Who • Searchers • Whitesnake • Steve Hillage • Led Zeppelin • Alan Parsons • Graham Nash • John Mayall • Gong
uber 200 CD/LP-
Kritiken
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3/2019 (Nr. 160) • Juni/Juli • www.goodtimes-magazin.de
2000 Konzert-Termine uber
Popol Vuh • Nick Lowe • Rick Vito • Men At Work • Snowy White • Jeremy Spencer • Van Der Graaf Generator
EDITORIAL
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Liebe Leserinnen und Leser,
Juni/Juli 2019
T
onträger sind – ähnlich wie einst die Dinosaurier – eine allmählich aussterbende Spezies. Selbst das vielbejubelte Comeback der Vinylscheibe weist eine erste Delle auf: Nach einem Vierteljahrhundert kontinuierlich nach oben gehender Verkaufszahlen war deren Absatz im vergangenen Jahr hierzulande leicht rückläufig. Unverändert großer Beliebtheit (auch als wichtigste Einnahmequelle für viele Künstler) erfreuen sich hingegen Konzerte. Was nachvollziehbar ist: Man erlebt als Fan nicht nur geschätzte Künstler mit ihren Songs, sondern hat auch ein Gefühl von Gemeinschaft. Live-Erlebnis und Austausch mit Gleichgesinnten, Abschalten vom Alltag, Eintauchen in Erinnerungen an die eigene Jugend mit Hilfe älter gewordener Acts, all das wird einem geboten. Dazu gehören vor allem im Sommer auch die Festivals – die ebenfalls in die Jahre gekommen sind. Unglaubliche 50 Jahre ist es beispielsweise her, dass Woodstock" über " die Bühne ging. Natürlich wird aus dem Jubiläum Kapital geschlagen, aber man kann auch als Musikliebhaber (und politisch interessierter Zeitgenosse) einen Blick zurückwerfen, sich angesichts der aktuellen politischen Turbulenzen weltweit an bessere " Zeiten" erinnern und sich vielleicht sogar Denkanstöße holen – manche Politiker sollen ja Rock- und Pop-Fans sein. Einige interessante Buchveröffentlichungen, vor allem aber Ausstellungen erinnern hierzulande in den nächsten Monaten an das Jahrhundertereignis auf dem Riesenacker von Bethel. Mehr dazu in dieser und der nächsten Ausgabe. Und dann gibt es in England livehaftige" Neuerungen, die vielleicht ja auch zu uns " herüberschwappen. Die zwar im Gewand von Storyteller-Abenden (Ray Davies, Randy Bachman) schon länger existieren; aber das Gemeinschaftserlebnis, die Einbeziehung des Publikums, spielt bei diesen Q & As", sprich Frage- und Antwortveranstaltungen " oder musikalischen Lesereisen, mittlerweile eine noch größere Rolle als bislang. Man frage nach bei Francis Rossi oder John Illsley ... Viel Spaß beim Schmökern wünscht Ihnen
NE U
Fabian Leibfried Herausgeber/Chefredakteur
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GoodTimes 3/2019
NEU: kult Nr. 20 jetzt erhältlich
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Music from the 60s to the 80s
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INHALT
22 Led Zeppelin
12 Titelstory
stories 12 Lynyrd Skynyrd
42 Rick Vito
18 The Who
43 Van Der Graaf Generator
20 David Coverdale (Whitesnake)
48 Das ist ja tiiiierisch!
21 Steve Hillage
52 Popol Vuh
22 Led Zeppelin (Teil 6)
53 Jimmie Vaughan
24 Alan Parsons
53 Melissa Etheridge
25 Snowy White
54 Unveröffentlichte Alben
26 Graham Nash
56 Wolfgang Dziony (Ex-Scorpions)
27 Gong
57 Bruce Hornsby
28 John Mayall
60 Searchers
29 Manu Lanvin
64 Hard Stuff
39 John Illsley
65 Waterboys
39 Glen Matlock
66 W-Fest – Interviews
40 Nick Lowe
71 Central Park
42 George Benson
114 Mass – Jane Comerford – The Dream Syndicate
Eine Geschichte voller Kontroversen und Tragik
Album Cover Art Galerie #19: Tommy
Der Titan-Mann ist wieder am Start
Hippietum gegen den Brexit
Aus Resignation und Einsamkeit wird Schwermetall
Alles Magie
Manchmal hat man einfach den Blues" "
Festivalauftritte als Jungbrunnen
Von Schönheit, Energie, Eskapismus
Immer weitermachen!
Zwischen Bluesman und Rocker
Der musikalische Phönix
Der Jack Lemmon des Rock
Pure Pop For Now People
Chuck Berry und Fats Domino waren die ersten Crossover-Stars
Die nächste Seite
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"
Es geht um die richtigen Noten, und die mit Gefühl!"
50 Jahre Anderssein
Tiere in Gruppennamen – Teil 7 Jenseits aller Stilrichtungen Blues ist gesünder als Football Neue Songs, die sich in die Gehörgänge schlängeln In der Versenkung verschwunden Spielt immer noch das Original-Ludwig-Set Mit dem Piano als Braut auf Abenteuerkurs Bye Bye – Sechzig Jahre Sechziger Jahre Die Supergroup, aus der keine wurde Für eine bunte Welt mit Action Nick Kershaw und Howard Jones Leise ist das neue Laut ... zuguterletzt
erscheint am 26. Juli 2019
GoodTimes 3/2019
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Music from the 60s to the 80s
Ausgabe Nr. 160, Juni/Juli 2019
Das ist ja tiiiierisch!
Die Exoten
18 The Who – Album Cover Art #19
20 Whitesnake
40 Nick Lowe
60 Searchers
48 Tiere in Gruppennamen
rezensionen rubriken
features
3 4 6 10 30 32 34 36 37 38 44 45 46 68 70 72 95 96 98 102 104 111 112 113
CD-Highlight Little Steven & The Disciples Of Soul Summer Of Sorcery
Box-Highlight Steve Miller Band Complete Albums Volume 2
Lynyrd Skynyrd Southern-Rock-Fans sind echte Undergrounder. Zumindest in Deutschland und den meisten anderen europäischen Ländern. Wer sich diesem Genre verschrieben hat, kann nicht mal eben in den Plattenladen gehen und sich die neuesten Produktionen seiner Lieblingsbands zulegen. Von Konzerten ganz zu schweigen. ... weiter Seite 12
Sechzig Jahre Sechziger Jahre
Bye Bye
Searchers! ... weiter Seite 60
Teil 7
Vinyl Manfred Mann Radio Days: Live At The BBC Vol. 1–4
Buch-Highlights Woodstock Von Michael Lang Das entfesselte Jahrzehnt Von Jens Balzer
GoodTimes 3/2019
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Music from the 60s to the 80s
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Impressum/Editorial Inhalt Aktuelles – Neues aus der Szene Verstorbene Shop Abo-Bestellschein Kleinanzeigen GoodTimes-Tipp: Jon Bryant GoodTimes-Newcomer: San2 • Steve Rodgers Kolumne Christian Simon #41: Elton John – Teil 2 Was macht eigentlich …? Jeremy Spencer History Pics Charts Runde Geburtstage Gedenktage CD/Vinyl-Rezensionen DVD/Blu-ray-Rezensionen Buch-Rezensionen Konzertberichte: John Mayall • The Analogues • Gilbert O’Sullivan • Rother Bluestage • Steve Hackett Tourneen & Festivals Konzertkalender Kreuzverhör: Colin Hay (Men At Work) Kreuzworträtsel + Verlosung Leserbriefe
NEWS
Nichts ist bei Bonfire beständiger als gediegener melodischer Hard Rock mit Metal-Elementen – und der Wechsel der Plattenfirma. Die Ingolstädter um Bandleader und Gitarrist Hans Ziller als letztem verbliebenen Gründungsmitglied, bringen demnächst auf CD, DVD und weiteren Formaten LIVE ON HOLY GROUND heraus, den Mitschnitt ihres Auftritts beim Wacken Open Air 2018. Zu hören und sehen gibt es unter anderem die Klassiker der 1972 als Cacumen gegründeten Band, wie "Ready 4 Reaction", "Sweet Obsession", "SDI" und "American Nights", aber auch eine schon lange auf der Setlist stehende Version von "Locomotive Breath"+++ Nach der Tour ist vor der Tour: Unmittelbar nach der zehnten Auflage von „Rock Meets Classic" gab Veranstalter Manfred Hertlein bereits die ersten Acts für den März 2020 bekannt: Kult-Rocker Alice Anzeige
Bai Karmara kommt aus Sierra Leone, lebt aber schon seit vielen Jahren in der belgischen Metropole Brüssel. Mit seiner Band Voodoo Sniffers hat der westafrikanische Roots-Rocker sein neues Album SALONE eingespielt, das Anfang 2020 veröffentlicht werden soll. Dazu wird er seine Mixtur aus Blues, Rock, Folk, Voodoo, Swamp und Roots Music dann mittels einer Europa-Tournee live präsentieren+++
„PopStop – das Musikradio" – immer freitags zum Erscheinen unseres Heftes gibt es eine GoodTimes-Sondersendung (19 bis 20 Uhr), in der die neueste Ausgabe vorgestellt wird (die Sendung wird dann mehrfach wiederholt). „PopStop" sendet Musik titel mit Format – ohne formatierte Musikzusammenstellung+++
Die Anfangsjahre von Pop-Ikone Elton John sind in dem Film „Rocketman" nachzuerleben, dem laut seinen Machern ersten Movie über dessen Verwandlung vom schüchternen Wunderkind zum Paradiesvogel und seinen Durchbruch in den 70er Jahren. Der Maestro höchstpersönlich wählte Taron Egerton („Kingsman: The Golden Circle", „Robin Hood") für die Hauptrolle aus, in der er den als Reginald Kenneth Dwight geborenen Musiker in jungen Jahren spielt. Dazu singt er auch alle Lieder im Film selbst. Regie führte Dexter Fletcher („Eddie The Eagle"), der zuletzt mit dem Oscar-prämierten „Bohemian Rhapsody" demonstrierte, dass Musikfilme durchaus heute noch Großes bewirken können. Das Drehbuch stammt von Lee Hall („Billy Elliot – I Will Dance"). Der Soundtrack ist am 24.5. erschienen+++
Wie angekündigt, sollen an dieser Stelle in loser Folge besondere Rocksendungen im frei empfänglichen deutschen Radio vorgestellt werden. Dazu zählt die dreistündige Sendung „Bayern 1 Classic Rock", die jeweils am Dienstag ab 20 Uhr ausgestrahlt wird. Das Programm stellt dabei nicht irgendein Computerprogramm zusammen, sondern Macher/Moderator Tom Glas höchstselbst. Schwerpunkt ist der Rock der 70er und 80er Jahre, „was natürlich auch die 60er oder aktuelle Bands wie Blackberry Smoke oder Temperance Movement einschließt", wie Glas Good Times wissen ließ. „Wichtig sind mir auch immer bayerische Bands und Newcomer, die haben es ja heutzutage schwer, im Radio gespielt zu werden. Manchmal schaue ich zudem über den Rock-Tellerrand hinaus, da kann auch mal Johnny Cash oder Kate Bush laufen." Das Markenzeichen der Sendung ist, dass immer um 22.30 Uhr ein AC/DC-Titel über den Äther geht+++ Light Freedom Revival nennt sich ein mehr oder weniger loser Verbund von ProgRock-Größen um Billy Sherwood, Dylan Howe und Oliver Wakeman. Eines ihres jüngsten Projekte, das sie angekündigt haben, klingt gewagt: Gemeinsam mit dem kanadischen Sänger John Vehadija haben sie Taylor Swifts Single "Wildest Dreams" in Prog-Manier gecovert. „Ich wollte ein Arrangement liefern, das die Universen von Yes und Taylor Swift zusammenbringt und neue melodische Substanz hinzufügt", sagte Vehadija über das siebenminütige „Fun-Prog-Experiment". Dazu gibt es auch noch ein LFR-Album, das über deren Homepage lightfreedomrevival.com sowie digital bei iTunes und Amazon erhältlich sein wird. Außerdem kündigte die Formation „für irgendwann in der Zukunft" ein vier CDs umfassendes Jon-Anderson-Tribute-Boxset sowie ein Album mit ausschließlich eigenem neuen Material an+++
Als Paul Young mit seiner Band The Royal Family am 30. März 1985 auf die Bühne der Essener Grugahalle kam, war er auf dem Höhepunkt seiner Karriere, hatte sein Album NO PARLEZ alle Verkaufs-
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Erinnert sich noch jemand an Starry Eyed & Laughing, die britischen Folk-PubRocker, die als Antwort des UK auf die Byrds galten? Die Band um Tony Poole und Ross McGeeney war von 1973 bis 1976 aktiv, veröffentlichte zwei Alben und trat im „Rockpalast" auf, als der noch in
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Music from the 60s to the 80s
den Kinderschuhen steckte. Am 24.2.1976 waren die Americana-Vorläufer kurz vor ihrer Auflösung im Kölner WDR-Studio L zu erleben. Poole spielte wie Roger McGuinn eine zwölfsaitige Rickenbacker, mit "Chimes Of Freedom”, "You Ain't Goin' Nowhere” und "Mr. Tambourine Man” waren drei Byrds-Titel in der Setlist enthalten. Ende Juni wird der Mitschnitt der Show erhältlich sein+++ Die reformierten deutschen Melodic-RockVeteranen Tokyo werden beim Gastspiel von Ritchie Blackmores Rainbow am 12.6. in der Münchner Olympiahalle als Opener einheizen. Kurz zuvor wird die Band ihr neues Album TOKYO – LIVE @ SPIELBERG herausbringen, den Nachfolger ihres 2018er Studiowerks ONE WORLD. Auf beiden Scheiben ist noch Sänger Klaus Luley (Ex-Craaft) zu hören, der sich inzwischen allerdings aus gesundheitlichen Gründen verabschieden musste und durch Florian Braun ersetzt wurde+++ Nachdem die Gruppe Guru Guru 2018 ihr 50-jähriges Jubiläum feierte, hat sie im Mai zum ersten Mal in ihrer langen Karriere zwei Konzerte in China gegeben – angekündigt war dabei auch ein Gastspiel beim „Tomorrow Festival" am 19.05. in Shenzen+++
© Pressefoto
Eigentlich hätte NEUES AUS DEM WOLKENKUCKUCKSHEIM, das zweite Solo-Album von Beathotel-Frontmann Fredrik Forsberg, bereits Ende vergangenen Jahres erscheinen sollen. Doch aus gesundheitlichen Gründen musste die Veröffentlichung mit Songs aus der Ecke Liedermacher/ Deutsch-Pop auf den 7.6. verschoben werden. Forsberg, einst auch mit The Major unterwegs, gilt als Philosoph und unverbesserlicher Quer-Beatnik und hat Mitte Mai vorab die Promosingle "Anders als die andern" herausgebracht+++
rekorde gebrochen, das Nachfolgewerk THE SECRET OF ASSOCIATION ging zum Zeitpunkt von Youngs „Rockpalast"-Auftritt gerade an den Start. Das soulige Hitfeuerwerk jenes Abends mit "Love Of The Common People”, "Broken Man”, "Everything Must Change” oder"Wherever I Lay My Hat” ist Ende August als CD/ DVD-Boxset erhältlich+++
Cooper firmiert als Hauptact, dazu Joyce „Baby Jean" Kennedy, die Sängerin von Mother's Finest, und die britischen Ausnahme-Live-Rocker Thunder. Ebenfalls am Start sein wird als Special Guest Robert Hart, der aktuelle Sänger von Manfred Mann's Earth Band, der auch schon bei Bad Company und New Legend röhrte+++
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Ein neues Betätigungsfeld neben ihren nicht enden wollenden Konzertreisen haben die Scorpions gefunden: Sie sind unter die Whisky-Produzenten gegangen. Die Hannoveraner haben sich mit den schwedischen Destillateuren von Mackmyra zusammengetan und bringen einen eigenen Brand unters Volk, der sich Scorpions Rock'n'Roll Star Single Malt Whisky Cherry Cask nennt. Die besondere Note wird, so eine offizielle Mitteilung der Band, so erreicht: Zuerst gereift in amerikanischen Bourbon-, dann in Oloroso-SherryFässern, erhält der Whisky sein Finish in Fässern, in denen einst süßer deutscher Kirschwein gelagert wurde+++
2018 sind Hell-O-Matic öffentlich zwar etwas kürzergetreten, dennoch war es für die diabolischen deutschen Hard Rocker an der musikalischen Schnittstelle von Alice Cooper und Marylin Manson ein bewegtes Jahr: Die „Wacken Winter Nights 2018" wurden gerockt, danach schloss die Band sich mit Produzent Eike Freese (Kneipenterroristen, Gamma Ray, Hansen & Friends) im Studio ein und nahm die neue CD WHAT AN EXCELLENT DAY FOR AN EXORCISM auf – und sicherte sich einen neuen Plattenvertrag, um so richtig durchzustarten. Auf dem MiG-Sublabel Hänsel & Gretel soll das Opus in Kürze erscheinen+++ Das erste halbe Dutzend selbst verfasster neuer Songs für sein nächstes StudioAlbum hat Walter Trout bereits im Kas ten, wie er GoodTimes erzählte. Möglicherweise werden auch seine drei Söhne darauf mitspielen. „Ich habe mit meiner Frau Marie auch schon darüber diskutiert, mal eine Tour als The Trout Family zu machen, weil alle drei sehr talentierte Musiker sind." Im Sommer will er jedenfalls mit ihnen schon mal bei einer Show in seiner Heimatstadt Ocean City auf der Bühne stehen – und die wiederum wird sich in einer alten Fabrik befinden, die einst seinem Großvater gehörte+++
Seit Jahrzehnten waren Foghat nicht mehr live in Deutschland auf einer Bühne zu sehen. Jetzt kommt Schlagzeuger und Bandleader Roger Earl mit seiner Truppe wieder einmal hierher, allerdings vorerst nur für einen Auftritt: Am 23. August ist das letzte verbliebene Gründungsmitglied, das davor bei Savoy Brown getrommelt hatte, im Dortmunder Musiktheater Piano zu erleben – dabei feiert der seit 19 Jahren bei Foghat singende Charlie Huhn (Ted Nugent, Gary Moore, Humble Pie) seine Rückkehr nach Deutschland: Sang er doch in den 80er Jahren bei der Hannoveraner Band Victory+++ Zu den musikalisch interessantesten und zugleich familiärsten Festivals in Europa gehört das Tønder-Festival. Auf acht Bühnen werden zwischen dem 22. und 26. August rund 70 Bands aus dem Roots-, Folkund Country-Bereich auftreten. Neben Größen wie John Prine, Patty Griffin, Kate Rusby, John Moreland, The Savage Rose, Ruston Kelly, Finbar Furey, Chris Smither, Jenn Grant oder den als nächste große Nummer gefeierten Mandolin Orange werden auch zahlreiche Acts aus Nordamerika und Europa zu erleben sein, die noch unbekannt sind. Doch das Tønder-Festival gilt als Sprungbrett, manche große Karriere hat in der Kleinstadt Tønder unweit der deutschen Grenze begonnen. „70 Prozent unserer Besucher sind Stammgäste", sagt Maria Theessink, die künstlerische Leiterin des Festivals über die Besucherstruktur. Fester Bestandteil der Veranstaltung sind seit einigen Jahren die beiden „Circles" – der „Women's Circle" und der „Gentlemen's Circle". Bei diesem Konzertformat treffen jeweils sechs Songwriter/ innen aufeinander, um sich künstlerisch die Bälle zuzuspielen und Ungeplantes spontan umzusetzen. In diesem Jahr beteiligt sich das Tønder-Festival erstmals an der „Keychange"-Initiative. Das Projekt unterstützt weibliche Acts und ermutigt Festivals, mehr Musikerinnen auf die Bühnen zu bringen. Die Teilnahme bedeutet, dass sich das Tønder-Festival dazu verpflichtet, auf eine Verteilung von 50 Prozent Frauen und 50 Prozent Männer beim Booking der Künstler hinzuarbeiten+++ Einen ganz eigenen Ansatz wählt die Ausstellung „Elliott Landy's Woodstock Vision: The Spirit Of A Generation", die nach dem Bildband des Fotografen benannt ist. Sie ist in Papenburg (29.6.–2.9.), Emmen (NL, 29.6.–2.9.), Karlsruhe (8.8.–15.9.) und Nürnberg (16.8.–30.9.) in ungewöhnlichen Locations in unterschiedlicher Gestaltung zu sehen. In Nürnberg beispielsweise in der Egidien-Kirche in vier Bereiche unterteilt: „Vision Of A Generation" bietet eine
zeitgeschichtliche Einordnung, „Stars & Stones" hat die mediale Darstellung jener Zeit im Blick, „High On Music" rückt die Musik in den Fokus, während „Woodstock" das eigentliche Festival zeigt. Psychedelische Animation an der Kirchen decke, Collagen aus Fotos und Musik sorgen für zusätzliche sinnliche Eindrücke. „Damals gab es noch keine Selfies, alles war noch unschuldig", sagte Landy bei einer Pressekonferenz im Vorfeld (ein Interview mit dem Fotografen, der das Geschehen auf 76 Filmrollen festhielt, folgt in der nächs ten GT-Ausgabe)+++ Gut zu tun hat derzeit Ray Dorset alias Mungo Jerry: Er hat mit EXTREME ein neues Album nahezu fertiggestellt und kümmert sich noch um letzte Veröffentlichungsdetails. Und dann steht schon das nächste Jubiläum ins Haus: "In The Summertime" wird 2020 runde 50 Jahre alt. Derzeit entsteht eine Dokumentation um den ewig jungen Ohrwurm, in die Dorset eng involviert ist. Und er sitzt an einem Buch. Da bleibt wenig Zeit für Konzerte. „Tourneen will ich ohnehin keine mehr spielen, hier ein Festival, da ein paar Shows", so stelle er sich das künftig vor, ließ der 73-jährige Brite GoodTimes wissen+++
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Angel, eine Glam- und Hard-Rockband aus Washington D.C. waren von 1975 bis 1981 aktiv und veröffentlichten sechs Alben. 1998 reformierte sich die Truppe, heute sind mit Punky Meadows (g) und Frank Dimino (voc) noch zwei Gründungsmitglieder an Bord. Seit April sind Angel im Studio, um 14 neue Tracks aufzunehmen. Im August will die Band zu Konzerten nach Europa kommen+++
Auf dem Gelände, wo 1969 das legendäre Woodstock-Festival stattfand, steht heute das Bethel Woods Center For The Arts. Das richtet vom 15. bis 18. August in Watkins Glen, New York, ein Jubiläumskonzert zum 50-Jährigen aus. Mit dabei sein werden von den damaligen Akteuren John Fogerty (seinerzeit mit Creedence Clearwater Revival auf der Bühne), Santana, Arlo Guthrie und Edgar Winter, außerdem Ringo Starr und die Doobie Brothers+++ In der Ausgabe 1/2019 hatte die Good Times-Redaktion ihre Leserschaft aufgefordert, die Klagenfurter Sängerin Freya Wippich, die in Hamburg und München als Studio- und Bühnenvokalistin Erfolge feierte (Randy Pie, Udo Lindenberg, Rudolf Rock & Die Schocker, Hornettes u.v.m.) bei der Suche nach einem Namen für ihre Band mit Vorschlägen zu unterstützen – mit durchschlagendem Erfolg. „Durch die Anregungen der Leser ist uns der Bandname Love Birds zugeflogen", sagte Wippich GoodTimes und bat, ein dickes Dankeschön weiterzugeben. „Wir sind gerade dabei, einige Titel aufzunehmen. Hoffe, sie sind gut. Wir haben auf jeden Fall viel Spaß beim Musizieren", berichtete sie über den Stand der Dinge, ihre Liebe zur Hippie-Zeit musikalisch weiter auszuleben+++ GoodTimes 3/2019
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Zum 50. „Geburtstag" beschenken sich ZZ Top selbst mit GOIN' 50, einer 50-SongKollektion auf drei CDs (oder fünf LPs), welche die gesamte Aufnahmekarriere des Trios aus Texas umspannt. Die soll am 14.6. in digitaler Version und 16.8. als physischer Tonträger erscheinen. Abgedeckt sind dabei der Zeitraum zwischen 1970 und 2016 und alle 15 Studio-Alben, die Billy Gibbons (voc, g), Frank Beard (dr) und Dusty Hill (b, voc) aufgenommen haben. Zwei Bonustracks sollen den Kauf anreiz erhöhen: "Salt Lick" und "Miller's Farm", die als Single-A- und B-Seite schon 1969 in der Originalbesetzung aufgenommen wurden. Disc 1 konzentriert sich auf Radiohits während der 70er und 80er Jahre; Disc 2 kredenzt die Hits zwischen 1983 und 1991; Disc 3 bietet eine Auswahl von Songs, die zwischen 1992 und 2016 aufgenommen wurden, und zeigt die Band wieder näher an ihren Blueswurzeln+++ Peter Frampton widmet sich dem Blues: Sein neues Album ALL BLUES (VÖ: 7.6.) bietet Neuinterpretationen von Framptons persönlichen Favoriten aus dem Blueskanon. „Als wir damals Humble Pie gründeten, haben wir anfangs nichts anderes gespielt. Und in den letzten zwei Jahren habe ich jeden Sommer, wenn ich Abend für Abend mit der Steve Miller Band auf der Bühne stand, auch immer eine Handvoll Bluesnummern eingestreut. Mir hat das sehr viel Spaß gemacht, woraus dann die Idee entstand, so ein reines All-Blues-Album zu machen – und zwar live im Studio mit meiner Band", sagte Frampton. Mit dabei waren auch Gäste wie Kim Wilson, Larry Carlton, Sonny Landreth und Steve Morse. Parallel zur Albumveröffentlichung startet der in den USA lebende Brite „Peter Frampton Finale – The Farewell Tour" mit rund 50 Shows bis Oktober. Danach wird sich Frampton zurückziehen, da bei ihm die seltene Autoimmunkrankheit Einschlusskörper-Myositis (engl. Inclusion Body Myositis) festgestellt wurde, eine entzündliche Muskelerkrankung+++ Am Wochenende des 9./10. August geht das diesjährige Finki Festival in Finkenbach im Odenwald über die Bühne, das neben dem traditionellen Krautrock und der psychedelischen Note diesmal auch einen dezenten blues-rockigen Einschlag hat. Mit dabei sein werden neben den Gastgebern Guru Guru auch Arthur Brown, Lazuli, Hundred Seventy Split, Nine Below Zero, Rob Tognoni, Sirkus, Electric Orange, Adesa sowie Alex Auer & Detroit Blackbirds+++ Kürzertreten kommt für John Fogerty nicht in Frage, im Gegenteil: Nach seinem 74. Geburtstag (28.5.) stehen den gesamten Sommer über Festivitäten an. Genauer gesagt geht der einstige Anführer von Creedence Clearwater Revival und Hitlieferant auf seine „50th Anniversary Tour”, die ihn durch die ganze Welt und auch
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dann aber wieder vergessen – beim Aufräumen in meinem Haus habe ich sie auf selbst gebrannten CDs vor einiger Zeit wiederentdeckt", sagte er in einem Interview. Beim Hot Docs Film Festival in Toronto wurde außerdem Ende April der Dokumentarfilm „If You Could Read My Mind" über Lightfoot uraufgeführt. Und der Altmeister ist auch live nicht zu bremsen: Derzeit tourt er durch die USA+++
sehr viel Rock'n Roll", verkündete Bandleader Uli Salm. Das Ganze steht unter dem vorläufigen Arbeitsmotto „Hamburg – Geile Meile"+++ Nach einem Sturz musste GroundhogsBoss Tony McPhee ins Krankenhaus eingeliefert werden und dort wochenlang bleiben. „Zum Glück habe ich keine Erinnerung daran – aber nachdem mein linker Arm samt Hand so schwach geworden war, war es wunderbar, wieder spielen zu können", ließ er Mitte März wissen+++
Mit ihrem Debütalbum BAD PENNY und der sich anschließenden Tour hat die kroatische Blues-Rockerin Vanja Sky mehr als nur einen Achtungserfolg erzielt. Im Oktober will die gelernte Konditorin, die erst mit 19 Jahren begann, Gitarre zu spielen, wieder mit Mike Zito als Produzent ins Studio gehen, um ihre zweite Scheibe aufzunehmen+++ nach Woodstock zum „50th Anniversary Festival" führen wird, ehe er im Herbst eine sogenannte Residency im Wynn in Las Vegas absolvieren wird+++ Auf DVD/Blu-ray kommt in den USA und Kanada noch im Mai die Filmdokumentation BACHMAN: SPECIAL EDITION heraus. Die erzählt die Geschichte von Randy Bachman, der seine Karriere mit Guess Who startete, mit Bachman-Turner Overdrive fortsetzte, um sich dann als Solokünstler zu betätigen. Guess Who landeten als erste kanadische Band mit ”American Woman”/”No Sugar Tonight" 1970 einen Nummer-1-Hit in den USA. Ein Erfolg, den Bachman mit BTO und "You Ain't Seen Nothing Yet" wiederholte. Auch Neil Young, der ebenfalls aus Winnipeg stammt, kommt in dem Film zu Wort und bezeichnet den heute 75-jährigen Bachman „als meinen größten Einfluss, als ich ein Kind war"+++ Im vergangenen November hat der kanadische Singer/Songwriter Gordon Lightfoot seinen 80. Geburtstag gefeiert. Doch vom Alter lässt er sich nicht bremsen, im Gegenteil: Erstmals seit vielen Jahren schreibt er an neuen Songs, um Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres nach 15-jähriger Veröffentlichungsabstinenz ein neues Studiowerk herauszubringen. „Ich habe außerdem einige Stücke schon vor Jahren verfasst und aufgenommen,
Frohe Kunde für Reggae-Fans: Ab Ende Juni wird das lange verschollene, 1981 in Deutschland erschienene Album RASTAMAN von Jah Woosh wieder erhältlich sein. Es war auf Jamaika in den Channel1-Studios aufgenommen und vom Dub-Spezialisten „King Jammy" abgemischt worden. Neben der renommierten Rhythmusgruppe Sly Dunbar & Robbie Shakespeare waren Ansel Collins (Orgel) sowie Eric „Bingi Bunny" Lamont (g) an den Aufnahmen beteiligt gewesen, dazu die Bläser Vin Gordon und Bobby Ellis sowie Theophilus „Snapping" Beckford am Piano und „Bongo" Herman (perc). RASTAMAN bot zeitlosen Roots Reggae des jamaikanischen DJs und Top-Produzenten Jah Woosh, der am 21.2. im Alter von 58 Jahren gestorben ist+++
Jeremiah Johnson, aus St. Louis stammender Blues-Rocker, war gerade mit seinem ebenfalls von dort kommenden Mentor Mike Zito als dessen Special Guest auf Deutschland-Tour. Im nächsten Jahr wird er hierzulande wieder live zu erleben sein: dann als Bestandteil des alljährlichen, längst zur festen Tradition gewordenen Ruf'schen Blues Caravan 2020+++ N:E:X:T., das neue Album des Luxemburgers David Laborier mit reichlich Jazz Rock, ist in zwei Kategorien für die Independent Music Awards nominiert worden: der Song "Step Right Up!” in der Kategorie „Funk/Fusion/ Jam'", dazu Gast Waltzing und Laborier als Produzenten in der Kategorie „Music Producer – Jazz". Die Preisverleihung findet am 22.6. im New Yorker Symphony Space Performing Arts Center statt – allerdings ohne Laborier und Waltzing, die zu der Zeit in Afrika touren+++
Musikalisch-journalistische Aufklärungsarbeit im Internet betreibt neuerdings der renommierte Fachschreiber Gunther Mathejka in seinem frisch eingerichteten Blog www.songpearls.de, in dem er sich Songperlen der Musikgeschichte widmet. Darunter befinden sich viele Stücke, die nicht auf dem Radar der Medien erschienen oder auch nur auf den hinteren Plätzen der Charts dahindümpelten. „Das gilt nicht nur für Werke von unbekannten Künstlern und ewigen Geheimtipps, sondern auch für Songs von Musikgrößen", sagte Mathejka GoodTimes. „Neben meinen eigenen Perlen habe ich auch zahlreiche Musikstars bei über 1000 Interviews nach deren Perlen befragt." Hervorge-
Rudolf Rock & Susi Salm sind vom 8.8. bis 20.10. als Haupt Act zu Gast beim Roncalli's Apollo Variete in Düsseldorf. „Wir gestalten mit unserem lieben Freund und Roncalli-Direktor Bernhard Paul eine super Show mit Artisten, Tänzerinnen &
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Musik aus der Zeit gefallen! Classic Psychedelic Rock www.mig-music.de
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kramt hat er dafür Songs aus dem letzten halben Jahrhundert, aus Rock, Blues, Jazz, Soul, Folk, Country und aus SoundtrackAlben: „Das Genre spielt bei der Auswahl eine untergeordnete Rolle, der Zeitpunkt der Aufnahmen gar keine"+++ Das irische Folk-Rock-Duo Blackbird & Crow wird neben den Hothouse Flowers, Mary Coughlan, Basement Jaxx und v ielen anderen beim diesjährigen Standhal-Festival (15.–17.8) im nordirischen Limavady im County Londonderry auftreten. Eigens zum Festival gibt es eine limitierte Vinyl-7" als „Standhal-Edition" Sie bietet zugleich einen Vorgeschmack auf das Album AILM, das am 27.9. erscheinen wird. Die Single wird nur auf dem Festival verkauft und danach nicht mehr erhältlich sein+++ Zunächst live per Blu-ray sind ab Ende Mai die Mandoki Soulmates zu erleben, wenn WINGS OF FREEDOM erscheint. Zwischen dem 31.10. und 9.11. sind Bandleader Leslie Mandoki, Bobby Kimball, John Helliwell, Randy Brecker, Tony Carey, Chris Thompson, Richard Bona, Nick van Eede, Mike Stern, Bill Evans und Till Brönner dann unter dem Motto „Hungarian Pictures" auf der Bühne zu erleben – viermal auch in Deutschland. Auf der Doppel-Blu-ray sind zudem Ian Anderson, Jack Bruce (†), David ClaytonThomas, Al Di Meola, Chaka Khan, Greg Lake (†), Klaus Doldinger, Nik Kershaw, Mark Hart, Peter Maffay und Midge Ure zu sehen und hören. Pünktlich vor der Tour im Herbst wird dann auch am 11.10. das neue Soulmates-Doppel album LIVING IN THE GAP/HUNGARIAN PICTURES erscheinen+++ Als auf 100 Exemplare limitierte Edition ist BEYOND THE PLANETS von Rick Wakeman, Jeff Wayne und Kevin Peek erhältlich. Die erscheint im Juli als 180gClear-Vinyl-Ausgabe und ist von Wakeman persönlich signiert und mit handschriftlicher Nummerierung versehen+++ Den Titel #9 trägt das neue Album der seit 35 Jahren aktiven kalifornischen Raz Band. Für das Opus hat sie elf neue Songs eingespielt und wurde dabei von einem nam-
Unsere Gewinner aus Heft 1/2019 Lösung – Kreuzworträtsel: " ROCK FESTIVALS" 3x CD Joe Jackson Margit Möller u. Werner Krauskopf, Schmitten Timo Holstein, Osann-Monzel Roland Schmitt, Saarbrücken 2 Tickets UFO/Köln: Britta u. Frank Riedel, Schwelm
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! haften Gast unterstützt: Joey Molland, der einst mit den Beatles-Protegés Badfinger berühmt wurde. Die Erstauflage von 1000 Exemplaren enthält eine am 8.12.2018 in Los Angeles entstandene Live-EP+++ Zum 38. Mal findet vom 7. bis 10. Juni das traditionelle Trucker & Country Festival auf dem Autohof Strohofer in Geiselwind nahe Würzburg statt. Also an der Stätte, die einst schon Gunter Gabriel in einem seiner Lieder so besang: „Der Himmel beginnt in Geiselwind, wo die Trucker zu Hause sind.” Als musikalische Gäste dabei sind High South, der CountryRocker Doug Adkins, Lonnie Dale's Road Band, die sich nach 16-jähriger Pause reformiert hat, und die Lakeland Cowboys. Zum Auftakt ist am ersten Abend Daniel T Coates im Country Saloon live zu erleben, gute Stimmung verspricht parallel die Highway Party in der Event Halle. Neben der Musik wird ein buntes Rahmenprogramm geboten, es gibt über 700 spektakulär hergerichtete Trucks zu sehen, und wem danach ist, kann an einem Sing & Dance-Gottesdienst mit über 100 Line-Dancern teilnehmen+++
© Nikobleon
Große Ehre für den Schweizer Bluesmusiker Marc Amacher: Der Berner Oberländer spielt Anfang Juni in Deutschland und Österreich dreimal im Vorprogramm von Eric Clapton und kann dabei auch sein neues Studio-Album ROADHOUSE vorstellen. Im Publikum werden möglicherweise auch Zuschauer sein, die vor dem Bildschirm dabei waren, als Amacher bei „The Voice Of Germany" Ende 2016 ins Finale stürmte+++
Das 50-jährige Jubiläum von Woodstock steht vor der Tür. Das Internationale Radiomuseum Hans Necker in Bad Lasphe (Kreis Siegen-Wittgenstein/NRW) nimmt dies zum Anlass, die Sonderausstellung „50 Jahre Woodstock" mit Exponaten und Memorabilia des Sammlers Günter Wack (Battenberg) zu präsentieren. Er-
öffnung war am 11.5., ein kostenloser Besuch ist noch bis zum 27.10. möglich, jeweils am Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag (14.30 bis 17.30 Uhr). Wack sammelt seit über 40 Jahren Memorabilia, mit denen er auch schon überregional wahrgenommene Ausstellungen über die Rolling Stones und Beatles ausgerichtet hat. Darunter sind Fan-Souvenirs, Fotos, Artikel, Plakate, Autogramme und dergleichen+++ Je drei LPs bzw. CDs (als Bookset) und digital wird BEFORE THE BEGINNING umfassen und die Frühzeit von Peter Green's Fleetwood Mac von 1968 bis 1970 dokumentieren. Enthalten sind rare und teils unveröffentlichte Live- und Demosessions. Die Aufnahmen, die auch eine der letzten Shows mit Green enthalten, seien in „unglaublich gutem Zustand" gewesen angesichts der Tatsache, dass sie über 40 Jahre lang unberührt im Archiv lagerten, hieß es in einer Mitteilung. Zu hören sind wechselnde Inkarnationen der wegweisenden Gruppe und frühe Aufnahmen wie "Madison Blues” und "I Need Your Love So Bad” sowie live beim Gig im Rock‘n’Roll College Of Music aufgenommene Versionen von "Long Tall Sally" und "’ Willie And The Hand Jive". Dazu Recordings, die 1970 entstanden, darunter Raritäten und Demos späterer Klassiker wie ”Oh Well", "Green Manalishi" und "Albatros". Unmittelbar vor Redaktionsschluss kam die Meldung, dass sich die für den Frühsommer angepeilte Veröffentlichung allerdings auf Oktober verschiebt+++
Hardin & York und der Paul Rose Band gearbeitet. Jetzt betätigt er sich auch als Unternehmer, produziert Schlagzeugzubehör. So hat er eine neue Bassdrum-Dämpfung entwickelt, die das Dämmmaterial an Ort und Stelle hält. Infos sind unter https:// spo-drumparts.com zu finden+++ Axel Heilhecker spielte einst Gitarre bei Wolf Maahn und der Food Band, in der „Harald Schmidt Show", betrieb das Duo Phonoroid, arbeitete als Studiomusiker, schrieb Filmmusiken und produzierte. Nach längerer Soloveröffentlichungspause bringt er demnächst sein neues Album SONGS FOR A DOG heraus. Darauf zu hören ist auch seine 1967er Fender Stratocaster Olympic White, die erst kürzlich gründlich restauriert worden ist+++ Auch nach dem Tod von Anführer Reg Presley haben die Troggs weitergemacht, Sixties-Veteran Chris Allen übernahm die Leadvocals. Immer dabei war Gründungsgitarrist Chris Britton. Jetzt hat der 75-Jährige beschlossen, ein Sabbatjahr einzulegen, und wird in dieser Zeit von John W Doyle vertreten+++ Mehr als 40 Jahre begeisterten sie Millionen von Fans in aller Welt, doch damit ist bald Schluss. Die aus dem Schweizer Solothurn stammende Rockgruppe Krokus zieht nach dem Motto „Jede Party hat mal ein Ende" den Stecker. Am 7.12. werden es
Der Franke Steff Porzel hat sich einen Namen als Schlagzeuger gemacht und war einige Jahre als Sänger/Gitarrist mit der Spencer Davis Group unterwegs, hat mit n
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REVELATION heißt das neue Album des Michael Schenker Fest, das für August angekündigt ist. „Der Titel spielt auf Erfahrungen in meiner Vergangenheit und der Gegenwart an, es dreht sich um Leidenschaft und Unverdorbenheit kontra Gier und Korruption", ließ der Gitarrist vorab schon mal verlauten+++ Mitte Juni wird Roger Daltrey TOMMY ORCHESTRAL anlässlich des 50. Jubiläums der Erstveröffentlichung des Who-Klassikers herausbr ingen. Aufgenommen hat er das Opus in Budapest und Bethel am Originalstandort des Woodstock-Festivals, bei dem The Who „Tommy" komplett präsentiert hatten. Produziert haben wie bei der 2018er „Tommy"-Tour Daltrey und Keith Levenson. Die Band bestand aus den Who-erfahrenen Simon Townshend (voc, g), Frank Simes (g), Scott Devours (dr), Jon Button (b) und Loren Gold (keys); dazu das The Budapest Scoring Orchester. Außerdem werden The Who am 6.7. das Werk live mit Orchester im Wembley Stadion spielen+++ Anzeige
Manchmal ist es schon ärgerlich: Zwei Tage, nachdem der Rezensionsteil dieser Ausgabe abgeschlossen war, brachte der Postbote ein Päckchen mit mehreren interessanten Wiederveröffentlichungen unterschiedlicher Genres aus dem Hause BGO angeschleppt. So gibt es von AltRock'n'Roller Jerry Lee Lewis vier Alben aus den Sixties als Twofer (LIVE AT THE STAR-CLUB HAMBURG, THE GREATEST LIVE SHOW ON EARTH, THE GOLDEN HITS und BY REQUEST); Pop stimmten Gary Puckett & The Union Gap an (WOMAN, WOMAN + THE NEW GARY PUCKETT & THE UNION GAP ALBUM + THE GARY PUCKETT ALBUM, plus Bonustracks als Twofer). Bei Zephyr aus Colorado mischte der spätere Deep-Purple-Gitarrist Tommy Bolin mit – daran erinnern GOING BACK TO COLORADO und SUNSET RIDE. Gleich fünf Alben des UK-Musikers Mike Cooper sind auf drei Silberlingen zusammengefasst, immerhin vier LPs der US-CountryRocker- und Prä-Americana-Combo Pure Prairie League aus der ersten Hälfte der 70er Jahre dürften deren Fans als Twofer erfreuen+++
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die Schweizer Heavy Rocker im Zürcher Hallenstadion ein letztes Mal auf der Bühne krachen lassen, ehe sie sich als Band vom Rockgeschehen verabschieden+++
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10.3. Asa Brebner (*21.11.1953) war eine Größe der Bostoner Rock- und Punkszene, spielte Gitarre bei Jonathan Richman & The Modern Lovers, Robin Lane & The Chartbusters, machte Demos mit David Knopfler und übernahm bei den Grey Dogs auch den Gesang. Eine Woche nach mehreren Reunion-Shows mit Robin Lane starb er unerwartet. 11.3. Hal Blaine (*5.2.1929 als Chaim Zalmon Belsky) ist mit seinem Schlagzeug auf zahllosen Welthits zu hören, die er als Mitglied der legendären Wrecking Crew in Los Angeles mit einspielte, darunter "Mr. Tambourine Man" (Byrds), "Eve of Des truction" (Barry McGuire), "Strangers In The Night" (Frank Sinatra), "Good Vibrations" (Beach Boys), "Bridge Over Troub led Water" (Simon & Garfunkel), "These Boots Are Made For Walking" (Nancy Sinatra) oder "I Got You, Babe" (Sonny & Cher). Auf 6000 schätzte er die Zahl von Singles, auf denen er zu hören war und die er mit seinem feinfühligen Spiel veredelte. Mit seinem persönlich zusammengestellten Schlagzeug prägte er Phil Spectors Wall Of Sound maßgeblich mit. 11.3. Danny Kustow (*10.5.1955) gehörte als Gitarrist zu den Gründungsmitgliedern der Tom Robinson Band (Hit 1977: "2-46-8 Motorway"). 1992 zog er sich zurück. Eine Lungenentzündung und eine Leberinfektion kosteten ihn das Leben. 12.3. John Kilzer (*7.1.1957) war zunächst als Basketballer in Memphis erfolgreich, dann als Singer/Songwriter unterwegs; seine eigenen Veröffentlichungen blieben allerdings mit Ausnahme des Top-10-Erfolgs "Red Blue Jeans" weitgehend unbeachtet – anders als die Songs, mit denen er Kollegen wie Rosanne Cash und Maria Muldaur belieferte. Nach langer Drogenabhängigkeit absolvierte er einen Entzug und arbeitete bis zu seinem Tod als Pfarrer.
17.3. Bernie Tormé (*18.3.1952) wuchs in der fruchtbaren Musikszene Dublins auf, ehe es ihn 1974 nach London zog. Er schloss sich Gillan an, sorgte bei Atomic Rooster für die Gitarrentöne, tourte mit den Boomtown Rats und Billy Idols Generation X. Als die Nachricht seines Todes die Runde machte, stand jedoch Ozzy Osbourne in den Überschriften, für den er nach dem Tod von Randy Rhoads aber nur kurz spielte. Zuletzt war er auf eigene Rechnung unterwegs, betrieb das Label Retrowreck, auf dem er Ende 2018 SHADOWLAND veröffentlichte. Eine Lungenentzündung kostete ihn das Leben. 17.3. Andre Williams (*1.11.1936) genoss den Spitznamen „Mr. Rhythm", nachdem er seine Karriere als Leadsänger der 5 Dollars gestartet und 1955 den ersten Plattenvertrag unterzeichnet hatte. Er veröffentlichte selbst, schrieb für und mit Kollegen wie Stevie Wonder, Funkadelic, Parliament und auch Motown. Er managte Edwin Starr, feierte in den 00er Jahren ein Comeback, nachdem er länger in Armut und Obdachlosigkeit gelebt hatte. Er veröffentlichte zuletzt 2016 ein Album. 22.3. Scott Walker (*9.1.1943 als Noel Scott Engel) erlebte eine Berg- und TalfahrtKarriere, wie sie kaum ein anderer Künstler durchlebte. Sie führte früh auf höchste Pop-Star-Gipfel, als er mit den Walker Brothers melancholische Hits wie "Make It Easy On Yourself" oder "The Sun Ain‘t Gonna Shine Anymore" landete und drei Seite
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Alben in die US-Top-Ten hievte. Danach wandelte er sich zum mysteriösen, sehr zurückgezogen agierenden Solokünstler, der sich thematisch und klanglich immer konsequenter der Dunkelheit zuwandte. Viele Kritiker feierten seinen Weg, Plattenkäufer hingegen kaum. Zuletzt veröffentlichte er den Soundtrack zum Film „Vox Lux", sein insgesamt 18. Solo-Album. Bereits 1967 hatte er in "My Death" da rüber gesungen, was ihn, den gebürtigen US-Amerikaner, in seiner Wahlheimat Großbritannien ereilte.
Herman’s Hermits, Udo Jürgens und Petula Clark.
23.3. Johnny Dickinson galt als einer der profiliertesten Slidegitarristen im UK, hatte Blues, Country, Folk, Western Swing und Gospel genauso drauf wie Reggae, veröffentlichte Lehrvideos und arbeitete live und im Studio mit zahlreichen Landsleuten. Er war Gründungsmitglied von Paul Lamb & The Kingsnakes. 2012 wurde bei ihm das Guillain-Barre Syndrome diagnostiziert, das zu Schädigungen der Nervenfasern führt und ihn schließlich das Leben kostete.
24.4. Dick Rivers (*24.4.1945 als Hervé Forneri) gehörte zu den Vorreitern des Rock’n’Roll in Frankreich, nachdem der Sänger sich früh von Les Chats Sauvages getrennt hatte, um solo Karriere zu machen. Er veröffentlichte über 30 Alben, war 2018 noch bei einer Oldie-RevivalTournee unterwegs und erlag an seinem 74. Geburtstag einem Krebsleiden.
23.3. Danny Wall (*3.11.1941) gründete The Hound Dogs, die Mitte der 60er Jahre als die Berliner Beatband Nummer eins galten, und amtierte als deren Leadgitarrist. Er spielte später bei Juke Box sowie den Roadrunners. Er erholte sich von einem 2016 erlittenen Schlaganfall nicht mehr. 12.4. Johnny Hutchinson (*18.7.1940) sollte eigentlich als Ehrengast zur Beatles Fan-Convention des Beat-Archivs Glauchau kommen, doch dann machte ihm der Lungenkrebs einen tödlichen Strich durch die Rechnung. Der auch als Johnny Hutch firmierende Liverpooler Schlagzeuger gehörte The Big Three an und sprang bei den Beatles ein, als Pete Best verhindert war. Er soll den Job bei den Fab Four abgelehnt haben, als diese Best feuerten. 13.4. Paul Raymond (*16.11.1945) sollte eigentlich demnächst bei der UFOAbschiedstour dabei sein, doch ein Herzinfarkt durchkreuzte die Pläne des Gitarris ten/Keyboarders, der erstmals mit Plastic Penny 1967 auf sich aufmerksam machte. Chicken Shack und Savoy Brown hießen seine nächsten Stationen, ehe er sich 1976 UFO anschloss (bis 1981). Er mischte auch bei der Michael Schenker Group und Waysted mit, kehrte 1984 zu UFO zurück, mit denen er mit Unterbrechungen bis zuletzt unterwegs war. Er veröffentlichte mehrere Soloplatten, zuletzt unmittelbar kurz vor seinem Ableben HIGH DEFINITION. © Pressefoto
9.3. Abb Locke (*25.8.1934) gehörte zu den gefragtesten Saxofonisten der USBlues-Szene. Seine Dienste nahmen Muddy Waters, Howlin’ Wolf, Elmore James, Buddy Guy, Albert Collins, Roy Buchanan, Magic Sam, Lonnie Brooks wie auch die Rolling Stones in Anspruch.
16.3. Dick Dale (*4.5.1937) war einer der Pioniere der Surfmusik und galt zudem neben Link Wray als einer der einflussreichsten Gitarristen, auf den sich Kollegen wie Jimi Hendrix, Pete Towns hend oder Eddie Van Halen beriefen. Mit Instrumental-Hits wie "Let's Go Trippin" und "Misirlou" feierte er frühe Erfolge, verschwand in der Versenkung, ehe ihn Kult-Regisseur Quentin Tarantino wieder in die Erfolgsspur setzte, indem er "Misirlou", Dales Bearbeitung einer griechischen Volksweise, 1994 in seinem Film „Pulp Fiction" laufen ließ, 30 Jahre nach der Originalaufnahme. Monatelang hatte GoodTimes sich um ein Interview mit Dale bemüht (siehe GT 1/2019), vergebens. Bis zuletzt stand er auf der Bühne, hatte bereits weitere Shows für dieses Jahr gebucht, doch ein Krebsleiden kam ihm in die Quere. © Pressefoto
2.3. Mike Fiedler trommelte bei der süddeutschen Band Striker. Für überregionales Aufsehen sorgte der Schlagzeuger, der an Rückenmarkkrebs litt, als er den ihn behandelnden Arzt wegen einer falschen Diagnose verklagte. Wenige Tage vor der Urteilsverkündung starb der zweifache Familienvater friedlich im Kreis seiner Angehörigen mit 48 Jahren.
15.3. Tommy Tripplehorn war in Tulsa zu Hause, spielte Gitarre bei Gary Lewis & The Playboys, arbeitete mit Leon Russell und gehörte zeitweise der Wrecking Crew in Los Angeles an. Der Vater der für den Emmy nominierten Schauspielerin Jeanne Tripplehorn starb 75-jährig nach kurzem Kampf mit dem Krebs.
© NikMa Verlag
21.2. Gus Backus (*12.9.1937) sang bei der Doo-Wop-Gruppe The Del-Vikings, ehe er mit der US-Army nach Deutschland kam, wurde von Polydor unter Vertrag genommen und feierte Erfolge mit Schlagern wie "Da sprach der alte Häuptling der Indianer" oder "Sauerkraut-Polka". Er verließ 1973 das Showgeschäft, zog in die Staaten, kehrte 2001 zurück und sang wieder Schlager. Er starb nach langer Krankheit.
15.4. Les Reed (*24.7.1935) war Co-Autor der Tom-Jones-Erfolge "Delilah” und "It's Not Unusual”, von Engelbert Humperdincks "The Last Waltz”; von ihm stammte "There’s A Kind Of Hush", zu seinen Kunden gehörten Elvis Presley, Kiki Dee, n
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19.4. Martin Böttcher (*17.6.1927), ein gelernter Jazzgitarrist, gehörte zu den erfolgreichsten deutschen Filmmusikkomponisten – während seines über 60-jährigen Schaffens vertonte er rund 50 Kinofilme und mehr als 300 TV-Produktionen. Unvergessen sind die Klänge, mit denen er die Karl-May-Verfilmungen akustisch mit den passenden Stimmungen anreicherte.
24.4. Tony Bird (*1950) stammte aus dem heutigen Malawi, war zwischen den 70er und 90er Jahren im UK und den USA als Folk-Singer/Songwriter unterwegs, der zehn Jahre vor Paul Simon afrikanische Elemente einfließen ließ und nicht nur gesanglich an Bob Dylan erinnerte. In New York, wo er zuletzt lebte, erlag er einem Krebsleiden. 26.4. Phil McCormack (*31.7.1960) hatte 1995 die undankbare Aufgabe, bei Molly Hatchet Sänger Danny Joe Brown zu ersetzen, nachdem er ihn bei gesundheitsbedingten Ausfällen vorher schon vertreten hatte. Er fand daneben auch noch Zeit, bei The Roadducks (und auch kurzzeitig bei Savoy Brown) zu singen. Am Abend seines Todes spielten Molly Hatchet in Stafford, Texas, wo Jimmy Elkins den aus gesundheitlichen Gründen fehlenden Shouter vertrat. 30.4. Rowland Boon" Gould (*4.3.1955) " trug als Gitarrist nicht unwesentlich zu den Erfolgen bei, die Level 42 in den 80er Jahren feierten. Wegen Angstattacken auf der Bühne und eines Burnouts, wie man heute sagen würde, verließ er 1987 die Band, in der auch sein Bruder Phil (dr) spielte. Er textete aber weiter für die Combo und unterstützte sie im Studio, machte zwei Soloscheiben (auch unter dem Namen Zen Gangsters). Er wurde tot in seinem Haus aufgefunden. 4.5. J.R. Cobb (*5.2.1944) spielte Gitarre und schrieb Songs für die Classics IV (u.a. die von Santana gecoverte Gold-Single "Stormy"), dann für die Atlanta Rhythm Section. Gehörte Roy Orbisons Backing Band The Candymen an, arbeitete zuletzt als Sessionmusiker und Songschmied (Wynona Judd). Ein Herzinfarkt beförderte ihn in den Musikerhimmel. 8.5. Luther Jennings sang bei der Gospelvokalgruppe The Jackson Southernaires aus Jackson, Mississippi, die bis 2010 insgesamt 28 Alben veröffentlichten. Er verstummte im Alter von 86 Jahren für immer.
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Von Jens-Uwe Berndt
Southern-Rock-Fans sind echte Undergrounder. Zumindest in Deutschland und den meisten anderen europäischen Ländern. Wer sich diesem Genre verschrieben hat, kann nicht mal eben in den Plattenladen gehen und sich die neuesten Produktionen seiner Lieblingsbands zulegen. Von Konzerten ganz zu schweigen. Denn Southern Rock ist amerikanische Musik und bekam hierzulande nie so recht einen Fuß in die Tür. Die Allman Brothers kratzten für kurze Zeit an der Rock-Mainstream-Pforte, galten Fans in der Alten Welt aber eher als Blues- oder Jam-RockBand. Lediglich Lynyrd Skynyrd wurden zu einem Begriff, der sich über die Szene hinaus verbreitete. Allerdings verdanken die Männer aus Jacksonville, Florida, ihre Berühmtheit jenseits der USA vor allem einer schrecklichen Tragödie. Seite
Eine Geschichte voller Kontroversen und Tragik
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er Gradmesser für Popularität waren in der Hochzeit der Südstaaten-Bands, den 70er Jahren, die Verkaufszahlen der Tonträger. Da spielten selbst die Allmans in Europa keine Rolle. Einzig ihr instrumentaler Radiohit "Jessica" verführte Musikkonsumenten dazu, das dazugehörige Album BROTHERS AND SISTERS (1973) in Großbritannien bis auf Rang 42 zu kaufen. Lynyrd Skynyrd blieben ähnlich außen vor, konnten mit ihrer vierten LP, GIMME BACK MY BULLETS (Februar 1976), aber zumindest in Ländern wie Frankreich, Finnland oder der Schweiz Verkaufserfolge erzielen. Was nicht zuletzt daran gelegen haben mag, dass die Amis im November 1975 mit ihrer ersten Europa-Tournee starteten. Das war sogar der „Bravo" ein einseitiges Foto inklusive 22-Zeilen-Meldung wert. Schottland, England, Holland, Belgien,
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Frankreich und zweimal Deutschland stünden auf dem Plan, hieß es da unter der Rubrik „Stars von heute". Allerdings fiel auch bei Lynyrd Skynyrd der Begriff Southern Rock nicht ein einziges Mal. Vielmehr nannte man die Truppe „Blues-Rock-Septett". Und immerhin hatten die Amerikaner hier und da auch schon zwei Singles in den Weiten der Verkaufslisten untergebracht: "Sweet Home Alabama" und "Free Bird". In den USA war Southern Rock seit seiner Entstehung Ende der 60er Jahre von großer Relevanz. Die Protagonisten dieser Stilrichtung – die sich anfangs aus Blues, Rock, Jazz und Country zusammensetzte und spätestens seit dem Erfolg von Lynyrd Skynyrd vermehrt Gruppen mit einer Country-Hard-RockBlues-Ausrichtung hervorbrachte – gehörten durch
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bell für immer, als einmal in die Knie gehen. LoveSong." Das habe verdammt nach ihm geklungen. die Bank zu den Plattenmillionären. Gold- und Plastorys spielten sich fernab weichgespülter HerzDie Dresscode-Story bestätigte er, so oft ihm jetinauszeichnungen waren üblich. Beispiele: Die Allschmerzdramen ab, denn der Kerl aus dem rauen mand ein Mikrofon vor die Nase hielt. Seine Popuman Brothers Band hatte zwischen 1972 und 1979 Süden hielt sich nicht mit Weiberkram auf. Und es larität gefiel Skinner, weshalb er sich in der einen ihre erfolgreichste Phase, in der sie mit BROTHERS gab Storys über das Land, die Natur und ihre Unbiloder anderen Doku durchaus mal verulken ließ. AND SISTERS (1973) Platz 1 erreichte. Die Marden. Es waren Blicke in die Seelen der Menschen im Und auch wenn die Musiker von Lynyrd Skynyrd shall Tucker Band brachte außer WHERE WE ALL amerikanischen Süden, vor allem auch der Jugend. riefen, lächelte er in die Kameras. Immerhin waren BELONG (1974) alle weiteren acht Alben zwischen sie Rockstars. 1973 und 1980 in den Top 50 unter. Die Charlie Der amerikanische BürgerDaniels Band feierte ihren The One Percent 1969, bevor sie Lynyrd Skynyrd wurden (v.l.): Ronnie Van krieg von 1861 bis 1865 hat größten Albumerfolg 1979 Zant, Bob Burns, Larry Junstrom, Gary Rossington, Allen Collins. tiefe Narben im Körper der auf Platz 5 mit MILLION Nation hinterlassen. Und das MILE REFLECTIONS. Blacknicht etwa, weil die einen foot hatten zwischen 1979 gewonnen und die anderen und 1981 drei Top-50-Alben, verloren haben. Es geht um die Outlaws starteten mit Recht und Unrecht. Da wird ihrem selbst betitelten Erstin der Geschichtsschreibung ling auf Rang 13, die Atlanta der Sieger viel verklärt oder Rythm Section packte 1978 umgedeutet. Eine wertende mit CHAMPAGNE SAM den Analyse der militärischen 7. Platz, die stilistischen AbAuseinandersetzung soll hier weichler – die Doobie Bro aber nicht Gegenstand der thers – okkupierten von 1973 Lynyrd-Skynyrd-Story sein, bis 1980 mit ihren Alben sowenngleich die Gruppe von gar ununterbrochen die Top Anfang an mit politischen 10, und The Ozark Mountain Ideen in Verbindung geDaredevils glückte mit IT'LL bracht wurde und wie kaum SHINE WHEN IT SHINES eine andere Southern-Rockund dem darauf enthaltenen Band der frühen 70er JahÜberhit "Jackie Blue" 1974 re das wiedererwachende der Einstieg in die Top 20. Selbstbewusstsein der MenLynyrd Skynyrd gehörten in schen im Süden der USA verkörperte. Dazu geUnd das eigentlich aus dem Stand – wenn man die dieser Aufzählung von Anfang an zu den erfolghörte auch das Zeigen der Stars-&-Bars-Flagge, Jahre mit den anderen Namen unberücksichtigt reichsten Genrevertretern: Keines ihrer 70er-Jahredes Symbols der Konföderierten. Als darüber eine lässt. In Jacksonville waren Lynyrd Skynyrd bereits Alben platzierte sich schlechter als Rang 27. Und Debatte entbrannte, behauptete Ronnie van Zant 1969/70 eine große Nummer, Florida wurde in diemit "Sweet Home Alabama" (8), "Free Bird" (19) zwar, von ihrem Label MCA dazu verstärkt angeser Zeit geradezu im Handstreich genommen. Auch und "Saturday Night Special" (27) waren sie 1974 halten worden zu sein, um ein Image zu bedienen, in anderen Südstaaten konnte die Gruppe schon und 1975 sogar kurzzeitig für den Single-Markt wie gezwungen wirkte dieses bald Konzerthallen fül- Lynyrd Skynyrd zum ersten relevant. Showelement bei Konzerten len. Musikalisch sprach Mal in der Bravo" " der Band aber nie. Auch die Band breitgefächerDie Gründung der Band wird auf das Jahr 1964 wurde die Flagge ausgiebig te Fanschichten an. Da datiert, da sich damals bereits der Kern der späauf Merchandise-Produkten war der harte Rock, der teren Lynyrd Skynyrd zusammenfand: Ronnie verwendet. Der Schriftzug gerade HochkonjunkVan Zant (voc), Bob Burns (dr), Gary Rossington von Lynyrd Skynyrd und tur hatte und den unter (g), Allen Collins (g) und Larry Junstrom (b). Mit das Südstaatenbanner veranderem Gruppen wie der Namenssuche tat man sich anfangs allerdings schmolzen auf Shirts, MütBlack Sabbath und Led schwer. Gestartet wurde als My Backyard, wenig zen und Gürtelschnallen zu Zeppelin in Europa und später folgte die Umbenennung in The Noble Five, einem Logo. Grand Funk Railroad bevor der Fünfer sich 1968 für The One Percent und Blue Öyster Cult entschied. Der Name Leonard Skinnerd macht Der aktuelle Skynyrd-Gitarin den USA zum Heaab 1969 die Runde, setzte sich in der bekannten rist Rickey Medlocke stützt vy Metal entwickelten. Schreibweise aber erst ab 1970 durch. Dass es die Sichtweise des einstigen Da war der Blues, den sich dabei um die Verballhornung des Namens des Frontmanns: „Die Verbindie Amerikaner wiederSportlehrers Leonard Skinner an der Robert E. Lee dung zwischen der Band entdeckten, nachdem Highschool in Jacksonville handelte, ist eine der und der Stars'n'Bars-Flagge Bands der British Inam häufigsten erzählten Storys der Rockgeschichwurde von der Plattenfirma vasion wie die Rolling te. Der Mann hatte wegen seiner despotischen Art hergestellt. Es hatte fast den Stones oder The Pretty bei rebellischen Kids wie Van Zant oder Rossington Anschein, dass das Label der Things ihnen gezeigt keine Chance auf Sympathiepunkte gehabt. Am Band die Verwendung der hatten, wie man ihn auf schlimmsten soll allerdings sein rigoroses VorgeFlagge nur vorschlug, weil eine neue Art spielen hen gegen langhaarige Jungs ins Gewicht gefalsie eben aus dem Süden stammte." Medlocke ist konnte. Und dann eben Country, jene Musik, die len sein, weshalb sein Nachname Skinner mit dem eine Southern-Rock-Legende. Während er zwischen irgendwie in jedem Amerikaner schwingt – auch angefügten „d" phonetisch zu Skinhead gemacht 1971 und 1972 bereits einmal bei Lynyrd Skynyrd wenn er sie gar nicht besonders mag. wurde. Und das bezog sich wiederum auf den Zoff als Schlagzeuger und Sänger angeheuert hatte, um die Frisuren. entwickelte er die von ihm schon 1969 gegründeEinen wesentlichen Anteil an der enormen Poputen Blackfoot ab 1975 zu einem der relevantesten larität Lynyrd Skynyrds in den Südstaaten der USA Leonard Skinner erzählte später in einem Interview, Genrevertreter. Als amerikanischer Ureinwohner hatten schließlich die Texte. Das waren Geschichten dass ihm zum ersten Mal eine Ahnung gekommen mit Blut der Lakota und Cherokee in seinen Veüber Outlaws, über eigentliche starke Typen, desei, er könne mit dem Bandnamen gemeint sein, nen, stellte er immer den lebenden Beweis dar, dass nen übel mitgespielt worden war und die sich trotz als er im Autoradio eine DJ-Ansage gehörte habe: Southern Rock zu Unrecht in den Ruf geriet, grundRückschlägen nicht unterkriegen ließen. Lieber Re„Hier sind Lynyrd Skynyrd mit ihrem aktuellen GoodTimes 3/2019
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Und dass alle konservativen US-Amerikaner, die zwar unbedingt andere ideologische Ziele verfolgen als Liberale, automatisch Rassisten seien, ist im Zusammenhang mit dem Südstaaten-Rock der zweite medial kolportierte Irrtum. Abgesehen davon, dass Afroamerikaner als Mitglieder der Allmans den Sound einer der stilprägendsten Bands mitdefinierten, waren die meisten SouthernRock-Formationen tief im Blues verwurzelt. Rickey Medlocke: „Ronnie Van Zant liebte Blues. Genau wie ich. Ich bin mit einem Großvater aufgewachsen, der mir alles über den Blues beigebracht hat, weil er selbst ein Delta-Blues-Musiker war. Nichts war für mich weiter entfernt, als rassistisch zu sein."
zeichnet sie ein Bild vom starken und reinen Charakter eines Jungen aus dem Süden. Der lyrische Schachzug, der die Geschichte besonders berührend macht, besteht darin, dass eine Mutter ihrem einzigen Sohn mit auf den Weg gibt, wie er sich verhalten soll, um ein guter Mensch zu sein: „Oh, lass dir Zeit, lebe nicht zu schnell/Probleme kommen und gehen/Du wirst eine Frau finden, und du wirst die Liebe finden/Und vergiss nie, mein Sohn, im Himmel ist jemand. Vergiss deine Lust nach dem Gold des reichen Mannes/Alles, was du brauchst, befindet sich in deiner Seele/Und du kannst es, oh Baby, wenn du es versuchst/Alles, was ich für dich will, mein Sohn, das ist, dass du zufrieden bist. Junge, mach dir keine Sorgen, du wirst dich selbst finden/Folge deinem Herzen und nichts anderem ... Und sei ein einfacher Mann/Sei, was du liebst und verstehst."
Ronnie Van Zant sagt man nach, er sei ein feiner Kerl gewesen – ehrlich, loyal und Kumpel durch und durch. Allerdings hatte es mit dem eigenen Anspruch, ein „einfacher Mann" zu bleiben, nicht Allen Erklärungsversuchen zum Trotz gelten ganz so geklappt. Die Band zelebrierte das TourleLynyrd Skynyrd bis heute als kontroverse Band. ben mit all seinen Facetten, Frauengeschichten gab Rockfans, die ihre Lieblingsgruppen danach auses zuhauf, Alkohol und Drogen wurden zu stänsuchen, welche politische Idee sie transportieren, digen Begleitern. Darüber hinaus genoss Van Zant werden mit den Männern aus Florida immer wieden zweifelhaften Ruf, Kneipenschlägereien nicht der Schwierigkeiten haben. Wer wiederum unbegerade abgeneigt zu sein. Und prügelte er sich, fangen an die in den Texten der Gruppe erzählten hatten seine Gegner Geschichten herangeht, wird dort Lynyrd-Skynyrd-Discographie in meist schlechte Karten. tiefe Emotionen entdecken – einSelbst, wenn der Sänger gehüllt von Melodien, wie sie im GoodTimes Edition Discographien stockbetrunken war. Zusammenspiel von Country und Vol. 12 – ab 20.9.2019 erhältlich! Hard Rock so noch nie zu höInmitten dieser Turbulenzen entstand mit "Sweet ren gewesen waren. Schon das erste Album von Home Alabama" der größte Hit von Lynyrd SkyLynyrd Skynyrd, das mit dem eigenwilligen Titel nyrd (mit Platz 8 die einzige Top-10-Platzierung (PRONOUNCED 'LEH-'NÉRD SKIN-'NÉRD) aufin den USA). Credits erhielten Ronnie Van Zant wartete, bot einige ihrer bis heute besten Songs. für den Text sowie Gary Rossington und Ed King Allen voran das neunminütige "Freebird", in dem für die Musik. King war nach Junstrom (bis 1971) Ronnie Van Zant einem Mädchen erklärt, dass er und Greg T. Walker (1971/72) für ein paar Monate nicht bei ihr bleiben könne, wie sehr er sie auch der nunmehr dritte Bassist seit der berüchtigten liebe – die Sehnsucht nach Freiheit treibe ihn in die Namensgebung, wechselte mit dem Einstieg von Ferne. Nicht weniger beeindruckend ist die BallaLeon Wilkeson aber zur Gitarre. "Sweet Home Alade "Tuesday's Gone". Das Thema ist praktisch das bama" zementierte den Ruf der Band aus Jacksongleiche: Ein Zug bringt den Ich-Erzähler in seinem ville, kompromisslose Streiter für das neue Selbstunwiderstehlichen Wunsch, allein sein zu wollen, verständnis der Südstaatler zu sein. Dabei hatte weit fort. Seine Frau – durchaus als Metapher für Van Zant beim Schreiben des Textes vor allem den Heimat zu verstehen – lässt er zurück. Mit "Simp Schalk im Nacken. Er bezog sich darin auf zwei le Man" gibt es Ballade Nummer drei. Vermutlich Neil-Young-Songs, in denen er den Mann aus dem die stärkste im gesamten Backkatalog der Band,
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Süden ungebührlich dargestellt fand. In "Southern Man" vom Album AFTER THE GOLDRUSH (1970) hieß es zum Beispiel: „Südstaatler, bewahre mal besser die Ruhe/Vergiss nicht, was dein gutes Buch dir sagte/Der Süden wird sich letztlich wandeln/Jetzt brennen deine Kreuze schnell. Ich sah die Baumwolle und die Schwarzen/Große weiße Herrenhäuser und kleine Hütten/Südstaatler, wann wirst du die Rechnung begleichen?/Ich hörte das Schreien und das Schlagen der Rinderpeitschen/ Wie lange noch?" Oder "Alabama" von HARVEST (1972): „Oh Alabama, Banjoklang dringt durch die zerbrochenen Fensterscheiben unten in Alabama/ Sieh die Alten, gefesselt mit weißen Stricken … Alabama, du hast ein Gewicht auf den Schultern, das dir das Rückgrat bricht." Neil Young wollte Rassentrennung und Gewalt gegen Schwarze anprangern und stellte die Südstaatler unter Generalverdacht: Alabama wurde zum Symbol der Sünden weißer Rassisten. Ronnie Van Zant, damals seit einigen Jahren bereits durch die Mühlen unterschiedlichster politischer Anfeindungen gegangen, sah hier eine Gelegenheit für eine Retourkutsche. „Wir fanden, dass Neil Young auf alle Enten schoss, um ein oder zwei zu treffen", sagte Van Zant über seine Motivation für den Text. „Wir sind zwar Südstaatenrebellen, aber vor allem kennen wir den Unterschied zwischen richtig und falsch." „Ich habe Mister Young über sie [die Menschen in Alabama] singen hören/Ich habe gehört, wie der alte Neil sie runtergemacht hat/Ich hoffe, Neil Young wird daran denken/Dass die Südstaatler ihn hier unten nicht sehen wollen." Medial wurde dieser Zwist genüsslich aufgegriffen, und schnell gingen zwei unterschiedliche politische Lager in Stellung. Aus deutscher Sicht würde man von einem RechtsLinks-Konflikt sprechen, was auf die Staaten allerdings so nicht übertragbar ist. Ronnie Van Zant nahm seinen Seitenhieb auf Young locker. „Wir meinten 'Sweet Home Alabama' als Witz", sagte er später in einem Interview. „Wir haben nicht einmal darüber nachgedacht. Die Worte kamen einfach so heraus. Wir haben uns alle höllisch kaputtgelacht und meinten: ,Ist das nicht lustig?' Wir lieben Neil Young, wir lieben seine Musik." © Pressefoto
sätzlich rassistische Inhalte zu transportieren. Eine Rückbesinnung auf den Selbstbestimmungswillen der Südstaaten im Sezessionskrieg oder zum Teil erzkonservative Ansichten waren noch nie gleichbedeutend mit Rassismus. So wird der kriegerische Konflikt bis heute meist auf die angeblich unterschiedliche Auffassung der beiden Kriegsparteien über die Sklaverei reduziert, was per se ein falsches Geschichtsbild zeichnet. Denn auch im Norden der USA gab es in jener Epoche zu keinem Augenblick eine politische Mehrheit für die Abschaffung der Sklaverei. Vielmehr stritten sich die beiden Lager um die Struktur der Union. Dabei pochten die Südstaatler darauf, dass ihre Territorien auch nach dem Beitritt zum Staatenbund politisch und wirtschaftlich souverän bleiben sollten.
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Der „Sängerkrieg" ist bis heute immer wieder Gegenstand journalistischer Analysen, in denen die Band aus Jacksonville ungeachtet ihrer Statements zu dem Song angegriffen wird. Heute mehr denn je. Aussagen wie die von Gary Rossington, der sagte: „Wir haben Neil Young nur runtergemacht, weil er Alabama runtergemacht hat und wir Alabama lieben", sind den Tugendwächtern nicht eindeutig genug. Und wenn Skynyrds Ex-Drummer Artimus Pyle davon spricht, man möge den Südstaatlern von heute nicht die Schuld für das geben, was vor Generationen passiert sei, wird auch schon mal von der Relativierung einer Schuld gesprochen.
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J.J. Cale. Überhaupt war SECOND HELPING bluesDort, wo die einen wortreich sinnlose Debatten über lastiger als das Debüt. die richtige oder falsche politische Haltung von Musikern führen, lassen selbige Gesten und die Musik Während der Produktion zur dritten Platte sprechen: Ronnie Van Zant verehrte Neil Young so NUTHIN' FANCY, die 1975 tatsächlich bis in die Top sehr, dass er dessen „Tonight's The Night"-T-Shirt 10 (Platz 9) der US-Album-Charts vorstieß, ging es nicht nur bei Live-Auftritten trug, sondern auch praktisch drunter und drüber. Die Reibungen zwiauf dem Cover der STREET SURVIVORS-LP (1977) präsentierte. Und Neil Young? Nachdem Ronnie Lynyrd Skynyrd Mitte der Siebziger mit Ed King (2. von rechts) Van Zant, zwei weitere Bandmitglieder und der Roadmanager bei einem Flugzeugabsturz am 20. Oktober 1977 ums Leben gekommen waren, trat der Kanadier auf einem Lynyrd-SkynyrdTribute-Konzert auf. Dort sang er sein "Alabama", das er am Ende in "Sweet Home Alabama" überleitete. Das ist einer der größten Gänsehautmomente der Rockgeschichte.
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Wenn auch ihr Single-Highlight, so war "Sweet Home Alabama" als Opener ihres zweiten Albums SECOND HELPING (1974) hier „nur" Bestandteil einer weiteren brillanten S ong-A ns ammlu ng : "I Need You" ist zum Beispiel eine ans Herz gehende Bluesballade, die ruppige Hard-Rock-Nummer "Workin' For MCA" verrät den Fans, dass Lynyrd Skynyrd einst für 9000 Dollar unter Vertrag genommen wurden, das eindringliche "The Needle And The Spoon" thematisiert den Konsum harter Drogen, und "Call Me The Breeze" ist ein deftiger Blues Rock – inklusive Bläsersektion – aus der Feder von
schen der Band und Produzent Al Kooper – er hatte bereits die beiden vorangegangenen Scheiben betreut – nahmen derart zu, dass die Musiker ihn am liebsten schon bei den Aufnahmesessions vor die Tür gesetzt hätten. Nach Erscheinen der LP meinte
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zum Beispiel Gitarrist Allen Collins, dass sie Kooper künftig nicht mehr benötigten. Ihm war vor allem aufgestoßen, dass der Produzent der Band vorgeschlagen hatte, ein Stück im Stile von Grand Funk Railroad einzuspielen: „Wir sagten, dass wir diesen Scheiß nicht machen werden!" Schlagzeuger Bob Burns verließ Lynyrd Skynyrd noch vor Veröffentlichung von NUTHIN' FANCY ebenso wie Ed King. Letzterer sprach von zu viel Gewalt im Dunstkreis der Band. Für Burns kam Artimus Pyle. Zu einem echten Problem schien in dieser Zeit der Alkoholkonsum von Ronnie Van Zant zu werden. Er hatte irgendwann mal zu Ohren bekommen, dass die Qualität des Sängers mit dem Grad seiner Verrücktheit steige – und so trieb er es immer verrückter. Um den Opener von NUTHIN' FANCY, "Saturday Night Special", entbrannte eine ähnlich kontroverse Debatte wie um "Sweet Home Alabama". Diesmal ging es um die Haltung zu Handfeuerwaffen. Vorwurf: Lynyrd Skynyrd spielten mit diesem Song der Waffenlobby in die Hände. In der Nummer – der Begriff steht für kleinkalibrige, billige Pistolen und Colts – wird von einer Pokerpartie erzählt, bei der einiges aus dem Ruder läuft und der eine dem anderen eine Kugel zwischen die Augen schießt. Zeilen wie „Handfeu-
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erwaffen sind zum Töten da/Sie taugen zu nichts anderem" oder „Mister Saturday Night Special/Du hast einen kalten, blauen Lauf/Bist für nichts gut/ Außer, einen Mann in ein sechs Fuß tiefes Loch zu bringen" wurden als Verherrlichung gewertet. Zwar wird in "Saturday Night Special" deutlich, dass die Band Waffenbesitz durchaus kritisch sieht, zu Gegnern desselben schwangen sich die Musiker aber weder damals auf, noch tun sie es heute. Wenngleich besonders das Skynyrd-Debüt ein enormes musikalisches Schwergewicht darstellt, erntete NUTHIN' FANCY den Erfolg zu Recht. "Saturday Night Special" ist eine Skynyrd-Hymne, "Cheatin' Woman" ein dramatischer Blues, "Railroad Song" verkörpert genau das, wovon er handelt, "I'm A Country Boy" ist ein Stinkefinger-BluesRock an alle Großstädter, "On The Hunt" grooviger Hard Rock, wie ihn so damals nur Lynyrd Skynyrd beherrschten, lockeres Country-Feeling entsteht bei "Am I Losin'", "Made In The Shade" ist Blues in seiner ursprünglichsten Form, während "Whiskey RockA-Roller" noch einmal den Rock beimischt. So abwechslungsreich die Scheibe aufgebaut ist, so flüssig lässt sie sich weghören.
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Live hatten die SüdstaatenRocker mittlerweile einen legendären Ruf. Ronnie Van Zants Leben spielte sich praktisch auf der Bühne ab. In Interviews betonte er immer wieder die immense Bedeutung der Gigs für ihn. Die Kohle spiele da keine Rolle. Dort, wo Fans die Band sehen wollten, schlage er mit dem Lynyrd-Skynyrd-Tross auf, versicherte Van Zant. Und es machte mächtig etwas her, wenn Songs sich über den üblichen StropheRefrain-Modus und ein, zwei Gitarrensolos immer weiter aufbauten und schließlich in Klampfenorgien kulminierten, in denen die drei Sechssaiter schweißtreibende Kämpfe auszutragen schienen. Neben den Stammleuten Allen Collins und Gary Rossington stand ab 1976 noch Gitarrist Steve Gaines mit an vorderster Front, der damit etwas verspätet Ed King ersetzte. Aber auch eine Formation wie Lynyrd Skynyrd benötigte den Album-Tour-Album-Rhythmus, um Geld zu verdienen und im medialen Geschäft zu bleiben. Und so erschien nur ein knappes Jahr nach NUTHIN' das vierte Studiowerk, GIMME BACK MY BULLETS (Februar 1976). Allen Collins hatte zu diesem Zeitpunkt die Band in kreativer Hinsicht unter Kontrolle. Außer dem J.J.-Cale-Cover "I Got The Same Old Blues" und dem Titelsong, der aus der Feder von Rossington stammte, war BULLET von Collins komponiert worden. "Trust", "Roll Gypsy Roll" und "Cry For The Bad Man" sehen Rossington zwar als Mitautor, sein eigentlicher Beitrag soll aber Seite
relativ bescheiden gewesen sein. Der Qualität der Musik tat das zwar keinen Abbruch, der SkynyrdStil, diese einst so verwegene Mischung aus Country, Blues und Hard Rock, flankiert von hymnischen Balladen, schien indes ausgereizt zu sein. Zumindest im Studio. Denn das Live-Album ONE MORE FROM THE ROAD im September 1976 brachte erneut alle Qualitäten zusammen, die Lynyrd Skynyrd über die Jahre zu jener Institution hatten werden lassen, die sie nach nur vier LPs bereits waren. Natürlich bekamen Fans in erster Linie die großen Stücke geboten. Allerdings gehörten zur ROAD-Liste auch Nummern, die zuvor noch niemals in Vinyl gepresst worden waren: Die
STREET SURVIVORS wurde zum erfolgreichsten Album der Band aus Jacksonville (USA #5, UK #13). Es ist davon auszugehen, dass die tragischen Ereignisse ihren makabren Anteil am Erfolg gehabt haben dürften. Die Qualität der Scheibe ist aber unbestritten. Zwar versicherten die überlebenden Bandmitglieder, nie wieder als Lynyrd Skynyrd auftreten zu wollen, das über die Jahre anhaltende Interesse an der Gruppe veranlasste Gary Rossington, Leon Wilkeson, Billy Powell (keys), Ed King und Artimus Pyle allerdings dazu, zusammen mit Johnny Van Zant und dem Gitarristen Randal Hall 1987 Lynyrd Skynyrd aus der Versenkung zu holen.
Anfangs lediglich als Live-Attraktion gedacht, erschien am 11. Juni 1991 das Die aktuellen Lynyrd Skynyrd werden seit über 20 Jahren von Gary Rossington, Album LYNYRD SKYNYRD Rickey Medlocke und Johnny Van Zant 1991, das sich als reinras(vorn von links) angeführt. siges Skynyrd-Produkt entpuppte und die Band in ihre zweite Karriere katapultierte. Die ist zwar durch ausgedehnte Tourneen durch die ganze Welt geprägt, warf bis heute aber weitere acht Studio-Alben (inklusive Weihnachtsplatte) ab, die von einer herausragenden Qualität sind. Die Originalmitglieder sind langsam ausgestorben – und das im wahrsten Sinne des Wortes: Allen Collins konnte die Reunion 1987 wegen körperlicher Handicaps schon nicht mehr mitmachen und starb 1990 an einer chronischen Lungenentzündung, eine chronische Leber- und Lungenerkrankung raffte 2001 auch Leon Wilkeson Jimmie-Rodgers-Nummer "T For Texas", "Crossdahin, Pianist Billy Powell roads" von Robert Johnson und das geradezu starb 2009 an einem Herzepische "Travelin' Man" von Ronnie Van Zant und infarkt, Ed King, der Lynyrd Leon W ilkeson. In der späteren Inkarnation der Skynyrd bereits 1996 wieBand mit Ronnies Bruder Johnny am Mikrofon der verlassen hatte, segnete entwickelte sich der Song in den Konzerten zu im vergangenen Jahr das einer echten Attraktion, da hier Ronnie per ViZeitliche. Er soll Krebs gedeosequenz zum Duett partner seines jüngeren habt haben. Artimus Pyle Bruders gemacht wurde. verabschiedete sich schon 1991 wieder von Lynyrd Skynyrd und spielt Songs der ersten Bandversion Mit einer Frischzellenkur bewährte sich das musimit seiner Covertruppe The Artimus Pyle Band. kalische Lynyrd-Skynyrd-Rezept aber auch wieder im Studio. Das zeigten die Amis der Welt am 17. Aktuell bilden neben Johnny Van Zant und Gary Oktober 1977 mit Album Nummer fünf: STREET Rossington der Blackfoot-Kopf und einstige SkySURVIVORS. Die LP umfasst erfrischenden Bluesnyrd-Interims-Schlagzeuger Rickey Medlocke den Rock-Stoff, bärenstarke Melodien, faszinierende Kern der Formation. Drummer Michael Cartellone ist Arrangementideen – und einige ihrer berühmtesten seit 1999 dabei und als Gründungsmitglied der Damn Gassenhauer: "That Smell", "What's Your Name" Yankees, denen Ted Nugent, Tommy Shaw (Styx) und oder "You Got That Right". Jack Blades (Night Ranger) angehörten, kein unbeschriebenes Blatt. Gitarrist Mark Matejka kam 2006 Die Karriere der Band fand dann ein jähes Ende, zu Lynyrd Skynyrd und spielte auch schon mit der als Ronnie Van Zant, Steve Gaines, dessen Schwes Charlie Daniels Band, Keyboarder Peter „Keys" Pisarter und Backgroundsängerin Cassie Gaines sowie czyk kam 2009 an Bord und hatte sich zuvor als TaRoadmanager Dean Kilpatrick am 20. Oktober bei stenmann für George Clintons P-Funk einen Namen einem Flugzeugabsturz nahe Gillsburg, Mississipgemacht. Als Bassist wird derzeit Keith Christopher pi, ums Leben kamen (eine detaillierte Geschichte geführt. Er gehört seit 2017 zum Line-up. dazu gab es in GT 5/17).
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Foto: © Doltyn Snedden
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Wir nennen es Farewell" – doch die " Skynyrd Nation" bleibt uns erhalten!
Johnny Van Zant gilt weltweit als Erbe seines Bruders: des 1977er Crash-Opfers Ronnie. Rickey Medlocke war schon 1971 erstmals bei der Drei-Gitarren-Band. Uli Twelkers Interview-Partner live aus dem kanadischen Edmonton gehören ebenso zur Skynyrd Nation" wie " der letzte Überlebende – Gary Rossington.
Kreativität und Inspiration: JVZ: Dank meines Handys geht keine Idee verloren. Die Quelle der Einfälle? Wenn Gott will, dass du sie hast, wird er sie dir präsentieren. Ich habe verstärkt zum Christentum zurückgefunden, auch weil ich letztes Jahr meine Tochter Lindsay mit 35 an Krebs verlor. Neben Blues werde ich vor allem ein Gospel album aufnehmen, habe schon viele Songs fertig. RM: Wenn eine Songwritingsession ansteht, versuche ich, jeden Tag eine Idee aufzuzeichnen. Gitarren: RM: In der Band meines Opas spielte ich Drums und Banjo, seit ich drei war, trat in seiner Florida-TV-Show auf, bis ich acht war. 1956 ging es mit den Großeltern zum Florida Theater: Elvis! Der King für mich. Dann kamen die Beatles; Ende der Sixties waren Jimi Hendrix und Eric Clapton meine Einflüsse, mit einer Prise Jeff Beck. In Skynyrd hatte ich Gary: „Schau, Rickey, ich vermisse Allen [Collins], keiner spielt seinen Stil wie du. Viele Fans glauben, ich spielte Allens Explorer, aber die steht in der Hall Of Fame. Ich spiele meine Explorer, ebenso wie die Firebird und Les Paul. 4. Gitarrist? JVZ: Mit Peter Frampton haben wir einige Tourneen durchgezogen. Bei ihm denke ich an
die einflussreichen Humble Pie, sein Live-Album – und den tollen Tourkumpel. Ich fand mal einen Zettel an der Hoteltür: „Solltet ihr je einen vierten Gitarristen brauchen …" – das ist Peter! Dazu haben wir mit Bassist Keith Christopher von den Georgia Satellites ein späteres Humble-Pie-Mitglied bei Skynyrd. Studioarbeit: JVZ: Wer dir erzählt, dass er ohne Overdubs aufnimmt, lügt. Klar nehmen wir extra Spuren auf. Zu Anfang gab es ja nur 4-Track. Wir stehen aber gemeinsam im Studio, lassen in Jams Ideen fließen. Bei "Mississippi Blood" gab es drei Songwriter: Der mit dem Killerriff war Jaren Johnson von Cadillac Three. Ich liebe das Ding! RM: Wir hatten auch John 5 [Marylin Manson, Scorpions]. Im Studio hören wir uns zu ... wenn ich sage: „Hör mal", summt Johnny vielleicht eine Melodie oder erinnert sich an eine Textzeile. Ein echtes Kollektiv – dabei kommen ein bis zwei Songs pro Tag raus. Konzertarbeit: JVZ: Wir sind stolz auf unser Mega-Line-up mit sieben Jungs und den Chorladies Carol Chase und Dale Krantz-Rossington. Wir werden super geprobt zu euch kommen und Überraschungen bieten. RM: Für die Farewell-Tour planen wir, jedes Venue, das wir je spielten, noch mal zu besuchen, und noch ein paar dazu. Das sind eine Menge Hallen: Nicht nur in den Staaten oder hier in Kanada, auch in Europa, Japan, Australien, Neuseeland, Südamerika. Es wird eine Bad-Ass-Kombination mit Blackberry Smoke, die wir lieben. Wir tauschen dabei regelmäßig Songs im Set aus. Songs, auf die ich stolz bin, ebenso wie darauf, zwei großen Southern Bands anzugehören: Blackfoot und Lynyrd Skynyrd. Deutschland: JVZ: Ich liebe es, bei euch Bahn zu fa-
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hren und einfach zu schnuppern: Jedes Land hat "That Smell" und seinen eigenen "Simple Man", daher schiebe ich die Popularität unserer Songs in Deutschland auf die Genialität meines verstorbenen Bruders Ronnie, der mit derart zeitlosen Nummern rüberkam – wie auch "Sweet Home Alabama", "Gimme Three Steps" etc. Shitstorms: RM: Gehst du auf Social-Media-Bullshit wie Facebook, kommt auf zehntausend positive Beiträge einer, der fragt, wie man solch eine Hinterwäldler-Rassisten-Band lieben kann. Aber durch meine Venen fließt doch Native-American-Blut! Ich gehöre zu Amerikas Ureinwohnern. Mein Großvater Shorty Medlocke lehrte mich alles über Blues, war selbst eine Delta-Blues-Legende. Die Band wurde vom Label als Southern etikettiert. Kommentare von einem, der uns nie begegnete, tun weh. Der muss sie sich in seinen adeligen After stecken. JVZ: Diese Band soll rassistisch sein? Wie soll das gehen? Als Rassisten könnten wir zum Beispiel nichts essen, denn fast die komplette „Southern food" ist doch schwarz, wurde von Afroamerikanern entwickelt. Ricky hat Recht: Auch als Liebhaber sämtlicher Spielarten der Bluesmusik könnten wir ja wohl kaum eine rassistische Band sein, oder? Die Zukunft: JVZ: Wir hören auf, wenn wir die Stiefel noch anhaben. Es gibt ein Studio-Album. Projekte wie die DVD unseres LAST OF THE STREET SURVIVORS-Abschieds im EverBank-Field, in dem die Jacksonville Jaguars spielen. Die Skynyrd Nation bleibt! Es gab Einschnitte wie den Tod von Billy Powell 2009, aber er wollte, dass wir weitermachen. RM: Im EverBank waren es 57.000 Fans! Wir hören ja nur mit den 80 bis 100 Gigs pro Jahr auf, weil Garys Herz sie nicht mehr schaffen kann. Aber die Band lebt: Gary, Johnny und ich haben viele Songs katalogisiert. Die nehmen wir auf, schreiben neue. Wenn es gut läuft, gibt es 2020 eine zweite Hälfte der Farewell-Tour. Unser Management prüft „Residencies": in München oder London eine komplette Woche im selben Laden.
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Mit dem rasanten Aufstieg der CD ab den 1980er Jahren und den anschließenden Online-Musikdiensten drohte der guten alten Schallplatte das Aus. Doch Vinyl erlebt seit Jahren ein Revival. Viele Neuheiten sind ebenfalls als LP zu haben, ganz zu schweigen von der Flut an Repros mit Oldie-Material. Diese Entwicklung setzte nicht nur eine Debatte über die Sinnlichkeit analogen Musikhörens in Gang, der Blick fällt auch wieder auf die "Wundertüten", in denen die schwarzen Scheiben stecken: kunstvoll gestaltete großformatige Albumhüllen. Ausgewählte Beispiele erläutert diese Serie.
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m 23. Mai 2019 standen Sänger Roger Daltrey (1944) und Gitarrist/Songwriter Pete Townshend (1945) samt Entourage im Rahmen ihrer „Moving On!"-Tour in St. Louis auf der Bühne und performten Musik von The Who. Foto- und Video-Projektionen erinnerten an John Entwistle (1944–2002) und Keith Moon (1946–1978), die einst mit ihrem vitalen Bass- beziehungsweise Schlagzeugspiel den Sound des Powerquartetts entscheidend mitgeprägt hatten. Auf den Tag genau 50 Jahre vorher feierte die Band ihre bis dahin spektakulärste Veröffentlichung: TOMMY.
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ten. (Ironischerweise gelang Townshend das im Juni 1969 mit dem von ihm für Thunderclap Newman produzierten "Something In The Air", wofür er auch den E-Bass zupfte. Sänger und Schlagzeuger der Band war sein Freund John Keen, der 1967 für The Who "Armenia City In The Sky" geschrieben hatte.) Das dem Musikstück zugrunde liegende Libretto erzählt von der seelischen Erschütterung des jungen Tommy, der miterlebt hat, wie sein aus dem Krieg heimkehrender Vater den Liebhaber der Mutter tötet. Blind und taubstumm („You didn’t hear it, you didn’t see it, you won’t say nothing to no one ever in your life" / „Du hast nichts gehört, du hast Daltrey und Townshend nichts gesehen, du wirst dein Leben lang mit niemandem darüber sprechen") entzieht er sich dem wahren Leben, reagiert nur noch auf sein zweites Ich im Spiegel. Versuche, ihn durch Malträtieren (Cousin Kevin), Drogen (Acid Queen) oder Missbrauch (Uncle Ernie) zu erwecken, scheitern. Erst als er infolge gefühlter Vibrationen zum Flipperkönig aufsteigt und daraufhin – nachdem der ihn isolierende Spiegel und damit das Trauma zertrümmert sind – als Superstar vergöttert wird, scheint sein Weg in die Freiheit geebnet zu sein. Eine Freiheit, die er freilich mit stren-
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Kommt die Rede auf die epochalen Werke der auslaufenden Roaring Sixties, verdient der von Pete Townshend nahezu im Alleingang getextete und komponierte, 24 Titel umfassende Songzyklus vom tauben, stummen und blinden Tommy Walker zwingend Erwähnung. Als die zwischen Oktober 1968 und März 1969 in den Londoner IBC Studios aufgenommene, von Kit Lambert produzierte Doppel-LP am 23. Mai 1969 in Großbritannien herauskam, schlug sie ein wie die sprichwörtliche Bombe und katapultierte The Who in den wichtigsten internatio nalen Hitparaden auf vorderste Plätze (UK: #2; USA: #4). Eine erste Vorstellung des im Konzeptalbum beleuchteten Themas des „deaf, dumb and blind kid", das trotz stärkster körperTOMMY (1969) licher Behinderung zum gefeierten Flipper-Champion aufsteigt, erlaubte die am 7. März 1969 veröffentlichte Single "Pinball Wizard". Der mit viel Verve vorgetragene Rocker – eine Art Leitmotiv der Story, vom Urheber im Booklet zur remasterten TOMMY-CD von 1996 aber als gefühlt „das unbeholfenste Stück, das ich je geschrieben habe", taxiert – kletterte in den britischen Charts trotz kryptischen Textes bis auf Position 4. Damit zählt er zu den erfolgreichsten Who-Titeln, die in ihrer langen Bandkarriere mit Ausnahme des Longplayers WHO’S NEXT (1971) in ihrer Heimat nie einen Number-One-Hit landen konnSeite
Von Horst Berner
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gen Verhaltensregeln einengt, was von seiner Jüngerschaft nicht akzeptiert wird: „We’re not gonna take it! Let’s forget you better still!" / „Wir machen das nicht mit! Am besten, wir vergessen dich ganz!" Beträchtlichen Einfluss auf den interpretationsfähigen TOMMY-Plot hatten – neben Lambert – Meher Baba, Mike McInnerney und Nik Cohn. Townshends indischer Avatar, 1894 geboren und kurz vor Erscheinen des Albums verstorben, vertrat die Sichtweise, das Leben, wie wir es kennen, sei eine „Illusion in einer Illusion". Überdies galt er als Großmystiker in Sachen Kraft der Stille: Ab dem 10. Juli 1925 hüllte er sich für die restlichen Jahre seines Lebens in Schweigen – eine Eigenschaft, die man dem wortgewandten und redseligen Townshend nicht unbedingt zuordnen mag. Babas letzte gesprochenen Worte machte im Übrigen Bobby McFerrin 1988 zum Titel seines Welterfolgs "Don’t Worry, Be Happy". Grafikdesigner McInnerney, wie Townshend ein Anhänger Meher Babas, wurde n
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mitunter noch vor der Band in die TOMMY-Demos eingeweiht, da es ihm oblag, die Geschichte um ein ansprechendes Artwork zu ergänzen. Seine Einfälle, mit denen er die Empfindungen des Charakters Tommy symbolisierte, führten zu sechs Illustrationen und zwei Fotos, die, zusammen mit den Lyrics, in der beigelegten zwölfseitigen Publikation abgedruckt wurden, sowie den beiden faltbaren Triptychen auf der Außen- und Innenhülle des Albums. Speziell das Cover in seiner kosmischen und zugleich spirituellen Anmutung – laut Townshend „eine Art Gitter, das die Zuhörer passieren mussten, um zur Musik zu gelangen" – ist ein Coup und steht längst im Ruf einer Ikone der Rockkultur. Auf Drängen von Decca in den USA wurden allerdings im letzten Moment in das von der Band und ihrer englischen Plattenfirma Track Records/Polydor bereits abgesegnete Original-Artwork noch Fotos der Musiker in das Schwarz des Hintergrunds eingebaut. Legendär ist der Input des einflussreichen 1946 in London geborenen Musikjournalisten Nik Cohn. Bei einer Hörprobe am 4. Februar 1969 in den IBCStudios würdigte er die Musik als ziemlich gelungen, hielt aber die Erzählung, in der Tommy wie US-Promo- und deutsche Singleein Guru erscheint, für „ein bissAusgabe von "Pinball Wizard" (1969) chen verkniffen und humorlos". Townshends Nachfrage: „Und wenn Tommy Flipper-Champion wäre?", löste beim bekennenden Flipper-Fan Cohn, der just zu diesem Zeitpunkt an seinem Roman „Arfur: Teenage Pinball Queen" arbeitete, einen positiven Sinneswandel aus. Und Deutsche Single-Ausgaben von "I’m Free" den Who-Boss regte diese Beund "See Me, Feel Me" (1970) gegnung zur Komposition von "Pinball Wizard" an … Meriten gebühren schließlich auch Christopher Sebastian „Kit" Lambert, Sohn des englischen Dirigenten und Komponisten Constant Leonard Lambert, der als Manager von The Who die Band und speziell Pete Townshend immer wieder zum Schreiben von Songs ermutigte, die einer verkettenden Idee folgten. Die „miniopera” "A Quick One, While He’s Away" (1966) – am 11. Dezember Rock And Roll Circus" (1968) 1968 brillant im „Rolling Stones " Rock And Roll Circus" präsentiert – war ein Versuch in diese Richtung, während "Rael" (1967) und das 1968 entstandene, bis 1974 unveröffentlicht gebliebene "Glow Girl" bereits That deaf dumb and blind kid sure " plays a mean pinball!" Elemente enthielten, die in "Sparks" und "It’s A Boy" wiederverwertet wurden. Townshend und Lambert
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Go to the mirror boy!"
Aufgeklapptes TOMMY-Album außen und innen
TOMMY
Seite 1: 1. "Overture" (3:50) 2. "It's A Boy" (2:07) 3. "1921" (3:14) 4. "Amazing Journey" (3:25) 5. "Sparks" (3:45) 6. "Eyesight To The Blind (The Hawker)" (2:15) Seite 2: 7. "Christmas" (5:30) 8. "Cousin Kevin" (4:03) 9. "The Acid Queen" (3:31) 10. "Underture" (9:55)
Programmheft zum Tommy"-Film (1975) "
tigen Mod-Band damit ein Quantensprung gelungen war. Kritiker (Cohn: „Fünf Sterne und einen Seite 3: Extraball!") wie Publikum 11. "Do You Think It's Alright?" (0:24) zeigten sich begeistert von 12. "Fiddle About" (1:26) dem neuen Format Rock 13. "Pinball Wizard" (3:50) oper, die inhaltlich eine 14. "There's A Doctor" (0:25) dramaturgisch durchkom15. "Go To The Mirror!" (3:50) ponierte Handlung bot und 16. "Tommy Can You Hear Me?" (1:35) musikalisch durch das Wie17. "Smash The Mirror" (1:20) deraufgreifen bestimmter 18. "Sensation" (2:32) Themen verbunden war. Seite 4: Vor allem aber lieferte das 19. "Miracle Cure" (0:10) Resultat grandiose Musik, 20. "Sally Simpson" (4:10) gespielt von vier im Zenit 21. "I'm Free" (2:40) ihres Schaffens stehen22. "Welcome" (4:30) den Künstlern. Der Rest 23. "Tommy's Holiday Camp" (0:57) ist Geschichte: unzählige 24. "We're Not Gonna Take It" (6:45) großartige Auftritte, unTrack 1 bis 5; 7; 9 bis 11; 13 bis 22; 24: Pete ter anderem in Woodstock Townshend; Track 6: Sonny Boy Williamson; Track 8+12: John Entwistle; Track 23: Keith Moon (1969), auf der Isle Of Wight (1969 und 1970), in Leeds (1970); Aufführungen in Opernhäusern mit The Who, durch das London Symphony Orchestra (1972, Lou Reizner) und andere Sinfonie-Orchester; der Film von Ken Russel samt Soundtrack (1975); Bühnen-, Ballett- und Musical-Fassungen – annähernd alles auch längst auf LPs, CDs, DVDs und Blu-rays zu haben und zu genießen. Nachdem Daltrey TOMMY bereits mehrfach solo auf die Bühne brachte, spielten Roger Daltrey und Pete Townshend 50 Jahre TOMMY, zusammen mit Jon Button, John Corey, Lo- Buch von McInnerney (2019) ren Gold, Frank Simes, Simon Townshend Arfur" (1970) und Zak Starkey im April 2017 die Rockoper in kompletter Länge in " Nachdem TOMMY am 1. Mai der Londoner Royal Albert Hall. Aktuell befindet sich die Band in dieser Beset1969 in Ronnie Scott’s Jazz Club zung, begleitet von lokalen Sinfonie-Orchestern, auf ausgedehnter Nordamerikaerstmals live vor ausgesuchten Tour, unterbrochen von einem Gig am 6. Juli 2019 im Londoner Wembley Stadion. Gästen aufgeführt wurde, zeichAußerdem ist ein Album in der Mache, das, 13 Jahre nach ENDLESS WIRE (mit nete sich rasch ab, dass der eins der Mini-Oper "Wire & Glass"), neues Studiomaterial von The Who bringen wird. GoodTimes 3/2019
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David Coverdale
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FLESH & BLOOD ist das 13. Studiowerk von Whitesnake. Also der Band, die der einstige Deep-Purple-Sänger David Coverdale 1978 im UK an den Start brachte und Mitte der 80er Jahre nach seiner Übersiedlung in die USA mit dortigen Musikern stärker auf den amerikanischen Markt ausrichtete. Etwa ein Dutzend Mal hat GoodTimes-Mitarbeiter Philipp Roser seither mit Coverdale gesprochen, und am Telefon begrüßte ihn der Sänger in seiner bekannt enthusiastischen Art. 1981 haben wir uns schon unterhalten? Und wir sind immer noch am Leben – das ist doch cool! Ich muss damals elf oder zwölf gewesen sein (lacht)! Und mir geht es super, auch wenn wir hier gerade einen monsunartigen Sturm haben! Es könnte nicht besser sein, wir sind geladen mit Energie, sind alle selbst begeistert von der neuen Platte und können es nicht abwarten, die Songs für die Show zu proben! Denn es ist eines der besten Whitesnake-Alben, an dem ich je beteiligt war – ich weiß, das sagt jeder über sein neues Album (lacht). Aber stimmt wirklich! Und vorhin habe ich mit meiner Enkeltochter gesprochen, die in der Nähe von München lebt – der gefällt es auch. Vorneweg eine ganz andere Frage, David – wie geht es deinen Knien und den neuen – künstlichen – Gelenken? Wunderbar! Ich hatte mich zehn Jahre lang mit degenerativer Arthritis herumgeschlagen und mich mit Schmerzmitteln vollgepumpt, bis es nicht mehr ging. Jetzt bin ich der Titan-Mann, spüre zwar Wetterwechsel stark, und Treppen gehören immer noch nicht zu meinen Lieblingsdingen, aber mir geht es wieder bestens – vor allem, nachdem ich letztes Jahr den Bühnentest bestanden habe. Mein Arzt riet mir zwar davon ab, als Foreigner mich einluden, mit ihnen in den USA durch die großen Arenen zu touren. Das war jedoch Seite
perfekt, ich musste nur eine Stunde raus auf die Bühne – und die Knie haben den Härtetest bestanden. Ich kann es nicht abwarten, jetzt mit White snake wieder voll loszulegen. Ich absolviere täglich ein Trainingsprogramm und bin wieder absolut fit. Für einen umtriebigen Typen wie dich muss es fürchterlich gewesen sein, ein Jahr auf Eis gelegt zu sein, oder? Das kannst du laut sagen! Aber ich hatte trotzdem viel zu tun. Ich habe an dem Boxset für die Wiederveröffentlichung von 1987 gearbeitet, habe an einem Coffee-Table-Buch über Deep Purple gesessen, das ratzfatz ausverkauft war. Und wir haben 18 neue Songs geschrieben … Warum hat es acht Jahre gedauert, um nach FOREVERMORE eine neue Studioplatte zu machen, wenn man THE PURPLE ALBUM mal ausklammert? Ich hatte schlicht keine Zeit dafür. Als ich 2008 GOOD TO BE BAD gemacht hatte, meinte ich erst, das sei ein passendes Album, um in den Ruhestand
zu gehen. Aber dann waren wir lange live unterwegs, danach habe ich mich zu FOREVERMORE überreden lassen. Wir waren zwei Jahre auf Tour, dann starb Jon Lord, der mich zuvor angerufen und informiert hatte, als er seine Krebsdiagnose erhielt. Er fragte, ob wir nicht wieder was machen könnten – doch dann kam es leider anders. Er war so ein toller Musiker, vor allem aber ein großartiger Mensch. Sein Tod brachte mich dazu, über meine
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Beziehungen zu anderen Menschen nachzudenken. Bei einer meiner täglichen Meditationen hatte ich dann so etwas wie eine Offenbarung – und ich habe alle angerufen, die ich auf meiner beruflichen Reise zurückgelassen hatte und die mir einmal etwas bedeuteten, um ihnen das auch zu sagen. Ich habe sogar Ritchie Blackmore angerufen, um das Kriegsbeil zu begraben. Daraus entstand dann auch die Idee für das PURPLE ALBUM. Jetzt gibt es mit FLESH & BLOOD ein neues Werk – wodurch unterscheidet es sich von den letzten Whitesnake-Alben? Ich habe zum ersten Mal gemeinsam mit meinen Gitarristen Reb Beach und Joel Hoekstra Songs geschrieben – und das war Freude pur, kann ich dir sagen! Es ist definitiv eine meiner Lieblingsscheiben von Whitesnake, neben dem COVERDALE PAGE-Album. Übrigens habe ich dafür jetzt auch ein paar Ideen bearbeitet, die ich für ein zweites Album mit Jimmy Page entwickelt hatte. Beispielsweise das Riff von “It’s Gonna Be Alright“, das Staub angesetzt hatte, ehe ich es jetzt Joel vorspielte und mit ihm daran tüftelte. Es war eine Schande, dass Pageys damaliger Manager COVERDALE PAGE II verhinderte, weil wir noch keinen Plattenvertrag hatten – und obwohl wir es eigentlich beide wollten und auch schon genug Songmaterial hatten. Aber mal schauen, vielleicht machen wir noch mal etwas gemeinsam. Bei der anstehenden Welttour ist nur ein einziges Deutschland-Konzert in Köln angesetzt ... Stimmt. Das hat aber nichts mit mir zu tun! Ich war genauso überrascht wie du. Enttäuschend, aber das ist eine Sache meines Agenten und der Veranstalter. Meine Tochter und meine Enkelinnen sind zutiefst betrübt, dass ich nicht bei ihnen vorbeikomme. Zumal ich ja eine ganz besondere Beziehung zu Deutschland habe, auch einige Zeit in München und am Ammersee gelebt habe! Aber vielleicht klappt es ja später noch – aus vertraglichen Gründen darf ich nichts sagen, bis das Download Festival in England über die Bühne gegangen ist.
Music from the 60s to the 80s
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Der TitanMann ist wieder am Start
Steve Hillage
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Hippietum gegen den Brexit
Warum hast du uns in Deutschland vier Jahrzehnte darauf warten lassen, dass du jetzt bei "Night Of The Prog" unter dem Namen The Steve Hillage Band live Stücke von deinen legendären Solo-Alben der 70er Jahre spielst? Dieses Zeug ist unbedingt speziell. Mir war nicht klar, dass viele alte Fans, aber auch junge Musikliebhaber derart begeistert davon sind. Ich habe ab den 80ern und bis heute sehr viel unterschiedliche Musik mit unterschiedlichen Leuten aufgenommen, Sachen ausprobiert. Doch FISH RISING aus dem Jahr 1975 und dessen Nachfolger werden von nicht wenigen geliebt. Weil die Sachen originell sind. Daher jetzt live.
Warum der einzige Auftritt in Deutschland bei "Night Of The Prog"?
Dieses Festival ist in der progressiven Rockszene äußerst bekannt und beliebt. Ich wäre dort gerne schon früher aufgetreten. Aber bislang hatte ich nicht die richtigen musikalischen Mitstreiter dafür. Jetzt weiß ich sie an meiner Seite.
Es ist die aktuelle Gong-Formation …
Ganz genau! Ich habe mit den Burschen schon einige Konzerte etwa in Großbritannien oder Japan gestemmt. Wir mögen keine engen Freunde sein. Aber uns verbindet derselbe Spirit von Liebe und musikalischem Frieden. Und wir sind allesamt gegen den Brexit. Hippietum gegen Tagespolitik, das ist doch mal was, oder etwa nicht?
Um auf den Ex-Gong-Chef Allen zu sprechen zu kommen: Wann hast du Daevid zum ersten Mal getroffen, was war damals dein Eindruck von ihm? Daevid das erste Mal über den Weg gelaufen bin ich
Auch wenn Steve Hillage und das 2015 an Krebs verstorbene Band-Mastermind Daevid Allen nur wenige gemeinsame Jahre (von 1972 bis 1975, im neuen Jahrhundert sporadisch) beim Psychedelic-Rock-Projekt Gong hatten, Freunde waren sie seit ihrem ersten Zusammentreffen. Der Meistergitarrist blickt im Interview auf seinen Seelenverwandten (und Förderer) zurück und erklärt ansonsten, warum er unter dem Namen The Steve Hillage Band am 21. Juli anlässlich des "Night Of The Prog"-Festivals sein einziges DeutschlandKonzert absolvieren wird. Mit 40 Jahre alten Solostücken und der aktuellen Besetzung von Gong als Begleitband. Irgendwie ziemlich viel Verwirrung? Der 67-jährige Londoner Hillage bringt Licht ins psychedelische Dunkel.
im Herbst 1972, es war in der Londoner Bude der Hippie-Dichterin und -Musikerin Lady June. Dort hat zu jener Zeit auch Kevin Ayers gelebt, der in den 60ern bei Soft Machine war. Ich begegnete Daevid zunächst als Fan seiner Arbeit, doch rasch erschien er mir wie mein lange verschollener großer Bruder. Schon bald verriet ich ihm, dass ich gerne mal mit ihm Musik machen würde. Er wiederum gab zurück, dass er schon viel Gutes über mein Gitarrenspiel gehört habe und auf mein Angebot vielleicht früher zurückkommen werde, als mir lieb sei. Und so kam es dann: Innerhalb weniger Monate stieg ich zum festen Gong-Mitglied auf. Man hatte mich gewarnt, dass Daevid ein unberechenbarer Charakter sei. Doch ich habe ihn von Beginn an als eher sanftmütig erlebt. Später hat Daevid mir übrigens erzählt, dass er hinter mir als Gong-Gitarrist her gewesen sei, weil er das Bandpersonal habe verjüngen wollen.
War Daevid auch privat der spirituelle Charakter, als den ihn der Großteil der Öffentlichkeit gesehen hat?
Schon in jungen Jahren hatte ich mir vorgenommen, dass ich meine Musik mit spiritueller Energie anreichern wollte. Daevid hatte diesen Pfad ebenfalls eingeschlagen, doch da er um einiges älter als ich war, hatte er mir auf diesem Weg einiges voraus. Zudem war Daevid eine charismatische Persönlichkeit, in sich sehr gefestigt. Für manch sensiblen Charakter war es sicher nicht leicht, mit ihm umzugehen. Ich allerdings habe all die Jahrzehnte über die Freundschaft mit ihm als ein Geschenk betrachtet. Auch konnte ich viel von ihm lernen, er war eine Art Lehrer für mich. Er fehlt mir sehr. Michael Fuchs-Gamböck
MANFRED MANN´S EARTH BAND 23.05. – 14.12.2019 10 CC 15.06.2019 NAZARETH 15.06. – 22.07.2019 KROKUS 20.06.2019 STAHLZEIT 21.06.2019 KIM WILDE 21.06.2019 HANS SÖLLNER 29.06.2019 FOREIGNER 02.07. – 03.07.2019 NICO SANTOS 06.07. – 18.07.2019 ROGER HODGSON 16.07. – 06.09.2019 JÜRGEN DREWS 19.07.2019 JETHRO TULL´S IAN ANDERSON 19.07. – 30.11.2019 URIAH HEEP 20.07.2019 ALBERT HAMMOND 21.07.2019 POHLMANN 03.08.2019 PUR 03.08.2019 LEA 22.08. - 15.09.2019 SAGA 25.08. – 31.08.2019 THE DIRE STRAITS EXPERIENCE 07.09.2019
AKTUELLE TOURNEEN
Termine & Tickets: www.dmc-music.de
TICKETPARTNER:
DMC Musikmarketing GmbH München
Teil 6
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Von Jens-Uwe Berndt
Aus Resignation und Einsamkeit
wird Schwermetall
PHYSICAL GRAFFITI aus dem Februar 1975 markierte in der Entwicklung von Led Zeppelin bis dato den Höhepunkt. Nicht nur in musikalischer Hinsicht. Auch die Ereignisse während des Schaffensprozesses hatten gezeigt, dass die dekadenteste Rockband der Welt ihren Zenit erreicht hatte – oder ihm zumindest entgegenstrebte. 1968 waren sie als zügellose und testosterongesteuerte Rabauken auf der Bildfläche erschienen, die sich einen Dreck um musikalische Konventionen scherten und dem bis dahin ohnehin schon rauen Blues Rock den letzten Funken Anstand austrieben, um den Heavy Metal mitzuerfinden. Sieben Jahre und zig Millionen Pfund auf den Konten später waren Robert Plant, Jimmy Page, John Paul Jones und John Bonham zwar immer noch ein wilder Haufen. Unbekümmertes Draufgängertum war allerdings geplanter Provokation gewichen. Und seit PHYSICAL war der künstlerische Anspruch nicht mehr nur suggeriert. Jetzt konnte das Luftschiff landen, der "Schwanengesang" angestimmt werden ... Seite
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in Hintergrundrauschen kündete von Großem: Led Zeppelin sollten ins Kino. Erste Pläne dazu hatte es bereits 1970 gegeben. Regisseur Peter Whitehead und Stanley Dorfman filmten am 9. Januar eine Show in der Royal Albert Hall in London mit, das Material wurde später allerdings als zu dunkel eingestuft und verworfen. Ein Filmteam begleitete Led Zeppelin darüber hinaus nach Island, wo am 22. Juni 1970 die Show in der Laugardalsholl Hall in Reykjavik auf Zelluloid gebannt wurde. "Whole Lotta Love" bildete dabei ein fulminantes Finale. Die Sequenzen sollten mit weiteren Aufnahmen des Zeppelin-Auftritts beim „Bath Festival Of Blues And Progressive Music" gekoppelt werden, das vom 27. bis 29. Juni in Shepton Mallet, Sommerset, England, stattfand. Das Ansinnen war eine Dokumentation, die sowohl Live- als auch Offstage-Aufnahmen enthalten und miteinander verbinden würde. Die Zeit überholte allerdings die filmischen Ambitionen von Grant und seinen Schützlingen, so dass das Projekt abgebrochen und verschoben wurde.
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onkrete Formen nahm es erneut an, als in der ersten Hälfte 1973 der amerikanische Filmemacher Joe Massot kontaktiert wurde, er sollte einen zeitgemäßen Konzertstreifen über Led Zeppelin erstellen. Massot hatte sich mit seiner Arbeit an dem psychedelischen Werk „Wonderwall" (1968) empfohlen, zu dem
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Music from the 60s to the 80s
unter anderem George Harrison und Eric Clapton die Musik beigesteuert hatten. Das Grundgerüst des Kinofilms „The Song Remains The Same" entstand zwischen dem 24. und 29. Juli 1973 in Pittsburgh und New York, wo schließlich im Madison Square Garden die letzten drei Konzerte der damals aktuellen US-Tour mitgeschnitten wurden. Ohne Zinnober ging aber auch diese Produktion nicht vonstatten. Da der Band nach den Aufnahmen die weitere Bearbeitung nicht schnell genug ging und weil sich unter dem gesamten Livematerial nicht eine vernünftige Nahaufnahme befand, wurde Massot gefeuert.
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ein Ersatz: Regisseur Peter Clifton. Der baute 1974 in den Shepperton Filmstudios die Madison-Square-Bühne nach, steckte die Zeppelin-Typen in ihre Bühnenkluft von vor einem Jahr und zoomte die Bandmitglieder ins Motiv. Außerdem arbeitete er die abstrusen Fantasiesequenzen auf, die die einzelnen Gruppenmitglieder in bizarren Momenten und Situationen zeigten. Alles zog sich erneut. 1975 wollte Jimmy Page eigentlich den Stecker ziehen, Grant rechnete ihm allerdings die bereits getätigten Investitionen vor, die eine Realisierung des Projektes geradezu geboten. Als sich Robert Plant bei einem Autounfall im August 1975 obendrein schwer verletzte und Live-Ambitionen damit ad acta gelegt werden mussten, konzentrierte sich der Gitarrist intensiv auf den Film und dessen Soundtrack. Mittlerweile war auch Clifton wieder entfernt worden, Begründung: zu langsam und zu verschwenderisch.
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st diese Geschichte dafür verantwortlich, dass der Eindruck entstand, PRESENCE seit nebenbei eingespielt worden? Weshalb wird über die „am schlechtesten verkaufte Platte" fabuliert, wenngleich sich der Umsatzrückgang für Zeppelin-Verhältnisse im Mü-Bereich befand? Gerade im Zuge der Remaster-Wiederveröffentlichungen 2015 war häufig davon zu lesen, dass PRESENCE unter den Zep-Anhängern eher ungeliebt am Rande stehe und den qualitativen Niedergang der britischen Formation eingeläutet habe. Die Entstehungsgeschichte des Werks erzählt eine andere Version: In Malibu von Page und Plant geschrieben, in den Hollywood SIR Studios geprobt und in der berühmten 18-Tage-Session in den Münchner MusiclandStudios im November/Dezember 1975 eingespielt, wurde PRESENCE, das am 31. März 1976 in die Läden kam, zu Led Zeppelins kompaktestem Werk. Jimmy Page spricht noch heute von der wichtigsten Platte, die die Gruppe je erarbeitet habe. Dabei bezieht er sich auf die unsichere Zukunft, die mit der Knöchelverletzung Plants über Led Zeppelin hereinbrach. Er habe sich damals nach einer ernüchternden Diagnose und während des langwierigen Heilungsprozesses – Plant saß längere Zeit im Rollstuhl – gefragt, ob der Sänger jemals wieder vernünftig würde laufen können. Und das wiederum hätte einen großen Einfluss auf künftige Tourneen gehabt – die Königsdisziplin der Band.
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eter Grant quittierte die Situation mit einem „Dies könnte das Ende von Led Zeppelin sein, die Endstation". Dem „Rolling Stone" sagte Page 2015: „Es war wichtig, alles was möglich war, in dieses Album reinzustecken und dann so ein unglaubliches Resultat zu erzielen. Es war da so eine riesige Energie, und für die Entwicklung der Band war das sehr maßgeblich." Nach „nebenbei eingespielt" klingt das nicht. Und unabhängig davon – die Platte hört sich auch keineswegs danach an.
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bwohl die damalige „Rolling Stone"-Rezension Led Zeppelin einmal mehr an den Karren fahren wollte, setzt sie mit einer Aussage ein, die aus heutiger Sicht epochalen Charakter besitzt: „Das siebente Album bestätigt den Status des Quartetts in dem uns bekannten Universum als Meister des Heavy Metal." Für Autor Stephen Davis ganz klar der Grund für den aus seiner Sicht fabrizierten Stumpfsinn, den Page, Plant, Jones und Bonham da wieder abgeliefert zu haben schienen. Kaum Melodien, sich immer wiederholende Hard-Rock-Rhythmik und langatmiges Gestöhne von Robert Plant – fand er. Und spätere Rezensenten diverser Wiederveröffentlichungen wollten ausgemacht haben, dass der bei den Fans angeblich einsetzende Mangel an Interesse am Schaffen ihrer Helden mit eben jener brachialen Ausrichtung zu tun gehabt habe. Dabei hatte genau diese Dampframmen-Mentalität auf ihren ersten beiden Alben Led Zeppelin zu Weltruhm verholfen.
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nter Fans ist PRESENCE längst zur Perle gereift. Deep-Purple-Fans haben mit WHO DO WE THINK WE ARE ähnliche Erfahrungen machen dürfen. Anfangs nach all den Meilensteinen von IN ROCK über MACHINE HEAD bis MADE IN JAPAN naserümpfend quittiert, entfaltete die Platte ihren Glanz erst mit den Jahren. Hatte sie doch mit "Woman From Tokyo", "Smooth Dancer" und GoodTimes 3/2019
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"Rat Bat Blue" einige der besten Deep-Purple-Songs überhaupt auf der Liste. Bei PRESENCE kann man sogar noch einen Schritt weitergehen. In der Abfolge der bereits erschienenen Alben – vom rüpelhaften Haudrauf-Blues-Rock über zarte Folk-Spaziergänge bis zu pompösen Rockepen mit Anspruch – offenbart sich einem in der Ansammlung effektiv ausgeschmiedeter Schwermetallrohlinge unter Umständen womöglich das beste Led-Zeppelin-Album.
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obert Plant und Jimmy Page hatten sich in Malibu eine Atmosphäre der Zweisamkeit geschaffen, die an den Aufenthalt in Bron-Yr-Aur fünf Jahre zuvor erinnerte. Zwar war das quirlige, laute und helle Los Angeles ein eklatanter Unterschied zur ländlichen Gegend des walisischen Ortes inmitten der Natur, gemeinsame Ausflüge in die Umgebung gab es aber auch diesmal. Plants Stimmung blieb die gesamte Zeit über ziemlich düster – dazu trug sein immenser Heroin- und Kokainkonsum durchaus bei. Und als wollten sie damit eine Richtung für ihre weitere Zusammenarbeit vorgeben, schufen sie als erstes gleich den Song "Achilles Last Stand", der PRESENCE einleitet. Alles, was Musik Wucht verleihen konnte, war genutzt worden: Das Tempo ist beachtlich und wird die gesamten zehn Minuten über gehalten, das brachial-monotone Grundriff dominiert das volle Stück, Stakkatoparts dramatisieren die ohnehin klagende Melodie, die Soli sind von bleierner Schwermut. Wieder leistete John Bonham Einzigartiges – wie ein grobschlächtiger Stahlarbeiter, der mit schwieligen Händen das Werk einer Armbanduhr zusammensetzt. Und Plant singt sich die Wut über seinen Unfall und die erzwungene Steuerflucht von der Seele.
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einen Kokainkonsum in einer unfreiwilligen Einsamkeit – von Freunden verraten und mit bitteren Zukunftsaussichten – thematisierte Robert Plant in dem kantigen "For Your Life", das zu jener Reihe stilprägender Songs wie "Custard Pie", "Black Dog" oder auch "Dancing Days" gehört. Plant klagt, und Jimmy Page versucht diese Schwarzmalerei in ein strenges Korsett zu zwingen. Da klingt die sich öffnende Melodie bei „Hadn't planned to, could not stand to fry in it/ Hadn't planned it, I over-ran it, (fryin)/For your life, for your life" wie eine Befreiung. Die sich in der ebenfalls vertrackten Nummer "Royal Orleans" auch textlich durchzusetzen versucht. Überbetont locker wird hier die Geschichte erzählt, als John Paul Jones auf der 73er USA-Tour in New Orleans im Hotel Royal Orleans versehentlich eine Drag Queen abschleppen wollte. Plant mahnt augenzwinkernd, vorher genau hinzuschauen, wenn man seine Wahl trifft: „Er küsste die Schnurrhaare, links und rechts – Schnurrhaare."
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uf Blind Willie Johnsons "It's Nobody's Fault But Mine" von 1927 wieder um geht Led Zeppelins "Nobody's Fault But Mine" zurück, das sich Page und Plant einmal mehr als alleinige Autoren zuschrieben. Besonders auffällig in dem überfallartigen Blues-Rock-Stück: John Bonhams rühriges Schlagzeug geknüppel.
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andy Store Rock" ist als Zeppelin‘sche Rockabilly-Variante kaum zu erken„ nen, hat bei genauerem Hinhören aber etwas von Elvis Presley, der sich irgendwann entschlossen hat, Hard Rock zu machen. Page sucht wieder die Herausforderung im Rhythmus, und Plant zieht alle Register – vom angriffslustigen stakkatohaften Gesang bis zu leidvollem Gestöhne. Das Ende des Songs – wenn auch scheinbar unspektakulär – ist gleichzeitig sein Höhepunkt: Wenn Plant über ein klagendes „Oooh ooh" immer wieder in ein „It's alright" schleift, bekommt man spätestens beim abrupten Ende des Songs eine Gänsehaut.
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ährend Jimmy Page bis dato bei sämtlichen Studioproduktionen auf zurückgelegtes Material zurückgreifen konnte, war der Topf diesmal leer. Alles wurde neu entwickelt – bis auf "Hots On For Nowhere". Hier bediente sich der Zeppelin-Gitarrist eines Riffs, dass schon bei dem bis zu jenem Zeitpunkt noch unveröffentlichten "Walter's Walk" Verwendung gefunden hatte. Wieder vermied Page straighte Rhythmusformen, wieder suhlte sich Plant in seinen Selbstzweifeln („I've got friends who will give me fuck all"). Den Albumausstieg markiert der zehnminütige Blues "Tea For Two", der im Reigen der schwermütigen Heavy-Blues-Stücke der Band vielleicht das beste ist. Plant leidet seine Einsamkeit heraus, die Melodie ist tieftraurig und das Gitarrenspiel von Page von einer geradezu sagenhaften Heaviness.
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ed Zeppelin waren also nach PHYSICAL GRAFFITI immer noch in der Lage, eins draufzusetzen. Diesmal war die Intensität ihrer Musik allerdings aus menschlichen Tragödien herausgefiltert worden. Ein unsicherer Zustand. Und nach PRESENCE wurde alles anders ...
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Alles Magie Von Michael Fuchs-Gamböck
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enn man sich THE SECRET, das aktuelle Werk von Alan Parsons, anhört, dann fühlt man sich zumindest als Mensch „Ü 50" in eine Zeitschleifegeworfen, welche einen in die späten 70er und frühen 80er Jahre zurückversetzt. Kein Wunder, denn Parsons hatte in jener Phase seine kreative wie kommerzielle Hoch-Zeit. Ein Hit jagte unter dem Namen The Alan Parsons Project den nächsten: "Lucifer", "Eye In The Sky", "Don’t Answer Me", um nur die bekanntesten zu nennen. Der Londoner und seine Mitstreiter verstanden es trefflich, orchestral konzipierte (manchmal am Rande des Pomps) und eingängige (manchmal am Rande des Kitschs stehende) Pop-Rock-Perlen in die Welt zu setzen, wo sie von Millionen Fans nur zu gerne in den Gehörgängen aufgenommen wurden. In diese zeitlose musikalische Welt beamt einen der 70-jährige Komponist und Multi-Instrumentalist, mittlerweile ohne „Project" unterwegs, mit seiner aktuellen Scheibe zurück. Was diese ebenfalls mit dem Frühwerk verbindet: Es handelt sich um ein Konzeptwerk. Und: Der seit etlichen Jahren in Kalifornien residierende Parsons hat wieder einige Gastsänger dabei. Dieses Mal handelt es sich um den jungen Troubadour Jason Mraz, Ex-Foreigner-Frontmann Lou Gramm und den Soulvokalisten Jared Mahone. Beim einleitenden Instrumental steht ihm der frühere Genesis-Gitarrist Steve Hackett zur Seite. Alles wie gehabt demnach beim ProgressiveGroßmeister auf dem ersten Album seit 15 Jahren. „Zurück in die Zukunft", lacht Parsons beim Gespräch vergnügt.
Foto: © Simon Lowery
Was ist Ihr Geheimnis, aus welchem Grund haben Sie Ihr aktuelles Album THE SECRET betitelt? Oder anders gefragt: Sind Sie ein geheimnisvoller Mensch? Es geht in diesem Fall nicht um meine eigenen Geheimnisse, stattdessen erzähle ich stringent die Geschichte der Zauberei. Übrigens weiß ich, worüber ich schreibe, denn eine Menge meiner Freunde sind Zauberer, ich bin seit Jahrzehnten Mitglied der Magier-Gilde, habe selbst ein paar, wenn auch bescheidene, Tricks auf Lager. Das Grundthema ist Magie in ihren mannigfaltigen Schattierungen. Übrigens auch die Magie des Daseins als Künstler. Wenn Sie auf Tournee gehen, werden Sie dabei M agie einsetzen? So ist es von mir angedacht. Ich habe schon mit dem Präsidenten meiner Gilde darüber gesprochen. Er hat mir sofort Unterstützung zugesichert. Lassen Sie sich einfach verzaubern. Sehen Sie THE SECRET in der Tradition klassischer Alan-Parsons-Project-Alben Seite
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Foto: © Willi Kuper
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der 70er und 80er? Tatsächlich bin ich beim Komponieren ganz bewusst in die frühen ProjectZeiten eingetaucht. Ich bin auf diese Ära in meiner Karriere sehr stolz! Vor allem auf die Zeitlosigkeit dieser Scheiben. Man muss diesen Sound nicht unbedingt mögen. Aber man kann ihn sich bis heute anhören, etwa im Radio. Er hat keine Patina angesetzt. Wie haben Sie all Ihre Gastsänger rekrutiert? Den Löwenanteil machen meine aktuellen Livemitstreiter aus. Die anderen habe ich ohne Umwege kontaktiert. Das sind Musiker, die mir von Freunden vorgestellt worden sind. Die Sache war einfach und mit keinem allzu großen Aufwand verbunden. Warum war und ist es Ihnen wichtig, prominente Musiker an Ihrer Seite zu wissen? Sie ergänzen meine Kompositionen, bereichern sie auch. Das hat nichts mit einem Promi-Bonus zu tun, auf den ich schiele, bitte glauben Sie mir das. Wenn man Sie als Progressive-Rocker bezeichnet, stimmen Sie mit dieser Definition überein? Prog Rock, dieser Stempel gilt eigentlich nur für das erste Project-Werk, TALES OF MYSTERY AND IMAGINATION aus dem Jahr 1976. Doch im Vergleich etwa zu Yes oder King Crimson bin ich definitiv Progressive Pop. Die sanftere Version demnach. Der orchestrale Aspekt spielt bei beinahe allen Ihren Arbeiten eine wichtige Rolle. Woher rührt diese Begeisterung dafür? Mein Vater war absoluter Klassikfan! Er hat mich regelmäßig schon als Junge in Konzerte mitgenommen. Immer bekam er so leuchtende Augen, wie ich sie im Alltag kaum je an ihm bemerkt habe. Ich war fasziniert. So etwas prägt für ein ganzes Leben. Woher bekommen Sie in der Regel Inspirationen für neue Texte? Ich mag ein scheuer Mensch sein, gleichzeitig bin ich aber auch äußerst neugierig. Meine Augen stehen stets sperrangelweit offen. Und wenn ich am Abend nach Hause komme, lasse ich all die Eindrücke, die auf mich niedergegangen sind, Revue passieren. Manche Ereignisse sind für mich einzigartig und besonders. Über die schreibe ich dann. Was ist außer Magie, die Sie schon erwähnt haben, von Ihren Konzerten zu erwarten? Wenn alles klappt, werden inklusive meiner Wenigkeit acht Leute auf der Bühne stehen. Wir werden zumindest drei oder vier Lieder von THE SECRET zum Bes ten geben. Und ansonsten sehr viel Stoff aus der frühen Phase des Alan Parsons Project. Ich bin mir sicher, es wird sehr magisch zugehen …
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SNOWY WHITE Manchmal hat man einfach den Blues" "
© Pressefoto
Lange Jahre war der englische Gitarrist Snowy White regelmäßiger Gast auf deutschen Bühnen: erst für kurze Zeit mit Thin Lizzy, dann mit Roger Waters – er war einst zudem der erste "außenstehende" Gitarrist bei Pink Floyd neben David Gilmour – und auch als Solokünstler. Zuletzt war es ruhiger geworden um den inzwischen 71-jährigen stets zurückhaltenden Musiker. Über die Hintergründe und sein neues Album THE SITUATION klärte er im GoodTimes-Gespräch auf.
Snowy, man hat länger nichts von dir gehört – was war los? Ich habe lange nicht mehr live gespielt, weil ich es nicht wollte. Inzwischen ist es harte Arbeit, und ich habe auch das Gefühl, nicht mehr so gut zu spielen wie früher. Hin und wieder mache ich ganz gern einen Gig, aber man muss sich ja lange im Voraus verpflichten – und weiß ich, ob mir in ein paar Monaten der Sinn danach steht?
Warum hast du das Gefühl, nicht mehr so gut wie früher zu sein?
Ich hatte Probleme mit meinem rechten Arm, konnte ein Jahr lang nicht spielen, weil ich zu starke, teilweise höllische Schmerzen hatte. Das konnte ich glücklicherweise mit Hilfe einer befreundeten Neurophysiologin auskurieren. Aber diese Zeit war wirklich hart – die Gitarre war eher ein Folterwerkzeug als ein Instrument, das Vergnügen bereitete. Ich brauchte fast zwei Jahre, um wieder in Form zu kommen. Weil ich inzwischen älter geworden bin, werde ich wohl auch nie mehr ganz dorthin zurückkommen, wo ich mal war. Aber ich bin glücklich damit, was ich erreicht habe.
Gab es so etwas wie einen Ausgangspunkt für THE SITUATION?
Eigentlich nicht. Ich hatte ein paar Ideen, die dann allmählich Form angenommen haben – oft eine andere, als ich ursprünglich gedacht hatte (lacht). Letztlich habe ich während des Entstehungsprozesses keine Kontrolle darüber. Manchmal denke ich mir: Das war es aber nicht unbedingt, was ich ursprünglich schreiben wollte! Aber das ist schon in Ordnung.
Von Philipp Roser um ein Album handelt, das erbaulich ist oder das eher runterzieht.
Das Wort Blues taucht sehr oft in den Songtiteln und Texten auf – auch als Metapher? Natürlich? „Ich habe den Blues", sagt man, um etwas lyrischer auszudrücken, dass es einem nicht besonders gut geht. Im Grunde besagt es nichts anderes als: „Ich bin unglücklich.” Aber der Blues war immer in meinem Leben und in meiner Musik, auch als ich mit Thin Lizzy oder Pink Floyd arbeitete. Da war es nur unterschwelliger. Aber ich war nie ein besonders begnadeter oder übermäßig talentierter Musiker – ich musste mir alles hart erarbeiten, bin aber am Ende dorthin gekommen, wo ich hinwollte.
Du hast wie bei REUNITED wieder mit den White Flames zusammen aufgenommen ...
Weil ich einfach gerne mit diesen Burschen zusammenspiele. Richard Bailey, den Schlagzeuger, kenne ich, seit er 14 Jahre alt war, Kuma Harada seit seiner Ankunft in England 1971. Max Middleton seit 35 Jahren. Juan van Emmerloot aus Holland seit 1992. Dazu habe ich ein paar neue Leute in der Band, wie Ferry Langendrijk, der großartig Keyboards spielt, ebenso Jessica Lauren aus London. Ich wollte einfach noch einmal mit allen Leuten ins Studio, mit denen ich als Solokünstler jemals zusammengearbeitet habe – wer weiß, vielleicht ist es ja mein letztes Album!
Betrifft das mehr die Musik oder mehr die Texte?
Wird man dich wieder live erleben?
Alles! Die Texte sind diesmal ein bisschen düsterer, weil es mir ein paar Jahre nicht so toll ging. Schließlich reflektieren meine Lyrics, wo im Leben ich gerade stehe. Ich kann im Moment auch gar nicht sagen, ob es sich
Ich werde keine Tourneen mehr absolvieren, aber wahrscheinlich hier und da einzelne Shows.
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Foto: © Amy Grantham
Graham Nash Festivalauftritte als Jungbrunnen
Kurz bevor sich das Ereignis des Woodstock-Festivals zum 50. Mal jährt, ist einer der damaligen Protagonisten in Europa unterwegs: Graham Nash, der damals mit Crosby, Stills, Nash & Young abräumte. Drei Shows spielt das Mitglied der Rock'n'Roll Hall Of Fame Ende Juli in Deutschland. Dorthin zieht es den einstigen Sänger der Hollies zuletzt vermehrt, wie er GoodTimes-Mitarbeiter Philipp Roser erzählte.
Graham, es hat den Anschein, dass du inzwischen deutlich öfter herüberkommst als in früheren Jahren. Täuscht dieser Eindruck? Nein, er ist schon richtig. Mir geht es zurzeit blendend, es ist für mich eine großartige Phase meines Lebens, und ich genieße meine Aufenthalte in Deutschland, die Auftritte bei Festivals. Die sind fast so etwas wie ein Jungbrunnen für mich. Die Festivals in Europa, vor allem in Deutschland, sind hervorragend organisiert, sehr gut besucht – das weiß ich sehr zu schätzen und genieße es. Du hast immer noch eine Botschaft, die du rüberbringen willst – und im Grunde ist es immer noch dieselbe wie vor 50 Jahren?! Ich weiß! Es ist beides, großartig und weniger großartig. Es ist großartig, dass meine Musik diese lange Zeit überdauert hat und immer noch gehört wird. Andererseits ist es nicht so toll, dass ich immer noch "Immigration Man" oder ”Military Madness" singen muss, dass diese Lieder ihre Relevanz immer noch nicht verloren haben. Oder "We Can Change The World”, das auch noch seine Bedeutung hat. Weckt das bei dir nicht aber auch so etwas wie ein Gefühl der Resignation? Nein, ich glaube nicht. Und wie sieht es mit neuen Songs mit einer vergleichbaren Botschaft aus, in denen du den Menschen deine Überzeugungen näher bringst? Musiker haben keine Antworten – wir haben nur viele Fragen. Ich habe mich mein Leben lang bemüht, die Underdogs zu unterstützen. Menschen, die nicht so viel Glück hatten wie ich, denen es nicht so gut geht. Und ich habe vor allem als Solokünstler versucht, den Menschen neue Ideen und Vorstellungen zu vermitteln. Natürlich ist mir klar, welche Songs die Menschen hören wollen, die zu meinen Konzerten kommen. Sie wissen aber auch, dass es passieren kann, dass sie einen neuen Song zu hören bekommen, der vielleicht erst am Tag der Show entstanden ist. Das erwarten meine Fans von mir. Genauso sind viele daran interessiert zu erfahren, was ich so denke. Oder was ich gedacht habe, als ich Songs wie "Our House”, "Cathedral”, "Wind On The Water”, "Immigration Man” oder "Teach Your Children” geschrieben habe. Und das erzähle ich ihnen dann während der Shows. Seite
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Das wird dir nicht langweilig? Nein, im Gegenteil! Ich genieße es. Mir sind bei meinen Konzerten zwei Dinge wichtig: Erstens will ich, dass mein Publikum weiß, dass ich da bin, um Musik für es zu machen, und das nicht halbherzig oder mit angezogener Handbremse – ich mache es mit der gleichen Leidenschaft, mit der ich die Songs einst geschrieben habe. Und zweitens: Wenn ich die Leute nach dem Konzert mit einem Lächeln im Gesicht rausgehen sehe, dann habe ich meinen Job gut gemacht. Aber zurück zum Kern deiner vorherigen Frage: Ich habe einige neue Stücke, und es wird nicht mehr allzu lange dauern, bis es neues Album gibt. Es muss für dich doch schwierig sein, die Setlist für die Konzerte zusammenzustellen. Da sind so viele Songs, die du geschrieben hast ... Ich bin ja mit meinem Gitarristen Shane Fontayne und Todd Caldwell an den Keyboards unterwegs, und wir bemühen uns, den Inhalt der Show jeden Abend zu variieren, um sie spannend und frisch zu halten. Natürlich erwarten die Menschen bestimmte Songs, die sie auch bekommen – aber eben auch ein paar Überraschungen. Woher nimmst du die Energie dafür? Ich bin einfach neugierig. Ich bin schon immer sehr neugierig gewesen. Ich wollte immer schon wissen, warum was passierte, was vor sich ging und geht. Heutzutage kriegt man so viele Informationen über das Internet, ganz allgemein aus und über die Welt. Und ich muss einfach kommunizieren und über Dinge schreiben, an die die Menschen vielleicht gar nicht denken. Ich will und muss einfach leben – und ich bin glücklich, wie es jetzt ist. Ich weiß, dass ich älter werde, dass ich 77 Jahre alt bin, aber ich habe immer noch unglaublich viel Energie in mir, so dass ich da überhaupt keine Probleme sehe. Und du marschierst in die Zukunft, wie du es bei unserem letzten Gespräch vor drei Jahren beschrieben hast! Das hat sich leicht verändert – ich renne inzwischen in die Zukunft (lacht)! Noch ein Thema, um das man im Gespräch mit dir nicht herumkommt – dein zerrüttetes Verhältnis zu David Crosby. Was für ein Gefühl ist es, wenn die Verbindung zu jemandem so abreißt, dem man jahrzehntelang derart eng verbunden war? Es ist einfach traurig. Wir haben so tolle Musik miteinander gemacht, aber manchmal mögen sich Leute einfach nicht oder nicht mehr – so ist die Welt nun einmal. Genau das ist bei mir und Crosby der Fall. Ich mag ihn nicht, er mag mich nicht, wir haben seit zwei Jahren nicht mehr miteinander gesprochen. Es ist traurig, der Musik geht so viel verloren, aber ich bin froh, dass ich nur mit mir und Stephen (Stills) und Neil (Young) zu tun habe.
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Music from the 60s to the 80s
produced by Michael Voss
© Pressefoto
Von Michael Fuchs-Gamböck
HOLGGY BEGG AND THE PEARLS
Von Schönheit, Energie, Eskapismus
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ls „kosmisches Inferno” bezeichnete das Ur-Bandmitglied Daevid Allen (zu Recht) den Sound wie ganz allgemein die Philosophie der originären Formation Gong, gegründet 1968, die in ihrer aktuellen Reinkarnation der Psychedelic-Rock-Legende zu neuem Glanz verhilft. Der grandiose Frontmann Kavus Torabi, der die Prog-Formation Knifeworld ins Leben gerufen hat, ist dieses Mal statt Gong-Pionier und Ausnahmegitarrist Steve Hillage an der Sechssaitigen zu hören.
bum l a o i d 9 u new stn 26 | 04 | 1 o EP out gg and the Pearls Holggy Be
Das aktuelle Album THE UNIVERSE ALSO COLLAPSES knüpft musikalisch nahtlos etwa an die berühmte „Radio Gnome”-Trilogie der Jahre 1972 bis 1974 dieser – im wahrsten Sinne des Wortes – überirdischen Formation an. Es ist das zweite Werk der Hippie-Psychedeliker seit dem Krebstod von Mastermind Daevid Allen anno 2015. „Die Space-Reise geht unbeirrt weiter", ist der 47-jährige Torabi im Gespräch felsenfest überzeugt. „Nur sind die Astronauten eben andere als in früheren Zeiten. Aber unser Dasein ist nun mal ein permanentes Kommen und Gehen." Noch eine andere, äußerst philosophische Erklärung hält Torabi für den Umstand bereit, dass es dieses Phänomen namens Gong nach wie vor gibt, ohne sich musikalisch je groß verändert zu haben und trotz unzähliger Mitstreiter in mehr als fünf Dekaden Existenz: „Dieses Projekt wird niemals sterben. Wir werden vermutlich immer wieder Pausen einlegen. Manche von uns werden weggehen. Andere stoßen neu dazu. Es ist doch so, dass alles immer wieder zurückkehrt. Und Gong auf alle Fälle." Etwas weniger kryptisch erklärt Kavus Torabi im nächsten Atemzug, warum diese spezielle Gemengelage auch im 21. Jahrhundert seine Berechtigung besitzt: „Wir hatten und haben stets denselben Spirit, sind mit keiner anderen Gruppe auf diesem Planeten zu vergleichen", erläutert er. „Uns ging und geht es um Schönheit, Energie, Eskapismus. Auch darum, dass alles im Moment passiert – möglichst keine Vergangenheit, keine Zukunft. Halluzinogene helfen durchaus dabei, diese sehr eigenwillige Ansicht im Alltag umzusetzen. Während vieles in unserer Welt schön langsam den Bach runtergeht – die Natur etwa oder die Kommunikation untereinander –, leben unerschütterliche Optimisten wie wir mit der Devise: ‚Alles wird gut!' Nur positives Denken und Handeln können unsere Seelen heilen." Manch frühe Gong-Fans sind unsicher darüber, ob es dem neuen Line-up gelingen wird, die „alten" Ideen in die Moderne zu transportieren. „Ich weiß um deren Misstrauen", ist sich Torabi der Bürde bewusst. „Aber ich kann diesen Menschen nur antworten: ‚Ja, wir können das!' Gong ist Gong ist Gong."
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Foto: © Cristina Arrigoni
Immer weitermachen!
© Pressefoto
John Mayall ist sowieso die coolste Socke im Blues & Rock – doch im Moment friert er nur. Kein Wunder beim aktuellen Transfer Oceanside-Osnabrück! Nicht, dass er sich noch eine "Rocking Pneumonia" zuzieht: Wir sind froh, ihn für das Studio-Tour-Karussell über sechs Jahrzehnte zurück zu haben. Findet er übrigens auch: "Es ist etwas kalt hier, aber sonst ist wirklich alles gut, danke!"
Überraschst du deine Mitstreiter immer noch? Einfach rein in den Song? Momentan haben wir 50 oder 60 Songs, vielleicht mehr, aus denen wir uns bei den Konzerten bedienen. Ich mache jeden Abend eine neue Setliste, wähle Songs aus, bei denen ich überzeugt bin, dass sie den Leuten die größte Abwechslung bieten. Meine Musiker, eigentlich alle, mit denen ich je arbeitete, lieben Überraschungen, schauen sich die Setliste an und überlegen, was sie mit einem Song an dem Abend anstellen können. Dadurch bleibt es auch für sie spannend. Auf Begeisterung trifft deine neue Gitarristin aus Texas: Carolyn Wonderland. Wir trafen uns auf Festivals, ich wollte ihr eine Plattform für diese Tour geben. Sie stellte sich als fabelhafte Wahl heraus. Stichwort Gitarristen – die Liste auf deinem neuen Album NOBODY TOLD ME ist lang … Meine gesamte Band war im Studio, allerdings ohne die Leadgitarristen! Joe Bonamassa war der Einzige, der sich in L.A. aufhielt, er spielte direkt mit. Für die anderen stellten wir Backing Tracks fertig und sandten sie an die Gitarristen – darunter Koryphäen wie Todd Rundgren, Steven van Zandt und Alex Lifeson von Rush. Das funktionierte perfekt, alle konnten in Ruhe eigene Ideen unterbringen! Seite
Und ansonsten? Bei der Bläsersektion nehme ich stets dieselben Leute: Saxer Ron Dziubla (Rundgren, Bonamassa), Trompeter Mark Pender (Bruce Springsteen, Little Steven), Posaunist Richard A. Rosenberg (Bruce, Southside Johnny – alle drei spielen in der „Tonight Show"). Die warten bei jedem Album, bis wir mit den Songs fertig sind, dann spielen sie ihre Parts oben drauf – dafür brauchen die meist nur einen Nachmittag! Die drei gehören längst zur Familie. Was die machen, überlasse ich denen völlig: Die hören einen Song – und wenn sie schon mal auf einer anderen Version eines Songs gespielt haben, dann kennen sie ja auch den Groove bereits. Auch wenn sie den Song noch nicht kennen, fällt den dreien sofort das Passende ein. Zu bewundern ist bei dir, wie wenig du dich bei Bluesklischees bedienst: Andere arbeiten viel mit Boogies und 12-Bars, du meidest ausgetretene Pfade. Was die Kombination meiner Alben angeht, betrachte ich Songs wie einen Stapel Singles; damit sich nicht alle gleich anhören, versuche ich bei Instrumenten und Stimmung variabel zu bleiben. Dazu schreibst du ja auch auf CD- und LP-Covern stets die Tonart neben den Song. Natürlich, die Leute machen sich gar nicht klar, wie entscheidend das ist. Dieses Prinzip verwende ich auch bei unseren Liveshows. Wir versuchen, so viele Tonarten wie möglich abzudecken, um das Interesse lebendig zu halten und die Unterschiedlichkeit der einzelnen Tracks zu betonen. NOBODY TOLD ME startet mit einer Magic-Sam-Nummer, dessen Leben ähnlich früh endete wie beim von dir besungenen J.B. Lenoir. Eine Analogie? Die Songs, die ich aussuche, inspirieren mich in ihrer Originalversion. Also versuche ich, den Autoren gerecht zu werden, natürlich auch den Musikern,
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Von Uli Twelker die darauf spielten. Damit lenke ich auch Aufmerksamkeit auf den ursprünglichen Künstler, so dass die Leute auf deren Werk stoßen. Im Übrigen habe ich Magic Sam damals in London kennengelernt und mit ihm gejammt. Wurde der Song "Delta Hurricane", wie "Nature's Disappearing", wegen seiner Bedeutung für den Klimawandel ausgewählt? Überhaupt nicht – ich mag einfach den Groove des Stückes und wie es gebaut wurde: Das war die perfekte Grundlage, Larry McCray auf meinem Album spielen zu lassen. Er hat seinen Job klasse gemacht! Es war mutig, den neuen Song "It's So Tough" zu schreiben – das gespaltene Amerika … Unabhängig von der politischen Situation, die ich auf einem Song beschreibe – für mich macht das keinen Unterschied: Wenn ich ein Album mit neuen Songs konzipiere, suche ich nach verschiedenen Inhalten, so dass nicht jedes Stück die gleiche Geschichte erzählt. Vor allem ist wichtig, dass sich die Atmosphäre des Textes in der Musik widerspiegelt. Ich verfolge deine Gigs seit 1970. Wie hältst du die Begeisterung hoch? Das ist leicht, weil jeder Abend anders wird. Der Funke zu den anderen Musikern springt über, kann auch durch den Sound des Raumes getriggert werden oder die Art, wie die anderen spielen. Hauptsache, du schaffst was Neues. Daran muss auch das Publikum beteiligt werden. Du spielst für die Leute! Es ist eine Sache der Kommunikation, du möchtest einen bleibenden Eindruck hinterlassen, so dass sie beim nächsten Mal wiederkommen. Auf diese Abenteuer bleiben wir neugierig! Wir sind dazu da, neue Musik zu kreieren, mit Interpretationen, die sich jeden Abend unterscheiden, obwohl es dieselben Songs sein mögen. Wir machen immer was anderes, das man nicht vorhersagen kann. Wenn ein Solo hinhaut, weitermachen, egal wie lange!
Music from the 60s to the 80s
© Tamara Pienko
Manu Lanvin
Zwischen Bluesman und Rocker Auf seinen ersten Alben sang der französische Blues-Rock-Musiker Manu Lanvin vor 19 bzw. 15 Jahren noch in seiner Muttersprache. Seit 2012 ist er mit seiner Band The Devil Blues unterwegs und zum Englischen gewechselt. Vor Kurzem war er erstmals in Deutschland, um sein neues Album GRAND CASINO live zu präsentieren – allerdings ohne die darauf zu hörenden Gäste Taj Mahal, Popa Chubby, Beverly Scott und Paul Personne. Manu, du hast neben deinen eigenen Songs einige Coverversionen wie "Highway To Hell", "Satisfaction" oder "Spoonful" aufgenommen – ganz schön mutig! Die Songs haben wir schon öfter live gejammt. Es war für uns klar, sie nicht einfach im Originalarrangement nachzuspielen. Wer spielt wie Angus Young? Wer kann wie Mick Jagger oder Howlin’ Wolf singen? Niemand. Also haben wir einfach drauflos gespielt und versucht, irgendwie eine persönliche Note zu finden. Wie kam es dazu, dass all diese Gäste auf der Platte mitgespielt haben? Als ich die Songs für GRAND CASINO schrieb, war mir früh klar, dass ich Taj Mahal dabei haben wollte. Ich kann nicht leugnen, dass die Harmonien von "So Come On Down" durch Klassiker von Taj inspiriert wurden. Ich habe ihm den Song zugemailt, und er hat innerhalb von zwei Stunden zurückgerufen und zugestimmt, ein Duett daraus zu machen. Die meisten eigenen Songs hast du mit Neal Black geschrieben? Neal ist ja viel in Frankreich unterwegs, und wir sind inzwischen gute Freunde. Er ist ein großartiger Songwriter – und ein Texaner! Ein anderer Name, der auftaucht, wenn man sich mit deiner Historie befasst, ist der des 2011 verstorbenen US-Hobo-Musikers Calvin Russell ... Mein guter alter Freund! Unsere Zusammenarbeit hat mein Leben verändert! Ich war damals drauf und dran, der Musik den Rücken zu kehren, weil niemand im französischen Musikbusiness an mich glaubte. Calvin hingegen tat das! Wir schrieben die Songs für sein Album DAWG EAT DAWG gemeinsam, das in Frankreich sehr erfolgreich war. Ich begleitete ihn als Gitarrist auf Tour, und das war so etwas wie der Anfang meines neuen Lebens. Kürzlich warst du zum ersten Mal in Deutschland unterwegs … In Deutschland kennt uns noch niemand, aber ich habe beschlossen, ganz von unten anzufangen, mir mein Publikum in den Clubs zu erspielen – wie wir es in Frankreich mit The Devil Blues auch gemacht haben. Die ersten Gigs waren schon mal sehr vielversprechend, und ich kann es nicht erwarten, die nächsten zu spielen! Philipp Roser
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Nr. 21 (1/2020) erscheint am 25.10.2019 Nr. 22, Nr. 23, Nr. 24 ... (im halbjährlichen Rhythmus versandkostenfrei jeweils Mitte April/Oktober)
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Die ultimative Beatles-Biogafie, von Arthur Ranson gezeichnet, einem der renommiertesten britischen Comic-Künstler, und aufgeschrieben vom bekannten Musikjournalisten Angus Allan. 60 Seiten (Innenteil schwarz/weiß). Format: 22 x 31cm.
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GoodTimes 3/2019
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Music from the 60s to the 80s
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Seite
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5. Juli 2019
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GoodTimes 3/2019
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Music from the 60s to the 80s
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The Essential Album Collection Vol. 1 (remastered) (180g)
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The Waterboys
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Walking To New Orleans: Remembering Chuck Berry And Fats Domino
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TIPP
© Carly Dame
JON BRYANT CULT CLASSIC
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uf dem CD-Frontcover von CULT CLASSIC ist eine Zeichnung von Jon Bryant zu sehen, die an Ikonenmalerei erinnert. Umwölkt von Blumen und Blättern, bekommt man den Eindruck, ein neuer Jünger mache sich auf, die Menschheit zu missionieren. Auch auf der Homepage des kanadischen Songwriters gewinnt man den Eindruck, Bryant schwebe in den Wolken – eine junge Dame setzt die Schere an, um ihm die langen Haare abzuschneiden. Der Hype um die angedeutete Frömmigkeit mag einen Grund haben. Tatsächlich hat sich der Sohn eines Gospelsängers für kurze Zeit einer Kult-Gruppe angeschlossen, auf der CD verarbeitet Bryant ein Stück weit seine
dort gemachten enttäuschenden Erfahrungen. Dabei wäre so viel Kult gar nicht nötig gewesen. Bryant spielt einen geschmeidigen Indie Folk, der ganz von seiner prägnanten Stimme getragen wird. Bei ihm blitzt immer wieder eine große musikalische Bandbreite auf, und dies hat seinen Grund. Bryant studierte Klavier und lernte später noch Gitarre und Schlagzeug. Zudem besuchte er das Nova Scotia College für Kunst und Design in seiner Geburtsstadt Halifax. 2009 veröffentlichte er sein Debütalbum TWO COASTS FOR COMFORT, das bei iTunes zu Kanadas „Singer/Songwriter Album 2009" aufgestiegen ist und 2011 für den East Coast Music Award als „Folk Album Of The Year" nominiert wurde. Überhaupt wurde der 33-Jährige inzwischen vielfach für größere Preise nominiert, am ganz großen Durchbruch arbeitet er trotz seines erfolgreichen Debüts allerdings noch. Dabei lässt er sich nicht entmutigen, selbst wenn verlockende
Entscheidungen wieder rückgängig gemacht werden. So kommt in seinem Song "Texas Tea" die Zeile „Like Whiskey Shots n' Nicotine" vor, was der Jury für einen Award zu viel war, weshalb der Preis dann an jemand anderen ging. Jon Bryant würde deshalb keinen einzigen Text ändern oder sich verunsichern lassen. Er will sein Publikum begeistern, was in erster Linie über Live-Auftritte erfolgt, bei denen derzeit CULT CLASSIC im Mittelpunkt steht. Der Musiker greift dabei auf prägende Einflüsse zurück, er selbst nennt Jeff Buckley, The Police und The Smiths als Inspiration. Das neue Album ist dann auch geprägt von eindringlich warmen Melodiefolgen, die Bryant in seine gitarrenlastige Klangarchitektur einfügt. "5 Years" und "At Home" könnten kaum schöner komponiert werden, schon im Opener "Paradise" zeigt sich der Musiker, was ihm wichtig ist: Eine Brücke zwischen authentischem Folk und melodiösen Popsongs zu schlagen. Nichts wirkt überladen, alles bleibt transparent und zeigt stets die vokalen Ausdrucksmöglichkeiten Jon Bryants, der zwischen melancholischer Stimmung und schierer Hingabe hin- und herpendelt. Mit CULT CLASSIC hat er seine Mitte gefunden. Jörg Palitzsch
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NEWCOMER
Schiefe Fliege
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indheit in Südtirol, aufgewachsen in Ingolstadt, (musikalische) Lehrjahre in San Francisco, heutiger Lebensmittelpunkt: München. Daniel Gall alias San2 kann auf bewegte 40 Lebensjahre zurückblicken. Aktivitäten als Graffiti-Künstler folgte ein Kommunikat ionsdesig nStudium (in Nürnberg) samt eigenem Grafikunternehmen – das er der Musik wegen aber wieder aufgegeben hat. Auch musikalisch war sein Lebensweg kurvenreich: Bei den Eltern hörte er viel Gospel, verlegte sich auf HipHop, dann auf Funk und R&B, durchlief in der Bay Area die „BluesSchule", und heute präsentiert er mit seiner Begleitband Soul Patrol live und auf seiner mittlerweile dritten CD THE RESCUE, mit der er nun MusikDeutschland erobern will, bluesigen
Soul. Wobei ihn zwei Erlebnisse in Nürnberg mitgeprägt haben dürften: Als Teenager ging er bei einem Auftritt von Wilson Pickett in der ersten Reihe so mit, dass der ihn für einen Song auf die Bühne holte. Und James Brown schenkte ihm während der Show seine Fliege: „Da war ich auch in der ersten Reihe und versuchte, ihn darauf aufmerksam zu machen, dass seine Fliege schief saß ..." Ein weiterer verstorbener Veteran war für ihn vor vielen Jahren wegweisend, als er ihn in Lugano beim Blues To Bop Festival erlebte: Carey Bell. „Er spielte Old-School-Mundharmonika, wie ich es vorher noch nie gehört hatte!" Was San2 so begeisterte, dass dieses Instrument neben der samtig markanten Stimme zu seinem zweiten Markenzeichen geworden ist. pro
mit den Alben KINDER & NARREN (1984) SONNENTANZ (1985) FANTASTEN (1987) LAST PARTY (1990) und Bonus-Vinylen mit Liveaufnahmen
In der Nachfolge von Vater Paul
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ein Vater schwärmt von ihm in höchsten Tönen und holt ihn auf die Bühne, wenn er im UK unterwegs ist – und er hat die Messlatte für den Filius hoch gelegt. Dieser Sohn heißt Steve Rodgers, sein Erzeuger Paul sang einst bei Free, Bad Company, The Firm und Queen. Musikalisch unterscheiden sich die beiden allerdings doch enorm, auch wenn Steve Rodgers seinen Vater als wichtigsten Einfluss nennt. Der Junior ist als Singer/Songwriter zugange, der seine Stücke sowohl mit Band als auch solo an Gitarre oder Flügel anstimmt. Seine Lieder tönen sanfter, auch wenn die eine oder andere Phrasierung und gelegentlich das Timbre ein wenig an den Vater erinnern. Eingängigkeit ist angesagt, Einflüsse von Soulgrößen sind ebenso angedeutet wie solche von
Jeff Buckley, Ray Lamontagne – oder Coldplay, deren Produzent Ken Nelson auch ihn im Studio betreut hat. Der jüngere Rodgers hat bereits reichlich Bühnenerfahrung gesammelt, war in den USA und im UK als Opener für so unterschiedliche Acts wie seinen Vater und Bad Company, aber auch Lynyrd Skynyrd und Joe Walsh unterwegs. HEAD UP HIGH, sein erstes Album nach zehnjähriger Plattenpause, hat er auf eigene Faust zunächst in den Staaten, danach in England veröffentlicht; jetzt wird es mit Unterstützung eines Vertriebs nochmals aufgelegt – schließlich steht nun auch Kontinentaleuropa auf der To-do-Lis te des mittlerweile 47-Jährigen, der der Ehe von Paul Rodgers mit Machiko Shimizu (1971–1996) entstammt. pro
The Classic Years Trilogy
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KOLUMNE
CHRISTIAN SIMON # 41
Elton John – Teil 2
Watford und Bentleys
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ich mitzureden habe. Ich könnte rund um die Uhr arbeiten! Dabei finde ich zu mir selbst, mit 31 Jahren. Ich habe zehn Jahre nachzuholen! Weißt du, Christian, es geht darum, vieles aufzuarbeiten – meine Kindheit, meine früheren Komplexe. Auf der Bühne bin ich aufgelebt und konnte meine Gefühle ausdrücken, da war ich eine andere Person. Dabei wurde ich sogar sehr arrogant, was ich an mir überhaupt nicht ausstehen konnte. Aber sobald die Scheinwerfer ausgingen, waren die Komplexe wieder da. Ich habe dann manchmal Sachen angestellt, für die ich mich heute schäme … sehr dumme Geschichten. Glücklicherweise hatte ich auch Freunde, die mir das ins Gesicht gesagt haben. Ich war zu der Zeit, das war Mitte der 70er, sehr unglücklich, deprimiert und einsam. Ich wusste, dass ich mir da selbst raushelfen musste. Du kannst noch so gute Freunde haben, am Ende Kaffeepause mit Elton John bei Rockpop" "
musst du dir selber helfen! Natürlich kann man die Probleme ignorieren und einfach immer so weitermachen wie bisher. Aber genau das wollte ich nicht. Für mich war es weitaus wichtiger, zu mir selbst zu finden. Das Showbusiness ist eine Fantasiewelt, und die Gefahr ist groß, dass sie dich am Ende verschlingt. Da muss man höllisch aufpassen! Natürlich werde ich die Bühne nicht verlassen, auch sie
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Foto: © Christian Simon Productions
s war im Oktober 1978, als ich dieses Interview mit Elton John für die „HörZu" am Rande meiner Sendung „Rockpop" führte. Das Ganze fand beim Nachmittagskaffee auf der sonnigen Terrasse der ZDF-Kantine in München statt. Die Chemie zwischen uns stimmte, und Elton war sehr gut drauf. Er erzählte frei und ungezwungen aus seinem Leben, sehr persönlich und fast schon intim, wie man es bereits im ersten Teil unseres Gesprächs in der letzten GoodTimes-Ausgabe lesen konnte. Sehr wichtig war für ihn die Entwicklung seiner Persönlichkeit jenseits der Bühne: „Zum ersten Mal in meinem Leben kontrolliere ich mich selbst, treffe eigene Entscheidungen und habe Selbstvertrauen. Ich weiß jetzt, was ich will, und brauche mir selbst gegenüber keine Zugeständnisse mehr zu machen. Deswegen heißt die neue LP auch A SINGLE MAN. Die Brillen und die verrückten Klamotten waren Utensilien, hinter denen ich mich verstecken konnte. Ich habe total verrückt ausgesehen. Wenn ich daran denke … oh du meine Güte! Aber es war eine gute Zeit, und ich hatte viel Spaß. Als Teenager, übrigens einer der wichtigsten Zeitabschnitte im Leben eines Menschen, durfte ich nie irre Sachen tragen. Als ich dann von zu Hause wegging, habe ich alles nachgeholt. So wurde ich ein ziemlich ungewöhnlicher Star. Doch dieser ganze Rummel um meine Person und die vielen Tourneen wurden mir eines Tages einfach zu viel. Hotel, Auto, den Gig spielen, Flugzeug, wieder Auto, wieder Hotel … so habe ich gelebt. Das hat sich nun geändert. Heute liegt mir in erster Linie mein Fußballclub FC Watford am Herzen. Wir haben aus dem Nichts angefangen und nun die 4. Division gewonnen. Nicht ich, nein, die Spieler und der Trainer haben das geschafft. Aber ich musste den Trainer anweisen und Entscheidungen treffen. Jetzt geht es um soziale Einrichtungen, um den Bau eines neuen Stadions … ich muss dafür als Präsident die Mitgliederversammlung einberufen. Du siehst, mein Leben hat sich verändert. Wenn ich jetzt etwas falsch mache, sagt man es mir auch. Wir sind im Verein alle sehr ehrlich zueinander. Ich werde den Fußball nie mehr aufgeben oder ihn gegen die Rolle des Superstars eintauschen, das weiß ich genau! Die Musik ist mir zwar sehr wichtig, aber andere Dinge mittlerweile auch – ich besitze noch eine Schallplattenfirma, habe etwas mit einem neuen Theater zu tun, mit einem Wohltätigkeitsverein, mit einem Restaurant … also eine ganze Menge, wo
Foto: © Hartmut Henning
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gehört zu meinem Leben, aber ich werde Obacht geben, dabei immer mit beiden Beinen am Boden zu bleiben. Viele Kollegen sind wegen der hohen Steuern in Großbritannien nach Amerika gegangen, aber auch in diesem Punkt bin ich bodenständig und in England geblieben. Das ist gut für mich. Da habe ich mein Zuhause, meine Freunde und meine Autos … ich liebe Autos, Sportwagen und Oldtimer. Mercedes ist sehr gut, ich hatte viele. Dann gibt’s da noch meinen alten Jaguar, meine Bentleys und … ja, ich habe auch einen Rolls-Royce." In diesem Moment tönte eine Stimme aus einem Wandlautsprecher: „Elton John und Christian Simon bitte ins Studio!" Wir standen auf, Elton legte seinen Arm um mich und sagte: „Das Gespräch war gut, mal richtig privat. Ich danke dir. Hoffentlich sehen wir uns wieder." Das taten wir noch einige Male, zuletzt beim Open Air 2007 in Baden-Baden/Iffezheim ...
Music from the 60s to the 80s
John Illsley
Der musikalische Phönix 1977 war John Illsley als Bassist bei der Gründung der Dire Straits dabei und bis 1995 mit ihnen aktiv. In den 80er Jahren veröffentlichte er zwei Solo-Alben, ehe es nach der Jahrtausendwende ruhig um ihn wurde. Seit er dank einer Stammzellentransplantation (2011) eine Leukämie-Erkrankung überlebte, ist er als Maler, vor allem aber als Musiker jedoch aktiver denn je. Seit 2014 hat Illsley, der am 24. Juni 70 Jahre alt wird, fünf Alben veröffentlicht. Das neueste heißt COMING UP FOR AIR. Von Philipp Roser
Foto: © Bob Mazzer
habe ich es getan, nahm ein paar Musiker mit auf die Bühne – und es läuft richtig gut. Ebenso die Tour: Die Theater sind ausverkauft, und es macht wirklich Spaß. Ich weiß jedoch nicht, ob das in Deutschland auch funktionieren würde. Nicht nur wegen der Sprache, auch weil es nicht so viele dafür geeignete bestuhlte Locations gibt. Aber ausschließen will ich es nicht.
John, du bist gerade im UK auf Tour, allerdings mit einem anderen Format ... Es hat als Experiment angefangen, als ein Freund, dem ein Club in London gehört, mich fragte, ob ich nicht einen Frage- & Antworten-Abend über die Band machen könne. Nach anfänglichem Zögern
Nichtsdestotrotz kommst du im September wieder auf Tour nach Deutschland – hier scheint es recht gut für dich zu laufen?!
Deutschland war immer sehr gut für die Dire Straits und deren Mitglieder, und das nun seit über 40 Jahren! Wir haben sehr viele hingebungsvolle und treue Fans, alles ist sehr gut organisiert, es gibt hervorragende Soundsysteme, die Menschen sind sehr hilfsbereit, und vor allem mögen sie unsere Musik.
Das alles ist im UK nicht immer unbedingt der Fall, was wohl auch mit unserem politischen System zu tun hat. Das wäre aber ein anderes – abendfüllendes – Thema (lacht).
Dein vorletztes Album LONG SHADOWS um fasste acht Songs, COMING UP FOR AIR enthält nur sieben ... Und beim nächsten werden es wohl nur noch sechs sein (lacht). Nun, ich hatte noch zwei, drei weitere Stücke, die für mich jedoch noch nicht richtig rund waren. Ich wollte das Album aber herausbringen, bevor ich auf Tour gehe. Ich will allerdings nichts veröffentlichen, mit dem ich nicht wirklich glücklich bin, und so kommen diese Songs eben auf die nächste Platte, vielleicht auf eine EP. Aber ich schneide jetzt die Abende im UK mit, und das kommt wohl als Nächstes heraus. Was spannend wird, weil wir im UK ohne Schlagzeuger unterwegs sind, was der Show eine ganz andere Dynamik gibt.
GLEN MATLOCK
Der Jack Lemmon des Rock Natürlich waren die Sex Pistols die berühmteste Karrierestation von Glen Matlock. Doch der Bassist/Sänger war auch mit den Rich Kids (mit Midge Ure) und den Philistines zugange. GOOD TO GO hat er sein jüngstes Album betitelt. Von Philipp Roser
Ich bin nicht überrascht, dass viele Leute das Album nach seiner Veröffentlichung nicht wahrgenommen haben, weil die Promotion nicht toll war. Ein Freund in Hamburg, Thomas Neelsen von Repertoire Records, hat mir eine gute Agentur empfohlen, die nun wirbelt – und so hole ich die Interviews eben jetzt nach.
Du klingst ziemlich verschnupft ...
Die Erkältung habe ich mir in Palästina eingefangen, von wo ich erst gestern zurückgekehrt bin. Ich war beim PMX Festival in Ramallah, um mich über die Lage dort zu informieren und ein paar Songs zu spielen. Dabei haben mich einheimische Bands begleitet – es gibt dort richtig gute Musiker! Aber es sind schlimme Zustände, die dort herrschen.
Mit GOOD TO GO bist du ein Stück zurückgegangen, einiges erinnert an die guten alten Zeiten des Pub Rock ...
Das haben schon ein paar Leute gesagt. Für mich ist es einfach Rock’n’Roll, simple Songs, die hof-
fentlich gut gespielt sind. Wobei ich die Kategorie oder Bezeichnung Pub Rock nicht so mag!
Es ist eine bunte Mischung – es gibt Elemente von Pub Rock, ein wenig Rockabilly, auch Pop – und ein biss chen Americana und Blues ...
Das trifft es mehr. Ich wollte bewusst etwas machen, das sich vom simplen Punk-Strickmuster unterscheidet – aber nichts Überproduziertes. Ich spiele auch viele Akustikshows, bei denen ich allein auf der Bühne bin. Es gibt nichts Einfacheres als ankommen, einstöpseln, Saiten stimmen und loslegen! Dazu ist die Interaktion zwischen mir auf der Bühne und dem Publikum viel direkter und unmittelbarer. Das ist sicher bei der Platte eingeflossen. Und meine Mitstreiter, vor allem der US-Gitarrist Earl Slick und Bassist Slim Jim Phantom von den Stray Cats, haben eine ganz spezielle beschwingte Note eingebracht, die mich immer noch begeistert.
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Glen, GOOD TO GO ist schon vor einigen Mona ten herausgekommen, du gibst aber erst jetzt Interviews dazu – was war los?
Du hast dich und Slick mal als die Walter Mat thau und Jack Lemmon des Rock bezeichnet ... Ja, ich bin Jack Lemmon, er ist Walter Matthau (lacht). Wir haben viel Spaß zusammen, sind viel am Lachen. Er ist ein richtig lustiger Typ – und ein begnadeter, viel zu unterschätzter Gitarrist.
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NICK LOWE Pure Pop For Now People
Eine lange Karriere im kurzatmigen Pop-Rock-Business wurde ihm nicht in die Wiege gelegt. Er hat sie sich mit immensem Talent, hartnäckiger Arbeit und festem Erfolgswillen erarbeitet. Seine berühmtesten Songs sind fast bekannter als sein Name. Für sich selbst und viele andere Acts schuf er seit Jahrzehnten extrem haltbare Klänge, die als "pure Pop for now people" in die Rockhistorie eingegangen sind. Und für seine Fans ist er schlicht der "Jesus of cool". Nick Lowe ist sein Name. Von Hans-Jürgen Günther
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icholas Drain Lowe (*24.3.1949 in Waltonon-Thames, Surrey, England) begann seine Karriere 1967 zusammen mit seinem Schulfreund Brinsley Schwarz (und dem Keyboarder Bob Andrews) bei der „Ganz-spätBeatband" Kippington Lodge, die einige vor Lebensfreude förmlich überschäumende Singles voller eigener Ideen vorlegte. Zu hören war eine weiterentwickelte Mischung aus den Beatles und Flower Pot Men, reichlich gewürzt mit SoftPsychedelia à la Tomorrow oder Mark Wirtz. Die meisten Songs waren Kompositionen von Schwarz, von denen "Lady On A Bicycle", "Land Of Sea" und "And She Cried" höchstes Niveau hatten. Auch nicht zu verachten: die famosen Coverversionen von "In My Life" (Beatles) und "Younger Girl" (Lovin' Spoonful). Von Nick Lowe gab es dagegen nur einen Song: "I Can See Her Face" – auch für ihn war aller Anfang halt schwer. Das Werk
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von Kippington Lodge findet sich auf SHY BOY: THE COMPLETE RECORDINGS 1967–1969. Die Gruppe mutierte Ende 1969 zu Brinsley Schwarz, die nach personellen Wechseln mit Schwarz, Lowe, Andrews, dem Gitarristen Ian Gomm und Drummer Billy Rankin nun eine stilis t isch differenzierte, von sanft bis rasant reichende Mischung aus Rock, Folk, Blues und Country spielten, in gewisser Weise vorweggenommene Americana-Klänge. Es erschienen die allesamt gelungenen, aber von der Kritik unterschiedlich bewerteten Alben BRINSLEY SCHWARZ (April 1970), DESPITE IT ALL (Dezember 1970), SILVER PISTOL (Februar 1972), NERVOUS ON THE ROAD (September 1972), PLEASE DON'T EVER CHANGE (Oktober 1973) und THE NEW FAVOURITES OF BRINSLEY SCHWARZ (Juli 1974). Den weitaus größten Teil aller Songs schrieb Nick Lowe, teilweise mit Co-Komponisten. Zu den Höhepunkten gehören ”Shining Brightly", ”Nightingale", ”There's A Cloud In My Heart", ”The Ugly Things", "(What's So Funny 'Bout) Peace, Love And Understanding” und der Zehnminüter ”Ballad Of A Has Been Beauty Queen". Die
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melodische Ausstattung imponiert noch heute, wenngleich neben eindeutigen Ohrwürmern auch etwas sperrigere Songs zu finden sind. Ferner wurde 2017 IT'S ALL OVER NOW mit Archivmaterial veröffentlicht. Außerdem gibt es mit CRUEL TO BE KIND und WHAT IS SO FUNNY ABOUT PEACE, LOVE & UNDERSTANDING? auch zwei Sampler mit BBCMaterial und die (zu einer CD gebündelten) Sampler ORIGINAL GOLDEN GREATS und FIFTEEN THOUGHTS OF BRINSLEY SCHWARZ. Insgesamt konnte die Band sich nicht in vorderster Reihe etablieren, obwohl sie vor allem als Live-Act recht beliebt war und Auftritte beim Glastonbury Festival (1971), im Londoner Roundhouse und als Support
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v.l.: Billy Rankin (dr, voc), Nick Lowe (b, voc), Brinsley Schwarz (g, voc), Bob Andrews (p, org, voc), Ian Gomm (g, voc)
für Paul McCartneys Wings hatte. Auch spielte man mit Frankie Miller dessen Debüt ONCE IN A BLUE MOON ein. Aber all die solide Arbeit konnte nicht das missratene Konzert im New Yorker Fillmore East im April 1970 aufwiegen, das für die Band einfach viel zu früh kam und ihr alle Möglichkeiten verbaute, auf dem amerikanischen Markt Fuß zu fassen. Der verantwortliche Manager Dave Robinson hatte da einfach eine folgenschwere Schnapsidee, die aus einem hoffnungsvollen Newcomer einen blöden Hype machte. Außerdem dürfte wegen der stilistischen Ausrichtung bei den Amis auch der Verdacht aufgekommen sein, ausgerechnet Briten wollten ihnen quasi Coca-Cola verkaufen … Aus heutiger Sicht sind Brinsley Schwarz freilich ein bedeutsames Bindeglied zwischen dem Pop-melodischen Reichtum der Sixties und der Endsiebziger-Pub-Rock-Welle, die wieder den Wert pfiffiger Dreiminuten-Songs in den Vordergrund stellte – eben das Gegenteil der in den Seventies so oft angesagten „prätentiösen, elektronischen, sinfonischen, verinnerlichten oder sonstwie gearteten Sülze in KonzeptalbumVerpackung", wie das Magazin „Sounds" es ausdrückte. Nach dem Ende von Brinsley Schwarz trat Nick Lowe zunächst nicht mehr als permanent veröffentlichender Musiker in Erscheinung. Faul war er deshalb allerdings nicht: 1975 stieg er als Bassist bei Rockpile ein, der knorrigen Band des Erzrockers Dave Edmunds. Für das 1980er Rockpile-Album SECONDS OF PLEASURE lieferte er die Hälfte aller Songs. Auch die feine Konzertscheibe LIVE AT MONTREUX 1980 entstand mit Lowe. Ferner finden sich auf diversen Soloplatten von Edmunds, dem er als Sessionmusiker diente, immer wieder Lowe-Lieder.
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Außerdem füllte er die Jahre 1974–1977 mit erst 1991 als THE WILDERNESS YEARS veröffentlichten Arbeiten – eine Kollektion von Demos, Outtakes und Worktapes, die für Sammler unverzichtbar sind! Lowes Startschuss als Solist fiel in diese Zeit: Das der New Wave zugetane aufstrebende britische Label Stiff Records startete im August 1976 mit sei-
Aber das Singles-Geschäft war im Grunde nur eine clevere Ergänzung zu den ganz wundervollen Alben: JESUS OF COOL (1978, aka PURE POP FOR NOW PEOPLE, UK #22, US #127), LABOUR OF LUST (1979, UK #42, US #31), NICK THE KNIFE (1982, UK #99, US #50), THE ABOMINABLE SHOWMAN (1983), NICK LOWE AND HIS COWBOY OUTFIT (1984, US #113) und THE ROSE OF ENGLAND (1985, US #119) breiten die ganze Lowe-Kunst aus: kraftvoll frische, glänzend gesungene und perfekt produzierte, melodisch durchweg starke Songs in allen denkbaren PopRock-Inkarnationen, die sich durch ihre hohe Mitsing-Qualität oft zu unabweisbaren Ohrwürmern steigern und sich dann im Langzeitgedächtnis festsetzen wie Lieder der Beatles, Beach Boys oder Hollies. Neben den schon genannten Songs weisen vor allem "Little Hitler", "Raining Raining", "Maureen" und "The Rose Of England" derartige Klassemerkmale auf. Auch auf den folgenden Alben PINKER AND PROUDER THAN PREVIOUS (1988), PARTY OF ONE (1990), THE IMPOSSIBLE BIRD (1994), DIG MY MOOD (1998), THE CONVINCER (2001), AT MY AGE (2007) und THE OLD MAGIC (2011, UK #66) finden sich famose Volltreffer, aber es lässt sich nicht bestreiten, dass Nick Lowes Schaffenskraft schleichend etwas geringer wurde. Songs wie ”Wishing Well", ”All Men Are Liars", ”The Beast In Me", ”I Live On A Battlefield", ”Faithless Lover”, "Let's Stay In And Make Love” und "Long Limbed Girl” kann man ohne Bedauern hören, aber zu Lowes All-Time-Top 20 zählen sie sicher nicht. Es ging nun halt gemächlicher voran mit Songs, die wahlweise milde rockten, pop-jazzig angestrichen wurden oder auch gern Country-Luft schnupperten, realisiert ohne Brimborium. Leider nur eine Episode blieb 1992 die Supergruppe Little Village mit Lowe, den Gitarreros John Hiatt und Ry Cooder sowie Top-Drummer Jim Keltner. Es blieb beim einzigen, aber voll überzeugenden Album LITTLE VILLAGE. Lowes bislang letztes Platten-Lebenszeichen sind QUALITY STREET: A SEASONAL SELECTION FOR ALL THE FAMILY, eine Weihnachtsplatte von 2013, sowie die brandaktuelle EP „Love Starvation".
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Wer nicht zu den Komplettsammlern zählt, ist mit der Viererbox NICK LOWE/THE DOINGS (THE SOLO YEARS, 1999) und dem Doppeldecker (plus DVD) QUIET PLEASE … THE NEW BEST OF NICK LOWE (2009) trotz vieler Überschneidungen gut bedient. Komplettisten sind natürlich auch an den Livescheiben UNTOUCHED TAKEAWAY (2004) und QUALITY HOLIDAY REVUE (mit der Gruppe Los Straitjackets) interessiert … und sie verschmähen keineswegs die Tribute-Alben LABOUR OF LOVE – THE MUSIC OF NICK LOWE (2001) mit Größen wie Elvis Costello, Marshall Crenshaw, Charlie Musselwhite, Tom Petty und Gaham Parker; LOWE PROFILE – A TRIBUTE TO NICK LOWE (2005) mit Eric Ambel, Ian Gomm, Eugene Edwards, Don Dixon und Dave Alvin und LOWE COUNTRY (2011) mit Caitlin Rose, Chatham Country Line und Ron Sexsmith. Parallel zur Karriere als Interpret avancierte Lowe zudem ab 1976 bei zig Labels zum TopProduzenten, was ihm wegen seines „Rough & Ready”-Produktionsstils den Spitznamen „Basher” eintrug. Er arbeitete unter anderem für Graham Parker (HOWLIN' WIND, STICK TO ME), The Damned (DAMNED DAMNED DAMNED), Dr. Feelgood (BE SEEING YOU), Mickey Jupp (JUPPANESE), Fabulous Thunderbirds (T-BIRD RHYTHM), Paul Carrack (SUBURBAN VOODOO), John Hiatt (RIDNG WITH THE KING) und vor allem Elvis Costello (MY AIM IS TRUE, THIS YEAR'S MODEL, ARMED FORCES, TRUST, BLOOD & CHOCOLATE). Ein engagierter Sonderfall sind die Alben MUSICAL SHAPES und BLUE NUN der Amerikanerin Carlene Carter. Denn mit der Tochter von June Carter – und Stieftochter von Johnny Cash – war Lowe von 1979 bis 1990 verheiratet. Fürs Feelgood-Album PRIVATE PRACTICE komponierte Lowe mit Gypie Mayo "Milk And Alcohol”. Dieser Gassenhauer und sein eigener Top-Song "I Love The Sound Of Breaking Glass” waren die einzigen Singles mit Lowe-Stoff, die im UK die Top 10 der Charts erreichten. Aber der allergrößte Erfolg stellte sich im Jahr 1992 ausgerechnet durch eine Coverversion ein: Curtis Stigers spielte für Whitney Houstons Film THE BODYGUARD "(What’s So Funny 'Bout) Peace, Love And Understanding" ein. Das Soundtrack-Album des Films verkaufte sich weltweit 44 Millionen Mal. Die Tantiemen finanzieren locker ein sorgenloses Leben für Nick Lowe und gleichen Mindereinnahmen aus den kommerziell weniger erfolgreichen Komponenten seiner Musik mehr als aus. Trockener Kommentar des gerade 70 gewordenen Silberfuchses: „Es war ein enormes Glück. Ich habe damit erstaunlich viel Geld verdient."
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ner Single "So It Goes"/"Heart Of The City" (USA #109). 1977 folgte die 4-Track-EP „Bowi" mit den Top-Songs "Endless Sleep" und "Marie Provost". Die beiden nächs ten Singles floppten, aber "I Love The Sound Of Breaking Glass" brachte im UK den Durchbruch (#7). Mit ”Cracking Up" (UK #34), ”Cruel To Be Kind" (UK & US #12), dem Mickey-Jupp-Song "Switchboard Susan” (US #107), "Half A Boy And Half A Man” (UK #53, US #110) und "I Knew The Bride (When She Used To Rock And Roll)”(US #77) gelangen Lowe bis 1985 weitere Hits und Achtungserfolge.
GEORGE BENSON
Chuck Berry und Fats Domino waren die ersten Crossover-Stars
George Benson gehört zu den größten Jazz-Gitarristen und -Sängern überhaupt. Aber auch in Disco, Pop und Soul feierte er in den späten 70er und frühen 80er Jahren große Erfolge. Nun hat der 76-Jährige mit WALKING TO NEW ORLEANS – REMEMBERING CHUCK BERRY AND FATS DOMINO ein Von Andreas Kötter Album mit Songs der beiden Rock'n'Roll-Legenden aufgenommen. Mr. Benson, Ihr neues Album ist eine Hommage nicht, wenn sich „sein" Star an an den klassischen Rock'n'Roll. Was hat den Genres wagt, die vermeintlich künstlerisch weniger wertvoll Jazz-Mann George Benson daran gereizt? Um ehrlich zu sein, war es gar nicht meine eigene Idee, dieses Album aufzunehmen, sondern die meiner Plattenfirma. Und wie sich herausgestellt hat, war es eine sehr gute Idee. Ich selbst hatte diese Musik sehr lange Zeit nicht mehr gehört.
sind. Aber davon habe ich mich nie beeindrucken lassen.
Das könnte hinkommen. Ich erinnerte mich noch sehr gut daran, wie angesagt diese Jungs damals waren. Chuck Berry war einer der populärsten Musiker überhaupt, und auch Fats Domino hatte Hit auf Hit. Sie waren Superstars, vielleicht die ersten Crossover-Stars überhaupt, denn ihre Songs wurden längst nicht nur im Black Radio, sondern gerade auch von weißen RadioSendern gespielt. Das war damals unerhört mutig.
Um ehrlich zu sein, hatte ich vorher noch nie von ihm gehört. Und als die Anfrage plus Demotape kam, habe ich zunächst abgelehnt. Ich wollte auf keinen Fall mit einer Band arbeiten, die sich „Gorillaz" nennt (lacht). Aber Albarn hat nicht aufgegeben und mir erneut einen Song zukommen lassen. Letztlich habe ich doch nachgegeben und meinen Soundmann gebeten, mein Spiel in einen Track zu integrieren. Das war "Humility". Und Albarn war begeistert: Das, was wir mit "Humility" gemacht hätten, sei viel besser als alles, was er sich selbst überlegt habe. Keine Frage: Es hat für beide Seiten hervorragend funktioniert.
Sie selbst haben sich ebenfalls schon früh in Ihrer Karriere erfolgreich an anderen Genres versucht, wie bei GIVE ME THE NIGHT an Soul und Disco ...
Das war Ende der 70er Jahre und auch damals nicht ganz einfach, besonders als Jazz-Musiker nicht. Denn das Jazz-Publikum akzeptiert es größtenteils
Zurück zu Ihrem neuen Album: Wie haben Sie sich den Songs der beiden Rock'n'Roll-Legenden angenähert?
Foto: © Austin Hargrave
Zuletzt möglicherweise in Ihrer Kindheit?
Im vergangenen Jahr haben Sie sogar mit Gorillaz, dem Projekt von Damon Albarn, zusammengearbeitet. Wie kam es dazu?
Ich hatte zunächst die Sorge, dass die Plattenfirma von mir ein Album erwartet, dass sich nach „George Benson imitiert Chuck Berry und Fats Domino" anhört. Aber es gibt nur einen Chuck Berry und auch nur einen Fats Domino. Auch wenn sie tot sind – diese beiden werden durch ihre Musik ewig leben. Im Übrigen: Wer würde wohl ein weiteres Chuck-Berry- oder Fats-DominoAlbum brauchen, das aber gar nicht von Chuck Berry oder Fats Domino ist?! Niemand! Und ich glaube, dass es mir gelungen ist, beiden die Ehre zu erweisen, ohne ihre Songs einfach nur eins zu eins kopiert zu haben.
RICK VITO
Es geht um die richtigen Noten, " und die mit Gefühl!"
Er spielte das unnachahmliche Riff von Bob Segers "The Rock", trat mit Roger McGuinn's Thunderbyrd in der ersten "Rockpalast"-Nacht auf, arbeitete mit Bonnie Raitt, gehörte Fleetwood Mac an und hat zahlreiche Soloscheiben veröffentlicht, zuletzt SOULSHAKER. Und er ist einer der renommiertesten Slidegitarristen: Rick Vito. GoodTimes-Miarbeiter Philipp Roser sprach mit dem 69-Jährigen. man kann schon sagen, dass sich mein Schwerpunkt in den letzten Jahren stärker in Richtung Slide verlagert hat.
Was ist für dich das Attraktive am Slidespiel?
Dabei geht es letztlich nur ums Feeling. Man kann nicht so viele Noten einzeln spielen und auch nicht richtig schreddern. Für mich ist es ein expressiver Stil, der die menschliche Stimme nachahmt.
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Weil du einzelne Noten ansprichst – du pflegst einen sehr ökonomischen Stil, auch indem du einzelne Noten im Raum stehen und wirken lässt ...
Rick, täuscht der Eindruck, dass SOULSHAKER slidelastiger ist als deine früheren Alben? Ich würde sagen, es gibt noch zwei Alben, bei denen ich mich besonders auf das Slidespiel konzentriert habe: die US-Version von RATTLESNAKE SHAKE von 2006, die sich durchaus von der europäischen unterschied. Und zuletzt MOJO ON MY SIDE. Aber Seite
Das hat eben sehr viel mit Gefühl zu tun! Es geht nicht darum, möglichst viele Noten zu spielen, sondern die richtigen, und die mit Gefühl.
Hattest du von Anfang an eine bestimmte Vorstellung im Hinterkopf, was du mit dem neuen Album ausdrücken wolltest? Die hat sich eigentlich erst während der Arbeit an den Songs entwickelt. Vielen Songs ist eine gewisse
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spirituelle Komponente zueigen. Das Wort Seele oder Soul taucht oft in den Texten auf – und einige der Instrumentals sind Songs, die früher von Soulkünstlern wie Sam Cooke und Jackie Wilson gesungen wurden. Und der zweite Punkt, der mir auch erst im Nachhinein auffiel, ist die Tatsache, dass ich praktisch alle Solos mit Slide gespielt habe – das sind meiner Ansicht nach die beiden bestimmenden Faktoren.
SOULSHAKER weist eine enorme stilistische Bandbreite und Vielfalt auf – "I Do Believe" hat einen leichten Zydeco-Einschlag, "Dancin' Little Sister" könnte auch von Nick Lowe oder Chuck Berry im Americana-Stil gespielt sein ...
Absolut! Chuck Berry war die Inspiration für diesen Song. Er hat ja auch Steelguitar gespielt, was nicht so bekannt ist – das war ein großer Einfluss für mich. Ich habe versucht, Slidegitarre im Chuck-Berry-Stil zu spielen (lacht), was, glaube ich, nicht allzu viele Leute getan haben.
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Foto: © NikMa Verlag
50 Jahre Anderssein
kein klassisches VDGG-Werk" wäre. Wie gehen Sie mit diesem " Vorwurf um? Man muss dazu wissen, dass diese Scheibe als Peter Hammill-SoloAlbum vorgesehen war. Erst später entschied unser Label willkürlich, dass auf dem Cover Van Der Graaf Generator stehen soll. Musikalisch ist dieses Ding für mich ein Vorbote dessen, was danach unter dem Bandnamen erscheinen sollte. Aber ehrlich: THE LEAST WE CAN DO IS WAVE TO EACH OTHER von 1970 ist für mich der wahre Erstling. Wie kam es zu dieser opulenten Box, woher stammt das Material dafür? Damit habe ich wenig zu tun, das Zustandekommen ist der exzellenten Detektivarbeit des Labels Esoteric-Records zu verdanken. Sowie den VDGG-Plattensammlern und Enthusiasten dieser Gruppe. Wenn man VDGG als Pioniere des Prog Rock" be" zeichnet – erfüllt Sie das mit Stolz, oder können Sie damit nichts anfangen? Wir haben uns von Beginn an gegen jegliche Kategorisierungen gewehrt. Einfach weil wir anders als alle anderen klangen. Wenn schon eine Schublade, dann bevorzuge ich den Terminus Underground Group. Wie definieren Sie selbst den Begriff Progressive " Rock"? Er steht für etwas Spannendes, Neuartiges. Hatte Peter Hammill zumindest in den späten 60ern viel mit Underground zu tun. Unter diesem Schirm kauerten VDGG, Pink Floyd, King Crimson, Caravan – aber auch Leute wie Arthur Brown, Julie Driscoll/Brian Auger, die Incredible String Band oder Bonzo Dog. Eine Riesen-Bandbreite an Künstlern demnach. Was mich stets ermutigt hat. Was haben wir von VDGG in der Zukunft zu erwarten? Hoffentlich ein neues Album im nächsten Jahr. Aber wie das bei uns immer schon war: Nichts Genaues weiß man nicht. Michael Fuchs-Gamböck
Van Der Graaf Generator
Welche Erinnerungen haben Sie an die Sessions, die zu AEROSOL GREY MACHINE führten? Zunächst mal gab es die Gruppe zu dem Zeitpunkt nicht mehr, wir hatten uns einige Monate zuvor aufgelöst. Schließlich haben wir uns wieder zusammengerauft, wir trafen uns zu einer Probe im Übungsraum, weil einige Stücke von mir den anderen in der Band nicht bekannt waren. Als sie jene Stücke drauf hatten, ging alles sehr schnell: Innerhalb von zwölf Stunden wurde die Platte aufgenommen. Und wenn ich mich recht erinnere, auch gemixt. Wie werten Sie persönlich dieses Debüt in der langen VDGG-Historie? Ich halte die Platte für sehr wichtig! Alleine schon auf Grund des Umstands, dass wir zum ersten Mal im Studio waren, um nicht nur eine Single, sondern ein komplettes Album aufzunehmen. Wir haben uns schwer ins Zeug gelegt. Viele Medien haben behauptet, dass dieses Debüt
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Vor exakt einem halben Jahrhundert erschien das Debütalbum einer ungewöhnlichen Band aus Manchester namens Van Der Graaf Generator (VDGG), THE AEROSOL GREY MACHINE betitelt. Gerade ist eine opulente Box zu diesem Werk erschienen, die neben dem remasterten Original auch jede Menge Bonusmaterial aus jener Zeit enthält. Mastermind dieser Progressive-Rock-Pioniere war und ist Sänger, Pianist, Gitarrist, und Komponist Peter Hammill. Der heute 70jährige hat die GoodTimesFragen per Mail beantwortet.
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KEVIN COYNE
SPIRIT
JACK BRUCE
Live at Rockpalast 1979 DVD + 2 CD
Live at Rockpalast 1978 DVD + 2 CD
Live at Rockpalast 1980; 1983 and 1990 2 DVD + 5 CD
Begleitet vom britischen Musik-Schwergewicht Zoot Money ist Kevin Coyne in Köln in Höchstform und absolut in seinem Element zu erleben.
Das legendäre Konzert aus der 2. Rockpalastnacht gipfelt in einer wilden, fast 17 minütigen Session mit Dickey Betts
Die drei kompletten Jack Bruce Rockpalast Konzerte von 1980, 1983 und 1990 auf 5 CDs und zwei DVDs! Feat. Billy Cobham, Clem Clempson und David Sancious.
PAUL BUTTERFIELD BAND
HERMAN BROOD & HIS WILD ROMANCE
JORMA KAUKONEN & VITAL PARTS
Live at Rockpalast 1978 DVD + CD
Westcoast/Bluesrock Konzert des Gründers von Jefferson Airplane und Hot Tuna mit seiner Band Vital Parts.
Einzigartige, überzeugende Darbietung der Blues-Legende Paul Butterfield mit Band.
Live at Rockpalast 1980 DVD + 2 CD
Live at Rockpalast 1978 + 1990 DVD + 2 CD
Ein würdiges Vermächtnis des niederländischen Rock Phänomens. Intensiv und ergreifend.
www.mig-music.de/ facebook.com/migmusic.de/
WAS MACHT EIGENTLICH ... ? Von Philipp Roser
JEREMY SPENCER
Fleetwood Macs Globetrotter E
s war schon leicht befremdlich, als die Rock’n’Roll Hall Of Fame 1998 eine Band in ihre Reihen aufnahm, die im Grunde aus zwei Gruppen mit dem gleichen Namen bestand – hier die Wegbereiter des britischen Blues Rock der 60er Jahre, da die Truppe, die nach ihrer Übersiedlung in die USA die Musikwelt mit Hits in Serie förmlich überrollte: Fleetwood Mac. Während seine Ex-Kollegen Mick Fleetwood (dr) und John McVie (b) in beiden Formationen anzutreffen waren, war Jeremy Spencer gemeinsam mit Peter Green die prägende Gestalt der ersten Besetzung. Am 4. Juli 1948 war Spencer in West Hartlepool im UK zur Welt gekommen, hatte zunächst Elvis Presley und Buddy Holly verehrt, ehe er den Blues-Innovator Elmore James und dessen Spiel auf der Slidegitarre für sich entdeckte. Er stellte das Trio The Levi Set zusammen, das wiederum dem Produzenten und späteren Labelbesitzer Mike Vernon auffiel. Der war gerade damit beschäftigt, für den bei John Mayall’s Bluesbreakers ausgestiegenen Gitarrenvirtuosen, Sänger und Songschmied Peter Green eine Band zusammenzustellen. Die Mayall-Rhythmustruppe Fleetwood und (mit Verspätung) McVie war schon rekrutiert, 1967 gingen Peter Green’s Fleetwod Mac Featuring Jeremy Spencer an den Start, denen sich ein Jahr später Danny Kirwan als zusätzlicher Gitarrist anschloss. Angeblich auf Initiative Greens, weil der mit dem Input Spencers als Songschmied unzufrieden gewesen sein soll. Fünf Alben spielte Spencer mit der Band bis 1970 ein, ehe er im Februar 1971 während einer US-Tour in Los Angeles Hals über Kopf ausstieg – er verließ das Hotel, um sich eine Zeitschrift zu besorgen, und kehrte nie zurück. Vielmehr schloss er sich einer christlichen Glaubensgemeinschaft (Children Of God) an. Er blieb in den USA, brachte eine
„In den 70er Jahren lebte ich in den USA, England, Frankreich, Brasilien und Italien, danach in Griechenland, Sri Lanka, auf den Philippinen und in Japan, in den 90er Jahren in Brasilien und Mexiko. In den letzten Jahren war ich in der Schweiz und England daheim, derzeit in Irland", berichtete Spencer 2006 im GoodTimesInterview. Dort lebt er heute noch mit seiner aus Süddeutschland stammenden Ehefrau Dorothea. „Ich war ein Nomade, aber ich würde nicht sagen, dass ich ruhelos war. Empfindsam und nervös vielleicht – aber ich denke, das kann der Fluch vieler Musiker sein", meint er heute. „Meine und die Arbeit meiner Frau haben uns oft weit weg geführt, und in unserem Alter wollen wir doch sesshaft werden." Nachdem er lange Jahre Abstand zum Musikgeschäft gehalten hatte, erst vor knapp eineinhalb Jahrzehnten als Musiker zurückgekehrt war, arbeitet er heute nach seinen eigenen Vorstellungen. So hat er seine beiden jüngsten Alben HOMEBREWED BLUES (2016) und TREADING SOFTLY im vergangenen Jahr nur als Downloads auf eigene Faust herausgebracht. „Die Arbeit mit einer Plattenfirma erfordert viel Zeit und Energie, verursacht Kosten und verlangt, für die Promotion des Albums zu touren – all das limitiert die Zeit, die zur Verfügung steht, um das Material herauszubringen, das in meiner Schatztruhe lagert", verrät Spencer, womit er sich seit geraumer Zeit beschäftigt. Und kündigt umgehend die Veröffentlichung
eigene Band an den Start. Nachdem er sein selbst betiteltes Solodebüt bereits 1970 veröffentlicht hatte, brachte er 1972 JEREMY SPENCER & THE CHILDREN heraus und machte anschließend in großen Abständen neue Platten. So vergingen zwischen den Studiowerken FLEE (1979) und PRECIOUS LITTLE 27 Jahre!
einer Reihe von Instrumentals an, die durch die vielen Jahre, die er in Südamerika verbrachte, inspiriert wurden. „Sie wird LATINA NIGHTS heißen – außerdem plane ich, eine Kombination von Live- und Studio-Aufnahmen herauszubringen, die ich vor einigen Jahren mit einem jungen französischen Trio gemacht habe, mit dem Gitarristen
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Michael Ravassat, Cedric Cristophe am Bass und Aurelie Simel am Schlagzeug." Daneben malt Jeremy Spencer viel, illustriert seine Plattencover selbst. Beide Künste, die Malerei und die Musik, ergänzen sich für ihn geradezu kongenial. „Wenn ich aufnehme, vor allem Instrumentals, ‚sehe’ ich die Musik als eine Art Malerei mit Linien und Farben, Vorder- und Hintergrund." Und gelegentlich hat er auch heute noch Kontakt zu seinen früheren Kollegen. „Ich bin mit Mick (Fleetwood) und John (McVie) in Verbindung geblieben, manchmal auch mit Pete (Green) – vor kurzem war ich mit Phil Smith aus meiner Heimatstadt Lichfield in Kontakt, der dazu beigetragen hat, dass Mike Vernon mich 1967 ‚entdeckt’ hat, und auch mit unserem gemeinsamen Freund Norman Hood." Smith hatte damals einen Brief an Vernon geschrieben, der zu der Zeit als angestellter Produzent bei Decca arbeitete, während Hood als Manager von Levi Set fungierte, lange im Musikbusiness tätig war und sich einen Namen als Cartoonist machte. Instrumentalmusik macht Jeremy Spencer also heute, demonstriert dabei vor allem auch seine Künste als Slidegitarrist – und widmet sich schwerpunktmäßig der Auswertung seines umfangreichen Klangarchivs. „Da mag nicht alles perfekt klingen, aber es ist zu gut, um ungehört zu verrotten!"
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HISTORY PICS JOHN SLOMAN John Sloman (*26.4.1957) sang bei Bands wie Trapper, Lonestar, Uriah Heep (1979–1981), Badlands und für Gary Moore. Seine Solokarriere startete er vor 30 Jahren mit DISAPPEARANCES CAN BE DECEPTIV E. „Bei Trapper spiel te Pino Palladino Gitarre – die Band hatte Potenzial, doch dann verkaufte unser Bassist auf Tour unser Equipment in München an einen Musikalienladen", blickt der Sänger heute zurück. „Uriah Heep hatte zu meiner Zeit nichts mehr mit der Band zu tun, die ich 1974 in
JOHN "RABBIT" BUNDRICK
John „Rabbit" Bundrick (70) kennt man am ehes ten von seiner langjährigen Keyboarder-Tätigkeit für The Who, doch er spielte schon 1971 mit Kossoff, Kirke, Tetsu & Rabbit, ist auf Alben
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von Rogers Waters, Free, Eric Burdon, Fairport Convention, Kevin Ayers oder Jim Capaldi zu hören. Er war 1975 Musikalischer Direktor bei den Aufnahmen des Soundtracks für „The Rocky Horror Picture Show". In den letzten Jahren ist es ruhiger um den gebürtigen Texaner gewor den. Doch bei der Musikmesse Frankfurt in diesem Jahr war er plötzlich wieder da und führte eine All-Star-Band an. „Durch die Bank klasse Musiker", attestierte er seinen deutschen Kollegen. „Vielleicht die beste Band, mit der ich jemals zusammengespielt habe", sagte er, wohl in der Euphorie des gelungenen Auftritts. Derzeit plant er mit seinem Gitarristen/Sängerkollegen Simon Burrett, später im Jahr eine DeutschlandTour auf die Beine zu stellen. Cardiff gesehen und geliebt hatte, sie waren eine Popgruppe. Als ich mit Gary Moore, einem begnadeten Gitarristen, auf Tour war, war ich die meiste Zeit krank – und im Nachhinein stellte ich fest, dass alle in der Band außer mir Tantiemen für das LIVE-Album bekamen", lautet die eher unbefriedigende Bilanz des Walisers, was seine Bandaktivitäten angeht. Seit 20 Jahren arbeitet er ohne feste Gruppe, hat sechs Alben veröffentlicht, zuletzt 2018 DESPERADO. Dabei hat er den Tod seines Bruders Robert aufgearbeitet. „Wegen der Themen, mit denen ich mich auseinanderset ze, habe ich mich in den letzten Jahren mehr in Richtung Blues orientiert. Wobei ich sagen muss, dass ich am liebsten satirische Lyrics ver fasse!" Derzeit widmet er sich einem Buch, „ich habe damit angefangen, als mein Bruder starb – es ist fast fertig. Und dann will ich mich meiner nächsten Platte widmen, die ein Doppelalbum werden und Ende 2019 herauskommen soll. Ich arbeite seit Jahrzehnten unter dem Radar, ohne Manager, Label – die Folge ist, dass ich nicht von der Musik leben kann. Aber ich mache einfach immer weiter. Wenn es dieses Jahr nicht anders werden sollte, wird es mein letztes sein, in dem ich Musik mache!" Nichtsdestotrotz tritt er wei ter immer wieder im UK auf, allerdings nur dort, obwohl es ihm Deutschland seiner Aussage nach durchaus angetan hat, vor allem Frankfurt, wie er im GoodTimes-Gespräch noch verrät.
JACQUI McSHEE Jacqui McShee sang in diversen UK-Folkbands, ehe 1966 ihre Zusammenarbeit mit John Renbourn begann und sie im Jahr darauf mit ihm bei der Gründung von Pentangle dabei war – und nach einer Pause ab 1984 wieder bis 2008. Daneben betrieb sie About Thyme, ist inzwischen 75 Jahre alt, züchtet Gemüse im eigenen Gewächshaus, was einen Schwerpunkt ihrer Berichterstattung auf Facebook ausmacht. Daneben arbeitet sie seit eini ger Zeit gemein sam mit Gitarrist Kevin Dempsey an einem neuen Album. „Acht Songs sind inzwischen im Kasten", ließ sie GoodTimes kurz vor Redaktions schluss wissen. Mit Dempsey, der einst bei den P rog-Folker n Dando Shaft und Whippersnapper aktiv war und seit 20 Jahren eine Hälfte des Duos Dempsey Broughton bildet, war McShee im vergangenen Jahr auch live zu erleben – für 2019 stand bei Redaktionsschluss bislang nur ein Gig im UK.
Von Jörg Palitzsch
Die Single: kleine Schwester der LP An dieser Stelle wirft GoodTimes einen Blick in die Historie der Musik. Bunt wie die Popmusik selbst, gibt es Geschichten über technische Erfindungen und Inspirationen sowie Genies, Künstler, Labels und Skurriles. Wer sich in der Schule für Chemie begeistert hat, der kennt Polyvinylchlorid. Allen anderen, die sich in der Schule nur für Mädchen oder Jungs inter essierten, ist das thermoplastische Polymer auch ein Begriff, aber eher unter dem Kürzel PVC. Aus diesem Kunststoff wurden ab 1948 die zwölf Zoll großen Longplayer hergestellt. Schon ein Jahr später, vor 70 Jahren, kam mit der sieben Zoll großen Single in den USA die kleine Schwester der LP hinzu. CBS und RCA lieferten sich kurz nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst einen harten Konkurrenzkampf, wer nach der Schellackplatte das neue Format am Markt etablieren würde. CBS speicherte auf einer LP Musik mit 33 1/3 Umdrehungen und konnte damit mehr unterbringen als auf Schellackplatten, die mit 78 Umdrehungen liefen. RCA brachte dagegen die Single mit 17 Zentimetern Durchmesser auf den Weg. In Deutschland fasste die Single 1953 richtig Fuß, federführend war die Firma Teldec. Die Single war kostengünstiger als eine LP, und der Rock'n'Roll von Chuck Berry bis Elvis Presley fegte mit 45 Umdrehungen pro Minute die Schellackplatten endgültig vom Markt. Ermöglicht wurde dies durch das Füllschriftverfahren, das in der Zeit von 1944 bis 1948 von Eduard Rhein entwickelt und 1949 schließlich unter der Nummer DBP 966210 und dem Titel „Verfahren zur Aufzeichnung einer Tonschrift mit Steuerung des Abstandes zwischen benachbar ten Tonspuren" patentiert wurde. Mit einfachen Worten: Er brachte die Schallplattenrillen, unab hängig von der Tonstärke, auf Tuchfühlung und schöpfte den zur Verfügung stehenden Platz auf einer Platte optimal aus. Rhein war übrigens ein Tausendsassa: Er war nicht nur Erfinder, sondern von 1946 bis 1964 auch Chefredakteur der Fernsehzeitung „Hörzu!", er konnte Geige spielen, schrieb Bücher und war ein großer Operetten-Fan. Es kann allerdings nur ein Zufall gewesen sein, dass die erste RCA-Single "Gaîté Parisienne" von Jacques Offenbach war ... Mit dem Abflauen des Rock'n'Roll geriet auch die Single allmählich ins Hintertreffen, wie ein Blick auf die Verkaufszahlen deutlich macht. 1960 wurden in Deutschland zehn Millionen Langspielplatten verkauft und 51 Millionen Singles. Neun Jahre spä ter waren es 36 Millionen Langspielplatten und nur noch 34 Millionen Singles. Bis heute ist die 45" allerdings ein Sammelobjekt.
JAHRESCHARTS ·AWARDS · POLLS · LISTINGS SINGLES
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1 George McCrae Rock Your Baby 2 Rubettes Sugar Baby Love 3 Terry Jacks Seasons In The Sun 4 Abba Honey Honey 5 Abba Waterloo 6 Vicky Leandros Theo, wir fahr'n nach Lodz 7 Sweet Teenage Rampage 8 Dan The Banjoman Dan The Banjoman 9 Carl Douglas Kung Fu Fighting 10 Sweet The Six Teens
US
UK
1 Barbra Streisand The Way We Were 2 Elton John Benny And The Jets 3 Ray Stevens The Streak 4 Terry Jacks Seasons In The Sun 5 Jackson 5 Dancing Machine 6 Carl Douglas Kung Fu Fighting 7 Billy Preston Nothing From Nothing 8 Gordon Lightfoot Sundown 9 D. Warwick & The Detroit Spinners Then Came You 10 Stylistics You Make Me Feel Brand New
1 David Essex Gonna Make You A Star 2 Three Degrees When Will I See You Again 3 Barry White You're The First, The Last, My Everything 4 George McCrae Rock Your Baby 5 Terry Jacks Seasons In The Sun 6 Mud Tiger Feet 7 Carl Douglas Kung Fu Fighting 8 Charles Aznavour She 9 Rubettes Sugar Baby Love 10 Ken Boothe Everything I Own
1974
LPs D
US #1-Alben
1 Beatles 1962–1966 2 Otto Otto (Die Zweite) 3 Beatles 1967–1970 4 Deep Purple Burn 5 Various Artists 20 Power Hits 6 George McCrae Rock Your Baby 7 Suzi Quatro Suzi Quatro 8 Sweet Sweet Fanny Adams 9 James Last Sing mit 2 10 Various Artists 20 Original Hits 2
Carpenters The Singles: 1969–1973 AAlice Cooperman Jim Croce YouBeatlesCelebrity Don't Mess Around With Jim Bob Dylan With The Band Planet Waves BarbraMy Streisand Way We Were Allan Sherman Son, TheTheNut John Denver John Denver's Greatest Hits Paul McCartney WingsAnd BandRoses On the Run Andy Williams Days Of& Wine Chicago Chicago VII Soundtrack The Sting Frank FontaineGordon SongsLightfoot I Sing OnSundown The Jackie Gleason ... Elton John Caribou Denver Back Home Little Stevie John Wonder Recorded Live:Again The 12 Year Old ... Eric Clapton 461 Ocean Boulevard Stevie Wonder Fulfillingness' First Finale Soundtrack West Side Story Bad Company Bad Company Beach Boys Endless Summer Peter,Olivia PaulNewton-John & Mary Peter, Paul & Me, Mary InKnow The Wind If You Love Let+Me Bachman-Turner Overdrive Not Fragile White Can't Get Enough Sœur SourireBarry The Singing Nun Crosby, Stills, Nash & Young So Far Carole King Wrap Around Joy Stan Getz & John Charlie Byrd Jazz Samba Lennon Walls And Bridges Rolling Stones It's Only Rock'n'Roll Vaughn MeaderElton The John First Greatest Family Hits
UK
1 Carpenters The Singles 1969–1973 2 Paul McCartney & Wings Band On The Run 3 Mike Oldfield Tubular Bells 4 Bay City Rollers Rollin' 5 Elton John Goodbye Yellow Brick Road 6 Perry Como And I Love You So 7 Bryan Ferry Another Time Another Place 8 David Bowie Diamond Dogs 9 Elton John Greatest Hits 10 David Essex David Essex
1974
Bravo Otto Wahl – Gruppen
Bravo Otto Wahl – Sänger
NME New Musical Express – Leserwahl
1 Sweet 2 Abba 3 Osmonds 4 Rubettes 5 Beatles 6 Mud 7 Sparks 8 Deep Purple 9 Slade 10 Les Humphries Singers
1 Gruppe: Led Zeppelin 2 Gruppe (UK): Roxy Music 3 Nachwuchsband: Bad Company 4 Sängerin: Joni Mitchell 5 Sängerin (UK): Kiki Dee 6 Sänger: Robert Plant 7 Sänger (UK): Paul Rodgers 8 LP: Yes – RELAYER 9 Single: Bad Company – Can't Get Enough 10 Live-Act: Pink Floyd Seite
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1 David Cassidy 2 Bernd Clüver 3 Jürgen Marcus 4 George McCrae 5 Benny 6 Michael Holm 7 Alvin Stardust 8 Chris Roberts 9 Albert Hammond 10 Gary Glitter
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Das ist ja tiiiierisch! Von Alan Tepper
Teil -7
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iebe Leser, mit dem siebten tiiiierischen Teil findet die Serie ihren Abschluss. Es war eine lange und ausgedehnte Exkursion, und wir hoffen, dass Sie die eine oder andere Band entdeckt haben, die Ihnen nun viel Spaß bereitet. Wieder einmal wurde der immense Umfang an noch unbekannten Gruppen und Einzelinterpreten deutlich, die momentan in der Vergangenheit einen Schneewittchenschlaf führen und auf eine Wiederentdeckung warten. Das trifft besonders auf die Ära von 1965–1975 zu, einige der wohl unstrittig kreativsten Jahre der modernen Musikgeschichte, in der Idealismus, Ideenreichtum und die Freude an der Musik an erster Stelle standen. Zugleich war es die Zeit, in der Plattenbosse ihren Schützlingen deutlich mehr Freiraum zubilligten als in den darauf folgenden Jahrzehnten, was sich positiv auswirkte. Wir wünschen Ihnen nun viel Spaß bei einem Ausflug in die Welt der Exoten.
Die Exoten
In hiesigen Breitengraden ist ein Kamel nur im Zoo anzutreffen, was einige Bands zur Namensgebung inspirierte. Neben der fantastischen britischen Progressive-Rock-Band Camel (Tipp: MIRAGE, 1974), gab es noch in bewusst falscher Rechtschreibung die Folk-Psych-Combo The Cosmic Cammel aus Florida mit ihrer Single "The Suzanne Love Mirage"/"The King’s Winetaster" und natürlich die eher geläufigen The Sopwith Camel aus San Francisco, deren auf Kama Sutra erschienenes Debüt SOPWITH CAMEL (1967) angenehm positive Songs enthält. Übr igens: Der Bandname bezieht sich in diesem Fall auf einen britischen Doppeldecker aus dem Ersten Weltkrieg. Der Elefant zählt aus europäischer Sicht auch eindeutig zu den Exoten und hat angeblich ein gutes Gedächtnis. Die Rocktruppe Elephant's Memory stammte aus New York. Die meisten kennen sie als Begleitband von John Lennon auf dessen Album SOME TIME IN NEW YORK CITY (1972) oder ähnlichen Projekten, doch speziell ihr auf dem Buddah-Label 1969 Seite
er schienenes Album ELEPHANT’S MEMORY lohnt sich. Während Die Elefanten aus Berlin Fusion und Jazz vertraten (Tipp: WASSER WÜSTE, 1989), stand die US-Band Elephant für melodiösen Westcoast (Tipp: ELEPHANT, 1973). Crazy Elephant waren gar nicht so verrückt, denn das hauptsächlich von Jeff Katz produzierte Studioprojekt konnte mit "Gimmie Gimmie Good Lovin’" einen Top-Hit landen. An Elefanten dachte vermutlich auch das deutsche Trio Elfenbein, das mit MADE IN ROCK (1977) ein kaum beachtetes Blues-Rock-Album veröffentlichte. Mal ganz nebenbei: Die Fusion-Progressive-RockBand Pancake (dt. Pfannkuchen) benannte sich zwar nicht nach dem Tier, veröffentlichte aber mit dem Cover ihrer Scheibe ROXY ELEPHANT 1975 einen Hingucker, denn hier stellte sich die Frage: In was für einer Buschlandschaft steht der Dickhäuter? Da wir
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gerade beim Buchstaben „E" sind: Wen das Gefühl beschleicht, dass er ein wirklich mieses Karma ertragen muss, sollte sich das Album IN THE HANDS OF KARMA (1970) der US-Psych-Band Electric Toilet beschaffen. Makabererweise kamen zwei Bandmitglieder nach den Plattenaufnahmen bei einem Autounfall ums Leben. Die Damenwelt greift stattdessen zum fantastischen Album LADIES W.C. der Band Ladies W.C. (Ein Amerikaner und drei Musiker aus Venezuela spielten das Album 1970 in Südamerika ein.) (Anspieltipp: Der Song "Put That In Your Pipe And Smoke It"). Doch zurück zum Thema. Zu den Ehrfurcht einflößenden Dickhäutern zählt auch Rhinoceros, eine vom Doors-Produzenten Paul Rothchild zusammengestellte Band aus Los Angeles mit Mitgliedern von Iron Butterfly, Electric Flag und den Mothers Of Invention. Sie veröffentlichten drei Alben für Elektra, von denen man sich das Debüt RHINOCEROS (1968) zu Gemüte führen sollte. Ab in die Schweiz. Hier gab es die großartige Blues-Rock-
Music from the 60s to the 80s
Rock mit bluesigen Obertönen und Hendrix-Referenzen freuen. Ein verschollener Schatz des Genres! Der Schakal (engl. jackal) bevölkert vornehmlich die afrikanische Steppe, was die kanadische Band Jackal offensichtlich so interessant fand, dass
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Band Krokodil, die mit AN I N V IS IBLE WOR LD REVEALED (1971) (TopTrack: "Odyssey In Om") ein Meisterwerk veröffentlichte, das oft fälschlicherweise dem Krautrock zugeschrieben wird. Auch vor dem Gorilla hat der Mensch großen Respekt. In veränderter Schreibweise Gorillaz gibt es seit Ende der Neunziger ein von Blur-Sänger Damon Albarn ins Leben gerufenes Projekt, das sich durch ständige Veränderungen auszeichnet (Tipp: DEMONDAYS, 2005). Die Hammersmith Gorillas aus England machten ihrem Namen alle Ehre und knüppelten 1974 die frühe Punk-Single "You Really Got Me"/"Leavin ’Ome" für das Label Penny Farthing ein. Erwähnen muss man an dieser Stelle noch Orang-Utan. Die Londoner Band veröffentlichte 1971 ihr einziges Album OR ANG-UTAN auf Bell Records USA. Hier darf man sich auf feinsten und deftigen Hard
sie sich danach benannte und das fantastische Album AWAKE (1973) einspielte. Hier hört man har ten Seventies- Rock mit melodiösen Momenten, und schon der Opener "At The Station" ist ein Traum. Auch das Zebra gehört zu den Steppenbe wohnern Afrikas.
Zzebra (!) hieß eine englische Gruppe, bei der unter anderem der spätere Ian-Gillan-Musiker John McCoy und der frühere If-Mann Terry Smith muckten. Sie standen für einen grandiosen Mix aus Fusion und Afro-Rock und veröffentlichten auf Polydor die gleichermaßen empfehlenswerten Alben ZZEBRA (1974) und PANIC (1975). In Afrika beheimatet ist das Erdferkel, eine uralte Tiergattung, die schon vor fünf Millionen Jahren die Kontinente bereiste. In der englischen Sprache heißt es Aardvark, gleichzeitig der Bandname einer Truppe aus den Midlands, deren vorzügliches, aber kaum bekanntes Progres s i v e-R o c k- A l b u m AARDVARK 1970 auf Deram erschien und von David Hitchcock produziert wurde, der auch Scheiben von Caravan, Mellow Candle und Fuchsia in Form brachte. Fuchsia? Nein, kein weiblicher Fuchs, sondern die Protagonistin aus der FantasyTrilogie „Gormenghast" von Mervyn Peake! Das englische Wort Buffalo bezeichnet allgemein den Büffel und
THE ANTHOLOGY (1970-1998) Deluxe 4LP-Boxset Tracks von den wichtigsten Originalalben Farbiges Vinyl mit ‘Galaxy Effect’
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empfehlenswert, denn neben krachenden Sounds lockern ruhigere Stücke das Programm auf. Das eigentlich auch auf dem Kontinent beheimatete Känguru (engl. kangoroo) wurde natürlich von einer Aussie-Band als Bandnamen auserkoren, allerdings in der „falschen" Schreib weise Kanguru. Ihr verrückter Stilmix aus Ethno/Jazz und Progressive ist auf DREAMING (1976) zu hören, während die deutsche Band Känguru für melodiösen Fusion/Jazz stand. (Tipp: KÄNGURU, 1981). Jaguar! Unzählige Beatcombos auf der ganzen Welt benannten sich wegen eines „bissigeren" Images nach der gefährlichen Raubkatze (zum Beispiel die Les Jaguars aus dem kanadischen Montreal), doch nur die Los Jaguars aus Seite
Peru (Tipp: Die Single "Melodia Apache"/"Te Quiero", 1968) hatten einen berecht ig ten Anspruch, war er doch in ihrem Land beheimatet. Der Panther wurde hingegen von einer deutschen Band als Name auserkoren, die auf ihrem 1974
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u m g a n g s s p r a c hl i c h auch den amerikanischen Bison. Die US-Formation Buffalo Springfield mit unter anderem Stephen Stills und Neil Young kreierte mit "For What It’s Worth" einen der wichtigsten Songs der Rockgeschichte, was sich sowohl textlich als auch musikalisch festmachen lässt. Nach der Auflösung gründete Drummer und Sänger Dewey Martin die New Buffalo Springfield, die auch als New Buffalo auftraten. Wer deftigen Hard Rock im Stil von Black Sabbath und den frühen UFO mit „ s c h w e i n i g el i g e n" Texten mag, sollte einen Abstecher nach Australien machen, denn dort trieben die Rüpel und UltraSexisten von Buffalo ihr Unwesen. Besonders die beiden auf dem VertigoSwirl-Label erschienenen Alben DEAD FOREVER (1972) und VOLCANIC ROCK (1973) sind höchst
veröf fentlichten Album WIR WOLLEN ALLES! wie eine der ersten Punkbands klingt. Kommen wir nun zu weiteren Raubtieren. Die englischen Tiger war eine verkannte HardRock / P rog r e s s i ve Band mit Mitgliedern der Pub-Rock-Szene und Studio-A ss Big Jim Sullivan. Sie veröffentlichten die gleichermaßen e m pf ehle ns we r te n und von fantastischen Instrumental solos geprägten Alben TIGER (1976) und GOIN’ DOWN LAUGHING (1976), wohingegen der schäbige Tiger Shabby Tiger in die Kategorie Teeny-Booper fiel (Tipp: SHABBY TIGER, 1976). Die Tygers Of Pan Tang standen für die New Wave Of British Heav y Metal und brachten einen Haufen erfolgreicher Scheiben auf den Markt, während die deutsche Band Tiger B. Smith aufgrund ihres merkwürdigen Glam-Tiger-Images nie ernstgenommen wurde. Zu Unrecht, wie ein Album wie WE’RE ARE THE TIGER BUNCH (1974) belegt, das neben brachialem Rock auch angenehm beschauliche Momente bietet. Die britische Metal-Institution Def Leppard schrieb sich den Slang-Begriff „def" (dt. erstklassig, großartig) und die veränderte Schreib weise des englischen „leopard" auf ihre Fahnen und katapultierte Alben wie HYSTERIA (1987) in die Charts. Zum Abschluss kommen wir zum König der Raubkatzen, dem Löwen.
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Er ist zwar kleiner als der Tiger, hat sich obigen Titel aber durch die be e indr uckende Mähne des Männchens verdient. Über eine ähnliche Haar pracht durfte sich die höchst attraktive Sängerin Lynn Carey von Mama Lion freuen, die mit ihrer Janis-Joplinähnlichen Stimme die beiden fantastischen Alben MAMA LION (PRESERVE WILDLIFE) (1972) und GIV E IT EVERYTHING YOU GOT (1973) veredelte, auf denen auch Neil Merryweather zu hören ist. Übrigens: Carey veröffentlichte 1995 ein Album mit dem Titel GOOD TIMES. Die aus Israel stammende Gruppe The Lions Of Judah suchte in London ihr Glück und veröffentlichte 1968 die Single "Our Love’s A Growin’ Thing/"Katja" bei Fontana, ähnlich den The Lion Tamers, die 1968 die Popsingle " Sp e ak You r Mind"/"Light" bei Polydor auf den Markt brachten. Auch ein von der Sonne geblendeter Löwe kommt noch ins Spiel. Der „sonnenblinde Löwe" Sunblind Lion stammte aus Wisconsin und spielte einen melodischen Mix aus Rock, Count r y und Progressive. (Tipp: OBSERVER, 1976). Ein grundverschiedenes Pärchen findet sich dagegen bei der erfolgslosen SixtiesUS-Truppe Lion And The Leprechauns (nur eine Single), denn der besagte Löwe verbündete sich im Bandnamen mit den Leprechauns, Kobolden der irischen Mythologie, die einen Kessel mit Gold am Ende eines Regenbogens hüten. Und mit dieser goldigen Aussicht beenden wir unsere Exkursion, die so manche vergessene, unbekannte und zu Unrecht verkannte Band in den Fokus gerückt hat. Eines ist aber sicher: Auch in den nächsten Jahren werden sich noch einige tiiiierische Gruppen schüchtern, verspielt oder offensiv zeigen ...
Music from the 60s to the 80s
POPOL VUH Jenseits aller
Stilrichtungen
Mag sein, dass für Musikkonsumenten unter 50 die Formation Popol Vuh kein Begriff mehr ist. Das ändert jedoch nichts an der historischen Bedeutung jenes außergewöhnlichen Projekts, für das seit jeher der Lindauer Florian Fricke als Mastermind stand.
er 1944 Geborene zog bereits als Teenager nach München, um dort an der Musikhochschule zu studieren. Und blieb der bayerischen Landeshauptstadt bis zu seinem frühen Tod mit nur 57 Jahren am 29.12.2001 treu. Der klassisch ausgebildete Komponist, Pianist und Dirigent Fricke stand seinem Projekt Popol Vuh bis zu seinem Ableben über 30 Jahre lang vor, bekannt geworden ist es einer breiteren Öffentlichkeit vor allem durch die Soundtracks zu Werner-Herzog-Filmen wie „Aguirre, der Zorn Gottes", „Nosferatu" oder „Fitzcarraldo". Ach ja: In England, Frankreich, Italien oder den USA steckte man Popol Vuh gerne in die New-Age-Ecke – in die seine Band nach Frickes Ansicht aber nicht gehörte. Für ihre einst nicht unbeträchtliche Anhängerschar passten Popol Vuh sowieso in keinerlei Stilschublade. Fricke war neben dem KlassikRock-Veteranen Eberhard Schoener derjenige deutsche Musiker, der bereits anno 1969 über einen Moog-Synthesizer verfügte, auf dem er die ersten beiden Popol-VuhAlben AFFENSTUNDE und IN DEN GÄRTEN PHARAOS einspielte – noch heute gelten sie als Sternstunden im Bereich experimenteller Elektronikmusik. Ab dann wandte der introvertierte Mann sich weitgehend von der Elektronik ab und einem Sound zu, den man als frühen Ambient bezeichnen darf. Die fünf vermutlich wichtigsten Popol-Vuh-Alben (AFFENSTUNDE, HOSIANNA MANTRA, EINSJÄGER & SIEBENJÄGER, AGUIRRE, NOSFERATU) sind gerade als Einzel-CDs wie in einer opulenten Vinylbox unter dem Titel THE ESSENTIAL ALBUM COLLECTION VOL. 1 digital remastert neu erschienen. Und weil „Vol. 1" auf dem Cover zu lesen ist, bleibt zu hoffen, dass auch die weiteren knapp
zwei Dutzend Alben des Ausnahmepro jekts bald ihren Weg zurück in die Öffentlichkeit finden und dadurch speziell eine interessierte junge Generation erreichen. Frank Fiedler ist Mus i ker, Produ z ent, Regisseur und Kameramann. Der 74-jährige Kieler hat Fricke in seiner jahrzehntelangen Wahlheimat München, wo er bis heute zu Hause ist, bereits Ende der 60er Jahre kennen- und schätzen gelernt. Der gemütliche Norddeutsche zeichnet zusammen mit dem Produzenten Guido Hieronymus verantwortlich für die Wiederveröffentlichungen. Deshalb ein entspanntes Gespräch in Fiedlers Wohnung, gelegen im Münchner Stadtteil Schwabing, unweit des Englischen Gartens.
Die ersten beiden Alben haben wir komplett im Alleingang ersonnen und mit einigen Musikerkumpels aufgenommen. Danach hat sich Florian weitgehend von der Elektronik abgewandt. Ich wiederum habe mich verstärkt um Filmprojekte gekümmert. Aber wir blieben bis zu Florians Tod beständig in Kontakt. Ich war an jeder neuen Produktion in irgendeiner Form beteiligt. Zwei Elekronik-Brothers in Crime: Frank Fiedler (l.) und Florian Fricke 1969.
Florians Sohn Johannes stand Ende 2017 bei mir in der Tür, einen Vertrag in der Hand. Er wollte, dass ich, als enger Begleiter seines Vaters, die alten Sachen sensibel bearbeite. Das habe ich mit Guido getan. Sehr gerne selbstverständlich.
Welche Rolle spielst du im Popol-Vuh-Kosmos?
Ich bin der große Archivar, wenn man so will. Außerdem waren Florian und ich enge Freunde, wobei wir durchaus auch mal Streit hatten. Wie das bei wahren Freunden üblich ist. Wir teilten eine Menge kreativer Ideen, waren im ständigen Austausch. Florian und ich wussten, wie der andere in künstlerischer Hinsicht tickt. Robert Moog, Erbauer des Moog Synthesizers, kam 1969 nach Deutschland, um Florian in die Bedienung seines Instruments einzuweisen. Doch Florian war nie ein großer Technikfreak. Durch eine gemeinsame Freundin kam ich ins Spiel. Ich liebe Technologie! Fortan haben wir beide uns die Nächte um die Ohren gehauen, damit wir dieses neuartige, völlig irre Gerät in den Griff bekommen und ihm schöne Musik entlocken.
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Wie ging es weiter zwischen euch?
Wie kam es zu den Wiederveröffentlichungen?
Wann wurden Florian und du Freunde?
Kampf mit der neuen Technik: Florian Fricke am Moog-Synthiesizer, 1971
Fotos: © Popol Vuh
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Von Michael Fuchs-Gamböck
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Warum hat sich Florian deiner Ansicht nach schon bald von elektronischen Sounds verabschiedet? Er fand die Klänge, die mit dem Moog erzeugt werden konnten, zwar äußerst spannend. Aber auf Dauer war ihm das zu seelenlos. Folgerichtig hat er sich auf eine „natürliche" Instrumentierung zurückbesonnen, schließlich war er studierter Musiker. Und er war großer Mozart-Fan. Das wollte er die Welt durch eigene Musik wissen lassen.
Wird es weitergehen mit der Popol-Vuh-Wiederveröffentlichungswelle? Sieht gut aus! Bereits im Herbst soll die nächste Box erscheinen, im Frühjahr eine weitere. BMG glaubt fest daran, dass dieser Sound eine Menge alter wie neuer Hörer finden wird. Das glaube ich übrigens auch. Es würde mich sehr freuen.
Music from the 60s to the 80s
Jimmie Vaughan
Blues ist gesünder als Football Seinen 68. Geburtstag feierte der texanische Blues-Rocker Jimmie Vaughan wenige Tage, bevor er zu einer gemeinsamen US-Tour mit Buddy Guy durch die USA aufbrach, um dann im Mai drei Abende lang mit Eric Clapton in der Londoner Royal Albert Hall aufzutreten. Im Reisegepäck hatte das Gründungsmitglied der Fabulous Thunderbirds und der ältere Bruder des 1990 tödlich verunglückten Kult-Gitarristen Stevie Ray Vaughan sein neues Album BABY, PLEASE COME HOME. Jimmie, warum hat es acht Jahre gedauert, bis du eine neue Studioplatte gemacht hast? Nun, zwischendurch gab es ja 2017 noch LIVE AT C-BOYS mit meinem Trio. Es sieht so aus, als ob ich nicht einfach so jedes Jahr eine Scheibe machen kann. Es erscheint mir nicht so wichtig – außer es fühlt sich so richtig und passend an. Und das war jetzt eben wieder mal so. Ich habe wieder weniger bekannte alte Songs aufgegriffen und neu interpretiert. Die hatten wir vorher schon live gespielt, ähnlich wie bei den beiden BLUES, BALLADS & FAVORITES-Scheiben.
Du hattest Bläser im Studio dabei – um noch eine andere Klangfarbe dabei oder einen Kontrast zum Trio-Album zu haben?
© Foto:
V Todd
on Wolfs
Diese Musiker habe ich mir über die Jahre handverlesen herausgepickt – ich mag es, sie spielen zu hören und mit ihnen zu interagieren. Ich bin felsenfest davon überzeugt, die beste Band der Welt zu haben (lacht). Darauf bin ich einfach stolz, und es ist Vergnügen
pur, mit ihnen zu spielen. Ich habe die Bläser jetzt auch auf der Tour dabei, und nachdem an den Keyboards Mike Flanigan mitkommt, werden wir zwischendurch auch ein kleines Trio-Set spielen.
Du wirst in den USA und im UK unterwegs sein – wie sieht es mit Deutschland aus? Bislang sind dort keine Shows angesetzt, was aber nicht an mir liegt! Es dürfte acht Jahre her sein, dass ich zum letzten Mal bei euch war, und davor Ende der 70er Jahre mit den Fabulous Thunderbirds. Letztlich ist es eine Sache der Veranstalter.
Stimmt es, dass der Football schuld daran ist, dass du heute Blues spielst?
(Lacht) Ja. Meine Schulfreunde erzählten: „Wenn du eine Freundin haben willst, musst du Football spielen!" Also ging ich zu unserem lokalen Footballteam, als sie neue Spieler testeten. Der Coach sagte: „Lauf und schau, dass du den Pass fängst!" Die anderen Spieler haben mich so heftig attackiert, dass ich mir das Schlüsselbein brach und wochenlang daheim saß – in der Zeit habe ich angefangen, Gitarre und den Blues zu spielen. Philipp Roser
Melissa Etheridge Neue Songs, die sich in die Gehörgänge schlängeln
Melissa Etheridge ist sich mit ihrem neuen Album THE MEDICINE SHOW treu geblieben, verschafft sich damit weiter als Musikerin und Politaktivistin Gehör. Klanglich ist sie nach dem Ausflug in andere Stilgefilde mit MEMPHIS ROCK AND SOUL nun in die teils krachende Rockspur zurückgekehrt. Zuletzt bist du zu deinen Wurzeln zurückge- Bringt das musikalische Aufbegehren denn kehrt, die auch im Soul stecken. Wie bist du THE etwas? MEDICINE SHOW angegangen? Es bringt jedenfalls nichts, den Kopf in den Sand zu stecken. Es ist Zeit, sich wieder näher zu kommen. Wir werden doch momentan dahingehend manipuliert, dass wir Angst haben sollen vor Andersartigem. Das schafft viel Schmerz – wir müssen aber lernen zusammenzuleben.
Es fällt auf, dass du diesmal offenbar sehr viel Wert auf die Intros gelegt hast, wie beim Titelstück die tribalartigen Klänge oder der Einstieg in "Human Chain" ...
Gut beobachtet! Mit der Einleitung eines Songs will ich den Hörer einfangen, mich in seine Gehörgänge schlängeln – es soll neugierig auf das machen, was folgt. Also gewissermaßen den Hörappetit wecken.
Du warst vor Kurzem, schon vor Veröffentlichung des neuen Albums, in Deutschland auf Tour …
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Foto: © Lauren Dukoff
Ich wollte Songs über die heutigen Zeiten schreiben. Mir war klar, dass 2017 und 2018 historische Jahre werden würden. Mein Land – aber auch die ganze Welt – sieht sich großen Veränderungen gegenüber, die viel Aufruhr und Verwerfungen mit sich bringen. Die erleben wir gerade, und mich interessierte, wie wir damit umgehen. Da wollte ich als Künstlerin dabei sein, das Geschehen gewissermaßen dokumentieren und dabei auch meine Stimme einzubringen. Vielleicht kann ich die Leute mit meinen Songs zum Nachdenken anregen, gewissermaßen als Spiegel reflektieren, was wir erleben. Und für mich persönlich ist noch etwas anderes wichtig: Ich habe so viel Gitarre auf der Scheibe gespielt wie auf keiner anderen zuvor.
Da ist etwas schiefgelaufen, eigentlich sollte das Album zur Tour draußen sein. Ich habe eine besondere Beziehung zu Deutschland, weil ich hier bereits seit meinem ersten Album BRING ME SOME WATER sehr loyale Fans habe. Sie singen alle Lieder mit, lieben Rock’n’Roll und haben keine Angst vor starken Frauen. Ihr habt ja auch eine Kanzlerin! Selbst wenn Angela Merkel eine konservative Politikerin ist, ist sie eine Ausnahmegestalt und starke Anführerin der freien Welt! Philipp Roser
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Unveröffentlichte Alben
Foto: © Pixabay
Von Rüdiger Bloemeke
In der Versenkung verschwunden Eine neue Platte von einem berühmten Musiker ist ein Ereignis, dem die Fans entgegenfiebern. Umso größer die Enttäuschung, wenn sie dann nicht erscheint. Die Gründe dafür sind sehr verschieden. Manchmal ist der Musiker nicht zufrieden, manchmal lehnt die Plattenfirma das Ergebnis ab. Selten kommen beide gemeinsam zu dieser Erkenntnis.
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ür Van Morrison lief es Mitte der 70er Jahre nicht gerade gut: Sein Album VEEDON FLEECE hatte wenig Eindruck gemacht, die Single "Bulbs" 1974 nicht gezündet. Unversehens befand sich der Erfolgsverwöhnte in einer musikalischen Midlife-Crisis. Er habe nach einer „neuen Perspektive" gesucht, sagte er in einem Interview. Allerdings schien er seinen jährlichen Veröffentlichungsrhythmus beizubehalten: 1975 wurde ein Album angekündigt, das zunächst MECHANICAL BLISS heißen sollte, dann STIFF UPPER LIP. Es gab bereits einen Coverentwurf. Aber nicht mehr. Nach Morrisons Aussage trat er selbst von dem Projekt zurück, allerdings hatte seine Plattenfirma auch ein Wörtchen mitzureden gehabt. Die nicht veröffentlichte LP ist gut dokumentiert. Ihre Anfänge liegen 1974 in einem Studio in Hilversum (Holland), der Rest entstand in Sausalito (Kalifornien). Es dauerte dann drei Jahre, bis das Titelstück "Mechanical Bliss" in den USA doch noch auf einer Single erschien, eine der merkwürdigsten Aufnahmen Morrisons. Andere Songs des Albums, die er später in neuen Versionen herausbrachte: "Joyous Sound", "Flamingos Fly" und "The Street Only Knew Your Name". Interessanterweise ist auch das Plattencover wieder aufgeSeite
taucht: Es wurde 1976 für THE ROYAL SCAM von Steely Dan recycelt. Indessen war Morrison sich seiner Situation bewusst: „Ich versuchte, aus dem Kreislauf auszubrechen … Mir war klar, dass ich schief lag." Sein nächster Versuch begann vielversprechend. Produzent Stewart Levine brachte ihn 1975 im Warner-Studio in Sausalito mit den Crusaders zusammen. Innerhalb von zwei Wochen entstanden dort in kreativer Stimmung neun Aufnahmen, dann jedoch zerstritt sich der Ire mit dem Erfolgsproduzenten.
Die Produktion blieb unter Verschluss, bis Levines Sohn das Band mit den unveröffentlichten Stücken 2017 entdeckte und zum Verkauf anbot. Sie herauszubringen, kann allerdings niemand wagen, ohne Morrisons gerichtlichen Zorn zu erfahren. Immerhin wurden aber nach 42 Jahren die Titel bekannt, die er zur Begleitung der Crusaders sang. Darunter wieder "Joyous Sound" und "The Street Only Knew Your Name", an denen er sich schon für MECHANICAL BLISS versucht hatte. Es dauerte aber noch einmal zwei Jahre, bis Morrison sich dann mit dem Album A PERIOD OF TRANSITION, das er mit Dr. John produziert hatte, an die Öffentlichkeit wagte. Diesmal war er mit den Versionen von "Joyous Sound" und "Flamingos Fly" zufrieden. Bei Live-Auftritten trug er sogar Unveröffentlichtes von beiden LPs wie "The Street Only Knew Your Name" und "Foggy Mountain Top" vor. Er hatte sich mit der Situation arrangiert. Ganz anders ging zu dieser Zeit John Fogerty mit dem Misserfolg HOODOO um. Er hatte 1976 für das Album wie bei den beiden vorhergehenden Langspielplatten alle Instrumente selbst eingespielt.
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Schon BLUE RIDGE RANGERS und JOHN FOGERTY (SHEP-Album) hatten ihm aber nicht mehr den Höhenflug beschert, den er von seiner CreedenceClearwater-Revival-Zeit gewohnt war. Deshalb wollte er seiner neuen Plattenfirma Asylum Records beweisen, dass er es noch drauf hatte. Das ging schon mit der Single "You Got The Magic"/"Evil Thing", einer Vorabveröffentlichung aus der HOODOO-Produktion, schief. Sie kam nicht über Position 87 der US-Charts hinaus. Für die LP war alles vorbereitet. Es gab eine Bestellnummer, das Cover zeigte Fogerty mit Gitarre vor einer Ritterrüstung. Dann kam der Anruf von Joe Smith, dem neuen Chef von Elektra/Asylum, der ihn aus allen Träumen von der Rückkehr an die Spitze der Popwelt riss. „John, das ist kein gutes Album", erklärte ihm Smith, bot ihm aber an, HOODOO trotzdem herauszubringen, wenn er das wolle. Man einigte sich dann darauf, die Platte in der Versenkung verschwinden zu lassen. Und Smith schlug ihm vor, er solle an seiner Songwriterkunst arbeiten. Aber das war genau das Problem. Fogerty: „Die Kreativität war weg, und ich wusste, dass sie weg war. Und das war ein schreckliches Gefühl für jemanden, der mal so gut war." Es dauerte neun Jahre, bis mit dem Nr.-1-Hit CENTERFIELD das „schreckliche Gefühl" bewältigt war. In der Zwischenzeit zermarterte sich John Fogerty mit Vorwürfen und Selbstmitleid und belastete seine Umwelt mit Wutanfällen. HOODOO wurde trotz seiner Anweisung, die Bänder zu vernichten, als Bootleg veröffentlicht. Bis heute distanziert er sich von der Platte. Auch wenn es für jeden Künstler schwer zu verkraften ist, den kreativen Prozess als gescheitert anzusehen, ist allerdings nicht jeder gleich so am Boden zerstört wie Fogerty.
Music from the 60s to the 80s
Natürlich gibt es in diesem Zusammenhang auch ernste Konflikte zwischen Künstlern und Konzernen. Im März 1984 meldete „Billboard", Neil Diamond habe gegen CBS geklagt, das sein Album PRIMITIVE zurückhalte. Es sei nicht kommerziell genug, war die Begründung. Diamond hatte die besseren Karten, denn sein Vertrag garantierte ihm totale künstlerische Freiheit. Allein technische Mängel hätte die Plattenfirma anführen können. Schließlich schloss man einen Kompromiss: „Neil Diamond hat die Arrangements etwas verändert", erläuterte CBS Deutschland. Im November 1984 wurde ihm dafür eine Goldene Schallplatte verliehen. Schwieriger gestaltete sich das Verhältnis zwischen David Geffen und Neil Young. Geffen hatte den Kanadier für sein neues Label eingekauft und mit einer Garantiesumme von einer Million Dollar pro LP große Erwartungen in den Star gesetzt. Die Probleme begannen, als Neil Young Geffen ISLAND IN THE SUN vorstellte. Der Plattenboss entschied, es sei nicht gut genug. Was Young dann 1982 ablieferte, das Synthesizer-Album TRANS, war die größtmögliche Provokation für Geffen. Zur Frustration Geffens arbeitete sein Hoffnungsträger daraufhin an OLD WAYS, einer Country-Platte. Dass er auch die ablehnte, verbesserte die Beziehung der beiden nicht. Die Forderung nach einem Rock’n’RollAlbum beantwortete der eigenwillige Musiker mit EVERYBODY’S ROCKIN’, einer schnell zusammengeschusterten Rockabilly-Sammlung, obendrein mit 25 Minuten seine kürzeste LP. Der vorherzusehende Misserfolg veranlasste David Geffen zu der berühmten Schadenersatzklage, die letzten drei Alben seien nicht kommerziell und „musikalisch uncharakteristisch" – mit anderen Worten: Neil Young klinge nicht wie Neil Young. Der hielt dagegen und gewann vor Gericht, weil das Label ihm vertraglich zugesichert hatte, sich aus dem kreativen Prozess herauszuhalten. Geffen entschuldigte sich und veröffentlichte 1985 eine überarbeitete Version von OLD WAYS. Für Young, der schon mit HOMEGROWN und CHROME DREAMS in den 70er Jahren bei Reprise zwei LPs zurückgezogen hatte, war die Sache damit erledigt. Wie andere Musiker auch bemühte sich Neil Young, einzelne der HOMEGROWN-Aufnahmen noch auf späteren Alben unterzubringen. Brian Wilson ging einen anderen Weg für sein berühmtes unvollendetes SMILE, von dem 1967 nur die Single "Heroes And Villains" in die Läden kam. Sie sollte an den Riesenerfolg von "Good Vibrations" anschließen, leitete stattdessen jedoch den Abstieg der Beach Boys ein. Deren exzentrischer und gemütskranker Bandleader hatte SMILE selbst aufgegeben. Doch das
ließ ihn nicht los. Jahrzehnte später gab er Songs daraus live zum Besten, überarbeitete das Album für BRIAN WILSON PRESENTS SMILE, und Capitol Records brachte 2011 eine Dokumentation mit rekonstruierten Or ig inalauf nahmen heraus. Es war nicht das einzige unveröffentlichte Album Wilsons: 1991 entstand SWEET INSANITY, dessen vielsagender Titel die Phase widerspiegelt, in der er unter dem Einfluss des Psychotherapeuten Eugene Landy stand, der sich sogar als Co-Produzent ausgab. Die Beziehung endete in juristischen Auseinandersetzungen – und die Platte als Bootleg. Als Bootleg wurde auch eine missglückte Zusammenarbeit von Johnny Cash und Bob Dylan berühmt, die 1969 in Nashville stattfand. Dylan wohnte damals während der Studio-Aufnahmen bei Cash, und Colum bia-Produzent Bob Johnston schlug einen gemeinsamen Studiotermin vor. Das Ergebnis war, vor allem wegen Dylans Gesang, so dürftig, dass nur der Song "Girl From The North Country" den Weg auf Dylans NASHVILLE SKYLINE fand ... Es gibt ohnehin viele Musiker, die ihre LPs von sich aus zurückziehen. Bruce Springsteen hat das zweimal getan: 1979 mit THE TIES THAT BIND und 1982 mit ELECTRIC NEBRASKA. Ersteres sollte ein Single-Album werden, das er zugunsten von THE RIVER aufgab. Darauf erschienen dann 1980 der Song "The Ties That Bind" wie auch weitere Stücke der ursprünglich geplanten Platte. Die „elektrische" Version von NEBRASKA hatte bereits eine Bestellnummer, als Springsteen sich entschloss, stattdessen die akustischen Demos in die Läden zu bringen. Die Reihe der unveröffentlichten Alben, die von den Labels schon mit Bestellnummern gelistet waren, kann man beliebig fortsetzen: LOVE MAN (1979) von Marvin Gaye, MIRROR MIRROR (1984) von Stevie Nicks, PROMISES KEPT (1971) von den Supremes oder TOY (2001) von David Bowie sind nur ein paar Beispiele. Eine besondere Rolle nimmt SOUTHLAND U.S.A. ein, für das Mercury bereits ein Cover gedruckt hatte, obwohl bislang nur zwei Aufnahmen gemacht worden waren. Mit diesem Trick wollte das Label Fats Domino wieder ins Studio locken, das er nach Einspielung der Titel "What’s That You Got" und "It’s Never Too Late" verlassen hatte. Der ließ sich aber nicht dazu bewegen. Schließlich reis ten Tontechniker nach Las Vegas, wo der „Fat Man" auftrat, und nahmen mit ihm im Hotel "I Lost My Heart In San Francisco" auf. Mehr kam dann nicht zustande. Auf dem Cover von SOUTH L AND U.S.A. hingegen sind zwölf Titel abgedruckt – und die Bestellnummer MG – 21065. All the concert dates on www.manulanvin.com
Wolfgang Dziony
Ex-ScorpionsDrummer spielt immer noch das Original-Ludwig-Set Von Ralf G. Poppe
Foto: © R. G. Poppe
Wolfgang Dziony gründete 1965 mit Rudolf Schenker die Scorpions. 1972, kurz vor dem Durchbruch, verließ er die Band. Heute bearbeitet er sein Ludwig-Original-Kit, das auch auf der Scorpions-Debüt-LP LONESOME CROW zu hören ist, bei den Ballroom Hamburg Allstars.
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© Privatarchiv (Dziony/Schenker)
© Privatarchiv (Dziony/Schenker)
ziony wohnt mit Ehefrau Karin vor den Toren nover. Zusammen haben wir beide Hamburgs. Beide sind bald 70 Jahre jung und die Scorpions in der Kneipe meiner fast 50 davon verheiratet. Wolfgang spielt seit Mutter gegründet. Mittwochs war einigen Jahren wieder sein Original-Ludwig-Schlagdort Ruhetag, dann haben wir in zeug der Scorpions-Phase – bei den Ballroom Hamder Kneipe Krach gemacht. Musik burg Allstars. Von Ende 1972 bis zum Jahr 2003 hat konnte man das damals noch nicht er jedoch keine fünf Minuten hinter der „Schießbunennen. Manchmal sind wir mit de" gesessen. „Ich werde oft gefragt, was gewesen Schubkarren und Verstärkern auch (†) wäre, wenn ich bei den Scorpions geblieben wäre. zur Kiesgrube gegangen. Rudolf hat Scorpions 1965 v.l.: Joachim Kirchhoff , Wolfgang Dziony, Karl-Heinz Vollmer, Rudolf Schenker Ich sage dann, dass ich in meinem ersten Leben fast dort dann von den drei Stromphasen ältere damals bereits geboren war. „Ich wurde geein Rockstar geworden wäre. Doch ich bin kein Rockeine abgeklemmt, damit wir Musik machen konnten." fragt, konnte mir auch irgendwie vorstellen, mich star. Ich bin lediglich ein Stück deutscher RockgeAn den ersten Übungsabenden hatte das damalige zu 100 Prozent auf die Scorpions einzulassen. Doch schichte! Wenn man in die richtige Historie der Band Quartett noch keinen richtigen Namen. Dziony: ich hatte ja Frau und Kind, brauchte daher ein regelguckt, dann steht dort, dass Rudolf Schenker und ich „An die Bezeichnung ‚Nameless' erinnere ich mich, mäßiges Einkommen. Das konnten mir die Scorpions die Gründer der sie wurde jedoch nie vermarktet. damals nicht garantieren. Wir verdienten zwar mit Scorpions sind. Es gibt weder Plakate noch Aufder Musik gut, doch die Hälfte davon wurde in die Es gab ledigtritte als Nameless. Absolut null. technische Anlage der Band gesteckt. Damals hatlich zwei GrünDaran sieht man, wie klein dieses ten die Clubs noch keine PAs, wir mussten unsere dungsmitglieder, Zeitfenster gewesen sein muss. Anlage mitbringen. Wir nutzten einen grünweißen auch wenn in der Wir waren sehr schnell (als) ScorVW-Bus T2. Dann brachte Klaus irgendwann einen Originalformatipions, haben anfangs fast alles Ford Transit." Also hat Wolfgang Dziony sich ab on vier Musiker gecovert. Die Scorpions waren 1972 um seine Familie gekümmert. „Hätte ich gedabei waren. In von Beginn an sehr intensiv, jedacht, ich will Rockstar werden und mir ist egal, was ‚Inas Nacht' bei doch fehlte kurzzeitig noch die Scorpions ca. 1971 v.l.: Klaus Meine, Rudolf Schenker, mit meiner Familie passiert, wäre ich vielleicht heute Ina Müller wurde Stilrichtung." 1972 wurde mit Wolfgang Dziony, Lothar Heimberg, Michael Schenker noch dabei. Doch es ist ja allgemein bekannt, dass kommuniz ier t , LONESOME CROW das erste Alim Rockbusiness reihenweise Familien kaputtgehen. Rudolf sei der Bandgründer gewesen. Da hat die bum mit Schenker, Dziony, Sänger Klaus Meine, Deshalb hat meine Karin das einmal passend auf den Karin sich furchtbar aufgeregt, sich gefragt, was Bassist Lothar Heimberg sowie Rudolfs jüngerem Punkt gebracht. Sie sagte: ‚Dann wärst du sicher der da redet ..." Karin Dziony: „Ja. Alle vergessen, Bruder Michael eingespielt. „Die Scorpions waren nicht mehr am Leben.' Es ist zudem ein brutal harwie es wirklich einmal gewesen ist!" Und Wolfgang auf der Bühne immer so gut, wie es auf Platte zu ter Job, Drummer in einer Rockband zu sein. Wenn wieder: „Karin und ich waren bereits zusammen, hören ist." Die Musiker spielten schon vor der Verich heute mit den Ballroom Hamburg Allstars bis zu bevor die Band entstanden ist. Ich bin 1964 nach öffentlichung der LP rund 130 Auftritte pro Jahr, zwei Stunden auf der Bühne abrocke, dann benötige Sarstedt gezogen. Der Ort liegt zwischen Hildesheim also fast drei Konzerte in der Woche. „Ich war der ich anschließend stets eine halbe Stunde, um mich und Hannover. Meine Mutter hatte dort eine GastLetzte in der Band, der noch nebenher in einem wiederzubeleben!" stätte übernommen. Direkt daneben befand sich ein bürgerlichen Beruf arbeitete. Kam manchmal vom Der Kontakt zu den Scorpions, besonders zu Rudolf Wohnhaus. Die Erdgeschosswohnung rechts gehörte Sonntagskonzert am Montagmorgen nach vier Uhr Schenker, ist bis heute übrigens nie abgerissen. „Wir zur Kneipe. Darin wohnte ich mit meinen Eltern. Im zurück, musste ab sieben Uhr arbeiten. Dienstags haben uns ja nicht im Streit getrennt." Und deshalb Erdgeschoss links wohnte die Familie Schenker. Ich und donnerstags haben wir zudem noch geübt. Da sind die Dzionys auch immer mal wieder backstage war Gymnasiast in Hildesheim, Rudolf lernte den Behabe ich gemerkt, es geht nicht mehr nebenher." dabei, wenn die Band auftritt. ruf des Starkstromelektrikers bei der Hastra in HanKarin und Wolfgang haben zwei Söhne, wobei der Seite
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Music from the 60s to the 80s
BRUCE HORNSBY
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Von Michael Fuchs-Gamböck
Mit dem Piano als Braut auf Abenteuerkurs Mitte bis Ende der 80er Jahre hatte Sänger, Pianist und Komponist Bruce Hornsby, damals noch mit der Band The Range unterwegs, einige Millionenseller im Gepäck, etwa "The Way It Is", "Mandolin Rain" oder "The Valley Road". Wunderhübsche, gern sehnsüchtig klingende Pop-Perlen irgendwo zwischen Marc Cohn, Don Henley und Huey Lewis. Jedenfalls im besten Sinne des Wortes eingängige und damit radiokompatible Nummern. „
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either habe ich finanziell ausgesorgt und kann mich kreativ in alle Richtungen austoben, die mir vorschweben", freut sich der 64-Jährige aus dem US-Bundesstaat Virginia. „Bitte nicht missverstehen: Ich mag meine frühen Sachen nach wie vor, spiele sie auch weiterhin auf meinen Konzerten. Aber meine musikalische Bandbreite war und ist weitaus größer als nur Pop oder Rock. Ich stürze mich mit meinem Piano als Braut in ungeahnte Abenteuer." Seit den Neunzigern probiert sich der eher scheue Zeitgenosse in ganz unterschiedlichen Genres wie Jazz, Bluegrass, Country oder Americana aus. „Aber ich liebe auch die vertrackte Zwölftonmusik eines Karlheinz Stockhausen, genauso die Minimal Music von Philip Glass. Hauptsache, die Sache ist spannend und berührt mein Herz." Neben Produktionen unter eigenem Namen komponiert Hornsby auch Filmmusik für den Regisseur Spike Lee, „ein Kumpel von mir seit über 25 Jahren", wie der schlaksige Mann erzählt. „Bislang existieren sechs Kooperationen mit Spike, ein Ende ist nicht abzusehen. Wozu auch? Der Bursche lässt mir sämtliche Freiheiten, so was ist verlockend." Das aktuelle Werk unter eigenem Namen, ABSOLUTE ZERO, ist wieder ein wilder Ritt quer durch verschiedene Stilrichtungen geworden. „Ich würde die Scheibe als einen Parcours durch das Werk von Prince über Stevie Wonder und die Eagles bis hin zu Steve Reich bezeichnen. Zusammengehalten stets von mal mehr, mal weniger harmonischen Melodien. Wie erwähnt: Ich bin ein Hasardeur." Textlich bricht sich die Leidenschaft Hornsbys für Ausnahmeliteraten wie Don DeLillo oder David Foster Wallace Bahn, wie der „Literatur-Junkie" (Hornsby über Hornsby) erklärt: „Tatsächlich sind solche Ausnahmeschreiber eine riesige Inspirationsquelle für mich. Es ist eine phänomenale Aufgabe, Hochkultur mit Musik zu vermengen." Der Tastenvirtuose sieht ABSOLUTE ZERO als „das Öffnen einer weiteren Kreativtür. Und ich hoffe, da gibt es in der Zukunft noch jede Menge Türen, die ich öffnen kann. Ganz einfach, weil ich neugierig bin und liebend gern sehe, was mich dahinter erwartet." GoodTimes 3/2019
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50TH ANNIVERSARY TOUR
STAN WEBB‘S CHICKEN SHACK
LAST ORDERS 10.06. 17.06. 18.06. 20.06. 21.06. 26.07. 27.07. 28.07. 30.07. 31.07. 02.08. 03.08.
Hamburg – Fabrik Stuttgart – LKA Ingolstadt – Eventhalle Westpark Köln – Kantine Blieskastel – Paradepatz Breitenbach – Burg Herzberg Festival Pyras – Pyraser Classic Rock Night Bensheim – Musiktheater Rex Dortmund – Piano Wacken – Wacken Open Air Neuruppin – Kulturhaus Leipzig – Clara Zetkin Park
SAVOY BROWN feat. Kim Simmonds
HELLO AGAIN-TOUR 12.10. 13.10. 15.10. 16.10. 17.10. 18.10. 19.10. 20.10. 21.10. 22.10.
Dortmund – Piano Berlin – Quasimodo Regensburg – Leerer Beutel Nürnberg – Hirsch Mühldorf a.d.Inn – Haberkasten Weinheim – Cafe Central Ulm – Roxy Lichtentanne (Zwickau) – KUZ Erfurt – Museumskeller Aschaffenburg – Colossaal
LIVE IN EUROPE 23.08. Dortmund – Piano
CITY NIGHT-TOUR 17.09. 18.09. 19.09. 21.09. 22.09. 24.09. 25.09. 26.09. 28.09. 29.09. 30.09. 02.10. 03.10. 04.10.
Bremen – Meisenfrei Hamburg – Downtown Bluesclub Berlin – Quasimodo Nürnberg – Hirsch Dortmund – Piano München – Backstage Regensburg – Leerer Beutel Wien – Reigen Metzingen – Hirsch Weinheim – Cafe Central Bonn – Harmonie Freudenburg – Ducsaal Kassel – Theaterstübchen Torgau – Kulturbastion
Music from the 60s to the 80s
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HOWARD JONES - LE E BANDITS CHINA CRISIS - TIM EB R A Z D E R W A H S R E K IK N HT IG L E H T & K O O H R E PET
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E G N E V E R S T N A SHE W VNV NATION NITZER EBB AND ONE KIL LING JOKE O XX
L MERCIFUL NUNS - SIG ARMY DEL O M W E N L E G N E T U L B LEX P M O C A R D N A S S A C E TH RK E Z R E B A M G Y T P O P A LEBANON HANOVER Y MORE...
AND MAN
Von Rüdiger Bloemeke
Bye Bye
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Searchers!
er Byrds-Bassist Chris Hillman würdigt den Einfluss der Liverpooler Searchers auf seine ebenfalls 12-saitig und mehrstimmig harmonierenden kalifornischen Twang-Vögel. Steve van Zandt ist bekennender Fan, Tom Petty schwärmte sowieso. Mehr als 60 Jahre hat das Quartett – 1963 in einem Atemzug mit den Beatles genannt – bei der Abschiedsverbeugung im März 2019 geschafft, die Skiffle-Jahre ab 1957 nicht mitgezählt. „The Searchers", benannt nach dem John-Wayne-Western, galten „ewig" als bestgebuchte Band des Sixties-Genres! Ihre Story ist für Zyniker schnell erzählt: Gerade fünf Top-5-Hits – "Sweets For My Sweet", "Sugar And Spice", "Needles And Pins", "Don’t Throw Your Love Away", "When You Walk In The Room" – allerdings drei Pole Positions! Charterfolge ab 1965 recht dünn gesät, bevor die Beatles richtig loslegten. Zwei Mitglieder weg, bevor die Swinging Sixties vorbei waren. Ein halbes Jahrhundert bei Oldie Nights, Clubtouren und Truppen-Belustigungen verdaddelt … Searchers-Fans – allen voran Sir Cliff Richard, der sie oft buchte, 1989 sogar zwei Mal im Wembley-Stadion – würden leidenschaftlich widersprechen. Die Searchers-Saga ist eine des Sich-
treu-Bleibens, Niemals-Aufgebens, des Humors im Angesicht von Katastrophen und Rechtsprozessen – sowie eines Melodie-strotzenden Repertoires, das mehr Bandbreite und subtile Weiterentwicklung birgt, als man einer Nostalgie-Combo zugesteht:
Die Hitjahre
Die vier Musiker aus Liverpool zierten ab 1963 britische Teen-Magazine: ihr Leadsänger Johnny Sandon hatte sich da bereits zu den Remo Four verabschiedet. Was den Beatles der Cavern Club,
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Foto: © Jac. de Nijs / Anefo
Sechzig Jahre Sechziger Jahre
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bedeutete für sie das „Iron Door" um die Ecke – den Hamburger Star-Club hatten sie gemeinsam. Sie waren im Gegensatz zu Lennon/McCartney aber
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Von Uli Twelker
keine profilierten Songlieferanten: John McNally und Mike Pender (Gitarren und Gesang), Tony Jackson (Bass und Gesang) und Chris Curtis (Schlagzeug und Gesang) fanden nach der Erkenntnis, dass Standard-R&B nicht reicht, ihren ersten Hit "Sweets For My Sweet" auf einer Drifters-Scheibe – so wie sich die Hollies bei den Coasters und die Tremeloes bei den Four Seasons bedienten. Der Erfolg gab ihnen recht: ihr TwangSound – obwohl die berühmte 12-saitige Rickenbacker-Gitarre bei "Sweets" noch gar nicht zum Einsatz kam – schlug voll ein. Ihr Produzent, der Pianist, Arrangeur, Komponist und Petula-Clark-Betreuer Tony Hatch, schrieb ihnen die dritte Single – nach dem nicht so erfolgreichen "Sweet Nuthin’s", mit dem die kleine Brenda Lee reüssierte – genial auf den Leib, indem er die Süßigkeiten-Masche von "Sweets" zu "Sugar And Spice" ummodelte. Glatt eine Nummer 2, und das auch nur, weil die Beatles den Top-Spot einfach zusperrten! Der Wahnsinns-Arbeitseinsatz der Searchers zeigte sich inzwischen nicht nur in Hunderten von One-Nightern, sondern auch im Studio-Flow: Drei Alben in neun Monaten sollte ihnen erst mal jemand nachmachen. "Needles and Pins", ihre zweite Erstplatzierung –
Music from the 60s to the 80s
Die Clubjahre
Die Siebziger: Alben gab es seit dem feinen TAKE ME FOR WHAT I’M WORTH 1965 nicht mehr, zeitweise waren die hart tourenden Searchers ohne Plat-
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nur echt mit der Konsonantenverlängerung „Pinza"! – kam aus dem Katalog der legendären Jackie de Shannon und war bereits im Live-Set der Searchers-Konkurrenz Cliff Bennett & The Rebel Rousers. Pender und Curtis sangen ihn in neuem, weicherem Sound kongenial – der bisherige Leadsänger Jackson schmollte. "Don’t Throw Your Love Away" wurde auf einer B-Seite der Orlons entdeckt – was auf „Pinza" funktionierte, lief auch hier: Pender Lead Vocals, Curtis Falset t-Ober st imme. Der nun zunehmend erratisch agierende Tony „Black Jake" Jackson flog – öfter zu gut betankt und beleidigt, sobald man ihm den Leadgesang-Spot mal absprach und statt seiner Schlagzeuger Curtis sang: häufiger stehend, wie ein Rockabilly-Drummer, das Rampenlicht suchend. Für Jackson kam 1964 Frank Allen, der coolweltgewandte, in Hayes, West-London, beheimatete singende Bassist der Rebel Rousers. Frankie Allens Position festigte sich schnell. Sein Chorgesang so gefragt wie sein Fanwirksames Geplänkel, auch wenn ihm Pender dies neidete. Im Gegensatz zu „Black Jake" Jackson war sich Chris Curtis, einen Kopf größer als die übrigen „Small Seachers", seiner Position sicher. Er sah sich aber bald mehr in der Rolle des Produzenten – die Searchers „würden darunter nicht leiden"! Curtis hielt Hof auf schicken Partys, schien dabei mehr den Genießer als den Gastgeber zu machen. Pillen-poppend wie sein Freund Brian Epstein, war er den Searchers Trommel- und Vokaljob bald los. Pläne mit R&B-Leuten, die er getreu seinem Gruppennamen „Roundabout" jederzeit aus dem Band-Karussell feuern konnte, nervten die frisch angeheuerten Jungs. Ritchie Blackmore und Jon Lord holten sich lieber Ian Paice an die Drums, nannten sich Deep Purple! Mittlerweile waren die Hits bescheidener geworden, doch nicht abgerissen: "What Have They Done To The Rain" von der aus San Francisco stammenden Folk/Blues-Sängerin Malvina Reynolds hat in Zeiten der Greta Thunberg auch heute Relevanz und bescherte den Searchers 1964 im UK sowie in Schweden je eine beachtliche #13 und erreichte sogar in den USA – wo die Band noch vor den Beatles mit Gigs begonnen hatte – eine Top-30-Platzierung. "Take It Or Leave It" von den Rolling Stones, mit denen man durch Australien tourte, haute noch mit einer #31 hin; weniger zwingend schien die Adaption des Hollies-Titels "Have You Ever Loved Somebody" – nicht nur die Manchester Band selbst nahm es auf, auch die Idole beider Gruppen, The Everly Brothers, dazu noch Paul and Barry Ryan. Deren Ma ging pfiffig mit Musik-Magnat Harold Davison aus. Wie es ausging? Searchers #48, die Ryans #49.
Oberfan Tom Pettys Ballade "Lost In Your Eyes" zu eigenen Ohrwürmern wie McNally/Pender/Allens "This Kind Of Love Affair" eine klare Glanzleistung – bei guten Kritiken leider ohne Kassenklingeln. Sire Records hielten zu ihren Veteranen. 1981 legte die Band PLAY FOR TODAY/ LOVE’S MELODY vor : Pop-Routinier John David lieferte "You Are The New Day", "Radio Romance" von den Kursaal Flyers Will Birch und Paul Shuttleworth eignete sich perfekt. Es gab wieder zwei Eigenwerke, doch weder sie noch John Fogertys "Almost Saturday Night" oder Alex Chiltons "September Gurls" führten zu Resonanz. Noch ein Wermutstropfen: Dass ihr Label auf einem Studio-Drummer statt Adamson bestand, trug nicht gerade zur Gruppenchemie bei.
tendeal. Nach attraktiven 45ern bei Liberty führte ein neuer Vertrag mit dem Elvis-vertreibenden Riesen RCA zu Qualitäts-Singles wie "Vahevala" von Loggins & Messina oder Neil Sedakas "Solitaire". An der LP-Front jedoch wollten die Amis Remakes alter Statt Hit-Erfolgen wurde das Gig-Netz perfektioHits: SECOND TAKE spielten die Jungs 1972 ohne niert: England, Deutschland, die USA, oft AustraBegeisterung ein, aber Klangfülle und neue Arranlien/Neuseeland, die ganze Welt stand auf minugements beeindruckten. tiösen Tourplänen: Auf der Lorelei 1992 vor den Mittlerweile fuhren sie mit Hollies & Beach Boys machten Searchers-Discographie in dem Schotten Billy Adamson die Searchers brav die Einheinach John Blunt Drummer GoodTimes Edition Discographien zer, um sofort wieder ins UK drei und bedienten den be- Vol. 12 – ab 20.9.2019 erhältlich! zum Abend-Gig zu jetten! Die rüchtigten „Chicken-in-abaldige Weigerung Mike Penbasket"-Club-Zirkel, nutzten unzählige in Serie ders, „down under" zu touren, addierte der Rest gebuchte Volks-Galas zur Verfeinerung ihrer Bühzur wachsenden Lustlosigkeit des Leadsängers, der nenpräsentation. Adamson wurde öfter zum Spott seine soundbildenden Zwölfsaiten-Künste immer – mal Kurzzeit-Abstinenzler, mal Dreitage-Vegetahäufiger John McNally überließ. Was sie durch eine rier: Als er sich auf einem Flug mit Blick auf KäseIndiskretion ihres schottischen Promoters bereits wussten, wurde Weihnachten 1985 Wirklichkeit. Der Mitbegründer warf hin, gründete Mike Pender’s Searchers und lieferte sich über Jahre statt Guitar-Battles Gerichts-Gefechte um Namensrechte und Plakatgestaltung. Die wahren Searchers hielt im internationalen Tourneezirkus nichts mehr auf: Mit Spencer James von First Class – "Beach Baby!" – gab es 1989 sogar ein neues Album, HUNGRY HEARTS, den Achtzigern geschuldet mit ihren Gitarren- und Gesangsspuren, die auf fertige Synth- und E-Drum-Tracks gelegt wurden. Triumphe auf der Live-Ebene blieben solide. Adamsons Nachfolger Eddie Rothe fügte sich bestens ein und führte die Chris-CurtisTradition fort, dass der SearchersDrummer Sitzriese sein muss. Er wurde 2010 durch Sandwich und Wurst-Brötchen nach Vegetarischem Scott Ottaway ersetzt, der zu Zeiten von SECOND erkundigte, meinte der Steward „Klar, Kumpel!" – TAKE geboren wurde! und nahm ihm das Wurstbrötchen weg. Der Rest der Das Weltkulturerbe der Searchers-Songs ist nach Band erlitt einen gefährlichen Lach-Flash! dem Frühlingsabschied 2019 weder vergessen noch 1979 eine kleine Sensation: Ausgerechnet das angein Gefahr: Spencer James baut es in sein Solo-Resagte Sire-Label unter dem New Yorker Madonnapertoire ein. Und wer weiß, ob John McNally und Entdecker Seymour Stein nahm die Searchers unter Frankie Allen nicht bei Bedarf mit auf die Bühne Vertrag. Sechs Wochen wurde in den Waliser Rockspringen? Ob sie diesen Jump auch bei den weiter field-Studios gewerkelt. Heraus kam ein modernes tourenden Searchers des Mike Pender tun, bleibt Powerpop-Album, das dennoch nach SEARCHERS fraglich! klang: Von Mickey Jupps "Switchboard Susan" über
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Knew Jesus / I remember H. Gentle On My Mind/ By The Time We Get To Phoenix, - Live HELP YOURSELF - Strange Affair/ KenWhaley Happy Days, 2-CD 5,99 HIROSHIMA – Third Generation / Another Place / Go, 2-CD 5,99 HOLLIES - Bus Stop/ STOP! STOP! 5,99 HOURGLASS - Hourglass, mit den Allman Brothers 5,99 J. GEILS BAND - Love Stinks 5,99 JACKIE DE SHANON - Don`t Turn Your Back On Me/This J. D. Shannon 5,99 JAY & THE AMERICANS - Jay & Americans /Sunday & Me, 5,99 Jay & The Americans – Sands Of Time/Wax Museum/Capture The Momen 5,99 JEFFERSON AIRPLANE - Flight Log, 2-CD JEFFERSON AIRPLANE – Bark/Long John Silver 5,99 JOHN HIATT - Hangin`Around The Observatory/Overcoats 5,99 JOHN LEE HOOKER - Urban Blues 5,99 JOHN STEWART - Lonesome Picker Rides Again/ Sunstorm 3,99 JOHNNY RIVERS – Help Me Rhonda 5,99 JUDIE TZUKE - Road Noise – The Official Bootleg und Ritmo, jew. 5,99 KOOBAS - The Koobas 5,99 L.A. EXPRESS – L.A. Express /Shadow 3,99 LEE RITENOUR - Captains Journey/Feel The Night/Rio, 2-CD 5,99
LEE RITENOUR - First Course 5,99 LEO KOTTKE - Guitar Music 5,99 McCOYS - Infinite McCoys/H. Ball,2-CD 5,99 MELISSA MANCHESTER –etc. 2-CD 5,99 MICK ABRAHAMS BAND - At Last 5,99 MICK CLARKE - Roll Again/'Live In Luxembourg' 2-CD 5,99 MIKE HARRISON – Mike Harrison/ Smokestack Lightning/R.Rider,2-CD 5,99 MIROSLAV VITOUS - The Bass 5,99 NICOLETTE LARSON - All Dressed Up And No Place To Go 5,99 NITTY GRITTY DIRT BAND - The Dirt Band/An American Dream, -Will The Circle Be Unbroken Vol. 2, jew. 5,99 NITTY GRITTY DIRT BAND- HOLD ON / WORKIN' BAND 5,99 NUCLEUS – Alleycat/Direct Hits 5,99 OTIS SPANN - The Blues Is Where it`s At, The Bottom Of The Blues, jew. 5,99 Ozark Mountain Daredevils - Ozark Mountain Daredevils PETE BROWN & PIBLOKTO - THINGS MAY Come and Things Will Go 5,99 QUICKSILVER MESSENGER SERVICE Quicksilver Messenger Service 5,99 Randy Meisner – One More Song / Randy Meisner 5,99 R.E.O. SPEEDWAGON – Ridin`The Storm/ Lost In S Dream 5,99 RICK ROBERTS - Windmills/She Is A Song, Ex Firefall u. Burritos 5,99 ROGER McGUINN - Roger McGuinn Band/Cardiff Rose 5,99 SEATRAIN - Watch 3,99 SHA NA NA – The Streets Of N.Y. / Hot Sox / Sha Na Now, 2-CD 5,99 STEPPENWOLF - Early Steppenwolf/For Ladies Only 5,99 TERRY REID - Rogue Waves 5,99 THE ROULETTES - Stakes And Chips, mit Russ Ballard 5,99 TIM ROSE – Tim Rose/Through Rose Coloured Glasses 5,99 TOM RUSH - Tom Rush/Wrong End Of The Rainbow 5,99 TROGGS - From Nowhere/Trogglodynamite, WAYNE FONTANA & THE MINDBENDERS Wayne Fontana & The Mindbenders –Wayne One + bonus tracks 2-CD 5,99 BGO-CD Full Price stuff : 38 SPECIAL – Wild-Eyed Southern Boys/Special Forces. CD 10,50 ADRIAN BELEW - Mr. Music Head / Inner Revolution, 2-CD 11,50 AIRTO - Free, Identity, Promises Of The Sun, 2CD 11,50 AL DI MEOLA - Tour De Force Live/Scenario, 2-CD Cielo E Terra/Soarin Through A D./Tera Mi Su,2-CD Electric Rendezvous/Splendido Hotel, 2-CD 11,50 ALBERT HAMMOND – Albert Hammond/99 Miles From L.A., CD ALBERT HAMMOND – When I Need /Somewhere In America 10,50 ALLMANN BROTHERS BAND - Reach For The Sky/Br. Of The Road 10,50 AMERICA - Silent Letter / Alibi 10,50 ANGEL - Angel/Helluva Breed, 2-CD 11,50 ANGEL - Live Without a Net, 2-CD 11,50 ANGEL - Sinful 9,99 APRIL WINE - Animal Grace/Walking Through Fire, 2CD 11,50 APRIL WINE - First Glance/Harder Fast 10,50 APRIL WINE - Nature of the Beats/Power Play, 2-CD 11,50 ARGENTt – Argent/Ring Of Hands 10,50 ATLANTA RHYTHM SECTION A.R.S./Backs Up, 2-CD 11,50 ATLANTA RHYTHM SECTION - Are You Ready! Quinella, Champagne Jam, je 9,99 ATLANTA RHYTHM SECTION - Dog Days / Red Tape, 2on1 10,50 ATLANTA RHYTHM SECTION - Third Annual / Rock & Roll Alternative 10,50 ATLANTA RHYTHM SECTION Underdog/Boys From Doraville 10,50 BABE RUTH - First Base/Amar Caballero, 2on1 BABE RUTH - Kid`Stuff 9,99 BACHMAN TURNER OVERDRIVE – Head On / Freeways - BTO / BTO II, jeweils 10,50 BEGGARS OPERA – Act One / Waters Of Change, 2-CD 11,50 BEGGARS OPERA – Pathfinder / Get Your Dog Off Me, 2-CD 11,50 BILLY COBHAM – Magic / Alivemuther forya, 2-CD 11,50 BILLY PRESTON - I Wrote A Simple Song Music Is My Life, 2-CD 11,50 BILLY SQUIER - Emotions In Motion/Signs Of Life, 2-CD 11,50 BLACK CAT BONES - Barbed Wire 9,99 BLOOD SWEAT & TEARS - New Blood/ No Sweat/More Than Ever,2-CD 11,50 BLOOD, SWEAT & TEARS -New City/ Mirror Image, 2 CD 11,50 BRINSLEY SCHWARZ - Nervous On The Road/The New Favourites 11,50 CANNED HEAT - Hallelujah / Cook B. 10,50 CHAMPION JACK DUPREE - From New Orleans /His Blues Band 10,50 CHASE - Chase / Pure Music, 2-CD 11,50 CHI COLTRANE - Chi Coltrane / Let It Ride / Silk & Steel, 2-CD 11,50 CLOVER – Unavailable/Love On The... 10,50 COCKNEY REBEL – Psychomodo und The Human Menagerie, jeweils 9,99 COMMANDER CODY and his Lost Planet Airmen 2-CD 11,50 DAN FOGELBERG - Twin Son Of A Different Moother/Phoenix, - Captured Angel/Nether
Lands, - Home Free/Souveniers, The Innocent Age, Windows and Walls/Wild Places, je 11,50 DAVE MASON - Alone T. /Headkeeper 10,50 DAVE MASON – Cert : Live/Let It Flow, Dave Mason / Split Coconut, It´s Like You Never Left, Mariposa De Oro/Old Crest On A New Wave, je 10,50 DEBORAH HARRY –Rockb./Debr 2-CD 11,50 DILLARD & CLARK - Fantastic Ex. Of D+C/Through The Morning 10,50 DILLARDS - Back P. Bluegr./ 2-CD 11,50 DILLARDS - Roots And Branches / Tribute To The American Duck 10,50 DIRTY BLUES BAND - Dirty Blues Band /Stone Dirt, 10,50 DUSTER BENNETT - Complete Blue Horizon Sessions, 2-CD 5,99 DIXIE DREGS- Dregs Of Earth/Unsung Heroes/Ind.Standard, 2-CD 11, 50 DIRTY BLUES BAND - Dirty Blues Band /Stone Dirt, 10,50 DON McLEAN - Don McLean 9,99 DON WILLIAMS - One Good Well/True Love/Currents, 2-CD 11,50 DOUG SAHM -Doug Sahm & Band/Texas Tornado/Groovers Paradise 2-CD 11,50 DR. HOOK - Sloppy Seconds/Belly UP/ Dr. Hook, 2-CD 11,50 DR. HOOK- Pleasure + Pain/Sometimes You Win, - Bankrupt/Little Bit More, CD - Rising / Players In The Dark, jew. 10,50 EARL SCRUGGS – AnnivSpecial 1+ 2 10,50 EARL SCRUGGS – Live At Kansas State + 3 LP`s, 2- CD`s 11,50 EARL SLICK - Earl Slick/Razor Sharp 10,50 EARTH WIND & FIRE - Open Our Eyes/That`s Te Way OT World 10,50 Earth Wind And Fire / The Need Of Love 10,50 EDDIE MONEY - Where’s Party?/Can’t Hold Back/Nothing To Lose Righ 11,50 ELIAS HULK – Unchained 9,99 FASTWAY – Fastway/All Fired Up 10,50 FIREFALL - Undertow, Clouds Across The Sun, Break Of Dawn, 2-CD 11,50 FIREFALL – Firefall / Luna Sea / Elan 11,50 FRANK MARINO - Marino / Mahogany Rush – Live/Tales Of The Unexpected/What`s Next-Frank Marino / Mahogany Rush – Mahogany Rush IV/World Anthem, jew. 11,50 FLOCK - The Flock/Dinosaur Swamps 11,50 GARY PUCKETT & THE UNION GAP Woman, The New u. G.P. Album 11,50 GARY WRIGHT -Dream Weaver/Light Of Smiles/Touch+Gone/Headin’, 2-CD 11,50 GENTLE GIANT - Live (Playing The Fool) / Civilian, 2-CD 11,50 GEORGE THOROGOOD & The Destroyers GORDON LIGHTFOOT - East Of M./Waiting/A Painter Passing, – Dream Street Rose / Shadows / Salute, Did She Mention My Name/Back Here Boogie People, Born Be Bad, Haircut, je 9,99 On Earth, jeweils 11,50 GRACIOUS - Gracious / This Is… Gracious !! 2-CD 11,50 GRAHAM BOND - Holy Magick/We Put Our Magick On You, CDSound Of '65/ There' A Bond Between Us, je10,50 GROUNDHOGS -Crosscut Saw/ Black Diamond, jew. 10,50 GROUNDHOGS – Scratching The Surface 9,99 HARVEY MANDEL - Righteous/Games Guitars Play 10,50 HARVEY MANDEL – Shangrenade 9,99 HELP YOURSELF - Help Yourself/Beware The Shadow 10,50 HERB PEDERSEN – Southw. /Sandman 10,50 HERMANS HERMITS Hermits –, Hermans Hermits/Both Sides H's /A Kind Of Hush 11,50 HOLLIES – Here I Go Again/Hear! Here! 10,50 Hooters – Nervous Night/One Way Home/Zig Zag, 2-CD 11,50 HUEY LEWIS & THE NEWS - Huey Lewis... /Picture This, - Sports/Small World, jew. 10,50 CARR & NUCLEUS - LABYRINTH / ROOTS, 2- CD 11,50 IAN MATTHEWS - Valley Hi/Some Days You Eat The Bear, 2-CD 11,50 IRON BUTTERFLY -Sun And Steel/Scorching BeIron Butterfly – Ball / Metamorphosis, CDauty, CDSANCTUARY, J. GEILS BAND - Freeze Frame, 9,99 JAMES GANG - Bang/Miami mit Tommy Bolin, Und Straight Shooter/Passin`Thru. Jew. 10,50 JAMES GANG - Thirds, Yer`Album, je 9,99 JANNE SCHAFFER Katharsis/Earmeal/Presens 2-CD 11,50 JEAN-LUC PONTY - Electric Connection/ King Kong, 2-CD 11,50 JERRY LEE LEWIS - Golden Hits Of und “Live” At The Star Club, 2-CD 11,50 JOHN MCLAUGHLIN- Electric Guitarist/Eclectic Dreams 10,50 JOHNNY KIDD & PIRATES - Memorial Album/Cheating Heart 10,50 JOHNNY RIVERS - Not A Through Street, - Rewind/Realization, Rocks The Folk/Meanwhile Back At The Whisky, At The Whisky A Go Go/Here We Go Again, - In Action! / Changes, 2 on 1, 10 ,50 JOHNNY RIVERS - Slim Slo Slider/Home Grown, Touch Of Gold/Wild Night,2-CDs11,50 -JOHNNY WINTER - Saints & Sinners/ John Dawson Winter III, The Soul Of. / Whisky A Go Go, CD, je 10,50 LEE RITENOUR - Captains Journey/Feel The Night/Rio, 2-CD 11,50 MARSHALL TUCKER BAND - Tuckerized, Just Us, Dedicated, 2-CD 11,50 NICOLETTE LARSON- Nicolette /Nick Of Time /Radiolan, 2-CD 11,50
QUICKSILVER MESSENGER SERVICE Shady Grove/Solid Silver 2-CD 11,50 QUICKSLILVER MESSENGER SERVICE Quicksilver, Just F. Love, What About, je 9,99 SAVOY BROWN - Boogie Brothers/Wire Fire, 2-CDSAVOY BROWN - Blue Matter/A Step Further,- Lions Share/Jack The Toad, Shake Down/Getting To The Point 2- CD`s je 11,50 SAVOY BROWN - Raw Sienna/Looking In, Skin`n Bone/Savage Return -Street Corner Talking, Hellbound Train, je 10,50 SLY & THE FAMILY STONE – Small Talk / High On You etc. 2-CD 11,50 SPIRIT - Future Gam/Spirit of `84, 2-CD 11,50 SPIRIT – Spirit of `76 10,50 SPIRIT – Son Of Spirit/Farther Along 10,50 STEPHEN STILLS - Stills/Illegal Stills/ Thoroughfare Gap, 2-CD 11,50 STEPPENWOLF - At Your Birthday Party/Steppenwolf 7, 10,50 STEPPENWOLF – Monster 9,99 STEPPENWOLF - Steppenw/Steppen, 2 10,50 STEVE HARLEY - Hobo With A Grin/ The Candid, 2-CD 11,50 CDSTEVE HARLEY - Love`s A Prima Donna/ A Closer Look, 2-CD 11,50 TERRY REID - Seed Of Memory u. River 9,99 THE RASCALS - See / Search And Nearness, 2-CD 11,50 WEST, BRUCE & LAING - Why Dontcha 9,99
WET WET WILLIE - Wetter The Better/Left Coast Life,^ Keep On Smilin`/Dixie Rock,je 10,50 ZEPHYR - Going Back to Colorado/Sunset Ride, 2-CD mit Tommy Bolin 11,50 Floating World-CD`S ALLEN TOUSSAINT - Live 1989 Chicago 5,99 BIG BROTHER & HOLDING COMPANY – Be A Brother/How Hard It Is 5,99 BLOOD SWEAT AND TEARS - In Concert, 2-CD 5,99 BLUE CHEER - What Doesn`t Kill Me 5,99 BLUE FLOYD - Beginnings, 2-CD 5,99 BLUE FLOYD - Live 2000 Anaheim Theatre, 2-CD 5,99 BLUE FLOYD - Live At Birch Hill, 3-CD 6,99 BLUE FLOYD - Live at Wetlands, 3-CD 6,99 BLUE FLOYD - Live In Detroit, 3-CD 6,99 BOBBY BARE - The Winner and Other Losers / Hard Time Hungrys 5,99 BREWER & SHIPLEY - Weeds/Tarkio/ Shake Off, Rural Space, 2-CD 5,99 BUDDY MILES BAND – VII 5,99 CHARLIE DANIELS BAND - Epic Triology Vol. 1-4, 2-CD`s, jeweils 5,99 COMMANDER CODY - Rock 'n' Roll Again/Flying Dreams 5,99 COPPERHEAD – Copperhead 5,99
DAN FOGELBERG & TIM WEISBERG – Twin SonsOf A Different Mother 5,99 DANKO & BUTTERFIELD - Live In Huntington Beach, 2-CD 5,99 DANKO, BUTTERFIELD, HUDSON – Live At The Lone Star 1985, 2-CD 5,99 DICKEY BETTS + GREAT SOUTHERN – Southern Rock Jam 5,99 DICKEY BETTS - The Collectors/Lets Get Together 5,99 DICKEY BETTS - Official Bootleg, 2-CD 5,99 DICKEY BETTS - Pattern Disruptive 5,99 DINO VALENTI - DINO VALENTI, Ex-Quicksilver-Sänger 5,99 DUSTER BENNETT - Complete Blue Horizon Sessions, 2-CD 5,99 EDWIN HAWKINS SINGERS - THE BUDDAH COLLECTION, 2-CD 5,99 ELECTRIC FLAG - The Best Of 5,99 FIREHOUSE - Same/Hold Your Sire/ F.house 3/Good Acoustics. 3-CD 6,99 FLYING BURRITO BROTHERS. – Airborne/Flying Again 5,99 FOOLS GOLD – Fools Gold 5,99 FREDDIE KING - Electric King 2-CD 5,99
FREDDIE KING - Texas My Blues, 2-CD 5,99 GENE CLARK - with The Gosdin Brothers5,99 GONG - 25th Birthday Party London 2-CD 5,99 GOV'T MULE - The Deep End, 3-CD 6,99
GOVT MULE – LIVE/ With A Little Help From My Friends, 2-CD 5,99 GOV`T MULE - Life B.Insanity/Dose2-CD5,99 GOV´T MULE - Deepest End, 2CD/+DVD6,99 GOV´T MULE - Gov`t Mule 5,99 GRACE SLICK & THE GREAT SOCIETY Collectors Item u. Live At The Matrix, je 5,99 HARVEY MANDEL & BARRY GOLDBERG - Chicago Anthology 5,99 HOT TUNA - Live At New Orleans House 5,99 J.D. SOUTHER - You're Only Lonely 5,99 JEFFERSON STARSHIP – Across The Expanded Sea, 3-CD-Box 6,99 JOE WALSH - Ordinary Average Guy/Songs For a Dying Planet, 2-CD 5,99 JORMA KAUKONEN – Quah u. Jorma, je 5,99 JULIE TIPPETTS- Shadow Puppteer 5,99 KALEIDOSCOPE (David Lindley) – Pulsating Dream, 3-CD Set 6,99 KATY MOFFATT – Katy c/w Kissing In The California Sun 5,99 KOOPER BLOOMFIELD - Fillmore East Concert Tapes, endlich 5,99 LAURA NYRO - Spread Your Wings 5,99 LINK WRAY – Indian Child 5,99 LOS LONELY BOYS - Live At Fillmore/Heaven Alive 5,99 LOS SUPER SEVEN – same /Canto 5,99 LUCINDA WILLIAMS - Happy Woman Blues, Live On #Texas Music 5,99 MATTHEW SWEET - In Reverse / Blue Sky On Mars 5,99 McCOYS - Hang On Sloopy 5,99 MIKE BLOOMFIELD - Live At Bill Gr. 5,99 NILS LOFGREN - Keith Don`t Go - Live At The T&cC Fillmore 5,99 OTIS SPANN - Live The Life & Chicage Blues, 2-CD 5,99 OUTLAWS - Playin`To Win/Ghost Riders 5,99 OUTLAWS – Lady In Waiting 5,99 PETER TOSH – Live At My Fathers.. 5,99 PHIL MANZANERA – Diamond Head 5,99 PINK FAIRIES - Polydor Years, die 3 gesuchten LP`s + Bonus Tracks 7,99
POCO - Live Columbia Studio u. LIVE, je 5,99 POCO - Songs Of Paul Cotton 5,99 POCO - Forgotten Trial 1960-74, 2-CD 5,99 POINT BLANK - Point Blank/2nd.Season 5,99 PURE PRAIRIE LEAGUE - Bustin`Out/ Two Lane Highway 5,99 PURE PRAIRIE LEAGUE – Firin`Up 5,99 PURE PRAIRIE LEAGUE - If The Shoe Fits/Just Fly/Dance, 2-CD 5,99 PURE PRAIRIE LEAGUE - Live: Takin`The Stage: die 2LP auf 1CD 5,99 FLOATING WORLD CD-CHEAPOS : BLASTERS - Live 1986 4,99 BLUES TRAVELER - Suzie Cracks The 4,99 BOBBY MESSANO - Welcome To Deltaville, tolle Blues-CD 4,99 CAMPER VAN BEETHOVEN - La Costa 4,99 CARLENE CARTER - Cest Ce Bon 4,99 CARLY SIMON - Have You Seen Me Lately /Letters Never, 2-CD 4,99 CHIP TAYLOR-Gasoline u.Ghost Train,je 4,99 DARDEN SMITH - Darden Smith / Trouble No More 4,99 DEL SHANNON - Songwriter Volume 1 4,99 DICK HECKSTALL SMITH - Woza Nasu, Colosseum Sax Player 4,99 FABULOUS THUNDERBIRDS- Tuff Enuff/ Roll Of The Dice/Hot, 2-CD 4,99 FAIRPORT CONVENTION - feat. Sandy Denny, LIVE 1974, 4,99
JEFFERSON STARSHIP - Micks Picks Vol.4,BB King, 3CD 5,99 JEFFERSON STARSHIP - Substage, Germany 2005, 3-CD 5,99 JOE LOUIS WALKER - Live At Slim`s Vol. 1 und 2 4,99 JOHNNY JENKINS - Blessed Blues, Southern Rock 4,99 KATY MOFFATT - Trilogy, 2-CD 4,99 KBC BAND - KBC BAND (J. Airplane) 4,99 MAGIC SAM & S. JAKE - Live At Sylvio 4,99 MIKE BLOOMFIELD -Retrospectiv,2-CD 4,99 NEW YORK DOLLS - Bowery, CD/DVD 4,99 NILS LOFGREN - Grin1+1, All Out,2-CD 4,99 PAPA JOHN CREACH - Live At Long Branch Park, 2-CD 4,99 PHIL OCHS - Live Again 4,99 THE BYRDS - Preflyte Plus, tolle 2-CD 3,99
GONZO MUSIC : ALBERT LEE-RITCHIE BLACKMOREIAN PAICE - Green Bullfrog 6,99 ASHTON-GARDNER & DYKE - Ashton, Gardner & Dyke - Last Rebel 6,99 ASHTON-GARDNER & DYKE - Ashton, Gardner & Dyke, CD +4-Bonus 6,99 ASHTON-GARDNER & DYKE - The Worst Of Ashton Gardner & Dyke 6,99 BO DIDDLEY - Is A Gunslinger 6,99 CREATION - Power Surge 6,99 DETECTIVE - Live FromAtlantic Studios 6,99 DUCKS DELUXE - Last Night Of..., war mal eine Doppel-LP 6,99 FREDDIE KING - Texas Cannon Ball 6,99 GTO`s (Frank Zappa + Jeff Beck - Permanent Damage 6,99 HOOKFOOT - Good Times A' Coming' und Hookfoot jeweils 6,99 IAN CARR - Old Heartland 6,99 JON ANDERSON -Survival &other Stories6,99 MAN - The 1999 Party Tour, Anachronism Tango, Faith, Legal Bootleg Live, Man - Live at Reading 1983 und Mojo Train, jeweils 6,99 NATURAL GAS - Natural Gas und - Live At Cobo Arena, Detroit 76, jeweils 6,99 NICO - On The Radio 6,99 NIGHT - Long Distance, mit C. Thompson 6,99 NILS LOFGREN - Code of the Road 6,99 PERRO (Planet Earth Rock & Roll Orchestra), 2-CD 7,99 RONNIE LANE - See Me 6,99 SPLINTER – Splinter, Streets At Night, The Place I Love und Two man Band, jeweils 6,99 ACCESS ALL AREAS CD`s und DVD`s. ASIA - Access All Areas- Live Moscow 5,99 AVERAGE WHITE BAND - Access All .. 5,99 BUZZCOCKS - Access All Areas 5,99 CARAVAN - Access All Areas 5,99 GLEN CAMPBELL - Access All Areas 5,99 GONG - Access All Areas 5,99 HATFIELD & THE NORTH - Access All..5,99 IAN GILLAN - Access All Areas 5,99 Areas, LINDISFARNE - Access All Areas 5,99 O.M.D. - Access All Areas 5,99 RICK WAKEMAN - Access All Areas 5,99 SAD CAFE - Access All Areas 5,99 SELECTER - Access All Areas 5,99 STEELEYE SPAN - Access All Areas 5,99 STEVE HACKETT - Access All Areas 5,99 STRAWBS - Access All Areas 5,99 WISHBONE ASH - Access All Areas 5,99
CD-Neuheiten : ALEX CONTI -Retrospective 1974-2010 [3-CD Box-Set] 4,99 ALEXIS KORNER - Every Day I Have The Blues,60`s Anthology, 3-CD 21,99 Another Splash Of Colour: New Psychedelia 3-CD Britain 1980-1985 21,99 ARTWOODS - Steady Gettin' It – Complete Recordings, 3-CD 21,99 ASSOCIATION - The Complete Warner VALIANT Singles, 2-CD 21,99
ATOMIC ROOSTER - 4-CD Sleeping For Years – Studio Rec: 1970-74 24,99 BACK TO THE RIVER - More Southern Soul Stories 1961-1978, 3-CD 29,99 BAKER GURVITZ ARMY - Since Beginning: The Albums 1974-1976, 3-CD 19,99 PURPLE PEOPLE - Vol. 1: 4-CD Box 18,99 BEAVER & KRAUSE - 3 LP`s auf 2-CD 13,99 BEGGARS OPERA – Nimbus ~ The Vertigo Years Anthology, 2-CD 14,99 BILLY BREMNER - Singled Out, neu 11,99 CARLOS PERON - 11 Deadly Sins, EX-Yello, Box mit 11 CD`s 6,99 CONTRACT IN BLOOD A History Of UK Thrash Metal, 5CD Boxset 24,99 DAN BAIRD & Homemade Sin - Keep Your Hands To Yourself, 2CD/DVD 11,50 DANA GILLESPIE - What Memories We Make - Mainman Records, 2-CD 14,99 CHRIS SPEDDING – RAK Years: 4CD 22,99 CHRIS SQUIRE/YES - Fish Out Of Water, 2-CD/2-DVD/1 LP + 2x7" 75,00 FLAMIN GROOVIES- Gonna Rock Tonite! Complete Recordings 21,50 John Coghlan’s Diesel: Flexible Friends, 3CD Remastered Box Set 21,99 LOS BRAVOS - Black Is Black: The Anthology 1966-1969, 2-CD 14,99 PROCOL HARUM - Procol Harum`s Ninth, 3-CD 19,99 PROCOL HARUM - Broken Barricades, 3-CD Rem: & Expanded Box 19,99 R.E.O Speedwagon: Classic Years 1978-1990, 9 –CD Box 33,50 REVOLUTION - Underground Sounds Of 1968 Various Artists, 3-CD 21 ,99 RENAISSANCE - Live at Carnegie Hall, 3-CD Boxset 21,50 SAILOR - The Albums 1974-78, 5-CD 22,99 THE SEARCHERS - When You Walk In The Room, The Complete PYE Rec, 6-CD 29,99 ESOTERIC RECORDS : ACHE - De Homine u. Green Man, jew. 11,99 ARC - Arc at This 11,99 ARMAGEDDON - die Deutsche Band 11,99 ARMAGEDDON - Armageddon, K. Relf 11,99 AUDIENCE - Audience, expandet,1969 Debut Friend’s Friend’s Friend Lunch und House On The Hill, jeweils 11,99 BAKERLOO – Bakerloo, rem. + Bonus 11,99 BOX OF FROGS -BOF u.Bloodletting, je 11,99 BOXER - Below The Belt 11,99 BRAINBOX - Brainbox expanded, rem. 11,99 C.C.S. -Tap Turns On The Water:The C.C.S. STORY 2-CDs 13,99 CAMEL - Breathless, Nude, I Can See Your House From Here, und Pressure Points, je 11,99 CAMEL - Camel in Concert, rem., 2-CD 13,99 CHICKEN SHACK - Imagination Lady und Unlucky Boy, jew. 11,99 CLARK - HUTCHINSON - Free To Be Stoned, 2-CD 13,99 COCHISE - Velvet Mountain, 2-CD 13,99 COLOSSEUM - Live, 2-CD + Bonus 13,99 COLOSSEUM - Valentyne Suite: 2CD 13,99 COLOSSEUM - Daughter of Time, Those Who Are About To Die Salute You, rem, exp.,je11,99 COLOSSEUM II -Strange NewFlesh2-CD13,99 CRAZY WORLD OF ARTHUR BROWN – 2-CD Deluxe Edition+ BBC Session 13,99 DICK HECKST. SMITH - A Story Ended 11,99 DOG SOLDIER - Dog Soldier (Keef Hartley + Miller Anderson) 11,99 EGG - Egg, Civil Surface, Polite Force, je11,99 ERIC BURDON – Mirage 11,99 FAT MATTRESS - I und II, jeweils CD 11,99 FLASH - Flash, mit Yes` Peter Banks, Out of Our Hands, je 11,99 FLOCK - Truth – The Columbia Recordings 1969-1970: 2CD Anthology 13,99 GRAHAM BOND - Love Is The Law und Mighty Grahame Bond, jew. 11,99 HATFIELD & THE NORTH - Expanded Edition und The Rotters' Club, jew. 11,99 HIGH TIDE - High Tide+Sea Shanties, je 11,99 HOME - A Pause for a Hoarse Horse, The Alvhemist und Home, jew, 11,99 ILLUSION - Illusion, Out of The Mist, je11,99 IAN MATTHEWS - If You Saw Through My Eyes und Tigers Will Survive, jeweils 11,99 JUICY LUCY - Juicy Lucy und Lie Back And Enjoy It, jeweils 11,99 KEEF HARTLEY - Battle Of North West Six, Halfbreed, Lancashire Hustler, Little Big Band, Overdog, Seventy Second Brave, jew. 11,99 LOVE SCULPTURE - Blues Helping und Forms and Feelings, jew. 11,99 MAN - "2oz's Plastic with a Hole in the Middle" - Be Good To Yourself At Least Once A Day, Christmas At the Patti, Do You Like It Here Now, Man, Maximum Darkness, mit John Cipollina, - Slow Motion, Son Of Man, und Revelation, jeweils 11,99 MAN - Live At The Padget Rooms, Rhinos, Winos & Lunatics, Welsh Connect./Cipollina Live, 2-CD`s, jeweils 13,99 MAN - All’s Well That Ends Well und Back Into The Future, 3-CD`je 19,99 MATCHING MOLE - Matching Mole und Little Red Record, jeweils 13,99 NATIONAL HEALTH - National Health 11,99 PALADIN – Paladin und Charge, jeweils 11,99 PIERRE MOERLEN`S GONG - Downwind, mit St. Winwood u. Mick Taylorns, Harmonic Nights, Leave it Open, Live, Time Is The Key, jeweils 11,99 QUANTUM JUMP - Barracuda 2-CD, 13,99 QUANTUM JUMP - Quantum Jump, 11,99 SATISFACTION – Satisfaction 11,99 SKIN ALLEY - Big Brother Is Watching You: CBS Anthology, 2-CD 13,99
SPOOKY TOOTH - Lost in My Dream – An Anthology 1968-74", 2-CD 14,99 TEMPEST - Living In Fear, + Tempest, je11,99 THREE MAN ARMY – A Third Lifetime 11,99 THUNDERCLAP NEWMAN –H. Dream 11,99 TONY WILLIAMS' LIFETIME – Emergency,und Turn It Over, jew. 11,99 TRADER HORNE - Morning Way 11,99 UNITED STATES OF AMERICA – Columbia Recordings + 10 Bonus 11,99 VANILLA FUDGE - Rock & Roll, rem. 11,99 WEST, BRUCE & LAING - Live 'N' Kickin', Whatever Turns You ,Why Dontcha, jew. 11,99 WIDOWMAKER - Running Free: The Jet Recordings 1976-1977, 2-CD 14,99 Esoteric Records – CD-Cheapos : 9:30 FLY - 9:30 FLY ANDY JACKSON - Signal To Noise
5,99 5,99
ANTHONY PHILLIPS - 1984 2CD/1DVD REMASTERED & expanded 12,99 BLONDE ON BLONDE – Reflecctions On A Life, remastered und expanded 5,99 BRAINTICKET – Celestial Ocean 5,99 CLIMAX CHICAGO BLUES BAND - 'Climax Chicago Blues Band' 5,99 DAVID McWILLIAMS - Lord Offaly: 5,99 DEKE LEONARD – ICEBERG u. Kamikaze, Remasterede + Bonustracks, jew. 5,99 ELLIS - Why Not - remastered Edition 5,99 FM - Black Noiseund Drect To Disc, jewe. 5,99 GILLI SMYTH (Gong) – Mother 5,99 HOW WE LIVE – Dry Land 5,99 JACK BRUCE – Question Of Time, Monkjack, Silver Rails, und Something Else, jew. 5,99 JAN AKKERMAN – Talent For Sale 5,99 JUNIOR´S EYES - Battersea Power Station. 2CD deluxe remastered 5,99 MAN - Reanimated Memories, 5,99 MAN - Call Down The Moon, toll + 2 4,99 MAN - LIVE AT THE MARQUEE ~ 13th MAY 1983, 2CD/1DVD 15,99 MOODY BLUES - Magnificient Moodies 50th ANNIVERSARY REMA+ exp 6,99 MOUNTAIN – Crossraoder, 2-CD 8,99 PANAMA LIMITED JUG BAND - Indian Summer, Panama Ltd., jeweils 5,99 PATRICK CAMPBELL LYONS – Me And : My Friend, EX-Nirvana (GB) PRINCIPAL EDWARDS - Round One Remastered & Expand. Ed. 5,99 PROCOL HARUM - HOME: remastered 5,99 RICK WAKEMAN - The Art In Music, 3 DISC DELUXE 15,99 SPOOKY TOOTH- NOMAD POETS ~ Live In Germany 2004, CD/DVD 8,99 TEA & SYMPHONY - JO SAGO: 5,99 TIM BLAKE – Magick, rem. 5,99 CD-Sonderangebote : ANY TROUBLE - Present Tense 5,99 MAGIC MUSHROOM BAND - Pictures In My Mind, 2-CD 5,99 EDGAR WINTER - Tell Me In A Whisper, 4-CD BOX 17,50 GEORDIE - Save The World 5,99 GRAHAM BONNET - Flying Not Falling, 1991-1999: 3-CD BOX 15,99 GRAHAM BONNET - Line Up 5,99 THE BEVIS FROND - Inner Marshland 4,99 THE BEVIS FROND - The Auntie Winnie Album, 2-CD 5,99 BRUCE SPRINGSTEEN - High Hopes 4,99 ROLLING STONES - Jump Back 5,99 KID ROCK - Rebel Soul 4,99 JUDAS PRIEST - St Louis 1986. 2-CD 6,99 FLEETWOOD MAC – Connecticut 1975 5,99 DAVID BOWIE - Olympic Stadium Montreal 1983, 2-CD 6,99 LOU REED, JOHN CALE & NICO – Le Bataclan, Paris, 29.1.72 5,99 LOWELL GEORGE, LINDA RONSTADT & FRIENDS - Live In Maryland '74 5,99 MOUNTAIN - Live... New Jersey 1973 5,99 LEON RUSSELL - Homewood Session 5,99 Crosby, Nash & Young - Live At The Winterland 1972 5,99 DESERT ROSE BAND - In New York 5,99 STEPHEN STILLS - Live In Concert 5,99 OZARK MOUNTAIN DAREDEVILS - Live At The Roxy+Palomino Club, 2-CD 6,99 JACKSON BROWNE - Together Again… Live Syracuse '71, 2-CD 6,99 VAN MORRISON - New York 78, 2-CD 6,99 DAVID CROSBY- Live At The Matrix 5,99 FRANK ZAPPA - Live At The Palladium 5,99 CHARLIE DANIELS - Live At Gilleys 5,99 OUTLAWS - Live At The Bottom Line, New York '86, 2-CD 6,99 NITTY GRITTY DIRT BAND - Live Santa Ana, California, 1988, CD STEPHEN STILLS & MANASSAS – Bananafish Gardens 5,99 NEIL YOUNG & CRAZY HORSE - In A Rusted Out Garage '86 5,99 JOURNEY - 70's Broadcast Collection 17,99 TOM PETTY - Broadcast Collection '77 - '93, 8-CD Boxset 18,99 MOLLY HATCHET - Bounty Hunter Live... '78-'80, 4-CD-Box 15,99 JACKSON BROWNE - Broadcast Selection '71-'76, 6-CD Boxset18,99 ALICE COOPER - Broadcast Collection 1971 - 1995, 8-CD Boxset 18,99 RAMONES - Broadcast Collection '77-'95, 9-CD Boxset 18,99 LOU REED - The Broadcast Collection 1976 - 1992, 9-CD Boxset 18,99 EAGLES - The Broadcast Collection
'74-'94, 7-CD Box 17,99 TOM WAITS - Broadcast Collection 1973-1978, 7-CD Box 17,50 V.A. FILLMORE WEST - The Final Farewell. 4Th July 1971, 5-CD Box 15,99 V.A. - Snack Benefit Concert, San Francisco 1975, 5-CD, Box 14,99 Bob Dylan & Friends - Decades Live... '61 To '94, 8CD Boxset 16,99 PAT METHENY - Live In The '70S, 6-CD 17,99 HERBIE HANCOCK - The Broadcast Collection 1973 - 1983 (8Cd) 17,99 V.A. - CALIFORNIA JAM 2, Ontario 1978, 3CD Box 10,99 Johnny Winter - My Father's Place, Old Roslyn, Ny, 8.9. 1978, 3-CD 9,99 STEPHEN STILLS - Boadcast Collection. Soundstage - 8-CD Boxset 19,99 THE BYRDS - On A Wing, 8CD Boxset 21,99 GRATEFUL DEAD - 71 Dead, rare 21-CD Box 27,99 Bruce Springsteen - Complete 1978 Radio Broadcasts, 15CD Boxset 24,99 Allman Brothers Band - Broadcast Collection 1979-1994, 8CD Boxset 17,99 Santana - Oye Como Va 75 - 90, 19 CD 24,99 TOWNES VAN ZANDT - Down Home And Abroad, 2-CD 5,99 SOFT MACHINE - British Tou '76, gesucht 5,99 ULTRVOX - The New Frontier, 2-CD 5,99 WISHBONE ASH - Blowin`Free, 2-CD 5,99 GRAHAM BOND ORGANISATION - For One Night OnlY 4,99 GARY FARR & T-BONES - Rare T-Bone 4,99 PETE DOHERTY - Grace / Wastelands 4,99 MIKE & THE MECHANICS - Living Years 4,50 ROD STEWART - Handbags & Gladrags: The Essential, 3-CD BOX 4,99 BUDDY GUY - Essential Collection 4,50 MARILLION - Living In Fear 4,50 QSP – Suzie QUATRO / SCOTT / POWELL5,99 THE WHO - Who's Next 4,99 FLORENCE & THE MACHINE – Lungs 4,99 BEACH BOYS - The Royal Philharmonic Orchestra 5,99 MANIC STREET PREACHERS - Resistance Is Futile 3,99 THE BEATLES - Yellow Submarine 5,99 HANK-WILLIAMS-The-Complete-MothersBest-Recordings-Plus-18 CD`s 16,99 RUFUS WAINWRIGHT - Milwaukee At Last!!!, limit. CD+DVD 4,99 RUSH - Snakes And Arrows 4,99 RICK PARFITT (Status Quo) - Over & Out LEONARD COHEN - So Long Marianne 4,99 GLENN CAMPBELL - Adios, 2-CD 4,99 CARLOS PERON - 11 Deadly Sins, EX-Yello, Box mit 11 CD`s 9,99 KING CRIMSON - Heaven & Earth (1997–08) Limit.24 Disc-Box 129,90 KING CRIMSON - Road To Red, 21 CD`s, 1 DVD, 2 Blu-Rays 139,90 KING CRIMSON - Sailors Tales, 18CD,4Blurays, 2DVDs, Poster, Programm 139,99 KING CRIMSON - Starless, 27-CD-BOX 139,90 KING CRIMSON - THRAK BOX 99,90 STEVE MILLER BAND - Wide River 4,99 STATUS QUO - It`s Never To Late, 3-CD 5,99 DAVID BOWIE - Soundtrack, The Man Who Fell To Earth, 2-CD 4,99 ROGER DALTREY - As Long As I Have 4,99 NINA SIMONE - Deluxe, 3-CD 4,99 WILKO JOHNSON - Blow Your Mind 4,99 THE ART OF McCARTNEY - Various Artists, 2-CD7DVD 7,99 AL STEWART – Essential 4,99 ALANIS MORISSETTE - The Collection 4,99 ALICE COOPER - Easy Action, Billion Dollar Babies, Killer, Love It To Death, School's Out, ANIMALS - A's B's & EP's, 4,99 BLUES BROTHERS - Made In America 4,99 BONNIE RAITT – Streetlights 4,99 BUDDY GUY & JUNIOR WELLS – Play The Blues 4,99 BUFFALO SPRINGFIELD - Buffalo Springfield Again, Buffalo Springfield,Last Time Around, CARLENE CARTER - The Platinum Collection CHICAGO - Chicago Transit Authority 4,99 DONALD FAGEN - The Nightfly 4,99 DOOBIE BROTHERS - The Captain And Me, DR. FEELGOOD - The UA Years 4,99 EMMYLOU HARRIS - Elite Hotel und White Shoes 4,99 ERIC CLAPTON - Money And Cigarettes 4,99 FACES - A Nod Is As Good As A Wink To und First Step, jeweils 4,99 FLEETWOOD MAC - Behind the Mask, Kiln House, Mystery to Me, The Dance, Time, GRAM PARSONS - The Solo Years 4,99 HERMAN´s HERMITS - The Very Best Of 4,99 JACKSON BROWNE - Jackson Browne (Saturate Before Using), Running On Empty, The Naked Ride Home, jeweils 4,99 JOHN LEE HOOKER - Don't Turn Me 4,99 JONI MITCHELL – Clouds und Don Juan's Reckless Daughter, jeweils 4,99 LINDA RONSTADT - Simple Dreams 4,99 LITTLE FEAT - Dixie Chicken 4,99 LOS LOBOS - La Bamba 4,99 LYNYRD SKYNYRD –1991 u.Last Rebelje 4,99 MARILLION - Script For A Jester's Tear 4,99 MOTORHEAD - On Parole 4,99 NEIL YOUNG - Hawks & Doves 4,99 PRETENDERS - The Singles, Learning To Crawl, Pretenders, jew. 4,99 Randy Newman - Born Again 4,99 RUSH - Roll The Bones 4,99 Seasick Steve - Songs For Elisabeth und Walkin' Man, jeweils 4,99 Steely Dan - Alive In America 4,99 STONE TEMPLE PILOTS – Core 4,99
TALKING HEADS - Remain In Light 4,99 THE CARS - Heartbeat City 4,99 THE METERS - Cabbage Alley 4,99 TORI AMOS - From The Choir Girl Hotel 4,99 TRACY CHAPMAN - Where You Live 4,99 Van Halen – OU 812 4,99 YES - Drama [Expanded & Remastered], Yes Und Tormato, jeweils 4,99 ZZ Top - Afterburner, Deguello, Recycler, Rio Grande, Tejas und Tres Hombres, jeweils 4,99 VINYL-SCHALLPLATTEN: ALEXIS KORNER -Alexis Korner's Blues Incorporated und R&B At The Marquee, je 12,99 ALICE IN CHAINS - Live At Palladium 12,99 ARETHA FRANKLIN - Laughing On The Outside und Aretha, jeweils 12,99 B.B. KING - Blues In My Heart, Singin' The Blues, LP`s, jeweils 12,99 BEATLES - The DECCA Tapes (Clear) 12,99 BLONDIE - Live At Old Waldorf 12,99 BO DIDDLEY - Go Bo Diddley und In The Spotlight, jeweils 12,99 BRIAN POOLE & THE TREMELOES - Twist And Shout 12,99 BUDDY GUY & JUNIOR WELLS - Chicago Blues Festival 12,99 CAPTAIN BEEFHEART - Live At The Cawtown Ballroom In Kansas City 12,99 CARL PERKINS - Whole Lotta Shakin' 12,99 CHUCK BERRY - St. Louis To Liverpool 12,99 DR JOHN - Anytime Anyplace 12,99 EDDIE COCHRAN - Singin' To My Baby 12,99 ELMORE JAMES - Original Folk Blues 12,99 FLESH FOR LULU - Big Fun City, 2-LP 18,99 FOO FIGHTERS - Live In Toronto – 1996 12,99 GENE VINCENT - Gene Vincent Rocks 12,99 HERBIE MANN & BILL EVANS TRIO Nirvana, 12,99 HOWLIN' WOLF - Howlin' Wolf (The Rockin' Chair), Moanin' In The Moonlight, The Real Folk Blues und Big City Blues, jeweils 12,99 IGGY POP - Live At The Ritz / Nyc, 2-LP 14,99 IKE & TINA TURNER - The Soul of Ike & Tina Turner und Dynamite, jew. 12,99 JAMES TAYLOR - live 1981, 2-LP 14,99 JERRY GARCIA BAND - Pacific High Studio.1972, 2-LP 14,99 JERRY LEE LEWIS - Jerry Lee's Greatest 12,99 JOHN LEE HOOKER - John Lee Hooker Plays And Sings The Blues u. House OT Blues, je12,99 JOY DIVISION - Live In Holland und Live In Preston, jeweils 12,99 LEONARD COHEN - Live At The Complex Los Angeles 12,99 LITTLE WALTER - The Best Of L. Walter 12,99 MARTHA AND THE VANDELLAS - Heat Wave 12,99 MILES DAVIS - Miles Ahead MILES DAVIS OCTET - Live At Coach House In San Juan, 12,99 MILES DAVIS SEPTET - Live At The Fillmore West 1970, 2-LP 14,99 MILES DAVIS SEXTET - Live At Fillmore West Auditorium.2-LP 14,99 MUDDY WATERS - The Best Of Muddy Waters 12,99 MUDDY WATERS - Folk Singer 12,99 MUDDY WATERS - Muddy Waters At Newport 1960, 12,99 MUDDY WATERS - The Real Folk Blues 12,99 NEIL YOUNG - Live At Superdome. Orleans. 1994 12,99 OTIS REDDING - Pain In My Heart 12,99 PATTI SMITH GROUP - Live In Boston - 12,99 QUICKSILVER MESSENGER SERVICE - An Anthology Of Rare Studio Sessions 12,99 RAMONES - Live In Buffalo 12,99 RETURN TO FOREVER - At Konserthuse.12,99 ROLAND KIRK – Domino 12,99 SAM COOKE - Night Beat 12,99 SANDY BULL - Fantasias For Guitar And Banjo 12,99 SEX PISTOLS - Agents Of Anarchy 12,99 SID VICIOUS - I'm a Mess 12,99 SOLOMON BURKE - King Solomon & His Soul Music 12,99 SONNY BOY WILLIAMSON - Down Out Blues 12,99 STEVIE WONDER - With A Song In My 12,99 SUN RA - Medicine For A Nightmare 12,99 SUPREMES - Meet The Supremes 12,99 T-BONE WALKER - Sings The Blues und T-Bone Blues, jew. 12,99 TALKING HEADS - Chicago. 1978 12,99 TELEVISION - Live At Old Waldorf 12,99 TOM WAITS - Live At Bottom Line.2-LP 14,99 WARSAW – Warsaw 12,99 WILLIE DIXON - Walkin' The Blues 12,99 WRITING ON THE WALL - The Power Of The Picts 12,99 PINK FARIES - Naked Radio, 2x12" 180 Gram LP, sehr rar 9,99 AUDIENCE - Audience, 180 Gram 16,99 COLOSSEUM - Live (RSD 2019), 2-LP 25,99 CLARK HUTCHINSON - A=MH2, 2-LP 25,99 GONG - Gong Est Mort Vive Gong, 2-LP 23,50 THE WEB - Fully Interlocking, 16,99 PETE SINFIELD (King Crimson) - Still 16,99 SAMURAI - Samurai, 180 Gram 16,99 DELANEY & BONNIE & FRIENDS (Clapton/Harrison) Live In Copenhagen 9,99 JOHN LODGE - 10,000 Light Years Ago, 180 Gram, LP 15,99 Schallplattenbörsen, Wir sind an folgenden Tagen auf diesen Börsen mit unserem Stand vertreten: 26.5. Münster 16.6. Hannover 23.6. Oberhausen
HARD STUFF In der Musikgeschichte finden sich zahlreiche Beispiele für Bands, Einzelinterpreten oder Projekte, die nie mit dem ihnen zustehenden Erfolg belohnt wurden. Pleiten, Pech und Pannen oder einfach die Ignoranz des Publikums führten maximal zu Randnotizen in Rocklexika oder wohlwollenden Artikeln hier und da. Hard Stuff veröffentlichten zwei Alben auf dem kultigen Label Purple Records, die aber nur in die Kategorie "Mini-Achtungserfolg" fielen. Dabei hätte alles so schön werden können ...
Die Supergroup, aus der keine wurde
Von Alan Tepper
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ohn Du Cann (oder auch John Cann) war in den Sechzigern einer der erfolgreichsten Gitarristen des britischen Undergrounds, der schon mit der Kult-Band The Attack großartige Musik machte. Dazu gehört auch die Single "Hi Ho Silver Lining", die die Band wenige Tage vor der Jeff-Beck-Fassung auf den Markt brachte, die aber im Gegensatz zu „El Beckos" Version floppte. Nächste Station: Andromeda! Auf dem einzigen und in Sammlerkreisen begehrten Album ANDROMEDA verwirklichte er seine Träume von einem härteren Sound, die ihren Höhepunkt mit dem Einstieg bei den legendären Atomic Rooster fanden. Mit ihnen produzierte er die beiden Hard-Rock-Klassiker DEATH WALKS BEHIND YOU sowie IN HEARING OF und schrieb auch den Hit "Devil’s Answer". Der Bassist und Sänger John Gustafson wiederum wurde in Liverpool geboren und mischte die Beatszene schon zu Beginn der Sechziger auf. Er verfeinerte sein Können mit The Big Three, den hochgeachteten The Merseybeats und als Studiomusiker für alle nur erdenklichen Acts, doch der künstlerisch ganz große Wurf erschien 1970 mit dem selbst betitelten Album von Quatermass auf dem EMI-Ableger Harvest. Mick Underwood an den Drums, Peter Robinson an der Hammond und Gustafson am Bass und den Vocals kreierten einen ausgeklügelten und ideenreichen Klassiker des Progressive Rock, der mit "Black Sheep Of The Family" einen Song enthielt, den Ritchie Blackmore wenige Jahre später mit Rainbow neu einspielte. Schlagzeuger Paul Hammond hatte vor seinem
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Einstieg bei Atomic Rooster zwar nur in eher unbekannten Combos getrommelt, doch er spielte mit Du Cann auf denselben Rooster-Alben und fügte sich optimal in den Bandsound ein. Durch sein Können qualifizierte er sich auch als Anwärter auf eine „Supergroup". Die Geschichte von Hard Stuff begann mit einem Paukenschlag. John Du Cann wollte den Atomic-Rooster-Sound in härtere Dimensionen überführen, wohingegen dem Bandleader und Hammondzauberer Vincent Cane ein Hauch Soul in der Musik vorschwebte – den er schließlich auf der LP MADE IN ENGLAND mit Chris Farlowe verwirklichte. Du Cann und Hammond stiegen aus, beanspruchten jedoch die Namensrechte und nannten sich in einer „Zwischenbesetzung" kurzfristig Daemon. Allerdings wurden die Rechte Crane zugesprochen. Somit firmierte die Gruppe – mittlerweile war Gustafson eingestiegen – unter dem durchschlagskräftigen Namen Bullet (deutsch: Kugel). Sie unterschrieben einen Vertrag bei dem von Deep Purple neu gegründeten Label Purple Records und veröffentlichten die Single "Hobo"/"Sinister Minister" unter der Katalognummer 101. Zu dem Zeitpunkt wusste jedoch niemand von der Existenz einer anderen Formation namens Bullet in den USA, die zu allem Überfluss auch noch den Hit "White Lies, Blue Eyes" in die Charts gehievt hatte,
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woraufhin die britische Formation sich nun Hard Stuff nannte und ihr Debüt BULLETPROOF und die Single "Jay Time/"The Orchestrator" 1972 veröffentlichte. Das Album präsentierte ideenreichen Hard Rock mit Ecken und Kanten und einem leicht progressiven Einschlag. Es enthält mit "Monster In Paradise" sogar eine von Ian Gillan und Roger Glover geschriebene Nummer. Und auch die Konzerte von Hard Stuff schienen eine erfolgreiche Karriere anzukünden. Das zweite Album BOLEX DEMENTIA kam 1973 verspätet auf den Markt. Einige Hörer begeisterte die straffere und kompaktere Einspielung, während andere der zunehmende Funk-Einfluss störte. Allerdings löste sich die Gruppe schon kurz nach Erscheinen auf, denn noch während der Aufnahmen waren Du Cann und Hammond in einen schweren Autounfall in Belgien verwickelt, bei dem sich der Drummer beide Beine brach, was einen zweimonatigen Krankenhausaufenthalt zur Folge hatte. Während seiner längeren Rekonvaleszenz standen plötzlich frühe Disco-Songs in den Hitlisten, Glam und auch leichtere Popnummern, was Hard Stuffs Musik altmodisch erscheinen ließ. Nach dem Split hatten die drei Musiker, die mittlerweile alle verstorben sind, erfolgreiche Solokarrieren, was auch als kleines Trostpflaster nach dem Misserfolg gewirkt haben mag.
Music from the 60s to the 80s
Foto: © Scarlett Page
Für eine bunte Welt mit Action E
s ist bewundernswert und erstaunlich, wie Bandleader Mike Scott und seine jeweils wechselnden Mitstreiter von The Waterboys immer wieder die Kraft aufbringen, emotional so energiegeladene Songs auf die Bahn zu bringen. Schon oft war die 1981 in Edinburgh gegründete Formation totgesagt worden. Und reanimiert worden, obwohl Scott als wenig umgänglicher Zeitgenosse gilt.
„Ich weiß schon, dass mich eine Menge Leute nicht ausstehen können, weil ich jemand bin, der seit jeher seine Meinung in die Welt posaunt, die nicht jedem behagt", erklärt der auf seinen Stellenwert in der Öffentlichkeit Angesprochene. „Aber ich bin mittlerweile 60 Jahre alt, ich muss auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen. Klar treffe ich häufig Fehlentscheidungen, das liegt in der menschlichen Natur. Aber zumindest muss ich mir nicht vorwerfen, dass ich mich je verbogen hätte." So kompromisslos (und dadurch zeitlos) ist seit jeher auch die Musik des schottischen Querkopfs gewesen. Einmal mehr nachzuhören auf dem aktuellen Studio-Album WHERE THE ACTION IS. Ein feines Konglomerat aus Folk, Rock, Alternative und Pop. „Wir Waterboys waren schon mal experimenteller, das gebe ich zu", seufzt Scott. „Doch inzwischen bin ich glücklich darüber, wenn ich nach knapp vier Dekaden in der Musikbranche überhaupt noch Ideen für neue Stücke von irgendwoher kriege. Bislang habe ich keine Lust auf Ruhestand. Aber wie ein Rentnerverein durch die Lande zu tingeln und live ständig denselben alten Quatsch zu spielen, das möchte ich unbedingt vermeiden." Schwierig bei der Bewerkstelligung von neuen Waterboys-Liedern wird es, weil Scott sich beim Kompositionsprozess partout nicht reinreden lässt, „weder von irgendjemandem in der Gruppe und schon gar nicht von irgendeiner Plattenfirma", stellt er resolut fest. „Lieber wechsle ich die Bandmitglieder oder das Label aus. Ich bin eine Art Diktator, das gebe ich zu. Aber wo Waterboys draufsteht, muss auch zu 100 Prozent Mike Scott drin sein. Man muss meinen Stoff nicht mögen. Aber man soll wissen, dass er authentisch ist." Und wo ist sie nun, die „Action", wie sie im Albumtitel beschworen wird? „Das Ganze ist so gemeint", erklärt Scott, seit jeher offen für spirituelle und philosophische Gedanken: „Unsere Welt besteht aus Milliarden von Individuen, jedes davon hat individuelle Vorstellungen von seinem Dasein. Wenn diese Ideen positiv sind, bekommen wir eine bunte Welt. Ab diesem Zeitpunkt gibt es ‚Action' im besten Sinn des Wortes. Die Waterboys-Welt ist pure positive Lebensfreude." Michael Fuchs-Gamböck
Auf dem W-Festival" in Waregem kommen zwischen dem 15. und 18. August rund " 130 Acts auf drei Bühnen zusammen und lassen von Belgien aus damit bereits zum sechsten Mal in Folge den Pulsschlag des sogenannten New Wave hören. Das Anliegen von Organisator Erik De Ridder ist es, vier Tage lang eine musikalische Zeitschleife " für Menschen zu erschaffen, die sich vor allem im Sound der 80er zu Hause fühlen", schwärmt der 51-jährige Belgier. Zwei der Hauptacts 2019 sind Nik Kershaw und Howard Jones, vor drei Dekaden ganz große Heroen der sogenannten Neuen Welle. Und bis heute aktiv sowie unvergessen in der Popbranche. GoodTimes hat sich mit den beiden Charmeuren unterhalten. Von Michael Fuchs-Gamböck
NIK KERSHAW | Idol der 80er Jahre Nik Kershaw wurde am 1. März 1958 im englischen Bristol geboren, ist Sänger, Multi-Instrumentalist und Komponist. Zwischen 1983 und 1985 war der smarte Engländer Dauergast in den internationalen Charts, vor allem durch Smash-Hits wie "Wouldn't It Be Good", "I Won't Let The Sun Go Down On Me" oder "The Riddle", die bis heute regelmäßig im Radio gespielt werden. Kershaw ist weiterhin in der Musikbranche unterwegs, in eigener Sache sowie als Autor für Künstler wie Bonnie Tyler, Sir Cliff Richard oder Colin Blunstone. Und er liebt es nach wie vor, Konzerte zu absolvieren. Warum fasziniert es dich, weiterhin die Bühnenbretter zu besteigen? Es bringt einfach jede Menge Spaß! Ich könnte mir jedenfalls wesentlich schlimmere Jobs vorstellen, als zwei Stunden vor Publikum zu singen (lacht). Früher war ich ziemlich schüchtern, wenn ich live ran musste. Heute habe ich wesentlich mehr Mumm. Außerdem sind wir bei Konzerten aktuell zu fünft. Daher liegt zum Glück das Augenmerk des Publikums nicht auf mir allein.
Wenn die Medien dich als Megastar der 80er" be" um? zeichnen, wie gehst du damit
Damit habe ich kein Problem, selbst wenn dieses Jahrzehnt schon eine Zeit lang her ist. Es war nun mal die Dekade, in der ich am erfolgreichsten war. Und das Schöne an der Sache ist, dass etliche Fans von damals nach wie vor zu meinen Konzerten kommen. Und oftmals ihren Nachwuchs mitbringen.
Wenn du die Musikszene der 80er mit der aktuellen vergleichst, worin liegt der Unterschied für dich? Vor 35 Jahren lebte ich in einer eigenen Blase, war weitgehend abgeschirmt von der Außenwelt. Ich war ein Star, deshalb hat mein Management das so Seite
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gewollt und für diese Isolation gesorgt. Man hat mich verhätschelt und mir alles in den Hintern geblasen. Das ist zum Glück heutzutage nicht mehr der Fall. Ich bin im Laufe der Jahrzehnte ein selbstständiger Charakter geworden. Darauf bin ich verdammt stolz.
Du komponierst für andere Künstler. Ist das anders, als wenn du Songs für dich selbst schreibst?
Als ich das in den späten 80ern zum ersten Mal tat, fiel es mir extrem schwer, nicht für mich selbst zu komponieren. Vor allem das Texten für Leute, die ich oft nur flüchtig kannte. Darum ließ ich das irgendwann. Man darf sich nicht zu n
Music from the 60s to the 80s
sehr verbiegen. Aber natürlich freue ich mich jedesmal, wenn Stücke von mir in die Charts kommen, selbst wenn sie nicht von mir gesungen sind.
Nicht wenige deiner Lieder kommen melancholisch daher: Weil du ein melancholischer Zeitgenosse bist?
Auf dem "W-Festival" wirst du mit einigen Musikern zusammentreffen, etwa mit Howard Jones oder Tony Hadley, die zur selben Zeit wie du ihre größten kommerziellen Erfolge feierten. Gibt es ein Wiedersehen?
Während ich schreibe, merke ich oft gar nicht, dass eine Nummer in eine traurige Richtung geht. Und wenn sie fertig ist, kann und will ich nichts mehr daran ändern (lacht). Immerhin versuche ich beim Texten regelmäßig, dem ganzen Drama eine positive, humorvolle Komponente entgegenzusetzen. Wäre fein, wenn mir das gelingen würde.
Aber unbedingt! In den 80ern traf man sich irgendwie, wir waren aber viel zu beschäftigt, um uns näher kennenzulernen. Das hat sich im Laufe der Jahrzehnte geändert. Während man sich einst höchstens mal im TV-Studio über den Weg lief und die Klinke in die Hand gedrückt hat, genießen wir heute nicht mehr den Superstar-Status. Man hat die privaten Telefonnummern ausgetauscht. Und trifft sich schon mal im Pub auf das eine oder andere Getränk.
Ich wurde angefragt. Habe mich über das Ding schlau gemacht. Es für gut befunden. Die Konditionen stimmen. Ich sagte zu. Und freue mich jetzt, dort spielen zu dürfen.
Ich bin mittendrin, was die Aufnahmen betrifft. Spätestens nächstes Jahr soll das Ding raus sein. Musikalisch irgendwo zwischen Prog Rock und Ska oder Reggae angesiedelt. Klingt merkwürdig, nicht wahr? Das wird es auch werden. Fest versprochen.
Aktuell bist du auf ausgiebiger Tournee, im August spielst du auch einen Gig auf dem riesigen "W-Festival" in Belgien. Wie kam es dazu?
Gibt es bald neues Material von Nik Kershaw auf Album?
HOWARD JONES | Godfather Of Synthie-Pop Howard Jones war Anfang bis Mitte der 80er Jahre einer der ganz Großen in der Musikbranche. Der Mann aus dem englischen Southampton war der "britische Pate des Synthie-Pop", wie ihn die englische Musikpresse in jener Ära gern bejubelte. Sein Debütalbum HUMAN'S LIB stand in Großbritannien 1984 auf Platz 1 der Charts, hielt sich in der dortigen Hitparade satte 57 Wochen. Danach wurde es ruhiger um Jones. Ohne dass man den heute 64-Jährigen je vergessen hätte. Nach langer Albumabstinenz meldet sich der Ex-Blond- und heutige Grauschopf nun zurück mit dem ersten Studiowerk seit über zehn Jahren, TRANSFORM betitelt. Während ich mir mehrfach dein aktuelles Album TRANSFORM angehört habe, dachte ich mir immer wieder, dass du dich auf deine musikalischen Wurzeln in den 80ern zurückbesinnst. Täuscht dieser Eindruck? Der täuscht überhaupt nicht. Tatsächlich wollte ich mit dieser Platte zurück, was die eigene musikalische Historie angeht. Wenn auch mit einer großen Portion Ironie. Ich habe damals meine Musik und mich selbst viel zu ernst genommen. Mittlerweile bin ich bekennender Buddhist. In meiner Philosophie nimmt man sich nicht allzu ernst.
Aber die 80er nimmst du als Phänomen durchaus ernst, richtig?
Das war ein absolut spezielles Jahrzehnt und wird nach wie vor von etlichen Kulturkritikern schmählich unterschätzt. Ich habe diese Dekade sehr genossen. Und bin heute froh, nicht mehr in dieser Ära zu sein. Kunst und Kultur müssen schließlich immer irgendwie weitergehen. Ich schätze die 80er Jahre. Aber sie sind für mich abgeschlossen.
Man nennt dich häufig den "britischen Paten des Synthie-Pop" …
… und der bin ich auch. Vor allem unter dem Aspekt, dass ich wenigstens zu Beginn meiner Karriere eine „Ein-Mann-Synthie-Show" war, ein Eigenbrötler, der möglichst alles in Eigenregie bewerkstelligen wollte. Die Elektronik war mein Fixpunkt, und daran hat sich bis heute – obwohl ich seit langem glücklicher Ehemann und Familienvater bin – nicht allzu viel geändert. Ich liebe es, alleine vor mich hin zu wursteln.
Woher kommt die Begeisterung für Keyboards und Synthesizer?
Ganz klassisch über das Piano – bereits mit sieben Jahren erhielt ich Unterricht an den weißen und schwarzen Tasten. Ich bin übrigens bis heute begeistert von diesem Instrument. Aber irgendwann waren mir dessen Möglichkeiten zu begrenzt. Also wandte ich mich der Elektronik zu. In diesem verrückten Kosmos bin ich aufgehoben, darin kann ich mich vollkommen zum Ausdruck bringen.
Warum hat es gut zehn Jahre gedauert, bis du jetzt ein neues StudioAlbum vorlegst?
Schlicht und ergreifend: Ich hatte all die Zeit über nicht genügend Ideen, um den Leuten ein komplettes Werk zu präsentieren, hinter dem ich auch tatsächlich stehe. TRANSFORM hingegen macht mich glücklich. Und ansons ten zur Beruhigung: Meine nächste Scheibe wird schon bald in den Handel kommen. Sie wird DIALOGUE heißen, das immerhin ist klar. Es wird wie auch bei TRANSFORM um ein positives Konzept gehen. Der Hintergedanke bei TRANFORM ist ja, dass man mit Hilfe von Kunst aus unserem Planeten einen besseren Ort macht. Wir alle müssen uns transformieren, demnach den Kopf freimachen für Optimismus. Danach sieht die Welt schon sehr viel besser aus, denke GoodTimes 3/2019
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– gestern wie heute
ich – wenn uns jene „Transformation" gelingen sollte.
Welchen Bezug hast du heutzutage zu den 80ern, der für dich kommerziell erfolgreichsten Dekade deiner Karriere? Ich denke gerne daran zurück. Es war spannend, als eher schüchterner Mensch mit einem Mal in den Top 10 der Charts weltweit vertreten zu sein. Für mein Bankkonto ist das bis heute keine schlechte Sache (lacht). Aber alles in allem ist es für mich kein Problem, heutzutage kein Megastar mehr zu sein. Es gibt nicht wenige Leute, die mich noch kennen, meine neuen Platten kaufen, zu meinen Konzerten pilgern. Die ganzen Umstände sind für mich äußerst entspannt.
Wie sehr hilft dir der buddhistische Glaube, den Alltag als Popmusiker zu meistern?
Dieser Glaube ist eine tolle Sache! Früher war ich ein ziemlich melancholischer Charakter. Heute lache ich jeden Tag viel zu viel, um melancholisch sein zu können. Andererseits gebe ich zu: Hoffnung und Nachdenklichkeit gehen in meinem Weltbild Hand in Hand. Weil das Leben sich sehr unentschlossen zeigt, sich nicht recht entscheiden mag. Und gelegentlich kann ich das auch nicht.
Freust du dich auf deinen Auftritt bei diesem riesigen belgischen "WFestival"?
Aber natürlich! Das wird ein irres Klassentreffen für mich werden, mit alten Kumpels wie Nik Kershaw, Tony Hadley und jeder Menge anderer mehr. Ich fürchte, da werden viel zu viele alkoholische Getränke fließen, was dem Körper nicht unbedingt gut tut. Aber egal! Muss gelegentlich sein.
Was ist bei diesem Auftritt von dir zu erwarten?
Wir werden zu viert auf der Bühne stehen. Wir werden Altes wie Neues spielen. Und wir werden uns so richtig ins Zeug legen.
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RUNDE GEBURTSTAGE 24.5.1944 Patti LaBelle startete ihre Karriere Anfang der 60er Jahre als Frontfrau der Gesangsgruppe The Bluebelles, die sich in Labelle umbe nannte und es als erste afroameri kanische Vokaltruppe aufs Cover des „Rolling Stone" schaffte. Sie betätigte sich auch als Schauspielerin und erfolg reiche Geschäftsfrau, ist Ehrendoktorin des renommierten Berklee College Of Music, veröffentlichte 2017 mit BEL HOMMAGE ein Jazzalbum und steht immer noch auf der Bühne. 25.5.1949 Jean Millington (b, voc) grün dete mit ihrer Schwester June 1965 die zunächst rein weiblich besetzte Rockband The Svelts, aus der Wild Honey hervorgingen, die sich in Fanny umbe nannten. 1977 starteten die Schwestern das Duo Millington, 1999 folgte das Sextett Slammin’ Babies. Im vergange nen Jahr erlitt Jean einen Schlaganfall, zugleich wurde Diabetes diagnosti ziert; ihre Schwester hat eine OnlineSpendenaktion für sie initiiert. 26.5.1944 Verden Allen war als Keyboarder Gründungsmitglied von Mott The Hoople; als die jetzt im April erst mals seit 45 Jahren wieder in den USA auf Tour waren, fehlte er allerdings. Er spiel te nach Mott noch bei The Cheeks, Thunderbuck Ram, veröffentlichte solo und ist inzwischen mit Soft Ground unterwegs.
des Magazins „People With Money" sei nen Rang in den Top Ten der bestbezahl ten Gitarristen mit Einnahmen von 96 Millionen Dollar (inklusive Aktien- und Immobilieneinnahmen). Schlagzeilen machten im April auch Fake-News via Twitter, er sei gestorben. 4.6.1944 Roger Ball war 1971 Grün dungsmitglied der Average White Band, deren US-#1-Hit "Pick Up The Pieces" (1975) er komponierte. Er verließ die Combo Ende der 90er Jahre. Als Saxofonist, Keyboarder, Arrangeur war der Schotte zudem aktiv für Vinegar Joe, Badfinger, Roxy Music und Kiki Dee. 4.6.1944 Ricky Shayne kam als George Albert Tabett in Kairo zur Welt. Er fei erte Mitte der 60er Jahre erste Erfolge als Sänger in Italien, dann in seiner Heimat Frankreich, nahm seinen deut schen Durchbruchssong "Ich sprenge alle Ketten" 1967 auf. Größter Erfolg: "Mamy Blue" (#7 1971). Er versuchte sich in den letzten Jahren auch als Grafikkünstler, Maler und Fotograf, lebt heute in Glasgow und ist laut seiner Homepage für Wohnzimmerkonzerte zu buchen.
6.6.1939 Gary U.S. Bonds sang zunächst in der Kirche, bei The Turks und verlegte sich dann auf Rock'n'Roll und R&B; er schaffte es mit seiner Debütsingle "New Orleans" auf #6 der US-Charts (UK Gary U.S. Bonds #16), der Nach-Nachfolger "Quarter To Three" wurde zu einer #1 26.5.1949 Hank Williams Jr., Sohn der (UK #7), 1983 tourte er erstmals in gleichnamigen Country-Legende, trat Europa. 1978 lernte er Bruce Springsteen erstmals mit acht Jahren auf, stieg selbst kennen, der ihm "Dedication" schrieb zum C&W-Superstar auf. Er überwand und zu einem Comeback verhalf. Auch Alkohol- und Drogenprobleme (samt mit 80 geht er noch auf die Bühne und Suizidversuch), war 2018 mit Lynyrd feierte im April vorab schon seinen Skynyrd unterwegs, veröffentlicht und „Asbury Birthday Bash". tourt regelmäßig. 28.5.1944 Gladys Knight veröffentlichte 1957 erstmals mit The Pips. Die Sängerin belegte 1967 mit "I Heard It Through The Grapevine" #2 in den US-Charts, ehe Marvin Gaye mit dem Song abräumte. Die Gelegenheitsschauspielerin sang bei der Beerdigung von Michael Jackson und kommt im Juni/Juli nach Europa, allerdings nicht nach Deutschland. 29.5.1949 Francis Rossi ist unverdrossen seit über 50 Jahren mit Status Quo (samt Vorläufern) unterwegs, hält die Gruppe bis heute am Laufen und gewährt in seiner lesenswerten neuen Autobiografie „Ich rede zu viel" reichlich Einblicke in die Bandhistorie. Nach der kürzlichen Veröffentlichung von WE TALK TOO MUCH, des gemeinsamen Albums mit Kollegin Hannah Rickard, wird der zum Ritter geschlagene achtfache Vater wie der mit Quo unterwegs sein.
30.5.1944 Lenny Davidson bearbeitete seine Gitarre bei The Dave Clark Five (Rock’n’Roll Hall Of Fame 2008) und trug auch seinen Teil zum Songwriting bei. Er verteidigte zuletzt im Ranking
6.6.1944 Peter Albin startete nach Anfängen als Folkgitarrist 1965 als Bassist mit Sam Andrew (g) und Chuck Jones (dr) Big Brother & The Holding Company, bei denen zeitweise auch Janis Joplin sang. Später gründe te er die Bay-Area-Band The Dinosaurs, spielte mit Country Joe & The Fish, seit 1987 tourt er wieder mit BBHC und kommt dabei auch öfter nach Europa und Deutschland.
70 · 75 · 80 · 85 · 90 · 95... Jahre
Miller ein. Machte sich Ende der 60er Jahre selbstständig und veröffentlicht seither regelmäßig Blues-, Rock- und R&B-Alben. Ist derzeit in den Staaten auf Tour. 10.6.1944 Rick Price (nicht zu ver wechseln mit dem australischen Singer/ Songwriter) spielte Bass bei The Move, ELO und Wizard, bediente die Pedalsteel bei der Wizzo Band, gründete Mongrel, tourt mit Gattin Dianne Lee als Duo und war ab 1990 mit den The Rockin' Berries unterwegs. Der letzte Eintrag auf seiner Homepage stammt von 2012. 11.6.1949 Frank Beard trommelte bei The Warlocks und American Blues jeweils an der Seite von Dusty Hill, den er als Bassist vorschlug, als er mit Billy Gibbons 1969 ZZ Top startete. Im Sommer ist das Trio auf „50th Anniversary Tour". Der passionierte Pokerspieler erleichtert die Roadies auf Tour mit den Karten um ihr Gehalt. 13.6.1949 Dennis Locorriere gründete 1968 mit Co-Sänger Ray Sawyer Dr. Hook & The Medicine Show, arbeite te nach dem Ende der Band zunächst als Studiomusiker (John Hiatt, Kenny Rogers, Randy Travis), startete 2000 eine Solokarriere, war mit Bill Wyman's Rhythm Kings unterwegs und beliefert(e) Kollegen wie Jerry Lee Lewis, Willie Nelson oder Olivia Newton-John mit Songs. Ist dieses Jahr mit Dr. Hook in Skandinavien und im UK auf „50th Anniversary Tour" unterwegs, wobei einige Shows wegen eines nicht näher spezifizierten medizinischen Eingriffs verschoben werden mussten. 14.6.1949 James Whild Jim" Lea war " der musikalische Kopf von Slade; der Bassist/Geiger/Keyboarder war als (Co-)Autor auch an den meisten Hits beteiligt. Zog sich nach der Auflösung 1992 zurück, veröffentlichte aus der Obskurität heraus mehrere Alben, wurde durch seine Krebserkrankung zeitwei se gestoppt und arbeitet an einem neuen Projekt, an dem auch Drummer Don Powell beteiligt ist.
14.6.1949 Alan White trom melte bei dem Alan Price Set, Yes, der Plastic Ono Band, James Whild Jim" Lea XYZ und Circa und spiel 7.6.1944 Miguel Rios landete " te im Studio für Kollegen wie John 1969 mit "A Song Of Joy” einen Welthit, Lennon, George Harrison, Gary Wright, veröffentlichte danach regelmäßig, ohne Joe Cocker, Ginger Baker. Er lebt heute trotz der vielen Veröffentlichungen aller in Seattle und ist immer noch auf der dings an diesen Erfolg anschließen zu Bühne zu erleben. können. Er brachte 2018 SYMPHONIC RIOS heraus und steht in seiner Heimat 15.6.1949 Russell Hitchcock ist Sänger Spanien noch oft auf der Bühne. des australischen Duos Air Supply, ver 8.6.1944 Boz Scaggs tourte mit The Wigs öffentlichte drei Solo-Alben und lebt heute in Nashville, wenn er nicht mit Air 1964 durch Europa, war danach zwei Supply tourt. Jahre als Straßenmusiker unterwegs und veröffentlichte in Schweden sein erstes Album. Zurück in den USA stieg er in 17.6.1944 Chris Spedding trat in London die Band seines Schulfreundes Steve als vielgefragter Studiogitarrist gewis Seite
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Von Philipp Roser sermaßen in die Fußstapfen von Jimmy Page, ist auf mehr als 250 Alben zu hören. Er gehörte Nucleus und Battered Ornaments an, gründete mit Andy Fraser 1972 The Sharks, mit denen er zuletzt wieder unterwegs war. Seit 1971 veröf fentlicht er immer wieder Soloscheiben, landete mit "Motorbikin’" 1975 einen Hit und produzierte die ersten Demos der Sex Pistols. War/ist mit Roxy Music und Jeff Wayne's War Of The Worlds unter wegs, feierte vor einem Jahr sein „50th Anniversary Concert" in London und war zuletzt live in New York zu erleben. 20.6.1949 Lionel Richie machte sich einen Namen als Soul-Pop-Sänger, Produzent und Songschmied, war 1968 Mitbegründer der Commodores, star tete seine vor allem auch in Deutschland sehr erfolgreiche Solokarriere 1982. Er ist den Sommer über auf ausgedehn ter US-Tour unterwegs. 21.6.1944 Ray Davies schrieb mit den Kinks (schon 1990 Ray Davis in die Rock'n'Roll Hall Of Fame aufgenommen) Rockgeschichte. Gilt als einer der bedeutendsten RockSongschmiede, veröffentlichte reichlich solo, kreierte 2008 das Musical „Come Dancing", sang bei der Schlussfeier der Olympischen Sommerspiele 2012 "Waterloo Sunset". Der Commander Of The British Empire veröffentlichte zuletzt seine „Americana"-Alben. Die im vergangenen Jahr angekündigte und im Songwriting-Studio in Angriff genom mene Kinks-Reunion könnte Ende dieses Jahres ein neues Album hervorbringen, kündigte Bruder Dave jüngst an. 22.6.1944 Peter Asher profilier te sich als Gitarrist (Peter & Gordon), Sänger, Manager und Produzent (Linda Ronstadt, James Taylor, drei Grammys), amtierte jüngst als Gastgeber der „Rock & Romance Cruise" und hat beim Internetradio SiriusXM eine eigene Show. 22.6.1949 Alan Osmond spielte Gitarre und sang bei der US-Familienband The Osmonds, führte sie lange als Leadsänger an, zog sich aber schon vor Jahren wegen seiner MS-Erkrankung von der Bühne zurück. 24.6.1944 Tony Campbell spielte Gitarre bei der britischen Band Mighty Avengers, war dann 1966 Gründungsmitglied bei Jigsaw (1966–1979, Hit: "Sky High” 1975), mischte danach bei Long Tall Ernie mit, konzentrierte sich später auf die Arbeit im Studio als Produzent, Toningenieur und Komponist. 24.6.1944 John Charlie" Whitney " bediente die Gitarre bei The Roaring Sixties, die zu Family mutierten. Gründete nach deren Ende mit Roger Chapman die Streetwalkers, startete Axis Point (mit Eddie Hardin), Los Racketeeros und die Whitney-Roberts Combo. Hatte 2013 keinen Bock auf die Family-Reunion und lebt heute in Griechenland.
26.6.1949 Adrian Gurvitz war Sänger/ Gitarrist bei The Gun ("Race With The Devil”), Three Man Army, der Baker Gurvitz Army, der Graeme Edge Band, des Buddy Miles Express, veröffentlichte solo und war/ist auch als Produzent, vor allem aber als Songwriter höchst erfolgreich („Bodyguard"-Soundtrack, Eddie Money, Hot Chocolate, Youssou N'Dour, REO Speedwagon, Steve Perry), und betreibt die Produktions- und Managementfirma AGM. 30.6.1944 Glenn Shorrock wanderte früh vom UK nach Australien aus, wo er The Twilights (mit Terry Britten), Axiom und die Little River Band (1975) mitbegrün dete, nachdem eine Solokarriere im UK nicht geklappt hatte. War in den 80er und 90er Jahren auch solo erfolgreich, veröffentlichte gerade SINGS LITTLE RIVER BAND LIVE IN STUDIO und tourt im Sommer in Australien. 30.6.1949 Andy Scott spielte 1967 mit seiner damaligen Band Silverstones als Vorgruppe für Jimi Hendrix, ist seit 1970 mit Sweet unterwegs, arbeitet(e) auch als Produzent, über stand eine Krebserkrankung und ist gerade wieder auf Deutschland-Tournee, nach dem er bei „Rock Meets Classic" dabei war. Am 28.6. feiert er laut seiner Homepage „irgendwo in Wales bei einem informellen Gig" seinen „Birthday Bash". 1.7.1949 John Farnham ist in seiner Heimat Australien ein Superstar, sang 1981 bis 1984 bei der Little River Band und feierte internationale Erfolge mit seiner Interpretation der Chris-Thompson Nummer "You're The Voice" ("That's Freedom" war 1990 ein Achtungserfolg in Deutschland) und ist immer noch live zu erleben, musste zuletzt aber Shows aus gesundheitlichen Gründen absagen. 2.7.1934 Tom Springfield war anfangs auch als Dion O'Brien in der UK-Pop und Folkszene aktiv, sang mit Schwester Dusty bei The Springfields (1960–1963), konzentrierte sich dann aufs Produzieren und Songschreiben (The Seekers, Jose Feliciano, The Casuals), veröffentlichte zwei Solo-Alben und hat sich schon lange in den Ruhestand begeben. 2.7.1944 Alfie Khan (bürgerlich: Joachim Heider) schrieb Hits für Marianne Rosenberg, Rex Gildo, Manuela, Christian Anders, Peter Maffay, Mary Roos und produzierte sie zum Teil auch; brachte Pop- und Rockelemente in den Schlager ein, bildete ein Autoren/ Produzententeam mit Michael Holm und veröffentlichte zudem selbst. 2.7.1949 Roy Bittan ist seit 1974 in Bruce Springsteens E Street Band für die Tastenarbeit zuständig, hat aber auch Bob Seger, Peter Gabriel, Chicago, die Dire Straits, Jackson Browne, David Bowie, Meat Loaf und viele andere unterstützt. 3.7.1949 John Verity spielte Gitarre bei Argent, danach bei Phoenix und Charlie. War auch als Produzent zugange
(Charlie, Saxon, Brian Connolly). Er ist heute mit eigener Band unterwegs und hat zuletzt mit BLUE TO MY SOUL sein 20. Album veröffentlicht. 4.7.1944 Harvey Goldstein (auch unter dem Nachnamen Brooks bekannt) sorgte für den Basssound auf Bob Dylans HIGHWAY 61 REVISITED (1965) und war live mit ihm zu erleben; er arbeitete für Richie Havens, Eric Andersen, David Blue, ehe er sich Electric Flag anschloss, produzierte die Doors, Quicksilver Messenger und andere, war bei der legendären Doppel-LP BITCHES BREW von Miles Davis dabei und arbeitete mit zahllosen weiteren Kollegen. Er zog 2009 nach Israel. 5.7.1944 Rainer Lord Gandy" Petry, ein " gelernter Filmtechniker, war bei Ragtime Skiffler, dann den (Skiffle) Lords für die Rhythmusgitarre und die zweite Stimme zuständig, ehe er die Band 1980 verließ. Er arbeitete danach als Betriebsleiter bei einem großen Autoverleiher und ist längst Ruheständler. 5.7.1944 Heino Petrik , ein gebürtiger Münsteraner, spielte in den Sixties als Gitarrist bei der Beatband Tremolins, dann bei den Birds (mit Udo Lindenberg und Steffi Stephan), Mustangs, Die Hexer (Tourneen mit den Moody Blues, Hollies, Yardbirds). Später komponier te und textete er für Ricky Andy Scott Shayne, Howard Carpendale, Marianne Rosenberg, Nana Mouskouri, Rex Gildo, Juliane Werding, Gunter Gabriel, Roland Kaiser und viele mehr. 6.7.1949 Mike Shrieve war als Drummer von Santana einer der jüngsten Akteure in Woodstock, trommelte in der Pat Travers Band, für Roger Hodgson, war an Klaus Schulzes Wahnfried-Projekt betei ligt, Mitglied von Hagar Schon Aaronson Shrieve, arbeitete für die Rolling Stones und Mick Jagger, schrieb Filmmusiken, war 2016 bei den Aufnahmen für SANTANA IV dabei und betreibt die JazzRo c k-In s t r u m e nt alg r u pp e Spellbinder. 8.7.1944 Jai " Jaimoe" Johannson spielte in Otis Reddings Tourband, ehe ihn Duane Allman als einen von zwei Drummern für die Allman Brothers Band verpflich tete, mit der er bis zu deren Auflösung aktiv war. Zwischendurch gehörte er Sea Level an. Nebenbei gastierte er bei vielen Kollegen, betreibt er seine eigene JazzRock-Combo Jasssz Band und ist mit The J.&F. Band (Jaimoe & Joe Fonda) live und im Studio tätig. 10.7.1939 Mavis Staples singt seit 1950 Gospel, R&B und Blues, oft im Familienkreis, sprich den Staple Singers. Das Mitglied der Rock’n’Roll Hall Of Fame (1999) wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, veröffentlichte auch solo viele Alben, zuletzt erst in diesem Jahr WE GET BY. 10.7.1944 John Dymond , besser bekannt als Beaky, mischte ab der Gründung GoodTimes 3/2019
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1961 als Gitarrist bei Dave Dee & The Bostons mit, aus denen Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich hervorgingen. Legte dort zwischen 1989 und 2013 eine Pause ein, ist heute mit neuer Besetzung als Quartett (ohne den verstorbenen Dave Dee) noch zu erleben. 10.7.1949 Greg Kihn war einer der Ersten, die Matthew King Kaufman für Beserkley Records unter Vertrag nahm. Kihn hatte seine fünf Minuten Ruhm mit "Jeopardy", veröffentlichte und tourte regelmäßig, war zu Gast im „Rockpalast" (Loreley Festival), arbeitete als Radiomoderator, schrieb Bücher (Horror Fiction), meldete sich 2017 mit REKIHNDLED zurück und tritt immer noch live auf. 10.7.1949 Dave Smalley fei erte 1971–1973 Erfolge mit der US-Power-Popband Raspber r ies ("O ver night Brian Auger Sensation"); der Gitarrist/Bassist for mierte seine eigenen Gruppen Dynamite und The Secret, war bei diversen Raspberries-Reunions dabei. 11.7.1939 Mike Sanden war als Sänger Gründungsmitglied der in den 60ern bundesweit aktiven Berliner Band The Gloomys (aus The Gloomy Moon Skiffle Group und Gloomy Moon Singers her vorgegangen), bei der zeitweise auch Frank Zander mitmischte. 15.7.1949 Trevor Horn machte sich in erster Linie einen Namen als innova tiver und wegweisender Produzent (Frankie Goes To Hollywood, Pet Shop Boys, ABC, Propaganda, Grace Jones, Paul McCartney, Tina Turner) und Labelbesitzer (ZTT), während seine musikalischen Aktivitäten weniger ins Rampenlicht rückten, obwohl er mit den Buggles den Welthit "Video Killed The Radio Star" schuf und 1980 sieben Monate Mitglied bei Yes war. Im Sommer tourt er durchs UK. 16.7.1949 Ray Majors hat als Gitarrist die Mitgliedschaft bei Mott, British Lions, Yardbirds, Box Of Frogs, Partners In Crime und H a c ke n s a c k stehen, Trevor Horn arbeitet(e) mit Ehefrau Sandy Dillon und veröffentlichte ab 2000 auch solo. 17.7.1939 Spencer Davis räumte mit der nach ihm benannten Group und dem blutjungen Sänger Steve Winwood ab 1964 ab ("Keep On Running", "Somebody Help Me", "I’m A Man") – mit der SDG (zeitweise mit dem deutschen Sänger/ Drummer Steff Porzel) war und ist er immer wieder unterwegs, soweit seine angegriffene Gesundheit es zulässt. Viel Lesenswertes über den auch solo aktiven Waliser findet sich in der Biografie, die sein Musikerkollege Julian Dawson gera de fertiggestellt hat und die demnächst erscheint. 17.7.1949 Terrence Geezer" Butler " gehörte zunächst als Rhythmusgitarrist, dann als Bassist Black Sabbath (und deren Vorläufern Rare Breed und Earth)
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an, für die er auch öfter textete. Er stieg 1984 aus und gründete die Geezer Butler Band, kehrte in der Folge aber öfter zu seiner Stammtruppe zurück, hat deren Ende 2017 immer noch nicht so recht verdaut; dazu war er Teil des Ablegers Heaven & Hell. Er hat drei Solowerke vorzuweisen und ist 2017 bei Deadland Ritual (Steve Stevens, Matt Sorum, Franky Perez) eingestiegen. 17.7.1949 Mike Vale spielte Bass und sang bei The Raconteurs, die 1966 als neue Shondells-Besetzung zu Tommy James wechselten; sie machten nach James’ Ausstieg 1970 als Hog Heaven weiter. Es kam zu gelegentlichen Reunions mit James, 2015 war Vale Mitbegründer der Cr ystal Blue Band. 18.7.1939 Brian Auger, der „Godfather Of Acid Jazz", begann mit seiner Hammond B3 als Jazzer, brachte 1965 (mit Rod Stewart) Steampacket an den Start, ließ Trinity folgen, dann den Oblivion Express. Der Fusion-Pionier war 1985 bei einer Neuauflage der Spencer Davis Group dabei und ist heute mit Sohn Karma (dr) und Tochter Savannah Grace (voc) unterwegs, desgleichen auch mit dem Oblivion Express, im Herbst auch wieder in Deutschland. 18.7.1939 Dion DiMucci wurde vom „Rolling Stone" 2008 auf Platz 63 der 100 besten Sänger aller Zeiten gewählt – vor allem wegen seiner Erfolge mit den Belmonts Ende der 50er Jahre ("A Teenager In Love", "The Wanderer", "Runaround Sue"). Er war auf der Tour dabei, bei der Buddy Holly und Ritchie Valens ums Leben kamen; das Mitglied der Rock’n’Roll Hall Of Fame sang Blues, Pop und Rock, auch wenn seine Karriere Höhen und Tiefen aufwies. In den letz ten Jahren brachte der ewige New Yorker mehrere hochwertige Alben heraus. 19.7.1944 George Frayne studierte Kunst und gründete 1967 Commander Cody & His Lost Planet Airmen, ver mengte alle möglichen Stile in eigen willigem Country Rock. War ab 1977 als Commander Cody solo unter wegs, konzentriert sich seit Jahren darauf, Oldtimer zu malen und sich als Bildhauer zu betätigen (mit zwei Online-Galerien auf seiner Homepage). Aber auch als Musiker steht er immer wieder auf der Bühne. 22.7.1944 Rick Davies gründete mit Roger Hodgson 1969 Supertramp, die er heute noch als singender Keyboarder anführt. In seiner ersten, 1962 gestarteten Band Ricks Blues trommelte Gilbert O'Sullivan, ehe Davies zu The Lonely Ones wechsel te. 2015 gab sein Management bekannt, dass er an Knochenmarkkrebs leidet. Vor kurzem machte eine Fake-News bezüg lich seines Todes die Runde. 24.7.1949 Graham Lear stammt aus dem UK, trommelte aber in den USA bei Santana, REO Speedwagon, Gino Vannelli, Saga, Paul Anka und spielt heute vor allem Jazz.
GEDENKTAGE 24.5.2009 Jay Bennett (*15.11.1963) sang und spielte Gitarre, Banjo und Keyboards bei Wilco und Titanic Love Affair, produzierte Blues Traveler, begleitete Billy Joe Shaver, Jellyfish, Sheryl Crow und Alison Moorer, ehe er eine Drogenüberdosis nicht überlebte. 28.5.2004 Derek Frigo (*26.7.1968) war Gitarrist bei den US-Rockern Enuff Znuff, bis er sich zu viele illegale Substanzen auf einmal zuführte. 29.5.1989 John Cipollina (*24.8.1943) startete als klassischer Gitarrist, ehe er umsattelte, 1965 in San Francisco Quicksilver Messenger Service und später Copperhead gründete. Er war auch auf deutschen Bühnen zu erleben, überlebte ein Emphysem nicht. 31.5.2004 Robert Quine (*30.12.1942) veredelte mit seiner Gitarre die Songs von Richard Hell's Voidoids, tourte und/oder nahm mit Matthew Sweet, Tom Waits, Brian Eno, Marianne Faithfull, Lydia Lunch, Material und Lou Reed auf. Eine Überdosis Heroin kostete ihn das Leben. 31.5.2014 Coleman Lewis Ray Charles (*3.4.1973) gehörte als Gitarrist Smoke an, arbeitete danach auch mit Cat Power. Eine Überdosis Heroin beendete sein Erdendasein. 1.6.2014 Victor Agnello (*31.3.1964) war „der Doc Of Rock”, ein Lungenfacharzt in Kalifornien – und er trommelte für die in den 80er Jahren erfolgreiche Metalband Laaz Rockit. Leukämie kostete ihn das Leben. 3.6.2009 Koko Taylor (*28.9.1928 als Cora Walton) galt als die „Queen Of The Blues”. Neben ihrer erfolgreichen, bis zuletzt anhaltenden Solokarriere arbeitete sie mit Willie Dixon, B.B. King, Keb' Mo', Johnnie Johnson, Kenny Wayne Shepherd und vielen anderen. Die Grammy-gekrönte Sängerin starb nach einer Magen-Darm-Operation. 4.6.1994 Derek Leckenby (*14.5.1943) spielte Gitarre bei Herman's Hermits und arbeitete als Sessionmusiker, bis er einem Krebsleiden erlag. 5.6.2009 Ola Hudson (*12.10.1946) war nicht nur Mutter von Gitarrist Slash, sondern entwarf auch Kostüme und Klamotten für John Lennon, Ringo Starr, die Pointer Sisters, David Bowie und Diana Ross. In ihrem Totenschein stand Lungenkrebs. 6.6.2009 Mal Sandock (*4.7.1934) war einer der populärsten (WDR-)Radiomoderatoren. Er war als Soldat in den 50er Jahren nach Deutschland gekommen, arbeitete als DJ (er galt als Erfinder dieser Profession), stellte früh LP-Kompilationen zusammen, nahm selbst Schlager auf und produzierte. Er starb nach kurzer schwerer Krankheit in einem Kölner Krankenhaus. 7.6.2009 Kenny Rankin (*10.2.1940) hatte selbst einige Hits und fünf Alben vorzu-
weisen, spielte 1965 Gitarre auf Bob Dylans BRINGING IT ALL BACK HOME und belieferte Peggy Lee, Stephen Bishop, Carmen McRae, Helen Reddy und Mel Torme mit Songs. Lungenkrebs kostete ihn das Leben. 7.6.2009 Hugh Hopper (*29.4.1945) gehörte als Bassist The Wilde Flowers und Soft Machine an, arbeitete mit Syd Barrett, Carly Bley und anderen, bis ihn Leukämie ins Jenseits beförderte. 7.6.2014 Alan Douglas (*20.7.1931) produzierte posthum einige Aufnahmen von Jimi Hendrix, mit dem er zu dessen Lebzeiten zusammengearbeitet hatte, und sorgte für Kontroversen, weil er teilweise Drums und Bass ersetzte und Gitarrenoverdubs einfügte. Daneben produzierte er John McLaughlin, Eric Dolphy, Echo & The Bunnymen, Allen Ginsberg, Timothy Leary und arbeitete mit Bill Laswell und Eric Clapton. Er erlag in Paris Verletzungen, die er sich bei einem Sturz zugezogen hatte. 10.6.2004 Ray Charles (*23.9.1930) wurde vom „Rolling Stone" auf Platz 10 der „100 Greatest Artists Of All Times" und auf Rang 2 der „100 Greatest Singers Of All Times" gesetzt. Er starb im Kreise seiner Angehörigen an Leberkrebs. 10.6.2004 Graeme Kelling (*4.4.1957) spielte Gitarre bei der schottischen Band Deacon Blue, bis ihn Bauchspeicheldrüsenkrebs dahinraffte. 10.6.2009 Barry Beckett (*4.2.1943) war einer der profiliertesten Studiomusiker und Produzenten in den berühmten Muscle Shoals Studios in Alabama. Den Keyboarder holten sich Größen wie Bob Dylan, Joe Cocker, Joan Baez, Dire Straits, Etta James, Bob Seger, Hank Williams Jr., Alabama und Delbert McClinton. Er hatte nach einem Schlaganfall im Februar kurz vor seinem Tod auch noch die Diagnose Prostatakrebs erhalten. 12.6.2009 Andy Hughes war Mitglied von The Orb, dazu produzierte/mixte der Brite, der auch als DJ aktiv war, für Tangerine Dream, die Cranberries und Kovak. Er wurde nur 43 Jahre alt. 14.6.2009 Bob Bogle (*16.1.1934) war zunächst als Leadgitarrist, dann als Bassist 1958 Gründungsmitglied der US-Instrumentalband The Ventures, mit denen er 2008 in die Rock'n'Roll Hall Of Fame aufgenommen wurde. Er erlag einem Lymphom. 15.6.2014 Casey Kasem (*27.4.1932) arbeitete als Schauspieler, wurde aber berühmt als die Stimme der AFN-Radiosendung „American Top 40”, die er ab 4. Juli 1970 insgesamt 34 Jahre lang moderierte. Ein Demenzleiden führte zu seinem Ableben. 19.6.2014 Gerry Goffin (*11.2.1939) schrieb schon früh Songtexte, war längere Zeit auch im Team mit seiner zeitweiligen Seite
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Von Philipp Roser Ehefrau Carole King im Brill Building tätig. Goffin veröffentlichte diverse Solo-Alben und war zuletzt maßgeblich am Erfolg der Broadway-Produktion „Beautiful: The Carole King Musical" beteiligt. Mit King war er 1987 in die Songwriters Hall Of Fame und 1990 in die Rock'n' Roll Hall Of Fame aufgenommen worden. 22.6.2014 Mabon Teenie" Hodges " (*16.11.1945) schrieb für Al Green die Hits "L-O-V-E (Love)” und "Here I Am (Come And Take Me)”, begleitete ihn auf der Gitarre, ebenso Ann Peebles, Syl Johnson und andere Künstler von Hi Records in Memphis. 2005 produzierte er Cat Power. Komplikationen nach einer Emphysem-OP kosteten ihn das Leben. 24.6.2009 Tim Krekel (*10.10.1950) war vor allem im Rockgenre als Sänger, Gitarrist und Komponist tätig, lieferte Crystal Gayle den Hit "Turning Away" und war Co-Autor des Patty-Loveless-Erfolgs "You Can Feel Bad". Weitere Songabnehmer waren Rick Nelson, Canned Heat, Dr. Feelgood, Delbert McClinton, B.J. Thomas und Jason & The Scorchers, ehe ihn Krebs das Leben kostete. 25.6.2009 Sky Saxon (*20.8.1937 als Richard Marsh) machte als singender Bassist Mitte der 60er Jahre The Seeds zu einer der populärsten US-GaragenRockbands, führte danach zahlreiche weitere Gruppen an und trat wenige Tage vor seinem Tod noch mit Shapes Have Fangs live auf. 27.6.2009 Fayette Pinkney (*10.1.1948) kam als Soul- und Disco-Sängerin mit den Three Degrees zu Erfolg. Sie starb nach einem Atemversagen. 27.6.2014 Bobby Womack (*4.3.1944) lebte das Motto „Sex & Drugs & Rock'n'Roll" voll aus, hatte Ärger mit der Soulgemeinde, als er kurz nach Sam Cookes Tod 1964 dessen Witwe heiratete. Er kämpfte mit Depressionen. Nach seinem Tod (Darmkrebs, Alzheimer) blieben die 17 Songs, die er für Wilson Pickett schrieb, seine Gitarrenbegleitung für Elvis Presley, Aretha Franklin und Dusty Springfield sowie Bobby Womack der "Harlem Shuffle", sein Duett mit Mick Jagger (1964 hatte sein Song "It's All Over Now" den Stones die erste #1 beschert). 2012 hatte er mit THE BRAVEST MAN IN THE UNIVERSE noch ein beachtliches Comeback gefeiert. 1.7.2009 Dan Honaker (*23.10.1942) mischte als singender Gitarrist/Bassist bei The Bob Seger System mit. 2.7.2009 Tom Keylock (*9.8.1926) hörte auf den Spitznamen „Mr. Get-It-Together” – den verdiente er sich als Tourmanager, Chauffeur, Leibwächter, Koch und Mädchen für alles für die Rolling Stones – bei "Sympathy For The Devil" war er auch als Chorsänger zu hören. Für seine 1966er UK-Tour liehen ihn die Stones an Bob Dylan aus. n
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1.7.2014 Nick Charles spielte Bass für Howlin' Wolf, der ihm sein erstes Instrument samt Verstärker schenkte, Muddy Waters, Magic Sam, Buddy Guy, Tina Turner und Billy Branch, ehe er nach langem Kampf einem Krebsleiden erlag. 4.7.2009 Dee Dee Bellson (*20.4.1960), Jazz- und Bluessängerin, arbeitete meist mit ihrem Vater Louie Bellson, war aber auch mit den Rolling Stones, Sheryl Crow, Weather Report, Warrant und Sheena Easton zu hören, ehe sie infolge eines Herzinfarkts für immer verstummte. 5.7.2009 Jack Ellory (*18.6.1920) war mit seiner Flöte in Songs der Beatles (”The Fool On The Hill”) sowie von Bing Crosby, Frank Sinatra, Grace Slick und Judy Garland vertreten. Er lieferte auch Beiträge zu Soundtracks. 6.7.2004 Syreeta Wright (*3.8.1946) sang und schrieb auf eigene Rechnung, aber auch für Billy Preston, Michael Bolton, Quincy Jones und Stevie Wonder, mit dem sie auch zeitweise verheiratet war. Sie litt an Knochenkrebs. 11.7.2014 Tommy Ramone (*29.1.1952 als Erdelyi Tamas in Budapest) arbeitete nach der Emigration seiner Familie (1957) als Toningenieur für Jimi Hendrix, ehe er als Drummer 1974 bei der Gründung der Ramones dabei war. Nach seinem Ausstieg 1978 verlegte er sich auf Bluegrass (mit Uncle Monk) und produzierte andere Acts, ehe er sich in den Musiker-Olymp verabschiedete (Krebs). 18.7.2004 Phil Healy (*25.1.1963) hatte mit The Knobs den Song "If I Die In A Car Crash” veröffentlicht. Er kam bei einem Autounfall in Milford, Delaware, ums Leben. 21.7.2009 John Marmaduke" Dawson " (*16.6.1945) sang und spielte Gitarre; er gründete The New Riders Of The Purple Sage und arbeitete auch mit Grateful Dead und Jerry Garcia. Er litt an Magenkrebs. 22.7.2004 Sacha Distel (*29.1.1933) war nicht nur ein vielbeachteter, rauchig singender Chansonnier, sondern auch ein hervorragender Komponist und Gitarrist. Der Franzose sang gelegentlich auf Deutsch, arbeitete zudem als TV-Moderator und Schauspieler; er starb an Krebs. 23.7.2009 Danny McBride (*20.11.1945) wirkte als Gitarrist von 1975 bis 1980 bei Sha Na Na mit, veröffentlichte eine SoloLP, arbeitete danach als Musikjournalist, Schauspieler und Synchronsprecher. 25.7.1984 Willie Mae Big Mama" Thornton " (*11.12.1926), aus Alabama stammende Blues- und R&B-Sängerin, nahm als erste "Hound Dog” (Leiber/Stoller) auf, war 1965 mit dem American Folk & Blues Festival in Europa unterwegs, nahm mit der Muddy Waters Band auf und tourte bis zu ihrem Tod (alkoholbedingtes Herzversagen).
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Central Park I
Leise ist das neue Laut
rrungen und Wirkungen bei Central Park, seit die bayerische Prog-RockInstitution vor über 35 Jahren ins Leben gerufen wurde. So stand das Quintett Mitte der 80er Jahre kurz vor Unterzeichnung eines Vertrags mit dem Majorlabel Chrysalis. Sollte letztlich nichts daraus werden. Am Ende jenes Jahrzehnts seilte sich „aus persönlichen Gründen" das stimmliche Aushängeschild, Sänger Heiko Möckel, von der Band ab, um zwischen 2012 und 2015 zur Gruppe zurückzukehren. Überhaupt drehte sich das Personalkarussell häufig, ebenso änderten sich die musikalischen Koordinaten immer wieder. „Aber unser Sound basiert seit jeher auf den Wurzeln des Prog, also Gruppen wie ELP oder Yes", beteuert Schlagzeuger Artur Silber, der selbst vor sechs Jahren Central Park den Rücken kehrte. „Wobei ich dieser Band weiterhin freundschaftlich verbunden bleibe, ich bin nicht umsonst ihr PR-Berater", lacht er. Geblieben sind Gitarrist Hans Ochs, Bassist York Von Wittern und Gitarrist Jochen Scheffter. Neu an Bord kamen vor kurzem Drummer Arnold Zöhrer und bereits 2015 die klassisch ausgebildete Vokalistin Bärbel Kober. „Wir sind extrem glücklich mit Bärbel", schwärmt Jochen Scheffter. „Dieses Ausnahmetalent ist in der Klassik wie im Soul zu Hause, das dehnt unser musikalisches Spektrum enorm." Tatsächlich erinnert Kobers Stimme frappierend an das Kristallklare von Curved Airs Sonja Kristina und das Schneidende von Amon Düüls Renate Knaup. Dadurch ist nachvollziehbar, dass sich die Soundkoordinaten einmal mehr verschoben haben. „Central Park ist eine experimentelle Spielwiese, die uns viel Freude bereitet", erklärt Scheffter. „Klar kann man noch etwa King-CrimsonWurzeln bei uns raushören. Aber auch Anne Clark. Oder Metallica. Gelegentlich sogar Rammstein." Aktuell drehen sich bei den in München Ansässigen die Uhren einmal mehr anders. Jetzt stehen die leisen Töne im Vordergrund. „Schuld" daran ist der Grazer Lyriker Ferdinand Pregartner. „Er hat bei uns im Studio einige Hörbücher aufgenommen", erzählt Scheffter. „So kamen wir ins Gespräch, wir gingen auf das eine oder andere Getränk in die Kneipe. Schließlich gestand uns Ferdinand, dass er viele Central-Park-Texte interessant finde. Wir überließen sie ihm zum Überarbeiten. Aus dieser Gemengelage wurde die EP „Keep It Simple", auf der sich fünf unserer alten Stücke in lyrisch überarbeiteter, vor allem aber neuer akustischer Version finden." Central Park wollen auch in Zukunft weg von den lauten Tönen der Vergangenheit und „hin zu Poetischem", erklärt Jochen Scheffter. „Leise ist das neue Laut bei uns." Michael Fuchs-Gamböck GoodTimes 3/2019
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REZENSIONEN – HIGHLIGHTS
CD
© CMS Source
Ach wie gut, dass Bruce Springsteen längere Zeit mit seiner Broadway-Show beschäftigt war und deshalb seiner E Street Band freigegeben hat. Seine beiden Co-Gitarristen haben dies genutzt, um neue Solowerke unters Volk zu bringen: Nils Lofgren hat BLUE WITH LOU am Start, bei Little Steven Van Zandt scheint sich über die Jahre – eine Dekade ohne Neues aus dem Studio – so viel angestaut zu haben, dass er es nicht bei einem Album belassen konnte: Nach SOUL FIRE (2017) und SOUL FIRE LIVE (2018) legt er mit SUMMER OF SORCERY schon wieder nach und beschreitet dabei den mit den beiden Vorgängerscheiben eingeschlagenen Klangweg weiter: Er vermengt mit Unterstützung seiner 14-köpfigen Disciples Of Soul auf geradezu unnachahmliche Art Rock und Soul. Also die beiden Stilrichtungen, mit denen er einst in New Jersey aufgewachsen ist. Van Zandt ist zwar Gitarrist, aber er überlässt schon auch mal den Bläsern die Führungsrolle, wenn das Stück seinem Empfinden nach
BOX
An Steve Miller scheiden sich bis heute die Fan-Geister: Die einen stehen auf seine frühen, Blues-getränkten Veröffentlichungen. Die anderen ziehen die Alben vor, die all die Hits hervorbrachten, die heute noch im Radio zu hören und den Miller-Liebhabern der ersten Schaffensphase zu eingängig, glatt oder mainstreamig sind. Letztere dürften hochzufrieden gewesen sein, als Miller 2018 die Vinylbox COMPLETE ALBUMS VOLUME 1 auf den Markt brachte, die den Zeitraum von 1968 bis 1976 auf neun LPs präsentierte. VOLUME 2 deckt nun die Veröffentlichungen aus den Jahren 1977 bis 2011 ab. Also eben die „kommerzielle Phase”, wie Miller-Puristen naserümpfend meinen. Wobei FLY LIKE AN EAGLE von 1976, mit dem diese Ära begann, bereits im ers ten Boxset enthalten war. Los geht es diesmal mit dem Multi-Platin-Album BOOK OF DREAMS aus dem Folgejahr mit den Chart erfolgen “Jet Airliner”, “Jungle Love” und “Swingtown”. Also Songs, die sich in den Gehörgängen einnisteten. Wie auch das über 18-minütige “Macho City” vom Nachfolger CIRCLE OF LOVE (1981) – scheinbar simpel gestrickt und doch mit allerlei Finessen bestückt. ABRACADABRA verkaufte sich dank des Titelstücks 1982 wieder besser, schaffte es in Deutschland bis auf Platz 1
LITTLE STEVEN & THE DISCIPLES OF SOUL SUMMER OF SORCERY dieses verlangt. Er wartet bei stampfenden Rhythmen mit reichlich Tempowechseln auf – und der 68-Jährige versteht es zudem mit ausgeprägtem Sinn für musikalische Dramaturgie, einen Song so zu stricken, dass er sich ganz allmählich durch hinzukommende Instrumente und Stimmen entfaltet, dabei wechselnde Spannungsbögen aufbaut. Ein eindrucksvolles Beispiel hierfür ist die achtminütige Titelnummer, die mit einer Akustikgitarre und zurückhaltender Perkussion beginnt und sich langsam bis zum Höhepunkt steigert, der hier durch ein Saxofonsolo erreicht wird – und dabei immer wieder durch den geradezu beschwörenden Gesang intensiviert wird. Wobei sich der New Yorker Gelegenheitsschauspieler („The Sopranos”) und Radiomacher nicht scheut, auch mal auf den Spuren von Phil Spector regelrechte Soundwände oder -wälle aufzubauen. Soul Rock ist die grobe Richtung, in die sich Little Steven auf SUMMER OF SORCERY bewegt. Doch dabei baut er immer wieder
auch stilistische Schlenker ein. So vermengt er bei “Party Mambo!” Vintage-Sounds mit karibischen Beats und lässt Latin-Anleihen einfließen. Er scheut vor Chicago-Blues nicht zurück (“I Visit The Blues”). “Love Again”, das eine Prise GirlPop aufweist, hätte in den 70er Jahren auch problemlos auf eine Platte seines Kumpels Southside Johnny gepasst. Und er will die Nummer zudem als Sam-Cooke-Tribut verstanden wissen, Ähnliches wäre “Soul Power Twist” zu attestieren, das auch eine Verbeugung vor Otis Redding andeutet. Doch auch seine Zeit bei Springsteen und der E Street Band hat ihre Spuren hinterlassen. Man führe sich beispielsweise nur “A World Of Our Own” zu Gemüte. Was ebenfalls beeindruckt: Der Bandleader räumt immer wieder – mehr als früher – Räume frei, in denen sich seine Mitmusiker entfalten und präsentieren können. Gemeinsam feiern sie den Sommer, vielleicht den Sommer der Liebe? Retro-Aspekte (im positiven Sinne) finden sich auf SUMMER OF SORCERY jedenfalls reichlich. Und
VINYL
STEVE MILLER BAND COMPLETE ALBUMS VOLUME 2
der Charts. ITALIAN X-RAYS (1984), LIVING IN THE 20TH CENTURY (1986), BORN 2 BLUE (1988) und WIDE RIVER (1993) verkauften sich dann weniger – viele Fans wollten dem singenden Gitarristen auf experimentierfreudigeren Wegen nicht mehr so folgen wie zuvor. Was Miller wiederum derart frustrierte, dass er 17 Jahre lang dem Studio fernblieb. Bei seinen Konzerten damals seien die Leute an die Bierbar gegangen, wenn er ein neues Lied anstimmte, und erst beim nächsten Hit wieder zur Bühne gekommen, hat ein spürbar frustrierter Steve Miller vor Jahren im GoodTimes-Interview geklagt. Er zog seine Konsequenzen und nahm nichts mehr auf. Vielmehr kehrte er zunächst für sich zu seinen Blueswurzeln zurück und dokumentierte dies dann 2010 mit BINGO!. Darauf interpretierte er wie beim parallel aufgenommenen, aber erst ein Jahr später veröffentlichten Nachfolger LET YOUR HAIR DOWN Vorlagen von B.B. King, Otis Rush, Lowell Fulson, Jimmy Reed, Jimmie Vaughan oder Chester Burnett auf seine Weise. COMPLETE ALBUMS VOLUME 2 (in HD Digital Audio, 96kHz/24-Bit remastert) bietet diese neun Werke jeweils auf 180gEinzelvinyls, die in limitierten Einzeleditionen auch farbig ausfallen. (Universal, 9 LPs) pro Seite
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BBC RECORDINGS gab es vom ersten Lineup des London-isierten südafrikanischen Pianomannes. Nun diese Klasse-Kompilierung auf einem Dutzend Vinylscheiben – je drei von den R&B-PopManfreds/PAUL JONES ERA, der Runderneuerung als MIKE D’ABO ERA mit Klaus Voormann, der Jazzcombo CHAPTER THREE – LIVE SESSIONS & STUDIO RARITIES und der Rock-Ära mit der Earth Band 1970–1973. Die Radio-Aufnahmen sind gespickt mit Interviews, anfangs vom Beatles-bekannten, launigen Brian Matthews, später vom Prog-Papst John Peel. Man erfährt, dass Mann Fremdtitel bis zur vermuteten Hitversion sorgfältig bearbeitete. Frühe Jahre: Die Band verblüfft mit 1:1-Realisierung von Hits & Blues wie “Pretty Flamingo” und “Watermelon Man” oder Jazzigem wie “Spirit Feel”, mit Bläsern erweitert. LP I.3 bringt Titel, die nicht auf den BBC SESSIONS von 1998 waren, wie das Cover von “Groovin’”. Mit Jones-Nachfolger d’Abo ging es statt um Konzerte um Singles, Radio und TV, doch mit “Wang Dang Doodle” oder “Fever” blieben Blues & Jazz neben “Ha! Ha! Said The Clown” oder der # 1 “Mighty Quinn” relevant. Tom McGuinness beweist Songwriterqualität etwa in “Cubist Town”. n
Music from the 60s to the 80s
magische Momente gibt es dem Albumtitel (sorcery = Zauberei) entsprechend reichlich. Leidenschaft ebenfalls – und die hat Little Steven offenbar fürs Croonen entdeckt. Auch wenn sein diesbezüglicher Versuch bei “Suddenly You”, hm, ja, noch verbesserungswürdig ist. Auf politische Ansprachen und Predigten verzichtet der Überzeugungstäter weitestgehend, aber wenn er sich in “Education” über die Bedeutung von Erziehung und Bildung auslässt, kann man ihm nicht widersprechen. Und wie sehr ihm das Thema am Herzen liegt, mag die Tatsache belegen, dass er bei manchen Shows Lehrkräften freien Eintritt gewährt. Vorbildlich! Wobei Lehrer nicht gleich Lehrer ist, aber das ist ein anderes Thema. „Somebody open up the door / I’m back to rock some more”, singt Van Zandt im Eröffnungsstück “Communion” – und nach mehrfachem Anhören der neuen Platte kann man nur raten, Türen und Tore möglichst weit aufzureißen, um Little Steven & The Disciples Of Soul hereinzulassen! (Universal, 12/59:50) pro
MANFRED MANN
RADIO DAYS: LIVE AT THE BBC VOL. 1–4 1969, nach dem Hit “My Name Is Jack”: Hinwendung zum Jazz in Chapter Three, mit Lyn Dobson (fl, sax). Mann & Drummer/Pianist Mike Hugg entschieden, „statt zu Tournee-Dienstleistern zu Londoner Gentlemen zu werden”. Das führte zum Soundtrack von UP THE JUNCTION – noch mit d’Abo und Chapter 2 realisiert – und fruchtete nun in gewagten LPs sowie WerbeJingles und weiterer Filmmusik: amüsant ihr Kaffeespot “Maxwell House Shake”, erotisch “Venus In Furs”, gruselig “Bathtub Suicide” – Selbstmord im Bad! Ab 1971 zeigte die Earth Band mit Mick Rogers (voc, g) eindrucksvoll, dass sie Eigenes und clever gewählte Adaptionen nicht in Stein meißelte, sondern als Blaupause für immer neue Versionen nahm – allein die hier präsentierten Variationen des Dylan-Dramas “Father Of Day, Father Of Night” verblüffen, lassen immer wieder neue Facetten hervortreten. Auch “Solar Fire”, “Dealer” und drei Bearbeitungen des “Mighty Quinn”Dylan-Klassikers können überzeugen. Detaillierte Erläuterungen von Greg Russo sind inhaltlich wie optisch exzellent. (BBC East Central One, vier 3er LP-Packs – oder 2er CDs mit 45/45/45/21 Tracks) utw
TOP 5 –
Sweet – Sweet Fanny Adams Udo Lindenberg & Das Panikorchester – Ball Pompös Slade – Old New Borrowed And Blue Neil Young – On The Beach Insterburg & Co. – Hohe Schule der Musik
1. 2. 3. 4. 5.
Fabian Leibfried
1. 2. 3. 4. 5.
Jörg Palitzsch
Queen – Sheer Heart Attack Queen – II Ohio Players – Skin Tight Puhdys – Die Puhdys UFO – Phenomenon
1. 2. 3. 4. 5.
Jens-Uwe Berndt
1. 2. 3. 4. 5.
Bachman-Turner Overdrive – Not Fragile Rory Gallagher – Irish Tour '74 Slade – Old New Borrowed And Blue Bad Company – Bad Company Gordon Lightfoot – Sundown
Philipp Roser
Wizzard – Introducing Eddy And The Falcons Sparks – Kimono My House 10cc – Sheet Music Queen – Sheer Heart Attack Rolling Stones – It's Only Rock'n'Roll
1. Cockney Rebel – The Psychomodo 2. Leonard Cohen – New Skin For The Old Ceremony 3. Tangerine Dream – Phaedra 4. David Bowie – Diamond Dogs 5. Bob Marley & The Wailers – Natty Dread
Horst Berner
Frank Schuster
1. Genesis – The Lamb Lies Down On Broadway 2. Yes – Relayer 3. Deep Purple – Burn 4. Frank Zappa – Roxy And Elsewhere 5. Queen – Sheer Heart Attack
1. Kraftwerk – Autobahn 2. Supertramp – Crime Of The Century 3. Gram Parsons – Grievous Angel 4. Gene Clark – No Other 5. Queen – Sheer Heart Attack
Lothar Brandt
Ulrich Schwartz
1. Rolling Stones – It's Only Rock'n'Roll 2. Bob Seger – Seven 3. Udo Jürgens – Meine Lieder 4. Bachman-Turner Overdrive – Not Fragile 5. Beach Boys – Endless Summer
1. Mike Oldfield – Hergest Ridge 2. Joe Cocker – I Can Stand A Little Rain 3. Genesis – The Lamb Lies Down On Broadway 4. Steely Dan – Pretzel Logic 5. Kraftwerk – Autobahn
Christian Simon
Michael Fuchs-Gamböck
1. 2. 3. 4. 5.
1. King Crimson – Red 2. Eric Clapton – 461 Ocean Boulevard 3. Little Feat – Feats Don't Fail Me Now 4. Gram Parsons – Grievous Angel 5. Gene Clark – No Other
Eric Clapton – 461 Ocean Boulevard Santana – Lotus Camel – Mirage Humble Pie – Thunderbox Man – Slow Motion
Alan Tepper
Hans-Jürgen Günther
1. Hollies – Hollies 2. Georgie Fame – Georgie Fame 3. 10cc – Sheet Music 4. Andy Fairweather Low – Spider Jiving 5. Chapman-Whitney – Streetwalkers
1. Deep Purple – Burn 2. Genesis – The Lamb Lies Down On Broadway 3. Gentle Giant – The Power And The Glory 4. King Crimson – Red 5. Yes – Relayer
Uli Twelker
Ralf Günther
1. Roy Harper – Valentine 2. Todd Rundgren – Todd 3. Miles Davis – Big Fun 4. Robert Wyatt – Rock Bottom 5. Gryphon – Midnight Mushrumps
1. Kraftwerk – Autobahn 2. Gil Scott-Heron – Winter In America 3. Eric Clapton – 461 Ocean Boulevard 4. Roxy Music – Country Life 5. Steely Dan – Pretzel Logic
Thomas Wachter
Christof Hammer
Roger Earl
1. Robert Wyatt – Rock Bottom 2. Velvet Underground – 1969 Live 3. Supertramp – Crime Of The Century 4. Henry Cow – Unrest 5. David Bowie – Diamond Dogs
(Foghat, Savoy Brown)
Alexander Neumann
1. 2. 3. 4. 5.
Genesis – The Lamb Lies Down On Broadway Rory Gallagher – Irish Tour '74 Yes – Relayer Supertramp – Crime Of The Century Camel – Mirage
1. Humble Pie – Thunder Box 2. Boz Scaggs – Slow Dance 3. Bad Company – Bad Company 4. Little Feat – Feats Don't Fail Me Now 5. Joe Walsh – So What
Rolling Stones – It's Only Rock'n'Roll Eric Clapton – 461 Ocean Boulevard Average White Band – AWB Deep Purple – Burn Elvis Presley – Good Times
Helmut Ölschlegel GoodTimes 3/2019
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© Jeff Smith of Reflections NYC
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ALBEN 1974
MITARBEITER & STARS
POP EIVØR
LIVE IN TÓRSHAVN
Auf ihren Studio-Alben präsentiert Eivør Pálsdóttir sphärischen, verträumten Pop, live lässt sie in ihre Musik wesentlich mehr Folk aus ihrer Heimat, den Färöer Inseln, einfließen. An drei Abenden war sie in der Hauptstadt ihrer Heimat im Old Theatre zu Gast, wo sie die Aufnahmegeräte mitlaufen ließ und nun das Beste daraus auf LIVE IN TÓRSHAVN veröffentlicht. Vor allem wie es ihr dabei immer wieder gelingt, die uralten musikalischen Traditionen ihrer Heimat mit modernen elektronischen Klängen zu verbinden, wie sie konsequent Grenzen einreißt und neue Verbindungen schafft, ja, wie sie die Seele der Musik in den Vordergrund stellt, das ist in höchstem Maße beeindruckend. Darüber hinaus präsentiert sie als exklusives Cover eine wunderschöne Version von Leonard Cohens “Famous Blue Raincoat”. (Norse Music, 16/75:18) us
STEVIE NICKS
STAND BACK 1981–2017
Als erste Frau wurde Stevie Nicks zum zweiten Mal in die Rock’n’Roll Hall Of Fame aufgenommen, einmal im Jahr 1998 zusammen mit Fleetwood Mac, nun das andere Mal als Solokünstlerin. Passend dazu erschien jetzt mit STAND BACK ein voluminöser Rückblick: Mittels dreier prall gefüllter CDs geht es einmal quer durch ihre 40-jährige Solokarriere. Die erste Disc widmet sich ihren regulären Veröffentlichungen, vom überraschenden Debüt BELLA DONNA aus dem Jahr 1981, von dem sie alleine in den USA über fünf Millionen Stück verkaufte, über die Megahits “Stand Back” und “Talk To Me” bis zur ihrem letzten Album aus dem Jahr 2014. Die zweite CD liefert einen Einblick in die zahlreichen Kollaborationen mit anderen Künstlern, von Tom Petty (“Stop Draggin’ My Heart Around”) über Kenny Loggins (“Whenever I Call You Friend”) bis zu Lana Del Rey (“Beautiful People Beautiful Problems”). Auf der dritten CD kann man sich dann davon überzeugen, welch fabelhafte Livekünstlerin Stevie Nicks ist, hier gibt es Kostproben aus ihren Liveveröffentlichungen, bei denen sie mit Songs wie “Landslide” und “Rhiannon” auch immer wieder Fleetwood-Mac-Stücke im Programm hat. (Rhino, 17/74:28, 18/73:19, 15/74:19) us
DAN NAVARRO SHED MY SKIN
14 Alben und 20 Jahre lang tourten Lowen & Navarro durch Amerika, bis das Duo auf tragische Weise auseinanderbrach. Eric Lowen musste sich bereits vor zehn Jahren wegen einer Sklerose-Erkrankung zurückziehen, er verstarb 2012. Seit 2009 ist Dan Navarro solo unterwegs, mit SHED MY SKIN legt er jetzt sein Solodebüt vor. Die acht Eigenkompositionen werden durch vier Coverversionen ergänzt, darunter das eindringliche “Sweet
CD-Rezensionen Sixteen” von Billy Idol und “Wichita Lineman” des Komponisten Jimmy Webb, der diese Nummer mit all seinen Gefühlen am Klavier spielt. Navarro hat daraus einen wunderbaren Gitarrensong inklusive Drums und Mandoline arrangiert. Dies geht dem vielbeschäftigten Musiker leicht von der Hand, der unter anderem für Neil Young, Jon Anderson von Yes und ... Julio Iglesias gearbeitet hat. (Blue Rose, 12/59:43) jp
TONY CAREY LUCKY US
Mit dem knackigen Hard Rock, den er einst als RainbowKeyboarder spielte, hat das, was Tony Carey auf LUCKY US anstimmt, nichts mehr zu tun. Zehn Balladen in sehr reduzierter Form ertönen auf der CD mit Langspielplatten-Spieldauer. Mit ihnen betreibt Carey Vergangenheitsbewältigung, setzt sich mit Erinnerungen auseinander, macht sich Gedanken über die gewalttätige Welt von heute – bringt aber auch sein Glück zum Ausdruck. Hier und da ergänzt er den Klavier/Keyboardsound durch eine Andenflöte, Mundharmonika oder Trompete. Sensibel, unaufdringlich-eindringlich, gefühlvoll, oft melancholisch, und seine Stimme weist eine beachtliche Reife auf. Allerdings: Zwischendurch die eine oder andere flottere Nummer hätte den positiven Eindruck des Albums noch verstärkt und die Spannung oder Dynamik noch erhöht. (T-Toons, 10/38:43) pro
HOWARD JONES TRANSFORM
Die Ikone des Elektro-Pop ist zurück. Nach zehn Jahren legt der britische Sänger Howard Jones ein Album vor, das einen zurück in die 1980er Jahre beamt. Sofort werden Erinnerungen an “Things Can Only Get Better” und vor allem an “What Is Love?” wach. TRANSFORM knüpft da an, wo Jones irgendwann einmal Anfang der 1990er Jahre aufgehört hat. Die Arbeit mit Synthesizern steht immer noch im Mittelpunkt, ein Reifeprozess oder gar ein Übergang in die aktuelle Zeit ist trotz des CD-Titels nicht wirklich auszumachen. Jones pflegt seinen Trip zurück zu den Wurzeln kompromisslos, die ganz großen Würfe fehlen auf diesem Album allerdings. Und trotzdem: Wer mit der Musik von Howard Jones, aber auch Depeche Mode groß geworden ist, wird seine Freude haben. Die CD lässt sich zwei Mal auf klappen, alle Texte sind im Booklet zu lesen. (IMG, 10/44:34) jp
JANE COMERFORD FILMREIF!
Jane Comerford stammt aus Australien, lebt seit langem in Hamburg und räumte 2006 mit Texas Lightning und dem #1-Ohrwurm “No No Never” ab. 21 Jahre nach ihrem (englischsprachigen) Debüt SOMEBODY SENT ME AN ANGEL legt sie nun ihr zweites Album Seite
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FILMREIF! vor, mit deutsch gesungenen Liedern. Der Untertitel „Hollywood Pyjamas & andere Tragödien” deutet an, dass die 60-Jährige dabei Geschichten zwischen leichtherzig und nachdenklich, tragisch und komisch engelsgleich, manchmal fast kindlich anstimmt – eine Fantasiereise mit trefflichen Metaphern und unterhaltsamen Geschichten, einfallsreich aus dem Leben gegriffen. Musikalisch variiert sie zwischen Chanson, Pop und (weißem) Soul. Comerford hat Musicals gesungen, Stars als Vokalcoach begleitet, mit eigenen Programmen und exzellenten Musikern auf der Bühne gestanden. Die Essenz daraus ist hier zu hören. (Useful Music, 13/46:25) pro
GEIER STURZFLUG MEHR DAVON
Friedel Geratsch beschäftigt sich heute mit Cigarbox-Gitarren und seinem Trio Garage 3, doch so ganz kommt er nicht los von seiner 80er-Jahre-Combo Geier Sturzflug. Nachvollziehbar, denn “Bruttosozialprodukt”, “Besuchen Sie Europa (solange es noch steht)” oder “Pure Lust am Leben” waren schon zu NDW-Zeiten mehr als nur gut tanzbare Partynummern. In Erinnerung an die Bandgründung vor 40 Jahren hat Geratsch die Compilation MEHR DAVON zusammengestellt, unter anderem die drei Gassenhauer mit Tiefgang unplugged nochmals aufgenommen. Deutlich wird erneut, dass Schenkelklopfen zwar Teil von Geier Sturzflug war, dass die Band damals aber auch schon mehr an guten Songs zu bieten hatte. Lebensfreude paarte sich mit Melancholie. Dazu die nachdenklich-witzige Note – man führe sich nur mal “Einsamkeit” zu Gemüte. Ein erfreuliches Wiederhören, Danke, Herr Geratsch! (Timezone, 65:16) pro
THE PEARLFISHERS
LOVE & OTHER HOPELESS THINGS
Die schönsten Popmelodien? Dass dabei die Herren McCartney, Wilson und Bacharach genannt werden, ist klar, doch ab und zu fällt in diesem Zusammenhang auch der Name David Scott. Als Kopf und Songschreiber der schottischen Band The Pearlfishers hat sich Scott im Laufe der Jahre mit in diesen illustren Kreis hineingeschmuggelt, und das fast ohne großen Hype, denn die Alben seiner Band The Pearlfishers sind und bleiben Geheimtipps. Auch ihr neuestes Werk mit dem wunderbaren Titel LOVE & OTHER HOPELESS THINGS wird sich klaglos in diese Folge einreihen, auch hier liefert Scott mit traumhaft schönen Popsongs in mindestens ebenso schönen Arrangements einmal mehr den unwiderlegbaren Beweis für sein Ausnahmetalent, doch einmal mehr werden dies nur Eingeweihte zu schätzen wissen ... (Marina, 11/42:12) us n
Music from the 60s to the 80s
AUS DEM NETZ ... Es sind gar nicht so wenige internationale Künstler, die früher Platten hierzulande regulär über deutsche Labels herausbrachten und/oder in Deutschland unterwegs waren und sind, deren neue Tonträger aus unterschiedlichsten Gründen neben den digitalen Formaten bzw. Vertriebswegen nur als Import oder über die Websites der Musiker erhältlich sind. Auf sie soll an dieser Stelle aufmerksam gemacht werden. In seiner Heimat Finnland hat BluesRocker Ben Granfelt MY SOUL LIVE TO YOU (12/68:55, www.bengranfelt. com) bereits als physischen Tonträger herausgebracht. Bei uns soll das bei vier deutschen und einer tschechischen Show mitgeschnittene Album im August zu seiner Tour erscheinen. Wer’s nicht abwarten kann, muss bis dahin online zugreifen – und das lohnt sich. Was heraussticht, sind die Melodien, die das einstige Mitglied von Wishbone Ash und der Leningrad Cowboys auf seiner Gitarre hinzaubert. Der Name Granfelt steht für geschmackvollen Blues Rock und Songs mit Wiedererkennungswert. Empfehlenswert. Gleiches gilt für IN MY MIND (11/42:37, www.supersounds.fi) von Jasmine Wynants-Granfelt, das Debütalbum der in Belgien geborenen, in Singapur aufgewachsenen und in Helsinki lebenden Gattin von Ben Granfelt. Auf ihrem Debüt hört man Grunge-inspirierte, auch mal hard-rockige Songs aus eigener Feder, in die sich zwischendurch fernöstliche, Gypsy- wie iro-keltische Einflüsse (stark: ihr Akustikcover von Gary Moores “Wild Frontier”) geschmuggelt haben. Der Ehemann bereichert das Album, indem er alle Gitarrenparts (auch einiges an Akustischem) übernommen hat. Eigenständig, voller unterschiedlicher Stilelemente, vorgetragen mit einer beeindruckenden, flexiblen Stimme. Roger Earl, einst bei Savoy Brown Drummer, führt seit 1971 Foghat und hat trotz seiner 73 Jahre Zeit und Muse gefunden, mit Earl & The Agitators eine Zweitband an den Start zu bringen. Mit dabei sind Scott Holt (Ex-Buddy-Guy, g/voc) und seine Foghat-Mitstreiter Bryan Bassett (g) und Craig MacGregor (b) sowie diverse weitere Freunde. SHAKEN & STIRRED (18 Songs, www.earlandtheagitators.com) bietet „American Music”, wie es Earl nennt. Mitsing-Rocknummern, grandiose spontane wie herzerfrischend angestimmte Versionen von Vorlagen Kris Kristoffersons, Henry Mancinis, von Jack Nitzsche/ Russ Titelman, Jagger/Richards, Steve Cropper oder Willie Dixon. Der Spaß am gemeinsamen Musizieren ist jeden Moment zu spüren. pro
RETFA SRAEY NET
ROCK BRUCE HORNSBY ABSOLUTE ZERO
Bruce Hornsby stilistische Unbeweglichkeit vorwerfen, das kann man sicherlich nicht. Mit seinem Hit “The Way It Is” sorgte er Mitte der 80er Jahre bei Mainstream-Rockfreunden für Begeisterung, später hinterließ er seine Fußspuren im experimentalen Country, im Jazz und mit Arbeiten als Filmkomponist für Spike Lee. Klänge, die sich auch auf seinem neuen Album mit dem Titel ABSOLUTE ZERO finden. Hornsby selbst beschreibt die hier zu hörende Musik als „Steve Reich meets Prince”, wahrlich keine schlechte Charakterisierung! Auch dass Hornsby seine neuen Songs anderen Produzenten öffnete, dass Kollegen wie Justin Vernon (Bon Iver), Tony Berg (Andrew Bird, PIL) und Brad Cook (Sharon van Etten, Hiss Golden Messenger) in den Entstehungsprozess involviert waren, dass es musikalische Beiträge von so unterschiedlichen Musikern wie Blake Mills, Jack DeJohnette und den Staves aufzuspüren gibt sowie einen Songtext von Robert Hunter (Grateful Dead), macht dieses Album zu einer ewigwährenden Entdeckungsreise. (Thirty Tigers, 10/42:02) us
ALTIN GÜN GECE
Dicke Konkurrenz für Baba Zula, das Aushängeschild der psychedelischen Musikszene der Türkei. Dabei erwächst diese Konkurrenz nicht im eigenen Land, die Band Altin Gün (Goldener Tag) stammt aus den Niederlanden. Initialzündung war ein Besuch von Bassist und Bandleader Jasper Verhulst in Istanbul: Obwohl er zuvor schon Fan türkischer Musik war, konnte er sich danach nicht mehr davon lösen, wurde regelrecht besessen von der Idee, alte traditionelle Melodien in ein neues, psychedelisches Gewand zu kleiden. Mit dem Saz-Virtuosen Erdinç Ecevit sowie Merve Daşdemir – die mit Grace Slick verwandt sein muss – fand Verhulst die dafür notwendigen Stimmen, dazu niederländische Musiker an Gitarre, Keyboards, Schlagzeug und Perkussion. Ziemlich einzigartig, wie sie auf GECE die in der Türkei jedermann bekannten Melodien in modernen Psychedelic Rock verwandeln, wie sie alte, urwüchsige Folkweisen voller Leidenschaft und Experimentalfreude in die Neuzeit transferieren. (Glitterbeat, 10/37:19) us
BYRON
ETERNAL RETURN
Frischer Wind aus dem Osten. Auf Anhieb gefällt die rumänische Band Byron, die mit ETERNAL RETURN immerhin schon ihr sechstes Studio-Album vorlegt. Und das neue Werk hat es in sich, weil das Quintett um Sänger, Gitarrist und Flötist Dan Byron wie ein trockener Schwamm viele Musikstile aufsaugt. Progressivakus t isch-melodische Rockmusik wird mit allerlei Spielereien wie Telefongeklingel sowie Geklimper aus Spieluhren
RUOT YRASREVINNA ht05
CD-Rezensionen NILREB 9102.60.82
verziert. Und wenn es am schönsten ist, bringt es Byron auch fertig, wie etwa in “A Walking Piece Of Art”, den Song einfach abrupt zu beenden. So kann man nur ahnen, was noch alles gekommen wäre, würde man sich nicht schon wieder im nächsten wundervollen Song befinden. Die zwölf Tracks erzählen historische und mythologische Geschichten. Und wie sich Byron in “In Between” mit der Textzeile „But I know I have to go” aus diesem Album verabschiedet, macht Lust auf mehr. (Universal Romania, 12/51:07) jp
DIE TOTEN HOSEN
ZUHAUSE LIVE: DAS LAUNE DER NATOUR-FINALE
Mit ihrem letzten Studiowerk LAUNE DER NATUR (Rezension GT 3/2017) zeigten sich die Düsseldorfer PunkRocker absolut auf der Höhe der Zeit; klasse Songs mit aktuellen Themen sorgten völlig zu Recht dafür, dass dieses Album in zahlreichen Bestenlisten des Jahres 2017 auftauchte. Klar, dass sie mit diesem Material dann auch eine starke Setlist für ihre darauffolgende Tour zusammenstellen konnten, schließlich gibt es ja auch noch genügend ältere Stücke, auf die ihre Fans sehnsüchtig warten. Auf zwei CDs verteilt sich der Mitschnitt des Abschlussauftritts ihrer „Laune der Natour”, natürlich ließen sie diese Tour wie so oft in ihrer Heimatstadt enden. Vor allem die Art und Weise, wie sie alte und neue Songs miteinander verbinden, wie brandneue Stücke wie “Wannsee” oder “Wie viele Jahre (Hasta La Muerte)” nahtlos mit bewährten Krachern wie “Opel-Gang”, “Hier kommt Alex” und dem – zumindest in Düsseldorf – obligatorischen “Altbier-Lied” mithalten, ist einzigartig. Einzigartig auch die dritte CD dieses doppelt auf klappbaren Digipaks, hier unternehmen die Toten Hosen im legendären Berliner SO36 eine Reise zurück zu ihren Anfängen, mit Songs die teilweise noch nie oder seit Urzeiten nicht mehr live gespielt wurden, dazu noch in dreckig schnellen Punkversionen. Stark! (JKP, 17/55:38, 17/56:42, 25/72:55) us
THE YAWPERS
HUMAN QUESTION
Die Flammen lodern auf dem Cover von HUMAN QUESTION zum Himmel, im meterhohen Feuer ist eine menschliche Gestalt zu erkennen. Ob eine Selbstverbrennung die Antwort auf die „menschliche Frage” ist, sei dahingestellt. Dabei hat Leadsänger und Gitarrist Nate Cook sein Trauma und sein selbstzerstörerisches Tun abgelegt. Die Formel heißt für Cook jetzt, eine neue Version des Rock’n’Roll zu schaffen. Darin verbinden sich bei ihm die Traditionen des ursprünglichen Folk, die fiebrige Tiefe des Blues und die hitzige Schnelligkeit von Punk und Rockabilly. Für The Yawpers ist dies nicht nur Selbstreflexion, sondern eine Mission, die sich sehr schnell überträgt. Für die Band aus Denver, Colorado, GoodTimes 3/2019
n
UANEPPAR DAB 9102.60.92 SUBTTOC 9102.90.21 eine Rettungsaktion KCOfür TSORden91Rock’n’Roll 02.90.31 mit Herzblut. Dies GRUBtun SFLOandere W 910auch, 2.90.41aber elaaS so red ngut a TDwie ATSUThe EN DYawpers. AB 9102.90.51 wenige STHCERBMLEH 9102.90.82 (Bloodshot, 10/37:39)N NOB 9102.01.60 jp UADREW 9102.11.90 NEGNIUNIVERSE MMEM 9102.11.61 LAMP OF THE NEGNIHCMER 9102.11.03
ALIGN IN THE FOURTH DIMENSION
Monotone Orgelschleifen, ein stoisch vor sich hin groovender, grum)ELPRU P PEED ( melnder Bass, die ralucidnepruP .taef Stimme verfälscht, LESUK 9102.60.90 Soundeffekte scheinen in den Gesamtklang zu tropfen, und die Gitarre redet entrückt dazwischen (“Rite Of The Spheres”): Der neuseeländische Musiker Craig Williamson bewegt sich mitNLamp Of The Universe auf einer OITCERRUSER S’NILEPPEZ musikalischen Ebene, die Nostalgikern heute gern für Zeitreisen in die eigene Jugend dient. Und da der Musiker alle Regis NEBOKNEDE 9102.80.71 ter psychedelischer NEDSERTonkunst D 9102zieht .11.61– vom TTATSAbis R zum 910Sitarspiel 2.21.41 Mellotron-Teppich –, SUBTTOC durchaus 0202.40nachvoll.30 ist diese Anwendung NILREB 0202.40.40 ziehbar. ALIGN MIEHist SNEaber B sehr 020viel 2.40mehr .11 als nur Retro-Soundtrack. Williamsons Umgang mit der Schwermut verrät eine klare Idee, die dafür sorgt, dass Endloswiederholungen nicht ermüden, sondern hypnotisieren. ALIGN gibt es in einer auf 500 Stück limitierten Version auch auf Vinyl in Türkis. (Sulatron, 8/45:04) N EGNILZUERK 9102.80jub .03 elpruP peeD cissalC gniyalP
ECIAP NAI
TEN YEARS AFTER 50th ANNIVERSARY TOUR 28.06.2019 29.06.2019 12.09.2019 13.09.2019 14.09.2019 15.09.2019 28.09.2019 06.10.2019 09.11.2019 16.11.2019 30.11.2019
BERLIN BAD RAPPENAU COTTBUS ROSTOCK WOLFSBURG BAD NEUSTADT an der Saale HELMBRECHTS BONN WERDAU MEMMINGEN REMCHINGEN
Playing Classic Deep Purple
IAN PAICE (D E E P P U R P L E ) feat. Purpendicular
09.06.2019 KUSEL
ZEPPELIN’S RESURRECTION
17.08.2019 16.11.2019 14.12.2019 03.04.2020 04.04.2020 11.04.2020
EDENKOBEN DRESDEN RASTATT COTTBUS BERLIN BENSHEIM
O N A R F FRANO
MELISSA ETHERIDGE
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THE MEDICINE SHOW
Inhaltlich bleibt sich die mittlerweile 57-jährige US-Musikerin und Politakivis tin Melissa Etheridge mit ihrem neuen RETHE TFA SMEDICINE RAEY NET &SHOW TAEH Dtreu: ENNASie C Album spießt auf, was ihr an ihrem Land missfällt (und das ist nicht wenig): Die bewegende Ballade “Last Hello” hat sie den Opfern des Parkland-Schulmassakers gewidmet; sie setzt sich mit dem Phänomen des Opio& idmissbrauchs in den Staaten auseinander; NIPChain” PURUEN ist eine 9102Verbeugung .01.20 “This Human RAMIEW 9102.01.40 vor Flüchtlingen und ihren Helfern; im NEHCNÜM 9102.01.70 peitschenden “Shaking” NEHCAA 91lässt 02.01.sie 90 ihrer GREBNfreien RÜN Lauf. 9102.Musikalisch 01.01 Wut über Trump NEDSEnach RD dem 9102Ausflug .01.21 nach hat sich Etheridge Memphis wieder dem Rock der durchaus härteren Gangart zugewandt, lässt ihre Gitarre krachen (“The Medicine Show”, “Love Will Live”). Da sieht man ihr auch gerne nach, GRUBSdass NEGERdie eine 9102oder .11.31 andere NEDSERD 9102.11.41 (“FaNummer radiotauglich daherkommt REVONNAH 9102.11.61 ded By Design”, MIEHGR“Wild EB And 910Lonely”). 2.11.71 (Universal, 11/42:09) pro GIWTSEB 9102.11.81
KCOTSDOOW FO
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OUT OF MIND
Die aus London stammende Art-RockALOff UGentlemen CATCIt’s EP SA BandR Hat’s Adequate besteht aus den Schulfreunden Malcolm Galloway (voc, g, keys) und Mark Gatland (b, g, keys, Chapman Stick), die nun ihre vierte Platte vorlegen. Das Konzeptalbum handelt von Wirrungen menschlichen yb demrofreder p SNAIMEHOB EHT von Fakten und Identität, Umdeutungen EXUAmusikalische R PORTSAC 9102.01.61 Historie. LDie Umsetzung NLmelancholischen ETTAD 9102.0Mid1.71 bewegt sich oft im LAHKCOR ,GRUOBMEXUL 9102.01.81 tempo-Bereich, den mittleren Pink Floyd NEVAHXUC 9102.01.22 EVAHSMLEHLIW Soundwelten 9102.01.32 mit ihren Natmosphärischen
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Music from the 60s to the 80s n Seite 75 moc.silopotluk.www moc.silopotluk@ofni
30.08.2019 KREUZLINGEN
LEGENDS OF WOODSTOCK
CANNED HEAT & TEN YEARS AFTER
& 02.10.2019 04.10.2019 07.10.2019 09.10.2019 10.10.2019 12.10.2019
NEURUPPIN WEIMAR MÜNCHEN AACHEN NÜRNBERG DRESDEN
TOMMY EMMANUEL 13.11.2019 14.11.2019 16.11.2019 17.11.2019 18.11.2019 19.11.2019 20.11.2019 22.11.2019 23.11.2019
REGENSBURG DRESDEN HANNOVER BERGHEIM BESTWIG ESSEN FULDA BAD AIBLING A-WEIZ
A SPECTACULAR
NIGHT OF
QUEEN performed by
16.10.2019 17.10.2019 18.10.2019 22.10.2019 23.10.2019 03.01.2020 18.01.2020
THE BOHEMIANS CASTROP RAUXEL DATTELN LUXEMBOURG, ROCKHAL CUXHAVEN WILHELMSHAVEN SAARBRÜCKEN NEURUPPIN
www.kultopolis.com info@kultopolis.com
ROCK nicht unähnlich. Leichte Electronica-Elemente sorgen für etwas Abwechslung, wie auch insbesondere eine Flöte. Der Gesang und die programmierten Drums überzeugen dagegen oft nicht. Zu den Großen der Prog-Szene können sie hiermit nicht aufschließen, engagierten Lyrics steht eine auf Dauer zu eintönige und schlichte Musik entgegen. (Just For Kicks, 12/65:51) rg
THE PERC
THE BEST OF CAROLA – ELECTRIC KINDERGARTEN VOL. 7
Unter Kindergarten versteht Tom Redecker alias The Perc sein Archiv mit mehr oder weniger alten Aufnahmen. Teil sieben seiner derart betitelten Wiederveröffentlichungsserie hat er dem Casiotone MT 400V-Keyboard gewidmet, mit dem er zwischen 1986 und 1998 (und auch danach) viel gearbeitet und dem er den Namen Carola verpasst hat. CAROLA klinge nach einer Fiesta im Heimwerkermarkt, schrieb ein Kollege treffend. Ebenso trifft es der Kritiker, der von einer „psychedelischen Wohlfühloase” sprach. Der analoge Klang hat eine gewisse Wärme, die den vergleichbaren digitalen Pendants abgeht. Und das Casio ergänzt sich gut mit den gitarristischen Attacken, die Redecker liebt. Elf rare Aufnahmen hat er hier vereint. Anspieltipp: Das 40-sekündige”In-AGadda-Corla” (Long Version); und man sollte die Demo- und Bühnenfassung von “Rock The Widow” vergleichen. Auf 500 Exemplare limitiert. (Sireena, 11/43/21) pro
VAN DER GRAAF GENERATOR THE AEROSOL GREY MACHINE
50-jähriges Jubiläum feiert in diesem Jahr das Debütalbum von Van Der Graaf Generator. Wenn man so will, erschien THE AEROSOL GREY MACHINE 1969 gleich zweimal: im Januar bei Mercury, wo es aufgrund vertraglicher Streitigkeiten gleich wieder von der Bildfläche verschwand, und dann im September des Jahres, allerdings nur in den Vereinigten Staaten. Keine guten Voraussetzungen, um erfolgreich zu sein. Tatsächlich machte sich die Progressive-Rock-Band eher mit den später bei Charisma veröffentlichten Alben einen Namen. Die Gruppe hatte dann ihren Sound dezent geändert und wirkte deutlich zeitgemäßer als bei ihrem Debüt, das an vielen Stellen noch den Geist der 60er Jahre atmete. Das soll die Leistung der Mannen um Peter Hammill nicht schmälern, denn die Platte hat auf jeden Fall großen Charme, nur ist sie wenig repräsentativ für den Stil der späteren Van Der Graaf Generator. Grund zum Feiern ist das Jubiläum allemal, und Esoteric hat sich der Sache mit einer Deluxe Edition angenommen, die mit zwei CDs, einer hochwertigen LP und einer Single in einem limitierten Boxset daherkommt. Die zweite CD umfasst dabei bisher nicht ver-
CD-Rezensionen öffentlichte Demos aus dem Jahr 1967 und BBC-Session-Aufnahmen vom November 1968. Sammler werden sich also freuen! (Esoteric, 11/41:30, 8/32:50, 9/46:58, 2/6:55) an
FRANK ZAPPA
ZAPPA IN NEW YORK
Zwischen Weihnachten und Silvester des Jahres 1976 spielten Frank Zappa und seine Band vier restlos ausverkaufte Konzerte im New Yorker Palladium. Der Plan war, aus den Mitschnitten dieser Auftritte ein Live-Album zusammenzustellen, doch nach Problemen mit der Plattenfirma – hauptsächlich wegen des Songs “Punky’s Whips” – dauerte es bis ins Frühjahr 1978, bis mit ZAPPA IN NEW YORK eine ziemlich verstümmelte und mit einer Spielzeit von nur 53 Minuten auch recht kurze Doppel-LP erschien. So wurde “Punky’s Whips” ganz gestrichen (erst mit Veröffentlichung der CD-Version kam dieser Song dann hinzu), “Titties & Beers” wurde um seinen ausufernden Mittelteil beraubt. Zum 40-jährigen Jubiläum wird das Album nun in unterschiedlichen Auflagen neu aufgelegt, neben einer hochwertigen 3-LP-Version dürfte vor allem die 5-CD-Box für Fans von Interesse sein. Diese Luxusausgabe erscheint in einer limitierten Metalldose in Form eines New Yorker Kanaldeckels. CD 1 liefert das Originalalbum mit der einst von Zappa autorisierten Titelliste, frisch von Bob Ludwig remastert, stilecht ergänzt um den Nachdruck einer originalen Eintrittskarte. Die übrigen vier Discs bieten massenhaft weiteres Livematerial von den damaligen Auftritten, insgesamt über drei Stunden, dazu größtenteils bisher unveröffentlicht. Unter dem Strich sind alle Stücke vertreten, die an den vier Abenden gespielt wurden, zu den Tracks der Originalausgabe gibt es dazu noch die besten alternativen Mitschnitte, für die Liner Notes aus erster Hand sorgen die ehemaligen Bandmitglieder Ruth Underwood und Ray White. (Zappa, 5 CDs) us
PAUL GILBERT
BEHOLD ELECTRIC GUITAR
Der US-Gitarrist Paul Gilbert spielt laut und schnell – und leidet an Hörverlust. Dies hält ihn aber nicht davon ab, sein 19. Solo-Album vorzulegen, hinzu kommen 18 Alben mit drei Bands. Gilbert ist ein Besessener, spielt Ibanez-Gitarren über Marshall-Verstärker und hat Hunderte von Konzerten gegeben. BEHOLD ELECTRIC GUITAR ist nicht nur ein Beleg dafür, wie vielfältig man Gitarre spielen kann, wobei Gilbert dies schon ein Stück weit wie dereinst Jimi Hendrix zelebriert. Eingeschoben ein Stück wie “Every Snare Drum”, in dem der Gitarrist musikalisch weit ausholt und zeigt, welche Melodienbögen man spannen kann. Nicht umsonst hat der Musiker zahlreiche Lehrvideos für junge Gitarristen aufSeite
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n
GoodTimes 3/2019
genommen, damit auch der Nachwuchs weiß, dass es mehr als nur Griffe zum Einstudieren gibt. (Mascot, 12/58:46) jp
HOLGGY BEGG & THE PEARLS SEVEN DAYS
Neben seiner Band Beggar’s Pride und seinem Nebenprojekt Beggar’s Jam legt der Schweizer Musiker Holggy Begg auch immer wieder Solo-Alben vor. Das aktuellste aus dieser Reihe nennt sich SEVEN DAYS und ist trotz seiner Kürze von einer knappen halben Stunde uneingeschränkt zu empfehlen. Denn was Begg hier zusammen mit seinen „Perlen” Linda Lulka (voc) und Pia Begg (b, g, banjo) abliefert, ist klasse Rockmusik, dazu noch bestens unterstützt von MadMax-Sänger und -Gitarrist Michael Voss. Bis auf das Deep-Purple-Cover “All The Time In The World” hat Begg sämtliche Stücke selbst geschrieben, so klingt das Album wie aus einem Guss. Neben den obligatorischen E-Gitarren sind es immer wieder perlende Akustikgitarren oder eine wunderschöne Slide, die für die besonderen Akzente sorgen, doch der größte Pluspunkt ist fraglos der Gesang. Egal ob Begg mit seinem Lesadgesang, Michael Voss mit den Background Vocals oder Linda Lulka, die abwechselnd Lead und Background singt, diese Stimmen passen einfach traumhaft zueinander, machen dieses Album für Freunde melodischer Rockmusik zu einer ganz starken Geschichte. (A-Minor, 7/26:19) us
COSMOGRAF
MIND OVER DEPTH
Der singende britische Multi-Instrumentalist Robin Armstrong möchte mit seinem Projekt Cosmograf, laut seinen Worten „Classic Rock der 70er mit einem zeitgemäßen Prog-Twist” zu Gehör bringen. Auf der neuen CD hat er den Bassisten Colin Edwin (Porcupine Tree) und Drummer Kyle Fenton an Bord. Armstrong frönt einem Retro-Prog-Stil, der auch AOR-Melodien nicht abgeneigt ist. Der sinfonische, melodiöse Prog wird auf dem aktuellen Album aber verstärkt durch harte Gitarrenriffs aufgebrochen, der Stil ist jedoch kein Prog Metal. Das fette Riff in “Godspeed” weckt Erinnerungen an Black Sabbath, kurze prägnante Gitarrensoli, elektronische Sounds und sanftere Keyboardparts sorgen für Variationen. Da er auch eine angenehme Stimme hat, bekommt der Hörer ein abwechslungsreiches Gesamtpaket geboten. (Cosmograf Music, 5/45:29) rg
MASS
STILL CHAINED
33 Jahre ist es her, dass die Regensburger Combo Mass, die damals die zweite Liga der Heavy-Metal-Szene mit anführte, eine Platte gemacht hat. Jetzt hat Bassist Günter Radny, das letzte Urmitglied, die Truppe mit dem kraftvollen Sänger Matthias Pfaller neu formiert. Mit Keyboards/Orgel, die immer wieder Assoziationen in Richtung Rainbow und auch Deep Purple wecken n
Music from the 60s to the 80s
und maßgeblich zur Neuausrichtung hin zu melodischem Hard Rock beitragen. In dieses Klangewand wurden die Neuaufnahmen klassischer Mass-Nummern gesteckt – und es passt hervorragend. “Kick Your Ass” heißt eines der Stücke, und es bringt das zeitlos, alles andere als altbacken tönende Album auf den Punkt. Und die beiden neuen Songs (der Party-Rocker “Restless” und der mit Metalriff versehene Schlachtruf “We Are Back”) wecken Hoffnungen auf einen komplett frischen Nachfolger. (Pride&Joy, 15/64:24) pro
EPITAPH
LONG AGO TOMORROW
Das 50-jährige Jubiläum krönen Epitaph mit dem gelungenen, facettenreichen Album LONG AGO T O M O R R O W. Cliff Jackson (voc, g), Bernd Kolbe (b, voc), Heinz Glass (g) und Schlagzeuger Carsten Steinkämper – Urdrummer Jim McGillivray war als Gast dabei – demonstrieren Klasse als Songwriter, Arrangeure und Performer, ob sie schnörkellosen Abgeh-Rock (“Windy City”), Krautrockiges oder episch-komplexen Symphonic Rock anstimmen. Natürlich werden immer wieder Assoziationen wach, aber alles hat eine eigene Handschrift, auch wenn man sich an Wishbone Ash (kein Wunder bei den Twin-Gitarren), Deep Purple/ Rainbow erinnert fühlt. Klasse die Soundergänzungen durch Fiddle und Spanish Guitar nicht nur im Titelsong, die Keyboards von Klaus Henatsch oder auch die Mandola, die nicht nur in “Haunted House” fernöstliche Assoziationen weckt. Stark, eine bestens gefüllte musikalische Wundertüte. (MiG, 11/58:39) pro
JOHN FAIRHURST
THE DIVIDED KINGDOM
Der Gitarre spielende Sänger John Fairhurst kommt aus London. Dort hat er mit seinem trommelnden Kumpel Toby Murray THE DIVIDED KINGDOM entwickelt, auf dem er Blues-Verwurzeltes mit Led-Zeppelin(Drum-)Wucht und Heavy-Riffs vereint. Wie mit einer Dampfwalze sind die beiden immer wieder unterwegs, dazu streut Fairhurst öfter knackige Gitarrenläufe (elektrisch und auf einer Resonatorklampfe) ein – und er schreit seine Protestbotschaft gegen gesellschaftliche und politische Missstände so bissig wie rau und grummelnd heraus. Aber Fairhurst kann auch getragen, wie er am Ende mit “And We Dance The Merry Dance” demonstriert. Laut, aufsässig, intensiv, durch versteckte und erst beim zweiten Hören wahrgenommene Finesse beeindruckend – der Mann ist ein echter Geheimtipp, auch wenn Blues-Puristen wohl weniger mit ihm anfangen können. (John Fairhurst, 8/40:20) pro
CRAIG FINN
I NEED A NEW WAR
Mit I NEED A NEW WAR hat der Frontmann der amerikanischen Indie-Rocker The Hold Steady Ende April nun schon sein viertes Solo-Album veröffentlicht. Als Leitthema für seine neuen Songs hat
ROCK er sich unsere schnelllebige Zeit ausgesucht, versucht zu ergründen, warum viele mit dem rasanten Tempo unseres modernen Lebens nicht Schritt halten können. Beispielhaft richtet er dabei seinen Blick auf New York, seit nunmehr 18 Jahren seine Heimat. Musikalisch pendelt Craig Finn dabei zwischen urbanem Folk, vielschichtigem Pop und Indie Rock, hat mit Produzent Josh Kaufman und Toningenieur James Goodwin langjährig bewährte Weggefährten engagiert, ebenso wie beim Studiopersonal, bestehend aus Sam Kassirer (keys), Joe Russo (dr), Annie Nero (voc), Cassandra Jenkins (voc) und MultiInstrumentalist Stuart Bogie (Antibalas, Broken Social Scene). (Partisan, 10/44:47) us
THE EVERLY BROTHERS STUDIO OUTTAKES
Ursprünglich wurden diese STUDIO OUTTAKES der Everly Brothers schon vor über zehn Jahren veröffentlicht, doch die Minibox mit ihrer hochwertigen Gestaltung und dickem Booklet war schnell vergriffen, ist seither nur noch als Import oder als Gebrauchtware verfügbar. Jetzt hat Bear Family den Blick hinter die Kulissen der Aufnahmesessions von so berühmten Hits wie “All I Have To To Is Dream”, “Bye Bye Love”, “Claudette” oder “Take A Message To Mary” wieder neu aufgelegt, allerdings nicht mehr als Minibox, sondern als normale CD mit 36-seitigem Booklet. Der wunderbaren Musik tut das keinen Abbruch, immer noch erklingen die ursprünglich eingespielten und am Ende verworfenen Versionen in unglaublich guter Tonqualität, immer noch liefern die Liner Notes im Booklet die notwendigen Infos, um die feinen Veränderungen zu den Originalen erkennen zu können. Klasse! (Bear Family, 34/79:57) us
BILLY CHILDISH
PUNK ROCK IST NICHT TOT! – THE BILLY CHILDISH STORY 1977–2018
(Wild) Billy Childish ist ein Phänomen, vor allem, weil sein Output seit über 40 Jahren ungebrochen scheint. Sei es als Maler, Buchautor, Fotograf oder Filmregisseur, sei es aber vor allem als Punkund Garage-Ikone, die über die Zeit hinweg über 100 Platten auf den Markt geworfen hat. Das musikalische Schaffen versucht nun die Compilation PUNK ROCK IST NICHT TOT! auf den Punkt zu bringen – angesichts des kaum noch zu überblickenden Werkes kein leichtes Unterfangen. So stammen die 48 Songs auf zwei CDs beziehungsweise drei LPs von über 20 Bands und Kooperationen – am bekanntesten sind hier Thee Milkshakes, Thee Mighty Caesars und The Buff Medways sowie die Zusammenarbeit mit Holly Golightly. Genauso vielschichtig präsentieren sich die Lieder in ihren Stilen. Los geht es mit Krach-Punk in Proberaumqualität, konventionellem Punk Rock, weiter geht es dann zunehmend mit von den 60er Jahren beeinflusstem Garage oder Beat, aber auch blue-
CD-Rezensionen sige Stücke und Surf Rock stellen keine Ausnahme dar. THE BILLY CHILDISH STORY 1977–2018 ist genau die richtige Sammlung, um einen ersten Einblick in das wahnwitzig große Schaffen eines ewig schon aus Prinzip kultigen Künstlers zu erhalten. (Damaged Goods, 48/136:10) an
LUCIFER'S FRIEND BLACK MOON
Seit geraumer Zeit fertig, jetzt endlich erhältlich ist BLACK MOON, das neue Album, mit dem Lucifer’s Friend ihre Fans beglücken. John Lawton (voc), Peter Hesslein (g), Dieter Horns (b) & Co. setzen ihren seit 1970 beschrittenen Weg fort, sich bei aller HardRock-Affinität stilistisch nicht einengen zu lassen. So, wenn sie den knackigen Kraftrock beim eröffnenden Titelstück mit Fusion-Anklängen (Bläser) anreichern, während “Little Man” die bluesigere Seite der Band hörbar macht und die Interaktion von Stimme und Gitarre überzeugt. Das treibende “Rolling Stone” und “Taking It To The Edge” sind Verbeugungen vor dem so melodischen wie kraftvollen SeventiesRock. Natürlich sind bei Lawtons Vergangenheit Heep-Assoziationen unvermeidbar (“Passengers”), während der Rauswerfer “Glory Days” noch einmal alle möglichen Elemente von Symphonic, Prog und Hard Rock vereint. (Cherry Red, 10/43:20) pro
RICHARD HAWLEY FURTHER
Gleich mit dem Opener “Off My Mind” überrascht Richard Hawley auf seinem mittlerweile achten Solo-Album. Denn so rockig war der frühere Pulp-Gitarrist selten zuvor zu hören. Auch hat sich Hawley darin versucht, die Songs so kompakt wie möglich zu halten. So ist nur ein Stück länger als vier Minuten, viele gar bleiben unter drei. Der Songwriter war eigentlich bislang eher für atmosphärische, zum Teil symphonisch angelegte Songs im Retro-Stil der 60er Jahre bekannt. Bei aller Überraschung gleich zum Einstieg entsprechen die meisten anderen Stücke dann jedoch im Großen und Ganzen dem gewohnten Schema – und das ist ein Glück. Optimistisch nach vorne, ohne dabei jedoch seine Vergangenheit zu verleugnen, das ist die Richtung, die Hawley vorgeben will. Fans werden diesen Weg gerne mitgehen. Denn Hawley ist wieder mal ein stylishes Meisterwerk gelungen. (BMG, 11/35:39) an
THE WATERBOYS
WHERE THE ACTION IS
Ein schmutziges Stones-Riff, eine pluckernde Hammondorgel, eine durch die Fuzzbox gejagte E-Geige, jubilierende Soulchöre: Der Titeltrack “Where The Action Is” ist schon mal ein ziemlich rockiger und sehr vielversprechender Auftakt. Auch das punkige “London Mick” und das bluesige ”Ladbroke Grove Symphony” halten das Niveau, ebenso die hinGoodTimes 3/2019
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reißende Ballade “Out Of All This Blue”. Dennoch zählt WHERE THE ACTION IS, das 13. Album der Waterboys, zu den schwächeren Longplayern im Oeuvre der Band um Mastermind Mike Scott. Denn es gibt einige Ausfälle. Etwa das allzu gefällig arrangierte “Right Side Of Heartbreak (Wrong Side Of Love)” oder das auf aktuelles Radiofutter schielende “Take Me There I Will Follow You”. Und selbst Folk, den die Briten zu FISHERMAN’S BLUES-Zeiten ganz wunderbar hinbekamen und sie diesmal mit “Then She Made The Lasses-O” äußerst zahm und mit “Piper At The Gates Of Dawn” ziemlich kitschig servieren, will ihnen diesmal nicht gelingen. Haken dran. Wer die Waterboys zuletzt live sah oder die Vorgängeralben kennt, weiß: Der nächste Longplayer wird bestimmt wieder gut! (Cooking Vinyl, 10/43:38) frs
LONERIDER ATTITUDE
Ups, haben sich Bad Company unbemerkt von der Öffentlichkeit reformiert? Die ersten Töne von ATTITUDE werfen diese Frage unwillkürlich auf. Und dann stellt man fest, dass bei der Combo kein Geringerer als Simon Kirke am Schlagzeug sitzt, der schon Free (lassen ebenfalls kurzzeitig grüßen) und eben Bad Company antrieb und in den frühen 80er Jahren mit dem heutigen FM-Sänger Steve Overland bei Wildlife zusammenspielte, ehe der mit Gitarrist und Ian-Gillan-Sideman Steve Morris bei Heartland aktiv wurde. Bassist Chris Childs kennt man von Thunder – alle zusammen (plus Akus tikgitarrist/Mandolinist Brian J. Anthony) liefern nun gediegenen urbritischen Melodic Hard Rock mit AOR-Anleihen – neben Bad-Company-Fans kommen hier auch solche von Foreigner voll auf ihre Kosten. Nicht unbedingt innovativ, aber gediegene Rock-Unterhaltung durch Meister ihres Fachs. (Escape, 12/47:21) pro
GONG
THE UNIVERSE ALSO COLLAPSES
Der Untergang des Universums zieht sich. So nimmt die unter der Leitung von Kavus Torabi weiter existierende Kultband auf eine versponnene, lange Klangreise mit, die im 20-minütigen Opener von Hippie-Prog über jazzige Parts bis zu elektronischen Weltraumklängen ein breites musikalisches Spektrum im besten Gong-Geiste abdeckt. Seit ihrem ersten Album 1970 hat die legendäre Band mehrere Metamorphosen durchlaufen, dabei den Verlust der jeweiligen Köpfe Daevid Allen und Pierre Moerlen überstanden. Auch wenn sich die Stilistik insbesondere in der Moerlen-Zeit veränderte, blieb doch immer eine GongEinzigartigkeit erhalten. Das Quintett um Gitarrist/Sänger Torabi und Saxofonist Ian East bleibt spacig-jazzig-progig-humorvollverschroben, die Expedition durch Raum und Zeit geht weiter. (Kscope, 4/43:02) rg
Music from the 60s to the 80s
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ROCK JAWBONE JAWBONE
Sänger/Gitarrist Marcus Bonfanti (aktueller Ten-Years-After-Frontmann) und Keyboarder Paddy Milner sind die Bekannteren der vier Londoner Rockveteranen, die sich zusammengetan und nach einem Song von The Band Jawbone benannt haben. Die Erfahrung des Quartetts äußert sich in überzeugenden Songs, die zwischen bluesigen, countryesk angehauchten, folkigen, aber auch psychedelischen Elementen changieren. Aber auch auf den Spuren von Little Feat, Bob Seger oder der Outlaws bewegen sich Jawbone mit eigener Note – und manchmal sind die Songs gar einfach nur schön (“Bet On Yesterday”). Starke Instrumentalarbeit, einfühlsam tätige Rhythmiker und teils superber Harmoniegesang ergeben ein überzeugendes und empfehlenswertes Ganzes. Ein vielversprechender Anfang ist den vier Herren damit gelungen. (Jawbone, 10/44:36) pro
LITTLE JUNIOR PARKER ROCKS
Zu Beginn der 50er Jahre war die R a sse nt re n nu ng in den USA noch alltäglich, und obwohl sich diese Strukturen mit dem aufkommenden Rock’n’Roll langsam auflösten, war es für einen schwarzen Künstler nur dann möglich, einen landesweiten Hit zu landen, wenn er seine Musik den Hörgewohnheiten des weißen Publikums anpasste. Musiker, die sich dieser Anpassung verweigerten, die trotzdem weiterhin „ihre” Musik spielten, konnten nur in ihren Kreisen erfolgreich sein. Einer dieser Künstler war Little Junior Parker, der für Sam Phillips’ Sun Records und auch für Don Robeys Duke Records in Houston aufnahm. Bear Family hat nun in der ROCKS-Reihe die besten UptempoSongs dieses schon mit 39 Jahren an einem Hirntumor verstorbenen Musikers zusammengefasst, gleichermaßen interessant für Blues- und Rockfans. Natürlich wie immer klanglich hervorragend restauriert und mit detaillierter Discographie und umfangreichen Liner Notes bestens dokumentiert. (Bear Family, 31/77:10) us
VARIOUS ARTISTS
THAT'LL FLAT GIT IT VOL. 32
„Rockabilly & Rock’n’Roll From The Vaults Of Decca, Brunswick & Coral Records”, so lautet der Untertitel der 32. Ausgabe der THAT’LL FLAT GIT IT CDs von Bear Family Records. In dieser Reihe werden Veröffentlichungen von legendären amerikanischen Plattenfirmen aus den 50er Jahren vorgestellt, in diesem Fall von Decca, Brunswick und Coral. Aus heutiger Sicht immer wieder erstaunlich, wie neben bekannten Stars wie Buddy Holly, Ronnie Self und Brenda Lee auch bis heute fast unbekannt gebliebene Namen wie Dodie Randle, Sandy Coker und Chuck Johnston auftauchen, auch (Vokal-) Bands wie die Tyrones, die Bay Bops und
CD-Rezensionen die Barker Brothers kennen heute nur noch wenige. Bei allen regiert hier die Liebe zur Musik, sind es wunderbare Songs aus der Anfangszeit des Rock’n’Roll, die es unerklärlicherweise nie geschafft haben, das ganz große Publikum zu erreichen. Alle notwendigen Infos dazu finden sich – wie immer in dieser Reihe – ausführlich und profund im dicken Booklet. (Bear Family, 33/75:34) us
SEVEN THAT SPELLS THE TRILOGY
Zur Erinnerung: Seven That Spells sind jene kroatische Band, die auf beinahe jedem ihrer Plattencover unbekleidete Weiblichkeit in Szene setzen. Und das ein ums andere Mal mit einem Augenzwinkern, das Tugendwächter auf die Sexismus-Palme treiben könnte. Allerdings korrelierte das Artwork grundsätzlich mit der inhaltlichen Ausrichtung der Alben, die zum Beispiel COSMOEROTIC DIALOG WITH LUCIFER (2008) oder IT CAME FROM THE PLANET OF LOVE (2006) hießen. Seit AUM (2012) weichen Seven That Spells von ihrer Linie ab. Nicht nur, dass das Cover schlicht daherkommt, auch spricht der zusätzliche Titel des Albums, THE DEATH AND RESURRECTION OF KRAUTROCK, eine deutliche Sprache. Eine Fortsetzung erhielt das Ganze mit IO 2014, um mit OMEGA 2018 abgeschlossen zu werden. Und eben diese KrautrockHommage ist Bestandteil der TRILOGY. Fans von Musik, die zwischen psychedelischem Space Rock und harten Instrumentalimprovisationen tendiert, werden geradezu irre werden an diesen CDs. (Sulatron, 5/60:04, 5/47:15, 5/46:48) jub
WHITESNAKE FLESH & BLOOD
Quasi als Willkommensgruß zum Auftakt des neuen Whitesnake-Albums FLESH & BLOOD röhrt David Coverdale stimmgewaltig “Good To See You Again”. Und das mit einem knackigen Gitarrenriff, bluesigem Einschlag und satter Rockwucht. Melodischer Hard Rock dominiert bei dieser Scheibe. Fast könnte man meinen, Coverdale, Reb Beach (g), Joel Hoekstra (g), Tommy Aldridge (dr), Michael Devin (b) und Michele Luppi (keys) wollten einen Bogen zu den Anfängen zurückschlagen: wie mit “Trouble Is Your Middle Name” oder “Get Up”. Aber natürlich ist das Album in den USA entstanden, sprich, es weist immer noch jede Menge dortiger Einflüsse auf. Doch die Mixtur aus alldem passt. Starke Refrains, eingängige Melodien, reichlich Energie – Coverdale ist nicht der Einzige, der ins Schwärmen über dieses Werk zum 40-jährigen Bestehen gerät ... (Frontiers,13/Vorabstream) pro
HUGO RACE FATALISTS TAKEN BY THE DREAM
Zuletzt war Hugo Race eher auf experimentellen Pfaden unterwegs, mit seinem neuen Album TAKEN BY THE DREAM Seite
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GoodTimes 3/2019
orientiert sich der vielschichtige Musiker zusammen mit seinen Fatalists wieder mehr in Richtung Rock. Wobei es bei einem Musiker, der schon immer keine Genregrenzen kannte, der seine Visitenkarte im Blues, in Punk und Electronica bis hin zu Weltmusik abgab, immer schwer ist, von einem durchgehenden Stil zu sprechen. Zur Seite standen ihm mit Diego Sapignoli und Francesco Giampaoli seine beiden Langzeitgefährten von Sacri Cuori, dazu Gäste wie Chris Brokaw, Vicki Brown (Calexico) und Bryan Colechin (True Spirit). Gemeinsam mäandern sie sich durch gespenstischen Roots Rock, lassen dunklen Gothic Americana erklingen, erinnern mal an die Walkabouts, mal an die Bad Seeds, mal an eine ganz eigene Mischung aus Lee Hazlewood und Ennio Morricone. (Glitterhouse, 10/45:59) us
PERE UBU
THE LONG GOODBYE
Wenn David Thomas, Kopf der USamerikanischen Indie-Legende, monatelang Popradio hört, was mag er da vernommen haben? Die Frage stellt sich durchaus angesichts des Openers “What I Heard On The Pop Radio” des neuen Pere-Ubu-Albums THE LONG GOODBYE. Mit Sicherheit hat Thomas nur die ganz außergewöhnlichen Dinge gefiltert, um rumpelige Songs wie diesen beziehungsweise Tom-Waits-artige Stücke wie “Marlowe” (siehe auch der Bezug zu Raymond Chandlers Roman „The Long Goodbye”) oder “Lovely Day” zu intonieren. Zumindest waren die Popsongs wohl eine Inspiration, um mit Drummachines, Synthesizern und Akkordeon so herumzuspielen, dass ein Avantgarde-Bastard im besten Sinne entsteht, der in seiner Konsequenz höchstens an die Experimente der Flaming Lips oder eben Tom Waits zur Zeit von FRANKS WILD YEARS (1987) heranreicht. Die Ausgabe mit Bonus-CD umfasst zusätzlich einen Livemitschnitt aus dem Dezember 2018, als Pere Ubu das komplette neue Album präsentierten. (Cherry Red, 10/39:11) an
THE FELICE BROTHERS UNDRESS
Jubiläum bei den Felice Brothers, mit UNDRESS ist Anfang Mai ihr zehntes Album erschienen. Als die drei Felice-Brüder im Jahr 2006 ihr Debüt vorlegten, sprühte es nur so vor ursprünglicher Energie, das jahrelange Abgeschnittensein von äußeren Einflüssen sorgte für Musik, die man seit den seligen Zeiten von The Band nicht mehr hören durfte. Zwischenzeitlich ist dieser erste Zauber natürlich dahin, Simone hat die Band verlassen, Ian und James haben sich mit Jesske Hume (b) und Will Lawrence (dr) verstärkt. Auch stilistisch haben sie sich in dieser Zeit verändert und weiterentwickelt, haben neben Country und Folk immer mehr vielschichtigen Rock und Soul in ihre Musik einfließen lassen. Für die Rückbesinnung auf alte Stärken dürfte am Ende aber immer wieder Produzent Jeremy Backofen sorgen, n
Music from the 60s to the 80s
der bei den Felice Brothers schon fast von Beginn an an den Reglern sitzt. (Yep Roc, 12/47:09) us
ISILDURS BANE & PETER HAMMILL IN AMAZONIA
Isildurs-Bane-Mas termind Mats Johannsson hat wohl Freude an Kollaborationen mit Sängern gefunden. Erschien vor zwei Jahren ein hochgelobtes Album mit Marillion-Sänger Steve Hogarth, legen die Schweden nun nach und haben als Partner mit Peter Hammill (VDGG) eine wahre Prog-Legende an Bord. Zwar ist es tatsächlich so, dass die Sänger in diesen Zusammenarbeiten eher im Mittelpunkt stehen, doch ist der Kammer-ProgSound von Isildur Bane ein wichtiger USP. Der 70-jährige Sänger ist immer noch gut bei Stimme und an neuen progressiven Erfahrungen interessiert. So entstand ein dicht gewebtes Album, und der mitkomponierende Hammill überzeugt in diesem Kontext noch mehr als Hogarth. Pat Mastelotto hat einen Gastauftritt. Ein spannendes Werk! (Ataraxia, 6/40:03) rg
THE DREAM SYNDICATE THESE TIMES
Im Jahr 2012 reformierte Steve Wynn mit Dream Syndicate eine Band, die in den 80er Jahren wie keine andere für den ganz speziellen Sound des Paisley Underground stand. Psychedelische Klänge, die mit wilden Feedbackorgien gerne auch in Richtung Punk drifteten, dazu den Geist von Cosmic Americana, das war der Sound, der die Bands aus dem kalifornischem Untergrund zu kurzzeitigem Ruhm führte – für viele galten sie als legitime Erben von Bands wie Velvet Underground. Natürlich sind Wynn & Co. nun auch in die Jahre gekommen, und auch wenn ihr im Jahr 2017 veröffentl ichtes Comeback mit dem Titel HOW DID I FIND MYSELF HERE noch teilweise wütende Soundattacken enthielt, lassen sie es jetzt mit THESE TIMES wesentlich gelassener angehen. Immer noch ist ihr spezieller Sound ihr Markenzeichen, immer noch liefern sie Rockmusik abseits aller ausgetretenen Pfade. (Anti, 10/39:55) us
CALEXICO & IRON & WINE YEARS TO BURN
Im Jahr 2005 brachten Calexico und Iron & Wine bereits eine gemeinsame EP heraus. Nun sind die beiden Vertreter des zeitgenössischen Americana erneut zusammen ins Studio gegangen und haben in Nashville das Album YEARS TO BURN eingespielt. Es ist eine großartige Scheibe geworden. Das Zusammentreffen der Songwriting- und Gesangstalente von Sam Beam (Iron & Wine) und der Arrangement- und Spielkünste von Joey Burns und John Convertino (Calexico) ging voll und ganz auf. Häufiger, etwa bei dem achtminütigen dreiteiligen Stück “The Bitter Suite” oder dem monumentalen “Midnight Sun”, die beide mit sonnigen
ROCK Chorgesängen gewürzt sind, muss man an das kreative Feuerwerk denken, das Crosby, Stills, Nash & Young zu ihren besten Zeiten zündeten. Sehr schön! Bitte nicht wieder 14 Jahre bis zur nächsten Zusammenarbeit warten! (City Slang, 8/32:13) frs
SAHARA SUNRISE
Zuerst hießen sie Subject ESQ., dann Sahara, doch musikalisch hat sich nichts Grundlegendes verändert, denn bei dem Album aus dem Jahr 1974 stand astreiner Progressive Rock mit viel Spielgefühl und einem Füllhorn an Ideen im Vordergrund. Hätte es die Band noch länger gegeben, würde man sie heute in einer Liga mit Eloy oder Grobschnitt einordnen. Das progressive “Marie Celeste” mit klassischen Einsprengseln gibt die Richtung an, wonach das harmonische “Circles” für einen Abstecher in den Hippie-Folk steht. Auf der zweiten Seite findet sich dann der Bandklassiker “Sunrise” mit einer Spielzeit von über 27 Minuten, bei dem die Musiker alle Register ziehen, aber sich nicht – und das trifft leider auf manche Acts des Genres zu – im Selbstzweck verlieren, sondern immer auf den Spielfluss achten. Die Ausgabe erscheint in einem Papersleeve, nebst 20-seitigem Booklet, und enthält eine neue Live-Aufnahme von “Sunrise”. (Ohrwaschl, 6/74:38) fl
LOST WORLD BAND SPHERES ALIGNED
1991 taten sich drei russische Musikstudenten zusammen, 2003 erschien das erste offizielle Album. Seitdem beglückt das russisch-amerikanische Quintett Lost World Band regelmäßig mit kleinen, doch feinen Platten. Sein Sound kann als kammermusikalischer, virtuoser Prog umschrieben werden. Man hört den Musikern ihre Klassik abstammung an. Die meist kurzen Stücke sind wunderbar verschachtelt, oft sind Flöte und Geige führend, als Kontrast treten dazu E-Gitarre und Synthesizer an. Wobei alles durchkomponiert klingt, nichts bleibt dem Zufall überlassen, und so fehlt auch etwas der solistische Auslauf. Bei der Hälfte der Stücke wird gesungen, etwas brav. Die Rhythmusgruppe agiert virtuos, manchmal würde ein kontrastierender, dreckiger Rock-Ausbruch gut tun. Insgesamt allerdings ein feines Album. (Samum, 11/46:54) rg
DECKCHAIR POETS A BIT OF POTTERY
Die Werbung spricht von einem Muss für Fans von Asia, Jerusalem und Yes. Hier sollte man allerdings vorsichtig sein. Alle Songs – vier Parts, aufgeteilt in insgesamt 31 Tracks – wurden von Lynden Williams, dem Sänger der 70er-Jahre-Rockband Jerusalem, sowie dem Gitarristen Ollie Hannifan komponiert. Die Songs changieren etwas unentschlossen zwischen Pop, Beat, Vaudeville, Rock und ein wenig Prog.
CD-Rezensionen Einen gehörigen Schuss britischen Humors hört man ständig heraus. Mit Geoff Downes, Dave Meros und Nick D’Virgilo hat man zwar hochkarätige Musiker an Bord, sie bleiben aber eher Beiwerk. Geigerin Sue Lord hat einige prägnante Auftritte. Insgesamt ein etwas zwiespältiges Hörvergnügen. Man sollte hier quasi mit einem Augenzwinkern zuhören. (Angel Air/H’Art), 10/45:51) rg
LORD’S FAMILY “Innere Musik”
10inch Vinyl Wir klopfen uns ja nicht gern auf die Schulter, aber diese Schallplatte ist eine musikhistorische Sensation! Das bisher einzige Tondokument der Musikkommune LORD’S FAMILY von 1971 - musikalisch zwischen Popul Vuh und Amon Düül II. Limitiert!
VARIOUS ARTISTS
SINGER & SONGWRITER – A COLLECTION
Zwei Fliegen schlägt Ru h r pot t-BluesPoet Chris Kramer mit dieser CD, die er als Besitzer des Musi k ve rlags / L ab els Blow Till Midnight zusammengestellt hat: Er präsentiert 15 bei ihm unter Vertrag stehende Künstler, und er bietet sehr unterschiedliche, stets hochqualitative Unterhaltung. Der bekannteste Name ist dabei Roots-Rocker Markus Rill. Für Tobias Panwitz alias Trailhead seien Neil Young und Folk als Referenzpunkte genannt, während The Krusty Moors die Schublade Pub Rock aufziehen; es gibt Akustisches nur zur Gitarre (Peter Ray), Threepwood ’N Strings zieht es in Richtung Folk’n’Country, Fingerpicker Maik Garthe hat es mehr mit Ragtime/Blues. Dominik Wrana rockt, und mit Uwe Schatter, Kurt Sawalies und Jürgen KochJanson hat Kramer auch deutschsprachige Künstler unter Vertrag. Angesichts der Herkunft der Musiker (Deutschland, USA/Nashville, Australien) und der Vielfalt ihrer Darbietungen bleibt nur der Rat: Kaufen und jede Menge gehaltvoller Entdeckungen machen! (Blow Till Midnight, 15/50:49) pro
GMBH “GMBH” CD Erstmalige Veröffentlichung auf CD dieses wahren Juwels der Neuen Deutschen Welle! Kam original 1982 heraus, nun wiedererweckt und digital bearbeitet auf SIlberling!
THE ELECTRIC FAMILY “Tender”
CD & DVD Zum 20jährigen Jubiläum des gefeierten Albums “Tender” kommt dieses wieder heraus, ergänzt durch die halbstündige Filmdoku “The Making Of Tender” auf Bonus-DVD. Mit Volker Kahrs, Hagen Liebing, Tom “The Perc” Redecker uva.
In Planung: OCTOPUS “Boat Of Thoughts” LP Eine Nachricht, auf die viele Fans lange warten mussten: Das grandiose ProgDebütalbum von 1977 der Frankfurter Kultband erscheint wieder auf Vinyl!
BUZZCOCKS
SINGLES GOING STEADY + A DIFFERENT KIND OF TENSION
Weiter geht es mit der Aufarbeitung des Buzzcocks-Katalogs. Nachdem die EP „Spiral Scratch” schon vor einiger Zeit veröffentlicht wurde, die ersten beiden Alben der Punk-Rocker dann eingangs des Jahres folgten, erscheinen nun die Compilation SINGLES GOING STEADY (1979) und das dritte Album A DIFFERENT KIND OF TENSION (1979). Damit gibt es nun alle Alben der ersten Frühphase in feinen, mit vielen Informationen erweiterten Wiederveröffentlichungen, denn die Band löste sich 1981 im Zuge der Arbeiten für ein viertes Album erstmals auf. Die Compilation war das erste Album der Buzzcocks in den Staaten und sollte ihre US-Tour unterstützen. Auf ihr finden sich die ersten acht Singles der Band sowie ihre jeweiligen B-Seiten. Nur 4 der 16 Songs finden sich auf den ersten drei Platten der Buzzcocks, weswegen sich die Anschaffung der Singles-Sammlung durchaus auch für diejenigen lohnen mag, die schon die drei Alben besitzen. Beim Drittwerk haben der letztes Jahr im Herbst verstorbene Pete Shelley und seine Mitstreiter wenig an der erfolgreichen GoodTimes 3/2019
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STREETMARK “Dry” LP Auf vielfachem Wunsch zahlreicher Fans der Band um Dorothea Raukes bringen wir “Dry” mit dem Smash Hit “Lovers” endlich wieder auf Vinyl heraus. Unser Highlight im August: JINI MEYER “Frei Sein” LP & CD Sie zählt zu den begnadetsten Sängerinnen unseres Landes! Mit LUXUSLÄRM sackte sie unzählige Preise ein, verkaufte jede Menge Platten und tourte intensiv durch die Lande. Nun ist sie wieder da mit ihrem Solodebüt auf Sireena Records! Ihr werdet Sie lieben!
Music from the 60s to the 80s
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ROCK Rezeptur der ersten beiden Alben verändert. Die Songs sind abwechslungsreich, textlich ansprechend, und mit “I Believe” gibt es auch wieder ein längeres Stück. Weiteres Bonusmaterial von früheren Ausgaben mag man übrigens bei beiden Reissues vermissen. (Domino, 16/45:32, 12/40:16) an
RICKIE LEE JONES KICKS
Gecovert hat Rickie Lee Jones in der Vergangenheit schon öfter, obwohl sie selbst eine grandiose Songschmiedin ist. Mit KICKS hat die 64-jährige Amerikanerin jetzt eine ihrem Naturell entsprechend höchst eigenwillige Auswahl von Songs zusammengestellt, ebenso eigenwillig überarbeitet und in neue Arrangements verpackt. Da stehen Jazznummern aus den 50er Jahren neben “Bad Company” der gleichnamigen Band, Steve Millers “Quicksilver Girl” in ätherischer Entrücktheit; die Brecht/WeillKreation “Mack The Knife” neben Elton Johns “My Father’s Gun”; die Schmusenummer “The End Of The World” wird von New-Orleans-Bläsern trauermarschmäßig getragen; das von Dean Martin zum Hit gemachte “Houston” kontrastiert Americas “Lonely People”. Da kommen einem die vielsagenden Worte von Ms Jones zu KICKS in den Sinn: „In Zeiten wie diesen kann ein Lächeln subversiv sein – hier ist mein musikalisches Lächeln!” (Osod, 10/36:01) pro
VARIOUS ARTISTS
THE ET NEWSROOM – EKLECTIA
Aus 37 Teilen besteht diese Doppel-CD, die den Themen UFOs und paranormalen Phänomenen gewidmet ist: Songs, aber auch Interview/Soundschnipsel bekommt man serviert. Den Auftakt macht Altmeis ter Merrell Fankhauser mit “Calling From A Star” (bei Interviews mit ihm kommt man um das Thema UFOs nicht herum). Eklektisch ist die Musikauswahl in der Tat, von Rock, Pop, instrumentalen Ambientklängen, Reggae, Solopiano bis hin zu Avantgardistischem ist alles vertreten. Die Künstler, deren Namen weitestgehend unbekannt sind (John Martin, Dan Bowskill, Ray Moore, Peter Nelson, Dug Degnin, Mike Oram, Greg Fitzgerald, Steve Boucher u.a.) haben jeweils kurze, gesprochene Erläuterungen beigesteuert, die man überspringen oder als am Thema Interessierter zur Kenntnis nehmen kann. Die Songs haben aber meist ordentliche Güte. Und in das Cover (angelehnt an Frank Zappas WE’RE ONLY IN IT FOR THE MONEY und SGT. PEPPER) kann man sich lange versenken. (The ET Newsroom, 17/74:12, 20/63:34) pro
VARIOUS ARTISTS
DEVILDUCK – 15 YEARS
Seit 15 Jahren besteht DevilDuck Records aus Hamburg, Zeit für eine musikalische Bilanz. Die überzeugt auf dieser CD mit 15 Songs von 15 Künstlern des IndieLabels. Dabei wird man, wie auf einer
CD-Rezensionen Achterbahn, von einer Richtung in die andere gestoßen. So spielt die Band Yes We Mystic in “Panthalassa” mit der Technik, man glaubt die Musik rückwärts zu hören. Sehr eingängig dagegen Barbarisms mit “I Have Not Seen You In Days”, das zum Mitsingen einlädt, während man im folgenden Song “Everything” von PR Newman von einem viel zu kurzen, aber wundervollen Trompetensolo überrascht wird. “Take Me To The Ocean” von Dangers Of The Sea rührt zu Tränen, zeitlos sind Gunner & Smith mit “Hush Now”. Eine rundum gelungene Gesamtschau des Labels. (DevilDuck, 15/47:18) jp
BOB DYLAN
PAT GARRETT & BILLY THE KID
Bob Dylan hat während seiner langen Karriere Alben unterschiedlichster Güte veröffentlicht. Während BLONDE ON BLONDE, ANOTHER SIDE OF BOB DYLAN oder THE TIMES THEY ARE A-CHANGIN’ über jeden Zweifel erhaben sind, sieht es mit UNDER THE RED SKY oder SELF POTRAIT anders aus. Dieses Album aus dem Jahr 1973 mag zwar nicht zu den Meisterwerken zählen, ist aber in seiner Funktion als Soundtrack über jeden Zweifel erhaben. Mit den Gastmusikern Roger McGuinn, Booker T. Jones und Carol Hinter zaubert der Meister sparsame instrumentale Klangbilder, die besonders durch den Freiraum viel Tiefe haben. Und da ist ja noch der Evergreen “Knockin’ On Heaven’s Door”! Das Mastering von Mobile Fidelity hat sich ausgezahlt, denn ehrlicher und direkter hat man die Scheibe noch nie wahrgenommen. (Mobile Fidelity/Sieveking Sound, 10/35:23) at
PETER PERRETT HUMANWORLD
Nach dem erstaunlich guten Comeback album HOW THE WEST WAS WON (2017) legt der frühere Kopf der gefühlt legendären Alternative-Rock-Band The Only Ones mit HUMANWORLD gleich ein weiteres Werk vor. Das hätten ihm viele wohl nicht zugetraut, nachdem er über 20 Jahre gar nichts veröffentlicht hatte und mehr über seine lange Drogenkarriere berichtet wurde. Stilistisch macht Perrett da weiter, wo er beim Vorgänger aufgeschlagen war. Das neue Album versammelt wieder etliche tolle, von The Velvet Undergroud oder The Modern Lovers inspirierte Gitarrensongs, in deren Zentrum immer die leicht schräg klingende Stimme im Stile von Nikki Sudden oder Richard Butler (Psychedelic Furs) steht, die die zum Teil schrulligen bis bitter-bösen Texte transportiert. Tatsächlich wirken Musiker und Musik wie geläutert: Perretts innere Kraft ist jetzt positiv. Es gibt zwar weiterhin pessimistische Untertöne. Aber egal, wie schlimm es steht, es gibt immer auch eine positive Seite. Dafür spricht ja auch der Titel des ohne Zweifel guten Albums. (Domino, 12/35:34) an Seite
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ZAUM
DIVINATION
Nur drei Songs stehen auf der Trackliste von DIVINATION, die in ihrer monolithischen Komplexität ein ungewöhnliches Klangerlebnis darstellen. Fernab des Mainstreams versinkt die dreiköpfige Band aus Los Angeles in einer kompakten musikalischen Dimension, die vom ersten Ton an nur schwer zu greifen ist, sich aber nach und nach öffnet. Zaum entwerfen mit Bass, Schlagzeug und dem abgründigen, ätherischen Gesang von Kyle Alexander McDonald gewaltige Klanglandschaften, deren Erkundung nie langweilig wird. Man kann diese Musik als esoterisches Ereignis bezeichnen oder als Werk, das anders ist als alle anderen, oder als Resonanz einer astralen Ebene. In erster Linie ist DIVINATION eine meditative Form von Energie, die einen am Ende völlig eingefangen hat. (Listenable, 3/41:16) jp
CHOCOLATE WATCHBAND THIS IS MY VOICE
1967 bereits veröffentlichte die Chocolate Watchband ihre erste LP; Die psychedelischen Garagen-Rocker und Proto-Punker machten zwei weitere Alben, lösten sich 1970 auf, kamen 1999 wieder zusammen, machten erneut zwei Alben und melden sich jetzt mit den drei Originalmitgliedern David Aguilar, Tim Abbott und Gary Andrijasevich und dem neuen Album THIS IS MY VOICE wieder zurück. Und es lohnt sich, reinzuhören: Quicklebendiger Retro-Punk, mit Synthesizern, Sitar, bissigen Gitarren und Songs im Garagensound, die durchaus mal zum Mitwippen zwingen. Es gibt ein paar Ohrwürmer mit Ecken und Kanten, aber eben auch feinen Melodien – immer noch eigenwillig, unangepasst, aus der Zeit gefallen und dennoch irgendwie perfekt in die heutige Chaoswelt passend. Nicht nur für Fans von Retro- und 60s-PsychedelicRock tauglich. (Dirty Water, 11/39:53) pro
VARIOUS ARTISTS
LULLABIES FOR CATATONICS – A JOURNEY THROUGH THE BRITISH AVANT-POP/ART ROCK SCENE 1967–74
Das zu Cherry Red gehörende Label Grapefruit hat schon einige spannende Compilations zu speziellen Themen der britischen Rockgeschichte zusammengestellt. Mit der neuesten, LULLABIES FOR CATATONICS, die sich liebevoll mit den Anfängen und der Entwicklung von Progressive Rock und Art Rock bis 1974 auseinandersetzt, haben die Macher dann aber eine besondere Perle konfektioniert. Es verwundert natürlich nicht, dass die Reise mit Bands wie Soft Machine (“I Should’ve Known”) und Procol Harum (“Conquistador”) losgeht und Top-Acts wie Yes, Genesis, Curved Air, Barclay James Harvest und 10cc mit frühen Aufnahmen auf den drei CDs in der schlichn
Music from the 60s to the 80s
ten, aber mit informativem 40-seitigen Booklet ausgestatteten Clamshell-Box zu finden sind. Aber wie eigentlich immer bei den Grapefruit-Compilations sind es dann die vielen nur kaum oder gar nicht bekannten Acts, die man in der Folge weiterverfolgen möchte, wenn man nun auf solch verspielte oder pompöse Musik denn steht. (Cherry Red, 17/, 78:48, 17/79:04, 15/79:51) an
PAICE ASHTON LORD MALICE IN WONDERLAND
Mit Jon Lord und Tony Ashton sind zwei der drei Protagonisten verstorben, so dass man sich auf ewig mit MALICE IN WONDERLAND begnügen muss, dem einzigen Album, das Paice Ashton Lord plus Bernie Marsden (g) und Paul Martinez (b) 1977 veröffentlichten. Was aus heutiger Sicht musikalisch richtig interessant tönt, war damals verkaufsmäßig ein Flop. Zu weit war die Mischung aus Rock, Funk, Blues, Jazz/Fusion und Bigband-Sound vom rifflastigen Rock Deep Purples entfernt. Es erinnerte stellenweise mit den Bläsern vielmehr eher an Blood Sweat & Tears. Die bereits fertigen Aufnahmen für ein zweites Album verschwanden in den Archiven und tauchten erst 2012 als Bonustracks wieder auf, als MALICE ... neu aufgelegt wurde, die nun teils neu gemastert erneut zugänglich gemacht werden. Wer das Teil noch nicht hat, sollte zugreifen, auch wegen Simon Robinsons informativer Liner Notes. (earMusic, 17/79:00) pro
BJØRN RIIS
A STORM IS COMING
Zum Auftakt und am Ende regnet es auf dieser CD. Für Berufsmelancholiker hat der norwegische Komponist Bjørn Riis mit seinem dritten Album A STORM IS COMING die Musik vorgelegt, die man hören sollte, wenn man mit der Welt in weiten Teilen abgeschlossen hat. Ein schwermütiges Piano wird zum größten Teil der Taktgeber in dieser düsteren Welt, gleichwohl vermag Riis, die dunklen Gedanken hier und da mit eingängigen Melodien auch wegzuwischen. Man kann tief in die Seele eines Musikers blicken, der sich verletzlich zeigt, der einen teilhaben lässt an seinem Leid, und dem man so gerne helfen will. Diese Momente am Klavier und die einfühlsame Stimme nimmt man mit, wenn der nächste Sturm heraufzieht. Riis hilft zwar nicht wirklich über die Kälte hinweg, aber gibt einem das Gefühl, nicht ganz allein zu sein. (Karisma, 6/51:04) jp
ALBEZ DUZ
ENIGMATIC RITES
Ein ungewöhnlicher Bandname, der aus dem Hochmittelalter stammt. Albez steht für den Schwan, Duz für Rauschen, aber auch für Lärm. Mit lieblichem Schwanengesang oder gar der vornehmen höfischen Sprache zur Zeit der Staufer hat die Berli-
NEUHEITEN • IMPORTE • ANGEBOTE • VINYL • CD • DVD
ROCK
THE DIVINE COMEDY OFFICE POLITICS
Neil Hannon erfüllt sich mit OFFICE POLITICS nun den Traum, einmal eine Doppel-LP herauszubringen (die CD gibt das angesichts von etwas mehr als 60 Minuten Spielzeit natürlich nicht wieder). Das zwölfte Album seiner Band The Divine Comedy überrascht da erst mal mit einem ganz anderen Stil, als sie ihn etwa beim Vorgänger-Opus FOREVERLAND (2016) zelebrierte. Doch spätestens nach zwei Synthesizer-dominierten Songs gibt es dann die gewohnte, von Scott Walker, Jacques Brel oder ELO inspirierte Opulenz, die die nordirische Band so auszeichnet. Und wieder hat es Hannon verstanden, augenzwinkernde Popsongs wie “Norman And Norma” und “Absolutely Obsolete” zu schreiben. Andererseits klangen die personifizierten Retromusiker von The Divine Comedy noch nie so zeitgemäß wie bei “Infernal Machines”, wo wieder die Beats und Synthesizer dominieren. So kommt das neue Album keineswegs homogen daher – das, was zunächst irritiert, geht zunehmend ins Ohr, und die Altfans werden schließlich bei vielen Songs mit Orchesterelementen, Akkordeon-Versatzstücken und Bläsern verzückt. (Pias, 16/60:48) an
KAMALA
YOUR SUGAR
Unten auf der Straße stehen ein paar Jugendliche und werfen Cent-Stücke an eine Hauswand. Wer mit seinem Geldstück der Wand am nächsten kommt, hat gewonnen und kann die Münzen der anderen als Gewinn einsammeln. Einer der Jungs hat einen fetten Ghettoblaster neben sich auf dem Boden stehen, aus dem die Musik der Band Kamala dröhnt. Eine Mischung, die man als Krautrock be-
zeichnen kann, aber nicht muss. Eine Mischung, zersetzt mit Saxofon, fließenden Gitarrenläufen, kurzen Bluesausflügen und kreativen Melodien, die in den Jazz, in treibenden Prog und groovigen Funk abdriftet. Kamala ist die vielschichtige Musik der Straße, die von der Band, die in Leipzig beheimatet ist, euphorisch sowie mit großer Leichtigkeit gespielt wird und den Jungs an der Hauswand immer wieder Antrieb für neue Runden gibt. (Tonzonen, 7/33:43) jp
NEIL YOUNG TUSCALOOSA
Die nächste Ve r ö f f e n t l i chung der Archivserie von Neil Young präsentiert ein Konzert, das Young am 5. Februar 1973 mit den Stray Gators an der Universität von Alabama gab. Unter dem Titel TUSCALOOSA kommt es Anfang Juni sowohl als CD als auch als Doppelvinyl (mit geätzter Grafik auf Seite vier) in die Läden. „Es ist aus der Zeit rund um HARVEST und TONIGHT’S THE NIGHT”, sagte Young Anfang des Jahres. „Es war damals eine aufregende Geschichte, die frisch entstandenen Songs vor Publikum zu spielen, bevor sie her auskamen.” Aufgenommen wurde das Konzert, nachdem der ursprüngliche Schlagzeuger der Stray Gators, Kenny Buttrey, die Gruppe verlassen hatte und durch Johnny Barbata ersetzt worden war. Dass jetzt nur elf der damals mitgeschnittenen 20 Tracks veröffentlicht werden, ist laut Young schnell erklärt: Entweder gebe es die restlichen Songs schon oft genug auf anderen Tonträgern, oder er sei mit der Qualität nicht zufrieden. (Reprise, 11/Vorabstream) us
KEVIN MORBY OH MY GOD
Okay, jetzt hat es auch Kevin Morby erwischt. So wie schon vor ihm Bob Dylan, eines seiner großen Vorbilder. Mit OH MY GOD, seinem fünften Album, legt der 31-jährige Singer/Songwriter aus Texas ein zutiefst religiöses Werk vor. Und das, obwohl er sich gar nicht als gläubig ansieht, sondern eher als, nach Eigencharakterisierung, „spirituelles Wesen mit einer weltlichen Einstellung zum Seelenvollen”. Das trifft auch sehr gut auf das zu, was auf OH MY GOD passiert. Es ist ein Konzeptalbum mit textlichen und musikalischen Leitmotiven. Die Worte “Oh My God”, ein verbreiteter Ausruf der Freude, aber auch des Entsetzens, erfahren in mehreren Songs überraschende Variationen. Ein Blues-Piano, ein Gospelchor, Saxofontöne bilden eine klangGoodTimes 3/2019
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liche Klammer. Abgesehen von der Garagen-Rock-Nummer “OMG Rock’n’Roll” sind alle Stücke ruhig und introspektiv. Mit Songs wie “Nothing Sacred/All Things Wild”, “Seven Devils” oder “Sing A Glad Song” gibt es intensive, Gänsehaut erzeugende Momente. Das hätten Dylan, Cohen und Cave kaum besser hinbekommen. (Dead Oceans, 14/49:35) frs
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ner Band allerdings wenig zu schaffen. Die Musik wird – Schublade auf – als Doom Metal – Schublade zu – bezeichnet, geprägt von einer düsteren Grundstimmung sowie schweren und temporeduzierten Gitarrenriffs. Die Band verwendet selbst noch den Zusatz „Occult” Doom Metal, um die Richtung ins Mystische zu unterstreichen. “Wandering Soul” schleppt sich dann auch rätselhaft sehnsüchtig dahin. Während in “Surrender” Sänger Alfonso Brito eine unheimliche und gewalttätige Endzeitstimmung verbreitet, kann “Only Lies” durchaus als Reminiszenz an Black Sabbath gewertet werden. Musik für ganz dunkle Stunden. (Listenable, 7/55:24) jp
CD-Rezensionen
VARIOUS ARTISTS LIVE IM STAR-CLUB
Solche Konzer tabende erlebt man heute viel zu selten. Umso besser ist es, dass jener Abend jetzt wieder zu hören ist, als sich im damals von Horst Fascher und Volker Spielberg wiedereröffneten Star-Club einstige Größen des Rocktempels sinnbildlich auf der Bühne die Klinke in die Hand und Rock’n’Roll-Klassiker zum Besten gaben. Mit dabei waren am 8. Februar 1980 die Rattles und Rock Circus (mit Herbert Hildebrandt, Adrian Askew, Peter Hesslein, Dickie Tarrach und Ric Lee von Ten Years After), P.J. Proby, Tony Sheridan, Chris Andrews, Lee Patterson, Cliff Bennett, Crispian St. Peters, Lee Curtis, Wee Willy Harris, David Garrick und die unnachahmliche Jutta Weinhold. Jetzt kann man erstmals auf CD geradezu in angenehmen Erinnerungen suhlen, längst vergangene Zeit wieder auferstehen lassen und im 16-seitigen Booklet schmökern. Danke, Sireena! (Sireena, 23/79:47) pro
ISILDURS BANE & PETER HAMMILL
In Amazonia Episch - intensiv - kraftvoll: ein beeindruckendes Werk einer sich immer wieder neu erfindenden Band. CD#27942 • 16,99€
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HOUSE OF NOT Evergone & The...
IZZ Don‘t Panic
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BIG BIG TRAIN Grand Tour
DRIVIN N CRYIN Live The Love Beautiful
4. Album der kanadischen Das 9. Studioalbum der US-Progger Artrocker CD#28171 • 16,99€
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ARENA Re-Visited Live Box
HUIS Abandoned
JIM PETERIK & WORLD STAGE WINDS OF CHANGES
Bei seiner zweiten Studio-Arbeit mit dem Projekt World Stage zeigt sich Jim Peterik (Survivor, Ides Of March, Pride Of Lions) einmal mehr in Höchstform. Die von ihm komponierten Songs sind ausnahmslos von einer beachtlichen Qualität. Obendrein gelang es ihm, seinen Gastsängern Stücke auf den Leib zu schreiben, die immer eine Brücke zum Hauptschaffen des Künstlers schlagen. So würde das von ExStyx-Sänger Dennis DeYoung vorgetragene “Proof Of Heaven” auf jedem Styx-Album unter der Top 3 landen, und “Home Fires” mit Vokalist Kevin Cronin klingt wie eine REO-Speedwagon-Ballade. Einige Beiträge, wie beispielsweise “With out A Bullet Being Fired” mit Mike Reno (Loverboy) oder “The Hand I Was Dealt” mit Danny Vaughn von Tyketto, fallen ziemlich hart aus. Und schließlich gibt es mit “Love You All Over The World” ein bisher unveröffentlichtes Stück, das Peterik mit dem 2014 verstorbenen SurvivorMusic from the 60s to the 80s
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Bluray+DVD+2CD+Booklet Box#27976 • 34,99€
2. Album der kan. NeoProgger feat. Michel St-Pere/MYSTERY CD#27903 • 16,99€
HOGJAW Live: Up In Flames
ROBERT JON & The Wreck Take Me Higher
US-Southern Rock live CD#28109 • 15,99€ 2LP#28110 • 29,99€
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Das neue Studioalbum
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BLINDSIDE BLUES BAND • Live At Satyr Blues. . . . . . . . EPITAPH • Long Ago Tomorrow 2LP . . . . . . . . . . . . LANE, RONNIE • Just For A Moment 6CD-Box . . . . . . SPIRIT • Live At Rockpalast `78 2CD+DVD . . . . . . . VIBRAVOID • Intergalactic Acid... 2LP col. . . . . . . . . WUCAN • Sow The Wind LP-Neuauflage clear/black Vinyl
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Just For Kicks Music
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Forsthof Julianka • D-25524 Heiligenstedten Tel: 04821 - 403000 • Email: info@justforkicks.de
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EDITION DISCOGRAPHIEN
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ROCK Kollegen Jimi Jamison aufnahm. Weitere Stimmen sind unter anderem Kelly Keagy (Night Ranger), die Nelson-Brüder oder Don Barnes (38. Special). (Frontiers, 12/56:10) jub
STRAY CATS 40
Nee, Pillen helfen nicht weiter. Auch kein Doktor. Was hilft, ist nur eine gehörige Portion Rock. So lautet, grob zusammengefasst, die simple Botschaft des Songs “Rock It Off”. Die Stray Cats waren noch nie um einfache, schmissige, gleichwohl mitreißende Rock’n’Roll-Nummern verlegen. Und davon finden sich auf dem neuen Album wieder jede Menge. Die für das RockabillyRevival der 80er Jahre so wichtige Band ist zurück: 25 Jahre nach dem letzten Studio-Album legt das US-Trio endlich ein neues vor; 40 Jahre nach Bandgründung, weshalb es schlicht 40 heißt. Die Party beginnt mit dem beschwingten “Cat Fight (Over A Dog Like Me)”. Was folgt, lässt die Herzen von Teddyboys und Tollenträger höher schlagen. Lee Rocker lässt seinen Kontrabass schnalzen, Slim Jim Phantom wirbelt auf seinem Standschlagzeug, und Brian Setzer zeigt einmal mehr, welch virtuoser Rock- und Blues-Gitarrist er ist – ein Meisterschüler aus der Klasse von Chuck Berry, Eddie Cochran und Carl Perkins. Das Album wirft einen mit der Zeitmaschine zurück in die Vergangenheit und macht einen 25, ach was, 40 Jahre jünger. (Mascot, 12/35:45) frs
POPOL VUH
THE ESSENTIAL ALBUM COLLECTION VOL. 1
18 Jahre nach Florian Frickes viel zu frühem Tod und dem Ende von Popol Vuh bestechen weiterhin die Schönheit und Tiefe ihrer zwischen kosmischer Musik, Krautrock und Klassik oszillierenden Instrumentalmusik. International genießen insbesondere die Alben aus den 70er Jahren der Münchner Band, die sich nach einer Maya-Schöpfungsgeschichte benannte, eine hohe Reputation. Nun sind fünf der Werke neu remastert, samt Bonustracks und Booklets mit Liner Notes. Sie sind einzeln als CD erhältlich oder als 6-LP-Boxset mit 180g-Vinylpressungen. Neo-Psychedeliker Julian Cope lobte das Debüt AFFENSTUNDE (1970) einmal als ein Album mit „unglaublichen Klängen und Eindrücken, die mit nichts Vorherigem vergleichbar sind”. Experimentierte Fricke als einer der ersten deutschen Musiker darauf noch ausgiebig mit dem Moog-Synthesizer, mit dem er eine meditative und Trance-artige Atmosphäre schuf, wandte er sich auf HOSIANNA MANTRA (1972) stärker akustischen Klangerzeugern zu. Auf den buddhis tische und christliche Themen (“Kyrie”) verbindenden Tracks spielt Fricke Piano und Cembalo; Conny Veit (Gila) glänzt an der zwölfsaitigen und der E-Gitarre. Geige, Oboe, Tamboura und die Sopranistin Seite
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GoodTimes 3/2019
CD-Rezensionen Djong Yun mit ihrer engelhaften Stimme kommen hinzu. Ein atemberaubend schöner Mix. Ein ähnlicher Sound, der zwischen lyrisch-ruhigen Passagen und suggestiven Ausbrüchen pendelt, prägt auch EINSJÄGER & SIEBENJÄGER (1974), diesmal mit Daniel Fichelscher (früher und heute wieder Drummer bei Amon Düül II) an der Gitarre. Mit AGUIRRE (1975) und NOSFERATU (1978) sind zudem zwei der Soundtrack-Arbeiten für den Regisseur Werner Herzog dabei. Über die beiden Filme mit Klaus Kinski in der Hauptrolle wurde die Musik Popol Vuhs größeren Hörerkreisen bekannt. Besonders schön auf AGUIRRE ist der Einsatz der „ChorOrgel”, die auf Vokalsamples zurückgreift und einen mystischen, außerweltlichen Klang erzeugt. Auf dem Gruselfilm-Score NOSFERATU sorgt indes ein echter Chor für eine ähnlich entrückte Stimmung. Die suggestiven Klänge entfalten auch ganz ohne die Filme ihre Wirkung. (BMG, 5 CDs) frs
SANTANA
AFRICA SPEAKS
Südamerika meets Afrika, so könnte man AFRICA SPEAKS, das neue Album von Carlos Santana, treffend charak ter isieren. Produziert und aufgenommen von Rick Rubin in dessen Studio in Malibu, stehen neben den charakteristischen SantanaGitarrentönen vor allem weibliche Musikerinnen im Mittelpunkt. Einmal Ehefrau und Jazzschlagzeugerin Cindy Blackman, die den rhythmischen Songs durch virtuos-vertrackte Perkussion ihren Stempel aufdrückt, aber auch der Gesang der beiden Sängerinnen. Hier zeigen Laura Mluva, Britin mit karibischen Wurzeln, und Buka, Spanierin mit Eltern aus der afrikanischen Republik Äquatorialguinea, ihre Extraklasse. Im Zusammenspiel entsteht dabei magische Musik, voller Leidenschaft, Gefühl und Temperament, stilistisch wie immer undefinierbar, mal Rock, mal Soul, mal Funk, Latin und Jazz. (Concord, 11/64:25) us
CRAZY LIXX FOREVER WILD
Wer mit Glam und Sleaze Metal in den 80er Jahren musikalisch sozialisiert wurde, wird mit Bands wie Crazy Lixx das Elixier ewiger Jugend entdecken. Die Schweden schaffen mit Musik, Texten und Videos die vollkommene Illusion. Man könnte meinen, Grunge, Crossover, Weltuntergangsstimmung und Political Correctness habe es nie gegeben. Auf FOREVER WILD regiert in den Streck-die-Faust-in-die-LuftNummern die ultimative Partylaune bei Bier, Whiskey, halbnackten Mädchen. Und auf dem Plattenteller rotieren Ratt, Kix, Slaughter, Britny Fox und natürlich Crazy Lixx. Und die machen den Fans von einst, die heute auch schon in den 50ern sind, mit einer Nummer wie “Never Die (Forever Wild)” Mut zum Durchziehen. (Frontiers, 10/49:04) jub n
Music from the 60s to the 80s
LEBOWSKI GALACTICA
Prog Rock aus Polen ist eine Klasse für sich. Die 2002 gegründete Band Lebowski zählt dazu, deren Sound sehr melodisch geprägt ist. Zum allergrößten Teil instrumental eingespielt, steuert Katarzyna Dziubak in “Midnight Syndrome” einen malerischen Gesang bei, der sich wunderbar in das Klangbild einfügt. Ein weiterer Höhepunkt ist “Mirage Avenue” mit Klarinettenklängen und Streichern, das Zentrum der CD. GALACTICA ist eine musikalisch groß angelegte Reise, die nie enden sollte. (Cinematic, 9/68:16) jp
IAIN MATTHEWS
ORPHANS AND OUTKASTS
Schon das 36-seitige Booklet verkündet das „Evangelium nach Matthews” – der einleitende Satz trifft es: „Es gibt nicht viele Künstler, die eine Karriere definierende 4-CD-Col lection (wieder-)veröffentlichen könnten – oder würden –, die ‚nur’ aus Radiosessions, Demos und Outtakes besteht.” Genau das ist ORPHANS AND OUTKASTS von Iain Matthews. Die ersten drei Teile der Archiv verwertung waren lange nicht mehr verfügbar, der vierte bietet Unveröffentlichtes. Abgedeckt sind die Jahre 1970 bis 1999, und es wird deutlich, dass der 72-Jährige bis heute sträflich unterbewertet ist. 1969 hatte er Fairport Convention verlassen und Matthews Southern Comfort gestartet. Teil 1 („Out Of The Egg”) präsentiert Songs aus der MSC- und Plainsong-Phase, Radio sessions und Demos. „Learning To Fly” hat poppigeren Einschlag (Synthies!) dank der Demos für Hi-Fi (seine Band mit David Surkamp von Pavlov’s Dog). „Three’s A Charm” startet mit der Single “Me About You”, die auf seine Anfänge bei Pyramid zurückgeht, enthält einen Remix von “Woodstock” und Radiofutter mit Richard Thompson und Andy Roberts. Bislang ungehört ist „From A Hidden Pocket” – Demos (auch für Plainsong, Hamilton Pool) und Outtakes. Das Paket macht mit vielen Gästen die Entwicklung Matthews’ nachhörbar. Extraklasse! (Cherry Red, 20/71:27, 18/70:28, 15/55:36, 16/68:08) pro
WEST, BRUCE & LAING WHY DONTCHA
Nur kurzlebig war das Trio West, Bruce & Laing, zu dem sich nach dem Ende von Cream deren Bassist/Sänger Jack Bruce und die beiden Mountain-Mitglieder Leslie West (g, voc) und Corky Laing (dr) zusammentaten. 1972 veröffentlichten sie WHY DONTCHA, im Jahr darauf war alles schon wieder vorbei. Wechselnde Tempi, ein wenig überfrachtete Bassarbeit, reichlich Gitarren, ein wenig Blues (“Love Is Worth The Blues” mit West an der Geige), viel Hard Rock, aber eben so gut wie keine überdurchschnittlichen Songs: Die Talente vor allem von West und Bruce wurden aus heutiger Sicht – das macht diese erneute Neuauflage deutlich – damals nicht ausgeschöpft. Obwohl das
ROCK Ganze nicht schlecht ist, wäre mehr drin gewesen, hätten sich die Mitglieder des Powertrios mehr Zeit fürs Songschreiben und im Studio genommen. (BGO, 10/39:30) pro
THE CRANBERRIES IN THE END
Das neue Album der Iren trägt eine gewisse Tragik in sich. Bis zum Winter 2017 schrieben Leadgitarrist Noel Hogan und Dolores O’Riordan an den Demotapes für IN THE END, im Januar 2018 starb dann O’Riordan im Alter von 46 Jahren. Um ihren Tod besser verarbeiten zu können, fassten die Rest-Cranberries, Noel Hogan, Mike Hogan (Bass) und Schlagzeuger Fergal Lawler den Entschluss, sich mit den Songs zu beschäftigen und das Album zu veröffentlichen. Geschaffen wurde der musikalische Unterbau für die O’Riordan-Demotapes und ein eindringliches Sounddenkmal für die charismatische Sängerin, deren Überhit “Zombie” 1994 in Deutschland 28 Wochen auf Platzt 1 stand. Der Opener “All Over Now” trägt das Kommende schon in sich, zum Abschied gibt es das melancholische “In The End”. Beachtlich und bedrückend. (BMG, 11/00:00) jp
STEVE RODGERS HEAD UP HIGH
Steve Rodgers hat eine doch etwas sanftere Stimme als sein Vater Paul; auch musikalisch orientiert er sich anders als der. Er ist eher auf der Singer/Songwriter-Schiene mit einer gewissen Pop-Orientierung unterwegs, streut mal dezent Bluesiges ein, wagt sich an eine Pianoballade wie den Albumopener “I Will Grow”, wie überhaupt die ruhigeren Töne überwiegen. Mutig, wie er sich bei “Your Eyes” fast nur auf Stimme und Ukulele beschränkt. Als Anspieltipps eines grundsoliden Debüts seien “Haunted”, “Sorrow”, “So High” und “Your Eyes” empfohlen. Da kann etwas heranwachsen! Wenn nur nicht immer die Vergleiche mit dem Vater wären – aber vielleicht hat sich der Junior ja auch deswegen entschlossen, zumindest mit HEAD UP HIGH in eine andere Richtung zu gehen, als man beim Namen Rodgers zunächst erwarten würde. (Roulette, 11/38:48) pro
HARDLINE LIFE
Hardline sind wie ein Durchgangszimmer: Die Liste der Mitglieder, die seit 1991 in der Band ein Gastspiel gaben, ist lang. Unter ihnen: Neal Schon (g), Rudy Sarzo (b) oder Mike Terrana (dr). Einziges Originalmitglied ist noch Sänger Johnny Gioeli (Axel Rudi Pell). Inklusive einer Live-CD liegt mit LIFE nun das siebte Album vor. Und es hält den Qualitätslevel der Vorgänger spielend: Die fließend komponierten Melodic-Metal-Stücke sind ebenso etwas für eine energetische Bühnenshow wie für den Highway. (Frontiers, 12/50:56) jub
CD-Rezensionen GMBH GMBH
Sänger Christian Schneiderbauer war in Münchner Combos aktiv, Gitarrist Wesley Plass ein gefragter Studiomusiker, der bei damals kurz angesagten Bands wie Tax oder Rock Candy mitmischte. 1981 brachten sie zu NDW-Zeiten ihre gemeinsame GMBH an den Start, und die selbst betitelte DebütLP spiegelte natürlich den Zeitgeist wider. Allerdings mit mehr Anspruch, als nur sinnfreien Klamauk zu bieten, aber durchaus witzig-frech; eindeutig rockiger als die meisten Zeitgenossen, mit Elementen aus den Bereichen Funk, aber auch Disco war die Truppe unterwegs. Aus heutiger Sicht eher bei Ideal oder Spliff anzusiedeln – aber es fehlte der eine Hit, mit dem die GMBH die nötige Aufmerksamkeit gewonnen hätte. Sireena ermöglicht nun mit der Erstveröffentlichung auf CD die späte Entdeckung einer lange übersehenen Bandperle. (Sireena, 12/45:29) pro
AXEL RUDI PELL
XXX ANNIVERSARY LIVE
Man könnte nach den ersten Tönen von “The Medieval Overture” glauben, man habe es mit einer Mittelalterband zu tun. Nach 1:48 Minuten ist aber Schluss. Axel Rudi Pell bietet auf der Live-Doppel-CD hochwertigen Hard Rock, der nicht nur die Headbanger in Wacken begeistert. Die Songs gehen ab wie eine Dampfmaschine unter Hochdruck, deren Kessel kurz vor dem Platzen sind. Leadgesang, Keyboards, Bass und Drums greifen wie die Zahnräder eines Uhrwerks ineinander, werden aber auch zu musikalischen Duellen genutzt. Axel Rudi Pell kann seine Vorliebe für Bands wie Deep Purple und Rainbow nicht verstecken – warum auch? Das Songmaterial ist ein kleines Best-Of und tief im traditionellen Rock verwurzelt. Im zwölfseitigen Booklet gibt es 17 Livefotos zu sehen, die die Hard-Rocker bei der Arbeit zeigen. (Steamhammer, 8/50:50, 8/59:39) jp
KOLLEKTIONEN u. ARCHIVE von Sammlern, Musikjournalisten, Vertrieben und Labels in folgenden Genres: ROCK: 60er bis heute – Progressive, Psychedelic, Krautrock, Bluesrock, Independent, Punk, Heavy Metal JAZZ: 50er bis heute – Cool, Hardbop, Modern, Freejazz, etc.(Außer Swing/Dixie) BLACK MUSIC: 60er bis heute – Funk, Soul, Reggae, HipHop
FILTHY FRIENDS
ELEKTRONIK: 70er bis heute (außer House und Techno)
EMERALD VALLEY
Recht namhafte, keinesfalls schmutzige Freunde aus der Indie-Rock-Szene haben sich zu den Filthy Friends zusammengetan: Peter Buck war Gitarrist von R.E.M. In deren Dunstkreis, bei The Minus 5 und dem Baseball Project trieb sich Multi-Instrumentalist Scott McCaughey herum, während man Sängerin Corin Tucker von Sleater-Kinney kennt. Dazu noch Kurt Bloch (g, Fastback) und Linda Pitmon (dr, Miracle 3). Gemeinsam haben sie Filthy Friends am Start. Auf EMERALD VALLEY rumpeln sie mal, dann lassen sie gefällige Melodien fließen und vermengen alle möglichen Stile vom College- und IndieRock bis hin zu Country- und Blues-Einflüssen. Und Tucker kann gar nicht anders, als politisierende Texte zu schreiben und zu singen – zumal in Zeiten wie diesen. Starke Songs, erstklassige Gitarrenarbeit und fünf Musiker, die beseelt und mit viel Spaß gemeinsam interagieren. Sehr gelungen. (Kill Rock Stars, 10/35:00) pro GoodTimes 3/2019
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PagitaRecords Houman Ghadimi
Music from the 60s to the 80s
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BLUES · R&B · SOUL · FUNK · REGGAE SAN2 & HIS SOUL PATROL THE RESCUE
Der Soul-R&B-Nische im breiten Bluesfeld hat sich der Münchner San2 mit seiner entsprechend benannten Soul Patrol verschrieben. Songs, die er selbst gerne auf einer Party hören würde, schreibt der Vokalist mit der einschmeichelnden Stimme. Er reanimiert die Black Music der 60er und 70er Jahre und transferiert sie dabei mit viel Leidenschaft gleich auch noch ins 21. Jahrhundert. Ihm gelingt es, echte Bläsersounds homogen mit Synthesizerelementen zu verschmelzen, Streichelballaden mit kraftvollen Boogie-Rhythmen und kraftvollen Soulnummern schlüssig zu vermengen. Dazu setzt er seine Bluesharp gekonnt an den passenden Stellen ein und überlässt das Solierfeld auch immer wieder seinem anspruchsvoll agierenden Gitarristen Sebas tian Schwarzenberger. Stark, San2 kann so auf internationalem Level locker mithalten. (Capriola, 13/52:28) pro
BIG DADDY WILSON DEEP IN MY SOUL
Wie so oft ist es auch im Falle von Big Daddy Wilson das reale Leben, das die coolsten Geschichten schreibt. Aufgewachsen in der ländlichen Idylle von North Carolina, wo er seine Stimme mit den Gospelsongs der Gottesdienste schulte, verpflichtete sich Wilson Ende der 70er Jahre zum Militärdienst. Stationiert in Deutschland, entdeckte er hier die Liebe zum Blues, trat sporadisch immer wieder in Liveclubs auf. Irgendwann setzte sich die Qualität durch, wurden Profis auf das Ausnahmetalent aufmerksam, und über europäische CDVeröffentlichungen stieg seine Bekanntheit auch bei Bluesfans in seiner amerikanischen Heimat. Dorthin kehrt er nun mit DEEP IN MY SOUL wieder zurück, in den legendären Muscle Shoals Studios in Alabama hat er unter der Produktionsregie von Altmeister Jim Gaines (John Lee Hooker, Neville Brothers, Santana) und mit Unterstützung der Gitarristin Laura Chavez ein Album voller Blues, Funk und Soul eingespielt, bei dem aus jeder Pore der Süden der USA herausschwitzt. (Ruf, 12/44:34) us
RICK VITO
SOULSHAKER
Endlich meldet sich Rick Vito wieder zu Gehör, der mit seiner Gitarre den Sound von Bob Seger, Roger McGuinn & Thunderbyrd, Bonnie Raitt und Fleetwood Mac veredelt hat. Das fünfjährige Warten hat sich gelohnt. Gitarristen dürfte ob der Qualität und des Finessenreichtums seines Slidespiels das Herz aufgehen, sein Händchen für eingängige Melodien hievt die durchweg starken Songs in die Gehörgänge. Auch und gerade bei seinen Instrumentalversionen von Sam Cookes “A Change Is Gonna Come” oder Jackie Wilsons “Doggin’ Around”. Zwischen Slow-MotionBlues, Gospeligem, Voodoo Funk und Honyk-Tonk/Texas-Blues variiert Vito die vielfältigen Genrefacetten gelungen. Eine
Prise Zydeco hier, Americana-Anflüge da, die von Chuck-Berry- und Nick-Lowe-Inspiration getrieben werden – Vito überzeugt auf voller Linie ohne einen Schwachpunkt. (Vizztone, 12/45:53) pro
UB40
FOR THE MANY
“Red Red Wine” und “Kingston Town” zählen zu jenen Hits, bei denen man sofort weiß, von wem sie stammen. UB40 hatten immer einen politischen Anspruch, und dies ist auch bei diesem 19. Studio-Album so, eingebettet in das 40-jährige Bestehen der Band. Nur, die Zeiten haben sich geändert. Arbeitslosigkeit steht nicht mehr so sehr im Fokus – aber Trump. „Trumpy Trumpy, Said Ya Head Must A Full Up A Lumpy” heißt es spöttisch in “Bulldozer”. Dem schließt sich “Poor Fool” (Armer Idiot) an. 2008 gab Sänger Alistair Ian Campbell zwar seinen Austritt bei UB40 bekannt, mit Duncan Campbell wurde dies jedoch mehr als kompensiert. Er reflektiert den Zustand der Band, wo sie heute steht, inspiriert vom 1970er-Reggae-Stil. Der CD liegt ein umfangreiches Booklet mit allen Texten bei, das Cover erinnert an eine Arbeit des amerikanischen Malers Jackson Pollock. (Wienerworld, 10/51:14) jp
GEORGE BENSON
WALKING TO NEW ORLEANS
Musiker wie Fats Domino und Chuck Berry auf ihrem eigenen Terrain zu schlagen, das ist von vornherein zum Scheitern verurteilt. Daher versucht George Benson es auf seinem neuen Album, auf dem er den beiden im Jahr 2017 verstorbenen Kollegen die Ehre erweist, auch gar nicht. Vielmehr hat er sich einige ihrer bekanntesten Stücke ausgesucht und interpretiert sie auf seine ganz eigene Weise, sprich mit einer jazzigen Note und mit unglaublich viel Gefühl in seinen Gitarrentönen. Auch die einzelnen Songs wurden mit Bedacht ausgewählt, ebenso wie die Setlist insgesamt, gerade so, als würde Benson einen musikalischen Dialog zwischen Missouri und Louisiana moderieren. Beginnend mit Berrys nachdenklichem “Nadine (It’s You)” folgt Dominos R&B-Hit “Ain’t That A Shame”, dem ausgelassenen “I Hear You Knocking” schließt sich das übermütige “Memphis Tennessee” an, der Titelsong des Albums, “Walking To New Orleans”, und “Blue Monday” finden ihren Kontrapunkt im bluesigen “How You’ve Changed”. (Provogue, 10/37:30) us
KELLY FINNIGAN
THE TALES PEOPLE TELL
Auf seinem Debütalbum befährt der 37-jährige Kelly Finnigan die Retro-Soul-Schiene von Charles Bradley. Gesanglich orientiert er sich wie dieser am kehligen Organ von Otis Redding, an anderer Stelle wandelt er aber auch auf den Spuren von Curtis Mayfields Falsettgesang. Musikalisch erinnert Finnigan natürlich an den großartigen Output des Daptone-Labels, insbesondere auf rhythmischer Ebene. Kein Wunder, haben Seite
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GoodTimes 3/2019
die Musiker des Albums doch bei Scheiben von Sharon Jones, Bradley oder Antibalas mitgewirkt. Er ist sich jedoch nicht zu schade, sich in schmalzigen Momenten auf Isaac Hayes zu beziehen oder seine Gesangsgruppe gospelartig daherschmettern zu lassen. Bei allem Bezug auf die früheren und zeitgenössischen Klassiker ist es Finnigan durchaus gelungen, ein eigenständiges, vor allem aber sehr gelungenes Album an den Start zu bringen, das zumindest die Soulgemeinde goutieren dürfte. (Colemine, 10/33:25) an
PRINCE
ULTIMATE RAVE
Das „Rave”-Projekt war das letzte, bei dem Prince unter seinem Pseudonym „Love Symbol” agierte. Vor genau 20 Jahren erschienen, ist es nun an der Zeit, im Rahmen der ULTIMATE RAVE-Veröffentlichung Dinge zusammenzuführen, die eh sehr gut zusammenpassen: das 1999er Album RAVE UN2 THE JOY FANTASTIC, dessen Remixversion RAVE IN2 THE JOY FANTASTIC und der Konzertmitschnitt RAVE UN2 THE YEAR 2000 auf DVD. Insbesondere der Livemitschnitt vom Silvesterabend 1999 zeigt die große Freude des exzentrischen Multi-Instrumentalisten an Funk- und Soulmusik. So wird der Auftritt zur großen Party für Musiker, Zuschauer und vor allem Prince selbst, der sichtlich Spaß hatte, eigene Klassiker wie “Kiss”, “U Got The Look”, “Purple Rain” und “1999” zu zelebrieren. Und die Gäste haben es in sich: So kommen unter anderem Lenny Kravitz (“American Woman”, “Fly Away”), Larry Graham, Cynthia Robinson und Jerry Martini von Sly & The Family Stone (“Everyday People”, “Higher”) sowie Maceo Parker zu Einsätzen. Interessanterweise spielten die Songs von RAVE UN2 THE JOY FANTASTIC kaum eine Rolle bei dem Konzert. Dass die Arbeiten für das Album schon in den 80er Jahren, also zur erfolgreichsten Prince- Zeit, starteten, macht sich im positiven Sinne bemerkbar. Denn die Songs wirken weniger beliebig und orientierungslos als bei vielen anderen Alben der LoveSymbol-Ära. Frischen Wind gab es auch durch die Beteiligung von Gastmusikern wie Chuck D, Gwen Stefani, Ani DiFranco und Sheryl Crow, deren Hit “Everyday Is A Winding Road” Prince gar coverte. (The Prince Estate/Legacy, 18/70:14, 14/64:25, 23/132 Min.) an
JIMMIE VAUGHAN
BABY, PLEASE COME HOME
Bekannt wurde Jimmie Vaughan vor allem als Gründungsmitglied der Fabulous Thunderbirds, doch auch als er zusammen mit seinem Bruder Stevie Ray als die Vaughan Brothers unterwegs war, spürte das Publikum mit jeder Note die kompromisslose Liebe zum Blues. In den letzten Jahren hat sich der texanische Sänger und Gitarrist eher rar gemacht, auch das letzte Album mit neuem Material stammt aus dem Jahr 2011. Umso erfreulicher, dass er jetzt mit n
Music from the 60s to the 80s
CD-Rezensionen
BABY, PLEASE COME HOME ein Album vorlegt, das nahtlos an seine großen Erfolge anknüpft. Will heißen, dass seine neuen Stücke zwar einerseits mitten im klassischen Blues Rock angesiedelt sind, andererseits aber mit einer gehörigen Portion (Bläser-)Soul daherkommen. Auch bei seinen musikalischen Begleitern verzichtet Vaughan auf Experimente, mit Assen wie Billy Pitman (g), George Rains (dr), Ronnie James (b), Kaz Kazanoff (sax) und Mike Flanigan (org) stand ihm ein bewährtes Team zur Seite. (The Last Music Company, 11/35:26) us
JULIAN MARLEY AS I AM
Wie Ziggy Marley (Mutter Rita Marley) ist auch Julian Marley (Mutter Lucy Pounder) ein Sohn des 1981 verstorbenen Bob Marley. Da war Julian Marley gerade mal sechs Jahre alt. Die Familie, Gott, das Leben und die Menschen sind große Impulsgeber des Sängers, Songwriters und Produzenten. Marley hält nicht nur die humanistischen Gedanken seines Vaters hoch, sondern erinnert in vielem auch musikalisch an ihn. “Chalice Load” vom vierten StudioAlbum AS I AM geht glatt als neue durcharrangierte Version von “Get Up, Stand Up” durch, während “Too Hot To Dance” (ft. Shaggy) einen Elvis-Einschlag hat. Julian Marley muss den Vergleich mit seinem Vater nicht scheuen. Der Sänger, der in London bei seiner Mutter aufgewachsen ist, lebt mittlerweile auf Jamaika und arbeitete für sein zweites Album auch mit seinem Bruder zusammen. Alle Texte gibt es in einem Booklet, die CD ist zweifach aufklappbar. (H’Art, 17/67:06) jp
HAZMAT MODINE
BOX OF BREATH
Na, das ist ja mal wieder ein Feuerwerk an Blues-Stilen, das Hazmat Modine da abfackeln! Die achtköpfige Combo aus New York City hatte sich noch nie mit simplen Zwölftaktern zufriedengegeben, sondern schon immer die gute alte Tante Blues mit Elementen aus Jazz, Soul, Cajun und World Music aufgefrischt. Diesmal geht es gleich mit einem beschwingten Afro-inspirierten Beat im Opener “Crust Of Bread” los, über den sich eine fette Bläsersektion legt, worin sich sonnige Flötentöne mischen, bis der Song schließlich in ein fulminantes E-Gitarren solo mündet. Tuba-Tupfer, Balafon-Gerumpel, Bläser-Synkopen: Auf ihrem vierten Album BOX OF BREATH legt die Band um Sänger und Harmonikaspieler Wade Schuman den Fokus stark auf Rhythmen. Wenn die auch meist ziemlich vertrackt sind, muss man doch sofort mit dem Fuß wippen oder den Fingern schnippen – ganz wie beim Mardi Gras, dem Straßenkarneval in New Orleans. Ein schöner vierter Akt im großen Hazmat-Modine-Lustspiel. Fans von Dr. John, Willy DeVille oder Tom Waits dürften an den Bluesverrücktheiten des bestens aufgelegten Oktetts ihre wahre Freude haben. (Jaro, 13/59:17) frs
BLUES · R&B · SOUL · FUNK · REGGAE THE BB KING BLUES BAND THE SOUL OF THE KING
Er wird immer einer der größten Musiker aller Zeiten bleiben, B.B. King hat sich mit einer Karriere, die ihn aus den Baumwollplantagen am Mississippi bis auf die größten und wichtigsten Bühnen der Bluesszene führte, unsterblich gemacht. Seine Soul-getränkte Stimme und die angeborene Fähigkeit, mit nur einer gespielten Note die tiefsten Gefühle auszudrücken, machten ihn bis zu seinem Tod im Mai 2015 zum Vor- und Leitbild zahlreicher Kollegen – und das nicht nur aus der Bluesszene. Mit THE SOUL OF THE KING erweist ihm nun seine langjährige Begleitband die Ehre, Russell Jackson (voc, b), Darrell Lavigne (keys), Brandon Jackson (dr), Eric Demmer (sax) und James Bolden (tr) kramten tief im Songfundus ihres ehemaligen Frontmanns, hochklassig unterstützt von namhaften Gäs ten wie Taj Mahal (g), Kenny Wayne Shep herd (g), Mary Griffin (voc), Kenny Neal (voc, harm) und Michael Lee (voc, g). (Ruf, 13/59:38) us
BISHOP GUNN NATCHEZ
Die Stadt Natchez war vor dem Sezessionskrieg wegen ihrer Baumwollplantagen das wirtschaftliche und politische Zentrum des US-Bundesstaats Mississippi, und aus Natchez stammt die junge Südstaaten-Blues-Rock-Band Bishop Gunn. Damit scheint der musikalische Weg schon vorgegeben, obwohl das Quartett doch eine Spur rockiger ist als etwa die typischen Vertreter aus dieser Ecke – Lynyrd Skynyrd und die Allman Bro thers Band. Beleg dafür ist der stampfende Opener “Southern Discomfort”, der von einem schweren Gitarrensound getragen wird, dem sich das treibende “Anything You Want” anschließt. Freilich: Bishop Gunn können auch anders, wie etwa in dem völlig in sich ruhenden “Makin’ It” und bis hin zur tief unter die Haut gehenden Hymne namens “Alabama”, die so
ganz anders ist als Skynyrds “Sweet Home Alabama”. Ein grandioses Finale. (Farm2Turntable, 11/43:07) jp
MAVIS STAPLES WE GET BY
Die 1939 in Chicago geborene Vocal-Legende Mavis Staples sang mit ihrem Vater Pops Staples als junges Mädchen Gospels. Dem ist sie bis heute treu geblieben, auch auf ihrem zwölften Studio-Album bricht das Genre sich immer wieder Bahn. In einer politisch gespaltenen Zeit bietet Mavis Staples Liebe und Hoffnung, wobei sie ihr Leben lang immer auch politisch geprägt war. Sie marschierte mit Martin Luther King, war bei John F. Kennedys Amtseinsetzung dabei und sang bei Barack Obama im Weißen Haus. Der CD-Auftakt mit “Change” könnte stärker nicht sein. Sie fordert Freiheit und Veränderungen ein, nach wie vor kämpft sie gegen die Rassentrennung. Alle Songs haben eine Botschaft, die ihre Lebenseinstellung widerspiegelt und im Rhythm & Blues zuhause ist. Mal stark akzentuiert, mal stark reduziert und stets auf der Höhe der Zeit. (Anti, 11/36:56) jp
LEE ' SCRATCH' PERRY RAINFORD
Er hat Bob Marley, Junior Murvin und Max Romeo produziert und mit Keith Richards, den Beastie Boys und The Clash zusammengearbeitet. Er gründete ein eigenes Plattenlabel und Studio auf Jamaika und war ein Pionier in der Entwicklung des Dub-Reggae. Inzwischen ist Lee „Scratch” Perry 83 Jahre alt und blickt auf dem nach seinem bürgerlichen ersten Vornamen benannten Album RAINFORD auf sein Leben und seine Kunst zurück. Produziert hat es der renommierte UK-Studiotüftler Adrian Sherwood, der schon für Depeche Mode oder die Nine Inch Nails an den Reglern drehte. RAINFORD ist eine Wundertüte voller verrückter Soundund Arrangementideen. Zwar legen Reggae-Beats fast durchgehend die Grundspur,
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als weitere Zutaten kommen jedoch Jazz, Gospel, Trip-Hop, Electronica, ja, sogar Kammermusik hinzu. “Let It Rain”, eines der schönsten Stücke, die man je über den Regen gehört hat, ist mit einem Cello und einem Frauenchor gewürzt, und “African Spaceship” führt Swing und Science-Fiction zusammen. Far out! (On U-Sound, 9/42:29) frs
BILLY PAUL
ME & MRS. JONES – THE ANTHOLOGY
Billy Paul ist leider ein wenig in Vergessenheit geraten. Selbst sein Nummer1-Hit in den US-Popcharts aus dem Jahr 1972, “Me & Mrs. Jones”, wird kaum noch gespielt. Dabei war der damals schon weit über 30 Jahre alte Soulmusiker zu der Zeit einer der bekanntesten Vertreter des Philly-Sounds. Wo es in vergangenen Jahren immer wieder schöne Reissues, neue Compilations und Neuentdeckungen von Künstlern wie Isaac Hayes, Curtis Mayfield und Donny Hathaway gab, ist jetzt vielleicht die richtige Zeit, Billy Paul mit der Zusammenstellung seiner bekanntesten Songs auf ME & MRS. JONES zu würdigen. Die 31 Lieder auf zwei CDs decken die Jahre 1970 bis 1985 ab, also seine erfolgreichste und kreativste Zeit. Wenn man nicht wüsste, dass hier mehr als 15 Jahre abgehandelt werden, hätte man gar kein Problem damit, die Zusammenstellung als in sich stimmiges Einzelwerk zu betrachten, so sehr ist Paul über diese Jahre seinem Stil treu geblieben, der irgendwo in der Nähe der genannten Soulgrößen liegt, wenngleich seine Songs etwas softer daherkommen. Bei den Texten geht es hingegen auch mal um die Rolle der Afroamerikaner – hier ist er also durchaus wie die anderen auf der Höhe seiner Zeit. Und der Soulmusiker ist keineswegs nur auf seinen größten Erfolg zu reduzieren, auch andere Lieder wie “Let ‘em in” und “The Whole Town’s Talking” prägen sich schnell ein. (SoulMusic, 16/69:11, 15/72:40) an
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CD-Rezensionen
RORY GALLAGHER BLUES
Viel zu früh hat der irische Blues-Rocker Rory Gallagher 1995 seine so große wie treue Fangemeinde allein zurückgelassen. Seither hat Bruder/Manager Donal das Archiv ausgewertet, und trotzdem gab es offenbar bislang noch Unveröffentlichtes. Das ist für BLUES mit weiteren bereits erhältlichen Raritäten zusammengeführt worden. CD 1 steht unter dem Motto „Electric Blues” und bietet bisher nicht erhältliche BBC-Aufnahmen, solche aus den JINX- und AGAINST THE GRAINSessions, dem Peter-Green-Tributalbum und Recordings von Lonnie Donnegan und Muddy Waters mit dem Gast Rory Gallagher. „Acoustic Blues” gibt’s auf dem zweiten Silberling: Livetracks für diverse Radio- TVStationen, Outtakes für BLUEPRINT, TATTOO und DEUCE – einmal mehr werden die gitarristischen Qualitäten des Maestros (auch slidend) demonstriert. Erinnerungen an die Explosivität, dynamische Vielfalt und Top-Qualität von Gallagher-Shows weckt CD 3, „Live Blues” überschrieben. Mit drei unveröffentlichten Tracks aus Glasgow (1982), einem „Old Grey Whistle Test”-Auftritt, dem bislang zurückgehaltenen 1991er „Rockpalast”-Zusammenspiel mit Jack Bruce und einem knappen Interview mit dem Protagonisten. Dieser Dreier ist nicht nur Gallagher-Fans ans Herz zu legen. Das perfekte Präsent zum 50-jährigen Plattenjubiläum des Iren (damals mit Taste, die allerdings außen vor bleiben). (Universal, 3 CDs, Vorabstream) pro
GROUNDHOGS
THANK CHRIST FOR THE BOMB
Die britische Powerband Groundhogs um den Bluesgitarristen Tony McPhee spielte als Vorband der Rolling Stones bei ihrer England-Tour 1971 und hat bis zum heutigen Tag eine große Fangemeinde. Nur so erfolgreich wie ähnliche Bands – etwa Cream oder Taste – wurden die Groundhogs nicht. Im Grunde ist dies ein Wunder, hat die Band doch von
BLUES · R&B · SOUL · FUNK ... 1968 bis 1976 neun Studio-Alben veröffentlicht. Darunter auch das jetzt neu aufgelegte Album vom Mai 1970: THANK CHRIST FOR THE BOMB. Eingespielt wurde es von Martin Birch, der zuvor schon mit Jeff Beck, Deep Purple und Fleetwood Mac gearbeitet hatte. Das Album zeigt die ganze Vielfalt der Gruppe, deren Sound voller Wucht aus den Lautsprechern kommt. Als Anspieltipp sei “Garden” empfohlen, in drei Versionen, zum Schluss „Live At Leeds”. Als Bonustracks gibt es Radiosessions. (Fire, 14/78:02) jp
WELLBAD
HEARTBEAST
Neben der Musik ist der Film die zweite große Liebe des Hamburgers Daniel Welbat alias WellBad. Auf seinem vierten Album bringen er und seine Mitstreiter beide Welten zusammen: „Es ist der Soundtrack zu einem Movie, der nie gedreht wurde.” Wobei der Mann mit der unverkennbaren Brummstimme wahre Begebenheiten bis zum Banküberfall in Songs umgesetzt hat. Musikalisch bewegt er sich auf Blues-Wegen, bei “Elephant Man” rappt er mehr, als dass er singt, und es wird dazu gescratcht. Getragen im New-Orleans-Spirit mit (Beerdigungs-)Bläsereinsprengseln erklingt “Heal A Wound”, die E-Gitarren von Lennard Eggers krachen auch zwischendurch, Produzent Stefan Gade lässt die Orgel wimmern und schmettern. In HEARTBEAST muss man sich regelrecht versenken, sich Zeit nehmen für die Songs und sie sich entwickeln lassen. Eigenwilliger Blues im weitesten Sinne. (Blue Central, 12/36:52) pro
THE BAR-KAYS
THE DEFINITIVE COLLECTION
Auf drei CDs zusammengefasst gibt es das Schaffen der einst von Otis Redding entdeckten Bar-Kays in den Jahren von 1967 bis 1989 – und das Label übergreifend mit Aufnahmen aus den Zeiten bei Warner, Volt, Stax und Mercury. Dabei ist ihre Entwicklung von der roh-knackig agierenden R&BNachwuchstruppe aus Memphis hin zu Arenen füllenden und die Charts belagernden Funkgrößen in den Seventies nachzuhören; in den USA blieben sie konstant erfolgreich und galten in den Achtzigern als Groove-Könige. Es wird deutlich, warum die Combo, deren Anfänge von einem Flugzeugabsturz und dem Verlust von vier Gründungsmitgliedern plus Redding tragisch verliefen, sich zunächst als Black-Rock-Band bezeichnete. Und die Triple-CD veranschaulicht, wie sich die Bar-Kays auf stets beachtlichem Niveau dem jeweiligen Publikumsgeschmack in Sachen R&B, Funk, Disco, Boogie, Soul und sogar Pop anpassten. (Cherry Red, 17/75:23, 16/69:26, 13/69:36) pro
SCHORSCH HAMPEL HOAMWEHBLUES
In der bayerischen Bluesszene ist Georg „Schorsch” Hampel eine feste Größe – und nimmt mit HOAMWEHBLUES Abschied. Der wäre fast ein endgültiger geworden, da
er während der Aufnahmen schwer erkrankte, dem Sensenmann aber von der Schippe sprang. Produziert und Schlagzeug gespielt hat sein Bruder Dr. Will, herausgekommen ist dabei der für Hampel so typische volkstümliche Blues, in den er seine lakonischen Alltagsbetrachtungen einbettet, in bayerischer Mundart. Die Palette ist dabei breit angelegt, mal geht’s in die rockigere Richtung, mal kommt er mehr in Singer/Songwriter-Manier daher. Stets aber authentisch, urwüchsig, nachdenklich bis (selbst-)ironisch. “Schee wars” (schön war es) singt der Schorsch in einer Nummer und hat recht damit – schade, dass es wohl nicht mehr davon geben wird. (BSC, 16/16/56:49) pro
KENNY WAYNE SHEPHERD BAND THE TRAVELER
Kräftigen SouthernR o c k- E i n s c h l a g demonstriert das einstige BluesWunderkind Kenny Wayne Shepherd auf THE TRAVELER. Er vereint kantig-feurige Blues-Rock-Nummern mit einfühlsamen, emotionsgeladenen Balladen, streut auch mal ein wenig CountryFlair oder R&B-Pfeffer ein. Der singende Gitarrist weiß zwar auf seinem Instrument zu brillieren, vereint Finesse und Power, aber im Wissen, dass der Song wichtiger ist, überlässt er auch mal den Keyboards den Fokus und nimmt sich zurück. Dazu griff er zwischendurch zur Akustikgitarre (“Tailwind” mit Country-Touch). Shepherd überzeugt mit acht Eigenbauten und zwei gelungenen Coverversionen von Buffalo Springfields “Mr. Soul” und einer epischen Fassung von Joe Walshs “Turn To Stone”. Der heute 41-Jährige ist hörbar weiter gereift. (Provogue, 10/46:19) pro
VARIOUS ARTISTS
TROPICAL TRIPS VOL. 1
Der Sommer naht, da gibt es keine Zweifel. Sich dabei von Musik aus den Tropen beschallen zu lassen, ist nicht die schlechteste Idee, ideal ist dabei eine Zusammenstellung, wie sie Bear Family nun mit TROPICAL TRIPS VOL. 1 anbietet. Verteilt auf die letzten Jahre hat das norddeutsche Label immer wieder Schätze aus den Archiven von Cree Records wiederveröffentlicht, auch jetzt hat es sich erneut aus diesem Fundus bedient. Und es macht immer wieder sprachlos, wie weit das stilistische Spektrum dabei reicht, angefangen von Embryos Dancefloor-Filler aus Trinidad, “Wajang Woman”, über lässiggroovige Tunes wie “All Nite Tonight” von Barbara Hernandez und die programmatische “Party Music” der Cinnamon Suns bis zu Sly & Robbie mit ihrer Reggae-Interpretation von Marvin Gayes “Inner City Blues”. Klanglich auf höchstem Niveau, das Booklet sorgt für kurz prägnante Infos zu allen Songs und Künstlern. (Bear Family, 16/68:20) us
DATURA4
BLESSED IS THE BOOGIE
Blues Rock verbindet das australische Quartett Datura4 mit Stoner Rock und treibt die Songs entsprechend dem TiSeite
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tel seines dritten Albums mit kraftvoller Boogie-Power gnadenlos vorwärts. Angeführt wird die Combo von Sänger/Gitarrist Dom Mariani, der in seiner Heimat seit drei Jahrzehnten eine feste Größe ist und einige knackige Slideparts beisteuert. Hier gibt es ein wenig Southern-Rock-Feeling (“Run With Lucy”), da ein bisschen funky Groove (“Evil Pt. 2”), dort WestcoastReminiszenzen (“The City Of Lights”). Bob Patient steuert clever abrundende Orgelsounds bei, und Howie Smallman lässt als Gast beim Titeltrack, der auch ins Status-Quo-Repertoire passen würde, mit seiner Mundharmonika aufhorchen. Datura4 können aber auch kontemplativ: Man lausche nur mal dem 60s-Spirit atmenden “Not For Me”. Wurde ja auch mal wieder Zeit für eine Entdeckung unter den Aussie-Boogie-Rockern! (Alive Natural Sound, 10/47:41) pro
LEFT LANE CRUISER SHAKE AND BAKE
Der singende Gitarrist Freddy J. IV, der bei den analog gestalteten Aufnahmen auch zum Bass griff, und Schlagzeuger Pete Dio sind als Left Lane Cruiser seit gut einer Dekade in der Tat auf der Überholspur unterwegs, und das mit wuchtig daherkommendem Blues Rock. Den erdigdreckigen Klang verfeinert auf SHAKE AND BAKE ihr Produzent Jason Davis mit seiner Orgel immer mal wieder. Als Indianas Antwort auf die Texaner von ZZ Top haben Kritiker das Duo auch schon bezeichnet. Das trifft’s – und auch wieder nicht. Eine Seelenverwandtschaft besteht unüberhörbar, die Liebe zum angehärteten und satt groovenden Power-Blues verbindet die Bands ebenfalls. Beide Acts animieren unwiderstehlich zum wilden Abtanzen, und doch drücken Left Lane Cruiser ihren Songs einen ganz eigenen Hobo-Stempel auf. (Alive Natural Sound, 10/39:16) pro
MANU LANVIN & THE DEVIL BLUES GRAND CASINO
Ein französischer Bluesmann, dem, von wem auch immer, der Blues schon in die Wiege gelegt worden ist. Auch mit seinem siebten Album unterstreicht Manu Lanvin seine Sonderstellung im Genre Moderner Blues. Für GRAND CASINO hat er unter anderem Beverly Jo Scott angeheuert, die gleich zum Auftakt des Albums im Duo mit Lanvin mächtig ins Mikro röhrt. Bei “So Come On Down” greift ihm Taj Mahal unter die Arme, bei “Spoonful” das Schwergewicht Popa Chubby. Dabei hat Lanvin die Unterstützung nicht unbedingt nötig. 2014 wurde er ausgewählt, Frankreich bei der „International Blues Challenge” in Memphis zu vertreten, ein Jahr später erhielt er den renommierten Cognac Passion Price für seine Erfolge in der Welt des Blues, Soul und Funk. Wenn man “Je Suis Le Diable” mit Gastmusiker Paul Personne hört, weiß man, warum. (Verycords, 13/53:50) jp n
Music from the 60s to the 80s
JAZZ SHALOSH
ONWARDS AND UPWARDS
“Children Of The 90’s” heißt ein Stück vom dritten Studio-Album von Shalosh. Die drei Mittzwanziger aus Israel huldigen hier nicht nur nostalgisch der Musik ihrer Jugend, sie übersetzen den Sound und das Lebensgefühl dieser Zeit in den speziellen Klang ihres Trios. Auch wenn sie einen Track der Legende Ahmad Jamal gewidmet haben, stehen sie nicht in der Klavier-Trio-Tradition, sondern sehen sich als gleichberechtigter Klangkörper, die improvisationsgetriebenen Jazz mit aufbrausendem, lautem Rock verknüpfen, dabei aber ebenso klassische, sowie orientalische Einflüsse integrieren. Auch elektronische Sounds und eine gewisse Tanzbarkeit passen ins Konzept, so dass die Überführung von “Take On Me” der Popband a-ha in einen neuen Aggregatszustand nicht verwundert. Wunderbar! (ACT, 10/66:23) rg
GWILYM SIMCOCK NEAR AND NOW
Pianist Gwilym Simcock (38) wurde schon als Kind mit diversen Preisen überhäuft. Neun Jahre nach seinem ersten Klavier-Solo-Album auf ACT folgt nun die nächste Möglichkeit, sich als Solist zu beweisen. Ohne Begleitmusiker ist man auf sich selbst zurückgeworfen, muss jederzeit selbst für Spannung und Abwechslungsreichtum sorgen. Als klassisch geschulter Pianist beherrscht der Brite sein Instrument bravourös. Dass Großmeister wie Keith Jarrett und Pat Metheny ihn einst zum Jazz brachten, hört man den Kompositionen durchaus an. Süffige, singende Melodien, der Einsatz der linken Hand, das alles lässt den Einfluss des Klaviergiganten Jarrett erkennen. Doch er brilliert nicht nur im Überschwang, sondern formuliert auch sehr kontrolliert, hier beeinflusste ihn John Taylor. Drei kürzere Widmungsstücke runden die hervorragende CD ab. (ACT, 9/58:52) rg
DANIEL GARCIA TRIO TRAVESURAS
Der virtuose 36-jährige Pianist Daniel Garcia wurde vom Grammy-prämierten Danilo Pérez geprägt und gefördert. Der Spanier legt mit seinem bestens eingespielten Trio nun die zweite Scheibe vor, eine Verquickung von Jazz mit Flamenco, der Musiktradition seiner Heimat. Treibende Rhythmen treffen auf berückende Melodien, wobei die ruhigeren Stücke etwas in der Überzahl sind. In vier kurzen Solo-Piano-Etüden huldigt er geschmackvoll dem klassischen katalanischen Komponisten Frederic Mompou, in zwei Stücken sorgt der Flamenco-JazzVeteran Jorge Pardo an der Querflöte für eine schöne Sounderweiterung. Der Pianist steht eindeutig im Vordergrund, hält die musikalischen Zügel kontrolliert in der Hand, manchmal fast etwas zu eng. (ACT, 11/53:34) rg
VINYL BERNREUTHER, FEINER, WELCH DON'T LET THE DEVIL RIDE
Hinter diesem Album steckt eine u ngewöh n liche Geschichte. Im Juni 2017 nahmen zwei Oberpfälzer
Bluesenthusiasten, der Gitarrist und Sänger Wolfgang Bernreuther und der Mundharmonikaspieler und Sänger Thomas Feiner, im 3300 Einwohner zählenden Water Valley, Mississippi, eine Platte mit dem 85-jährigen Bluesgitarristen Leo Welch auf. Der ehemalige Holzfäller veröffentlichte mit 82 sein Debütalbum SABOUGLA VOICES und wurde damit zum Star. Welch starb nur ein halbes Jahr nach den Aufnahmen mit dem deutschen Duo, DON’T LET THE DEVIL RIDE versammelt somit seine letzten Aufnahmen. Selig spielen sich die Musiker in “Wee Wee Hours” (Chuck Berry) in den Blues-Himmel, “Got My Mojo Working”, geschrieben von Preston Foster und eng mit Muddy Waters verbunden, ist wie “Poor Boy” ein Glanzstück dieser 180gLP zum Auf klappen, die im Innenteil die ganze Geschichte erzählt. (Grooveland, 10 Tracks) jp
RUNNING WILD
THE RIVALRY / VICTORY
Mit THE RIVALRY und VICTORY wurden für die D o u bl e - C l a s s i c s Reihe von Sony Music zwei Alben von Running Wild ausgesucht, die die norddeutsche HeavyMetal-Band auf dem Höhepunkt ihrer Popularität zeigen. Diese beiden im Jahr 1998 bzw. 2000 veröffentlichten LPs liefern den Abschluss einer losen Trilogie, mit der sich die Band dem ewigen Kampf zwischen Gut und Böse widmete. Stilistisch lieferten die Songs dieser beiden Alben genau die Art von Heavy Metal, wie sie seit den Zeiten von britischen Bands wie Iron Maiden und Judas Priest angesagt war, ein treibendes Fundament aus Bass und Schlagzeug, dazu typische Metalgitarren voller Kraft und Tempo. Für Fans natürlich ideal, weil sie genau das bekamen, was sie wollten, Kritiker sahen darin eher eine künstlerische Stagnation, wie so oft bei dieser Frage darf sich da jeder seine eigene Meinung bilden. (Sony Music, 2 LPs, 22 Tracks) us
JOACHIM WITT
BAYREUTH EINS / BAYREUTH ZWEI
Mit seinem “Goldenen Reiter” gehörte Joachim Witt zu den Protagonisten der Neuen Deutschen Welle, doch als diese Mitte der 80er Jahre abebbte, verschwand auch er wieder von der Bildfläche. Umso überraschender dann sein Comeback im
LP-Rezensionen Jahr 1998, zusammen mit Peter Heppner von Wolfsheim legte er mit “Die Flut” einen klasse Neo-Gothic-Hit vor, der das dazugehörige Album mit dem Titel BAYREUTH EINS bis auf den 12. Rang in den Charts klettern ließ, auch die Verkaufszahlen mit rund 750.000 Einheiten waren aus heutiger Sicht gigantisch. Klar, dass zwei Jahre später mit BAYREUTH ZWEI ein ähnlich klingender Nachfolger entstand, auch hier pendelte Witt ganz im Stile der sogenannten Neuen Deutschen Härte zwischen 80er-New-Wave, fetten Gitarrenwänden und hymnischen Melodien. (Sony Music, 2 LPs, 22 Tracks) us
GROBSCHNITT
KINDER & NARREN + SONNENTANZ + FANTASTEN + LAST PART Y
Der vierte Teil der Grobsch n it tWie d e rveröffentlichungen in der „Black & W hite”-Serie beinhaltet die letzten vier Alben bis zur Auflösung 1989: KINDER & NARREN erschien 1984, die Live-LP SONNENTANZ 1985, FANTASTEN kam 1987 heraus, und LAST PARTY – wieder live – ist eine Posthum-Produktion von 1990. Die Doppel-LPs sind wie gehabt 180 Gramm schwer, schwarz und weiß, mit Kunstdrucken, Fotoraritäten und Bildgeschichten bestückt und mit Bonusmaterial angereichert. KINDER & NARREN ist das erste Produkt ohne Vordenker Eroc und in seinem Zeitgeist-Sound NDW-Machwerken aus den frühen 80er Jahren nicht unähnlich. Allerdings bleiben Grobschnitt zum Teil recht schwer zugänglich, erlauben sich schräge Melodien und gewagte Arrangements. “Wie der Wind” erlangte als Single eine gewisse Popularität. Und der Hard-Rocker “Keine Angst” ist ein Knaller und hat was von Morgenrot. Völlig unterschätztes Album. Die zweite LP bietet “Solar Music” unter dem Titel “Sonnentanz” in vier Teilen in einer zeitgemäßen Version – aufgenommen 1984 in Meschede. Aus Saarbrücken stammt die “Sonnentanz/ Solar Music”-Variante auf der offiziellen Live-LP SONNENTANZ. Sie wurde 1985 eingespielt und dokumentiert, dass Grobschnitt ganz klar zu den musikalischen Schwergewichten aus Deutschland zählten. Allein für den Opener “Explosionen” möchte man sich in den Staub werfen. Die zweite LP serviert eine “Sonnentanz”-Aufnahme von 1986 sowie “Geradeaus” und “Go For Love” in Bühnenversionen aus demselben Jahr. FANTASTEN wurde 1987 zum letzten Versuch, in den Hitparaden zu landen. Die Songs waren typischer DeutschRock-Stoff jener Zeit – und damit auch etwas beliebiger. Grobschnitt verloren sich aber nicht und lieferten trotzdem immer noch Qualität. Der Schwerpunkt der zweiten Platte liegt auf einer 88er GoodTimes 3/2019
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“Sonnentanz”-Aufnahme aus Wuppertal. Und schließlich LAST PARTY. Als die Platte kam, gab es Grobschnitt schon nicht mehr. Sie dokumentiert eine Abschiedstour, die triumphale Züge angenommen haben soll, und streift mehrere Phasen der Band. Platte zwei beinhaltet die 89er Aufnahmen von “Sonnentanz” aus Hagen. (Zappa/Universal, 13 Tracks, 11 Tracks, 13 Tracks, 17 Tracks) jub
LOU CIFER & THE HELLIONS ROCKVILLE REVELATION
Von England aus eroberte das Rockabil ly-Revival Anfang der 80er Jahre die Welt, in Deutschland wurde vor allem das Ruhrgebiet vom wiedererstarkten Rock’n’RollVirus befallen. Vor allem bei Liveveranstaltungen waren es neue Bands mit jungen Musikern, die den klassischen Sound der 50er Jahre wieder auferstehen ließen. Eine dieser Bands nannte sich Lou Cifer & The Hellions, und ab Mitte der 90er Jahre begann sie mit regelmäßigen Veröffentlichungen, zunächst Singles und EPs, dann auch mit LPs. Ihr neustes Werk nennt sich ROCKVILLE REVELATION, und die 18 darauf enthaltenen Stücke liefern alles, was guten Rock’n’Roll ausmacht: einen fetzigen Rhythmus, Mit-s(w)ing-Refrains und genau die richtige Portion an instrumentalen Solos, dazu immer auf den Punkt. Stilecht haben sie ihre Songs in Mono eingespielt, und dass sie komplett auf Coverversionen verzichten können, ist ein weiterer Beweis ihrer Qualität. (Bear Family, 18 Tracks) us
NINA HAGEN BAND
NINA HAGEN BAND / UNBEHAGEN
Deutsch-Deutsche Rockgeschichte auf zwei LPs: Im Jahr 1977 siedelte Nina Hagen aus dem Ostteil Berlins in den Westen über, wo sie zusammen mit der Band Lokomotive Kreuzberg – Herwig Mitteregger (dr), Bernhard Potschka (g) und Manfred Praeker (b) – sowie Reinhold Heil (keys) die Nina Hagen Band ins Leben rief. Ihr selbst betiteltes Album war ein bunter Stilmix aus Punk, Pop, Reggae und Rock’n’Roll, der durch Nina Hagens schrille, teilweise opernhafte Stimme ins Groteske überzeichnet wurde. Alle Texte wurden von Hagen selbst geschrieben und fielen dazu noch durch skurrile und teils provokante Wortwahl auf. Ein Erfolg wurde das Album trotzdem. Zwei Jahre später waren Band und Sängerin bereits heillos zerstritten, doch mit UNBEHAGEN mussten sie noch ein zweites (vertraglich fixiertes) Album abliefern. Die Band komponierte die Musik und nahm sie auf, Nina Hagen sorgte für die Texte, die sie später alleine im Studio einsang. (Sony Music, 2 LPs, 20 Tracks) us
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VINYL ROXETTE
HAVE A NICE DAY
Zusammen mit Abba gehören Roxette zu den erfolgreichsten Popbands aus Schweden, seit ihrer Gründung im Jahr 1986 haben Per Gessle und Marie Fredriksson mehr als 80 Millionen Tonträger verkauft. Nicht unerheblich hat das im Jahr 1999 veröffentlichte HAVE A NICE DAY zu diesem Erfolg beigetragen; zur Feier des 20-jährigen Jubiläums wird dieses Album nun erstmals als Vinylausgabe veröffentlicht. Angetrieben von der vorab veröffentlichten Hitsingle “I Wish I Could Fly” toppte es in ihrer schwedischen Heimat die Charts, in Deutschland (#2), Österreich (#3) und der Schweiz (#2) ging es in die Top 3, in Großbritannien kletterte es bis auf Platz 28. Das durchgehend hohe Niveau der Popsongs ist schnell erklärt: Vor HAVE A NICE DAY legten Roxette eine fünfjährige Pause ein, so dass sich in dieser Zeit genügend starke Kompositionen ansammeln konnten. (Parlophone, 2 LPs, 10 Tracks) us
LP-Rezensionen Nachfolger vor, der die dunkle Seite ihrer Musik noch verstärkte, sowohl was den härteren Sound als auch die Texte anging, in denen (vor allem in sexueller Richtung) kein Blatt vor den Mund genommen wurde. Lohn der Anstrengung war mit Platz 15 eine klasse Platzierung in den Charts sowie ein denkwürdiger Auftritt bei „Rock am Ring”, mit dem Selig sich einen hervorragenden Ruf als Liveband erspielte. (Sony Music, 2 LPs, 25 Tracks) us
NAZARETH
RAZAMANAZ + LOUD 'N' PROUD + RAMPANT + HAIR OF THE DOG + EXPECT NO MERCY + NO MEAN CIT Y
MAHAVISHNU ORCHESTRA BIRDS OF FIRE
In der längst legendären Besetzung mit John McLaughlin (g), Jerry Goodman (vi), Jan Hammer (keys), Rick Laird (b) und Billy Cobham (dr) spielte das Mahavishnu Orchest ra nur drei offizielle Platten ein, BIRDS OF FIRE erschien 1973 als dritte. Auch hier gab es wieder halsbrecherisch virtuose Fusion zu hören, mit irrwitzigen Duetten oder besser gesagt: Duellen von Gitarre und Violine. Elektrischer Jazz – es gibt das Miles-Davis-Cover “Miles Beyond” – trifft auf Hendrix trifft auf indische Skalen trifft auf Country trifft auf Funk. Fünf für ihre Zeit außergewöhnlich versierte Musiker verschmolzen die Stile zu einem auch heute noch herrlich süffigen Gebräu. Und mit “Open Country Joy” erklingt die schönste Nummer des Quintetts, aber natürlich mit einem rabiaten Mittelteil. Speakers Corner hat die LP dankenswerter Weise mit vollem Höhenspektrum und damit mit Cobhams hyperkrisper Snare in exzellenter Qualität gefertigt. (Speakers Corner, 10 Tracks) lbr
SELIG
SELIG / HIER
Oh ja, das war richtig gute Rockmusik, mit der Selig im Jahr 1994 ihr selbst betiteltes Debüt bestückten. Krachende G r u nge - G it a r r e n , eine Prise psychedelische Doors und dennoch mit einem Auge in Richtung Pop schielend, dazu Jan Plewkas alles andere als alltägliche Texte, kein Wunder lief ihre Single “Sie hat geschrien” in Dauerrotation auf MTV und Viva. Ein Jahr später legte die Hamburger Band mit HIER einen würdigen
Von kleinen schottischen Pubs aus eroberten sie mit ehrlichem, bodenständigem Rock die Welt, von der Gründung im Jahr 1968 bis heute stehen Nazareth für die These, dass es sich langfristig lohnt, im besten Sinne zeitlose Musik zu präsentieren. Natürlich ist in diesen langen Jahren die Fangemeinde ständig angewachsen, und für diese gibt es nun die Möglichkeit, sechs frühe Alben der Band als ganz besondere Vinylausgaben zu erhalten. Ende April sind die LPs im originalen Artwork erschienen, jede Vinylplatte hat eine eigene Farbe, Grundlage für die Überspielung war das jeweils letzte Remaster aus dem Jahr 2009/2010. Den Anfang macht dabei das im Mai 1973 von Roger Glover produzierte RAZAMANAZ. Ganz im Stile damals angesagter Bands wie Deep Purple und Led Zeppelin kam der bluesige Hard Rock bei den Fans bestens an, mit “Broken Down Angel” und “Bad Bad Boy” zogen Nazareth sogar in die Single-Top-10 ein. Noch im selben Jahr legten sie mit LOUD ‘N’ PROUD einen starken Nachfolger vor, hier war es vor allem das Joni-Mitchell-Cover “This Flight Tonight”, mit dem sie international höchst erfolgreich waren. Im Jahr 1974 erschien RAMPANT, ebenfalls von Roger Glover produziert. Der Opener der LP war ein episch langer Heavy-Metal-Titel mit dem Titel “Silver Dollar Forger”. Auch hier fanden sie die richtige Mischung aus hartem Rock und britischem Blues, dazu noch die beiden Balladen “Loved And Lost” und “Sunshine”, beendet wurde das Album durch das YardbirdsCover “Shapes Of Things”. Im Jahr darauf erschien HAIR OF THE DOG, bis heute eines der erfolgreichsten Alben der Band. Seite
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Diese LP wurde zu einer der ersten Referenzen für Heavy Metal, was nicht nur am Titeltrack lag, den bis heute Metalgruppen im Programm haben, sondern auch an “Miss Misery”, “Changin’ Times” und dem von Nils Lofgren übernommenen “Beggar’s Day”. Die Ballade “Guilty” wurde auf der amerikanischen Version des Albums durch “Love Hurts” ersetzt, ein Cover der Everly Brothers, das in Europa ausschließlich als Single veröffentlicht wurde. Dieser Track führte monatelang die Charts an und ist der bis heute größte Single-Erfolg für die Band. Die letzten beiden Wiederveröffentlichungen stammen mit EXPECT NO MERCY und NO MEAN CITY aus dem Jahr 1977 sowie 1978. Beide Alben waren weitaus härter als die bisherigen Werke, so wurde der Bluesanteil immer kleiner, gleichzeitig zog der Härtegrad der Gitarren merklich an. Dan McCafferty und Pete Agnew, die im Umkreis der Armenviertel von Glasgow ihre Kindheit und Jugend verbracht hatten, brachten damit eine persönliche Note in die Musik ein, der zynische und pessimistische Unterton, der auch viele Songs auf dem Vorgänger prägte, dominierte die Kompositionen dieses Albums. Insbesondere HAIR OF THE DOG, EXPECT NO MERCY sowie NO MEAN CITY gelten als prägender Bestandteil der New Wave Of British Heavy Metal, die sich Ende der 70er Jahre aus dem traditionellen Hard Rock entwickelte. (Union Square, 6 LPs) us
SIMON & GARFUNKEL
PARSLEY, SAGE, ROSEMARY AND THYME
Mitte der 1960er war es absolut ungewöhnlich, vier Monate Produktionszeit für ein Album zu ergattern, es sei denn, es handelte sich um die Beatles. Paul Simon und Art Garfunkel sowie ihr gewiefter Produzent Bob Johnston schafften das 1966 jedoch für die dritte LP des Duos, das dem Folk ganz neue Popqualitäten einhauchte. PARSLEY, SAGE, ROSEMARY AND THYME brachte ein Dutzend vorzüglicher Songs, von denen einige sanft ins Kulturgut der Menschheit einsickerten. Wenn’s was zu meckern gibt, dann nur, dass einige viel zu kurz ausfielen, etwa der flotte “59th Street Bridge Song”, die Tirade “A Simple Desultory Philippic” oder das zart-theatralische “For Emily”. Gerade auch in ihren nicht „Greatest Hits” zeigt sich die außergewöhnliche Klasse von S&G. Nach der Super Audio CD legt MFSL jetzt die klanglich einen Tick rundere LP in Top-Qualität vor. (MFSL, 12 Tracks) lbr
APOCALYPTICA
WORLDS COLLIDE / 7TH SYMPHONY Mit PLAYS METALLICA BY FOUR CELLOS eroberten Apocalyptica Mitte der 90er Jahre die Herzen der weltweiten Heavy-Metal- und Gothic-Rock-Fans, zwischenzeitlich sind die vier Finnen aus der Rockszene nicht mehr
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Music from the 60s to the 80s
wegzudenken. Gut zehn Jahre nach ihrem Debüt legten sie mit WORLDS COLLIDE ein starkes Album vor, bei dem sie mit Rammstein-Frontmann Till Lindemann, Slayer-Schlagzeuger Dave Lombardo und Lacuna-Coil-Sängerin Christina Scabbia von klasse Stimmen unterstützt wurden; verdienter Lohn war ein Platz in den deutschen Top 10. Vier Ränge weiter kletterte das im Jahr 2010 veröffentlichte 7TH SYMPHONY nach oben, hier kamen mit Bush-Frontmann Gavin Rossdale, Brent Smith von der amerikanischen Band Shinedown sowie dem französischen Sänger und Gitarristen Joseph Duplantier ebenso namhafte wie qualitativ hochwertige Gäste zum Einsatz. (Sony Music, 2 LPs, 21 Tracks) us
LAKE
LAKE I / LAKE II
Diese britisch-deutsche Band genießt bei ihren Fans immer noch Kultstatus; trotz einer fast unüberschaubaren Fluktuation von Musikern blieb sie ihrem Stil weitestgehend treu – und das von Anfang der 70er Jahre bis heute. Mit LAKE I (1976) und dem Nachfolger LAKE II (1978) werden nun zwei ihrer frühen Alben auf einer Doppel-LP zusammengefasst. Mit einer cleveren Mischung aus Rock, Blues, Funk und einer kleinen Prise Prog Rock wurden nicht nur deutsche Rockfans auf die Gruppe aufmerksam, auch in den USA wurde ihre Musik gehört. Das gut zehnminütige “Between The Lines” von der ersten LP und “Scoobie Doobies” vom zweiten Longplayer tendieren stilistisch gar in Richtung Wishbone Ash und Steely Dan, mit “Time Bomb” ging es in Richtung Supertramp. Vor allem das zweite Album hat einen deutlichen Hang zum Westcoast-Sound der 70er Jahre, klasse hier das lässige “Highway 216”. Ihr internationales Format verdankten Lake vor allem der markanten Stimme des 1991 verstorbenen Sängers James HopkinsHarrison und ihrem Gitarristen Alex Conti, dessen funkiges Riff den Song “On The Run” zum Hit machte. (Sony Music, 2 LPs, 17 Tracks) us
GUANO APES
DON'T GIVE ME NAMES / WALKING ON A THIN LINE
Schon ihr im Jahr 1997 veröffentlichtes Debüt brachte die Guano Apes – angetrieben von den Singlehits “Open Your Eyes” und “Lords Of The Boards” – in die deutschen Top 10, mit den beiden darauffolgenden Alben DON’T GIVE ME NAMES und WALKING ON A THIN LINE ging es dann jeweils sogar bis auf den Spitzenplatz. Vor allem die Skaterund Snowboardszene gehörte zu den treuesten Fans des Göttinger Crossover-Quartetts, dessen harte Gitarrensalven ideal zu Sandra Nasics kraftvoller Stimme passten.
JOHN MAYALL
VINYL Klasse auch ihre Interpretation von Alphavilles “Big In Japan”, auch heute noch eine Coverversion, der es gelingt, einen neuen Blickwinkel auf das Original zu eröffnen. Insgesamt fällt das zweite der hier auf einer Doppel-LP zusammengefassten Alben eine Spur poppiger aus, dennoch sind die Unterschiede nicht allzu groß. (Sony Music, 2 LPs, 24 Tracks) us
LP-Rezensionen ELOY
THE CLASSIC YEARS: DAWN + OCEAN + SILENT CRIES AND MIGHTY ECHOES
B.B. KING
SINGS SPIRITUALS
Das Label PanAm Records macht die Alben wieder verfügbar, die B.B. King in den 1950ern für Crown eingespielt hat. Für EASY LIS TENING BLUES ließ King das Gesangsmikro stecken, für SPIRITUAL spielte er 1959 keine Gitarre. Insofern täuscht das Coverfoto – die bei Vinyl Lovers 2016 mit anderen Bonustracks veröffentlichte Ausgabe bildet ihn ohne Instrument ab. Den damals noch etwas „dünneren” Gesang begleiteten lediglich Drummer Sonny Freeman und ein unbekannter Organist, Pianist und Bassist. Aber ein „halber” B.B. ist immer noch ein King, der Gospels und Spirituals eine Menge Bluesfeeling verpasst. Am stärksten gerieten dennoch die Nummern mit Backgroundchor. Zwei Monozugaben von 1956 ergänzen die zehn Stereotitel des Originals, das PanAm sehr gut in DMM transferiert hat. (PanAm, 12 Tracks) lbr
TONY JOE WHITE
HOMEMADE ICE CREAM
Auch wer die im Oktober 2018 verstorbene SongschreiberLegende nicht kennt, kennt zumindest zwei Lieder von Tony Joe White: “Polk Salad Annie” und “Rainy Night In Georgia” schrieb der Mann aus Louisiana, andere machten sie zum Hit. Seine Anhänger aber schwören mehr auf seine eigenen grandiosen Alben. HOMEMADE ICE CREAM aus dem Jahr 1973 zählt da sicher dazu. Sparsam bis puristisch instrumentiert, auf den Punkt und ohne Firlefanz gespielt und gesungen, mischt der Sänger, Gitarrist und MundharmonikaSpieler hier in Bestform Blues, Singer/Songwriter, eine Prise Rock, Cajun und Folk zu jenem Gebräu, das er selber als Swamp Rock bezeichnete. Keyboarder David Briggs, der jüngst verstorbene Meistergitarrist Reggie Young, Bassist Norbert Putman und Drummer Kenny Malone unterstützen teilweise. Dieses wunderbare, von Tom Dowd in Nashville unprätentiös produzierte Album veröffentlichte vor Jahren Analogue Productions bereits in einer audiophilen Ausgabe, auf einer LP mit 33 1/3 Touren. Jetzt legen die audiophilen Reissue-Spezialisten nach mit der definitiven Version: Von Kevin Gray bei Cohearent Audio urwüchsig gemastert, auf zwei mit 45 rpm rotierende LPs umgeschnitten, klingt es nochmals direkter, freier, kerniger, spritziger. Eine Wucht. (Analogue Productions, 2 LPs 45 rpm, 11 Tracks) lbr
Es sei mal dahingestellt ob die Jahre von DAWN (1976), OCEAN (1977) und SILENT CRIES AND MIGHTY ECHOES (1979) wirklich die CLASSIC YEARS von Eloy waren – möglicherweise sehen einige FrühFans die „naive” Zeit beim Harvest-Label als die solchen an. Tatsache ist, dass die Band um Gitarrist und Sänger Frank Bornemann auf diesen drei Alben tatsächlich in derselben Besetzung antrat: mit Detlev Schmidtchen (keys), Klaus-Peter Matziol (b) und Jürgen Rosenthal (dr). Und damit ein musikalisches Niveau erklomm, das international absolut konkurrenzfähig war. Vor allem die deutschen Käufer griffen zu dem melodischen Art Rock. Machte sich Bornemann auch wegen seines herben teutonischen Akzent zum Gespött einiger des Englischen mächtiger Hörer, seine auf Konzepten beruhende Musik kam an, die ausladenden Songs mit teils recht bombastischen Arrangements trafen diesen Teil des Zeitgeistes optimal. In dem auf 2000 Stück limitierten Schuber stecken alle LPs in einzelnen Klappcovern, ein weiteres Gatefold enthält die drei CDs dazu und Zitate der beteiligten Musiker. Leider gingen die Schneidetechniker der gut gefertigten LPs (SILENT ... etwas tellerförmig) beim Schnitt mal wieder auf Nummer sicher. Die von Eroc remasterten Vorlagen klingen auf den neuen Platten gegenüber den Originalen in den Höhen und der Dynamik gezähmt. (Universal, 3 LPs plus 3 CDs, 9 + 4 + 6 Tracks) lbr
FALCO
JUNGE RÖMER / FALCO 3
Zwei Originalalben, wie sie unterschiedlicher kaum sein können, als DoppelLP. Im Jahr 1984 veröffentlichte Falco mit JUNGE RÖMER eine wunderbare, in sich geschlossene Platte, gefüllt mit edlen Popsongs. Vom Titeltrack über das schnippische “Ihre Tochter” bis zur langsam sich steigernden B-Seite nimmt die Intensität stetig zu, ohne dass einer der Songs oder das Album Hitpotenzial entwickelt hätte. Ganz anders das ein Jahr später veröffentlichte FALCO 3, hier jagt ein Hit den anderen, von “Rock Me Amadeus” über den Skandalsong “Jeanny” und das dynamische “Männer des Westens” bis zum gefühlvollen Ausklang mit “It’s All Over Now, Baby Blue”. Der verdiente Lohn waren höchste Hitparadenpositionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, selbst in den USA kletterte es bis auf Platz 3 in den Billboard Charts. (Sony Music, 2 LPs, 19 Tracks) us GoodTimes 3/2019
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OOMPH!
WAHRHEIT ODER PFLICHT / GLAUBELIEBETOD
„Eckstein, Eckstein, alles muss versteckt sein ... Augen auf! Ich komme”, mit diesem alten Abzählreim rockte sich das Braunschweiger Trio Oomph! im Jahr 2004 bis an die Spitze der deutschen Charts, auch das dazugehörige Album WAHRHEIT ODER PFLICHT kletterte sowohl in Deutschland als auch in Österreich hinauf bis auf den zweiten Rang. Neue Deutsche Härte nannte sich ihr Stil, dessen Markenzeichen aus kraftvollen Gitarrensalven, poppigen Melodien und hymnischen Refrains bestand. Auch das zwei Jahre später veröffentlichte Album GLAUBELIEBETOD war ähnlich erfolgreich, dabei auch der 2007er Siegertitel von Stefan Raabs Bundesvision Songcontest, “Träumst du”, sowie eine Coverversion von Ennio Morricones “Spiel mir das Lied vom Tod”, aus rechtlichen Gründen musste dieser Titel jedoch noch kurz vor der Veröffentlichung in “Die Schlinge” umben annt werden. (Sony Music, 2 LPs, 24 Tracks) us
85TH ANNIVERSARY TOUR
19.10. 20.10. 21.10. 23.10.
Kaiserslautern Karlsruhe Freiburg Hannover
24.10. 25.10. 26.10. 27.10.
Oldenburg Affaltar Dresden Erfurt
SWIMMING MIN IN THUNDERSTOR STOR THUNDERSTORMS TOUR 2019
MARVIN GAYE
WHAT'S GOING ON – ULTRADISC
Hier sind sich ausnahmsweise mal (fast) alle einig: WHAT’S GOING ON von Marvin Gaye ist ein Jahrhundert-Album, die erste Autoren-LP des Soul, ein Meilenstein der Black Music. Zu dessen teilweise inein ander übergehenden Songs arrangierte ihm David Van DePitte ein üppiges Orchester. Mit dem Titelsong, “Mercy Mercy Me” und “Inner City Blues” warf das am 21. Mai 1971 erschienene Album zudem Singlehits ab. Der Beweis, dass sich auch Sozialkritik , verpackt in eingängige Musik, bestens verkaufen konnte. Es gab davon auf CD (mindestens) vier Remaster, darunter die SuperDeLuxe-Edition, die neben der endgültigen Abmischung auch den gröberen „Detroit-Mix” enthielt, dazu die teure japanische Platinum SHM-CD. Auf Vinyl veröffentlichte Universal den Longseller in der „Back To Black”-Reihe – und die amerikanischen Spezialisten von MFSL brachten 2008 ein „Original Mas ter Recording”. Nun also diese analoge Luxusausgabe. Die „Ultradiscs” knüpfen an MFSLs legendäre UHQRs aus den 1980ern an – und setzen noch eins drauf. Üppig verpackt, umgeschnitten auf zwei schnelllaufende LPs (was manche Blende am Seitenende nötig macht), gepresst auf zertifiziertes „Super Vinyl” ohne Kohlenstoff-Farbmittel in einem „One Step Process”. Der freilich beschränkt die
Music from the 60s to the 80s
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04.08. 23.10. 24.10. 25.10. 26.10. 28.10. 29.10.
Augsburg Hamburg Berlin Hannover Osnabrück München Stuttgart
30.10. 31.10. 02.11. 03.11. 04.11. 05.11.
Nürnberg Bensheim Bremen Köln Bochum Aschaffenburg
06.12. Hamburg 08.12. Berlin 07.12. Worpswede
w w w. a s s c o n c e r t s . c o m
Tickets: 01805 – 2001* www.ticketmaster.de (0,14 €/Min. dt. Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 €/Min.)
VINYL Auflage dieser UD1S zwangsläufig auf etwa 500 Stück pro Pressstempel. Ein irrer Aufwand. Der sich aber gelohnt hat. Die extrem laufruhige Ultradisc schlägt die Vergleichs-Tonträger klar in Sachen Dynamik, Fülle und Transparenz. (MFSL, 2 LPs 45 rpm, 9 Tracks) lbr
SIR OLIVER MALLY MALLY PLAYS DYLAN
Mit einem DylanCover-Album kann man – zumindest was die Qualität der musikalischen Vorlagen angeht – nichts falsch machen. Das haben schon Musiker alle Couleur so gesehen, von Odetta über Wolfgang Niedecken bis zu den Hollies. Mit MALLY PLAYS DYLAN reiht sich nun auch Sir Oliver Mally hier mit ein, als Leitbild für sein Dylan-Album hat sich der österreichische Bluesmusiker die Art und Weise auserkoren, mit der einst die Byrds ihre Dylan-Songs präsentierten. Also Versionen, die fest in der Folk-Rock-Tradition verankert sind und gerne auch mal in Richtung Singer/Songwriter oder Blues pendeln. Auch die Auswahl der Songs – die auf dem dicken Vinyl übrigens wunderbar transparent erklingen – ist über jeden Zweifel erhaben, reicht von “One Too Many Mornings” über “Girl From The North Country” bis zu “Simple Twist Of Fate”. (Pumpkin, 8 Tracks) us
VARIOUS ARTISTS
BLUE NOTE REVIEW VOL. TWO: SPIRIT AND TIME
LP-Rezensionen Hutcherson aus dem Jahr 1968, aber erst 1980 veröffentlicht. In dessen Quintett trommelte und komponierte seinerzeit Joe Chambers. Ein ästhetischer Genuss sind die beiden 30 x 30 Zentimeter großen Lithografien von Fotos, die BN-Co-Gründer Francis Wolff von Art Blakey und Drummerkollege Elvin Jones machte. 20 Trading Cards, das Magazin „Out Of The Blue” mit Porträt, Interview, Gespräch, Comic und Gedicht sowie das Buch „Spirit & Time: Jazz Drummers On Their Art” ergänzen stark wertsteigernd den editorischen Teil des Sets, dem eine antistatische Plattenbürste das audiophile I-Tüpfelchen aufsetzt. Nicht nur für Drummer, sondern für jeden Jazzfan ein akustischer wie optischer Hochgenuss. (Universal USA, 4 LPs 4 + 5 + 6 + 6 Tracks, plus CD, 11 Tracks) lbr
FAR CORPORATION
DIVISION ONE / SOLITUDE
SUN DIAL
RETURN JOURNEY
Mit RETURN JOURNEY hat das Sulatron-Label einmal mehr ein Juwel ausgegraben, dessen Erstveröffentlichung mittlerweile 25 Jahre zurückliegt und gar vor beinahe 30 Jahren schon aufgenommen wurde. Es ist das vierte Album der britischen Psychedelic-Rockband Sun Dial: dröhnende, treibende Space-Gitarren, schrullige Effekte, abgehobener Gesang, abgedrehte Soli. Ein bisschen The Cult zu DREAMTIME/ LOVE-Zeiten klingt da ebenso durch wie ganz viel San-Francisco-Psych der Spätsechziger. Die LP, die übrigens mit dem Originalmix von 1993 versorgt wurde, ist auf 500 Stück limitiert und kommt in transparentem Vinyl. (Sulatron, 7 Tracks) jub
WEATHER REPORT Nach dem immensen Erfolg der längst ausverkauften ersten Folge hat das US-amerikanische Jazzlabel Blue Note zu seinem 80. Geburtstag jetzt BLUE NOTE REVIEW VOLUME TWO auf den Weg gebracht. Die schlechte Nachricht zuerst: Dieses ganz wundervolle, strikt auf 2000 Exemplare limitierte Boxset muss man direkt in den USA bei via www.bluenotereview.com bestellen. Der Spaß kostet dann so etwa 210 Dollar, macht rund 190 Euro. Jetzt die guten Nachrichten: Die fette, auf Schlagzeuger fokussierte Klappbox SPIRIT & TIME enthält eine Doppel-LP plus die CD mit einem Querschnitt durch aktuelle Blue-Note-Veröffentlichungen. Mit Künstlern, die allesamt dem großartigen Drummer Tony Williams Tribut zollen, in dem sie Titel aus seiner Feder neu interpretieren. Gekrönt wird der Doppeldecker auf Seite 4 mit einer bisher unveröffentlichten Live-Aufnahme von “Juicy Fruit” des Tony Williams Quintet aus dem Jahr 1992. Von 1959 stammt der BN-Klassiker AFRICAINE von Art Blakey und seinen Jazz Messengers (mit Saxofonist Wayne Shorter). Der Hardbop-Wirbel liegt in einer von Kevin Gray bei Cohearent Audio rein analog gemasterten audiophilen Neupressung von RTI ebenso bei wie das rare PATTERNS des Vibrafonisten Bobby
mernfolge in ihrer strikten Rechts/LinksStereofonie noch heute genießen. Wobei „genießen” eher das falsche Wort ist – hier ertönt kein Wohlfühljazz. Aber in sehr gutem Sound. Das originale – und wieder beiliegende – Beiblatt erwähnt den damals neuen Schneidkopf Neumann SX 68 als audiophile Wunderwaffe, als CBS Sony die Erstauflage herausbrachte. Aber das erstklassig gefertigte Reissue von Speakers Corner hält locker mit. (Speakers Corner, 2 LPs, 13 Tracks, teils Medleys) lbr
LIVE IN TOKYO
Die Fusion-Pioniere von Weather Report um den österreichischen Keyboarder Josef Erich „Joe” Zawinul und den US-amerikanischen Saxofonisten Wayne Shorter verschmolzen lange vor anderen die Improvisationsfreude des Jazz mit der rhythmischen Straightness des Rock, ließen vor allem in ihrer Frühphase ab Gründung 1970 aber noch reichlich „freie” Ausflüge zu. Auch LIVE IN TOKYO (Achtung: Es gibt einen Videomitschnitt von 1984 mit identischem Titel). Lange, bevor sie mit “Birdland” (auf HEAVY WEATHER, 1977) eine Art Hit landeten, galten sie mit ihrer polyrhythmischen, hochkomplexen und zuweilen experimentellen Musik eher als „schwierig”. Dem duldsamen japanischen Publikum war es am 13. Januar 1972 wurscht – es hatte seine helle Freude an den virtuosen Darbietungen von Zawinul, Shorter, Bassist (elektrisch und akustisch) Miroslav Vitous, Drummer Eric Gravatt und Perkussionist Dom Um Romao. Zum Glück liefen Bandmaschinen mit, und so kann man die unkonventionelle (es geht mit einem Schlagzeugsolo los!), überwiegend in Medleys gegossene NumSeite
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GoodTimes 3/2019
Unüberschaubar, wie viele musikalische Projekte Frank Farian schon aus der Taufe gehoben hat, von seiner eigenen (Schlager-)Karriere über Boney M. und Milli Vanilli bis zu Far Corporation. Letztgenannte Band gehört zu den erfolgreichsten und sicher auch interessantesten seiner Projekte, mit Musikern wie Bobby Kimball, Steve Lukather, Curt Cress, Mel Collins, Robin McAuley, Scott Gorham, Mats Björklund und David Paich stand ihm dabei ein Pool an Musikern zur Verfügung, der an Qualität nicht zu überbieten war. Clever auch der Mix aus eigenen Kompositionen mit bekannten Stücken aus der Rockgeschichte, so coverten sie Led Zeppelin (“Stairway To Heaven”), Free (“Fire And Water”), Steve Harley & Cockney Rebel (“Sebastian”) und Steely Dan (“Rikki Don’t Lose That Number”). Unter dem Strich blieben mit dem im Jahr 1985 veröffentlichten DIVISION ONE sowie dem 1994er SOLITUDE zwei Alben, die nun zusammen auf einer Doppel-LP neu aufgelegt wurden. (Sony Music, 2 LPs, 19 Tracks) us
BILL HALEY E SEUS COMETAS SEE YOU LATER, ALLIGATOR
Ein YouTube-Film hat den ersten Besuch Bill Haleys und seiner Kometen 1958 in Brasilien festgehalten. Zu sehen ist die hitzige Fanverehrung, die dem Rock’n’Roll-Star entgegenschlägt, anschließend wird Haley von Reporter Murilo Antunes Alves in der Flughafenhalle interviewt. Das Tanzfieber hatte der Musiker mit den Filmen „Rock Around The Clock” und „Don’t Knock The Rock” schon zwei Jahre vorher ausgelöst. Die 25-cm-LP (10”) SEE YOU LATER, ALLIGATOR ist die Neuauflage einer seltenen Decca-Platte, die 1956 in Brasilien erschienen und auf 500 Exemplare limitiert ist. Neben einer Reihe von Filmsongs (“R-O-C-K”, “Rip It Up”) gibt es eine Rock’n’Roll-Fassung des Klassikers “When The Saints Go Marching In” und das Instrumental “Rudy’s Rock” mit dem stilbestimmenden und flott aufspielenden Saxofonisten Rudy Pompilli. Die
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Music from the 60s to the 80s
LP, inklusive zweier Bonustracks, ist ein sauber verarbeitetes Stück Musikgeschichte auf Vinyl und steckt in einer Reproduktion des seltenen Originalcovers. Ein echtes Sammlerstück. (Bear Family, 10 Tracks) jp
SPLIFF
85555 / HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
Zusammen mit Keyboarder Reinhold Heil wurden mit Herwig Mitteregger (dr), Bernhard Potschka (g) und Manfred Praeker (b) drei Musiker von Lokomotive Kreuzberg Ende der 70er Jahre zur Band von Nina Hagen, doch nach zwei Alben war für sie dort schon wieder Schluss – im Nachhinein ein Glücksfall für die deutsche Musikszene. Denn als Spliff wurden sie zu einer der erfolgreichsten Bands der Neuen Deutschen Welle, 85555 hieß im Jahr 1982 ihr Debüt, lieferte mit “Deja Vu”, “Heut Nacht” und “Carbonara” drei dicke Hits, die das Album mit seinem Stilmix aus Pop, Reggae und funkigem Rock bis an die Spitze der deutschen Charts brachten. Noch im selben Jahr legten sie mit HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! einen fast ebenbürtigen Nachfolger vor, auch dieser konnte sich – angeführt von der Hitsingle “Das Blech” – in den Top 10 platzieren. (Sony Music, 2 LPs, 19 Tracks) us
HANS ZIMMER
THE WORLD OF HANS ZIMMER
Blockbuster pflas tern seinen Weg. Hans Zimmer zählt zu der kleinen Riege von FilmmusikKomponisten, die man in Hollywood ruft, wenn die ganz fetten Streifen zu vertonen sind. „Pirates Of The Caribbean”, „Mission Impossible”, „The Dark Knight”, „Madagaskar”, „Lion King”, „Gladiator”, „Inception” und viele weitere Scores mehr brachten dem gebürtigen Deutschen elf Oscar-, 14 GoldenGlobe- und elf Grammy-Nominierungen ein. Für seine „World Of Hans ZimmerTour”-2018 baute er einige seiner erfolgreichsten Filmmusiken neu zu klangmächtigen Suiten für Orchester, Chor und Solisten um. Das Konzert in Wien mit dem ORF Radiosinfonieorchester, dem Chor Neue Wiener Stimmen und mit Solisten vom Schlage einer Lisa Gerrard, Valentina Nafornita oder Peter Eustache ließ Sony Classical mitschneiden und veröffentlicht die Aufnahmen nun auf Doppel-CD und Triple-LP. Und hat damit eine Alternative zur ebenfalls grandiosen Blu-ray Disc HANS ZIMMER LIVE IN PRAGUE, die 2017 mit fantastischem Surroundsound bei Eagle Vision erschien. Themen-Überschneidungen bleiben da nicht aus, aber lohnen auch den Vergleich. Jetzt müssen Käufer zwar aufs Bild verzichten, können aber ihre Stereo-Anlagen dafür eben-
VINYL falls mal so richtig austesten, etwa mit den wirklich spektakulären “Pirates Of The Caribbean”. Die drei LPs stecken in einem Normalklappcover (zwei also in einer Tasche), aber von Billigproduktion ist keine Rede. Sonys Recording Team sorgte dafür, dass die von Martin Gellner dirigierte Klangflut perfekt konserviert wieder aus der Rille strömt. Die recht schweren Scheiben laufen zudem angenehm nebengeräuscharm. (Sony Classical, 3 LPs, 22 Tracks, teils in Suiten) lbr
LAMB OF GOD
ASHES OF THE WAKE – 15TH ANNIVERSARY EDITION
Die aus Richmond, Virginia, stammende Band Lamb Of God gehört zu jener Sparte neuer Heav y-Met al-Ba nd s, in deren Musik zwar traditionelle Genre-Elemente aus Thrash und Death Metal dominierten, die mit der Hinzunahme von HardcoreEinflüssen und zusätzlichen Melodiepassagen aber moderne Stilrichtungen wie Death-oder Metalcore begründeten. Interessant dabei: Gerade diese Art Bands bedienten sich des markanten Stils der schleifenden Akkorde der Black/DeathUrgesteine Hellhammer und Celtic Frost. ASHES OF THE WAKE markierte 2004 den Durchbruch der Amis, die hier zum ersten Mal ihre Einflüsse zu einem eigenen Stil komprimierten. Dabei sind brutale, groovende Midtempo-Stampfer entstanden, die hochanspruchsvoll klingen, Schnickschnack aber vermeiden. Dieser 2-LP-Wiederveröffentlichung sind vier Bonustracks angefügt: drei Preproduction-Demos auf der LP und “Another Nail For Your Coffin” als Mischung aus Ministry und Meshuggah. (Sony Music, 15 Tracks) jub
GRATEFUL DEAD
AOXOMOXOA – 50TH ANNIVERSARY EDITION
Nur Mut, so ab dem vierten Versuch können Fans der Grateful Dead den Titel des dritten Studio-Albums auch ohne LSD unfallfrei aussprechen. Auf AOXOMOXOA wandten sich die Acid-Rock-Pioniere vermehrt dem Country zu, ohne freilich auf abgedrehte Soundexperimente zu verzichten. Die Musiker Jerry Garcia (voc, g), Bob Weir (g), Ron Pigpen McKernan (keys), Phil Lesh (b), Tom Constanten (keys), Mickey Hart (dr, perc) und Bill Kreutzmann (dr, perc) ließen sich die abgefahrenen Texte komplett von Robert Hunter schreiben. Die Dead produzierten erstmals selbst die Scheibe mit Favoriten wie “St. Stephen” und “China Cat Sunflower”, aber auch mit dem nervtötenden “What’s Become Of The Baby”. 1971 remixten sie selbst das Album mit einem etwas weniger rauen, cleaneren Sound. Zum Jubiläum
LP-Rezensionen legt Warner den mysteriös-verklärten Klassiker in einer schönen 50TH ANNIVERSARY DELUXE EDITION neu auf. Die Doppel-CD enthält auf CD 1 erstmals beide Mixe, die wiederum neu remastert wurden. Das klingt zwar noch immer nicht audiophil, aber erfreulich lebendig restauriert. CD 2 bringt LiveAufnahmen aus dem legendären Avalon Ballroom in San Francisco mit erstaunlich offenem Stereoklang (natürlich auch keine HiFi-Qualität), der frühe Bootlegs deklassiert. Zu den CDs fertigt Rhino auch eine auf 10.000 Stück limitierte Picture Disc mit fantastischem Artwork. Die ist wie fast jede Buntbild-LP eher zum Anschauen als zum Abspielen – die Oberflächengeräusche liegen eben höher als bei normalen LPs. Für den 1969er Originalmix auf Vinyl bleibt damit die 2010 von Rhino veröffentlichte Fassung in der 5-LP-Box THE WARNER BROS. STUDIO ALBUMS erste Wahl. (Rhino, 16 + 9 Tracks, 2 CDs, 74:03 + 68:09) lbr
DEPECHE MODE
BLACK CELEBRATION + MUSIC FOR THE MASSES – THE 12" SINGLES
Weiter geht es mit der Veröffentlichung wertiger Maxi-Boxen zu einzelnen Depeche-Mode-Alben. Die Band legte insbesondere zu ihrer frühen Zeit groß en Wert darauf, die Fans auch abseits der regulären Alben mit Singles, vor allem aber Maxi-Singles zu beglücken, die unter Sammlern irgendwann heiß begehrt waren. Die beiden neuen Boxen enthalten sämtliche 12”-Singles der Alben BLACK CELEBRATION (1986) und MUSIC FOR THE MASSES (1987). Erstgenannte Box umfasst fünf Maxis zu Hits wie “Stripped”, “A Question Of Lust” und “A Question Of Time”. Die zweite gleich sieben Maxis, von denen viele zumindest “Strangelove”, “Never Let Me Down” und “Behind The Wheel” kennen dürften. Zu der Zeit bewegte sich die Band weg vom Industrial Pop hin zu ernsteren düster-atmosphärischen Gefilden, ohne natürlich die Eingängigkeit der früheren Jahre ganz aufzugeben. Die vier Musiker waren genau wie ihre Fans reifer geworden, nicht mehr nur Teenager ließen sich auf Depeche Mode ein. Für die Maxis der Zeit gesprochen, nehmen nun die vielen Mixe und unerwarteten Versionen den größten Raum ein, wohingegen bei den Boxen zu den ersten vier Alben auf den B-Seiten eher das Livematerial im Zentrum stand. Die Remixe gaben der Band den Raum, sich von einer experimentelleren Seite zu präsentieren. Die beiden Alben legten somit die Blaupause für kommende Platten wie VIOLATOR und SONGS OF FAITH AND DEVOTION, die heute wohl als die Meisterwerke der Band gelten dürfen. (Sony Music, 23/120:28, 20/113:54) an GoodTimes 3/2019
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TRAFFIC
THE STUDIO ALBUMS 1967–1974
Die ProgressiveRock-Gruppe Traffic gründete sich 1967 in Birmingham, lief ein Jahr später schon wieder auseinander, um sich dann Anfang der 1970er Jahre wieder zusammenzutun. Von Anfang an technisch in Hochform und musikalisch voller brillanter Ideen, schälte sich schnell Steve Winwood als Mastermind heraus, der sich vorher schon bei der Spencer Davis Group mit seiner frühreifen Soulstimme einen Namen gemacht hatte. Neben ihm spielten bei Traffic Dave Mason Gitarre, Rick Grech am Bass, Chris Wood Flöte und Saxofon sowie Jim Capaldi Schlagzeug. Wood starb 1983, Capaldi 2005. Die Sammlung mit sechs Studio-Alben deckt den Zeitraum vom Gründungsjahr 1967 bis 1974 ab, just jenes Jahr, als sich Traffic zum zweiten Mal trennten. Die erste Platte, MR. FANTASY, gab die psychedelische Richtung vor, wobei das balladenhafte “Berkshire Poppies” an den Witz der Kinks erinnerte. Der Nachfolger TRAFFIC zeigte sich weiter entwickelt und dokumentierte die kompositorischen Stärken der Band, die zum großen Teil Mason zu verdanken waren. Sein “Feelin’ Alright?” coverten unter anderem Joe Cocker und Grand Funk Railroad. 1968 trennten sich Traffic, Winwood gründete mit Eric Clapton die „Supergruppe” Blind Faith. Anschließend plante Winwood eine Soloplatte, während der Aufnahmen stießen Capaldi und Wood hinzu – und Traffic war wiedergegründet. Das folgende Album JOHN BARLEYCORN MUST DIE gilt als kreatives Meisterwerk von Traffic und darf in dieser Sammlung nicht fehlen. Ebenso wenig wie THE LOW SPARK OF HIGH HEELED BOYS. Darauf der Zwölfminüter gleichen Namens, der von den Träumen und Zweifeln der Rockmusiker erzählt. Herausragend auch der Song “Many A Mile To Freedom”, der nach einer intensiven Zusammenarbeit zwischen Winwood und Capaldi entstand. Nach verschiedenen Umbesetzungen erschien 1973 nach einer USA-Tour das Album SHOOT OUT AT THE FANTASY FACTORY. Ausgestattet mit einer Rhythmusgruppe konnte sich Winwood an der Gitarre entfalten, der Einstieg mit dem Titelsong zeigte eine neue Vielfalt von Traffic. So gerüstet, ging es auf zu einer Welttour, die auch nach Deutschland führte. WHEN THE EAGLE FLIES aus dem Jahre 1974 zählt nicht unbedingt zu den Höhepunkten des Schaffens von Traffic, rundet das musikalische Gesamtbild der Band aber ab. Das Album dokumentiert zwar immer noch die Virtuosität und den Experimentierwillen der Musiker, klingt über weite Strecken aber auch wie eine Kopie der früheren Studio-Alben. Überraschend der Erfolg: WHEN THE EAGLE FLIES wurde die meistverkaufte Platte von Traffic in den 1970er Jahren. Nach einer erneuten USA-Tour löste sich die Band 1974 erneut auf. (Island, 6 LPs, 43 Tracks) jp
Music from the 60s to the 80s
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COUNTRY & FOLK OUR NATIVE DAUGHTERS
SONGS OF OUR NATIVE DAUGHTERS
Die Afroamerikanerinnen Rhiannon Giddens, Allison Russell, Leyla McCalla und Amythyst Kiah spielen alle Banjo und verfolgen ein gemeinsames Projekt: Alle Songs richten sich gegen Diskriminierung und Sexismus im Alltag. Das Quartett vermittelt sein Anliegen nicht mit Fundamentalismus, sondern mit einer überzeugend leicht gespielten Aura. Ihr Folk ist gleichzeitig emotional und ergreifend, das Album auch ein Ausdruck des Lebensgefühls afroamerikanischer Frauen in den USA. Dabei wird immer wieder die Frage nach der eigenen Identität gestellt und auf die eigene Geschichte zurückgegriffen, etwa auf die Versklavung und die Misshandlung der schwarzen Bevölkerung. Ihr Ziel ist es, eine Diskussion anzustoßen, ihre Musik ruft zur Solidarität auf. Im 36-seitigen (!) Booklet gibt es zu jedem Songtext auch immer ein Statement der Musikerinnen. (Smithsonian Folkways, 13/52:20) jp
TRUCK STOP
EIN STÜCKCHEN EWIGKEIT
Wohl kaum eine Band steht so für Country aus Deutschland wie Truck Stop. Nach 20 Alben seit 1981 ist jetzt Nummer 21 erschienen. EIN STÜCKCHEN EWIGKEIT beschreibt die typische Männerwelt, für deren Themen die Band in den letzten Jahrzehnten stets ein sicheres Händchen hatte. Freunde, Helden, der letzte Gast am Tresen und die knallharten Männer der Bahn. Musik für Fernfahrer und Seeleute gleichermaßen. Das kommt teilweise sehr melancholisch und weich wie im Song “Alter Mann” rüber, dann wieder hart im Brustton voller Überzeugung wie in “Uns gehört die Welt”. Truck Stop bedienen auch mit ihrem neuen Album typische Klischees, tun dies aber auf eine überaus sympathische Art. Ein wenig selbstverliebt, voller Lebenserfahrung und Lust an der gemeinsamen Arbeit. (Telamo, 14/47:00) jp
GEORGE STRAIT
HONKY TONK MACHINE
Wie es auch kommen mag, so singt George Strait auf der ersten Single-Auskopplung aus seinem neuen Album, es gibt immer noch zwei Dinge, für die sich das Leben lohnt: Gott und Country-Musik. Natürlich bedient er damit alle Klischees, die man vom (Nashville-)Country kennt, doch wer anderes als George Strait dürfte sich diesen Vorurteilen aussetzen. Wer anderes als „The King Of Country Music”, der in der All-Time-Platin-Rangliste nur von Elvis und den Beatles geschlagen wird, der in den Country-Charts mit 60 Nummer-1-Singles uneinholbar an der Spitze thront, könnte sich das leisten. Auch dass Strait sich bei 8 der 13 neuen Songs als Co-Autor betätigte, dass er zusammen mit seinem langjährigen Weggefährten Dean Dillon und seinem Sohn Bubba Strait nun auch die Verantwortung
für das Songwriting trägt, zeigt die breite Brust, mit der er seine Musik präsentiert. Da passt es natürlich bestens ins Bild, wenn sich Strait für das einzige Duett auf HONKY TONK MACHINE einen der ganz Großen ausgesucht hat, “Sing A Song With Willie” singt er zusammen mit – Willie Nelson. (MCA Nashville, 13/46:21) us
JUSTIN TOWNES EARLE THE SAINT OF LOST CAUSES
Die wunderbare 3sat-Dok u mentation „Country Roads – Der Herzschlag Amerikas” zeigt Justin Townes Earle als nachdenklichen Streiter für das „alte” Amerika, als Verfechter der Idee, dass „jeder hier willkommen ist und das Recht hat, hier zu bleiben”. Auch auf seinem neuen Album THE SAINT OF LOST CAUSES zeigt sich der Sohn von Steve Earle – der seinen zweiten Vornamen als Reminiszenz an Townes van Zandt nicht zu Unrecht trägt – als Musiker mit einem wachen Blick für die aktuellen Missstände in seiner Heimat, auch seine neue Rolle als Vater eines kleinen Mädchens schärfte seinen Blick. Er singt von Vergebung, von Menschen mit Geldsorgen, von verlorenen Seelen, von träumenden Hilflosen und von Unterdrückern und Unterdrückten. Seine kleine Begleitband folgt ihm dabei unbeirrt, Saitenasse wie Produzent Adam Bed narik und Joe McMahan, Cory Younts an Fender Rhodes, Wurlitzer und Piano, dazu Pedalsteel-Ass Paul Niehaus (Calexico, Lambchop). Intensiv und großartig! (New West, 12/49:36) us
NATE GIBSON
NATE GIBSON & THE STARS OF STARDAY
Nicht nur, dass Musiker wie George Jones, Willie Nelson und Roger Miller ihre ers ten Platten bei Starday veröffentlichten, das in Texas gegründete und Mitte der 50er Jahre nach Nashville umgezogene Country-Label war auch das erste, das konsequent auf Langspielplatten setzte und so für einen Großteil der frühen Independent-Rockabilly-LPs verantwortlich war. Der wohl größte Fan des Labels dürfte Autor und Musiker Nate Gibson sein, der sich nach seinem Buch über Starday nun mit NATE GIBSON & THE STARS OF STARDAY einen weiteren Lebens traum erfüllt hat. Zusammen mit einigen befreundeten Musikern machte sich Gibson auf die Suche nach den früheren Stars des Labels, fand Frankie Miller, Betty Amos, Sleepy LaBeef, Bill Clifton, Margie Singleton, Wade Jackson und Arnold Parker, spielte zusammen mit ihnen neue Fassungen ihrer alten Hits ein. Eine CD, die unglaublich gute Laune macht, bei der man den Spaß an den Aufnahmen und das darin liegende Herzblut mit jedem Ton hört, noch dazu, Bear-Family-typisch, im 56-seitigen Booklet bestens dokumentiert – und einen Sonderpreis gibt es für die wunderbaren Marionetten des Artworks. (Bear Family, 25/62:58) us Seite
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GoodTimes 3/2019
CD-Rezensionen THE STOKES
MADE IN EASTERN FRIESLAND – LIVE!
Unglaublich, welch unterschiedliche Stimmungen drei singende Männer mit Banjo, Gitarre und Flöte bei ihren Zuhörern erzeugen können, von andächtig lauschend über lächelnd mitsummend bis zu enthusiastisch singend und klatschend. Für MADE IN EASTERN FRIESLAND – LIVE! haben die Stokes ihre Konzerte von Borkum über Norderney und Neuharlingensiel bis nach Wangerooge mitschneiden lassen und legen Ende Mai eine Doppel-CD mit diesem Material vor. Wer ihren Irish Folk schon länger kennt, der wird nicht davon überrascht sein, dass sich ein Großteil des Repertoires aus traditionellen Melodien und Weisen speist, immer wieder finden sich in diesem Pool wunderbare Stücke, mal mehr, mal weniger bekannt. Als Special Guest ist der singende Wattführer aus Borkum, Albertus Akkermann, mit an Bord, er unternimmt mit den Balladen “Caledonia” und “Loch Lomond” einen musikalischen Ausflug nach Schottland, beim Bonustrack “The Rocky Road To Dublin” wird das Trio von Seán Cannon von den Dubliners unterstützt. (DMG, 11/45:38, 13:/55:55) us
JOHN RENBOURN
UNPENTANGLED – THE SIXTIES ALBUMS
Bevor John Renbourn Mitglied von Pentangle wurde, hatte er sich in der UK-Folkszene bereits einen Namen als versierter Akus tikgitarrist gemacht. Seine Prä-PentangleJahre 1965 bis 1968 dokumentiert nun die 6-CD-Box UNPENTANGLED – THE SIXTIES ALBUMS, inklusive Booklet und Bonusmaterial. 1965 veröffentlichte Renbourn sein unbetiteltes Solodebüt; ein Jahr später folgte ANOTHER MONDAY. Auf beiden Alben erwies er sich als flinker, origineller, abwechslungsreicher Fingerpicker, der Stile wie Folk, Blues, Jazz, Ragtime und Barock interpretierte. Ebenfalls 1966 erschien die Kollaboration BERT AND JOHN mit dem kongenialen Bert Jansch, mit dem er ein Jahr später Pentangle gründen sollte. Das Gipfeltreffen der beiden ist ein superbes Akustikgitarren-Album. Das Zusammenspiel ist beeindruckend; statt auf bloße Schnelligkeit zu setzen, legen sie ein Meisterstück mit Ensemble-Disziplinen wie Zuhören, Abgeben und Aufnehmen hin. Die beiden Virtuosen spielen sich elegant ihre Läufe zu wie Pingpongbälle. 1965 und 1967 veröffentlichte Renbourn mit der schwarzen, in den USA geborenen Sängerin Doris Henderson THERE YOU GO und WATCH THE STARS, die sich bis heute unter Kennern großer Beliebtheit erfreuen. Henderson hatte eine beeindruckende Stimme, die den Vergleich mit Odetta nicht zu scheuen brauchte. Das Duo interpretierte Folksongs mit starkem Blues-, Gospel- und Protestsong-Einschlag. 1968 wandte sich Renbourn mit SIR JOHN ALOT OF MERRIE ENGLANDES MUSYK THYNG AND YE GRENE
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Music from the 60s to the 80s
KNYGHTE, auf dem neben seiner Gitarre auch Instrumente wie Flöte und Glockenspiel zu hören sind, stärker der Mittelalterund Renaissance-Musik zu. Das Album klingt bereits wie eine Instrumentalversion von Pentangle. (Cherry Red, 6 CDs) frs
STEELEYE SPAN
ALL THINGS ARE QUITE SILENT
Im Jahr ihres 50. Bandjubiläums sind die UK-Folk-Rocker Steeleye Span aktiv wie je: Sie sind auf ausgedehnter Tour, und Mitte Juni kommt ein neues Album. Wie alles begann, kann man nun auf dem 3-CDSet ALL THINGS ARE QUITE SILENT nachhören, das die ersten drei unter Fans begehrten Alben der englischen Band versammelt. Das Debüt HARK! THE VILLAGE WAIT (1970) erschien, nachdem Ashley Hutchings bei Fairport Convention ausgestiegen war und mit Steeleye Span eine neue Band gegründet hatte, um wieder mehr Traditionals zu spielen. Trotz einiger überzeugender Arrangements von alten Folksongs wie “Blackleg Miner” und “Dark-Eyed Sailor” fehlt es vielen Stücken noch an Wucht und Struktur. Das änderte sich schon mit dem Nachfolger PLEASE TO SEE THE KING (1971, UK #45), auf dem nach dem Weggang von Terry und Gay Woods Peter Knight seinen Einstand feierte, der mit seiner Geige über Jahrzehnte den Bandsound prägen sollte. Unter den Höhepunkten des Albums sind das packend arrangierte “The Blacksmith” und die zarte Ballade “Lovely On The Water”, bei der Sängerin Maddy Prior brilliert. Das nur neun Monate später veröffentlichte THE MAN MOP OR MR. RESERVOIR BUTLER RIDES AGAIN (1971) hielt die hohe Qualität, war aber insgesamt etwas zerfasert und schwerer zugänglich. Mit dem eindringlichen “When I Was On Horseback” und dem getriebenen “Skewball” finden sich darauf allerdings zwei der bes ten Stücke im gesamten Steeleye-Oeuvre. Als Bonus gibt es das THE MAN MOPOuttake “General Taylor” sowie das zum Spaß aufgenommene, im Oktober 1971 als Single veröffentlichte Buddy-Holly-acappella-Cover “Rave On”. (Cherry Red, 12/38:56, 10/39:16, 13/46:18) frs
SIMON BONNEY
PAST, PRESENT, FUTURE
Mit Fug und Recht lässt sich behaupten, dass das, was Simon Bonney 1992 mit seinem ersten Album schuf, als Vorlage für vieles von dem diente, was heute unter dem Schlagwort Americana läuft. Den Schritt, den der Sänger der australischdeutschen Indie-Gruppe Crime & The City Solutions damals ging, war schon ein wenig verwunderlich, stand seine Band doch für eine andere Richtung. Erfolg war Bonney nicht beschieden, so dass er sich nach den zwei stilvollen Solo-Alben FOR EVER (1992) und EVERYMAN (1995) für über 15 Jahre aus dem Musikbusiness verabschiedete. Sechs für ein drittes Album
COUNTRY & FOLK gedachte Songs, darunter ein Cover von Scott Walkers “Duchess”, finden sich nun auf der Compilation PAST, PRESENT, FUTURE, ihnen zur Seite gestellt sind sechs weitere, die sich auf den beiden früheren Werken finden. Dabei ist das zuvor in sechs Teile zerstückelte “Everyman” als zusammenhängendes Lied zu hören. Die kleine Werkschau kommt zur rechten Zeit, denn noch dieses Jahr soll ein Album mit neuem Material folgen. (Mute, 12/47:21) an
THE CLANCY BROTHERS & TOMMY MAKEM IN PERSON AT CARNEGIE HALL / RECORDED LIVE IN IRELAND / IN CONCERT / FREEDOM'S SONS
Zusammen mit den von Irland nach New York ausgewanderten ClancyBrüdern Paddy, Tom und Liam gehörte Tommy Makem zu den Musikern, die in den 60er Jahren dafür sorgten, dass Irish Folk in den USA eine unglaubliche Popularität erlangte (ironischerweise schwappte ein paar Jahre später die Revival-Welle dann wieder zurück in Richtung Europa!). Vor allem live entwickelten sie sich zu wahren Publikumsmagneten, die Art und Weise, wie sie alten Klassikern wie “Wild Rover”, “The Parting Glass” oder “Galway Bay” neues Leben einhauchten, führte sie sogar bis in die renommierte Carnegie Hall. Vier Alben, die die Clancy Brothers & Tommy Makem zwischen den Jahren 1963 und 1967 herausbrachten, wurden nun zusammen auf einer Doppel-CD wiederveröffentlicht und zeigen das Quartett dort, wo es sich am wohlsten fühlte: auf der Konzertbühne. (Cherry Red, 23/75:55, 20/68:53) us
KIERAN GOSS & ANNIE KINSELLA OH, THE STARLINGS
Mit seinem delikaten Gitarrenspiel schafft der im Folk verwurzelte irische Singer/Songwriter Kieran Goss die entspannte Atmosphäre, in der die Stimme seiner Ehefrau Annie Kinsella, die ebenfalls seit langem als Singer/Songwriterin unterwegs ist, zur Geltung kommt. OH, THE STARLINGS ist das erste gemeinsame Album der beiden und bietet Melodiebögen, die auf eine träumerische Reise voller Poesie mitnehmen. Kollege Rodney Crowell hat es treffend beschrieben: „So gut, geradezu herzzerreißend ... die Platte fühlt sich an wie ein alter Freund!” Ein liebenswürdiger Freund mit spitzbübischem Humor noch dazu. Und das Spiel mit der Variation zwischen leise und dynamisch tut sein Übriges. Da die beiden auch regelmäßig in Deutschland touren, sollte
man hingehen und genießen, wenn sie in die Gegend kommen. (Cog Communications, 11/41:22) pro
BRENT MOYER
DOING BETTER NOW
Ein Hauch sehnsüchtiger Melancholie durchzieht einige Songs, die der aus Wyoming stammende Nashville-Singer/Songwriter Brent Moyer für DOING BETTER NOW aufgenommen hat. Country-Style, sowohl in traditioneller wie auch Outlaw-Strickart dominiert. Aber Folk- und sogar Cajun-, Latin- und Pop-Anreicherungen sind zu hören. Die Instrumentalbegleitung ist meist eher reduziert, aber stets passend gestaltet, besitzt Klasse (Saitenarbeit!) in den kurzen Solophasen, wenn der Storyteller Moyer zugange ist. Und der ist durchaus für Überraschungen gut, wenn er “Halfway There” beschwingt mit Tempo vorantreibt. Seine Fans dürften Freude an dieser zeitlos unspektakulären, aber gehaltvollen Scheibe haben, und wer Moyer noch nicht kennt, jedoch mit offenen Ohren durch die Welt geht, kann hier eine erfreuliche Entdeckung machen. (Brambus, 12/41:29) pro
SMOKESTACK LIGHTNIN' BEST OF
Sechs Alben und zwei EPs bildeten den Fundus, aus dem Smokestack Lightnin’ für ihre erste BEST OFScheibe schöpfen konnten. Seit knapp 25 Jahren sind die Franken aus Schwabach und Nürnberg mit der Präsentation ihrer Spielart von (alternativem) Country unterwegs, die in der Roots Rock/Americana-Ecke beheimatet ist. Aber auch Rockabilly- oder SwampBlues-Tupfer gibt’s zu hören; mal ungestüm treibend, mal nachdenklich bis einschmeichelnd verhalten. Hinter Boss Hoss und Konsorten brauchen sie sich damit jedenfalls nicht zu verstecken. Allein schon die Bearbeitung von Vorlagen der Beatles, Neil Diamond oder des “Unknown Stuntman” sind den Kauf wert. Und ihre Zusammenarbeit mit Bela B. von den Ärzten ist natürlich auch mit einem Song berücksichtigt (“Sartana Theme”). Ungekünstelt, erdig, handgemacht, ehrlich, knackig und unterhaltsam. (Witchcraft, 21/66:47) pro
DAMIEN JURADO
IN THE SHAPE OF A STORM
Gesang und Gitarre. Mehr nicht. Mehr braucht es auch gar nicht. Denn die Songs auf Damien Jurados IN THE SHAPE OF A STORM, seinem 14. Album, sind so schön, so packend, so intensiv, dass sie auch mit einer solch spärlichen Instrumentierung funktionieren – ähnlich wie etwa die frühen Aufnahmen Dylans oder Springsteens NEBRASKA. Angeblich hat Jurado GoodTimes 3/2019
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CD-Rezensionen die zehn Songs an einem einzigen Nachmittag in nur zwei Stunden eingespielt. Die Momentaufnahmen sitzen perfekt, ähnlich, wie ein Schnappschuss manchmal das viel bessere Foto ist als ein lange vorbereitetes. Einzig Jurados sonore Stimme und die sechs Saiten seiner Akustikklampfe sind zu hören, gelegentlich begleitet von Josh Gordon, der eine hochgestimmte Gitarre im Nashville-Stil spielt. Die psychedelischen Bandarrangements früherer Alben fallen weg. Die sind diesmal auch gar nicht nötig. Emotional tiefe Songs wie “Lincoln” und “South” schaffen eine knisternde Nähe. Ganz so, als ob ein guter Freund im Zimmer sitzt und einem seine neuen Lieder vorspielt. (Loose Music, 10/27:25) frs
THe Story
Das Rock-Musical!
KIEFER SUTHERLAND RECKLESS & ME
Auf dem Cover seiner zweiten CD zündet sich Kiefer Sutherland ganz in der Manier des MarlboroMannes eine Zigarette an. Auch sonst bewegt sich der musizierende Schauspieler doch sehr konservativ durch seine Country-Songs, die rauchige Stimme passt exakt dazu. Die Stücke erzählen von der eigenen Tochter, von der Einsamkeit der Fernfahrer und dem Gefühl, einem Betrug aufgesessen zu sein. Keine großen Geschichten, die Johnny Cash und Kris Kristofferson auch alle schon erzählt haben. Sutherland steht als Gitarrist fest auf amerikanischem Boden und bedient die Country-Community mit geerdeten Melodien, die etwa in “Open Road” und “Reckless & Me” musikalisch auch etwas mehr bieten, aber trotzdem spärlich und einfach arrangiert bleiben. Kein Fehler, es passt einfach gut zum Musiker Sutherland. (Warner, 10/39:14) jp
MARKUS RILL & THE TROUBLEMAKERS SONGLAND
Seit fast ewigen Zeiten hat sich Singer/Songwriter Markus Rill dem Roots Rock verschrieben, lotet sehr atmosphärenreich und nachdenklich das Gebiet zwischen Folk, Country und Americana (bis hin zu Gospel) aus. Und er tut das auf hohem internationalen Niveau, das er mit seinem neunten Studiowerk SONGLAND durchgehend hält. Da sind einige mehr als gelungene Ohrwürmer zu hören (“Inside The Wheel”, “Saddle Up & Ride”). Es gibt keine Füller, sondern interessante Gäste wie die texanische Sängerin Elizabeth Lee und Rabii Harnoune, der “Swampland” mit seiner Guembri (dreisaitige arabische Kastenhalslaute) eine ganz eigene Note verleiht. Wer Rill noch nicht kennt, sollte das ändern! (Blue Rose, 15/55:49) pro Music from the 60s to the 80s
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ANNIVERSARY tour MIT LIVE-BAND UND DEN SONGS VON JOE COCKER · THE WHO · JANIS JOPLIN JEFFERSON AIRPLANE · SANTANA CROSBY, STILLS, NASH & YOUNG RICHIE HAVENS · JIMI HENDRIX SLY & THE FAMILY STONE UND VIELEN MEHR!
01.06.2019 06.07.2019 16.08.2019 17.08.2019 18.08.2019 22.10.2019 23.10.2019 25.10.2019 26.10.2019 27.10.2019 29.10.2019 30.10.2019 31.10.2019 01.11.2019 02.11.2019 03.11.2019 05.11.2019 06.11.2019 07.11.2019 08.11.2019 09.11.2019 10.11.2019 93
Heimborn / Westerwald Bernau Heilbronn Heilbronn Nürnberg AT-Amstetten CH-Zürich Osterode Bonn Papenburg Paderborn Beverungen Leipzig Gotha Bamberg Regensburg-Obertraubling AT-Wien AT-Linz Ravensburg Mühldorf a. Inn Fulda Osnabrück
TICKETS unter: www.eventim.de
KURZVORSTELLUNGEN JOY WILLIAMS FRONT PORCH
Bis zum Jahr 2014 war Joy Williams die weibliche Hälfte des Folkduos The Civil Wars, wie zu Beginn ihrer Karriere ist sie seitdem wieder als Solokünstlerin unterwegs. Stilistisch macht das aber keinen allzu großen Unterschied, herrlich getragene Melodien, wunderschöne (Saiten-)Begleitung und traumhafter, oftmals vielstimmiger Gesang machen FRONT PORCH zu einem ganz heißen Tipp für alle Americana-Fans. (Thirty Tigers, 12/43:16) us
JAMESTOWN REVIVAL SAN ISABEL
Hinter der Band Jamestown Revival steckt das texanische Rockduo Jonathan Clay und Zach Chance. Mit ihrem Album SAN ISABEL wollen sie für Ruhe im allgemeinen Lärm und der Geschäftigkeit der Welt sorgen, was ganz gut gelingt. Die Band konzentriert sich auf das Wesentliche, die Arrangements erinnern stark an die Musik von Simon & Garfunkel. Mit der Version von “California Dreamin’” von The Mamas & The Papas hinterlässt das Duo einen bleibenden Eindruck. (Jamestown Revival, 11/48:34) jp
AEON ZEN INVERITAS
Auf dem neuen Album treten die als Soloprojekt von Multi-Instrumentalist Rick Hinks gestarteten Aeon Zen nun als Quartett an. Sänger Andi Kravljaca mit seiner kraftvollen Stimme ist dabei ein Pluspunkt. Die Truppe spielt einen krachenden Prog Power Metal, Doublebass-Drums, wieselflinke Gitarrensolos und Hardcore-Riffs donnern aus den Boxen. Zwischendurch wird mit kleinen Soundänderungen überrascht. Vadim Pru zhanov (keys) von Dragonforce hat einen Gastauftritt. (Eigenvertrieb, 8/51:38) rg
LISSIE
WHEN I'M ALONE: THE PIANO RETROSPECTIVE
Dieses Album ist eine Sammlung früherer Songs der US-amerikanischen Musikerin Lissie (Elisabeth Corrin Maurus), die als Klavier- und Gesangsstücke umgesetzt wurden. Darunter auch der bereits 2010 erschienene Titeltrack “When I’m Alone”, der beispielgebend für einen Großteil der Stücke ist. “Dreams” und “Don’t You Give Up On Me” atmen noch die Kraft der Vergangenheit, ziehen aber durch die aktuelle Interpretation neue Energien. (Lionboy, 11/42:33) jp
gerne behalten hätte. Gefühlvolle Anspieltipps: “5 Years” und “At Home”. (Nettwerk, 11/44:22) jp
POLKAGEIST
RÜCKWÄRTS DURCH DIE GEISTERBAHN
Fans der 17 Hippies oder der Russendisko sollten sich unbedingt mal Polkageist anhören: Folk, Balkan, Ska, Punk und, ja, eben Polka mixt die Berliner Band mit Gitarre, Akkordeon, Trompete, Balalaika, Kontrabass und vielen anderen Instrumenten zu einem unwiderstehlich tanzbaren Mix. Ihre kritischen Texte greifen Themen wie Rechtsruck, Shopping-Center-Wahn oder Dating Apps auf. (Eastblok, 12/48:32) frs
DADDY LONG LEGS LOWDOWN WAYS
Archaischer Roots Rock, der mit wildem Rhythmus, schräger Mu nd ha r mon i ka , Hillbilly-Gesang und un konventionellen Arrangements eine breite stilistische Palette bietet, damit haben Daddy Long Legs ihr aktuelles Album bestückt. Über die Zwischenstation Nashville ist das New Yorker Trio zwischenzeitlich in Chicago angekommen und hat LOWDOWN WAYS im dortigen Hi-Style-Studio unter der Produktionsregie von Jimmy Sutton aufgenommen. (Yep Roc, 12/37:57) us
ALEX HEPBURN THINGS I‘VE SEEN
Ursprünglich kommt die in London geborene Sängerin Alex Hepburn aus der HipHop-Szene. Davon hört man nicht mehr viel, weil sie sich rasant weiterentwickelt hat. Ausgestattet mit einer kraftvollen, leicht rauchigen Stimme, liefert sie von bezaubernden, traumverlorenen Balladen bis zu herzzerreißendem Soul das ganze Spektrum ab, das eine Pop-Diva braucht. Man könnte dieser Musikerin stundenlang zuhören. (Warner, 15/51:00) jp
NOT OTHERWISE SPECIFIED DEADWEIGHT
Auf dem nun vorliegenden dritten Album erhält der US-Multi-Instrumentalist Craig Kerley profunde Unterstützung an Bass und Drums. Kerley steht als versierter Instrumentalist im Zentrum, als Sänger erreicht er nicht ganz diese Güteklasse. NOS produzieren einen dynamischen Neo Prog, der durch fettes Riffing auch in Richtung Prog Metal changiert. Gut gemacht, es fehlt aber noch etwas die eigene Handschrift. (Weeping Angel, 11/60:36) rg
JON BRYANT
BRIAN FENELL
Man muss dem kanadischen Musiker Jon Bryant den etwas blasphemischen Einschlag auf dem CD-Cover verzeihen. Ein Prophet mit Heiligenschein ist er dann doch nicht, obwohl man dies mit “Paradise” zum Auftakt meinen könnte. Seine Musik hat etwas Träumerisches, sie vermittelt ein warmes Gefühl, das sich verflüchtigt und das man so
Man muss sich vorstellen, Brian Fenell aus dem Nordwesten der USA wäre es leicht gefallen, Tierarzt zu werden! Dann wären jetzt viele Hunde und Hasen glücklich, aber der Musikwelt seine gekonnt arrangierten Kompositionen auf seinem Debütalbum SYML vorenthalten worden. Zum Glück wurde er Musiklehrer, Produzent, Gitarrist
CULT CLASSIC
SYML
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GoodTimes 3/2019
und klassisch ausgebildeter Pianist. So sind die Songs lauter kleine Schätze, bei denen Melodie und Text stets stimmen. (Nettwerk, 12/46:47) jp
LUCETTE
DELUXE HOTEL ROOM
Die kanadische Künstlerin Lucette erweitert ihre musikalische Basis aus R&B, Pop und Soul um eine emotionale Resonanz, die eindringliche Bilder schafft. Die Popsequenz “Angel”, das aufrührende “Out Of The Rain” bis hin zum meditativen “Talk To Myself” zeigen eine verletzliche und zugleich offene Künstlerin, die ihre Lebenserfahrungen unaufdringlich aufarbeitet. Eine musikalische Therapie mit starken Melodien und Arrangements. (Rock Creek, 9/28:26) jp
OVRFWRD
BLURRING THE LINES … A DEMOCRACY MANIFEST
Das US-Quartett legt sein drittes Album vor. Eine Verteidigung der demokratischen Werte ist nötig, OVRFWRD tun dies rein instrumental. In den bis zu achtminütigen Stücken werden krachende Rockbeats, metallische Gitarrenriffs und sanftere akus tische Parts vereint. Lange Solospots von Gitarre und Keyboards sowie vereinzelt Geige oder Sitar sorgen für gelungene Abwechslung. Tipp: “Cosmic Pillow” – World Music meets Prog. (Rock Slacks, 12/56:22) rg
RICKY VAN SHELTON
A BRIDGE I DIDN'T BURN / LOVE AND HONOR / DON’T OVERLOOK SALVATION / SINGS CHRISTMAS
Vier LPs, die US-Country-Star Ricky van Shelton in den 90er Jahren veröffentlicht hat, wurden nun auf zwei CDs zusammengefasst. Die ersten beiden liefern die Art von Country, die Nashville Ende der 80er Jahre verloren hatte, sozusagen die Rückbesinnung auf den klassischen Sound der 70er. Die beiden anderen LPs bringen einmal alte Gospelstücke sowie einmal das für jeden amerikanischen Country-Sänger obligatorische Weihnachtsalbum. (Cherry Red, 23/74:47, 22/67:26) us
THE NUDE PARTY THE NUDE PART Y
Die einstige Studentenband aus North Carolina fiel nach ihrer Gründung 2012 damit auf, nackt herumzulaufen und aufzutreten, selbstverständlich vor nacktem Publikum. Jetzt ist eine gewisse Ernsthaftigkeit in die sechsköpfige Indie-Band eingekehrt, die auf ihrem unbetitelten Debütalbum unbekümmerte Rockmusik der 1960er Jahre bietet. Dazwischen ein wenig Country und Western, damit diese Genres auch nicht ganz vergessen werden. (New West, 11/43:38) jp
PARACHUTE PARACHUTE
Das fünfte Studio-Album der Pop-RockBand aus Amerika geht runter wie Öl. n
Music from the 60s to the 80s
CD-Rezensionen Bewährte Zutaten sind einprägsame Rhythmen und Harmonien, teils wuchtig eingesetzte Gitarrenläufe und Keyboards, treibende Drums plus Bass und über allem der Gesang von Will Anderson. Weiche Klangpolster und Background Vocals kommen hinzu und zeigen die große Vitalität dieser Band, bei der keine Sekunde Langeweile aufkommt. Thirty Tigers, 10/37:24) jp
SOUNDWALK COLLECTIVE WITH PATTI SMITH THE PEYOTE DANCE
Die Zusammenarbeit der New Yorker Elect ro -Ava ntga rdisten Soundwalk Collective mit Patti Smith ist inspiriert von den Gedichten Antonin Artauds und dessen Reisen durch Mexiko. Über Klanglandschaften rezitiert die „Godmother Of Punk” literarische Texte. Gesang gibt es – mit seltenen Ausnahmen – nicht, es ist mehr Hörspiel als Rockmusik. Eine Scheibe für Experimentierfreudige. (Bella Union, 8/54:50) frs
IDA MAE
CHASING LIGHTS
Stephanie Ward (Gesang) und Christopher Turpin (Gitarre) entwickeln als Ida Mae, einem Nachfolgeprojekt der RockBand Kill It Kid, ohne große Umwege intime Songs, die sich auf die ursprünglichen Werte des Blues und der Rockmusik besinnen. Das Duo bricht dabei aber auch gerne aus den bekannten Schemata aus, wie etwa in “Higher Than The Light” mit seinem ungewöhnlichen Gitarrensound. So werden in jedem Song ganz eigene Akzente gesetzt. (Thirty Tigers, 13, 47:44) jp
VALLEY OF THE SUN OLD GODS
Mit ihrem neuen Album haben die USRocker einen echten Knüller gelandet. Das Quartett aus Ohio lotet musikalisch zwei Seiten aus. Auf der einen Seite gewaltige Grooves, auf der anderen Seite wenige stille Stücke, bei denen man durchatmen kann. Davon sollte man sich aber nicht täuschen lassen. Die Band vereint handwerkliches Können mit einer mitreißenden Dynamik, die Gitarrist und Sänger Ryan Ferrier stets zusammenhält. (Fuzzorama, 11/41:44) jp
MONOBO SON
SCHEENE WIENERIN
Wer fragt, von wem die Band aus Bay ern gegründet wurde, kann daraus auf ihre Musik schließen: Manuel Winbeck, Posaunist von LaBrassBanda, der auf SCHEENE WIENERIN auch singt. Wer noch tiefer in dieses gelungene BrassPop-Album hineinhört, der wird auch an die Musik der frühen Haindling erinnert. Nur: Monobo Son sind eine Spur frecher und in “Scheißen” obszöner. Alles in allem eine gelungene Verbeugung vor dem Dialekt. (Zoundr, 14/45:31) jp
DVD & BLU-RAY SPIRIT
LIVE AT ROCKPALAST
„Guten Morgen” begrüßte Randy California das Publikum in der Essener Grugahalle, als er mit Ed Cassidy (dr) und Larry „Fuzzy” Knight” (b) im März 1978 bei der zweiten „Rockpalast”-Nacht seine erste Ansage machte. Die Show des Trios Spirit hatte Jamcharakter, wobei es sich mit Eigenbauten wie Songübernahmen austobte: “Like A Rolling Stone” und “All Along The Watchtower” (Bob Dylan), “Wild Thing” (Chip Taylor/Troggs) und “Mr. Skin” (Jay Ferguson) drehte vor allem California durch seine Gitarrenimprovisationsmangel (inklusive SynthieEinschübe, die der damals 27-Jährige über sein Fußpedal antriggerte). Es gab die Spirit-Klassiker “Nature’s Way” und “Hollywood Dream” – und am Ende “If I Miss This Train”/”Rockpalast Jam”, als Dickey Betts dazu stieß. Anders als 2009 bei der Veröffentlichung als „Westcoast Legends” gibt es jetzt alle Songs per immer noch beeindruckender DVD und zwei CDs. (MiG, DVD 113 Min., CD 50:56, 49:52) pro
TODD RUNDGREN'S UTOPIA LIVE AT THE CHICAGO THEATRE
Hierzulande kann man sich kaum vorstellen, welchen S u p e r s t a r- S t a t u s Digitalfreak Todd Rundgren und seine frühere Band Utopia in den USA immer noch genießen. Als der Bandleader im vergangenen Jahr seine früheren Mitstreiter nach 32-jähriger Pause wieder einmal zusammenrief, waren die Arenen voll. Die Fans tobten angesichts der auch optisch spektakulären Show mit reichlich Lichteffekten und der Utopia-eigenen „sophisticated”, durchaus unorthodoxen Melange aus Prog Rock, Power Pop und eingängigem Mainstream Rock, die in 24 Songs meist mit Gesang (Rundgren in Top-Form), aber auch instrumental angestimmt wurde. Schwerpunktmäßig aus der Phase der 70er Jahre. Dank des Enthusiasmus und der Virtuosität der Beteiligten ein Fest für Ohren und Augen, auch wenn Hardcore-Fans die Keyboarder Roger Powell und Ralph Schuckett vermissen dürften. (Cleopatra, 2 DVD, 2 CD, Vorabstream) pro
HERMAN BROOD & HIS WILD ROMANCE LIVE AT ROCKPALAST 1978 + 1990
Herman Brood (1946–2001) war neben Golden Earring das RockAu shä ngesch ild der Niederlande und genoss Ikonenstatus. Er spielte und lebte auf der Überholspur, zündete auf und neben der Bühne die Kerze an beiden Enden an. So
CD-Rezensionen
wundert es wenig, dass er am 9.12.1978 in der Dortmunder Westfalenhalle ein wenig fahrig wirkte, aber seinen Rock mit Punk-Attitüde knackig heraushämmerte, die Pianotasten heftig bearbeitete, angetrieben von seiner Begleitband Wild Romance. Er coverte dabei Velvet Underground und Little Richard. Fast auf den Tag genau zwölf Jahre später nahm er sich in der Kölner Live Music Hall neben den eigenen Klassikern wie “Dope Sucks” oder “Rock’n’Roll Junkie” Vorlagen von Phil Spector, Holland/Dozier/Holland, Eddy Cochran, Goffin/King oder Burt Bacharach vor und befeuerte sie. Mit neu besetzter Band und zwei Chordamen zwar mit ein bisschen weniger Dampf, aber immer noch atemlos und beeindruckend. Die 2012 erstmals erschienenen CDs und eine DVD gibt es jetzt vereint. Ein Zeitdokument. (MiG, DVD 93 Min., CD 24/59:24, 18/57:15) pro
KEVIN COYNE
LIVE AT ROCKPALAST 1979
Es gab und gibt nicht viele Künstler, die sich eineinhalb Stunden auf die Bühne stellen (oder setzen) und nur mit Stimme und Akustikgitarre Spannung auf bauen, die keine Sekunde nachlässt. Der eigenwillige, manchmal auch skurril erscheinende englische Singer/Songwriter Kevin Coyne brachte das fertig. Auch als er am 4.1.1979 im Studio-L des WDR im „Rockpalast” gastierte. Gut, zeitweise begleitete ihn Tastenmagier Zoot Money (und auch mal eine Beatbox), aber schon durch seine körperlich engagierte Performance, die auf der DVD bestens zur Geltung kommt, zog er in seinen Bann. Und dann erst seine Songs! Er brach gängige Strukturen zwar immer wieder, dennoch besitzen Nummern wie “Pretty Park” Ohrwurmcharakter. Mit dieser Veröffentlichung wird ein echter Schatz eines viel zu früh verstorbenen Charismatikers, Querkopf und Denkanstoß-Gebers mit Entertainerqualitäten gehoben, samt des 23-minütigen Interviews von Alan Bangs mit Coyne. (MiG, DVD 116 Min., CD 10/44:47, 8/43:08) pro
PAUL BUTTERFIELD
LIVE AT ROCKPALAST 1978
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VARIOUS ARTISTS LETO
Das russische „Leto” heißt „Sommer”. Das MusikBiopic „Leto” strahlt tatsächlich über Strecken die Unbekümmer theit eines in der Jugend erlebten Sommers aus. Das ist mehr als überraschend, spielt der Film doch Anfang der 80er Jahre zu Vor-Perestroika-Zeiten in der Sowjetunion und erzählt die Geschichte der bei der Staatsmacht aneckenden Punkband Kino um den heute noch in Russland verehrten Sänger Wiktor Zoi. Auch die Umstände, unter denen der Film entstand, waren alles andere als sonnig: Regisseur Kirill Serebrennikow wurde während der Dreharbeiten festgenommen und musste den Film im Hausarrest fertigstellen. Gleichwohl besitzt er mehr von einem heiteren französischen Nouvelle-Vague- als von einem düsteren Tarkowski-Streifen. Der Vergleich zu Truffauts „Jules und Jim” drängt sich auf, denn auch „Leto” schildert eine Dreiecksbeziehung: eine Frau, die sich zwischen zwei Männern entscheiden muss. Mit seinem großartigen Jungschauspieler-Ensemble (allen voran: Irina Starshenbaum), seinen fließenden Kamerafahrten, Trickfilmsequenzen und nach Art von Videoclips eingearbeiteten Musikstücken (neben Kinosongs Iggy Pops “Passenger” und “Psycho Killer” von den Talking Heads) ist der Film ein Fest für Augen und Ohren. (Weltkino, 128 Minuten + Bonus) frs
JORMA KAUKONEN & VITAL PARTS
LIVE AT ROCKPALAST 1980
Die Rolle von Alexis Korner und John Mayall im UK spielte Sänger/Mundharmonikaspieler Paul Butterfield (1942–1987) in den USA: Er machte von Chicago aus den Blues bei den jungen Weißen salonfähig und förderte den Musikernachwuchs im Durchlauferhitzer seiner Blues Band – die Gitarristen Mike Bloomfield und Elvin Bishop begleiteten Bob Dylan 1965 bei seinem ersten elektrischen Auftritt in Newport. In Deutschland war der Bandleader selten zu erleben. Sein Gastspiel als Paul ButGoodTimes 3/2019
terfield Band im „Rockpalast” (Grugahalle Essen, 9.9.1978) ist für die Nachwelt erhalten: 2009 als „Blues Rock Legends” getrennt auf DVD und CD. Jetzt gibt es den beeindruckenden Gig mit beiden Formaten im Paket (mit Interview). Butterfield sang und spielte bestens aufgelegt Harp, Gitarrist Buzz Feiten, der ihn schon in Woodstock 1969 begleitete, zauberte. Immer noch beeindruckend. (MiG, DVD 71 Min inkl. Interview, CD 9/49:52) pro
Mit Jefferson Airplane und Hot Tuna schrieb USGitarrist Jorma Kaukonen Rockgeschichte. Mit seinen Vital Parts (= Hilary/b und John Stench/dr) brachte er 1981 die New-Wave/Punk/Pop-Rockschwangere LP BARBEQUE KINGS heraus; von der waren am 29.11.1980 in der Westfalenhalle Dortmund vier Nummern zu hören. Die Show atmete vor allem Blues-Rock-Spirit, allerdings hätten ein wenig mehr Variationen die Spannung und den Abwechslungsfaktor höher halten können – Kaukonen hat in seiner langen Karriere stärkere, weniger eintönige Auf-
Music from the 60s to the 80s
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tritte abgeliefert. Ob „Rockpalast”-Macher Peter Rüchel (†) deswegen in seinen Liner Notes kaum ein Wort über die Show verlor? Und auch der Sound lässt gelegentlich Wünsche offen. Etwas für Komplettisten, die die bislang getrennten DVDund CD-Dokus in einer Digipak-Fassung brauchen. (MiG, DVD 93 Min., CD 8/42:35, 5/45:10) pro
JACK BRUCE
LIVE AT ROCKPALAST 1980, 1983 AND 1990
Die volle „Rock palast”-Dröhnung mit Jack Bruce (1942–2014) gibt es mit seinen drei Gastspielen dort, erstmals zusammen in einer Packung aus zwei DVDs und fünf CDs. Die breite stilistische Palette des eigenwilligen Sängers, Bassisten und Pianisten wird unterschiedlich serviert: mit knackiger Band aus Jazzern, die in der siebten „Rockpalast”-Nacht aber vor allem sein Cream-Repertoire und Auszüge seines damaligen Albums I’VE ALWAYS WANTED TO DO THIS eher konventionell anstimmten (1980). CD 3 mit der 1990er Show beschert Bruce allein an den Tasten (plus Harp) mit Cream- und Solomaterial, während er 1983 (CDs 4 und 5) mit Tastenmagier David Sancious und Drummer Bruce Gary (The Knack) plus programmierte Synthie-Drums zugange war – zwischen uptempo und verspielt. Erinnerungen an die Vielseitigkeit dieses grandiosen Künstlers werden auch in der gelungenen optischen Umsetzung wieder wach. (MiG, 2 DVDs, 5 CDs) pro
MANDOKI SOULMATES WINGS OF FREEDOM
Der ungarischdeutsche Musiker und Produzent Leslie Mandoki, bekannt geworden mit der Popgruppe Dschinghis Kahn, hat einen Leitspruch: „No Tolerance For Intolerance.” Hinzukommen eine große Sehnsucht nach Freiheit und die Liebe zu authentischer Musik. In Zeiten, in denen Kurznachrichten Kommunikation ersetzen, sei Musik wie ein mit Tinte auf Paper geschriebener Liebesbrief. Auf der Doppel-DVD WINGS OF FREEDOM hat er für ein neues Projekt der Soulmates, gegründet 1993, zahlreiche Jazzund Rock-Ikonen um sich versammelt, darunter Ian Anderson, Chris Thompson, Klaus Doldinger und Till Brönner. Zu sehen sind kürzere Mitschnitte, die in Paris, London, Budapest und New York aufgenommen wurden. Daneben eine komplette Show aus Berlin, aufgenommen mit 16 Kameras. Dazu gibt es weiteres Bonusmaterial. Eine gelungene Einstimmung auf die Konzertreihe „Hungrian Pictures”, die vom 31.10. bis 9.11. dauern wird. (Red Rock, 429 Min.) jp
BÜCHER
Buch-Rezensionen
Woodstock – Die wahre Geschichte. Vom Macher des legendären Festivals Von Michael Lang u. Holly George-Warren 2019, edel Books ISBN 978-3-84190-646-5 284 Seiten 24,95 € oodstock sorgt bis heute für po sitive Schlagzeilen. Kein anderes Festival danach drückte so den Zeitgeist, die Sehnsüchte und die Sorgen einer ganzen Generation aus. Michael Lang, dem maßgeblichen Organisator, brachte das Massentreffen eine Mil lion Dollar Schulden ein – und dies ist nur ein Teil der bitteren Realität, die der Magie von Wood stock gegenübersteht. Und trotzdem ist das Buch „Woodstock” zum größten Teil die beein druckende Beschreibung eines Ereignisses vor 50 Jahren, an dem die musi kalische Welt drei Tage lang den Atem anhielt. Lang bezeichnet den Auftritt von Jimi Hendrix als Of fenbarung, weil mit “The Star-Spangled Banner” all das emotionale Chaos, das junge Amerikaner in den 1960er Jahren durchlebt haben, mit Verzerrungen aus den Lautsprechern strömte. „Jimi hat sich in unsere kollektive Erfahrung ein geklinkt”, so der Autor. Er beschreibt, wie Crosby, Stills & Nash morgens um
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Das entfesselte Jahrzehnt: Sound und Geist der 70er
halb vier Uhr auf der Bühne stehen und ihr Set mit “Suite: Judy Blue Eyes” be ginnen. Ein Song, der ihn Monate zuvor umgehauen und davon überzeugt hat, die damals noch unbekannte Band zu buchen. Kurz darauf stieß Neil Young hinzu, um mit Stephen Stills, so Lang, eine atembe raubende Version von “Mr. Soul” zu spie len. Lang beschreibt, wie er die schwangere Joan Baez im Regen stehen sieht, die einfach nur den Augenblick genießt. Und Lang sieht Jerry Garcia, der an der free stage her umhängt und sich mit ein paar Kids einen Joint teilt. In diesen Moment aufnahmen kommt die wahre Geschichte Wood stocks zum Vorschein, ein ganz intimer Festival zauber, der von seiner Wirkung nichts verloren hat. Michael Lang erzählt die Geschichte seines Le bens mit viel Humor – aber auch einem gewissen Abstand, was dem Buch gut tut. Eingeschoben sind zwei Bilderstrecken mit insgesamt 33 Fotos, die zusätzlich einen ungewöhnlichen Blick auf das Fes tival geben. So kann sich der Leser ein umfangreiches Bild von Künstlern und Besuchern machen, die in Woodstock auf einem Acker die beste Zeit ihres Lebens hatten. jp
Bob Marley – All That's Left To Know About The King Of Reggae
Von Jens Balzer 2019, Rowohlt ISBN 978-3-73710-049-6 432 Seiten 26,00 € ie Siebziger waren schon ein ziemlich aufregendes Jahrzehnt. Die Träume und Utopien der Hippies und Achtund sechziger wurden nun in den Alltag überführt. Ob kunterbunte Tapeten und Prilblumen in den Wohnungen, FantasySchmöker und Under ground-Comics in den Regalen, Sexfilmchen und Science-Fiction im Kino, innovative Serien und antiautoritäre Kin dersendungen im Fern sehen oder Umwelt- und Frauenbewegung in der Politik. Gegen Ende der Dekade dann noch der Anbruch des digitalen Zeitalters mit den ers ten Heimcomputern. Nicht zu verges sen: die Rock- und Popmusik. Die war in diesem Jahrzehnt äußerst innovativ und gebar ständig neue Stile, ob Glam, Kraut, Disco und, gegen Ende des Jahr zehnts, Punk. Der 1969 geborene Journa list Jens Balzer („Berliner Zeitung”) fasst die prallgefüllten Jahre in den insgesamt 24 lesenswerten Kapiteln seines Buches „Das entfesselte Jahrzehnt – Sound und
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Mr. Bassman geht tief runter: Ein Schelmenroman aus der Frankfurter Szene
Von Brent Hagerman 2018, Backbeat Books ISBN 978-1-61713-665-8 400 Seiten; engl. 18,89 € utor Brent Hagerman unterrichtet History Of Rock Music an der Wilfrid Laurier University im kana dischen Waterloo, Ontario. Seine Forschungsinteressen sind interdisziplinär und umfassen die Kulturwissen schaften der Populärmusik, die karibische Volksmusik, Rastafari, Religion und Me dien. Als Songwriter, Gitar rist und Saxofonist hat Ha german mit vielen Musikern aus verschiedenen Genres zusammengespielt. Darunter als Frontmann mit den Baudelaires, einer Reggae-inspirierten Band. So führte der Weg direkt zu Bob Marley, dem König des Reggae, über den Hagerman unglaublich viel Materi al zusammengetragen hat – und damit viele offene Fragen beantwortet. Etwa die, ob Marley ein Friedensvermittler, liebender Familienvater und gleichzeitig ein schlauer Ge schäftsmann war. Der Autor zeigt in vier Abschnitten den Mann, die Musik, den Mystiker und den Mythos. Er unter sucht jeden Aspekt von Marleys Charakter und liefert den Lesern ein abgerundetes Bild. Fazit: Bob Marley war weit mehr als nur ein Rockstar. jp
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Von Bert Gerecht 2018, BoD ISBN 978-3-74602-461-5 412 Seiten 19,99 € er Frankfurter Bassist Bert Gerecht, Jahrgang 1951, liest gerne Biografien von Musikern; und jetzt hat Mr. Bassman seine eigene, ganz persönliche Biografie vorgelegt. Er konnte dabei auf Material in Hülle und Fülle zurückgreifen, er hat Tagebuch geführt, zahl reiche Artikel, 2000 LPs und 5000 CDs gesammelt. Was als „Schelmenroman” tituliert wird, ist in Wirk lichkeit eine detailverliebte Beschreibung eines überaus umtriebigen Musikers. So hat Gerecht nicht nur den Mu sikladen Mr. Bassman und die erste Basszeitschrift ins Le ben gerufen, anschließend gründete er auch sein eigenes Label Hot Wire Records. Ganz offen berichtet der Autor über seine LSD-Wochenenden, die der Bewusstseinserwei terung dienten, seine musikalischen Verflechtungen, Ein flüsse und Privates. Er erzählt dies alles in einem lässigen Plauderton in erfreulich kurzen Kapiteln. Wer wissen will, was hinter Sex, Drugs & Rock’n’Roll steckt, kann dies in diesem Buch aus erster Hand erfahren. Für Bert Gerecht war dies nicht nur eine belanglose Floskel! jp
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Geist der 70er” zusammen. Er stellt Zu sammenhänge her, die man so vielleicht noch gar nicht gesehen hat, und spart da bei auch nicht die Schatten aus, die das bunte Jahrzehnt warf, etwa den Flirt mit dem Satanismus oder den Terrorismus der RAF. Balzer erzählt die Ereignisse nicht einfach nur nach, er interpretiert sie und ordnet sie aus heutiger Sicht neu ein. Das gelingt ihm meist sehr gut. Wenn man auch nicht alle seine Meinungen teilen muss. In den Kapiteln über Punk etwa wählt er seine Beispiele zu einseitig, so dass er den Musikstil zu sehr in die rechte Ecke stellt. Siouxsie Sioux, Sängerin der Banshees, mag in frühen Jahren zum Schockieren eine Hakenkreuzbinde ge tragen haben. Aber dass sie mit “Metal Postcard (Mittageisen)”, übrigens die Single-A-Seite des kritisierten er wähnten Songs “Love In A Void”, schon früh einen Anti-Nazi-Song im Programm hatte, lässt Balzer unerwähnt. Und den angeblich rassistischen Text von Adam & The Ants’ “Puerto Rican” kann man durchaus auch als Satire verstehen. Diese wenigen Schönheitsfehler schmälern aber nicht die insgesamt hohe Qualität des Buches. frs
I Know Better Now: My Life Before, During And After The Ramones Von Richie Ramone u. Peter Aaron (Autor) 2018, Backbeat Books ISBN 978-1-61713-710-5 296 Seiten; engl. 24,15 € er Ramones Schlag zeuger Richie Ramone, ein Pseudonym für Richard Reinhardt, gehörte der Punk band in den Jahren 1983 bis 1987 an. In seinem Buch beschreibt er sein Leben vor, während und nach den Ramones. Als der damals 26-jährige Richie 1983 zur Band kam, zeigten sich in dem legendären Quartett heftige Spannungen. Fortan prägte er den Stil der Band mit unnachgiebiger, kraftvoller und überaus präziser Ar beit am Schlagwerk. Der Zugang Richies verlieh nicht nur dem Sound der Punker neue Kraft, mit den Ramones spielte er über 500 Shows auf der ganzen Welt und nahm drei Studio-Alben auf: TOO TOUGH TO DIE, ANIMAL BOY und HALFWAY TO SANITY. Nach rund vier Jahren verließ der Drummer im August 1987 dann etwas über stürzt die Band – vor drei fest gebuchten Konzerten in New York City, die abgesagt werden mussten. Ein Schritt, über dessen Hintergründe die meisten Fans bisher nur wenig wussten. Im Buch erzählt Richie Ramone nun die ganze Geschichte, ergänzt durch 30 sehenswerte Fotos. jp
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Music from the 60s to the 80s
Buch-Rezensionen Live Fast, Love Hard And Die Young: Tragische Geschichten aus Rock und Pop Von Ernst Hofacker 2019, Reclam Verlag ISBN 978-3-15011-207-6 199 Seiten 18,00 € ie Rock- und Pop-Histo rie ist voller tragischer früher Tode: von Buddy Holly über Jimi Hendrix bis hin zu Kurt Cobain. Showbiz-Slogans wie „Live fast, die young” und „Hope I die before I get old” erhe ben das frühe Ableben fast schon zum Diktum. Über das Thema und die nähe ren Todesumstände einiger früh verglühter Stars wurde schon viel geschrieben. Oft ist die Faktenlage jedoch unübersichtlich, zudem nährt der Tod von Ikonen häu
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Todesblues in Chicago
fig Mythen und Verschwörungstheorien. Ernst Hofacker greift insgesamt 35 Fälle heraus, zu denen er jeweils auf wenigen Seiten die gesicherten Erkenntnisse zu sammenträgt. Nicht nur be rühmte Beispiele, sondern auch weniger bekannte, etwa den tragischen Doppelselbst mord in der Band Badfinger. Einige wenige Fälle wie Brian Wilson (der noch lebt) und Syd Barrett (der mit 60 starb) passen nicht so recht in die Reihe. Man hätte sie herauslassen können, eben so den Massenmordanstifter Charles Manson. Das hätte Platz geschaffen für Musiker, die man vermisst, etwa Eddie Cochran, Duane Allman und Keith Moon, sowie Quellenangaben. frs
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delt die Handlung im Chicago Al Capones an, in dem die Prohibition herrscht und damit verbunden ein reger Schwarzmarkt handel. Ida Davis, die erste Frau bei der Pinkerton-Agentur, wird zu einem neuen Fall beordert, denn die Tochter eines In dustriellen wurde entführt. Auf der Suche nach ihr ge rät die Detektivin in ein Di ckicht aus Korruption, Lü gen, zwielichtigen Gestalten und Jazz-Bars, wobei die Musik einen großen Raum einnimmt und die Handlung unmittelbar erlebbar macht. Als Davis kurz vor der Lö sung des Falls steht, ereig nen sich eigenartige Zufälle, die der Handlung noch mehr Spannung verliehen. Großartig! at
Hör nie auf zu träumen: Die lang erwartete Autobiografie
Erinnerungen an Kurt Cobain Von Danny Goldberg 2019, Hannibal ISBN 978-3-85445-662-9 296 Seiten 22,00 € b man die Musik von Nirvana mag oder nicht, sei dahingestellt. Tatsache ist, dass Kurt Cobain und seine Band ein nachhaltiges Pop kulturphänomen geworden sind, die nicht allein durch die Musik der wenigen Al ben wirken, sondern auch als Sprachrohr der sogenannten Generation X gelten, deren Richtungssuche den Beginn der Neunziger bestimmte. Doch wodurch hebt sich diese Publikation von den an deren Biografien über die Band ab? Sie
Von Ray Celestin 2019, Piper ISBN 978-3-49206-104-9 588 Seiten 16,00 € ay Celestin hat schon mit „Höllenjazz in New Orleans” für Furore gesorgt, da er geschicht liche Fakten, eine gruselige Mordserie und natürlich Musik zu einem überzeu genden Bild verschmolz. Das wirkt nicht nur durch die Spannung, sondern auch durch eine dichte Atmo sphäre, in der die damalige Zeit wieder zum Leben erweckt wird. In seinem neuen Werk verabschiedet er sich aus den engen Gassen von New Orleans und sie
wurde von Danny Goldberg verfasst, dem Manager, der die Geschicke Nirvanas ab 1991 lenkte und so nahe an Cobain war wie kaum ein anderer. Durch diese Perspektive beschreibt er nicht nur einen Superstar, der durch Drogenkonsum und Depressionen seinem Ende geradezu entgegenraste, son dern auch den sensiblen Men schen, der durch die Musik ein Ventil für seine inneren Konflikte fand und dadurch für seine Fans eine weitaus höhere Authentizität hatte als viele Nachahmer. Neben True Everetts „Nirvana – Die wah re Geschichte” zählt dieser Band aufgrund des gefühlvollen Zugangs eindeutig zu den wichtigsten Publikationen über Cobain. fl
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Von Olivia Newton-John 2019, Hannibal ISBN 978-3-85445-668-1 336 Seiten 22,00 € ei Olivia Newton-John mag man schnell der Täuschung verfallen, das musikalische Werk zu ken nen. Ihre Rolle als Sandy im Kinoknüller „Grease”, dann das in Deutschland popu läre “Xanadu” und natürlich “Physical”, das in den Acht zigern einen unvergleich lichen Fitness-Hype auslöste, sind aber nur die Spitze des Eisbergs. Vielmehr konnte die Musikerin schon mit frühen Alben wie LONG LIVE LOVE und späteren Werken wie GAIA:
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Music from the 60s to the 80s
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ONE WOMAN’S JOURNEY punkten. Das an sich ist eigentlich schon genügend Stoff für eine spannende Geschichte, doch New ton-Johns Leben hatte auch Schattenseiten wie ihre mehr fachen Krebserkrankungen, gegen die sie immer wieder ankämpfte. Der Umgang mit der Krankheit, der sie veran lasste, das ONJ Cancer and Wellness Centre ins Leben zu rufen, und eine positive Grundhaltung, mit der sie trotz aller Schwierigkeiten anderen noch Mut macht, sind beeindruckende Elemente ih rer Autobiografie. Eine tolle Frau, die ihr Leben danach ausrichtet, ande ren Menschen Gutes zu tun und deren Buch unterhält, aber auch ermutigt. at
KONZERTBERICHTE JOHN MAYALL
Osnabrück, Rosenhof, 8. März 2019
Quicklebendiger Road Dog Die Bretter der Welt elektrisieren eben – John Mayall joggt die letzten Meter zu seinen Orgel- und Piano-Regiepulten in der Bühnenmitte, an jedem Arbeitsplatz ein Ringbuch. Flott geht es in den stampfenden "Mother In Law Blues” von FIND A WAY TO CARE (2017), mit dem Mayall auch vor zwei Jahren im Rosenhof eröffnete. "What Have I Done Wrong?” vom frischen Wurf NOBODY TOLD ME geht ebenso nach vorne, auch dank dynamischer Basseinlage von Zipfelmütze Greg Rzab. Schon kümmert sich der Vater des weißen Blues um die Neue – mittels seiner gesägten Strat-Babygitarre steigt er ins Duell mit Carolyn Wonderland, jener texanischen Gitarren-Queen, die schon vor 20 Jahren mit Mayalls Hammond-Buddy Ian McLagan arbeitete. Dafür gräbt er das leicht Bo-Diddley-sierte "Do I Please You” von HARD CORE PACKAGE (1977) aus, um Frau Wonderland nun das Feld zu überlassen – für ihren beherzt vorgetragenen "Judgement Day Blues”. Optisch eine Mischung aus Eddi Reader und Stefanie Heinzmann – Stimme & Fingersatz eigenständig –, kriegt Miss Wonderland später einen launig-melodischen Spot an der Lapsteel-Gitarre: „Findet man sonst eher in Country-Bands, zu denen wir nicht zählen”, grinst Mayall und freut sich über die charmante Virtuosin. Überhaupt funktioniert die Kommunikation. "It’s Hard
Going Up”, kündigt er an und erklärt: „Es ist doppelt so hart abzusteigen!” Als ein Fan lacht, kontert der Blueser: „Findest du nicht? Dann hast du ein behütetes Leben gehabt!” Ohne Predigt bringt der ohne Energie-Abfall neben Tasten und Saiten auch an der Bluesharp kongenial agierende Meister zwei Songs mit Umweltbotschaften: "Dirty Water” von STORIES (2002) und das gerade von Walter Trout gecoverte, ansprechend groovende "Nature’s Disappearing” von der fast 50 Jahre alten LP USA UNION. Sein athletisch agierender Drummer Jay Davenport kann diverse Solos unterbringen, kommt vor allem im New-Orleans-Duktus "Gimme Some Of That Gumbo” aus sich heraus. Für Traditionalisten geht zum Schluss noch was: "Chicago Line” zierte mit einer Prise Funk nicht nur Mayalls von Peter Maffay ermöglichtes Studiocomeback 1989, sondern seine erste Live-LP 1964. Und wer bei der Zugabe "All Your Love” vom Clapton-Beano-BLUESBREAKERS-Album bei Carolyn Wonderlands Saitensalven keine Tränen in den Augen hatte, muss toter sein, als Mayall je werden kann. Welche Rolle spielt es, dass der „Road Dog” dieses Jahr 86 wird? Absolut keine – der Mann zieht seine Runden. Geburtstag? NOBODY TOLD ME! Text & Foto: Uli Twelker
THE ANALOGUES
Stuttgart, Theaterhaus, 29. März 2019
Die Beatles-Wundertüte WHITE ALBUM live Zwischenzeitlich hat sich die Qualität der von Ex-Tommy-Hilfiger-CEO Fred Gehring (65) vor 15 Jahren gegründeten Beatles-Tribute-Band The Analogues herumgesprochen. In Stuttgart war sie nun mit dem formidablen Doppelalbum THE BEATLES, besser bekannt als „White Album", von 1968 zu Gast. Von den unzähligen Beatles-Cover-Bands heben sich die Holländer mit ihrem Unsummen verschlingenden Klangfanatismus erkennbar ab. Es müssen schon die originalen Instrumente und Verstärker sein, mit denen das Sextett die Songs der Beatles, die diese selbst nie live zu Gehör brachten, originalgetreu auf der Bühne zum Leben erwecken. Und da auf den späten Alben die Beatles das Studio selbst als zusätzliches Instrument entdeckten, zusammen mit George Martin bislang ungeahnte Klänge ersannen, kommen auf der Bühne weitere zehn Musiker zum Einsatz, um den famosen Klangkosmos zu reproduzieren. Instrumental klingt dies perfekt, auch die wunderbaren Satzgesänge gelingen wunderbar. Natürlich sind die Originalstimmen dieser Jahrhundertmusiker nicht vollkommen nachzuahmen. Doch die Analogues kommen diesen meist sehr nahe, auch wenn insbesondere das schnarrende Organ von John Lennon eine große Herausforderung darstellt. Die detailgenaue Performance hält sich exakt an die Reihenfolge der 30 Songs des Albums. Dieses gleicht einer Seite
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faszinierenden Wundertüte der Stile, die Fab Four ließen sich durch nichts mehr einschränken. So finden sich quasi alle westlichen Musikstile hier wieder: Country, Pop, Blues, Hard Rock, Folk, Ragtime, Balladen, Psychedelic, Avantgarde. Songs wie "Happiness Is A Warm Gun”, "Blackbird” oder "Helter Skelter” gehören zum Weltmusik-Kanon. Natürlich erklang auch die eigentlich unerträgliche Soundcollage "Revolution 9”, die Bart van Poppel komplett nachgebaut hat. Die Visualisierung der Sounds auf der Leinwand machte das vom Tonband abgespielte Ergebnis durchaus erträglicher. Womöglich über allen anderen Songs des Albums thront George Harrisons ergreifendes "While My Guitar Gently Weeps". Das perfekt von Jac Bico auf der goldenen Les Paul nachgespielte Solo von Eric Clapton führte zu ers ten Jubelstürmen des meist reiferen Publikums. Erfreulicherweise hatten sich aber auch einige Nachgeborene eingefunden, um dem Geheimnis der größten Band aller Zeiten auf die Spur zu kommen. Nach den ersten Zugaben "Bulldog”, "I Am The Walrus” und "Penny Lane” verabschiedeten die Analogues das jubelnde Publikum mit einem Auszug aus ABBEY ROAD und dem Hinweis, dass man genau mit diesem Album im nächsten Jahr auf Tour gehen werde. Welcome back! Text: Ralf Günther, Foto: Mumpi Künster/Monsterpics n
Music from the 60s to the 80s
GILBERT O'SULLIVAN
Erfurt, Alte Oper, 13. April 2019
Melancholie mit Nostalgie Auf eine 50 Jahre währende erfolgreiche Karriere kann der 1946 im irischen Waterford geborene Singer/Songwriter Reymond Edward Gilbert O'Sullivan mittlerweile zurückblicken. Was besonders in den 70er Jahren zu zahlreichen Top-TenEvergreens geführt hat, zelebriert er auf seiner aktuellen Tournee „Celebrating Five Decades Of Music" soundtechnisch reduziert im Duo: der Meister selbst am EPiano zusammen mit Bill Shanley an akustischen und elektrischen Gitarren. Gebunden als bunter Strauß aus alten und neuen Songs blätterte der mit vollem Haar und unverwechselbar fester Stimme fast alterslos anmutende Pianist und Sänger in seinem Songbook am dafür bestens geeigneten Ort: der Alten Oper in Erfurt. Alltagsgeschichten, Liebeslieder und existenzielle Lebensreflexionen, verpackt in eingängige Melodien, gelten nach wie vor als sein Markenzeichen: „I'm a writer, not a fighter." Oft von Melancholie geprägt, strahlen seine Songs zwischen 1970 und heute zugleich einen lässigen Fatalismus aus: "AloneAgain, Naturally" – 18 Wochen Nr. 1 in den USA und 2015 auf der CD WALLFLOWER von Diana Krall zusammen mit Michael Bublé gefühlvoll gecovert. Sein erfolgreichstes Liebeslied "Clair" – 14 Wochen Nr. 1 im UK – brachte er bereits kurz vor der Pause als Cliffhanger zu Gehör, mit Blick auf den zweiten Teil des Konzerts, in dem er ein wahres HitFeuerwerk abbrannte.
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Der musikalische Bogen spannte sich vom fordernden "Get Down" über das verliebte "Once In A Kiss" bis hin zum sentimentalen "I'll Never Love Again" von seinem „New Album" von 2018 mit dem schlichten Titel GILBERT O'SULLIVAN. Allerdings muss zum Konzert angemerkt werden, dass sein von Fats Domino geprägter, etwas gleichförmig hart eingestellter E-Pianosound – "Why, Oh Why" – mit der Zeit die Gehörnerven etwas belastete. Seine Überzeugung, dass Hits im Konzert so gespielt werden sollten, wie sie im Original klingen, durchbrach er hier absichtlich, um diesen Song dem heutigen Geschmack anzupassen. Doch etwas mehr Abwechslung im Klang, auch einmal mit Orgelsound, hätte der gesamten Performance gutgetan. Die zuweilen im Halbplayback zugespielten Streicher-, Flöten- und Schlagzeugsounds erschienen dagegen überflüssig. Vorbildlich gelang es Bill Shanley nämlich mit seinen variablen Gitarrenklängen, das gesamte Klangbild gekonnt aufzulockern. Die unaufdringlichen solistischen Einlagen des Saitenkünstlers aus Dublin rundeten die Songs wohltuend ab und verliehen ihnen Tiefe. Sein aktuell erschienenes Album MIDNIGHT MISSION dokumentiert sein umfassendes beeindruckendes Können. Insgesamt eine schöne – verträumte – musikalische Zeitreise zum Zuhören, Mitsingen und Entspannen. Text & Foto: Helmut Ölschlegel
Music from the 60s to the 80s
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KONZERTBERICHTE 28. ROTHER BLUESTAGE
Roth, 29. März – 7. April 2019
Die vielen Spielarten des Blues
der britischen Band um den früheren Brand-New-Heavies-Keyboarder Ian Zu den Markenzeichen der Rother Bluestage gehört das Ausloten der breiKinkaid und Sängerin Dawn Joseph mit einer Melange aus Funk, Soul, Disten Stilpalette innerhalb des Bluesgenres – und dem wurde die 28. Auflage co und R’n’B mit Bläserschmackes. des international renommierten zehntägigen Festivals in der fränkischen Weitere Highlights? Eine Entdeckung war der Provinz wieder gerecht. Die Spannbreite als Schauspieler erfolgreiche Jake La Botz, der reichte von traditionsbewusster Spielwei– eigens für die Show aus Nashville eingeflose über beinharten Blues Rock und bluesig gen – demonstrierte, dass auch der heutige verwurzeltem Americana bis hin zu Soul-geRoots Rock seine Wurzeln im Blues hat. Mit tränkter Präsentation oder moderner SpielCharisma, oft zurückhaltend, aber zugleich weise mit Jazz/HipHop. Und das Publikum energiegeladen trug er seine Songs vor, begleitet goutiert diese Vielfalt: „Die Bilanz ist durchnahezu kongenial von den vielseitigen Smoke wegs positiv", resümierte Festivalleiterin stack Lightnin’, die zuvor eine Stunde lang auf Silke Rieger. Die 17 Shows (inklusive vierer eigene Rechnung einen überzeugenden Mix Doppelkonzerte) an vier Spielstätten wurden aus Americana, Rockabilly und Country angevon mehr als 4300 Bluesfans besucht, mehr stimmt hatten. Ganz anders klang es wiederum als im Vorjahr. fast zeitgleich bei Zed Mitchell, der gefühlvollen Eigens für das Auftaktkonzert aus KaliforRock mit Bluesversatzstücken verschmolz und nien eingeflogen kam Walter Trout, für den in seinem entspannten Gitarrenspiel hier und da es nach dem Gastspiel bei der JubiläumsWalter & Jon Trout an Mark Knopfler erinnerte. Jazzwoche in Burghausen tags darauf schon Doch auch die Anwieder heimging. hänger des eher Energ iegeladen, traditionell geaber auch einfühlprägten Blues sam agierte er – kamen auf ihre und rockte knüpKosten: So bei pelhart los, als US-Veteran Larry sein in Dänemark Garner, den wie studierender Sohn gewohnt UK-AltJon auf die Bühne 2 I`M meister Norman kam. Die SoulkomBeaker mit seiner ponente machten Band unterstützte. tags darauf AnVanja Sky Mike Zito Wenige Meter weiJeremiah Johnson 3 BIG drew Strong & ter gab sich derweil das Quintett Jane Lee Andreas Kümmert hörbar, während nebenHooker eher rotzig: Mit Punk-Attitüde, alleran im intimen Rahmen des Gasthauses Zur dings auch mit leichter Müdigkeit beim letzLinde Arthur Rosenbauer verdeutlichte, dass 5 WHEN ten Auftritt ihrer Deutschland-Tour rockten der Zither auch ohne Effektgeräte bluesige die fünf New Yorkerinnen. Zumal vor ihnen Weisen zu entlocken sind. Beachtlich Gitarre die vielversprechende kroatische Newcomerin 6 YOU spielen sowohl Strong („The Commitments") Vanja Sky gesanglich wie auch als Gitarristin als auch „Eurovision Song Contest"-Verweidas Publikum begeistert hatte. gerer Kümmert. Doch noch sehr viel beeinÄhnliches galt für das Roth-Debüt zweier druckender ist ihre Stimmgewalt, die sie aber aus St. Louis stammender bluesrockender zu selten gemeinsam demonstrierten, so wie Saitenzauberer: Jeremiah Johnson wurde bei James Browns "I Feel Good", als sie sich von seinem Förderer und Produzenten Mike beim Wechselgesang die Bälle zuwarfen. Zito angekündigt, ehe er eine raue, kraftEine Entdeckung war die Französin Nina Atvolle Mixtur aus Chicago- und Texas-Blues tal, die hörbar machte, wie moderner Blues Andrew Strong & Andreas Kümmert anstimmte. Zito setzte dann noch eins drauf unter Einbeziehung neuerer Spielarten wie und zündete trotz HipHop und Rap, schme r zende r, aber auch Funk weil entzündeter ein jüngeres PuSchulter ein gitarblikum anspre1 ristisches Feuerchen kann. Das werk und demonsgerade mal 1,53 trierte zugleich Meter große Pariseine Qualitäten ser Energiebündel als Songschmied 14 M verfügt über eine und Sänger. Was aus dr uck s starke Wally & Ami Warning wiederum mit dem Nina Attal Jake La Botz Stimme, spielt verGastspiel eines Vater-Tochter-Gespanns kontrastierte: Wally und Ami Warsiert Gitarre und erinnert in ihrer Show durchaus an ihr Vorbild Prince: ning waren eindringlich und nachdenklich rein akustisch nur mit ihren StimZwei Chorsängerinnen und ein Begleitvokalist tanzten auch mit ihr über men zugange, begleitet von einem vornehm zurückhaltenden Schlagzeug. die Bühne, mit ihrem Co-Gitarristen lieferte sich Attal feurige SaitenduText: Philipp Roser, Fotos: Roland Fengler elle. Ähnlich zeitgenössisch klang es beim Abschlusskonzert mit MF Robots,
1 HEART OF STONE
2 I`M A STEADY ROLLIN` MAN (FEAT. OTIS RUSH)
3 BIG CHANGE IS GONNA COME
4 HOMEWORK
5 WHEN YOU GOT A GOOD FRIEND
6 YOU`LL BE SORRY SOMEDAY
7 PHONOGRAPH BLUES
8 LOVE IN VAIN BLUES
9 BURGLAR
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10 FROM FOUR TILL LATE (FEAT. DR. JOHN)
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Music from the 60s to the 80s
CH HIKING WOMAN
(Green) BMG Rights Management (UK) Ltd. p 1999 Snapper Music Ltd. From ‘Soho Session’.
17 ALBATROSS
16 MAN OF THE WORLD EDAY son) Kobalt Music Publishing Ltd. (Green) BMG Rights Management (UK) Ltd. p 1999 Snapper Music Ltd. From ‘Destiny Road’. 98 Snapper Music Ltd. From ‘The Robert Johnson Songbook’. (Nix) Universal Music Publishing Ltd. p 1997 Snapper Music Ltd. From ‘Peter Green Splinter Group’.
14 ME AND THE DEVIL BLUES on) BMG Rights Management (UK)Publishing Ltd.Ltd. (Johnson) Kobalt Music p 1998 Snapper Music Ltd. From ‘The Robert Johnson Songbook’. 99 Snapper Music Ltd. From ‘Destiny Road’.
Splinter Group’.
ING IN SHADOWS
(Turner) BMG Rights Management (UK) Ltd. p 1997 Snapper Music Ltd. From ‘Peter Green Splinter Group’.
COME
13 HITCH HIKING WOMAN
(Johnson) Kobalt Music Publishing Ltd. p 1998 Snapper Music Ltd. From ‘The Robert Johnson Songbook’. (Cotton) BMG Rights Management (UK) Ltd. p 1999 Snapper Music Ltd. From ‘Destiny Road’.
11 HIDING IN SHADOWS
the best of
PETER GREEN GREEN PETER
SPLINTER GROU Die neue CD & LP Sammlung eines der besten Gitarristen seiner Generation.
Mit Klassikern der Alben The Robert Johnson Songbook, Destiny Road, Peter Green Splinter Group und Soho Session. Gast Performances von Otis Rush, Dr. John und Paul Rodgers.
Schon veröffentlicht Auch erhältlich als CD & LP: 14TH JUNE
14TH JUNE
19TH JULY
2ND AUGUST
16TH AUGUST
OPTIMAL LP sheet Insert Trim 305x305mm, with bleed 311x311mm CMYK
Fleetwood Mac ~ Boston ~
VolumeS 1, 2 & 3
The Universe Also Collapses (FEAT. PAUL RODGERS) DAS NEUE STUDIO ALBUM
Eine Band auf dem Höhepunkt ihres Schaffens mit Peter Green, Jeremy Spencer, Danny Kirwan, Mick Fleetwood und John McVie.
13 HITCH HIKING WOMAN Der Sound von Gong in 2019, die Vorreiter
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des 21st-Century Psychedelia; treibend, mystisch und extatisch
Umwerfende Performances von den original Tapes
Schon Veröffentlicht GOIN` DOWN
Ab 14. Juni auf CD
Erhältlich als CD, schwarze 180g Vinyl LP, & digital
kscopemusic.com/gong 16 MAN OF THE WORLD
LP schon erhältlich
kscopemusic.com 17 ALBATROSS @kscopemusic
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12 SWEET HOME CHICAGO
11 HIDING IN SHADOWS
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10 FROM FOUR TILL LATE (FEAT. DR. JOHN)
Splinter Group’.
9 BURGLAR
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8 LOVE IN VAIN BLUES
RME AND THE DEVIL BLUES
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15 GOIN` DOWN
7 PHONOGRAPH BLUES
the best of SPLINTER GROUP
GONG 12 SWEET HOME CHICAGO
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spielenden Drummer Craig Blundell exquisit besetzt hat, mit dem besagten kompletten Genesis-Album aus dem Jahre 1973. Hier stand Sänger Nad Sylvan natürlich verstärkt im Rampenlicht. Die undankbare Rolle als Peter-GabrielNachfolger löste er solide, passend versponnen im Auftreten. Im Zentrum der Bühne stand aber weiterhin Steve Hackett, auch als charmanter Ansager. Anders als KlonBands wie Musical Box bleibt Hackett nahe am Original, doch werden Songs wie "I Know What I Like (In Your Wardrobe)” durch lange Solos von Saxofon und Gitarre aufgebrochen. An seiner elektrischen Fernandes SustainerGitarre glänzt der innovative Gitarrist mit klagenden Solos, sphärischen Sounds oder rasanten Akkordfolgen. Nach dem Abschwellen des stürmischen Applauses nach "Aisle Of Plenty” sagte Hackett mit "Déjà Vu” einen Gabriel-Song an, der es 1973 nicht auf das Album geschafft hatte. Hackett hat den Titel fertiggestellt, so dass dieser nun nach Jahrzehnten doch im Rahmen des Albums erklingen kann. Fazit: zwar nicht essenziell, doch durchaus passend. Mit dem raffinierten "Dance On A Volcano” und einer kraftvollen Version von "Los Endos” entließ Steve Hackett nach fast 140 Minuten musikalischer Zeitreise die beseelten Zuschauer aus dem gut besuchten Hegelsaal stilecht in die Nacht. Text: Ralf Günther, Foto: Fabian Leibfried
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4 HOMEWORK
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ohnson Songbook’.
(FEAT. OTIS RUSH)
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ohnson Songbook’.
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Der 69-jährige Steve Hackett war nie der typische Gitarrenstar, der sich mit extravaganten Posen ins Rampenlicht spielte. Schon bei seinem Einstieg 1971 bei der frühen Formierung von Genesis wirkte er eigenbrötlerisch und sehr introvertiert. Völlig in sich zurückgezogen spielte er bei Konzerten unscheinbar am Bühnenrand sitzend. Allerdings brachte er mit seinem Einstieg die Band entscheidend voran, so dass sich diese bis Mitte der 70er Jahre zu einer der prägendsten Gruppen des Progressive Rock entwickelte. Sein klassisch eingefärbtes und komplex-abwechslungsreiches Spiel war ein zentrales Element im damaligen GenesisKlangkosmos. Nach seinem Ausstieg 1977 startete Hackett seine Solokarriere, und Genesis wurde ein mega-erfolgreiches Trio im kommerziellen Mainstream. Seit einigen Jahren hat der Gitarrist den frühen Genesis-Kanon wieder für sich entdeckt. Dieses Jahr tourt er mit seinem Lieblingsalbum SELLING ENGLAND BY THE POUND. Der erste Teil des Konzerts stand allerdings im Zeichen des 40-jährigen Jubiläums seiner Solo-LP SPECTRAL MORNINGS. Mit sechs Songs hieraus wurde das Album ausgiebig zelebriert, ergänzt um drei Tracks aus der aktuellen CD, die mit interessanten weltmusikalischen Skalen und Sounds für weitere Abwechslung sorgten. Nach der Pause begeisterte sein Sextett, das Hackett mit Dauerbegleitern wie Roger King (keys) und Bläser Rob Townsend sowie dem kraftvoll auf-
the best of PETER GREEN SPLINTER GROUP
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Stuttgart, Liederhalle, 26. April 2019
Der Verwalter des Genesis-Nachlasses
the best of PETER GREEN SPLINTE
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STEVE HACKETT
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Music from the 60s to the 80s
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madfishmusic.com
TOURNEEN & FESTIVALS LYNYRD SKYNYRD Die amerikanischen Southern-Rocker Lynyrd Skynyrd kommen zum letzten Mal nach Deutschland. Ihr DreiTermine-Abstecher Erfurt-BerlinFrankfurt erfolgt im Rahmen ihrer „Farewell-Tour", mit der sie andeuten, dass es das war mit der wohl berühmtesten Institution eines Genres, das Ende der 60er Jahre entstand und bis heute kaum Zeitgeistver änderungen ausgeset zt war. Geht es um Süd staatenRock, ist vor allem von Blues, Country und Hard Rock die Rede. Und genau diese Mischung beherrschen Lynyrd Skynyrd als prägender Einfluss perfekt. Die seit 1987 existierende zweite Inkarnation der Band aus Jacksonville, Florida, geht bedeutend härter zu Werke als jene Truppe, die 1977 wegen des Todes von drei Mitmusikern auseinanderbrach. Die typischen Skynyrd-Merkmale wie Melodienwucht, ausgeklügelte Arrangements und emotional berüh-
17.6. – 19.6.2019 rende Texte blieben aber unverändert erhalten. Von den Originalmitgliedern, die fast alle schon verstorben sind, steht noch Gitarrist Gary Rossington auf der Bühne. Flankiert wird er vom Gitarre spielenden Blackfoot-Gründer Rickey Medlocke, der mit seiner Stammformation immer schon eine härtere Variante des Southern Rock zelebrierte. Dreh- und Angelpunkt ist Sänger Johnny Van Zant, Bru der des 1977 verunglückten Ronnie Van Zant. Seine Stimme ist ähnlich eindrucksvoll, seine Attitüde mindestens so cool wie die seines verstorbenen Familienangehörigen. Über das bestechende Songmaterial braucht man eigentlich keine Worte zu verlieren: den Hit "Sweet Home Alabama" kennt man auch außerhalb der SouthernRock-Szene, "Free Bird" oder "Saturday Night Special" sind unverzichtbar. Das restliche Material von Lynyrd Skynyrd steht dem aber nicht nach.
STRAY CATS Mittlerweile gehen auch typische 80er-Jahre-Bands auf AnniversaryTouren: Ihr 40. Jahr feiern damit die Stray Cats. Ein deutliches Zeichen, wie gnadenlos schnell die Zeit vergeht. Allerdings zog die amerikanische Rockabilly-Formation die vier Jahrzehnte nicht durch. Getrennt hat man sich immer wieder. Das erste Mal 1984, als die Band eigentlich erst richtig ins Rollen gekommen war. Dann gab es Wieder vereini gungen von 1986 bis 1993, von 2004 bis 2009, und aktuell ist die Gruppe seit dem vergangenen Jahr wieder zusammen. Und was die Fans besonders freuen wird: Es stehen mit Brian Setzer (voc, g), Lee Rocker (b) und Slim Jim Phantom (dr) die drei Originalmitglieder auf der Bühne. Die Stray Cats gehörten in den frühen Achtzigern zu einem Rockabilly- und Rock'n'Roll-Revival, das im Nachklang des Punk innerhalb des New Wave eine immense Popularität erlangte.
3.7. – 11.7.2019 Berühmtester Vertreter dieses Genres: Shakin' Stevens. Der galt zwar unter Rockfans als weichgespült, hatte mit den Sunsets aber recht ordentlich begonnen. Weichgespült waren die Stray Cats nie. Deren Stil war rau und ungeschliffen. Manche wollten gar eine Punkattitüde ausmachen, vergaßen dabei aber, dass es in den 50er Jahren unter den Rock'n'Rollern auch schon ziemlich rüde hergegangen war. Einen Hauch Gesetzt heit darf man den Stray-CatsMitgliedern ihres Alters wegen mittlerweile zugestehen. Ihnen genügt es aber nicht mehr, nur zu dritt ein Donnerwetter zu veranstalten, gibt es mit Sean Arnett seit diesem Jahr doch einen zweiten Gitarristen. Ob der Setzer entlasten oder einfach klanglich noch einen draufsetzen soll – das können die Besucher der Konzerte in diesem Sommer herausbekommen. Auftritte 2018 jedenfalls hinterließen beachtliche Eindrücke. Seite
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GoodTimes 3/2019
Von Jens-Uwe Berndt
UFO Erstaunlich, dass es diese Band immer noch gibt: UFO haben derart viele Höhen und Tiefen hinter sich, dass sich vermutlich niemand gewundert hätte, wenn die Briten irgendwann einfach das Handtuch geworfen hätten. Sie begannen nach ihrer Gründung 1969 mit Blues Rock, legten mit FLYING (1971) ein wegweisendes Space-RockAlbum vor und wandten sich mit PHENOMENON (1974) dem Heavy Rock zu. Mit Michael Schenker als Gitarristen begann zu jenem Zeitpunkt die erfolgreichste Phase der Band. "Doctor Doctor" wurde zum HardRock-Volkslied. In den 80er Jahren schlossen sich Glam-Metal-Jahre an, es folgten progressive Alben, von Zeit zu Zeit bewegten sie sich auf HeavyMetal-Pfaden, dimmten sich dann manchmal aber sogar bis zu einer entspannten Rockband – waren mit ihren Produktionen aber immer relevant. Die Band hat's angesichts dieses immensen musikalischen Backkatalogs
26.7. – 3.8.2019 nicht leicht, auf ihrer „Last Orders 50th Anniversary Tour" tatsächlich alle Phasen abzudecken, ganz zu schweigen davon, die unzähligen Fan-Favoriten zu bringen. Aus dem Gründungsjahr sind immer noch Sänger Phil Mogg und Schlagzeuger Andy Parker dabei, mit Vinnie Moore haben UFO seit 2003 einmal mehr einen versierten Gitar r isten in ihren Reihen, Gitarrist Neil Carter (1980– 83) ist für den kürzlich v e r s tor b e n e n Paul Raymond zurückgekehrt. Und Bassist Rob de Luca ist seit seinem Einstieg 2008 mittlerweile auch schon über zehn Jahre in der Band. Mit ihrer aktuellen Tour wollen sich UFO vom Livegeschäft zurückziehen. Besonders Mogg gibt zu, dass der Zahn der Zeit an ihm nage. Fans müssen sich aber keine Sorgen um den Konzertgenuss machen, hat der Sänger doch bis heute seine Stimmfarbe behalten. Auch an seinen Sangeskünsten gibt es nichts auszusetzen.
JAZZOPEN STUTTGART Satte zehn Tage dauern die Jazz open in Stuttgart. Vier Orte werden bespielt: Schlossplatz und Altes Schloss, Spardawelt Eventcenter und Bix Jazzclub. Außerdem gibt es vier weitere Bühnen in Stuttgart, auf denen einige Acts kostenfrei auftreten: Pavillon auf dem Schlossplatz, Stadtbühne am Schlossplatz, Domkirche St. Eberhard und das Stadtpalais. Die Künstler: Dee Dee Bridgew ater, Jonah Nilsson, Mnozil Brass, Soul Diamonds XXL, Bill Evans & The Spy Killers, Bobby McFerrin, Maruis Neset & Yaron Herman Trio, Chilly Gonzales & Kaiser Quartett, Chick Corea, Christian Sands Trio, Sing The Truth, Nik West & Ida Nielsen, Jazzmeia Horn, Judith Hill, Terence Blanchard & E-Collective, Pérez, Cohen, Potter Quintett, Camille O'Sullivan & Las Migas, Fola Dada & Martin Meixner, Jamie Cullum & LP, Wolfgang Dauner, Ghost Note, Donny McCaslin, Parov Stelar. n
Music from the 60s to the 80s
4.7. – 14.7.2019
Ungewöhnlich: Christina Aguilera. Eigentlich im Pop zu Hause, wird sie vermutlich Festivaltaugliches interpretieren. Eigentlich mit Police berühmt geworden, hat er sich über die Jahre längst auch als Jazz-Musiker bewiesen: Sting. Und der besondere Clou des Festivals ist ein Auftritt von Bob Dylan. Eigentlich ein Typ zwischen Folk, Country und Rock, dürfte der einflussreiche Musiker auch bei Jazzern jüngerer Generationen seine Spuren hinterlassen haben. Das Festival existiert seit 1994 und wurde seither zu einer festen Adresse für Jazz- und auch Rockfans aus ganz Europa. Es war immer wieder beachtlich, mit welchen Namen in Stuttgart aufgewartet werden konnte, die nicht selten den Jazz entweder nur streiften oder ganz weit davon entfernt waren. Vergangenes Jahr gab es zum Beispiel die Elektronikpioniere von Kraftwerk zu erleben.
NIGHT OF THE PROG Auf dem malerisch gelegenen Lorelei-Felsen geben sich Mitte Juli die unterschiedlichsten ProgressiveRock-Musiker ein Stelldichein. Die großen Namen am Freitag sind IQ und Tangerine Dream. Die deutsche Elektronik institution ist seit dem Tod des letzten Originalmitglieds Edgar Froese in einem Ern eu eru n gsp roz e s s. Diese Entwicklung zu beobachten dürfte vor allem für Fans, die von Anfang an dabei sind, von großem Interesse sein. Sonnabend stehen als Headliner Nick Mason's Saucerful Of Secrets fest. Flankiert wird die Gruppe des Ex-Pink-Floyd-Schlagzeugers von den durchgeknallten Franzosen von Lazuli. Der Sonntag hat ein Kontrastprogramm zu bieten: auf der einen Seite das erdige Spiel von Steve Hillage, auf der anderen der sphärische Düster-Rock von Anathema. Außerdem mit dabei: The Windmill, Oak, Ranestrane, All Traps On Earth, Fors,
19.7. – 21.7.2019 Overhead, Tim Bowness, T, Karcius, Dilemma und Chandelier. Wenngleich der Lorelei-Felsen wegen seiner räumlichen Begrenztheit nicht gerade prädestiniert für mehrtägige Festivals ist, macht die Atmosphäre dieses Manko allemal wett. Erst recht, da in Sankt Goarshausen und in den näher und weiter gelegenen Ortschaften das Hotel- und Pensionsangebot durchaus üppig ist. Natürlich gilt auch hier die Devise: Rechtzeitiges Erscheinen (Buchen) sichert die besten Plätze. Das Night-Of-The-ProgFestival gibt es seit 2006. Damals starteten die Macher mit einer Ein-Tages-Veranstaltung und boten als Headliner Fish auf. In der Zwischenzeit waren hier unter anderem Namen wie Jethro Tull, Dream Theater, Marillion, Klaus Schulze, Saga, Asia oder Camel zu erleben. Bereits die zweite Auflage der Veranstaltung dauerte zwei, die dritte 2008 dann die heute üblichen drei Tage.
© Pressefotos
THE TEMPTATIONS REVIEW Die Band, die sich The Temptations Review nennt und mit Hits der Motown-Stars The Temptations durch Deutschland tourt, wurde um den Leadsänger Glenn Leonard herum gestrickt. Er war von 1975 bis 1983 eine der maßgeblichen Stimmen der Vokalgruppe, die bereits seit 1960 existiert. Ihre Hits "My Girl" und "Papa Was A Rollin' Stone" klingen auch in den Ohren jener Musikkonsu menten nach, die nicht sofort wissen, dass sie da gerade The Temptations hören. Und die haben es wirklich in sich: Soul, Funk, Disco, Rock. Das Repertoire der Musiker ist enorm umfangreich. Und vermutlich gelang es auch nur deshalb, über all die Jahrzehnte in wechselnden Besetzungen eine gewisse Relevanz zu behalten. Und das nicht nur auf der Bühne. Auch Tonträgerproduktionen hielten den Popularitätsgrad der Sänger sehr hoch. Im „Featuring"Zusatz sind neben Leonard noch G.C.
22.5. – 6.10.2019
Cameron und Joe Herndon aufgeführt. Cameron hatte seine wichtigste Zeit in der ersten Hälfte der Siebziger bei einem weiteren Motown-Act, den Sinners. The Temptations trat er 2003 bei. Genau wie Herndon. Dessen Gruppe nannte sich The Spaniels und war ebenfalls in den 70er Jahren am erfolgreichsten. Laut Tourankündi gung soll ein Dutzend Musiker die Bühne bevölkern. Nicht nur, um den Sound der frühen Jahre reproduzieren zu können, sondern auch, um die unterschiedlichen Klangauffassungen der 60 Jahre, in denen The Temptations Musik machten, wiederzugeben. Der Einfluss der Vokalgruppe auf andere Künstler ist immens. Besonders im Soulbereich kommen Sänger jüngerer Generationen kaum an The Temptations vorbei. Und die betagten Herren wollen beweisen, dass ihnen ihr legendärer Ruf zu Recht vorauseilt.
ROCK OF AGES Seit zwölf Jahren gibt es das Rock-OfAges-Festival bereits, und die Macher können seit seiner Premiere 2006 von ihrer Veranstaltung behaupten, dass sie mit einem untypischen Konzept aufwartet: Hier werden nicht eine Stilrichtung und deren diverse Subgenres bedient. Lediglich Rockmusik ist der gemeinsame Nenner, auf den sich alle einigen können. Dabei ist die Bandbreite in diesem Jahr besonders auffällig, denn wo ein Chris Norman auf der Bühne steht, bekommt man üblicherweise nicht auch noch progressiven Power Metal vom Schlage Queensryche geboten. Doch damit nicht genug, neben dem ehemaligen Smokie-Sänger und den amerikanischen Filigran-Metallern sind auch noch Uriah Heep und Niedeckens Bap Bestandteil des Billings. Des Weiteren buchten die Organisatoren Rose Tattoo und Axxis. Da mögen Extrabreit einigen Rockfans überra-
26.6. – 28.6.2019 schend erscheinen, was aber nur für jene gelten dürfte, die die Hagener noch nie live sahen. Denn in Konzerten lassen Kai Havaii und Kollegen deftig die Sau raus. Trotz satter Melodien hart gerockt wird bei Inglorious, FM und Crazy Lixx. Und bestätigt sind bisher (Stand Ende April) auch Wayward Sons und Killcode. Das Festival zielte frühzeitig auf die sogenannte Familientaug lichkeit. Nicht zu groß, alles auf einem Fleck und kein zu engmaschig geknüpftes Auf tritts netz sind Eigen schaften, die es auch Familien ermöglichen sollen, ein Open-Air zu erleben, ohne vor Stress schier in den Wahnsinn getrieben zu werden. Kinder bis zehn Jahre haben freien Eintritt, für 11- bis 14-Jährige müssen die Eltern nur die Hälfte des regulären Eintrittspreises berappen. Der Sonntag ist speziell als Familientag ausgewiesen und hält entsprechende Angebote für Jung und Alt bereit.
STATUS QUO Auch ohne den verstorbenen Rick Parfitt machen Status Quo das, was sie immer am besten konnten: Konzerte geben. Sänger und Gitarrist Rossi ist jetzt das einzige verbliebene Originalmitglied. Aber auch Keyboarder Andy Bown gehört seit 1976 zur stabilen Achse. Selbst John „Rhino" Edwards hat seit seinem Einstieg 1986 schon fast 33 Jahre auf der Uhr. Schlagzeuger Leon Cave kam in je-
3.6. – 19.9.2019 nem Jahr zur Welt, als Status Quo mit IF YOU CAN'T STAND THE HEAT ihr zehntes Studio-Album in die Regale stellten. Das war 1978. Und der neue Mann an Rossis Seite, Gitarrist Richie Malone, erblickte gar erst 1986 das Licht der Welt, als Quo mit "In The Army Now" ihren größten Hit landeten. Das klingt ein bisschen wie eine runderneuerte Truppe, die es nochmal wissen will.
SUPERTRAMP'S ROGER HODGSON 29.8. – 2.9.2019 Ohne Roger Hodgson wären Supertramp wohl nur eine Randnotiz in der Rockgeschichte geblieben. Denn unabhängig von der Sound prägenden klaren, hellen Stimme, sorgte er meist im Alleingang für die größten Hits. Sämtliche Songs, an die sich auch jene erinnern, die keine Supertramp-LPs im Schrank stehen haben, stammen aus seiner Feder: "The Logical Song", "Breakfast In America", "Dreamer",
"Just A Little Bit", "Take The Long Way Home" und "It's Raining Again". So sehr die Pop-affinen Hodgson-Songs Supertramp repräsentieren, so sehr liegen sie neben dem Stil der Gruppe, der eine progressive Ausrichtung besaß. Logisch, dass Roger Hodgson seine nicht enden wollende Welttour „Breakfast In America" nennt und damit seit 2012 die Stilnote seiner Konzerte umreißt.
– Die einzelnen Termine sind auf umseitig folgenden Seiten gelistet –
KONZERTKALENDER präsentiert:
ALICE COOPER www.kb-k.com
11.09. Mannheim, SAP-Arena 13.09. Berlin, Max-Schmeling-Halle 18.09. Stuttgart, Porsche-Arena 23.09. Hamburg, Barclaycard-Arena 30.09. Leipzig, Arena 01.10. München, Olympiahalle
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17.06. Bremen, Meisenfrei 18.06. Mannheim, 7er-Club
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26.06. Köln, E-Werk 27.06. Berlin, Columbia-Halle
BARCLAY JAMES HARVEST Feat. Les Holroyd www.barclayjamesharvest.co.uk
28.10. Ulm, Congress-Centrum 30.10. Stuttgart, Liederhalle 31.10. München, Philharmonie 02.11. Bayreuth, Oberfrankenhalle 04.11. Frankfurt, Alte Oper 05.11. Siegen, Siegerlandhalle 07.11. Osnabrück, Osnabrückhalle 08.11. Braunschweig, Stadthalle 10.11. Hamburg, O2-World 11.11. Berlin, Admiralspalast 14.11. Bremen, Metropol-Theater 15.11. Hannover, Kuppelsaal 16.11. Magdeburg, Stadthalle 18.11. Halle/S., Händelhalle 19.11. Leipzig, Haus Auensee
26.10. Osnabrück, Rosenhof 28.10. München, Backstage 29.10. Stuttgart, Im Wizemann 30.10. Nürnberg, Hirsch 31.10. Bensheim, Musiktheater Rex 02.11. Bremen, Schlachthof 03.11. Köln, Kantine 04.11. Bochum, Zeche 05.11. Aschaffenburg, Colos-Saal
17.07. Karlsruhe, Zeltival 20.07. Tuttlingen, Honberg Sommer 21.07. CH-Pratteln, Z7* 27.07. Pyras, Classic Rock Night 06.09. München, Circus Krone* 07.09. Wunsiedel, Luisenburg Festspiele* 11.09. Hanau, Amphitheater *mit Manfred Mann's Earth Band
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14.06. Twistringen, Ziegelei Open Air 20.07. Frei-Laubersheim, 29.05. Lappersdorf, Zeltfestival Blues im Hof 30.05. Schwalmstadt, Kulturhalle 09.08. Finkenbach, Finki-Festival 14.06. Aschaffenburg, Colos-Saal 10.08. Greven, 15.06. Heroldsberg, Open Air 03.09. Berlin, Frannz-Club Woodstock-Festival 04.09. Hamburg, Nochtspeicher 28.06. Kreuztal, Open Air 02.10. Dorsten, Das Leo 29.06. Dexheim, 05.09. Worpswede, Music Hall 03.10. Neuwied, Bootshaus Kultur auf den Hof 06.09. Köln, Yard-Club 04.10. Nürtingen, Kuckucksei 30.06. Saarbrücken, Altstadtfest 05.10. Kaiserslautern, IrishHouse DEMON'S EYE 07.07. Freiberg, Open Air 07.10. Heidelberg, www.demonseye.com 11.07. Edesheim, Karlstorbahnhof Schlossfestspiele 08.10. Mannheim, RNF 14.07. Fuchsmühl, 09.10. Dortmund, Piano Gwäxhaus Schinner 10.10. Wuppertal, LCB 02.12. Augsburg, Parktheater 11.10. Hannover, Bluesgarage 05.12. Essen, Weststadthalle 12.10. Hamburg, Downtown 12.12. Rastatt, Reithalle 13.10. Stemwede, Lifehouse 15.12. Würzburg, Posthalle 14.10. Schneverdingen, Freizeitbegegnungsstätte GURU GURU www.guru-guru.com 16.10. Pforzheim, Osterfeld 17.10. Schramberg, Heimatfabrik 18.10. Rimsting, Bluesclub 08.06. Arnsberg, Open Air 19.10. München, Legend Lounge 26.07. Rengsdorf, Rock The Forest 20.10. Schorndorf, Jazzclub 04.10. Dortmund, 22.10. Offenbach, KJK Musiktheater Piano* 23.10. Altenkirchen -Stadthalle 05.10. Hannover, Bluesgarage* 24.10. Dudenhofen, Festhalle 25.10. Oldenburg, Cadillac 25.10. Haßfurt, Rathaushalle 26.10. Buchholz, Empore 26.10. Stuttgart, LAB 31.10. Augsburg, Spectrum 27.10. Homburg, Musikpark 01.11. Bruchsal, Rockfabrik 31.05. Murg, Cafe Verkehrt 01.11. A-Wien, Reigen 02.11. Siegburg, Kubana 01.06. Sindelfingen, Pavillon 02.11. Schwandorf, Felsenkeller 15.11. Bünde, Universum 15.06. Mannheim, 7er Club 03.11. Idstein, Die Scheuer 16.11. Bremen, Meisenfrei STEVE HACKETT & Band plus *mit Doogie White (Ex-Rainbow) JOHN ILLSLEY www.lcb-online.de
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19.07. Kulmbach, Plassenburg 21.07. Saarbrücken, Congresshalle 22.07. Erlangen, Live am See 02.08. Calw, Klostersommer 03.08. Hanau, Amphitheater 17.08. Bonn, Kunstrasen 24.08. B-Verviers, Spirit Of 66 09.10. CH-Basel, Musical-Theater 17.08. Bonn, Kunstrasen 19.11. Rostock, Stadthalle 20.11. Hamburg, Barclaycard-Arena 22.11. Magdeburg, Stadthalle 23.11. Berlin, Theater am Potsdamer Platz 29.11. Arnstadt, Bach-Kirche
22.06. A-Neukirchen, Newchurch-Festival 04.08. Augsburg, Spectrum Club 23.10. Hamburg, Große Freiheit 24.10. Berlin, Columbia-Theater 25.10. Hannover, Capitol
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23.06. Nürnberg, Serenadenhof
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GoodTime 3/2019
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19.10. Kaiserslautern, Blues-Festival 20.10. Karlsruhe, Substage 21.10. Freiburg, Jazzhaus 23.10. Hannover, Capitol 24.10. Oldenburg, Kulturetage 25.10. Affaltar, Zur Linde 26.10. Dresden, Tante Ju 27.10. Erfurt, Gewerkschaftshaus
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17.06. Erfurt, Messehalle 18.06. Berlin, Max-Schmeling-Halle 19.06. Frankfurt, Festhalle 22.06. CH-Hinwil, Festival * mit Blackberry Smoke
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17.+18.04.2020 Wuppertal, Historische Stadthalle
www.assconcerts.com
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MANFRED MANN'S EARTH BAND
20.–22.06. Netphen, Freak Valley Festival 03.07. Ulm, Club Action 04.07. A-Feldkirch, Hugo Pansen 05.07. A-Nikolsdorf, Stick & Stone-Festival 06.07. München, Import Export 18.+19.10. Bochum, Zeiss Planetarium
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www.assconcerts.com
Orchester und Chor
13.12. Simmern, Hunsrückhalle 14.12. Monheim, Kulturwerke * mit Glenn Hughes
JETHRO TULL By Ian Anderson
CHURCH
ELECTRIC MOON
20.07. Falkenberg, Burg 03.08. Wanfried, Hafen Open Air 04.08. Hanau, Amphitheater 05.08. Nürnberg, Serenadenhof 07.08. CH-Zofingen, Magic Night 25.10. Willingen, Besuchergastzentrum 26.10. Bremen, Metropol Theater 27.10. Osnabrück, Rosenhof 29.10. Bochum, Ruhrcongress 30.10. Wissen, Kulturwerk 31.10. Coburg, Congresshaus
25.06. Würselen, Burg Wilhelmstein 26.06. Essen, Lichtburg 27.06. Hannover, Theater am Aegi 29.06. Karlsruhe, Tollhaus 11.07. Dresden, Alter Schlachthof
24.05. Meiningen, Volkshaus 25.05. Wetzlar, Stadthalle 28.06. Neuleiningen, Burg Neuleiningen 29.06. Kirchheim, Open Air 21.07. CH-Pratteln, Z7* 24.07. Nürnberg, Serendenhof 25.07. Bensheim, Musiktheater Rex 26.07. Bad Krozingen, Open Air im Kurpark 06.09. München, Circus Krone* 07.09. Wunsiedel, Luisenburg Festspiele* 13.11. Leipzig, Haus Auensee 14.11. Dresden, Alter Schlachthof 15.11. Gotha, Stadthalle 12.12. Heilbronn, Harmonie
Music from the 60s to the 80s
29.05. München, Circus Krone 30.05. Frankfurt, Alte Oper 27.07. CH-Fahrwangen, Open Air 30.08. Plauen, Parktheater 31.08. Thale, Bergtheater 01.09. Kranichfeld, Freilichtbühne Niederburg 22.09. Leipzig, Gewandhaus 28.09. Dortmund, Westfallenhalle 01.10. Reutlingen, Stadthalle 02.10. Kassel, Stadthalle 04.10. Wuppertal, Stadthalle 05.10. Osnabrück, Osnabrückhalle 07.12. Heilbronn, Harmonie 13.+18.12. Dresden, Kulturpalast 14.12. Jena, Sparkassen-Arena 15.12. Nürnberg, Löwensaal
RARE EARTH
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28.10. Nürnberg, Hirsch 29.10. Mainz, Frankfurter Hof 30.10. Erfurt, HsD 01.11. Ludwigsburg, Scala
02.11. CH-Zürich, Jazz No Jazz Festival 04.11. Dortmund, Piano 05.11. Hamburg, Fabrik
SAGA
www.dmc-music.de
24.09. Olching, Live Legends Lounge 25.09. Regensburg, Leerer Beutel 26.09. A-Wien, Reigen Live 28.09. Metzingen, Hirsch 29.09. Weinheim, Cafe Central 30.09. Bonn, Harmonie 02.10. Freudenberg, Ducsaal 03.10. Kassel, Theaterstübchen 04.10. Torgau, Kulturbastion 07.10. B-Verviers, Spirit Of 66
STATUS QUO www.kb-k.com
28.05. CH-Luzern, KKL 29.05. CH-Basel, Musical-Theater 16.07. Winterbach, Zeltspektakel 01.08. Schwetzingen, Schlossgarten 29.08. Ingelheim, An der Burgkirche 30.08. Halle/S., Peißnitzinsel 02.09. Hannover, Kuppelsaal 06.09. Zwickau, Stadthalle 05.11. A-Wien, Stadthalle 13.11. Düsseldorf, Mitsubishi- Electric-Halle
13.10. Berlin, Quasimodo 15.10. Regensburg, Leerer Beutel 16.10. Nürnberg, Hirsch 17.10. Mühldorf, Haberkasten 18.10. Weinheim, Cafe Central 19.10. Ulm, Roxy 20.10. Lichtentanne, Kulturzentrum 21.10. Erfurt, Museumskeller 22.10. Aschaffenburg, Colos-Saal
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15.10. Hannover, Bluesgarage 18.10. Kaiserslautern, Blues-Festival 19.10. Münster, Jovel 20.10. Karlsruhe, Tollhaus 23.10. Dudelange, Opderschmelz 24.10. Bochum, Zeche 25.10. Erfurt, Gewerkschaftshaus 26.10. Neuruppin, Kulturhaus
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31.08. Wunstorf, Küsters Hof 04.+05.09. Golzow, Zickengang 25.05. Germering, Stadthalle 06.09. Beierfeld, 02.06. Lappersdorf, Zeltfestival Peter-Pauls-Kirche 15.06. Bilshausen, Schützenplatz 28.09. Rheine, Hypothalamus 06.07. Wittstock, Freilichtbühne 10.10. Pforzheim, 07.07. Hallig Langeness, Schafstall Kulturhaus Osterfeld 21.09. Schupfart, Flugplatz 11.10. Rastatt, Reithalle 03.10. Berlin, 12.10. Lüchow, Mercedes-Benz-Arena Stones Fan Museum 10.12. Görlitz, Landskron Brauerei 18.10. Völklingen, Schlosspark- 14.12. Merzig, Stadthalle halle Geislautern 19.10. Albstadt, Thalia Theater MIDGE URE 20.10. Bad Säckingen, www.lb-events.de Gloria-Theater 06.12. Bochum, Ruhrcongress 24.10. Stolpen, Burg 07.12. Osnabrück, Rosenhof 25.10. Klubhaus Stocksen 08.12. Berlin, Columbia-Theater 26.10. Sondershausen, 09.12. Hamburg, Grünspan Martinikirche Buer Melle 11.12. Ravensburg, Konzerthaus 30.10. Schwarzenberg, 12.12. München, Technikum Hotel Ratskeller 14.12. Düsseldorf, Stahlwerk 31.10. Münster, Hot Jazz Club VIOLETTE SOUNDS 01.11. Hamburg, www.violettesounds.com Downtown Bluesclub 31.05. Aachen, Kukuk 08.11. Aschaffenburg, Colos-Saal 28.06. Köln, Odonien 09.11. Kaiserslautern, SWR Studio WE SALUTE YOU 10.11. Stuttgart, Theaterhaus www.wesaluteyou.de 15.+16.11. Hannover, Bluesgarage 21.06. Penzberg, 22.11. Siegburg, Kubana Berghalde Open Air 23.11. Worpswede, Music Hall 28.06. Saal, Großes Festzelt 29.11. Neuruppin, Kulturkirche 19.07. Stein, Schlosshof Open Air 30.11. Wilhelmshaven, 03.08. Günzburg, Schlossplatz Kulturzentrum Pumperwerk 20.09. St. Ingbert, Alte Schmelz 06.12. Bochum, Christuskirche 11.10. Haßfurt, Stadthalle 07.12. Leverkusen, Scala 12.10. Speyer, Halle 101 SANDY WOLFRUM 15.11. Osnabrück, Rosenhof www.sandywolfrum.de 16.11. Wittlich, Atrium06.07. Bad Berneck, Cusanus-Gymnasium Romantikbühne WELLBAD 13.07. Schwingen, www.janfishermusic.de Singen in Schwingen 09.06.Wredenhagen, Café Scheune 03.08. Bad Berneck, 13.06. Hamburg, Schanzenzelt Romantikbühne 20.06. A-Neukirchen, 15.08. Marienweiher, Klosterspitzen Club Of Newchurch Musikfestival 12.07. Ingolstadt, Stadthalle 16.+17.08. Berlin, Dantra's 13.07. Schneverdingen, 30.08. Kronach, Galerie Ambiente Blues, Roots & Song 26.09. Leipzig, Mühlkeller 10.08. Bamberg, Tucher Jazz & 27.09. Leipzig, Burgaue am Bluesfestival Luppendeich 31.08. Cuxhaven, Hapag Hallen 02.10. Bayreuth, Lindenhof 18.09. Aschaffenburg, Colos-Saal 05.10. Gefrees, Omnibus-Scheune 19.09. Köln, Luxor 12.10. Bad Berneck, 20.09. Wuppertal, Live Club Café Bad Berneck Barmen 18.10. Hollfeld, Kintopp 22.09. Dresden, Jazzclub Tonne 19.10. Kempten, 23.09. Kassel, Theaterstübchen Haus International 24.09. Nürnberg, Hirsch 07.11. Gefrees, Buschenschänke 26.09. Bensheim, PETE YORK Musiktheater Rex www.tonart-promotions.com 27.09. Münster, Hot Jazz Club 02.08. Dissen, Alter Bahnhof 28.09. Worpswede, Music Hall 03.10. Planegg, Kupferhaus 02.10. Hannover, Bluesgarage 06.10. Leipzig, Neues Schauspiel 06.12. Furtwangen, Kulturfabrik www.hypertension-music.eu
MUSICALS Woodstock – The Story Das Rockmusical www.semmel.de
01.06. Heimborn, Dorfplatz 06.07. Bernau, Inselleuchten 16.+17.08. Heilbronn, Bundesgartenschau 18.08. Nürnberg, Serenadenhof 22.10. A-Amstetten, Johann-Pölz-Halle 23.10. CH-Zürich, Neues Theater Spirgarten 25.10. Osterode, Stadthalle 26.10. Bonn, Brückenforum 27.10. Papenburg, Forum Alte Werft 29.10. Paderborn, Paderhalle 30.10. Beverungen, Stadthalle 31.10. Leipzig, Haus Leipzig 01.11. Gotha, Kulturhaus 02.11. Bamberg, Konzert- & Kongresshalle 03.11. Obertraubling, Airport-Eventhalle 05.11. A-Wien, Stadthalle 06.11. A-Linz, Brucknerhaus 07.11. Ravensburg, Oberschwaben-Klub 08.11. Mühldorf, Haberkasten 09.11. Fulda, Orangerie Festsaal 10.11. Osnabrück, Rosenhof
FESTIVALS Rockin' The Blues Festival 2019 www.mascotlabelgroup.com
25.05. Köln, Carlswerk Victoria 29.05. München, Backstage 30.05. Frankfurt, Batschkapp 02.06. Hamburg, Markthalle Jonny Lang, Walter Trout, Kris Barras
Rock Legends Festival www.german-concerts.de
25.05. Verdo, Hitzacker T. Rex, Lords, Rattles
R.SA-Festival
www.schwarzenberg-festival.de
01.06. Schwarzenberg, Waldbühne u.a. Ten Years After, City, Shakin' Stevens, Chris Andrews, Soulful Dynamics, Swinging Blues Jeans, Frank Zander
Internationaler Day Of The Blues
13.–16.06. A-Nickelsdorf, Festival u.a. Cure, Tote Hosen, Ärzte
07.07. Köln, Palladium
10.08. Plattenburg, Aqua-Maria-Festival
Beatles treffen Stones
www.dmc-music.de
ZZ TOP
RAY WILSON
11.06. Berlin, Zitadelle 13.06. Bad Hersfeld, Hessentags-Arena 15.06. Halle/S., Peißnitzinsel 17.06. Hamburg, Barclaycard-Arena 26.06. Bietigheim-Bissingen, Viadukt 28.06. Nürnberg, Frankenhalle 01.07. München, Olympiahalle 09.07. Köln, Tanzbrunnen
14.+15.06. Berlin, Biesdorfer- Parkbühne u.a. Starfucker, Pangea
www.zonesix.de
KIM WILDE
21.06. Uelzen, Almased-Arena www.raywilson.net
25.05. Hohen Neuendorf, Am Wasserturm 14.06. Thale, Harzer Bergtheater 19.07. Duisburg, Open Air 03.08. Greifenstein, Burg 23.08. Rottembach, Klosterruine Paulinzella 30.08. Wilkinghege, Golfclub Münster
Seite
www.livenation.de
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GoodTime 3/2019
Woodstock Forever & Ever
www.biesdorfer-parkbuehne.de
www.biesdorfer-parkbuehne.de
28.+29.06. Berlin, Biesdorfer- Parkbühne u.a. Ten Years After, Corky Laing's Mountain
Jazz Open 2019 www.jazzopen.com
04.–14.07. Stuttgart, Festival u.a. Bobby McFerrin, Chick Corea, Bob Dylan, Sting, Jamie Cullum
Rosenheimer Sommerfestival 2019 www.pa-co.eu
12.07. Rosenheim, Festival Sweet, Nazareth, Uriah Heep 19.07. Scorpions
11. Winterbach Zeltspektakel
www.zeltspektakel.com
16.–23.07. Winterbach, Festival u.a. John Fogerty, Roger Hodgson, Joss Stone, Dream Theater, LaBrassBanda, Gerhard Polt & Biermösl Blosn
XIV. Night Of Prog
www.nightoftheprogfestival.com
19.–21.07. Loreley, Festival u.a. Tangerine, Dream, Steve Hillage, Nick Mason, IQ
9. KSK Music Open
www.ksk-music-open.de
25.–31.07. Ludwigsburg, Schloss Tom Jones, Gregory Porter, Michael Patrick Kelly, 90er Live
Burg Herzberg Festival www.herzberg-festival.com
25.–28.07. Herzberg, Festival u.a. Graham Nash, UFO, Jane, Chris Robinson Brotherhood, Doyle Brahmhall II, Riverside
Rock Of Ages
www.rock-of-ages.de
26.–28.07. Seebronn, Festplatz u.a. Uriah Heep, Rose Tattoo, Chris Norman, Niedeckens Bap, Dan Reed Network, Axxis, Extrabreit
28. Grolsch Blues Festival Schöppingen
ZONE SIX
www.wizpro.com
15.–18.08. Waffenrod u.a. Wishbone Ash, Miller Anderson Band, Randy Hansen, Love Machine, Fido Plays Zappa
27.07. Pyras, Festival Rose Tattoo, UFO, Glenn Hughes, Kissin' Dynamite, Talon, Brian Downey's Alive & Dangerous
WHITESNAKE
Dresden, Filmnächte am Elbufer Berlin, Waldbühne Mannheim, SAP-Arena München, Olympiahalle
27.–29.06. Bonfeld, Festival u.a. Niedeckens Bap, Ten Years After, Doro, Mando Diao, Albert Hammond, The Seer, Max Mutzke, Hans Söllner
Pyraser Classic Rock Night
08.06. Bad Pyrmont, Schlosshof u.a. Oz & The Wizards, Blue Souls, Blue Alley
NEIL YOUNG 02.07. 03.07. 05.07. 06.07.
Woodstock Forever
www.blacksheep-kultur.de
www.badpyrmont.de
12.10. Nordenham, Jahnhalle 17.10. Berlin, Musik und Frieden 18.10. Hamburg, Nochtspeicher 19.10. Rostock, Theater des Friedens 21.11. Frankfurt, Nachtleben 22.11. München, Strom
www.livenation.de
Blacksheep-Festival
www.kulturring-schoeppingen.de
08.+09.06. Schöppingen, Open Air u.a. Fantastic Negrito, Eric Bibb, Paul DesLauriers Band
Nova Rock Festival www.novarock.at
www.biesdorfer-parkbuehne.de
16. Internationales Bluesrock-Festival
www.kulturzentrum-sinsteden.de
15.06. Sinsteden, Kulturzentrum u.a. Krissy Matthews Band
Rock The Ring
www.rockthering.ch
20.–22.06. CH-Hinwil, Festival u.a. Lynyrd Skynyrd, Whitesnake, Def Leppard, Tesla, Krokus, Saxon, Midnight Oil, Gotthard n
www.concertbuero-franken.de
www.woodstockforever.de
Geigen-Rock-Nacht
17.08. Berlin, Biesdorfer- Parkbühne u.a. Pat McManus, Kolophon, Horch
Riverside Aarburg
www.riversideaarburg.com
30.08.–01.09. CH-Aarburg, Arena u.a. Alice Cooper, Krokus
9. Beat-Night
www.beatmacher.de
21.09.Oberursel, Stadthalle Rattles, The 2nd Generation, 77 Mainhattan
Rock Legends Festival www.german-concerts.de
26.10. Osterholz-Scharmbeck, Stadthalle* Lords, Rattles, Creedence Clearwater Revived
We Love The 90s www.fkpscorpio.com
29.11. Oberhausen, KöPi-Arena 30.11. Leipzig, Arena 06.12. Hamburg, Sporthalle 07.12. München, Zenith u.a. Dr. Alban, Rednex, Mr. President, Snap, 2 Unlimited
Night Of The Proms www.notp.com
29.11. Mannheim, SAP-Arena 30.11. Dortmund, Westfallenhalle 01.12. Oberhausen, KöPi-Arena 04.+05.12. Frankfurt, Festhalle 06.+07.12. Köln, Lanxess-Arena 12.12. Stuttgart, Schleyerhalle 13.–15.12. München, Olympiahalle 17.12. Erfurt, Messe 18.12. Hannover, Tui-Arena 20.+21.12. Hamburg, Barclaycard-Arena 22.12. Bremen, Arena u.a. John Miles
Wichtiger Hinweis:
Die Veröffentlichung der Konzerttermine erfolgt ohne Gewähr. Durch die zweimonatliche ErscheiProg Art www.biesdorfer-parkbuehne.de nungsweise von Good02.–04.08. Berlin, Biesdorfer- Times muss ein Teil der Parkbühne Termine zwei bis drei Mou.a. Chris Thompson, Ian Paice nate im Voraus erfasst feat. Purpendicular, Pond werden. Änderungen des Lieder am See Veranstaltungsortes, des www.liederamsee.de 03.08. Spalt-Enderndorf, Festival Datums oder Konzeru.a. Niedeckens Bap, Gotthard, tausfälle sind daher Fischer-Z, Mother's Finest, 10cc möglich. Wir empfehlen Finki Open Air Ihnen, vor einer Anreise www.finki-festival.de 09.+10.08. Finkenbach, Sportplatz den Termin auf der entsprechenden Internetu.a. Guru Guru, Arthur Brown, Hundred Seventy Split, Rob Seite nochmals zu überTognoni, Sirkus prüfen. 50 Jahre Woodstock Veranstaltungsmedungen www.woodstock50jahre.de ohne Internet-Seitenan10.08. Greven, Festival gaben und ohne genauen u.a. Hundred Seventy Split, Miller Anderson Band, Randy Veranstaltungsort werHansen den nicht veröffentlicht.
Music from the 60s to the 80s
KREUZVERHÖR
© Pressefoto
Colin Hay (Men At Work)
Von Philipp Roser
www.musiccircus.de
musiccircus.stuttgart
Sa. 15. u. So. 16.6.19 | Liederhalle Stuttgart
KING CRIMSON CELEBRATING 50 YEARS
2019
R ST O DER S
LA
Mo. 17.6.19 | LKA Longhorn Stuttgart
+ guests: aNN IVE
NINE EYES NATION
R RSA
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50
1969 • 2019
TH
Mi. 3.7.19 | SpardaWelt Freilichtbühne Killesberg Stuttgart
+ special guest:
Der Mann von "Down Under" In den 90er Jahren habe ich mehrere Platten in "Deutschland veröffentlicht und war auch regelmäßig auf Tour, aber das Ganze stagnierte, die Besucher wurden nicht mehr." Sagt der australische Wahl-Kalifornier Colin Hay, der in den 80er Jahren als Frontmann von Men At Work Hits wie "Down Under", "Who Can It Be Now" oder "It's
DIE ANDEREN … Bester Sänger? Frankie Miller Beste Sängerin? Sia (australische Singer/Songwriterin) Beste Band? Beatles Beste(r) Songschreiber(in)? Randy Newman Unterschätzteste(r) Band/Solist? Ich Überschätzteste(r) Band/Solist? Das finde ich schwierig zu beantworten. Beste Single? "Waterloo Sunset" (Kinks) Bestes Album? Da gibt es so viele! RUBBER SOUL (Beatles) Bester Song? "Imagine" (John Lennon) Deine Allstar-Band? Joni Mitchell (voc), Robben Ford (g), Jim Keltner am Schlagzeug, Gary Brooker an der Hammondorgel, Jaco Pastorius am Bass und ich an der Rhythmusgitarre.
... UND ICH Welche Coverversion möchtest du mal aufnehmen? "Dancing Queen" (Abba, lacht) Welchen Song hättest du gern selbst geschrieben? Alle! Wer sollte einen Song über dich schreiben? Keine Ahnung Wie sollte der Song heißen? "I Knew This Would Happen!" Was war das Highlight deiner Karriere? Das Beste kommt erst noch ... Dein Lebensmotto? Get on with it! (Mach weiter!)
EINIGE W0RTE ZU ... Men At Work: Erfolg "Down Under": Raum Schottland: Heimat Australien: Ebenfalls Heimat
LIVE 2019
WOLF MAAHN
Colin Hay (3. v.l.) mit Men At Work
A Mistake" landete. Mit Ringo Starr's All Starr Band, mit der er auch in diesem Jahr viel unterwegs ist, war er seither ein paarmal hier. Jetzt kommt der 65-Jährige (als letztes verbliebenes Originalmitglied) mit Men At Work wieder live nach Deutschland und stellte sich zuvor telefonisch dem GoodTimes-Kreuzverhör.
Di. 9.7.19 | SpardaWelt Freilichtbühne Killesberg Stuttgart
40TH ANNIVERSARY TOUR 2019 So. 21.7.19 | Liederhalle Stuttgart
Topanga (Canyon): Freiheit, mein Heiligtum Ringo Starr: Arbeitgeber Paul McCartney: Melodien Schauspielerei: Vortäuschen Songwriting: Spaß Filmmusik: Vielleicht etwas für die Zukunft, habe ich bislang noch nicht ernsthaft gemacht. Live spielen: Ist mein natürlicher Zustand. Plattengeschäft: Interessiert mich nicht wirklich. Lazy Eye Records: Mein eigenes Label, existiert zwar noch, ist aber nicht wirklich aktiv. Meine Verlagsmarke, meine Lizenz, um Menschen zu erreichen. Deutschland: Ich habe von meinen Tourneen her sehr herzliche Erinnerungen an Deutschland. Das Publikum war immer sehr freundlich, aber auch smart und anspruchsvoll. Zugleich sehr warmherzig, und ich habe mich immer gut aufgenommen gefühlt. Die Leute, mit denen ich gearbeitet habe, waren sehr nett und angenehm. Ich habe tolle Erinnerungen an Spaghetti-Eis. Familie: Ist alles! Gesundheit: Essenziell Fußball: Herrlich
NOW & THEN
ONE NIGHT ALL THE HITS
TOUR
2019
Mi. 18.9.19 | Porsche-Arena Stuttgart
Ol’ Black Eyes Is BackTour 2019 +guests: BLACK STONE CHERRY Do. 19.9.19 | MHPArena Ludwigsburg Arena Schleyer Porsche MHP Status
PLEASE, ANSWER THE S0NG … Why Do Fools Fall In Love? (FRANKIE LYMON, 1963) Weil wir alle Narren sind. Where Have All The Good Times Gone? (KINKS, 1965) Das ist die 64.000-Dollar-Frage! Sie sind nirgendwo hingegangen. What Are You Doing Sunday? (DAWN, 1971) Kein Brunch! Who's Gonna Rock You? (THE NOLANS, 1980) Meine Frau! Why Believe In You? (TEXAS, 1991) Das ist alles, was ich habe.
Di. 15.10.19 | MHPArena Ludwigsburg
DAVID HASSELHOFF FREEDOM!
THE JOURNEY CONTINUES TOUR 2019
Vorverkauf an der Konzertkasse im Saturn Stuttgart, KönigsbauPassagen sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen und bei: Music Circus Concertbüro | Kartentelefon 0711 22 11 05
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Gewinnspiel
So machen Sie mit: Füllen Sie das Kreuzworträtsel aus. Die Buchstaben in den mit Ziffer und Kreis markierten Kästchen ergeben das Lösungswort. Senden Sie uns eine E-Mail, ein Fax oder eine frankierte Postkarte mit dem Lösungswort an:
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Einsendeschluss: 25. Juli 2019
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Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Gerichtsstand ist Stuttgart.
(Größe XL)
Viel Glück! Lösungswort Ausgabe 1/19: ROCK FESTIVALS Der NikMa Verlag verarbeitet Ihre Daten zur Vertragserfüllung und Kundenbetreuung. Ihre Daten können zu den genannten Zwecken an Dienstleister weitergegeben werden. Ausführliches zum Datenschutz und zu den Informationspflichten finden Sie unter www.goodtimes-magazin.de/datenschutz
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GoodTimes 3/2019
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Music from the 60s to the 80s
LESERBRIEFE GERNE ... können Sie uns schreiben, ein Fax schicken oder eine E-Mail senden: NikMa Verlag · Eberdinger Straße 37 · 71665 Vaihingen/Enz · Fax: 07042/37660-188 · E-Mail: goodtimes@nikma.de Musik im Film entdeckt GoodTimes ist immer wieder gut, jedesmal voller neuer Informationen, vielen Entdeckungsmöglichkeiten. Ich bin seit vielen Jahren Leser, Bezieher bzw. Abonnent eurer Zeitschrift. Und doch bin ich im wahren Leben immer wieder verwundert, wenn ich musikalische Entdeckungen mache, über die ihr meines Wissens noch nie oder nicht ausreichend berichtet habt. Und damit meine ich nicht sogenannte Eintagsfliegen. Habe ich doch neulich die „neu aufgelegte” DVD-Serie „Ein Mountie in Chicago” (lief von 1994 bis 1999) gekauft und bin noch dabei, mir die einzelnen Folgen anzusehen. Immer wieder, mit jeder neuen Folge, bin ich über die dort verwendete Musik verblüfft. Und so habe ich für mich entdeckt: Colin James – erste Platte 1988, aktuelles Album 2018. Und dann auf YouTube via Colin James bin ich gestoßen auf: Ray La Montagne – erste Platte/ CD 2004, aktuelles Album 2018. Ich würde mich freuen, wenn ihr mal darüber berichten würdet. Möge eure Zeitschrift noch lange erscheinen. Gerhard Szuskiewicz, Großostheim
Immer wieder Glam Rock Seit den Anfängen meines Lieblingsmagazins GoodTimes bin ich als Rockmusik-Fan treuer Leser, und ich kaufe das Heft immer am Kiosk hier in Luzern, in der Schweiz. Als Suzi Quatro mit “Can The Can” und “48 Crash” durchstartete und jeweils bei Ilja Richter in der Disco auftrat, war ich gerade mal 16 Jahre alt, und viele Suzi-Quatro-Poster zierten meine Tapeten. Auch ein „Bravo”-Starschnitt gab’s damals von meiner jungen Rockröhre im schwarzen sexy Leder-Outfit. Ich himmelte Suzi regelrecht an; und zusammen mit Slade, Sweet, Mud, T. Rex oder Gary Glitter begleitete mich Suzi Quatro durch mei-
ne Teenager-Zeit. Zu meiner großen Freude fand ich in der aktuellen Ausgabe 2/2019 einen tollen und lesenswerten Suzi-Quatro-Bericht. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Michael FuchsGamböck. Sehr interessiert war ich auch wie immer an den News, der Led-Zeppelin-Story Teil 5, am Bericht „Der Sound von 1969”, am Todd-Rundgren-Artikel etc.! Es ist im Übrigen herrlich und schön, dass es im heutigen Zeitalter immer noch ein gedrucktes Musikheft wie die GoodTimes gibt; denn ich (Jg. 1957) kann mit dem Online-Zeugs gar nix anfangen. Zum Schluss möchte ich noch festhalten, dass es mir große Freude bereitet, dass das GoodTimes-Heft in einer schönen Druck- und Papierqualität daherkommt und preislich dennoch im Rahmen ist. GoodTimes bereichert mein Leben seit vielen Jahren, und ich hoffe, dass es das Heft noch lange gibt. Dem Herausgeber Fabian Leibfried und dem gesamten GoodTimes-Team ein herzliches Dankeschön für die tollen Beiträge. In diesem Sinne: Rock on! Mario P. Hermann, Luzern, Schweiz
Armstrongs Satz auf dem Cover In eurer Titelstory erwähnt ihr Neil Armstrongs legendären Satz. Wollte nur hinzufügen, dass selbiger sich auch unter den Sleeve Notes für das Album VALENTYNE SUITE von Colosseum befindet. Übrigens eine weitere geniale Scheibe von 1969. Keep up the good work. Bob Dulas
Vergessene Helden Dies ist jetzt einmal eine Leserzuschrift der eher kritischen Art. Der m.E. nach beste britische Rockmusiker der letzten nahezu 40 Jahre ist meines Wissens nach nie in der GoodTimes gewürdigt worden – Graham Day. Eigentlich für eine Zeit-
schrift, die im Untertitel mit dem Slogan wirbt „Musik der 60er bis 80er Jahre”, unverständlich. Graham Day verkörpert wie kaum ein anderer Musiker die Rockmusik der End-60iger Jahre Großbritanniens und das mit all seinen Bands: angefangen 1982 mit den Prisoners und weitergeführt mit The Prime Movers, The Solarflares, Graham Day & The Gaolers bis hin zur aktuellen Band Graham Day & The Forefathers. In dem Kontext sei auch auf The Galileo 7 hingewiesen, dem Projekt seines Bassisten Allan Crockford, der ebenfalls die Musik der Jahre 1968/69 aufleben lässt. Und auch ärgerlich ist, dass ich bisher, lasse mich gerne korrigieren, keinen Artikel über The Petards und The Satelliters in einer GoodTimes-Ausgabe gefunden habe. Eigentlich unverzeihlich für eine Musikzeitschrift, die einstmals im schönen Hessenlande ins Leben gerufen wurde (The Satelliters kommen aus Darmstadt). Also an die Arbeit, liebe GoodTimes-Redaktion! Mit freundlichem Gruß, Henry Michael Hartl Hinweis: In unserem Index unter www.goodtimes-magazin. de/azindex sind alle jemals in GoodTimes veröffentlichten Artikel (inkl. Rezensionen) gelistet. Für alle, die mal schauen wollen, wann was zu ihren Lieblingen erschien. So zum Beispiel, dass in GoodTimes 1/2011 ein P etards-Artikel inkl. D iscographie erschien.
Besuchen Sie uns im Web unter: www.goodtimes-magazin.de
EINE SONGCHRONOLOGIE DER 3 WOODSTOCKTAGE 1969 MIT GRANDIOSEN MUSIKERN
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© Hauke Dressler
Mass Aus Alt mach Neu
The Dream Syndicate Jane Comerford Textlicher Tiefgang auf Deutsch Psychedelic Punk
In den 80er Jahren gehörten die 1973 gegründeten Mass aus Regensburg zu den auch international wahrgenommenen deutschen Metalbands. Nach der Auflösung 1987 reaktivierte Bassist Günther Radny als letztes verbliebenes Mitglied die Truppe, die sich nun mit STILL CHAINED auch per Tonträger zurückmeldet. Wie kam es 2017 zur Reaktivierung von Mass nach über 30 Jahren? Welche Rolle spielten dabei Mystic Eyes, mit denen du ja seit langem aktiv bist? 2010 keimten erste Gedanken einer Reformation der Band, nachdem SPV vier der acht Mass-Alben remastert wiederveröffentlichte. Als 2016 auch noch der Metalexperte Tom „Warrior" Fischer (Celtic Frost/Tryptikon) im Magzin „Deaf Forever" ANGEL POWER von 1980 als eine der wichtigsten Metalveröffentlichungen der frühen 1980er listete, wurden die Rufe nach einer Rückkehr der Band immer lauter. Und als auf diesen Bericht hin eine Anfrage kam, auf dem Trveheim Festival bei München zu spielen, sagte ich zu. Natürlich dachte ich dabei an meine Mystic-EyesMusiker und hatte das Glück dass ich durch einen Sängerwechsel 2015 genau die Musiker hatte, die ich für die Wiederbelebung von Mass brauchte. Mass waren als Metalband erfolgreich – heute spielt ihr eher gediegenen Hard Rock? Mass waren nie eine reine Metalband, es war immer Hard Rock – nur wurde in den 80er Jahren die zur Mode gewordene Bezeichnung Metal benutzt. Wie seid ihr an STILL CHAINED herangegangen? Nachdem ja nur noch ich von der Originalbesetzung da war, wollten wir den Leuten zeigen, was die neuen Mass aus den alten Songs machen. Wir wollten auch nicht, dass die Leute die Katze im Sack kaufen. Also haben wir 13 alte Songs ausgesucht, die wir auch damals in den verschiedenen Setlists hatten, und zwei neue dazugepackt. Ihr habt jetzt Keyboards dabei. Warum? Ich wollte schon in den 80er Jahren einen Keyboarder haben, nur fanden wir keinen. Jetzt war er da. Und wenn du die alten Songs hörst, weißt du, warum wir immer einen Keyboarder haben wollten. Die Songs haben danach verlangt. Gibt es auch ein Album nur mit neuen Songs? Ganz klar: ja. Natürlich müssen wir jetzt erst mal versuchen, Mass wieder so weit zu bringen, dass auch ein Verlangen nach einer neuen Scheibe da ist. pro
Als 19-Jährige wollte die Australierin Jane Comerford die Welt sehen, blieb in Spanien hängen und sang in Hotelbars, ehe sie ihr Weg nach Hamburg führte, wo sie ihren ersten Job im Interconti fand. Seither hat sie Musicals gesungen, viele Künstler gecoacht, war mit Texas Lightning unterwegs (auch beim ESC). Heute ist sie solo mit eigenem Bühnenprogramm und der neuen CD FILMREIF! on tour. Es hat 20 Jahre gedauert, bis du deine zweite Soloplatte gemacht hast – warum so lange? Nach meinem ersten Solo-Album SOMEBODY SENT ME AN ANGEL war ich erst mal damit beschäftigt, meinen verschiedenen Tätigkeiten als Musikerin nachzugehen. Dann traten Texas Lightning in mein Leben. Für diese Band habe ich nicht nur den Nummer-1-Hit “No No Never" geschrieben. Ich habe mich lange fast ausschließlich als Teil der Band begriffen. Vor ein paar Jahren spürte ich den Drang, Neues auszuprobieren. Als die Songs für FILMREIF! Form annahmen, kam die Idee, ein Album daraus zu machen. Du singst jetzt deutsch – warum? Ich hatte seit langem das Bedürfnis, mit mehr textlichem Tiefgang vor das deutsche Publikum zu treten. Daher wollte ich es ausprobieren, auf Deutsch zu schreiben und zu singen – die Inhalte sollten sehr nahe an meiner Seele, meinem Humor sein. Die Musik habe ich am Klavier nachts im Pyjama komponiert. Die Texte sind zum Teil von mir, zum Teil von meiner guten Freundin, Autorin und Songtexterin Pille Hillebrand. Wir haben uns aus Zeitvertreib drangesetzt, doch auf einmal hat das Ganze ein Eigenleben bekommen. Du hast Kolleginnen und Kollegen gecoacht, von Blümchen, Katja Riemann & Bandits, Hape Kerkeling bis Jan Delay – wie hat man sich das vorzustellen? Das ist verschieden und kommt ganz auf den Künstler und den Auftrag an. Manchmal coache ich die Künstler, generell mit dem Gesang weiterzukommen, mal ist es spezielles Coaching für ZeichentrickSynchronisation. Oder ich helfe Künstlern dabei, ihr künstlerisches Profil herauszuarbeiten. Du hast auch in Musicals gesungen? Ich habe in den 80er und 90er Jahren in einem halben Dutzend Musical-Produktionen Hauptrollen gespielt. Das war eine tolle, spaßige und herausfordernde Zeit, aber irgendwann fehlten mir dann doch die künstlerischen Entfaltungsmöglichkeiten. pro
© Chris Sikich
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Diese Formation ist ein Monolith, wenn auch kein sonderlich vielbeachteter, sie steht für den typischen, schillernden Sound der 80er Jahre. An diesem Stellenwert wird sich auch mit dem aktuellen Werk THESE TIMES definitiv nichts ändern. The Dream Syndikate nennt sich die Gruppe seit ihrer Gründung 1981. Aufgelöst hat sich die Combo passenderweise acht Jahre später, zum Ende der für sie stilprägenden Dekade. Um sich 2017, für die Außenstehenden eher überraschend, wieder zusammenzuraufen. THESE TIMES ist bereits das zweite Werk des Neo„Traumsyndikats" im 21. Jahrhundert. Paisley Underground nennt sich das Genre, welches das kalifornische Quintett mitbegründet hat. Ein Amalgam aus Folk, Pop, Rock, Garage. „Ich selbst würde es ‚Psychedelic Punk' titulieren", sagt Steve Wynn, seit jeher Strippenzieher des ewigen Geheimtipps von der US-Westküste. Doch was hat Psychedelic mit Punk zu tun? „Ersteres wurde von den Hippies vereinnahmt", erklärt der 59-jährige Wynn, „Letzteres von den Nachfolgern der Hippies. Es geht bei beiden Stilrichtungen um Energie. Und die ist es, welche wir anzapfen." Steve Wynn sieht durchaus Unterschiede zwischen dem „Traumsyndikat" der 80er und von heute. „Es mag derselbe Name sein, und live spielen wir eine Menge von unserem alten Zeug", meint der etwas skurril wirkende Kauz. „Dennoch sind wir, obwohl in erster Linie mit denselben Leuten wie einst bestückt, irgendwie eine andere Band. Was in erster Linie an unserem Alter liegt. An den recht unterschiedlichen Erfahrungen, die wir als Musiker gemacht haben, nachdem unsere Gruppe auseinandergebrochen war." Doch fühlt Wynn sich in „these times", also der Gegenwart, gut aufgehoben und zu Hause? „Der Albumtitel ist zynisch gemeint", erklärt der s chmale Kerl. „Ich habe gar keine andere Wahl, als zum Fatalisten zu werden. Eine Stunde Nachrichten im Fernsehen genügen, um mich ‚zum Kamikaze' zu machen. Der Brexit, Trump, dieser Irre aus Nordkorea und viele andere Geistesgestörte mehr, die in der Öffentlichkeit stehen und unser Dasein negativ beeinflussen. Ich muss sehr aufpassen, nicht selbst geistesgestört zu werden. Aber davor schützt mich meine Familie. Die Band. Meine Freunde. Und vor allem: die Musik." mfg
erscheint am 26. Juli 2019
GoodTimes 3/2019
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Music from the 60s to the 80s
40 years and counting
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Stepping Out
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Brassed Up
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Also available from Repertoire Records
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