten seiner Hörer überhaupt nicht bekannt.

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u seinem 25. Todestag möge diese willkürlich zusammengestellte Auflistung an einige Arbeiten des Keyboarders erinnern: "Angie" und "She’s A Rainbow" von den Rolling Stones. Joe Cockers "You Are So Beautiful". Das Klavier auf "Matthew And Son", der ersten Top-Ten-Single von Cat Stevens, trug ebenfalls die leichtgängige und gleichzeitig ausdrucksvolle Handschrift von Londons meistgebuchtem Tastenvirtuosen. 1968 spielte Nicky Hopkins die Pianospur für die BeatlesSingle "Revolution" ein, das Honorar entsprach dem für Mitglieder der britischen Musikergewerkschaft üblichen Tariflohn. Später engagierten die einzelnen Beatles ihn gern für ihre jeweiligen Soloprojekte. Bei den Aufnahmen für "Imagine" achtete Yoko Ono streng darauf, dass John Lennon auf dem weißen Flügel spielte – und auf keinen Fall der musikalische Hilfsarbeiter Nicky Hopkins. 1987 hätte er als Keyboarder in Paul McCartneys Tourband mitspielen können, doch die Arbeit am Synthesizer war nicht sein Metier. Die meiste Anerkennung bekam er von den Rolling Stones. Als das Quintett 1968 den gesundheitlich bedingten Ausfall ihres Multi-Instrumentalisten Brian Jones verdauen musste, füllten mehrere Studiomusiker diese Lücke. Auf dem LP-Cover von BEGGARS BANQUET wird namentlich nur einer von ihnen erwähnt: „We are deeply indebted to Nicky Hopkins and to many friends.” Mal mit eleganter Zurückhaltung, dann wieder mit zupackender Tastenarbeit hatte der Pianist dem Album seinen Stempel aufgedrückt. Von der Art, wie sich der Pianist in "Sympathy For The Devil" hineinarbeitet bis hin zu den Stakkato-Schlussakkorden für "Salt Of The Earth" reicht die Ausdruckspalette des eigentlich nur als Begleitpersonal agierenden Hopkins. Höchst empfehlenswert: Julian Dawsons Nicky-Hopkins-Biografie Seite

Weil Jean-Luc Godard die "Sympathy For The Devil"-Session filmen ließ, wirkt Nicky Hopkins als verschüchterter Hammondorganist im Godard-Streifen „Eins plus Eins" mit. Stones-Biografen streiten sich darüber, ob er für diese Periode als vollwertiges Bandmitglied bezeichnet werden soll. Auf jeden Fall hatten Mick Jagger und Co. auch mal die Behandlungskosten für den seit seiner Kindheit ständig kränkelnden Musikerkollegen bezahlt. Obwohl Nicky Hopkins wegen seiner Gesundheits- und Suchtprobleme für eine feste Zusammenarbeit kaum geeignet war, bot Pete Townshend ihm einen Job bei The Who an. Jimmy Page wollte mit ihm die Yardbirds wieder flottmachen. Doch Nicky Hopkins begleitete lieber Nicky Hopkins am Klavier beim Woodstock-Festival

Jeff Beck und Rod Stewart auf den zwei stilbildenden Hard-Rock-LPs TRUTH (1968) und BECK OLA (1969). Er zog vom neblig trüben London in das sonnige Kalifornien und stieg bei der Psychedelic-Bluesband Quicksilver Messenger Service ein. 1969 nahm er mit

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Von Winfried Dulisch

Jefferson Airplane VOLUNTEERS und WOODEN SHIPS auf; beim WoodstockAuftritt der Hippie-Kult-Band stellte Airplane-Sängerin Grace Slick ihre Bandkollegen dem Publikum mit einem lapidaren „The regular guys … and Nicky Hopkins!” vor. Ein größeres Kompliment hatten ihm zuvor nur The Kinks gemacht. Für FACE TO FACE schrieb Kinks-Boss Ray Davies ein Loblied auf den Studiomusiker Nicky Hopkins: „He is a session man." Weil es sich so gut reimt, nannte er ihn sogar „a top musician". Als Nachweis seiner klassischen Ausbildung an der Royal Academy Of Music spielte Nicky Hopkins das Intro zum "Session Man" auf einem Cembalo. Beim "Sunny Afternoon" benutzte er das altenglisch verschroben klingende Harmonium. Zu seinen späteren Brot-und-Butter-Jobs gehören Aufnahmesitzungen mit dem Latin-Lover Julio Iglesias ("To All The Girls I’ve Loved Before”) oder Gary Moore ("Still Got The Blues”). Doch Hopkins wurde kein reicher Mann. Denn man hört nur die im Lichte. Die im Dunkeln hört man nicht. Weil sich der Tagelöhner Nicholas Christian Hopkins kaum Ansprüche auf nennenswerte Tantiemen erworben hatte, lebte der vergessene Sideman von der Hand in den Mund. Als er endlich von Filmmusikaufträgen glaubte leben zu können, starb er am 6. September 1994 in der StudiomusikerMetropole Nashville, Tennessee. 25 Jahre später ist er vielen Hörern immer noch unbekannt – auch unter seinem Künstlernamen Nicky Hopkins.

Music from the 60s to the 80s


HEART LAND AGAIN

TIM GRIMM

HEART LAND AGAIN TIM GRIMM

It is 2019. Singer/ songwriter Tim Grimm and The Family Band record Heart Land Again with new versions of songs from his first album Heart Land plus Staying In Love and Love More ; two extraordinary new songs. Available everywhere from September 27 onwards

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vocals & guitar vocals & harmonica bass acoustic & electric guitars, banjo, octave mandolin, vocals

guests hannah linn diederik van wassenaer

percussion fiddle

recorded, mixed and engineered by david weber airtime studios, bloomington, in mastered by chip reardon

cover lithograph “standing with horizon” by joop striker ink drawings by marley fischer design & layout by cara jean wahlers

A STRANGER IN THIS TIME tim grimm and the family band

the family band tim grimm jan lucas grimm connor grimm jackson grimm

Also available: A Stranger In This Time Incl. Gonna Be Great, The Hungry Grass

A STRANGER IN THIS TIME

tim grimm and the family band 1

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these rollin’ hills gonna be great so strong thirteen years black snake finding home hard road the hungry grass darlin’ cory over the waves over hill and dale

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timgrimm.com

©p 2017 tim grimm and cavalier music management © 2017 tim grimm and cavalier music management

the copyrights of these sound recordings and the artwork are owned by tim grimm and cavalier music management all rights reserved. made in e.c.

(Tim Grimm)

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album, and none of us could have imagined they’d become the musicians they are now. They both put their stamp on this new recording in numerous ways, and encouraged me to look afresh on several tunes. I still sing these songs – for me, they’re ‘keepers’ after all these years, and it brings me great joy to show them in a new light.”

A STRANGER IN THIS TIME tim grimm and the family band

“Twenty years ago, I recorded the first Heart Land. The songs were the result of falling in love again with the rural Midwest and its people. My wife Jan and I made a conscious choice to relocate from Los Angeles to an old 80 acre farm in south-central Indiana. In these 20 years, we have lost many of the characters in these songs, but they now ‘live’ every time I sing about them. Our sons Jackson and Connor were five and seven when I recorded the original

a stranger in this time tim grimm and the family band

The Turning Point Incl. King Of The Folksingers, The Lake

Tim Grimm in concert 2019: October 13 House Concert October 16 Spieker October 17 Hansa 48

Mulheim am Ruhr Eckernförde Kiel

Tim Grimm Tour 2020: Book Tim Grimm for a concert in your venue, at your festival or home between April 20 and May 9, 2020 Contact bert@cavalier-musicmanagement.com Timgrimm.com

cavalier-musicmanagement.com | Sales & distribution: BrokenSilence.de

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GoodTimes 5/2019

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Music from the 60s to the 80s

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TIPP THE TEA CLUB

Dynamischer Progrock aus New Jersey

© Pressefoto

Und so steht jetzt mit dem offiziell fünften Longplayer IF/WHEN mal wieder ein neues Meisterwerk des progressiven Rock ins Haus. Wobei „progressiv" mittlerweile irgendwie ein Widerspruch in sich ist.

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s ist mal wieder die alte Leier: Wie bekommt eine superbe Band mit exzellenten Songwritern, exzellenten Musikern und dementsprechend exzellenten Songs die Aufmerksamkeit, die sie verdient? Wenn sie eben kein hitparadentaugliches Flachpop-Futter oder leicht verdauliche Streaming Fastfood serviert? Viele geben auf und gehen unter. Oder sie halten durch wie The Tea Club aus New Jersey. Die Jungs haben sich seit Bandgründung 2003 in unzähligen Konzerten, meist als Support Act, den Allerwertesten abgespielt, sich so eine solide Fanbase erarbeitet, haben unverdrossen in Eigenregie Tonträger produziert und distributiert – und immer weiter große Musik komponiert.

Fortschrittlich war diese Art abwechslungsreicher Rockmusik, mit ausgearbeiteten Songstrukturen auch mal weit über die Vierminutengrenze, mit harmonischen, rhythmischen Finessen, die auch mal Fertigkeiten und Kenntnisse jenseits des Bluesschemas erfordern, vor 50 Jahren. Heute gilt sie vielen ach so fortschrittlichen Konsumenten und Kritikern als rückwärtsgewandt, elitär oder gar als nicht rockkompatibel. Nun ja, tanzen, Mädels anmachen oder chillen kann man zur Musik von Tea Club sicher nicht. Aber wer Übersongs wie "Came At A Loss" in 4:19 abfeuern oder die Spannung wie im Mega-Longtrack "Creature" über 27:45 aufrechterhalten kann, schreibt und macht seine Kunst sehr wahrscheinlich auch gar nicht für den Hintergrund. Der Tea Club um die beiden

Gitarristen, Sänger, Songschreiber und Brüder Dan und Patrick McGowan führt als inoffizielle Alumni und Inspiratoren sicher die frühen Genesis, die frühen Yes, King Crimson, Gentle Giant oder auch die späten Beatles. Doch ihr Quintett mit Jamie Wolff (b), Joe Dorsey (keys) und Dan Monda (dr) hat sich sicher auch im Kunst-Pop der 1980er und neueren progressive Heroes umgehört, so vielseitig kommen sie rüber. Ein Markenzeichen ist ohne Zweifel der zweistimmige Leadgesang, zudem die irre Dynamik, die auch IF/WHEN auszeichnet. Und das durchaus auch im (klang-)technischen Sinne: Die Spannbreite zwischen ganz leisen Passagen und extrem wuchtigen „walls of sound" ist enorm. Drehen Sie also beim zarten Einstieg "The Way You Call" nicht zu weit auf – das anschließende "Say Yes" könnten ihr Verstärker oder ihr Lautsprecherpaar mit „no" und Abrauchen quittieren. Produzent Tim Gilles scheint das bei den Aufnahmen in den Big Blue Meenie Studios in Jersey City sogar noch mehr herausgekitzelt zu haben. Das i-Tüpfelchen auf ein rundum empfehlungswertes Prog-Kunstwerk setzt das Booklet mit allen Songtexten. Lothar Brandt

Kommen Sie mit auf einen weiteren Trip in die goldene Vergangenheit ... Alle

kult!

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NEWCOMER

Schwebende Repetition

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enn man die neue Platte von Carlos Cipa hört, RETRONYMS betitelt, wird man in eine komplett andere – versöhnliche – Welt entführt. Dem in München ansässigen 29-jährigen Komponisten gelingt es auf acht Stücken, die berückende Repetition von Minimalisten-Legenden wie Philip Glass oder Steve Reich in die Ewigkeit zu bannen. Es gibt hier so grandios schwebende Spannungsbögen, dass man taumeln möchte vor lauter Freude. Beim Treffen im Münchner Biergarten zeigt sich der introvertierte Fan von KlassikIkonen wie Bach, Mozart oder Beet­ hoven begeistert von der Einschätzung seines Werks. „Die Platte trägt ihren Titel nicht ohne Grund", erklärt Cipa. „Denn Retronyme bezeichnen nachträgliche Umbenennungen und

geben etwas eigentlich Altem einen neuen Glanz. Ein Beispiel wäre der Begriff ‚akustische Gitarre', welcher nach Erfindung der E-Gitarre eingeführt worden ist." Carlos Cipa hat sich auf RETRONYMS an einer Mixtur aus analogen und digitalen Klängen versucht, vollkommen bewusst: „Beides zusammen ergibt ein Spannungsfeld, das mich – als klassisch ausgebildetem Pianisten – seit jeher interessiert. Manche der, wie ich sie nennen möchte, ungewöhnlichen Sphärenklänge sind in sich selbst entstanden. Bei anderen habe ich mit dem Moog-Synthesizer nachgeholfen, um sie zu verfeinern. Dieses Instrument steht in meinen Augen für die Suche, denjenigen Klang zu realisieren, den man sich im Hirn letztlich vorstellt." Operation gelungen! mfg

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Unter den Fittichen Ed Sheerans

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in Newcomer ist der nordirische Singer/Songwriter Foy Vance (45) ja eigentlich nicht mehr. Er war in der Vergangenheit auch schon öfter in kleinen deutschen Clubs zu erleben, hat drei Alben und einige EPs (meist auf eigene Faust) veröffentlicht. Newcomer trifft es bei Vance jedoch insofern, als er nach einer zweijährigen Auszeit jetzt (wieder) loslegt. Inzwischen steht er bei Ed Sheerans Label Gingerbread Man Records unter Vertrag, nachdem er 2012 für den Superstar als Opener unterwegs war. Und Vance legt gleich einen Kickstart hin: Ende Juni brachte er FROM MUSCLE ­SHOALS heraus, jetzt folgt TO MEMPHIS, „und 2020 steht die nächste Scheibe ins Haus", kündigte der Musiker schon mal an. Doch von den Albumtiteln sollte man

Music from the 60s to the 80s

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© Pressefoto

Foy Vance © Juliane Spaete

Carlos Cipa

sich nicht täuschen lassen: Er hat zwar in der Heimstätte des Soul aufgenommen, macht selbst aber eher Americana-Verwandtes. „Das steckt mir wohl im Blut, seit mein Vater vor langer Zeit einige Jahre als reisender Prediger in den Staaten, vor allem in Oklahoma, tätig war", begründet er seine RootsAffinität. Auch wenn sich natürlich Soulanklänge nicht leugnen lassen, nachdem er in den FameStudios und in Sam Phillips einstigen Aufnahmeräumen gearbeitet hat. „Ich bin eigentlich nur rübergeflogen, um ein paar Songs aufzunehmen, die sich teilweise in meinem Archiv angesammelt hatten. Aber dann lief es so großartig, dass komplette Alben dabei herauskamen", verrät der Mann mit dem Zwirbelbart weiter. pro


KOLUMNE CHRISTIAN SIMON #43

THE LORDS – Lord Ulli, Teil 1 Die Wiedervereinigung

Ich war mit Ulli befreundet. „Dienstlich" traf ich ihn zum ersten Mal am 20. Oktober 1976 bei Radio Luxemburg. Er war mein Gast in der Sendung „Stars im Studio", in der Künstler eine Stunde selbst zum Radio-Discjockey avancierten. Ulli ging es, wie man ihn kannte, locker an und hatte eine Menge zu erzählen: „1959 habe ich die Lords gegründet, ’61 gewannen wir als Skiffle Lords das ‚Goldene Waschbrett' und wurden ’64 im Rahmen eines bundesweiten Wettbewerbs anlässlich des Beatles-Films ‚A Hard Day’s Night' zur bes­ ten deutschen Beatband gewählt. Danach kam gleich unsere erste Platte auf den Markt. Das Ding hieß 'Hey Baby, lass den anderen' und flopp­te. Für uns ein gutes Argument, die Plattenfirma davon zu überzeugen, englisch singen zu dürfen. Das war damals für jede Band ein absolutes Muss. Es galt, international rüberzukommen. Und das schafften wir '65 mit der zweiten Single – ‘Shakin' All Over' wurde ein Hit." Dazu sei angemerkt, dass dieser Song bereits fünf Jahre zuvor von Johnny Kidd & The Pirates eine Nummer 1 in den englischen Charts gewesen war. Ulli schwärmte dann von den Beatles und den Stones, aber auch deutsche Sänger wie Udo Lindenberg oder Reinhard Mey standen auf seiner Favoritenliste: „Als Musiker hat man bei vielen Leuten, bei den braven Bürgern oft so ein komisches Image … das sind die mit den langen Haaren, die sind ungewaschen und haben Läuse. Aber womöglich will gerade der, der über uns Typen so schimpft, Seite

gerne selber einmal dabei sein oder gar auf der Bühne stehen. Dieses Thema hat Reinhard Mey mit einem tiefsinnigen, hintergründigen Text aufgegriffen. Das Lied heißt 'Musikanten sind in der Stadt'." Dann erzählte Ulli im wahrsten Sinne des Wortes eine „heiße" Geschichte: „Wir waren mit tollen Bands auf Tour – mit den Kinks, den Beach

tion', dabei brannten die Boxen, und alles ging in die Luft. Der totale Wahnsinn!"

Ulli war im positiven Sinn eine sogenannte Rampensau – kein Wunder also, dass er nach der Trennung der Lords 1971 eine Solokarriere starten wollte, und diese sogar auf Deutsch: „Ich war immer darauf bedacht, nicht irgendetwas zu singen, was nicht zu mir passt oder was man mir nicht abnimmt. Da kannst du 'Heideröslein' in einer rockigen Version singen, aber es nimmt dir keiner ab, selbst wenn es noch so gut ist. Deshalb bin ich meinem Stil treu geblieben, auch wenn sich die Sachen mäßig oder kaum verkaufen … das muss ich ehrlich sagen. Doch es macht mir Spaß. Aber mein letzter Song hat nach fünf Jahren die Original-Lords wieder zusammengebracht. Wir trafen uns vor kurzem nach der langen Zeit alle gemeinsam im Studio. Die Jungs haben Christian Simon und die Lords Leo und Ulli auf der IFA in Berlin (1983) mit mir eine Solonummer aufgenommen, die wirklich sehr viel mit mir Boys, den Searchers und unter anderem auch mit persönlich zu tun hat. Man hat gesagt, das sei der The Who. Solch eine bekloppte, verrückte Gruppe ehrlichste Ulli den es je gab … na gut. Der Song habe ich nie mehr erlebt. Keith Moon heißt 'Ruf doch die Jungs mal an'. Ich hab' sie anwar der Drummer. Tagsüber nagelte er gerufen, und sie sind wieder an Bord – die Lords in den Hallen sein Schlagzeug fest, dasind wieder da, es gibt uns wieder! Unsere erste mit es ihm abends beim Gig nicht wegneue Single nach einem halben Jahrzehnt heißt rutschte, und abends ging er mit der 'Do You Remember' und erzählt in gesungener Nageltüte über die Hotelflure und hämund gespielter Form die Gemerte die herausgestellten schichte der Lords. Es ist Schuhe der Hotelgäste fest allerdings die B-Seite. Hofoder spritzte Zahnpasta fentlich war das kein Fehhinein. Den ständigen ler … die A-Seite allerdings Ärger am Morgen kann macht neugierig. Was beman sich vorstellen. deutet wohl 'Naked Man'? Die Who hatten auf der Ich würde sagen: Du kannst Bühne riesige Verstäreinem nackten Mann nicht kertürme, in denen aber in die Taschen greifen …" überhaupt keine LautIch habe bis heute unzähsprecher waren. Dafür lige Male mit den Lords waren Feuerwerkskörzusammengearbeitet, und per und Rauchbomben eingebaut, die was Ulli einige Jahre später zu erzählen hatte, das von zwei Roadies während der Show gezündet erfahren Sie in der nächsten Ausgabe von Goodwurden. Es qualmte und krachte an allen Ecken Times ... und Enden. Zum Schluss spielten sie 'My Genera-

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Music from the 60s to the 80s

Foto: © Christian Simon Productions

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n 2019 ist ein besonderes Jahr für The Lords, denn sie feiern ihr 60-jähriges Bühnenjubiläum. Nachdem in Heft 1/19 bereits Lord „Leo" Lietz zu Wort kam, nehme ich dieses Jubiläum zum Anlass, um nun an den „Ur-Lord" Ulli Günther zu erinnern. Er war die Stimme der Band und verstarb nach einem Auftritt in Potsdam am 13. Oktober 1999.


l l o R n ' k c o R y l n o s ' It


Sir Lord Baltimore

Von Alan Tepper

Die Genre-Bezeichnung Heavy Metal taucht landläufig bei Acts wie Iron Maiden, Judas Priest oder Motörhead auf, also alles Bands, die ab Mitte der Siebziger aktiv waren. Natürlich zählen auch Black Sabbath dazu, doch in diesem speziellen Fall wird die Kategorisierung zeitlich gesehen "rückwirkend" vorgenommen. In den USA gehörte Mike Saunders, Autor des einflussreichen "Creem"-Magazins, zu den Ersten, die den Begriff in der Presse auftauchen ließen – in einer überschwänglichen Besprechung des Debüts von Sir Lord Baltimore.

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atürlich existierten in den Staaten schon einige Gruppen, die einen härteren Sound fuhren. Gelten Blue Cheer aus San Francisco­mit ihrer Version von Eddie Cochrans "Summertime Blues" als erste Stoner-Band, spielten MC5 aus Detroit einen eher punkigen Sound. Cactus und Mountain waren hart, aber immer noch Bluesbeeinflusst, Vanilla Fudge zog es trotz eines druckvollen Klangs in progressive Gefilde, und die Amboy Dukes mit Ted Nugent agierten psychedelischer, als ihr wilder Frontmann sich das später eingestehen wollte. Wobei man bei Grand Funk Railroad wäre, einer der wenigen „richtig" harten Bands zu Beginn der Siebziger, ebenso wie Bloodrock.

Und New York City am Anfang der Dekade, die Heimat der Intellektuellen? Da gab es zumindest Dust, doch allgemein war das musikalische Bild der Stadt vom Jazz, der Singer/ Songwriter-Szene oder eher avantgardistischen Bands wie Velvet Underground oder den Silver Apples geprägt. Doch da gab es auch noch e­ inen gewissen John Garner, Sänger und Schlagzeuger – damals eine eher seltene Kombination –, der, inspiriert von der britischen Szene à la Cream, zusammen ­ mit dem Bassisten Gary Justin und dem Gitarristen Louis Dambra 1968 ein Trio gründete. Während harter Proben, bei denen sich besonders Dambra als schwieriger Zeitgenosse erwies, da er viel zu viele Drogen nahm (er wurde später Priester!), erarbeitete sich die Band ein „heavy metaliges" Programm aus Eigenkompositionen. Gemeinsame Merkmale: ein brachialer Sound, jugendliche und überbordende Seite

Wucht sowie ein individueller Sound. Gitarrist Dambra war übrigens der einzige Musiker der Band, der schon im Studio gearbeitete hatte, und zwar unter dem Pseudonym Louis Caine auf dem einzigen – selbst betitelten – Album von Koala (1968). Die im Rahmen einer Marketingmasche angeblich aus Australien stammende Truppe war im Grunde genommen eine harte New Yorker Garage-Band und floppte „vorbildlich". Nach einer intensiven Probezeit spielte das Trio bei dem Talentscout Mike Appel vor, der einige Jahre später maßgeblich die Karriere von Bruce Springsteen ins Rollen brachte. Er war von dem heißen Sound so begeistert, dass er für seine Schützlinge einen Plattenvertrag bei Mercury einstielte. Nun musste noch ein interessanter Name her. Als Western-Fan schlug Appel Sir Lord Baltimore vor, ein Charakter aus dem Streifen „Butch Cassidy und Sundance Kid". Die Basic-Tracks wurden in den Vantone-Studios aufgezeichnet, wonach man sich in die Electric Lady Studios begab und dort mit dem Jimi-Hendrix-Tontechniker Eddie Kramer den Sound aufmotzte. Das Album KINGDOM COME erschien 1970 mit einem gruseligen Knochenschiff-Cover. Harte, verzerrte Gitarren, ein Bass, gelegentlich mit Verzerrer,

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und vor allem die sich überschlagenden Vocals und das ungemein treibende Schlagzeugspiel ergaben einen aggressiven und mitreißenden Sound. So einen harten Stoff können eigentlich nur junge Männer spielen, denen das Adrenalin durch die Blutbahn schießt und das Testosteron die Gehirnwindungen vernebelt. Anspieltipps: "Hard Rain Fallin’" und "Master Heart­ ache". Der erste größere Auftritt fand in der Carnegie Hall statt, gefolgt von Gigs als Vorband von Humble­Pie und Black Sabbath. Allerdings rächte sich hier der jugendliche Übermut, denn die Musiker mussten feststellen, dass starkes Lampenfieber die musikalische Qualität schnell ­herabsetzen konnte. 1971 erschien das zweite, etwas ruhiger ausgefallene Album SIR LORD BALTIMORE mit Joey Dambra, dem Bruder von Louis, als zweitem Gitarristen. Es blieb nur bei einem Achtungserfolg, wodurch eine in den Siebzigern geplante Scheibe (SIR LORD BALTIMORE III RAW) erst bei einer kurzfri­s­ tigen Neuformation 2006 aufgenommen und veröffentlicht wurde. Tragischerweise gelang es John Garner danach nie wieder, eine neue Formation zusammenzustellen – trotz zahlreicher Anfragen von Konzertveranstaltern. Er verstarb 2015 an Leberversagen, was einen endgültigen Schlussstrich bedeutete.

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Zwischen Provokation und Poesie

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Die Texte des neuen Albums sind einmal mehr ziemlich politisch ausgefallen. Was haben Pop und Politik deiner Ansicht nach miteinander zu tun? Die Aufgabe des Künstlers ist es, den Leuten die Augen zu öffnen über den Zustand der Welt. Während die Politiker heutzutage versuchen, uns ganz normalen Menschen die Augen zu schließen. Damit wir nicht das Elend erkennen, das sie verursacht haben. Genau gegen diesen fatalen Zustand müssen wir Künstler angehen. Was hat es mit dem Albumtitel und dem Cover auf sich? Wir bewegen uns tatsächlich in „Donnerstürmen", was unseren Planeten betrifft. Und selbst wenn man ein noch so guter Schwimmer ist, wird es für einen Menschen mit Zivilcourage und Anstand immer schwieriger, den Kopf oben zu behalten. Andererseits sieht man auf dem Cover gesichtslose Leute, die nackt und sorglos in ihr Verderben schwimmen. Die ganze Platte ist als eine Metapher des Untergangs zu betrachten, leider. Ist SWIMMING IN THUNDERSTORMS eine klassische Fischer-Z-Scheibe oder eher ein kreativer Neuanfang? Ich höre sehr viel neues Zeug, was auch mit meinen Kindern zu tun hat, die mich auf dieses und jenes Interessante hinweisen. Das beeinflusst mich natür-

© Pressefoto

ohn Watts ist prächtiger Laune. Er hat guten Grund dazu: SWIMMING IN THUNDERSTORMS, das unter dem Label seiner früheren Band Fischer-Z und nicht unter dem eigenen Namen wie einige Vorgänger erscheint, ist eines der stärksten Alben, an denen der 64-Jährige aus dem Londoner Stadtteil Harrow je beteiligt war. Dieses Werk hätte mühelos auch in den frühen 1980er Jahren, also der Glanzzeit der Formation, aufgenommen worden sein können: Scharfkantige New Wave mischt sich mit ruppigem Folk und immer wieder einschmeichelndem Pop. Dazu gesellen sich, neben wenigen romantischen Ausflügen, wie gewohnt sarkastisch-bissige Texte, in denen Watts einer gebeutelten Welt ins Gewissen redet oder jede Art von modernen Halsabschneidern garstig in den Würgegriff nimmt. „Ich wehre mich nach wie vor dagegen, ein Duckmäuser zu sein”, röhrt der Extrovertierte. Und schon wird man mit dröhnendem Gelächter umgarnt.

lich. Gleichzeitig habe ich meinen eigenen Stil. Aber während ich neues Zeug komponiere, behalte ich durchaus die „Internet-Generation" im Hinterkopf. Von der möchte ich gerne wahrgenommen werden. Es muss ja weitergehen im Leben eines Künstlers. Man hat dich immer gern als Künstler zwischen Provokation und Poesie definiert. Fühlst du dich damit nach wie vor wohl? Aber unbedingt! Exakt diese Gratwanderung, diesen Spagat, habe ich mein Leben lang probiert. Es ist genau das, worum es mir in meiner Arbeit geht: ein leidenschaftlicher Romantiker zu sein. Und eine große Schnauze zu haben, ein Kerl, der sich von nichts und niemandem etwas erzählen lässt. Michael Fuchs-Gamböck


Jackie Wilson

Höher und immer höher Vor 85 Jahren wurde Jackie Wilson geboren, einer der einflussreichsten schwarzen Sänger seiner Zeit. Aber trotz vielfacher posthumer Ehrungen ist er in der öffentlichen Wahrnehmung in Vergessenheit geraten.

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ie Musikwelt hat Jackie Wilsons Mutter viel zu verdanken. Sie knöpfte sich ihren Sohn vor, als der in Detroit eine Laufbahn als Boxer beginnen wollte. Ihr war klar, dass er auf die schiefe Bahn geraten würde. Schließlich kannte sie ihn. So kam es, dass Jack Leroy (Jackie) die Boxhandschuhe an den Nagel hängte und die Rock’n’Roll-Schuhe anzog. Zwar sang er dann eine Weile mit seiner Mutter in einem Gospelchor und wurde Mitglied der Ever Ready Gospel Singers, aber das hinderte ihn nicht daran, trotzdem ins kriminelle Milieu abzugleiten. Bei seinen Auftritten ließ er sich von einer Gang vor eventuellen Angriffen schützen. Die fromme Lebensführung der Mutter färbte so gar nicht auf ihn ab. Zwei Aufenthalte in einer Jugendhaftanstalt und mehrere uneheliche Kinder deuteten eher auf eine „weltliche" Orientierung hin.

Clyde McPhatters Nachfolger Schließlich war es aber doch die Musik, die ihn reüssieren ließ. Als Sänger der lokalen Gruppe The Falcons wurde er von Johnny Otis entdeckt, der damals als Talentscout auch für den Aufstieg von Hank Ballard und Little Willie John verantwortlich war. Nach einer Zeit als Frontmann der Gruppe The Royals engagierSeite

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te ihn Billy Ward für seine populäre Formation The Dominoes. Ward brauchte gerade einen Ersatz für Clyde McPhatter, der angekündigt hatte, die Dominoes verlassen zu wollen, um die Drifters zu gründen. Damit der Übergang für die Dominoes leichter wurde, nahm McPhatJackie Wilson und Nat Tarnopol ter den Nachfolger unter seine Fittiche, so dass W ­ ilson seinen Gesangsstil übernehmen konnte. Aber die große Zeit der Dominoes war vorbei, mit Wilson gelangen nur noch kleinere Hits. Nach drei Jahren, 1957, beschloss er, eine Solokarriere zu versuchen, und sein Manager verschaffte ihm dafür einen Vertrag beim DeccaSublabel Brunswick. Als neuer Betreuer übernahm Nat Tarnopol, der gleichzeitig bei Brunswick in die Chefetage aufstieg, sein Manage- Jackie Wilson (1. rechts unten) ment. Damit begann der Höhen- mit den Dominoes flug Jackie Wilsons. Für den künstlerischen Erfolg sorgte der ehemalige Platten­ geschäftbesitzer und Songschreiber Berry Gordy aus Detroit, der in Kooperation mit seiner Schwester und dem Produzenten Billy Davis die ersten Songs für Wilson schrieb. Der Künstler selbst klang zunächst noch sehr wie n

Music from the 60s to the 80s


Clyde McPhatter, ehe er seinen eigenen Stil fand. Schon die erste Single "Reet Petite" begründete dann seinen Ruhm. Zwar blieb sie hinter den Erwartungen zurück – in den USA kam er damit nicht mal unter die 50 bestnotierten Platten, aber in England schaffte der Song es in die Top 10. Die Platte machte 1957 einen so großen Eindruck auf den zwölfjährigen Van Morrison, dass der 15 Jahre später einen Song veröffentlichte, in dem es heißt: „Jackie Wilson said, it was Reet Petite." Mit den nächsten Aufnahmen "To Be Loved" und "Lonely­Teardrops" erregte der New­ comer ­ im Jahr darauf weltweit Aufmerksamkeit. Seine Singles und zahlreiche EPs kamen auch in der Bundesrepublik in die Läden. "Lonely Teardrops" wurde sein ­e rster Millionseller und der Aufhänger für seine zweite LP.

Mr. Excitement" "

Schon das erste Album HE’S SO FINE zeigte auf dem Cover, was Jackie Wilsons Showpräsenz ausmachte. Er wirbelte über die Bühne, ging zu Boden, sprang wieder auf – die Schulung als Boxer zeigte Wirkung: Breakdance, bevor es Breakdance gab. Sogar in der sterilen TV-Sendung „American Bandstand", die nur Playbacks zuließ, sorgte er für ungewöhnliche Action. „I love to act", erklärte er in einem Interview. Seine aufpeitschenden Auftritte brachten ihm den Beinamen „Mr. Excitement" ein. Elvis Presley war so beeindruckt von Wilsons Gesang und seinen Auftritten, dass er seine Bekanntschaft suchte. Auf ein Foto schrieb er ihm die Widmung „You’ve got a friend for life". Auch James Brown – und Jahre später Michael Jackson – orientierten sich in ihren Shows an Wilsons Vorbild. Jackson würdigte ihn 1984 bei seiner Grammy-Verleihung als Pionier: „Jackie, I love you!" Als „einen der beeindruckendsten und talentiertesten Künstler der Popmusik", der in seinen Shows „ein Feuer entfachte", bezeichnete der Musikkritiker Robert Palmer den 1987 in die Rock'n'Roll Hall Of Fame aufgenommenen Wilson.

Startkapital für Motown Records Mit dem schnellen Erfolg kamen die Probleme: Berry Gordy stieg 1959 nach Meinungsverschiedenheiten mit der Plattenfirma aus, so dass ein wichtiger Songlieferant in Zukunft fehlte. Jackie Wilson mit seiner ersten Ehefrau Freda Für Gordy hatten sich die letzten beiden Jahre trotz ausstehender Tantiemen ausgezahlt. Mit den Einkünften aus Jackie Wilsons Platten gründete er in Detroit das Label Tamla Records mit dem Studio Hitsville USA, woraus Motown Records hervorging. Wilsons Vertrag band den Sänger aber weiterhin an Brunswick Records und Nat Tarnopol. Damit blieb seine Karriere zwar in geordneten Bahnen, und mit "Baby Workout" gelang ihm auch ein selbst verfasster Hit, aber er überließ Tarnopol die völlige Kontrolle über seine Geschäfte. Das blieb nicht ohne Folgen. Gegen Ende der 50er Jahre hatten Jackie Wilson und Sam Cooke unter den schwarzen Musikern die größte Medienpräsenz. 1960 kam es sogar zu einem GoodTimes 5/2019

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seltenen gemeinsamen TV-Auftritt mit Cookes "Everybody Likes To Cha Cha Cha". Die beiden freundeten sich an. Sam Cooke hatte wie Wilson als Gospelsänger begonnen, dann aber geradlinig eine Solokarriere verfolgt, seine Geschäfte selbst in die Hand genommen, einen Musikverlag und ein eigenes Label gegründet. Jackie Wilson lernte aus diesem Beispiel allerdings nicht. Für ihn führte das blinde Vertrauen in Tarnopol, dem er die Verfügung über seine Finanzen eingeräumt hatte, 1961 zu einem bösen Erwachen. Obwohl er mehr als 250.000 Dollar Einkünfte hatte, war er bankrott und hatte hohe Steuerschulden. Die Finanzbehörde konfiszierte sein Haus. Dies musste er feststellen, als er nach einer Schussverletzung aus dem Krankenhaus entlassen wurde – eine eifersüchtige ExFreundin hatte ihn mit einer neuen Flamme, einer ehemaligen Freundin von Sam Cooke, erwischt und auf ihn gefeuert.

Letzter Höhepunkt: "Higher And Higher" Jackie Wilson erholte sich von der Verwundung und von der finanziellen Misere. Seine Karriere allerdings bewegte sich nicht – trotz interessanter Kooperationen mit Linda Hopkins und LaVern Baker. Erst 1967 war er wieder ganz oben mit "(Your Love Keeps Lifting Me) Higher And Higher", das zehn Jahre später noch einmal ein Top-10-Erfolg in der Coverversion von Rita Coolidge wurde. Das erfuhr Wilson aber nicht mehr. Zu diesem Zeitpunkt lag er im Koma. Am 29. September 1975 war er bei einem Auftritt in einer „Good Ol’ Rock and Roll Show" von Dick Clark auf der Bühne mit einem Herzinfarkt zusammengebrochen. Er hatte gerade "Lonely Teardrops" gesungen, und das Publikum klatschte Beifall, weil es an eine ShowJackie Wilson und Elvis Presley in Wilson-Pose einlage glaubte. Einem Sänger der Coasters gelang es, Jackie Wilson zu reanimieren. Er lebte dann noch Jahre in einem Wachkoma-Zustand. Das letzte erfolgreiche Album MANUFACTURERS OF SOUL mit Count Basie lag da bereits sieben Jahre zurück, 1976 war seine letzte Langspielplatte bei Brunswick erschienen. Zu spät für ihn standen damals Nat Tarnopol und andere Brunswick-Manager wegen Betrugs vor ­ Gericht. Der Richter kam zu dem Urteil, dass Tarnopol seinem Künstler über eine Million Dollar schuldete. Jackie Wilson hätte gegen ihn klagen müssen, um das Geld zu bekommen. Dazu war er nicht mehr in der Lage. Er starb verarmt am 21. Januar 1984. Rüdiger Bloemeke

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WAS MACHT EIGENTLICH ... ? Von Philipp Roser

John "Rabbit" Bundrick

Der Sideman macht die Musik G

1965 in Houston mit Blackwell

© Archiv John Bundrick

© Archiv John Bundrick

Beim Julie-Felix-Festival stand John Rabbit" " Bundrick auch auf der Bühne.

ebenfalls zwei LPs veröffentlichte – mit Geoff Whitehorn (g) und Tony Braunagel (dr). In der Zeit verdiente sich Bundrick immer noch seine Brötchen bei Island. „Ich habe praktisch mit all ihren Acts gearbeitet, Sandy Denny, Kevin Ayers, Jim Capaldi, Frankie Miller, Dana Gillespie und Carol Grimes", später auch Mick Jagger – das sind nur einige Namen auf der schier endlosen Liste von Künstlern, für die Bundrick spielte und oft auch arrangierte. Schicksalhaft war allerdings ein Tag im Jahre 1976. „Pete Townshend kam ins Studio, wo ich mit Produzent Glyn Johns an einem Joan-Armatrading-Album arbeitete. Das war im Ramport Studio, das Pete und The Who gehörte. Glyn empfahl mich Pete", erinnert sich Bundrick heute. Was ihm auch eine Einladung Townshends bescherte, als der an seinem Solowerk ROUGH MIX arbeitete. Was wiederum dazu führte, dass Bundrick einer der Keyboarder war, die The Who 1979 zum Vorspielen einluden, als sie einen Tastenmann brauchten. „Keith Moon hatte vorher ganz unauffällig-auffällig im Büro meiner damaligen Band Crawler vorbeigeschaut, wohl um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen", erzählt der heute 70-Jährige breit grinsend. Weniger spaßig dürfte ihm bei der Audition zumute gewesen sein: „Ich muss gestehen, dass ich mit der Band nicht sonderlich vertraut war – und einige Leute zogen die Augenbrauen hoch, als Pete beim Vorspielen sagte, dass wir 'Can’t Explain' spielen würden. Das kannte ich ebenso wenig wie die nächste

als sich Free 1972 reformierten. Er bearbeitete für HEARTBREAKER seine Tasten, steuerte mit "Common Mortal Man" und "Muddy Water" auch zwei Songs bei – und ist als Co-Autor von "Wishing Well" aufgeführt. Das Kapitel Free war allerdings rasch vorbei, das mit Back Street Crawler an der Seite Paul Kossoffs dauerte nicht viel länger. Eher schon die Nachfolgecombo Crawler, die von 1976 bis 1979 aktiv war und Seite

Nummer – den Arsch gerettet hat mir damals, dass wir anfingen zu jammen, Pete, Keith und ich haben vier Stunden lang improvisiert", plaudert Bundrick aus dem Nähkästchen. Bis 2010 war er mit The Who unterwegs, bis ihn Roger Daltrey aus der Band kegelte. „Wir verstanden uns von Anfang an nicht richtig – vielleicht, weil er als Sänger keinen Bock auf Jammen hat. Pete musste bei jeder Tour um mich kämpfen – es

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war ja so, dass er und Roger die Musiker je zur Hälfte bezahlten. Irgendwann sagte Roger, dass er nicht mehr für mich zahlen würde – und Pete hat da dann resigniert, wollte sich nicht mehr für mich verkämpfen." Es wurde ruhiger um Rabbit Bundrick, er tauchte weniger in den Credits von Plattenaufnahmen auf. „Liegt wohl auch daran, dass ich auf dem Land lebe, mehrere Stunden nach London fahren muss, und das natürlich auch in Rechnung stelle, was wiederum manche Leute nicht bereit sind zu zahlen." Im April dieses Jahres stand Bundrick dann plötzlich bei der Frankfurter Musikmesse auf der Bühne, hatte Simon Burrett als singenden Gitarristen mitgebracht und stützte sich ansonsten auf die Messe-Hausband. „Das hat so viel Spaß gemacht, dass ich wieder Lust habe, mehr live zu machen. Derzeit suchen Simon und ich sowohl in England als auch in Deutschland Musiker, die mit uns spielen können und wollen." Das Repertoire hat Bundrick auch schon grob im Kopf: Seine FreeSongs natürlich, Who-Nummern, aber auch solche aus dem Crawler-Fundus. Und: „Ich schreibe ständig Songs, so dass wir mehr als einen Tag lang spielen könnten. Außerdem habe ich ja auch drei Soloscheiben rausgebracht, und auf Johnny Nashs Album I CAN SEE CLEARLY NOW waren auch einige Stücke von mir!"

Music from the 60s to the 80s

Foto: © Alex Barron-Hough

ibt es unter den GoodTimes-Lesern Keyboarder, die sich online fortbilden wollen? Ein Tipp wäre da ein gewisser John Bundrick, den alle nur „Rabbit" oder „Rab" rufen. Der bietet auf seiner Homepage www.rabbitwho.com Online-Unterricht an. Rabbit wer? Der Mann hat mit den Größten zusammengearbeitet und fristet doch das typische Los des Sideman, der stets im Schatten seiner Arbeitgeber steht, die aber ohne seine Beiträge möglicherweise gar nicht so weit gekommen oder im Rampenlicht gestanden wären. John Douglas „Rabbit" Bundrick (*21.11.1948) stammt aus Houston Texas und spielt Keyboards. Seine größten Erfolge als „Schattenmann" feierte er allerdings in Europa, nachdem er über den Umweg Schweden Anfang der 70er Jahre in London angekommen war. In Texas hatte er mit der Band Blackwell 1969 eine Single ("Wonderful") veröffentlicht, war aber nie Mitglied von Mallard, wie fälschlich im Internet kursiert. Er arbeitete viel mit Johnny Nash, den er nicht nur mit Tastenklängen, sondern auch mit Songs unterstützte. Nash wiederum nahm ihn mit nach Schweden, als er dort an einer Filmmusik arbeitete. In Stockholm lernte Bundrick einen gewissen Bob Marley kennen, auf dessen ersten „englischen" Alben er später mitmischte. Von Stockholm ging es nach London, wo Nash den Texaner mit Chris Blackwell, dem Boss von Island Records, zusammenbrachte. Bundrick avancierte schnell zum Island-Hauskeyboarder und lernte dabei auch Free kennen. Als die sich zum ersten Mal trennten, fand er sich bei Kossoff, Kirke, Testu & Bundrick wieder und war mit an Bord,


HISTORY PICS JOHN BELAND

Von Jörg Palitzsch

Seit gut 50 Jahren ist der Gitarrist John Beland aus der kalifornischen Musikszene nicht mehr wegzudenken. Die drei LPs seiner ersten Band Swampwater, die sich dem Country Rock verschrieben hatte, sind heute begehrte Sammlerobjekte. „Unser 1971er RCA-Album SWAMPWATER ist gerade in Japan auf CD wiederveröffentlicht worden", erzählte Beland im GoodTimesGespräch. Der Leadgitarrist stellte die erste Soloband für Linda Ronstadt zusammen, arbeitete als Sessionmusiker mit und für u.a. Kris Kristofferson, Arlo Guthrie, Dolly Parton, und er gehörte in den 80er Jahren den Flying Burrito Brothers an. Er war der letzte Künstler, den die Beatles für ihr Apple-Label unter Vertrag nahmen. Dazu war er maßgeblich an Rick Nelsons Comeback Ende der 70er Jahre beteiligt. In den letzten Jahren ist Beland viel unterwegs als Solo-Singer/Songwriter mit seiner Akustikgitarre, und

Chris & Harmony Beland

© Pressefotos

DAVID HANSELMANN

er kümmert sich um Nachwuchskünstler. „Gerade habe ich ein Album mit Nancy Northrup produziert, die mich irgendwo an die junge Emmylou Harris erinnert. Wenn ich in Nordkalifornien bin, spiele ich auch manchmal mit meinem Sohn Chris Beland. Der hat übrigens gerade das erste Album meiner Enkelin und seiner Tochter Harmony produziert – in der Familie Beland wird verdammt viel Musik gemacht!" Ansonsten genießt John Beland den überraschenden Erfolg seines Buchs „Best Seat In The House", freut sich, dass Bonnie Tyler seinen Song "Slow Walk” für ihr neues Album aufgenommen hat. Und er hat den Frust verdaut, dass eine für 2017 angepeilte Swampwater-Reunion nicht geklappt hat. Über eine Fundraiser-Plattform wollten Beland & Co. Geld für ein neues Album einsammeln. Doch nur 15 Unterstützer hätten lediglich 1638 der angepeilten 44.658 Dollar zusammengebracht, so dass die Wiedervereinigung abgeblasen worden sei. Nicht erst seitdem wünscht sich der 70-Jährige: „Ohne jetzt schmeicheln zu wollen – ich würde gerne mal wieder in Deutschland spielen." Und dabei vielleicht auch nach Vertriebsmöglichkeiten für die Scheiben seiner Enkelin und John & Chris Beland Nancy Northrups zu suchen.

Ruhig geworden ist es in den letzten Jahren um Ausnahmesänger David Hanselmann. Also den Mann, der einst für Triumvirat, Stonehenge oder Message röhrte, Themensongs für den VfB Stuttgart und die Deutsche Tourenwagen­ meister­schaft (DTM) aufnahm. Nur gelegentlich ist von Auftritten zu lesen, die er in seiner baden-württembergischen Heimat absolviert. Massive gesundheitliche Probleme haben den 67-jährigen Sänger zuletzt ausgebremst. Als er vor knapp fünf Jahren wegen Herzrhythmusstörungen und Herzinsuffizienz im Krankenhaus lag, wurde auch noch ein bösartiger Tumor entdeckt. „Ich habe immer wieder Probleme und kann nicht so viel machen, wie ich gerne würde", erzählt Hanselmann. Sein letzter Tonträger IT’S ME erschien 2015,

jetzt hat er als Trio Hanselmann Spacek Schölch Group die EP „Thank You" mit Coverversionen veröffentlicht, die er mit Gitarrist Vitek Spacek und Keyboarder Markus Schölch live im Studio einspielte – „und ich habe gesungen und getrommelt". Auf eigene Faust bringt Hanselmann die Scheibe heraus, weil er nicht mehr mit der Musikindustrie zusammenarbeiten will. Mittlerweile ist er offiziell Rentner: „Ich habe mich zum Glück schon in jungen Jahren ein bisschen um die Alterssicherung gekümmert, aber viel zu wenig eingezahlt." Als Schwerbehinderter erhält er zudem staatliche Unterstützung, „und so komme ich gerade so über die Runden". Zumal die heute gezahlten Gagen für Live-Auftritte kaum mehr nennenswerte Größenordnungen erreichen würden.

Immer wenn es regnet An dieser Stelle wirft GoodTimes einen Blick in die Historie der Musik. Bunt wie die Popmusik selbst, gibt es Geschichten über technische Erfindungen und Inspirationen sowie Genies, Künstler, Labels und Skurriles. Regen, Sturm und Gewitterdonner sind in Popund Rocksongs beliebte Stilmittel. Dabei gibt es kleine, aber feine Unterschiede. Entweder man singt nur darüber, wie etwa Guns N' Roses in "November Rain", die Weather Girls in "It's Raining Men", Prince in "Purple Rain" und Led Zeppelin in ihrer Ballade "Rain Song" – oder man lässt es richtig regnen und stürmen, wie einige Beispiele zeigen. Eines der schönsten Unwetter ist in "Riders On The Storm" der Doors mit Regen und Donnereffekten zu hören. Interpretationen gibt es dafür genügend: So wird das Lied als Jim Morrisons biografischer Lebensbericht angesehen, er selbst betrachtete sich als „Rider On The Storm". Tatsächlich war es Morrisons letzte Aufnahme. Die Single kam im Juni 1971 heraus, kurz vor seinem Tod am 3. Juli in Paris. Das 1976 erschienene Debütalbum TALES OF MYSTERY AND IMAGINATION von Alan Parsons Projekt basiert auf Werken des Horrorautors Edgar Allan Poe, darunter auch „Der Untergang des Hauses Usher". Nach dem Prelude ist zum Auftakt des zweiten Teils in "Arrival" ein kurzes, aber heftiges Gewitter mit Starkregen und Donnerschlägen zu hören, das die düstere Atmosphäre unterstreicht – und sich in einem flirrenden Synthesizersound auflöst. Ihr Debütalbum haben Black Sabbath im Februar 1970 veröffentlicht. Im Intro von BLACK SABBATH hört man zu einem schweren Gewitter mit Platzregen noch zusätzlich eine Glocke schlagen. Alles in allem eine gruselige Angelegenheit. Im Klappcover des Albums wurde ein umgedrehtes Kreuz abgebildet und ließ die Musiker um Ozzy Osbourne wie Priester schwarzer Messen aussehen. Dabei hat die Plattenfirma Glocke und Kreuz ohne Absprache eingefügt, das Album selbst gilt als Ursprung des Heavy Metal. Man kann das Thema auch konzeptionell angehen. So hat der norwegische Gitarrist Bjørn Riis sein aktuelles Album A STORM IS COMING betitelt. Im zehnminütigen Eröffnungssong "When Rain Falls" fällt zwei Minuten lang Regen, bis Riis das Unwetter mit seinen schweren Gitarrenriffs verscheucht. Auch zum Schluss dieser CD lässt es Riis in "Epilogue" regnen. Und wenn man es nicht besser wüsste, würde man bei "Let It Rain" des amerikanischen Countrysängers David Nail auch glauben, es regnet zu Beginn. Tatsächlich aber steht eine Frau unter der Dusche ...


JAHRESCHARTS ·AWARDS · POLLS · LISTINGS SINGLES

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US

1 Stevie Wonder I Just Called To Say I Love You 2 Frankie Goes To Hollywood Relax 3 Laura Branigan Self Control 4 Alphaville Big In Japan 5 Talk Talk Such A Shame 6 Nino de Angelo Jenseits von Eden 7 Real Life Send Me An Angel 8 Evelyn Thomas High Energy 9 Depeche Mode People Are People 10 Frankie Goes To Hollywood Two Tribes

UK

1 Prince & The Revolution When Doves Cry 2 Van Halen Jump 3 Phil Collins Against All Odds 4 Ray Parker Jr. Ghostbusters 5 Tina Turner What's Love Got To Do With It 6 Lionel Richie Hello 7 Kenny Loggins Footloose 8 Stevie Wonder I Just Called To Say I Love You 9 John Waite Missing You 10 Daryl Hall & John Oates Out Of Touch

1 Frankie Goes To Hollywood Relax 2 Frankie Goes To Hollywood Two Tribes 3 Stevie Wonder I Just Called To Say I Love You 4 Lionel Richie Hello 5 George Michael Careless Whisper 6 Duran Duran The Reflex 7 Ray Parker Jr. Ghostbusters 8 Chaka Khan I Feel For You 9 Black Lace Agadoo 10 Wham! Freedom

1984

LPs D

US #1-Alben

1 Herbert Grönemeyer 4630 Bochum 2 Chris de Burgh Man On The Line 3 Sade Diamond Life 4 Mike Oldfield Discovery 5 Nena ? (Fragezeichen) 6 Alan Parsons Project Ammonia Avenue 7 Bap Zwesche Salzjebäck un Bier 8 Tina Turner Private Dancer 9 Paul Young No Parlez 10 Peter Maffay Carambolage

AAlice Cooperman BeatlesCelebrity Michael Jackson Thriller Allan Sherman My Son, The Nut Andy Williams DaysSoundtrack Of Wine And Roses Footloose Frank Fontaine Songs I Sing On The Jackie Gleason ... Huey Lewis & The News Little Stevie Wonder Recorded Live: The 12 Year Old ... Sports Soundtrack West Side Story Bruce Springsteen Peter, Paul & Mary Peter, Paul & Mary + In The Wind Born In The U.S.A. Sœur Sourire The Singing Nun Prince &Byrd TheJazz Revolution Stan Getz & Charlie Samba Purple Rain Vaughn Meader The First Family

UK

1 Lionel Richie Can't Slow Down 2 Michael Jackson Thriller 3 Billy Joel An Innocent Man 4 Bob Marley & The Wailers Legend 5 Sade Diamond Life 6 Queen The Works 7 Various Artists Now That's What I Call Music! 3 8 Various Artists Now That's What I Call Music! 2 9 Thompson Twins Into The Gap 10 Tina Turner Private Dancer

1984

Bravo Otto Wahl – Gruppen

Musik Express Leserwahl – Gruppe (int.)

1 Nena 2 Duran Duran 3 Wham! 4 Depeche Mode 5 Alphaville 6 Culture Club 7 Kiss 8 Kajagoogoo 9 Queen 10 Scorpions

1 U2 2 Queen 3 Rolling Stones 4 Deep Purple 5 Huey Lewis & The News 6 Frankie Goes To Hollywood 7 Depeche Mode 8 Cars 9 Talking Heads 10 Genesis Seite

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Musik Express Leserwahl – Gruppe (nat.)

1 Bap 2 Scorpions 3 Alphaville 4 Spliff 5 Nena 6 Rodgau Monotones 7 Wolf Maahn & Die Deserteure 8 Tote Hosen 9 Accept 10 Klaus Lage

Music from the 60s to the 80s


Die perfekte Übersicht & Analyse über das Gesamtwerk der grössten Rock-Acts der 60er/70er/80er!

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Nicht der Preis einer Gitarre ist wichtig, " sondern ihre Seele!" Von Michael Fuchs-Gamböck

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anny Bryant mag unter den zeitgenössischen Blues-Adepten noch nicht die Strahlkraft und Charts-Präsenz eines Joe Bonamassa oder Derek Trucks haben. Doch in der Blues-Gemeinde des 21. Jahrhunderts wird er definitiv als einer der mitreißendsten und an seinem Instrument brillantesten Gitarristen der Gegenwart gefeiert. Das 1980 im englischen Hertfordshire geborene Schwergewicht hatte zwar erst 15-jährig seine erste Klampfe in der Hand, doch seit diesem „magischen Moment” (Bryant) war es um den jungen Briten geschehen, „tägliches Gitarrespiel veränderte mein Dasein radikal”, schwärmt der sympathische Hüne mit dem scheuen Lächeln, während ein Glanz in seine Augen tritt. Bereits 1999 gründete Danny zusammen mit Vater Ken am Bass und dem Drummer Andy Burt die Red Eye Band, mit regelmäßig wechselnden Schlagzeugern sind bislang sieben Alben der Gruppe auf den Markt gekommen, Tausende Gigs wurden absolviert, samt stetig anwachsender Fangemeinde. Dieser Tage ist Bryants 22. Solowerk MEANS OF ESCAPE erschienen. Die olle Mama Blues ist darauf so lebendig wie eh und je … Du bist noch nicht mal 40, hast dich aber seit Beginn deiner Karriere voll einem altmodischen Genre namens Blues verschrieben. Woher rührt deine Begeisterung dafür? Meine Eltern haben, seit ich denken kann, fast ausschließlich Bluesscheiben gehört, bevorzugt die alten Meister wie Robert Johnson, Lightnin’ Hopkins oder John Lee Hooker. Aber auch jüngere, Rock-orientiertere Burschen wie John Mayall, Jimi Hendrix oder Rory Gallagher wanderten auf den Plattenteller. Hauptsache, eine geile Gitarre stand im Vordergrund! Ich habe all diese Musik schon im Vorschulalter gehört, und sie begeisterte mich völlig.­Dieser Enthusiasmus hängt wohl auch mit Seite

der großen Liebe zusammen, die ich für meine Eltern empfinde. Trotz deiner frühen Begeisterung für die Gitarre hast du erst relativ spät, mit 15, das Spielen darauf begonnen. Gab es vorher kein Interesse bei dir? Doch, das gab es. Aber ich war ein unglaublich schüchterner Mensch, es hat mich viel Überwindung gekostet, ein Instrument in die Hand zu nehmen, weil ich immer dachte, ich würde versagen. Doch als ich das erste Mal so ein Ding umgeschnallt hatte und meine Hände über die Saiten glitten, war das ein erhabener Moment. Darum lernte ich das Spielen unglaublich rasch. Dank der Gitarre gelang es mir endlich, mit anderen zu kommunizieren. Ich war ja nie ein Mann der großen Worte. Ich drücke mich am liebsten in Tönen aus. Übrigens habe ich auch meine heutige Ehefrau mit Musik überzeugt. Sie hat über den hässlichen Danny-­Körper hinweg und mit Hilfe einiger Songs von mir mitten in mein Herz geschaut. Dieser Anblick scheint ihr gefallen zu haben. Du hast also nie Ärger mit deiner Frau? Doch, wenn ich meine Gitarrensammlung erweitern möchte. Momentan habe ich um die 25 Modelle. Meine Süße meint, das reiche vollkommen, weil die Dinger in ihren Augen schon zu viel Platz im Haus wegnehmen. Wenn ich mir ein neues Teil anschaffen will, muss ich taktisch sehr behutsam vorgehen, um meine Liebste zu überzeugen. Ach ja, ansonsten habe ich auf Tour immer nur drei Klampfen dabei, das genügt. Darum wird auch beharrlich nachge© Pressefoto

© Pressefoto

Danny Bryant

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bohrt, warum ich ständig neue Teile anschaffen wolle. Würdest du sagen, du bist ein Blues-Anachronist, der ausschließlich an Altem, Bewährtem festhält? Nein, ganz und gar nicht, obwohl das vielleicht manch ein Hörer so empfinden mag. Ich stehe zum Beispiel sehr auf Bruce­ Springsteen oder Tom Waits, die mich stark bei meinem eigenen Sound inspirieren. Ansonsten bin ich der festen Überzeugung, dass der Blues die organischste Musik überhaupt ist. Er hat kraftvolle Wurzeln, die ihn stützen und auf der Erde halten. Aber dank dieser kräftigen Wurzeln wächst er auch in den Himmel, für manches Auge kaum erkennbar, so weit weg ist er. Ein Ende dieses Wachstums ist für mich längst nicht in Sicht. Ich werde auch in der Zukunft meinen Teil dazu beitragen. Gibt es in deinem musikalischen Weltbild Unterschiede zwischen schwarzem" und weißem", " " amerikanischem" und englischem" Blues? " " Das ist eine knifflige Frage, über die ich mir eine Menge Gedanken gemacht habe. Meine Erkenntnisse dazu: Vermutlich besitzen Amerikaner und insbesondere Schwarze mehr Rechte, den Blues anzustimmen. Einfach deshalb, weil dieser Sound dort entstanden ist. Im Blues geht es ja in erster Linie um Trauer, Wehmut und Leid. Auf der anderen Seite habe ich als englisches Bleichgesicht gleichfalls eine Menge emotionalen Mist durchgemacht: Mein Vater starb früh, ich habe seit der Kindheit und bis heute Depressionen, war oft extrem einsam. So ein Leben zeichnet den Blues aus. Deshalb spiele ich ihn. Und deshalb spiele ich ihn gut.

Music from the 60s to the 80s


© Christian Barz

nuBox Jubilee.

Carl Carlton

Ein Füllhorn an Ideen und Projekten

© Gabriella Mills

International genießt Gitarrist Carl Carlton nicht erst seit seiner Zusammenarbeit mit Robert Palmer und Levon Helm (The Band) hohe Reputation. Er spielt seit vielen Jahren in den Bands von Udo Lindenberg und Peter Maffay­ (und Marius Müller Westernhagen) und hatte in den letzten Jahren auch immer eigene Projekte am Start (New Legend, Songdogs) – außerdem sorgte er zuletzt mit seinen themengebundenen Konzertreisen Woodstock & " Wonderland" und Tobacco Road To Graceland" für Aufsehen. Jetzt hat der 64-Jährige die Songdogs mit Moses " Mo (g) und Wyzard (b) von Mother's Finest sowie Bertram Engel (dr) und Pascal Kravetz (keys) reformiert, veröffentlicht mit LIFELONG GUARANTEE eine voluminöse Best Of"-Box (und Doppel-CD) der Band. Im Oktober sind " die Songdogs dann auf Revolution Avenue Reunion Tour" unterwegs. " Carl, gerade wird 50 Jahre Woodstock gefeiert – aus Das ist noch nicht ganz spruchreif – ich mache mit kommerziell-marketingtechnischer Sicht hättest Barney Hoskins, einem englischen Journalisten, du dein Woodstock-Projekt ja eigentlich jetzt, auch nächstes Jahr einen Film über die Künstlerkolonie wenn es dabei um die Künstlerkolonie ging und weWoodstock. Mit einem kleinen Konzert im Barn von Levon Helm mit fantastischen Künstlern. niger um das Festival, und die SongdogsReunion stattdessen vor ein paar Jahren Wie kam's denn zur Reunion? durchziehen müssen, oder? Wir hatten ja nie ein richtiges Management, und wir alle mussten unser tägDas kann man so nicht planen. Das war lich Brot verdienen mit den Maffays, damals einfach nötig nach dem Tod von Mother’s Finests und Paul Youngs dieser Levon Helm und meinem zweiten WohnWelt. Wir hatten Kinder in der Schule­ sitz in Woodstock – da wollte ich die Geoder im Studium. Bertram Engel rief schichte erzählen. Der Tod von Levon hat mich an und meinte, es sei schade, dass wir mit mich sehr mitgenommen, zum Nachdenken bewegt den Songdogs nichts mehr machten. Da habe ich zu – und daraus entwickelte sich diese WoodstockHause auf der maltesischen Insel Gozo gedacht, ich Geschichte. Die ist auch noch nicht beendet. Dass rufe mal alle an, wie bei Blues Brothers – und jeder Woodstock dieses Jahr so kläglich gescheitert ist, hatte Bock. Ein Promoter hatte schnell Gigs v.l. Pascal Kravetz, Moses Mo, Carl Carlton, Wyzard, Bertram Engel (unten) stehen, und mir kam die Idee zu dieser Box, um die Musik wieder hörbar zu machen. Ich habe mir die Zeit dafür genommen und bin bei Peter Maffays neuem Album kürzergetreten, bin nur bei fünf Songs dabei. Wird es auch ein neues Songdogs-Album geben? Ja, es gibt den Film, ein Songdogs-Album, dann natürlich die Maffay-Tour. Und dann habe ich noch ein Projekt in Nashville mit Larry Campbell und einer Sängerin – eine GramParsons-Tribute-Geschichte, ein Album und eine Story dahinter, womit ich nächstes Jahr auch auf Tour gehen will. finde ich eigentlich ganz gut, denn das WoodstockGibt es von der Tobacco Road To Graceland"-Tour " Festival war ein Jahrhundertereignis wie der Maueigentlich einen Tonträger? erfall – so was kann man nicht wiederholen, dass Leider nicht. Das haben wir aufgenommen, ich bin das so positiv und friedlich gelaufen ist mit einer aber nie dazugekommen. Mein heutiges Managehalben Million Menschen ohne Toiletten und Cament hat auch schon angefragt, ob ich das abtering, das grenzte schon an ein Wunder. Und die mischen könne – könnte ich gerne machen, habe ich Songdogs-Reunion – die Zeit war jetzt einfach reif. bislang zeitlich jedoch nicht untergekriegt. Auch weil So was kann man nicht wirklich planen. die Songdogs-Reunion dazwischenkam. Und jetzt wollen wir erst mal die 24 Shows spielen! Inwiefern ist dein Woodstock-Projekt noch nicht Philipp Roser beendet?

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M E H R K L A N G FA SZI N AT I O N


Rockhaus

Von Jens-Uwe Berndt

Vom bunten Haufen zur düsteren Melancholiker-Gang Als Rockhaus urplötzlich auf der Bildfläche erschienen, schepperte es. Nicht nur musikalisch – auch in den Köpfen der Halbwüchsigen in der DDR, die mit der Rockmusik ihres Landes meist weniger am Hut hatten: Vier skurril ausstaffierte Typen aus der Nachbarschaft kreischten "Bonbons und Schokolade" und setzten sich 1982 in den Rundfunk-Hitparaden mit der gesungenen Fete auf den oberen Plätzen fest. Danach war die Welt der Teenager im real existierenden Sozialismus irgendwie nicht mehr dieselbe. Dieser Tage steht nun mit TEMPOZOO das mittlerweile neunte Studio-Album der Berliner Band in den Läden. Die quietschigen Bengel von vor 37 Jahren sind nurmehr eine schöne Erinnerung. Und doch musste es damals genau so beginnen ...

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n der DDR war die populäre Jugendmusik an der Schwelle zum neuen Jahrzehnt in eine Sackgasse geraten. Das war übrigens kein spezifisch ostdeutsches Problem, wirbelten Punk und New Wave doch weltweit das Musikbusiness durcheinander. Die starren Strukturen eines behäbigen Kulturapparats machten es den neuen Bands zwischen Ostsee und Erzgebirge aber nicht gerade einfacher, ihre Füße in die Tür medialer Aufmerksamkeit zu bekommen. City, seit 1977 erfolgreich, waren lyrisch durchaus ungewöhnlich, musikalisch aber althergebrachten Mustern verhaftet. Silly wirkten mit ihrer Funk-Rock-LP TANZT KEINER BOOGIE? (1981) noch recht brav. Und wenn sich das DDR-Staatslabel Amiga mit seiner „Kleeblatt"-Reihe auf die Suche nach Nachwuchsbands begab, fielen die Ergebnisse eher hausbacken aus: Sound G.M., Dialog, Kes, G.E.S. oder Gruppe Drei. Da schien der Lichtblick mit der Gaukler Rock Band, der der spätere Pankow-Sänger André Herzberg angehörte (Kleeblatt 1/81), fast ein Versehen zu sein.

© Pressefotos

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mso überraschender die völlig gegen den Strich gebürsteten Rockhaus. Mit selbst entworfenen Klamotten, kaputten Fokuhila-Frisuren oder Tüchern im Haar hüpften die vier Jungspunde über die Bühne, als wären sie auf Speed. Vor allem Sänger Mike Kilian. Der schrie in den höchsten Tönen rotzfreche Texte heraus, während er Aerobic-Übungen vollführte. Schlagzeuger Michael Haberstroh, der es bis heute zu dem Beinamen „das Tier" gebracht hat, setzte neue Maßstäbe in Sachen Bühnengekasper und lachte ebenso breit, wie er seine Seite

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Augen weit aufriss. Gitarrist Reinhard Petereit und Basser Ingo (Griese) York verströmten demgegenüber trotz energiegeladener Aktionen beinahe Gelassenheit und hatten dadurch den Status uneingeschränkter Coolness.

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anz ohne Schützenhilfe waren Rockhaus – der Legende nach 1978 aus zwei Schülerbands entstanden – allerdings nicht aus dem Untergrund an die Oberfläche geschwappt: Ex-Puhdys-Schlagzeuger Gunther Wosylus – zu jener Zeit sehr an neuen Talenten interessiert und als Musikproduzent tätig – hatte das ausgeflippte Quartett unter seine Fittiche genommen, indem er die ersten Rundfunkaufnahmen produzierte. Und mehr noch: „Das eigentliche Riff von 'Bonbons und Schokolade' ist von ihm", sagt Mike Kilian. „Ich kam an jenem Tag zu spät zur Probe, und die Jungs haben sich ein bisschen lustig gemacht: Du, der Gunther war mit der Gitarre hier, konnte gerade mal drei Griffe. Sie haben sich dann aber hingesetzt und aus dem Vorschlag von Gunther ein halbwegs vernünftiges Riff gezaubert. Schnell war dann die Gesangslinie da, und zu Hause ist mir der Text über eine Geburtstagsfeier eingefallen, wie man sie eigentlich nie haben will." Mit der Nummer traf die Band den Ton der Zeit: ein bisschen Hard Rock, ein bisschen New Wave und irgendwie auch ein wenig NDW, die in der Bundesrepublik gerade auf ihren Höhepunkt zusteuerte.

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ann der Durchbruch. „Es war ein Zufall der Zufälle", erinnert sich Mike Kilian. „Wir hatten bei der Werkstattwoche in Suhl ( VI. FDJ-Werkstattwoche der Jugendtanzmusik, Februar 1983, Anm. d. Autors ) das Glück, vor den Puhdys spielen zu dürfen. Das war ein legendärer Auftritt. Und in diesem Konzert saßen die beiden Amiga-Chefs. Wir hatten eine Supershow und haben total abgeräumt." Eine Woche später habe bei Petereit das Telefon geklingelt, und Amiga fragte an, ob Rockhaus Material für eine Langspielplatte hätten.

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ls im selben Jahr schließlich BONBONS UND SCHOKOLADE erschien, reihte sich die Platte in eine Front der Umwälzung ein. Silly veröffentlichten den Sound-

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und Lyrik-Meilenstein MONT KLAMOTT, Pankow schockierten mit KILLE KILLE, und Rockhaus bewiesen, dass Texte tatsächlich jene Sprache sprechen konnten, wie sie den Jugendlichen im Alltag aus dem Mund sprudelte. "Arbeitsschluss" schildert eine Bahnfahrt nach Feierabend: Man, ist das eng, ich krieg keine Luft/Und dann noch dieser tolle Duft/Nach Rülps und Pups und Käsefuß/Es ist 16 Uhr, Arbeitsschluss. "Bärbel" beschreibt den Kummer eines übergewichtigen Teenagers, in "Ferien mit Helene" verliebt sich Kilian in ein Mädchen, während es sich beim Beerenpflücken bückt, "Radio" deutet die Sehnsucht nach der Ferne an, und in "Ich muss darüber quatschen" redet ein Halbwüchsiger mit seinem Kumpel über Mädchen und masturbiert zu Bildern nackter Frauen aus Magazinen. Das waren definitiv neue Töne.

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er Erfolg war durchschlagend. Die zweite Platte, ­ALLES KLAR ...?, wurde 1985 vergleichsweise schnell nachgeschoben. Der Titelsong – ein Duett zwischen Mike Kilian und Toni Krahl von City – ist Rap und erschien schon 1984 als Single. Ungewöhnlich war hier alles: Die Sänger zweier angesagter Bands sind gemeinsam zu hören, der Text ist ein Dialog übers Frauenaufreißen, und die Sprache ist herrlich vulgär. Musikalisch orientierten sich Rockhaus auf ALLES KLAR ...? stärker am Pop, textlich gab es aber wieder einiges zu entdecken. So taucht in "Wie lange noch" zum ersten Mal die Geschichte eines Jungen auf, der unter der zerrütteten Beziehung seiner Eltern leidet. Das Thema sollte mehrfach wiederkehren. "Mode Welt" (ein bisschen Earth, Wind & Fire klingt an) karikiert deren Oberflächlichkeit, und wie stinklangweilig "Parties" sein können, bringt selbiger Song sowohl textlich als auch musikalisch rüber. In der Rückschau sind besonders die etwas härteren "Vergiss mich" und "Endlos" interessant. Beide Songs geben praktisch einen Ausblick auf den von Melancholie und Ernsthaftigkeit geprägten Stil von Rockhaus, der mit dem Album I.L.D. 1988 Einzug hielt.

haltungen mit anderen." Ebenso wenig fröhlich sind die Stücke "Wenn das so ist", "Ohne dich", "Gefühle", "Nur aus Liebe" und "I.L.D.". Da geht es ums Verlassenwerden, unerwiderte Liebe oder zweifelhafte Hoffnung. Die Mutmacher "Rettung" und "Bleib Cool" befreien nicht, sind doch auch sie von einer gewissen Schwere. Allein "Armer Irrer" und "Hör zu" haben einen Humor, der keines Augenzwinkerns bedarf.

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ie Wende brachte Rockhaus anfangs weniger ins Trudeln als andere DDR-Gruppen. Mit GNADENLOSE TRÄUME erschien 1990 ein Album, das locker mit dem Erfolgs-Werk I.L.D. mithielt. Die Gänsehautmelodien waren beibehalten­ worden. Die Texte zeugten von einer zum Teil geradezu schmerzhaften Melancholie. Die traurige Ballade "Nur ein Traum" erzählt von einem kleinen Jungen, der sich mit seinem Märchenbuch aufs Dach begibt, um hinabzuspringen. Wieder sind die Eltern in Zerwürfnissen nur mit sich selbst beschäftigt und übersehen das Kind. "Wohin" ist ein Abgesang auf die alte Zeit, auf die Träume der Jugend, auf die Hoffnung für die Zukunft – und irgendwie auch auf die DDR. Veränderung, Flucht und Resignation spricht auch aus "Pyromania", "Immer wieder" und "Abfahr'n im Regen". Am bekanntesten wurde vermutlich der Wendesong Schlagzeuger Michael Haberstroh "Tanzen (Mitten im November)". Auch wenn Mike wird bandintern mittlerweile Kilian sich damals von der Plattenfirma zu dieser das Tier" genannt. Nummer gedrängt sah, ist sie einer der besten Bei" träge zum Thema Wende-Euphorie.

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ie alle einstigen DDR-Bands mussten auch Rockhaus in der ersten Hälfte der Neunziger Federn lassen. Parallel dazu wuchsen die Spannungen in der Band, so dass es laut Kilian zu einer Quälerei wurde, gemeinsam in einem Raum zu sein. Trotzdem entstand noch das Album WUNDERBAR, das mit "Prinzen", "Käpt'n Blei" und "Lieber in Englisch" einige der besten RockhausStücke überhaupt umfasst. Die Trennung sei aber unvermeidlich gewesen. „Den anderen zu sagen, dass ich aussteige, war eine der schwersten Entscheidungen meines Lebens", sagt der Sänger. „Ein Wunder, dass ich damals keine Magengeschwüre bekommen habe." Kilian startete eine Solokarrioch zuvor wurde die Karriere der Gruppe unterbrochen: ere, die Gruppe machte bis 1996 mit dem West-­ Grundwehrdienst in der Nationalen Volksarmee (NVA). Laut Berliner Acki Noack weiter. Eine unglückliche Mike Kilian hatte auch diesmal wieder Gunther Wosylus die FinWahl. Mit ihm entstanden die Coverversion von ger im Spiel, als die vier Musiker gleichzeitig und in dieselbe Ein"Du hast den Farbfilm vergessen" (Nina Hagen) heit eingezogen wurden. Kilian weiß noch, wie sich die anderen und der Song "Eis". Eine Soldaten schon darauf eingestellt hätten, die „hochnäsigen Rock- Mike Kilian punktet als kurzzeitige Rückkehr von stars" ordentlich zu schikanieren. Allerdings traten die Musiker Frontmann mit viel Charisma. Kilian funktionierte aber ebenso wenig, weshalb sich weder arrogant auf, noch erhielten sie irgendein Privileg. „Wir wurden akdie Band 1998 auflöste. zeptiert, weil die anderen sahen, dass wir die anderthalb Jahre durchziehen mussten wie sie", sagt der Rockhaus-Frontmann. rst 2005 erfolgte die Wiedervereinigung von Rockhaus. Zahlreiche Konzerte standen an, bevor es ie LP I.L.D. präsentierte den Fans 1988 eine neue Band. Mit Christian 2009 wieder eine Platte gab. Mohren, der von der Gruppe Wir (siehe GT 4/19) kam, hatte man sich um POSITIV, TREIBSTOFF (2012) und THERAPIE (2015) einen Keyboarder erweitert, und Reinhard Repke – zuvor bei Reform – ersetzte klingen wie aus einem Guss. Zumindest was Stil und Ingo Griese am Bass. Der bunte Haufen hatte sich in Texte betrifft. Im Mittelpunkt: Melodien voller Schöneine Gang verwandelt, die beim Look amerikanischen heit, Harmonie und Wehmut. Darin eingebettet – Texte Sleaze-Metal-Formationen ziemlich nahe kam. Das zwischen Traurigkeit und Verzweiflung, dass einem der Cover war düster, und der Clip zu "Mich zu lieben" Atem stocken will. Bestes Beispiel ist dafür "Früher zeigte die Band in einer Industrieruine – unterbrochen oder Später" von POSITIV. von Bildern staatlicher Jugendweihefeiern, herumlunKaum zu ertragen sind auch "Mit jeder Träne" (POgernder Punks und trister Straßenzüge. Hier griffen SITIV) oder "Allein" (TREIBSTOFF). Mit dem neue Rockhaus das Thema von "Wie lange noch" wieder auf. Album TEMPOZOO – produziert von Rainer OleDiesmal war es ein Jugendlicher, der ins Gefängnis muss und seinen bestürzak, der zu DDR-Zeiten die Gruppe Datzu gründete, ten Eltern vorwirft, ihm keine Liebe gegeben zu haben. Ebenso "Irgendwann": Neumis Rock Circus sowie Neue Generation angeEin Junge fühlt sich seinen Eltern im Weg und will abhauen. „Das war nicht hörte – bleiben Rockhaus ihrem Stil treu und zeigen autobiografisch", versichert Kilian. „Meine Eltern waren zwar Scheidungssich einmal mehr auf der Höhe der Zeit. kinder, und da nimmt man einiges mit. Das Meiste habe ich aber aus Unter-

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igentlich ist P.P. Arnold, die bürgerlich Patricia Ann Cole heißt und 1946 in Los Angeles geboren wurde, eine „lupenreine Gospelsängerin", sagt sie selbst. Trotzdem hat sie über Dekaden hinweg beinahe ausschließlich mit Rockern und Proggern zusammengearbeitet, mit etlichen von ihnen ist die zierliche Schwarze bis heute eng befreundet: Mick Jagger, Rod Stewart, Eric Clapton, Roger Waters, Peter Gabriel, Paul Weller. Für die meisten dieser Koryphäen steuerte Arnold ihren prägnanten Background-Gesang bei, der an Aretha Franklin oder Randy Crawford erinnert. Und hätte neben all diesen Engagements beinahe die eigene Karriere vergessen. Jetzt aber ist THE NEW ADVENTURES OF … erschienen, ihr drittes Solowerk, ein umwerfendes Album für Freunde klassischer schwarzer Musik. Es ist das erste seit 51 (!) Jahren unter Arnolds Namen. Entsprechend energiegeladen ist die Gospel-Queen im Gespräch, weil sie ihr „Baby" endlich in die Welt entlassen hat. P.P. Arnold ruft aus ihrer aktuellen Wahlheimat Spanien an.

© Pressefoto

Abenteuerliches Alterswerk Wie kam es zu Ihrer neuen Platte? Ich bin ehrlich: Mein Produzent ist für diese Chose verantwortlich. Dabei handelt es sich um Steve Cradock, seines Zeichens Gitarrist den Brit-Poppern Ocean Colour Scene und ein prima Freund. Auch mein Kumpel Paul Weller hat mich ermutigt, die Sache anzugehen, hat zwei Kompositionen beigesteuert. Ich selbst hatte das Thema Solokarriere längst abgeschlossen. Dennoch ist es befremdlich, dass Sie über ein halbes Jahrhundert nichts unter eigenem Namen von sich haben hören lassen … Ich trage keine Schuld daran (lacht)! Immer wenn ich ein Lied aufnehmen wollte, kamen irgendwelche Freunde zu mir und meinten: „Hey, Pat, ich brauche deine Stimme." Wer sagt schon nein, wenn Jagger oder Waters anklopfen? Ich war jedenfalls

dauerbeschäftigt. Und dann ist meine Tochter Debbie gestorben, der ich übrigens ein Stück gewidmet habe. Das hat mich völlig aus der Bahn geworfen. Ich musste mich erst mal sammeln. Sie kamen Mitte der 60er nach London, als Background-Sängerin von Ike & Tina Turner. Warum sind Sie in Europa kleben geblieben? London war in dieser Ära das Zentrum des kreativen Irrsinns, das hat mich total fasziniert. Wir waren wild und unberechenbar. Ich denke, ich bin bis heute wild und unberechenbar (lacht). Und auch religiös, richtig? Unbedingt! Gott steckt tief in mir drin, immer schon. Ich schicke ihm jeden Tag Gebete. Die ich übrigens singe. Als Dankeschön dafür, dass er mir eine so schöne Stimme geschenkt hat. Michael Fuchs-Gamböck

Reinhard Dicky" Tarrach " Reinhard Dicky" Tarrach hat die deutsche Rock­ " geschichte über Jahrzehnte mitgeprägt und dabei ganz nebenbei das Vorurteil erfolgreich widerlegt, dass Schlagzeuger nur" Taktgeber und musikalisch " das schwächste Glied in der Bandkette sind. Im Gegenteil: Vielseitigkeit ist eines der Markenzeichen des Mannes, der am 21. September 1944 in Hamburg das Licht der Welt erblickte und heute noch mit den Rattles unterwegs ist. anjo war das erste Instrument, das Jung-Reinhard in der Schule erlernte. „Der Oldtime-Jazz war die damalige Popmusik. In Hamburg gab es jeden Sonntag ‚Jazz im Stadtpark', und da spielten Größen wie die Old Merrytale Jazzband, ich stieß auf Leute wie Mr. Acker Bilk, Monty Sunshine oder Papa Bue – und überall war ein Banjo. Das war schon immer sehr rhythmisch – eigentlich habe ich es nicht beherrscht, aber ich hatte einen guten Groove", erinnert sich Tarrach an seine Anfänge. 1957 legte er sich seine erste HiHat und Snare zu, ein Jahr später ein komplettes Schlagzeug, für das er einen Sommer lang in den Ferien in einem Supermarkt Regale einräumte. 1962 heuerte er bei den Rattles an, mit denen er 1963 mit den damals noch unbekannten Rolling Stones, den Everly Brothers, Little Richard und Bo Diddley fünf Wochen lang durch das UK tourte. 1966 trieb Tarrach die Band an, als sie mit den Beatles bei deren „Blitztournee" durch Deutschland unterwegs war. 1968 verließ er die Rattles und brachte mit Achim

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Reichel, Les Humphries, Frank Dostal und Helmut Franke Wonderland ("Moscow", "Boomerang") an den Start, um 1972 Randy Pie mit auf den Weg zu bringen und von 1977 bis 1981 bei Rudolf Rock & Die Schocker mitzumischen. Daneben verlegte er sich auf das Dasein als Studiomusiker. „Dazu habe ich dann Noten gelernt, denn zu Rattles-Zeiten hatte ich mich mit Noten nicht beschäftigt – da hat man alles aus dem Bauch gemacht. Irgendjemand hat mal nachgerechnet, dass ich auf über 2000 Singles für Gott und die Welt gespielt habe, von Curd Jürgens bis zu Peter Schillings 'Major Tom'. Dadurch war ich praktisch immer am Puls der Zeit." Woraus dann auch dank seiner Ideen Projekte wie die Synthie-Pop-Abräumer Moti Special (mit Michael Cretu, Tissy Thiers und Nils Tuxen) resultierten – mit denen er auch das Frauentrio Arabesque bei zwei Japan-Tourneen begleitete. Oder eine Dancefloor-Ulknummer mit heute noch ernstem Hintergrund namens "Schulz! (Born To Be Blöd)", die er mit Micky Wolf realisierte. Der Schlagzeuger, übrigens auch ein versierter JazzRock-Drummer, heuerte für eine Konzertreise mit Freddy Quinn an („Wir hatten alle viel Spaß und haben von diesem Superprofi für unser Leben gelernt") und kehrte 1988 zu den Rattles zurück – am 7. März 2020 wird er mit Herbert Hildebrandt, Eggert Johannsen und Max Kretzenbacher in Buchholz das Jubiläumskonzert zum 60-jährigen Bestehen spielen. Was möglich ist, weil der Drummer 2016 Glück hatte,

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dass eine Krebs­ erkrankung rechtzeitig erkannt und erfolgreich behandelt wurde. Übrigens: Zwei Solo­veröffent­ lichungen hat Dicky Tarrach auch vorzuweisen: "Sioux (Indian Hymn)" und "Sultana" (als Taracco). „Der Indianersong war der Lieblingssong von Thomas Gottschalk" – in seiner „B3-Radioshow" setzte der Moderator die Nummer als Begleitmelodie ein, wenn der Wetterbericht über den Äther ging. "Sultana", eine von Titanic übernommene Coverversion, lief als Titelmusik von „P.I.T. – PeterIllmann-Treff" und „Peters Pop Show" im ZDF. Ruhestand ist für Dicky Tarrach noch lange kein Thema. „Ich kenne ein paar Leute, die als Rentner nichts mehr haben, die mit 75 wie 85 aussehen und sich auch so fühlen – ich achte auf mich und gebe Gas, komme gar nicht dazu, mir Gedanken übers Alter zu machen." Philipp Roser

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Foto: © Alexander Mertsch

Im Unruhestand am Puls der Zeit


© Pressefoto

Tim Grimm

In stores: 27 September 2019

Musik von der Farm im Grimm verkörpert vieles: Der Mann aus dem

Das sympathische Raubein hat mit HEART LAND AGAIN ein neues Werk vorgelegt. Eine Platte, die das Sequel zu seinem Debütalbum HEART LAND geworden ist, das vor 20 Jahren in den Handel kam. Grimm erklärt: „Sowohl mein Erstling wie auch die neue Scheibe sind zunächst mal unserer Farm gewidmet, dem Leben auf dem Land. Zugleich ist es eine Liebeserklärung an meine wunderbare Frau und an meine Jungs Jackson und Connor, die vor zwei Dekaden auf dem Cover zu sehen waren. Und inzwischen Musiker sind, die mir bei HEART LAND AGAIN zur Hand gingen. Ich bin verdammt stolz auf die beiden Burschen!"

Tim Grimm wuchs zusammen mit seinem älteren Bruder nach eigener Aussage „in den tiefen Wäldern auf. Als ich neun Jahre alt war, zog meine Familie aus der totalen Wildnis in einen kleinen Ort nahe Chicago. Als junger Erwachsener führte mich das Leben nach Los Angeles. Man könnte meinen, aus dem Landei von einst wäre ein Großstadt-Typ geworden. Doch keine Chance: Ich werde bis zum Tod ein Provinz-Cowboy bleiben. Und das ist sehr gut so."

Die Produktion ist demnach als Familienproduktion zu sehen? „Einerseits ja", sinniert Grimm, „anderer­ seits ist es eine ziemlich sentimentale Geschichte. Ich verkläre richtiggehend das Dasein in der Provinz, weil ich es so sehr schätze. Mein Vater hat mir diese Existenzform näher gebracht. Traurigerweise ist er vor zwei Jahren gestorben. Ganz klar, dass ihm HEART LAND AGAIN in erster Linie gewidmet ist."

Inzwischen lebt Grimm im US-Bundesstaat Indiana, „einem herrlichen Fleckchen Erde", konstatiert das Allroundtalent. „Der Mittlere Westen ist wirklich erstaunlich, versehen mit außergewöhnlicher Natur, entspannten, hilfsbereiten Menschen, einer unfassbar vielseitigen Kulturszene. Unterbewusst ist meine eigene Musik garantiert beeinflusst und inspiriert von der Gegend, die ich mein Zuhause nenne."

Der selbst ernannte „Ur-Amerikaner" sieht sich in der Tradition von Koryphäen wie Johnny Cash, Willie Nelson oder Ramblin’ Jack Elliott. „Mein Sound ist sehr erdig, urwüchsig und im besten Sinne des Wortes altmodisch", feixt Grimm. „Angesiedelt ist er irgendwo zwischen Country und Blues. Wenn man einen modernen Begriff dafür verwenden möchte, trifft es wohl Americana recht gut."

Für den Heimatvernarrten ist es jetzt allerdings an der Zeit, einmal mehr die Welt zu erobern. „Ich habe sehr viel Energie in HEART LAND AGAIN investiert, bin diesem Album total verfallen", meint Grimm. „Jetzt heißt es, die Segel zu setzen, und die Platte möglichst vielen Bewohnern auf diesem Planeten vorzustellen. Bitte, hört mir zu, Leute! Ihr werdet es nicht bereuen …" Michael Fuchs-Gamböck

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TV-Serien-Darsteller („Das Kartell", „Das MercuryPuzzle", „Hör mal, wer da hämmert" etc.), er ist Absolvent des Earlham College mit einem Master in Politikwissenschaft. Er betreibt eine 80 Hektar große Farm in Indiana. Er ist stolzer Familienvater, seit über 30 Jahren mit Jan Lucas verheiratet, einer Singer/Songwriterin, Daddy von zwei Söhnen, 25 und 27. „Und aktuell", freut sich der End-50er, „bin ich in erster Linie Musiker. Das bringt extrem viel Freude."

Wieder kehren wir zurück zum Begriff „Amerika", der im Wortschatz von Grimm eine wesentliche Rolle spielt. „Ich bin unbedingt ein Patriot", erklärt er sich, „weil ich um die wunderbaren Werte meiner Heimat weiß. Gleichzeitig bin ich absolut kein Trump-Fan. Dieser Präsidentendarsteller verwechselt Patriotismus mit National-Tümelei. Davon halte ich überhaupt nichts. Wir US-Bürger sind anderen Völkern nicht überlegen. Wir sind nur originell, besitzen unsere eigene Identität. Ich jedenfalls bin wahnsinnig gern im Ausland, speziell in Europa, um neue Kulturen kennenzulernen. Trump hingegen will ‚America first'. Das ist arrogant und dumm."

DAS AUSNAHMEWERK ZU JEANNE D’ARC IST VOLLENDET! MIT TEILS ATMOSPHÄRISCHEN, TEILS GEWALTIGEN KLANGWOGEN FÜHRT ERSTMALIG EINE ROCK OPERA DURCH DIE FASZINIERENDE GESCHICHTE DER LEGENDÄREN GESTALT DES MITTELALTERS. WEITERE INFORMATIONEN UND SPEZIELLE FAN-PAKETE UNTER WWW.ELOY-LEGACY.COM

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TUS-Bundesstaat Ohio ist Theater-, Kino- und

The Art in Rock


P. F. Sloan

Von Hans-Jürgen Günther

Folkiger Pop Rock und Weltuntergang Der amerikanische Musiker und Komponist P. F. Sloan gehörte von 1964 bis 1967 zu den prägenden Persönlichkeiten des Rock zu beiden Seiten des Atlantiks. Als Interpret seiner eigenen Songs war er beileibe kein Chartsstürmer, aber er versorgte viele Kollegen mit Top-Hits, von denen manche zum Klassiker avancierten. Vor allem aber schrieb er mit "Eve Of Destruction" einen bis heute nachhallenden, noch immer gültigen Protestsong, der längst zum Weltkulturerbe zählt.

Studioband The Fantastic Baggys, die einige erfolglose Singles und das Album TELL 'EM I'M SURFIN' veröffentlichten. Als Rincon Surfside Band spielten sie auch ein Album mit Surf-Instrumentals ein, das unter dem Titel WILLIE AND THE WHEELS erschien.

F. „Flip" Sloan wurde als Philip Gary Schlein als Sohn eines Amerikaners und einer aus Rumänien stammenden Mutter am 18.9.1945 in New . York geboren und starb am 15.11.2015 an Bauchspeicheldrüsenkrebs in Los Angeles, wohin die in „Sloan" umbenannte Familie 1957 gezogen war. Als 13-Jähriger hielt Flip seine erste Gitarre in der Hand – und bekam in einem Musikgeschäft von Elvis Presley (!) spontan eine Unterrichtsstunde. 1959 erschien seine erste Single ”Little Girl In The Cabin"/"All I Want Is Lovin'”, der 1960 "If You Believe In Me” folgte. Folgerichtig war er schon mit 16 fester Teil des Musikszene von Los Angeles. Mit seinem Partner Steve Barri (*23.2.1942 als Steven Barry Lipkin) versuchte er unter diversen Namen (u.a. Philip & Stephan, The Wildcats, The Lifeguards), eine Hitsingle zuwege zu bringen. Das misslang, aber das Duo erlangte die Aufmerksamkeit des einflussreichen Strippenziehers Lou Adler. Er brachte sie mit dem Top-Pop-Duo Jan & Dean zusammen, für das sie als BackgroundSänger und Musiker – Sloan als Leadgitarrist, Barri als Perkussionist – jobbten. Zum Top-10Hit "The Little Old Lady From Pasadena" durfte Sloan auf Wunsch von Jan Berry sogar anstelle von Dean Torrence die Lead-Falsettostimme beisteuern! Und 1964 gab's auch die ersten Vorstöße in die Hot 100: Round Robin erreichte mit "Kick That Little Foot Sally Ann" Platz 61, und Bruce & Terry landeten mit "Summer Means Fun" auf Rang 72. Terry Blacks "Unless You Care" schaffte in den USA nur Platz 99, aber in Kanada Rang 2 (!). Ferner betrieben Sloan & Barri die

veröffentlichte Polit-Protestsong "Eve Of Destruction" auf Platz 1 in den USA (UK #3, Kanada #1), obwohl etliche Radiosender in den USA – und auch die BBC – das markante Lied, das als B-Seite (!) der Single­ "What's Exactly The Matter With Me" wegen seines unverblümt regierungskritischen Textes in Zeiten des Kalten Krieges und der US-Intervention in Vietnam als „unpatriotisch" angesehen wurde, nicht spielten. Auch stieß "Eve Of Destruction" mit seiner zornigen und apokalyptischen Endzeitstimmung bei vielen Amerikanern auf Ablehnung und feindliche Reaktionen.

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Drichtig 1965. Im September stand der auf Lou Adlers Plattenfirma Dunhill

och die goldenen Jahre für die Komponisten Sloan und Barri begannen so

K all the hate there is in Red China! Then take

ein Wunder bei Textzeilen wie: „Think of

a look around to Selma, Alabama! Ah, you may leave here, for four days in space, but when you return, it's the same old place. The poundin' of the drums, the pride and disgrace, you can bury your dead, but don't leave a trace. Hate your next door neighbor, but don't forget to say grace. And you tell me over and over and over and over again my friend, you don't believe we're on the eve of destruction.”

D lich überraschend. Doch der kommerzielle as war zwar bedauerlich, aber nicht gänz-

Erfolg – sechs Millionen Verkäufe – war weltweit nicht zu verhindern, wohl auch, weil Bob Dylan und Judy Collins zu P. F. Sloan hielten und viele Piratensender das Lied unverdrossen spielten. P. F. Sloan nahm das Lied auch selbst auf, und Coverversionen erschienen im Laufe kommender n

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when a man comes on and says: ‚Hey, there's somethin' I should know.’ He says: ‚I'm livin' my life in a Kleenexbox.’ An' he says: ‚look at your collars, you need more Clorox.’ Now I know, he's a communist.”

Jahrzehnte auch von den Grass Roots (aka Grassroots), D.O.A., den Pretty Things, den Dickies, den Red Rockers, Johnny Thunders, Bishop Allen und The Screaming Jets. Gesungen wurde das Original von der Reibeisenstimme Barry McGuire, einem Folkie, der die Top-Gruppe The New Christy Minstrels gerade verlassen hatte. Die instrumentale Begleitung lieferte die – damals quasi ano­ nyme, heute legendäre – Wrecking Crew Tommy Tedesco (g), Larry Knechtel (keys), Joe Osborn (b) und Hal Blaine (dr). P. F. Sloan spielte zusätzlich Gitarre und Mundharmonika. Dunhill schickte McGuire alsbald mit der Nachfolgesingle "Child Of Our Times" ins Rennen, doch der wesentlich weniger packende Song erreichte in den USA nur Platz 72.

D Einzel-CDs SONGS OF OUR TIMES und en Output der Dunhill-Jahre gibt es als

TWELVE MORE TIMES sowie in Form der Sampler PRECIOUS TIMES: THE BEST OF P. F. SLOAN (1965–1966), HERE'S WHERE I BELONG – THE BEST OF THE DUNHILL ­Y EARS 1965–1967, ANTHOLOGY und SONGS OF OTHER TIMES (Mix aus Tracks von Sloan und den Grassroots). Eine feine Ergänzung für Sammler bietet CHILD OF OUR TIMES – THE TROUSDALE DEMO SESSIONS 1965–1967. Ferner ist in der Songwriterserie des britischen Labels Ace die ausgezeichnete Sammlung YOU BABY – WORDS AND MUSIC BY P. F. SLOAN AND STEVE BARRI erschienen. Sie enthält Singles diverser Acts, darunter die Grassroots, Turtles, Jan & Dean, Mamas & Papas, Bruce & Terry, Association und Mel Tormé, dazu einige Aufnahmen von Sloan.

Beine vom britischen Beat stark beeinis 1967 übernahmen die Grassroots,

flusste US-Pop-Rock-Gruppe diverse weitere Sloan-Barri-Songs, von denen ”Where Were You When I Needed You" (gecovert von Herman's Hermits und The Bangles), ”Only When You're Lonely", "Things I Should Have Said” und "Wake Up, Wake Up” die Hot 100 erreichten. Auch die Turtles ("Let Me Be”, US #29, und "You Baby”, US #20, gecovert von The Mamas & The Papas), Herman's Hermits ("A Must To Avoid”, US #8, UK #6), Johnny Rivers ("Secret Agent Man”, US #3, gecovert von den Ventures, Devo, Bruce Willis und Blues Traveler) und die Searchers ("Take Me For What I'm Worth”) waren – unterschiedlich erfolgreich – Kunden bei Sloan & Barri.

Sspektakulär, teilweise auch krankheits-

loans weitere Karriere nach der Dunhill-Zeit verlief kaum noch

P. positionssache” ist erstaunlicherweise sowohl vom

F. Sloans Karriere als „Interpret in eigener Kom-

s­chmalen Umfang als auch vom kommerziellen Erfolg her eher unspektakulär. Sein Erstling SONGS OF OUR TIMES (1965) und der Nachfolger TWELVE MORE TIMES (1966) erschienen bei Dunhill. Sie bieten abgerundeten, klassischen Singer/Songwriter-Folk-Rock mit verwandtschaftlichen Beziehungen zu Simon & Garfunkel und den Byrds, aber ohne offensichtliche Anbiederung an Bob Dylan. Sloan sang mit angenehm einfühlsamer Stimme ohne Übertreibungen oder Mätzchen.

E ”Take Me For What I'm Worth", "Let Me Be” und ”What's Exactly The

nthalten sind, neben den schon erwähnten Liedern ”Eve Of Destruction",

Matter With Me”, weitere starke Songs wie "Sins Of A Family”, "This Mor­ nin'” und "What Am I Doing Here With You”. Noch besser waren "From A Distance” (perfekter Ohrwurm, trotzdem kein Hit), ”The Man Behind The Red Balloon", ”Halloween Mary" und "Upon A Painted Ocean”. Das allerbeste Werk gibt's freilich als Abschluss von TWELVE MORE TIMES: "Patterns Seg 4" hat nicht gerade einen hitparadentauglichen Titel, glänzt aber mit einem irre guten Text. Auszug: „They're throwing a rock'n'roll party at a nudist camp. I saw Paul Revere drive up as an electric amp. Everybody famous is gonna be there. I wonder what Sonny and Cher are gonna wear … more hair? ... Two old ladies sitting in the sand. Each one wishing the other was a man. Well now, she may be old, about 74 years, but she's not too old to shift her gears there she goes. I was sitting in the shower watching a TV-show GoodTimes 5/2019

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bedingt. 1968 erschien auf Atco das Album MEASURE OF PLEASURE, dem 1972 auf Mums RAISED ON RECORDS folgte. Die Alben bringen stilistisch nicht festgemauerten, gehaltvollen Soft Rock mit nachdenklichen Grundstrukturen und vermindertem Folkanteil, der durch CountryEinflüsse ergänzt wurde. Typische Platten der Art, die Kritiker zumeist mögen und denen Käufer „etwas weniger" abgewinnen können. Erst 1994 gab's mit SERENADE OF THE SEVEN SISTERS auf Pioneer (aka (STILL ON THE) EVE OF DESTRUCTION auf All The Best Records) neue Sloan-Töne. Nach Live-Aktivitäten wie einer Serie von Konzerten im Bottom Line in New York begann er wieder, neue Songs zu schreiben, darunter den Titelsong als Fortsetzung seiner größten Tat. Auch dieses Album, das als weitere Top-Leistung seine Version von "Secret Agent Man" – eingespielt mit den Fresh Young Fellows – enthält, überzeugte zwar harte Sloan-Fans, blieb den Charts aber fern. Noch stärker geriet 2006 SAILOVER auf Hightone. Punktuell unterstützt von Prominenten wie Lucinda Williams, Frank Black, Buddy Miller und Felix Cavaliere gelangen Sloan neben neuen, mit Produzent Jon Tiven komponierten Liedern großartige Fassungen von "Sins Of A Family", "Where Were You When I Needed You", "From A Distance" und abermals "Eve Of Destruction". Letztes Lebenszeichen war dann 2014 das Album MY BEETHOVEN, das Sloans höchstpersönliche Beschäftigung mit dem Klassik-Giganten dokumentiert.

P. aber bis heute nicht und wird es auch künftig nicht

F. Sloan ist am 15.11.2015 gestorben. Vergessen ist er

sein. Dazu trägt nicht zuletzt bei, dass ihm schon zu Lebzeiten ein spezielles Denkmal errichtet worden ist. Der geniale Songschreiber Jimmy Webb schrieb das Lied "P. F. Sloan" über ihn, das von so unterschiedlichen Acts wie den Folk-Rockern Unicorn, Jennifer Warnes, den Softies The Association und der Sängerin Rumer aufgenommen wurde.

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LESLIE MANDOKI Die Welt in die richtige Richtung bewegen Ein Konzeptalbum hat Leslie Mandoki mit seinen Soulmates aufgenommen, auf dem er sich mit dem Zustand der Welt auseinandersetzt. Live in seinem Tutzinger Studio hat er mit Ian Anderson, David Clayton-Thomas, Chris Thompson, Bobby Kimball, Tony Carey, Nick van Eede, Peter Maffay, Al Di Meola, Mike Stern, Randy und Ada Brecker, Bill Evans, John Helliwell, Till Brönner, Cory Henry, Simon Phillips, Jesse Siebenberg, Steve Bailey, Tochter Julia Mandoki und (posthum) Jack Bruce LIVING IN THE GAP eingespielt. Ebenso den zweiten Silberling HUNGARIAN PICTURES. GoodTimes-Mitarbeiter Philipp Roser traf Mandoki in Tutzing. Leslie, ist dein neues Album so etwas wie dein Opus magnum, oder ist das zu hoch gegriffen? Es ist schon ein künstlerisches Vermächtnis. Ich plane noch 40 gesunde Jahre, und ich fühle mich wie 30. Es geht immer um die Zukunft, weniger um die Vergangenheit. Dieses Album beschäftigt sich mit der Frage: Tun wir genug für eine bessere Welt?

Ist es Zufall, dass du jetzt genau 50 Jahre nach Woodstock mit einem Album ankommst, auf dem sich praktisch jeder Song mit einem aktuellen Thema oder Problem auseinandersetzt?

Das ist Zufall, aber ich glaube, wir spüren alle, dass etwas in der Luft liegt. Vielleicht etwas Ähnliches. Ich denke, der grundsätzliche Unterschied ist, dass Woodstock eine Bewegung unserer Väter war, die aufrütteln wollten: Hey, Establishment, wach auf! Und das Establishment hörte nicht zu. Ich glaube, jetzt ist es ein bisschen anders – zweifelsfrei war ich ein junger Rebell, und das bin ich immer noch. Das heißt, der Weg ins Establishment, ein Teil davon zu werden, sollte uns nicht den Blick darauf verstellen,

Leslie Mandoki am Mischpult seines Studios in Tutzing.

weise gedenken, das Klima-Abkommen einzuhalten ...

Und was bezweckst du dann mit diesem Album?

Es ist ein Album, das uns an unsere erste Revolution erinnert, als wir unsere Ideale hatten und Rebellen waren. Ganz abgesehen davon, dass es ein bisschen so klingt, wie meine Band mit 18, 20 geklungen hat (lacht). Was auch daran liegt, dass wir einige junge Musiker dabei haben – wegen der Tragödien, dass Jack Bruce verstarb, dass wir Greg Lake und Victor Bailey verloren haben. Dadurch ist es wilder, frischer progressiver Rock. Es ist ein kraftvolles, im Studio live eingespieltes New-Prog-Rock-Album.

Stichwort Jack Bruce – Ihr habt "Mother Europe"­ neu aufgenommen, habt dafür Aufnahmen von Jack Bruce aus dem Archiv gekramt und ihn dann gewissermaßen umspielt – auch als Verbeugung vor ihm? Es war Al Di Meola oder Randy Brecker, der gesagt hat, ‚I’m missing Captain Jack so much!' – seinen Humor, seine sperrige, wunderbare Genialität. Ich habe mein junges Toningenieurteam losgeschickt, um in unserem riesigen, feuersicheren Archiv Jack Bruces Bass- und Gesangsspuren auf den Zwei-Zoll-Bändern herauszusuchen! Dann haben wir etwas zusammengestellt und um ihn herum musiziert.

Musikalisch versucht ihr mit der ersten Single "Young Rebels" sowohl musikalisch als auch bei der Umsetzung im Video, Generationen zu ver-

dass wir aufgebrochen sind, was Gutes zu machen, die Welt in die richtige Richtung zu bewegen. Vor 30 Jahren ist die Mauer gefallen, der Eiserne Vorhang ist zerfallen, ohne dass ein Schuss gefallen ist, und es regnete Glück vom Himmel – aber haben wir Rockmusiker genug dafür getan, dass eine achtsame Gesellschaft entsteht in einer Werte-Union in Europa, dass Udo Lindenbergs Bunte Republik vergrößert wird? Und dann stellen wir nach 30 Jahren nicht nur fest, dass unsere Kinder auf die Straße gehen müssen, weil wir nicht mal ansatz-

einen, auch junge Hörer anzusprechen – nicht zuletzt dank der Bilder von Umweltvernichtung und den Freitagsdemos ... Ja, ich glaube, wir müssen der rebellischen Jugend aus unserer Sicht mitteilen „Ihr habt Recht!" Wir old rebels müssen den young rebels signalisieren: Wir haben so viel Unfug in dieser Welt entstehen lassen – das muss aufhören. Ich wollte der Jugend die Botschaft senden, wir hören zu. Rockmusik ist dafür da, rebellisch zu sein, aufzurütteln, anzuecken und damit die verbindenden Elemente hervorzuholen, nicht die verkrusteten Trennlinien nachzuziehen.

Der zweite Teil der Doppel-CD ist eine Verbeugung vor deinem Landsmann Béla Bartók?

Eigentlich fast noch mehr vor Jon Lord und Greg Lake, mit denen ich erste musikalische Entwürfe entwickelte, als wir bei Thomas Gottschalks Sendung „50 Jahre Rock" zusammen waren. Bartók hat Volkslieder gesammelt, deutsche Lieder aus Siebenbürgen, aus dem Banat, jüdische Lieder, ungarische Lieder, die wir jetzt neu interpretiert haben. Meine Mutter erzählte gerne Märchen am Abend zum Einschlafen, und mein Vater, der Geiger war, hat mir „Bartók For Children" vorgespielt. Am Konservatorium habe ich dann entdeckt, dass Bartók ein totaler Rockmusiker war – und sein Harmoniewerk für Charlie Parker, John Coltrane, Miles Davis und Herbie Hancock ein großer Einfluss.

Im November werden Leslie Mandoki und seine Soulmates das neue Album bei vier Konzerten live präsentieren.

Du hattest die Songs fertig, als die anderen zu dir nach Tutzing ins Studio kamen? Ja.

Bei den Songs stand schon alles. Freiraum gab es nur bei der Interpretation und bei Solos. Bei Bartók war es anders, da hatte jeder sein Thema für sich, das wir dann gemeinsam gespielt, darüber improvisiert und zusammengefügt haben. Seite

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Music from the 60s to the 80s

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Hattest du für jeden seinen Part rausgeschrieben? Oder welcher Freiraum bestand dann für deine Mitstreiter?


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INHALT VOL. 1-12 ---> SIEHE SEITE 58-59 GoodTimes 5/2019

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Music from the 60s to the 80s

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OD ER


Volume 1

Volume 2

Volume 3

Volume 4

Volume 5

Volume 6

INHALTE DER BISHERIGEN AUSGABEN - VOL. 1-12 Interpreten

weitere Discographien

►Vol. 2 ►Vol. 6 ►Vol. 11 Adam Ant ►Vol. 10 Spiders | Nazz ►Vol. 1 Rod Argent | Russ Ballard ►Vol. 11 ►Vol. 11 John Wetton | Geoff Downes | Steve Howe ►Vol. 11

Abba AC/DC Accept Adam & The Ants Alice Cooper Argent Asia Asia (Solo)

Agnetha Fältskog | Anni-Frid Lyngstad

Bachman-Turner Overdrive Ballard, Russ Bay City Rollers Beatles (nur D) Beggars Opera Birth Control Blind Faith Blue Öyster Cult

Brave Belt | B.T.O. | Randy Bachman siehe auch Argent

Blunstone, Colin Boston Bowie, David Buffalo Springfield Buggles Can Casey Jones & The Governors Chicken Shack Christie City Cluster Creedence Clearwater Revival

Crosby, Stills, Nash & Young

Ausgabe Interpreten

►Vol. 9 ►Vol. 11 ►Vol. 8 Tony Sheridan & The Beat Brothers ►Vol. 3 ►Vol. 12 ►Vol. 3 ►Vol. 3 The Stalk-Forrest Group | Albert Bouchard ►Vol. 2 The Brain Surgeons | Joe Bouchard Joe Bouchard With Deadringer Joe Bouchard With The X-Brothers Donald (Buck Dharma) Roeser siehe auch Zombies ►Vol. 11 ►Vol. 10 ►Vol. 1 siehe auch Young, Neil ►Vol. 5 siehe auch Downes, Geoff(rey) ►Vol. 11

Kluster | Harmonia | Harmonia 76 Tommy Fogerty & The Blue Velvets The Golliwogs | Creedence Clearwater Revisited | Tom Fogerty | John Fogerty Doug (Cosmo) Clifford siehe auch Young, Neil

►Vol. ►Vol. ►Vol. ►Vol. ►Vol. ►Vol. ►Vol.

8 6 12 2 4 1 5

►Vol. 5

Warlock siehe auch Asia (Solo) | Buggles

►Vol. 9 ►Vol. 7 ►Vol. 1 ►Vol. 10 ►Vol. 5 ►Vol. 8 ►Vol. 11

Eagles Eloy Emerson, Lake & Palmer Entwistle, John

Keith Emerson | Greg Lake | Carl Palmer siehe auch The Who (Solo)

►Vol. ►Vol. ►Vol. ►Vol.

Frijid Pink Frampton, Peter

siehe auch Herd | Humble Pie

►Vol. 1 ►Vol. 11

Gallagher, Rory

Taste

►Vol. 10

Daltrey, Roger Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich Deep Purple Dekker, Desmond Depeche Mode Doro Pesch Downes, Geoff(rey)

siehe auch The Who (Solo) Dozy, Beaky, Mick & Tich | Dave Dee Desmond Dekker & The Aces

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weitere Discographien

Ausgabe

Gerry & The Pacemakers Glitter Band Glitter, Gary Golden Earring Gong

Gerry Marsden

►Vol. ►Vol. ►Vol. ►Vol. Paragong | Pierre Moerlen's Gong ►Vol. Planet Gong | Mother Gong | New York Gong Gongmaison | Gongzilla

4 12 6 4 3

Hammond, Albert

Albert & Richard As The Diamond Boys ►Vol. Hammond-Hazlewood | The Family Dogg ►Vol. Bob Bradbury Band | Jeff Allen ►Vol. Keith Marshall siehe auch Frampton, Peter ►Vol. siehe auch Asia (Solo) ►Vol. siehe auch Frampton, Peter ►Vol.

3

Hawkwind Hello Herd Howe, Steve Humble Pie

Jigsaw Joan Jett & The Blackhearts Jones, Brian Jones, John Paul Journey

siehe auch Rolling Stones (Solo) Peter Panka's Jane | Werner Nadolny's Jane Klaus Hess' Mother Jane | Mother Jane siehe auch Runaways siehe auch Rolling Stones (Solo) siehe auch Led Zeppelin (Solo)

Karat Karussell Kenny Kinks Kraftwerk Led Zeppelin Led Zeppelin (Solo) Lee, Alvin Les Humphries Singers Lindenberg, Udo Little Feat Lords Lynott, Phil Lynyrd Skynyrd Manfred Mann Manfred Mann's Earth Band May, Brian MC5 Mercury, Freddie Middle Of The Road Mission Monkees Moon, Keith Motörhead Mud

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11 11 11

►Vol. 5

Iron Butterfly Jagger, Mick Jane

1 6

►Vol. 12 ►Vol. 1 ►Vol. ►Vol. ►Vol. ►Vol. ►Vol.

1 1 12 6 4

►Vol. ►Vol. ►Vol. ►Vol. ►Vol.

9 7 3 4 1

►Vol. 5 Jimmy Page | Robert Plant | John Paul Jones ►Vol. 6 siehe auch Ten Years After ►Vol. 6 The Family Singers | The Summer Set ►Vol. 9 Les Humphries ►Vol. 1 ►Vol. 9 ►Vol. 1 siehe auch Thin Lizzy ►Vol. 4 Johnny Van Zant ►Vol. 11

siehe auch Queen (Solo) siehe auch Queen (Solo)

siehe auch The Who (Solo)

Music from the 60s to the 80s

►Vol. ►Vol. ►Vol. ►Vol. ►Vol. ►Vol. ►Vol. ►Vol. ►Vol. ►Vol. ►Vol.

8 9 6 5 6 8 2 8 9 2 1


Volume 7

Volume 8

Volume 9

Volume 10

Volume 11

Volume 12

INHALTE DER BISHERIGEN AUSGABEN - VOL. 1-12 Interpreten Mungo Jerry

Nazareth Nektar Nico Novalis

weitere Discographien

Ausgabe Interpreten ►Vol. 4

The Conchords | The Good Earth Band Ray Dorset | The Insiders | Katmandu Mungo Jerry Bluesband

►Vol. 3 ►Vol. 7 ►Vol. 10 ►Vol. 1

The Velvet Underground & Nico

►Vol. 12

Oldfield, Mike

►Vol. 6 ►Vol. 10 ►Vol. 7 ►Vol. 7 ►Vol. 1 ►Vol. 6 ►Vol. 10 ►Vol. 3 ►Vol. 6

Page, Jimmy Paper Lace Peter & Gordon Pilot Pink Floyd Plant, Robert Poco Pretty Things Puhdys

siehe auch Led Zeppelin (Solo)

Quatro, Suzi Queen Queen (Solo)

The Pleasure Seekers ►Vol. 4 Queen & Paul Rodgers ►Vol. 7 Freddie Mercury | Brian May | Roger Taylor ►Vol. 6

Rattles Renft, Klaus Combo REO Speedwagon Richards, Keith Rolling Stones (Solo)

Rubettes Runaways

Saga Scorpions Searchers Shocking Blue Silly Sisters Of Mercy Slade Smokie Status Quo String Driven Thing Supertramp Sweet T. Rex

Taste

Gordon Waller

siehe auch Led Zeppelin (Solo) Electric Banana

►Vol. ►Vol. ►Vol. ►Vol. ►Vol.

siehe auch Rolling Stones (Solo) Mick Jagger | Keith Richards | Ron Wood Charlie Watts | Brian Jones | Mick Taylor Bill Wyman Alan Williams | John Richardson Bill Hurd | Tony Thorpe Cherie Currie | Cherie & Marie Currie Lita Ford | Joan Jett & The Blackhearts Laurie McAllister | Laurie McAllister With The Orchids | Sandy West

3 5 12 12 12

Taylor, Mick Taylor, Roger Ten Years After Thin Lizzy Thompson, Chris Toto Townshend, Pete Tremeloes Uriah Heep U.D.O. Walker Brothers Warlock Watts, Charlie Wetton, John Who, The Who, The (Solo)

siehe auch Rolling Stones (Solo) siehe auch Queen (Solo) Alvin Lee Thin Lizzy & Phil Lynott | Phil Lynott Black Star Riders Night Steve Lukather siehe auch The Who (Solo) Brian Poole | The Trems | Space

►Vol. ►Vol. ►Vol. ►Vol.

David Byron | Ken Hensley

►Vol. 1 ►Vol. 11

Doro Pesch siehe auch Rolling Stones (Solo) siehe auch Asia (Solo) The High Numbers Pete Townshend | Roger Daltrey John Entwistle | Keith Moon siehe auch Rolling Stones (Solo) Bill Wyman's Rhythm Kings siehe auch Rolling Stones (Solo)

Wood, Ron Wyman, Bill

Ausgabe 12 6 6 4

►Vol. 10 ►Vol. 9 ►Vol. 9 ►Vol. 9

►Vol. 7 ►Vol. 8 ►Vol. 12 ►Vol. 11 ►Vol. 10 ►Vol. 9 ►Vol. 12 ►Vol. 12

Young, Neil

The Squires | Buffalo Springfield Neil Young & Crazy Horse Crosby, Stills, Nash & Young The Stills-Young Band

►Vol. 5

Zombies

Colin Blunstone | Rod Argent

►Vol. 11

►Vol. 12 ►Vol. 1

Labels

The Vendors | The In-Betweens Ambrose Slade Kindness

Brian Connolly | Andy Scott | Steve Priest

►Vol. ►Vol. ►Vol. ►Vol. ►Vol. ►Vol. ►Vol.

12 2 12 1 8 2 1

►Vol. ►Vol. ►Vol. ►Vol. ►Vol.

3 8 1 5 2

Tyrannosaurus Rex ►Vol. 3 Dib Cochran & The Earwigs | Toby Tyler Marc Bolan | Marc Bolan mit John's Children Rory Gallagher ►Vol. 10 GoodTimes 5/2019

weitere Discographien

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Ausgabe ►Vol. 11 ►Vol. 7 ►Vol. 2 ►Vol. 1 ►Vol. 8 ►Vol. 3 ►Vol. 4 ►Vol. 9 ►Vol. 5 ►Vol. 10 ►Vol. 1 ►Vol. 1 ►Vol. 12 ►Vol. 9 ►Vol. 5 ►Vol. 2 ►Vol. 6 ►Vol. 8

Ahorn Bacillus Brain (Metronome) CCA (Metronome) Erlkönig HörZu Kuckuck Middle Earth Neon Nova Ohr (Metronome) Pilz (BASF) Pop Chronik Pop History Schneeball (April) Sky Spiegelei Zebra

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Was

Alexa nicht kennt …

Unbegrenztes Musikhören mit einem Gerät, das auf Zuruf reagiert – mit

Alexa macht Amazon ein interessantes Angebot. Bei genauerem Hinhören kommen Zweifel auf.

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o, wie Alexa gestylt ist, könnte das Gadget direkt aus einem „Star Wars"-Film in die Wohnzimmer gelangt sein. Es sendet Leuchtsignale, kann sprechen und Wünsche erfüllen. Für Musikfans hält Alexa einen ganz besonderen Service bereit: Man braucht ihr nur einen Songtitel oder einen Interpretennamen zu nennen, und schon wird das Gewünschte gespielt. Man muss keine Platte oder CD mehr auflegen, ganz nach Belieben kann man von einem Stück zum anderen wechseln oder einen Song wiederholen. Ein Befehl genügt: „Alexa, spiel …!", und schon geht’s los. Wenn es doch nur so wäre!

"Ich kann die Platte nicht finden."

© Pressefoto

Alexa greift auf das Musikangebot von Amazon zurück, und das scheint bedauerliche Lücken zu haben, oder aber das Gadget funktioniert nicht hundertprozentig. Stichproben ergaben, dass man bei manch einem Titelwunsch von Alexa einen Korb bekommt: „Ich kann (die Platte) in deiner Musikbibliothek nicht finden." Das sagt ihre Frauenstimme manchmal sehr freundlich, manchmal löscht sie aber auch beleidigt ihr Licht und verstummt. Beispiel: Smiley Lewis. Bei dem schwarzen Musiker aus New Orleans, den Dave Bartholomew produzierte und den Dave Edmunds in seiner Coverversion von dessen "I Hear You Knocking" namentlich erwähnt, muss sie passen. Vielleicht hat sie sich ja verhört, aber auch beim zweiten Versuch kann sie ihn nicht finden. Das lässt nichts Gutes erahnen. Ein Versuch mit einem Dutzend Songs und Interpreten zeigt, wie zufällig die Ergebnisse sein können. Von Johnnie Allan bis zu Z.Z. Hill gibt es immer wieder Überraschungen. Johnnie Allan aus Louisiana, der 1971 Chuck Berrys "Promised Land" als Cajun-Version wieder populär machte, hat bei Alexa ebenfalls keine Chance. Anders Brook Benton, der in den 50ern und 60ern in den Charts weit oben stand. Stücke von seinen LPs SINGING THE BLUES (1962) und MY COUNTRY (1966) spielt sie auf Anhieb. Hitparadennotierte Interpreten machen ihr meist keine Probleme. So liefert sie ohne Zögern Joe Barrys "I’m A Fool To Care" von 1961. Allerdings: Der Song stammt aus dem Jahr 1940. Sein Autor und ursprünglicher Interpret war Ted Daffan – bei Alexa Fehlanzeige. Dagegen finSeite

det sie sofort den 40er-Jahre-Country-Sänger Floyd Tillman in der Musikbibliothek. Den Nashville-Star Kenny Price, der von den 60er bis in die 80er Jahre aktiv war, kennt sie wieder­um nicht. Ein System ist darin nicht zu erkennen. Fairerweise muss man ihr zugestehen, dass sie häufiger Treffer hat als Flops. Irma Thomas und Bobby Charles hat sie auf Lager. Und ein prominenter Schauspieler wie Robert Mitchum, der auch Sänger war, ist ihr geläufig. Zu Z.Z. Hill bietet sie BEN E. KING MEETS Z.Z. HILL an. Das war zwar nicht gewünscht, liegt aber nicht ganz daneben. Schließlich hat sie dann doch Hills "Down Home Blues" aus dem Jahr 1981 im Angebot. Dr. John gelang 1973 mit "Right Place Wrong Time" ein weltweiter Top-10-Erfolg, den Alexa im Repertoire hat. Sein "Zu Zu Mamou" vom 1971er Album THE SUN MOON & HERBS, an dem Eric Clapton, Mick Jagger, Carl Radle, Jim Price und Graham Bond mitwirkten, sucht sie vergeblich. Mit Bonnie Raitts "Runaway" (1977) ist sie vertraut, aber Bonnie Bramlett (Ex-Delaney & Bonnie) sagt ihr nichts. Folglich findet sie die Stücke "You Send Me" und "Let’s Go, Let’s Go, Let’s Go" aus dem Jahr 1976 nicht. Bei Bobby Darin bereitet ihr "Beyond The Sea" (1960) keine Schwierigkeiten, "Bullfrog" vom Album BOBBY DARIN BORN WALDEN ROBERT CASSOTTO (1968) schon.

Verlust an Kulturgut

Der Teufel steckt im Detail. Auf Anforderung liefert Alexa Don Robertsons größten Hit "The Happy Whistler", der 1956 auf Capitol erschien. Seine RCA-Singles "Bobby-O", "Stand In" und "I’m Yours" aus den 60er Jahren hat sie nicht

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parat. Bei Mickey Newburys RCA-Single "Weeping Annaleah" von 1968 und seiner ABC-Single "Leaving Kentucky" von 1976 muss sie passen. Wayne Carsons "No Love At All", in zwei verschiedenen Versionen 1970 und 1972 veröffentlicht, gibt’s bei ihr nicht. Alle drei Interpreten sind renommierte Singer/ Songwriter gewesen, deren Stücke nicht nur von Elvis Presley, sondern von unzähligen Sängern gecovert wurden. Wie bei Ted Daffan wäre es ein riesiger Verlust, wenn diese Interpretationen ihrer Kompositionen verloren gingen. Das wäre der Fall, falls Alexas Existenz dazu verführen würde, die Schallplattensammlung aufzulösen. Schon mit der Einführung der CD war es keine gute Idee, das Vinyl zu verscherbeln. Kamen doch von unzähligen Musikern nur noch Best-Of-Sampler als CD auf den Markt. Heute ist dieses Medium aus den 80ern schon wieder veraltet, wie auch der Walkman, der vor 40 Jahren die trendige Innovation schlechthin war. Media-Saturn hat kürzlich seinen Musikdienst Juke eingestellt. Wer weiß, wie lange das Spielzeug Alexa noch „in" sein wird und was danach kommt. Auf jeden Fall bleiben damit Musik­stücke auf der Strecke, die wertvolle Beispiele für den musikalischen Reichtum und die Kreativität vergangener Epochen sind. Durch Gadgets wie Alexa droht so für Spätgeborene ein Verlust an Kulturgut – denn was Alexa nicht kennt, kennt bald niemand mehr. Vergangen, vergessen, vorüber! Vom FreddyQuinn-Song mit diesem Titel weiß sie immerhin ein Lied zu singen. Rüdiger Bloemeke

Music from the 60s to the 80s


Fotos © Miguel Dorset

JOHN MAYALL

85TH ANNIVERSARY TOUR 2019

Der XSTREME aus der i guten alten Zeit Vor 50 Jahren startete Ray Dorset alias Mungo Jerry seine Musikerkarriere und legte mit "In The Summertime" einen Blitzstart hin. Doch der mittlerweile 73-jährige Engländer will nicht zurückblicken, weil aus Nostalgie keine Zukunft er" wächst". Und selbst wenn der Markt mit immer neuen Mungo-­ Jerry-Compilations geflutet wird, worauf er meist keinen Einfluss hat, lässt er sich nicht verdrießen, sondern macht eben ein neues Album wie jetzt mit XSTREME. Ray, wie bist du die neue Platte angegangen? Ich wollte ein Studio-Album mit Live-Feeling machen. Wir haben vieles live eingespielt, es sind sogar Gitarren- und Gesangsaufnahmen zu hören, die entstanden, als ich ­eigentlich sogenannte Guidespuren aufnahm, die ich dann behalten habe. Den Bass spielte ich allerdings nachträglich drauf – eben weil ich den gesamten Bass selbst gespielt habe. Mit einer Ausnahme: Bei "The Wind Is Flying” hat Darren Jones meinen Part ersetzt, meine Basslinie verschönert. Wir haben im Grunde so gearbeitet, wie es einst in den Sun Studios, in denen von Tamla-Motown oder bei Norman Petty üblich war, als er Buddy Holly produzierte: Am wichtigsten war die Performance! Heute wird in vielen Studios doch mit den modernen Hilfsmitteln alles auf perfekt getrimmt, die Technologie wird missbraucht, damit alles absolut auf den Punkt sitzt. Deswegen langweilt mich das meiste, was heute tags­über im Radio läuft. Sachen wie "Uptown Funk” von Mark Ronson und Bruno Mars oder "Happy” von Pharrell Williams ermüden mich schnell. Wenn du dir dagegen Songs von Marvin Gaye, Otis Redding, Buddy Holly oder Elvis Presley anhörst, haben die ein ganz eigenes Leben, atmen gewissermaßen aus jeder Pore, weil nicht alles steril auf Perfektion getrimmt ist!

19.10. 20.10. 21.10. 23.10.

Kaiserslautern Karlsruhe Freiburg Hannover

24.10. 25.10. 26.10. 27.10.

Oldenburg Affaltar Dresden Erfurt

Mungo-Jerry-Discographie in GoodTimes Edition Discographien Vol. 4 – siehe Shop Seite 31

Welche Absicht steckt denn hinter dem Albumtitel XSTREME? Zum einen ist es ein Wortspiel, zum anderen wollte ich damit auch ausdrücken, dass die stilistische Bandbreite extrem ist. Man hört Blues in einer Moll-Tonart, ein bisschen Rock’n’Roll, ein wenig HipHop, auch Funk, da ist ein ­Reggae – und alles wird durch mich und meine Stimme doch zusammengehalten. Übrigens: Man sollte sich XSTREME auch mal über Kopfhörer anhören! Da nimmt man plötzlich manches wahr, was man über die Lautsprecher gar nicht hört. Da geht es auf einmal psychedelisch zu, gibt es Bewegungen im Kopf von der einen zur anderen Seite. Ich habe viel Perkussion in der Musik, habe auch elektronische Perkussion eingestreut, was den meisten Leuten wahrscheinlich gar nicht auffällt – aber sie ist ganz subtil da und gibt dem Ganzen noch einmal eine andere Note. Du gibst inzwischen weniger Konzerte … Ich suche mir genau aus, wo ich spiele. Bei Oldie-Veranstaltungen wird man mich nur dann erleben, wenn der Veranstalter wirklich richtig Kohle locker macht. Wenn da Bands dabei sind, die mir nicht liegen, mache ich es nicht. Ich will meinen Kollegen wirklich nicht zu nahe treten, jeder muss selbst wissen, was er macht oder vielleicht auch machen muss – aber wenn ich mich bei solchen OldieVeranstaltungen stundenlang in der Halle oder auf dem Festivalgelände aufzuhalten habe, muss ich es mir nicht antun, mit Musik bombardiert zu werden, die ich nicht mag. Ich habe wirklich nichts gegen Smokie oder Sweet, aber das brauche ich nicht – welchen künstlerischen Wert hat es denn, wenn Smokie "Needles And Pins" spielen, wo die Searchers doch eine grandiose Version abgeliefert haben? Da spiele ich lieber kleinere Gigs für weniger Geld, bei denen ich mich wohlfühle! Was treibt dich, anders als viele Kollegen deiner Generation, noch an, neue Studio-Alben zu machen? Um zu zeigen, dass der Name Mungo Jerry oder Ray Dorset als Songschreiber, Produzent und Künstler immer noch relevant ist. Auch wenn ich mich schon in den 70er Jahren aus dem Musikbusiness ausgeklinkt habe und alles so mache, wie ich es für richtig halte und worauf ich Bock habe. Was steht in nächster Zeit an? Nachdem mein deutsches Label COCKTAILS wiederveröffentlichen wollte, was ich aber nicht wollte, stelle ich gerade eine Compilation nach meinen Vorstellungen zusammen. Philipp Roser

SWIMMING MIN IIN THUNDERSTORM STOR THUNDERSTORMS TOUR 2019

23.10. Hamburg 24.10. Berlin 25.10. Hannover 26.10. Osnabrück* 28.10. München 29.10. Stuttgart 30.10. Nürnberg 31.10. Bensheim 02.11. Bremen 03.11. Köln 04.11. Bochum* 05.11. Aschaffenb. * AUSVERKAUFT

OYSTERBAND ALL THAT WAY FOR THIS TOUR 2020

10.02. 11.02. 12.02. 13.02. 14.02. 15.02. 16.02. 17.02.

Aschaffenburg Bochum Hannover Worpswede Bensheim Homburg (Saar) Freiburg Augsburg

w w w. a s s c o n c e r t s . c o m

Tickets: 01805 – 2001* www.ticketmaster.de (0,14 €/Min. dt. Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 €/Min.)


© Pressefoto 2019

Wishbone Ash

Von Michael Fuchs-Gamböck

50 Jahre im Gitarrenduell­

Dass Wishbone Ash einen Platz im Rock-Olymp sicher haben, dafür gibt es exakt zwei Gründe: zwei Gitarren. Klar, es ist alles andere als ungewöhnlich, dass in einer vierköpfigen Rockband zwei Menschen an der Klampfe zugange sind. Allerdings gab es vor Wishbone Ash keine Formation, bei der zwei Gitarren unisono gespielt wurden, was den einzigartig dichten Sound des Londoner Quartetts auszeichnet.

umbesetzt, was ihr nicht guttat. Wishbone Ash mutierten mehr und mehr zu einer konventionellen und damit austauschbaren Heavy-Rock-Truppe. Die einst anregenden Gitarrenschlachten und der außergewöhnliche glasklare Folk-RockSound liefen häufig ins Leere, die aufsehenerregende Rockmotorik verlor ihren Reiz. Kein Wunder, dass ab den späten 1970ern die Plattenverkäufe rapide rückläufig waren. Dennoch, Andy Powell ist sich der unglücklichen Entwicklungshistorie „seiner" ie es 1969, im Gründungsjahr von Wishbone Ash, zu dieser bis dato ungeBand zwar bewusst, hat Wishbone Ash aber trotzdem stets die Treue gehalten. hörten Klangkonstellation kam, daran erinnert sich das einzig verbliebene „Wir haben ein paar Jahre lang Geschichte geschrieben”, verkündet er stolz, „wir Ur-Mitglied der Gruppe, Andy Powell, exakt ein halbes Jahrhundert später lahaben in Großbritannien zusammen mit Bands wie Yes, Genesis, King Crimson chend: „Ein Unfall”, feixt der heute 69-jährige Sänger und – natürlich! – Gitarrist, oder Pink Floyd die bis dahin existierenden Konstanten Blues, Jazz und Beat um „denn die Gründerväter Martin (Turner; Bassist) und Steve (Upton; Schlagzeuger) jede Menge Einflüsse erweitert – um Psychedelic, Klassik, Folk oder Rock. Wesuchten zur Vervollständigung des Line-ups eigentlich Andy gen dieser Pioniertaten haben wir nach wie vor eine treue Fangemeinde auf der einen Mann an der Sechssaitigen sowie einen Keyboar- Powell ganzen Welt. So etwas gibt man nicht auf, das ist unbedingt ein Lebenswerk!” der. Doch als sie Ted (Turner; nicht verwandt mit Martin) 1976 Denn das Grundprinzip der Band, so Powell, „existiert ja bis heute, alle unsere und mich beim Vorspielen hörten, konnten sie sich für letzten Alben und natürlich unsere Konzerte stehen vollkommen in der klaskeinen von uns beiden entscheiden. Also meinten sie sischen Wishbone-Ash-Tradition! Ted Turner folgten einige Gitarristen an meiner kurzerhand: ‚Wer braucht schon einen Keyboarder, wenn Seite nach, ihnen gemeinsam ist, dass sie mich durch die Bank gefordert und zu er zwei so phänomenale Gitarristen kriegen kann?' Tja, Höchstleistungen getrieben haben. Dieser Umstand ist natürlich großartig für so kam es zum ‚dual leadguitar sound’, eigentlich ganz die Dynamik einer Gruppe, er hält mich jung! simpel und dennoch revolutionär.” Außerdem habe ich mittlerweile fünf Dekaden Wishbone Ash im Nacken, in deZu Beginn war es nicht einfach, zwei gleichberechtigte nen ich jeden einzelnen Tag mit Üben auf meinem Instrument verbrachte. Allein Gitarristen in einer Gruppe zu haben, erinnert sich Poschon deshalb klingt der Sound unserer Formation heutzutage komplexer und well, der seit etlichen Jahren mit Frau und drei inzwischen erwachsenen Söhnen kompakter als in den Gründerjahren, es gibt eine permanente Entwicklung. im US-Bundesstaat Conneticut auf einer Farm lebt, „denn Ted und ich, wir waren Dass Wishbone Ash weiterhin relevant sind, merke ich ebenfalls daran, dass zu beide 19 Jahre alt, heißblütige Jungspunde und mit einem Ego bis zum Platzen unseren Konzerten verstärkt jüngeres Publikum kommt. Womit bewiesen ist: Wir gefüllt. Wir wollten zunächst keine Emanzipation untereinander – doch weil wir waren mal Revoluzzer, heutzutage sind wir konkurrenznach kurzer Zeit dicke Freunde wurden, haben wir rasch los jenseits von Zeit und Raum. Eine Erkenntnis, die die Chance erkannt, die permanent ausgetragenen Gitarmich verdammt glücklich stimmt!” renduelle unter einem innovativen Aspekt darzubieten.” Anlässlich des Jubiläums – 50 Jahre Wishbone Ash – So kam es zum inzwischen legendären Wishbone-Ashwurde soeben die CD/DVDKlang, der kernigen Rock, verträumten Folk, balladenBox LIVE AT ROCKPALAST haften Gesang und traumhafte Dynamik miteinander veröffentlicht, wodurch man vermengt. Das erkannte auch ein breites Publikum Wishbone Ash am 1. Dezember an, das den innovativen Vierer bereits mit seinem na1976, aufgenommen anlässlich menlosen Debütalbum aus dem Jahr 1970 mit offenen des „Rockpalast"-Gigs in der Armen aufnahm. Es folgten vier wegweisende Jahre Wishbone Ash 1983, v.l.: Andy Powell, Steve Upton, Sporthalle Köln, auf dem Zenit für das englische Quartett, kommerziell wie kreativ: Laurie Wisefield und Trevor Bolder ihres Schaffens erleben darf. „Wir spielten vor etlichen Leuten an jenem Abend", Die nachfolgenden Scheiben PILGRIMAGE, ARGUS, WISHBONE FOUR und der erinnert sich Powell, „die keine Ahnung hatten, wer wir sind. Wir bliesen sie weg! Live-Doppeldecker LIVE DATES katapultierten die Gruppe in die Charts und verGenau das muss Musik auslösen: Menschen von deiner Arbeit überzeugen, die schafften ihr den Stellenwert einer der wichtigsten europäischen Rockformatifrenetisch applaudieren – einfach deshalb, weil du grandios bist." onen ihrer Zeit, die sich diesen Status vor allem als Bühnenereignis verdiente. 1974 allerdings wurde die Band erstmalig – und im Laufe der Zeit immer ­wieder –­ Ab 30. Januar 2020 ist die Band für acht Konzerte in Deutschland. © NikMa Verlag

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Lloyd Cole ist seit etlichen Jahren verheiratet, lebt mit Frau und zwei Kindern in Massachusetts, spielt hervorragend Golf bei einem Handicap von 5.3, er gibt weiterhin Konzerte, oft ohne Bühnenbegleitung. Und er nimmt weiterhin Platten unter eigenem Namen auf. Vor kurzem ist GUESSWORK in den Handel gekommen.

© Pressefoto

er Hörer eines Lloyd-Cole-Songs weiß nie recht: Steckt dahinter brillanter Intellekt, Arroganz oder schlicht Größenwahn? Denn der gern etwas miesepetrig Wirkende, Jahrgang 1961, gab und gibt sich in der Öffentlichkeit bevorzugt eine Aura zwischen Existenzialist, Dandy und Angeber. Faszinierend ist das Geschehen seit jeher allemal, zumindest für Popmusik-Fans mit einem IQ jenseits der 140. Lloyd Cole versuchte bereits zu Beginn der 1980er Jahre in seiner Heimat Derbyshire, rund 40 Kilometer von Manchester entfernt, Mitstreiter für eine Band zu rekrutieren – erfolglos. 1982 verschlug es ihn fürs Studium der Philosophie an die Universität in Glasgow, über etliche Jahrzehnte bekannt für ihr reges kulturelles Leben. Hier fand Cole Gleichgesinnte, die seiner kreativen Vision Ausdruck verliehen. The Commotions entstanden. Nachdem die Band Ende der 80er abgewickelt war, verschlug es den „misanthropen Dandy”, wie Cole sich selbst gern definiert, in die USA, um dort eine Solokarriere ins Rollen zu bringen. „Der Erfolg damit war allerdings eher bescheiden”, bekennt er, „nach wenigen Alben wurde ich von einer großen Plattenfirma gefeuert, seither veröffentliche ich bei unabhängigen Labels. Aber was soll’s, ich zehre, auch finanziell, immer noch von der Commotions-Ära.”

Diese Platte überrascht den Kenner des Cole-Werks. Sie weist zwar durchaus die gewohnten Folk-orientierten Melodien auf. Die allerdings werden dieses Mal mit Old-School-Elektronik speziell der 80er Jahre verknüpft. Synthesizerklänge demnach, die aber den wie stets bei Cole bestechenden Melodien keinen Abbruch tun. „Als ich in den frühen 70ern anfing, Musik bewusst zu hören, gab es für mich vor allem T. Rex oder Roxy Music. Jenes Glam-Zeug hat mich schwer beeindruckt und auch bei der eigenen Arbeit beeinflusst. Doch es gab gleichermaßen schwebende Ambient-

klänge wie die von Cluster und Brian Eno. Irgendwann wollte ich eine Platte in deren Sinne aufnehmen, gepaart mit Pop-Harmonien. Jetzt war es an der Zeit dafür", schwärmt Cole. Neben allem Elektronikexperiment steht für den häufig eher grimmigen Poeten die eigene Stimme im Zentrum des Geschehens. „Der Gesang ist das Existenzielle. Ich bin ein Performer, live eine Rampensau, möchte mich nirgendwo hinter Gitarre oder Groove-Maschinen verstecken. Deshalb steht bei mir weiterhin das altmodische Croonen im Mittelpunkt." Michael Fuchs-Gamböck

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RUNDE GEBURTSTAGE 21.9.1944 Joachim Joe" Stick spielte " Gitarre und sang bei der Band Lilac Angels, die in den 70er Jahren als die Rolling Stones von Düsseldorf galten, von Conny Plank produziert wurden und es bis in Ilja Richters „Disco" und den „Rockpalast" schafften. 21.9.1944 Bobby Tench startete 1965 Gass, war als Sideman (g, voc, Songwriter, Arrangeur) für Kollegen wie Freddie King, Van Morrison und Ginger Baker tätig, gehörte der Jeff Beck Group, Humble Pie, den Streetwalkers, Hummingbird, Boxer und Widowmaker an und ist heute solo immer noch zu erleben. 22.9.1944 Michael-Tilo Amft war als Schlagersänger in der DDR unterwegs, nahm 1972 ein Duett mit den Puhdys auf, blieb Mitte der 70er Jahre während eines Gastspiel in West-Berlin und entschwand in die Obskurität. 23.9.1944 Eric Bogle ist einer der vielen australischen Musiker mit schottischer Verankerung und als Singer/Songwriter und Friedensaktivist unterwegs. Er schuf Hymnen der Friedensbewegung wie "No Man’s Land" und "And The Band Played Waltzing Mathilda".

Peter Brötzmann und vielen anderen, lebt seit vielen Jahren in Südkorea. 29.9.1944 Mike Post arbeitete anfangs mit Kenny Rogers zusammen und produzierte die ersten drei Alben von dessen Gruppe First Edition. Komponierte ab den 70er Jahren zahllose Musiken für TV- und Kinofilme („Detektiv Rockford – Anruf genügt", „L.A. Law"), wurde mit mehreren Grammys ausgezeichnet – und er produzierte VAN HALEN III. Pete Townshend widmete ihm 2006 den Song "Mike Post Theme". 29.9.1949 Dave Colman (oft irrtümlich Coleman geschrieben) ersetzte 1963 Eric Clapton bei Casey Jones & The Engineers (später Governors), kam mit ihnen früh nach Deutschland, wo er hängenblieb. Er arbeitete ab 1969 beim WDR (bis 1997), betätigte sich auch als Songschmied (Pussycat) und ist heute noch bei Frank Laufenbergs Internet-Radiostation PopStop zu hören. 30.9.1944 Bernd Meinunger gilt als einer der erfolgreichsten Texter in Deutschland in diversen Genres. Der Mann mit einem Doktortitel in Agrarwissenschaften hat über 5500 Texte (davon 1000 auf Englisch) verfasst und schaffte es damit 200 Mal in die deutschen Single-Charts, seine Lieder verkauften sich laut seiner Homepage 350 Millionen Mal.

23.9.1949 Bruce Springsteen noch groß vorstellen zu wollen, wäre Platzvergeudung – seine stundenlangen, höchst intensiven Shows sind legendär und wohl demnächst wieBruce Springsteen 1.10.1934 Geoff Stephens war der besuchbar, nachdem er gerade WESTERN STARS veröffentlicht gelernter Lehrer, verlegte sich aber aufs hat. Songwriting, schuf (teils als Co-Autor) in den 60er und 70er Jahren zahlreiche Hits 24.9.1939 Sonny Turner löste 1959 Tony wie "Tell Me When" für die Applejacks, "Winchester Cathedral", "There’s A Kind Williams als Leadsänger der Platters ab, Of Hush", "Sorry Suzanne" und viele mehr. betätigte sich ab 1970 solo und kann Zwischendurch managte der Ruheständler immer noch für Shows gebucht werden. den jungen Donovan. 24.9.1944 Rosa Lee Hawkins sang 1.10.1949 Bernd Schöne begeisterte Anfang der 60er Jahre beim Vokaltrio The Dixie Cups, das beim Produzentensich für Peter Maffay und veröffentund Songwriterduo Leiber/Stoller unter lichte ab 1983 eigene deutschsprachige Vertrag und 1964 mit "Chapel Of Love" Alben, er spendet immer wieder Erlöse aus auf Platz 1 der US-Charts stand. Platten- und Ticketverkäufen für Maffays Tabaluga-Stiftung. 27.9.1949 Jahn Teigen sang in den 70er 2.10.1949 Richard Hell war bei Television, Jahren bei der norwegischen Prog-RockCombo Popol Vuh, die sich in Popol Ace gründete anschließend mit Johnny umbenannte. Er vertrat sein Heimatland Thunders die Heartbreakers, ehe er 1976 dreimal beim Eurovision Song Contest The Voidoids startete. Trat später musiund sorgte 1978 für Aufsehen, als er als kalisch kürzer, schrieb stattdessen ein erster Künstler mit null Punkten Letzter Dutzend Bücher, war als Filmschauspieler wurde. Er mischte beim Ulktrio Prima Vera zu erleben und arbeitet derzeit an einem mit, veröffentlichte 16 Soloplatten und ist Buch über Bob Dylan mit. in Skandinavien immer noch aktiv. In diesen Tagen erscheint ein Mitschnitt eines 2.10.1949 Gerd Otto Kühn, besser bekannt Popol-Ace-Reunionkonzerts von 2003. als Lupo, mischte ab der Gründung 1970 als Leadgitarrist bei der wegweisenden 28.9.1949 Alfred Harth ist ein Frankfurter Hagener Rockband Grobschnitt mit, die nach dem Wiederbeginn zuletzt akus­t isch Saxofonist, der sich um Grenzen nie zu erleben waren und die er auch managt. scherte und lustvoll-experimentell zwischen den Genres hin und her sprang. 2.10.1949 Gary Lovetro spielte ab 1967 Die Liste seiner Bands ist genauso lang wie legendär: das Duo Goebbels Gitarre und Bass bei den Psychedelic & Harth, das Sogenannte Linksliberale Rockern Strawberry Alarm Clock. Er lebt Blasorchester, Cassiber, er musizierte mit inzwischen in Arizona, lässt seine reaktiJohn Zorn, Phil Minton, FM Einheit, vierten Ex-Kollegen alleine machen. Seite

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70 · 75 · 80 · 85 · 90 · 95... Jahre Von Philipp Roser

3.10.1949 Lindsey Buckingham gab 8.10.1949 Harry Bowens war Sänger der eine verheißungsvolle Karriere als O’Jays, später von Was (Not Was) und Wasserballer für die Musik auf, begann ist heute ein vielgefragter Studiovokalist in der Acid-Rockband Fritz, tat sich mit (Bonnie Raitt, Helen Terry, Lyle Lovett). Stevie Nicks zu Buckingham Nicks zusammen, ehe sie 8.10.1949 Jay Graydon ist ein 1975 bei Fleetwood Mac einamerikanischer Songwriter, stiegen. Nach dem Ausstieg Gitarrist, Sänger, Produzent, 1987 und der Rückkehr 1997 Arrangeur und Aufnahmewurde er 2018 bei FM gefeuIngenieur. Er ist Gewinner von zwei Grammys (zwölf ert und ist wieder solo unterNominierungen), als „Producer wegs. Überlebte im Februar Lindsey Buckingham Of The Year" und „Best 2019 dank einer Notoperation Engineered Recording" (Steely Dan). eine Herzattacke, dabei wurden allerdings seine Stimmbänder beschädigt. 8.10.1949 Butch Rillera schloss sich 1973 3.10.1949 Craig Twister" Steward fiel als Schlagzeuger Redbone an (bis 1977). " Er erlitt 1996 ein Hirnaneurysma und ist bei einem Konzert seiner Band Bliss als seitdem teilweise gelähmt. Mundharmonikaspieler Frank Zappa auf, der ihn auf diversen Alben einsetzte. War in den letzten Jahren auch mit der Zappa9.10.1944 Nona Hendryx war ein Tribute-Show Zappatika zu erleben. Drittel von Labelle, doch die entfernte Cousine von Jimi Hendrix, ließ sich 3.10.1949 Toni Krahl führt anscheinend stilis­ t isch nie einengen, verdiente dazu Meriten als Solosängerin, Produzentin, unverwüstlich seit 1975 die Band City Songschmiedin und Buchautorin. als Sänger an und betrieb auch das Label Bezeichnend: Ihre Webseite ist in drei K&P Musik. Einheiten aufgeteilt, Musik (sie tourt immer noch), Kunst & Technology. 3.10.1949 Frank Mille bearbeitete zwischen 1969 und 1977 seine Gitarre bei den 9.10.1944 Alan Kendall amtierte nach Rattles, mischte danach bei Wolfsmond mit, arbeitete als Produzent (u.a. Fee) und Anfängen bei Toe Fat von 1971 bis 1980 betrieb einen Verlag samt Studio. und von 1987 bis 2001 als Leadgitarrist der Bee Gees. 5.10.1949 Wolf(gang) Preuß war bis zur 10.10.1944 Johanna Emetz kennt man Scheidung mit Ehefrau Ingrid in den 70er Jahren als Duo Inga & Wolf unterwegs, eher unter ihrem Künstlernamen „Joana" veröffentlichte solo und schrieb unter dem als Liedermacherin und TV-Moderatorin; Pseudonym Jon Athan Texte für Kollegen, sie veröffentlichte 2017 eine Live-CD und ehe er auf TV-Journalismus umsattelte; wird in diesem Jahr noch öfter auf der ist aber auch solo noch als Liedermacher Bühne stehen. zu erleben. 10.10.1944 Trevor Morais trommelte 6.10.1949 Thomas McClary war von der bei Rory Storm & The Hurricanes, The Peddlers, Quantum Jump, Penguin Cafe Bandgründung bis 1984 Songschreiber, Orchestra, begleitete Elkie Brooks. Zudem Sänger, Leadgitarrist und Produzent der ist er auf Platten von Tina Turner, David Commodores. War danach als Musiker Essex, Howard Jones und Björk zu hören. in seiner Kirche aktiv, schrieb mit/für Lionel Richie, Diana Ross, Kenny Rogers. Hat für September eine UNPLUGGED11.10.1949 Greg Douglass gilt als bis heute Veröffentlichung angekündigt. unterschätzter Gitarrist, der Hot Tuna, der Steve Miller Band, der Greg Kihn 6.10.1949 Sidney Foster Sid" McGinnis Band, Terry & The Pirates angehörte und " gelegentlich auch eigene Alben veröfist vor allem als langjähriger Gitarrist der fentlichte. CBS-Fernsehsendung „Late Show With David Letterman" bekannt. Er arbeitete 13.10.1944 Robert Lamm ist Gründungs­ aber auch live und im Studio mit Warren Zevon, Bob Dylan, David Lee Roth, Robert mitglied, Sänger, Keyboarder, Song­ Fripp, Carly Simon, Leonard Cohen, David lieferant von Chicago, mit denen er immer Bowie und vielen anderen. noch tourt. Veröffentlichte solo (zwölf Alben) und hatte zwischenzeitlich auch 7.10.1949 David Hope war als Bassist mal ein Trio mit Carl Wilson von den Beach Boys und Gerry Beckley (America). Gründungsmitglied von Kansas, arbeitete zuletzt als anglikanischer Pfarrer und lebt 13.10.1934 Nana Mouskouri ist eine der heute im Ruhestand. international erfolgreichsten Sängerinnen 8.10.1949 Hamish Stuart ist ein schottischer in Sachen Jazz, Qualitätsschlager, Pop und Chanson, verkaufte über 250 Millionen (Soul-)Sänger, Multi-Instrumentalist, Tonträger und war auch einige Jahre als Songschmied und Produzent, gründete Politikerin in ihrer Heimat Griechenland 1972 die Average White Band mit, die aktiv. er 1982 verließ. Er begleitete später Paul McCartney, Chaka Khan und viele andere. Veröffentlichte zwei Solo-Alben und 13.10.1949 Rick Vito zauberte das betreibt heute mit seinen früheren AWBGitarrensolo auf Bob Segers "The Rock" hin, Kollegen Steve Ferrone und Molly Duncan war mit Roger McGuinn & Thunderbyrd The 360 Band. in der ersten „Rockpalast"-Nacht dabei, n

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war Mitglied von Fleetwood Mac, gehörte Bonnie Raitts Band an und hat mit zahllosen Kollegen zusammengearbeitet. Es gibt ein Dutzend Solo-Alben von ihm – und er ist immer noch unterwegs, seit einigen Jahren aber nicht mehr in Deutschland. 14.10.1944 Peter The Count" Moules " spielte Mitte der 60er Jahre Bass bei der UK-Beatcombo Unit 4+2 (mit Russ Ballard). 19.10.1944 George McCrae startete als R&B-Sänger, sattelte Anfang der 70er Jahre auf Disco um, landete mit "Rock Me Baby" 1974 einen Welthit und ist seither Dauergast im deutschen Fernsehen. Er lebt seit Jahren in den Niederlanden. 20.10.1939 Jay Siegel war 1955 neben Neil Sedaka bei der Gründung von The Linc-Tones dabei, die sich 1960 in The Tokens umbenannten und bis in dieses Jahrtausend hinein unterwegs waren. Siegel ist seit geraumer Zeit Ruheständler.

bekannt. Er spielte Ambient Jazz mit dem Trio Aquarello und steht heute noch auf der Bühne. 27.10.1949 Garry Tallent gehörte als Bassist zu den Gründungsmitgliedern von Bruce Springsteens E Street Band, der er bis heute als letztes verbliebenes Urmitglied die Treue hält. Mischte auch bei Southside Johnny & The Asbury Jukes mit. 27.10.1949 Bodo Staiger war mit Marius MüllerWesternhagen bei Harakiri, machte Jazz Rock mit Karl Bartos (Kraftwerk), sang kurze Zeit bei Lilac Angels, sang George McCrae NDW mit Rheingold – unter diesem Namen veröffentlichte er 2017 IM LAUFE DER ZEIT. 28.10.1949 Peter Wolbrandt ist seit der Gründung bis heute der Gitarrist von Kraan, war auch mal bei Guru Guru und bietet auf seiner Homepage Songs kostenlos zum Download.

23.10.1949 Mats Björklund, schwedischer Gitarrist mit Arbeitsplatz in München, trug im Studio zu den Erfolgen von Donna Summer, Boney M., Gianna Nannini, Juliane Werding, Michael Cretu, Sandra, Umberto Tozzi, Albano & Romina Power bei.

29.10.1949 James Williamson stieg 1970 als Gitarrist bei The Stooges ein, arbeitete nach deren Ende mit Iggy Pop zusammen, ehe er der Musik den Rücken kehrte und als Elektronikingenieur arbeitete. War 2009 bei der Stooges-Reunion dabei, auch als die danach wieder aufnahmen.

23.10.1949 Harald Grosskopf spielt Schlagzeug und Keyboards, war 1967 kurz Mitglied der Scorpions, bei Wallenstein, Ashra, Lilli Berlin, spielte Synthie auf Joachim Witts "Goldener Reiter", machte Techno, gehörte zu den 17 Hippies und dürfte auf rund 100 Alben zu hören sein.

29.10.1944 Denny Laine war 1964 Mitbegründer der Moody Blues, ebenso 1971 bei Paul McCartneys Wings. Spielte zwischendurch Bass/Gitarre bei The Balls und Ginger Baker's Airforce, arbeitete ab 1981 solo, mischte außerdem bei den World Classic Rockers und Spencer Davis mit. Ist mit seinem Trio und seiner Band The Moody Wing im Dezember in den USA zu erleben.

23.10.1949 Perry Lee Tiny" Tavares " räumte mit den Soul/Disco-Spezialisten Tavares ab 1973 zehn Jahre lang nicht nur in den USA und im UK ab, ist mit ihnen heute noch live zu erleben. 24.10.1944 Ted Templeman spielte in den 60er Jahren Schlagzeug und Gitarre und sang in lokalen Bands wie Harpers Bizarre, wurde 1970 Hausproduzent bei Warner und gelangte vor allem durch seine Arbeit mit Van Halen zu Weltruhm; er arbeitete mit Van Morrison, Little Feat, Montrose, Joan Jett, Bette Midler und Captain Beefheart, zuletzt 2010 mit den Doobie Brothers. 25.10.1944 Jon Anderson arbeitete als Milchmann, begann mit zehn als Waschbrettspieler, schloss sich 1962 als Sänger The (Electric) Warriors an, veröffentlichte zwei Singles unter dem Künstlernamen Hans Christian und war 1968 beim Start von Yes dabei, die er 2008 verließ. Zwischendurch veröffentlichte er schon solo und war 1975 bis 1991 mit dem Keyboarder Vangelis als Jon & Vangelis aktiv. Er brachte 2011 die Alben SURVIVAL & OTHER STORIES und DOWN (nur als Download) heraus. 26.10.1934 Hans-Joachim Roedelius profilierte sich mit Experimental-, Ambientund Elektronikmusik und wurde vor allem als Mitbegründer der Krautrock/ Elektronikbands Cluster und Harmonia

29.10.1949 David Paton spielt Bass (zuletzt bei Albert Hammond), ist aber vor allem auch als Sänger von Pilot und des Alan Parsons Project bekannt geworden, machte sieben eigene Platten, zuletzt in diesem Jahr THE TRAVELER. Aber auch auf Alben von Kate Bush, Camel und Elton John ist er zu hören. 30.10.1939 Grace Slick sorgte für Furore als Sängerin von The Great Society, vor allem aber mit Jefferson Airplane, Jefferson Starship und Starship – und durch kontroverse Liedtexte und Drogenexzesse. Hat eine Tochter namens China (Vater: Ex-Kollege Paul Kantner) und lebt zurückgezogen, beschäftigt sich lieber mit Malerei als mit Musik. 30.10.11939 Edward Eddie" Holland " schrieb mit seinem Bruder Brian und Lamont Dozier Musikgeschichte, indem sie als Dreiergespann nicht nur für Motown-Künstler zahllose Hits verfassten und produzierten. Die erste Komposition von HDH war "Come And Get These Memories" für das All-Girl-Trio Martha & The Vandellas im Februar 1963. Insgesamt sind 266 HDH-Kreationen offiziell regis­ t riert. Bereits 1990 wurde GoodTimes 5/2019

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Holland in die Rock'n'Roll Hall Of Fame aufgenommen. 30.10.1944 Richard Kinky" Friedman " machte sich einen Namen als oft bitterböser, zynischer Musiker und Schriftsteller, kandidierte 2006 vergebens für das Amt des Gouverneurs in Texas. Zu seinen Freunden zählen die so gegensätzlichen Ex-Präsidenten Bill Clinton wie auch George W. Bush, die ihn beide ins Weiße Haus einluden. 31.10.1949 Bob Siebenberg war zwischen 1973 und 2011 der einzige US-Amerikaner bei Supertramp, wo er für die Drums zuständig war. Veröffentlichte solo und arbeitete auch mit Gary Wright zusammen. 31.10.1949 Michael Duwe, auch bekannt als Mickie D, ist ein Berliner Komponist, Musiker und Produzent. Er war Gründungsmitglied von Agitation Free, später auch bei Metropolis, sang bei Ash Ra Tempel, arbeite als Konzertveranstalter, war erster Künstler auf Klaus Schulzes IC-Label und konzentrierte sich später auf die Filmmusik. 1.11.1949 David Foster holte sich als Komponist/Produzent 16 Grammys (und 44 Nominierungen), unter anderem schuf er Chicagos "Hard To Say I'm Sorry", Whitney Houstons "I Will Always Love You" (geschrieben von Dolly Parton), Earth Wind & Fires "After The Love Has Gone" und zahllose Hits mehr. 4.11.1944 Scherrie Payne sang von 1973 bis 1977 bei den Supremes, ab 1986 bei The Former Ladies Of The Supremes. Die jüngere Schwester von Freda Payne war auch Mitglied von Glass House, veröffentlichte solo und tritt immer noch live auf. 6.11.1949 Rory Block gehört zu den prof iliertesten Akustikgitarristinnen der USA, wandelt zwischen Folk, Denny Laine Country und Blues und hat eine endlos lange Veröffentlichungsliste. 8.11.1949 Bonnie Raitt ist weltweit die führende (Slide-)Gitarristin, sie pflegt ihren Blues-Rock, setzt sich für Frauenrechte ein und ist seit Überwindung ihrer Alkoholsucht aktiver denn je. 8.11.1949 Al Berger (Spitzname The Doctor) war als Bassist bei Southside Johnny & The Asbury Jukes dabei, nachdem er zuvor mit Steve Van Zandt bei The Dovells aktiv gewesen war. Ist auf Alben von Huey Lewis, Sam Moore, Boz Scaggs, Ronnie Spector, Mitch Ryder und vielen anderen zu hören. 8.11.1944 Jack Jones trommelte bei The Mark Four, aus denen The Creation hervorgingen, wurde aber schon 1966 gefeuert und konzentrierte sich auf eine Karriere als Kabarettsänger. 8.11.1944 Bonnie Bramlett sang schon mit 13 Jahren Chor für Fontella Bass, Albert King und Little Milton. Sie sorgte für ein vielbeachtetes Novum, als sie

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als erste Weiße von Ike & Tina Turner für deren Gesangs-Begleittrio The Ikettes verpflichtet wurde. 1967 lernte sie Delaney Bramlett kennen, als Delaney & Bonnie unterschrieb das Duo bei Stax. Beide trennten sich 1972, seither ist die Ausnahmesängerin solo aktiv, arbeitet derzeit an ihrer Autobiografie. Tochter Bekka Bramlett sang zeitweise bei Fleetwood Mac. 9.11.1944 Phil May prägte ab 1963 durch seinen Gesang den Sound der Pretty Things wesentlich, mit denen er mit S. F. SORROW eines der, wenn nicht das erste Konzeptalbum der Rockhistorie schuf. Die Band hat vor kurzem ihre Abschiedstour beendet. 12.11.1944 Booker T. Jones machte sich mit dem Instrumental "Green Onions" unsterblich, prägte aber vor allem mit seiner Hammond Phil May und seiner Band The M.G.'s in Memphis den Stax-Sound. Der mit einem Grammy Lifetime Award Geehrte nimmt immer noch auf und hat reichlich Termine in seinem Terminkalender stehen. 13.11.1949 Terry Reid ist ein eigenwilliger UK-Sänger/Gitarrist in Sachen Blues, Psychedelic und Prog-Rock, ewiger Geheimtipp. Jimmy Page wollte ihn einst als Sänger der New Yardbirds, Reid konnte wegen Tourverpflichtungen nicht und empfahl Robert Plant. War kürzlich in den USA und Japan auf Tour. 13.11.1949 Roger Steen prägte mit seiner Gitarre den Sound der Tubes seit der Gründung 1969 und ist heute außerdem mit seiner eigenen Band unterwegs, deren selbst betiteltes Debüt es nur bei Konzerten und über seine Homepage gibt. 14.11.1949 James Young spielte Gitarre und sang bei TW4, aus denen Styx hervorgingen. Veröffentlichte während deren Schaffenspause diverse Soloplatten. 15.11.1949 Steve Fossen war Original­ bassist bei Heart, mischte später bei Alias mit und war in diesem Sommer mit Originaldrummer Michael Derosier mit dem Tribute-Projekt Heart By Heart unterwegs. 18.11.1949 Herman Rarebell wurde als Schlagzeuger der Scorpions berühmt, trommelte für Michael Schenker und war zuletzt mit seinem Projekt Acoustic Fever unterwegs. Lebt mit seiner Saxofon spielenden Ehefrau und Buchautorin Claudia Raab die meiste Zeit in Brighton. 19.11.1944 John Dummer brachte 1967 seine nach ihm benannte Bluesband an den Start, in der Kollegen wie Dave Kelly oder Tony Mc Phee spielten; er trieb die Darts an, managte The Screaming Blue Messiahs und lebt heute in Frankreich, restauriert Möbel und schreibt Bücher. 21.11.1949 Randy Zehringer trommelte bei The McCoys an der Seite seines Bruders Rick Derringer, den er danach weiter begleitete, ebenso Johnny Winter (und Jimi Hendrix). Ist heute gesundheitlich schwer angeschlagen.


GEDENKTAGE 20.9.1984 Steve Goodman (*25.7.1948) galt nach der Entdeckung durch Kris Kristofferson als einer der renommiertes­ ten Folk-Singer/Songwriter in den USA, war aber auch in Rock, Pop und Country firm. Seinen größten Erfolg "City Of New Orleans" coverten Arlo Guthrie, Johnny Cash, Willie Nelson, Judy Collins und Chet Atkins. Er starb an Leukämie. 21.9.2004 James Sigler (*18.12.1930) war als R&B-Pianist und Songschreiber aktiv, auch für Kollegen wie die O’Jays ("Your Body's Here With Me”), The Spinners ("He Don't Love You”) und Patti LaBelle ("I'm In Love Again”). 21.9.2009 Rev. John Bootsie" Wilson " (*18.7.1940) war als Leadsänger letztes noch lebendes Mitglied der Soultruppe The Silhouettes, als er einem Krebsleiden erlag. 21.9.2009 Sam Carr (*17.4.1926) trommel­ te für Sonny Boy Williamson II, Big Joe William und Buddy Guy, war aber auch an Bass und Harp fit. Er gründete in den frü­ hen 60s die Jellyroll Kings und war zuletzt mit seinen Delta Jukes unterwegs.

von Julian Lennon dessen Vater John zu dem Beatles-Song "Lucy In The Sky With Diamonds”. Sie erlag mit gerade mal 46 Jahren nach langem Kampf einer AutoImmunerkrankung. 1.10.2004 Bruce Palmer (*9.9.1946) war kurz als Bassist bei Jack London & The Sparrows, die nach seinem Abschied zu Steppenwolf mutierten. Er spielte bei The Mynah Birds und Buffalo Springfield, arbeitete lange mit Rick James und wurde 1997 in die Rock'n'Roll Hall Of Fame auf­ genommen. Als Todesursache wurde ein Herzinfarkt ausgemacht. 1.10.2014 Lindsey de Paul (*11.6.1948) lan­ dete 1972 mit "Sugar Me” ihren ersten Hit, verarbeitete eine Affäre mit Ringo Starr 1976 in "If I Don't Get You The Next One Will", kam bis 1977 mit 14 selbst geschrie­ benen Songs in die UK-Charts, belegte 1977 mit "Rock Bottom" beim ESC Rang 2 und veröffentlichte Selbstverteidigungs-Videos. Während der Arbeit an einem Comeback erlag sie einer Hirnblutung.

3.10.2009 Robert Kirby (*16.4.1948) spielte Keyboards und arrangierte, u.a. für seinen Studienfreund Nick Drake. Er 23.9.1974 Robbie McIntosh war in den 70s Mitglied der (*6.5.1950) schottischer Strawbs und arbeitete mit John Drummer, der bei The Senate Cale, Elton John, Ralph McTell, und Brian Auger's Oblivion Paul Weller, Elvis Costello, Express Druck machte, ehe er Lindsey de Paul Richard & Linda Thompson, ehe er in die die Average White Band mitbegründete. Marketingbranche wechselte. Überlebte eine Eine Überdosis Heroin kostete ihn das Leben Herz-OP nicht. (nicht zu verwechseln mit dem gleichnami­ gen Gitarristen und McCartney-Sideman). 4.10.2014 Paul Revere (*7.1.1938) führte als Keyboarder seine 1958 gegründeten Raiders 25.9.1999 Stephen Canaday, singender an, mit denen er in Uniformen des amerika­ Gitarrist und Drummer der Ozark Mountain Daredevils, arbeitete als Tourmanager für nischen Unabhängigkeitskriegs auftrat und Lee Roy Parnell und Marshall Chapman und vor allem in den Sixties in den USA erfolg­ kam 55-jährig bei einem Flugzeugabsturz reich war. Er hatte sich Anfang 2014 aus nahe Nashville ums Leben. gesundheitlichen Gründen offiziell zurück­ gezogen, ehe ihm eine Gehirnerkrankung 26.9.2014 Mark Loomis war 1965 gitar­ das Leben raubte. ristischer Mitbegründer der Garagen/ Psychedelic Rocker Chocolate Watchband, 7.10.2009 Steve Ferguson (*22.11.1948) spielte bei den Surftruppen The Chapparals startete als Gitarrist zu Highschool-Zeiten und Shandells. Keith Richards, Steve in Kentucky eine Band namens The Cropper, Dave Davies und Brian Jones Merseybeats, gründete später den ewigen nannten ihn als Einfluss. Er starb an einem Geheimtipp NRBQ, den er 1970 wieder ver­ Hirntumor. ließ, um mit Johnnie Johnson, Eric Clapton und Carl Perkins zu spielen, ehe Krebs ihn 27.9.1979 Jimmy McCulloch (*4.6.1953) stoppte. wurde mit 15 von Pete Townshend entdeckt, war Gründungsgitarrist von Thunderclap 13.10.1999 Ulli Lord Ulli" Günther " Newman, kurz bei John Mayall & The (*24.7.1942) mischte ab 1959 in Berlin mit Bluesbreakers, ersetzte 1972 bei Stone The den Lords die deutsche Szene auf. Den Crows den tödlich verunglückten Leslie Durchbruch bescherte 1964 der Gewinn Harvey und stieg dann bei Paul McCartneys eines Wettbewerbs im Hamburger StarWings ein. 1979 gründete er The Dukes. Club. Ende der 60er Jahre zogen sich die Einen Tag vor deren Debütkonzert wurde Musiker zurück, starteten aber 1976 ein er tot in seiner Wohnung aufgefunden Comeback. Nach der Wende waren die Lords (Überdosis Heroin). vor allem in den neuen Bundesländern gefragt. Während eines Auftritts in Potsdam brach Günther, der an Herzproblemen litt, 28.9.2009 Greg Ladanyi (*6.7.1952) produ­ auf der Bühne zusammen und starb vier zierte Jackson Browne, Type O Negative, Tage später. The Church, Toto, Fleetwood Mac, Don Henley und Jeff Healey. Er starb an den 12.10.2014 Geoff(rey) Nugent (*23.2.1943) Folgen eines Sturzes. war Gitarrist und Co-Sänger der Undertakers 28.9.2009 Lucy Vodden, geborene O'Donnell (mit Sänger Jackie Lomax) aus Liverpool, die mehrfach im Hamburger Star-Club zu inspirierte als vierjährige Schulfreundin Seite

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Von Philipp Roser erleben waren. Er spielte später mit den Merseycats und Merseyrats. 12.10.2009 Dickie Peterson (*12.9.1946) ließ die Rockwelt 1968 als singender Bassist mit Blue Cheer und deren Version des "Summertime Blues" erbeben. Er war bis zuletzt mit seiner Band aktiv. Seinem Krebsleiden erlag Peterson am 12.10. in Bonn-Erkelenz. 12.10.2014 Horst Ebert schrieb die deutsche Rockgeschichte mit als Gitarrist der Skiffle& Dixieband Magic Stompers, aus der 1964 die Beatband The Petards hervorging. Ebert war das einzige Gruppenmitglied, das eine Soloplatte veröffentlichte (FIRST ALBUM 1971 unter dem Pseudonym Johannes). Er erlag zwei Tage nach seinem 71. Geburtstag einem Krebsleiden. 14.10.2009 Johnny Jones (*17.8.1936) war als Bluesgitarrist mit Junior Wells, The King Casuals, Jimi Hendrix, Billy Cox und Bobby „Blue” Bland zu erleben, nahm für das deut­ sche Crosscut-Label auf. 19.10.2014 Raphael Ravenscroft (*5.6.1954) blies 1978 das traumhafte Saxofonsolo auf Gerry Raffertys Klassiker "Baker Street" – und bekam für die Session gerade mal 27 Pfund. Er tourte mit Marvin Gaye und Pink Floyd, spielte für America, Daft Punk, Kim Carnes, Mike Oldfield, Chris Rea, Robert Plant, Brand X, Hazel O'Connor und Bonnie Tyler, bis ihm ein Herzinfarkt nicht nur den Atem raubte. 22.10.2009 Luther Dixon (*7.8.1931) belie­ ferte die Shirelles, Pat Boone oder The Crests mit Hits, produzierte, trug als A&RMann dazu bei, Scepter Records zu etablie­ ren, scheiterte aber mit seinem eigenen Label Ludix. 23.10.2014 Alvin Stardust (*27.9.1942) war Anfang der 60er Jahre als Shane Fenton erfolgreich, spielte 1962 im Musikfilm „Play It Cool", arbeitete als Roadie für die Alvin Stardust Tremeloes und feierte in der Glam-Ära unter seinem neuen Künstlernamen ein Comeback mit Hits wie "My Coo Ca Choo" oder "Jealous Mind". Ab den 90er Jahren war er vor allem als Schauspieler aktiv, arbeitete aber an einem neuen Album (ALVIN erschien posthum), als er nach kurzer Krankheit starb. 25.10.2004 John Peel (*30.8.1939 als John Robert Parker Ravenscroft) avancierte zum Kult-Radio-DJ, der in seinen BBCSendungen Karrieren anschob und als einer der profundesten Rock- und Popkenner galt. Betrieb sein eigenes Label Dandelion, auf dem er 27 Alben herausbrachte (u.a. Medicine Head, Kevin Coyne, Gene Vincent, Lol Coxhill). Er erlag im Urlaub in Peru einem Herzversagen. 27.10.2009 Pamela Birch (*9.8.1944) kam als Sängerin/Gitarristin der Liverpooler All-Girl-Band The Liverbirds im Mai 1964 erstmals nach Hamburg (Star-Club), wo sie letztlich hängenblieb – bis zu ihrem Tod. n

Music from the 60s to the 80s

29.10.2009 Johnny Fickert sang bei der Nürnberger Band Improved Sound Limited, die zwischen 1971 und 1976 drei LPs veröf­ fentlichte. Starb nach langem Krebsleiden zwei Tage vor seinem 62. Geburtstag. 30.10.2009 Norton Buffalo (*28.9.1951) prägte mit seiner Harp 32 Jahre lang den Sound der Steve Miller Band mit. Bis zu seinem Ableben hatte er zudem mehre­ re Soloplatten veröffentlicht und mit Roy Rogers, den Doobie Brothers, Bonnie Raitt, Johnny Cash und Elvin Bishop gearbeitet. 1.11.2009 Jimmy Carl Black (*1.2.1938) lebte und spielte lange in Deutschland, nachdem er als singender Drummer Frank Zappas Mothers Of Invention, The Keys, The Soul Giants und Geronimo Black angehört hatte. Er erlag einem Krebsleiden. 5.11.1989 Barry Sadler (*1.11.1940) landete als Vietnam-Veteran mit "The Ballad Of The Green Berets" 1966 einen #1-Hit in den USA. Er erschoss 1978 im Streit um eine Frau Country-Sänger Lee Emerson. Nach Jahren im Knast arbeitete er als Army-Ausbilder in Guatemala, wo er 1988 angeschossen wurde und nach langem Koma starb. 6.11.2014 Rick Rosas (*10.9.1949) sorgte als Bassist für den passenden Rhythmus bei Mark & The Escorts, auch für Etta James, Neil Young, Pegi Young & The Survivors, Jerry Lee Lewis, Buffalo Springfield, Johnny Rivers, Ron Wood, Joe Walsh und CSN&Y. Er überlebte eine Lungenkrankheit nicht. 9.11.2009 Miriam Makeba (*4.3.1932) galt als „Mama Afrika” und wurde mit Hits wie "Pata Pata” und "The Click Song" berühmt. Sie kämpfte gegen das Apartheidsystem ihrer Heimat Südafrika, war Mitglied von The Skylarks, arbeitete mit Paul Simon, war mit Hugh Masekela verheiratet. 12.11.2009 Mitch Mitchell (*9.7.1947), trommelnder Engländer, starb als letztes noch lebendes Mitglied der Jimi Hendrix Experience. Danach spielte das Mitglied der Rock'n'Roll Hall Of Fame mit Johnny Harris & The Shades, Terry Reid, Jack Bruce, Jeff Beck, den Pretty Things und Georgie Fame. 18.11.2009 Johnny Almond (*20.7.1946), sammelte als Multi-Instrumentalist erste Erfahrungen in Zoot Money’s Big Roll Band, wechselte zum Alan Price Set und 1969 zu John Mayall's Bluesbreakers. Er gründete in den 70er Jahren mit Jon Mark das Duo Mark-Almond. 19.11.2004 Terry Melcher (*8.2.1942) war nicht nur der Sohn von Doris Day, son­ dern erarbeitete sich auch einen Namen als Songschreiber/Produzent (Ry Cooder, Byrds, Paul Revere, Beach Boys). Zuvor hatte er mit Bruce Johnston (Beach Boys) als Bruce & Terry reichlich Singles veröf­ fentlicht. Johnston half ihm auch in den 70er Jahren bei der Veröffentlichung seiner beiden Solo-Alben. Hautkrebs kostete ihn das Leben.


© Pani i Pan

WIZARD PROMOTIONS PRESENTS

Ray Wilson D

Gelassener Workaholic

as Bauhaus Dessau ist ein Gebäudekomplex, der vor knapp 100 Jahren nach den Plänen von Kult-Architekt Walter Gropius in Sachsen-Anhalt entstand. Schon zu Zeiten ihres Entstehens wurden die „Meisterhäuser" als Symbole der Moderne gefeiert. Nach verschiedenen, auch durch Kriegsschäden bedingten Restaurierungen ist diese Institution seit 1996 Teil der UnescoWelterbestätte Bauhaus, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, in Forschung und Lehre zu investieren. Und in Kultur, so dass immer wieder u.a. Konzerte in jener altehrwürdigen Einrichtung stattfinden. Eines davon ging am 20. Mai dieses Jahres über die Bühne. Seine Protagonisten: Ray Wilson, bekannt als Sänger der Projekte Stiltskin und Cut, seit 2002 auch auf Solopfaden unterwegs und Ende der 90er für kurze Zeit als Frontmann von Genesis, stellte sich samt sechsköpfiger Band live einem erlesenen Publikum. „Das war ein echt ungewöhnlicher Akt, angefragt worden bin ich vom ZDF", erinnert sich der 50-Jährige aus dem schottischen Dumfries, der seit 2008 samt Lebensgefährtin, einer polnischen Tänzerin, sein Domizil in Posen eingerichtet hat. „Eine andere Band, deren Namen ich nicht nennen darf, hat abgesagt. Dadurch hatte ich gerade mal drei Tage Zeit, um diese einmalige Aktion zu organisieren. Erschwerend kam hinzu, dass dieses Veranstaltungsgebäude recht marode ist, was zur Folge hatte, dass wir uns mit der Lautstärke zurückhalten mussten. Aber letztlich haben wir alle Hürden gemeistert, und herausgekommen ist eines der erstaunlichsten, intimsten Konzerte meines an Konzerten nicht eben armen Lebens.” Grund genug für den eher introvertierten Briten, den Gig mit dem Titel RAY WILSON ZDF @ BAUHAUS als CD/DVD zu veröffentlichen. „Und erstmalig gibt es von mir jetzt auch was auf Blu-ray", freut sich Wilson. „Mir wurde klar, dass diese äußerst spezielle Geschichte in bestmöglicher technischer Qualität erhältlich sein muss. Es war eine originäre Angelegenheit, die es verdient, hochwertig dokumentiert zu werden." Wilson bezeichnet sich selbst als einen „gelassenen Workaholic”, denn: „Ich muss mir nichts mehr beweisen, was meine Kreativkarriere betrifft, ich ruhe in mir selbst”, konstatiert er. Zu hören und zu sehen sind auf seinem neuen Tonträger 14 Titel quer durch die rund drei Dekaden dauernde Wilson-Karriere, inklusive akustischer Versionen der Genesis-Klassiker "No Son Of Mine", "Mama" und "Follow You, Follow Me" plus ein Cover von Peter Gabriels Evergreen "Solsbury Hill". „Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, fest im Genesis-Universum verankert zu sein", erklärt Wilson. „Ich liebe dieses Zeug einfach! Und meine Fans lieben es gleichfalls, wenn ich es spiele, übrigens stets in unterschiedlichen Versionen. Wir alle sind glücklich, diese Musik zu erschaffen beziehungsweise zu hören. Denn darum geht es am Ende: Kunst muss glücklich machen!" Michael Fuchs-Gamböck

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HANNOVER BERLIN BREMEN HAMBURG ESSEN DÜSSELDORF MÜNCHEN STUTTGART FREIBURG FRANKFURT

Infos unter www.wizpro.com · Karten unter

und 01806 - 777 111*

sowie bei den bekannten Vorverkaufsstellen. · *0,20€/Anruf aus dem dt. Festnetz/max. 0,60€/Anruf aus dem dt. Mobilfunknetz Eine Veranstaltung der Wizard Promotions Konzertagentur GmbH


REZENSIONEN – HIGHLIGHTS

„Ich kam auf die Bühne rausgerannt, schaute nach unten und sah viele Leute, von denen die meisten wie ich aussahen – außer dass sie nackt waren. Und sie schliefen. Sie waren geradezu aufeinandergetürmt – es ähnelte einem dieser Bilder, die zeigen, wie die Seele aus der Hölle herauskriecht, wie Dantes Inferno”, beschrieb John Fogerty in seiner Autobiografie „Fortunate Son: My Life, My Music” die Szenerie mit drastischen Worten, wie er sie am Sonntag, 17. August 1969, in Woodstock vorfand und empfand, als er mit Creedence Clearwater Revival nachts um halb eins auf die Bühne kam. Deutlich verspätet, weil vor CCR Grateful Dead ihr Set deutlich überzogen und nach den Berichten vieler Augen- und Ohrenzeugen einen Gutteil des Publikums in den Schlaf gespielt hatten. Was wiederum zur Folge hatte, dass die Veranstalter die Spieldauer von CCR kräftig zusammenstrichen. Gerade mal 55 Minuten durften Sänger/Leadgitarrist John Fogerty, sein Rhythmusgitarre spielender Bruder Tom, Bassist Stu Cook und Schlagzeuger Doug Clifford spielen.

BOX

Nicht nur Woodstock jährt sich 2019 zum 50. Mal, auch der Walk der Beatles über den berühmtesten Zebrastreifen der Welt in der Londoner Abbey Road tut das – sprich die Veröffentlichung der letzten gemeinsamen Studio-Arbeit der Fab Four. Der Inhalt des Originalalbums ist in der Titelgeschichte dieser Ausgabe ausführlich dokumentiert, weshalb es hier in erster Linie um die „Special Anniversary Releases” geht. Die Doppel-CD bietet neben dem Original auch einen neuen Stereomix, für dessen Erstellung die originalen Achtspurbänder Giles Martin, dem Sohn des einstigen Produzenten George Martin, die Basis lieferten und Martin sich nach eigener Aussage am ursprünglichen väterlichen Stereomix orientierte. Über neue Abmischungen liebgewordener Klänge lässt sich endlos diskutieren und streiten – letztlich ist die Bewertung reine Geschmacksache. Zumal wenn zur Beurteilung aus zeitlichen Gründen nur ein Vorabstream herhalten kann. Interessanter ist da dann schon das Bonusmaterial: Demos und Sessionversionen der 17 Songs, die in gleicher Reihung den finalen Fassungen gegenübergestellt werden – so kann man die Entwicklung von “Come Together”, “Here Comes The Sun”, “Something”, “Octopus’ Garden” & Co. verfolgen. Doch nicht

LIVE AT WOODSTOCK In 50 Jahren geriet es ein wenig in Vergessenheit, dass das Quartett auch bei dem zur Legende gewordenen Festival dabei war. Schließlich hatten sich die Band (ihr Management?) und ihr damaliges Label Fantasy wenig kooperativ gezeigt und untersagt, dass CCR im Film oder auf dem Album auftauchten, die im Nachhinein viel zum Ruhm des Events beitrugen. Geschadet hat die Entscheidung der Bandkarriere nicht unbedingt, auch wenn sie es in ihrer Heimat USA – anders als im UK (“Bad Moon Rising” war #1) – nie schafften, die Singlecharts zu toppen. Was ihnen aber mit den Alben GREEN RIVER (drei Wochen Nummer 1) kurz nach Woodstock und 1970 mit COSMO’S FACTORY (neun Wochen!) gelang. “Bad Moon Rising” und “Proud Mary” hatten es zuvor in den Billboard-Charts bis auf Platz 2 geschafft, zum Zeitpunkt ihres Auftritts rangierte “Green River” in der dritten Chartwoche auf Position 15 und sollte es ebenfalls bis auf #2 schaffen. Mit “Born On The Bayou” starteten CCR ihr Set, “Green River” folgte, ehe Fogerty die erste der drei Covernummern anstimmte:

das von Wilson Pickett und Steve Cropper verfasste “Ninety-Nine And A Half”, ehe sie mit “Commotion”, “Bootleg”, “Bad Moon Rising” und “Proud Mary” richtig auf die Tube drückten und das Publikum dabei längst aus dem Schlaf und umnebelten Träumen gerissen hatten. Wobei es interessant ist zu verfolgen, dass sie die Songs bis dahin ziemlich originalgetreu entsprechend den LP-Fassungen spielten – doch je länger das Set dauerte, desto mehr Spiellaune entwickelten die vier Musiker, fingen an zu improvisieren (oder zu jammen, wie man heute sagt). Die zweite Coverversion, Screamin’ Jay Hawkins’ “I Put A Spell On You”, wies die schon ungewöhnlich lange Single-Spielzeit von fünf Minuten auf, und nach “The Night Time Is The Right Time” waren die Fogertys nicht mehr zu bremsen: “Keep On Chooglin’” zog sich zehneinhalb Minuten! 50 Jahre ist der Auftritt von Creedence Clearwater Revival in Woodstock inzwischen her

– und endlich (und in voller Länge) nun auf Tonträger dokumentiert! Man kann nacherleben, dass die Gruppe ein Set aus einem Guss ablieferte. Man kann sich haut-, besser ohrnah am Lautsprecher wieder in Erinnerung rufen, wie Tom Fogerty auf seiner Rhythmusgitarre den Groove verdichtete, Bruder John im Fokus stand und die bis dahin veröffentlichten Hits nur so herausschmetterte. Reichlich Swamp-Feeling, aber auch bluesige Momente und kraftvolle Rocker gaben sich die klangliche Klinke in die Hand, von klasse Melodien getragen und mit viel Energie gespielt. Und der Bandleader, bekennender Perfektionist, sprang trotz aller Grateful Dead geschuldeten Übellaunigkeit zu Beginn über seinen Schatten, ging aus sich heraus und war in seiner Spiellaune kaum zu bremsen. Auch wenn es dann nach 55 Minuten gezwungenermaßen schon wieder vorbei war. (Fantasy, 11/55:27) pro

VINYL

VARIOUS ARTISTS

BEATLES

Leiden oder Lust? Diese Frage werden sich Andy Zax und Steve Woolard im Vorfeld der Veröffentlichung dieser schmucken LP-Box wohl öfter gestellt haben. Immerhin hatten sie die Aufgabe, sich durch die rund 36 Stunden Material zu hören, die einst beim legendären Woodstock-Festival entstanden sind. 432 Songs wurden vor gut 50 Jahren auf der eigens dafür errichteten Bühne auf den Wiesen von Max Yasgurs Farm gespielt. Wer hier den kompletten Überblick behalten will, der muss das Glück haben, eine der auf 1969 Exemplare limitierten 36-CDAusgaben zu ergattern, mit der rund 250 der Tracks erstmals zugänglich gemacht werden. Für alle anderen gibt es einen Kompromiss: Wahlweise auf drei CDs oder fünf LPs liefert WOODSTOCK: BACK TO THE GARDEN einen 30 Songs starken Überblick über das damalige Geschehen, garniert mit allerhand Bühnenansagen, aus Sicht der Produzenten sozusagen ein „Best Of Woodstock”. Natürlich kamen Zax und Woolard nicht an einigen bestens bekannten Stücken vorbei, was wäre ein musikalischer Rückblick auf Woodstock ohne “Going Up The Country” von Canned Heat, Country Joe McDonalds “I-FeelLike-I’m-Fixin’-To-Die-Rag” oder Joe Cockers wahnsinniger Performance von “With A Little Help From My Friends”? Chronologisch geht es mit fünf schweren 180g-Vinylscheiben durch das dreitägige Set, beginnend mit Richie Havens, Tim

Hardin, Arlo Guthrie und Joan Baez in Richtung Folk, dann mit Santana, Canned Heat und Grateful Dead der Schwenk in Richtung Rock, um drei Uhr morgens versuchten Creedence Clearwater Revival, die vom Dauerregen durchnässte Menge wieder aus ihren morastigen Schlafsäcken zu holen. Dann Janis Joplin, Sly & The Family Stone, The Who und Jefferson Airplane, gefolgt von Joe Cocker, Ten Years After und The Band. Am Beispiel von “Spining Wheel” von Blood, Sweat & Tears wird exemplarisch klar, mit welcher Akribie die originalen Bänder bearbeitet wurden: Die Bläser klingen so gut wie nie zuvor. Warum es nach Crosby, Stills, Nash & Young, der B u t t e r f ield Blues Band und Sha Na Na aber kein einziger Track von Jimi Hendrix auf den musikalischen Rückblick geschafft hat, ist schlicht unerklärbar. Ein Highlight dagegen ist das 64-seitige Begleitbuch, das mit Texten von Tontechniker Zax und Musikjournalist Jesse Jarnow sowie mit zahlreichen Fotos den musikalischen Rückblick bestens begleitet. Fazit: So gut hat man die Woodstock-Songs noch nie gehört, dennoch – und das ist gut so! – ist weiterhin deutlich hörbar, unter welchen Umständen diese Aufnahmen einst entstanden sind. (Rhino, 5 LPs) us

© Henry Diltz

CD

CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL

ABBEY ROAD

genug des Stereomixes – Martin und Sam Okell machten sich auch über Mixe in High Res Stereo, 5.1 Surround und Dolby Atmos her und haben schlicht exzellente Arbeit geleistet (aber siehe auch oben). Und dann gibt es die Super Deluxe Edition mit dem Stereomix plus zwei weitere CDs mit 23 bislang weitestgehend unveröffentlichten Demo- und Sessionaufnahmen und eine Blu-ray mit den zusätzlichen Mischungen – und ein 100-seitiges Hardcoverbuch mit einem Vorwort von Paul McCartney, Erläuterungen von Giles Martin und reichlich Infos zur damaligen und heutigen Studio-Arbeit aus der Feder des ausgewiesenen B e a t l e s - E xperten Kevin Howlett. Eine Track-by-trackÜbersicht und Notizen zu den Sessions, Artwork, Fotoshooting und Reaktionen auf die Scheibe runden die mitgelieferten Infos ab. So erfährt man beispielsweise, dass Ringo Starr bei “Something” die Toms mit beiden Händen spielte und McCartney mitten im Stück plötzlich die Hi-Hat traktierte. Und eine Verbeugung vor George Martin dürfte es sein, dass seine orchestralen Arrangements für “Something” und “Golden Slumbers/Carry That Weight” das Jubiläumsset beschließen. (Universal, diverse Formate) pro Seite

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Music from the 60s to the 80s

WOODSTOCK: BACK TO THE GARDEN – 50TH ANNIVERSARY COLLECTION


TOP 5 – Manfred Mann's Earth Band – Budpest Live Queen – The Works Soundtrack – Streets Of Fire David Gilmour – About Face Deep Purple – Perfect Strangers

1. 2. 3. 4. 5.

Fabian Leibfried

1. 2. 3. 4. 5.

Jörg Palitzsch

Bathory – Bathory Venom – At War With Satan Hellhammer – Apocalyptic Raids Queen – The Works Locomotiv GT – Ellenfel Nelkül

1. 2. 3. 4. 5.

Jens-Uwe Berndt

1. 2. 3. 4. 5.

Tina Turner – Private Dancer Deep Purple – Perfect Strangers Bruce Cockburn – Stealing Fire Dio – The Last In Line Lee Aaron – Metal Queen

Philipp Roser

Nick Lowe – ... And His Cowboy Outfit Queen – The Works Kinks – Word Of Mouth Johnny Winter – Guitar Slinger Dave Edmunds – Riff Raff

1. Violent Femmes – Hallowed Ground 2. Prince & The Revolution – Purple Rain 3. U2 – The Unforgettable Fire 4. Pretenders – Learning To Crawl 5. Alarm – Declaration

Horst Berner

Frank Schuster

1. Smiths – Smiths 2. Roger Waters – The Pros And Cons Of Hitchhiking 3. Motörhead – No Remorse 4. U2 – The Unforgettable Fire 5. Frankie Goes To Hollywood – Welcome To The Pleasuredome

1. Falco – Junge Römer 2. Flying Pickets – Lost Boys 3. Mike Oldfield – Discovery 4. Midnight Oil – Red Sails In The Sunset 5. Bap – Zwesche Salzjebäck un Bier

Lothar Brandt

Ulrich Schwartz

1. David Sylvian – Brilliant Trees 2. Everything But The Girl – Eden 3. Joe Cocker – Civilized Man 4. Howard Jones – Human's Lib 5. Van Morrison – Live At The Grand Opera House Belfast

1. Paul McCartney – Give My Regards To Broad Street 2. Rolling Stones – Rewind 3. Bruce Springsteen – Born In The U.S.A. 4. Tina Turner – Private Dancer 5. Willie Nelson – City Of New Orleans Christian Simon

Michael Fuchs-Gamböck

1. 2. 3. 4. 5.

1. Swans Way – The Fugitive Kind 2. Siouxsie & The Banshees – Hyaena 3. Gun Club – The Las Vegas Story 4. Lloyd Cole & The Commotions – Rattlesnakes 5. Herbie Armstrong – Back Against The Wall

Dire Straits – Alchemy: Dire Straits Live Stevie Ray Vaughan – Couldn't Stand The Weather Donovan – Lady Of The Stars Laura Nyro – Mother's Spiritual Yngwie Malmsteen – Rising Force

Alan Tepper

Hans-Jürgen Günther

1. Everly Brothers – EB 84 2. Linda Ronstadt – Lush Life 3. Nick Lowe – ... And His Cowboy Outfit 4. Madness – Keep Moving 5. Christine McVie – Christine McVie

1. Deep Purple – Perfect Strangers 2. Yngwie Malmsteen – Rising Force 3. Gary Moore – We Want Moore 4. Marillion – Fugazi 5. Rush – Grace Under Pressure

Uli Twelker

Ralf Günther

1. Steve Vai – Flex-Able 2. Missing Persons – Rhyme & Reason 3. Frank Zappa – Them Or Us 4. Rush – Grace Under Pressure 5. Iron Maiden – Powerslave

1. Bruce Springsteen – Born In The U.S.A. 2. Smiths – Smiths 3. Talk Talk – It's My Life 4. Icicle Works – The Icicle Works 5. Prince & The Revolution – Purple Rain

Thomas Wachter

Christof Hammer

Dan McCafferty

1. Julian Cope – Fried 2. Julian Cope – World Shut Your Mouth 3. Marillion – Fugazi 4. Joe Jackson – Body And Soul 5. Waterboys – A Pagan Place

(Nazareth)

Alexander Neumann

1. 2. 3. 4. 5.

Prince & The Revolution – Purple Rain Talking Heads – Stop Making Sense Joe Jackson – Body And Soul Smiths – Smiths King Crimson – Three Of A Perfect Pair

1. Nazareth – The Catch (musste ich mir nicht kaufen) 2. Prince & The Revolution – Purple Rain 3. Bruce Springsteen – Born In The U.S.A. 4. Metallica – Ride The Lightning 5. Van Halen – 1984

Bruce Springsteen – Born In The U.S.A. Prince & The Revolution – Purple Rain The Pretenders – Learning To Crawl Manfred Mann's Earth Band – Budapest Live Willie Nelson – City Of New Orleans

Helmut Ölschlegel GoodTimes 5/2019

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© Pressefoto

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ALBEN 1984

MITARBEITER & STARS


POP VARIOUS ARTISTS

ANOTHER BANANA SPLIT, PLEASE NO. 2

Nostalgische Sommerträume mit viel Sonne, Eiscreme, Liebe und Tutti Frutti. Versammelt sind 33 Songs, die von 1938 bis 1962 mit Rock’n’Roll, Rhythm’n’Blues und Pop der schönsten Jahreszeit huldigen. Dazu zählt Brian Hylands heißes “Itsy Bitsy Teeny Weenie Yellow Polkadot Bikini”, der legendäre und vielfach neu interpretierte “Summertime Blues” von Eddie Cochran und das unschuldig wirkende “Dark, Dark Sunglasses” von The Kittens. In lauen Nächten kann man zu dieser Musik ganz eng tanzen, bei einem Sonnenbad dazu völlig entspannen und eine Strandparty richtig in die Gänge bringen. Wer in die einzelnen Songs tiefer einsteigen will, kann dies im 28-seitigen Booklet tun. Zu jedem Lied gibt es Infos und Fotos der einzelnen Künstler. Inklusive eines Fotos von Kim Novak, wie sie sich, beobachtet von Debbie Reynolds, ein Banana-Split-Eis gönnt. (Bear Family, 33/78:07) jp

LAID BACK

HEALING FEELING

Es ist bewundernswert, wie das dänische Popduo Laid Back auch auf dem neuesten Album HEA ­LING FEELING an der alten Masche festhält. Die immer gleichen Hooks sorgen auf ihrem zwölften Album zwar für einen hohen Wiedererkennungswert, bieten aber leider wenig Neues und sind eher Ausdruck einer musikalischen Stagnation. Keyboarder Tim Stahl und Gitarrist John Guldberg können freilich immer noch eine eingängige Mischung aus Synthie-Pop, Funk und Reggae zusammenwürfeln, wie sie in den späten 1980er Jahren in jeder Disko und jedem Club zu hören war. Überrascht wird man ganz am Ende doch noch. Laid Back liefern eine Fassung von “House Of The Rising Sun”, die so gut wie nichts mehr mit der verzweifelt klingenden Ur-Komposition der Animals zu tun hat. Ist auch gut so, würde das Zielpublikum der Band vielleicht überfordern. (Brother Musik, 11/44:15) jp

SEILER UND SPEER FÜR IMMER

Seit über 150 Wochen hält sich ihr Debüt HAM KUMMST nun schon in den österreichischen Verkaufscharts, ein Ende der Erfolgsgeschichte von Christopher Seiler und Bernhard Speer ist nicht abzusehen. Ende Juli kam mit FÜR IMMER ihr drittes Album heraus, und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass es nicht – wie seine beiden Vorgänger – schnurstracks an die Spitze der Charts klettern sollte. Denn die Grundidee ihrer Musik wird auch in den neuen Stücken kompromisslos umgesetzt, herrlich zurückgenommene, größtenteils akustische Arrangements, cleveres Changieren zwischen Pop, Folk und Sprechgesang, dazu Texte, die mit ihrem charakteristischen Schmäh wunderbar die Waage zwischen Ernst und Humor halten. Bestes Beispiel hier-

CD-Rezensionen für ihre aktuelle Single “Herr Inspektor”, weitere Anspieltipps sind das besinnliche, zusammen mit Wolfgang Ambros eingespielte “Servas du” sowie die von Christian Kolonovits veredelte Hymne “Ala bin”. (Preiser, 12/56:39) us

BONNIE TYLER THE RCA YEARS

Von den späten 1970er Jahren bis zum Ende der 1980er Jahre war Bonnie Tyler eine der populärsten Sängerinnen in England. In der Box THE RCA YEARS sind ihre vier ers­ ten Alben THE WORLD STARTS TONIGHT, NATURAL FORCE, DIAMOND CUT und GOODBYE TO THE ISLAND versammelt, die die Jahre 1976 bis 1981 abdecken. Schon auf ihrem ersten Album gelang ihr mit dem Hit “Lost In France” und auf dem Folge-Album mit “It’s A Heartache” der Durchbruch. Bereits vor ihrer Karriere arbeitete sie mit dem New Yorker Musiklabel RCA Records zusammen und produzierte den Song “My! My! Honeycomb”, der es allerdings nicht in die Hitparaden schaffte und jetzt auf der ersten CD als Bonustrack veröffentlicht wurde. Prägend für ihren Gesang ist die tiefe Stimme, die sich nach einer Operation an ihren Stimmlippen einstellte. Mit diesem tiefen Organ eroberte die Sängerin ein weltweites Publikum. Die vier Alben zeigen durchaus eine musikalische Entwicklung auf, ebenso ihr Hitpotenzial. Im 32-seitigen Booklet sind nicht nur 29 Fotos von Bonnie Tyler zu sehen, der Autor, Komponist und Pianist Liam Brigg berichtet kenntnisreich über die Anfangszeit der Künstlerin, die bis heute eine treue Fangemeinde hat. (Cherry Red, 13/46:43, 13/50:41, 17/66:10, 18/72:11) jp

MONOCHROME SET FABULA MENDAX

Wieder ein schönes Album. Das mindes­ tens dritte seit dem 2008er Comeback. Allerdings werden es bestimmt wieder nur wenige Hörer mitbekommen. The Monochrome Set, 1978 in London gegründet, bleiben wohl der ewige Geheimtipp. Von Künstlerkollegen wie The Smiths, Edwyn Collins und Divine Comedy hoch geschätzt, erreichten sie nie das ganz große Publikum, wenngleich sie sich mit ihrem melodiösen Crooner-Pop eine treue Fanbasis erspielten. Die Songs auf FABULA MENDAX kreisen angeblich um Handschriften aus dem 15. Jahrhundert, die eine gewisse Armande de Pange, eine Gefährtin von Johanna von Orléans, verfasst haben soll. Damit tischen die Briten wohl eine Lügengeschichte (nichts anderes heißt „fabula mendax”) auf. Nichtsdestotrotz schleichen sich spätmittelalterliche Töne und Klänge sowie textlich Themen und Motive aus dieser Ära ein. Überwiegend jedoch bleiben sich die Briten mit ihren zwischen Sixties und Wave changierenden Songs stilistisch treu. Wird Zeit, dass dieser Geheimtipp endlich bekannter wird. (Tapete, 10/34:10) frs Seite

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GoodTimes 5/2019

ANNA KATT SKYMNING

Wie schön, wie warm, wie weich, wie zart. Hinter dem Trio Anna Katt verbergen sich die Instrumentalisten Stefan Lindberg sowie Manu Mitterhuber und Sängerin Kristina Lindberg. Zwei Gitarren und ein Schlagzeug tragen diese magische, wundervolle Stimme dorthin, wohin alle Menschen wollen – ins Paradies. Was da leicht und scheinbar banal und beliebig daherkommt, ist tiefe Poesie und Ernsthaftigkeit. Die Songs erzählen von Menschen, von denen man sich verabschieden muss, und vom Umgang mit psychischen Erkrankungen. Oft gibt es einen verspielten Zugang zu diesen ganz unterschiedlichen Lebenssituationen, ohne dass die Musik ins Lächerliche gezogen wird. Sanft schmiegt sich auf SKYMNING alles aneinander, kein Ton zu viel, kein Ton zu wenig, keine Melodie ohne Zauber. Anspieltipp: “Got The Moves”. Anhören – und alle Haare stellen sich auf. (Winterland, 11/36:40) jp

BREAD

BABY I'M A WANT YOU

Die kalifornischen Soft-Rocker Bread hatten mit den Songschreibern und Sängern David Gates und James Griffin zwei durchaus John Lees/Les Holroyd (BJH) oder Roger Hodgson/Richard Davies (Supertramp) vergleichbare Alphatiere in ihren Reihen. Für das vorletzte Album der ers­ ten Karrierephase BABY I’M A WANT YOU stieß 1972 noch der Studiocrack Larry Knechtel (keys, g, b) dazu. Der Titelsong oder “Everything I Own”, beide geprägt von Gates’ sanfter Schmeichelstimme, sind herrliche Popballaden, instrumental und produktionstechnisch auf der damaligen Höhe der Zeit. Aber auch die restlichen, durch die Bank im Dreiminutenraster auf den Punkt kommenden Songs werden nie langweilig. Audio Fidelity hat 2015 bereits eine Hybrid-SACD mit den BEST OF gemacht, die darauf enthaltenen Titel klingen bei MFSL eine Spur transparenter, dafür etwas schlanker im Bass. (MFSL, 12/ 34:56) lbr

CHRISSIE HYNDE VALVE WOE BONE

Ein Coveralbum? Eine der besten Songschreiberinnen des Rockbusiness singt die Lieder anderer Personen nach? Ja und nein. VALVE WOE BONE, das zweite Solo-Album Chrissie Hyndes, ist zwar gefüllt mit Songs, die die Beach Boys (“Caroline, No”), Frank Sinatra (“I’m A Fool To Want You”) und Nick Drake (“River Man”) geschrieben oder gesungen haben. Doch die PretendersSängerin eignet sich die Kompositionen so intensiv an, dass man meint, sie wären ihre eigenen. Zudem bewegen sich die Arrangements weit weg von den Originalen. Hynde hat sie in ein Bigband- oder Orchestergewand gießen lassen, mal n

Music from the 60s to the 80s

mit jazzigen Tupfern, mal mit Klassik­ elementen gewürzt. Besonders beeindruckend sind jedoch die kleinen trippigen bis spacigen elektronischen Beigaben, die sich bestens in den altmodischen Klang einfügen. Das Gestern trifft hier auf das Heute und Morgen. Chrissie Hynde legt ein Album vor, das man so von ihr gar nicht erwartet hätte. Mit 68 Jahren erfindet sich die Rock-Lady quasi noch einmal neu. (BMG, 14/65:01) frs

RUPERT HINE

FIGHTING APATHY WITH SHOCK – THE BEST OF RUPERT HINE AS THINKMAN

Rupert Hine hat bei Quantum Jump gespielt und veröffentlichte solo, vor allem aber landete er als Produzent Erfolge (Tina Turner, Kevin Ayers, Saga, Stevie Nicks, Suzanne Vega). Als Thinkman brachte er mit den Gästen Jamie Wet-Oram, Stewart Copeland, Chris Thompson, Phil Palmer oder Geoffrey Richardson die Alben THE FORMULA (1986), LIFE IS A FULL TIME OCCUPATION (1988) und HARD HAT ZONE (1990) heraus, aus denen er nun selbst die „Best Of”-Scheibe FIGHTING APATHY WITH SHOCK zusammengestellt hat. Hine vermengte SynthiePop mit New Wave und Intelligenz-Pop (inhaltlich dreht sich vieles um Umweltthemen), sicher nuancenreich mit vielen Detailentdeckungen, die man machen kann, aber aus heutiger Sicht klingt vieles langatmig, banal, aus der Zeit gefallen. Für Genre-Liebhaber dank des Remasterings und des Booklets aber sicher eine wertvolle Wiederentdeckung. (Esoteric, 10/57:55) pro

SARAH STRAUB

ALLES DAS UND MEHR

Dass die Lieder von Konstantin Wecker alles andere als eindimensional sind, dürfte bekannt sein. Auch bei Sarah Straub, die sich nun für ihr neues Album ALLES DAS UND MEHR ausschließlich auf Vorlagen des Münchner Liedermachers konzentriert. Dabei ließ sich die junge Sängerin aus dem bayerischen Gundelfingen gar nicht groß von Weckers Originalversionen beeinflussen, nach eigenen Worten setzte sie sich ans Piano, legte los und ließ ihren Stimmungen freien Lauf. Interessant war, dass die Lieder für sie am Ende wie eigene Kreationen klangen. Stilistisch hat sie die Songs mit einer gehörigen Portion Pop angereichert, was Weckers sonst eher schwerer Kost eine ungewohnte Leichtigkeit verpasst, was selbst bei bekannten Klassikern wie “Empört Euch”, “Die Weiße Rose” oder “Ich singe, weil ich ein Lied hab’” bestens funktioniert. Auch Wecker selbst zeigte sich begeistert von der musikalischen Frischzellenkur seiner Lieder, so begeistert, dass er bei “Niemand kann die Liebe binden” als Duettpartner mit einstieg. (Sturm & Klang, 13/52:07) us


FEED YOUR EARS, FEED YOUR HEAD

POP BIRTHMARK

Ihr Name erinnert an Micky-Maus-Comics. Und ihr sechstes Studio-Album BIRTHMARK beginnt auch mit dem sehr kurzen Titelsong irgendwie überdreht. Das folgende “Don’t Dream” klingt wie ein Kinderlied. Doch die norwegische Sängerin, Komponistin und Multi-Instrumentalistin Hanne Hukkelberg macht auf der Mittelstrecke – gerade mal eine halbe Stunde dauert das Album – eine wesentlich erwachsenere Musik zwischen Electronica, Minimal, Pop und etwas Jazz, immer dominiert von ihrer kühlen Sprechgesangsstimme, mit der sie Texte zu Glaube, Liebe, Wissenschaft und Alltäglichem darbietet. Hukkelberg hat das komplett im Alleingang im Homestudio in Oslo eingespielt und produziert, wobei sie auch verfremdete Field Recordings mit einbezog. Spannend, aber auch ein wenig anstrengend. (Ingrooves, 9/29:58) lbr

PAUL YOUNG & THE ROYAL FAMILY

LIVE AT ROCKPALAST 1985

Klasse CD/DVDDoppelpack, mit dem es tief in die 80er Jahre geht. Paul Young war damals unbestritten auf dem Höhepunkt seines Erfolgs, hatte mit dem aktuellen Album NO PARLEZ sämtliche Verkaufsrekorde gebrochen. Klasse Songs wie “Love Will Tear Us Apart”, “Love Of The Common People”, “Come Back And Stay”, “Tear Your Playhouse Down” oder “Wherever I Lay My Hat”, bei denen Young und auch seine drei hervorragenden Backgroundsänger Jimmy Chanders, George Chandler und Tony Jackson ihre ganz besondere Klasse in Sachen Soul-Pop-Stimmen beweisen konnten. Die DVD des auf klappbaren Digipaks liefert zusätzlich als Bonus noch ein siebenminütiges Interview. (MiG, 13/80:00, DVD 84 Min.) us

P.P. ARNOLD

THE NEW ADVENTURES OF

Ihre Stimme beeindruckte einst sogar Mick Jagger. Der verschaffte Patricia Ann Cole einen Plattenvertrag bei Immediate Records, wo sie als P.P. Arnold 1967 und 1968 zwei LPs unter eigenem Namen veröffentlichte. Doch ihren nachhaltigen Ruf nach dem Singlehit “The First Cut Is The Deepest” verdankt Arnold ihren zahllosen Background-Beiträgen, unter anderem für Peter Gabriel und Roger Waters. Die nunmehr 73-jährige Sängerin stürzte sich unter Anleitung ihres Fans und Ocean-ColorScene-Gitarristen Steve Craddock in THE NEW ADVENTURES. Das klingt teilweise authentisch nach Sixties. Dann glitzert die Disco-Kugel, hüpft die Samba, schimmert der Soul, zuckt der Rap, es dräut aber auch Easy Listening. Viele Streicher und Bläser (auch aus dem Synthie) stellen Arnold in einen Wall Of Sound, ihre Stimme bleibt aber immer dominant. Freilich wurde sie nicht ganz so präsent abgemischt,

und die Studiotechnik gibt ein wenig Kosmetik dazu. Dennoch verdient das Abenteuer mit Songs von Paul Weller, Bob Dylan, Mike Nesmith oder Sandy Denny großen Respekt. (earMusic, 15/67:04) lbr

PETER MAFFAY JETZT!

Zum 50. Bühnenjubiläum und zu seinem 70. Geburtstag machte Peter Maffay seinen Fans ein besonderes Geschenk: Nach fünf Jahren gibt es wieder ein StudioAlbum mit 14 neuen Liedern. „Wir wollen es mal wieder richtig krachen lassen”, so Maffay zur neuen CD JETZT!. Neben schnörkellosen Rocksongs mit ehrlichen, kompromisslosen Texten über hochaktuelle Themen gibt’s auch einfühlsame Balladen, beides im erfolgserprobten Maffay-Sound, allerdings hier und da eine Spur härter als gewohnt. Und dann hat Maffay noch ein Highlight in seinem musikalischen Gepäck: eine limitierte Fanbox mit exklusivem Inhalt. In der weiß-rot gestalteten Box findet man das neue Album aus CD im Digipak, eine Doppel-LP aus weißem Vinyl, eine DVD mit Momenten aus 50 Jahren on stage, ein Silber-Kettenarmband im Schmuckkästchen, ein Workbook mit persönlichen Notizen von Peter Maffay sowie ein original handsigniertes Kunstdruck-Fotoporträt. Und wer noch mehr will – 2020 gibt es Peter Maffay & Band live auf großer Tournee. (Red Rooster, 14/55:58) cs

SHAKESPEARS SISTER SINGLES PART Y

Gut ein Vierteljahrhundert hat es gedauert, bis sich Siobhan Fahey und Marcella Detroit wieder vereint haben, mit der Veröffentlichung ihrer neuen Single “All The Queen’s Horses” sind Shakespears Sister wieder im Geschäft! Begleitet wird das Comeback des britischen Popduos von SINGLES PARTY, einem Album, auf dem sich neben einem weiteren neuen Track nicht nur die aktuelle Single findet, sondern auch ein Blick zurück auf die Veröffentlichungen der 80er Jahre geworfen wird. Selbstverständlich ist “Stay” mit dabei, ihr größter Hit, mit dem sie acht Wochen an der Spitze der britischen Charts verweilten, aber natürlich auch ihre anderen Top-Ten-Hits wie “Hello (Turn Your Radio On)”, “I Don’t Care” und “You’re History”. Lobenswert, dass dieser Compilation ein ordentliches Booklet spendiert wurde, in dem man neben der ausführlichen Story zur Reunion auch die detaillierten Produktionsinfos zu allen Tracks nachlesen kann. (London, 18/69:31) us GoodTimes 5/2019

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DOPE LEMON

SMOOTH BIG CAT

Angus Stone alias Dope Lemon irrlichtert irgendwo zwischen den frühen Dire Straits und Peter Green. Ein Soundtrack, der versucht, den Hörer ins Nichts zu zerren, und ihn vorher noch in Sicherheit wiegt. Die Songstrukturen und Rhythmen gleichen sich, dies ist durchaus konsequent, kann an der einen oder anderen Stelle aber auch etwas zu viel des Guten sein. Auch ein mutiger Blick über den musikalischen Horizont hinaus hätte ganz gut getan. So bleibt Dope Lemon irgendwie stecken, wenn es auch Ausbruchsversuche gibt. Etwa im Titelsong “Smooth Big Cat” mit wunderbaren Streichern und “Hey Man”. Ein Song mit Mundharmonic, Gepfeife und Frauenstimme, der wohl in der Besenkammer aufgenommen wurde, aber in seiner Unvollkommenheit einen schönen Bogen zum butterweichen Opener “Hey You” schlägt. (BMG, 10/46:25) jp

RAINHARD FENDRICH STARKREGEN

STARKREGEN, den Titel des neuen Albums von Rainhard Fendrich, bekommt man in den einschlägigen Übersetz ungsprogram men angezeigt, wenn man seinen Vornamen als englisches Wort eingibt. Doch neben dieser Anekdote möchte der österreichische Musiker mit diesem Titel auch auf den Klimawandel hinweisen, – nicht was Temperaturen und Wetter betrifft, sondern den Klimawandel, der den zwischenmenschlichen Umgang erfasst hat. Egal, ob es dabei um den Workaholic geht, den man daran erinnern muss, dass es ein Leben vor dem Tod gibt, die populistischen Schreihälse, von denen die Politik überschwemmt wird, oder die immer mehr werdenden Menschen, die sich schlicht für gar nichts mehr interessieren. Musikalisch verlässt Fendrich dafür seinen bewährten Erfolgsweg nicht, lässig souveräner Pop, der vielschichtig mit Spuren von Folk, Blues und Rock angereichert ist. (RJF Musik, 13/45:22) us

RUBINOOS FROM HOME

Mitte der 1970er Jahre veröffentlichte die amerikanische Band Rubinoos ihr erstes Album mit einer Reihe unbekümmerter Popsongs, 1978 war sie im „Rockpalast” zu sehen, 1980 löste man sich wieder auf. Aus den Teenagern der Bay Area sind inzwischen gestandene Musiker geworden, die ihren Stil kaum geändert haben und damit völlig aus der Zeit fallen. Bei “Honey From The Honeycombs” trägt die Band ihre Popeinflüsse und selbst verliebte Harmonien wie eine Monstranz vor sich her. Das treibende “Do You Remember” zeigt nicht nur die rockige Seite der Gruppe, der Song mutet gleichzeitig wie eine Seelenwanderung in frühere Zeiten an, mit der man zum ursprünglichen Geist der Band zurückkehren will. Dazwischen liegt auf dieser musikalischen Landkarte “Phaedra”, hymnisch und 100 Prozent Pop. (Yep Roc, 12/34:32) jp

Music from the 60s to the 80s

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HIGH QUALITY INDEPENDENT LABEL

Tonezone 1/4 hoch

HANNE HUKKELBERG

CD-Rezensionen

NAZCA SPACE FOX - PI CD / LP

Das zweite Album von NSF vermischt gekonnt die Grenzen zwischen Post-Rock, Psychedelic & Space Rock.

KOMBYNAT ROBOTRON MODUL 12 CD / LP

Das Kombynat meldet sich bereit für die Verbreitung der psychoaktiven musikalischen Essenz. Turn on…

NOORVIK - OMISSION CD / LP

Das neue Album der Post-Rock / Stoner Band beeindruckt durch seine große Klanglandschaft und Weite der Instrumentalen Tracks.

IN KÜRZE NEU

Iguana, The Doghunters, Echolons, Maat Lander + Sounds Of New Soma, Smokemaster


ROCK LEE AARON

POWER SOUL ROCK'N'ROLL – LIVE IN GERMANY

Mitte der 1980er Jahre war die Kanadierin Lee Aaron die Metal Queen. Anfang der 1990er Jahre stockte die Karriere, zwei Jazzalben in den 2000er Jahren wurden wenig beachtet. 2016 kehrte sie wieder zum Hard Rock zurück. Die Livemitschnitte zeigen eine Mitfünfzigerin, die mit ihrer leicht angerauten Powerstimme immer noch begeistern kann. Die Setlis­ te deckt mit acht Songs alle fünf Alben von 1984 bis 1991 ab. Die restlichen fünf Stücke entstammen ihren zwei HardRock-Comeback-CDs. Mit dem DeepPurple-Klassiker “Mistreated” wurde das Konzert stimmungsvoll eröffnet. Neben der Rockröhre Lee Aaron überzeugte auch Sean Kelly mit gelungenen Gitarrenleads. Freunde von Melodic Metal mit AORHooks kommen auf ihre Kosten. Auf DVD kann das Konzert auch visuell genossen werden. (Metalville, 13/58:50 + DVD) rg

BILLY LEE RILEY ROCKS

Bear Family arbeitet beständig an der Erweiterung der „Rocks”Serie. Mit Billy Lee Riley wird ein Multi-Instrumentalist präsentiert, der nicht nur Gitarre und Bass beherrschte, sondern auch gerne zur Mundharmonika griff. Bis auf vier Aufnahmen wurden die Original-Masterbänder verwendet, was der ganzen Produktion einen höchst authentischen Sound verleiht. Und – es sind herrliche Songs, die im Rock’n’Roll, Blues und Country zu Hause sind. In “Thunderbird” lässt Riley die Mundharmonika pfeifen, “I Want You Baby” kommt wie ein flotter CountryKracher daher, in “Pearly Lee” gibt er dem Saxofon richtig Pfeffer, während “Arkansas Traveller” vom Jazz inspiriert ist. Dazu kommt ein üppig gestaltetes Booklet mit 40 Seiten über einen Künstler, der Bob Dylan zu seinen größten Fans zählen durfte. (Bear Family, 35/79:06) jp

GIANT SAND

RECOUNTING THE BALLADS OF THIN LINE MEN

Auch mit seinem neuen Giant-Sand-Album blickt Howe Gelb zurück in die Vergangenheit. Waren es beim letztjährigen RETURNS TO VALLEY OF RAIN (Rezension siehe GT 4/2018) noch technische Unzulänglichkeiten des Originals, die ihn zu einer Neuaufnahme führten, lassen sich bei RECOUNTING THE BALLADS OF THIN LINE MEN die Gründe nicht auf den ersten Blick erkennen. Einzig, dass er und seine Mitstreiter im Jahr 1986, also zum Zeitpunkt der ursprünglichen Aufnahmen, so voller stürmischem Adrenalin waren, dass ihr „... turbulentes Tempo einfach nicht zu stoppen ...” war, führt Frontmann Gelb nun für die Wiederaufnahme an. So weit, so gut, doch hört man sich nun die aktuellen Versionen der zusammen

CD-Rezensionen mit Thøger Lund (b) und Tommy Larkins (dr) neu eingespielten Stücke an, meint man eine noch tiefergehende Energie zu spüren, haben die Arrangements teilweise an Härte sogar zugelegt. Geändert wurde auch die Abfolge der Songs, einige (wie das Dylan-Cover “All Along The Watchtower”) sind weggelassen, mit “Reptilian” gibt es dafür einen neuen Track. (Fire, 10/40:26) us

lichen Tracks, für die Brian Eno, Daniel Lanois und Roger Eno erstmals seit 1983 wieder zusammenarbeiteten. (Virgin, 12/49:25, 11/40:41) us

IRON MAIDEN

FEAR OF THE DARK

RAVEN

OVER THE TOP – THE NEAT ALBUMS 1981–1984

Raven gehören zu den wichtigsten Namen der New Wave Of British Heavy Metal (NWOBHM), gelten als Wegbereiter des Speed und Thrash Metal – haben aber im Gegensatz zu ihrem legendären Ruf einen eher bescheidenen kommerziellen Erfolg aufzuweisen. Lediglich das Debüt ROCK UNTIL YOU DROP (1981) platzierte sich im UK mit Rang 63 in den Albumcharts, in den USA war für STAY HARD (1985) auf Platz 81 Schluss. Wenn mangelnder Erfolg häufig in der Unbeständigkeit in Stil und Besetzung zu suchen ist, erwies sich hier ausgerechnet das Festhalten am eigenwilligen Sound als Hemmschuh: hektisch, rhythmisch zerfahren, scharfkantig. Hinzukam, dass die Gallaghers zwei bewundernswert hässliche Vögel sind, und John es sich ums Verrecken nicht verbieten ließ, seine markerschütternden Schreie auszustoßen. Die Fangemeinde liebt genau das. Jetzt erscheinen die wegweisenden ersten drei Studio-Alben ROCK UNTIL YOU DROP, WIPED OUT (1982) und ALL FOR ONE (1983) zusammen mit LIVE AT THE INFERNO (1984) als 4-CD-Box. Bonustracks gibt es insgesamt zwölf. (Cherry Red, 15/67:39, 16/62:24, 14/58:32, 19/78:26) jub

BRIAN ENO WITH DANIEL LANOIS & ROGER ENO APOLLO – ATMOSPHERES & SOUNDTRACKS

Die Idee war klasse, 35-mm-Filmmaterial der Apollo-Mond-Missionen sollten kommentarlos von Musik begleitet werden? Und wer anderes als Ambient-MusicMastermind Brian Eno könnte dafür der Richtige sein? Zusammen mit seinem Bruder Roger und Daniel Lanois entstand im Jahr 1983 mit APOLLO ein Soundtrack, der zwischen träumerischen Melodien, dunklen Soundscapes und der klagenden Pedalsteel von Lanois pendelte. Doch die ersten Testaufführungen des Films führten dazu, dass sich sowohl das Konzept als auch die begleitende Musik bis zur offiziellen Premiere 1989 noch mehrmals änderten. Vielleicht ist das der Grund, warum man einige dieser Stücke weniger aus dem Originalfilm kennt als aus ihrem Einsatz in Filmen wie „Trainspotting”, „28 Days Later” und „Traffic”. Pünktlich zum 50-jährigen Jubiläum der Mondlandung wird APOLLO nun neu aufgelegt, erweitert um eine zweite Disc mit elf zusätzSeite

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GoodTimes 5/2019

Edward The Head, kurz Eddie, begleitet Iron Maiden schon seit den 80er Jahren, sei es als Bühnenfigur, auf Postern und Konzertplakaten oder natürlich als Protagonist auf zahlreichen Plattencovern. Für die aktuelle Wiederveröffentlichung des Klassikers FEAR OF THE DARK gibt es das Maskottchen gleich doppelt als Zugabe, einmal als Aufnäher für die Jeansjacke, einmal als dekorative Figur. Dass gerade dieses Album dafür ausgewählt wurde, ist sicher kein Zufall, mit dem (temporären) Abgang von Sänger Bruce Dickinson endete im Jahr 1992 eine Ära. Musikalisch lieferten die Briten die von ihnen gewohnte und bestens bewährte Heavy-Metal-Ware, wenngleich sich Anfang der 90er Jahre schon gewisse Abnutzungserscheinungen zeigten. Aus heutiger Sicht sieht man das natürlich weitaus gelassener und genießt zeitlose Songs wie “From Here To Eternity”, “Be Quick Or Dead “ oder den Titeltrack, der sich auch heute noch – vor allem bei Konzerten – höchster Beliebtheit erfreut. (BMG, 12/58:31) us

STATUS QUO BACKBONE

Braucht es das wirklich? Ein neues StudioAlbum von Status Quo? Als Fan sagt man natürlich ja. Und viele, die Quo noch nicht kennen – soll es ja auch geben –, könnten Gefallen an BACKBONE finden. Vereinen Bandleader Francis Rossi und seine Mitstreiter in elf neuen Songs doch Elemente aus allen Schaffensphasen der VeteranenCombo in den neun Nummern, so dass die Momente des Vergleichens nicht selten sind (auch mit den Stones bei “Liberty Lane”). Und doch weisen die Stücke auf dem ersten Studiowerk ohne Rick Parfitt und mit Richie Malones Albumdebüt eine Eigenständigkeit innerhalb der Quo-Leitplanken auf. Es klingt frisch, knackig und ein wenig moderner und ist doch Quo. Anspieltipps: “Liberty Lane”, “Better Take Care”, “Get Out Of My Head”. Der flotte Fünfer demonstriert mit BACKBONE, dass er es immer noch kann. (earMusic, 11/40:57) pro

JESSE MALIN SUNSET KIDS

Na wenn das kein Dreamteam ist! Songwriter Jesse Malin hat sich für die Produktion seines neuen Albums keine Geringere als die heimliche Königin des Alternative Country, Lucinda Williams, an Bord geholt, im gemeinsamen Interview scherzen n

Music from the 60s to the 80s

die beiden darüber, wie sehr sie – trotz Trennung durch die Mason-Dixon-Linie – in grundlegenden Dingen übereinstimmen. Im New Yorker Punk-Umfeld aufgewachsen, zeigt Malin das gleiche Verständnis für gesellschaftliche Außenseiter wie die in den Südstaaten aufgewachsene Williams. Beide verbindet der untrügliche Blick hinter die Fassade der Mitmenschen, beide wissen ganz genau, worauf es am Ende ankommt. So wundert es auch nicht, dass SUNSET KIDS wie eine frühe Platte von Tom Petty daherkommt, rauer Singer/SongwriterRock mit einer gehörigen Portion Southern Soul. Musikalische Unterstützung liefern neben Williams auch noch die Kollegen Joseph Arthur und Billie Joe Armstrong (Green Day). Anspieltipp: “Shane”, mit dem Malin einem seiner größten Helden Tribut zollt – Shane MacGowan von den Pogues. (Wicked Cool, 14/47:25) us

DAVID MUNYON

DRESDEN, YOU ARE SO LOVELY

In seiner kleinen, aber überaus loyalen Fangemeinde genießt der US-Singer/ Songwriter David Munyon geradezu Kult-Status. Nachdem er in den letzten Jahren regelmäßig live in Deutschland zu erleben war, kann er aus gesundheitlichen Gründen vorerst nicht über den Atlantik kommen. Dafür tröstet sein (kompletter) Konzertmitschnitt DRESDEN, YOU ARE SO LOVELY. Solo mit seiner Akustikgitarre war er am 4. März 2012 in der dortigen Dreikönigskirche zu erleben, was jetzt in der dritten Veröffentlichung seiner Reihe „Official Bootleg Col­ lection” festgehalten ist mit Liedern über den Alltag, Songs vom Tourleben, AntiKriegsweisen oder gesellschaftspolitischen Statements. Mit seiner unaufdringlichen und zugleich intensiven Performance zieht Munyon mit den 25 Songs aus all seinen Schaffensperioden in den Bann (plus je ein Dylan- und Beatles-Cover), schafft eine ganze eigene Atmosphäre und lässt keinen Moment Langeweile aufkommen. (Mobile Home, 12/66:51, 78:45) pro

UMAE

LOST IN THE VIEW

Unglaublich, doch wahr: 2017 lernten sich drei Fans und Musiker aus unterschiedlichen Ländern bei einer Prog-RockKreuzfahrt kennen, gründeten Umae und legen nun ihre erste CD vor. Der Art Rock klingt abwechslungsreich, atmosphärische Sounds treffen auf jazzige Harmonien, schlichtere Rocksongs auf zehnminütige Prog-Tracks. Ungewöhnliches wie ein zweiminütiges Harfensolo, männlicher und weiblicher Gesang, fragile Parts von Flöte und A-Gitarre, Saxofon sowie vereinzelt härteres Gitarrenriffing halten die Spannung. Dass man hochkarätige Gäste wie Bassist Connor Green (Haken) sowie Eric Gillette (g) und Adam Holzmann (keys) für kurze Solospots gewinnen konnte, verwundert somit nicht. Auch wenn noch nicht alles ausgegoren klingt, sollten Prog-Fans die Truppe im Auge behalten. (Eigenpressung, 12/65:00) rg


ROCK NIELS FREVERT PUTZLICHT

Das letzte Album von Niels Frevert ist schon fünf Jahre her. Das wird auch auf PUTZLICHT, dem sechsten Album des früheren Kopfs der deutschen Band Nationalgalerie, thematisiert. Über so einen langen Zeitraum hinweg kommt so einiges an neuen Erfahrungen und Erkenntnissen zusammen, die Frevert wieder mal poetisch gekonnt wie kaum ein anderer deutscher Sänger zusammenfasst. Geblieben ist die ihm typische Katerstimmung, die trotz insgesamt wuchtigeren Bandsounds bei allem hoffnungsvollen Sonnenschein in so mancher Textpassage durchsickert. Fürs Radio und für vordere Ränge in den­­Charts wird es wohl wieder nicht reichen, dafür ist Frevert zu feinsinnig. Kritiker und ein ambitioniertes Hörerpublikum werden den Geheimtipp jedoch auch für das neue Album lieben. (Grönland, 10/37:07) an

BETH HART

WAR IN MY MIND

Ihr Leben glich einer Achterbahnfahrt – ihr musikalisches Niveau bleibt seit Jahren erfreulich hoch. Ob im Team mit Blues-Gitarrero Joe Bonamassa oder als Solistin: Beth Hart sitzt sattelfest zwischen Soul, Rock, Blues und Ballade auf ihrem Klavierstuhl, vor allem aber wird ihre Stimme immer stärker, tiefer, ausdrucksvoller. Der Titel ihrer aktuellen Produktion WAR IN MY MIND kündet schon von der schonungslosen Auseinandersetzung mit ihren Dämonen, von den wahrlich nicht wenigen Problemen, die sie in ihrem 47-jährigen Leben bewältigen musste. Kraftvoll abgemischt wirkt der Longplayer wie eine glücklicherweise nie peinliche Seelenentblößung einer dadurch gestärkten Persönlichkeit. Die Musik (teils mit tollen Chören) ist durch die Bank großartig. Der Autor hört Hart zwar am liebsten rocken wie in “Bad Woman Blues”, doch in Heavy Rotation gingen bei ihm sofort die sich wunderbar steigernde Hymne “Let It Grow” und die grandiose Power-Ballade “Thankful”. Thanks, Beth, für ein bärenstarkes, ehrliches Album, das es natürlich auch auf LP gibt. (Mascot, 12/52:09) lbr

AMBER RUN PHILOPHOBIA

Diktator Stalin litt vermutlich unter einer Philophobie. Er hatte nie eine tiefe persönliche Beziehung zu jemandem, keine Freundschaften und keine große Liebe. Philophobie ist eine abnormale und irrationale Angst vor Liebe sowie Intimität, und die britische Band Amber Run hat aus diesem Thema ein ganzes Album gemacht. Die Songs beschreiben alle Arten dieser Krankheit, ganz egal, ob es sich um platonische, romantische, unerwiderte oder bedingungslose Liebe handelt. Da ist musikalisch alles höchst emotional, kraftvoll und fesselnd, alles eingebunden in den herzzerreißenden und äußerst kla-

CD-Rezensionen genden Gesang von Joe Keogh. Damit dies nicht zu sehr in den ganz großen Weltschmerz abkippt, halten Bassist Tom Sperring und Keytarist Henry Wyeth die Waage im Gleichgewicht. Wer unglücklich verliebt ist, wird heftig mitleiden. (Easy Life, 11/38:49) jp

MOB RULES

BEAST OVER EUROPE

Zum 25-jährigen Bandjubiläum der Niedersachsen Mob Rules gibt es mit BEAST OVER EUROPE nach 14 Jahren und einer Live-DVD eines Auftrittes 2011 in Atlanta wieder ein Live-Album. Der klassische Heavy Metal bietet Power und Bombast ohne Ende, der opulent mit viel Melodie aufgehübscht wird. Einprägsam ist die Stimme von Klaus Dirks, der seit der Gründung der Band 1994 für den Wiedererkennungseffekt sorgt. Mit einem beachtlichen Songrepertoire ziehen Mob Rules die Massen an, so sind auf BEAST OVER EUROPE auch die Hits der Band versammelt. Darunter “Rain Song” aus dem Album SAVAGE LAND, “Black Rain” von AMONG THE GODS und “Somerled” von TALES FROM BEYOND. Dazu gibt es ein zwölfseitiges Booklet, in dem die restlichen Tourdaten 2019 stehen und über 300 (!) Livefotos abgebildet sind. Leider viel zu klein. (SPV, 14/77:26) jp

FISCHER-Z

SWIMMING IN THUNDERSTORMS

Nicht untergehen, während um einen her­ um der Donnersturm tost. SWIMMING IN THUNDERSTORMS, der Titel und auch das davon inspirierte beeindruckende Cover-Gemälde des neuen – zwölften – Albums von Fischer-Z, beziehen sich auf die derzeitige politische Weltlage. Bandleader und Songschreiber John Watts war schon immer ein wacher Kommentator des Zeitgeschehens. Es scheint, als hätten ihn die aktuellen Geschehnisse zu ähnlichen Höchstleistungen inspiriert wie das atomare Wettrüsten zu Beginn der 80er, als er das Meisterwerk RED SKIES OVER PARADISE erschuf. Die neuen Songs gehören zu den besten seit Jahren. Der bewegende Opener “Big Wide World”, der von einem alkoholkranken Ex-Soldaten handelt, oder auch das zynische “Islamic American”, das die US-Einwanderungspolitik unter Trump zum Thema hat, können bestens mit den Songs auf RED SKIES mithalten. Zwischen schnittigen New-Wave-Rockern und berührenden Balladen bietet das Album stilistisch eine große Bandbreite. Fischer-Z at their best. (So Real, 14/50:41) frs

VARIOUS ARTISTS

ONCE UPON A TIME IN HOLLYWOOD – ORIGINAL MOTION PICTURE SOUNDTRACK

Dass bei den Filmen von Quentin Tarantino die Musik weit mehr als schnödes Beiwerk ist, dürfte spätestens seit seinem Meisterwerk „Pulp Fiction” klar sein. Natürlich spielen die sorgsam ausgewählten GoodTimes 5/2019

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Stücke auch in seinem aktuellen Film „Once Upon A Time In Hollywood” eine nicht zu unterschätzende Rolle, wo sollte es bunter und wilder zugehen als in der amerikanischen Traumfabrik Ende der 60er Jahre? So ist auch der Soundtrack eine tolle Mischung aus klassischen Rockund Popsongs, obskuren Perlen und Werbe-Jingles. Bob Seger (“Ramblin’ Gamblin’ Man”), Simon & Garfunkel (“Mrs. Robinson”), Neil Diamond (“Brother Love’s Traveling Salvation Show”) und Deep Purple (“Kentucky Woman”) heißen die bekanntesten Acts, die Buchanan Bro­ thers, Los Bravos oder Roy Head & The Traits bieten Entdeckungspotenzial, dazu noch zeittypischer Folk von Buffy SainteMarie, José Feliciano und Chad & Jeremy. (Columbia, 31/74:57) us

SPIRIT

THE COMPLETE POTATOLAND

Streng genommen war POTATOLAND erst mal allein ein Solo-Album von Randy California. Der Spirit-Gitarrist hatte nach seinem Ausscheiden aus der Band das Solo-Album KAPTAIN KOPTER AND THE FABULOUS TWIRLYBIRDS herausgebracht und wollte nun mit dem Nachfolger THE ADVENTURES OF KAPTAIN KOPTER & COMMANDER CASSIDY IN POTATOLAND nachlegen. Dass California sich dann den Spirit-Bandnamen schnappen konnte, sollte es einfacher machen, das Albumkonzept an Epic Records zu verkaufen, das die früheren Spirit-Alben vertrieben hatte, doch das Label lehnte ab. So blieben die originalen Aufnahmen lange Zeit in der Schublade, bis California das Konzept etliche Jahre später wieder aufgriff, was letztlich in die vollständig neu aufgenommene und in großen Teilen auch ganz andere 1981er Version mündete. Esoteric Records führt die beiden Versionen nun in einer Clamshell-Box zusammen. Neben den beiden Versionen gibt es auf zwei CDs reichlich Bonusmaterial in Form weiterer Tracks, alternativer Versionen und Live-Aufnahmen. Die dritte und die vierte CD umfassen Radio-Auftritte vom 6. und 13. September 1972. Die Herausgeber räumen selbst ein, dass vieles des Bonusmaterials eher nur musealen Wert hat, zum Gesamtpaket passt es aber dann doch sehr gut, zumal das Booklet informationsreich ist und eine Replika des „Adventures In Potatoland”-Comics beigelegt wurde. (Esoteric, 4 CDs) an

TOUR 2019 04.10.2019

Remchingen - Löwensaal 05.10.2019

Stuttgart - LAB 18.10.2019

Osterholz/Scharmbeck Stadthalle 21.11.2019

Ruppertsberg - TSV Halle 22.11.2019

Koblenz - Jam Club 23.11.2019

Homburg - Musikpark 05.12.2019

Worms - Das Wormser 06.12.2019

Frankfurt a.M. - Nachtleben 07.12.2019

Heidelberg - Karlstorbahnhof

NEUES ALBUM

„ROTATE!“

SINNER

SANTA MUERTE

Vor allem dank der Gitarren von Tom Naumann und Alex Scholpp beim Ope­ner “Shine On” kann man mit Sinner auf SANTA MUERTE herrlich in die 80er Jahre eintauchen – und wird überrascht: Bandleader Mat Sinner (b) hat sich mit Giorgia Colleluori eine Co-Sängerin dazugeholt. Doch der Nostalgiefaktor ist keineswegs der rote Faden, es gibt eine abwechslungsreiche Mixtur aus Metal, Hard Rock (sogar mit Latin-Elementen) mit packenden Cho-

Music from the 60s to the 80s

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Contact: TM-Promotion Tel. 06232 94076 trance-music@t-online.de


ROCK russen, bei aller nach vorn abgehenden Energie reichlich Melodien. Dazu kommen als Vokalgäste Ricky Warwick (The Almighty, Thin Lizzy, Black Star Riders) und Ronnie Romero (Rainbow). Spezieller Anspieltipp ist das Titelstück, und da vor allem das Bass-geführte Intro, bei dem die Gitarren spannend einsteigen. Sinner können’s immer noch, den Fans Power Rock von zeitloser Güte um die Ohren zu hauen. (AFM, 13/54:09) pro

IGGY POP FREE

Auch in höherem Alter jenseits der 70 ist Iggy Pop immer wieder für eine Überraschung gut. Wer gedacht hat, der Altmeister des Punk würde das Erfolgsrezept des Vorgängeralbums POST POP DEPRESSION (2016) wiederholen, täuscht sich bei der neuen Scheibe FREE gewaltig. Die Wucht der letzten Platte ist besinnlichen Klängen gewichen, die sich durch die zehn Stücke des neuen Werkes ziehen. Nicht zum ersten Mal, dafür aber so konsequent wie nie zuvor, hört man den Musiker nicht etwa singen, sondern zumeist nachdenkliche Texte rezitieren. Die sonst üblichen Gitarren sind Ambient- oder fast jazzigen Klängen gewichen, über die Pop mit sonorer Stimme den Stücken ein luftiges Gerüst gibt. Das Ergebnis wird den klassischen IggyPop-Jünger eher verstören und ist wohl nur damit zu erklären, dass Iggy hier ein nicht aufhaltbares Sendungsbedürfnis hatte. (Caroline, 10/33:43) an

JOHNNY BOB

CARNIVAL OF THE BRAHMA BOX / FJODOR AND THE WATERGIANT

Die norddeutsche Truppe, die durchweg mit Künstlernamen antritt, liebt skurrile Geschichten. Das betrifft deren Historie wie auch die Songs. Das vor ein paar Monaten erschienene zweite Album wird nun als Doppel-CD mit dem ersten aus dem Jahre 2017 kombiniert, welches seinerzeit nur als MP3 herauskam. Die Truppe spielt einen interessanten Mix aus klassischem Art Rock (Genesis, Phase 1975–1977) und Krautrock. Kurze, einfacher gestrickte Songs sowie abwechslungsreiche längere mit Laut-Leise-Momenten bringen Abwechslung. Der Gesang ist etwas gewöhnungsbedürftig, insgesamt aber eine interessante Prog-Formation, die geschickt Retro mit Modern verbindet. Dazu ein einwandfreier Klang. Die Band sollte man im Auge behalten. (Kombüse, 5/37:52, 8/48:13) rg

LEEROY STAGGER STRANGE PATH

Das zwölfte Album STRANGE PATH des Kanadiers Leeroy Stagger ist das Ergebnis aus verworfenen Demos, Ablehnungen von Plattenfirmen und einem spirituellen Wandel. Vielleicht trägt der Gitarrist mental etwas zu dick auf, musikalisch nicht. “Strange Attractor” in seiner ganzen Glam-Rock-Herrlichkeit überzeugt genauso wie “Jesus And Buddha”, ein Song, der

CD-Rezensionen loslegt wie die Feuerwehr, und “Breaking News” ist von Joe Strummer inspiriert. Nach seinen durchlebten Zwanzigern ist der heute 36-Jährige an einem Punkt angelangt, der auch gespenstische Songs zulässt wie etwa das leicht verschrobene “Leonard Cohen Is Dead” und “The Light” mit seinen kosmischen Reflexionen, das so sehr den Sound der 1960er Jahre beschwört. Der Wandel, hin zur inneren Ruhe, hat Leeroy Stagger sehr gut getan. (True North, 11/43:16) jp

ELVIS PRESLEY LIVE 1969

Elvis Presley vor 50 Jahren: Das war noch richtiger Rock’n’Roll, er selbst schon ein Denkmal, aber eines, das immer noch unverschämt sexy mit den Hüften kreisen konnte. Die Filmkarriere war – Gott sei Dank! – beendet, das Comeback höchst medienwirksam im TV vermarktet, da war es nur noch ein kleiner Schritt bis zur Rückkehr auf die Livebühne. Natürlich nicht in irgendeiner Halle, das International Hotel in Las Vegas sorgte für den notwendigen Background, Elvis’ Manager Colonel Parker hatte täglich zwei Shows verhandelt, eine „Dinner Show” und eine „Midnight Show”. Jovial plaudernd startete Presley diese Shows, scherzte über längst vergangene Zeiten, arbeitete aber konsequent am eigenen Mythos. Ideal dazu passend das Repertoire, die unkaputtbaren frühen Erfolge, von “All Shook Up” über “Hound Dog” bis zu “Heartbreak Hotel”, eine großartige Version von Del Shannons “Runaway”, unschlagbare Nummern wie “Suspicious Minds” und “Can’t Help Falling In Love”, mit “What’d I Say” und “I Got A Woman” wird Ray Charles zitiert. Okay, manchmal, wie bei “Are You Lonesome Tonight?”, neigt er zum Übertreiben: schwülstiger Vortrag vor himmelhoch jubilierendem Frauenchor, auch mit der BeatlesHommage “Yesterday”, die gegen Ende in ein chaotisches “Hey Jude” abdriftet, schießt er dann doch ein klein wenig über das Ziel hinaus. Elf Konzerte auf elf CDs, dazu ein 52-seitiges Begleitbuch, und wem dies alles zu viel ist, der kann sich auf die „Midnight Show” vom 26. August 1969 beschränken, die erscheint gleichzeitig als separate Doppel-LP. (RCA, 11 CDs) us

INTERZONE

LETZTE AUSFAHRT B

Eine kleine Sensation: 40 Jahre nach den Aufnahmen werden erstmals die Lieder veröffentlicht, die das eigentliche Debüt­ album der Berliner Band Interzone hätten füllen sollen. Schuld daran, dass sie damals wieder in der Schublade verschwanden, war der Dichter Wolf Wondratschek. Der Seite

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GoodTimes 5/2019

verlangte horrende Summen von Warner für die Rechte an den Gedichten aus seinem Lyrikband „Chuck’s Zimmer”. Sänger Heiner Pudelko und seine Band hatten an seinen Bukowski-geschulten Poems, die in den 70ern einen neuen Ton in die deutsche Literatur brachten, einen Narren gefressen und gleich ein ganzes Album damit gefüllt. Letztlich landete nur ihre Vertonung von “Liebeslied” auf dem 1981 veröffentlichten Debüt. 40 Jahre später, und 24 Jahre nach Pudelkos Tod, konnte Produzent Jim Rakete Wondratschek endlich überreden. Was nun ans Tageslicht kommt, wirkt wie eine Flaschenpost aus der Vergangenheit. Der bluesige, schmutzige, Stones-inspirierte Pub Rock ist grandios gut gespielt; Pudelkos überdrehter, hitziger Gesang ungewöhnlich, einschneidend und markant. Es ist eine ungehobelte, direkte und intensiv gelebte Musik, die in ihrer Rohheit wenig mit der kurz danach einsetzenden NDW zu tun hat, in der Interzone nicht mitschwamm. Ein befreiendes Erlebnis, eine kompromisslose, hungrige Gier nach Leben. (Repertoire, 12/37:00) frs

BLACK STAR RIDERS

ANOTHER STATE OF GRACE

Ricky Warwick (voc) und Scott Gorham (g) haben ihre Begleitmusiker bei der T hi n-Lizz y-Nachfolgeband Black Star Riders öfter ausgewechselt. Jüngste Neuzugänge sind CoGitarrist Christian Martucci und Schlagzeuger Chad Szeliga, die auf dem vierten BSR-Album ANOTHER STATE OF GRACE zu hören sind, das überzeugenden Classic Rock mit gehörgängigen Melodien und einprägsamen Refrains bietet (die Snare ist auf dem Vorab-Download stellenweise zu weit nach vorne gemischt). Natürlich kann vor allem Gorham seine Lizzy-Vergangenheit nicht leugnen (“Poisoned Heart”, “Soldier In The Ghetto”, “If It Ain’t The End Of The World”), erinnert Warwick gelegentlich durchaus an Phil Lynott, aber die Band hat dennoch längst ihren eigenen kraftvollen Stil und Sound gefunden, inklusive gelungener Balladen wie “Why Do You Love Your Guns”. Ein insgesamt überzeugendes Werk. (Nuclear Blast, 10/38:54) pro

SCHON & HAMMER

UNTOLD PASSION / HERE TO STAY

Zwei scheinbar unvereinbare Stile brachten die Instrumentalvirtuosen während ihrer kurzen Kooperation 1981/82 unter einen Hut: Das Santana- und Journey-Gründungsmitglied Neal Schon steuerte AOR bei, Jan Hammer (Mahavishnu Orchestra, Jeff Beck) sorgte für die Jazz-Rock-FusionNote. Ihr gemeinsames Debüt UNTOLD PASSION lieferte eingängige Songs, aber auch ausdehnte und hochkarätige Instrumentalpassagen. Gitarrist Schon sang, Hammer trommelte neben seinen Tastenaktivitäten – und als Dritter im Bunde sorgte Bassist Colin Hodgkinson für das Rhythmusfundament. Ein Jahr später sorgten bei dem deutlich kommerzielleren/poppigeren HERE TO STAY Steve Perry und Glenn n

Music from the 60s to the 80s

Burtnick für die Chöre, die Bassarbeit teilten sich Hodgkinson, Burtnick und Ross Valory – weshalb die Journey-Annäherung stärker ausfiel. Beide Alben atmen (auch klanglich) den Eighties-Zeitgeist, bieten aber durchaus zeitlosen Hörreiz mit einem gewissen Nostalgiefaktor. (BGO, 19/79:4) pro

PIXIES

BENEATH THE EYRIE

Als Legende hat man’s schwer, das dürfte jetzt auch wieder Black Francis mit seinen reformierten Pixies erleben. Denn egal, wie sie ihre neuen Songs anrichten, sie können nur verlieren: Klingt BENEATH THE EYRIE wie ihre 90er Jahre Kult-Alben, wird man von einem lauen Aufguss sprechen, wagen sie etwas Neues, wird ihnen Verrat an der eigenen Idee vorgeworfen. Auch dass Bassistin Kim Deal nun endgültig nicht mehr dabei ist, dürfte vielen alten Fans nicht gefallen, obwohl die im Jahr 2014 eingestiegene Paz Lenchantin sich nicht nur musikalisch, sondern auch als Co-Komponistin nahtlos einfügt. Und dass die neuen Pixies-Alben stark nach den Solowerken von Black Francis klingen, dürfte auch kein Geheimnis sein – so wie seine Alben immer klar und offensichtlich an die Pixies erinnerten. So auch hier, Gitarren-getriebener Indie Rock beherrscht die Szenerie, dazu gewohnt schräge Texte über Hexen, Sonderlinge und andere Außenseiter. (Infectious, 12/38:58) us

JINI MEYER FREI SEIN

In zehn Jahren hat Sängerin Janine „Jini” Meyer mit der Band Luxuslärm bis zu deren Auflösung fünf Alben veröffentlicht. 2016 entschied sie sich für eine Solokarriere, die sie nun mit FREI SEIN und Gitarrenbetontem, vor Energie nur so strotzendem Rock auch auf Tonträger startet (siehe GT 4/2019). Die Stimmung wechselt zwischen rotzig-aufsässig und nachdenklich, die Texte drehen sich um Freundschaften und Beziehungen, Muntermacher – und Jini Meyer hat das Vokaltalent, als eine der führenden Rockröhren ihrer Generation – neben einer Größe wie Doro Pesch – ins Rampenlicht zu rücken. Zumal sie eine ausgesprochene Rampensau sein soll (der Autor hat sie noch nicht live erlebt). Die Iserlohnerin rockt kompromisslos, authentisch, energiegeladen – und ohne möglicherweise glättende Keyboardkolorierung. Ein voll gelungenes Debüt! (Sireena, 11/42:33) pro

RICHARD DAWSON 2020

Ist das Musik, wie sie 2020 klingen wird? Nein, wohl eher zeitlos schöner, verrücktversponnener Art Rock. Ja, Art Rock. Die bis zu zehn Minuten dauernden Stücke auf 2020, dem sechsten Solo-Album des bärtigen britischen Barden Richard Dawson, sind komplexe, in mehrere Parts zerfallende Angelegenheiten. Da trifft King-Crimsonhaft Vertracktes auf Fragiles à la Gentle


ROCK Giant oder auch mal Folkiges à la Fairport Convention. Immer very british, obgleich der Mann aus Newcastle upon Tyne sich nicht scheut, mit seinem schwarzem Humor den Zustand einer übernervösen Gesellschaft kurz vor dem Brexit einzufangen. Selling England by the Pound ... or the Euro? (Domino, 10/57:48) frs

REFUGEE

REFUGEE / BBC RADIO ON IN CONCERT / LIVE AT NEWCASTLE CIT Y HALL

Mit Refugee wollten Drummer Brian Davison und der etwas angestrengt singende Bassist Lee Jackson ohne ihren bei Emerson, Lake & Palmer reüssierenden Organisten die einst Klassik und Rock verbindenden The Nice kickstarten. Der Schweizer Keyboarder Patrick Moraz übernahm die Rolle des Keith E. bewundernswert, mit Verve und RepertoireKenntnis sowie vielen Ideen fürs Prog-Herz. Vokale Schwächen prägten auch dieses Trio, doch ihr einziger Wurf (Island Studios Feb 1974) lohnt sich (wieder) zu entdecken, erweitert um ein BBC-Studiokonzert mit drei Albumtracks, vor allem die 20-minütige dem Staate Colorado gewidmete “Grand Canyon Suite”. Jene steht auch im Mittelpunkt eines Live-Auftritts am 16. Juni 1974 kurz vor der Auflösung der Band wegen Moraz’ Headhunting seitens Yes. Hier stehen neben Studio-bekannten Tracks Neues von Moraz sowie zwei Erinnerungen an The Nice auf dem Programm: Das Bob-Dylan-Cover “She Belongs To Me” vom Immediate-Album 1969 sowie “The Diamond-Hard Blue Apples Of The Moon” in erstaunlich guter Qualität – angesichts von Davisons Zufallsfund 2001 auf einer alten C-90 Cassette. (Esoteric, 6/51:07, 3/33:24, 8/64:43) utw

NEW MODEL ARMY FROM HERE

Woher nehmen New Model Army bloß wieder all diese Wucht und Wut? Okay, auch die Vorgängeralben der Band aus Bradford, UK, waren einigermaßen stark. Aber mit FROM HERE, ihrem 15. Studio-Album im 39. Bandjahr, legen Sänger Justin Sullivan und Co. einen Longplayer vor, der sich durchaus mit ihren Meisterwerken aus den Achtzigern wie ihrer zornigen ProtestsongSammlung THE GHOST OF CAIN (1986) messen kann. Der düstere Opener “Passing Through”, das mitreißende “Never Arriving” und das treibende “End Of Days” gehören zu den besten Songs im gesamten NMA-Oeuvre überhaupt. Der Sound ist diesmal mehr Wave und Gothic als Folk. Sullivan hat immer noch dieses ZitterTimbre in der Stimme, seine Texte stimmen nachdenklich. Alles beim Alten – aber auf sehr hohem Niveau. (earMusic, 12/60:19) frs

IQ

RESISTANCE

Die englischen Prog-Rocker IQ lassen sich Zeit. So mussten die Fans wiederum fünf Jahre auf ein neues Studio-Album warten. Dafür ist es 22 Jahre nach ihrem Überflie-

CD-Rezensionen ger SUBTERRANEA mal wieder ein Doppelalbum geworden. Im Opener “A Missle” gehen sie mit heftigen Riffs ungewohnt hart zur Sache. Doch das steht den NeoProg-Veteranen gut zu Gesicht. Mit drei Longsongs, die die 15-Minuten-Grenze knacken, präsentiert das Quintett schöne Prog-Atmosphäre mit Keyboardteppichen, elegischen Gitarrensolos und packendem Zusammenspiel. Natürlich kommt auch der charismatische Sänger Peter Nicholls nicht zu kurz. Nicht alle Stücke können das hohe Niveau halten, insgesamt aber ein Prog-Highlight des Jahres. Das Warten hat sich wieder gelohnt. (General Electric Pea, 7/53:00, 4/54:40) rg

OCTOPUS “The Boat Of Thoughts” LP Deutscher Prog-Klassiker, den wir schon vor einigen Jahren auf CD veröffentlicht haben. Auf vielfachen Wunsch kommt nun die Vinylversion. Klappcover, 180 Gramm schwer.

VARIOUS ARTISTS

THE ELVIS PRESLEY CONNECTION VOL. 1

Klappt man die CD auf, sieht man ein Foto von Elvis Presley, wie er in jungen Jahren mit großem Interesse vor einem Schallplattenregal steht. Damit wird das Konzept sichtbar, das hinter der Titel­ zusammenstellung steht. Obwohl Presley selbst nicht frei von musikalischen Einflüssen war, reagierten auch andere Künstler auf seinen Stil und seine Bühnenperformance. So versammelt die CD Originale und Coverversionen berühmter Elvis-Titel anderer Musiker, die er selbst zwischen 1954 und 1958 aufgenommen hat. Es gibt rare Versionen von Elvis-Songs etwa mit Loren Beckers “My Baby Left My”, LiveAufnahmen von Carl Perkins mit “Blue Suede Shoes” und Originale wie “Hot Dog” von Young Jessie und “Just Because” von The Shelton Brothers. Interessant ist zu hören, wie sich all diese Musiker gegenseitig beeinflusst haben und was Elvis aus diesen Song gemacht hat. So hält diese CD nicht nur Überraschungen für Elvis-Presley-Fans parat, sie zeigt ein Stück weit auch, wo seine Wurzeln sind. Hilfreich sind dazu nicht zuletzt die Hinweise im 34-seitigen Booklet. (Bear Family, 33/77:43) jp

EYEVORY “Aurora” LP Das brandneue Album des Bremer Ensembles auf Vinyl! Ein weiterer Meilenstein, der mit seinem Mix aus Folk, Prog und Rock besticht und die beiden Sängerinnen hervorragend in Szene setzt.

Various Artists “Tribute To The Multicoloured Shades” CD

Tolle Compilation mit Beiträgen von Hank Ray, Tex Napalm, Zepp Oberpichler u.v.a., die der Neo-Psychedelik-Legende THE MULTICOLOURED SHADES ihren Respekt zollen. Da brennt die Garage!

JAKOB K. “Your Great Imagination” CD & LP Der Schweizer Multiinstumentalist Jakob Künzel hat sich mit Musikern der Baseler Musikszene zusammengetan und dieses wunderbare Projektalbum aus Prog-, Art- und Elektronik-Musik entworfen.

JINI MEYER “Frei Sein” CD & LP

Ein dolles Ding! Unser Chartserfolg mit Jini hat uns den Sommer versüßt und jetzt gehen JINI und ihre Band auf “Frei Sein”-Tour. Verpasst sie nicht, druckvoller Rock, der seinesgleichen sucht. Kein Spruch!

KAIZAA

SCHROTTPLATZ DER LIEBE

Nein – wie wollen keine Vergleiche zu anderen Rock- oder gar Punkbands ziehen. Nein – wir wollen auch nicht darüber sprechen, wer die schnellsten Stadionkracher durch die Boxen jagen kann oder den schönsten Refrain zum Mitgrölen im Repertoire hat. Kaizaa bezeichnen ihre Musik als Punk’n’Roll. Bei dieser musikalischen Ausrichtung ist alles eine Spur schneller, der Sound ist wuchtig und kantig und voller frischer Energie. Dies hat wohl auch damit zu tun, dass die Bandmitglieder ganz unterschiedliche Erfahrungen in Sachen Musik gesammelt haben – und nun alles in Punk’n’Roll mündet. Nach „Volle Ladung Leben”, der ersten EP von Kaizaa, legt die Band mit SCHROTTPLATZ DER LIEBE ein rundum gelungenes Debütalbum vor. Die deutschen Texte sind durchgehend in eingängige Melodien verpackt, und es gibt keinen einzigen Durchhänger. (Duck Dive, 13/43:40) jp GoodTimes 5/2019

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Music from the 60s to the 80s

03.10. München / Backstage 04.10. Stuttgart / ClubCann 05.10. Aschaffenburg / ColosSaal 0 8 . 11 . D o r t m u n d / F Z W 0 9 . 11 . K a i s e r s l a u t e r n / K a m m g a r n 2 1 . 11 . O s n a b r ü c k / R o s e n h o f 2 2 . 11 . H a m b u r g / M o j o C l u b 2 8 . 11 . H a n n o v e r / M u s i k z e n t r u m 2 9 . 11 . L e i p z i g / M o r i t z b a s t e i 3 0 . 11 . B e r l i n / M u s i k & F r i e d e n

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ROCK MARS RED SKY

THE TASK ETERNAL

Seit gut zehn Jahren machen Julien Pras (voc, g), Jimmy Kinast (b, voc) und Mathieu Gazeau (dr) als Mars Red Sky nun schon zusammen Musik, mit THE TASK ETERNAL erscheint ihr viertes Album. Schon nach den ersten Takten des knapp achtminütigen Openers “The Proving Grounds” wird klar, welche Art von Musik das Trio aus dem französischen Bordeaux im Gepäck hat: Hier geht es um nichts anderes als um Stoner Rock. Dröhnender Bass und fettes Schlagzeug liefern das Fundament, darüber lässt Pras seiner Gitarre freien Lauf, sorgt mit einem Spektrum von harten Heavy-Metal-Riffs über wilde Texas-Blues-Läufe bis zu psychedelischen Fuzz-Gewittern immer wieder für Abwechslung. Anspieltipp: das als Single ausgekoppelte “Collector”, ein druckvoller Rocksong, der gleichzeitig mit gut vier Minuten der kürzeste Track auf dem neuen Album ist. (Listenable, 8/50:02) us

STEVE WAITT

ANOTHER DAY BLOWN BRIGHT

Ein feines Rockalbum ist Steve Waitt mit ANOTHER DAY BLOWN BRIGHT gelungen, ein weiterer Beweis dafür, dass sein hochgelobtes Vorgängerwerk STRANGER IN A STRANGE LAND alles andere als eine Eintagsfliege war. Dabei spielt der New Yorker Musiker gekonnt auf der kompletten Klaviatur des Classic Rock, inklusive Verweise auf Bands wie Supertramp, Toto oder Bruce Hornsby & The Range. Beeindruckend, wie es ihm gelingt, immer wieder die ausgetretenen Pfade zu verlassen, mit Drumloops und elektronischen Kurzausflügen geht er auch neue Wege. Klasse auch, wie sein eher unspektakuläres Pianospiel die Basis für die superbe Gitarre seines musikalischen Partners Greg Tuohey legt, bei Bedarf wird das Tempo gerne mal angezogen oder sorgen Streicher für das notwendige Gefühl. Stark! (Make My Day, 11/44:03) us

BE-BOP DELUXE FUTURAMA

Wer sich auf die 1978 aufgelöste Band BeBop Deluxe einlässt, bekommt die bunte Wundertüte der Musik überreicht. Die Rockband spielte sich ohne große Mühen durch verschiedene Stilrichtungen, die vom seichten Pop über glitzernden Glam Rock bis hin zum brachialen Heavy Metal reichten. FUTURAMA war das zweite Album der Band, erschienen 1975, kreativ und randvoll mit ungewöhnlichen musikalischen Einfällen. Die neu aufgelegte Doppel-CD in der Deluxe Edition bietet einen originalen Stereomix sowie einen „New stereo mix”. Songs wie “Maid In Heaven”, geschrieben von Gitarrist und Leadsänger Bill Nelson, das mystisch angehauchte “Jean Cocteau” oder der ganz groß angelegte “Swan Song” zeigen, in wie vielen musikalischen Welten die Band

CD-Rezensionen zu Hause war. Abgerundet wird die Produktion mit Bonustracks. Ohne Zweifel zählt FUTURAMA zu den besten Alben der Band, die ihren hellen Stern viel zu kurz leuchten ließ. Im beiliegenden 30-seitigen Booklet schreibt Bill Nelson in einem von zwei Artikeln höchstpersönlich über seine Gruppe, was eine hohe Authentizität garantiert. Hinzu kommen einige Fotos von Live-Auftritten und ein Plakat mit den Maßen 24 mal 36 Zentimeter. Eine Zugabe, wie sie inzwischen in vielen CDs zu finden ist. (Cherry Red, 11/41:48, 13/50:47) jp

VARIOUS ARTISTS

BLINDED BY THE LIGHT – ORIGINAL MOTION PICTURE SOUNDTRACK

Es ist eine Geschichte über das Erwachsenwerden, die im Film „Blinded By The Light” erzählt wird. Ein britischer Teenager mit pakis­ tanischen Wurzeln wächst Ende der 80er Jahre in der englischen Kleinstadt Luton auf, als Ventil für die Unsicherheit durch ethnische und wirtschaftliche Unruhe entdeckt er die Musik von Bruce Springsteen. Dessen Songs scheinen wie geschaffen dafür, all den Ärger und die Bedrohungen des Alltags in den Hintergrund treten zu lassen – wohl selten lässt ein Film sich so von der Musik eines einzigen Künstlers leiten. Klar, dass der Soundtrack zum Großteil aus Springsteen-Songs besteht, neben Klassikern wie “Dancing In The Dark”, “Born To Run” oder “Thunder Road” gibt es mit “I’ll Stand By You” eine brandneue Ballade, die ganz im Stile von Springsteens aktuellem Album WESTERN STARS daherkommt. Für “The River” und “The Promised Land” griff man auf zwei bisher nicht offiziell erhältliche Livemitschnitte zurück. Neben den SpringsteenSongs liefert der Soundtrack auch noch Tracks von den Pet Shop Boys (“It’s A Sin”), a-ha (“The Sun Always Shines On TV”) sowie von Grammy-Preisträger A.R. Rahman (“For You My Love”). (Columbia, 24/75:33) us

BILLY SHERWOOD

CITIZEN: IN THE NEXT LIFE

Der 54-jährige Billy Sherwood zählt zu den umtriebigsten Musikern überhaupt. Neben seiner Tätigkeit als Chris-SquireNachfolger bei Yes spielt er noch bei Asia oder World Trade und findet dazu auch immer wieder Zeit für Solo-Alben. Auf seinem aktuellen Werk setzt er die Zeitreise-Story von CITIZEN aus dem Jahr 2015 fort. Waren seinerzeit viele Gastmusiker am Start, hat Sherwood diesmal alles im Alleingang eingespielt und mit rauchiger Stimme eingesungen. Die CD kann das Niveau des Vorgängeralbums durchaus halten, allerdings krankt es an der gleichen Problematik. Die Stücke sind handwerklich ordentlich eingespielt, jedoch klingt der Mix aus melodiösem Rock, Art Pop nebst leichten Prog-Ziertaten etwas zu beliebig, von den Songs bleibt wenig hängen. (Frontiers, 10/51:43) rg Seite

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GERAINT WATKINS RUSH OF BLOOD

Bob Dylan bezeichnete ihn einst als seinen Lieblingsklavierspieler, Größen wie Paul McCartney, Elton John, Rory Galla­ gh­er, Mark Knopfler, Tom Jones und Dave Edmunds holten Geraint Watkins für ihre Backing Band ins Studio oder auf die Livebühne. Zwischen all diesen Jobs blieb nie viel Zeit für eigene Projekte, jetzt, mit RUSH OF BLOOD, hat es für den Waliser wieder einmal zu einem Solo-Album gereicht. Als musikalischer Partner und Produzent fungierte dabei Simon Ratcliffe, die eine Hälfte des britischen Elektro-Duos Basement Jaxx; Freunde und Weggefährten wie Kira Small, Little George Sueref, Tristan Horne und Sarah Jory sorgten für die hochwertige Umsetzung der Songs. Stilistisch fängt Watkins bei Pub Rock an, schaut im Laufe der elf Tracks aber immer wieder bei Country, Jazz, Blues und R&B vorbei. Ein Sonderlob für den herrlich warmen Vintage-Sound, der bestens zu dieser zeitlosen Musik passt. (The Last Music Company, 11/41:09) us

THUNDER

THE GREATEST HITS

Nach 30 Jahren im Geschäft und bislang zwölf StudioAlben kann man durchaus mal eine 28-teilige BEST OF präsentieren. Thunder entstiegen 1989 der auslaufenden New Wave Of British Heavy Metal und etablierten sich schnell im Rockzirkus, brachten zwei Auflösungen und Wiedervereinigungen hinter sich und bereiten gerade ein neues Studio-Album vor. Frontmann Danny Bowes, der mit seiner kraftvollen Tenorstimme noch immer die Duftmarken setzt(e), die beiden Gitarristen Ben Matthews (auch keys) und Luke Morley sowie Drummer Harry James sind dabei, wenn es griffige Riffs und mitgröltaugliche Refrains in Szene zu setzen gilt. Sogar des Cover des Stones-Gebirges “Gimme Shelter” bewältigen die Herren respektabel. Abgerundet durch die marktüblichen Balladen kann man sich Langeweile-frei durch ihre GREATEST HITS hören, druck- und wirkungsvoll hochkomprimiert und abgemischt. Ein ausführliches Booklet (sollte Pflicht für jede Compilation werden) verrät Hintergründe zu jedem Song. Das Gebinde wird in vier Formaten gereicht: Zur regulären DoppelCD gibt es die parallele Dreifach-LP, die Streams/Downloads auf den bekannten Plattformen und noch eine Triple- CD mit einer Studio-Live-Session als Zugabe. (BMG, 14/64:04, 14/68:13) lbr

CHRIS BARBER

MEMORIES OF MY TRIP

Nach 70 Berufsjahren zieht sich der Bühnen- und Studiomusiker Chris Barber 2019 aus dem operativen Tagesgeschäft zurück. Das englische Mini-Label The Last Music Company nutzt die Gelegenheit für eine Wiederveröffentlichung dieser Compilatin

Music from the 60s to the 80s

on. Die dafür verwendeten Livemitschnitte, Radio- und Plattenaufnahmen stammen aus den Jahren 1958 bis 2010. Proper Records hatte die Werkschau 2011 zum ersten Mal veröffentlicht. Die Doppel-CD würdigt den Posaunisten, Kontrabassisten und Bandleader als Bindeglied zwischen Skiffle und Blues Rock. Allein schon die Namen einiger Mitwirkender wecken das Interesse – nicht nur bei Bluesliebhabern: Eric Clapton, Muddy Waters, Van Morrison, Dr. John, Keith Emerson. Für den musikalischen Höhepunkt sorgt Rory Gallagher, wenn seine Akustikgitarre mit Chris Barbers Kontrabass im Duett erklingt. Einige mittelmäßig produzierte Aufnahmen haben in dieser Auswahl nur wegen ihres Pop-historischen Werts eine Berücksichtigung verdient. Doch alle schwachen Momente sind vergessen, wenn Mark Knopfler mit drei pieksauber eingespielten Songs das Programm abschließt; bei “The Next Time I’m In Town” des Dire-StraitsLeitwolfs beweisen Chris Barber und seine Jazzband sogar noch, wie gut sie auch als Country-Musiker hätten erfolgreich sein können. (The Last Music Company, 31/ 77:31 + 74:26) wd

STEVEN WILSON

HAND.CANNOT.ERASE

2015 erklomm Prog-Tausendsassa Steven Wilson mit diesem Album die Spitzenpositionen in den Jahres-Polls der einschlägigen Magazine. Kein Wunder, hatte Wilson zwei Jahre nach seinem Opus Magnum THE RAVEN THAT REFUSED TO SING doch bewiesen, dass er dieses hohe Niveau weiter halten kann. Dabei wiederholte er das Erfolgskonzept nicht stoisch. Drei abwechslungsreichen Longsongs, wie u.a. dem elfminütigen Prog-Kracher “Home Invasion/Regret #9”, stehen berührende, fein gesponnene Nummern entgegen. Heftige Metal-Riffs, Pop, Electronica, Balladen, Prog und virtuose Soli sind vortrefflich verwoben. Die nun erschienene Deluxe-Edition bietet als Bonus auf einer Blu-ray-Disc diverse Soundabmischungen, Alternativ-Versionen, das Album ohne Gesang sowie eine Fotogalerie. (Ksope, 11/66:07 + Blu-ray) rg

KLONE

LE GRAND VOYAGE

1995 mit einem sperrigen Mix aus Death Metal, Industrial und Prog gestartet, ist die französische Band Klone nun bei einem homogeneren Sound angekommen, der auf Growls und sonstige Brutalitäten verzichtet, dabei aber interessant genug bleibt, um nicht in Belanglosigkeit zu versinken. Leichtfüßiger Shoegaze, atmosphärische Parts, der feine Gesang von Yann Ligner stehen im Zentrum. Dass manches dabei an Label-Kollegen wie Anathema oder Pineapple Thief erinnert, ist sicherlich kein Zufall. Das Sextett setzt ebenfalls auf einprägsame Hooks, Gitarren im Alternative-Stil, flächige Keyboards, oft im Midtempo-Bereich. Akzente setzen immer


ROCK wieder härtere Riffs der Gitarren und vereinzelt das Saxofon von Mattieu Metzger. Ein gelungenes Statement, Fans der oben genannten Bands sollten ein Ohr riskieren. (Kscope, 9/46:55) rg

ROY WOOD MUSTARD

Das Wort Work­ aholic muss 1971 bis 1975 für Roy Wood erfunden worden sein. Hatte er gerade The Move in ELO übergehen lassen und parallel deren LPs einge­ spielt und produziert, so machte er nun gleichzeitig Platten mit Wizzard und spielte Solo-Alben im Alleingang ein – im prä-digitalen Zeitalter nicht selbstverständlich. Beim mit 30erJahre-Swing durchsetzten MUS­ TARD vom Dezember 1975 wird alles von Wood gespielt, gesanglich kommt Assistenz von seiner damaligen Gattin Annie Haslam (Renaissance) sowie vom verehrten Everly Brother Phil auf “Get On Down Home”. Die Ballade hätte wie auch das Move-ähnliche “Any Old Time Will Do” und vieles andere in die Charts gehört – die Melodien fließen derart aus dem Birmingham-Berserker, dass dieses Album, um sieben Singlestracks erweitert, schon als sein PET SOUNDS bezeichnet wurde. Kein Wunder: ”Why Does Such A Pretty Girl Sing Those Sad Songs” ist Beach Boys pur! (Cherry Red 15/67:22) utw

DEAD DAISIES

LOCKED AND LOADED

Dass man seine Live-Setlist mit dem Einstreuen von ausgesuchten Coverversionen aufpeppen kann, ist keine neue Erkenntnis, schon seit den Anfangstagen des Rock’n’Roll wird diese Möglichkeit genutzt. Mit LOCKED AND LOADED zeigen die Dead Daisies nun, dass dieses Konzept auch über die Länge eines kompletten Albums bestens funktioniert. Denn dass die australisch-amerikanische Band mit Cracks wie David Lowy (g), Doug Aldrich (g), Dizzy Reed (keys), John Corabi (voc, g), Marco Mendoza (b) und Dean Castronovo (dr) mit beiden Beinen fest im melodischen Hard Rock steht, dürfte bekannt sein, da passt es bestens ins Bild, wenn sie auch mit der Auswahl ihrer Vorlagen genau richtig liegen. Bekannte Tracks wie Deep Purples “Highway Star”, “Rockin’ In The Free World” von Neil Young und “American Band” von Grand Funk Railroad wurden live mitgeschnitten, dazu gibt es Studio-Aufnahmen von den Beatles (“Revolution”, “Helter Skelter”), CCR (“Fortunate Son”), den Rolling Stones (“Bitch”) oder der Sensational Alex Harvey Band (“Midnight Moses”). (Spitfire Music, 10/43:31) us

Schwarzbrenner

CD-Rezensionen SLOW SHOW

Wer von The Slow Show bislang nichts gehört hat, sollte sich schleunigst daran machen, diese Lücke zu schließen. Das gilt insbesondere für Liebhaber zeitlos schöner Musik von etwa Talk Talk, Bill Callaghan, vor allem aber von Nick Cave & The Bad Seeds. LUST AND LEARN, das dritte Album der Band aus Manchester, bringt das Wesentliche sehr gut auf den Punkt. Apropos Punkt: Die Gruppe hat sich über den Produktionsprozess der neuen Platte hinweg gefühlt jeder Note einzeln angenommen, so dass sie nun mit ihr ein grandioses Meis­terwerk präsentiert, das das Zeug zu einer der besten Veröffentlichungen des Jahres hat. Als erster Eindruck bleibt die sonore Stimme von Sänger Rob Goodwin hängen, die anderen Instrumente, darunter auch Streicher, Bläsersatz und Kinderchor, stützen ihn als Kontrapunkt und lassen den Zuhörer mit einem wohligen Gesamtsound zurück. (Pias, 12/46:23) an

BELLE & SEBASTIAN DAYS OF THE BAGNOLD SUMMER

Die schottische IndiePop-Band ist mit einem Album zurück. Genauer gesagt mit einem Soundtrack zur Graphic-NovelVerfilmung „Days Of The Bagnold Summer”. Dieser knüpft stilistisch eher an die frühen folkigen Alben und hat – vielleicht glücklicherweise – nicht viel mit den 80er-DiscoAnbiederungen des Vorgängers GIRLS IN PEACETIME WANT TO DANCE von vor über vier Jahren gemeinsam. Im Zentrum stehen demnach wieder akustisches Geklampfe und Stuart Murdochs Stimme, süßliche Background-Vocals und kammermusikartige Einsprengsel. Das alles sehr stilvoll – eben wie früher. Gut, es finden sich mit “Get Me Away From Here I‘m Dying” und “I Know Where The Summer Goes” zwei Stücke aus den 90ern auf der Scheibe. Mag das neue Album auch ein Soundtrack sein, so etwas wie eine musikalische Rückbesinnung ist die Platte gleichfalls. Langjährige Freunde der Band wird es freuen. (Matador, 13/42:51) an

MAGIC PIE

FRAGMENTS OF THE 5TH ELEMENT

Vier Jahre haben die norwegischen Prog-Rocker seit Veröffentlichung ihres letzten Albums ins Land ziehen lassen. Doch sie nutzten die Zeit und präsentieren nun eine wunderbare Songwundertüte. Das Sextett schmiedet ein abwechslungsreiches Programm, bei dem einem Namen wie Spock’s Beard, Dream Theater (bei den ProgressiveMetal-Parts), Styx oder Deep Purple in den Sinn kommen. Melodiösität, Harmoniegesänge, virtuose Parts, balladeske und hardrockige Momente – alles dabei. Höhepunkt ist das finale 23-Minuten-Epos “The Hedonist”, in dem man alle Ingredienzien finden kann. AOR-Hooks treffen progressive Härte und Abwechslung. Wilde Instrumentalfahrten von den Gitarren und Keyboards sowie die druckvolle Rhythmusgruppe reißen mit. Top! (Karisma, 5/46:09) rg

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TO R S T EN G R Ä NZER S CH A L L MUSI K M AG A ZI N

CHICAGO TRANSIT AUTHORIT Y

Als Ur-Animal und britisches Chansonnier-Urgestein spielt Price­ bis heute in London-Barnes, vor 45 Jahren hatte er einen Lauf: Sein sozialkritisches Konzeptalbum von 1974 zwischen Gestern (Music Hall mit Blechbläsern) und Heute (Balladen, Rhythm & Blues) reicht vom Hungermarsch von Jarrow in County Durham nach London 1936 – der im UK bis #6 chartende “Jarrow Song” – über Klage zu „Left Over People” GoodTimes 5/2019

"... Die Sprache öffnet die Pforte zu einer großen Gefühlswelt, die Wolfgang Becker mit eindrucksvoller Stimme vorträgt ..."

CHICAGO

ALAN PRICE

BETWEEN TODAY AND YESTERDAY

BluesRock in Deutsch

bis zu modernen Sounds, wobei der an Hammond wie Piano gleichermaßen Gewiefte mit seiner Band beeindruckt. Exemplarisch ist dieser Kontrast im Titelsong zu verfolgen, der in einer orchestralen und einer Gruppenfassung geboten wird. Das Re-Release liefert die detaillierte Story sowie die Singleversionen von “Jarrow Song” und “In Times Like These”. Der Pressetext vergleicht Price zu Recht mit Ray Davies! (Cherry Red, 14/55:36) utw

LUST AND LEARN

Sein 50. Jubiläum feiert das Debüt der stilprägenden US-amerikanischen Band, die – klammert man die wesensverwandten Blood, Sweat & Tears aus – auf CHICAGO TRANSIT AUTHORITY eine damals ungekannte Mixtur aus Rock, Jazz, Funk und Soul bot, die für ganze 171 Wochen in den US-Charts ihren Platz fand – ein Rekord zur damaligen Zeit. Zum Jubiläum erscheint das Debütalbum in einer neu abgemischten Version, die zur Feier auch als nummerierte limitierte Ausgabe der Doppel-LP auf Goldvinyl erhältlich ist. Es enthält Klassiker der Band wie “Beginnings”, “Does Anybody Really Know What Time It Is” und “Questions 67 und 68”, vor allem aber Stücke, die der 1978 verstorbene Terry Kath mit seiner Gitarre geprägt hat, der sogar Jimi Hendrix beeindruckt zurück-

Music from the 60s to the 80s

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ROCK

AUS DEM NETZ ... Es sind gar nicht so wenige internationale Künstler, die früher Platten hierzulande regulär über deutsche Labels herausbrachten und/oder in Deutschland unterwegs waren und sind, deren neue Tonträger aus unterschiedlichsten Gründen neben den digitalen Formaten bzw. Vertriebswegen nur als Import oder über die Websites der Musiker erhältlich sind. Auf sie soll an dieser Stelle aufmerksam gemacht werden. Reichlich Latin-Flair und -Rhythmik gibt’s zum Auftakt von Jeff Youngs neuer Solo-CD, ehe der Keyboarder und JacksonBrowne-­ Sideman R&B-Töne anschlägt, sich in jazzige Gefilde begibt (bis hin zum Smooth Jazz) und mit “A Good Man Is As Strong As The Right Man Needs Him To Be” eine zeitlose, keinem Genre recht zuzuordnende Pianoballade präsentiert. Aber auch vorsichtig rockige Grooves sind eingestreut. P ­OETS & POINT GUARDS (10/55:51, www.­ jeffyoungmusic.com) sei seine Verbeugung vor Poeten wie Bob Dylan, Joni Mitchell und Jimi Hendrix sowie „Aufbauspielern”, die für ihn in der Musik Kawhi Leonard, Chris Paul und James Harden seien. Ein bunter musikalischer Strauß, der in Bandbreite und Anspruch entfernt an seine Arbeitgeber Steely Dan erinnert, aber nur teilweise für die breite Masse geeignet ist. David Hanselmann meldet sich mit der Hanselmann Spacek Schölch Group und der EP „Thank You” (5 Songs, www.­ davidhanselmann.de) zurück. Fünf Klassiker hat das Trio live im Studio eingespielt und ihnen seinen Stempel aufgedrückt: “Mighty Quinn” gewinnt als getragene Pianoballade ganz neue Reize, John Waites “Missing You” wächst in eher verhaltener Form, ebenso das recht zurückgenommene ”People Get Ready” mit eindringlichem Vokalvortrag. Johnny Guitar Watsons “Real Mother” kommt richtig funky – und “Keep On Running” ist einfach unkaputtbar. Vitek Spacek (g) und Markus Schölch (keys) setzen starke eigene Duftmarken, und Hanselmanns schwarze Stimme ist unschlagbar. Eigentlich braucht diese EP niemand, doch man würde sie schmerzlich vermissen, wenn man sie erst einmal gehört hat. Aus rechtlichen Gründen darf die 3-CDBox bzw. das 180g-Goldvinyl MUNGO ­JERRY GOLD nur im UK verkauft werden; über die üblichen Onlineshops ist sie auch in RestEuropa erhältlich. Ja, noch ein MJSampler mit den acht UK-Charterfolgen, aber eben auch 37 weiteren weniger prominenten Songs von Ray Dorset. Der eine oder andere Mungo-Jerry-Fan entdeckt ja vielleicht noch eine ihm fehlende Preziose – deswegen lohnt sich ein Blick ins Netz durchaus. Zumal die bekanntlich versierten Demon-Experten das Ganze zusammengestellt haben. (pro)

ließ. Die Musik steht sowieso seit 50 Jahren für sich, der neue Mix ist druckvoll und prägnant, das Jubiläum hätte jedoch eine opulentere Aufmachung verdient gehabt. (Rhino, 12/77:15) an

SHERLOCKS

UNDER YOUR SKY

The Sherlocks, das sind die Brüderpaare Kiaran (voc, g) und Brandon (dr) Crook sowie Andy (b) und Josh (g) Davidson aus der britischen Grafschaft South Yorkshire. Vor zwei Jahren legten sie mit LIVE FOR THE MOMENT ein raues, Gitarren-lastiges Debüt vor, bei dem sie die Energie ihrer Live-Auftritte bestens im Studio reproduzieren konnten. Jetzt, mit ihrem Nachfolgwerk UNDER YOUR SKY, haben sie weitaus größeren Wert auf die Arrangements gelegt. Bands wie Keane oder die Killers dürften dabei als Vorbilder fungiert haben, denn kraftvolle Powerstücke, die wie gemacht für Auftritte in großen Stadien sind, haben sie immer noch im Programm. Nur haben sie diese Songs dieses Mal weitaus gelassener eingespielt, verzichten auf allzu augenscheinliche Höhepunkte, gehen dazu noch auch mal stilistisch zurück in die 80er Jahre, bekanntermaßen in Großbritannien nicht die schlechteste Zeit für hymnischen Rock. (BMG, 11/39:53) us

BABYMETAL METAL GALAXY

Das Phänomen Babymetal aus Japan entwickelt sich mittlerweile zu einem ernstzunehmenden Faktor auf dem internationalen Musikmarkt. Galt diese außergewöhnliche Band mit ihrem Mix aus J-Pop, Techno, Death Metal, Metalcore, Industrial, HipHop, Kinderlied und Thrash Metal im Manga-Gewand anfangs noch als unterhaltsames Retortenprodukt, existiert die Gruppe jetzt doch tatsächlich schon neun Jahre und legt mit METAL GALAXY das dritte Album vor. Das unterscheidet sich mit Blick auf die Vielfalt der verwendeten Stile und Einflüsse kaum von den Vorgängern, überdrehte Kindereien wie “Gimme Chocolate” gehören aber der Vergangenheit an. Bei Babymetal – nur noch zwei Frontfrauen und eine Backing Band mit einigen der besten Heavy-Metal-Instrumentalisten Japans – wird wie gehabt aus allen Rohren gefeuert, dass einigen Hören und Sehen vergehen dürfte. Allerdings dient diese Heavy-Metal-Gewalt weiterhin nur als Konstrukt für bizarre Mischungen (orientalisch in “Shanti Shanti Shanti”, osteuropäisch/russisch bei “Oh! Majinai”) und exotische Melodien. Als Gäste dabei: Gitarrist Tak Matsumoto, Sabaton-Sänger Joakim Brodén, Gitarrist Tim Henson von Polyphia, Bassist Scott LePage (Ex-Hades, Ex-Mucky Pup) und Arch-Enemy-Sängerin Alissa White-Gluz. (earMusic, 14/52:45) jub Seite

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GoodTimes 5/2019

CD-Rezensionen FLYING COLORS THIRD DEGREE

Die Alphatiere Neal Morse, Steve Morse, Mike Portnoy sowie Dave LaRue und der wunderbare Leadsänger Casey McPherson sehen die Flying Colors nicht als All-Star-Projekt, sondern als Band mit großem Spaßfaktor, in die sie sich harmonisch einfügen. Alle bringen ihre Erfahrungen mit ein, so dass ein wohlklingender, doch nicht beliebiger Mix aus straightem Rock, balladesken Momenten, wunderbaren AOR-Hooklines und Beatles-esken Harmoniegesängen, dezenten Ingredienzien aus Prog und Funk sowie vereinzelten Instrumentalraffinessen, die hier aber nie zum Selbstzweck ausarten, entsteht. Eingängig, doch nicht belanglos. Dies ist mit dem dritten Studio-Album wieder gelungen. Hardcore-Prog-Fans dürfte die eine oder andere virtuose Abgefahrenheit fehlen. (Mascot, 9/66:27) rg

FRUUPP

WISE AS WISDOM: THE DAWN ALBUMS 1973–1975

Das Ganze fein digital remastert. Wer sich für einige Stunden aus der banalen Realität verabschieden will, kommt an diesem Meisterstück der akustischen Imagination nicht vorbei. (Esoteric 4 CDs) mfg

ROCKETT LOVE

GREETINGS FROM ROCKETLAND

Das 2015 gegründete Quintett Rockett Love um Sänger Daniel Samuelsson und Gitarrist Stefan Westerlund lässt seine zweite Rock-Rakete abheben. Unüberhörbar sind die Jungs Fans des guten alten 80er-Jahre-Melodic-Metal. Dazu gehören eingängige AOR-Hooks, griffige, schnell auf den Punkt kommende Songs, die von kraftvollen Drums angeschoben und von Power-Riffs und wieselflinken Gitarrensolos veredelt werden. Im Zentrum steht dabei immer Sänger Samuelsson mit seiner kraftvollen, angerauten Stimmte. Erfreulicherweise hält sich die Truppe von zu simplen Schmachtballaden fern, es herrscht meist eine gesunde Grundhärte vor, die druckvoll aus den Boxen schallt. Wen Bands wie Europe, Treat, Winger oder Y&T nicht abschrecken, sollte ein Ohr riskieren. (AOR Heaven, 11/42:02) rg

ELECTRIC BANANA

THE COMPLETE DE WOLFE SESSIONS

Zumindest die Jünger melodisch-verträumten Progressive-Rocks haben auf diese schmucke 4-CD-Box sehnsüchtig gewartet. Zwar darf das nordirische Quartett Fruupp auch 43 Jahre nach seiner Auflösung nicht mit großen Verkaufszahlen rechnen, die hatte der Vierer schon während seiner aktiven Zeit in den 70ern nicht. Doch der Anhänger von musikalisch eher weltfernen Formationen wie Caravan, Focus, Camel oder (abgespeckten) Gentle Giant sollte sich dieses Art-Rock-Kleinod keinesfalls entgehen lassen. Die Band mit dem skurrilen Namen hat in den gerade mal fünf Jahren ihrer Existenz (1971 bis 1976) stolze vier Alben (zwischen 1973 und 1975) aufgenommen, weit über 700 Konzerte absolviert – und von Beginn an einen ganz eigenen Sound entwickelt. Viel Prog ist wie erwähnt zu hören, aber auch Folk findet seinen Platz und gar ein wenig Glam à la frühe Queen. In erster Linie aber lädt der Sound dieser Box zum gnadenlos-herrlichen Eskapismus ein. CD in den Player gesteckt, Kopf hörer auf, PlayTaste gedrückt, schon wird man weggebeamt, landet auf einer flauschig-weichen Klangwolke. Für Sammler wichtig zu wissen: Erstmals wurde sämtliches Klangmaterial von Fruupp in einer Box vereint, also die vier Originalalben FUTURE LEGENDS, SEVEN SECRETS, THE PRINCE OF HEAVEN’S EYES und MODERN MASQUERADES, dazu drei rare Bonustracks. Ergänzend ein Mini-Poster mit Fotos der Gruppe sowie Informationen zu den Scheiben. n

Music from the 60s to the 80s

Electric Banana sind eigentlich die Pretty Things. Unter diesem Pseudonym firmierte die Band erstmals in der Zwischenphase zwischen den erfolgreichen Anfängen und dem epochalen Meisterwerk S.F. SORROW. Unter diesem Deckmantel ging es um Auftragsarbeiten für die britische Musikproduktionsfirma De Wolfe Limited, und die Aufnahmen landeten dann konsequenterweise in den folgenden Jahren als Hintergrundmusik in Film („Dawn Of The Dead”, aber auch Softpornos) und Fernsehen („Dr. Who”). Doch es blieb nicht nur bei den Aufnahmen aus den Jahren 1967 (THE ELECTRIC BANANA) und 1968 (MORE ELECTRIC BANANA), auch 1969 (EVEN MORE ELECTRIC BANANA), 1973 (HOT LICKS) und selbst 1978 (THE RETURN OF THE ELECTRIC BANANA) zog es die Band ins Studio, um unter dem Pseudonym Stücke aufzunehmen, unter denen auch welche landeten, die dann unter dem Label Pretty Things bekannt wurden. Die nun von Cherry Red Records herausgegebene 3-CD-Zusammenstellung bringt sämtliche Aufnahmen der De-Wolfe-Sessions unter einen Hut. Sicherlich zieht es sich über alle Alben hinweg, dass sowohl eine Gesangs- als auch eine Instrumentalversion eingespielt wurde; sicherlich sind die frühen psychedelischen Stücke nicht mit den hardrockigen der 70er zu vergleichen – und doch haben die Sessions ihren Charme, insbesondere, wenn sie auf spätere Pretty-Things-Klassiker verweisen. (Cherry Red, 22/61:52, 22/77:37, 11/46:28) an


ROCK EYEVORY AURORA

In eine bestimmte Schublade lassen sich Eyevory nicht stecken. Die Bremer ProgRocker mit den beiden Vokalistinnen Jana Frank (b) und und Kaja Fischer (fl, p) sowie David Merz (g, synth) und Christian Schmutzer (dr) bringen auf ihrem vierten Album AURORA auch fast schon Poppiges (Melodien!), Folk- und dezente Metal-Anleihen ein. Dazu kommen die in diesem Genre nicht eben verbreiteten Fötentöne, die das Maß an Eigenständigkeit erhöhen. Die kompakten wie spannungsreichen Stücke gehen ins Ohr, tönen nicht zuletzt dank des Masterings von Eroc superb. Und wenn sich das Quartett im knapp elfminütigen “Carry On” mal austobt, kann man als Hörer die Klangwege problemlos mitgehen. Die in sich stimmige und abwechslungsreiche CD erscheint beim Hannoveraner Label Artist Station, die Vinylfassung kommt über Sireena. (Artist Station, 9/51:10) pro

VARIOUS ARTISTS DESTINATION MOON

Wer wissen will, wie Musiker, zum Teil etwas blauäugig, ab den 1950er Jahren einer Mondlandung entgegenfieberten, kann auf DESTINATION MOON ein Füllhorn an Songs entdecken. Vieles spielte sich vor dem Hintergrund des Wetteiferns zwischen den USA und der ehemaligen UdSSR ab, dementsprechend pressten etwa die Spotnicks ihren “Rocket Man” in eine russische Melodie. In weite Weltraumwelten entführt Les Baxters Orches­ter mit “Lunar Rhapsody”, dazu kommen die Ankündigung von John F. Kennedy 1962, auf den Mond zu wollen, und die berühmt gewordenen Worte von Astronaut Neil Armstrong auf dem Mond im Juli 1969. Die CD ist die musikalische Geschichtsschreibung eines hoffnungsvollen Amerikas, das große Träume hatte. Die Zusammenstellung der CD ist ein kleiner Schritt im Musikgeschäft, aber ein riesiger Sprung für die Hörer. Extra Pluspunkte gibt es für das informative Booklet. (Bear Family, 34/79:00) jp

MAGPIE SALUTE HIGH WATER II

Im August des vergangenen Jahres wurde der erste Teil von HIGH WATER veröffentlicht, Mitte Oktober folgt nun Part II. „Beide Alben sind Teil einer gemeinsamen Reise”, erklärt Frontmann Rich Robinson und verrät weiter, dass ein Großteil der Songs zeitgleich mit den vor Jahresfrist veröffentlichten Stücken geschrieben wurde. Das erklärt auch, warum die neuen Tracks nahtlos an das bekannte Material anschließen, warum Robinson auch dieses Mal auf seine bewährte Band zurückgreift, die aus seinen ehemaligen Black-Crowes-Kollegen Marc Ford (g) und Sven Pipien (b) sowie John Hogg (voc), Matt Scolum (keys) und

CD-Rezensionen Joe Magistro (dr) besteht. Stilis­t isch bleiben sie bluesigem Americana treu, starten das neue Werk ungewohnt rockig, finden aber im Laufe des Albums immer wieder Zeit, sich auch Country, Blues oder Jam Rock zu widmen. (Provogue, 12/47:17) us

LOVING THE SUN THE INSIDE LIGHT

Als „gefühlvoll trancig” wird THE INSIDE LIGHT, das neue Album von Loving The Sun, im beiliegenden Info beschrieben. Was aber nur ein Teil der Wahrheit ist. Joe Weninghoff (g, keys, b) und den sich abwechselnden Vokalistinnen Ute Kuchenbecker (sie hat die meisten Einsätze), Insa Van Schwartzenberg und Marie Craven ist mit ihren Mitstreitern eine musikalische Mischung gelungen, die ob der klanglichen Vielfalt schwierig in Worte zu fassen ist. Da gibt es folkige Momente, psychedelische Einsprengsel, Ambient- und Prog-Anklänge sogar Bluesiges, Pop oder angedeuteter Americana schmeicheln den Ohren zwischendurch – und die Assoziationen, die die neun Songs wecken, würden diesen Platz füllen, von David Lindley über Fairport Convention bis Michael Rother. Manchem mag das Ganze zu konventionell erscheinen – aber bei jedem Hören entdeckt man interessante neue Nuancen. (Tribal Stomp, 9/36:20) pro

ISGAARD HUMAN

Die achte Platte der klassisch ausgebildeten Sängerin Isgaard Marke ist als Konzeptalbum angelegt, und insbesondere das fast 17 Minuten lange dreigeteilte Abschlussstück kommt dem Titel des Albums, HUMAN, nah. Es zeichnet textlich die Entwicklung des Menschen von den Anfängen hin zu einer Welt aus Angst und voller Konkurrenzdenken nach, die letztlich von Überwachung und Mauern geprägt ist. Hier greifen wie selbstverständlich die musikalischen Konzepte des Art- und Progressive Rock, aber auch die anderen Stücke sind von einer für diese Genres prägenden Vielfalt gekennzeichnet. Schlichte Pianopassagen wechseln mit orchestralen, ja bombastischen ab. Über allem steht aber die glockenklare Stimme von Isgaard, der es gelingt, den zumeist ernsten Themen des Albums Menschlichkeit und Wärme zu verleihen. (Flat Earth Music, 10/50:36) an

MANDOKI SOULMATES LIVING IN THE GAP / HUNGARIAN PICTURES

AL DI MEOLA MIKE STERN SIMON PHILLIPS ADA BRECKER BILL EVANS JOHN HELLIWELL TILL BRÖNNER CORY HENRY RANDY BRECKER RICHARD BONA STEVE BAILEY

LESLIE MANDOKI BOBBY KIMBALL CHRIS THOMPSON IAN ANDERSON JACK BRUCE NICK VAN EEDE PETER MAFFAY DAVID CLAYTON-THOMAS JULIA MANDOKI JESSE SIEBENBERG TONY CAREY

DAS NEUE DOPPEL ALBUM AB 11. OKTOBER 2019 LIVE-KONZERTE:

HAMBURG MÜNCHEN DORTMUND BERLIN 31.10.19 07.11.19 08.11.19 09.11.19 TICKETS: WWW.MANDOKI-SOULMATES.COM

BEVOR SIE HOCHSTAPLER ODER QUERLESER WERDEN NEU

DARKNESS

EASTER IS CANCELLED

Eine komplette Rockoper in gerade mal fünfeinhalb Minuten? Klar geht das, zumindest, wenn die Band The Darkness heißt. Mit so einer Rockoper, die noch dazu augenzwinkernd “Rock And Roll Deserves To Die” heißt, startet die Band um die Brüder Justin und Dan Hawkins ihr neues Album EASTER IS CANCELLED, auch dieser Titel ein klares Zeichen dafür, dass die Briten ihren Humor noch GoodTimes 5/2019

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Sammelordner – mit Stabmechanismus

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Bietet Platz für 12 Ausgaben. Lieferung erfolgt inkl. Jahrgangsaufklebern mit vielen möglichen Variationen. zu bestellen unter:

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Music from the 60s to the 80s

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ROCK lange nicht verloren haben. Ebenso wenig wie ihre Fähigkeit, ohne Netz und doppelten Boden auf dem Hochseil zu balancieren. Wer so krass musikalische Vorbilder aus dem Glam Rock der 70er kopiert, der sieht sich schnell Vorwürfen des billigen Plagiats ausgesetzt. Doch unter dem Strich macht ihre Musik einfach verdammt viel Spaß: fette Heavy-MetalGitarren, hymnische Falsettchöre und rhythmische Muskelspiele sind ohne Frage wie gemacht für das wehmütige Herz von 70er-Jahre-Rockfans, oh ja, hier gibt es die Vollbedienung! (Cooking Vinyl, 10/38:57) us

KOMBYNAT ROBOTRON MODUL 12

Jannes Ihnen (g, voc, keys), Richard Schröder (g), Claas Ogorek (b) und Thomas Handschick (dr) stammen aus Kiel, mit ihrer Band Kombynat Robotron haben sie sich einer ganz besonderen Art von Krautrock verschrieben: hart und ausufernd, dazu noch live bei Jamsessions mitgeschnitten. Ihr aktuelles Album MODUL 12 haben sie mit gerade mal zwei Tracks bestückt, einer läuft über 21 Minuten, der andere bringt es auf fast 16. Natürlich bieten solche Laufzeiten den Musikern die Chance, die Stücke langsam zu entwickeln, Trance-artig liefern Bass und Schlagzeug den Rhythmus, flächige Synthesizer wabern durch den Raum, fette Stoner-Gitarren wechseln sich ab mit psychedelischen Ausflügen, gerne lassen sie ihren Instrumenten auch mal freien Lauf, was dann in kakofonischen Noise-Gewittern oder bei Post Rock endet. Neben der CD gibt es das Album auch als schweres, blau koloriertes 180g-Vinyl, für diese Art von Musik natürlich die erste Wahl. (Tonzonen, 2/37:39) us

WAX

LIVE IN CONCERT 1987

Wax war die Band, die der Brite Graham Gouldman (10cc; Hitlieferant für die Yardbirds, Hollies, Herman’s Hermits) und der Kalifornier Andrew Gold (1951–2011) Mitte der 80er Jahre an den Start brachten. Irgendwo zwischen Pop und Rock angesiedelt, landeten sie mit “Magnetic Heaven”, “Right Between The Eyes” und “(Building A) Bridge To Your Heart” mittlere Hits. Sie spielten drei Alben ein und absolvierten eine kurze UK-Tour. Der Gig in Harrogate am 21.11.1987 wurde in Bild und Ton festgehalten – das Resultat ist nun erstmals wahrnehmbar. Zu hören gibt’s natürlich Wax-Originale, aber eben auch von den beiden geschriebene Hits (“For Your Love”, “Thank You For Being A Friend”, “Dreadlock Holiday”) in überaus eingängigen Versionen, bei “Ball And Chain” wurde sogar gerappt. Unterhaltsam, historisch interessant (vor allem die beigefügte 6-Song-DVD). Gute Songs bleiben einfach gute Songs. (Cherry Red, 9/40:40, 11/53:19) pro Seite

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GoodTimes 5/2019

CD-Rezensionen PAT TRAVERS

IN2THE SOUND

40 Jahre hat sich der kanadische Gitarrist/Sänger Pat Travers im Classic-RockSektor bewegt, doch jetzt im reifen Alter von 65 Jahren erfüllt er sich einen schon länger gehegten Traum: Er swingt. Gelungene Neufassungen von Glenn Millers “In The Mood”, Duke Ellingtons “Take The A Train” und “Sing Sing Sing” von Louis Prima sind dabei, die Travers und seine Begleiter mit spürbarem Spaß spielten. Die Gitarre übernimmt öfter mal die Aufgabe der Bläser, die an anderer Stelle auch leibhaftig dabei sind und dann auch gelungen mit den sechs Saiten interagieren. Ein gewisser Blues-Unterton ist meist zu spüren – es klingt an manchen Stellen geradezu majestätisch, und es ist dem Kanadier gelungen, den Bigband-Sound in einen Rockkontext zu transferieren. Travers ist die Umsetzung seines Traums gelungen – getreu dem Motto “Let The Good Times Roll”. (Cleopatra, 8/30:53) pro

Das ist mutig: Gleich ihren ersten Auftritt am 28. April 2018 in OsterholzScharmbeck haben In2TheSound für ein Live-Album festgehalten. Doch es funktionierte, auch weil es sich um alte Hasen handelt: Mike Dudley trommelte einst bei den Post-Punkern The Sound, deren unter Depressionen leidender Sänger Adrian Borland sich 1999 das Leben nahm, nachdem er mit Carlo van Putten zwei Alben als White Rose Transmission gemacht hatte. Van Putten kam mit seiner Stammcombo The Convent an, als Dudley Borland Tribut zollen wollte. Und so stimmte man als In2TheSound die Klassiker von The Sound an – und das Resultat begeistert mit psychedelischem Wave-Unterton, reichlich 80er-Jahre-Geist und ConventIngredienzien: Es tönt mal düster (fast in Joy-Division-Manier), es gibt aber auch beschwingtere Momente. Auch als NichtFan dieser Spielart hört man gerne zu und vermisst solierende Ausflüge überhaupt nicht. Gelungene Zeitreise! (Sireena, 12/55:53) pro

SWING!

HUMBLE PIE TOURIN'

Beim Volume 4 der „Official Bootleg Boxset”-Serie können HumblePie-Fans jetzt zugreifen. Dabei stehen Deutschland und die USA im Fokus der vier CDs. Beschert der erste Silberling doch die Audiodokumentation der Show in der Rhein-Neckar-Halle Eppelheim am 27.9.1974. Ja, was Drummer Jerry Shirley jetzt aus seinem Archiv kramte, hat klanglich Bootleg-Qualität, aber solche in erträglicher Güte. Steve Marriott und Clem Clempson hieben in die Gitarrensaiten, Shirley und Top-Bassist Greg Ridley machten kräftig Dampf. Der weibliche Backgroundchor war nicht dabei, viele Elemente der US-Show fehlten – und wurden auch nicht vermisst. Back to basics war das Motto, das Quartett rockte mit vier Songs vom SMOKIN’Album, und natürlich durfte “I Don’t Need No Doctor” nicht fehlen. Das Konzert auf CD 2 war ein halbes Jahr vorher in Boston weitgehend identisch über die Bühne gegangen, allerdings mit einem Jam-Medley aus Blues- und Rock’n’Roll-Klassikern – in Eppelheim fehlte es. Das heimliche Highlight dabei: eine superbe “Rollin’ Stone”-Version. Der Sound ist diesmal allerdings dumpfer. Die beiden anderen CDs bescheren einen Zeitsprung: In Albany, New York, waren Marriott und Shirley mit den Neuzugängen Bobby Tench (g, voc) und Anthony Jones (b) zugange. Sie eröffneten mit dem “Doctor”, schlossen mit einem R&R-Medley und rockten dazwischen satt ab bzw. coverten Ray Charles [“Hallelujah (I Love Her So)”] als groovenden Stampfer. Hier ist der Sound erträglich, den abschließenden Mitschnitt aus Milwaukee 1981 muss man sich jedoch ob des breiigen Sounds nicht antun. (Cherry Red, 7/60:36, 8/79:20, 6/67:39, 9/64:25) pro

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Music from the 60s to the 80s

COMMOTION & ST YLE

NAZCA SPACE FOX PI

Zwei Jahre nach ihrem Debüt legen Nazca Space Fox nun mit PI ein Na ch folge -A lbu m vor. Dabei merkt man ihren neuen Stücken zwar einerseits an, dass sie bei Livesessions entstanden sind, andererseits aber gehen sie nun weitaus Songfokussierter ans Werk. Hilfreich für diese Entwicklung dürften die zahlreichen LiveAuftritte der letzten beiden Jahre gewesen sein, vor Publikum merkt man schnell, ob eine musikalische Idee trägt oder nicht. Programmatisch für das neue Werk ist auch der indianische Albumtitel, der auf Deutsch so viel wie „Ort” bedeutet, denn der Ort, an dem sich die drei Musiker am wohlsten fühlen, befindet sich zwischen großen Melodien, lauten groovigen Riffs und zerbrechlichen Klangpassagen. Wer auf Stoner Rock mit psychedelischem Einschlag steht, der sollte hier auf alle Fälle reinhören. (Tonzonen, 6/47:37) us

MUNGO JERRY COCKTAIL

Compilations von Mungo Jerry gibt es wie Sand am Meer. Beispielsweise die Hitsammlung COCKTAIL von 2006. Die wird jetzt zwar nicht offiziell neu aufgelegt, aber nachdem Ray Dorset alias Mungo Jerry mit XSTREME gerade ein (starkes) neues Studiowerk veröffentlicht hat, nutzt sein Label die Gelegenheit, die noch im Lager liegenden Exemplare von COCKTAIL in die echten wie digitalen Läden zu stellen, um den Restbestand unters Volk zu bringen. Fans haben die Songs sicher schon, aber um sich mit Dorset & Co. vertraut zu machen, taugt der Sampler. Vor allem, wenn die vorne platzierten Hits “In The Summertime”, “Baby Jump”, “Lady Rose”, “Hello Nadine” und


ROCK “Alright Alright Alright” durch sind, gibt es auch Obskureres wie den “Statesbro Blues” – und die stilistische Bandbreite des Schaffens von Dorset wird hörbar. (Easyplay, 21/78:55) pro

PUHDYS

ROCK-BALLADEN

Wer sich PUHDYS IN ROCK im Pappschuber zulegte, wird einen Platzhalter wahrgenommen haben, der mit der nun erschienenen ROCK-BALLADEN-Kompilation gefüllt werden kann. Wieder sind es zwei CDs, die insgesamt 39 Songs beinhalten. Und wieder – genau wie auf IN ROCK – sind sämtliche Dekaden der Band-Historie berücksichtigt. Und da die Puhdys zahlreiche Balladen in ihrem Repertoire haben, war es für Dieter Birr – er zeichnet für die Auswahl verantwortlich – nicht schwer, passendes Material zu finden. Dazu gehören ohne Zweifel “He, John”, “Spuren der Nacht” oder “Lied für Generationen”. Nimmt man allerdings “Doch die Gitter schweigen”, “Reise zum Mittelpunkt der Erde” oder “Bis ans Ende der Welt”, ist der Balladenbegriff recht weit ausgelegt worden. Allerdings machen Stücke dieser Art die Kompilation noch um einiges aufregender. (Amiga/Sony Music, 20/77:08, 19/76:53) jub

ELOY

THE VISION, THE SWORD AND THE PYRE PART II

Hut ab, Herr Bornemann! Auch PART II Ihrer ambitionierten Rockoper THE VISION, THE SWORD AND THE PYRE über die französische Nationalheldin Jeanne D’Arc beeindruckt! Sowohl inhaltlich als detailreicher, spannend vertonter Geschichtsunterricht, musikalisch durch zeitlos guten Prog Rock, der sich seiner Tradition bewusst ist, aber nie altbacken klingt. Auch wenn “Patay” zwischendurch den 70er und 80er Jahren zunickt. Es beeindruckt, wie der Opener “An Instant Of Relief ... Still The War Rages On” mit seinem hypnotischen Rhythmus und dem Zusammenspiel von Gitarre und Keyboards die Messlatte hoch hängt – und die wird in den folgenden Stücken immer wieder übersprungen. Klasse auch die knackige Gitarre auf “Armistice Or War” – und über die Basskünste von Klaus-Peter Matziol große Worte zu verlieren, hieße Eulen nach Athen tragen. Eloy at its best! (Artist Station, 13/52:33) pro

TITO & TARANTULA 8 ARMS TO HOLD YOU

In der Nähe der Heimatstadt des Bandleaders, also El Paso, Texas, haben Tito & Tarantula ihr neues Album 8 ARMS TO HOLD YOU aufgenommen, obwohl Tito Larriva die meiste Zeit seines Lebens in Los Angeles zubrachte und zuletzt in Austin lebte. Die neuen Songs, die er gemeinsam mit Tochter Lolita verfasst hat, atmen jeden Augenblick die Weite der

CD-Rezensionen Wüste, haben phasenweise geradezu cinematische Wirkung. Nicht zuletzt dank der angezerrten Gitarrentöne. Vieles klingt bei mittlerem Tempo eindringlich, nachdenklich und öfter auch traurig – wohl auch, weil Larrivas Vater kurz nach Beginn der Aufnahmen starb. In der Essenz schließt die Scheibe nahtlos ans bisherige Schaffen der Truppe an, als hätte es die letzten elf Jahre ohne neues Studiowerk nicht gegeben. Leidenschaftlich, romantisch, melancholisch, ehrlich, geerdet. (It Sounds, 10/39:33) pro

MICHAEL SCHENKER FEST REVELATION

Mit der MidtempoNummer “Rock Steady” über einen Jungen, der mit seiner Gitarre zum Rockstar avanciert, startet REVELATION, das zweite Album des Michael Schenker Fest – die neuen Songs des Kult-Gitarristen sind insgesamt recht autobiografisch ausgefallen. Man wundert sich, woher er diese immer wieder neuen Gitarrenlicks nimmt. Mit Co-Produzent Michael Voss hat er sie stets passend in kompakte Stücke integriert, die treibend schrubben (“Under A Blood Red Sky”, “Silent Again”), leichtfüßig beginnen und dann an Wucht gewinnen (“Behind The Smile”) oder eher getragen-verhalten dahinrollen (“Sleeping With The Light On”) – an Abwechslung fehlt es nicht. Für die sorgen zudem die wechselnden Leadsänger und Schenker-Wegbegleiter: Gary Barden, Graham Bonnet, Robin McAuley und Doogie White harmonieren dazu als Chor. Spannend, emotional, starker Heavy Rock. (Nuclear Blast, 13/52:37) pro

VICE

3 FINGERS UP

In den späten 80er Jahren trat die Münchner Band Vice mit zwei Alben in Erscheinung, die in der Schublade Hairspray-Metal einzuordnen waren. 2017 meldete sie sich mit VENI VIDI VICE zurück. Mit dessen Nachfolger 3 FINGERS UP versucht die Combo um das letzte Originalmitglied Chris Limburg, der auch schon für Bonfire in die Gitarrensaiten griff, es offenbar zu vielen Geschmäckern recht zu machen: Da gibt es Nu-Metal-Gitarrenbretter, MitgrölNummern und Mainstream-Songs. Dazu kommen die Coverversion “I Hate Myself For Loving You” (Joan Jett), bei der Vice bis zum Anschlag aufdrehen, und mit „Made For Pleasure” die Bearbeitung eines Stück von ihrem Debütalbum. Sehr abwechslungsreich, könnte man sagen – oder unausgegoren und orientierungslos. Da muss jeder für sich entscheiden, wie das Urteil ausfällt. (Pride & Joy, 11/42:13) pro

ROCKO SCHAMONI

MUSIK FÜR JUGENDLICHE

Rocko Schamoni kann auf eine bewegte Karriere zurückblicken, bei der eine gewisse Ironie immer dazugehörte. Ob er Punk, Fun Rock oder Jazz machte, den GoodTimes 5/2019

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Schlager-Mann gab oder mit Elektronik experimentierte. Nach einer zwölfjährigen Pause meldet sich der Hamburger jetzt zurück mit einer so souligen wie poppigen Note bis hin zu Orchester-Pop mit Bläsern und Streichern. Er spielt mit dem Schlager. Ob die Songs für heutige Jugendliche taugen, ist eher zu bezweifeln. Denn die tiefschürfenden Gedanken, in denen er auch den Tod seines Vaters verarbeitet, sind eher Erwachsenenthemen. Aber Augenzwinkern gehört bei allem Ernst bei dem 53-Jährigen einfach dazu. Und er tönt wie kein anderer. Wer würde das Aussterben der Menschheit nicht betrauern? Doch Grandseigneur Schamoni singt: „Es gibt keine Menschen mehr, auch das ist nicht schlimm.” (Tapete, 10/38:32) pro

ROBBIE ROBERTSON SINEMATIC

Mit der Musik, die er einst mit The Band machte, hat SINEMATIC nicht mehr viel zu tun. Der Titel mag eine Anspielung darauf sein, dass Robbie Robertson Musik für den nächsten Martin-Scorsese-Film „The Irishman” beigesteuert und sich wie schon in den letzten Jahren auch mit Electro-Klangmöglichkeiten auseinandergesetzt hat. Ebenso für andere Filmmusikprojekte. Modernen Rock neben den Mainstream-Pfaden liefert der 76-Jährige. Es klingt über weite Strecken gewohnt düster, Midtempo dominiert, Stimme und Gitarrenspiel sind immer noch unverkennbar – und man horcht gleich zu Beginn auf, wenn er erstmals seit 1983 wieder mit Van Morrison bei “I Hear You Paint The House” duettiert. Weitere Gäste im Studio waren Doyle Bramhall II und Derek Trucks, aber auch DJ Howie B., Glen Hansard oder Citizen Cope – Namen, die auch für den Brückenschlag zwischen „altem” und „neuem” Rock in den oft autobiografischen und sehr persönlichen Songs stehen. (Universal, 13/58:23) pro

JIMI ANDERSON GROUP I BELONG

Seit 1978 war Sänger und Keyboarder Jimi Anderson unermüdlich in diversen AORCoverbands unterwegs. Nach 2017 folgt nun die zweite Scheibe mit Eigenkompositionen. Mit dem Multi-Instrumentalisten Sandy Jones und Gitarrist Greame Duffin hat er wieder seine bewährte Truppe am Start. Der Schotte hat seine Vorbilder genau studiert. Zwar klingen die AOR-MelodicRock-Songs sehr vorhersehbar, leistet er sich auch einige kitschige Ausreißer, klingen die programmierten Drums etwas dünn, doch gelingen ihm auch schöne Hooks und griffig-eingängige Melodien. Abwechslung bringen hart rockende Gitarrenriffs und knackige Soli. Seine helle, kraftvolle Stimme passt gut zu diesem Sound. Ob die Fans von Foreigner oder Survivor zugreifen werden? Dem Arbeitstier aus der dritten Reihe würde man es durchaus wünschen. (AOR Heaven, 12/46:42) rg

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BLUES · R&B · SOUL · FUNK · REGGAE DANNY BRYANT

TESKEY BROTHERS

Blues-Rock-Schwergewicht Danny Bryant zückt mit den MEANS OF ESCAPE schon sein elftes Studio-Album, das er erstmals selber produzierte. Er wollte dabei „höchste Audioqualität” erreichen. Gemas­tert hat zum Beispiel Sean Magee in den Londoner Abbey Road Studios. Doch das ging irgendwie in die Hose. Denn der gnadenlos komprimierte Sound ohne Leise und ständig Laut stresst auf Dauer etwas. Sei’s drum, der britische Gitarrist und Sänger rockt den Blues wieder ordentlich und unverkünstelt, gibt auch akustisch und mit einer Klavierballade etwas Zucker. Doch es sind vor allem seine Soli auf der Stratocaster und anderen Edelbrettern, die auch dieses Album über den Durchschnitt ziehen. Am Sound kann Bryant ja bei Album Nr. 12 arbeiten. (Jazzhaus, 9/43:06) lbr

Irgendwo in einer kleinen Bar. Irgendwie hat man schon das dritte Bier in sich – und irgendwas fehlt noch an diesem traurigen Abend. Plötzlich schwingt die Tür auf, und eine unscheinbare junge Dame kommt herein. Aus den Boxen füllt “Carry You” der Teskey Brothers den Raum, einfühlsamer Blues und Soul im Retro-Vibe, zu dem Sänger Josh Teskey stets die richtige Stimmlage findet. Auf der kleinen Tanzfläche wiegt sich die junge Dame allein zur Musik, selbst hat man keinen richtigen Mut, sie anzusprechen. Pech, jetzt tut’s plötzlich ein anderer. Bei “Sunshine Baby” wagst du es endlich, gehst auf sie zu, dann tanzt sie mit dir. The Teskey Brothers haben ihre Wirkung nicht verfehlt, nach “That Bird” ist der Abend für dich endgültig gerettet. Bleibt nur noch: RUN HOME SLOW. (Ivy League, 11/45:29) jp

MEANS OF ESCAPE

HUNDRED SEVENTY SPLIT LIVE WOODSTOCK 69

2003 trat Gitarrist Joe Gooch bei Ten Years After das Erbe von Alvin Lee an. TYA existierten bis 1974, Gooch und der Bassist, Woodstock-Legende sowie TYA-Gründungsmitglied Leo Lyons führten die Truppe dann von 2003 bis 2010 unter dem bekannten Bandnamen weiter. Mit der Gründung von Hundred Seventy Split und dem Schlagzeuger Damon Sawyer setzten sich Gooch und Lyons ein Stück weit von TYA ab, ohne das musikalische Blueskonzept aus den Augen zu verlieren. LIVE WOODSTOCK 69 ist im Grunde eine Erinnerung an den Auftritt von TYA. Das Trio hat unter anderem fünf Songs aufgenommen, die Lee mit Band in Woodstock gespielt hatte. Neben “Good Morning Little School Girl” auch “Spoonful” und der für ewig bestehen bleibende Renner “I’m Going Home”. Ein Bluesgewitter, das nichts von seiner reinigenden Kraft im seichten PopGesäusel verloren hat. (Corner House, 10/67:08) jp

KRIS BARRAS BAND LIGHT IT UP

Die Referenzliste des Gitarristen Kris Barras ist beeindruckend. Er spielte bei den Schotten-Rockern Gun, bei der Band Magpie Salute, die vom ehemaligen Black-Crowes-Gitarristen Rich Robinson gegründet wurde, sowie bei John Mayall & The Bluesbreakers. Eine ganz besondere Beziehung hat der Brite Barras zu ZZ Top. Am Anfang seiner Karriere spielte er vor 30 Leuten noch Coverversionen der Texaner, bis er auf der ersten Europatour von Billy F. Gibbons Supersonic Blues Machine als Sänger und Gitarrist mit dabei war. Jeden Abend mit Gibbons “Sharped Dressed Man” zu spielen, sei absolut verrückt gewesen, sagt der Gitarrist – aber auch eine große Inspirationsquelle. So reflektieren seine Kompositionen auf LIGHT IT UP alle diese Begegnungen, Barras’ Blues ist kraftvoll, ausdrucksstark und nichts für die Komfortzone. (Provogue, 13/47:14) jp

RUN HOME SLOW

VARIOUS ARTISTS

BLUES KINGS OF BATON ROUGE

Baton Rouge liegt am Mississippi und war wie New Orleans und Memphis eine Hochburg des Blues. Heute noch findet in der Hauptstadt von Louisiana ein vielbeachtetes Bluesfestival statt. BLUES KINGS OF BATON ROUGE beschreibt auf zwei CDs die musikalische Geschichte von den ersten kommerziellen Aufnahmen von 1954 bis ins Jahr 1971. Der Zeitpunkt, als der Blues als eigenständige schwarze Musik verschwand und mit R&B sowie Soul verschmolz. Einer der Bluesmusiker, der Maßstäbe in Baton Rouge setzte, war der 1924 geborene James Moore. Als Slim Harpo prägte er den Swamp Blues, von ihm gibt es auf der CD neun Einspielungen. Vertreten ist auch der Gitarrist Lightning Slim, 1913 unter dem Namen Otis Verries Hicks geboren, der zum eifrigsten Botschafter des Swamp Blues wurde. Weitere Interpreten der insgesamt 53 Tracks sind unter anderem Lazy Lester und Silas Hogan, die sich um den Blues aus Baton Rouge verdient gemacht haben. Neben den neu gemasterten Aufnahmen gibt es ein 52-seitiges, reich illustriertes Booklet mit einer Einführung ins Thema und Künstlerbiografien des britischen Bluesexperten und Historikers Martin Hawkins. (Bear Family, 26/75:46, 27/75:03) jp

BLUE POETS ALL IT TAKES

Dem Prager Gitarristen Marcus Deml ist es völlig egal, was man über ihn denkt. Er hat sich von den üblichen Konventionen verabschiedet und widmet sich ausschließlich seiner Musik. Erste Hinweise auf den Stil seiner Band Blue Poets sind schon auf dem Frontcover des neuen Albums ALL IT TAKES erkennbar. Zu sehen ist ein Tonbandgerät, ein Relikt aus alten Zeiten. Seite

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CD-Rezensionen

All it takes, mehr braucht es wohl nicht, die Stratocaster in den Marshall eingesteckt, das Tonbandgerät auf „Aufnahme” – und los geht’s: Deml, Schlagzeuger Felix Dehmel, Sänger Gordon Grey und Bassist Phil Steen bilden eine geschlossene und kompakte Einheit, die den Blues ab dem Opener “Angry Man” nach alter Väter Sitte herrlich schmutzig durch die Lautsprecher jagt. Stilbestimmend ist und bleibt Gitarrist Marcus Deml, der die ideale Truppe um sich geschart hat. (Triple Coil, 9/48:24) jp

You Too Long” erklingt ein Fremdtitel. Hier begrüßt sie mit Shawn Mullins auch einen Gesangspartner. Malone hat eine schöne, glasklare Stimme und überzeugt ebenso mit gutem (Slide-)Gitarrenspiel und vereinzelten Mundharmonika-Licks. Es erklingt ein angenehmer Mix aus Americana-Rock, Country-Folk und Blues, der von ihrer Rhythmusgruppe solide angeschoben wird. Als Gast an der Gitarre tritt in einem Song Peter Stroud auf. Eine sehr angenehme CD, die Spaß macht. (SBS, 10/41:33) rg

SAMANTHA FISH

LAURENCE JONES BAND

Sechs Soloscheiben plus zwei BluesCaravan-Mitschnitte hat die US-BluesRockerin Samantha Fish vorzuweisen – und wer ihre Karriere aufmerksam verfolgt, kann ihr eine so stete wie nachhaltige Entwicklung attestieren. Die krönt sie nun mit KILL OR BE KIND – und das nicht nur, weil sie im Opener “Bulletproof” zur Klangerweiterung auch mal zu einer Cigarbox-Gitarre greift. Gesanglich deckt sie eine enorme Bandbreite vom Wispern bis zum Röhren ab. Dazu haben ihre Songs Klasse. Ms Fish schmückt dramaturgisch clever variierend das Bluesfundament mit Folk-, Countryund Soul/R&B-Tupfern, kann es aber auch rockig, wenn nötig subtil – und geht dabei ihre eigenen Wege voller Leidenschaft, die in jedem Moment zu spüren ist. Anspieltipps neben “Bulletproof”: “Dream Girl”, “Watch It Die” und “Try Not To Fall In Love With You”. (inakustik, 11/45:40) pro

Große Entwicklungsschritte hat der Brite Laurence Jones gemacht, seit er vor sieben Jahren in der Blues-Rock-Szene aufgetaucht ist. Und er hat Mut: Der Gitarrist startet mit einem Piano-Intro in sein neues, selbst betiteltes Album, das unter Laurence Jones Band firmiert, auf seinem eigenen Label erscheint und hörbar auf einen breiteren Markt zielt. Wie mit besagtem Opener “Everything’s Gonna Be Alright”, der satt groovt, dessen Refrain ins Ohr geht: Mainstream-PopBlues-Rock, aber mit Gehalt (und Stones/ Faces-Reminiszenzen)! Was auch für die folgenden Songs gilt, die mit knackigen Rhythmen, gefälligen Melodien, kräftigen Chören, inspirierten Gitarrensolos, gelungen kolorierenden Orgeltönen und Anleihen bei Funk/Soul sowie gefühlsschwangeren Balladen überzeugen. Das Album steht für Vielseitigkeit, handwerkliches Können und überzeugende Songs. (Laurence Jones, 12/40:50) pro

KILL OR BE KIND

ROBERT RANDOLPH & THE FAMILY BAND BRIGHTER DAYS

Der US-amerikanische Pedalsteel-Gitarrist und Sänger Robert Randolph legt nun sein sechstes Studio-Album seit 2003 vor. Er tauchte auch schon auf Scheiben von Santana, Ringo Starr oder Buddy Guy auf. Begleitet wird Randolph von seiner Family Band, zu der u.a. zwei Cousins und seine Schwester Lenesha Randolph als ausdrucksstarke Sängerin gehören. Das gelungene Konglomerat aus Blues, Gospel, Soul, Jam Rock und Funk bietet schöne Nuancierungen. Kraftvolle Rocker wie “Strange Train” oder “Don’t Fight It” und Gospel-inspirierte Nummern wie “Baptise Me” oder “Have Mercy” sorgen für Abwechslung, die Robert Randolph mit hervorragenden Pedalsteel-Solos veredelt. Eine klasse Scheibe. (Mascot, 10/38:35) rg

MICHELLE MALONE SLINGS & ARROWS

Das bereits im letzten Jahr in den USA auf Michelle Malones eigenem Label erschienene 15. Studio-Album, dort in den Billboard-Blues-Album-Charts auf Platz 8 eingestiegen, liegt nun auch bei uns vor. Die aus Atlanta stammende Sängerin und Gitarristin hat fast alle Songs komponiert, nur mit Otis Reddings “I’ve Been Loving n

Music from the 60s to the 80s

LAURENCE JONES BAND

HAROLD MELVIN & THE BLUE NOTES

BE FOR REAL – THE P.I.R. RECORDINGS (1972–1975)

SoulMusic Records tut sich immer wieder damit hervor, für günstiges Geld heute zumeist vergessene Soulinterpreten einem interessierten Publikum wieder nahezubringen. So auch bei Harold Melvin & The Blue Notes, die von 1972 an zu einem der erfolgreichsten Vertreter des PhillySounds avancierten und mit etlichen Hits auch den Weg in das Discozeitalter vorbereiteten. Bekannt aus der Zeit sind heute vor allem zwei Songs der Vokalgruppe – “If You Don’t Know Me by Now” (vor allem in der Coverversion von Simply Red) und “Don‘t Leave Me This Way” (Thelma Houston und Communards). Auf BE FOR REAL – THE P.I.R. RECORDINGS (1972–1975) finden sich auf zwei CDs die vier Alben I MISS YOU (1972), BLACK & BLUE (1973), TO BE TRUE (1975) und WAKE UP EVERYBODY (1975), auf einer dritten mit Bonustracks gibt es dann alternative Mixe und Live-Aufnahmen. Das 20 Seiten dicke Booklet rückt Musik und Band ins rechte Licht. Doch nicht nur die beiden erwähnten Songs sind die Wiederentdeckung von Harold Melvin & The Blue Notes. Nahezu alle anderen Stücke wissen durch Gefühl und stimmige Arrangements zu überzeugen. Und die von


BLUES · R&B · SOUL ... Sänger Teddy Pendergrass stilvoll vorgetragenen Liebeslieder wissen genau so viel an Schmalz zu transferieren, dass sie nicht zu kitschig daherkommen. (SoulMusic, 15/77:54, 15/79:21, 6/43:44) an

JOCELYN B. SMITH SHINE UR LIGHT

Das Info zu Jocelyn B. Smiths neuem Album SHINE UR LIGHT übertreibt nicht, wenn es da heißt: „großartige, eigenwillige und kreative Künstlerin, am Puls der Zeit und mit einer Stimme zum Niederknien.” Die Wahl-Berlinerin aus New York bewegt sich am Mainstream vorbei, wenn sie in ihren Soul Jazziges einfließen lässt, hypnotische Songphasen entwickelt und über einem Mantra-artigen Chor singt (“Symbols”), sich an Pop heranwagt (“Greatest Vision Of Who You Are”), zu dezentester Begleitung tempomäßig sehr zurückhaltend singt (“There´s A Place”), aber auch auf moderne Beats mit Scratch-Andeutungen zurückgreift (“Shine A Light”). Ebenso wichtig sind auf diesem Album außerdem die Texte, in denen Smith das Zeitgeschehen beleuchtet. Vielseitig, mit immer neuen Klang- und Stilüberraschungen bewegt sich Smith hier in ihrer ganz eigenen Stilnische. (Shine A Light, 60:24) pro

PAUL DESLAURIERS BAND BOUNCE

Ist das auf Blues basierender Rock(‘n’Roll) oder auf einem Rockfundament ruhender Blues? Die Frage kann der Kanadier Paul Deslauriers wohl selbst nicht so genau beantworten. Jedenfalls ist er per telepathischem Zusammenspiel mit Alec McElcheran (b) und Sam Harrison (dr) auf den Spuren von Foghat (oder auch respektvoll entfernt) Led Zeppelin unterwegs. Spätes­ tens ab der dritten Nummer, “Let Me Go In Flames”, tritt er nach eher gebremstem Auftakt aufs Powerpedal und wird dem Albumtitel BOUNCE voll gerecht. Reichlich Boogie-Feeling schwingt mit, man wippt beim Lauschen unwillkürlich mit dem ganzen Körper mit. Die Paul Deslauriers Band ist ein weiteres Beispiel dafür, dass in Kanada gerade auch in Sachen Blues Rock richtig gute Musik mit eigener Handschrift gemacht wird! Selbst wenn es nicht unbedingt innovativ ist. (Vizztone, 13/59:28) pro

ANNIKA CHAMBERS KISS MY SASS

Die Texanerin Annika Chambers hat eine mehr als kraftvolle Stimme, mit der sie sowohl röhren als auch balladesk schmeicheln kann (“World Of Hurt”). Dazu hat sie sich für ihr drittes Solo-Album neben einer eigenen Nummer neun Fremdsongs (u.a. Chris Smither, Angela Strehli, Carolyn Wonderland) vorgenommen, die Soul-getränkten Blues bieten, der auch mal ohne Schlagzeug auskommt. Chambers hat Duette mit Ruthie Foster und Paul Deslauriers aufgenommen; mit dem Ka-

nadier zeigt sie, dass sie es auch allein zu Akustikgitarre und Perkussion kann. Sie variiert innerhalb des Blues-Soul-Genres geschickt, ebenso bei der Führungsrolle von Gitarre, Orgel und Bläsern; sie singt über das Leben in einer modernen Welt, fühlt sich aber auch der (musikalischen) Tradition verbunden. Diesen Vokalvulkan würde man gerne live erleben! (Vizztone, 10/44:18) pro

CLIMAX BLUES BAND THE ALBUMS 1973–1976

Nach der ersten Staffel, die die Jahre 1969 bis 1972 abdeckte, folgt nun THE ALBUMS 1973–1975, eine vier CDs umfassende Box der Climax Blues Band, die ebenso LP-Veröffentlichungen dieses Zeitraums umfasst. FM LIVE war ein 1973 in New York festgehaltenes Radiokonzert, das der Band den Durchbruch in Nordamerika bescherte und sich vor allem auf das Bluesorientierte Material der Anfangsjahre mit den Highlights “Shake Your Love” und “I Am Constant” konzentrierte. Der Titel des Nachfolgers, SENSE OF DIRECTION, deutete schon an, dass die Truppe um Colin Cooper, Pete Haycock und Derek Holt sich stärker in Richtung Jazz/Fusion, aber auch Rock orientierte. Die gelungen remasterte Neuauflage bietet zwei Bonustracks (Single, Alternativversion). Mit STAMP zog es die CBB wiederum stärker in Richtung Mainstream (inklusive Pop-Reggae) der Hausnummer Robert Palmer oder Average White Band. Der bis heute zu hörende Smash-Hit “Couldn’t Get It Right” (#3 USA, #10 UK) war dann 1976 auf GOLD PLATED enthalten, das nun mit vier Bonustracks angereichert ist. Jedes der ordentlich gemachten Alben enthält seine starken Momente und ist ein Wiederhören wert. (Cherry Red, 5 CDs) pro

BLACK STONE CHERRY BACK TO BLUES 2

Vor zwei Jahren zeigten Black Stone Cherry, wie tief sie mit dem Blues der 60er Jahre verbunden sind, legten mit BACK TO BLUES ein Album vor, auf dem sie sich auf ihre ganz eigene, zupackende Art den klassischen Vorlagen von Bluesgrößen wie Muddy Waters, Albert King oder Willie Dixon widmeten. Dies kam bei den Fans bestens an, so dass sie nun einen zweiten Teil dieses Tributs veröffentlichen. Auch jetzt hat die amerikanische Southern-Rock-Band um die beiden singenden Gitarristen Chris Robertson und Ben Wells wieder tief im Fundus des klassischen Blues gegraben und Stücke von Robert Johnson (“Me And The Devil Blues”), Elmore James (“Early One Morning”), Son House (“Death Letter Blues”), Freddie King (“Big Legged Woman”), Otis Rush (“All Your Love I Miss Loving”) und Howlin’ Wolf (“Down In The Bottom”) ausgewählt. Starker zweiter Teil, absolut auf Höhe des erfolgreichen Vorgängers. (Mascot, 6/25:44) us GoodTimes 5/2019

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VINYL WILLIAM CLARKE

HEAVY HITTIN' WEST COAST HARP

Der kalifornische Sänger und HarpBläser William Clarke (1951–96) verband auf der Mundharmonika die Stilelemente beider Blueswelten. Er beherrschte jenen vollmundig rauen Bluesharp-Sound, wie er vom MississippiDelta bis rauf nach Chicago kultiviert worden war. Gleichzeitig klang William Clarke wegen seiner leichtgängig eleganten Jazzartikulation wie ein Westcoast-Saxofonist. Seine Debüt-LP HITTIN’ HEAVY (1978) und andere Projekte mit kleineren Plattenfirmen waren außerhalb der Bluesszene kaum beachtet worden. Seit 1990 präsentierte das renommierte Chicago-BluesLabel Alligator ihn weitaus angemessener. Mit dieser nur auf Vinyl verfügbaren Compilation dokumentiert Bear Family die Entwicklung des Rhythm’n’Blues-Virtuosen. Die sorgfältig gemasterte und gepresste LP macht den gewollten Kontrast zwischen William Clarkes Dirty-Sound und den begleitenden Filigranarbeitern sehr gut hörbar. (Bear Family, 10 Tracks) wd

FREEDOM CALL M.E.T.A.L.

Die Meister des hymnischen Heavy Metal sind zurück. Und das ausgerechnet mit einem Titel, der an Plakativität nicht zu überbieten ist. Metalfans mögen solche Bekenntnisse, Rockfans, die es weniger mit dem Heavy Metal halten, könnte das abschrecken. Zu Unrecht, denn wer gitarrendominierte Musik im Melodienrausch mag, der bekommt auf M.E.T.A.L. davon einen ganzen Sack voll. Einige Nummern haben eine Pop-Affinität, dass man sich wundert, wie die Musiker daraus doch ein Heavy-Rock-Stück zauberten (zum Beispiel “The Ace Of The Unicorn” und “One Step To Wonderland”). Möchte man Freedom Call mit anderen großen Namen vergleichen, stehen ganz oben jene Helloween, als Michael Kiske am Mikrofon stand – plus ein zusätzlicher Schuss Pathos. Außerdem sind die Botschaften der Band um Sänger Chris Bay ausgesprochen positiv, hier und da mit christlicher Ausrichtung. Eine Doppelvinyl-Variante in tiefem Marineblau ist besonders attraktiv und klingt bei der satten Produktion ganz wundervoll. (Steamhammer, 12 Tracks) jub

BLACK RAIN DYING BREED

In den 80ern in den USA Glam Metal zu machen, war das Größte. Groupies, Partys, Drogen, Alkohol, und selbst die Plattenbosse fraßen vor den Musikern auf Knien Staub. Dazu das suggerierte Lebensgefühl unermesslicher Freiheit. Die Franzosen von Black Rain wären da gern – ihre Videoclips ver-

LP-Rezensionen raten das. Mit ihren Songs auf DYING BREED verschaffen sie sich perfekte Trips und entrücken der Realität. Der Hörer kann das übrigens auch, denn Black Rain ziehen ihn in einen Strudel voll Skid Row, Tesla, L.A. Guns und Warrant. Das machen heute gar nicht so wenige Bands, viele davon sind sogar richtig gut. Und zu denen dürfen sich Black Rain ebenfalls zählen. Das Vinyl kommt in einem schreienden Bonbonrot. Passt also alles. (Steamhammer, 10 Tracks) jub

ELECTRIC MOON

LUNATICS + LUNATICS REVENGE

Electric Moon gehören zu den wichtigsten PsychedelicRock-Bands, die es in Deutschland gibt – und denen europaweit Bedeutung beigemessen wird. Die Gründung der Gruppe um Sula Bassana alias Dave Schmidt ist jetzt genau zehn Jahre her und begann tonträgertechnisch 2010 mit der Veröffentlichung des Debüts mit dem Titel LUNATICS auf Nasoni Records. Wie sich wenig später herausstellte, war das aber nur die halbe Wahrheit, und es folgte mit LUNATICS REVENGE Teil zwei dieser Produktion – die damit eigentlich ein Doppelalbum hätte werden sollen. 2014 wurde dieser Mangel erstmals ausgemerzt, als das Sula-Bassana-Label Sulatron beide Scheiben als Doppelvinyl herausbrachte. Auf 500 Stück limitiert war das Teil ausverkauft, noch bevor man in die Hände geklatscht hatte. Jetzt gibt es das Vinylduo erneut – die Platten kommen als 140g-Ausgabe, sind hellgrün und wieder auf 500 Stück limitiert. Geboten werden psychedelische Songs voller faszinierender Improvisationen zwischen Acid, Space und Doom Rock, die zwischen 6 und 23 Minuten dauern: hypnotisch, entrückt, beseelt. (Sulatron, 2 Tracks + 4 Tracks) jub

CLIFF RICHARD

CLIFF

Ted Herold in Westdeutschland, Johnny Hallyday in Frankreich und Adriano Celentano in Italien starteten ihre Karrieren als Elvis-Imitatoren. Die damaligen Radiomacher sollten möglichst heimische Coverversionen statt der US-Originale auf den Plattenteller legen. Für den BBC-Sendebereich nahm 1959 der 19-jährige Cliff Richard im Abbey Road Studio einige Songs aus dem Repertoire von Elvis Presley, Buddy Holly und anderen Rock’n’Roll-Heroen auf. Begleitet wurde er von seiner Combo, die später als The Shadows bekannt wurde. Leadgitarrist Hank Marvin und der Shadows-Bassist Jet Harris präsentieren sich in dieser Pingpong-StereoAbmischung perfekt positioniert. Für Live-Atmosphäre sorgt ein frenetisches Fangekreische, dessen Lautstärke an den jeweils geeigneten Stellen hervorgehoben wird. Im Vergleich zu seinen Vorbildern Seite

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wirkte Cliff Richard noch ein wenig unausgereift. Doch beim “Whole Lotta Shakin’ Goin’ On” übertrifft sein geschmeidig kehliger Gesang sogar einen Jerry Lee Lewis. (WaxTime, 18 Tracks) wd

CRAIG HADDEN & CHARLIE CARR

ANALOG PEARLS VOL. 4

Über Craig Hadden und Charlie Carr berichtet auch das allwissende Netz kaum mehr, als dass sie jetzt in der Reihe „Analog Pearls” des Northeimer Wohlklang-Labels Stockfisch die Folge 4 mit bestreiten. Selbst das Cover der LP, die es auch auf SACD gibt, offenbart nichts Biografisches. 1979 kam der auch in Folge 3 präsente Charlie Carr mit Craig Hadden nach Northeim ins damals noch komplett analog eingerichtete Tonstudio St. Blasien von Günter Pauler, um dort mit einer kompletten Band alte 50er-JahreKlassiker als OLD GOLD neu zu gießen. Sie schicken den “Yaketi Yak” los, wünschen fröhlich “Bye Bye Love”, lassen den “Heartbeat” pochen und himmeln den “Blue Moon” an. In den StockfischStudios steht noch eine alte Telefunken M15A-Bandmaschine, die aus den alten Bändern Erstaunliches rausholte. Pre-Masterer Hans-Jörg Mauksch und DMM-Schnittmeister Hendrik Pauler brachten das Ganze unverfälscht in die Rillen, die nun das alte Gold dank feiner Pressungen auch nahezu geräuschlos wiedergeben. (Stockfisch, 12 Tracks) lbr

JOHN LEE HOOKER BURNIN'

Auf dieser 180gScheibe präsentieren sich in einem sehr ausgewogenen Verhältnis die knorrigen Wurzeln wie auch die reifen Früchte des R’n’B-Stilbildners John Lee Hooker. Allein schon jene elf Tracks, die von der 1962 erstmals veröffentlichten LP BURNIN’ übernommen wurden, zeigen die zahlreichen Ausdrucksmöglichkeiten des Blues-Talkers und Boogie-Gitarristen. Nur sein Markenzeichen, das hypnotisierende Foottapping, kommt hier ein wenig zu kurz. Der Opener “Boom Boom” war damals ein Hit in den für afro-amerikanische Musik reservierten Rhythm’n’BluesCharts, heute zählt der Peng-Peng-Song zum Standardrepertoire von weißen Blues-Rock-Bands. Mit “Thelma” lieferte der grummelnde Sänger 1961 bei den Aufnahmesitzungen in der BluesMetropole Chicago die Stichwörter für den Motown-Pianisten Joe Hunter und zwei Funky-Saxofonisten. Die vier Bonustracks aus derselben Schaffensperiode betonen eher die folk-bluesig raubeinige Seite von John Lee Hooker. (WaxTime, 15 Tracks) wd

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Music from the 60s to the 80s

NUSRAT FATEH ALI KHAN LIVE AT WOMAD 1985

1989 gründete Peter Gabriel seine Plattenfirma Real World Records. Die ArtRock-Fans konnten damals kaum verstehen, warum er Musiker präsentieren wollte, die aus der damals noch – herablassend sogenannten – Dritten Welt kamen. Der Ex-Genesis-Frontmann hatte 1982 das erste WOMAD (World Of Music, Arts and Dance) organisiert. Bei dieser Festivalserie traten Künstler aus Übersee oft zum ersten Mal in Europa auf. Zum 30. Geburtstag seines Labels veröffentlicht Peter Gabriel den Mitschnitt vom ersten WOMAD-Auftritt des pakistanischen SufiSängers Nusrat Fateh Ali Khan (1948–1997). An diesem Abend im Juli 1985 öffnete der spätere World-Music-Star auch außerhalb seiner Heimat die Ohren für den Qawwali, einen ekstatisch hingebungsvollen Sufi-Gesang. Er wurde begleitet von Harmonium, Handtrommel und einem Chor. Bei der digitalen Bearbeitung wurden nicht nur Störgeräusche, sondern auch ein Teil der Dynamik wegretuschiert. Trotzdem wirkt diese Analogaufnahme immer noch hypnotisierend. (Real World, 3 Tracks) wd

DIE ÄRZTE DEBIL

Mit DEBIL starten die Ärzte ihre Reihe von Vinyl-Wiederveröffentlichungen, nach und nach sollen sämtliche Platten der Berliner Punkband wieder als LP erscheinen. Das Album wurde seinerzeit in gerade mal acht Tagen aufgenommen und lieferte 13 Tracks, unterteilt in eine Seite für Mädchen, die andere für Jungs. Songs wie “Paul”, “El Cattivo”, “Mädchen” oder “Roter Minirock” avancierten zwischenzeitlich zu Klassikern. Mit dabei natürlich auch die Lieder “Claudia hat ’nen Schäferhund” und das “Schlaflied”, die beide im Jahr 1987 dafür ausschlaggebend waren, dass die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften DEBIL auf den Index setzte, was bedeutete, dass es nur noch an Erwachsene abgegeben werden durfte und mit einem Werbeverbot belegt war; erst im Jahr 2004 wurde die Indizierung aufgehoben. Mit einem beiliegenden Downloadcode gibt es die Songs auch als MP3-Files. (Sony Music, 13 Tracks) us

MY SOLID GROUND SWF SESSION 1971

Die Tontüftler des Südwestfunks staunten nicht schlecht, als vier junge Rüsselsheimer nicht nur bestens vorbereitet mit vier brandneuen Stücken ins Studio trudelten, sondern sich auch von High-End-Technik nicht blenden ließen. Flugs loteten Bernhard Rendel (g, voc), Ingo Werner (org, p), Karl-Heinz Dörfler (b) und Andreas Würsching (dr) Möglichkeiten rocksinfonischer Melange aus samt


NEUHEITEN • IMPORTE • ANGEBOTE • VINYL • CD • DVD

VINYL

OCTOPUS

THE BOAT OF THOUGHTS

2009 hatte Sireena THE BOAT OF T HOUGH TS, das 1976er Album der Fran k f u r ter Band Octopus (1971–1983) auf CD wiederveröffentlicht, zehn Jahre später gibt es die stilistische Mixtur der Truppe um Sängerin Jennifer Hensel auf 180g-Vinyl, ansprechend aufgemacht mit Klappcover und sehr transparent und warm klingend. Octopus spielten eine fast schon schöngeistige, anspruchsvolle Mischung aus Kraut- und Symphonic/Prog-Rock, die sie immer wieder auch mit härteren Momenten anreicherten und auch aufbrachen. Ein Mellotron kam damals übrigens zum Einsatz – wie eine Akustikgitarre, die den abschließenden Titelsong einleitete. Und neben der vor allem in den kraftvollen Passagen beeindruckenden Frontfrau brauchten sich ihre Mitstreiter handwerklich nicht zu verstecken. Einmal mehr ist Sireena zu attestieren, eine Perle dem Vergessen entrissen zu haben. (Sireena, 6 Tracks) pro

CHRIS JONES & CHARLIE CARR

ANALOG PEARLS VOL. 3

Der heute in audiophilen Kreisen längst zu großer Berühmtheit aufgestiegene StockfischChef Günter Pauler vernetzte sich schon in den 1970ern fest in Gitarristen-, Liedermacher- und Studiokreisen. Produktionen von Hannes Wader und Werner Lämmerhirt hat er zum Beispiel betreut. 1979 kam dann der Sänger, Gitarrist und Army-ShopMitarbeiter Charlie Carr in sein Studio im niedersächsischen Northeim, ins alte Herrenhaus der Klosteranlage St. Blasien. Carr, der noch die rare LP FRIENDS AND CHARLIE hinterlassen hat, brachte den Gitarristen und Sänger Chris Jones mit – der Beginn einer wundervollen Freundschaft Paulers mit dem später berühmten Stockfisch-Künstler, die erst der frühe Tod des Sympathieträgers 2005 beendete. Jones und Carr nahmen zehn akustische Songs auf, darunter zwei Instrumentals und eine A-CappellaNummer. Mit wahrhaft exzellentem

Klang, der ohne Produktions-Posing auskommt. Die als ANALOG PEARLS VOL. 3 veröffentlichte DMM-LP klingt so gut wie die pa­ rallel veröffentlichte Hybrid-SACD. (Stockfisch, 10 Tracks) lbr

MOTHERS OF INVENTION

MOTHERMANIA – BEST OF 1969

Zum 50. gibt es jetzt auf Universal die Wiede r ve röffentlichung der Mot hers- OfInvention-Kompilation MOTHERMANIA. Zusammengestellt wurden die Songs damals von Bandkopf Frank Zappa selbst. Ihm missfiel die Verfahrensweise der Plattenfirmen, Kompilationen ohne Rücksprache mit den Künstlern mit immer demselben Material auf den Markt zu bringen. MOTHERMANIA enthält Material von FREAK OUT! (1966), ABSOLUTELY FREE (1967) und WE’RE ONLY IT FOR THE MONEY (1968) inklusive alternativer Mixe von “The Idiot Bastard Son” und “Mother People”, für die Zappa damals selbst sorgte. Auch deshalb wird MOTHERMANIA in Amerika als reguläres Mothers-Album und nicht als Sampler geführt. Seit 1972 soll diese Platte keine offizielle Wiederveröffentlichung mehr erfahren haben, weshalb diese Vinylversion – von Bernie Grundman von den Originalbändern neu gemastert und 180 Gramm schwer – sogar für beinharte Zappa-Fans noch von Interesse sein könnte. Neueinsteigern sei gesagt: Die Mothers stellen alle musikalischen Gesetze auf den Kopf und machen mit Tönen und Worten praktisch, was sie wollen. (Universal, 11 Tracks) jub

FAD GADGET THE BEST OF

Frank Tovey alias Fad Gadget gehört zu den Pionieren der elektronischen Musik. Spätere Erfolge von Synthie-Pop-Bands wie Depeche Mode, Yazoo oder Soft Cell wären ohne seine Vorarbeit oder die anderer Bands wie Cabaret Voltaire, The Human League oder Throbbing Gristle nicht vorstellbar. Zum 40. Jubiläum von Fad Gadgets Debütsingle “Back To Nature/The Box”, der zweiten Veröffentlichung des Mute-Labels, erscheint nun die 2002 nur als CD herausgekommene THE BEST OF FAD GADGET als Doppel-LP auf silbernem Vinyl. Die Compilation besteht aus klassischen Single-Aufnahmen, aber auch B-Seiten und weiteren Songs seiner 1980er Alben. Sie verdeutlicht recht gut die faszinierende Reise eines charismatischen Sängers, der, obgleich poppig im Songwriting, immer zu sperrig und zu krass für den Erfolg im GoodTimes 5/2019

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Mainstream war. Die Best-Of ist genau der richtige Einstieg, diesen Parforceritt zu begleiten. (Mute, 8 + 13 Tracks) an

PROG • HARDROCK • BLUES • CLASSIC ROCK • PSYCH

Der MAIL-ORDER für Prog, Rock & mehr. Spezialisiert auf Importe aus aller Welt.

ATTRACTOR POINT PART 2: JANUS

JANUS ist der zweite Teil einer auf vier Teile angelegten Konzept albu m-St recke. Der erste Teil hieß CINDY, erschien 2018 und löste ein überschaubares Medienecho aus. Wer die LP gehört hatte, zeigte sich aber erstaunt bis begeistert, was Attractor Point um den Bandgründer und Story-Erfinder Alex Stärkel da auf die Beine gestellt hatten. Der zweite Schritt fiel keinen Deut schwächer aus, im Gegenteil. Wieder illustrieren Comic Strips aus der Feder des französischen Zeichners Jef die fortschreitenden Songs. Wer beim Thema Konzept die Krätze kriegt, darf trotzdem weiterlesen, denn die musikalische Mischung aus Rock, Psychedelic, Progressive und ein wenig Bombast funktioniert auch ohne Background-Story. Was zusätzlich für diese starke LP spricht, sind die von Ulf Horbelt exzellent gemasterte Klangqualität, die außergewöhnlich laufruhige und störungsfreie Pressung – und die beiliegende CD zum Hören, wenn gerade kein Plattenspieler herumsteht. So sollte das immer sein, ist es aber leider zu selten. (Splitt Entertainment, 8 Tracks) lbr

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wilder Orgelpassagen und lyrischlasziver Gitarrenarbeit. Das Riff von “Child In Time” schleicht sich hin und wieder ein; die B-Seite bringt das fast 25-minütige “Flash”, mit dem die kurze Karriere des Quartetts im Jahr zuvor begonnen hatte: ambitioniert, aber weniger präzise als 1971 und mit Rendels mystischem Sprechgesang. (Longhair/SWR, 6 Tracks) utw

LP-Rezensionen

TEA CLUB • If / When

US-Import: Herrlich epischer Breitwand-Prog, experimentelle Parts, knackiger Hardrock und superharmonische Sequenzen! CD#28688 • 16,99€

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IQ • Resistance

JFK Edition oranges Vinyl 3LP orange #28771 • 41,99€ 2CD#28727 • 16,99€

RENAISSANCE Tour 2011: Live In Concert 2CD+DVD

ALI FARKA TOURÉ SAVANE

Ali Farka Touré (1939–2006) entwickelte in den 1960ern aus der traditionellen Musik seiner westafrikanischen Heimat sowie Rock’n’RollStilelementen den Desert Blues. Ry Cooder und andere Grenzgänger wurden die Lehrer und gleichzeitig Schüler von Touré. Das Londoner Weltmusik-Label World Circuit begleitete den Multi-Instrumentalisten aus Mali bei seinem Aufstieg zum „König des Wüsten-Blues”. Der Afrikanistik-Student Nick Gold produzierte 1987 für World Circuit eine LP mit Ali Farka Touré und öffnete damit die Ohren der Jazzund Pop-Hörer für die Blues-Tiefgründigkeit wie auch für den flirrend leichten Desert-Groove seiner Musik. 2006 nahm der todkranke Sänger und Gitarrist in Mali mit ortsansässigen Musikern und internationalen Stars wie dem Saxofonisten Pee Wee Ellis dieses Abschiedsalbum auf. SAVANE lag bislang nur auf CD vor und präsentiert sich nun endlich detailgenau und dynamisch ausgewogen auf drei Vinylseiten. (World Circuit, 13 Tracks) wd

Music from the 60s to the 80s

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Seite

BIG BIG TRAIN English Electric Part 1 lim. 2LP nur 500 Stück 2LP blue#28858 • 29,99€

DAVE KERZNER Static Live 2CD

2CD+DVD#28649 • 25,99€

die ersten 100 sind signiert 2CD#28711 • 18,99€

PENDRAGON The First 40 Years Box

CAMEL • Live Royal Albert Hall 2018

KING CRIMSON Audio Diary

THIEVES KITCHEN Genius Loci

5CDs + Hardcover-Buch Box#28799 • 88,99€

5CD-Box. 2014 - 2018 Box#28776 • 34,99€

28866 28643 28479 28792 28627 28644 28521 28796 28782

BluRay#28737 • 21,99€ DVD#28736 •19,99€ 2CD#28751 • 18,99€

Das neue Studioalbum

CD#28927 • 15,99€

ALLMAN BROTHERS BAND • Fillmore West `71 4CD Set 49,99€ EDISON‘S CHILDREN • The Disturbance Fields CD . . . . . 15,99€ ELOY • The Vision, The Sword & The Pyre Part 2 CD . . . . 16,99€ GONG • Love From The Planet Gong: 1973 - 75 12CD Box 124,99€ HEMINA • Night Echoes Australien-Import CD. . . . . . . 16,99€ JETHRO TULL • Stormwatch: 40th-Anniversary 4CD+2DVD 39,99€ MALONE, MICHELLE • Slings & Arrows CD . . . . . . . . . 14,99€ MOON LETTERS • Until They Feel The Sun CD . . . . . . . . 16,99€ NANDHA BLUES • Nandha Strikes Again CD . . . . . . . . 15,99€

Just For Kicks Music

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Forsthof Julianka • D-25524 Heiligenstedten Tel: 04821 - 403000 • Email: info@justforkicks.de

Webshop: www.justforkicks.de


COUNTRY & FOLK TANYA TUCKER WHILE I'M LIVIN'

17 Jahre hat sich Tanya Tucker Zeit gelassen, um ein neues Studio-Album zu machen. Die längst zur C&W-Legende avancierte 61-Jährige, die ihre Karriere als Kinderstar startete, hat sich unter die Produzentenfittiche von Grammy-Gewinner Brandi Carlile und Shooter Jennings begeben, Singer/Songwriter Carlile hat gemeinsam mit den Hanseroth-Zwillingen Tim und Phil die meisten Lieder für Tucker auf deren immer noch ausdrucksstarke Stimmbänder geschrieben. Und so bekommt man nun geschmackvollen Storyteller-Country zu hören, der gleichermaßen traditionsbewusst wie modern klingt und dabei ohne jeglichen Schmalz auskommt. Werte will die Texanerin unüberhörbar weitergeben, weshalb es sich lohnt, den Texten aufmerksamer zu lauschen. Meist ist Tucker sanft und zurückhaltend unterwegs, kann aber auch immer noch aufsässig, fast rotzig. Ein gelungenes Comeback! (Fantasy, 10/31:54) pro

VARIOUS ARTISTS

THE BAKERSFIELD SOUND 1940–1974

Neben Nashville war Bakersfield, ca. 150 Kilometer nördlich von Los Angeles gelegen, einer der Schmelztiegel für die Country-Musik. Ursprünglich waren es die „Okies”, Farmarbeiter aus Oklahoma, die dafür sorgten, dass Bakersfield für einen eigenen Sound berühmt wurde. Die Arbeiter brachten ihre Musik mit nach Kalifornien, und als Buck Owens in den 50er Jahren von Texas nach Bakersfield zog, wurde er schnell Bestandteil der Musikszene seiner neuen Heimat. Der weiche Sound des Nash­ ville-Country behagte ihm nicht, sein Stil beruhte auf dem Rock’n’Roll: harte Gitarren, simple Arrangements, dazu klare Worte in den Texten. In Merle Haggard fand Owens Anfang der 60er Jahre einen Verbündeten, gemeinsam wurden sie zu Vorreitern dieses neuen Sounds. Und während es in Nashville immer schwierig war, neue Wege zu gehen, gehörte es in Bakersfield dazu, sich dauernd zu verändern, auch war es kein Thema, immer wieder andere Stile in Bakersfield-Country einzubauen. Die 10-CD-Box THE BAKERSFIELD SOUND 1940–1974 beginnt ihre Reise mit Aufnahmen von Migranten aus den 40er Jahren. Sie waren aus der staubigen Mitte Amerikas nach Kalifornien ausgewandert, auf der Suche nach einem besseren Leben, eine Sehnsucht, die sich auch in ihren Liedern widerspiegelte. Auch Bob Wills mit seinen Texas Playboys war Ende der 40er Jahre zu Gast in Bakersfield, wo er auf frühe Pioniere des Sounds wie Tex Butler, Ebb Potter und Tex Marshall traf. Erstmals hatten die Spezialisten von Bear Family Zugriff auf lokale Archive, viele der hier enthaltenen Songs sind ursprünglich nur bei kleinen Labels erschienen, wurden nie wiederveröffentlicht und erleben jetzt erst

ihre CD-Premiere. Natürlich sind auch rare Stücke von Buck Owens und Merle Haggard mit dabei, ebenso Livemitschnitte und Ausschnitte aus Radiosendungen. Das 220-seitige Begleitbuch enthält Hunderte von Fotos, eine ausführliche Analyse der Geschichte des Bakersfield-Sounds durch den Grammy-nominierten Historiker und Musikexperten Scott B. Bomar, Biografien aller Künstler sowie Anmerkungen zu jedem einzelnen Song. Ohne Frage eine großartige Aufarbeitung, dazu noch längst überfällig. (Bear Family, 10 CDs) us

WILLIE NELSON

RIDE ME BACK HOME

Auch mit 86 Jahren liefert OutlawCountry-Altmeister Willie Nelson noch starke Alben. Neun Monate nach seiner Si nat ra-Hom mage MY WAY hat er für RIDE ME BACK HOME drei neue Eigenbauten aufgenommen und mit gelungenen Verbeugungen, sprich Coverversionen, vor Guy Clark (“Immigrant Eyes”, “My Favourite Picture Of You”) Billy Joel (”Just The Way You Are”), Mac Davis (”It’s Hard To Be Humb­ le”, mit seinen Söhnen Lukas und Micah Nelson) und sich selbst (sein obskures ”Stay Away From Lonely Places” von 1972) umgeben. Der Veteran gibt Lebensweisheiten zum Besten, und dies in meist getragenem, gelegentlich wehmütigem, aber stets souveränem Vortrag. Ein reifes Country-Alterswerk, wie auch schon Nelsons letzte in geradezu Nonstop-Manier aufeinanderfolgenden Veröffentlichungen. Der Mann versteht es unnachahmlich, unterschiedlichste Stimmungen zu kreieren. (Sony Music, 11/43:20) pro

KLAUS DER GEIGER & MARIUS PETERS IMMA DOLLA

Klaus der Geiger ist nicht nur im links­ alternativen Spektrum seit Jahren als kritischer Liedermacher aktiv, sondern zudem Entdecker von Talenten – so lud er Wolfgang Niedecken 1971 zu einer Ses­sion und bestärkte ihn, sich bei Demonstrationen für das Stollwerck zu engagieren. Die subjektiv genialsten Kompositionen von Niccolò Paganini, die 24 Capriccios für Solovioline, stehen als Innovation des Albums, das Klaus zusammen mit Marius Peters im idyllischen Estorf einspielte. Songs wie “Geldlied” und “Fallobst”, die mit Texten versehen wurden, schließen die Lücke, die das engagierte Liedermachertum mit Ton Steine Scherben verbinden könnte. Wunderbare Cover/Inlayfotos von Günter Zint! (Tumo Rrow, 2019, 14/62:02) rgp

PAUL CAUTHEN ROOM 41

Die CD-Hülle sieht auf den ersten Blick etwas abgegriffen aus – was Absicht ist. Es symbolisiert ein gewisses Maß an unschönen Erfahrungen, die Paul Cauthen in der Vergangenheit mit Kokain gemacht hat. Hat man all die Ekstase und alles Seite

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GoodTimes 5/2019

CD-Rezensionen Elend hinter sich, ist es Zeit, reinen Tisch zu machen. Nur Cauthen machte alles anders. Im Room 41 im Belmont Hotel Dallas trieb er seine Selbstzerstörung weiter, auf der Rückseite der CD gewährt er einen Blick ins Zimmer. Nur durch die Hilfe guter Freunde bekam er wieder Oberwasser. ROOM 41 ist eine Selbstbespiegelung, in der Cauthen Soul, den Funk der 1970er Jahre und Gospel verbindet. In den Texten schlägt sich sein Leben nieder: Lust, Leid, Neid, Stolz, Verzweiflung, Zerstörung und Erlösung. Paul Cauthen wohnt nicht mehr im Hotel, hat dort aber hörbar viel über sich selbst erfahren. (New West, 10/39:55) jp

LEE HAZLEWOOD

400 MILES FROM L.A. 1955–56

Was für eine Überraschung: In den Archiven von Lee Hazlewoods ehemaligem Plattenlabel Viv Records wurden kürzlich seine allerersten, in den Jahren 1955 bis 1956 entstandenen und bis heute unveröffentlichten Demo-Aufnahmen entdeckt – ganz alleine von ihm, 25-jährig, eingespielt. Hazlewood-Fans können sich freuen: So nah wie mit den nun unter dem Titel 400 MILES FROM L.A. auf CD (oder 2-LP) veröffentlichten Songs kommt man dem Sänger wohl selten. Zu hören sind sein voller, damals noch nicht ganz so tiefer Crooner-Bariton und meist nur eine Wes­ ternklampfe. Ein Teil der Songs, darunter sein großartiger “Trouble Is A Lonesome Town”-Zyklus, landete sieben Jahre später auf seinem ersten Solo-Album. Auffällig ist, wie frühvollendet Hazlewood war, der nach diesen Aufnahmen seine Solokarriere erst einmal auf Eis legte und für andere Künstler wie Duane Eddy und Sanford Clark komponierte. Musikalisch erinnern die intimen, zurückgenommenen, zwischen Country Folk und Rockabilly pendelnden Aufnahmen an Johnny Cashs späte „American Recordings”. Eine Entdeckung! (Light In The Attic, 24/69:33) frs

VARIOUS ARTISTS

TELL IT TO ME – THE JOHNSON CIT Y SESSIONS REVISITED

Im Jahr 2013 veröffentlichte Bear Family in einer LP-großen 4-CD-Box sämtliche Aufnahmen, die Ende der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts in Johnson City, einer Kleinstadt in Tennessee, entstanden sind (Rezension siehe GT 6/2013). Die Idee der Plattenfirma Columbia Records war einfach: Wenn die Musiker aus dem Hinterland nicht zu den Aufnahmen in die großen Städte kamen, wurde das mobile Aufnahme-Equipment eben kurzerhand aufs Land transportiert. So entstand ein authentisches Abbild der ursprünglichen Musik aus den Appalachen, bis heute dienen die dabei entstandenen Aufnahmen als Vorbild für die Musik zahlreicher Folkkünstler, von frühem Hillbilly über klassischen Country bis zu zeitgenössischem Folk. Zum 90-jährigen Jubiläum erscheint nun mit TELL IT TO ME – THE n

Music from the 60s to the 80s

JOHNSON CITY SESSIONS REVISITED ein 26 Tracks starker Auszug aus den Sessions, bestens im 40-seitigen Booklet dokumentiert. (Bear Family, 26/77:27) us

GLEN CAMPBELL

OLD HOME TOWN / LETTER TO HOME / IT'S JUST MATTER OF TIME

Der ganz große Hit von Glen Campbell war “Rhinestone Cowboy”, er erhielt mehrere Grammys und verkaufte bis zu seinem Tod im August 2017 mehr als 45 Millionen Alben. Auf einer Doppel-CD sind jetzt die Alben OLD HOME TOWN (1982), LETTER TO HOME (1984) und IT’S JUST MATTER OF TIME (1985) erschienen. Mitte der 1980er Jahre hatte Campbell nach dem Nachlassen seiner kommerziellen Erfolge mit Depressionen und Drogenproblemen zu kämpfen. Nach einem erfolgreichen Entzug gelang ihm schließlich 1989 ein Comeback. Die drei Alben fielen also in eine höchst schwierige Zeit des Gitarristen, sind aber auch ein Beleg dafür, dass Campbell nie aufgegeben hat und immer noch großes musikalisches Potenzial hatte. Im Booklet ist seine Geschichte nachzulesen, Anspieltipp: “A Few Good Men”. (Morello, 20/64:44, 11/36:12) jp

DUDLEY TAFT SIMPLE LIFE

Jenseits des großen Teichs geht das Spektrum für den Oberbegriff Country fast bis ins Unendliche, reicht von Taylor Swift über Willie Nelson und Johnny Cash bis zu Grateful Dead, von Pop über Blues und Soul bis zu handfestem Rock. Eher in die letzte Kategorie fällt das neue Album von Dudley Taft, “Give Me A Song”, der Opener von SIMPLE LIFE, startet mit einem mächtigen Schlagzeugsound, entwickelt sich schnell zur kraftvollen Grunge-Hymne. Auch sonst zeigt der in Seattle aufgewachsene Sänger und Gitarrist seine Sympathie für Bands wie ZZ Top und Led Zeppelin, und wenn es in Richtung Blues geht, stehen Texas-Helden wie Stevie Ray Vaughan oder Johnny Winter Pate. Bis auf eine Ausnahme stammen sämtliche Tracks aus Tafts Feder, als einzige Fremdvorlage ist Warren Haynes “If Heartaches Were Nickels” mit dabei. (American Blues, 12/47:35) us

I AM OAK OSMOSIS

Düster, geheimnisvoll und ohne jede Eile schwirren I Am Oak mit Frontmann und Sänger Thijs Kuijken durch das Album OSMOSIS, eine Ansammlung stiller und zerbrechlicher Glückseligkeiten. Dies kann so endlos schön sein wie in “Tundra” mit seiner textlichen Endlosschleife „The trouble in me is me”. Dem folgt das leicht dahinschwebende “Swells”, dem Kuijken nach gut zwei Minuten einen musikalischen Bruch mit verzerrten Gitarren zufügt. Lange Klavierläufe prägen viele Songs des Holländers, aber auch ein vorsichtiges Tastenspiel wie in “Stranger”, das an die sparsamen Anschläge des


COUNTRY & FOLK Komponisten Eric Satie erinnert. OSMOSIS vereint eine höchst reduzierte Musik, die fern aller Aufgeregtheit der Zeit ihren Platz sucht. Dabei braucht Thijs Kuijken nicht viel dazu, um diesen Platz zu finden. (Snowstar, 11/42:09) jp

KONSTANTIN WECKER WELTENBRAND

Wer Konstantin Wecker während seiner „W e l t e n b r a n d ” Tournee verpasst hat, kann sich mit dem CD- Mitschnitt trösten. Die teils 20, 30 Jahre alten Songs gewinnen durch die zwölfköpfige orchestrale Begleitung der Bayerischen Philharmonie noch einmal Schwung, Kraft und auch Finesse. Und als ob er ein Zeichen setzen wollte, waren – neben der Band – in dem kleinen Orchester neun Nationen vertreten. Musikalisch eröffnete sich Wecker durch die Begleitung die Möglichkeit, noch nuancenreicher zwischen laut und leise, verspielt und wuchtig zu variieren, als man es ohnehin von ihm kennt – und die Chance nutzte er großartig. Andererseits: Es ist schon fast erschütternd, wie manche seiner alten (gesellschafts-)politischen Anmerkungen wieder an Brisanz gewonnen haben in diesen bewegten Zeiten, wie sie immer noch oder wieder den Finger in die Wunde legen. (Sturm & Klang, 23/69:32, 23/71:19) pro

TIM GRIMM

HEART LAND AGAIN

In Europa kennt man Tim Grimm vor allem als Schauspieler „Das Mercury Puzz­ le”, „Das Kartell”), in seiner amerikanischen Heimat ist er aber auch als erfolgreicher Musiker unterwegs. Im Jahr 1999 veröffentlichte er mit HEART LAND sein Debüt, das er jetzt, nach 20 Jahren, noch einmal neu eingespielt hat. Er selbst begründet die Neuaufnahme mit der geänderten Perspektive, die er nun auf diese Lieder hat. Die Kinder wurden erwachsen (und waren als Musiker fester Bestandteil der neuen Aufnahmesessions), der Umzug aus dem hektischen Los Angeles auf eine Farm in Indiana, dazu der Verlust von Freunden und Weggefährten, die in den Songs eine Rolle spiel(t)en. Und egal, ob man das Original kennt oder nicht, bietet HEART LAND AGAIN wunderbar gelassenen Singer/Songwriter-Folk, melodiös, voller Gefühl und Tiefe – und mit “Staying In Love” sowie “Love More” gibt es sogar noch zwei neue Tracks. (Cavalier, 12/49:13) us

BONNIE BISHOP THE WALK

Auf THE WALK schaltet Bonnie Bishop einen Gang runter. In Zusammenarbeit mit Produzent Steve Jordan, auch Produzent von Buddy Guy und Robert Cray, ist ein Album entstanden, in der die GrammyGewinnerin in ihren einfühlsamen Texten Widersprüche, Konflikte und die eigene Zerbrechlichkeit aufarbeitet. Das hat nichts mit einer weinerlichen Nabelschau zu tun, Bishops Stimme, die von einem wunderbaren Basssound getragen wird, schmerzt

bisweilen, aber aus jeder Note ist eine tiefe Seele und viel Herz zu hören. Auf dem Album folgt sie nur sich selbst. Neben “Every Happiness Under The Sun” ist es vor allem das siebenminütige Stück “Woman At The Well”, in dem sie sich musikalisch völlig verliert – in einem positiven Sinne. Hingebungsvoll, filigran, bezaubernd schön. (Plan BB, 7/41:00) jp

BRUCE COCKBURN CROWING IGNITES

Von Bruce Cockburn erwartet man eigentlich bissige politische Kommentare, introspektive Texte und aufrüttelnde Statements. Diesmal präsentiert er seine zweite Seite: seine Liebe zum Fingerpicking-Akustikgitarrenstil entdeckt – er gilt schließlich als hervorragender Vertreter des Genres. Während der elf Instrumentals stehen nicht nur das vorzügliche handwerkliche Können im Vordergrund, sondern vor allem die unterschiedlichsten Stimmungen, die er dem Hörer präsentiert. Ein melancholischer Song, bei dem das flüssige Fingerpicking im Vordergrund steht (“April In Memphis”), BluesAngehauchtes (“Blind Willie”), EthnoEsoterisches (“Seven Daggers”) oder ein meditativer Track (“Bells Of Gethsemane”) zeigen Reife und künstlerische Vision bei seinem zweiten Instrumentalalbum nach SPEECHLESS (2005). (True North, 11/57:08) at

BIRDS OF A FEATHER YOU ARE MUSIC

Amy (voc, g, p) und Ryan (voc, g, banjo) kommen aus der Schweiz, zusammen sind sie als Birds Of A Feather unterwegs. Mit YOU ARE MUSIC hat das Duo nun nach zwei EPs sein offizielles Debüt veröffentlicht, unter der Produktionsregie von Ger McDonnell (U2) wurden die neuen Stücke in einem Studio in Dublin eingespielt. Doch sind ihre Folksongs weit von Irish Folk entfernt, vielmehr gibt es hier wunderbar melodiöse Popsongs zu hören, die mit akustischen Gitarren, Banjo und sanfter elektronischer Unterstützung eingespielt wurden. Größtenteils stehen dabei ihre beiden Stimmen im Mittelpunkt, die sich – egal ob im Wechsel oder gemeinsam – wunderbar zu einem harmonischen Ganzen zusammenfinden. Anspieltipps: die hymnische Uptempo-Nummer “Cut The Crap” sowie die gefühlvolle Ballade “I’ll Wait For You”. (Birds Of A Feather, 10/36:04) us

VINCE GILL OKIE

Nach seinen letzten Projekten, bei denen Vince Gill neben einer Liebeserklärung an alte Gitarren auch eine Hommage an den Bakersfield-Sound von Buck Owens und Merle Haggard im Programm hatte, lässt er es nun, nachdem er mit den Eag­les auf Tour war, mit OKIE betont ruhig angehen. Sämtliche Stücke des neuen Albums hat der Country-Star aus Oklahoma dabei selbst verfasst, nur bei drei Tracks bekam er Unterstützung eines Co-Autors. Passend zum gemächlichen Tempo seiner neuen Songs GoodTimes 5/2019

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CD-Rezensionen sind auch die Themen, die Gill dabei aufgreift: die Sehnsucht, zu Hause bei den Liebsten zu sein, was nach dem Tode von einem Menschen bleibt, ob früher wirklich alles besser war, oder warum ein Brief bei bestimmten Themen weitaus passender ist als ein Telefonanruf. Dazu wunderbare Liebeserklärungen an Merle Haggard und Guy Clark, zwei Kollegen, die beide im Jahr 2016 starben. Ein souveränes, starkes Album. (MCA Nashville, 12/49:51) us

POCO

THE EPIC YEARS 1972–1976

Der Titel des Boxsets sagt alles: THE EPIC YEARS 1972–1976 enthält auf ebenso vielen CDs die letzten fünf Alben, die Poco für Epic Records aufnahmen. Also die Band, die 1968 aus den Überresten von Buffalo Springfield (Richie Furay, Jim Messina) entstanden war und als Bassistenlieferant für die Eagles diente: Wie sein Vorgänger Randy Meisner wechselte Timothy B. Schmit zu den Kollegen. Auf GOOD FEELING TO KNOW (1972), CRAZY EYES (1973), SEVEN (1974), CANTAMOS (1974) und LIVE (1976) vermengte die durch Rusty Young, George Grantham und Paul Cotton (kam für Jim Messina) komplettierte Combo Country und Rock, wobei die Betonung beider Komponenten unterschiedlich ausfiel, desgleichen die Anreicherung mit Folk­elementen oder Southern-Gitarrenläufen. Flüssige Melodien und satte Harmoniegesänge (aber auch prägnante Bassarbeit) waren das Markenzeichen von Poco, die ähnlich wie die Flying Burrito Brothers oder Firefall zu Unrecht im Schatten der Eagles unterwegs waren. Vor allem Messina schrieb gelungene Songs, die Band bediente sich aber auch bei Stephen Stills, J.J. Cale oder Gram Parsons. Wer Country Rock mit eigener, unterhaltsamer Note schätzt und Poco noch nicht kennt, sollte zugreifen. Übrigens: Die drei Bonustracks (plus je ein Remix und SingleEdit) waren bereits 1990 auf der Compilation THE FORGOTTEN TRAIL enthalten. (Cherry Red, 5 CDs) pro

EILEN JEWELL GYPSY

Vier Jahre lang hat Eilen Jewell ihre Fans auf neue Songs warten lassen, jetzt meldet sich die Country-Musikerin aus Idaho höchst eindrucksvoll zurück. Dabei setzt sie nicht auf augenscheinliche Höhepunkte, verzichtet über weite Strecken auf publikumswirksame Effekte, agiert viel eher im Kleinen und mit weitaus feiner akzentuierten Mitteln. Wie dem schleichenden Shuffle-Beat bei “Miles To Go”, den Honky-Tonk-Verweisen bei “These Blues”, der elektrischen Rockgitarre von “Crawl” oder der Fiddle-dominierten, wunderbaren Hommage an 70er-Jahre-Country, “You Cared Enough To Lie”. Und das macht am Ende auch die Stärke von GYPSY aus, trotz aller stilistischen Verästelungen hat man nie dass Gefühl, dass Jewell die Zügel auch nur ansatzweise aus der Hand gibt. Am Ende überzeugt das neue Werk als Ganzes. (Signature Sounds, 12/36:36) us

Music from the 60s to the 80s

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THELONIOUS MONK QUARTET MONK'S DREAM

Der Pianist Thelonious Monk (1917– 1982) zählte zunächst mit seinem holpernden Spiel und verqueren Harmonien zu den umstrittenen Vertretern des Nach-Swing-Jazz. Heute ist er als Wegbereiter eines modernen Jazz längst anerkannt. Auf MONK’S DREAM recycelte er mit seinem Quartett (Charlie Rose, sax, John Ore, b, Frankie Dunlop, dr) 1963 etliche Titel für Columbia, die er vorher schon für Riverside oder Prestige aufgenommen hatte, einzig “Bright Mississippi” schrieb der Leader neu. Vielen MonkFans gelten die knorrigen DREAMFassungen als die interessantesten. Teo Macero produzierte den Albumklassiker in striktem Stereo (Schlagzeug, Bass links, Sax Mitte, Klavier rechts), die SACD-Spur der HybridScheibe transportiert den zeitgenössischen Sound wunderbar detailreich und transparent. (MFSL, 8/44:01) lbr

Weltweit die umfangreichsten Nachschlagewerke für Plattensammler und Händler. Insgesamt über 306.000 Preise zu LPs, CDs, Singles, EPs etc.

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ab 18.10.2019 erhältlich – je 29,80 € –

STEVE HOWE TRIO NEW FRONTIER

Dass YesGitarrist Steve Howe eine Vorliebe für Jazzmusik hat, zeigt sich in seinem Trio, das nun nach dem Debüt THE HAUNTED MELODY (2008) mit NEW FRONTIER einen Zweitling folgen lässt. Mit dabei sind Ross Stanley an der Orgel und Howes Sohn Dylan am Schlagzeug. Bei drei Stücken wirkt sein früherer Yes-Kollege Bill Bruford als Co-kompositeur mit. Bei den zehn Instrumentals steht ganz klar Howes Gitarrenspiel im Vordergrund. Doch wer gedacht hat, hier scheine vorrangig der Yes-Sound durch, der täuscht sich gewaltig. Klar sind vertraute Tonfolgen der Progressive-Rock-Band zu hören, doch das allein wird der Musik des Steve Howe Trios nicht gerecht, denn die zehn Stücke sind jedes für sich eine kleine Retro-Jazz-Perle. Mal swingt es, mal wird es besinnlich, dann wieder virtuos – die ganze Palette also und nie langweilig, was für ein Instrumentalalbum gar nicht so einfach ist. (Esoteric, 10/43:31) an

MILES DAVIS RUBBERBAND

Zu bestellen im Shop Seite 31 oder unter:

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Jetzt geht’s in eine andere Richtung, etwas funkiger, James-Brown-Style. So kün­digt Miles Davis mit seiner typisch krächzenden Stimme “Give It Up” an. Und dann entpuppt sich das Stück als wahres Groove-Monster – Slap-Bass, Wah-Wah-Gitarre, flirrende Trompeten-Läufe. “Give It Up” ist eine derjenigen Aufnahmen, welche die 1991 verstorbene Jazzlegende Mitte der 80er einspielte und die dann für über 30 Jahre in der

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GoodTimes 5/2019

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Schublade verschwanden. Nun werden sie, nachbearbeitet, unter dem Titel RUBBERBAND veröffentlicht. Mit ihren Einflüssen von Wave Funk und Prince’schem Eighties-Soul nehmen sie fast den Sound des Albums TUTU (1986) vorweg, für das er die RUBBERBAND-Aufnahmen abbrach. Die ursprünglichen Produzenten Randy Hall und Zane Giles stellten das Album nun mit Davis’ Neffen Vince Wilburn Jr. fertig, der bei den Sessions 1985/86 die Drums spielte. Damals waren als Gastsänger Al Jarreau und Chaka Khan eingeplant. Ihre Parts übernehmen nun die Sängerinnen Ledisi und Lalah Hathaway, Tochter der Soullegende Donny Hathaway. Höhepunkte sind der treibende Acid-jazzige Opener “Rubber Band Of Life” und das brodelnde Fusion-Schlussfeuerwerk “Rubber Band Original”. (Rhino, 11/61:54) frs

DAVID HELBOCK

PLAYING JOHN WILLIAMS

Der 35-jährige österreichische Pianist David Helbock widmet sich auf seiner SoloCD Stücken des US-amerikanischen Filmkomponisten John Williams. Dabei sind Melodien zu Blockbustern wie „Harry Potter”, „Superman”, „Star Wars”, „Jurassic Park”, „E.T.”, „Schindlers Liste” oder „Der weiße Hai”. Helbock hat die Musik, die in den Filmen meist groß aufgeblasen und orchestriert erklingt, auf ihre melodische Essenz entkernt, sie reharmonisiert und auch andere Taktarten verwendet. Für spezielle Effekte greift er auch mal ins Klavier, dämpft die Saiten, zupft und klopft im Inneren des Flügels, um so weitere Effekte zu erzielen. Das ist oft Kopfmusik, die genaues Hinhören erfordert. Für den Connaisseur. (ACT, 16/55:37) rg

GROVER WASHINGTON

SACRED KIND OF LOVE – THE COLUMBIA RECORDINGS

Der 1999 im Alter von nur 56 Jahren verstorbene Saxofonist war als Mitbegründer des Smooth Jazz auch dessen erfolgreichster Vertreter. So erklomm 1980 sein Album WINELIGHT Platz 5 in den US-Charts. Auf fünf CDs werden nun Grover Washingtons sämtliche sechs Alben der Jahre 1987 bis 1996 auf dem Label Columbia veröffentlicht. Dass er seinem einmal gefundenen Erfolgsrezept, der eingängigen Fusion aus Pop, Funk, Soul, R&B, leicht veredelt durch solistische Jazzspritzer, auch hier meist treu blieb, verwundert nicht. Die CDs klingen edel und poliert, wurden auch oft als „Fahrstuhlmusik” bezeichnet. Daher horcht man bei den Alben THEN AND NOW (1988) und ALL

Music from the 60s to the 80s

CD-Rezensionen MY TOMORROWS (1994) freudig auf, denn hier wandte er sich mit Virtuosen wie Herbie Hancock, Tommy Flanagan, Hank Jones, Ron Carter, Grady Tate, Eddie Henderson, Bobby Watson, George Mraz oder Billy Hart reinen Jazzgefilden zu. Diese Aufnahmen haben den Test der Zeit besser überstanden. Der remasterte Sound klingt einwandfrei, ein 23-seitiges Booklet rundet gelungen ab, wobei allerdings die ausgelassene Nennung der Musiker bei den einzelnen Platten negativ auffällt. (Cherry Red, 5 CDs) rg

FRANK ZAPPA

ORCHESTRAL FAVORITES

Ende 1975 ging Frank Z a p p a mit einem 37-köpf igen Orchester ins Studio und spielte eine Reihe neuer Instrumentalwerke ein, die weniger mit Rock als mit Klassik und Neuer Musik zu tun hatten. Als die Aufnahmen 1979 endlich unter dem Titel ORCHESTRAL FAVORITES erschienen, war er mit dem Ergebnis unzufrieden. Sein früheres Plattenlabel Warner, von dem er sich im Unfrieden getrennt hatte, brachte sie klanglich mau, mit einem nicht abgesprochenen Artwork und fast ohne Promotion auf den Markt. Nun, 40 Jahre später, erscheint das Werk endlich so, wie es sich Zappa vielleicht gewünscht hätte. Nach der Wiederentdeckung der Original-Masterbänder ließen seine Erben die Aufnahmen remastern. Die artifiziellen, vielschichtigen Stücke klingen brillant, jeder einzelne Ton ist sauber zu hören. Trotz Ausflugs in klassische Gefilde sind die Stücke sehr rhythmisch, mitunter angejazzt. Am Schlagwerk glänzt der spätere Missing-Persons-Drummer Terry Bozzio, und in “Duke Of Prunes” ist Zappa mit einem seiner grandiosen E-Gitarrensolos zu hören. Höhepunkt ist die 14-minütige komplexe Komposition “Bogus Pomp”, in der Zappa seine Liebe zu Komponisten wie Harry Partch und Edgar Varese zum Ausdruck bringt. Die Neuausgabe auf drei CDs bzw. zwei LPs enthält zusätzlich ein 1975 in der University Of California in Los Angeles aufgenommenes Konzert, bei dem er die Werke live erprobte, ergänzt um weitere Stücke aus seinem Repertoire, etwa “Black Napkins” und Auszüge aus LUMPY GRAVY. (Zappa Records, 6/41:14, 7/49:21, 13/60:59) frs

KLAUS PAIER – ASJA VALCIC

VISION FOR TWO – 10 YEARS

2009 erschien das erste Album des Akkordeonisten Klaus Paier und der Cellistin Asja Valcic auf ACT. Zehn Jahre und vier Alben später kommt nun auf demselben Label das neueste Werk heraus. Waren 2018


LEGENDS

JAZZ & WORLD

CD-Rezensionen

BABA ZULA

Bloß nicht noch ein „normales” Klaviertrio mehr, scheint sich die deutsche Pianistin Julia Kadel vorgenommen zu haben. Und in der Tat schreitet sie mit Kontrabassist Karl-Erik Enkelmann und Drummer Steffen Roth auf KASKADEN merklich über die Erfolgsspur vieler Kollegen hinaus. Da wird gerne mal die konventionelle Tonalität verlassen, souverän der durchgehende Puls ausgesetzt, mutig die vertraute Klanglandschaft umgegraben. Titel wie “Verwicklungen” oder “Herunterfallen” sprechen schon Bände, die musikalische Umsetzung birst vor Innenspannung. Aber Wohlfühl-Jazz mit Pop-Appeal liegt meilenweit weg. Für diese Produktion gingen Kadel und Co. in das legendäre Villinger MPS-Studio und nahmen konsequent analog auf. Und so gibt es das ganz hervorragend klingende Album selbstverständlich auch auf Vinyl. (MPS, 8/47:49) lbr

DERIN DERIN

Gäbe es einen Preis für Musik, die ihre Hörer in Trance versetzt, Baba Zula wären aussichtsreiche Kandidaten. Die türkische Band mixt meisterhaft ineinanderfließend Psychedelia, Dub und World Music. Auf elektrisch verstärkten östlichen Saiteninstrumenten wie der Langhalslaute Saz und der Knickhalslaute Oud sowie angetrieben von osmanischen Rhythmen und elektronischen Dub-Reggae-Elementen entfalten sie einen ungeheuer hypnotischen Sound, der schon in Kooperationen mit Can-Schlagzeuger Jaki Liebezeit, Mad Professor und der Band Dirtmusic mündete. DERIN DERIN („tief, tief”) erinnert an die reichhaltige Psychedelic-Rock-Tradition der Türkei in den Sixties, die einst ihren Widerhall in David Lindleys Band Kaleidoscope oder auch bei den deutschen Krautrockern Embryo und Bröselmaschine fand. Baba Zula schicken den Hörer auf einen grandiosen Mystik-Trip. (Glitterbeat, 11/33:30) frs

SHARDS

FIND SOUND

Mit FIND SOUND präsentiert das Londoner Sanges-Ensemble Shards unter der Leitung von Mit-Sänger, Komponist und Produzent Kieran Brunt sein Debütalbum. Die zwölf Sängerinnen und Sänger zogen sich für die Aufnahmen in eine abgelegene Künstlerresidenz im italienischen Piemont zurück. Beeinflusst vom Minimalisten Terry Riley und auch dem britischen Komponisten Benjamin Britten singen sie, teils unterstützt von Synthesizern und elektronischen Rhythmen, eine herrliche Melange von mal sphärischen, mal bedrohlichen Klängen, irisierenden, abstrakten SpaceSounds und auch mal schlicht schöner Melancholie. Aber doch meilenweit von dröger Ambient-Langeweile entfernt. Hörenswert. (Erased Tapes, 10/35:18) lbr

NUH( U )SSEL ORCHESTRA THE FOREST

Vom zarten Streichquartett-Intro bis zum treibenden Jazz-Rock-Rausschmeißer bietet das Septett Nuh(u)ssel Orchestra mit vielen Gastmusikern auf seinem zweiten Album ein vielschichtiges Klangerlebnis. Urbane Sounds, tanzbare Grooves treffen auf jazzige Solistik und rockige Ausbrüche. Sängerin Alana Alexan­der bringt Soul ein, während

JULIA KADEL TRIO KASKADEN

OUM DABA

Von dieser Musik geht eine große Magie aus. Der einzigartige Stil der marokkanischen Sängerin Oum ist stark von afrikanischen Rhythmen geprägt, der im FusionJazz und Soul zum Ausdruck kommt. Der traditionelle Sound, atmosphärisch dicht und eindringlich, fließt mit viel Perkussion, Trompete, Saxofon und einer Oud, in der arabischen Musikkultur allgegenwärtig, zusammen. Es sind hypnotische, Tranceartige Rhythmen, die auch schon Jimmy Page inspiriert haben. Oum lässt alle kulturellen Barrieren hinter sich und zeigt, was man musikalisch alles zusammenbringen kann. Ihre vielfältigen Wurzeln schlagen mühelos eine Brücke zwischen Orient und Okzident, die Texte im Booklet gibt es in französischer, arabischer und englischer Sprache. „Here is my water, my fire, my air, my earth”, singt sie in “Ha”. Es fällt nicht schwer, DABA zur Platte des Monats zu wählen. (Lof Music, 12/49:53) jp

CHARLES MINGUS MINGUS AH UM

Charles Mingus dient mit seinem genialen, variablen Spiel Legionen von Jazzbassisten als Vorbild, als Musiker wirkte er weit über den Jazzzirkel hinaus. Joni Mitchell huldigte ihm mit einem ganzen Album, Jeff Beck coverte “Goodbye Pork GoodTimes 5/2019

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Pie Hat”, das Mingus unter dem Eindruck des Todes seines Freundes Lester Young geschrieben hatte. Und das zu den balladesken Glanzstücken auf dem 1959 eingespielten MINGUS AH UM gehört. Der Titel des ansonsten mit rasantem Hardbop und spannungsstarkem Blues brillierenden stärksten Mingus-Albums parodiert die Lateinlehrer-Attitüde für Adjektivendungen (-us: männlich, -a: weiblich, -um: sächlich) und wartet mit einem Cover von S. Neil Fujita auf, der auch Dave Brubecks TIME OUT illustrierte. Rob LaVerde konnte für MFSL offenbar die originalen Stereomaster auf SACD überspielen, denn insbesondere die DSD-Spur klingt runder und offener als die jüngst erschienene Stereo/Mono-Edition von Green Corner. Als Hybrid-SACD läuft die neue Referenzausgabe auch in normalen CD-Spielern. (MFSL, 9/46:41) lbr

TONBRUKET

MASTERS OF FOG

Mit ihrem sechsten Album in zehn Jahren festigt die Tonbruket (auf Deutsch: Klangfabrik) ihren Status als Band, die sich keinem festen Stil verschreibt. Natürlich ist das, was Dan Berglund (b), Johan Lindström (g, keys), Martin Hederos (p) und Andreas Werliin (dr) im Programm haben in erster Linie Jazz, aber wie sie in ihrer Musik den Bogen von Prog Rock über Free Jazz bis zu nordafrikanischen Trance-Klängen spannen, ist einmalig. Was beim neuen Album auffällt, ist das erhöhte Tempo, der fast durchgängig vorhandene Groove, mit dem das schwedische Quartett zur Sache geht. Gab es bei den vorigen Werken auch immer wieder kurze Ausflüge in Richtung Ambient, fallen die dieses Mal flach. Auch die Soundpalette ist vielschichtiger geworden, oftmals klingen die Stücke so komplex, dass kaum noch eine klare Zuordnung an die unterschiedlichen Instrumente und Stimmen möglich ist. (ACT, 11/45:29) us

TURA YA MOYA HUKO NA HUKO

Alles andere als leichte Kost bescheren Tura Ya Moya, die seit 1988 als Multimedia-Kollektiv von Kopenhagen aus zugange sind. Nichts für auf Eingängigkeit gebürstete Ohren! Kreativköpfe sind Multi-Instrumentalist Udo Erdenreich (Ziguri) und die Sängerin/Klarinettistin/ Keyboarderin Karen Thastum. Avantgardistische, experimentelle Kreationen verbinden sich mit Ambient, Ethno (inklusive Inuit), Trance und Fusion zu einer ganz eigenen World-Music-Symbiose. Atmosphärische Stimmungen entfalten sich, mal schleichen sich kurze melodische Momente ein, oft lange instrumental angelegt – eher kontemplativ wirkend. In jedem Fall herausfordernd, übliche Hörgewohnheiten sollte man bei HUKO NA HUKO beiseiteschieben. Das Ganze wirkt in sich geschlossen, auch wenn ältere Aufnahmen und Kompositionen integriert sind. (Sireena, 19/78:09) pro

Music from the 60s to the 80s

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& 01.10.2019 02.10.2019 04.10.2019 07.10.2019 09.10.2019 10.10.2019 12.10.2019

HAMBURG NEURUPPIN WEIMAR MÜNCHEN AALEN NÜRNBERG DRESDEN

CANNED HEAT 50th ANNIVERSARY TOUR 28.09.2019 29.09.2019 06.10.2019 11.10.2019

FREILASSING HELMBRECHTS SOLD OUT! BONN BAD SOODEN ALLENDORF

TEN YEARS AFTER 50th ANNIVERSARY TOUR 28.09.2019 05.10.2019 06.10.2019 07.11.2019 09.11.2019 16.11.2019 22.11.2019 23.11.2019 30.11.2019 06.12.2019 09.01.2020 10.01.2020 11.01.2020

SOLD OUT! HELMBRECHTS BONN SINDELFINGEN AUGSBURG WERDAU MEMMINGEN ÜBACH-PALENBERG AMSTERDAM REMCHINGEN KEHL ASCHAFFENBURG LEIPZIG AFFALTER

im zweiten Gesangstitel Nico Suave für HipHop-Akzente sorgt. Die Instrumentals sind abwechslungsreich aufgebaut, spielen mit Stimmungen und Schattierungen, ohne dabei verkopft zu klingen. Knackige Bläsersoli, E-Gitarrenexkursionen und spacige Keyboardausflüge sorgen für Abwechslung. In kürzeren Songs bringt die Band ihre Vorzüge am effektivsten auf den Punkt (“Phoenix” und “Vortex”). Dass die Truppe 2017 den Future Sounds Jazzpreis gewonnen hat, kann man nachvollziehen. (Unit, 9/57:45) rg

CANNED HEAT & TEN YEARS AFTER

auf CINEMA SCENES noch Bass und Schlagzeug dabei, konzentriert sich das österreichisch-kroatische Duo nun wieder auf das pure Musizieren ohne Rhythmusgruppe. Mit zehn Eigenkompositionen bewegt man sich weiterhin im Spannungsfeld von Kammermusik, Tango und Musette, klingt einmal melancholisch, dann groovt man mit perkussiven Elementen. Südamerikanische Melodien treffen auf abendländische Kunstmusik, dabei darf es auch zart impressionistisch klingen, bevor virtuose Improvisationen den Takt vorgeben. Musik für intime Momente. (ACT, 10/46:14) rg

OF WOODSTOCK

MOTHER’S FINEST 09.11.2019 MERZIG

ZEPPELIN’S RESURRECTION

16.11.2019 06.12.2019 08.12.2019 14.12.2019 03.04.2020 04.04.2020 08.04.2019 11.04.2020 16.04.2020 17.04.2020 18.04.2020

DRESDEN BARBY CH-PRATTELN RASTATT COTTBUS BERLIN NÜRNBERG BENSHEIM MÜNCHEN LEIPZIG ERFURT

TOMMY EMMANUEL 13.11.2019 14.11.2019 16.11.2019 17.11.2019 18.11.2019 19.11.2019 20.11.2019 22.11.2019 23.11.2019

REGENSBURG DRESDEN HANNOVER BERGHEIM BESTWIG ESSEN FULDA BAD AIBLING A-WEIZ

Playing Classic Deep Purple

IAN PAICE (D E E P P U R P L E )

feat. Purpendicular

05.11.2019 06.11.2019 11.11.2019 14.11.2019 15.11.2019 16.11.2019 17.11.2019 18.11.2019 22.11.2019 23.11.2019

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KURZVORSTELLUNGEN SERATONES POWER

Nach dem Debüt GET GONE ist POWER nun das zweite Album der Seratones. Aufregender Soul, geprägt von AJ Haynes durchdringender Stimme, alles angelehnt an einen Vintage-Motown-Sound. Das ist schön warm wie in “Lie To My Face”, hoffnungslos verzweifelt wie in “Over You” und schmerzhaft langsam wie in “Crossfire”. Wenn die Seratones bei den Arrangements experimentieren, sind sie unschlag- und unverwechselbar. (New West, 10/33:17) jp

DEAD SOUTH SUGAR & JOY

Bluegrass ohne Fiddle? Kein Problem für The Dead South aus der kanadischen Provinz Saskatchewan. Mit Gitarre, Banjo, Mandoline und Cello errang das Quartett zunächst in Europa erste Erfolge, doch zwischenzeitlich weiß man auch in der Heimat ihre ganz eigene Art von Bluegrass zu schätzen. Kraftvolle Songs mit Punk-Attitude, ausgefeiltes Saitenspiel und mehrstimmiger Gesang, so macht SUGAR & JOY unglaublich Laune! (Devilduck, 13/40:31) us

WALLIS BIRD WOMAN

Gestärkt vom Erfolg ihrer ersten beiden Alben hat die irische Songwriterin Wallis Bird nun für ihr drittes Werk selbst die Produktion übernommen. Geschichte ist auch der intime und karge Sound ihres Debüts, musikalisch weitaus vielschichtiger platziert sie nun ihre Themen. So punktet sie auf WOMAN nicht nur mit kraftvollerer Stimme, sondern auch mit Versatzstücken aus Soul, Blues und Electronica. Anspieltipp: die Vorabsingle “Brutal Honesty”, die ihrem Namen alle Ehre macht. (Mount Silver, 11/36:09) us

DAVID ROSE

THE NEW YORK SESSION

Auch 80 Jahre nach Bennett & Sinatra verlieben sich junge New Yorker Sänger in das American Songbook – neben Rodgers & Harts “Manhattan” findet der aus Deutschland stammende Rose BroadwayTitel, die nicht von Rod Stewart und Diana Krall verbraten wurden, etwa Quincy Jones‘ elegantes “Stay With Me” oder Noel Cowards “Someday I’ll Find You”. Lässig-lakonisch. (Herzog, 11/42:35) utw

RAILS

CANCEL THE SUN

Kami Thompson ist die Tochter des britischen Folk-Rock-Sängers Richard Thompson und von Linda Thompson, mit Ehemann James Walbourne gründete sie The Rails. CANCEL THE SUN ist deren dritte CD, und auch darauf wird die ganze Pracht des Folk Rock geboten. Die Band verzichtet auf die ganz großen Bögen und schöpft zum allergrößten Teil aus der TraSeite

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GoodTimes 5/2019

dition der Volksmusik – ohne allzu heimelig zu werden. (Psychonaut, 10/34:02) jp

HEMINA

NIGHT ECHOES

Hemina, die Zweitband von Anubis-Gitarrist Douglas Skene, veröffentlicht ihr viertes Album. Durch den Gesangseinsatz aller Musiker ergibt sich vokale Abwechslung, bis hin zu Harmoniegesängen. Das Quartett liefert einen druckvollen Mix aus synkopiertem, rifflastigem Prog Metal, der durch Keyboardsounds, melodiöse Hooks, wohldosierte Solos sowie auch ruhigere Passagen variiert wird. Kraftvolle, kurzweilige CD. (Eigenpressung, 9/45:48) rg

KIM WILDE ALIENS LIVE

2018 war für die britische Pop-Ikone Kim Wilde ein wichtiges und erfolgreiches Jahr. Nach der Veröffentlichung ihres neuen StudioAlbums HERE COME THE ALIENS folgte gleichnamige Tournee. Dokumentiert wird dies jetzt auf der Doppel-CD ALIENS LIVE. Die Sängerin zeigte sich dabei in Top-Form und bester Stimmung. Neben Klassikern wie “Cambodia” gibt es auch aktuelle Stücke wie “Kandy Krush” und “Pop Don’t Stop”. Alles gekrönt von einem furiosen “Kids In America”. (edel, 10/46:38, 9/41:42) jp

FELIX MEYER & PROJECT ÎLE DIE IM DUNKELN HÖRT MAN DOCH

Felix Meyer gehört in die Gruppe jüngerer Liedermacher wie Max Prosa und Dota Kehr, seine Lieder stehen in der Tradition von Konstantin Wecker und Reinhard Mey. Zusammen mit seiner Band Project Île legt der Sänger nun sein achtes Album vor. Ein luftiger Hauch von französischem Chanson fließt durch die Arrangements, die Texte stimmen nachdenklich und zeigen Haltung. Touché! (SPV, 11/47:11) frs

ANDY CLARK

I LOVE JOYCE MORRIS

Für sein Debütalbum hat Andy Clark die Gardinen an den Fenstern zurückgezogen und lässt jeden in sein Haus schauen. In einem Zimmer spielt seine kleine Tochter, in einem anderen sitzt Clark auf einem großen Sofa und erzählt von zurückliegenden Taten, einen Tag später entdeckt man ihn auf dem Bett liegend, wie er Höhen und Tiefen seines Lebens vorbeiziehen lässt. Clark lässt tief blicken, ohne dass man sich fremdschämen muss. (Greywood, 10/38:24) jp

THIS WINTER MACHINE A TOWER OF CLOCKS

Wer auf melodischen Neo Prog à la frühe Marillion steht, der kann in das zweite Album des seit 2016 bestehenden Quintetts This Winter Machine aus England reinhören. Sanfte Keyboardflächen, atmosphärische Gitarrensoli, Rockballaden, n

Music from the 60s to the 80s

CD-Rezensionen

eingängige Hooklines, dann aber auch flotte, rockige Riffs in bis zu neunminütigen Longsongs werden in einem leider nicht vollends überzeugenden Sound geboten. Noch fehlt die eigene Identität. (Festival, 10/61:01) rg

EKO & VINDA FOLIO THERAPY

Georgien und Großbritannien sind ein gutes Stück voneinander entfernt. Dennoch muss irgendwann die britische New Wave dorthin geschwappt sein, angetrieben von Dream Pop und Shoegaze. Denn genau wie eine Kombination dieser Stile klingt THERAPY von Eko und Vinda Folio, nur, dass die beiden ihre Songs in ihrer Muttersprache Georgisch singen. Dabei ist es die Kombination aus dieser für unsere Ohren fremden Sprache mit musikalischen Mitteln, die man noch bestens aus den 80er Jahren kennt, die den besonderen Reiz dieser Musik ausmacht. (Talitres, 10/39:16) us

SIVAN TALMOR

IMMIGRANTS OF LACE

Die Farbe Gelb steht für Heiterkeit und Optimismus – aber auch für Missgunst und Verrat. Nun sollte man der israelischen Musikerin Sivan Talmor nichts Böses unterstellen, weil das zweifach aufklappbare Album samt Booklet ganz in Gelb gehalten ist. Die Songs zeigen eine zerbrechliche Person, die alle Tiefen und Höhen ihres Lebens, ihrer Person und ihrer Kunst beeindruckend offenlegt. (IMU, 11/45:23) jp

MICHAEL SWEET TEN

Zehntes Studio-Album im Alleingang: Michael Sweet ist ein unermüdlicher Schöpfer. Ob mit Stryper, den Pionieren des christlichen White Metal, ob als Sweet & Lynch – all diesen Alben ist melodischer Heavy Metal auf weltmeisterlichem Niveau gemeinsam. Und natürlich hat sich der Sänger für TEN gehörig ins Zeug gelegt, denn trotz des enormen Outputs des Musikers klingen die zwölf Songs dieses Albums erfrischend. Routine ist nicht herauszuhören. Zu Gast hat Sweet Musiker aus allen Bereichen metallischer Tonkunst – von Whitesnake über Exhorder bis Arch Enemy. (Frontiers, 12/49:46) jub

EMMA FRANK COME BACK

Sparsam instrumentierter Folk, der gerne auch mal in Richtung Jazz oder R&B linst, so klingt COME BACK, das neue Album der nordamerikanischen Musikerin Emma Frank. Mit ihren Liedern über Liebe, Lust, Traurigkeit und Selbstzweifel lässt sie tief in die Seele blicken, Kompromisse oder halbe Sachen scheinen nicht ihr Ding zu sein. Musikalisch setzt sie mit gedämpften Saitenklängen, sanftem Piano und verhuschtem Schlagzeug ihre Akzente, klar im Mittelpunkt ihre betörende Stimme. (Justin Time, 9/31:36) us


KURZVORSTELLUNGEN ALTAMEDA

TIME HASN'T CHANGED YOU

Altameda sind eine dieser Bands, bei denen zwei – noch besser drei – Durchläufe nötig sind, bis man ihnen bedingungslos folgt. Eine Brücke in ihre Soundwelt ist auf der neuen CD “Wish Upon The Weather”, ein Song der seine Wirkung sehr schnell entfaltet. Die kanadische Rockband fügt den 70s FM-Rock und Country Swing zusammen, als ob es keinen Morgen gibt, spätestens nach dem vierten Durchlauf mag man (fast) nichts anderes mehr hören. (Cadence Music, 10/42:39) jp

JENS CARELIUS OPSI

Der Ururgroßvater von Jens Carelius, Fritz Doerrie, war Entomologe und sammelte in 20 Jahren über 50.000 Schmetterlinge, auf seine Erkenntnisse greifen Museen bis heute zurück. Doerrie wurde 101 Jahre alt und hinterließ ein Tagebuch, unter anderem von der Durchquerung Japans zu Fuß. Nachfahre Carelius hat mit dem Soundtrack OPSI seinem Ururgroßvater ein musikalisches Denkmal gesetzt und erzählt auf beindruckende Weise von Einsamkeit, Mut und Ausdauer. (Jansen, 8/42:10) jp

COMET GAIN

FIRERAISERS FOREVER!

Freunde des guten britischen Independent Rock, hört euch mal Comet Gain an. Die Londoner legen nun ihr bereits achtes Album vor, sind aber immer noch ein Geheimtipp. Knalligen Mod-Rock und Punk haben sie ebenso drauf wie düsteren Kraut­ rock (“The Girl With The Melted Mind ...”) oder zuckersüße AmericanaBalladen (“The Godfrey Brothers”). Bei so viel Talent sollte sich endlich auch mehr Erfolg einstellen. (Tapete, 12/44:43) frs

BAD MOUSE ORCHESTRA

PLAYS UKULELE TREASURES FROM THE GOLDEN SWING ERA

Die einen denken an Marilyn Monroe, andere an George Harrison: das BMO legt ein Mini-Album in Mini-Line-up vor: Stefan Pößiger und Charlotte Pelgin an SopranoUkuleles. Sie teilt sich den Gesang mit Gitarrist Peter Jung für ­ Swing/Folk wie Armstrong/Bechets “12th Street Rag”. Ihre kindliche, anrührende Stimme macht “Shine On Harvest Moon” zum scheinbar brandneuen Ohrwurm. (Herzog, 8/27:38) utw

CAAMP

BY AND BY

Was das Besondere an der Musik von Caamp ist? Schwierig zu erklären, denn eigentlich macht dieses Trio aus Ohio nichts anderes als eher sparsam instrumentierten Folk, ab und zu vielleicht noch mit einem Schuss Country dazu. Dass sich die poppigen Melodien unglaublich schnell in Ohrwürmer verwandeln, trägt sicher auch dazu

bei, dass Caamp sich mit ihrem neuen Album BY AND BY im Gepäck zu Lieblingen der Sommerfestivals entwickelten. (Mom + Pop Music, 12/46:32) us

MALENCO

BERRIES FOR THE OLD TOWN

Matthias Tscharner alias Malenco ist Schweizer und macht astreinen Roots Rock mit Blues-, Folk- und Country-Momenten, starkem Gitarrenspiel (elektrisch und akustisch), spannenden Texten, die er in durchweg gute Songs verpackt, deren Anlage von getragen bis groovig treibend reicht. Ungekünstelt, authentisch, stellenweise faszinierend – da ist es nicht mehr weit bis in die Klasse von Landsmann Hank Shizzoe. (Brambus, 10/33:56) pro

JONAH TOLCHIN

FIRES FOR THE COLD

Es sind die kleinen Dinge, die Jonah Tolchin in den Vordergrund stellt, sein neues Album FIRES FOR THE COLD macht da keine Ausnahme. Passend dazu das eher gemächliche Tempo, mit dem er seine Folksongs anrichtet, auch die Arrangements bleiben eher verhalten. Im Gegensatz dazu stehen die Inhalte seiner Lieder, hier zeigt sich der Musiker aus New Jersey als wacher Beobachter seiner Umwelt. Jackson Browne und Rickie Lee Jones unterstützen ihn beim Little-Feat-Cover “Roll Um Easy”, dazu namhafte Musiker wie Greg Leisz (pedalsteel), Fred Tackett (g), Jay Bellerose (dr) und Sara Watkins (voc). (Yep Roc, 10/38:06) us

TAXIWARS

ARTIFICIAL HORION

Ein großes Maß an Experimentierfreude, lange, dunkle, melodische Linien und mit Saxofonist Robin Verheyen ein Musiker, der dem Jazzprojekt TaxiWars von Tom Barman, Frontmann der belgischen IndieBand dEUs, den richtigen Schliff gibt. Mit Bassist Nicolas Thys und Drummer An­toine Pierre ist das weit mehr als Handwerk, Musik, die fantasievolle Früchte für die Zukunft trägt, Musik, die niemanden kalt lässt. (Sdban Ultra, 10/38:35) jp

MOON LETTERS

UNTIL THEY FEEL THE SUN

Aus Seattle kommt diese neue Band, die mit ihrem Debüt UNTIL THEY FEEL THE SUN klassischen Prog Rock im Angebot hat. Ganz bewusst begeben sich die fünf Musiker von Moon Letters auf die Spuren von Bands wie King Crimson, Yes und frühe Genesis, lassen breite Soundsalven auf vertrackte Rhythmik stoßen, vergessen aber über aller instrumentaler Dynamik nicht, dass für gute Musik auch die richtigen Melodien notwendig sind. (Moon Letters, 10/51:18) us

NOORVIK OMISSION

Auch auf ihrem neuen Album OMISSION verbindet die Kölner Band Noorvik sphäGoodTimes 5/2019

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CD-Rezensionen

rische Melodien mit harten Rhythmen. Immer wieder gelingt es ihr, Spannungsbögen aufzubauen, die sich in eruptiven Klängen entladen, immer wieder flicht sie mit ihren Gitarren perlende Zwischenspiele ein, bevor sich dann die Intensität wieder langsam, aber sicher steigert. Ideal für Fans von offenem, experimentellem Rock, auch Freunde von handfestem Prog Rock dürften hier auf ihre Kosten kommen. (Tonzonen, 4/35:58) us

EDISON'S CHILDREN

THE DISTURBANCE FIELDS

Pete Trewavas und Eric Blackwood veröffentlichen ein textlastiges, düsteres Konzeptalbum, welches von Umweltzerstör ung und deren Folgen berichtet. Musikalisch wird dies in einem Neo-Prog-Longsong von 68 Minuten etwas zu lang umgesetzt. Mood-Variationen und elegische, manchmal auch zupackende Gitarrensoli gefallen, es fehlen aber etwas die Kanten. Marillion-Fans, hört rein. (Random Disturbance, 14/67:47) rg

MIU

MODERN RETRO SOUL

Auf einer Doppel-CD präsentiert sich Miu als vielversprechende deutsche Soulsängerin. CD 1 ist „Modern Soul” überschrieben und bietet meist treibende, durchaus auch Pop- und Rock-affine Songs mit modernen urbanen Beats. Die zweite Scheibe „Retro Soul” macht die Motown-Liebe der Hamburger MultiInstrumentalistin hörbar, was aber auch recht modern klingt. Miu, diesen Namen sollte man sich unbedingt merken! (Blue-Eyed Soul, 12/34:11, 13/44:55) pro

LESLEY STEVENS SINNERS

Schnell wird klar, warum namhafte Kollegen wie Jackson Browne, John Fogerty und Joe Walsh sowohl im Studio als auch auf der Bühne auf die Unterstützung von Lesley Stevens setzten. Wenn dann noch das Songwriting und die musikalische Umsetzung so gut gelingen, wie dies bei ihrem neuen Album SINNERS der Fall ist, entsteht eine richtig gute Songsammlung. Wunderbarer Alternative Country, mal in Richtung Cosmic Americana, mal in Richtung Urban Folk pendelnd. (Lyric Land, 10/40:08) us

MICHAELA ANNE DESERT DOVE

Auch wenn es die meisten jungen CountryMusiker nach Nashville zieht, ist Michaela Anne für DESERT DOVE den entgegengesetzten Weg gegangen: Sie zog von der Musikmetropole in Tennessee nach Los Angeles, wo die Produzenten und Mitmusiker Sam Outlaw und Kelly Winrich (Delta Spirit) ihren Songs eine gehörige Dosis Westcoast einimpften. Ohne Frage eine lohnende Reise, die ihr neues Album einerseits modern, andererseits aber auch wunderbar zeitlos klingen lässt. (Yep Roc, 11/40:20) us

Music from the 60s to the 80s

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upon my life Das neue Doppelalbum mit den besten Songs der letzten 20 Jahre, sowie zwei brandneuen Tracks. Insgesamt über zwei Stunden Spielzeit. Erhältlich ab dem 1.11.2019!

KONZERTE 2019 / 2020 18.09.2019 Athen 21.09.2019 Rom 28.09.2019 Rheine 10.10.2019 Pforzheim 11.10.2019 Rastatt 12.10.2019 Lüchow 18.10.2019 Völklingen 19.10.2019 Albstadt 20.10.2019 Bad Säckingen 24.10.2019 Stolpen 25.10.2019 Sondershausen 26.10.2019 Melle 30.10.2019 Schwarzenberg 31.10.2019 Münster 01.11.2019 Hamburg 08.11.2019 Aschaffenburg 09.11.2019 Kaiserslautern 10.11.2019 Stuttgart 15.11.2019 Isernhagen 16.11.2019 Isernhagen 22.11.2019 Siegburg 23.11.2019 Worpswede 29.11.2019 Neuruppin 30.11.2019 Wilhelmshaven 06.12.2019 Bochum 07.12.2019 Leverkusen 13.12.2019 Bochum 14.12.2019 Bonn 21.12.2019 Zoetermeer

21.02.2020 Bern 22.02.2020 Bern 23.02.2020 Knittlingen 27.02.2020 Freiburg 28.02.2020 Freiburg 29.02.2020 Saint-Dié-des-Vosges 12.03.2020 Bünde 13.03.2020 Waldfischbach-Burgalben 14.03.2020 Mörfelden-Walldorf 17.03.2020 Moskau 18.03.2020 St. Petersburg 20.03.2020 Grebenhain-Cainfeld 21.03.2020 Mannheim 26.03.2020 Zella Mehlis 27.03.2020 Kornwestheim 28.03.2020 Nürnberg 03.04.2020 Rostock 04.04.2020 Rostock 05.04.2020 Reichenbach 17.04.2020 Magdeburg 18.04.2020 Salzgitter 23.04.2020 Remscheid 24.04.2020 Weert 25.04.2020 Lößnitz-Affalter 01.05.2020 Hamburg 02.05.2020 Bremen 09.05.2020 Isernhagen 29.05.2020 Schafstedt 30.05.2020 Schafstedt

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DVD & BLU-RAY ROCKETMAN

Elton John ist ein genialer Musiker. Elton John ist aber auch introvertiert, er war alkohol-, kokain- und sexsüchtig. Schon in der ersten Szene von ROCKETMAN, jetzt auf DVD erschienen, passt dieser schillernde Mensch, gespielt von Taron Egerton, so gar nicht in diese farblose Welt. Sein musikalisches Talent bleibt in der Familie lange unentdeckt, auch als der junge Elton am Klavier sitzt und alles ohne Noten nachspielt. Der gefühlskalte Vater liebt zwar auch Musik, mag diese Liebe seinem talentierten Sprössling aber nicht zugestehen. Dabei ist dieser Film, streckenweise mehr Musical als Biografie, so voller Musik, die Elton John der Welt geschenkt hat. Dank der deutschen Untertitel lassen sich alle Texte nachverfolgen, die Elton John auch als genialen Songwriter zeigen. Neben dem Hauptfilm glänzt die DVD mit Special Features wie StudioAufnahmen und Mitsing-Variationen. Außerdem gibt es ein rund siebenminütiges Kapitel „Kreative Vision”, in dem die Entstehung des Films gezeigt wird. Wer bislang kein Fan von Elton John war, wird es nach diesem Film sein. (Panorama, 116 Min. dt. Untertitel) jp

LOOKING FOR LENNON

„Looking For Lennon” ist eine wahre Schatzkammer, und das sowohl für Beatles- als auch für John-Lennon-Fans. Der Dokumentarfilm konzentriert sich auf die frühen Jahre von Lennon, enthält Interviews mit Freunden aus Kindertagen, ehemaligen Bandkollegen und Lehrern, die ihn auf der bewegten Reise zu seinem legendären Status ebenso unterstützten wie auch beeinflussten. Mit Roger Appleton hat ein Kenner der Liverpooler Szene die Regie übernommen, dessen mutige Entscheidung, fast keine Musik von den Beatles aufzunehmen, dem Film letztendlich hilft. Denn so kann er sich ohne verklärendes Beiwerk auf den Zeitraum und die Ereignisse konzentrieren, die Lennon geprägt haben. Fraglos ein höchst intimer Blick auf das frühe Leben eines echten Außenseiters – und umso interessanter zu sehen, wie unterschiedlich er dabei von seiner Umwelt wahrgenommen wurde. (Lighthouse, 93 Min.) us

PRINCE

SIGN 'O' THE TIMES

Mit dem Album SIGN ‘O’ THE TIMES startete Prince­im Jahr 1987 neu durch, seine Begleitband The Revolution war Geschichte, vor allem live setzte die Präsentation dieses Albums neue Maßstäbe. Nach wetterbedingten Absagen von Open-Air-Konzerten in England wurde kurzfristig beschlossen, zwei Shows in Antwerpen und Rotterdam aufzuzeichnen, eine eigene Doku widmet sich der irren Ge-

schichte, wie das Technikteam in gerade mal zwei Tagen die komplette Produktion auf die Beine stellte. Auch technisch dürfte das Paket aus zwei Blu-ray-Discs und zwei DVDs sämtliche Wünsche erfüllen, (außer in Japan und Australien) erscheint der Konzertmitschnitt erstmals auf Blu-ray in Dolby Atmos und Auro-3D, aufwendig in einer Deluxe Edition verpackt, samt 102-minütigem Special („Prince – The Peach & Black Times”), exklusivem Audiokommentar sowie über zwei Stunden Bonusmaterial, das sich hauptsächlich aus Extra-Interviews zusammensetzt. (Turbine, 2 Blu-ray Discs, 2 DVDs, 312 Min.) us

DOORS

THE FINAL CUT

Längst hat die Remas­ ter- und Edel-Editionen-Welle die Filmwelt geflutet. So, wie Tonträger seit Jahrzehnten in multipler Form ausgeschlachtet werden, kann die digitale Revolution auch das bewegte Bild nach vorne bringen. Oliver Stones tief einsteigendes Biopic über Jim Morrison und die Doors von 1991 – damals war noch die VHS-Cassette das vorherrschende Home-Cinema-Medium – gibt es jetzt bild- und tontechnisch überarbeitet. Der im Breitwandformat 2,35:1 aufgezeichnete Film mit Val Klimer als drogen- alkoholund selbstsüchtigem Jim Morrison und Meg Ryan als seiner Muse/Geliebten/Frau Pam kommt jetzt endlich auch im Heimkino in absoluter Top-Form. Es gibt auf Ultra HDBlu-ray die Top-Fassung in gegenüber normalem HD vierfacher Auflösung (4k), dazu im Steelbook jede Menge Zusatzmaterial auf weiteren BDs. Für normale Doors-Fans lohnt sich schon die Einzel-BD mit gegenüber früheren Ausgaben wesentlich besserer Farb-Balance. (Arthaus, HD-BD+2 BDs, 3 BDs, BD & DVD; 138 Min.) lbr

DIE TOTEN HOSEN

WEIL DU NUR EINMAL LEBST – DIE TOTEN HOSEN AUF TOUR

Immer klasse, wenn große Bands die Filmemacher auch mal hinter die Kulissen schauen lassen. Cordula Kablitz-Post und Paul Dugdale haben die Toten Hosen für WEIL DU NUR EINMAL LEBST – DIE TOTEN HOSEN AUF TOUR einige Monate lang begleitet, zeigen, wie nahe Triumph und Tragödie beieinanderliegen. Eben noch im von jubelnden Mengen entfachten Freudentaumel, kurz darauf schweigende Ratlosigkeit, wie es nach dem Hörsturz von Frontmann Campino weitergehen soll. Aber auch die kleinen, allzu menschlichen Dinge bekommen in dieser Doku ihren Raum: Warum nicht mal das Kamerateam anschnauzen, wenn man gerade keinen Bock auf öffentliche Zurschaustellung hat? Insgesamt gelingt es der Doku, einen guten Eindruck davon zu vermitteln, wie es auf einer Hosen-Tour zugeht, wie das Seite

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GoodTimes 5/2019

Rezensionen Bandgefüge funktioniert und wie wichtig dafür die Menschen im Hintergrund sind – und dass man sich am Ende mehr Musik gewünscht hätte, lässt sich locker mit dem Genuss der letzten Liveplatte kompensieren. (Warner, 124 Min.) us

WISHBONE ASH

LIVE AT ROCKPALAST 1976

Die ersten Bilder und Töne lassen Schlimmes befürchten: verschwommene, unscharfe Totale von oben auf die Bühne, dazu ein breiiger Sound. Und das beim „Rockpalast”? Selbst eingedenk der Tatsache, dass Wishbone Ash am 1.12.1976 in der Sporthalle Köln auf der Bühne standen, die Aufnahmen also über 40 Jahre alt sind. Doch keine Angst, beide Faktoren werden schnell besser, kann man die Twingitarren-Duelle von Andy Powell und Laurie Wisefield (beide in Top-Form) nicht nur bei den Bandklassikern genießen, die laute Snare im treibenden Schlagzeug Steve Uptons goutieren und Martin Turner auf den vier Basssaiten bewundern. Was insgesamt einen roheren Sound ergab als bei der drei Jahre vorher erschienen LP LIVE DATES – wie die Band überhaupt einen Tick hard-rockiger, teil auch proggiger zugange war. Und als einer, der nicht unbedingt auf Ewigsolos steht: Die hier reißen mit. (MiG, 95 Min., CD: 7/44:03, 6/47:35) pro

HELLOWEEN UNITED ALIVE

Das ist geballte Metal-Power: Als 3-CD- und/oder 3-DVD- sowie 5-LP-Vinylbox bieten Helloween, die Pioniere des Melodic Speed Metal, UNITED ALIVE an – und überzeugen in jeder Ausführung. Dokumentiert ist so die „Pumpkins United World Tour” 2018. Bei der standen erstmals seit 1993 die maßgeblichen „Kürbisköpfe” wieder gemeinsam auf der Bühne, also Kai Hansen (g/ voc), Michael Kiske (voc), Michael Weikath (g) und Markus Grosskopf (b) – und legten, wie hier dokumentiert, mitreißende Auftritte in Wacken, Madrid und Sao Paulo hin. Die DVDs bieten reichlich Hintergrundmaterial, ein halbstündiges Interview, Comics, Infos über die LED-Lightshow und mehr. Dafür braucht man reichlich Zeit, um zu schauen und zu verdauen. Optisch ein Augenschmaus und musikalisch über alle Zweifel erhaben. (Nuclear Blast, 3 DVD, 3 CD, 5 LP) pro

KATARINA PEJAK, INA FORSMAN, ALLY VENABLE BLUES CARAVAN 2019

Wo Tom Ruf sie immer nur herzaubert, die Frauen, die den von Männer dominierten Blues-Rock aufmischen? In diesem Jahr schickte er die texanische Gitarristin Ally Venable, die serbische Pianistin Katarina Pejak und die finnische Sängerin Ina Forsman mit dem Blues Caravan auf musikalische Reisen. n

Music from the 60s to the 80s

Und das Trio (plus Elijah Owings/dr und Roger Inniss/b) wusste am 15. Februar im Koblenzer Café Hahn zu beeindrucken. Pejak brachte eine dezent jazzige Note ein (intensiv: Janis Joplins “Turtle Blues”) – schön, dass auf der DVD die Pause nicht rausgeschnitten wurde, als Venable ihre Gitarre vor Pejaks “Roads That Cross” noch geschwind stimmte. Die Texanerin sorgte dann kraftvoll und saitenversiert für die rockige Note, während Forsman eher ruhige, fast traurige Töne anschlug und vor allem mit dem ausdrucksstark vorgetragenen “Miss Mistreated” begeisterte. Die drei harmonierten zudem prächtig, als sie gemeinsam Blues- und Blues-Rock-Klassiker anstimmten. (Ruf, 118 Min., CD: 14/70:29) pro

JOHN LENNON & YOKO ONE ABOVE US ONLY SKY

Diese Blu-ray dürfte absolutes Pflichtprogramm für alle Beatles-Fans werden. Denn der Film mit der wundervollen Zeile aus dem wundervollen Song “Imagine” als Titel zeigt so viel von der Entstehung des dazugehörenden wundervollen Albums, das Ex-Beatle John Lennon 1971 vollendete. Nach den unsäglichen Avantgardescheiben mit seiner Frau Yoko Ono und der musikalisch noch nicht überzeugenden PLASTIC ONO BAND hatte ein sichtbar genesener Lennon die Songs für IMAGINE in Angriff genommen. 2018 erschien die Grammygekürte Dokumentation „Gimme Some Truth” restauriert auf BD und DVD, es gibt die Filmcollage „Imagine” von Lennon und Ono – und jetzt eben ABOVE US ONLY SKY. Mit viel Material aus den Studios, mit George Harrison, Klaus Voormann, Nicky Hopkins, Jim Gordon, mit Kommentaren von Sohn Julian Lennon und vielen Zeitgenossen. Aber vor allem die Privataufnahmen aus und in Lennons Anwesen Tittenhurst Park rühren an. (Eagle, DVD, BD, Digital, 113 Min.) lbr

JOE LOUIS WALKER VIVA LAS VEGAS LIVE

Mit Las-Vegas-Glamour hatte die Show von Blues-Veteran Joe Louis Walker am 2.8.2018 in der Boulder Station wenig am Hut. Vielmehr bluesrockte Walker richtig schön groovy ohne großen optischen Schnickschnack. Aber auch traditionellen Slow Blues hat der Maestro immer noch bestens drauf, man lausche nur mal “Sugar Mama”. Walker war bestens bei Stimme, spielte inspirierte wie leidenschaftliche Solos, für die er Szenenapplaus erhielt – und auf der DVD sieht man, wie der höchst vitale 69-Jährige sich mit seiner Harp ins Publikum begab. Seine Liebe zu Gospel und Soul fand natürlich ebenfalls ihren Niederschlag, und “Like This Way”, geschrieben von Fleetwood Macs Danny Kirwan, bildete schließlich ein würdiges Finale, dem noch ein Interview und eine „Behind the Scenes”Slideshow folgen. (Cleopatra, DVD 83 Min., CD: 10/79:57) pro


IN FULL FLIGHT Boxset featuring 4 CDs and 1 DVD (region free). 5 discs packaged individually in deluxe minigatefold digipaks. 70 remastered tracks across 4 CDs charting the career of The Yardbirds.

REPUK1364

1966

V296

• 17 newly remastered recordings • Featuring live performances from French TV Music Hall De France, the Sanremo Music Festival and the NME Poll Winners Concert • Also includes 10 rare mono studio recordings including Keith Relf solo recordings, commercials and more • Pressed on translucent orange vinyl • Includes 12” insert with liner notes by Chris Welch

1967

• The Yardbirds live in 1967 – the legendary English rock group featuring seminal performances by Jimmy Page • 12 newly remastered performances live from the Stockholm Concert Hall, Sweden and German TV show Beat! Beat! Beat! • 180g orange and black marbled vinyl plus liner notes by Chris Welch

V293

Dazed And Confused: The Yardbirds in ‘68

V261

• Remastered archival recordings pressed on 180g white vinyl • Seminal performances by Jimmy Page on tracks such as ‘Dazed And Confused’ and ‘White Summer’ • Limited edition DVD features the fully restored footage of the Yardbirds live on French TV • Also includes a 2-page, 12” inch insert with liner notes by Chris Welch • All tracks mono, DVD region free

V199

• 34 remastered performances across 2 LPs • Track selection and introduction by Yardbird Jim McCarty with quotes from Paul Samwell-Smith in the authoritative sleeve notes • Rare archive recordings featuring performances by Jeff Beck and Jimmy Page • Includes live ‘in-session’ recordings of tracks such as ‘For Your Love’, ‘Heart Full Of Soul’ and ‘Dazed And Confused’

Live At The BBC: 1965-1968

Live At The BBC Volume 2

V306

• 30 remastered tracks across 2 LPs including rare off-air recordings • Featuring seminal performances by Eric Clapton, Jeff Beck & Jimmy Page • Includes 4-page insert with liner notes by Mike Stax and contributions from original members Paul Samwell-Smith and Jim McCarty

www.repertoirerecords.com


Von Michael Fuchs-Gamböck

Lang leben die 80er! Erik De Ridder trägt seit langem eine Vision in seinem Herzen. Und diese Vision hat er im Sommer einmal mehr in die Realität umgesetzt. Der 51-jährige Belgier ist Hauptorganisator und Veranstalter-Zampano des W-Festivals, auch W-Fest genannt. Rund 80 Acts waren zwischen dem 15. und 18.8. auf drei Bühnen zu erleben. Zelebriert wurden beinahe ausschließlich die Achtziger und ihre ganz eigenen akustischen Errungenschaften. So trafen alte Helden" wie The " Stranglers, Nik Kershaw, Lene Lovich oder The Human League auf neue Heroen" " wie Blutengel, Escape With Romeo oder Astrasonic. Allesamt verbunden durch den Geist eines Jahrzehnts, das musikalisch immer wieder schmählich unterschätzt wird. 2019 fand das Festival zum sechsten Mal in Folge statt, zum ersten Mal war der Veranstaltungsort Waregem, eine 30.000-Einwohner-Stadt nahe der französischen Grenze. Angemietet hatten Erik De Ridder und sein Team ein Gelände, in dessen Mittelpunkt eine renovierte riesige Fabrikhalle steht. In deren Zentrum wiederum befinden sich zwei gewaltige Bühnen direkt nebeneinander („Synth Scene" und „Wave Cave" genannt), auf der sich die Acts jeweils eine Stunde lang austoben können. Während die eine Lokalität von einem Vorhang verdeckt ist, gibt es auf der anderen die Action. Und umgekehrt. Perfekte Organisation, denn dadurch entfallen quälend lange Umbaupausen. Unter freiem Himmel, direkt neben der Indoor-Halle, steht zudem eine weitere Bühne, auf der die nicht ganz so bekannten Acts ihre musikalischen Spuren hinterlassen. Spielzeit ist täglich zwischen zwölf Uhr mittags und ein Uhr in der Nacht. Für das wuselige dreiköpfige GoodTimes-Team war es die erste Begegnung mit diesem ungewöhnlichen Event. Natürlich konnten nicht alle Künstler in Augenschein genommen werden, also hat man sich auf etwa ein Viertel beschränkt: die am meis­ ten GoodTimes-kompatiblen. Während man eher skeptisch angereist Michael Fuchs-Gamböck, Andrea und ist, von wegen der bangen Frage: Fabian Leibfried waren für GoodTimes in Belgien „Bringen es die meist 60- bis 70-jährigen Künstler noch?", kehrte man nach vier Tagen mit der geradezu euphorischen Erkenntnis zurück: „Wir kommen wieder zwischen dem 21. und 24. Mai 2020, zum nächsten W-Fest!"

DONNERSTAG Das Wetter ist all die Zeit über auf angenehme Art und Weise äußerst durchwachsen. Nicht zu heiß, nicht zu kalt, gelegentlich ein erfrischender kleiner Schauer, der sich nicht lange hält. Kein Wunder, dass sich das bunte Seite

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GoodTimes 5/2019

Publikum, bestehend aus Gothic-Schwarzkitteln und grell tätowierten/ gepiercten Hardcore-Freaks, aus gemütlichen „ganz normalen" Älteren und SM-Fetischisten plus vielen „Freaks" mehr, völlig begeistert zeigt vom KlimaGott und seiner offensichtlichen Wertschätzung des Festivalsounds. The Blow Monkeys um ihren charismatischen Frontmann Dr. Robert wecken die Gemeinde kurz vor 17 Uhr mit einer kernigen Funk-Soul-Pop-Melange auf. Der Bass erinnert an Mark King von Level 42, das geschmeidig-treibende Saxofon an Spandau Ballet. Wave-Klänge mit gehörig Bums! Auch der nachfolgende Act The Cassandra Complex stammt aus Groß­b ritannien, fühlt sich aber härteren Tönen verpflichtet. In den 80er und frühen 90er Jahren gehörte Stranglers die Formation um Rodney Orpheus zu den Aushängeschildern der sogenannten Electronic Body Music-Bewegung um Front 242, Skinny Puppy oder Nitzer Ebb. Und auch heute noch huldigt der „Komplex" schroffen elektronischen Tönen, gepaart mit der sonoren Grabesstimme eines Ian Curtis, weil das Organ von Orpheus geradezu gespenstisch danach klingt. Wiederauferstehung von Joy Division? Ian McCulloch, Rampensau der Liverpooler Formation Echo & The Bunnymen, besitzt nach wie vor das Talent fürs große Drama. Das schmächtige Persönchen ist eine Art Reinkarnation von Jim Morrison, dessen zerbrechliche Version. Wie die Gruppe ganz allgemein an The Doors erinnert. Doch auch Velvet Underground und U2 schimmern durch. Ähnlich grimmig geht es beim letzten Act des Eröffnungstages zu: The Stranglers um die treibende Kraft Jean-Jacques Burnel knüppeln sich durch einige neue Stücke, die nicht ganz das Wilde, Aufrührerische, vor allem Verstörende der (Punk-) Klassiker besitzen. Aber dann kommen sie eben doch, die sägend-scharfen Gitarrenriffs und der schaurigschöne Gesang der Geister von einst: "Nice 'N' Sleazy", "Golden Brown", "Skin Deep". Ein über 40 Jahre altes Wave-Energiemonster, das bis heute prächtig funktioniert. n

Music from the 60s to the 80s

Ian McCulloch


FREITAG Der zweite Tag steht, zumindest für die nicht wenigen Anhänger unter den Besuchern, die sich für eher moderate Wave-Klänge begeistern, ganz im Zeichen von drei Großmeistern dieser Bewegung. Die spielen, lediglich unterbrochen vom belgischen The Cure-Verschnitt Siglo XX, direkt hintereinander. So dass der Beobachter den direkten Vergleich anstellen kann. Los geht's mit dem freundlichen Nik Kershaw. Der Brite liefert ein mehr als sympathisches Programm ab, gelegentlich ein wenig brav. Die drei großen Hits des Mannes, "I Won’t Let The Sun Go Down On Me", "The Riddle" und schließlich "Wouldn’t It Be Good", entfalten nach wie vor ihren eigenen Zauber. Euphorischer Applaus, denn diese Klassiker haben bis heute dem Zahn der Zeit standgehalten. Nur das Cover von David Bowies "Scary Mons­ters" wäre nicht zwingend notwendig gewesen, zu harmlos. Aus ganz anderem Holz ist Howard Jones geschnitzt. Er ist musikalisch wesentlich stärker als sein Vorgänger in der Gegenwart angekommen. Was daran festzumachen ist, dass er sein Set mit gleich vier Stücken aus dem aktuellen

SONNTAG Die Fehlfarben präsentieren sich – und ihre NDW-Klassiker, die nie mit der Neuen Deutschen Welle zu tun hatten – ab 18 Uhr unter freiem Himmel: "Das war vor Jahren", "Paul ist tot" sowie die Allzeithymne "Ein Jahr Nik Kershaw (Es geht voran)". Dazu im Programm die nicht minder schneidenden, prägnanten Songs der jüngeren Vergangenheit. Die Zeit bleibt stehen, im besten Sinne des Wortes. China Crisis aus England sind vermutlich die romantischsten unter den New Romantics. Ihre größten Hits wie "Wishful Thinking" oder "Christian" aus den

New Model Army

Howard Jones

Werk TRANSFORM startet. Die werden vom immer hysterischer werdenden Publikum (beinahe) genauso ekstatisch abgefeiert wie die Klassiker aus längst vergangener Zeit. Doch als das schmale Männchen mit "Hide And Seek", "New Song" oder "What Is Love?" an den Start geht, gibt es kein Halten mehr. Jones samt vierköpfiger Band ernten minutenlange im Stehen dargebrachte Ovationen.

Jaz Coleman (Killing Joke)

Fotos: © NikMa Verlag / Andrea & Fabian Leibfried

­ harismatisch ist der Killing-Joke-Sänger wie eh und je, seine Stimme grollt und C rollt, bevorzugt wütend, zumindest auf die ganze Welt, wenn nicht auf mehr. Ganz anders The Human League, diese Wegbereiter der britischen ElektroPop-Musik. Schon mit der AOR-Hymne "Mirror Man" dreht das Trio das Emotionssegel in eine ganz andere Richtung: sympathisch, ohne beliebig zu klingen, ohne aggressiven Unterton. Wie auch immer, Killing Joke wie The Human League begeistern, weil sie beide ihrer ureigenen Vision von einst auch 2019 treu bleiben.

Tony Hadley

Mitt-80ern funktionieren nach wie vor prächtig, erinnern an den mittleren Bowie oder gelegentlich Supertramp. Da hauen New Model Army um Raubein-Frontmann Justin Sullivan ganz anders rein, man hört den Urgesteinen des politischen Agit-Rock ihre ungestümen Punkwurzeln an. Doch trotz des hochgradigen Energieschubs – so richtig will der Funke nicht überspringen.

Human League

Lene Lovich

Bleibt als Ausklang Tony Hadley, einst Sänger der inzwischen legendären englischen New-Romantic-Formation Spandau Ballet. Ob der geschniegelte Beau, optisch zwischen Dean Martin und David Hasselhoff angesiedelt, speziell das Gothic-Publikum überzeugen kann, bleibt die spannende Frage. Sie darf dann mit einem lauten „Ja!" beantwortet werden. Denn der Hüne zieht alle Register seines Könnens: unvergleichliches Charisma, Smartness plus eine Ausnahmestimme von einer Grandezza, die an einen Pop-Caruso erinnert. Dazu noch die Klassiker. "True", "Gold", "Through The Barricades". Schweiß, (Herz-)Blut und Tränen allerorten. Warum muss diese Nacht zu Ende gehen …?

Und schließlich noch der wundervolle Jimmy Somerville, samt elfköpfigem MiniOrchester. Der bekennende Homosexuelle aus Glasgow zelebriert mit seinen AllTime-Klassikern wie "Why?", "Never Can Say Goodbye", "Don’t Leave Me This Way" oder "Smalltown Boy" eine Atmosphäre von ganz großem, gerne glamourösem Entertainment. Die Zuschauer liegen sich in den Armen, jauchzen, schluchzen, tanzen ekstatisch. Kein Halten mehr. Fazit: Laut Veranstaltungsbüro haben rund 32.000 Zuschauer das Festival besucht. Organisator Erik De Ridder ist mit dieser Zahl hochzufrieden, sie animiert unbedingt zum Weitermachen. Gönnen wir dem agilen Belgier das Schlusswort: „Es ist faszinierend, dass Leute zwischen SAMSTAG 20 und 70 bei uns zusammenkommen. Wer hätte gedacht, dass Lene Lovich sie noch drauf hat, diese Alle verbunden in dem Geist, dass sie weltfernen Kiekser und Krächzer, die vor allem ihren größten Jimmy auf ungewöhnliche Klänge stehen, die Hit "Bird Song" geprägt haben? Doch die 70-Jährige aus Detroit Somerville jenseits des Mainstreams zu Hause sind. mit den monströsen Perücken steht bestens im stimmlichen Saft. Sie Total umwerfend!" Dem bleibt nichts hinzuzufügen ist nach wie vor die Hohepriesterin der bizarr-romantischen Dunkelheit. außer dem Slogan fürs kommende Jahr: „Take Us In Ähnlich bizarr kommt auch Jaz Coleman daher, allein schon optisch: Er präsenYour Heart & Mind – See You Next Year!" tiert sich diabolisch mit weiß geschminktem Gesicht und langem schwarzem Haar. GoodTimes 5/2019

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KONZERTBERICHTE Zeltspektakel

Winterbach, 16.–22. Juli 2019

Acht Tage Glückseligkeit

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L­ aBrassBanda spielten zuerst zwei Stunden im Zelt und jammten anschließend noch weitere zwei Stunden im Biergarten davor, zeitweise mit Musikern der örtlichen Blaskapelle. Mit Dream Theater kam dann wieder ein internationales Schwergewicht zum Einsatz, hatte diese Band doch in den 80er Jahren den Musikstil Prog Metal maßgeblich mit auf den Weg gebracht. eine Mixtur aus Härte und Komplexität, die nur funktioniert, wenn diese Songs von echten Könnern vorgetragen werden. Besonders deutlich konnte man das bei "The Dance Of Eternity" hören, wenn eingängige Passagen in einem Bogen in kontrolliertes Chaos geführt werden, kurze Gesangspassagen das Grundthema wieder aufgreifen, um erneut mit wechselnden Soloparts zu kompliziertem Rhythmus harte Metallriffs anzuschlagen. Das Ganze ist anspruchsvoll und nicht immer leicht zu verdauen. Die Fans von Dream Theater waren begeistert. Einziger Wermutstropfen war die kurze Spielzeit von 90 Minuten, sind Dream Theater doch bekannt für oft dreistündige Konzerte. Einen Tag später fand sich ein völlig anderes Publikum bei ganz anderen Künstlern ein. Gerhard Polt und die Well-Brüder präsentierHigh South ten einen Kabarettabend, teils politisch, teils bayerisch, teils gesellschaftskritisch, jedenfalls sehr unterhaltsam und sehr lustig. Zum Abschlusstag war dann Soul angesagt. Zum Auftakt spielte Walter Weathers, ehemals 15 Jahre Saxofonist bei James Brown, mit seiner zehnköpfigen Begleitband Soulund Funk-Klassiker im Stile einer Revue. Somit war das Publikum bereits sehr gut auf Joss Stone eingestimmt. Schon als sie die Bühne betrat, nahm sie das Publikum sofort für sich ein. Ihre sympathische Art und Joss Stone ihr heiteres Gemüt überbrückten die Distanz zu ihren Fans. Mit ihrer kräftigen, angenehmen Soulstimme präsentierte sie ein Set aus 15 Songs. Ihre Begleitband unterstützte sie dabei gefühlvoll und unaufdringlich und wurde immer wieder in die Show einbezogen. Joss Stone wiederum tänzelte leichtfüßig und lachend zu "The Chokin' Kind", "I Put A Spell On You" oder bei der Zugabe "Right To Be Wrong" über die Bühne und beendete würdevoll dieses elfte Zeltspektakel. In zwei Jahren werden die Mitglieder der Kultur­ initiative Winterbach wieder mit enormem Engagement ein vielschichtiges Programm auf die Beine stellen, und GoodTimes wird dabei sein. Dream Theater Text: Frank Witzelmaier © Frank Witzelmaier

© Frank Witzelmaier

© Frank Witzelmaier

© Willi Kuper

Im Zweijahresrhythmus steht im schwäbischen Winterbach das Zeltspektakel auf dem Programm. Eine schlagkräftige Truppe ehrenamtlicher Helfer stellt dann ein achttägiges Fes­tival mit einem umfassenden Programm auf die Beine. Nur durch die beispiellose Hilfe von 536 Helfern sind dann auch die humanen Preise möglich. Und auch wenn die Künstlergagen ständig steigen und zum Teil in astronomische Höhen wachsen, gelang es den Winterbachern wieder, tolle Künstler zu engagieren. Den Auftakt machte die hierzulande noch weitgehend unbekannte US-Band John Fogerty High South in der Tradition von CS&N oder der Byrds und mit hervorragendem mehrstimmigem Gesang eroberte das Quartett die Herzen des Publikums. Im Anschluss kam Roger Hodgson, die einstmalige Stimme von Supertramp, auf die Bühne. Locker, freundlich und gut gelaunt begrüßte er seine Fans: Sie mögen in den nächsten zwei Stunden ihre Sorgen doch draußen vor dem Zelt lassen. Die Setlist war gespickt mit nahezu allen Supertramp-Hits, von denen "Even In The Quietest Moments", "School" und "Breakfast In America" besonders gut ankamen – er streute lediglich drei Songs von seinen Soloplatten ein. Durchhänger gab es bei Hodgson an diesem Abend keine. Tags darauf spielte sich John Fogerty­ energiegeladen durch die Hits von Creedence Clearwater Revival, wie "Travelin' Band", "Bad Moon Rising" oder "Proud Mary", um nur einige zu nennen. Natürlich brachte er auch Songs von seinen Soloplatten, bei denen "Rockin' All Over The World" nicht fehlen durfte – und er nahm sich immerhin zehn Coverversionen wie "Good Golly Miss Molly", "With A Little Help From My Friends" oder "Long Tall Sally" vor, was angesichts der Menge eigener Hits doch erstaunte. Die Show war kraftvoll und kurzweilig, der 74-Jährige sprintete auf der Bühne ständig von links nach rechts und wieder zurück, ohne außer Atem zu geraten. Offensichtlich machte ihm der Auftritt selbst so viel Freude, dass er einen zweiten Zugabenblock spielte, mit dem niemand gerechnet hatte. Dabei störte es ihn auch nicht, dass die Lichter schon eingeschaltet waren. Vom Veranstalter verabschiedete er sich mit den Worten: „Ich liebe Winterbach." Für stilistische Vielfalt sorgten an den folgenden Tagen LaBrassBanda (Ska, Reggae, Brass), Die­ter Thomas Kuhn (Schlager) und Jan Delay & Disco No. 1 (HipHop, Soul, Dance). Auch bei diesen Konzerten war das Publikum begeistert, das natürlich aus Fans des jeweiligen Acts bestand.

© Frank Witzelmaier

Roger Hodgson

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GoodTimes 5/2019

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Music from the 60s to the 80s


Ballroom Hamburg Allstars

Garlstedt, Leckebusch-Studio, 2. August 2019

Würdiger Abschluss einer Allstars-Ära

Cross-Art-Records hatte im August zum Ehrentag von Labelinhaber Siegfried Zaft zu einem ganz besonderen Abend geladen, in dessen Verlauf die unterschiedlichsten Acts auftraten. LedZep-Drummer Frank Alpers und George Meier (spielte u.a. bei den Rattles, Cravinkel, Wolfsmond sowie mit Inga Rumpf und Udo Lindenberg bei Atlantis) performten als Duo das "Hotel California" der Eagles neu. Anschließend folgte das zweite Konzert von Scorpions-Mitgründer Wolfgang Dziony und den Ballroom Hamburg Allstars (BHA) nach längerer Krankheitspause. Es sollte, wie sich später herausstellte, zugleich das letzte der langjährigen BHA-Formation sein. Das merkte man dem Quintett während seines eineinhalbstündigen Abschiedskonzertes jedoch nicht an. Sänger Jörn Schomacker rockte, inspiriert sicher auch von den alten Aufnahmegeräten des ehemaligen Studiobesitzers Mike Leckebusch, mit Basser Jörg Schöttker bis auf die Tanzfläche vor der Bühne, um die gute alte Schule des traditionellen Hard Rocks wieder aufleben zu lassen, während Lothar Kosbü links am Bühnenrand seine mit Leuchtdioden verzierte Leadgitarre bearbeitete. Rechts agierte unaufgeregt Rhythmusgitarrist Franz Gottwald, der vorweg solo mit einem Flamenco-Set den musikalischen Reigen eröffnet hatte.

Über allem thronte jedoch der Schlagzeug-Drive von Wolfgang Dziony. Der hatte 1965 mit Rudolf Schenker die Scorpions gegründet, diese jedoch nach der Veröffentlichung des Debüts LONESOME CROW 1973 verlassen. Aus ungefähr jener Ära stammte dann auch ein Großteil der Songs. Hard-Rock-Klassiker wie "Whiskey In The Jar" (Thin Lizzy) bzw. "Wishing Well" (Free) mischten sich mit Songs der Scorpions. Den Höhepunkt der Show bildete eine Interpretation von Black Sabbaths "Paranoid". Demnächst werden die BHA um Dziony und Gottwald wahrscheinlich u.a. mit dem Ex-ScorpionsBassisten Lothar Heimberg (spielte ebenfalls auf LONESOME CROW) auftreten. Doch das war zum Zeitpunkt des Gigs noch Zukunftsmusik. Als der "Ballroom Blitz" (von The Sweet) durch die legendären Räume fegte, lebten sowohl Band als auch die tanzenden Besucher(innen) vollends im Hier und Jetzt. Dies war kein Konzert, sondern eine kleine Zeitreise! Zum Ausklang des gelungenen Events performte Floy (Ex-Culture Beat, jetzt Floy & The Messengers), und Cross-Art-Records-Künstlerin Mia Ohlsen bot maritime Stimmung mit deutschen Songs. Text & Fotos: Ralf G. Poppe

Michael Kiwanuka

Stuttgart, Im Wizemann, 9. August 2019

Soul und Rock ohne falsche Retro-Patina

Michael Kiwanuka ist noch jung an Jahren, aber er klingt schon jetzt nach den großen Legenden seines Genres. Weit in die Sechziger und Siebziger zurück reicht seine Musik – der 32-Jährige ist ein Soul-Man vom Feinsten, der den Sound von Altmeistern wie Otis Redding, Al Green oder Bill Withers im Blut hat. Aber noch viel mehr als das: Der Brite ugandischer Herkunft versteht sich vorzüglich auch auf die Rockmusik jener Ära, seine Tasten- und Saitenklänge zitieren Hendrix und Pink F ­loyd gleichermaßen. Alles zusammen macht ihn zu einer der spannendsten Persönlichkeiten der aktuellen Qualitätsmusik – nachzuhören auch beim Konzert im Stuttgarter Wizemann. Zumal dieser Industriekomplex aus den 1930er Jahren, 2015 zum Event- und Kulturzentrum umgebaut, Kiwanuka um Längen besser steht als vor zwei Jahren der nüchterne und außerdem bestuhlte Betonriegel der Carl-Benz-Arena, den selbst dieser beseelte Musiker bei seinem bis dato letzten Gastspiel in der Schwabenmetropole vergeblich mit Atmosphäre aufzuladen versuchte. Viel besser funktioniert seine Musik im ausverkauften Wizemann: Von Beginn an zeigen sich der Chef und seine sechsköpfige Band in bester Spiellaune und spannen mit psychedelischen Gitarrenriffs und schlanken Fills, warmem Bass, fetter Orgel, luftigen bis voluminösen Drumbeats sowie scharf züngelnden Hi-Hats den Bogen von Classic Soul über Blues bis zu Funk- und Psychedelic-Rock und sogar Country – wie in einer beinahe schmerzhaft intensiven Coverversion von Bobby Wrights "Blood Of An American". Und immer GoodTimes 5/2019

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wieder sorgen zwei stimmstarke Begleitsängerinnen für zusätzlichen Vokalglanz und reizvolle Kontraste zu Kiwanukas herb-süßem Bariton. Mit "One More Night", einem der stärksten Songs vom 2016er Album LOVE & HATE, groovt der Abend vom Start weg auf hohem Niveau. Es folgen Highlights wie "Black Man In A White World" mit flottem Handclap-Rhythmus und das bittersüße "Tell Me A Tale", zwischendrin gibt es mit "You Ain't The Problem" und "Money" zwei Kostproben aus dem in Kürze erscheinenden dritten Album KIWANUKA. Gespielt wird all das völlig klischeefrei – mit der aufgesetzten Retro-Patina vieler Kollegen hat Kiwanuka nicht das Geringste am Hut. Im Zugabenblock wabert beim großartigen "Cold Little Heart" und zum Finale bei "Love & Hate" schließlich gar der Geist von Pink Floyd durch die Halle – hier lauscht auch das im balladesken Mittelteil des Abends etwas plapperhafte schwäbische Publikum ehrfurchtsvoll ergriffen. Er werde definitiv wieder zurück nach Stuttgart kommen, verabschiedet sich Kiwanuka nach 100 großartigen Minuten von den 1300 Fans – und die freuen sich schon jetzt auf ein Wiederhören. Denn es sind Musiker wie Michael Kiwanuka, die dem Soul der Gegenwart Substanz und Tiefgang einhauchen und dieses Genre davor bewahren, zum musikalischen Vintage-Möbel, zum reinen klanglichen Einrichtungsgegenstand zu verkommen. Text: Christof Hammer, Foto: Holger Berg

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KONZERTBERICHTE Rock Of Ages

Seebronn, 26.–28. Juli 2019

Happy Family

Zum 14. Mal hat nun schon das „Rock Of Ages"-Festival in Seebronn bei Rottenburg stattgefunden, mit einer eigens auf der grünen Wiese errichteten Konzertarena mit angeschlossenem Campingplatz. Alles sehr gemütlich und auf Familientauglichkeit ausgelegt. Zum Auftakt am Freitagabend stand ein reines Hard-Rock-Programm auf der Agenda. Als Opener heizten King Zebra und Killcode ordentlich ein, ehe die aus Seattle, USA, gekommenen Queensrÿche als erste namhaftere Band mit ihrem geradlinigen Hard Rock für viel Unterhaltungsspaß sorgten. Im Anschluss legten die australischen Veteranen Rose Tattoo mit unbändiger Kraft und Spielfreude noch eine Schippe drauf, wobei sich eine gewisse Ähnlichkeit zu ­AC/DC­ nicht leugnen ließ – aber das ist ja nichts Neues. So ganz nachvollziehbar

strumentalist, der schon mit zahlreichen Rockgrößen wie Little Steven zusammengearbeitet hat, brachte den kurzzeitig etwas schläfrigen Nachmittag wieder in Schwung. Anfängliche technische Probleme meisterte er gekonnt und feuerte das Publikum auf seine sympathische Art an. Obwohl dieser Künstler mit dem charismatischen Aussehen und tollen eigenen Songs vielen Besuchern unbekannt gewesen war. Extrabreit bescherten im Anschluss einen Stilwechsel, ging es doch zurück in die 80er Jahre zur Neuen Deutschen Welle. Etwas aus dem Fokus gerückt, sorgen „die Breiten" live immer noch für Partystimmung, und bei "Für mich soll’s rote Rosen regnen" oder "Hurra, hurra, die Schule brennt" grölten die Fans denn auch lauthals mit. Über den einstigen Smokie-Sänger Chris Norman hatte es im

Queensrÿche

Rose Tattoo

Saxon

Vorfeld reichlich Diskussionen erscheint es auch nach diesem gegeben, ob er den überhaupt Gig nicht, dass Rose Tattoo ins „Rock Of Ages"-Line-up immer unterschätzt wurden passe. Und dann funktionierte und hier nie den ganz großes hervorragend, als Norman en Durchbruch geschafft auf der Bühne stand. Plötzlich haben. Anyway, die Truppe tauchten in der ersten Reihe um Sänger Gary „Angry" Anseine Fans mit auf Plakaten derson sorgte für allerbeste geschriebenen LiebesbekunStimmung. Kurz vor Ende des Bap dungen auf, und der ProtaSets zog ein Gewitter über gonist schöpfte aus einem Seebronn auf. Heftige Blitze riesigen Fundus von Hits, was und Starkregen mit Hagel er natürlich auch professionell machten eine Fortsetzung des Extrabreit Chris Norman tat. Das Set war gelungen, Konzerts unmöglich. Der Aufseine Begleitband kompetent. tritt von Uriah Heep fiel dem Als Anheizer für den HeadliUnwetter komplett zum Opfer ner Saxon an diesem Abend und konnte auch am Folgetag taugte er allerdings nicht. Es nicht nachgeholt werden. Verwar schon ein grandioser Stilanstalter Horst Franz bat um mix. Aber wiederum wechselVerständnis. Die Sicherheit te das Publikum in den ersten aller Festivalbesucher, Bands Reihen durch. Die Saxon-Fans und Helfer gehe vor. kamen nach vorne, headbanAm Samstag war der Ärger gend feierten sie die Heavyverflogen, und jeder hoffte Metal-Ikonen aus Yorkshire. nur noch auf ein Ende der Die machten genau das, was Wetterkapriolen. Und so kam sie am besten können und es auch, lediglich einige kurAxxis jeder erwartete: Sie ließen es Bap ze Regengüsse kamen noch ordentlich krachen. Mit ihrer Hymne "Crusader" und Songs wie "Heavy Metal vom Himmel, die der guten Laune aber nicht mehr schaden konnten. Mit CrekThunder" beschallten sie die etwa 5000 Fans. Mit "Princess Of The Night" enko und Vanish eröffneten zwei Bands aus der Region den Samstag mit ordentdete dann ein bemerkenswerter Konzerttag. lichem Rock. Die aus Schweden stammenden Crazy Lixx heizten dann vor allem Nach dem Familienprogramm am Sonntag spielten Axxis ihren sehr melodiösen dem weiblichen Publikum kräftig ein. Gekreische war bei jeder Interaktion Hard Rock. Sänger Bernhard Weiß führte souverän und stimmgewaltig durch die der Gitarristen zu hören, wie man es eigentlich nur von Teenie-Konzerten Setlist. Als er spontan ein kleines Mädchen auf die Bühne holte, war die Begeiskennt. Jedenfalls war auf der Bühne mächtig Action mit melodiösem wie Spaß terung im Publikum groß. Ebenfalls in Seebronn live aufgetreten sind Bap (siehe machendem Hard Rock. Mit FM folgte eine AOR-Band aus England um Sänger hierzu auch den Livebericht auf der gegenüberliegenden Seite). Steve Overland, die ihr Set routiniert und eher farblos abspulte. Was sich mit Text & Fotos: Frank Witzelmaier dem Auftritt von Jean Beauvoir änderte. Der aus Chicago stammende Multi-InSeite

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Lieder am See

Spalt, 3. Juli 2019

Ruhestörung im Outback

Das Motto dieses Festivals hört sich an wie die Nachmittagsveranstaltung eines örtlichen Gesangsvereins irgendwo im ländlichen Raum. Tiefe Provinz trifft es auch, aber Classic Rock in ordentlicher Lautstärke ist am malerischen Brombachsee vor den Toren Nürnbergs möglich, ohne andere zu stören. Als Opener standen Black Tape Lion aus Regensburg auf der Bühne, eine junge Band, die schon mal für Stimmung sorgte. Mother's Finest, einst als eine der heißesten Funk-Rock-Bands Joyce gefeiert, heizten zur Baby Jean" frühen Mittagszeit mit " Kennedy ordentlich Schmackes (Mother's Finest) noch deftiger ein. Ihren Durchbruch hatten sie 1978 bei der „Rockpalast"Nacht dank ihrer unschlagbaren Livequalitäten gefeiert, und diese Befähigung stellten sie gut 40 Jahre später einmal mehr unter Beweis. Für eine wuchtige Version ihres größten Hits "Baby Love" ließen sie sich natürlich feiern. Mit Fischer-Z­ folgte eine einstige New-Wave-Truppe, die den Schwung erst mal wieder abbremste. Mit Popund Reggae-Rhythmen schaukelte sich die Musik gemütlich zur besten Kaffeestunde in die Ohren der Fans. Bei ihrem größten Erfolg "Marliese" kam sogar etwas Stimmung auf. Danach hatten 10cc leichtes Spiel. Mit Graham Gouldman, dem letzten verbliebenen Gründungsmitglied, spielte das Quintett seine in verschiedenen Stilen beheimateten Hits. "Dreadlock Holiday", "Rubber Bullets" oder die Mega-Ballade "I'm Not In Love" waren Garanten für beste Unterhaltung, klasse vorgetragen. Jeder kannte diese Songs, und so nahm die Stimmung wieder Fahrt auf. Mit Gotthard betrat dann das Classic-Rock-Schwergewicht aus der Schweiz die Bühne. Ganz im Stile ihrer zuletzt erschienenen Live-CD DEFROSTED 2 wurde auch

The Sound of Images

am Brombachsee ein Konzert unplugged gegeben. Wobei Gotthard mit der Art der Darbietung die Grenzen in Richtung „elektrisches Konzert" verschoben. Sie bewegten sich irgendwie zwischen den Welten. Nic Maeder und seine acht Mitstreiter rockten kräftig los, und die Stimmung war von Anfang an großartig. Genügend Hits hat die inzwischen seit 27 Jahren bestehende Formation im Gepäck. Ihre Klassiker wie "Starlight" oder "Anytime Anywhere", eher ruhiger gespielt, oder rockig wie "Mountain Mama" oder "Lift U Up" begeisterten die Besucher. Mit "Smoke On The Water" Fischer-Z Wolfgang Niedecken huldig­ten sie in der Zugabe ihrem großen Vorbild Deep Purple. Mit Bap folgte der Headliner. Genau genommen ist es Wolfgang Niedecken mit acht Begleitmusikern, die mit den klassischen Bap aus den 70er und 80er Jahren nichts mehr gemein haben. Der Qualität und der Stimmung des Konzerts tat dies aber keinen Abbruch. In zwei Stunden spielten die Kölner sich durch die einzelnen Schaffensperioden von Niedecken. Alle Songs waren bestens bekannt und wurden mit der Unterstützung von drei Bläsern frisch und lebendig angestimmt. Bemerkenswert war das klare Statement gegen Rechts. Mit "Widderlich", "Kristallnaach" und 10cc "Arsch huh, Zäng ussenander" teilte Niedecken den wiederer­starkten Populisten seine Ansichten einmal mehr deutlich mit – und die Menge goutierte es. Niedecken demonstrierte, wie gut er es drauf hat, die Fans live zu verzaubern, und so passte es, dass er bei seiner letzten Zugabe "Do kanns zaubre" spielte, bevor die Band mit "Jraaduss" das Konzert und einen gelungenen Festivaltag beendete. Text & Fotos: Frank Witzelmaier

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TOURNEEN, FESTIVALS & SHOWS

Von Jens-Uwe Berndt

Wenngleich es in den 60er Jahren in Deutschland musikalisch durchaus turbulent zuging und sich vielerorts Beat- und Rock-Kapellen etablierten, die erfolgreich waren, hat sich aus dieser Zeit fast niemand bis ins Heute retten können. Eine der ganz wenigen Ausnahmen ist Achim Reichel. TeenieStar bei den Rattles, innovativ mit Wonderland und Machines, einzigartig und unverwechselbar als Solok ünstle r. Und nachdem er jüngst mit psychedelischer Experimental­ musik unterwegs war und seine Machines-Zeit Revue passieren ließ, präsentiert der Norddeutsche auf seiner aktuellen Tour ausschließlich die großen und außergewöhnlichsten Momente seiner solo eingespielten Alben. Die aktuelle Werkschau DAS BESTE soll dabei Leitfaden sein. Natürlich ist Rockmusik die Basis aller Reichel-Produkte, ausgefahrene Wege ließ er aber nie zu. Der Sänger und Gitarrist interpretier-

23.10. – 19.11.2019 te Shantys, vertonte alte deutsche Balladen, tauchte mal tief in den Blues ein oder kokettierte mit dem Pop. Ob "Aloha Heja He" oder "Nis Randers", ob "Fliegende Pferde" oder "Am besten du gehst" – bei Achim Reichel treffen musikalische Welten aufeinander, die der Musiker mit seiner Persönlichkeit zu einem Markenzeichen verschmelzen lässt. Reichel erfand in allen seinen Phasen erstaunliche Melodien, auf denen er oft berührende, manchmal nachdenkliche und auch witzige Geschichten erzählte. Das Publikum dankte es ihm mit einem ungebrochenen Interesse, so dass der Musiker auch mit seinen 75 Jahren immer noch vor vollen Häusern spielen kann. Achim Reichel verspricht, auf seiner Herbsttour zupacken zu wollen. Auch deshalb stehen außer ihm mit Nils Hoffmann und Nils Tuxen noch zwei weitere Gitarristen auf der Bühne. Zusätzlich verspricht der Musiker Überraschungen.

Fischer-Z SWIMMING IN THUNDER­ STORMS, im August erschienen, ist der Fixpunkt, an dem Fischer-Z die Jubiläumsüberschrift „40 Jahre erfolgreiche Albumgeschichte" festmachen. Die neue Platte wird als persönlich, politisch, leidenschaftlich beschrieben. Darin blickt der Fischer-Z-Kopf John Watts auf das aktuelle politische Weltgeschehen und kommentiert es aus einem linksliberalen Blickwinkel. Auf der bevorstehenden Tournee soll SWIMMING umfassend vorgestellt werden. Ende der 70er Jahre sorgten Fischer-Z mit Songs wie "The Worker", "Room Service" oder "So Long" für Aufsehen. Erste große Erfolge stellten sich mit den LPs WORLD SALAD (1979), GOING DEAF FOR A LIVING (1980) und RED SKIES OVER PARADISE (1981) ein. Danach wandelte sich das musikalische Gewand der Band, wurde sie weltmusikalischer. Zwar spielte dabei

23.10. – 7.11.2019 die komplette Umbesetzung der Gruppe eine Rolle, John Watts blieb aber in allen Phasen die treibende Kraft hinter Kompositionen und Botschaften. Wie zum Beispiel auch Mitte der 90er Jahre, als Fischer-Z ihre dunkle Seite ausloteten. Das Album ETHER von 2002 entstand mit den unterschiedlichsten Musikern auf einer Reise durch Europa und wurde in New York fertiggestellt. Parallel dazu wurde ein Roadmovie veröffentlicht. Seit einigen Jahren sind Watts und seine Mitstreiter extrem produktiv. 2016 erschien THIS IS MY UNIVERSE, 2017 kam mit BUILDING BRIDGES dann bereits das 20. Studio-Album heraus, und jetzt sind Fischer-Z schon wieder mit einer Platte am Start. Betrachtet man das Sendungsbewusstsein des Sängers und Gitarristen John Watts, könnte man meinen, die aktuelle politische Lage verlangt es einfach, dass er am Ball bleibt und seinen Senf dazugibt. Seite

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Lisa Stansfield Im 30. Jahr nach dem Erscheinen ihres Solodebüts AFFECTION ist die SoulPop-Sängerin Lisa Stansfield auch wieder in Deutschland unterwegs. AFFECTION enthielt gleich ihren Welthit "This Is The Right Time". Der wird auf den Konzerten, die im Herbst anstehen, logischerweise mit dabei sein. Allerdings wird die Britin aus allen sich anschließenden sieben Alben ebenfalls Stücke zum Besten geben, um dem Jubiläumsgedanken Rechnung zu tragen. Und weil es sich durchaus lohnt, den Fans auch eher selten Gehörtes – aber qualitativ auf keinen Fall Geringeres – in Bühnenversionen vorzustellen. Dafür hat die Sängerin eine neunköpfige Band im Rücken. Schon vor eineinhalb Jahren, als Stansfield Deutschland beehrte, sollen laut Konzertagentur die Liveshows ruckzuck ausverkauft gewesen sein. Und glaubt man medialen Rezensionen ihrer da-

18.11. – 2.12.2019 maligen Auftritte, war die Wirkung immens: Eine gut aufgelegte Sängerin mit enormer Stimmbrillanz und einer beeindruckenden Songauswahl habe es verstanden, ihr Publikum schon nach wenigen Minuten aus den Sitzen zu reißen. Warum die Britin, die bei ihrem Start vor 30 Jahren dem White-Soul-Genre neue Nuancen hinzufügte, sich ausgerechnet auf diesem musikalischen Terrain so sicher fühlt, dürfte durchaus etwas mit ihren Vorbildern zu tun haben. Denn die benennt sie mit Barry White, Diana Ross und Marvin Gaye. Nicht nur musikalisch war Stansfield damals eine Überraschung, auch Outfit, Frisur und Image hoben die Frau von bisherigen Protagonisten der Stilrichtung ab. Übrigens wird das Konzert von Lisa Stansfield in Mainz am 1. Dezember nicht wie überall zu lesen in der Rheingoldhalle stattfinden. Aus technischen Gründen wird es in die Halle 45 verlegt.

Chris De Burgh & Band Es gibt echt ein paar Namen, die für Rockfans rote Tücher sind. Die haben solch einen „verdorbenen" Klang, dass man sich nicht einmal mit deren Schaffen auseinandersetzen will. Chris De Burgh gehörte definitiv dazu. Ein biederer, zu kurz geratener Mann mit schütterem Haar und Silberblick in unpassenden Klamotten sang "The Lady In Red". Das war das Bild, das De Burgh 1986 abgab – und das Urteil war gefällt. Allerdings hatte der Ire bis dato bereits zahlreiche Alben veröffentlicht, die mit Songs der unterschiedlichs­ ten Stilrichtungen bestückt waren. Zusammengehalten wurde das Schaffen De Burghs von Harmonien, die ins Ohr gingen, jedoch nie in den Verdacht gerieten, vordergründig für simple Gemüter erfunden worden zu sein. Allein die komplexen Texte, die sich unter anderem auch mit historischen Ereignissen befassten, waren n

Music from the 60s to the 80s

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es wert, sich damit näher auseinanderzusetzen. Jetzt ist der Mann in Deutschland unterwegs und spielt gleich mal zwei Alben vollständig: INTO THE LIGHT (1986) mit besagtem "Lady In Red", das nun mal sein größter Single-Erfolg war, und MOONFLEET & OTHER STORIES (2010), bei dem es sich um ein Konzeptwerk handelt. Zwar gehört es mittlerweile seit ein paar Jahren zum guten Ton, den Fans als Besonderheit ganze Alben zu präsentieren, um zum Teil noch nie live gespielten Songs eine neues Gewicht zu geben, für Chris De Burgh selbst ist diese Verfahrensweise aber Neuland. Die Auswahl der beiden Platten ist nicht etwa Willkür. INTO THE LIGHT ist mit Abstand das am besten verkaufte Album in De Burghs gesamter Karriere, und MOONFLEET soll ihm nach eigener Aussage bisher am meis­ ten Freude bereitet haben. Eine interessante Konstellation.

© Pressefotos

Achim Reichel


Suzi Quatro Mit NO CONTROL ein neues Album auf dem Markt, mit Steamhammer eine neue Plattenfirma im Rücken und ein gut laufender Vorverkauf für ihre Herbst-Tournee in Deutschland – für Suzi Quatro läuft es derzeit blendend. Die kleine Bassistin mit der sirenenartigen Stimme ist der Beweis dafür, dass es für betagte Künstler, die ihre hohe Zeit in den 70er Jahren hatten, Sinn macht, sich nicht auf verwelkten Lorbeeren auszuruhen. Mit NO CONTROL bewies die einstige GlamRock-Ikone einmal mehr, dass sie eine ernst zu nehmende Rockmusikerin ist, was ihre treuesten Fans längst wussten – was jetzt aber auch manch einem anderen aufgefallen sein könnte, der Suzi Quatro bisher bestenfalls mit "If You Can't Give Me Love" oder "48 Crash" in Verbindung brachte. Es wird eine Wonne sein, die alten Gassenhauer wieder einmal live präsentiert zu bekommen, aber ihre Anhänger werden sich zusätzlich riesig

22.9.2019 – 15.12.2020 darauf freuen, das neue Material in der Bühnenversion erleben zu dürfen. Viele Protagonisten der GlamRock-Ära haben nicht überdauert. Sweet sind mit Andy Scott wohl der bekannteste Name aus jener Zeit, dem man heute noch Relevanz beimisst. Auch Suzi Quatro hat über die Jahrzehnte immer wieder versucht, Fuß zu fassen, so richtig Spuren hinterließ das aber nicht. Jetzt hat es gesessen. Nicht nur die Qualität der Songs – die sie unter anderem mit ihrem Sohn aus erster Ehe schrieb – stimmt, auch die Reaktion des Rockpublikums passt, denn das Album verkaufte sich bisher vortrefflich. Bleibt die Frage, wie die 69-Jährige sich bei den Shows präsentieren will, denn die Zeiten knallenger Lederanzüge und ausgeflippter Verrenkungen dürften vorbei sein: Zeugen aktueller LiveAuftritte bescheinigen der Dame eine vor Energie strotzende Darbietung.

Rock'n'Roll Dream Tour Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille. Und einige werden diese Form der Erinnerung garantiert gruselig finden. Allerdings kann man sich der Faszination nicht entziehen, längst verstorbene Musiker live auf der Bühne sehen zu können. Die Hologramm-Technik macht es möglich. Roy Orbison war auf diese Art schon unterwegs und versetzte zigtausende Musikfans in Erstaunen. Jetzt gesellt sich ein imaginärer Buddy Holly hinzu, und beide sind beim DeutschlandAbstecher der „Rock'n'Roll Dream Tour" einmalig am 28. Oktober im Essener Colosseum zu sehen. Es ist definitiv ein außergewöhnliches Erlebnis, denn Hologramme haben mittlerweile eine Qualität, dass die Illusion vollkommen ist. Selbst Skeptiker dürften während solch eines Konzerts Mühe haben, die ganze Zeit über den rationalen Gedanken dominieren zu lassen, dass das alles nicht echt ist. Das musikali-

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sche Erbe der beiden Rock'n'Roll-Stars muss man nicht mehr anpreisen. Sie sind längst Legende und wirken mit ihren größten Songs bis heute nach. Ihre Melodien tauchen in Werbeclips, TV-Sendungen, Kinofilmen oder in den Sets unzähliger Bands und Musiker auf. Und auch wenn Orbison und Holly derselben Zeit entstammen, sind sie gegensätzlich. Der eine strebte nach Erfolg mit schönen Liedern für die Ohren der Massen, der andere stand für die rebellische Selbstverwirklichung, die der Rockmusik neue Impulse verlieh. Buddy Holly starb bereits 1959 mit 22 Jahren bei einem Flugzeugabsturz. Zu seinen größten Hits gehören "That'll Be The Day", "Peggy Sue", "I'm Gonna Love You Too", "Rave On" oder "Words Of Love". Roy Orbison verstarb 1988 mit 52 Jahren nach einem Herzinfarkt. Er hatte seine größten Momente mit "Oh, Pretty Woman" und "Only The Lonely". GoodTimes 5/2019

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TOURNEEN, FESTIVALS & SHOWS Stranglers Als in der Post-Punk-Ära davon die Rede war, man möge keinem Punk über 21 (Jahren) trauen, waren The Stranglers sowieso schon davon ausgenommen. Die Briten gehörten zwar zu den stilprägenden Formationen der UK-Szene, wichen musikalisch aber schon sehr früh von dem als Basis geltenden hyperschnellen Brachial-Geknüppel ab. Sie waren die Intellektuellen zwischen all den Arbeiterklas­se-­Jungs. Und so sind The St rangler s heutzutage auch weniger als P u nk-B an d zu verstehen. Vielmehr um­­ fasst das Repertoire der Gruppe die unterschiedlichsten Rock-Spielarten. Selbst vor dem Pop scheute sich die Gruppe nie, und so erreichte sie in den 80er Jahren mit Sachen wie "Golden Brown" oder "Always The Sun" hohe Chartplatzierungen und einen beachtlichen Bekanntheitsgrad im Mainstream. Die drei Deutschlandkonzerte stehen unter keinem speziellen Thema, weshalb die Band einfach ganz unbedarft

6.12. – 8.12.2019 durch ihren Backkatalog wildern kann. Und wie es in der Ankündigung der Konzertagentur heißt, werden neben altem Material und Gassenhauern auch zahlreiche Songs jüngeren Datums gespielt. Mit Jean-Jaques Burnel (voc, bg) ist immer noch ein Gründungsmitglied dabei. Und Dave Greenfield (voc, key) stieß bereits ein Jahr nach der Taufe, nämlich 1975, zur Formation. Der Drum­mer Jet Black, bis vor kurzem immer wieder live dabei, hat aus Altersg rün­ den das Touren beendet: Er ist jetzt 81. Für ihn springt Macaulay ein. Baz Warne (g, voc) gehört seit neun Jahren zur Gruppe. Die Stranglers legten von Anfang an viel Wert darauf, ernst genommen zu werden. Diesen Anspruch haben sie sich bis heute erhalten. Niemand muss eine anbiedernde Nostalgie-Show befürchten. Die Briten strotzen vor Coolness und sind trotz ihres Alters immer noch voller Bühnenenergie.

Tony Carey Auf den fünf Konzerten der „Songs & Stories"-Tour wird der 65-jährige Produzent und Musiker Tony Carey nicht nur sein im April erschienenes neues Album LUCKY US live vorstellen, sondern auch Stücke aus seinem bisherigen Schaffen plus deren Entstehungsgeschichten zum Besten geben. Carey hat viele Betätigungsfelder: Songwriter und Interpret von wunderschönen Liedern wie "Room With A View" oder "A Fine, Fine Day", Produzent von Peter Maffays „Tabaluga und das leuchtende Schweigen" oder Keyboarder von Ritchie Blackmore’s Rainbow in den 70ern. Tony Carey veröffentlichte zahlreiche Soloalben, darunter die extrem erfolgreichen SOME TOUGH CITY (1984) und BLUE HIGHWAY (1985). Über die Jahre produzierte er darüber hinaus Platten von Jimmy Barnes, John Mayall, Chris Thompson, José Carreras, David Knopfler und Milva. Zudem entstand eine Handvoll Alben

11.10. – 20.10.2019 mit seinem Planet P Project, in dem der Multi-Instrumentalist Electro, 80s-Sounds und Progrock vermischte. In diesem Jahr wurde anlässlich seines 50-jährigen Bühnenjubiläums ein knappes Dutzend seiner Alben als Remasters bzw. Remixes neu veröffentlicht. LUCKY US beschreibt sein Label als „gesammeltes Erleben, Verstehen und Können in wundervollen Songs". Es ist ein Album mit Piano und Orchester. „Die Welt um uns herum gerät aus den Fugen", erklärt Tony Carey. „Ich glaube, was wir jetzt brauchen, ist eine warme Decke und Ruhe. Ich neige dazu, in einigermaßen ruhigen Zeiten davor zu warnen, was kommen könnte. Wenn es dann passiert, sprechen die Geschehnisse für sich selbst. Ich muss nicht auch noch von ihnen singen." Carey wird viel von seinem aktuellen musikalischen Verständnis auf die Bühne bringen. Laut Label denke man dabei nicht selten an Jackson Browne oder die Eagles. Seite

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Dido Dido nennt sich eine britische Singer/ Songwriterin, die für drei Konzerte deutsche Konzerthäuser beehrt. Von ihren Eltern vor 47 Jahren auf Dido Florian Cloud de Bounevialle O'Malley Armstrong getauft, startete die Musikerin ihre Karriere Mitte der 90er Jahre. Von ihrem Debütalbum NO ANGEL (1999) verkaufte sie bis heute 21 Millionen Einheiten, was schlichtweg als Senkrechtstart bezeichnet werden kann. Und ihre beiden Singles "Here With Me" und "Thank You" dürften sogar jenen im Ohr sein, die gar nicht wissen, dass deren Interpretin Dido heißt. In das Jahr 2000 fiel dann ihre Mitwirkung an dem Eminem-Song "Stan", was Dido einen weiteren Popularitätsschub verlieh. In die Geschichte eines an seinem Leben verzweifelnden EminemFans wurde "Thank You" eingesampelt. In dem achtminütigen Video spielt sie Stans schwangere Freundin. Die Verkaufszahlen von Didos wei-

Divine Comedy VanderLinde sind eine Band, wie sie so auch gut und gern in den 80er Jahren hätte existieren können. Die Holländer machen entspannten Rock, der sich auch hier und da dezent ins Popmusikalische wagt. Alles ist lo­cker und leicht, die Melodien drücken auf die Frohsinns-Taste im Gehirn. Die Band nannte ihren aktuellen EuropaTrip nach dem 2019er Album „Enter The Circus Live". Und dieses wiederum fuhr tatsächlich beachtliche Kritiken ein. Inklusive einer regulären Liveveröffentlichung ist es das achte der Band, die sich um ihren Sänger, Bassisten und Gitarristen Arjan van der Linde geschart hat. Gegründet wurde die Gruppe aus Groningen 2005. Anfangs offenbarte sie ein Faible für härteren Rock, bevor sie sich mehr und mehr seichteren Gefilden zuwandte. In manchen Publikationen wird das Ganze als Country Rock bezeichnet, könnte n

Music from the 60s to the 80s

18.11. – 20.11.2019 teren Veröffentlichungen waren zwar nicht mehr im Geringsten mit denen ihres Debüts zu vergleichen, der Inhalt gestaltete sich aber weiter sehr hörenswert. In diesem Jahr erschien mit STILL ON MY MIND ihr fünftes Album, das sich mit Platz 3 in den britischen Charts ziemlich gut platzierte. Derzeit ist Dido also unterwegs, das Interesse an ihrem aktuellen Werk weiter zu erhöhen, wenngle ich sie mit Rang sechs in den deutschen A l b u m Charts auch hierzulande eine ziemlich gute Position einfahren konnte. Stilistisch ist Dido mit Singer/ Songwriter unter Umständen etwas zu eng beschrieben. Ihre Musik umfasst Trip Hop, Electro, Pop und moderne Folk-Einflüsse. Im vergangenen Jahr hat die Künstlerin ihre weltweite Tournee begonnen. Es soll die erste seit 15 Jahren sein. Zwischendurch hatte es nur ein paar Festivalauftritte gegeben.

30.10. – 25.10.2019 vermutlich aber eher dem modernen Begriff Americana zugeordnet werden, da die Einflüsse weit reichen. Da gibt es mal einen Ska-Rhythmus, wird an anderer Stelle fast schon karibisches Leichtgefühl vermittelt. Van der Linde beschreibt seine neue Platte darüber hinaus als Brücke zu den 70er und 60er Jahren, habe er doch bewusst die musikalische Nähe zu Crosby, Stills, Nash & Young und den Beatles gesucht. Dass diese Truppe einst Coverver­ sionen von Deep Purple, Van Halen oder AC/DC gezockt haben soll, mag man heute gar nicht mehr glauben. Allerdings hat wohl ein Trip in die Staaten 2008 einiges an den musikalischen Vorlieben des Bandchefs verändert, der mittlerweile auch eine völlig neue Mannschaft am Start hat. Während VanderLinde im Sommer noch ein paar Festivalgigs mitnehmen, bespielen sie ab September vor allem ausgesuchte Clubs.


Temptations Review Die Band, die sich The Temptations Review nennt, setzt im Oktober ihre Deutschland-Tournee fort. Die Gruppe ist mit Hits der Motown-Stars The Temptations unterwegs und wurde um den Lead-Sänger Glenn Leonard herum gestrickt. Er war von 1975 bis 1983 eine der maßgeblichen Stimmen der Vokalgruppe, die bereits seit 1960 existiert. Ihre Hits "My Girl" und "Papa Was A Rollin' Stone" klingen auch in den Ohren jener M u s i k ko n s u ­ menten nach, die nicht sofort wissen, dass sie da gerade The Te m p t a t i o n s hören. Und die haben es wirklich in sich: Soul, Funk, Disco, Rock. Das Repertoire der Musiker ist enorm umfangreich. Und vermutlich gelang es auch nur deshalb, über all die Jahrzehnte in wechselnden Besetzungen Relevanz zu behalten. Und das nicht nur auf der Bühne. Auch Tonträgerproduktionen hielten den Popularitätsgrad der Sänger sehr hoch.

Im „Featuring"-Zusatz sind neben Leonard noch G.C. Cameron und Joe Herndon aufgeführt. Cameron hatte seine wichtigste Zeit in der ersten Hälfte der Siebziger bei einem weiteren Motown-Act, den Sinners. The Temptations trat er 2003 bei. Genau wie Herndon. Dessen Gruppe nannte sich The Spaniels und war ebenfalls in den 70er Jahren am erfolgreichs­ ten. Laut Tourankündigung sollen ein Dutzend Musiker die Bühne bevölkern. Nicht nur, um den Sound der frühen Jahre reproduzieren zu können, sondern auch, um die unter schiedlichen Klangauffas­sungen der 60 Jahre, in denen The Temptations Musik machten, wiederzugeben. Der Einf luss der Vokalgruppe auf andere Künstler ist immens. Besonders im Soul-Bereich kommen Sänger jüngerer Generationen kaum an The Temptations vorbei. Und die betagten Herren wollen beweisen, dass ihnen ihr legendärer Ruf zu Recht vorauseilt.

© Pressefotos

Martin Turner Ex Wishbone Ash Wishbone Ash gehören zu den bedeutendsten Rockbands der Musikgeschichte. Ohne ihr markantes Twin-Leadgitarren-Spiel hätte es einige der wichtigsten Songs von Thin Lizzy oder ganze Alben von Iron Maiden, so wie sie entstanden, gar nicht gegeben. Am nachhaltigsten für die Nachwelt erwies sich das Album ARGUS (1972), das bis heute auch das erfolgreichste der Band blieb. Darauf sind Songs enthalten, die die meisten Rockfans schon bei den ersten Gitar rentönen erkennen: "The King Will Come", "Warrior" oder "Throw Down The Sword". Neben den Wishbone Ash, die mit Gitarrist Andy Powell durchgehend existieren und in unregelmäßiger Abfolge neue Alben veröffentlichen, gibt es seit 2005 einen WishboneAsh-Ableger mit Sänger und Bassist Martin Turner. Anfangs firmierte die Gruppe unter Martin Turner's Wishbone Ash, rechtliche Belange zwangen den Mitbegründer der Band

3.10. – 19.10.2019

23.11. – 1.12.2019

allerdings 2014 dazu, seine LiveAktivitäten unter „Martin Turner plays the music of Wishbone" laufen zu lassen. Seit einiger Zeit ist der Bassist auch als Martin Turner Ex Wishbone Ash unterwegs. Auf der seit 2017 laufenden „The Beauty of Chaos"-Tour spielt Martin Turner mit seinen Mitstreitern das ARGUS-Album vollständig. Für Fans der Band sind die Songs des Albums im Live-Gewand immer wieder ein Erlebnis. Martin Turner hat mit seiner Band in Nuancen zwar eine andere Interpretations­ auffassung als Powells Original. Interessant ist das Ganze aber allemal. Martin Turners Konzerte bestehen ausschließlich aus Klassikern, was manchen Fans ziemlich gut gefällt. Der Basser ist sehr zufrieden mit seiner momentanen künstlerischen Phase. Wie er selbst zu Beginn der Tour sagte, sei er glücklich, für sich den Wishbone-Ash-Sound wiederentdeckt zu haben.

Die einzelnen Termine sind auf umseitig GoodTimes 5/2019 folgenden Seiten gelistet

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Music from the 60s to the 80s

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KONZERTKALENDER präsentiert:

ALICE COOPER* www.kb-k.com

04.11. Frankfurt, Alte Oper 05.11. Siegen, Siegerlandhalle 07.11. Osnabrück, Osnabrückhalle 08.11. Braunschweig, Stadthalle 10.11. Hamburg, O2-World 11.11. Berlin, Admiralspalast 14.11. Bremen, Metropol-Theater 15.11. Hannover, Kuppelsaal 16.11. Magdeburg, Stadthalle 18.11. Halle/S., Händelhalle 19.11. Leipzig, Haus Auensee

DEMON'S EYE 23.09. Hamburg, Barclaycard-Arena 30.09. Leipzig, Arena 01.10. München, Olympiahalle *mit Black Stone Cherry

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ANALOGUES

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04.10. Dortmund, Musiktheater Piano* 05.10. Hannover, Bluesgarage* 25.10. Oldenburg, Cadillac 26.10. Buchholz, Empore 31.10. Augsburg, Spectrum 01.11. Bruchsal, Fabrik 02.11. Siegburg, Kubana 15.11. Bünde, Universum 16.11. Bremen, Meisenfrei 2020: 28.12. Netphen, Dreisbachhalle 29.09. Hannover, 07.02. Solingen, Cobra Theater am Aegi 08.02. Bonn, Harmonie 30.09. Berlin, Admiralspalast 02.10. Bremen, Metropol-Theater 14.02. Erlenbach, Beavers 15.02. Bensheim, 03.10. Hamburg, Musiktheater Rex Barclaycard-Arena 07.10. Essen, Colosseum-Theater 07.03. Unna, Lindenbrauerei 13.03. Rheine, Hypothalamus 10.10. Düsseldorf, Mitsubishi- 14.03. Übach-Palenberg, Outbaix Electric-Halle 20.03. Siegen, Lyz 14.10. München, Circus Krone 27.03. Rastatt, Reithalle 15.10. Stuttgart, Liederhalle 28.03. Delbrück, Stadthalle 16.10. Freiburg, Konzerthaus *mit Doogie White (Ex-Rainbow) 17.10. Frankfurt, Jahrhunderthalle A BEAUTIFUL NOISE

BARCLAY JAMES HARVEST Feat. Les Holroyd

www.barclayjamesharvest.co.uk

Celebrating The Music Of Neil Diamond www.rbk-entertainment.de

17.03. Mannheim, Mozartsaal 18.03. München, Carl-Orff-Saal 19.03. Berlin, Admiralspalast

ELECTRIC MOON

25.10. Willingen, www.electricmoon.de Besuchergastzentrum 26.10. Bremen, Metropol-Theater 27.10. Osnabrück, Rosenhof 29.10. Bochum, Ruhrcongress 30.10. Wissen, Kulturwerk 31.10. Coburg, Congresshaus

CHRIS DE BURGH www.kb-k.com

18.+19.10. Bochum, Zeiss Planetarium

RON EVANS GROUP

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FISCHER-Z

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GURU GURU

www.guru-guru.com

23.10. Hamburg, Große Freiheit 36 24.10. Berlin, Columbia-Theater 25.10. Hannover, Capitol 26.10. Osnabrück, Rosenhof 28.10. München, Backstage 29.10. Stuttgart, Im Wizemann 30.10. Nürnberg, Hirsch 31.10. Bensheim, Musiktheater Rex 02.11. Bremen, Schlachthof 03.11. Köln, Kantine 04.11. Bochum, Zeche 05.11. Aschaffenburg, Colos-Saal 07.11. CH-Rubigen, Mühle Hunziken

FRONTM3N

www.frontm3n.de

Seite

04.10. Remchingen, Löwensaal 05.10. Stuttgart, Laboratorium 18.10. Scharmbeck, Stadthalle 21.11. Ruppertsberg, TSV-Halle 22.11. Koblenz, Jam-Club 23.11. Homburg, Musikpark 05.12. Worms, Das Wormser 06.12. Frankfurt, Nachtleben 07.12. Heidelberg, Karlstorbahnhof

20.09. Reichenbach, Die Halle 21.09. Freiburg, Jazzhaus 22.09. München, Ampere 23.09. Nürnberg, Hirsch 24.09. Köln, Yard Club 25.09. Hamburg, Downtown Bluesclub 26.09. Hannover, Bluesgarage STEVE HACKETT & Band plus 27.09. Berlin, Quasimodo

JETHRO TULL By Ian Anderson www.dmc-music.de

02.12. Augsburg, Parktheater 05.12. Essen, Weststadthalle 12.12. Rastatt, Reithalle 15.12. Würzburg, Posthalle 09.01. Dreieich, Bürgerhaus 10.01. Butzbach, Bürgerhaus 11.01. Greven, Kulturzentrum 12.+13.01. Krefeld, Kulturfabrik 14.01. Köln, Gloria Theater 16.01. Ravensburg, Konzerthaus 17.01. Heidenheim, Konzerthaus 18.01. Offenburg, Reithalle 19.01. Laupheim, Kulturhaus 21.01. Günzburg, Forum am Hofgarten 23.01. Magdeburg, AMO Kulturhaus 24.01. Chemnitz, Stadthalle 25.01. Berlin, Admiralspalast-Theater 26.01. Halle/S., Steintor-Varieté 27.01. Dresden, Kulturpalast 30.01. Mannheim, Capitol 31.01. Stuttgart, Theaterhaus 01.02. Kempten, Kultbox 02.02. Augsburg, Parktheater 07.02. Nürnberg, Kirche Lux 08.02. Zeulenroda-Triebes, Bio-Seehotel 09.02. Menden, Wilhelmshöhe 11.+12.02. Bonn, Haus der Springmaus 14.02. Neubrandenburg, Konzertkirche 15.02. Rostock, Nikolaikirche 16.+17.02. Hamburg, Schmidts Tivoli 19.02. Kiel, Kieler Schloss 20.02. Lübeck, Kolosseum 21.02. Osterholz-Scharmbeck, Stadthalle 22.02. Schwerin, Der Speicher 23.02. Hitzacker, Verdo Kulturzentrum

24.07. Leipzig, Parkbühne

104

n

12.02. Hannover, Pavillon 13.02. Worpswede, Music Hall 14.02. Bensheim, Musiktheater Rex 15.02. Homburg, Musikpark 16.02. Freiburg, Jazzhaus 17.02. Augsburg, Spectrum

SUZI QUATRO

www.suziquatro.com

www.assconcerts.com

www.lcb-online.de

www.rbk-entertainment.de

25.10. Inning, Spectacel 26.10. Habach, Village 15.11. Allach, Podium 16.11. Augsburg, Madhouse 17.03. Fürth, Kofferfabrik 21.03. Oederan, Tenne 22.03. Bremen, Meisenfrei

20.10. Schorndorf, Jazzclub 22.10. Offenbach, KJK 23.10. Altenkirchen, Stadthalle 24.10. Dudenhofen, Festhalle 25.10. Haßfurt, Rathaushalle 26.10. Stuttgart, Laboratorium 27.10. Homburg, Musikpark 01.11. A-Wien, Reigen 02.11. Schwandorf, Felsenkeller 03.11. Idstein, Die Scheuer

JOHN ILLSLEY

Orchester & Chor

GIPSY KINGS 25.10. Freiburg, Sick-Arena 26.10. CH-Zürich, Samsung-Hall 28.10. Ulm, Congress-Centrum 30.10. Stuttgart, Liederhalle 31.10. München, Philharmonie 02.11. Bayreuth, Oberfrankenhalle

25.07. Hamburg, Stadtpark 26.07. Trier, Amphitheater 06.08. Köln, Tanzbrunnen 07.08. Hanau, Amphitheater 08.08. Schwerin, Freilichtbühne

17.+18.04. Wuppertal, Historische Stadthalle

HAMBURG BLUES BAND & FRIENDS www.hamburgbluesband.de

20.09. Joldelund, Guitar-Heroes-Festival 05.10. Forst, Manitu 30.10. Crimmitschau, Theater 31.10. Kirchheim, Bastion 13.12. Melle, Kulturwerkstatt 14.12. Torgau, Kulturbastion 19.12. Berlin, Quasimodo 20.12. Braunschweig, Barnaby's 21.12. Worpswede, Music Hall

LISA STANSFIELD www.kb-k.com

09.10. CH-Basel, Musical-Theater 19.11. Rostock, Stadthalle 20.11. Hamburg, Barclaycard-Arena 22.11. Magdeburg, Stadthalle 23.11. Berlin, Theater am Potsdamer Platz 24.11. Lübeck, Kulturwerft Gollan 29.11. Arnstadt, Bach-Kirche 18.11. Köln, E-Werk 30.11. Frankfurt, 19.11. Ludwigshafen, St. Katharinenkirche Feierabendhaus 21.11. Bremen, Metropol-Theater MANFRED MANN'S EARTH 27.11. Hamburg, BAND Barclaycard-Arena www.dmc-music.de 28.11. Halle/S., Händelhalle 30.11. Berlin, Tempodrom 01.12. Mainz, Rheingoldhalle 02.12. München, Philharmonie

JULIAN SAS

HUNDRED SEVENTY SPLIT

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13.11. Leipzig, Haus Auensee 14.11. Dresden, Alter Schlachthof 15.11. Gotha, Stadthalle 11.12. Singen, Stadthalle 12.12. Heilbronn, Harmonie 13.12. Simmern, Hunsrückhalle 14.12. Monheim, Kulturwerke 16.01. Bad Säckingen, Gloria-Theater 17.01. Mutterstadt, Palatinum 18.01. Ingolstadt, Eventhalle Westpark

02.10. Dorsten, Das Leo 03.10. Neuwied, Bootshaus 04.10. Nürtingen, Kuckucksei 05.10. Kaiserslautern, Irish House 07.10. Heidelberg, Karlstorbahnhof 09.10. Dortmund, OYSTERBAND www.assconcerts.com Musiktheater Piano 10.10. Wuppertal, LCB 11.10. Hannover, Bluesgarage 12.10. Hamburg, Downtown Bluesclub 13.10. Stemwede, Lifehouse 14.10. Schneverdingen, Freizeit- begegnungsstätte 16.10. Pforzheim, Osterfeld 17.10. Schramberg, Heimatfabrik 18.10. Rimsting, Bluesclub 19.10. München, Legend Lounge 10.02. Aschaffenburg, Colos-Saal 11.02. Bochum, Zeche

GoodTimes 5/2019

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22.09. Leipzig, Gewandhaus 28.09. Dortmund, Westfallenhalle 01.10. Reutlingen, Stadthalle 02.10. Kassel, Stadthalle 04.10. Wuppertal, Stadthalle 05.10. Osnabrück, Osnabrückhalle 06.12. Suhl, Congress Centrum 07.12. Heilbronn, Harmonie 13.+18.12. Dresden, Kulturpalast 14.12. Jena, Sparkassen-Arena 15.12. Nürnberg, Löwensaal 26.02. A-Wien, Stadthalle 24.04. Neuruppin, Kulturkirche 25.04. Dessau, Anhalt-Arena 08.08. Mülheim, Schloss Broich 29.08. Rust, Classic Rock Open Air 15.12. Leipzig, Messehalle

Music from the 60s to the 80s

20.09. Fürth, Kofferfabrik 21.09. Stemwede, Life House 22.09. Kiel, Räucherei 23.09. Bremen, Meisenfrei 25.09. Augsburg, Spectrum 26.09. Mannheim, 7er-Club 27.09. Idstein, Scheuer

SAVOY BROWN

www.concertbuero-franken.de

21.09. Nürnberg, Hirsch 22.09. Dortmund, Musiktheater Piano 24.09. München, Backstage


25.09. Regensburg, Leerer Beutel 26.09. A-Wien, Reigen Live 28.09. Metzingen, Hirsch 29.09. Weinheim, Café Central 30.09. Bonn, Harmonie 02.10. Freudenberg, Ducsaal 03.10. Kassel, Theaterstübchen 04.10. Torgau, Kulturbastion 07.10. B-Verviers, Spirit Of 66

20.11. Gießen, Kongresshallen 21.11. Lichtenfels, Stadthalle 26.11. Nürnberg, Hirsch 27.11. Obertraubling, Airport Eventhall

17 HIPPIES PETE YORK'S ROCK & BLUES www.fkpscorpio.com CIRCUS www.dmc-music.de

15.10. Potsdam, Lindenpark 16.10. Magdeburg, Factory 17.10. Kiel, Pumpe 18.10. Worpswede, Music Hall 19.10. Osnabrück, Rosenhof 21.10. Bonn, Harmonie 22.10. Augsburg, Spectrum 23.10. Freiburg, Jazzhaus 24.10. Aschaffenburg, Colos-Saal 25.10. Bensheim, Musiktheater Rex 26.10. Erfurt, HsD 13.11. Konstanz, Kulturladen

TEMPTATIONS REVIEW

www.temptationsofficial.com

STATUS QUO www.kb-k.com

03.10. Ulm, CCU 04.10. Heilbronn, Harmonie 05.10. Würzburg, Mainfrankensäle 06.10. Neunkirchen, Neue Gebläsehalle 09.10. Berlin, Admiralspalast 20.09. CH-Schupfart, Festival 12.10. Bremen, Metropol-Theater 2020: 13.10. Osnabrück, Rosenhof 05.11. Hamburg, Sporthalle 15.10. Essen, Lichtburg 11.11. München, Olympiahalle 15.11. Frankfurt, Jahrhunderthalle 17.10. Wissen, Kulturwerk 18.10. Nürnberg, Löwensaal 17.11. Leipzig, Haus Auensee 18.11. Hannover, Swiss Live Hall 19.10. Ravensburg, Konzerthaus 20.11. Düsseldorf, Mitsubishi- MARTIN TURNER Electric-Halle EX-WISHBONE ASH www.martinturnermusic.com 21.11. Berlin, Max-Schmeling-Halle

29.10. Krefeld, Kulturfabrik 30.10. Hannover, Bluesgarage 31.10. Leipzig, Anker 01.11. Barby, Zum Rautenkranz 03.11. München, Ampere 04.11. Aschaffenburg, Colos-Saal 05.11. Bensheim, Musiktheater Rex 06.11. CH-Pratteln, Z7

FESTIVALS Rocks Meets Classic www.tourneen.com

STRANGLERS

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06.12. Hamburg, Fabrik 07.12. Worpswede, Music Hall 08.12. Berlin, Huxleys Neue Welt

SUPERTRAMP'S ROGER HODGSON www.rogerhodgson.de

05.11. A-Wien, Stadthalle 13.11. Düsseldorf, Mitsubishi- Electric-Halle

SWEET

www.thesweet.com

14.11. Remchingen, Kulturhalle 2020: 14.03. Neuruppin, Kulturkirche 15.03. Cottbus, Stadthalle 06.06. Essen, Lichtburg 21.08. Busdorf, Baltic Open Air 10.07. Würzburg, Posthalle 11.07. Neuleiningen, Burgsommer Open Air 29.08. Rust, Classic Rock Open Air 11.11. Mannheim, MS Connexion Complex 12.11. Duisburg, Steinhof 13.11. Stuttgart, LKA Longhorn 14.11. Laufen, Stadthalle

23.11. Habach, Village 25.11. Köln, Volta 26.11. Bremen, Meisenfrei 27.11. Hamburg, Downtown Bluesclub 29.11. Dortmund, Musiktheater Piano 30.11. Wetzlar, Franzis 01.12. Karlsruhe, Jubez

A-HA

www.prknet.de

12.11. Mannheim, SAP-Arena 13.11. Leipzig, Arena 15.11. Oberhausen, KöPi-Arena 16.11. Bremen, ÖVB-Arena

16.11. Garching, Bürgerhaus 23.11. Halle, Alte Lederfabrik 05.+06.12. Stuttgart, Laboratorium

ARCHIVE

www.archiveofficial.uk

20.09. Essen, Colosseum 21.09. Berlin, Tempodrom 22.09. München, Philharmonie 21.10. Hamburg, Große Freiheit 36 29.10. Leipzig, Werk 2 30.10. Stuttgart, Im Wizemann 31.10. Köln, E-Werk

BRIAN AUGER Feat. Alex Ligertwood

www.tonart-promotions.com

27.09. Rothenburg, Kunst & Kultur Korn 28.09. Lahnstein, Bluesfestival 01.10. Hürth, VO 02.10. B-Verviers, Spirit Of 66 BRYAN ADAMS www.livenation.de 04.10. Dresden, Tante Ju 13.12. CH-Zürich, Hallenstadion 05.10. Stuttgart, Bix Jazzclub 08.10. Kassel, Theaterstübchen AIRBOURNE 09.10. Hamburg, www.livenation.de Downtown Bluesclub 01.11. Leipzig, Haus Auensee 10.10. Hannover, Bluesgarage 03.11. München, Tonhalle 13.10. Münster, Hot Jazz Club 07.11. Berlin, Columbiahalle 15.10. Aschaffenburg, Colos-Saal 09.11. Wiesbaden, Schlachthof 17.10. Bensheim, 10.11. Köln, E-Werk Musiktheater Rex BERNARD ALLISON 19.10. A-Hard, Kammgarn www.bernardallison.com 20.10. Freiburg, Jazzhaus 23.10. Dortmund, 23.10. A-Klagenfurt, Musiktheater Piano Eboard-Museum 24.10. Idstein, Scheuer 23.01. Aschaffenburg, Colos-Saal 26.10. CH-Therwil, Mehrzweckhalle 24.01. Oberhausen, 27.10. CH-Rubigen, Zentrum Altenberg Mühle Hunziken 29.01. Unna, Kühlschiff in der Lindenbrauerei AUSTRALIAN PINK FLOYD

SHOW

ALICE

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www.united-promoters.com

18.+ 19. 03. Frankfurt, Jahrhunderthalle 20.03. Bamberg, Brose-Arena 03.03. Passau, Dreiländerhalle 21.03. Oberhausen, KöPi-Arena 05.03. Kempten, Big-Box 23.03. Berlin, Tempodrom 06.03. CH-Zürich, Hallenstadion MARC AMACHER 25.03. Hannover, Swiss Life Hall STAN WEBB'S CHICKEN www.jazzhausrecords.com 07.03. Nürnberg, Arena26.03. Hamburg, SHACK 18.10. Kaiserslautern, Nürnberger-Versicherung www.concertbuero-franken.de Barclaycard-Arena Blues-Festival 08.03. München, Olympiahalle 27.03. Bremerhaven, Stadthalle 26.10. Torgau, Kulturbastion 10.03. Berlin, Tempodrom 28.03. Lingen, Emsland-Arena 15.11. Köln, Yardclub 11.03. Bamberg, Brose-Arena 30.03. Zwickau, Stadthalle 13.03. Würzburg, s.Oliver-Arena 22.11. CH-Chur, Loucy Eventhall 31.03. Bielefeld, Stadthalle 30.11. CH-Burgdorf, 14.03. Frankfurt, 02.04. Mannheim, SAP-Arena Maison Pierre Jahrhunderthalle 03.04. Stuttgart, Porsche-Arena 15.03. Regensburg, 04.04. Köln, Lanxess-Arena WOLFGANG AMBROS Donau-Arena www.backstage-promotion.de 05.04. Leipzig, Arena 17.03. Neu-Ulm, 10.10. Wendlingen, Zeltspektakel 07.04. München, Zenith 12.10. Dortmund, Ratiopharm-Arena 12.10. Schorndorf, 08.04. Ravensburg, Musiktheater Piano 19.03. Ludwigsburg, MH-Arena Barbara-Künkelin-Halle Oberschwabenhalle 13.10. Berlin, Quasimodo 13.10. Heilbronn, Harmonie 09.04. Erfurt, Messehalle 15.10. Regensburg, Leerer Beutel 20.03. Dresden, Messe Halle 21.03. Ingolstadt, Saturn-Arena 08.11. Kulmbach, Stadthalle 16.10. Nürnberg, Hirsch TOBIAS SAMMET'S u.a. Alice Cooper Robin Zander 09.11. Renningen, Festhalle 17.10. Mühldorf, Haberkasten AVANTASIA (Cheap Trick), Joyce Kennedy Stegwiesen 18.10. Weinheim, Café Central www.tobiassammet.com (Mother's Finest), Danny Bowes 10.11. Baden-Baden, Rantastic 19.10. Ulm, Roxy 13.12. München, Zenith + Luke Morley (Thunder), 05.01. Bad Griesbach, Kursaal 20.10. Lichtentanne, 14.12. Karlsruhe, Robert Hart (Manfred Mann's 13.03. Memmingen, Kulturzentrum Knockout-Festival Earth Band) Bonhoefferhaus 21.10. Erfurt, Museumskeller 15.12. Bochum, Ruhr-Congress 14.03. Landsberg, 22.10. Aschaffenburg, Colos-Saal AXXIS Neuer Stadtsaal Wichtiger Hinweis: www.bottomrow.com WISHBONE ASH 20.03. Erding, Stadthalle Die Veröffentlichung der Kon­ www.assconcerts.com 03.10. Augsburg, Spectrum zerttermine erfolgt ohne ­Gewähr. 21.03. Geiselhöring, Labertalhalle 04.10. Albstadt, Tropi Durch die zweimonat­liche 22.03. Ravensburg, Konzerthaus 05.10. Hamburg, Logo Erschei­nungs­weise von Good­ MILLER ANDERSON BAND 06.10. Saarbrücken, Garage Times muss ein Teil der Termine www.nightshift-agency.de 29.11. Memmingen, Kaminwerk zwei bis drei Monate im Voraus 02.10. Sondershausen, 29.12. Bochum, Zeche erfasst werden. ­Änderungen des Achteckhaus Keller BAROCK Veranstaltungsortes, des Datums 04.10. Bonn, Harmonie www.barock-acdc.com oder Konzertausfälle sind daher 05.10. Melle, Kulturwerkstatt 30.01. Osnabrück, Rosenhof 05.10. Losheim, Eisenbahnhalle möglich. Wir empfehlen ­Ihnen, 06.10. Münster, Hot Jazz Club 31.01. Worpswede, Music Hall 12.10. Leipzig, Hellraiser vor einer ­Anreise den Termin auf 11.10. Hamburg, 03.02. Bonn, Harmonie 13.10. München, Circus Krone der entsprechenden Internet- Downtown Bluesclub 04.02. Regensburg, Alte Mälzerei Seite nochmals zu überprüfen. 19.10. Magdeburg, Alter Theater 13.10. Kassel, Theaterstübchen 05.02. Augsburg, Spectrum 01.11. Frankfurt/O., Messehalle Verans­taltungs­meld­ungen ohne 08.11. Mannheim, 06.02. CH-Pratteln, Z7 09.11. Coesfeld, Fabrik Inter­net­­-Seiten­angaben und Blues im Bahnhof 07.02. Tübingen, Sudhaus 23.11. Wetzlar, Rittal-Arena ohne genauen Ver­an­stal­tungsort 09.11. Fürth, Kofferfabrik 08.02. Konstanz, Kulturladen 07.12. Lammersdorf, Festzelt werden nicht veröffentlicht.

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01.10. Leipzig, Haus Auensee 03.10. Mannheim, Mozartsaal 04.10. München, Circus Krone 05.10. Düsseldorf, Tonhalle

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Music from the 60s to the 80s

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BARONESS

www.livenation.de

22.10. A-Wien, Arena 25.10. Saarbrücken, Garage 26.10. Münster, Sputnikhalle 01.11. Berlin, Mercedes-Benz-Arena* 03.11. Stuttgart, Schleyerhalle* 05.11. CH-Zürich, Hallenstadion* 07.11. Frankfurt, Festhalle* 08.11. München, Olympiahalle* 10.11. Leipzig, Arena* 11.+12.11. Hamburg, Barclaycard-Arena* 14.+15.11. Köln, Lanxess-Arena* 17.11. A-Wien, Stadthalle* *mit Volbeat

BIRTH CONTROL

www.birth-control.de

21.09. Ingelheim, King 27.09. Ahaus, Attic-Music-Club 28.09. Oldenburg, Cadillac 08.10. Augsburg, Spectrum 09.10. Maulbronn, Musicpark 10.10. Regensburg, Alte Mälzerei 11.10. Rimsting, Blues Club Chiemgau 12.10. Habach, Village 22.11. Schramberg, Kulturbesen 28.11. Bonn, Harmonie 29.11. Castrop-Rauxel, Tanzpalast Mythos 30.11. Aachen, Musikbunker

BLACK STAR RIDERS www.wizpro.com

12.11. Hamburg, Markthalle 13.11. Köln, Kantine 14.11. Dresden, Reithalle 15.11. Aschaffenburg, Colos-Saal 18.11. München, Backstage 19.11. Nürnberg, Hirsch 21.11. Leipzig, Anker

PHILLIP BOA & THE VOODOOCLUB www.phillipboa.de

03.10. Augsburg, Neue Kantine

JOE BONAMASSA

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05.05. Saarbrücken, Saarlandhalle 07.05. Berlin, Verti Music Hall 09.05. Frankfurt, Jahrhunderthalle 11.05. Hannover, Swiss Life Hall 13.05. Leipzig, Arena

BONFIRE

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12.10. Hagen, Saal Stock 17.10. Lübeck, Kulturwerft Gollan 19.12. CH-Herisau, Casino 25.10. Gunzendorf, Gunz-Live 13.12. Metzingen, Hirsch 19.12. CH-Herisau, Casino

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05.10. Oer-Erkenschwick, Stadthalle 06.10. Meiningen, Volkshaus 08.10. Oberursel, Stadthalle 09.10. Stadtallendorf, Stadthalle 10.10. Nordhorn, Alte Weberei 11.10. Heide, Stadttheater 12.10. Berlin, Passionskirche 13.10. Gotha, Kulturhaus 15.10. Gifhorn, Stadthalle 16.10. Borken, Stadthalle Vennehof 17.10. Soest, Alter Schlachthof 18.10. Hitzacker, Verdo 19.10. Leipzig, Historisches Stadtbad 20.10. Traunreut, K1 22.10. Grafenrheinfeld, Kulturhalle Grafenrheinfeld 23.10. Aschaffenburg, Colos-Saal 24.10. Rastatt, Badner Halle 25.10. Boppard, Stadthalle


KONZERTKALENDER 26.10. Neustadt, Halle am Schloss 27.10. Bad Neustadt, Stadthalle

06.10. Nürnberg, Meistersingerhalle

BOOT LED ZEPPELIN

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11.03. Flensburg, Deutsches Haus 12.03. Kiel, Sparkassen-Arena 14.03. Lübeck, Kolosseum 15.03. Berlin, Huxleys Neue Welt 16.03. Leipzig, Haus Leipzig 18.03. Meschede, Stadthalle 20.03. Ravensburg, Oberschwaben Klub 21.03. München, Technikum 22.03. Halle, Gerry-Weber-Event-Center 24.03. Bochum, Ruhr Congress 26.03. Coesfeld, Bürgerhalle 27.03. Köln, E-Werk 28.03. Düsseldorf, Stahlwerk

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15.11. Bremen, Tower 16.11. Ahlen, Schuhfabrik 19.11. Tübingen, Sudhaus 20.11. Leverkusen, Scala 22.11. Koblenz, Circus Maximus 23.11. Weinheim, Café Central

DEE DEE BRIDGEWATER www.assconcerts.com

10.10. Hamburg, Elbphilharmonie 12.10. Ludwigshafen, BASF Feierabendhaus 13.10. Berlin, Universität der Künste

BRIT FLOYD

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10.10. Wolfsburg, Congress Park 11.10. Essen, Colosseum 14.10. Osnabrück, Osnabrückhalle 15.10. Flensburg, Deutsches Haus 16.10. Bremen, Metropol-Theater 17.10. Halle/S., Händel-Halle 19.10. Nürnberg, Meistersingerhalle 20.10. Regensburg, Audimax 22.10. München, Circus Krone 23.10. Karlsruhe, Konzerthaus 24.10. CH-Zürich, Theater 11 25.10. Neu-Ulm, Ratiopharm-Arena 27.10. Kassel, Stadthalle 28.10. Wiesbaden, Kurhaus 29.10. Erfurt, Alte Oper 30.10. Berlin, Admiralspalast 01.11. Köln, E-Werk 05.11. Freiburg, Konzerthaus 06.11. Passau, Dreiländerhalle 07.11. Saarbrücken, Congresshalle

DANNY BRYANT

www.jazzhausrecords.com

19.11. Torgau, Kulturbastion 20.11. Bonn, Harmonie 22.11. Plauen, Malzhaus 23.11. Tübingen, Sudhaus 25.11. Bielefeld, Fernsehkonzert 27.11. Dortmund, Musiktheater Piano 28.11. Norderstedt, Kulturwerk am See 29.11. Idar-Oberstein, Messehalle 30.11. Freiburg, Jazzhaus 01.12. CH-Bern-Rubigen, Mühle Hunziken 02.12. A-Salzburg, Rockhouse 03.12. München, Backstage 04.12. Fürth, Kofferfabrik 05.12. Erfurt, Museumskeller 06.12. Dresden, Tante Ju 07.12. Berlin, Quasimodo

ERIC BURDON & ANIMALS www.hohenstein-konzerte.de

01.10. Dortmund, Westfalenhalle 02.10. Düsseldorf, Mitsubishi-Electric-Halle 04.10. Rostock, Stadthalle 05.10. Dresden, Messe

JAMIE CALLUM 07.05. Ludwigshafen, Feierabendhaus 08.05. Leverkusen, Forum 18.05. Berlin, Tempodrom 20.05. Hamburg, Stadtpark

07.11. Fraunberg, Gasthof Strasser 27.03. Sonthofen, Kulturwerkstatt 24.04. München, Eine Welt Haus 03.07. Inning, Inninger Spectacel 09.10. A-Klagenfurt, Eboard-Museum

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26.10. Achim, Van-Beek-Gymnasium www.kultopolis.com 21.12. Schwetzingen, 28.09. Freilassing, Lokwelt Alte Wollfabrik 29.09. Helmbrechts, Kulturwelten 01.10. Hamburg, Fabrik* CHARLY SCHRECKSCHUSS 02.10. Neuruppin, Kulturhaus* BAND www.german-concerts.de 04.10. Weimar, Weimarhalle* 11.10. Kiel, Räucherei 06.10. Bonn, Harmonie 12.10. Rostock, Zwischenbau 07.10. München, 13.10. Lübeck, Funambules Prinzregententheater* 09.10. Aalen, Stadthalle* CHER 10.10. Nürnberg, Löwensaal* www.prknet.de 11.10. Allendorf, Kultur- und 26.09. Berlin, Congresszentrum Mercedes-Benz-Arena 12.10. Dresden, 03.10. München, Olympiahalle Alter Schlachthof* 05.10. Köln, Lanxess-Arena *mit Ten Years After 09.10. CH-Zürich, Hallenstadion 11.10. Mannheim, SAP-Arena TONY CAREY 13.10. Hamburg, www.wizpro.com Barclaycard-Arena 11.10. Frankfurt, Club der Jahrhunderthalle CITY 15.10. Hamburg, www.city-internet.de Kulturkirche Altona 03.10. Teltow, Stadtfest 16.10. Berlin, Heimathafen 25.+26.10. Landsberg, 17.10. Köln, Kulturkirche Goldener Löwe 20.10. Leipzig, Kupfersaal 30.10. Köthen, Schloss 01.11. Torgau, Kulturhaus CARL CARLTON & 02.11. Coswig, Börse THE SONGDOGS www.carlcarlton.de 03.11. Erkner, Stadthalle 02.10. Berlin, Wintergarten 09.11. Bottendorf, 03.10. Emden, Neues Theater Mehrzweckhalle 04.10. Worpswede, Music Hall 23.11. Stendal, 06.10. Dortmund, Hotel Schwarzer Adler Musiktheater Piano 04.12. Jena, Volkshaus* 07.10. Bonn, Harmonie 05.12. Gera, 08.10. Nürnberg, Hirsch Comma Clubzentrum* 10.10. Bensheim, Rex 06.12. Meiningen, Volkshaus* 11.10. Brilon, Kolpinghaus 07.12. Neuruppin, Kulturkirche* 12.10. Attic, Ahaus 08.12. Chemnitz, 13.+14.10. Hamburg, Downtown St. Markus-Kirche* 15.10. Koblenz, Café Hahn, 11.12. Wernigerode, KiK* 16.10. Kassel, Theaterstübchen 12.12. Cottbus, Stadthalle* 17.10. Erfurt, Brettl 13.12. Leipzig, Gewandhaus* 18.10. Torgau, Bastion 14.12. Wittenberge, Kultur- und 19.10. A-Wien, Porgy & Bess Festspielhaus* 22.10. München, Circus Roncalli 15.12. Berlin, Admiralspalast* 23.10. Münster, Jovel 16.12. Dresden, Kulturpalast* 24.10. Hannover, Bluesgarage 19.+21.12. Neuenhagen, 25.10. Winterbach, Bürgerhaus* Kulturinitiative 22.12. Greifswald, Stadthalle* 26.10. Gera, Comma 23.12. Rostock, Stadthalle* 27.10. Magdeburg, Altes Theater 27.12. Neubrandenburg, HKB 28.12. Suhl, CCS JOHNNY CASH ROADSHOW 29.12. Halle/S., Steintor-Varieté www.kultopolis.com 30.12. Weißenfels, Kulturhaus 09.11. Gotha, Stadthalle *mit Dirk Michaelis 12.11. München, Gasteig

CANNED HEAT

LLOYD COLE

TOMMY CASTRO & THE PAINKILLERS

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04.12. Berlin, Quasimodo 06.12. Döbeln, KL 17 07.12. Gifhorn, Kult-Bahnhof 08.12. Petershagen, Bluesnacht 10.12. Wetzlar, Franzis 11.12. Rimsting, Blues Club Chiemgau 12.12. CH-Baden, Nordportal Eventhalle 13.12. Weil am Rhein, Altes Rathaus 14.12. Neuwied, Stadthalle

CATS IN SPACE

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20.09. Krefeld, Kulturfabrik

CENTRAL PARK

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04.11. München, Kultur-Etage Riem

Seite

04.03. Stuttgart, Im Wizemann 08.03. Bonn, Pantheon 09.03. Berlin, Heimathafen 10.03. Hamburg, Fabrik

LAURA COX BAND

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20.09. Hannover, Bluesgarage 21.09. Rheinberg, Schwarzer Adler 22.09. Köln, Yard-Club 26.09. Marburg, KFZ 27.09. Fürth, Kofferfabrik 28.09. Forst, Manitu 02.10. Vaihingen/Enz, Stadthalle 17.10. Remchingen, R&B-Festival 16.11. Udestedt, Winterblues-Festival 29.11. Idar Oberstein, Blues Nacht Spezial

106

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CREEDENCE CLEARWATER REVIVED Feat. Johnnie Guitar Williamson www.german-concerts.de

25.10. Büren, Stadthalle 26.10. Osterholz-Scharmbeck, Stadthalle* 14.11. Wissen, Kultur-Werk 15.11. Bamberg, Brose-Arena 16.11. Brandenburg, Stahlpalast 22.11. Wolfenbüttel, Lindenhalle 23.11. Elsteraue, KuK *mit Lords, Rattles

CHRISTOPHER CROSS

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12.11. Bochum, Ruhr-Congress 13.11. Lübeck, Kolosseum

DARKNESS

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04.02. CH-Zürich, Xtra 08.02. München, Technikum 10.02. A-Wien, Simm City 11.02. Nürnberg, Hirsch 12.02. Berlin, Kesselhaus 20.02. Hamburg, Markthalle 21.02. Köln, Essigfabrik 25.02. Frankfurt, Batschkapp

DIDO

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18.11. Leipzig, Haus Auensee 19.11. Stuttgart, Liederhalle 20.11. Hannover, Kuppelsaal

DIVINE COMEDY www.livenation.de

23.10. Berlin, Admiralspalast 24.10. Hamburg, Docks 25.10. Köln, Live Music Hall

DOORS IN CONCERT

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17.01. Kiel, Räucherei 18.01. Rostock, Zwischenbau 24.01. Lübeck, Werkhof

DORO

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26.10. Düsseldorf, Mitsubishi-Electric-Halle 12.11. CH-Zürich, Komplex 457 15.11. Radolfzell, Milchwerk 16.11. Reutlingen, Stadthalle 17.11. Mannheim, Maimarktclub 19.11. Lübeck, Kulturwerft Gollan 20.11. Wilhelmshaven, Pumpwerk 22.11. Coesfeld, Fabrik 23.11. Bonn, Brückenforum

DR. FEELGOOD

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09.10. B-Verviers, Spirit Of 66 10.10. Kassel, Theaterstübchen 11.10. Dortmund, Musiktheater Piano 13.10. Nürnberg, Hirsch 15.10. Berlin, Quasimodo 16.10. Bonn, Harmonie 17.10. Frankfurt, Nachtleben 18.10. Winterbach, Strandbar 51 19.10. Hameln, Blues & Rocknacht 20.10. Hamburg, Downtown Bluesclub 21.10. Freiburg, Bluesfestival

ECHOES

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22.09. Hanau, Amphitheater 25.10. Zweibrücken, Festhalle 26.10. Saarlouis, Theater am Ring 09.11. Vallendar, Stadthalle

TOMMY EMMANUEL www.kultopolis.com

13.11. Regensburg, Audiomax 14.11. Dresden, Erlwein Capitol 16.11. Hannover, Pavillion 17.11. Bergheim, Medio-Rhein-Erft 18.11. Bestwig, Bürgersaal 19.11. Essen, Lichtburg 20.11. Fulda, Orangerie 22.11. Bad Aibling, Guitar-Festival 23.11. A-Weiz, Kunsthaus

EZIO

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13.11. Aachen, Musikbunker 14.11. Frankfurt, Nachtleben 15.11. Hechingen, Stadthalle 17.11. Düsseldorf, Pitcher 08.12. Berlin, Quasimodo 09.12. Bonn, Harmonie

FABULOUS THUNDERBIRDS

20.09. Oberhausen, Zentrum Altenberg 21.09. Freudenburg, Ducsaal

DANA FUCHS

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19.03. Bensheim, Musiktheater Rex 20.03. Reichenbach, Die Halle 23.03. Bonn, Harmonie 24.03. Aschaffenburg, Colos-Saal 25.03. Bielefeld, Forum 27.03. Verden, Stadthalle 28.03. Erfurt, HsD

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01.12. Hamburg, Bahnhof Pauli 02.12. Hannover, Musikzentrum 09.12. Dortmund, Musiktheater Piano 10.12. Berlin, Columbia-Theater

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21.11. Paderborn, Paderhalle 23.11 Bremen, Modernes 24.11. Aurich, Stadthalle 26.11. Hamburg, Kleine Laeiszhalle 27.11. Husum, MHC 28.11. Lübeck, Kolosseum 29.11. Duisburg, Erlöserkirche 30.11. Bochum, Christuskirche 02.12. Düsseldorf, Savoy-Theater 03.12. Hannover, HCC 04.12. Berlin, Passionskirche 06.12. Frankfurt, Jahrhunderthalle 07.12. München, St. Matthäus Kirche

12.10. Pirmasens, Z1 26.10. Eggenstein, Moto-Club 25.01. Renningen, Stegwiesenhalle 05.03. Remchingen, Kulturhalle 06.03. Hannover, Pavillon 07.03. Monheim, Aula am Berliner Ring 04.04. Bornheim, Kaiserhalle 25.07. Rimbach, Open Air

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12.06. Wiesbaden, Brita-Arena 13.06. Mönchengladbach, 07.11. Hannover, Capitol Sparkassenpark 09.11. Aschaffenburg, Colos-Saal 18.07. Trier, Amphitheater 10.11. Leipzig, Anker 24.07. Oranienburg, Schloss 11.11. München, Backstage 07.08. Bad Oeynhausen, 12.11. Stuttgart, LKA Longhorn Parklichter Open Air 18.11. Köln, Gloria 08.08. Eisenach, Creuzburg

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09.10. Berlin, Musik & Frieden 10.10. Aschaffenburg, Colos-Saal 15.10. München, Backstage 16.10. Köln, Club Volta 17.10. Stuttgart, Club Cann 18.10. Erfurt, HsD 19.10. CH-Pratteln, Z7 20.10. Bochum, Matrix

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27.09. Nürnberg, Hirsch 08.10. Hamburg, Knust

Music from the 60s to the 80s

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26.10. Rostock, Stadthalle 28.10. Hamburg, Laeiszhalle 29.10. Frankfurt, Alte Oper 31.10. Cottbus, Stadthalle 02.11. Chemnitz, Stadthalle 03.11. Dresden, Kulturpalast 05.11. München, Philharmonie

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GOTTHARD / MAGNUM www.pa-co.eu

16.04. Frankfurt, Batschkapp 17.04. Regensburg, Airport Obertraubling 18.04. Balingen, Volksbankmesse 20.04. München, Tonhalle 21.04. Fürth, Stadthalle 22.04. Hamburg, Große Freiheit 36 24.04. Hannover, Capitol 25.04. Bremen, Pier II 26.04. Berlin, Tempodrom 28.04. Singen, Stadthalle 29.04. Köln, E-Werk 30.04. Saarbrücken, Garage

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20.09. Hamburg, Downtown Bluesclub 21.09. Ludwigsfelde, Klubhaus 22.09. Altdorf, Jimmy's Café 24.09. Mörlenbach, Live-Music-Hall


26.09. Fürth, Kofferfabrik 27.09. Weinstadt, Jazzclub Armer Konrad 28.09. Goslar, Goslarsche Höfe

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Oldie-Rock-Legenden

www.hohenstein-konzerte.de

06.11. Erfurt, Thüringen-Halle 07.11. Gera, KuK 08.11. Ilsenburg, Harzlandhalle 09.11. Halle/S, Georg-Friedrich- Händel-Halle 10.11. Leipzig, Haus Auensee 12.11. Cottbus, Stadthalle 13.11. Chemnitz, Stadthalle 14.11. Magdeburg, AMO 15.11. Jena, Sparkassen-Arena 16.11. Riesa, Stadthalle Stern Yardbirds, Animals & Friends, T. Rex

We Love The 90s www.fkpscorpio.com

29.11. Oberhausen, KöPi-Arena 30.11. Leipzig, Arena 06.12. Hamburg, Sporthalle 07.12. München, Zenith u.a. Dr. Alban, Rednex, Mr. President, Snap, 2 Unlimited

Night Of The Proms www.notp.com

29.11. Mannheim, SAP-Arena 30.11. Dortmund, Westfallenhalle 01.12. Oberhausen, KöPi-Arena 04.+05.12. Frankfurt, Festhalle 06.+07.12. Köln, Lanxess-Arena 12.12. Stuttgart, Schleyerhalle 13.–15.12. München, Olympiahalle 17.12. Erfurt, Messe 18.12. Hannover, TUI-Arena 20.+21.12. Hamburg, Barclaycard-Arena 22.12. Bremen, Arena u.a. Alan Parsons, Al McKay's Earth Wind & Fire Experience, Eric Bazilian & Rob Hyman Of The Hooters, John Miles

22. Int. Blues Festival www.german-concerts.de

28.02. Kiel, Räucherei in Kiel 29.02. Rostock, Zwischenbau Janice Harrington, Tom Shaka, Colin Jamieson's Dynamite Daze


Von Philipp Roser

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Ein echter Frontmann

Peter Howarth

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KREUZVERHÖR

Peter Howarth ist als Allrounder ein Veteran der UK-Rockszene: Ehe er 2004 zum Leadsänger der Hollies avancierte, hatte er live und im Studio mit Cliff Richard, The Who und vielen anderen gearbeitet. Im Londoner Musical "Only The Lonely" verkörperte er Roy Orbison, beim Musical "Robin, The Prince Of Sherwood" war er Co-Autor. Neben der Spaßband Reflections Of A Rock And Roll Tour (mit MoodyBlues-Übernahmen) ist der 59-jährige Sänger und Gitarrist seit 2016 gemeinsam mit Pete Lincoln und Mick Wilson als The Frontm3n unterwegs.

DIE ANDEREN … Bester Sänger? Nat King Cole, Frank Sinatra, Matt Munroe, Tony Bennett, Louis Prima, Louis Armstrong, Georgie Fame, Jackson Browne, Darrell Hall, Paul Rodgers, David Coverdale, Gino Vannelli, Don Henley, Dan Zametski, Bruce Hornsby, Ry Cooder, Dan Tyminski Beste Sängerin? Shawn Colvin, Joni Mitchell, Ella Fitzgerald, Aretha Franklin, Alison Krauss, Karen Carpenter Beste Band? Steely Dan Beste(r) Songschreiber(in)? Donald Fagen, Jackson Browne, Joni Mitchell Unterschätzteste(r) Band/Solist? David Lindley Überschätzteste(r) Band/Solist? Zu viele Beste Single? "Boys Of Summer" (Don Henley) Bestes Album? GAUCHO (Steely Dan) Bester Song? "What A Wonderful World" (Louis Armstrong) Deine Allstar-Band? Vinnie Colaiuta (dr), Dan Huff (g), Jerry Douglas (Dobro), David Lindley (Flatsteel), Chuck Rainey (b), Greg Phillinganes (keys), Bruce Hornsby (p) – und ich würde mich in der Garderobe verstecken.

... UND ICH Welche Coverversion möchtest du mal aufnehmen? "I Wish You'd Change Your Mind And Stay" (Cliff Richard) Welchen Song hättest du gern selbst geschrieben? "What A Wonderful World" Wer sollte einen Song über dich schreiben? Meine Frau Wie sollte der Song heißen? "Heads Down, See You At The End" Was war das Highlight deiner Karriere? Die letzte Aufführung von Robin, The Prince Of Sherwood" in York " Dein Lebensmotto? Gib dein Bestes und sei nett!

EINIGE W0RTE ZU ... Frontm3n: Ein tolles Zusammenkommen von vier Leuten, die erst am Anfang einer wunderbaren Reise stehen (Manager Stefan Mühl mit einbezogen, Anm. d. Autors). Harmoniegesang: Eine sehr bewegende und kraftvolle Erfahrung – mit den richtigen Leuten. Hollies: Es ist ein Geschenk, ein kleiner Bestandteil ihrer unglaublichen Reise zu sein. Musical(s): Das Musical Robin, The Prince Of " Sherwood" tourte durchs ganze UK, hatte Erfolg im West End – ich schrieb es gemeinsam mit Rick Fenn, und es ist immer noch eine meiner Bemühungen, auf die ich mit am stolzesten bin.

The Who: Ich bin stolz, mit diesen Burschen gearbeitet zu haben – es war einer Naturgewalt ähnlich, im New Yorker Madison Square Garden hinter Pete Townshend zu stehen, als der sein Solo in "Quadrophenia" spielte. Da richteten sich meine Nackenhaare auf! Cliff Richard: Der Mann ist eine Legende, ein toller Sänger, ein britischer Schatz – es ist eine Ehre, mit ihm gearbeitet zu haben. Joseph & The Amazing Technicolor Dreamcoat: (Musical von Andrew Lloyd Webber) Ich spielte 1982 bei der UK-Tour Gitarre im Orchestergraben. Dabei habe ich meine Frau kennengelernt, die in der Show tanzte. Unvergesslich! Sahara: Ich kam nach London, um bei einer Band namens The Scheme einzusteigen, die dann zu Sahara wurde. Wir haben drei Jahre lang jeden Tag geprobt – da habe ich richtig zu singen gelernt. Wir machten ein Album namens OBSERVATION, ehe wir uns trennten. Eine gute Band. Songwriting: Ich liebe es, gemeinsam mit anderen zu schreiben. Wenn ich es allein mache, fühlt es sich an wie ein Zahnarztbesuch. Deutschland: Deutschland ist grandios, weil die Leute gerne ausgehen, um Musik zu hören. Und es gibt das beste Eis der Welt bei Henry's Eismanufaktur in Saarbrücken. "Psalm 23": Ich wurde gebeten, bei Songs Of Praise" " im UK (BBC-Sendung) mitzumachen, hatte aber kein passendes Lied. Also habe ich mit Tony und Gaynor Sadler, die ich verehre, diesen Song geschrieben. Es war der Lieblingspsalm meiner Mutter. Damit startete das EVERMORE-Projekt.

www.musiccircus.de

musiccircus.stuttgart

Di. 12.11.19 | LKA Longhorn Stuttgart

+ guests: DOYLE BRAMHALL II, WALKING PAPERS

Mo. 2.12.19 | Im Wizemann Stuttgart

Welcome To The Twenties 2.0 World Tour Do. 12.12.19 | Schleyer-Halle Stuttgart mit ALAN PARSONS, AL McKAY’s EARTH, WIND & FIRE EXPERIENCE, ERIC BAZILIAN & ROB HYMAN of the HOOTERS, LESLIE CLIO, JOHN MILES, NATALIE CHOQUETTE, ANTWERP PHILHARMONIC ORCHESTRA Chor FINE FLEUR unter der Leitung von ALEXANDRA ARRIECHE

Fr. 10.1.20 | MHPArena Ludwigsburg

Di. 3.3.20 | Liederhalle Stuttgart

SÜDEN II 2020

Schmidbauer

Pollina

Kälberer

Di. 10.3.19 | Schleyer-Halle Stuttgart

PLEASE, ANSWER THE S0NG … Why Do Fools Fall In Love? (FRANKIE LYMON, 1963) Ich denke nicht, dass Narren das tun – allerdings kann Liebe dazu verleiten, närrische Dinge zu tun. Where Have All The Good Times Gone? (KINKS, 1965) Sie sind immer da, manchmal muss man eben nur ein bisschen genauer hinschauen. What Are You Doing Sunday? (DAWN, 1971) Da stehe ich mit den Frontm3n als Support von James Morrison in Kapfenberg auf der Bühne. Who's Gonna Rock You? (THE NOLANS, 1980) Keine Ahnung, aber ich schaue dem gespannt entgegen, wann immer es auch passieren mag. Why Believe In You? (TEXAS, 1991) Ich habe einen Burschen gehört, der scharf darauf war, dass die Leute an ihn glauben, doch das nahm kein gutes Ende. Besser ist es, an die Liebe zu glauben.

Di. 10.3.20 | Im Wizemann Stuttgart

Di. 17.3.20 | Theaterhaus Stuttgart

Vorverkauf an der Konzertkasse im Saturn Stuttgart, KönigsbauPassagen sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen und bei: Music Circus Concertbüro | Kartentelefon 0711 22 11 05


KREUZWORTRÄTSEL

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NikMa Verlag · Eberdinger Str. 37 · 71665 Vaihingen/Enz Fax: 07042/37660-188 · E-Mail: goodtimes@nikma.de

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3x DVD Looking For Lennon

Einsendeschluss: 21. November 2019

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1x 2 Tickets Black Star Riders

Einsendeschluss: 4.11.19

Einsendeschluss: 30.10.19

– Köln 18.11.19 –

Viel Glück! Der NikMa Verlag verarbeitet Ihre Daten zur Vertragserfüllung und Kundenbetreuung. Ihre Daten können zu den genannten Zwecken an Dienstleister weitergegeben werden. Ausführliches zum Datenschutz und zu den Informationspflichten finden Sie unter www.goodtimes-magazin.de/datenschutz

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1x 2 Tickets Fabulous Thunderbirds

Lösungswort Ausgabe 3/19: SWEET HOME ALABAMA

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GoodTimes verlost unter allen Einsendungen des Lösungswortes:

Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Gerichtsstand ist Stuttgart.

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Gewinnspiel

So machen Sie mit: Füllen Sie das Kreuzworträtsel aus. Die Buchstaben in den mit Ziffer und Kreis markierten Kästchen ergeben das Lösungswort. Senden Sie uns eine E-Mail, ein Fax oder eine frankierte Postkarte mit dem Lösungswort an:

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hier Lösungswort eintragen

GoodTimes 5/2019

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Music from the 60s to the 80s

– Köln 13.11.19 –


LESERBRIEFE GERNE ... können Sie uns schreiben, ein Fax schicken oder eine E-Mail senden: NikMa Verlag · Eberdinger Straße 37 · 71665 Vaihingen/Enz · Fax: 07042/37660-188 · E-Mail: goodtimes@nikma.de Daltrey-CD aus der Carnegie Hall Ich bin schon seit Jahren GoodTimes-Leser und mit 70 immer wieder begeistert über die mir noch unbekannten Infos. Nun zu Roger Daltrey: In meiner Sammlung gibt es noch eine weitere Solo-CD von 1994 mit dem Titel A CELEBRATION (THE MUSIC OF PETE TOWNSHEND AND THE WHO); aufgenommen in der Carnegie Hall mit illustren Gästen auf dem Continum-Label USA. Das nur zur Ergänzung and rock on. Günter Ohnesorge

Zeppelin und Jones waren am besten Vielen Dank für euer neues GoodTimes-Heft 4/2019. Für warme Sommerabende zum Entspannen und Eintauchen in die tolle Musikwelt der Vergangenheit und auch Gegenwart genau das Richtige. Besonders gut hat mir (wie auch die gesamte Serie) die Fortsetzung der Story über Led Zeppelin von Jens-Uwe Berndt und der Artikel zum 50. Todestag von Brian Jones von Winfried Dulisch gefallen. Es gibt jedoch immer ein Aber: Der erste Nummer-1-Hit der Rolling Stones war “It’s All Over Now”, “Little Red Rooster” war die zweite PolePosition in Großbritannien. Aber (erneut) sonst ist gerade dieser Artikel für Musikfans sehr empfehlenswert (siehe Hinweis auf BRIAN JONES PRESENTS THE PIPERS OF PAN AT JOUJOUKA – vielleicht DAS erste WeltmusikAlbum der Geschichte). Auch sonst finde ich die aktuelle GoodTimes-Ausgabe wieder sehr gelungen. Jörg Jentzsch, Kreuztal (NRW)

Altmänner-Musik mit ZZ Top 1969 hießen einige Reiseziele, „Mond” oder „Woodstock”; ZZ Top legten gnadenlos los, fuhren aber weder zum Mond noch nach Woodstock. Die Beat­ les nahmen übrigens ihre letzte Veröffentlichung, LET IT BE, auf. ZZ Top traten am 19./20. April 1980

in der Grugahalle (Essen) anlässlich der 6. Rocknacht im „Rockpalast” (WDR) auf, und wir saßen vor der Glotze und hörten dem Blues-Rock-Trio aus Texas erstaunt und sehr gebannt bis zum Morgengrauen zu. Vorab spielten die Blues Band, Joan Armatrading und Ian Hunter (Ex-Mott the Hoople). 50 Jahre haben die Texaner nun auf dem Buckel, und am 28. Juni spielten ZZ Top in der Frankenhalle in Nürnberg, um das stilgerecht zu feiern. Genau 70 Minuten (inklusive Zugabe) dauerte diese Mini-Feier. Vielleicht war es nicht gerade ihr bester Tag, doch wenn alte Männer aus Texas altbackene „Altmänner-Musiker” mimen, dann kann eben nur altbackene „Altmänner-Musik” herauskommen. Die ZZ-Top-Fangemeinde bettelte auch nicht lange weiter; genug ist genug, und vielleicht bietet das Trio bei der nächsten Show, wieder ihren powervollen Blues Rock, auf den wir immer noch stehen. Kapejott, Nürnberg

Falsche Info zu Jethro Tull In seinem Leserbrief liegt Jörg Jentzsch falsch, wenn er behauptet, Mick Abrahams wäre nach Tony Iommi und nach dem „R’n’R Circus” zu Tull gekommen. Ihr bestätigt das auch noch in eurer Antwort und haut noch eine zusätzliche Ente rein, indem ihr die Veröffentlichung der ersten Scheibe THIS WAS auf die Zeit nach dem Circus terminiert. Richtig ist: THIS WAS wurde (mit Mick Abrahams!) zwischen Juni und August 1968 aufgenommen und erschien in GB im Oktober 1968 (in den USA erst 31.1.1969). Die Single “A Song For Jeffrey” aus diesem Album erschien vorab Ende September 1968. Der „Rock’n’Roll Circus”, bei dem Tull “A Song For Jeffrey” performten (Playback) wurde am 11.12.1968 aufgenommen, also nach Veröffentlichung des Albums und der Single. Mick Abrahams war kurze Zeit vorher aus der Band geflogen. Einen

neuen Gitarristen hatten sie noch nicht. Tony Iommi war kurzfristig nur für diesen Gig dabei und hat nicht real gespielt, da eben Playback. Er hat sich entschieden, bei Tull nicht einzusteigen, war daher auch nie reguläres Mitglied der Band. Martin Barre kam erst danach dazu, aber noch im Dezember 1968. Am 30.12.1968 spielte er sein erstes Konzert mit der Band und mit ihm hat Tull dann die FolgeLP STAND UP 1969 eingespielt. Hans-Jürgen Beck

Besuchen Sie uns im Web unter: www.goodtimes-magazin.de Erste Single unter Jethro Toe In eurer Antwort auf den Leserbrief von Jörg Jentzsch aus Kreuztal (Ausgabe 04/2019, Seite 113) schreibt ihr ihm, dass Jethro Tull ihre erste Platte erst nach dem Rolling Stones „Rock & Roll Circus” aufgenommen haben. Dem ist nicht so: Ihre erste Single unter dem Namen Jethro Tull, “A Song for Jeffrey”, wurde im August 1968 im UK veröffentlicht, die erste LP eben dort im Oktober 1968. (Im Mai ‘68 wurde unter dem Bandnamen Jethro TOE schon einmal eine Single veröffentlicht). Ansons­ ten aber weiter so mit eurem Blatt. Da entdecke selbst ich noch häufig Sachen, von denen ich nix wusste. Vor allem eure Hinweise auf die obskursten Reissues haben schon des Öfteren dafür gesorgt, dass mein Plattenschrank voller und mein Konto leerer wird. Dafür nochmal 1000 Dank! M. A. Meier, Differten

Horses statt Flowers Im neusten Heft ist euch ein kleiner Fehler unterlaufen. Auf Seite 80 bei den CD-Rezensionen von The Rolling Stones - HONK spielt der Country-Star Brad Paisley Gitarre bei dem Song “Dead Horses”. Das muss wohl “Dead Flowers” heißen. Beste Grüße Hans-Walter, Worms


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... ZUGUTERLETZT

The Rembrandts

Runrig

Isgaard

Brüder mit verschiedenen Müttern Celtic Forever!

Fanal für Humanität

umindest in Europa hatte das amerikanische Duo The Rembrandts gerade mal einen Top-10-Hit zu verzeichnen, aber das ist über 28 Jahre her. "Just The Way It Is, Baby" erschien im Dezember 1990 und hielt sich stolze 27 Wochen in den nationalen Charts. Ein namenloses Debütalbum erschien bald darauf, 1995 brachten Danny Thomas und Phil Solem dann noch eine gemeinsame Platte in den Handel, die außer in Großbritannien und ihrer Heimat jedoch praktisch keine Beachtung fand. Folgerichtige Entscheidung: Projekt auflösen, eigene Kreativwege beschreiten. Umso überraschender nun die Wiedervereinigung der beiden heute 63-Jährigen, dokumentiert auf dem Album VIA SATELLITE. Ein Füllhorn hübscher bis brillanter Pop-Perlen ganz im Sinne der Beatles, das dabei über dem Hörer ausgeschüttet wird. Was hat es mit dem Albumtitel auf sich? THOMAS: Phil und ich leben seit langem in verschiedenen Bundesstaaten der USA. Daher waren wir gezwungen, unsere musikalischen Ideen „via Satellit", also per Internet, auszutauschen. Warum habt ihr eure Fans so lange auf diese neue Platte warten lassen? SOLEM: Die Songs haben sich in einem Zeitraum von neun Jahren angesammelt. Wir hatten nur sporadisch Kontakt zueinander. Aber immer wenn jemand von uns glaubte, dass er eine zündende Idee für The Rembrandts hat, ballerte er den anderen damit zu. Jetzt ist das Ding vollbracht. Würdet ihr euch als Freunde bezeichnen? THOMAS: Wir kennen uns seit Mitte der 70er Jahre, haben uns auf Anhieb gut verstanden. Ich würde so weit gehen und behaupten, dass wir Brüder sind, allerdings von verschiedenen Müttern. Inwiefern ist euer Sound in den 90ern verankert? SOLEM: Eigentlich überhaupt nicht, das war er nie. Wir sind eher mit den 60ern in Einklang, Typen wie Simon & Garfunkel oder Crosby, Stills & Nash. Vor allem hoffe ich, dass unsere Lieder als zeitlos angesehen werden. Wart ihr überrascht darüber, dass gleich eure erste Single ein Mega-Erfolg war? THOMAS: Irre überrascht! Eigentlich gingen wir davon aus, dass dieses Stück höchstens mal in lokalen US-Radios gespielt werden würde. Andererseits: Wenn deine erste Single bereits das Ende der Fahnenstange bedeutet, hinterlässt das einen etwas bitteren Nachgeschmack. mfg

sgaard Marke, wie die Künstlerin mit dem prägnanten Vornamen in voller Länge heißt, wusste lange Zeit nicht, wo sie musikalisch hingehört. Die 47-Jährige aus Husum studierte klassischen Gesang. „Doch irgendwann", stöhnt sie, „war ich von der Klassik frustriert, weil dir dieses Genre nicht erlaubt, aus den Regeln auszubrechen." Also hat die zarte Person mit der kraftvollen Stimme zu Beginn 2001 beschlossen, sich Pop und Rock zuzuwenden, „ohne die Klassik völlig außen vor zu lassen", meint Isgaard. Doch sie konstatiert auch: „Diese genannten Musikrichtungen haben nicht viel mitein­ ander zu tun. Aus dem einfachen Grund, dass die Klassikkomponisten vor langer Zeit gewirkt haben und längst verstorben sind. Alles hat seine Dauer." Isgaard hat soeben ihr achtes Album unter eigenem Namen auf den Markt gebracht, HUMAN betitelt. Und zumindest inhaltlich geht es genau darum: „Humanität" steht im Zentrum, „Menschlichkeit". Dabei sieht sich Isgaard nicht zwingend als Retterin des Homo sapiens: „Wenn man sich ansieht, was die Menschheit speziell in den letzten Jahren etwa mit der Natur angerichtet hat", seufzt sie, „kommt mir das blanke Grauen. Leider Gottes bin ich inzwischen eine recht pessimistische Person. Eine Stunde Nachrichten im Fernsehen genügt mir inzwischen, um mich resigniert zu fühlen." Aber zum Glück ist da noch die Musik, welche ­Isgaard am Leben erhält. HUMAN steckt bei aller Sehnsucht, Weite und Melancholie auch voller epischer Breite, voller romantischer Energie. „Stimmt schon", gibt sie zu, „meine Musik lädt zum Eskapismus ein. Gleichzeitig kriegt man beinahe bodenständigen Folk, Ethno, Pop und Prog serviert. Ich entwickle mich stetig weiter, was sehr spannend ist." Verantwortlich für diesen permanenten Fortschritt ist, bestätigt Isgaard, Produzent und Lebensgefährte Jens Lueck. „Jens ist ein großer Anhänger von progressiven Klängen", freut sich die Ausnahmesängerin. „Wir teilen das Euphorische jener Musik, auch am Feierabend", erklärt die hauptberufliche Gesangslehrerin und Musikpädagogin. „Jens ist ein forscher Typ, der seine Ideen durchsetzen möchte. Immer wieder gibt es Kreativkämpfe zwischen uns. Aber stets fruchtbare Kämpfe. Und wenn wir beide das Endergebnis hören, sind wir angenehm überrascht und liegen uns selig in den Armen!" mfg

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chöner lässt sich ein Ende kaum zelebrieren: Am 17. und 18. August des vergangenen Jahres nahm das schottische Folk-Rock-Aushängeschild Runrig nach 45 Jahren Existenz endgültig Abschied von seiner Fanschar. Regelrecht gefeiert wurde das Ereignis in Form von zwei Konzerten in den schottischen Highlands, im Hintergrund ragte die mächtige Burg zu Stirling auf. Dokumentiert wurde das Spektakel in Form der 3-CD-Box THE LAST DANCE – FAREWELL CONCERT, darauf zu hören ist der komplette letzte Gig von Runrig mit über drei Stunden Spielzeit und 31 Liedern. Perkussionist und Gründungsmitglied Calum Macdonald ist nach wie vor gerührt, wenn er über das Ende seines „Babys" spricht. Wie hart ist es, sich von seinem Lebenswerk zu verabschieden? Für jeden in der Gruppe war es brutal, „Goodbye" sagen zu müssen. Egal, wie lang man zu der Bande gehört hat. Jenes Gefühl zu wissen, dass du an diesem Abend dieses und jenes Lied zum allerletzten Mal unter Runrig-Flagge spielen wirst. Man muss sehr aufpassen, keinen dicken Kloß in den Hals zu bekommen. Wäre nicht gut gewesen (lacht). Schließlich musste ich noch singen. Warum gab es zwei Abschiedskonzerte im schottischen Stirling? Eigentlich wollten wir nur einen Gig am 18.8. absolvieren. Doch nachdem der innerhalb von 15 Minuten ausverkauft war, organisierten wir noch eine Show am Tag zuvor. Auch dafür waren die Karten innerhalb weniger Stunden vergeben. Es gab Party an beiden Abenden, die schottische Variante. Da liegen Lachen und Weinen sehr eng beieinander. Wie waren die Reaktionen eurer vielen Fans auf die Ankündigung, dass ihr euch endgültig trennen werdet? Der Grundtenor lautete: „Uff, die Band löst sich auf, wie furchtbar!" Aber die meisten Anhänger verstehen unsere Entscheidung. Außerdem sind wir eine große Familie. Wir bleiben alle Freunde fürs Leben. Welche konkreten Erinnerungen hast du an die beiden Farewell"-Konzerte? " Es war reine Magie! Herz und Seele arbeiteten auf Hochtouren. Neben der 3-CD-Box gibt es ja auch eine limitierte Sammler-Edition, die zusätzlich zwei DVDs enthält. Während wir den visuellen Teil von THE LAST DANCE bearbeiteten, wurde uns allen nochmals bewusst, wie einzigartig das Geschehen für sämtliche Beteiligten war. Gänsehaut pur! mfg

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erscheint am 22. November 2019 GoodTimes 5/2019

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Music from the 60s to the 80s



BEST OF LIVE TOUR 25.10.2019

Inning – Spectacel

26.10.2019

Habach – Village

15.11.2019

Allach – Podium

16.11.2019

Augsburg - Madhouse more t.b.a.

Booking D (Nord) onstage-promotion.de D (Süd) ronevansgroup.com

www.ronevansgroup.com © Rob Cale - photos taken live at the Village, Habach


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