Wayne Fontana • Phil Wainman • Tony Carey • Wir • Savoy Brown • Epitaph • Rory Gallagher • Foghat • UFO
uber 200 CD/LP-
Kritiken
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4/2019 (Nr. 161) • August/September • www.goodtimes-magazin.de
2000 Konzert-Termine uber
n i l e p p e Z d e L Jethro Tull A m e r i ca s e n o J n a i r B on t p m a r F r e t e P Interview mit woodstock
Fotograf Elliott Landy
Bruce Springsteen • Chris de Burgh • Searchers • Hollywood Vampires • ZZ Top • Andy Bown • Top Topham
EDITORIAL
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wird in uber 30 Ländern der Welt gelesen!
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Liebe Leserinnen und Leser,
August/September 2019
U
nter den Leserbriefen finden Sie diesmal ein Schreiben, das uns der frühere Scorpions-Schlagzeuger Wolfgang Dziony zukommen ließ, dem wir in der letzten Ausgabe eine Geschichte gewidmet hatten. Zugegeben, es passiert nicht allzu häufig, dass Künstler sich bedanken, wenn wir über sie berichtet haben. Aber Dzionys Brief macht auch ein Dilemma deutlich: Obwohl wir im deutschsprachigen Raum das auflagenstärkste Magazin für die Musik der 60er bis 80er Jahre sind, kennen uns immer noch zu wenige Fans und potenzielle Leser, selbst wenn sie von Berufs wegen" als praktizierende Musiker oder Musikliebhaber " eigentlich genau zu unserer Zielgruppe gehören – wie eben beispielsweise Wolfgang Dziony. Deshalb möchte ich Sie an dieser Stelle herzlich bitten: Machen Sie in Ihrem Bekanntenkreis auf GoodTimes aufmerksam, um Schläfer", wie sie im Branchenjargon " genannt werden, auf unser Magazin hinzuweisen. Auf der anderen Seite erfreuen uns kleine Erfolgserlebnisse natürlich, die zugleich auch Wertschätzung unserer Arbeit bedeuten. Vor allem in Deutschland schätzen uns zahlreiche Musiker, Labels und Promotionagenturen, wie wir aus vielen Gesprächen wissen. Und so passiert es eben, dass wir Interviews oft auch mit Künstlern führen können, die eher zurückhaltend sind, was das betrifft. Ob es nun Howard Jones, Tony Hadley oder Lynyrd Skynyrd sind, um nur jüngste Beispiele zu nennen. Und worauf wir besonders stolz sind: Roger Daltrey gab eines seiner nur drei deutschen Interviews" – neben einer " Tageszeitung und einer Presseagentur – GoodTimes! Und bei Peter Frampton waren wir gar einer von nur zwei deutschen Gesprächspartnern …
Viel Spaß beim Schmökern wünscht Ihnen
Fabian Leibfried Herausgeber/Chefredakteur
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GoodTimes 4/2019
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Music from the 60s to the 80s
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INHALT
22 Led Zeppelin
12 Titelstory
stories 12 Roger Daltrey
39 Heather Nova
40 Label-Porträt
• Flinke Fäuste, große Klappe und Tommy im Spiegel • Interview über TOMMY ORCHESTRAL und das langersehnte neue Who-Album
18 Jethro Tull
Die neuen Schätze sind gehoben
California Dreaming
Diesseits und jenseits des großen Teichs
Americana international
Querköpfe unter sich
64 W-Fest
Aus Alt mach Neu
39 ZZ Top
Die Macht der drei
63 Isildur's Bane & Peter Hammill
36 Chris de Burgh
... aus allen Blickwinkeln
62 May Blitz
29 Curse Of Lono
Phil Wainman
60 Woodstock-Fotograf Elliott Landy
28 Epitaph
Schwieriger Spagat zwischen Schlager-Pop und Prog-Rock-Epen
56 Produzenten-Serie
27 Bruce Springsteen
Der blonde Hans" mal zwei "
Deutschsprachige Musik von 1960 bis Ende 1980
54 Wolfgang Ziegler (Wir)
Abschied auf Raten
27 Rory Gallagher
Beat-Fürsten aus Manchester
52
Geplant: Open end ...
26 Peter Frampton
Rockende Blutsauger
50 Wayne Fontana & The Mindbenders
Erwacht aus dem Traum des Lebens
25 Kim Simmonds (Savoy Brown)
Hippie-Tagträumereien
49 Hollywood Vampires
Geplanter Triumphzug endet in totaler Katastrophe
24 Brian Jones
Zwischen Haupt- und Nebenjob
48 America
Zwischen Grateful Dead und Pink Floyd
22 Led Zeppelin (Teil 7)
Die langsame Eroberung Deutschlands
42 Andy Bown
18 auf einen Streich!
21 Lord's Family
Golden Robot Global Entertainment
42 Roger Earl (Foghat)
Album Cover Art Galerie #20: Stand Up
20 Tony Carey
Frei sein mit Narben auf der Seele
Zeitschleife einmal im Jahr
114 Pete Lincoln – Travis – Starry Eyed And Laughing
Fünf Jahrzehnte Kaktus-Blues
Die nächste Seite
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... zuguterletzt
erscheint am 20. September 2019
GoodTimes 4/2019
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Music from the 60s to the 80s
NEW!
Ausgabe Nr. 161, August/September 2019
18 Jethro Tull – Album Cover Art
24 Brian Jones
26 Peter Frampton
48 America
rubriken
features
Roger Daltrey Im November 1965 hätte alles schon vorbei sein können: Roger Daltrey, Sänger der damals vermutlich gefährlichsten Band der British Invasion, wurde gefeuert. Dabei war die Single "My Generation" gerade erst erschienen, mit der The Who in ihrer Heimat erstmals an der Top-Position kratzten. ... weiter Seite 12
Tony Carey Seine ersten unerfreulichen Erfahrungen machte der amerikanische Sänger/Keyboarder Tony Carey, als er mit seiner ersten Profiband Blessings von ABC Dunhill unter Vertrag genommen und ins Studio geschickt wurde. Mit dem Starproduzenten Gary Katz (Steely Dan) tüftelte die Gruppe eineinhalb Jahre – ohne Er... weiter Seite 60 ... weiter Seite 20 gebnis.
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Impressum/Editorial Inhalt Aktuelles – Neues aus der Szene Verstorbene Shop Abo-Bestellschein Kleinanzeigen GoodTimes-Newcomer: Freya Ridings Kolumne Christian Simon #42: Searchers Was macht eigentlich …? Anthony " Top" Topham (Yardbirds) History Pics Charts GoodTimes-Tipp: Jini Meyer Runde Geburtstage Gedenktage CD/Vinyl-Rezensionen DVD/Blu-ray-Rezensionen Buch-Rezensionen Konzertberichte: UFO • ZZ Top • Eric Burdon • Neil Young • Phil Collins • Mark Knopfler • Men At Work • Kiss Tourneen & Festivals Konzertkalender Kreuzworträtsel + Verlosung Leserbriefe
GoodTimes 4/2019
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Music from the 60s to the 80s
MILLER ANDERSON Woodstock,
1000 Clubs & Royal Albert Hall Miller Anderson / Uli Twelker
English & German! Just £ 15,00 / € 15,00 (+ 3,00 P&P) ISBN 978-3-00-062872-6 ulitwelker@gmail.com Giro & PayPal Nach 55 Jahren von Strat- und StraßenService – keine Ende abzusehen! – hat Miller Geschichten zu erzählen – und das nicht zu knapp! Hier also sein BUCH irrer Anekdoten – dazu biografische Notizen und musikalische Zitate.
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Während des vergangenen Jahrzehnts hat die Miller Anderson Band in jeder Saison mehr Fans angelockt. Einigen von ihnen ist noch immer nicht klar, dass sie einen Woodstock-Veteranen erleben – Anderson spielte auf der Hippiewiese als Frontmann der Keef Hartley Band. Später verhalf er Marc Bolans T. Rex zu Rock-Meriten, tourte ein Vierteljahrhundert mit der Spencer Davis Group. Und er kann Geschichten erzählen, die sich von Mountain bis zu Jon 5 Lord erstrecken.
NEWS
Als Anti-Konformisten bezeichnen sich die Musikerinnen der in Los Angeles beheimateten Band Bones UK um die Sängerin Rosie Bones und Gitarristin Carmen Vandenberg. Für Aufsehen hatten die aus London stammenden Musikerinnen gesorgt, als Rock-Ikone Jeff Beck sie 2016 an Bord geholt hatte, um sein Album LOUD HAILER aufzunehmen und ihn auf Tour zu begleiten. Jetzt präsentiert sich die Band mit ihrem selbst betitelten Debüt album+++ 25 Jahre vergingen zwischen THE SEARCH FOR XERXES und dem 2016 erschienenen Album IT'S A REAL COOL BABY der englischen Punkcombo Johnny Moped. Diesmal haben die Londoner, die als Bindeglied zwischen Pub Rock und Punk gelten, deutlich weniger Zeit ins Land gehen lassen, um mit LURRIGATE YOUR MIND eine neue Scheibe unters Volk zu bringen+++ Der britische Schauspieler Johnny Flynn wird in einer Filmbiografie den 2016 verstorbenen David Bowie spielen. „Stardust" soll den Aufstieg des Sängers und seinen ersten Trip nach Amerika 1971 beleuchten. Dieser hatte Bowie zu seiner Kunstfigur Ziggy Stardust inspiriert. Die Dreharbeiten haben im Juni begonnen, Regie führt Gabriel Range. Flynn (35) hat bereits mehrere Alben mit seiner Band The Sussex Weit veröffentlicht+++ Anzeige
Krokus aus Solothurn ziehen den Stecker. „Jede Party hat mal ein Ende", sagen Sänger Marc Storace und seine Kollegen. Am 7. Dezember werden sie zum Abschluss ihrer „Adios Amigos Tour" im Zürcher Hallenstadion zum letzten Mal gemeinsam auf der Bühne stehen. Im Spätherbst 1975 hatte die Krokus-Erfolgsgeschichte in einem Übungskeller in Solothurn begonnen, Anfang der 80er Jahre bescherten die Alben METAL RENDEZ-VOUS und HARDWARE den Durchbruch in den USA. Am 27. März 1982 füllten sie als erste Schweizer Band das Zürcher Hallenstadion, wo sie bald Abschied nehmen werden. Die Bandmitglieder haben sich vertraglich verpflichtet, später nie wieder unter dem Namen Krokus aufzutreten+++
Sein erstes Solo-Album seit knapp 20 Jahren hat Gitarrist John Sykes angekündigt. Der frühere Saitenschwinger von White snake, Thin Lizzy und Anführer von Blue Murder hat einen entsprechenden Vertrag beim australischen Label Golden Robot unterschrieben, bei dem das Album noch in diesem Sommer erscheinen soll+++ Nicht weniger als vier DVDs und sieben CDs umfasst das Boxset mit den „Rockpalast"-Auftritten von Bap. Zum ersten Mal waren die Kölner MundartRocker am 28.11.1981 in der Hamburger Markthalle Gast des WDR. Da hatte die Band gerade ihr Erfolgsalbum "FÜR USSZESCHNIGGE! mit dem Erfolgssong "Verdamp lang her" veröffentlicht, stand auf #1 der Charts – wenig später gab es für eine Million verkaufter Tonträger Doppelplatin. Das nächste Mal waren Bap am 28.8.1982 auf der Loreley im „Rockpalast" zu erleben, zwei Tage später veröffentlichten sie VON DRINNE NOH DRUSSE (ebenfalls Doppelplatin). Im März 1986 folgte die Essener Grugahalle, der Auftritt vom 8. November 1996 zeigte die Band personell verändert: Die langjährigen Mitglieder Steve Borg (p, b) und Manfred Boeker (perc, b) hatten Bap verlassen. Aktuell arbeitet Wolfgang Niedecken an einer neuen Scheibe. „Es wird ein Rockalbum", sagte der Bandleader+++
„PopStop – das Musikradio" – immer freitags zum Erscheinen unseres Heftes gibt es eine GoodTimes-Sondersendung (19 bis 20 Uhr), in der die neueste Ausgabe vorgestellt wird (die Sendung wird dann mehrfach wiederholt). „PopStop" sendet Musik titel mit Format – ohne formatierte Musikzusammenstellung+++ Im eigenen Studio im Dachgeschoss seines Hauses in Massachusetts hat der britische Sänger Lloyd Cole sein neues Album GUESSWORK eingespielt, das in diesen Tagen erscheint. Cole produzierte das Werk in Eigenregie und schrieb alle Songs selbst – mit zwei Ausnahmen: "Remains” und "When I Came Down From The Mountain” verfasste er gemeinsam mit Blair Cowan. Erstmals seit dem Split von Coles früherer Band The Commotions hat er wieder mit den beiden Ex-Kollegen Neil Clark (g) und Blair Cowan (keys) zusammengearbeitet+++
© Pressefoto
Den Titel BACKBONE haben Status Quo ihrem neuen Studio-Album gegeben, das ab 6. September erhältlich sein wird. Es ist das erste Opus ohne Rick Parfitt und die erste Studioscheibe seit acht Jahren (QUID PRO QUO). Die heutige Besetzung mit Co-Gitarrist Richie Malone (seit 2016 dabei) hat mittlerweile 130 gemeinsame Shows gespielt und dafür zehntausende Kilometer zurückgelegt. Drei Songs hat Bandleader Francis Rossi mit seinem alten Kumpel (und inoffiziellen Bandmitglied) Robert „Bob" Young verfasst, zudem haben alle Gruppenmitglieder musikalische Beiträge geleistet. Selbst innerhalb der Band habe es zunächst Widerstand gegen ein neues Album gegeben, räumte Rossi ein. „Das neue Material musste richtig gut sein – viele Dinge haben sich verändert, und wir sind viel angreifbarer als früher." Doch Malone und Drummer Leon Cave hätten so viel frischen Wind eingebracht, dass er nun mit dem Resultat zufrieden sei, sagte Rossi+++
MUSIK FÜR JUGENDLICHE wird das neue Album des Schriftstellers, Musikers, Regisseurs und Entertainers Rocko Schamoni heißen, das nach zwölfjähriger Veröffentlichungspause (unter eigenem Namen zumindest) zu seinem 35-jährigen Bühnenjubiläum am 6. September erscheinen wird. „Nun hat sich wieder genug angesammelt: Töne, Noten, Stimmungen, Akkorde, Worte, Melodien, Sentimentalitäten, Liebesbekundungen, Referenzen, schlicht: Musik", hieß es in der Ankündigung der Platte. Schamoni hatte nach seinem letzten Album ROCKO SCHAMONI & LITTLE MACHINE 2007 der Musikproduktion und dem ewigen ermüdenden Veröffentlichungsreigen abgeschworen+++
Metallica-Frontmann James Hetfield hat das Metier gewechselt und gibt sein Leinwanddebüt. Er spielt in „Extremely Wicked, Shockingly Evil And Vile" einen Highway-Patrol-Officer. Der Film handelt von dem Serienkiller Ted Bundy, der in den 1970er Jahren einer der meistgesuchten Mörder Amerikas war+++ Sie sind seit Jahrzehnten der internationale Rock-Exportartikel Nummer eins der Schweiz, doch damit ist es bald vorbei:
Rock + Pop Memorabilia
Die musikalischen Kreuzfahrten durch die Karibik erfreuen sich offensichtlich immer größerer Beliebtheit, auch bei der etwas älteren Kundschaft. Denn die peilen die Veranstalter der „70s Rock & Romance Cruise" (15. bis 22. Februar) an, wie ein Blick auf die mitreisenden und bühnenaktiven Musiker zeigt. Mit dabei sein werden America, Cheap Trick (Special Appearance am 18.2.), Don Felder (Ex-Eagles), Randy Bachman, Todd Rundgren, Jefferson Starship, Rita Coolidge, Ambrosia, Pablo Cruise, Stephen Bishop, Peter Beckett's
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GoodTimes 4/2019
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Music from the 60s to the 80s
Player und noch einige mehr werden sich unter dem Motto „The Feel Good Party At Sea!” mit über 50 Shows die Ehre geben+++ Peter Panka's Jane werden zum einen mehrere Konzerte gemeinsam mit Fargo und Epitaph geben. Zum anderen startet die Combo im Oktober dann eine „Krautrock Tournee". Die Konzerte im Herbst seien als Abschiedstour zu sehen, „denn wir hören definitiv auf", verkündete die Band auf ihrer Homepage. „Charly Maucher und Klaus Walz gehen dann in den verdienten musikalischen Ruhestand", hieß es weiter+++ Saxon, eines der Flaggschiffe der New Wave Of British Heavy Metal, zelebrieren ihr 40-jähriges Bandjubiläum am 26. Oktober 2019 in der Mitsubishi Electric Halle Düsseldorf. Aus diesem Anlass holen sich die Briten einen besonderen Gast auf die Bühne: Als „very, very special guest" haben Saxon Metal-Queen Doro Pesch angekündigt. „Mit Biff und der Band verbindet mich seit Jahrzehnten eine echte Freundschaft", sagte Doro im Vorfeld der Show in ihrer Heimatstadt. Zumal Biff ihr bei praktisch allen ihren Jubiläumskonzerten die Ehre erwiesen habe+++ Zum Abschluss der Zeit mit Pete Lincoln standen die Glam-Rocker Sweet bei ihren sieben Deutschland-Shows Ende Mai erstmals mit drei Sängern auf der Bühne: Neben Lincoln und dessen Nachfolger Paul Manzi natürlich auch Gitarrist/Keyboarder Tony O’Hara, der künftig den Bass übernimmt. Manzi war 2014 bereits bei mehreren Shows eingesprungen. „Wir vereinen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft", verkündete Sweet-Urgestein Andy Scott vor diesen Konzerten. Übrigens dauerte es nicht lange, bis Lincoln das tat, was er schon bei der Bekanntgabe seines Abschieds angekündigt hatte: Die erste der gelegentlich in Aussicht gestellten Rückkehren als Besucher war schon nach wenigen Tagen fällig, als Manzi bei einem Gig verhindert war+++ Das Line-up für die 11. „Rock Meets Classic"-Tour steht: Robin Zander, Frontmann der US-„Rock’n'Roll Hall Of Famer" Cheap Trick wird neben den bereits gesetzten Acts Alice Cooper, Joyce „Baby Jean" Kennedy (Mother's Finest), Robert Hart (Manfred Mann's Earth Band, Bad Company) und Thunder sowie der Mat Sinner Band und dem RmC Symphony Orchestra auf der Bühne stehen. Die Tour durch Deutschland und die Schweiz startet am 3. März 2020+++ Empörte Reaktionen dürfte Deutschlands Vorzeigegitarrist Michael Schenker einkalkuliert haben, als er sich für das Cover seines neuen (entsprechend betitelten) Studio-Albums REVELATION (= Offenbarung) entschied. Das Werk stammt von Zsofia Dankova und zeigt Schenker an einem Kreuz in Form einer Flying-VGitarre. „REVELATION spielt auf Erfahrungen in meiner Vergangenheit und der Gegenwart an – es dreht sich um Leiden-
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schaft und Unverdorbenheit kontra Gier und Korruption", sagte der Hannoveraner mit Wohnsitz im englischen Brighton. Das Album erscheint am 20. September. Wieder mit dabei sind die Sänger Gary Barden, Graham Bonnet, Robin McAuley und Doogie White sowie als Gast der aktuelle Rainbow-Frontmann Ronnie Romeo+++ Wegen „Verpflichtungen in den USA" hat Arthur Brown mit seiner Crazy World seine Teilnahme am diesjährigen „Finki Festival" (9./10. August) sowie die drei weiteren für August geplanten Auftritte in Deutschland abgesagt. „Bis zuletzt haben wir versucht, dass Arthur Brown die Tour in den USA für das ‚Finki Festival' kurz unterbricht und rüberkommt (er liebt ja das Finki), aber diese Aktion würde für alle Seiten zu kostspielig werden", teilten die Veranstalter mit. An seiner Stelle werden nun die Dissidenten auftreten. Übrigens: Leo Lyons hat angekündigt, mit Hundred Seventy Split exakt das Programm zu spielen, das er vor 50 Jahren mit Ten Years After in Woodstock angestimmt hatte+++ ANOTHER STATE OF GRACE wird das neue, am 6. September erscheinende Album der Black Star Riders heißen. Mit dabei in den Sphere Studios in Burbank, Kalifornien, waren die neuen Bandmitglieder Chad Szeliga (dr) und Christian Martucci (g), produziert und abgemischt hat Jay Ruston (Uriah Heep)+++ Begonnen hatte das Ganze als einmalige Schnapsidee, die jetzt ihr zehnjähriges Jubiläum feiert: Fans organisieren ein Konzert für Fans, um die Musik und das Leben von Rory Gallagher zu feiern. Und so geht das „Rory Gallagher Weekend Fürth" mit hochkarätiger Besetzung über die Bühne: Den Freitagabend (29.11.) eröffnet die britische Aiden Pryor Band, ehe Paul Rose in der Kofferfabrik auf die Bühne geht. Tags darauf stellen sich die Shootingstars der Gallagher-Szene vor: Etched In Blue aus dem Saarland. Im Anschluss zeigen Kugler & Waloschik, wie man Rorys Musik mit Akustikbass und -gitarre umsetzt! Und dann schließt sich ein Kreis: Was 2010 mit The Loop begann, wird mit dieser Band zehn Jahre später enden+++ In seine fünfte Auflage lässt Eric Clapton das „Crossroads Guitar Festival" gehen: Eine Unmenge von Musikern werden am 20./21. September im texanischen Dallas Gitarristenkunst vom Feinsten bieten. Also an der Stätte, wo der Kult-Gitarrist
sein Benefiz-Festival zugunsten des Crossroads Centre in Antigua erstmals realisiert hatte. Nur wenige Künstler werden wie Clapton an beiden Tagen aufspielen, andernfalls könnte man nicht so viele Größen erleben (und später auf DVD genießen): Albert Lee, Andy Fairweather Low, Billy Gibbons, Bonnie Raitt, Buddy Guy, Doyle Bramhall II, Gary Clark Jr., Jeff Beck, Jerry Douglas, Jimmie Vaughan, Joe Walsh, John Mayer, Jonny Lang, Keb’ Mo’, Peter Frampton, Robert Cray, Robert Randolph, Sheryl Crow, Sonny Landreth und die Tedeschi Trucks Band sind nur die bekanntesten Akteure, die sich die Klinke in die Hand geben werden+++ Andreas Kümmert, der einst bei „Voice Of Germany" für Furore sorgte und wenig später die Teilnahme am ESC verweigerte, obwohl er die deutsche Vorausscheidung gewonnen hatte, hat sein eigenes Label gegründet. Sein Vertrag mit dem Major Universal war ausgelaufen, und so kann er sich jetzt mit voller künstlerischer Freiheit an sein nächstes Album machen. Das hat der Unterfranke bereits seit einiger Zeit in Arbeit+++ Vier Tage lang hat Ian Hunter vom 31.5. bis 3.6. mit seiner Rant Band in New York in der City Winery seinen 80. Geburtstag (3.6.) musikalisch gefeiert. Am ersten und dritten Abend gab es Songs, die er für Mott The Hoople geschrieben hatte, am zweiten Solonummern, der Abschluss fand im Rahmen einer „Gala Soth" statt+++ Eine einwöchige Auszeit hat sich Achim Reichel mit Ehefrau Heidi in New York gegönnt. Unter anderem stand dabei ein Besuch des Metropolitan Museum Of Art auf dem Programm. Dort läuft derzeit die aufwendig gestaltete Ausstellung „Play It Loud: Instruments Of Rock’n’Roll". Gezeigt wird unter anderem ein Video-Interview mit Keith Richards, in dem er von der ersten Richards-Tour der Rolling Stones im UK erzählt. Dieser berichte, dass er den Everly Brothers genau auf die Gitarre spielenden Finger geschaut habe. Dabei habe er festgestellt: Die spielen ja mit Open Tunings! Und Reichel ging dabei durch den Sinn, dass Richards von der Tour schwelgte, bei der er mit den Rattles auch dabei gewesen war. Umgetrieben habe ihn anschließend der Gedanke: „Inzwischen sind wir im Museum angekommen." Was den 75-Jährigen nicht davon abhält, ab 23.10. auf große Deutschland-Tour zu gehen, deren Vorverkauf beachtlich läuft+++ In Deutschland haben sich frühere Bandmitglieder als New Nektar aufgemacht, das musikalische Erbe der Band weiterzutragen. In den USA sind nun mehrere Originalmitglieder angetreten, Ähnliches auf ihre Weise zu tun und dabei das 50-jährige Gründungsjubiläum zu zelebrieren. Derek „Mo” Moore (b) und Ron Howden (dr) sowie Mick Brockett, der für die Effekte zuständig war, haben sich wieder zusammengetan, um mit THE OTHER SIDE ein neues Studio-Album aufzunehmen – das erste, das seit 1977 in den USA entsteht. Dazugeholt haben sie frühere
Mitstreiter wie Ryche Chlanda (voc, g) und Randy Dembo (b) sowie Keyboarder Kendall Scott. „Die Musik stammt aus der 1978er Ära, als wir in Mos Keller in Chatham geschrieben haben", ließ die Band verlauten+++ Zu einer „Fun-Session” haben sich in Toronto Anfang Juni Don Stevenson (Moby Grape), Michael Timmins (Cowboy Junkies) und Gitarrist Tim Bovaconti zusammengefunden, um einen von Timmins verfassten Song aufzunehmen. „Vielleicht kommt er nächstes Jahr als Single auf Latent Recordings heraus", also dem Label seiner Stammband, ließ Timmins verlauten+++ Sandy Wolfrum plant nach der Veröffentlichung seines aktuellen Albums ZEHNUNDFÜNFZIG die Fortsetzung des Albums ROCKING THE CAMPFIRE mit den Travelling Feelsaitig Brothers von 2013. „Damals wurden Rockklassiker der Kinks, Rolling Stones, von Guns N’ Roses, Status Quo, The Who und Jack White am Lagerfeuer rein akustisch eingespielt. Teil 2 widmet sich jetzt der Beat-Ära mit Klassikern der Beatles, Monkees, Beach Boys, Lords, Bee Gees, von Donovan oder der Hollies", ließ Wolfrum GoodTimes wissen. Die Unplugged-Aufnahmen laufen, die Veröffentlichung ist „rechtzeitig zum Weihnachtsboom" angepeilt+++ Am 1. Dezember 1976 gastierten Wishbone Ash auf „Rockpalast"-Einladung in der Sporthalle Köln. Mit ihrem unverkennbaren Twin-Leadgitarren-Sound war damals die klassische Besetzung mit Andy Powell (g, voc), Martin Turner (b, voc), Steve Upton (dr) und Laurie Wisefield (g) in bestechender Form und Spiellaune zu erleben – mit eben ihrem melodischen, gitarrenorientierten Rock, der charakteristisch von zwei im Duett gespielten E-Gitarren dominiert war. Zu hören gab’s natürlich auch "The King Will Come", "Warrior" oder "Blowing Free" – und demnächst wieder im LIVE AT ROCKPALAST-Paket+++ Und noch einmal „Rockpalast": Auch von Stoppok kommen nun seine beiden „Rockpalast"-Auftritte in den Jahren 1990 und 1997 auf den Markt. Der in Hamburg geborene und in Essen aufgewachsene Deutsch-Rocker, Gewinner des Deutschen Musikautorenpreises (2013) und des Deutschen Kleinkunstpreises (2015), spielte beide Konzerte in voller Bandbesetzung. 1997 war auch schon sein treuer Weggefährte, der Bassist Reggie Worthy, mit von der Partie. Ab 6.11. ist Stefan Stoppok wieder auf Solotournee, dann mit seinem „Rockpalast"-CD/DVD-Boxset im Gepäck+++ Peter Bursch und seine Bröselmaschine haben ihr neues Album ELEGY im Kasten. Mickie Meuser (Ina Deter, Herwig Mitter egger, Silly) arbeitete zuletzt an Mix und Mastering. ELEGY ist das erste Album
NEWS Unter dem Motto „Sunshine Of Your Love – A Concert Celebrating The Life & Music Of Jack Bruce” trafen sich am 25. Oktober 2014 Familie, Freunde und Weggefährten von Jack Bruce, um mit einem gemeinsamen Konzert des begnadeten Musikers zu gedenken. Neben Joss Stone standen neben Ian Anderson, Clem Clempson, Uli Jon Roth, Phil Manzanera, Mark King, Ginger Baker auch die Bruce-Kinder Natascha, Nico, Corin Jack und Kyla Simone im Londoner Roundhouse auf der Bühne. Nitin Sawhney hatte die musikalische Leitung, das gesamte Konzert wurde akus tisch und optisch mitgeschnitten. Am 14. Mai 2018 gab es eine Vorabpremiere des Musikfilms im Curzon Mayfair vor 300 geladenen Gästen, am 24. Oktober jährt sich der Todestag von Jack Bruce zum fünften Mal. An diesem Tag wird das Konzert weltweit als CD und DVD im Boxset erhältlich sein. Ob und wann SUNSHINE OF YOUR LOVE im Fernsehen ausgestrahlt wird, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest+++ Vollbedienung gibt es vom musikalischen Tausendsassa Carl Carlton (Lindenberg, Maffay, Westernhagen, Robert Palmer, Joe Cocker, Eric Burdon und viele mehr) und seiner Band The Songdogs: LIFELONG GUARANTEE – THE BEST OF CARL CARLTON & THE SONGDOGS ist seine Werkschau (4-LP+2-CD+7” Vinyl-Single-Box oder 2-CDs oder 7" Vinyl-Single oder digitaler Download) betitelt, die am 13.9. erscheint. Das Boxset ist auf 500 Exemplare limitiert und nummeriert. Nach der Veröffentlichung geht der Gitarrenvirtuose mit der aktuellen Besetzung der Songdogs (Bertram Engel/dr, Pascal Kravetz/keys und die beiden Mother's-Finest-Mitglieder Moses Mo/g, Wyzard/b,) im Herbst auf ausgedehnte Deutschland-Tour+++
Philipp Fankhauser ist Anfang Juli für zehn Tage nach Jackson, Mississippi, gereist. In den Malaco Studios wolle er sein 16. Album fertigstellen, sprich mastern. In der Schweiz soll die Platte am 13. Dezember erscheinen, in Deutschland wird dies wohl erst Anfang 2020 der Fall sein. Außerdem gab der Schweizer Bluesmeister bekannt, dass er und sein Bassist Angus Thomas nach zehn Jahren getrennte Wege gehen+++
ausgewählter Tracks ihres jüngsten Albums HERE COME THE ALIENS geben+++ Soulsängerin P.P. Arnold veröffentlicht ihr erstes Album mit neuem Material seit 51 Jahren! THE NEW ADVENTURES OF erscheint am 9. August. An der Entstehung des Albums waren Gäste wie Paul Weller, Steve Cradock (Ocean Colour Scene), The Specials und ihr Sohn Kodzo beteiligt. Arnold war Mitglied der Ikettes, des Chors von Ike & Tina Turner, nahm mit Mick Jagger, den Small Faces, Rod Stewart, Eric Clapton, Barry Gibb und Primal Scream auf, brachte ihren markanten Backgroundgesang für Billy Ocean, Peter Gabriel, The KLF, Paul Weller und Roger Waters ein. „Es gibt eine riesige Menge an Alben, auf denen ich gesungen habe, aber selber habe ich nur zwei eigene veröffentlicht – die allerdings den Test der Zeit bestanden haben", erklärt P.P. „Es ging um Qualität, nicht um Quantität! Ich musste viele tragische Schicksalsschläge überstehen", erklärte die 72-Jährige im Vorfeld der Veröffentlichung+++
Zum 50. Jubiläum von Elvis Presleys legendären Shows im International Hotel in Las Vegas dokumentieren das elf CDs umfassende Boxset LIVE 1969 und die Doppel-LP LIVE AT THE INTERNATIONAL HOTEL, LAS VEGAS, NEVADA, AUGUST 26, 1969 (auch digital erhältlich) diesen Meilenstein seiner Karriere. Außerdem bietet die Kollektion AMERICAN SOUND 1969 insgesamt 90 seltene und bislang unveröffentlichte Outtakes von Presleys „American Sound Sessions", die allerdings ausschließlich digital+++
Das Münchner Label BSC Music/Prudence startet eine neue Compilation-Serie, deren Auftakt die Tribute-Kollektion PINK FLOW bildet. Dabei feiern Prudence-Künstler den großen musikalischen Einfluss von Pink Floyd mit 14 Titeln. Mit dabei sind Acts wie Peter Mergener, Jens Gad, Gandalf, Art Of Infinity oder Eroc+++
Keine abrupte Abkehr von seinem bisherigen Schaffen beschert Niels Frevert (Ex-Nationalgalerie) mit seinem neuen Album PUTZLICHT, das am 6.9. herauskommt. Nach zehn Studiowerken, sechs davon als Solokünstler, soll jetzt alles offener, treibender klingen, und auch textlich ist der Meister der herzerweiternden Wortgirlanden und heimlichen Hits konkreter und zugänglicher geworden. Nach dem Erscheinen der CD ist Frevert ab dem 9. Oktober live unterwegs+++
Tanya Tucker, Country-Legende und Original Female Outlaw, kehrt nach 17 Jahren mit einem neuen Album zurück! WHILE I'M LIVIN' erscheint am 23. August und wurde von Brandi Carlile und Shooter Jennings produziert. Die Songs steuerten zum Großteil Carlile, die Zwillinge Tim und Phil Hanseroth sowie Tucker selbst bei. „Es ist eine Art musikalische Biografie über Tanyas wirkliches Leben und die Orte, die sie gesehen hat", sagte Carlile+++
„Wilde Winter Acoustic – An Evening Of Hits And Xmas Songs" verspricht Kim Wilde ihren Fans: Im Herbst wird die englische Sängerin ihr Album WILDE WINTER SONGBOOK wiederveröffentlichen und es in kleiner Besetzung (drei Begleitmusiker) unplugged in einigen wenigen ausgesuchten Theater-Locations in Deutschland und der Schweiz präsentieren. Neben Auszügen aus dem WINTER SONGBOOK wird es auch akustische Versionen ihrer Hits und
Der Kanadier Bruce Cockburn gehört seit Jahrzehnten zu den weltweit beein druckendsten Singer/Songwritern und Gitarristen. Jetzt bringt er mit CROWING IGNITES sein 34. (!) Album heraus (VÖ: 20.9.). Dabei handelt es sich um ein Instrumentalwerk mit elf neuen Kompositionen, mit denen sich der Musiker auf seine schottisch-gälischen Wurzeln besinnt, aber auch seine Liebe zu Jazz, Folk und Blues hörbar macht+++
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In loser Folge bemüht sich GoodTimes, auf interessante Radiomacher und spannende Sendungen im frei empfangbaren Radio aufmerksam zu machen. Diesmal im Visier: Uli Kniep, der inzwischen auch schon zu den Veteranen der Branche zählt. Zu seinen regelmäßigen Äthershows gehören bei NDR Info die fast immer monothematischen „Classics", bei denen er sich samstags ab 23:05 Uhr mit kompetenten KollegInnen abwechselt. Zuletzt ging es um Colosseum, demnächst „Kraut aus dem Norden" wie Eloy, Jane, Epitaph & Co. und „Woodstock 50" – oft mit Interviewtakes. Außerdem Seite
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moderiert Kniep eben dort immer wieder den „Sunday Blues" (20:15 Uhr), seltener gibt es auch „New Country" (zuletzt mit Kiefer Sutherland, aber auch Willie Nelson & Johnny Cash). Bei NDR 1 Niedersachsen macht er im Wechsel mit Henry Gross von 18 bis 20 Uhr „Unsere Oldies" (vor allem Sixties und Seventies), oft mit einem roten Faden (wie schöne Saxsoli oder Songs zu Schule & Ferien)+++ Nach fast zwei Jahren völliger Funkstille und totaler Abstinenz vom Musikbusiness meldet sich Eloy-Mastermind Frank Bornemann zurück. Bei Redaktionsschluss befand sich der Hannoveraner mit THE VISION, THE SWORD & THE PYRE (PART II) auf der Zielgeraden der Produktion des zweiten Teils seiner spektakulären Rockoper über Jeanne d'Arc. Über vier Jahre hatte der Grandseigneur des deutschen Art Rock an diesem Opus über die legendäre Gestalt des Spätmittelalters gearbeitet, das er mit seiner Band Eloy aufwendig umsetzt, ergänzt von großen Chören und diversen Gästen. Nach eigener Aussage hat er sich damit einen lange gehegten, durch Sachzwänge aber immer wieder verschobenen Traum erfüllt und somit für ein großes Finale aufgehoben. Part 1 seines Opus magnum erreichte aus dem Nichts auf Anhieb Platz 22 der deutschen Albumcharts und fand auch international Beachtung. Dieses Ausnahmewerk sorgte nicht nur in der Musikbranche für Aufsehen, sondern findet auch auf kultureller Ebene große Aufmerksamkeit. Auch wegen der inhaltlichen Präzision der historischen Begebenheiten – beratend zur Seite gestanden hatte ihm das Centre Jeanne d'Arc in Orléans. In Frankreich wurden ihm im Falle von Aufführungen, gegebenenfalls als Spectacle Musical, sogar Subventionen in Aussicht gestellt+++
© Kate Cymmer
der Band mit ihrer neuen Sängerin Stella Tonon, die im Sommer 2018 beim viel umjubelten Burg-Herzberg-Auftritt der Band ihre Live-Feuerprobe mit Bravour bestand+++
Reichlich interessante (Re-)Releases hat Sireena Records für die nächsten Wochen und Monate angekündigt. Als Vinylveröffentlichungen hat das Label LIVE AT FIELDSTONE von Gary Duncan's Quicksilver, BOAT OF THOUGHTS von Octopus, DRY von Streetmark und AURORA von Eyevory angekündigt. Im CD-Format werden herauskommen: DEIN KOPF IST EIN SCHLAFENDES AUTO von Roman Bunka, der Various-Artists-Sampler TRIBUTE TO THE MULTICOLOURED SHADES sowie YOUR GREAT IMAGINATION von Jakob K.+++
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Unsere Gewinner aus Heft 2/2019 Lösung – Kreuzworträtsel: " NEUNUNDSECHZIG"
Digipak geben. Die Scheiben kommen zur „Zur Jubiläums-10-Tour" (10 Alben – 10 Städte – 10 Shows) und bescheren die ers te Karriere überspannende „Best Of" mit Aufnahmen sowohl mit Tamara Danz wie auch Anna Loos+++
3x GoodTimes-Beatles-Tasse: Rainer Barnofski, Löbau Günter Trautner, Pocking Andreas Haase, Eisenach
THE VERSACE EXPERIENCE PRELUDE 2 GOLD von Prince gibt es im September erstmals als CD und Vinyl, nachdem das Werk bislang nur als MC in Kleinstauflage von 1995 erhältlich war. Seine EMANCIPATION gibt es als 3-CD- und 6-Purpur- Vinylausgabe – übrigens erstmals überhaupt auf „schwarzem Gold"+++
3x Beatles-Comic: Michael Basmann, Donauwörth Hans Volkhardt, Landau Klaus Hinrichsen, Norderbrarup
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! Und auch die anderen Reissue-Spezialis ten, nämlich Bear Family Records, warten mit interessanten Releases auf: Zehn CDs umfasst die Various-Artists-Box THE BAKERSFIELD SOUND 1940–1974 mit musikalischem Geschichtsunterricht in Sachen Country. Ebenfalls in die Rubrik Various Artists fallen die CD-Veröffentlichungen THE ELVIS PRESLEY CONNECTION VOL. 1 (mit reichlich Rock’n’Roll), THE JOHNSON CITY SESSIONS REVISITED (mit Old Country) sowie BLUE KINGS OF BATON ROUGE, wo es naheliegenderweise um Blues geht+++ Das ist doch mit 25 YEARS ANNIVERSARY einen Sampler wert! Ruf Records feiert 25-jähriges Bestehen – und in dieser Zeit hat Thomas Ruf die Firma nicht nur zur wichtigsten in Deutschland in Sachen Blues gemacht, sondern auch zu einer der international renommiertesten und erfolgreichsten. Gegründet hatte Ruf das Label, um es Luther Allison zu ermöglichen, seine Platten zu veröffentlichen. Walter Trout, die Royal Southern Bro therhood, Joanne Shaw Taylor, Mike Zito, Jeff Healey, Savoy Brown, Dana Fuchs, Bernard Allison, Samantha Fish sind nur die bekanntesten Künstler, die auf Ruf veröffentlicht haben. Doch der Labelbesitzer hat auch zahllosen Talenten ihren Karrierestart ermöglicht – nicht zuletzt durch seine Tourneereihe Blues Caravan, die alljährlich unterwegs ist. 26 zeitlose Songs von Ruf-Künstlern, auf CD und DVD, seit der Labelgründung 1994 sind auf dem eingangs genannten Sampler zu hören+++ Wenn der bis heute unterschätzte US-Singer/Songwriter David Munyon hierzulande aus gesundheitlichen Gründen vorerst nicht mehr live zu erleben sein wird, gibt es ihn doch zumindest auf Tonträger. Seine „Official Bootleg Collection" bekommt zweieinhalb Jahre nach der letzten Veröffentlichung Zuwachs. „Volume 3" umfasst erstmals ein komplettes Konzert: DRESDEN, YOU ARE SO LOVELY dokumentiert auf einer Doppel-CD mit 25 Songs das komplette 2012er Konzert in der Dreikönigskirche. Doch damit nicht genug: Munyon bastelt eifrig an einem neuen Studio-Album+++ Als „Vol. I" und „Vol II" wird es ab 13.9. ZEHN (DAS BESTE AUS 10 ALBEN) von Silly auf Einzel-CDs, aber auch als 2-CD-
Den einstündigen Auftritt von Creedence Clearwater Revival LIVE AT WOODSTOCK gibt es ab 30.8. auf CD, Vinyl und digital. Die Band war erst nach Mitternacht am 17. August 1969 auf die WoodstockBühne gekommen, später als geplant wegen eines überlangen Sets von Grateful Dead. CCR lehnten es später ab, 1970 in den Dokumentarfilm „Woodstock" und die Soundtrack-Alben aufgenommen zu werden – eine Managemententscheidung, die die Musiker später des Öfteren bereuten+++ Als die Fun-Punker Die Ärzte 1984 ihre Debüt-LP DEBIL veröffentlichten, geriet die auf den Index. Innerhalb von nur acht Tagen hatten Bela B. (Dirk Felsenheimer), Farin Urlaub (Jan Vetter) und Sahnie (Hans Runge) die 13 Songs eingespielt. Darunter "Claudia hat 'nen Schäferhund" und "Schlaflied". Wegen dieser beiden Songs wurde DEBIL drei Jahre nach Veröffentlichung von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften mit der Begründung indiziert, die Lieder seien „sozialethisch desorientierend". Erst im November 2004 wurde die Indizierung aufgehoben, weil den Liedern nun in einer Neubewertung eine „satirische Form" attestiert wurde. Ab 13.9. kann man sich dank des Vinylreissues selbst ein Bild machen, welcher Geist in deutschen Amtsstuben herrschte+++ Zwei thematisch gestaltete Festivals sind demnächst in Berlin auf der Biesdorfer Parkbühne zu erleben: Bei „ProgArt" sind am 2., 3. und 4. August Chris Thompson und die Supertramp-Tribute-Band Dreamer dabei, tags darauf bei der Space Night Pond, Aerostation und Aphodyl, ehe zum Abschluss Ian Paice sowie Mr. Punch (Marillion-Tribute) auf der Freilichtbühne im Grünen einheizen+++ Den Titel VALVE BONE WOE hat Pretenders-Bossin Chrissie Hynde ihrem neuen Solo-Album verpasst. Darauf überrascht sie mit ganz eigenen Interpretationen von Songs Brian Wilsons, Ray Davies', Nick Drakes, aber auch von Frank Sinatra, Charlie Mingus, Hoagy Carmichael, John Coltrane und Rogers & Hammerstein. Veröffentlichungstermin ist der 6.9.+++
Einen Bilder-Marathon beschert „Pictures Of Pop – Fotografie in der Popkultur” dem Saarland. Die Ausstellung zu dem weiten Themenfeld PopRockSoulTechnoMusicalBallett wird von einem „PopRat" organisiert, der aus 160 Medienmachern besteht. 40 parallel laufende Events in verschiedenen Locations gehen von August 2019 bis März 2020 über die Bühne. Als Schirmherr fungiert Ministerpräsident Tobias Hans. Zu sehen gibt es dabei Konzertschnappschüsse und Coverkunst, aber auch avantgardistische Porträts und Urban Street Art. Präsentiert werden Werke wie „+1 auf der Gästeliste", „Straßenmusiker" von Michael Reufsteck, „Painted Feelings", „Saar Rock History Faces" mit Roland Helm, „Musicalstadt Neunkirchen – Retrospektive", Doro Jungen zeigt „Zu geil für diese Welt", „Goldene Europa, hallo twen und SR1 unplugged". Infos gibt es unter www. PopRat-saarland.de+++ Das kleinste Beatles-Museum der Welt in Siegen-Geisweid feiert im August seinen 20. Geburtstag. Am 9. August 1999 hatte Harold Krämer die Urkunde vom „Guinness Buch der Rekorde" mit Sitz in Hamburg erhalten. Die bescheinigte ihm: „Harold Krämer aus Siegen (D) hat in zwei privaten Wohnräumen das kleinste öffentlich zugängliche Beatles-Museum auf 27 m² eingerichtet." Das Ergebnis der Sammelleidenschaft des Siegeners beherbergt über 19.000 Tonträger, davon 2000 von den Beatles, viele seltene Film- und Verkaufs-Poster, Tourplakate, Autogramme von John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr, Goldene Schallplatten, Musikzeitschriften, Presse-Infos, Bücher, Musikinstrumente und viele weitere Souvenirs zu den „Fab Four" – aus den Anfangszeiten der 1960er Jahre bis heute. Das Museum hat zwischenzeitlich nicht nur deutsche, sondern auch Besucher aus Brasilien, China, England, Finnland, Israel, Kolumbien, Serbien, der Mongolei, aus Russland, Südafrika, der Türkei, den USA, der Ukraine und Usbekistan angelockt. Krämer verfasste zudem zwei Bücher im Eigenverlag („Bitte eintreten!", „Besuch aus Liverpool")+++ Als Frank Zappa 1979 sein Album ORCHESTRAL FAVORITES veröffentlichte, um den Vertrag mit seiner damaligen Plattenfirma zu erfüllen, wurde es ohne eine Freigabe des Musikers zusammen mit mehreren anderen Titeln auf den Markt geworfen. Es enthielt weder einen Begleittext noch Credits, weder Artwork noch finales Audio waren von Zappa abgenickt worden. Dieser erklärte immer wieder öffentlich, dass das Album seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht werde. Vier Jahrzehnte später, anlässlich des 40-jährigen Jubiläums, korrigiert der Zappa Family Trust diesen Fehler und präsentiert ORCHESTRAL FAVORITES in audiophiler Qualität, mit einem neuen Cover und ausführlichen Begleittexten von Zappa-Archivar Joe Travers und Bandmitglied Terry Bozzio. Die „40th Anniversary Deluxe Edition" umfasst drei CDs+++
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VERSTORBEN
14.5. Mike Wilhelm (*18.3.1942), den Jerry Garcia einmal als seinen Lieblingsgitarris ten bezeichnete, sang, spielte Gitarre und Mundharmonika bei der einflussreichen Bay-Area-Band The Charlatans, die er 1964 mit gründete. Zuvor hatte ihm kein Geringerer als Walter „Brownie" McGhee das Fingerpicking beigebracht. Später war er Anfang der 70er Jahre bei dem Trio Loose Gravel und den Flamin’ Groovies zu erleben, veröffentlichte solo und arbeitete mit Big Brother & The Holding Company, Nick Gravenites sowie John Cipollina. Das Mitglied der Blues Hall Of Fame spielte lokal in Kalifornien mit der Bottle Rock Blues & Rhythm Band, ehe er wegen einer Krankheit zuletzt in einem Hospiz lebte. 15.5. Chuck Barksdale (*11.1.1935) war 1952 bei der Gründung der Del-Rays dabei, aus denen The Dells hervorgingen, die 1956 ihren größten Hit "Oh, What A Night" verzeichneten, bis 2012 aktiv waren und 2004 in die Rock‘n‘Roll Hall Of Fame aufgenommen wurden. Während einer Schaffenspause Ende der 50er Jahre sang Barksdale mit Marvin Gaye bei den Moonglows. 15.5. Wiglaf Droste (*27.6.1961) betätigte sich als Satiriker, Schriftsteller und Zeitungskolumnist („taz") und galt als „wortgewaltiger Schelm". Aber auch musikalisch war der gebürtige Westfale und Wahl-Berliner aktiv: Die Thüringer PunkRock-Band Geile Götter begleitete ihn bei Lesereisen, ab 2000 (CD FÜR IMMER) trat er als Sänger mit der Chanson-Jazz-Band Spardosen-Terzett auf. 2017 zog er nach seiner Heirat in die Fränkische Schweiz, wo er nach kurzer und schwerer Krankheit verstarb, er hatte sich vorher aber Gedenkund Trauerfeiern verbeten. 17.5. Eric Moore (*7.5.1952) war seit 1976 Frontmann der US-Hard-Rock-Band The Godz. Blasenkrebs kostete ihn das Leben. Bereits kurz zuvor, am 14.4., war Glen Cataline (*27.9.1951) gestorben, der auf den ersten beiden Alben von The Godz getrommelt hatte. 29.5. Tony Glover (*7.10.1939) war ein profilierter Mundharmonikaspieler und Blues- und Folksänger, der vor allem
29.5. Harry Trepte (*27.10.1954) spielte Bass bei den in Franken beheimateten Bands Cloud Nine, Fragile, Kaminsky United und Wundertüte (mit Ernst Schultz/ Ihre Kinder). Daneben engagierte er sich für die regionale Musikszene und war als Dozent an der Evangelischen Fachakademie für Sozialpädagogik Nürnberg tätig. Trotz langwieriger Krankheit kam sein Tod überraschend. 30.5. Leon Redbone (*26.8.1949 als Dickran Gobalian) rückte Mitte der 70er Jahren ins Rampenlicht, als Bob Dylan den gebürtigen Zyprioten im „Rolling Stone" über den grünen Klee lobte – was Redbone 1976 gleich zwei Auftritte in der TV-Show „Saturday Night Live" bescherte. Über London emigrierte er nach Toronto, von dort aus ging es in die USA. Er veröffentlichte gut 15 Alben mit einer eigenwilligen Mischung aus Blues, Jazz und Tin Pin Alley. Weniger musikaffine Menschen beeindruckte er wohl eher mit seinem Outfit: weißer Anzug mit schwarzen Nadelstreifen, dazu ein Panamahut und eine Sonnenbrille. Und: Live überraschte der öffentlichkeitsscheue Musiker, der sich mit einem Mysterium umgab und lange ein Geheimnis aus seinem Geburtsdatum machte, sein Publikum gerne mal mit Slapstickeinlagen. 2015 verabschiedete er sich gesundheitlich angeschlagen in den Ruhestand, doch als STRINGS AND JOKES (LIVE IN BREMEN 1977) herauskam, gewährte er GoodTimes eines seiner raren und letzten Interviews (GT 4/2018). 31.5. Roky Erickson (*15.7.1947) war ein Pionier des Psychedelic Rock, der mit seiner Band 13th Floor Elevators aber nur Alben veröffentlichte. Er konsumierte reichlich bewusstseinserweiternde Mittel, Ärzte verordneten ihm Anfang der 70er Jahre wegen paranoider Schizophrenie einen Aufenthalt in der geschlossenen Psychiatrie. Nach seiner Entlassung 1974 rockte er, ehe es ruhig um ihn wurde. 2005 stand er nach 20-jähriger Pause wieder auf der Bühne, eine Dekade später trat er in Texas wieder mit den Originalmitgliedern der 13th Floor Elevators auf – deren größten Hit "You're Gonna Miss Me" dürften viele Fans angestimmt haben, als der Musiker den Kampf mit seinen Dämonen verloren hatte. 6.6. Dr. John (*20.11.1941 als Malcolm John Rebennack) war einer der einflussreichsten und von Kollegen hochgepriesenen Musiker, mit dem alle arbeiten Seite
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wollten und der mit sechs Grammys für seine Arbeit ausgezeichnet wurde. Keiner vermengte Blues, Pop, Jazz, Boogie, Rock und Psychedelia wie der Voodoo-Meister aus New Orleans, der schon seit 1959 veröffentlichte und 2011 in die Rock’n‘Roll Hall Of Fame aufgenommen wurde. The Band („The Last Waltz"), Ringo Starr, Van Morrison, die Rolling Stones oder Chris Barber kollaborierten mit ihm auf Platte. Die „Washington Post" würdigte den seit Jahren schwerkranken, aber nicht zu bremsenden Künstler in ihrem Nachruf als „die flamboyante Seele der Musik aus New Orleans". Seine Songs handelten von Wahrheiten, die keiner hören wolle, das sei für ihn entscheidend, hatte er einmal gesagt. Kurz bevor ihn ein Herzinfarkt dahinraffte, hatte der Vollblut-Singer/ Songwriter die Aufnahmen für sein letztes Album abgeschlossen – darauf interpretiert der „Night Tripper" in der ihm eigenen knurrigen Weise Vorlagen von Willie Nelson, Johnny Cash, Hank Will iams, aber auch eigene Aufnahmen. © Warner/M. Wilson
13.5. Doris Day (*3.4.1922) war nicht nur eine bezaubernde Schauspielerin, sondern hatte auch musikalisch einige beachtliche Erfolge vorzuweisen: Mit "Sentimental Journey" landete sie 1944 einen Nummer1-Hit, bekannter dürfte aber "Que Sera, Sera" (1956) sein. Die Liste ihrer Singles ist beeindruckend lang, ebenso die ihrer immer wieder mit Compilations recycelten Longplayer. Ihr letztes Album MY HEART 2011 produzierte Beach Boy Bruce Johnston.
durch seine Zusammenarbeit mit „Spider" John Koerner und Dave „Snaker" Ray und als Autor mehrerer „Blues Harp"Spielanleitungen bekannt wurde, als Musikkritiker für den US-„Rolling Stone" arbeitete und als ausgewiesener DylanExperte galt. Glover brachte Mick Jagger das Harpspiel bei, arbeitete mit den Doors, Patti Smith und den Allman Brothers. Er schlief friedlich ein.
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6.3. Gerry Stickells arbeitete als Roadie für Jimi Hendrix, entwickelte sich zu einem der gefragtesten Tour- und Produktionsmanager, u.a. für Queen, Paul McCartney, Elton John, Abba, Fleetwood Mac, Bette Midler und Madonna. Er starb im Alter von 76 Jahren an den Folgen eines Hirntumors.
7.6. Erich Doll (*31.7.1948) war vom Gründungsjahr 1973 bis 2003 als Gitarrist und Autor einiger der erfolgreichsten Songs der Band mit Truck Stop unterwegs, spielte dabei auch Banjo und Mandoline, ehe er gesundheitsbedingt aussteigen musste. 11.6. Mickey Kapp (*1930), dessen Vater den US-Ableger von Decca Records gegründet hatte, arbeitete lange Jahre als Plattenproduzent (Louis Armstrong), später in Leitungsfunktionen bei Capitol und Elektra. Weltweite Beachtung fand er, als er ab den 60er Jahren Nasa-Astronauten mit Mixtapes für ihre Weltraumflüge ausstattete. 10.6. Paul Lil' Buck" Sinegal (*14.1.1944) " griff in seiner Heimat Louisiana für Clifton Chenier und Buckwheat Zydeco in die Gitarrensaiten, begleitete aber auch Paul Simon (GRACELAND), Wynton Marsalis, Katie Webster und Slim Harpo live wie im Studio. 18.6. David John Mills (*9.7.1946), besser bekannt als Gypsy Dave, war lange Jahre enger musikalischer Wegbegleiter von Donovan, der die Songs ”To Try For The Sun” und "Hey Gyp (Dig The Slowness)" über die Zeit mit Mills verfasste, der auch als Bildhauer tätig und erfolgreich war. Beide waren dabei, als die Beatles den Maharishi Mahesh Yogi in Indien besuchten. Mills lebte seit längerem in Thailand, wo er auch starb. 21.6. Kelly Jay Fordham (*1.12.1941) sorgte für den rechten Tastenklang bei den kanadischen Rockern Crowbar, die er 1970 gegründet hatte. Später arbeitete er als Radiomoderator und Schauspieler, da gesundheitliche Probleme seine musikalischen Aktivitäten einschränkten. Die Folgen eines Schlaganfalls kosteten ihn das Leben. n
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21.6. Elliot Roberts (*25.2.1943) managte über 50 Jahre lang Neil Young, betreute mit seiner Firma Lookout Management zeitweise aber auch die Eagles, Joni Mitchell, Bob Dylan, Tom Petty, Tracey Chapman und America. 22.6. Jerry Carrigan (*13.9.1943) trommelte in seiner langen Karriere zunächst als Teil der Muscle Shoals Rhythm Section, dann als Top-Session-Crack in Nashville und ist auf Alben von Elvis Presley, Johnny Cash, Charley Pride, Jerry Lee Lewis, Kenny Rogers, George Jones, John Denver oder Don McLean zu hören. Er starb nach langer, schwerer Krankheit. 23.6. Dan Elliott (*22.3.1950) amtierte ab dem Gründungsjahr 1962 bis 1969 und dann wieder ab 1978 als Sänger von The Monterays, nahezu parallel auch in gleicher Funktion bei The Belmonts nach deren Zeit mit Dion. Bauchspeicheldrüsenkrebs ließ ihn für immer verstummen. 23.6. Dave Bartholomew (*24.12.1918), ursprünglich Jazztrompeter, war einer der Pioniere des Rock’n’Roll, der seine erste Platte als R&B-Sänger 1947 veröffentlichte, der er zahlreiche weitere folgen ließ. Später verlegte er sich in New Orleans schwerpunktmäßig mehr aufs Songschreiben (er war Co-Autor von Fats Dominos "I‘m Walking", auch von Chuck Berrys "My Ding-A-Ling") und Produzieren. 1991 wurde er als Non-Performer in die Rock’n‘Roll Hall Of Fame aufgenommen, offiziell sind für ihn 428 Kompositionen urheberrechtlich registriert, er selbst sprach von über 4000 Songs, die er geschrieben habe. 25.6. Astrid North (*23.8.1973) sang in der Berliner Schülerband Colorful Dimension und wurde dort 1992 von Bela Brauckmann (dr) und dem Multi-Instrumentalisten Tex Super entdeckt, die sie als Sängerin für ihre Band Cultered Pearls engagierten, die bis 2003 aktiv war. North kooperierte mit Kollegen wie Sasha oder Miss Plattnum und veröffentlichte zwei Solo-Alben, zuletzt 2016 PRECIOUS RUBY. Sie initiierte in Berlin das Festival „Frauensommer". Die Mutter zweier Kinder erlag einer Krebserkrankung. 29.6. Gary Duncan (*4.9.1946) spielte Gitarre bei The Brogues, ehe er 1965 zu Quicksilver Messenger Service wechselte, wo er sich unglaubliche Saitenduelle mit John Cipollina lieferte. Er war später als Gary Duncan‘s Quicksilver unterwegs, kehrte 2004 der Musikindustrie den Rücken, kam aber schon zwei Jahre später zurück, um mit Originalbassist David Freiberg wieder als Quicksilver Messenger Service zu touren – bis kurz vor seinem Tod. 2.7. Costa Cordalis (*1.5.1944) war stets gut gebräunt, charmant und sang gerne über Mädchen und Frauen wie "Anita", nachdem er als Teenager nach Deutschland gekommen war. Seine erste Aufnahme war übrigens 1965 "Du hast ja Tränen in den Augen", die deutsche Fassung von Elvis Presleys "Crying In The Chapel".
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King Crimson
King Crimson:
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The ReconstruKction of Light (CD/DVD-A)
Heaven and Earth
(1997 - 2008) - Limited Edition 24 Discs Boxed Set
Auf „The ReconstruKction of Light“ wurde nach dem Verlust einer Originalspur der DrumsPart von Pat Mastelotto komplett neu eingespielt.
King Crimson:
The Power to Believe
Best-Nr.: KCSP15
Best-Nr.: KCCBX14
(CD/DVD-A))
„Heaven and Earth“ ist das bislang umfangreichste Box-Set King Crimsons und deckt mehr als ein Jahrzehnt Bandgeschichte ab. Enthalten sind Konzerte und Studioaufnahmen der ProjeKcts 1-4 und die darauffolgende King Crimson Periode, die in zwei Studio-Alben, einer langen Tour, einem Mini-Studio Album sowie einer Vielzahl an Live-Veröffentlichungen resultierte.
„The Power ursprünglich licht wurde, letzte King Album.
bis 31.7.19 auf
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(200 Gramm Vinyl)
King Crimson: Live In Newcastle, December 8 1972
Best-Nr.: KCLP10
(200 Gramm Vinyl)
LIMITED EDITION VINYL BOX SETS King Crimson: 1969 - 1972
King Crimson: 1972 - 1974
Tour Box 2019
Die King Crimson 40th Anniversary Mixe von Steven Wilson und Robert Fripp sind nun erstmals auch auf Vinyl erhältlich. Die neuen Ausgaben wurden von den gleichen Hi-Res Master geschnitten, wie die CD/DVD-A Ausgaben und sind als hochwertige 200 Gramm Pressungen erhältlich. Box 1 umfasst den Zeitraum 1969-1972 und Box 2 den Zeitraum 19721974 auf jeweils 6 LPs.
Best-Nr.: KCLPBX502
Limited Edition Vinyl Boxed Set
Limited Edition Vinyl Boxed Set
Best-Nr.: KCLPBX503
King Crimson: The Elements
Best-Nr.: KCTB19
Best-Nr.: KCLP9
(200 Gramm Vinyl)
King Crimson: Discipline
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King Crimson: Three of a Perfect Pair
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Best-Nr.: KCLP8
King Crimson: Beat
NEU
DIE 80ER JAHRE KOMPLETT AUF 200 GRAMM VINYL
to Believe“, das 2003 veröffentist das bislang Crimson Studio
Flinke Fäuste, große Klappe und Tommy im Spiegel Im November 1965 hätte alles schon vorbei sein können: Roger Daltrey, Sänger der damals vermutlich gefährlichsten Band der British Invasion, wurde gefeuert. Dabei war die Single "My Generation" gerade erst erschienen, mit der The Who in ihrer Heimat erstmals an der Top-Position kratzten. Im Rabaukenlager hatte man mit dem Frontmann allerdings den Hauptschuldigen für eine miese Stimmung ausgemacht. Also weg mit ihm. Eine Woche lang schmiedeten Pete Townshend (g), Keith Moon (dr) und John Entwistle (b) Pläne, wo man unterkommen oder wie es mit The Who weitergehen könnte. Daltrey hingegen verkroch sich. Außerdem – mit dem ihm anhaftenden schlechten Ruf käme er sowieso nirgends unter. Er zog seinen Kopf zwischen die Schultern, legte einen Dackelblick auf und kroch zu Kreuze.
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Von Jens-Uwe Berndt
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ls Roger Daltrey am 1. März 1944 im Londoner The Who in ihren ganz frühen Tagen um 1964. Hammersmith Hospital geboren wurde, soll die Stadt einem schweren Bombenangriff der deutschen Luftwaffe ausgesetzt gewesen sein. Spätestens seit 1975, als der The-Who-Film „Tommy" in die Kinos kam, hatte man zu diesem Ereignis sogar passende Bilder. Denn dem Titelhelden widerfährt eben genau das: Als Bomben auf die Stadt regnen, stößt er seinen ersten Schrei aus. Allerdings hatte dieses Ereignis überhaupt nichts damit zu tun, dass der blonde Bengel künftig weniger durch ein schöngeistiges Wesen auffiel. Vielmehr verschaffte sich Daltrey mit seinen Fäusten Respekt. Und das auch weniger als überlegener Held, der sich zu verteidigen wusste: Dal trey war ein aggressives Energiebündel, das bei der kleinsten Meinungsverschiedenheit explodierte – und zuschlug. Beliebt war er trotzdem. Besonders bei den Mädchen. Denn der Typ mit seiner Straßenattitüde und dem Cockney-Akzent sah verdammt gut aus und kleidete sich wie ein echter Seite
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Rock'n'Roller – inklusive Haartolle, hochgeschlagenem Hemdkragen, Blue Jeans und Cowboy-Boots. Als Daltrey mit 15 von der Schule flog – er soll auf der Toilette geraucht haben –, wollen einige Zeitgenossen der späteren The-WhoStimme Lehrer beobachtet haben, die mehr als nur drei Kreuze schlugen. Was war los mit dem Jungen, der so gern Elvis Presley gewesen wäre? „Ich war nur jung und dickköpfig", sagte Dal trey vor einigen Jahren in einem Interview. „Ich kam aus einer schwierigen Gegend. Und so haben wir unsere Probleme gelöst. Ich war unartikuliert und überfordert." Freunde, um eine eigene Band zu gründen, fand er trotzdem: The Detours entstanden 1959. Daltrey spielte Leadgitarre, und – was das Wichtigste war – er hatte das Sagen. Das war auch noch so, als er John Entwistle in die Band holte und Pete Townshend als Rhythmusgitarrist hinzukam. Und als Roger Daltrey schließlich 1963 ans Mikrofon wechselte und damit
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optisch an die hervorragendste Stelle einer Band vorrückte, die man einnehmen konnte, hielt er seine Führungsposition für unanfechtbar. Es lief ja auch alles blendend: Die Songs und Locations, in denen sie spielen würden, wählte Daltrey aus. Und wenn es galt, die Band und ihre Musiker zu verteidigen, ging der Frontmann keinem „Gefecht" aus dem Weg. Auf Daltrey konnte man sich eben verlassen. Verlassen konnten sich seine Mitmusiker aber auch darauf, dass er über Entscheidungen, die er traf, nicht lange diskutierte. Pete Townshend war da durchaus nervig. Dieser studierte Fuzzi hatte laufend etwas zu meckern, also gab es auf die viel zu große Nase im Gesicht des Gitarristen. Mit dem neuen Schlagzeuger Keith Moon, der 1964 zur Gruppe stieß, als die das erste Mal in The Who umbenannt worden war, wurde es nicht besser. Der quirlige Jungspund ließ sich ungern vorschreiben, was zu tun oder zu lassen sei. Also bekam der auch eine „aufs Maul". Das war dann im November 1965 aus dem Ruder gelaufen: Daltrey hatte Moon so heftig zusammengetrümmert, dass der bewusstlos liegengeblieben war. Damit war das Maß voll. Roger Daltrey war zu diesem Zeitpunkt längst nicht mehr der Chef. Der kreative Pete Townshend hatte das Zepter übernommen. Allerdings nicht mit seinen Fäusten, sondern mit dem Kopf, bestimmten seine Songs doch Klang und Charakter von The Who. Und Moon war ein derart brillanter und vor allem auffälliger Schlagzeuger, dass es Daltrey in der einst von ihm gegründeten Band mit dem neuen Namen unbehaglich wurde. In dieser Zeit hatte der Sänger nicht nur damit begonnen, seine Bandkollegen immer häufiger körperlich zu attackieren, sondern auf der Bühne zu einem hyperaktiven Zappelphilipp zu werden. Nicht wie der schlaksige Mick Jagger, dessen Gliedmaßen sich zu verselbstständigen schienen, wenn er vor den anderen Stones hin und her tanzte. Dazu war Daltrey zu muskulös, zu kompakt. Und diese robuste Art ließ der Frontmann auch bei seinen Auftritten wirken. Es war Kraftmeierei, was Daltrey bot – auf Grund seiner körperlichen Konstitution hielt er das aber den gesamten Gig über durch. Zu Zeiten der Rockoper TOMMY (1968) hielt sich Daltrey Roger Daltrey als Tommy im gleichnamigen The-Who-Film.
Scheißer töten", soll der Gitarrist seinem Sänger hinterhergerufen haben. Als er danach zu den Aufnahmen kam, habe Townshend mit der Gitarre nach ihm geschlagen, was der Sänger mit einem Kinnhaken beantwortete. Daltrey: „Pete schwankte hin und her, als wäre er ausgeknockt. Dann fiel er hart hin und knallte mit dem Kopf auf die Bühne. Ich dachte in dem Moment, ich hätte ihn umgebracht." Townshend wiederum erzählt dieselbe Geschichte ein wenig anders. Am Ende beider Versionen steht aber der K.o.Schlag. Zwei Tage habe er danach die Erinnerung verloren gehabt. Es steht außer Frage, dass Pete Townshend das musikalische Herz von The Who bildet(e). Die Band funktionierte allerdings nur in der Summe ihrer Teile. Und als es ihre Popularität erlaubte und obendrein modern wurde, begaben sich die vier Musiker separat in diverse Studios und nahmen Soloplatten auf. Entwistle machte mit SMASH YOUR HEAD AGAINST THE WALL 1971 den Anfang, Townshend zog ein Jahr später mit WHO CAME FIRST nach und 1973 legte Roger Daltrey seine erste Soloveröffentlichung vor. Die meisten Songs darauf hatten ihm David Courtney und Leo Sayer geschrieben. Da gab es ein bisschen Country, einen Hauch Ska, Pseudo-Klassik, Orchesterpomp und ganz viel Balladenstoff. Mit The Who hatte das so viel zu tun wie ein Schneemann mit der Sahara. Und das war per se eine gute Entscheidung. Allerdings zeigte sich, dass die raue, harte Stimme von Daltrey, der es manchmal an Nuancen mangelte, für Balladen nur bedingt geeignet schien. So finden sein Organ und der Song "You Are Yourself" so gar nicht zusammen. Mit Platz 6 in den britischen Albumcharts verkaufte sich die Platte aber hervorragend. Townshend hatte mit seinem Einstand gerade mal die 30. Position erreichen können, und Entwistle war auf Platz 126 verhungert. Abgesehen davon, dass Label und Management Dollarzeichen in den Augen hatten und Roger Daltrey als den neuen Solohype halluzinierten, kam das Gefüge von The Who in Unordnung. Die draußen geführten Diskussionen über eine mögliche Trennung vergifteten die Atmosphäre unter den vier Musikern, und Daltrey verRoger-Daltrey-Discographie in suchte, sich seinen Führungsanspruch GoodTimes Edition Discographien zurückzuholen. Vol. 9+10 – siehe Shop Seite 31
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für geerdet. Wie er damals immer wieder betonte, habe die Arbeit an dem Album – und vor allem an dessen Story – ihn in einen Spiegel schauen und nachgiebiger werden lassen. Vielleicht war dem so, denn mittlerweile soll Townshend hinter der Bühne von Zeit zu Zeit mächtig zurückgeschlagen haben, wenn der Sänger mal wieder handgreiflich wurde. In Daltreys Buch „Thanks A Lot Mr Kibblewhite" (2018) gibt er Anekdoten zum Besten, in denen es ihm gelang, Townshends Attacken und Provokationen hinzunehmen und sich zurückzuziehen. Auch wenn sich solch ein Zusammenstoß vor den Augen anderer vollzog. Einen Moment dieser Art soll es 1973 bei Filmaufnahmen für ein Promovideo gegeben haben, mit dem die „Quadrophenia-Tour" beworben werden sollte. Daltrey war wegen der zeitraubenden Arbeit genervt, geriet mit dem angetrunkenen Townshend aneinander, der ihn angriff. Crewmitglieder seien dazwischengegangen und Dal t rey habe sich zurückgezogen. „Ich werde den kleinen GoodTimes 4/2019
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RIDE A ROCK HORSE (1975) gestaltete sich schon wegen der unterschiedlichen Songschreiber dann abwechslungsreicher als der Vorgänger, wenngleich Soul, Gospel und Funk den Ton angaben. Und so spielten Klavier und E-Piano im Klangbild die wichtigste Rolle (zumindest "Feeling" rockt sich ein). Wieder hatte sich Daltrey mit der Platte aus dem WhoKorsett befreit. Rang 14 in den UK-Albumcharts belohnten seine Bemühungen erneut. Sein bis dato interessantestes Album wurde 1977 ONE OF THE BOYS. Das Cover mit der irrationalen Spiegelung spielt auf TOMMY an, und die Songs klingen zum Teil so – trotz einer kunterbunten Mischung von Komponisten und Textern –, als wären sie Bestandteil einer konzeptionellen Rockoper. Die Stilvielfalt ist beachtlich, der Who-Bezug recht deutlich, die Arrangements meist komplex. Noch nie rockte Roger Daltrey so hart wie bei dem von Steve Gibbons geschriebenen Titelsong, Paul McCartney lieferte Daltrey mit "Giddy" eine beinahe typische Spät-Wings-Nummer mit bläsergetränktem Funk-Teil, das Murray-Head-
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wiesen. Seine Rolle als Tommy in dem gleichnamigen The-Who-Film (1975) war noch etwas linkisch. Seine Verkörperung von Franz Lisztin „Lisztomania" (1975) hielt eine Reihe von Kritikern für ansehnlich. Lob erntete der Sänger vor allem in Genrekreisen für seinen Clive Jackson in dem Horrorstreifen „The Legacy" (1978). Als Bankräuber John McVicar konnte er schließlich überzeugen, wenngleich das Drehbuch laut zeitgenössischen Kritiken Lücken aufwies.
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Als Clive Jackson im Horrorfilm The Legacy" " begeisterte Daltrey die Genrefans.
Das Album ist schlichtweg ein Knaller. Vor allem Steve Swindells und Russ Ballard sorgen für ein paar eingängige Rocker, aus denen das explodierende "Free Me" herausragt. Die Single mit dem verzweifelten Schrei Daltreys nach Freiheit war nur leidlich erfolgreich (UK #39, USA #53), hätte angesichts seiner Qualität allerdings Top-10-Notierungen verdient gehabt. PARTING SHOULD BE PAINLESS (1984) sah Daltrey dann im poppigen Zeitgeistkarussell mit Kompositionen von Bryan Ferry oder den Eurythmics, bei denen der harte Who-Frontmann manchmal versuchte, wie Chris Isaak zu klingen. Soundsünden gab es auch auf UNDER A RAGING MOON (1985), das Songmaterial präsentierte sich hier aber weitaus besser als auf dem Vorgänger. Okay, der Opener "After The Fire" hätte vermutlich auch von Duran Duran sein können, dabei war das eine Townshend-Komposition – die bis dato erste seines The-Who-Kollegen auf einem seiner Solo-Alben. "Don't Talk To Strangers" war rhythmisch äußerst raffiniert – und unter Beteiligung Dal treys geschrieben worden. Darüber hinaus mischte der Sänger, der offenbar Zutrauen in seine songwriterischen Fähigkeiten gefunden hatte, noch bei drei weiteren Stücken mit. Die fruchtbare Kollaboration mit Russ Ballard setzte Daltrey mit "Breaking Down Paradise" fort. Bryan Adams und Jim Vallance hatten dem Alt rocker "Let Me Down Easy" vermacht, wenngleich Adams den Song mit einem veränderten Refrain als "Somebody" für seinen eigenen Songkatalog verwendete. Auf dieses geniale Gitarrenriff konnte er beim besten Willen nicht verzichten. Adams/Vallance zeichneten auch für die Ballade "Rebel" verantwortlich. Die Hard-Rock-Grundstimmung des Albums fängt "Move Better In The Night" perfekt ein – ein Song, an dem auch Chris Thompson von Manfred Mann's Earth Band mitschrieb. "Fallen Angel" ist der pathetischste Moment des Albums und der Blues-Rocker "It Don't Satisfy Me" der ruppigste. Seite
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Den Höhepunkt liefert Daltrey mit jenem Song, der dem Album, dem 1978 verstorbenen Who-Schlagzeuger Keith Moon gewidmet, seinen Namen gab: "Under A Raging Moon". Der Synthierhythmus ist unverkennbar ein "Won't Get Fooled Again"-Zitat und geleitet in einen stürmischen Hard-Rocker, der in Melodie, Arrangement und Gesangsleistung pure Leidenschaft verströmt. Mehrere Schlagzeuger der damaligen Rockszene erwiesen Keith Moon mit einem kurzen Solobeitrag die Ehre. Zu hören sind: Cozy Powell (unter anderem Rainbow), Roger Taylor (Queen), Stewart Copeland (The Police), Carl Palmer (Emerson, Lake & Palmer), Mark Brzezicki (Big Country, The Cult), Martin Chambers (The Pretenders), Zak Starkey. Das Album bot allerdings noch weitaus mehr Prominenz: am Bass Tony Butler (Big Country), Bryan Adams spielt Gitarre, Bruce Watson (Big Country) benutzt den E-Bow, Russ Ballard singt mit und klampft, John Payne (später Asia) und John Parr sind im Background zu hören. In den Charts hinterließ die Platte kaum Spuren (UK #52, USA #42), dafür wirkte sie noch viele Jahre nach. Rockfans entdecken dieses Kleinod bis heute immer wieder für sich. CAN'T WAIT TO SEE THE MOVIE (1987) geht trotz halbwegs hoffnungsvollem Einstieg – "Hearts On Fire" von Russ Ballard – gnadenlos in Richtung Pop (trotz des Hard-Rock-Ausreißers "Balance In Wires"). Die Synthesizer haben das Regime übernommen und zwirbeln, zirpen und fiepen aus allen Löchern. Einige der wirklich guten Songs hätten aktuellen Single-Acts damals sicher ganz gut zu Gesicht gestanden. Rockdino Daltrey nahm man diese Trendanbiederung nur schwer ab (und "Take Me Home" ist direkt ein bisschen peinlich). Logisch, dass es sich mies verkaufte und nur wenige Freunde außerhalb des beinharten Fan-Zirkels fand. Vermutlich ist die Scheibe auch deshalb jenes Album aus dem Daltrey-Fundus, das man in jedem Second-HandVinyl-Laden findet. Sein vorerst letztes TonträgerStatement folgte 1992. ROCKS IN THE HEAD ist ein gutes Album. Wie im Titel zu erahnen ist, rockt es. Rotziges The-Who-Gepolter von ihm zu erwarten, wäre vermessen gewesen, und so wurde auch diese Scheibe hart an den gerade populären Hörgewohnheiten produziert: alles sehr clean, Ecken und Kanten sind nicht auszumachen. Allerdings spielte er durchaus erneut mit seiner Vergangenheit als Tommy aus dem einstigen The-Who-Erfolgsfilm. Deutlich wird das unter anderem bei "Mirror Mirror" (das Spiegelthema) und "Unforgettable Opera". Und "Days Of Light" – das soll nicht unerwähnt bleiben – hat ein bisschen was von "Magic Bus" von The Who. Roger Daltrey verschwand dann aus dem Albumgeschäft. Er war von den Rockmusikern, die die 60er und 70er Jahre dominierten, nicht der einzige. Neue Trends, neue Stile gaben den Ton an. Und die Zeit, in der es sich sowieso kaum noch rechnete, Platten zu veröffentlichen, zeichnete sich bereits ab. Zu tun hatte der Sänger aber weiterhin reichlich – als Mitmusiker, auf dem Livesektor, bei ambitionierten Projekten oder bei immer mal wieder angeleierten The-Who-Wiedervereinigungen. Im vergangenen Jahr gab es dann aber nach 26 Jahren doch tatsächlich ein neues Daltrey-Album. Die meisten Stücke darauf sind Coverversionen (Nick Cave, Stephen Stills, Stevie Wonder, Boz Scaggs, Parliament, Gail Davies, The Five Keys, Joe Tex, Garnet Mimms), zwei Stücke schrieb er selbst. Wenn Daltrey sagt, er unternehme mit dieser Platte eine Reise durch die Zeit, stimmt das allein schon mit Blick auf all die Jahre, in denen die Stücke erstmals erschienen (Ende Fünfziger bis Mitte Achtziger). Allerdings gelingt ihm dieser Trip auch stilistisch: Blues, Pop, Rock, Soul, Balladen. Eine Rückkehr, die Aufmerksamkeit erregt. © Pressefoto
Dass Roger Daltrey nicht zu jenen Musikern gehörte, die sich ob ihrer Popularität ins Filmgeschäft schummelten und dann klägliche Leistungen darboten, hatte er bereits be-
In der Rolle des Franz Liszt fand die Kritik ihn annehmbar". "
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Cover "Say It Ain't So, Joe" wurde als Single ausgekoppelt, verfehlte die Charts allerdings. Das erfolgreichste Daltrey-Album in den USA wurde mit Platz 22 der Soundtrack Mc V ICAR. Der gleichnamige Film war von dem The-Who-Sänger produziert worden. Auch spielte er darin die Titelrolle.
Um ein Vielfaches länger als Daltreys Diskografie ist die Liste jener Filme und Serien, in denen er als Schauspieler auftrat. In der TV-Serie „Highlander" war er zum Beispiel von 1993 bis 1998 die Figur Hugh Fitzcairn. Im Kinofilm „Vampirella" n
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(1996) gab er Vlad, einen Fürsten der Finsternis. Das in einem Sanatorium – mit allen Annehmlichkeiten, Thema wiederholte sich 2000 in dem TV-Streifen die einem in solch einer Erholungseinrichtung gebo„Dark Prince: The True ten würden. Und auch Fans Story Of Dracula", wo er genießen bei dem Musiker King Janos mimte. 2006 keinen Welpenschutz. Wie gehörte er in dem Gangs jüngst zu lesen, machte er ter-Epos „Johnny Was" zu bei einem The-Who-Konden Hauptdarstellern, als zert im New Yorker Madison er Jimmy Nolan spielte. Zu Square Garden im Rahmen den Serien, in denen Roger der aktuellen „Moving On! Daltrey mehr oder weniger Tour" Leute aus dem Publiwichtige Figuren verkörkum an, die Gras rauchten. perte oder einfach auch nur In der Serie "Highlander" spielte Daltrey Das sei nicht gut für seine sich selbst darstellte, gehö- fünf Jahre lang die Figur Hugh Fitzcairn Stimmbänder, habe Daltrey ren unter anderem „The Last Detective" (2007), „CSI: geschimpft. „Wer auch immer ihr seid – ihr habt mir Crime Scene Investigation" (2006), „The Mighty den Abend total versaut." Boosh" (2005), „That '70s Show (Die wilden 70er)" (2002), „Rude Awakening" (1999–2000). Seine Leis© Pressefoto
MANFRED MANN´S EARTH BAND 26.07. – 14.12.2019
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JETHRO TULL´S IAN ANDERSON 02.08. – 30.11.2019
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Daltrey ist Vlad in Vampirella" – für Fans bleiben " solche Auftritte gewöhnungsbedürftig.
ROGER HODGSON 01.08. – 06.09.2019
POHLMANN 03.08.2019 PUR 03.08.2019
Autogrammarchiv Norbert Arndt
tungen vor der Kamera sind durchwachsen. Mal glänzt Daltrey, manchmal bleibt er blass – was natürlich auch mit den Drehbüchern und Regisseuren zu tun hat. Allerdings sprechen seine häufigen Auftritte auf der Leinwand oder im Fernsehen durchaus für ihn. The-Who-Fans werden aber immer wieder feststellen, dass es gewöhnungsbedürftig ist, den Sänger in irgendeiner Rolle zu sehen, die mit ihm nichts zu tun hat. Das ist bis heute so.
LEA 22.08. - 15.09.2019
Als würde Roger Daltrey einen eisigen Wind im Nacken spüren, schiebt er seinem Studiowerk von 2018 jetzt ein Live-Album nach: TOMMY ORCHESTRAL. Dabei handelt es sich zwar um das Material des TheWho-Albums TOMMY, es wurde im vergangenen Jahr zum 50. Jubiläum der Rockoper allerdings ohne Gitarrist Pete Townshend aufgeführt. Obendrein in Bethel, dem Standort des Woodstock-Festivals.
Roger Daltrey, der in jungen Jahren weder Skrupel zeigte, sich in eine körperliche Auseinandersetzung zu begeben, noch ein Blatt vor den Mund nahm, ist auch mit seinen 75 Jahren immer noch ein Raubein. Natürlich sucht er längst nicht mehr nach der Möglichkeit, jemandem „in die Fresse" zu schlagen. In Die wilden 70er" gab der Who-Sänger einen " Er erweist sich gewissen Mr. Wilkinson aber als ein Typ, den es nicht interessiert, ob er für Äußerungen den Beifall seines Gegenübers einstreicht. So ging erst jüngst durch die englischen Medien ein Interview, in dem er einen Journalisten abbügelt, der ihn fragt, ob es für Rockbands nach dem Brexit Daltrey war mit Band in den USA unterwegs und wohl schwieriger werde, durch Europa zu touren. ließ sich an den Auftrittsorten von verschiedenen „Nein. Was hat das mit dem Rockgeschäft zu tun", Orchestern begleiten. Auf Platte ist dann aber das gab Daltrey zurück. „Als ob wir vor der verdammten Budapest Scoring Orchester zu hören, dessen Part EU nicht durch Europa getourt wären. Oh, gib es in Ungarn hinzugefügt wurde (siehe Interview). Zu auf! Wenn du dich dafür anmelden willst, von einer Daltreys Liveband gehörten Simon Townshend (voc, verdammten Mafia regiert zu werden, dann tu das." g), Frank Simes (g), Scott Devours (dr), Jon Button Schon vor ein paar Jahren forderte Daltrey schärfere (b) und Loren Gold (key). Alle Musiker standen zuHaftbedingungen in britischen Gefängnissen. Knast vor schon mit The Who als Live-Unterstützung auf aufenthalte seien für die Häftlinge wie der Besuch der Bühne.
PAUL YOUNG 25.08.2019 SAGA 25.08. – 31.08.2019
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THE DIRE STRAITS EXPERIENCE 07.09.2019
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PETE YORK`S ROCK & BLUES CIRCUS 29.10. – 06.11.2019
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50 Jahre ist es her, dass The Who in Woodstock auf der Bühne standen und TOMMY anstimmten. Knapp ein halbes Jahrhundert später war Sänger Roger Daltrey mit der Rockoper erneut in den Staaten unterwegs, diesmal mit Orchester – ganz in der Nähe des legendären Festivalgeländes schnitt er 2018 das jetzt veröffentlichte Album TOMMY ORCHESTRAL mit. Dieser Tage tritt der 75-Jährige wieder mit seinem ewigen Bandkollegen Pete Townshend live als The Who auf, im Herbst soll ein neues Studiowerk der Band erscheinen. Gesprächsstoff genug also, als GoodTimes eines der drei Interviews ergatterte, das der Engländer deutschen Medien gewährte.
Über TOMMY ORCHESTRAL und das langersehnte neue Who-Album Roger, als wir uns vor 25 Jahren das letzte Mal unterhalten haben, hast du gesagt, dass es durchaus auch eine kathartische Wirkung hat, über die Vergangenheit, die eigene Historie zu reden – würdest du dieses Statement von damals heute noch unterschreiben, wenn wir uns über TOMMY ORCHESTRAL unterhalten? Das gilt heute immer noch! Und was TOMMY angeht, ist es doch so, dass es ja um uns alle geht, um den Zustand der Menschheit. All die Charaktere in der Geschichte stehen metaphorisch für unterschiedliche Typen von Menschen. Wir alle haben das Potenzial, Dämonen zu sein – das steckt in uns allen. Nur schlagen wir in unseren Leben eben unterschiedliche Wege ein. Mit der Gestalt von Tommy, den ich verkörpere, halte ich dem Publikum einen Spiegel vor, denn alle sind Tommy. Ist es nicht traurig, dass die Songs heute im Grunde nichts von ihrer Relevanz verloren haben, dass die Menschheit ... Nein, das ist nicht traurig. So sind wir Menschen einfach, das ist unsere Spezies. Wir sind gut darin, nein, wir beherrschen es meisterhaft, das zu leugnen, uns das nicht einzugestehen. Wir sind großartig darin, unseren Planeten in Staub und Seite
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Asche zu verwandeln, ähnlich wie eine Fliege Scheiße beseitigt. Das verdrängen wir aber perfekt, unsere Egos erlauben es uns, darüber nachzudenken. Andererseits darf man aber auch nicht leugnen, dass diese Welt heute für viele Menschen zu einem sehr viel besseren Ort geworden ist, an dem es ihnen besser geht als früher. Natürlich ist es für sehr viele Menschen immer noch ein absolut beschissenes Leben, das will ich gar nicht leugnen. Aber viele haben heute bessere Lebensbedingungen – das darf man der Fairness halber nicht unterschlagen. Man kann die Welt optimistisch, pessimistisch oder realistisch sehen – ich bin Realist, und ich weiß, dass wir eine beschissene Spezies sind. Roger, was hat dich vergangenes Jahr bewogen, TOMMY auf eigene Faust in einer orchestrierten Fassung zu machen? Ich habe ja eine Soloband, mit der ich unterwegs bin und viele obskure Sachen von The Who spiele, die The Who selbst nie auf der Bühne gemacht hatten. In den USA gibt es im Sommer Veranstaltungsreihen in Freiluftarenen, für die man Dauerkarten für eine Spielzeit kaufen kann. Diese Veranstalter kamen auf mich zu, ob ich nicht zwölf Konzerte mit TOMMY mit ihren Orchestern aufführen könne. Ich habe kurz überlegt und n
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dann das Angebot angenommen – unter der Voraussetzung, dass ich das Ganze mit meiner Band spielen konnte. Denn ohne Rockband funktioniert TOMMY nicht, es ist nun mal eine Rockoper (mit deutlicher Betonung des Wortes Rock, Anm. d. Autors) . Ohne wäre es nur ein erbärmlicher Abklatsch, ein Imitat.
leicht 5000 Leuten gespielt, wurden es auf einmal 20.000, dann 50.000, und irgendwann waren es 100.000. Da war uns klar, dass wir etwas ganz Besonderes geschaffen hatten. Das kannst du nicht einmal erahnen, während du daran arbeitest – da gibt man einfach sein Bestes (lacht).
Du hast das neue Live-Album in Woodstock aufgenommen ... Es war die erste von diesen zwölf Shows in den Staaten, und wir sind knapp einen Kilometer von dem Flecken entfernt aufgetreten, an dem damals die Bühne stand. Ich weiß, es ist nicht die perfekte Platte, aber es ist eine Liveperformance. Es sind keinerlei Overdubs der Band oder von mir drauf! Nur das Orchester habe ich nachträglich ergänzt – ich konnte mir die Summe nicht leisten, die das Orchester, mit dem ich in Woodstock gespielt hatte, für die Erlaubnis verlangte, es auch auf der Platte zu verwenden. Also musste ich nach Budapest reisen, um ein dortiges Orchester aufzunehmen, und es dann zu den Aufnahmen mit meiner Band hinzuzufügen. So geht es heute in der Plattenindustrie zu (lacht)!
Du wirst TOMMY demnächst gemeinsam mit Pete Townshend im Wembley Stadion aufführen (die Show war für den 6. Juli angesetzt), anschließend auch in den Vereinigten Staaten – was wird dann anders sein als bei deinen Soloperformances? The Who are a different animal! Niemand spielt Gitarre wie Townshend (Daltrey nennt seinen Kollegen während des gesamten Interviews nur mit dem Nachnamen, Anm. d. Autors.). Ich habe die Oper aufgeführt, während unsere Show als The Who anders gestaltet ist: Wir spielen viel von QUADROPHENIA, wir werden einige der Hits anstimmen – es entfaltet sich eine ungeheure Dynamik. Aber die wird sich auf die Musik konzentrieren – in unserem Alter brauchen wir das ganze Drumherum nicht mehr, wir sind dem Glamour entwachsen, darauf legen wir keinen Wert mehr. Wir konzentrieren uns rein auf das Künstlerische. Zumal wir kurz davor sind, eines der besten Alben zu veröffentlichen, das wir je gemacht haben – meiner Ansicht nach reicht es an THE WHO BY NUMBERS heran, vielleicht sogar an QUADROPHENIA. Alles, was uns jetzt letztlich geblieben ist, ist die Musik! Und die lässt beim Hören immer noch die Haare am ganzen Körper zu Berge stehen.
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Wie war es denn, nach Woodstock zurückzukehren? Du wirst derzeit ja sicherlich oft und viel nach Woodstock gefragt, nachdem es sich zum 50. Mal jährt ... Für uns war es zunächst ein Gig wie jeder andere. Ich werde immer wieder auf unseren Auftritt damals angesprochen, dass ich einer der Helden von Woodstock sei. Da muss ich immer energisch wiedersprechen: Wir waren nicht die Helden von Woodstock, keine der Bands, die dort gespielt haben. Die Helden von Woodstock, das waren die Menschen vor der Bühne, das Publikum. Was sie in diesen drei oder vier Tagen erlebt haben in all dem Schlamm, mit all den organisatorischen Unzulänglichkeiten und fürchterlichen äußeren Gegebenheiten, und was sie daraus gemacht haben, das war heldenhaft! Das ist gar nicht mit dem Luxus heutiger Open Airs zu vergleichen – selbst wenn es heftig regnet, ist es heute doch geradezu luxuriös! Die Menschen damals haben gewissermaßen den Schlüssel ins Schlüsselloch gesteckt und politisch einiges in Gang Derzeit sind Roger Daltrey (l.) und Pete Townshend Ihr beiden nehmt heute aber getrennt voneinander auf, seid nicht gesetzt. Woodstock war wieder als The Who unterwegs mehr gemeinsam im Studio? der Anfang vom Ende Nein, wir können nicht Seite an Seite arbeiten (lacht). Wir tun uns der amerikanischen Beleichter bei der Arbeit im Studio, wenn wir getrennt zugange sind. teiligung am VietnamDas gibt mir die Freiheit, mit meiner Stimme frei zu malen. Ich kann Krieg! Die Politiker alles Mögliche ausprobieren, kann mit Melodien und Gefühlen spiekonnten danach nicht len – ich vergleiche mich gern mit einem Maler, der sich mit seinem mehr heimlich und leise Pinsel auf seiner Farbpalette bedient. In diesem Sinne setze ich meine agieren, ohne dass es Stimme ein, ich will Emotionen wecken, denn die schaffen die Verwahrgenommen wurbindung zum Hörer. Auf Platte wie auf der Bühne. de – die Leute waren aufgerüttelt und haben Auf der Bühne ist es aber anders, was euch beide betrifft – wirkt da hingeschaut. Vietnam immer noch die alte Telepathie? war plötzlich Thema, es Auf der Bühne ist es wirklich telepathisch. Da haben wir eine außertauchte zum ersten Mal gewöhnliche Verbindung. Wir haben das Geschenk, das Wunder diein den Schlagzeilen der Nachrichten auf, die Menschen im ganzen Land nahmen ses Verständnisses ohne Worte. Wir empfinden gemeinsam, ich muss Townshend das Thema auf einmal wahr. Das war eine Bewegung, die nicht zuletzt durch gar nicht sehen, um zu wissen, war er macht, wo er hin will. Das war immer Woodstock befeuert wurde. schon so, vom Anfang an und bis zum heutigen Tag. Ich denke, ich bin ein ganz guter Sänger und kann mit meiner Soloband richtig gute Musik abliefern, aber wenn man Townshend und mich zusammensteckt, ist es einfach etwas ganz Damals in Woodstock gab es noch einen weiteren unbesungenen Helden – einen Spezielles, eben durch dieses blinde Verständnis. VW Käfer, der euch ... Ja, Herbie went to Woodstock (lacht schallend; The Who gelangten damals in einem Käfer auf abenteuerlichen Wegen aufs Festivalgelände, als 2018 warst du mehr als gut beschäftigt – du hast mit AS LONG AS I HAVE alle Zufahrtswege verstopft waren, Anm. d Autors)! Das ist wahr. YOU ein neues, dein zehntes Solo-Studio-Album veröffentlicht, du hast deine Autobiografie Thanks A Lot, Mr. Kibblewhite" herausgebracht Ich liebe Volkswagen immer noch! " und warst live unterwegs ... Ja, es war wirklich ein bewegtes, ein vollgepacktes und auch anstrenTOMMY war eine der ersten Rockopern, für dich eine der besten gendes Jahr. Aber in meinem Alter will ich nicht klagen – ich bin jetzt überhaupt – das belegt ja wohl auch die Tatsache, dass sie in so 75 Jahre alt, mache das, was mir Freude bereitet, und ich gebe einfach vielen unterschiedlichen Formaten aufgeführt worden ist, als mein Bestes. Andere sitzen daheim im Kämmerlein und blasen Trübsal, Ballett, sie ist verfilmt und als Musical umgesetzt worden ... können nichts mehr mit sich anfangen – und wir haben ein neues Album am Am Anfang war es eine Ansammlung von Songs – damals haben wir uns die Start! Ich war erst einmal sehr skeptisch, ob The Who je noch einmal ein wirklich Köpfe darüber zerbrochen, wie wir Interesse an dem wecken könnten, was wir gutes Album hinkriegen würden. Aber ich muss dir sagen, Townshend hat nichts machten, und das auf künstlerische Weise. Also entwickelten wir diese Geschichvon seinem Talent und Können verloren – er schreibt immer noch unglaubliche te und erklärten: Das ist unsere Rockoper! Aber letztlich weiß man im Grunde Musik, und es ist ein großartiges Album. Es ist noch nicht ganz fertig, aber wir nicht, was man geschaffen hat, bis man es auf die Bühne bringt. Und ich muss sollten es schaffen, es im Herbst herauszubringen. Philipp Roser sagen, mit TOMMY ging es für uns durch die Decke! Hatten wir davor vor vielGoodTimes 4/2019
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Von Horst Berner
Mit dem rasanten Aufstieg der CD ab den 1980er Jahren und den anschließenden Online-Musikdiensten drohte der guten alten Schallplatte das Aus. Doch Vinyl erlebt seit Jahren ein Revival. Viele Neuheiten sind ebenfalls als LP zu haben, ganz zu schweigen von der Flut an Repros mit Oldie-Material. Diese Entwicklung setzte nicht nur eine Debatte über die Sinnlichkeit analogen Musikhörens in Gang, der Blick fällt auch wieder auf die "Wundertüten", in denen die schwarzen Scheiben stecken: kunstvoll gestaltete großformatige Albumhüllen. Ausgewählte Beispiele erläutert diese Serie.
Ungeachtet der zitierten Resümees, international wurde die von Ian Anderson (*1947), Martin Barre (*1946), Clive Bunker (*1946) und Glenn Cornick (1947–2014) eingespielte Platte STAND UP zu einem veritablen Knaller. Im UK hielt sie sich fünf Wochen an der Spitze der Charts, in den USA stieg sie auf den 20. und in Deutschland auf den 5. Platz. Die musikalische Neuorientierung nach dem Weggang von Gitarrist Mick Abrahams (*1943) – der seine Leidenschaft für den Blues fortan bei Bloodwyn Pig auslebte und durch Barre ersetzt wurde – zahlte sich nicht nur aus, sondern definierte auch auf Jahre hinaus den Modus der Band, deren treibende Kraft als Songwriter, Multi-Instrumentalist und Sänger nun allein Anderson war. Weitere Anerkennung widerfuhr Jethro Tull – der aparte Name war dem zwischen 1674 und 1741 lebenden britischen Agronomen HenryJethro William elten wurde der Titel einer LP durch die Gestaltung Tull entliehen – durch die der Schallplattenhülle so fantasievoll und treffend Singles "Living In The interpretiert wie im Fall STAND UP von Jethro Tull, Past"/"Driving Song" (2. bei der sich beim Aufklappen des Covers die Musiker als Mai 1969) und "Sweet „Steh auf"-Figuren präsentieren. Möglich machte das D r e a m" / " S e v e n t e e n" die von Pop-up-Büchern bekannte Technik, wonach ein (3. Oktober 1969), beiintegriertes gefaltetes Element beim Umblättern herausde Top-Ten-Hits im UK. springt und dadurch eine räumliche Wirkung entfaltet. Diese vier und die zehn Kein Zweifel, ein echter Hingucker, wie überhaupt die Titel von STAND UP chaganze Verpackung der Scheibe in die Kategorie Extrarakterisierten sehr gut klasse gehört. Jethro Tull, v.l.: Bunker, Barre, Cornick, Anderson das extravagante, höchst individuelle Spektrum, in dem sich das Quartett musikaUnd dann erst die Musik … Wobei sich an ihr, zumindest hierzulande, zunächst lisch bewegte. Das reichte vom nostalgischen 5/4-Taktdie Geister schieden. Tatsächlich fiel die Kritik zwiespältig aus, als Island/ChrysaAbstecher in die verklärte Vergangenheit ("Living In lis vor 50 Jahren, am 25. Juli 1969, den Nachfolger des bluesorientierten ErstThe Past") über die Adaption einer klassischen Suite lings THIS WAS veröffentlichte. Ausgerechnet das zu jener Zeit aufstrebende, als ("Bourée") und den Anleihen bei Folk ("Look Into The progressiv geltende, mitunter aber zu arrogantem Unsinn neigende MusikmaSun") oder Weltmusik ("Fat Man") bis zum harten gazin „Sounds" schrieb in der Nr. 14: „Die Platte ist so langweilig, dass man sie Rockriff aus dem Hier und Jetzt ("Nothing Is Easy"). nur mit einem spannenden Buch in der Hand überstehen kann. Über alledem oszillierte Andersons kapriziöses Spiel auf der Querflöte, die er zum anerkannten Instrument in Aufgeklappte Außen- und Innenhülle von STAND UP Rock und Pop stilisiert hat, womit phasenweise noch "Living In The Past", jazzige Momente ("For A Thousand Mothers") dazukabritische Single men. Als Produzenten agierten Terry Ellis (*1944) – neben Chris Wright (*1944) Gründer des Labels Chrysalis Records – und Ian Anderson, während Andy Johns (1950–2013), der überdies mit Blind Faith, Humble Pie, Led Zeppelin und den Rolling Stones gearbeitet hat, für die Aufnahmen in den Londoner Einfachheit in der Wahl musikaMorgan Studios zuständig war. lischer Materialien muss nicht gleichbedeutend mit PrimitiviIhre exaltierte, unter Prog Rock katalogisierte Ausdrucksweise tät sein, doch bei Jethro Tull, kultivierten Jethro Tull im die nur in zwei Tonarten skurrilen Aufputz, wie musizieren, ist das leider die Albumcover zu THIS WAS (1968), der Fall." Ganz anders dagegen die Bewertung in der eher konservativ ausgerichBENEFIT (1970), AQUALUNG (1971) teten Jugendzeitschrift „Bravo". Da stand in der Nr. 32 vom 4. August 1969 zu und die Fotos im 22-seitigen Beiheflesen: „Endlich mal was Neues […] Es gibt praktisch nichts, was es in der Musik ter zu LIVING IN THE PAST (1972) der Jethro Tull nicht gibt. Sie verwenden Elemente des Beat und des Rock’n’Roll, belegen. Speziell Ian Anderson trat des Bossa Nova und des Jazz, der afrikanischen und der orientalischen Folklore, mitunter so zerzaust und abgewrackt und manchmal ist Johann Sebastian Bach mit von der Partie. […] Jethro Tull ist in Erscheinung (ohne deshalb den "Sweet Dream", deutsche Single seit langem das Beste, was auf der Pop-Szene passierte!"
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STAND UP
Seite 1: 1. "A New Day Yesterday" (4:06) 2. "Jeffrey Goes To Leicester Square" (2:08) 3. "Bourée" (3:43) 4. "Back To The Family" (3:48) 5. "Look Into The Sun" (4:18)
"Bourée", niederländische, französische und belgische Single; im UK nicht erschienen
Seite 2: 6. "Nothing Is Easy" (4:21) 7. "Fat Man" (2:49) 8. "We Used To Know" (3:56) 9. "Reasons For Waiting" (4:02) 10. "For A Thousand Mothers" (4:12)
blichen Sex-&-Drugs-Lebensstil des Rock’n’Roll zu hofieren), als ü wäre er direkt dem Figurenkabinett aus einem der Bücher von Charles Dickens oder L ewis Carroll entsprungen. Diesen Eindruck bekräftigen zeitgenössische Filme, ob die von Wim van der Linden für den WDR gedrehte Dokumentation „Swing In, Rock In mit Jethro Tull" vom 27. November 1969 oder der jüngst auf Blu-ray veröffentlichte „Rolling Stones Rock And Roll Circus" mit dem performten "Song For Jeffrey" vom 11. Dezember 1968. An diesem Tag spielte übrigens die E-Gitarre zum ersten und einzigen Mal Tony Iommi, der kurz darauf mit Black Sabbath Karriere machte. Andersons Zappelphilipp-Neigungen, die einen Joe Cocker alt aussehen ließen, verbunden mit der Choreografie des wie ein Flamingo auf einem Bein stehenden Flötisten, belegte ferner die DVD "Live At The Isle Of Wight NOTHING IS EASY von 1970", DVD von 2004 2004. Auf ihr zu sehen gibt es den Auftritt vom Isle Of Wight Festival 1970, bei dem das wohl beste Jethro-Tull-Line-up mit Anderson, Barre, Bunker (dr) und Cornick (b) bereits um den Pianisten John Evan (1948) erweitert war.
Track 1 bis 2; 4 bis 10: Ian Anderson; Track 3: Johann Sebastian Bach, arrangiert von Ian Anderson
Objekte – beispielsweise den sogenannten Houseplants, die wortwörtlich surreale Wohntürme in Verbindung mit grotesken Pflanzen formieren – und speziell der freien Interpretation des Trevi-Brunnens in Rom als Großinstallation in Pappe wurde er, in Anlehnung an den italienischen Barock-Bildhauer Bernini, schließlich scherzhaft „CardboardBernini" genannt. Neben seinem Artwork für STAND UP, das 1969 von der Leserschaft des „New Musical Express" zum bes ten „Album Sleeve Design" des Jahres gewählt wurde, fertigte Grashow weitere attraktive Cover: etwa für Catfish GET DOWN (1970), The Yard-
Das schelmische Image der zwischen Bänkelsängern und Hofnarren der Moderne changierenden Tulls spiegelte selbst die Gestaltung von STAND UP wider. ObAnzeige von 1969 wohl das nicht zwingend in der Intention von James „Jimmy" Grashow lag, haftet seinen realistischen, birds F EATURING PERFORMANCES Schön betüllt: Jethro Tull zeitaufwendig gefertigten Holzschnitten für die LP BY JEFF BECK ERIC CLAPTON JIMein Hauch von Karikatur an. Friedlich kauern da auf der VorderseiMY PAGE (1970) und Deep Purple THE BATTLE RAGES ON … (1993), für den Country-Sänger Tom Rush LADIES LOVE James Grashow mit te die Musiker, ehe sie, mit OUTLAWS (1974), den Jazzer Ramsey Lewis GOLDEN HITS STAND-UP- aufmontierten fotografier Holzdruck (2016) ten Köpfen, sich beim Öff(1970) oder den Cembalisten Anthony Newman BACH GOLDnen des Gatefold-Covers BERG VARIATIONS (1971). STAND UP bleibt jedoch sein vor ätherischem HinterMeisterwerk, selbst wenn das Musiklabel in einer zeitgenösgrund erheben, um dann sischen Werbung selbstironisch anzeigte, das Album bleibe auf der Rückseite diskret sogar in „einer braunen Papierhülle zum Cover" eines der den Abgang zu zelebrieren. besten, das Island jemals produziert habe. Ach ja, richtig – ein Ellis, der die Pop-up-Idee kleiner Schönheitsfehler muss dem Holzschneider angekreidet anregte, beauftragte den werden: Er bildete Anderson auf dem LP-Titelbild mit sechs 1942 in Brooklyn geboreFingern an einer Hand ab. Kein Wunder, dass der gute Ian zu nen Grashow, nachdem er dem Flitzefinger-Flötisten werden konnte, als der er von seidessen Illustrationen, die Grashow-Selbstportrait nen Fans verehrt wird. regelmäßig in der „New York Times" und anderen Publikationen abgedruckt wurden, entdeckt hatte. Obwohl derKünstler stets die Disziplin des Holzschnitts pflegte, fertigte er später primär Holz- und KarSTAND UP, die gehobene tonskulpturen, die es wie "Ausgabe" von die Drucke in die Samm2016 lungen zahlreicher Museen Hauspflanzen" geschafft haben. Wegen Artwork für Catfish, Yardbirds, Deep Purple, " à la Grashow seiner überbordenden Tom Rush und Anthony Newman GoodTimes 4/2019
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Tony Carey Foto: © P. Roser
18 auf einen Streich! Seine ersten unerfreulichen Erfahrungen machte der amerikanische Sänger/ Keyboarder Tony Carey, als er mit seiner ersten Profiband Blessings von ABC Dunhill unter Vertrag genommen und ins Studio geschickt wurde. Mit dem Starproduzenten Gary Katz (Steely Dan) tüftelte die Gruppe eineinhalb Jahre – ohne Ergebnis. Später spielte der heute 65-Jährige bei Rainbow, arbeitete mit Peter Maffay, veröffentlichte unter eigenem Namen (Hit: "Room With A View") und als Planet P Project. Aktuell ist er mit Leslie Mandokis Soulmates aktiv – und hat jüngst an einem Tag 18 Soloscheiben auf allen digitalen Kanälen (wieder-)veröffentlicht. Und das nur kurz nach dem Erscheinen seiner jüngsten CD LUCKY US (Review GT 3/2019). Grund genug, bei dem seit langem in Deutschland lebenden Kalifornier nachzufragen. 18 Alben an einem Tag auf den Markt zu bringen, ist ja eher ungewöhnlich. Wie kam's dazu, Tony? 1994 habe ich der Musikindustrie den Rücken gekehrt – nicht der Musik, sondern der Musikindustrie. 1994 erschien meine Platte COLD WAR KIDS, und es war quasi einmal zu viel gelogen von der damaligen Plattenfirma. Ich habe mich mit einem Scheck von 50.000 DM freigekauft, um nicht die zwei noch ausstehenden Platten machen zu müssen. Es war zufällig – oder auch nicht zufällig – das Jahr, als ich clean war. Ich war von der Reha gekommen, zum ersten Mal seit der achten Klasse kein Alkohol, keine Drogen, kein Nix. Ich habe Undinge in der Plattenindustrie erlebt – bei meinen ersten sechs Platten habe ich keinen Pfennig dafür gekriegt. Dabei waren da Singles drauf, die in den Staaten Top 40 oder Nummer 1 im amerikanischen Radio waren, nicht nur "A Fine Fine Day" (#22) oder "The First Day Of Summer" (#33), und ich habe nie einen Pfennig dafür gesehen. Es war eine Gaunerei. 1994 habe ich mir gesagt, das brauche ich nicht mehr. Du hast aber nicht aufgehört, Platten zu machen ... Die man jetzt vorerst vor allem auf digitalem Weg wieder hören kann. Ein paar Leute kennen sie schon, weil ich sie als kleine Auflage immer bei Shows und im Internet verkauft habe. Es sind auch keine Bootlegs von alten Tapes, sondern propere Studio-LPs. Das sind fünf Planet-P-Project-Alben, fünf Soloscheiben, ein paar Platten mit Coverversionen, eine Weihnachts-LP und dergleichen. Die bringe ich alle auf allen Plattformen am selben Tag weltweit heraus. Es sind Alben, die ich zwischen 1991 und 2014 aufgenommen, aber nie regulär bei einer großen Firma veröffentlicht habe. Zum Beispiel „1931", auf der ich Hitler gesampelt habe und die total politisch ist – was jetzt die AfD ist, fing damals in Sachsen an mit den ganzen Neonazis. Ich habe nie zwei Platten veröffentlicht, die ähnlich klangen. Vom übelsten Hard Rock bis Seite
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Beinahe-Schlager – "Room With A View" hat die „ZDF-Hitparade" gewonnen! Und welche Rolle spielt LUCKY US dabei? Das ist eine Art Warm-up für das, was kommt. LUCKY US ist so anders als alles, was ich bisher gemacht habe. Das ist die Geschichte meines Lebens, eine Klavierplatte mit ein bisschen Orchester. Storys aus meiner Kindheit, meinen Anfangsjahren im Musikgeschäft – ich bin schließlich seit 50 Jahren auf der Bühne! Bei dir hat sich in den letzten Jahren einiges verändert – du bist in die Gegend von Frankfurt gezogen, hast geheiratet ... Ich habe einen langen Weg hinter mir. Von Ende 2009 bis Anfang 2013 hatte ich sechs große OPs in Folge meiner Krebsgeschichte. Dabei war der Krebs nach der ersten OP geheilt, die Folge waren Infektionen. Ich hatte zwei septische Schocks, noch eine OP, noch eine OP, künstliches Koma, Nierenversagen. In dieser Zeit war Marion, meine jetzige Frau, an meiner Seite. Wir haben uns zufällig am Frankfurter Flughafen wiedergesehen nach 30 Jahren. Ich hatte sie 1988 kennengelernt, und jetzt sind wir verheiratet. In diesem Jahr warst du gut beschäftigt, warst auf der Frankfurter Musikmesse, hast Akustikshows gespielt ... Ja, das ist meine „Songs & Storys"-Tournee, die im Oktober fortgesetzt wird. Wir schneiden auch mit, es wird eine DVD für Deutschland geben, für den internationalen Markt eine Li ve-Doppel-C D. Das sind einfach Song-Shows, die ich auf einem Konzertflügel bestreite und zwischendurch viel erzähle. Und dann bin ich mit Leslie Mandoki und den Soulmates unterwegs – der besten Band der Welt, die aktuell Größten im Jazz-Rock-Bereich! Nochmals zu deinen Wiederveröffentlichungen – bringst du die Alben einzeln oder auch als Box heraus? Die kommen erst mal digital, ob als Box, überlege ich noch. Aber es gibt ein 4-CD-Set vom Planet P Project, das heißt G.O.D.B.O.X, GOD ist eine Abkürzung für „Go out dancing" (erstmals veröffentlicht 2014, Anm. d. Autors) – das kommt als Box-Download oder ist auch einzeln zu kaufen. Die beiden Cover alben gibt es als Download, als Set oder einzeln. Wir haben viele Ideen, überlegen, ein LP-Boxset rauszubringen oder eine Box gemischt mit CD und LP. Stilistisch warst und bist du in allen möglichen Richtungen unterwegs ... Ich habe nie eine Stilrichtung gefunden, von der ich gesagt hätte, das ist meine, und der ich treu geblieben bin. Das interessiert mich weniger. Ich will immer aufnehmen, worauf ich im Moment Bock habe – auf der einen Seite eine enorme Freiheit, auf der anderen ist es kommerzieller Selbstmord, das weiß ich selbst. Philipp Roser n
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LORD’s FAMILY
Oben (v.l.n.r.): Monika Hindelang, Iwan Schmidt, Ebo Petschel, Georg Frisch, Martin Seliger, Barbara Rimmele Unten- Ali Schmidt, Sepp Kuffer, Pit Sturm
er Name war Programm: Lord’s Family waren a) fromm und b) eine Familie, sprich Kommune. Von 1970 bis 1974 war die bis zu 16-köpfige Gemeinschaft aktiv, ehe sie auseinanderbrach. Obwohl sie in ganz Deutschland Konzerte bestritt und immer wieder auch medial Beachtung fand (so bei Radio Bremen und dem Bayerischen Rundfunk), hinterließ die Familie keine Tonträger – umso überraschender kam dann die Meldung aus dem Hause Sireena Records, mit „Innere Musik" eine 10"-Vinylscheibe mit Aufnahmen aus jener Zeit herauszubringen.
dem lesenswerten Buch „Mädchen, Mystik und Musik und meine Methanoia" dokumentiert. Musikalisch bewegte sich die Band irgendwo zwischen Amon Düül II und Popol Vuh, wobei Gitarrist Ali Schmid, der laut Kuffer „Countrymäßig Gitarre spielte", eine weitere Komponente einbrachte. Ihr erstes Konzert bestritten Lord’s Family am 21. November 1971 im Erlanger Redoutensaal mit einer eigens für sie gefertigten Verstärkeranlage. Kuffer dokumentierte mit zwei großen Uher-Tonbandaufnahmegeräten die meisten Auftritte, aber auch viele Sessions – jetzt die Quelle für die 10". Die Aufnahmen belegen, dass die göttliche Familie gerne improvisierte – „aber nicht, weil wir nichts anderes gekonnt hätten, sondern weil wir der Meinung waren, dass in der Improvisation, in der Spontaneität etwas Größeres in Erscheinung tritt". Und er nennt zwei für die Band wichtige Bezugsgrößen: „Wir bewegten uns zwischen Pink Floyd und Grateful Dead. Die Länge der Improvisationen manchmal wie Grateful Dead, wie Pink Floyd alle Klänge zulassen, einfach Getöse machen", erinnert er sich und muss dabei lachen.
„Wir waren damals viel unterwegs und haben nicht zielgerichtet darauf hingearbeitet, eine Platte zu machen – aber wir hätten es auch nicht abgelehnt. Solche Asketen waren wir nicht", erinnert sich knapp 40 Jahre später Sepp Kuffer (keys), damals einer der musikalischen Köpfe bei Lord’s Family. Aus dem Großraum Nürnberg bis ins oberbayerische Eichstätt stammten die Mitglieder der Kommune, die sich zum Teil schon aus Schulzeiten gekannt und miteinander Musik gemacht hatten. Aus einer Zwei-Zimmer-WG in Nürnberg her aus entstanden Lord’s Family. „Zunächst wollten wir studieren, einige Mitglieder wie Georg Frisch (b) absolvierten ein freiwilliges soziales Jahr in entsprechenden Einrichtungen, was seinen Niederschlag fand. Wir haben auch ziemlich geraucht und Trips geworfen", erzählt Kuffer, der wie Frisch auch nach dem Ende der Kommune weiter Musik machte, sich bis heute im Bereich Kunst engagiert und im Pflegebereich arbeitete.
Die Reaktionen bei den Auftritten von Lord’s Family ähnelten denen beim ersten Konzert: „Die einen haben uns begeistert gefeiert und Landboheme – immer auf klanglichen waren fortan Fans, anEntdeckungsreisen dere haben gesagt: ‚Übt erst noch, unprofessionell.' Es war immer die Spaltung der Geister: Die einen, die gewohnte Muster, ein typisches Rockkonzert wollten, andere waren an der Botschaft vom ganz anderen Leben, einem erweiterten Bewusstsein, von Meditation, vom Göttlichen im Leben interessiert", schildert es Kuffer.
Die Kommune zog ins oberbayerische Beilngries, ließ sich in einem alten Jagdschloss, dem „Schlössl", nieder, machte Musik und sammelte spirituelle Erfahrungen, in die christliche Mystik, östliche Spiritualität und psychedelische Elemente einflossen. Kuffer hat die damalige Zeit übrigens in
Eigentlich waren die Kommunarden davon ausgegangen, ihr soziales und spirituelles, musikalisches Projekt lebenslang zu verfolgen, doch die Realität sah anders aus: Kuffer und seine Frau Ruth stiegen schon 1972 aus, zwei Jahre später war die Kommune Geschichte. Philipp Roser
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Zwischen Grateful Dead und Pink Floyd
© Atlantic Records
Teil 7
Von Jens-Uwe Berndt
Geplanter Triumphzug endet in totaler Katastrophe Es ist der 1. April 1977 im Memorial Auditorium in Dallas, Texas. Die Stimmung vor und hinter der Bühne ist euphorisch. Um 20.12 Uhr betritt Led-Zeppelin-Gitarrist Jimmy Page die Bühne, und es erklingen die ersten Riffs von "The Song Remains The Same". Dieses erste Konzert nach fast zwei Jahren Bühnenabstinenz wird schließlich drei volle Stunden dauern. Die Show besaß eine Emo" tionalität, wie ich sie nie zuvor erlebt habe", sagt Sänger Robert Plant über diesen Auftritt. Ich hätte auf der Bühne knien und " weinen können. So glücklich war ich." Die vier Briten bereiten sich auf einen erneuten Triumphzug durch die Vereinigten Staaten vor. Tatsächlich wird der Dallas-Auftritt der Auftakt zu einem Gewaltmarsch voller Höhen und Tiefen. Und am Ende stehen wieder Tränen. Tränen der Trauer.
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om 17. bis 25. Mai 1975 hatten Led Zeppelin in der Earls Court Arena in London fünf Konzerte gegeben, die weltweit in den Musikmagazinen und zum Teil in der Tagespresse als die ultimativen Shows der ultimativen Band gefeiert worden waren. In nur sechs Stunden sollen sämtliche Tickets für die Auftritte ausverkauft gewesen sein. Und das, obwohl man sich damals an einschlägigen Konzertkassen noch in die Schlange stellen musste. Sogar die „Bravo" gönnte sich ob dieses Großereignisses eine Doppelseite mit der Überschrift „Led Zeppelin rockten vor 85.000 Fans". Die britische „Sun" titelte „The Seite
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Super Group – The incredible Led Zeppelin". In dem Beitrag heißt es: „Sie waren nie in ,Top Of The Pops', niemand fällt über sie her oder zerreißt ihnen die Klamotten. Trotzdem sind Led Zeppelin die erfolgreichste Rockband aller Zeiten. Größer als die Beatles, größer als die Rolling Stones und viel größer als Pop-Acts wie die Osmonds oder die Bay City Rollers." Legendär die vierseitige Story im „Melody Maker" von Chris Welch unter der Dachzeile „Led Zeppelin bombardieren London". Und die Überschrift war nicht weniger martialisch: „Racheengel". Im „New Musical Express" hatte es im Vorfeld der Konzertserie eine Reportage über den Ticketkauf unter dem Titel „Geschichten des Terrors aus der Warteschlange Großbritanniens" gegeben. Und in einem Konzertreview des „Record Mirror" hieß es, dass man sich darauf verlassen könne, bei den Led-ZeppelinKonzerten all seine Freunde wiederzusehen – auch jene, denen man schon seit Jahren nicht mehr begegnet sei.
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ie Earls-Court-Serie im Mai 1975 wäre eines regulären Abschieds von der Bühne mehr als würdig gewesen. Dass es tatsächlich so kommen sollte, ahnte damals keiner. Umso mehr dokumentiert der Rummel um die fünf Shows in London, wie mittlerweile die halbe Welt Kopf stand, wenn Led Zeppelin einmarschierten.
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ach den London-Gigs verstreuten sich die Zep-Mitglieder einmal mehr in alle Welt, um sich der britischen Steuer zu entziehen. Und bei der nächs ten Tour sollte es ja eh wieder durch Amerika gehen. Dazu kam es bekanntlich nicht, zog sich Robert Plant am 5. August auf der griechischen Insel Rhodos bei
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einem Verkehrsunfall doch eine schwere Knöchelverletzung zu, die ihn monatelang außerGefecht setzte. Obendrein soll der Sänger bei den Aufnahmen zu PRESENCE übermütige Bewegungen gemacht haben, die ihm einen empfindlichen Rückschlag bescherten und seine erzwungene Auszeit verlängerten.
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ie Begeisterung des Auftaktkonzerts konnte oft nicht gehalten werden, was Fans hinnahmen, Kritiker aber zunehmend thematisierten. Manchmal reagierten sie sogar genervt auf die Endlosdarbietungen der vier Rockstars. So zum Beispiel am 22. Mai in Fort Worth, wo der Tourauftakt eigentlich geplant gewesen war. Nachdem die Band tatsächlich dreieinhalb Stunden auf der Bühne gestanden hatte, titelte die örtliche Presse am nächsten Tag: „Led Zeppelin überschreiten die Grenzen der Belastbarkeit." Das Konzert sei viel zu lang gewesen, habe die Geduld des Publikums strapaziert. Außerdem habe das visuelle Drumherum lediglich aus ein paar Scheinwerfern bestanden, was nicht gerade für eine Flut an Eindrücken gesorgt habe. Der Gastauftritt von Bad Companys Gitarrist Mick Ralphs beim Rock'n'Roll-Rausschmeißer "It'll Be Me" soll schließlich auch nicht mehr allzu viel herausgerissen haben. Und so hieß es in der Konzertreview von Pete Oppel abschließend: „Led Zeppelins Konzert war eine ermüdende, anstrengende Angelegenheit."
977 standen die Zeichen auf Sturm. Und diese Floskel passt besser, als man glauben mag, denn das Heavy-Rock-Quartett wollte nichts Geringeres, als Amerika zurückerobern. Das Vorhaben stand allerdings von Anfang an unter einem schlechten Stern, denn der Tourstart am 27. Februar in Fort Worth musste wegen einer Kehlkopfentzündung des Sängers verschoben werden. Im Zeppelin-Camp ignorierte man diese Anzeichen – zu groß war die Euphorie or den Veranstaltungsorten ging es weniger beschaulich zu. In über die Rückkehr ins LiveCincinnati, Ohio, war es vor dem Riverfront Coliseum zu Ausgeschäft. Und mit Blick auf schreitungen gekommen, als aus einer Menge von rund 1000 leer das erste Konzert schien ausgegangenen Fans heraus einige versuchten, doch noch in das ausja auch alles seinen geverkaufte Konzert zu gelangen. Sogenannte Gate Crasher schickten wohnten Gang zu nehmen. sich an, Barrieren zu überwinden und Sicherheitskräfte auszutrickWie hätte es auch anders sen. Tränengas wurde eingesetzt, und 70 junge Leute kamen vorükommen können, war doch bergehend in Polizeigewahrsam. Am zweiten Tag wiederholten sich auch sonst alles so, wie die Musiker es aus der Zeit vor 1975 kannten: 1,5 Millioin Cincinnati die Szenen, wobei ein 18-jähriger Fan von einer Mauer 20 Meter in nen verkaufte Tickets für die größten Veranstaltungsorte in 51 Städten, Luxusdie Tiefe stürzte und sich schwer verletzte. hotels, Privatjet, fette Limousinen, Groupies. Allein die Stimmung, Led-Zeppelin-Discographie in das Feeling von einst fehlte. ie 77er Tour bekam in der Rückschau mehrere Titel. „Desaster" gehört dazu, beschreibt die GoodTimes Edition Discographien Wochen aber unzureichend. Schlechte Stimmung, immy Page wirkte schon nach Tagen missgelaunt. Besonders die Vol. 5+6 – siehe Shop Seite 31 Drogenkonsum, öde Stunden zwischen den AuftritTechnikcrew soll das zu spüren bekommen haben. Einmal habe ten, Gewalt und Aggressivität waren die eine Seite – die Shows die andere. Zwar er wegen eines Summens in der PA-Anlage mit einem Mülleimer nach einem gaben Zeppelin einige wirklich miese Konzerte, hatten aber im Gegenzug dazu Mitarbeiter geworfen, ein anderes Mal einem Techniker wegen Soundproblemen streckenweise echte Sternstunden. Medial wurden da neben dem Auftakt in Dalmitten im Akustikset ins Gesicht gespuckt. Hey, das sind Zep! Nicht ganz, denn las die Konzerte in Inglewood (Los Angeles) vom 21. bis 27. Juni hervorgehoben. ein Konzert nach einer Stunde wegen Magenkrämpfen abzubrechen – wie am 9. Und nicht nur das: Es sollen mit die besten Auftritte in der Geschichte Led ZepApril in Chicago – gehörte eigentlich nicht zur Art eines unverwüstlichen Jimmy pelins gewesen sein. Und das wiederum lässt verPage. Lebensmittelvergiftung hieß es offiziell. Dass der Gitarrist Jimmy Page und Robert Plant muten, dass die Fans die Rückkehr des Quartetts als allerdings mit erheblichen Drogenproblemen zu kämpfen hatte, Triumphzug wahrgenommen haben dürften. Davon war längst kein Geheimnis mehr. kann sich mittlerweile jeder selbst ein Bild machen, existiert vom ersten Gig im Forum doch tatsächlich uch Robert Plant beschäftigte sich auf dieser Tour viel mit ein 195-minütiger Mitschnitt mit dem Titel „Listen Substanzen, die ihn aus der Realität beförderten. Das führte To This Eddie". zwar nicht dazu, dass er Auftritte komplett in den Sand setzte, stimmliche Unterschiede zu den Gigs vor der Auszeit waren aber unüberhörbar. Im Allgemeinen sprachen Kritiker davon, dass er it den zwei Shows im Rahmen der „Day On The tiefer singe, einen raueren Ton anschlage. Ungewöhnlich: AußerGreen"-Konzertreihe in Oakland, Kalifornien, halb der Bühne verkroch er sich. Im Gegensatz zu John Bonham. am 23. und 24. Juli waren Led Zeppelin an einem Edelgroupie Pamela Des Barres hatte einmal über „die Bestie" weiteren Höhepunkt der Tour angekommen, die zur gesagt: „Bonzo war ein süßer, kuscheliger, alberner Kerl – bis er Hälfte bewältigt war. An beiden Tagen spielten sie betrunken war. Dann bist du ihm lieber aus dem Weg gegangen." vor jeweils 54.000 Fans und wurden dabei von Rick Und da Bonham 1977 auf der US-Tour meist betrunken war, gab es Derringer und Judas Priest supportet. Rezensionen häufig Gründe, ihm nicht über den Weg zu laufen. der beiden Auftritte legen nahe, dass sie beeindruckten. Für ein USA-Finale waren sie jedoch zu schlicht. Allerdings – ebenso wie damals im Earls llerdings war er nicht der Einzige, gegen den wegen eines VorCourt konnte niemand ahnen, dass Oakland der falls in Oakland Klage erhoben wurde. Was war passiert? Ein letzte Ort in Amerika sein würde, an dem Led ZepBühnenarbeiter soll dem elfjährigen Sohn von Zeppelin-Manager pelin live spielten. Peter Grant die Ohren langgezogen haben, als dieser vom Backstage-Bereich das „Led Zeppelin"-Schild abmontierte. Bonzo sah das, schnappte sich den unbedarften Kerl, holte Grant und Crewmitglied John Bindon hinzu, chon in Oakland hatte Robert Plant Anrufe von seiner Frau Maureen erhalten, und dann gab's eins auf die Backen. Aufs Heftigste. Die Zahlung einer beträchtsein fünfjähriger Sohn Karac sei an einer Mageninfektion erkrankt. Am 26. Juli, lichen Geldsumme schaffte den Ärger aus der Welt. als sich die vier Briten gerade auf ihren Auftritt in New Orleans vorbereiteten, erreichte Robert Plant die Nachricht, dass Karac verstorben sei. Der Sänger brach zusammen, die Tour, die noch bis August hätte andauern sollen, wurde abgebrochen. er berüchtigte Tourmanager Richard Cole, der immer vorneweg war, wenn es Für Robert Plant, der Tränen vergoss, wie nie zuvor in seinem Leben, veränderte darum ging, exzessiv zu feiern und sich an den Groupies schadlos zu halten, sich einmal mehr alles. Noch am Todestag seines Sohnes entsagte er sämtlichen bedauerte die Veränderungen der Touratmosphäre von 1977 im Vergleich zu den Drogen und kämpfte sich in den schlimmsten Momenten der Trauer „nebenbei" Zeiten vor 1975 am meisten. „Die letzte Amerika-Tournee war verfickt grausam", noch durch einen kalten Entzug, den er – wie Plant später sagte – gar nicht wahrsagte er in einem Gespräch mit Musikkritiker Barney Hoskyns. All die Frivoligenommen habe. Und die Band, dieses Monument Led Zeppelin, verlor auf einen täten und Partys, die ihre früheren Exkursionen durch Amerika geprägt hätten, Schlag an Bedeutung. Robert Plants Vater sagte damals in einem Interview mit der seien verschwunden gewesen. Es gab zwar weiterhin diesen für Led Zeppelin Nachrichtenagentur Associated Press: „Karac war Roberts Augapfel. Sie vergötterten typischen „Inner Circle", der bestand aber mittlerweile zu einem großen Teil aus sich gegenseitig." Das Ende der größten Rockband aller Zeiten war so nah wie nie. Sicherheitsleuten und Bodyguards. © Pressefoto
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n seinem Erinnerungsbuch „Stone Alone" fasste Bill Wyman 1997 die Lebensleistung von Brian Jones so zusammen: „Er gründete die Band. Er suchte die Mitspieler aus. Er gab der Band ihren Namen. Er wählte die Songs. Er besorgte uns die Jobs." Brian Jones hatte 1962 in einer Stellenanzeige das Personal für eine Bluesband gesucht. Neben anderen heutigen Promis meldeten sich Mick Jagger und Keith Richards. Beide kannten den blonden Gitarristen bereits von einer Jamsession mit Alexis Korner's Blues Incorporated. Das Verhältnis zwischen den späteren Glimmer Twins und Brian Jones war von Anfang an angespannt, weil er als Bandleader von jeder Gage fünf Pfund einbehielt. Für Eifersucht sorgte wohl auch sein Erfolg bei Frauen, er war als 16-Jähriger bereits Vater von zwei Kindern geworden. Die Londoner Jazz- und Blues-Musiker schätzten sein aggressives Wimmern auf der Slidegitarre, auf dem Stones-Debütalbum befreite Jones das über die Saiten gleitende Metallröhrchen 1964 endgültig vom kitschig süßen Hula-Hula-Image.
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Mit Sitar ("Paint It Black"), Blockflöte ("Ruby Tuesday") und anderen Überraschungen sorgte Multi-Instrumentalist Jones dafür, dass die Rolling Stones kein Moos ansetzten. AFTERMATH (1966), BETWEEN THE BUTTONS (1967) und vor allem das psychedelisch angelegte THEIR SATANIC MAJESTIES REQUEST (1967) zeugen von dieser Experimentierfreude. Doch sein Gespür für kammermusikalische Zwischentöne war nicht mehr gefragt, als die Band sich vom JazzclubAct zum Stadion-Rock-Event mauserte. Zusammen mit Keith Richards hatte Brian Jones das Guitar Weaving perfektioniert, ihre zwei Gitarren verwoben sich bei "The Last Time" zu einem beinahe schon orchestralen Klangbild. Stones-Manager Andrew Loog Oldham hatte allerdings erkannt: Großes Seite
Geld wird nicht mit Virtuosität verdient, sondern mit eingängigen Songs – siehe Lennon/McCartney. Als Komponist landete Brian Jones keinen großen Wurf. Er lieferte den Soundtrack für einen Kellogs-Werbespot und Volker Schlöndorffs Krimi „Mord und Totschlag". 1968 nahm er in Marokko ein immer noch viel zu wenig beachtetes World-Music-Projekt auf: Das Album BRIAN JONES PRESENTS THE PIPES OF PAN AT JOUJOUKA erschien zwei Jahre nach seinem Tod.
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Erwacht aus dem Traum des Lebens
Für die Stones war Brian Jones allerdings schon lange zuvor gestorben. Den Konflikt auf der Führungsebene offenbarte 1965 die Körpersprache der Band in der US-TV-Show „Shindig!": Das Alphamännchen Mick Jagger antwortete mit britisch arroganter Coolness auf die Frage nach den Vorbildern der Band; anschließend kündigte Brian Jones mit bubenhaft vergnügtem Stolz den Bluessänger Howlin' Wolf an, dessen "Little Red Rooster" die Vorlage für den ersten Nummer-1-Hit der Stones geliefert hatte. Autogrammarchiv Norbert Arndt
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Zum 50. Todestag von Brian Jones, der die Steine ins Rollen brachte
Seitdem Jagger/Richards eigene Songs schrieben, war jegliche Liebe zum authentischen Blues nur noch ein Bremsklotz für die zunehmend schneller rollenden Steine. Brian Jones konnte das Tempo nicht mitgehen. Bei den Aufnahmen für BEGGARS BANQUET wurde er nicht mehr gebraucht, nur auf "No Expectations" zeigte sich der Slidegitarrist noch einmal in Höchstform.
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Sein künstlerischer und gesundheitlicher Verfall wurde dann sichtbar im Dezember 1968: Beim Studiokonzertfilm „The Rolling Stones Rock And Roll Circus" spielte Jones nur eine Nebenrolle. LET IT BLEED ist seine letzte Stones-LP: Er spielt Congas beim ”Midnight Rambler” sowie die gerne von Volksmusik-Amateuren gezupfte Autoharp – und zwar ausgerechnet bei Keith Richards Gesangsauftritt ”You Got The Silver”. Im Juni 1969 kündigten die Stones ihre Zusammenarbeit mit Brian Jones auf. Die Trennung wurde notwendig wegen seiner zunehmenden Unberechenbarkeit. Brian Jones war nicht nur psychisch krank, sondern auch ein Krimineller – rechtskräftig verurteilt wegen Besitzes von Marihuana, Kokain und Amphetaminen. Es war zu befürchten, dass ihm die Einreise und vor allem eine Arbeitserlaubnis in den USA verweigert werden könnten. Mick Jagger, Keith Richards und Charlie Watts gaben ihm 24 Stunden Zeit, die Trennung öffentlich zu machen. Am 4. Juni 1969 teilte Brian Jones der Presse mit, er habe die Rolling Stones verlassen: „Ich möchte meine eigene Art von Musik spielen.” Er hatte bereits mit John Lennon und dem HendrixDrummer Mitch Mitchell über neue Projekte gesprochen. Am 5. Juli 1969 präsentierten die Rolling Stones im Hyde Park ihren neuen Gitarristen Mick Taylor und ließen weiße Schmetterlinge aufsteigen. Mick Jagger las einen Text von Shelley: „He is not dead, he doth not sleep, he hath awakened from the dream of life.” – Brian Jones war zwei Tage zuvor aus dem Traum des Lebens erwacht ... Winfried Dulisch
Music from the 60s to the 80s
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Kim Simmonds/Savoy Brown
Geplant: Open end … Seit 1965 ist der mittlerweile 71-jährige Kim Simmonds (g, voc) mit Savoy Brown unterwegs, hat mehrere Dutzend Alben veröffentlicht, zuletzt CITY NIGHT, und tourt regelmäßig in Deutschland. Für September sind ein Dutzend Shows für das Trio hier gebucht. Kim, im Juli und August scheinst du frei zu haben – in dieser Zeit arbeitest du wohl weiter an deiner Autobiografie? Ich wollte sie eigentlich abschließen, wurde aber erst einmal ausgebremst, weil das neue Album dazwischenkam und ich all meine Energie da reingesteckt habe. Und seit CITY NIGHT fertig ist, sitze ich an den nächsten Songs. Im Moment fließen die kreativen Säfte so richtig – ich weiß nicht, warum. Vor drei Jahren war ich lebensbedrohlich krank. Vielleicht war es diese Begegnung mit der eigenen Endlichkeit, die mich beflügelt.
Das heißt, die Savoy-Brown-Fans können in absehbarer Zeit mit dem nächsten Album rechnen? Nächstes Jahr wird es wohl so weit sein. Ich habe schon einige Ideen, will vor allem den Gesang etwas anders angehen – aber belassen wir es erst einmal dabei. Wenn es nach mir geht, will ich noch lange, bis in meine 80er hinein, weitermachen. Hattest du eine bestimmte Idee im Sinn, als du die Songs für CITY NIGHT geschrieben hast? Nein, mir ging es einfach nur um gutes Songmaterial. Vieles ist autobiografisch, aber oft verstehe ich die Songs selber nicht, muss ich gestehen. Und was das Musikalische angeht, ist es so, dass ich den Bluesrahmen nicht verlassen, ihn aber weiter ausdehnen, nicht so eng fassen wollte. Ihr kommt demnächst wieder nach Deutschland,
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wart in den letzten Jahren regelmäßig hier – besteht da eine besondere Beziehung? Deutschland hat mir als Land schon immer gut gefallen. Und es hat wohl auch damit zu tun, dass mein Großvater Deutscher war. Das haben wir aber erst spät erfahren, weil mein Vater lange nicht wusste, wer sein Erzeuger war, und das erst viele Jahre später herausfand. Und so habe ich auch deutsches Blut in meinen Adern. Wir waren ja schon früh hier unterwegs, ich kann mich an ein Festival 1969 oder 1970 erinnern, bei dem wir in München mit Van der Graaf Generator, A tomic Rooster, Free, Steamhammer, Traffic und Deep Purple gespielt haben. Aber dann lief es in Amerika so gut für uns, dass wir meist dort unterwegs waren und letztlich auch hinzogen. Philipp Roser
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Abschied auf Raten Beim Erscheinen dieser GoodTimes-Ausgabe ist Peter Frampton bereits in den USA auf seiner Abschiedstournee unterwegs. Er wolle sich von seinen Fans in gewohnter Form verabschieden, hatte der 69-Jährige gesagt, als er bekannt machte, dass er an der degenerativen Muskelkrankheit IBM (einer Autoimmun erkrankung) leidet. Wie ein Arbeitswütiger ist der britische Wahl-Amerikaner seit geraumer Zeit im Studio zugange, wie er GoodTimes in einem seiner wenigen Deutschland-Interviews zu seinem neuen Album ALL BLUES verriet.
wie gesagt, ich kann mich da leider nicht festlegen. Du warst in den letzten beiden Jahren mit Steve Miller jeweils auf großer US-Sommertour – entstand dabei die Idee zu dem Bluesalbum? Es beschert ja gewissermaßen eine Rückkehr zu deinen Wurzeln. Ich wollte es schon immer mal machen – auch weil ich im Studio stets eine neue Herausforderung suche, etwas Neues machen will, wenn ich ein Album einspiele. Mit Humble Pie haben wir ja einst auch viel Blues gespielt. Mit Steve habe ich bei unseren Shows immer fünf, sechs Nummern gejammt Peter-Frampton-Discographie in – im ersten Jahr habe ich nur Gitarre gespielt, im zweiten auf sein DränDu bist so kurz vor Tour- GoodTimes Edition Discographien gen hin auch gesungen, zum Beispiel neebeginn schwer be- Vol. 11 – siehe Shop Seite 31 "Same Old schäftigt? Blues" von Freddie King, Kann man sagen – Promotion für das Album, ich das auch auf der Platte zu schreibe ein Buch, dazu die Proben für die anstehenhören ist. den Konzerte –, und seit wir im Oktober vergangenen Jahres „off the road" sind, haben wir nonstop im Du hattest Gäste wie Studio gearbeitet. Sonny Landreth, Steve Morse, Larry Carlton und Du willst noch so viel wie möglich aufnehmen, soKim Wilson im Studio lange es geht? dabei – warum ist SteGenau, und das aus naheliegenden Gründen wegen dieser degenerativen Muskelerkrankung. ve Miller auf ALL BLUES nicht zu hören? Es war von drei Projekten zu lesen – eines davon ist ja wohl ALL BLUES? Was sind die beiden anderen? Wir haben bei unseren Shows mitgeschnitten, Es sind sogar vier! Zum einen hat die Arbeit an dem und es ist schon etwas im Bluesalbum so viel Spaß gemacht, dass wir genug Kasten. Steve ist gerade Material für ein zweites im Kasten haben. Dann habe dabei, gemeinsame Songs abzumischen, ich eine Instrumentalscheibe fertig, dazu die irgendwann als Steve & Peter herauseine mit frischer Frampton-Musik, neuen kommen werden, als Duettalbum. eigenen Songs – und über das vierte Projekt kann ich noch nichts sagen (lacht). Du warst einst auch mit B.B. King auf Und sobald die Tour gelaufen ist, geht es Tour, dessen "The Thrill Is Gone" du ebenim Studio weiter! falls übernommen hast … Du tourst in Nordamerika – wie sieht es B.B. King war als Opener dabei – eigentlich mit Europa aus? unglaublich, es hätte anders herum sein müssen, denn er ist der King. Aber er lud mich immer Ich würde unglaublich gerne in Europa, vor allem zu seiner Schlussnummer "The Thrill Is Gone" auf die auch in Deutschland, spielen – da aber nicht abzuBühne ein. Er war einer der nettesten Menschen, die sehen ist, wie sich die Krankheit entwickelt, kann ich ich je getroffen habe – und das ist jetzt mein Tribut mich nicht festlegen. Wenn ich gesund genug sein an ihn. Sonny Landreth hatte schon in jungen Jahren sollte, um auf meinem gewohnten Niveau zu spielen, mit ihm gearbeitet, war mit ihm befreundet, und deskönnte es im Frühjahr oder Sommer klappen. Aber
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wegen habe ich ihn bei dieser Nummer mit seinem unverkennbaren Slidespiel dazugeholt. Du hast mit deiner Liveband aufgenommen – wie seid ihr die Songs angegangen? Wir haben uns die Originale angehört. Bei Muddy Waters – oder genauer Willie Dixon, der gefühlt ja alle Bluessongs verfasst hat – haben wir uns nicht an den Rolling Stones und ihrer Version von "I Just Want To Make Love To You” orientiert, sondern uns das Original angehört. Dann haben wir versucht, die Essenz der jeweiligen Nummer herauszuarbeiten, und zwar das Geschehen hinter dem Gesang, der Leadgitarre oder Mundharmonika. Darauf haben wir dann aufgebaut und uns bemüht, dem Ganzen unseren Stempel aufzudrücken. Mit welchen Gefühlen gehst du in deine Farewell-Tour? Ich bin schon richtig aufgeregt, freue mich bei aller Trauer. Wir haben so viel Material, dass wir jeden Abend vier, fünf Songs austauschen werden. Du hattest vor acht Jahren erstmals Probleme, hast die Diagnose vor vier Jahren erhalten, und hast es gewissermaßen als Geheimnis gehütet ... Ja, meine Familie und meine Mitmusiker wussten es – aber warum hätte ich ohne Not damit an die Öffentlichkeit gehen sollen? Außerdem dachte ich anfangs – damals war ich noch in meinen Fünfzigern –, das seien Beschwerden, die mit dem Älterwerden zu tun hätten. Aber als ich mit meinem Sohn wandern war und zunehmend Probleme mit den Beinen hatte, bin ich zum Arzt und hatte Glück. In den meisten Fällen von IBM werden falsche Diagnosen gestellt. Die Krankheit ist nicht tödlich, aber auch nicht zu heilen. In Amerika gibt es 25.000 Betroffene – zu wenige, damit es für die Pharma-Industrie interessant wäre zu forschen. Es gibt keine Medikamente gegen IBM – deswegen habe ich eine Stiftung gegründet, um die Forschung zu unterstützen. Und mit der Gründung der Stiftung musste ich es dann zwangsläufig auch publik machen. Philipp Roser
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Peter Frampton
Schlicht BLUES ist die Dreifach-CD betitelt, die mit reichlich unveröffentlichten Aufnahmen Rory Gallag hers überrascht. Verantwortlich dafür zeichnet Donal Gallagher, der Nachlassverwalter und Bruder des irischen Kult-Gitarristen. Er war auf dem Weg zum Rory Gallagher Weekend" mit Bernie Marsden, Wilko " Johnson, Pat McManus, Wishbone Ash und der Band Of Friends in Ballyshannon, als GoodTimes ihn telefo nisch erreichte, um mehr über das Album zu erfahren. Donal, 2018 hast du nichts zu Rorys 70. Geburtstag her ausgebracht. Stattdessen gibt es jetzt BLUES anlässlich des 50. Veröffentlichungsjubiläums von TASTE ... Es geht bei BLUES um Rorys Soloschaffen. Er hat nie Aufhebens um seinen Geburtstag gemacht, im Gegenteil. Das war der eine Grund, warum es 2018 nichts Spezielles gab. Das andere waren praktische Gründe: Ich habe ja den Vertriebspartner gewech-
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damals Verantwortlichen offenbar Jamcharakter hatten und deshalb nicht eigens notiert waren. Wie lange hat die Arbeit an BLUES gedauert? Etwa zwei Jahre. Es hat sich vor allem auch wegen der Verhandlungen über die Rechte an diversen Live-Aufnahmen ewig hingezogen, beispielsweise mit den Erben von Albert King, Muddy Waters oder Jack Bruce – am einfachsten war es bei Chris Barber. selt, arbeite jetzt mit Universal. Da wäre es Der ist ja auch schon 89 Jahre organisatorisch schwierig gewesen. Zum alt, er rief mich aber im letzanderen konnten wir ten halben Jahr immer wieder mit Hilfe von Univeran, wann das Album denn sal nun endlich wirkendlich herauskomme. lich alle existierenden Das Archiv dürfte damit nun Aufnahmen digitaja wohl ziemlich ausgewertet lisieren. Das Ganze sein, oder? hat mein Sohn Daniel Nein, nicht unbedingt. Die gesichtet, der sich ja Verhandlungen mit den Donal schon länger damit befasst. Rechte-Inhabern von Live Aufnahmen, an denen Rory Und dabei hat er die unveröffentlichten Gallagher beteiligt war, sind noch längst nicht alle abgeschlosOuttakes der jeweiligen Albumsessions entdeckt? sen. Wir mussten für BLUES nur irgendwann einen Genau. Viele der Boxen, in denen die Bänder aufCut machen, weil das Veröffentlichungsdatum festbewahrt wurden, waren nicht ordentlich beschrifgelegt war. Aber es gibt schon noch einige Perlen im tet. So fand Daniel einige Stücke, die zwischen zwei Archiv, die irgendwann erscheinen werden. anderen auf Band, aber nicht schriftlich registriert Philipp Roser waren. Oder es handelte sich um Stücke, die für die Rory-Gallagher-Discographie in GoodTimes Edition Discographien Vol. 10 – siehe Shop Seite 31
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Rory Gallagher
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California Dreaming
Bruce Springsteen B
ruce Springsteen biegt mehr und mehr in das letzte Drittel seiner Karriere ein. Auf dem Weg vom Geschichtenerzähler zum Geschichtsschreiber gönnt er sich nun eine hübsche nostalgische Träumerei.
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way of life", der in seinem Werk fünf Dekaden USHistorie dokumentiert, für die Nachwelt konserviert. Es mögen noch weitere Alben hinzukommen zu seinem diskografischen Werk, aber mit dem Schaffen der letzten vier, fünf Jahre erhebt Springsteen sein Oeuvre in den Rang eines Vermächtnisses, wird selbst zur zeitgeschichtlichen Persönlichkeit jenseits rein musikalischer Kriterien.
Erst 70 Jahre alt wird der „Boss" im kommenden September – da sind schon noch einige Jahre voller Vitalität und ein paar eben solche Platten drin. Und dennoch liegt ein Hauch von Alterswerk über dem 19. Studio-Album von Springsteen. Weitet man den Blick noch etwas mehr, so spricht die Wandlung, die er seit einigen Jahren durchlebt – konkret seit dem Vorgängeralbum HIGH HOPES von 2014 –, eine klare Sprache.
Arbeitete Springsteen im, sagen wir, beginnenden Herbst seiner Karriere mit seiner Autobiografie „Born To Run" (2016) und mit dem „On Broadway"Projekt (2017/18) bewegend persönlich an einer Art Lebensbilanz, so widmet er sich mit W ESTERN STARS nun einem noch offenen musikalischen Thema jenseits klassischer Folkklänge aus einstigen GREETINGS FROM ASBURY PARK N. J.-Tagen. Alles zusammen macht diese Begegnung mit dem Springsteen des Jahres 2019 so interessant. Der „Boss" ist längst nicht mehr „nur" Storyteller, Geschichtenerzähler, sein eigener Biograf – er ist im Range eines Geschichtsschreibers angekommen: ein Chronist des „american
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Was die Musik selbst betrifft, so gehörten neben dem Ausleuchten des „american dream" durch den cinemascopischen Breitwand-Rock der E Street Band auch Annäherungen an amerikanische Roots Music, an Folk, Country und Blues schon immer zu Springsteens Repertoire – man denke nur an NEBRASKA oder THE GHOST OF TOM JOAD. Wie er diesem Kosmos nun ein weiteres Kapitel hinzufügt – das hat nicht das Geringste mit jener krampfhaften stilistischen Neuerfindung zu tun, mit der viele ältere Semester um verlorene Hippness kämpfen, sondern vervollständigt sein uramerikanisches Sounduniversum um eine bisher vergessene Facette. Komplett ist Springsteens Opus damit noch lange nicht; man wird – man denke nur an Johnny Cash und seine AMERICAN RECORDINGS – mit hoher Wahrscheinlichkeit noch Großes von ihm hören. Als Zwischenschritt dorthin ist diese Sammlung kalifornischer, nostalgisch getönter Träumereien eine feine Bereicherung. Christof Hammer
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In England haben diverse Bands bereits vor längerem ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert, und auch in Deutschland beginnen die ersten Acts, runde Jubiläen gebührend zu begehen. Peter Burschs Bröselmaschine beispielsweise – oder Epitaph, deren Anfänge in Dortmund zu verorten sind. Gitarrist/Sänger Cliff Jackson und Bassist Bernd Kolbe sind bei Epitaph von der Originalbesetzung noch an Bord, dazu mischt Gitarrist Heinz Glass seit den 70er Jahren mit, am Schlagzeug sitzt inzwischen Carsten Steinkämper. LONG AGO TOMORROW heißt das neue Studio-Album, mit dem sich die Gruppe gewissermaßen selbst beschenkt hat. Im Gespräch mit GoodTimes-Mitarbeiter Philipp Roser blickte Jackson auf fünf bewegte Jahrzehnte zurück, schaute zunächst aber nach vorne.
Diesseits und jenseits des großen Teichs Auftritte im Piano sind immer etwas ganz Spezielles. Dortmund ist unsere Heimatstadt, wir haben dort viele gute Freunde. Im Moment haben wir noch nichts für die Jubiläumsshow geplant (lacht). Wir konzentrieren uns voll auf die anstehende Tournee, bei der wir teils alleine unterwegs sind, teils mit Jane und Fargo, und auf den Release des Albums – aber natürlich wird auf jeden Fall was passieren.
Wahrscheinlich werden auch ein paar Gäste dabei sein?
Ja. Höchstwahrscheinlich ein paar frühere Mitglieder, die mit uns spielen wollen.
Ihr habt mit LONG AGO TOMORROW ein neues Album am Start. Es gibt ja nicht mehr allzu viele Bands eurer Generation, die noch neue Songs veröffentlichen – was hat euch angetrieben?
Bernie und ich sind Komponisten und Textdichter, das geht immer weiter. Es ist nicht so, dass man auf einmal keine Titel mehr schreibt. Man schreibt ständig – im Studio habe ich so ungefähr 100 oder 150 Texte im Schrank, weil ich tagtäglich irgendetwas schreibe. Man spielt jeden Tag Gitarre, will stets Neues auf der Gitarre erfinden. Das ist bis heute ein Teil meines Lebens.
Wenn du heute zurückblickst, kannst du dich noch erinnern, wie es losging?
Das waren Jim McGillivray am Schlagzeug, Harry Phillips, Mike King, ein toller Gitarrist aus London, und Seite
ich. Wir hatten eine Band namens Red Roosters und haben gecovert, Spooky Tooth, viele Motown-Sachen, viel Hendrix, Fleetwood Mac, diese Ecke. Dann haben wir beschlossen, eigene Titel zu schreiben, die Red Roosters verlassen, ich, Mike King, Cliff Jackson, Bernd Kolbe und Jim McGillivray. Wir hießen ein Jahr lang Django, bis Mike zurück nach England ging. Dann haben wir uns Fagin’s Epitaph genannt, Fagin ist eine Figur aus Charles Dickens' „Oliver Twist". Wir haben aber festgestellt, dass keiner das aussprechen konnte, und uns einfach Epitaph genannt.
In diesen 50 Jahren hat sich das Musikbusiness sehr stark verändert – wo spürst du das am stärksten?
Im Portemonnaie (lacht). Durch die Downloads, Spotify und dergleichen ist die Musik billig geworden, preiswert. Man kann eine Million Titel in einem Monat anhören, dadurch sind die Verkäufe von CDs und LPs zurückgegangen. Und es sind mittlerweile viele Coverbands unterwegs in den Clubs, in denen wir spielen. Progressive Musik ist ein bisschen zurückgedrängt in die Ecke. Das war nicht so, als wir angefangen haben.
Epitaph waren eine der ersten deutschen Bands, die nach Amerika gegangen sind ... Die erste!
Ihr wart live unterwegs und habt schon 1974 OUTSIDE THE LAW in Chicago aufgenommen ... Es gab die Plattenfirma Billingsgate Records in Chicago, die hat sich damals auf die deutsche Rockszene konzentriert und eingekauft. Sie haben Platten der Scorpions, von Lucifer’s Friend, Frumpy,
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Neu!, Kraftwerk veröffentlicht – und sie haben auch Epitaph eingekauft. Sie beschlossen, eine deutsche Band in Amerika zu präsentieren. Billingsgate-Boss Gary Pollack und sein Bruder Wally schauten sich mehrere Festivals an und entschieden sich für uns, nachdem sie uns in Berlin gesehen hatte. Gary sagte, wir würden in zwei Monaten in Amerika spielen – und tatsächlich hatten sie zwei Monate später in den USA eine relativ coole Tour organisiert. Wir wurden dann nach Chicago geschickt, um im Omega Studio aufzunehmen. Das war relativ neu und vor allem ein Black Studio, in dem auch The Staples arbeiteten. Wir hatten eine Woche für OUTSIDE THE LAW, inklusive Mixen. Wir waren dreimal in den Staaten auf Tour, alles im Mittleren Westen, von St. Louis bis Cleveland, wir waren weder an der Ost- noch Westküste.
Ihr habt noch im guten alten "Beat-Club" gespielt?
Ja, 1972. Das war absolut live (lacht), jeder Ton. Und keine Zuschauer! Nur drei Kameraleute. Beim „Rockpalast", wo wir dreimal gewesen sind, waren es immerhin 25, 50 Zuschauer!
Auch wenn es schwierig ist, kannst du ein, zwei Höhepunkte nennen, aber auch ein, zwei Tiefpunkte dieser 50 Jahre?
Wir haben einmal um 12 Uhr nachts in voller Montur in Chicago im Lake Michigan gebadet! Das Negative war, dass uns unser ganzes Equipment geklaut wurde, als DANGER MAN produziert wurde. Wir waren zu diesem Zeitpunkt nicht sehr reich, es hat uns mehr oder weniger kaputtgemacht. Das war eine schwierige Zeit.
Music from the 60s to the 80s
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Cliff, ihr seid demnächst auf Tour und feiert dann am 6. November in Dortmund im Musiktheater Piano 50 Jahre Epitaph – das wird ja wohl der Höhepunkt des Jubiläumsjahres?
CURSE OF LONO
Americana international
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In England ist der gebürtige Hamburger Felix Bechtolsheimer aufgewachsen, gründete dort zunächst die Band Hey Negrita, ehe er Curse Of Lono an den Start brachte, "um einen Grund zu haben, ins Studio zu gehen und meinen Songs eine Chance zu geben", erklärte er 2018 im GoodTimes-Interview. Jetzt hat das Quintett, das sich so gerne Americana-Sounds hingibt, mit 4 AM AND COUNTING sein drittes Album veröffentlicht. Von Philipp Roser
Felix, ihr wart gerade auf Deutschland-Tour, habt fünf Shows mit Samantha Fish gespielt – und das ein paar Wochen, bevor das neue Album erschienen ist. Warum? Wir bekamen die Samantha-Fish-Tour sehr kurzfristig angeboten, und da konnten wir nicht nein sagen. Es war eine tolle Gelegenheit, uns unseren Fans vorzustellen, die wir bereits auf unsere Seite gezogen haben. Wir hatten schon nach der zweiten Show sämtliche Alben verkauft, die wir mitgebracht hatten, und mussten nachordern – und auch die waren am Ende der Tour alle weg.
Ihr macht Musik, die man nicht unbedingt von einer Band aus dem UK erwarten würde! Was hat euch in die Americana-Richtung getrieben?
Wir haben so viele Einflüsse – meine Lieblingsband sind die Rolling Stones, und die sind unüberhörbar stark durch amerikanische Musik beeinflusst worden. So sind mir Country und Blues gewissermaßen durch die Rolling Stones zugeflossen. Ich bin dann 2000 rüber in die Staaten und habe auch eine Zeit lang dort gelebt, habe Songwriting und Storytelling quasi an der Quelle aufgesogen. Dazu kommen unsere britischen Indie-Einflüsse – aber in dem Moment, wo man Gesangsharmonien und eine Slidegitarre dazufügt, sagt jeder sofort: Das ist amerikanisch! Und ich denke, heute ist man offener für alles Mögliche.
Wie kam es zu 4 AM AND COUNTING, wofür ihr
Wir feiern 50 Jahre Jubiläum der legendären ELVIS Performance im International Hotel in Las Vegas. Jetzt gibt es diesen Meilenstein als elf CDs umfassendes Boxset „Live 1969“. Elf komplette Shows, inklusive vier noch nie in voller Länge erhältlicher Mitschnitte sowie ein umfangreiches 52-seitiges Buch mit seltenen Fotos, Memorabilia und Ausschnitten aus Gesprächen mit Zeitzeugen und Elvis selbst.
einige eurer bereits bekannten Songs in abgespeckten, teils leicht variierenden Versionen eingespielt habt? Wenn ich ganz ehrlich bin – das war Zufall! Wir wollten ein Musikvideo drehen, und der Regisseur wollte uns dafür bei Aufnahmen im Studio filmen. Wir haben überlegt, aus diesen Aufnahmen eine EP für den Record Store Day zu fertigen, doch wir hatten so viel Spaß und haben an drei Tagen 16 Songs live aufgenommen, dass wir gleich eine ganze LP für den Record Store Day daraus gemacht haben. Und dann kamen immer wieder Leute, die eine CD- oder Downloadversion haben wollten, so dass wir die auch noch produzieren ließen.
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Vinyl-Single "Hallo kleines Dornröschen" gesucht! Es handelt sich um meine eigene Produktion 1969, auf dem Label Royal Splendid-Records, Interpret: Sergio. Ich würde gerne dafür 100,– € bezahlen. Siegfried Lackner, Beckmesserstraße 4, 81927 München, Tel. 089-9239 6961 Neil Young-Konzertticket vom 18.3.1976 (Rhein-Neckar-Halle Eppelheim) von Sammler zu kaufen gesucht. G. Dalchow, Katharinenstr. 18, 06886 Wittenberg, Tel.: 0162-5748 024
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Von Michael Fuchs-Gamböck
Aus Alt mach Neu S
pätestens seit der weltweit millionenfach verkauften Single "The Lady In Red" aus dem Jahr 1986 teilt sich die Meinung über Troubadour Chris de Burgh. Für die einen ist der Ire der Inbegriff der „Schmalznudel". Für die anderen der Inbegriff von essenzieller Romantik. Beide Fraktionen haben nicht Recht mit ihrer Einschätzung. Aus dem einfachen Grund, weil der heute 70-Jährige auf ein vielschichtiges Werk von mehr als 20 Studio-Alben sowie Live- und BestOf-Kompilationen verweisen kann. Erst wenn man sich darin eingearbeitet hat, wird man feststellen, dass der in Argentinien geborene Sohn eines britischen Diplomaten eine musikalisch enorme Bandbreite zwischen Folk, Rock, Pop und immer wieder Orchestralem besitzt. Das meiste davon ist weitab von irgendwelchem klebrigen Kitsch und stattdessen in der Tradition der alteingesessenen Storyteller verankert.
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Im Spätherbst ist Chris de Burgh samt Band auf Deutschland-Tournee. Zur Aufführung kommen werden neben etlichen Hits Abend für Abend zwei Alben in ihrer Gänze: INTO THE LIGHT von 1986 einerseits (die Scheibe, mit welcher der Ire seinen endgültigen Durchbruch feiern konnte) und MOONFLEET & OTHER STORIES von 2010, eine wilde Seeräuber-Pistole, die de Burgh eine Menge Spaß beim Komponieren bereitete. Jedenfalls freut sich der beim Gespräch eher zurückhaltende Musiker auf die anstehenden Gigs. Was macht jene beiden Alben für Sie derart besonders, dass Sie diese jeden Konzertabend komplett zum Besten geben? Es sind die Produktionen aus meinem reichhaltigen Gesamtwerk, die ich am meisten schätze. Doch die ursprüngliche Vision dahinter war, auf die Vinylära zurückzublicken. Schallplatten waren häufig so anSeite
gelegt, dass ein Konzept dahinter steckte, verteilt auf zwei Plattenseiten und 45 Minuten Spielzeit. Eine Idee, die in Zeiten des schnelllebigen Musikkonsums mehr und mehr in Vergessenheit gerät. Oder um es bildlich auszudrücken: Sich ein komplettes Werk anzuhören ist so, wie ein komplettes Buch zu lesen, um dadurch in die Gedankenwelt eines Autors einzutauchen. Wer sich hingegen gerade mal ein Lied einer Platte downloadet, hat lediglich ein Kapitel gelesen. Und erfährt nichts vom Urheber, verschafft sich keinerlei Gesamteindruck. Wann hatten Sie zum ersten Mal die Idee für dieses Livekonzept? Das war Anfang 2018. Ich höre immer mal wieder meine alten Scheiben an, um mich dadurch für neue Konzepte inspirieren zu lassen. Und bei den beiden genannten Alben hat es auf der Stelle „Klick" gemacht. Ich wusste, was zu tun ist. Wie vertragen sich der Chris de Burgh der 80er und derjenige des 21. Jahrhunderts? Um das vorwegzunehmen: Man muss sich keine Sorgen darüber machen, dass ich schizophren wäre (lacht). Tatsächlich habe ich im Laufe meiner bald 50-jährigen Karriere viele kreative Phasen durchlaufen. Wobei ich voller Stolz behaupten kann, dass ich mir stets treu geblieben bin. Sie sind demnach sehr angetan von Ihrer kompletten Karriere? Ja, bin ich! Gerade weil ich auch immer wieder Fehler gemacht habe. Doch wenn man den Typen, den man jeden Morgen und Abend im Spiegel sieht, ertragen kann, dann ist man mit sich und seiner Vergangenheit wie mit seiner Gegenwart im Reinen. Ihre Karriere zahlt sich seit langem in klingender Münze aus. Sind Sie auch auf diesen Aspekt stolz? Das bin ich gleichfalls. Allein schon aufgrund der Tatsache, dass ich die ersten zwölf Jahre meines Daseins als Musiker finanziell schwer zu knabbern hatte. Ich hangelte mich von Platte zu Platte, von
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Auftritt zu Auftritt. Ich gab einfach deshalb nicht auf, weil ich von meiner Arbeit leben können wollte. Weil ich an mein Talent geglaubt habe. Und irgendwann zu Beginn der 80er Jahre ist die Saat aufgegangen. Richtig, ich bin verdammt froh über mein Durchhaltevermögen. Wie würden Sie sich selbst musikalisch kategorisieren, als Singer/Songwriter? Eher als klassischen Romantiker. Oder noch präziser: als lupenreinen Geschichtenerzähler. Am meis ten Spaß habe ich bis heute daran, wenn ich über Existenzielles singe. Also über „Gut" und „Böse". Die elementaren Dinge des Daseins schlechthin. Darunter tue ich es in der Regel nicht. Weil ich unser Leben seit jeher unter diesen Kategorien betrachte und einschätze. Macht es Ihnen nach all den Jahren Liveroutine immer noch Spaß, auf eine Bühne zu klettern? Unbedingt! Weil ich an jenem Ort, den Brettern, die angeblich die Welt bedeuten, entspannt und konzentriert gleichermaßen bin. Die Bühne ist eine Art surreale Heimat für mich, sehr vertraut. Wenn Sie Ende 2019 den letzten Gig absolviert haben, geht es auf der Stelle weiter mit neuer Arbeit … Ganz genau, ich bin involviert in ein „Robin Hood"Musical, das bei mir in Auftrag gegeben wurde, übrigens von einer deutschen Agentur aus Fulda. In dem in dieser Stadt ansässigen Schlosstheater wird auch die Premiere stattfinden. Ich bin schon sehr aufgeregt, was die Reaktionen des Publikums betrifft. Schließlich habe ich nie zuvor ein Musical komponiert. Was fasziniert Sie dermaßen an Robin Hood, um ihm eine ganze musikalische Geschichte zu widmen? Zunächst mal muss festgestellt werden, dass niemand weiß, ob dieser Vogelfreie überhaupt existiert hat. Doch mir ist das egal, denn letztlich ist der Charakter spannend. Gerade in seiner Zerrissenheit. Und bezüglich seines Sinns für Gerechtigkeit. Robin Hood ist ein „romantischer Dieb", wenn man so will. Ganz so weit bin ich von diesem Burschen nicht entfernt …
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Freya Ridings
50 Jahre “Love, Peace & Music”
THE SPIRITOF WOODSTOCK Das Flower-Power-Feeling des berühmtesten Rock-Happenings der Welt live zurück auf der Bühne Mit original Bilder des WoodstockFotografen Elliott Landy.
Schwermütiges Glück
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Eines der faszinierendsten Ereignisse der Musikgeschichte wird 50 Jahre jung: Der Geist von Woodstock lebt - und ist jetzt live nachzuerleben!
Das Lebensgefühl, das im „Summer of Love“ HundertLIVE ON STAGE: tausende von Besuchern zu einem ekstatischen Open Air - HapMichael Holderbusch pening lockte, ist zur Leals Joe Cocker, gende geworden, die (bek. aus „Das Supertalent“) mehrere GeneratioTara DeglÌnnocenti und nen bewegt hat.
Felice C. Dürrfeld als Janis Joplin und Fulvio Feliciano als Jimi Hendrix
Jimi Hendrix, Janis Joplin, Santana, The Who, Joe Cocker, Joan Baez, Creedance ClearwaSummer of Love ter Revival oder Crosby, Band Stills, Nash & Young prägten 1969 ein Festival, das Geschichte schrieb und zum Synonym für eine ganze Ära wurde. Die einzigartige Tribute Show THE SPIRIT OF WOODSTOCK verbeugt sich vor diesen Musiklegenden - und lässt den Hippie-Spirit des „Summer of ´69“ wieder lebendig werden.
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er Konzertbesucher ist an jenem Märzabend erstaunt über den Besucherandrang: volles Haus im Münchner Technikum. Was zu bedeuten hat, dass rund 300 Menschen ihren Weg in die Halle fanden. Und das für eine Künstlerin, die bislang ein halbes Dutzend Singles sowie zwei schwer zu findende Live-Alben veröffentlicht hat. Doch Freya Ridings, von der hier berichtet wird, ist „heiß", wie es in der Szene ausgedrückt wird. Und das völlig zu Recht. Sobald die langmähnige Londonerin die Bühne betritt, unaufgeregt und dennoch energisch, sobald sie in die Tasten ihres E-Pianos hämmert, wird jedermann klar: Diese 25-Jährige hat das Zeug zum Star, zur neuen Tori Amos, zur neuen Kate Bush, zur neuen Adele. Mitte Juli erscheint das erste „richtige" Werk der sympathischen Brünetten, ausgefeilt bis zum Letzten, ohne dabei steril zu klingen. Die Songs auf ihrem selbst betitelten Album versprühen geballte Leidenschaft, Emotionen, immer wieder Schwermut, stellen gerne aber auch mal ein fahles Licht am Ende des Tunnels namens „unbekanntes Dasein" in Aussicht. „Ich war schon als Kind eine schwermütige Person", bekennt Ridings im Gespräch. „Die bin ich bis heute. Vielleicht auch, weil ich als Engländerin geboren wurde. Wir sehen nicht allzu viel Sonne." Gleichzeitig ist sie gerne mal auch „einfach so glücklich", verrät sie. „In meinem Leben und in meiner Arbeit schließen sich Schwermut und Glück in keiner Weise aus!" mfg
Eine exzellent besetzte Liveband und fantastische Sängerinnen und Sänger sorgen mit authentischem Retro-Sound für Gänsehaut. Auf die Musik abgestimmte Videos, Visuals und Moderationen versetzen Sie zurück in eine hochemotionale Zeit, in der das Motto „make love, not war“ um die Welt ging.
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KOLUMNE CHRISTIAN SIMON #42 The Searchers
Die Jungbrunnen-Maschine I
n den 60er Jahren hatte man neben den Beat les und den Rolling Stones auch noch andere Lieblingsbands, die man besonders gern mochte. Bei mir waren es unter anderem die Kinks, Hol lies, Small Faces, die Lords und … The Searchers. Sie kamen genau wie die Beatles aus Liverpool. Neben London war die Stadt am Mersey River die Geburtsstätte namhafter Künstler der BeatÄra, man denke nur an Gerry & The Pacema kers, The Swinging Blue Jeans, The Liverbirds, Cilla Black, Rory Storm & The Hurricanes (1959 bis 1962 mit Ringo Starr am Schlagzeug) und … The Searchers. Die Band wurde bereits 1957 von John McNally gegründet und lieferte ab 1963 Hits am laufenden Band – "Needles And Pins", "Sweets For My Sweet", "Sugar And Spice" oder "When You Walk In The Room", um nur einige zu nennen.
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Ich sah die Gruppe in einer Fernseh sendung in den Achtzigern. Es war ein Live-Auftritt, und Bassist Frank Allen begrüßte das Publikum mit den Wor ten: „Es ist schön, wieder in Deutsch land zu sein." Das kam gut rüber, ge nauso wie der gesamte Gig! Alle Musiker in ihren schwarzen Anzügen, weißen Hemden und mit schwarzen Krawatten erinnerten an den Look der Swinging Sixties, der Sound und die Performance waren perfekt. Ich war begeistert und nahm mir vor, die Jungs bei passender Gelegenheit zu ver pflichten. Diese ergab sich am 29. Juni 1990. Da hatte nämlich die von mir ins Leben geru fene Showreihe „Baden-Badener Pop Classicals" Premiere im Kurhaus. Meine Gäste waren The Tremeloes, The Lords und … The Searchers. Der Abend war ein voller Erfolg, die Leute standen buchstäblich auf den Tischen. Nach dem Konzert sa ßen wir alle noch zusammen, und ich wunderte mich über das sehr gute Deutsch von Frank Allen. Dafür liefer te er eine plausib le Erklärung: „In der Schule hatten wir Deutschunter richt, und richtig gelernt habe ich es dann in Hamburg. Ich bin seit 1964 bei den Searchers und kam mit der Band in den Star-Club. Das war meine erste Auslandsreise, zum ersten Mal weg von zu Hause. Unvergesslich! Der Star-Club war Seite
neben dem Cavern in Liverpool die wichtigste Location für alle Rockmusiker in dieser Zeit, egal ob aus England oder Amerika. Und für uns war es die beste Schule, um vor Publikum zu be stehen. Wir standen jeden Abend stundenlang auf der Bühne. Da lernst du, wo’s langgeht. In den 70ern gab es so eine Flaute, aber jetzt sind die alten Sachen wieder gefragt, und wir tou ren durch Europa und die Welt. Morgen geht’s nach Brüssel, dann ein paar Gigs in England, und danach spielen wir in Kana da. Was will man mehr … here, there and everywhere. Hey, das reimt sich." Bei ihrem Auftritt spielten die Searchers auch ein paar neue Songs, worauf Frank besonders stolz war: „Wir haben gerade eine neue LP gemacht – HUNGRY HEARTS. Darauf sind zehn neue Lieder. Dazu haben wir 'Needles And Pins' sowie 'Sweets For My Sweet' ein bisschen modernisiert und neu eingespielt. Das Kuriose an der Sache ist, dass wir die Platte in Köln aufgenommen ha ben. Das Angebot kam von einer deutschen Plat tenfirma. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Deutschen den Rock’n’Roll mehr fühlen als die zum Teil konser vativen Engländer. Die Leute hier sind e n th u s i a s t i s c h , einfach toll! Wir sind eine alte Band, und Musik ist wie die Mode meist für junge Leute gemacht. Aber er s t au nl i c h e r w e i s e bringt man uns in Deutschland mehr Herzlichkeit und Freude an unserer Musik entgegen als in England. Woran das auch immer lie gen mag … manchmal glaube ich, den Menschen hier sind die Erinnerungen an die alten Zeiten wichtiger als vielen Leuten woanders. Und eines
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kommt noch hinzu: Wir lieben unsere Musik! Das spüren die Leute, das muss von der Bühne über springen in den Saal, dann hast du Erfolg!" Den hatte auch ich noch sehr oft mit den Sear chers bei Open Airs oder bei den Porsche Oldie Nights in Stuttgart. Erstaunlich war zudem, dass die Jungs immer gleich frisch und fast jugend lich wirkten. „Wir bleiben jung dabei", meinte Frank, „manchmal fühle ich mich on stage immer noch wie mit 25." In diesem Jahr absolvierten die Searchers von Januar bis März eine ausverkaufte Farewell Tour durch England. Sie sind seit fast 60 Jahren ununterbrochen „on the road" und wollen sich nun verdientermaßen ins Privatle ben zurückziehen. Frank ist 75 Jahre alt. Er hat sein großes Haus verkauft, ist in eine PenthouseWohnung gezogen und will jetzt mit seiner Frau das Alter genießen. Gitarrist John McNally ist 77, und wie man hört, denkt er noch nicht ganz ans Aufhören. „John will wohl noch weitermachen", verriet Frank Allen kürzlich in einem Interview. Eine gute Nachricht für alle Fans der Searchers – es gibt also noch Hoffnung …
Music from the 60s to the 80s
ZZ Top
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Von Michael Fuchs-Gamböck
Beard (= Bart) hört, das Entree in den Rock-Olymp. „Dieser ‚Eintritt' begann ausgerechnet in Deutschland", erinnerte sich Gibbons 2018 im Gespräch, „genauer gesagt am 19. April 1980. An jenem Tag haben wir im Rahmen der ‚Rockpalast'-Nacht des WDR unseren ersten Gig in Deutschland überhaupt gespielt. Es wurde ein rauschender Auftritt. Und weil die Sendung in zahlreichen europäischen Ländern ausgestrahlt wurde, waren wir auf einen Schlag eine richtig große Nummer auf dem Festland." Zwei Jahre später wurde auch die eigene Heimat kommerziell geknackt, dank des Albums ELIMINATOR, flankiert von aufregenden Videoclips, die beim damals jungen Kanal MTV rauf- und runterliefen, sowie einer ausgiebigen US-Tournee mit 56 Stationen, bei denen rund 1,5 Millionen Tickets losgeschlagen wurden. Seither sind die „Bärte" Weltstars. Und blieben das bis heute. Dokumentiert wird diese erstaunliche Karriere auf der 50-Song-Kollektion GOIN’ 50, erhältlich als 3-CD- und 5-LP-Box. Und dass sie live nach wie vor den Bogen raus haben, zeigen sie das ganze Jahr über auf Welttournee. „Ich bin immer noch erstaunt", sinnierte Gibbons 2018, „dass eine Crew, die rudimentären Blues Rock spielt, so gro ßen Zulauf hat. Andererseits: Je länger du dich auf den Blues einlässt und ihm zuhörst, desto tiefgründigere Antworten gibt er dir. Zunächst mal wirkt diese Musik extrem simpel. Aber genau in dieser Simplizität steckt – wenigstens für uns – so ziemlich die ganze Komplexität des Daseins. Das zeichnet ZZ Top aus!"
Fünf Jahrzehnte Kaktus-Blues Bviews im vergangenen Jahr anlässlich der Veröffentlichung seines zweiten Solowerks THE BIG BAD
illy Gibbons hatte es bereits während des Inter-
BLUES angekündigt: „2019 werde ich 70. 2019 wird die Band 50. Zwei Anlässe, zu denen ich mir beziehungsweise wir uns etwas einfallen lassen müssen. Das werden wir tun. Lasst euch überraschen!" Die Band, von der an dieser Stelle die Rede ist – ZZ Top natürlich, ins Leben gerufen im Sommer 1969. Gibbons ist das einzig verbliebene Gründungsmitglied. Wobei dazu gesagt werden muss, dass die Truppe aus dem US-Bundesstaat Texas als Quartett startete, doch sämtliche Kollaborateure außer Sänger und Gitarrist Gibbons bereits nach wenigen Mona-
ten Fahnenflucht begingen. Manege frei für Bassist Dusty Hill und Schlagzeuger Frank Beard. Dieses Trio infernale klebt bis heute zusammen. Und darf auf eine wahrhaft erstaunliche Karriere zurückblicken. Während sich der kommerzielle Erfolg in den 70er Jahren relativ bescheiden darstellte, der Dreier sich aber durch unermüdliches, Testosteron-geschwängertes Spielen einen Namen als exzellente Liveband machte, war das darauffolgende Jahrzehnt für die beiden Männer mit den CatweazleBärten (Gibbons, Hill) und dem Mann mit dem gepflegten Bartwuchs, der dafür auf den Nachnamen
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Frei sein mit Narben auf der Seele
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enn man Heather Nova zum Interview trifft, in all ihrer Zartheit, Winzigkeit und offensichtlicher Verletzlichkeit, mit diesem Hauch einer Stimme und diesem abwesenden Blick, dann glaubt man nicht, dass es dieselbe Frau ist, die auf der Bühne erscheint. Dort keucht und kreischt, flüstert und schreit, grollt und weint dieses fragile, wunderschöne Persönchen, als gelte es, die Welt zu verschlingen. Und dann eben wieder ihre andere Seite, nachzuhören und -fühlen auf PEARL, dem mittlerweile zehnten Studiowerk. Dessen elf Titel ruhen in sich und stecken gleichzeitig voller Leidenschaft, die bei erstem Hinhören sanft daherkommen und erst beim zweiten Lauschen die
Wucht der darin gelagerten Emotionen zum Ausdruck bringen. Nein, Heather Nova, geboren vor 52 Jahren auf den Bermudas, macht es dem Außenstehenden nicht leicht, sie in Schubladen gleich welcher Art zu stecken. Und das ist verdammt gut so. 1994 kam Heathers erstes „richtiges" Album (nach einigen EPs und Live-Aufnahmen) OYSTER auf den Markt, vollgepackt mit ungezügelter Leidenschaft und Poesie, dessen Songs an Joni Mitchell, Jeff Buckley und Nirvana gleichermaßen erinnerten. Das Debüt verkaufte sich weltweit beachtliche 400.000 Mal. Noch größer war der Erfolg des Nachfolgewerks SIREN, das mehr als 800.000 Mal über den Verkaufstresen wechselte. „Aber unabhängig von jeglichem Kommerz-Schnickschnack", meint Heather Nova eindringlich, „war OYSTER stets meine Lieblingsplatte. Irgendwann
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wollte ich musikalisch auf irgendeine Weise zu ihr zurückkehren. Und nachdem ich vor knapp zwei Jahren eine weltweite ‚Oyster-Akustik-Tour' absolviert habe, wurde mir klar, dass ich mit der nächsten Platte zurück zu meinen Wurzeln musste." So geschah es: Aus OYSTER (= Auster) wurde PEARL (= Perle). „Eigentlich hatte ich nicht vor, zum Vierteljahrhundert-Jubiläum meines Debüts einen Nachfolger zu entwerfen. Doch auf Grund persönlicher Umstände hatte ich gar keine Wahl, das zu vermeiden. Die Dinge gingen ihren Gang. Und ich mittendrin." Was war passiert im Leben der Rastlosen? Seit der Geburt des Sohnes Sebastian im Januar 2004 ist Heather treu sorgende – und überaus glückliche – Mutter. Dann 2015 die Scheidung vom Erzeuger nach zwei Dekaden Ehe. „Und mit einem Mal schloss sich der Kreis zwischen OYSTER und PEARL. Beide Scheiben sind extrem emotional, autobiografisch und schwanken zwischen Verletzlichkeit und Stärke. Ich habe mich damals frei gefühlt. Ich fühle mich heute frei. Nur jetzt eben als Mutter und mit mehr Narben auf der Seele." Michael Fuchs-Gamböck
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LABEL-PORTRÄT GOLDEN ROBOT GLOBAL ENTERTAINMENT
24/7 im Dienst der Musik Zugegeben, die Selbstbeschreibung weckt erst einmal Skepsis: Als eine der weltweit " am schnellsten wachsenden Independent-Firmen" beschreibt sich das australische Unternehmen Golden Robot Global Entertainment. Und das in Zeiten, in denen die Major Companies geschrumpft sind, unabhängige Label entweder von der Konkurrenz geschluckt werden, Konkurs anmelden und sich vom Markt verabschieden? Und doch trifft es zu, was Golden Robot über sich selbst schreibt – Gott sei Dank, haben doch viele ältere Acts, die Musikkenner schätzen und lieben, dort eine neue Heimat gefunden. Von Philipp Roser
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ose Tattoo ge hörten zu den ersten Bands, die Mark Alexander-Erber unter Vertrag nahm, nachdem er Golden Robot 2015 in Sydney gegründet hatte. 150 Acts stünden heute bei ihm unter Vertrag, erzählt er stolz. Und ebenso stolz ist er darauf, „zu allen meinen Künstlern direkten Kontakt zu haben". Steve Kilbey (The Church), King’s X, unglaublich gut vernetzt – und wir verstehen und ergänzen uns Skid Row, Gilby Clarke (Guns N’ Roses), hervorragend", gerät Alexander-Erber geradezu ins Schwärmen. John Sykes (Whitesnake, Blue Murder) – Längst ist Golden Robot nicht mehr nur auf Rock fixiert – „der allesamt gewichtige Größen, die in den bleibt aber unser Zentrum", verspricht der Boss –, sondern hat 80er Jahren starteten – gehören zum zahlreiche Tochterlabel an den Start gebracht, um die Tonträger Künstlerstamm von Golden Robot. v.l.: Jagger Alexander-Erber, Derek Shulman, unterschiedlichster Stile unters Volk zu streuen. „Ich habe inzwi„Ich bin von jeher riesiger Musikfan, auch John Sykes, Mark Alexander-Erber schen sieben Record-Labels, bei denen 150 Bands unter Vertrag wenn ich geschäftlich lange in andestehen und die immer noch weiterwachsen", berichtet der Chef durchaus mit ren Bereichen tätig war – Led Zeppelin waren damals für mich der Anfang", Stolz. Bereits 2016 hatte Golden Robot Social Family Records übernommen, erzählt Alexander-Erber im GoodTimes-Gespräch. Den Auslöser, sein neues das zur Heimat für vielversprechende Country-Acts geworden ist. „Riot Records Unternehmen zu gründen, gab letztlich die australische Musikindustrie – und widmet sich dem Punk, Scratches Records ist für HipHop zuständig, Bread And sein damals elfjähriger Sohn Jagger (sic!). Der hatte 2013 bei der TV-Castingshow Butter Records für Alternative und Indie Rock." „Australia’s Got Talent" abgeräumt, doch sein Vater konnte für ihn und seine 60 Mitarbeiter hat Alexander-Erber inzwischen. Da die nicht alles selbst machen Band Moon keinen Plattenvertrag an Land ziehen. „Also habe ich 2015 eine können, kooperiert er mit Partnern in den verschiedenen Ländern. Schließlich eigene Plattenfirma gegründet, um seine Platte herauszubringen", beschreibt hat Golden Robot heute Niederlassungen in den USA, Deutschland, England, Alexander-Erber die Anfänge seiner Company. Damals hatte er bereits zehn Japan und zahlreichen anderen Ländern. In Deutschland heißt dieser Partner Jahre privatisiert, nachdem er seine vorherige Firma, eine Hotelkette, gewinnSoulfood Music in Hamburg. Alexander-Erbers Ansprechpartner ist Steve trächtig veräußert hatte. „Moon waren die erste Gruppe, die wir veröffentlicht Gardner, Head Of Labelmanagement und selbst längst haben, ihr Album hieß THE ORBITOR. Der Anfang war zum Branchenveteranen avanciert. Der sagt über seiverdammt hart, ich habe ein paar Millionen Dollar nen australischen Partner: „Da Mark Alexander-Erber hineingesteckt, sehr hart gearbeitet und ein paar tolle vergleichsweise neu im Labelgeschäft wirkt, ist sein Bands unter Vertrag genommen." Rose Tattoo und The Blick auf das Potenzial des Gesamtmarktes nicht von Choirboys folgten schnell auf der Liste von Goldenden negativen oder pessimistischen Gedanken derer Robot-Acts. getrübt, die die ‚guten alten Zeiten’ miterlebt haben. Und dann traf Alexander-Erben, der österreichische Mark ist ein Rock’n’Roll-Fanatiker und Musikbesessener, Vorfahren hat, eine wichtige Personalentscheidung, der eine Begeisterung mitbringt, die man jetzt nur die die Entwicklung seines Unternehmens regelrecht noch selten erlebt – er ist aber auch ein sehr erfahrener befeuerte: Er holte den Branchenveteranen Derek Geschäftsmann, der genau weiß, wann ein Deal sinnvoll Shulman an Bord. Der war zuvor nicht nur Präsident ist oder eben auch nicht", charakterisiert Gardner sein von Roadrunner Records und Atco gewesen, sondern Gegenüber. Eine weitere Stärke sei die Zusammenarbeit hatte während seiner Zeit als A&R-Mann bei Polygram mit Shulman: „Der bringt als enger Berater langjährige auch Bands wie Bon Jovi, Kingdom Come, Cinderella Erfahrung und Kontakte mit, um Golden Robot die oder Dan Reed Network entdeckt und verpflichtet – nötigen Türen schnell zu öffnen – zusammen bilund er war selbst zuvor praktizierender Musiker geweden Mark und Derek ein ausgewogenes Gespann aus sen. Beispielsweise von 1970 bis 1980 als Frontmann Begeisterung, Tatendrang, Erfahrung und Wissen." von Gentle Giant. „Derek hat ein Näschen und ist Seite
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Gilby Clarke mit Mark Alexander-Erber
Soulfood und Believe Digital vertreiben die Tonträger von Golden Robot und dessen Unterlabel wie Riot Records, Bread & Butter Records oder Scratches Records sowohl physisch als auch digital, in den meisten Fällen weltweit außer Australien und Neuseeland. „Wir koordinieren das weltweite Marketing für das Label, natürlich in enger Absprache mit Golden Robot. Wir haben dem Label Promoteams empfohlen, in Deutschland beispielsweise Oktober Promotion, manchmal schalten sie aber auch Dritt-PR-Firmen selber hinzu", beschreibt Gardner die tägliche Arbeit. Alexander-Erber reist viel durch die ganze Welt, um Kontakte zu pflegen und zu schauen, dass der Laden in seinem Sinne läuft. „24/7" heißt das Schlagwort, mit dem er sein Schaffen beschreibt: 24 Stunden am
Tag, sieben Tage in der Woche widmet er sich seinem „Baby", das zugleich eine Herzensangelegenheit ist. Das neueste Projekt, der jüngste Markt, den er in den Blick genommen hat: „Wir sind gerade dabei, nach Indien zu expandieren." Ansonsten nutzt er natürlich die heute zur Verfügung stehenden Hilfsmittel: „Vieles kann man ja mit Videokonferenzen und Video Calls dank Skype erledigen." Im Digitalzeitalter und in Zeiten von Spotify hat er eine Plattenfirma
Mark Alexander-Erber, Derek Shulman, Doug Pinnick (King's X)
aus dem Boden gestampft, die auch immer noch old-schoolmäßig arbeitet. „Viele der Acts, die wir gesigned haben, hatten keine Plattenverträge mehr, brauchen aber diese old-school-mäßige Herangehensweise. Wir kümmern uns in direktem Kontakt um diese Bands, vermarkten sie jeweils in der passenden Art und Weise, wobei wir durchaus auch mit sehr modernen Mitteln arbeiten – Digitales und old school wirken da Hand in Hand. John Sykes (l.) & Mark Alexander-Erber Wir unterstützen unsere Acts on the road, kümmern uns um ihr Merchandising.” Zu den eher ungewöhnlichen Vermarktungspraktiken gehört beispielsweise die Show „Rock’n’Food”. Da ist der CEO der Company als Gastgeber selbst mit dabei, wenn seine Künstler ihre Lieblingsbar oder ihr bevorzugtes Café präsentieren, ihre präferierten Mahlzeiten kochen, die Bedeutung von Ernährung für sie persönlich schildern – und natürlich auch ihre Musik präsentieren. „Die Show ist ein großartiges Vehikel für Social Media, digitale Plattformen", ist Alexander-Erber vom Erfolg seiner Idee überzeugt. „Auf unserer Website (www. goldenrobotrecords.com) findet man mehr dazu", leistet er für Interessenten gleich auch noch praktische Hilfe. Übrigens: Ausdruck von Alexander-Erbers Musikleidenschaft ist seine Kollektion von Tonträgern: „Ich dürfte eine der größten Sammlungen von Erstpressungen in Australien haben", verrät er. Allerdings hat er so gut wie keine Zeit, diese Scheiben in einer stillen Stunde daheim aufzulegen. Schließlich ist er 24 Stunden am Tag im Dienst – nicht zuletzt wegen der Zeitverschiebung zwischen all den Kontinenten, auf denen Golden Robot inzwischen aktiv ist.
v.l. Bryan Bassett, Charlie Huhn, Roger Earl, Rodney McQuinn
Roger Earl
Die langsame Eroberung Deutschlands
1971 hatten Schlagzeuger Roger Earl, Sänger/Gitarrist Lonesome" Dave Peverett († 2000) und Bassist Tony " Stevens Savoy Brown verlassen und mit Rod Price (g, † 2005) Foghat an den Start gebracht. Sie übersiedelten in die USA, wo sie schnell Arenen füllten und mit Boogie-Rock-Hits wie "Slow Ride", "Drivin' Wheel" oder "Fool For The City" abräumten. Heute ist Earl mit Charlie Huhn (voc, g, Ex-Ted Nugent, Gary Moore, Victory), Gitarrist Bryan Bassett (g) und Rodney McQuinn (b) unterwegs – und am 23. August im Dortmunder Musiktheater Piano zu erleben. Roger, wann wart ihr denn zum letzten Mal in Deutschland? Das ist eine Weile her – 1969, damals noch mit Savoy Brown. Wir haben eine Show mit Deep Purp le gespielt. Foghat waren und sind in den USA eine große Nummer und dauernd auf Achse – war das der Hauptgrund dafür, dass ihr nicht nach Europa gekommen seid? Nein. Als Lonesome Dave und ich Savoy Brown ver ließen, hat Harry Simmonds, der damalige SavoyBrown-Manager, dafür gesorgt, dass wir nicht in
Europa arbeiten konnten. Er drohte der Konzert agentur Chrysalis, dass er seine beiden Bands Sa voy Brown und Chicken Shack dort abziehen würde, wenn sie mit uns zusammenarbeiten sollte. Mit sei nem Bruder Kim Simmonds hatte das nichts zu tun – wir sind bis heute befreundet, und Kim kommt zu uns auf die Bühne, ich bei ihnen. Ihr spielt nur zwei Shows in Europa, eine in Belgien und die in Dortmund ... Immerhin ein Anfang (lacht). Vielleicht wird ja mehr daraus. Aber zu dem Zeitpunkt ist ja Ferienzeit in Deutschland, und viele Leute sind verreist. Deswe
Andrew Andy" Bown
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gen war es schwer, mehr Shows zu bekommen. Aber wenn alles gut läuft, kommen wir wieder. Charlie kennt Deutschland ja ganz gut aus seiner Zeit bei der Hannoveraner Band Victory. Und Bryan war oft mit Molly Hatchet bei euch unterwegs. Übrigens ist eine meiner absoluten Lieblingsplatten in Deutsch land entstanden: JERRY LEE LEWIS LIVE AT THE STAR-CLUB in Hamburg. Du hast kürzlich deinen 73. Geburtstag gefeiert – was treibt dich immer noch an? Ich liebe es zu trommeln. Es macht mir so viel Spaß, dass ich vor kurzem mit Earl & The Agitators noch eine zweite Band gegründet habe. Ich übe jeden Tag mindestens eine Stunde und bin fit – auch weil ich eine jüngere Frau geheiratet habe, selbst wenn es nur vier Jahre Unterschied sind. Manchmal eröffne ich mit den Agitators einen Konzertabend, steige danach bei Savoy Brown ein und spiele anschließend mit Foghat! Philipp Roser In den 70ern hattest du eine Solokarriere mit immerhin vier Alben am Laufen ... Ja, ich habe auch ein halbes Dutzend Tourneen in Amerika gespielt und war dann mehrfach mit Peter Frampton in seiner Band unterwegs. Und dann kamen ja Quo. Du hast deine Karriere gemeinsam mit Frampton bei The Herd gestartet? Er spielte bei einer Gruppe namens The True Beats, und ich habe ihn dort abge worben für The Preachers, die wir in The Herd umbenannten. Ich musste seinen Eltern versprechen, dass er ein Mindest gehalt bekommt (lacht). Später habe ich dann in allen möglichen Bands gespielt und parallel als Sessionmusiker gearbeitet. Dabei kam es dir sicher zugute, dass du so viele Instrumente spielst? Ja, ich spielte Akustikgitarre auf einer Dusty-Springfield-Scheibe, und Pink Floyd holten mich 1980 als Bassist für ihre „The Wall Tour". Warum hast du bis UNFINISHED BUSINESS 33 Jahre lang nichts veröffentlicht? Da waren nur etwa 100 Quo-Alben (lacht)! Ich habe zwischendurch ein paar obskure Singles gemacht – "Say It Was Magic” fand ich ganz gut und "Help Me” richtig klasse. Sollte ich je eine „Best Of” machen, muss dieser Song unbedingt drauf. Es gab meines Wissens nur 15 Exemplare, Stewart Copeland hat ge trommelt, Phil Palmer spielte Gitarre. Aber auch da mit ist nichts passiert (lacht). Dafür jetzt hoffentlich umso mehr mit UNFINISHED BUSINESS! Philipp Roser
Zwischen Haupt- und Nebenjob
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Acht Jahre lang blieb die Sache unvollendet: UNFINISHED BUSINESS, das letzte Solo-Album von Andrew Andy" Bown. Jetzt ist der bislang fünfte musikalische Alleingang des zweitdienstältesten Mitglieds von " Status Quo erhältlich. Der 73-jährige Multi-Instrumentalist (g, keys, b, voc), der seine Karriere an der Seite von Peter Frampton bei The Herd gestartet hatte, erzählte GoodTimes die Hintergründe. Wie kam es dazu, UNFINISHED BUSINESS neu aufzulegen? Es wurde 2011 nicht wirklich veröffent licht, sondern entkam gewissermaßen. Ich konnte mich damals nicht richtig da rum kümmern, weil ich mit Quo so be schäftigt war. Vor einigen Monaten kam Martin Engler von Mono Inc. mit seinem Label NoCut Entertainment auf mich zu Seite
und meinte, es sei eine Schande, dass das Album seinerzeit so unterging. Wir haben mit "Dancing In The Rain” einen unveröf fentlichten Song dazugepackt. Ist der Song neu? Ich habe "Dancing In The Rain” Anfang dieses Jahres geschrieben, als das Album überhaupt noch nicht am Horizont zu se hen war.
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WAS MACHT EIGENTLICH ... ? Von Philipp Roser
ANTHONY TOP" TOPHAM "
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r hat eine der wichtigsten Bands der Frühzeit der Rockgeschichte gegründet und geht als eine von deren tragischen Figuren durch. Er verschwand zeitweise in der Obskurität und tauchte doch immer wieder auf: Anthony „Top" Topham, der am 3. Juli seinen 72. Geburtstag gefeiert hat und einst als Gitarrist die legendären Yardbirds gründete ... Ein Blick auf Tophams Lebenslauf weist Parallelen zur Karriere seines Landsmanns Jeremy Spencer auf: Beide mischten in den 60er Jahren in der aufblühenden Blues-Rock-Szene des UK mit, gehörten wegweisenden Bands an – hier die Yardbirds, da Fleetwood Mac. Sie bewegten sich im Schatten von Kollegen, die stärker im Scheinwerferlicht standen: hier Eric Clapton, da Peter Green. Und sie suchten Halt in der Religion: Topham gehört nach eigener Aussage seit 1968 der islamischen Subud-Bruderschaft an (und nannte sich zeitweise auch Sanderson Rasjid Topham), Spencer verschwand während einer US-Tour bei der Sekte Children Of God. Und beide machen heute noch Musik, allerdings unter dem öffentlichen Wahrnehmungsradar. In eher ärmlichen Verhältnissen wuchs Anthony Topham auf, doch schon in jungen Jahren machte ihn Vater John mit dem Blues vertraut. „Mit elf Jahren habe ich angefangen, Gitarre zu spielen, habe das dann mit 13 ernsthafter verfolgt und mit 15 Jahren die Yardbirds gegründet", blickt er heute zurück. Gemeinsam mit seinem ebenfalls Gitarre spielenden Schulfreund Chris Dreja trieb er sich in den Clubs des Londoner Stadtteils Twickenham herum, im legendären Eel Pie oder im Norbiton, wo er Anfang 1963 Sänger Keith Relf, Bassist Paul Samwell-Smith und Schlagzeuger Jim McCarty kennenlernte und mit ihnen umgehend The Yardbirds startete. „Es lief gleich richtig gut, wir bestritten mehrere Konzerte und absolvierten im Eel Pie unseren ersten Auftritt unter dem Namen Yardbirds, als wir für die Cyril Davies Allstars eröffneten", erinnert sich Topham. Doch das Ende kam für ihn schneller, als ihm lieb war: „Wir hatten dann bald einen Manager (Giorgio Gomelsky, Anm. d. Autors), der wollte, dass wir 30 Tage im Monat spielten – da hat sich mein Vater quergelegt." Schließlich hatte der minderjährige und vielseitig talentierte Top Topham ein dreijähriges Stipendium für eine Kunstschule, die er auf Geheiß seines Vaters nicht verlassen durfte. Eric Seite
Clapton hieß sein Nachfolger, der mit den Yardbirds Weltkarriere machte. Topham besuchte die renommierte Epson Art School, spielte aber weiter in Bands wie Winston G & The Wicked, nahm mit seinem Kumpel Duster Bennett eine Livescheibe auf, arbeitete als Sessiongitarrist für Mike Vernons Blue Horizon Records und nahm für das Label 1969 ein Solo-Album in Angriff: ASCENSION HEIGHTS sollte sein einziges Werk bleiben, sieht man von den Compilations ON TOP (1997) und THE COMPLETE HORIZON SESSIONS (2008) ab. „Als ich an ASCENSION HEIGHTS arbeitete, bekam ich ein Telegramm von Jimmy Page und Peter Grant – sie fragten an, ob ich nicht bei einer neuen Band mitmachen wolle, was ich aber ablehnte, weil ich an meiner eigenen Platte arbeitete", bestätigt Topham. Und so gingen The New Yardbirds respektive Led Zeppelin ohne ihn an den Start. „1971 kontaktierte mich Jim McCarty, weil er die Yardbirds reaktivieren wollte – das lehnte ich ebenfalls ab, weil es bei mir ganz gut lief, ich auch viel in Amerika spielte. Allerdings wurde ich Ende 1971 schwer krank, wäre fast gestorben." Bis 1988 spielte Topham nicht mehr Gitarre, ehe er auf Anregung McCartys wieder eine Karriere auf Sparflamme startete. Übrigens später auch mit der Top Topham/John Idan Band, die er gemeinsam mit dem Sänger/ Bassisten der reformierten Yardbirds betrieb. Seinen Lebens unterhalt verdiente Topham in den letzten Jahrzehnten mit seinen anderen künstlerischen Talenten. „Ich habe 16 Kinder und jede Menge Enkel – da musste ich Geld ranschaffen, was mir auch ganz gut gelang: Heute haben sie Häuser, in denen sie gut leben." Mit dekorativer Malerei, Möbelgestaltung und Interieurdesign verdiente Topham dieses Geld eher im Stillen. „Ich habe die Häuser des reichsten und des siebtreichsten Mannes der Welt gestaltet", gibt er sich diesbezüglich eher bedeckt. Kein Geheimnis
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Fotos: © Archiv Top Topham
Die Tragödie der verpassten Chancen
ist es aber, dass er unter anderem für Richard Branson und Adam Ant tätig war. Immer wieder war Topham in kleinem Rahmen in England und den USA – „Letztes Jahr war ich auch in Deutschland" – zu erleben, musste zuletzt allerdings wieder länger pausieren. „Ich hatte sehr schmerzhafte Probleme mit meinem Handgelenk." Mitte Juni hatte er aber seine Gitarre dabei, als er am Eel Pie Club Memorabilia verkaufte und signierte. Seinem Vater hat er es bis heute nicht so recht verziehen, dass der ihn aus den Yardbirds herauszog. Bei denen er übrigens von 2013 an noch einmal ein paar Jahre mitmischte – doch seine Gefühle den Ex-Kollegen gegenüber sind eher negativ. „Ich hasse sie, bin sauer auf den Drummer – als er damals schwer krank war, habe ich gesagt, lass' uns aufhören, schau, dass du wieder auf die Beine kommst. Und dann hat er die Band wieder aktiviert – er hätte mich zumindest fragen können, ob ich mitmachen will!" All seine Erlebnisse hat Top Topham zu Papier gebracht, hat er doch seit zweieinhalb Jahren wieder mit einem schweren gesundheitlichen Problem zu kämpfen. Das Wort Demenz nimmt er während des Gesprächs zwar nicht in den Mund, aber „ich tue mich zunehmend schwerer, mich an Namen zu erinnern, habe vieles vergessen. Diese Aufzeichnung könnten ein schönes Buch hergeben, aber ich selber kann das nicht mehr machen."
Music from the 60s to the 80s
HISTORY PICS SIMON BURRETT
Besucher der Frankfurter Musikmesse haben möglicherweise den Auftritt von Simon Burrett und John „Rabbit" Bundrick mit der Hausband der Messe erlebt. Der langjährige Who-Keyboarder Bundrick und der singende Gitarrist Burrett sind derzeit dabei, eine Begleitband zusammenzustellen (möglicherweise mit deutschen Musikern), um in Deutschland live zu spielen. Etwas gebremst wurden diese Aktivitäten, weil Burrett vor kurzem einen Mini-Schlaganfall erlitt, den er allerdings inzwischen relativ gut verdaut hat. „Ich lasse es etwas langsamer angehen, aber ich bin okay", ließ er GoodTimes wissen. Burrett hatte seine Karriere
Von Jörg Palitzsch beeinträchtigt und sitzt im Rollstuhl. Es sei nicht daran zu denken, wieder Gitarre zu spielen, berichtete sein Tokyo-Kollege Lothar Krell GoodTimes. Auf diesem Wege gute Besserung und viele Erfolge in der Reha!
ROSKO GEE
Rosko Gee stammt aus Jamaika, spielt Bass, Keyboards und singt. Bekannt wurde er in den 70er Jahren als Mitglied von Traffic an der Seite von Steve Winwood und Jim Capaldi, später gehörte er der Johnny Nash Band und Can an, zog nach Köln, wo er heute noch lebt. Er war in der Liveband von TV-Talker Harald Schmidt aktiv und arbeitete mit Julian Dawson, der Alex Oriental Experience und Mike Herting. Auch wenn er außerhalb Nordrhein-West falens unter dem Radar unterwegs ist, ist er immer noch aktiv: mit Rosko Gee & The Hooded Ones, mit denen er 2016 MY NAME IS FEAR veröffentlichte. „Im Moment ist es ein wenig ruhiger, aber im Sommer spielen wir einige Open Airs in Deutschland", sagte Gee, der seinen Geburtstag mit „im letzten Jahrhundert" angibt und ein wandelndes Beispiel für seine These „Music is therapy" ist.
LINTON OSBORNE als Hausgitarrist bei Mike Vernons Blue-HorizonLabel begonnen, ist fester Bestandteil der Londoner Rockszene, mischt beim Psychedelic-Folk-Rock-Trio Tony, Caro & John mit, führt seine eigene Combo Blue Bishops an und war zuletzt als Gastsänger auf Martin Barres Album STAGE LEFT zu hören.
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KLAUS LULEY
Deutlich weniger gut geht es einem Sängerkollegen: Klaus Luley, der nicht nur die deutsche Hard-RockSzene in den 80er Jahren als Frontmann von Bands wie Craaft und Tokyo, später mit The Picturebooks auf mischte sowie als Sessionv okalist in der damals überaus angesagten und rührigen Frankfurter Studioszene sehr gefragt war. Kurz nach der Reunion von Tokyo und dem Gastspiel im österreichischen Spielberg erlitt er 2018 einen schweren Schlaganfall. Sein Sprachzentrum war zwar nicht betroffen, doch körperlich ist Luley doch ziemlich
Linton Osborne ist einer der nicht eben wenigen schottischen Sänger mit ausdrucksstarkem Raspelorgan, ähnlich wie Dan McCafferty oder Frankie Miller. Als sich besagter McCafferty wegen einer Lungenerkrankung zurückziehen musste, ersetzte Osborne ihn 2014 bei Nazareth, tourte mit der Veteranencombo und verabschiedete sich Anfang 2015 bereits wieder. „Es ist letztlich nicht so gelaufen, wie alle gehofft hatten", hieß es damals relativ vage bis nichtssagend in einem Statement der Band. Der heute 46-jährige Sänger aus Dunfermline, der seine Karriere als 16-Jähriger gestartet hatte, kehrte zu seinen keltischen Musikwurzeln zurück, tritt solo auf und veröffentlichte im vergangenen Jahr das recht rockig ausgefallene Album DRUNK AT BREAKFAST. Zuvor hatte er bereits PIGEONHOLE und BALLADS & BATTLES herausgebracht. „Ich habe ein neues Album in Arbeit, werde es aber erst machen, wenn ich das Geld dafür zusammenhabe", beantwortete der Sänger, der vor Jahren auch in Edinburgh in der Bühnenshow „Bon The Musical" über AC/DC-Frontmann Bon Scott zu hören gewesen ist, eine entsprechende GoodTimesAnfrage.
Muddy Waters auf der Malerleiter
An dieser Stelle wirft GoodTimes einen Blick in die Historie der Musik. Bunt wie die Popmusik selbst, gibt es Geschichten über technische Erfindungen und Inspirationen sowie Genies, Künstler, Labels und Skurriles. Die großen Namen des Blues – Etta James, Chuck Berry, Howlin Wolf – begannen ihre Karriere bei der legendären Plattenfirma der polnischen Brüder Leonard und Phil Chess, die sich 1928 in Chicago niederließen. Bei Chess Records war auch der Bluesmusiker Muddy Waters, der 1943 nach Chicago kam. Im Juni 1964 schlugen die Rolling Stones im Zuge ihrer ersten Tournee durch Nordamerika in den Studios ihrer musikalischen Bluesvorbilder auf, ausgemacht war eine kleine Session. Der Bandlegende nach Muddy Waters waren Mick Jagger und Keith Richards schon früh dem Blues und seinen Botschaften verfallen. Als Jagger 1961 auf dem Bahnsteig in Dartmore seinem früheren Schulbekannten Richards über den Weg lief, hatten beide Platten von Chuck Berry und Muddy Waters unter dem Arm. Anschließend diskutierte man bei Tee lange über den Blues und beschloss, gemeinsam Musik zu machen. Ihren Bandnamen leiteten sie von "Rollin' Stone", einem Bluessong von Waters, ab. So wurde der Stones-Trip in die Chess-Studios zu einem Besuch bei den musikalischen Ahnen, die, wie etwa Chuck Berry, den langhaarigen Söhnen aus der britischen Mittelklasse einen Weg in eine andere, sexuell aufregende Welt ebneten. Marshall, der Sohn von Leonard Chess, führte die Stones durch die Studios. Jahre später erschuf Keith Richards einen Mythos. In einem Interview erzählte er, er habe in den Chess-Studios einen Mann im Blaumann gesehen, der die Decke gestrichen habe. Jemand habe behauptet, der Maler sei Muddy Waters. Richards sah dies als Strafarbeit, weil sich Waters' Platten damals nicht verkauft hätten. Diese Geschichte stimme jedoch nicht, rückte später Billy Davies die Sache zurecht. Der Songwriter, Produzent und Sänger kam Anfang der 1960er Jahre zu Chess Records, um dort die Talentsuche und Kreativabteilung zu übernehmen. Unter anderem beaufsichtigte er die Arrangeure, um sie auf die Soul- und Crossover-Popmärkte auszurichten. Muddy Waters, so Davies, habe sich in den Studios nie handwerklich betätigt und sei auch nie auf eine Leiter gestiegen. Andernfalls hätte Studioboss Leonard Chess den Bluesmusiker auch sofort heruntergeholt, damit dieser nicht falle und sich womöglich noch verletze … Was die Stones in den ChessStudios einspielten, ist auf der 10"-Single „The Unreleased Chess Sessions 1964" zu hören.
JAHRESCHARTS ·AWARDS · POLLS · LISTINGS SINGLES
1979
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US
1 Peter Maffay So bist du 2 Patrick Hernandez Born To Be Alive 3 Boney M. El Lute 4 Blondie Heart Of Glass 5 Village People Y.M.C.A. 6 M Pop Muzik 7 Cliff Richard We Don't Talk Anymore 8 Kiss I Was Made For Lovin' You 9 Art Garfunkel Bright Eyes 10 Dschinghis Khan Dschinghis Khan
UK
1 Donna Summer Hot Stuff 2 Gloria Gaynor I Will Survive 3 Knack My Sharona 4 Donna Summer Bad Girls 5 Rod Stewart Da' Ya' Think I'm Sexy 6 Anita Ward Ring My Bell 7 Commodores Still 8 Peaches & Herb Reunited 9 Styx Babe 10 Chic Good Times
1 Art Garfunkel Bright Eyes 2 Cliff Richard We Don't Talk Anymore 3 Dr. Hook When You're In Love With A Beautiful Woman 4 Gloria Gaynor I Will Survive 5 Tubeway Army Are 'Friends' Electric? 6 Blondie Heart Of Glass 7 Boomtown Rats I Don't Like Mondays 8 Roxy Music Dance Away 9 Lena Martell One Day At A Time 10 M Pop Muzik
1979
LPs D
1 Supertramp Breakfast In America 2 Peter Maffay Steppenwolf 3 Dire Straits Dire Straits 4 Bee Gees Spirits Having Flown 5 Alan Parsons Project Eve 6 Richard Clayderman Träumereien 7 Abba Voulez-Vous 8 Dire Straits Communiqué 9 Village People Cruisin' 10 Peter Maffay Frei sein
US #1-Alben
UK
Barbra Streisand AAlice CoopermanGreatest BeatlesCelebrity Hits Vol. 2 Billy Joel Allan Sherman My Son, The Nut 52nd Street Blues Brothers Briefcase Full OfAnd Blues Andy Williams Days Of Wine Roses Rod Stewart Blondes Have More Fun Frank Fontaine Songs I Sing On The Jackie Gleason ... Bee Gees Spirits Having Flown Little Stevie Wonder Recorded Live: The 12 Year Old ... Doobie Brothers Minute By Minute Soundtrack West SideSupertramp Story Breakfast In America Peter, Paul & MaryDonna Peter,Summer Paul & Mary + In The Wind Bad Girls Led Zeppelin Sœur Sourire The Singing Nun In Through The Out Door Knack Stan Getz & CharlieGet Byrd The Jazz KnackSamba Eagles Long Run Vaughn Meader TheThe First Family
1 Blondie Parallel Lines 2 Electric Light Orchestra Discovery 3 Supertramp Breakfast In America 4 Abba Voulez-Vous 5 Bee Gees Spirits Having Flown 6 Police Reggatta de blanc 7 Various Artists The Best Disco Album In The World 8 Elvis Costello & The Attractions Armed Forces 9 Leo Sayer The Very Best Of 10 Rod Stewart Greatest Hits
1979
Bravo Otto Wahl – Gruppen
POP Leserwahl – Sänger int.
Musik Express Leserwahl – Musiker
1 Teens 2 Abba 3 Smokie 4 Dschinghis Khan 5 Kiss 6 Racey 7 Status Quo 8 Blondie 9 Bee Gees 10 Boney M.
1 Cliff Richard 2 Leif Garrett 3 Chris Norman 4 Rick Parfitt 5 Paul McCartney 6 Freddie Mercury 7 Elvis Presley 8 Francis Rossi 9 Gene Simmons 10 Bon Scott
1 Rory Gallagher 2 Neil Young 3 Mike Oldfield 4 Frank Zappa 5 Nils Lofgren 6 Mark Knopfler 7 Bob Geldof 8 Gary Numan 9 Bob Marley 10 Manfred Mann Seite
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Music from the 60s to the 80s
NTE R D CK H I
EN MYTHOS
BLI SPECIAL! DER SEITEN19 18BE 7-8/
HANDEL! I T JETZ A AUSG M
INTERVIEWS: MICHAEL LANG, ELLIOTT LANDY PLUS: REDAKTIONS-ROUNDTABLE U.V.M. Plus: Bruce Springsteen, Santana, Eloy, King Crimson, Kulturgeschichte des Bootlegs (50 Jahre), Eagles, KISS u.v.m.
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Hippie-Tagträumereien
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chon bald, nachdem sich Dewey Bunnell, Gerry Beckley und Dan Peek 1969 in London beim Studium an der Central Elementary High School getroffen hatten (Bunnell, Sohn eines Amerikaners und einer Engländerin, Beckley und Peek lupenreine US-Staatsbürger), um sich als Folk-Pop-Trio zu vereinen, wurden Hohn und Spott über sie ausgekübelt. Zunächst nannte sich das Trio Daze, bald aber America. Ziel des Dreiers war es, entspannten Westcoast-Sound im gerne mal nebligtrüben London auszutüfteln und den Briten näher zu bringen. Rasch hatte man eine treue Fanschar hinter sich, ebenso rasch einen Vertrag mit einer großen Plattenfirma in der Tasche. Die drei Jungspunde, zwischen 1951 und 1952 geboren, nahmen 1971 in einem renommierten Londoner Studio ihr Debütwerk auf, das nach einigen Startschwierigkeiten sowohl in England als auch den USA dann zum großen Verkaufserfolg avancierte.
bis heute aktiv ist, wenn auch ohne Dan Peek, der 2011 im Alter von nur 60 Jahren verstarb. Die darin enthaltene Musik ist das Dokument einer Zeit, in der sich Optimismus und Naivität, Aufbruchsstimmung und Rückbesinnung auf altbewährte humane Werte die Hand reichten. America verloren sich gerne mal in Tagträumereien, tauchten ab im Hippie-Idyll, genährt aus flauschig-weichen Melodien irgendwo zwischen Crosby, Stills & Nash, Eagles oder Arlo Guthrie. Genau dieser angenehm beschauliche Stilmix sollte dem Trio, zumindest bei vielen selbst ernannten progressiven Musikkritikern, allerdings zum Verhängnis werden. Der verbale Jauche-Eimer stand bereit, vor allem, je erfolgreicher der Dreier wurde.
„Dass nicht wenige Rezensenten uns als Weich eier, Softies, Langweiler oder öde Gutmenschen beschimpften, hat uns natürlich frustriert”, erklärt Dewey Bunnell rückblickend. „Wir waren verdammt jung, als der Erfolg über uns herein Bunnell, Beckley und Peek, verbrach, und dadurch sehr ansierte Gitarristen und mit extrem greifbar. Unser Hauptanlieharmonischen Stimmen ausgegen war es schließlich, die stattet, hatten mittlerweile auch perfekte Melodie zu finden. ihre Schulabschlüsse gemacht. Wir suchten nach der absoUnd so rief Kalifornien, denn mit luten Harmonie. Die Beatles ihrer Art von locker-flockigem und die Beach Boys waren Sound sowie diesem Bandnamen Dewey Bunnell und Gerry Beckley unsere großen Idole. Doch konnte man den ganz großen wenn man für einen solchen Anspruch von den MeDurchbruch in der damaligen Hippie-Ära nur im dien verachtet wird, tut das extrem weh.” „Sunshine State” schaffen. Der folgenreiche Umzug sollte sich als Glücksgriff erweisen: Das Trio mauEin ähnliches Schicksal hatten in jener Epoche auch serte sich dank insgesamt sieben Studio-Alben und Bands wie Bread, The Hollies oder die Carpenters, einem Livemitschnitt bis 1977 zu einem Millionenallesamt Gruppen, die damals abfällig in die SoftUnternehmen. Rock-Schublade gestopft wurden und die heutzutage im Rock-Olymp hohes Ansehen genießen. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Dreiers „Tatsächlich hat uns die Zeit im Laufe der Dekaden ist nun in verschiedenen Formaten die Kompilation in die Hand gespielt, was das Ansehen unserer Kom50TH ANNIVERSARY: THE COLLECTION erschiepositionen in der Öffentlichkeit betrifft”, freut sich nen, sie beinhaltet das Epizentrum einer Band die © Pressefoto
Foto: © Henry Diltz
Von Michael Fuchs-Gamböck
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Bunnell. „Daher bin ich unglaublich stolz auf die gerade erschienene Kompilation, denn sie ist ein Dokument des Wohlklangs. Wir waren in den 1970ern mit nichts anderem als America beschäftigt: Studio arbeit, Promotion, Tourneen. Es war furchtbar anstrengend. Wir waren furchtbar jung. Und es war furchtbar schön.” Ist der Veröffentlichungstermin der „Best Of" im 21. Jahrhundert nicht verwunderlich, wo America eindeutig ein Phänomen der 1970er Jahre sind? „Natürlich sind wir ein Kind jener Dekade”, schmunzelt Bunnell. „Doch ich bin der festen Überzeugung, dass die 1970er heutzutage präsenter als früher sind. Gerade in gesellschaftlich kalten Zeiten sehnen sich zumindest die Sensiblen unter den jungen Leuten nach Lagerfeuerromantik, Zusammengehörigkeit, wahrer Freundschaft. Nichts anderes haben wir mit unseren Stücken zu transportieren versucht.” Nach der Veröffentlichung des LIVE-Albums im Oktober 1977 verließ Dan Peek die Gruppe. Bunnell und Beckley beschlossen, America als Duo weiterzuführen, was sie bis heute tun. Sie wechselten die Plattenfirma: „Rückblickend ein fataler Fehler”, ärgert sich Bunnell nach wie vor, „denn beim neuen Label hat man sich nicht mehr allzu gut um uns gekümmert.” Es entstanden nur noch sporadisch Alben, das wohl meistbeachtete ist der herrlich traumverhangene Soundtrack zum Zeichentrick-Kult-Film „Das letzte Einhorn”, aber immerhin waren und sind die regelmäßig absolvierten Tourneen quer durch die Welt weiterhin Erfolgsgaranten. Jedenfalls: „Es geht weiter mit America”, freut sich Dewey Bunnell, „der Tourkalender ist vollgepackt mit Terminen. Denn eines ist klar: Unser Planet braucht Musik wie die unsere. Sie ist der perfekte Stoff, um sich für kurze Zeit aus der Realität in eine schönere Traumwelt zu katapultieren. Dafür gibt es immer Bedarf.”
Music from the 60s to the 80s
In stores: 16 August 2019
Rockende Blutsauger haben. Ansonsten wäre es dazu gar nicht gekommen, und die Sache würde auch gar nicht funktionieren." Und warum hat man sich für den Bandnamen entschieden – welche Art Vampir ist etwa Joe Perry? „Ich bin eher so ein romantischer Blutsauger-Typ", gesteht er, nicht ganz ernst. „Mir gefällt die Idee von Unsterblichkeit. Dass man sich in der Ewigkeit im ureigenen Mikrokosmos einrichten kann. Hoffentlich mit ein paar richtig guten Kumpels." RISE nennt sich die aktuelle Produktion – „wir haben den Titel ganz bewusst gewählt", erklärt Perry, „denn er ist zweideutig zu verstehen. Prinzipiell ist an einem ‚Aufstieg' nichts verkehrt. Doch wenn man rücksichtslos Konkurrenten wegbeißt, um irgendwann ganz oben auf dem Podest zu stehen, bekommt ‚Rise' einen bitteren Beigeschmack. Genau in dieser Ambivalenz sollte der Begriff verstanden werden. Ach ja, aktuell gibt es einen Prototypen dieses gnadenlosen Emporkömmlings. Ich möchte seinen Namen nicht in den Mund nehmen, sonst kommt mir mein Frühstück hoch. Aber diese Person mit der schlechten Frisur verdreht Wahrheiten zu seinen Gunsten, benutzt ein ganzes Volk für seine ureigenen Zwecke, manipuliert die Öffentlichkeit unentwegt. Richtig, Mister T ist ein moderner Super-Vampir." Am Ende noch zu einem angenehmeren Thema fernab von Politik. Denn die Zukunftsaussichten der Vampires seien rosig, freut sich Perry: „Zwar wird es dieses Jahr nichts mit einer Tournee, weil Alice, Johnny und ich mit anderen Geschichten beschäftigt sind. Aber 2020 kommen wir definitiv zu Gigs nach Europa. Da ziehen wir dann eine richtig geile Sause ab, versprochen!"
DAS AUSNAHMEWERK ZU JEANNE D’ARC IST VOLLENDET! MIT TEILS ATMOSPHÄRISCHEN, TEILS GEWALTIGEN KLANGWOGEN FÜHRT ERSTMALIG EINE ROCK OPERA DURCH DIE FASZINIERENDE GESCHICHTE DER LEGENDÄREN GESTALT DES MITTELALTERS. WEITERE INFORMATIONEN UND SPEZIELLE FAN-PAKETE UNTER WWW.ELOY-LEGACY.COM
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benfalls an „Drinking"-Bord war Alice Cooper, der vor kurzem im US-„Rolling Stone" bekannte: „Nachdem ich mehrfach an diesen ‚Versammlungen' teilgenommen hatte, wurde ich zum Vollalkoholiker. Aber ich kann mir zugute halten, dass im Rahmen dieser Gelage auch jede Menge Ideen für neue Musik entstanden, man hat sich hoch inspiriert untereinander ausgetauscht." Alice Cooper lebt seit Jahrzehnten vollkommen abstinent von Drogen jedweder Art. Dennoch fasziniert ihn die „Drinking Club"-Ära bis heute. Und so rekrutierte er 2015 seine beiden Langzeitkumpels Joe Perry von Aerosmith und Johnny Depp, der in der Öffentlichkeit eher als Schauspieler ein Begriff ist, die beide ebenfalls eine Zeit lang unter Suchtproblemen litten, um unter dem Label Hollywood Vampires auf dem namenlosen Debütalbum etlichen toten Clubmitgliedern und ihrem Sound Tribut zu zollen. Vier Jahre später sind die Blutsauger nun ein zweites Mal im Anflug. Und dieses Mal sind satte 13 der 16 Kompositionen Eigengebräu. Obwohl sämtliche Beteiligten „hauptberuflich" anderweitig tätig sind, würden sie die Hollywood Vampires „niemals wie eine Hobby-Angelegenheit behandeln", schwört Joe Perry Stein auf Bein. Der 68-jährige amerikanische Meistergitarrist sieht in diesem Projekt vielmehr „ein wohliges Zusammenraufen sehr unterschiedlicher Charaktere, die sich über alle Maßen schätzen, ja lieben", schwärmt er. Denn, so Perry: „Wir drei sind echte Freunde, die waren wir schon, ehe wir diese Gruppe ins Leben gerufen
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Es war einmal … ein legendärer "Drinking Club", der in den Siebzigern Anlaufstellen in Hollywood und London besaß, konkret im Rainbow Bar & Grill sowie im Speakeasy. Man darf sich darunter einen Rock&Roll-Stammtisch vom Feinsten vorstellen, regelmäßig mit dabei waren Größen wie Keith Moon, John Lennon, Marc Bolan oder Keith Emerson und etliche andere. Schnödes Hauptziel der prominent besetzten Treffen: sich gegenseitig unter den Tisch zu saufen. Von Michael Fuchs-Gamböck
The Art in Rock
Von Hans-Jürgen Günther
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Wayne Fontana & The Mindbenders
Beat-Fürsten aus Manchester
Als das UK in den Sixties seine folgenschwere Popmusik-Explosion erlebte, standen die Zentren Liverpool und London im Fokus. Alles andere galt als Provinz, was die dortigen Musiker natürlich nicht hinderte, ebenfalls aufregende – und in den Charts stattlich vertretene – Musik zu machen. Zu den Semizentren gehörte vor allem auch Manchester mit den Hollies, Herman's Hermits, Billy J. Kramer & The Dakotas und Freddie & The Dreamers. Zu diesem illustren Kreise zählten zudem Wayne Fontana & The Mindbenders!
Das Label hatte Geduld mit den Mindbenders, die mit ihren ersten Singles "Hel lo Josephine" (UK #46), "For You, For You", "Little Darlin'" und "Stop Look And Listen" (UK #37) zunächst nur mäßig erfolgreich starteten. Erst der fünfte Streich "Um, Um, Um, Um, Um, Um", Coverversion eines R&BHits von Major Lance, schlug im September 1964 ein: UK #5. Doch mit dem Jahr 1965 folgte ein goldenes. Gleich im Januar erschien "The Game Of Love" (UK #2, US #1) komponiert vom Texaner Clint Ballard jr. und veredelt mit einem Solo, das Eric Stewart auf einer Gitarre spielte, die ihm Jimmy Page geliehen hatte. Die Nachfolger "It's Just A Little Bit Too Late" (ebenfalls von Ballard, UK #20, US #55) und "She Needs Love" (UK #32) liefen dann schwächer, aber kei neswegs desaströs. Ein Grund fürs leichte Schwächeln der Gruppe war sicher, dass sie den Erfolg von "The Game Of Love" in Amerika sogleich ausnutzen wollte. Flink ging es über den Atlantik, aber dann gab es Visa-Probleme, in deren Folge etliche Auftritte abgesagt wurden. So was zehrte an den Nerven – und der Kreativität. Seite
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ayne Fontana (*28.10.1945 in Levenshulme, Lancashire, als Glyn Geof frey Ellis) bereicherte als fähiger Sänger ab 1961 die lokale Manches ter-Szene mit Bands wie The Velfins und The Jets. Als 1963 Jack Baverstock, Boss und A&R-Manager des Labels Fontana, im Oasis Club auf tauchte, waren von den Jets aber nur Fontana und Bassist Bob Lang (*10.1.1946) anwesend. Mit den hastig rekrutierten Sessionmusikern Eric Stewart (*20.1.1945, Gitarre) und Ric Rothwell (*11.3.1944, Schlagzeug) entstand ein neues Quartett – die Mindbenders waren geboren. Ihren Namen übernahmen sie aus dem DirkBogarde-Film „The Mind Benders", und Fontana ließ sich bei seinem Künstler namen von Elvis Presleys Drummer D.J. Fontana inspirieren. Dass man beim Label Fontana unterschrieb, war irgendwie „zwingend logisch" …
Natürlich erschienen auch zwei Longplayer. Beim 1964er Album THE GAME OF LOVE gruppierte man um die beiden Top-10-Hits vor allem weitere Spitzen songs aus der Feder amerikanischer Autoren: ”Jaguar And Thunderbird" (Chuck Berry), ”Keep Your Hands Off My Baby" (Gerry Goffin/Carole King), ”Cops And Robbers" (Bo Diddley), "I'm Gonna Be A Wheel Someday" (Fats Domino). Aber mit "One More Time” und "Since You Been Gone" gab es auch zwei Songs von Fontana und Stewart. Die sorgfältige Beat mischung aus weiterentwickeltem Rhythm & Blues, Rock'n'Roll und ausgefeiltem Pop überzeugte musikalisch; sie wies Fonta nas Gruppe von der musikalischen Qualität einen Spitzenplatz im Beatgewimmel jener Tage zu. Wie es damals gute Übung war, wurde das Album an nur einem Tag aufgenommen; vermutlich klingt es deshalb auch heute noch kraftvoll und frisch – unnötige Perfektionsvorstellungen wurden bewusst vermieden. Erstaunlicherweise ver kaufte sich die Platte im ersten Anlauf dennoch nicht überwältigend. Erst eine um zwei Songs erweiterte Neuauflage erreichte 1967 im UK den respektablen Platz 28; also zu einem Zeitpunkt, als die Gruppe in ihrer Urbesetzung schon geraume Zeit nicht mehr existierte. Beim zweiten Album ERIC RICK WAYNE BOB – IT'S WAYNE FONTANA AND THE MINDBENDERS (Oktober 1965) wurden Top-Titel wie "Tennessee” ( Berry), n
Music from the 60s to the 80s
Wie dem auch sei, the show must go on. Die Mindbenders änderten nichts Wesentliches an der bis herigen stilistischen Ausrichtung und dem relativ hohen Anteil von Songs amerikanischer Song lieferanten. Sie angelten sich den balladesken Klassesong "A Groovy Kind Of Love" aus der Feder des potenten US-Songschreiberteams Carole Bayer Sager/ Toni Wine und machten daraus zum Jahresanfang 1966 einen Welthit (UK #2, US #2), der heute zu den All-Time-Klassikern gehört und sich global über eine Million Mal verkaufte. Ein kleines Rätsel ist, weshalb der ebenfalls von Bayer Sager/Wine gelieferte hochwertige Nachfolger "Can't Live With You (Can't Live Without You)" in den USA nicht chartete und im UK auf Platz 28 hängenblieb. Vielleicht wäre man besser gefahren, die Single-B-Seite "One Fine Day" – ein mitreißender Song von Goffin/King – zur A-Seite zu machen. Diese Scharte wetzten Bayer Sager/Wine und die Mindbenders im Herbst 1966 freilich halbwegs aus mit "Ashes To Ashes" (UK #14, US #55). Live lief es besonders in den USA rund. Im Juli 1966 starteten die Mindbenders in Atlanta eine Tournee mit einem Konzert vor 25.000 Fans als Support Act für James Brown. Doch noch me morabler fielen die Shows im Fillmore West aus. Auch das erste Album THE MINDBENDERS (Juni 1966) konnte überzeugen. Es enthielt die beiden starken Singles, weitere Treffer wie "The Way You Do The Things You Do" (Smokey Robinson), "The Seventh Son" (Willie Di xon) und "Tricky Dicky” (Leiber/Stoller). Eric Stewart avancierte gruppenintern zum Hauptsongwriter und komponierte etliche propere Lieder wie "Love Is Good", "You Don't Know About Love", „The Morning After" und "Rockin' Jaybee”. Der „geheime Höhepunkt” war jedoch keines seiner Werke, sondern "Little Nightingale”, ein ungemein druckvoller Beatsong, der das famose Können von Drummer Ric Rothwell unterstrich! WITH WOMAN IN MIND (April 1967) geriet hörbar schwächer, trotz guter Songs wie "I Want Her, She Wants Me” (Rod Argent), "Honey And Wine” (Goffin/ King) und Graham Gouldmans "Schoolgirl”. Die Plat te verkaufte sich nicht gut, wurde in den USA erst gar nicht veröffentlicht. Ohne nachhaltige Folgen blieb auch, dass die Mindbenders in Sidney Poitiers Film „To Sir, With Love" mit den Songs "Off And Running" und "It's Getting Harder All The Time" mitmischten; Ruhm und Kohle fielen nur für die Kollegin Lulu ab, die das Titellied sang. Das Gruppengefüge löste sich nun langsam auf. Ric Rothwell verabschiedete sich, eröffnete in Manchester einen Sportbedarfsladen und wurde durch Paul GoodTimes 4/2019
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Hancox ersetzt. Die Coverversion von "The Letter" war der letzte Kontakt der Mind benders mit den Charts(UK #42). Weil das Original der Box Tops zeit gleich Rang zehn einnahm, waren die Mindbenders nur zweiter Sieger.
Weitere Singles floppten. Im März 1968 ging auch Bob Lang von Bord und machte einen Platten laden auf. Im Zuge der New Wave tauchte er bei den Racing Cars auf (Hit 1976 "They Shoot Hor ses Don't They?", UK #14). Gra ham Gouldman übernahm seinen Platz bei den Mindbenders. Mit ihm entstand die letzte Single "Uncle Joe, The Ice Cream Man". Im November 1968 kam das Aus für die Mindbenders. Eric Stewart machte die Strawberry Studios in Stockport auf. Zusammen mit Gouldman stürzte er sich ins Produzentenge schäft. Eine ihrer Aufnahmen mit den lokalen Musikern Kevin Godley und Lol Creme war 1970 der formidable Hit "Neanderthal Man" für die kurzfristig existierende Band Hotlegs. Aus ihnen entstand die Top-Gruppe 10cc – aber das ist eine andere Story … © Pressefoto
"I'm Your Hoochie Coochie Man” (Willie Dixon), "Skinny Minnie" (Bill Ha leys Hit), "She's A Rebel” (Gene Pitney) und "Honey And Wine” (Goffin/King) übernommen; Wayne Fontana steuerte "Like I Did” bei. Dieses Album bot nicht mehr so ganz die Klasse des Debüts. Kein Wunder, denn im Gefüge der Band bröckelte es bereits. Den Abschied von den Mindben ders inszenierte Fontana super abrupt: Mitten in einem Konzert verließ er im Oktober 1965 mit den Worten „It's all yours" die Bühne und ward nicht mehr gesehen. Für einen Moment kam sich seine Band vor wie die Crickets ohne Buddy Holly oder die Tremeloes ohne Brian Poo le. Aber die „amputierte" Trup pe machte sich trotzig an eine erfolgreiche Eigenkarriere, nun mit Eric Stewart als Sänger, dem Bassist Bob Lang assistierte. Und da sie dank cleverer Hits alsbald erfolgreicher waren als der Solist Fontana, stellt sich die Frage, wie sich der wohl gefühlt haben mag.
Nach seiner Trennung von den Mindbenders machte Wayne Fontana nicht gerade eine Musterkarriere. Die ersten Singles 1965/66, "It Was Easier To Hurt Her" (UK #36), die Jackie-Edwards-Komposition "Come On Home" (UK #16), "Goodbye Bluebird" (UK #49) und Graham Gould mans leichtfüßiger Volltreffer "Pamela Pamela" (UK #11), liefen ordentlich bis sehr gut. Aber dann begann der lange Abmarsch in die Obskurität. Weshalb es anders auch nicht kommen konnte, zeigten sein Album WAYNE ONE und ein ganzes Bündel weiterer Singles. Fontana, der ein guter Beatsänger war, geriet zwischen White Soul, TorchSongs und Cabaret in eine schwer steuerbare Lage. Mal klang er wie die Walker Brothers light, mal wie eine männliche Sandie Shaw, mal wie ein Schlagersänger für ältere britische Semester. Dabei war das Songmaterial teilweise sogar hochklassig. "24 Sycamore", "Never An Everyday Thing", "Waiting For A Break In The Clouds" und der Randy-Newman-Song "Dayton Ohio 1903” hätten damals gewiss mehr Auf merksamkeit verdient gehabt. Für Sammler ist das Werk der Beatfürsten aus Man chester relativ leicht überschaubar: Die beste Version des mehrfach aufgelegten Debüts THE GAME OF LOVE ist die Starclub/Polygram-CD mit 16 Titeln. Auch vom Nachfolger gibt's etliche Editionen. Die klar beste legte 1999 das Label Rock-In-Beat Records vor – mit 29 Tracks, darunter alle frühen Singles. Die Doppel-CD THE MINDBENDERS – A GROOVY KIND OF LOVE fasst das Gesamtwerk des Mindbenders-Trios (beide Al ben, sechs EPs und zehn Singles) zusammen. Wayne Fontanas einzige LP wurde für die CD-Ausgabe um 22 Bonustracks erweitert; von seinem Output fehlen nur zwei Singles von 1973/76. Wer nur die Highlights abgreifen will, ist mit den 23 Songs der CD WAYNE FONTANA & THE MINDBENDERS – HIT SINGLES ANTHOLOGY gut bedient.
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„Der blonde Hans“ mal zwei
Von Jörg Palitzsch
Musik ist immer auch eine Reflexion der Zeit, in der sie entsteht. Die Geschichte der deutschsprachigen Musik von 1960 bis Ende 1980 ist eng mit dem politischen und gesellschaftlichen Wandel im Land verknüpft. Musikalische Veränderungen, die in den drei Jahrzehnten von der Sehnsucht nach Liebe und fernen Ländern bis zur Neuen Deutschen Welle reichen.
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usik hört man aus Röhrenradios und von Schallplatten, kompakt abspielbar in Schleiflack-Musiktruhen. Mit einem amerikanischen Akzent träumt Connie Fran cis "Schöner fremder Mann", Manuela, die eigentlich Doris Inge Wegener heißt, tut es ihr mit "Schuld war nur der Bossa Nova" gleich und ver drängt ihre Konkurrentin in den „Bravo"-Charts auf den dritten Platz. Ein großer Teil der Jugendlichen wird damit nicht erreicht, sie wandern ab 1965 zum „Beat-Club" in der ARD, wo englischsprachige Interpreten auftreten.
ls Hans Albers im Juli 1960 stirbt, geht eine Ära zu Ende. Der „blonde Hans" wird durch seine Filme und seine Lieder zu einem Idol des Volkes. Unver gessen seine Hits "Flieger, grüß mir die Sonne", "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins", "La Paloma" und "Goodbye Johnny". Albers bedient die Sehnsüch te der Menschen, die in den Zeiten des Zweiten Weltkrieges Heimat und Stolz eingeimpft bekommen und danach nur noch Schnulzen hören, in denen mit viel Harmonie eine heile Welt be sungen wird. Dabei ist Albers jemand, der sich dem Einfluss der Nazis entzieht und seiner jü dischen Lebensgefährtin 1939 die Emigration nach England ermöglicht.
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nfang der 1960er Jahre stimmen die Rahmen bedingungen für das deutsche Liedgut. Unter der CDU und Bundeskanzler Konrad Adenauer lebt es sich gut im Land. Von 1950 bis 1963 steigt die In dustrieproduktion um 185 Prozent, die Gastarbeiter kommen, und die Deutschen reisen und kaufen wie die Weltmeister. Das Konzept von Wirtschaftsminis ter Ludwig Erhard – „Wohlstand für alle" – geht auf. Seite
er deutsche Schlager richtet sich in der Ku schelstube des Wirtschaftswunders ein und dominiert die Anfangsjahre der 1960er. Als die DDR ihre Mauer hochzieht, sorgt Komponist Michael Jary mit "Wir wollen niemals auseinan dergehen" für gute Laune, ein Lied, das er der bayerischen Sängerin Heidi Brühl auf den Leib schneidert.
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rwachsene bleiben beim Bewährten: Als der erst zwölfjährige Heintje 1967 in der ZDFSendung „Der goldene Schuss" zum ersten Mal seinen Hit "Mama" ins Mikro trällert, wird ein Kin derstar geboren, im selben Jahr wird bei einer Demonstration ge gen den Schah der Student Benno Ohnesorg erschossen. Vor allem junge Menschen wehren sich ge gen die Perspektivlosigkeit in der Bundesrepublik, aber selbst die Große Koalition aus CDU/CSU
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und SPD kann dem Schla ger nichts anhaben. Roy Black, Peter Alexander und Udo Jürgens sorgen bei der älteren Generati on für eine fröh liche Stimmung. Heino schmettert mutig "Wir lieben die Stürme", Rex Gildo schmach tet pfiffig über "Augen wie zwei Sterne", und Drafi Deutscher räumt mit "Mar mor, Stein und Eisen bricht" mächtig ab. Englischsprachige Lieder werden kaum gespielt, selbst Sängerinnen wie Petula Clark und Nana Mouskouri singen ihre Hits auf Deutsch und feiern große Erfolge damit.
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ie „Hitpa rade" flim mert im ZDF im Januar 1969 erst mals über den Bildschirm, damit wird der Schlager gebündelt und kanalisiert. Moderator Dieter Thomas Heck, Gralshüter des deutschen Schlagers und bekennender CDU-Anhänger, macht Druck. „Hier ist Berlin, hier ist die Hitparade im Zet-De-Ef" heißt es jedesmal zum Auftakt der Sendung. In 45 Minuten bringt der Schnell sprecher 14 Künstler unter, und am Ende liest
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angsam schleicht sich ge gen Ende der 1960er Jahre dann aber ein anderer Sound in die Gesellschaft. Bob Dy lan und auch Joan Baez, die gegen Rassentrennung und Krieg protestieren, werden zwar gehört, wobei viele junge Deutsche jedoch durch das At tentat auf Rudi Dutschke und die Gründung der RAF politi siert werden. Politisch hoch motiviert und auf Protest gebürstet sind linke Lieder macher wie Hannes Wader, Dieter Süverkrüp und Josef De genhardt. Der warnt: „Spiel nicht mit den Schmuddelkindern, sing nicht ihre Lieder." Themen sind Militarismus, die u n auf g e a r b e i tete Geschichte des Nationalso zialismus und der Muff unter den Talaren. Kommunar den-Bands wie Amon Düül und Floh de Cologne ge hören zu den Pionieren des Kraut rock. Can und Kraftwerk setzen neue Maßstäbe, während Wencke Myhre munter von einem knallroten Gum miboot singt. Und der Schlager lebt weiter, nicht zuletzt durch die schnelle Verbreitung von TVGeräten.
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ann heißt es 1971: Licht aus, Spot an. Die ZDF-Musiksendung „Disco" bietet in ei ner fröhlichen Mixtur Live- und PlaybackAuftritte sowie Videos von Bands. Die Sen dung prägt von Anfang an mit Shocking Blue, CCR, Sweet und Mungo Jerry den Musikgeschmack einer ganzen Generati on und gilt als Antwort des ZDF auf den „Beat-Club". Bundeskanzler Willi Brandt, der gern Heino hört, for muliert eine Kulturpoli tik, die er, neben der Außenwirt schaftsund Sicherheitspolitik, als dritte Säule der deutschen Außenpolitik bezeichnet. Zu diesem Zeitpunkt haben Ton Steine Scherben schon längst den Gegenslogan entworfen: „Macht ka putt, was euch kaputt macht."
ls Brandt 1974 zu rücktritt und Helmut Schmidt folgt, ändert sich die deutschsprachige Mu sik im Schlagerlager nur unwesentlich. Udo Jür gens singt "Griechischer Wein". Ganz nach altem Muster, ein Schlager, der sich an der Volksmusik orientiert, Sehnsucht nach Ferne weckt und letztend lich zum Sauflied mutiert. Es sind immer die gleichen Harmonien, die kleine Ge schichten erzählen. Heino knüpft mit "Die Schwarze Barbara" an, und Gitte schwärmt: "So schön kann doch kein Mann sein." Doch es rührt sich was: In Köln werden Bap ge gründet, in Düsseldorf DAF, Extrabreit in Hagen. Vor allem Bap treten mit ihren Dialektsongs zu einem Siegeszug durch Deutschland an, obwohl sie von Hei delberg bis Hamburg niemand versteht – und die Texte bei verrauchten Studen tenpartys trotzdem lauthals mitgesun gen werden.
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982 verkündet Helmut Kohl, sechster Bundes kanzler der Bundesrepublik, seine Lösung einer geistig-moralischen Wende. Dieser Aufruf zur Er neuerung ist bei den Mu sikschaffenden überflüssig, seit Beginn des Jahrzehnts hat sich die NDW bereits fest etabliert, die Band Ideal gilt als musikalischer Wegbereiter. Hits wer den schnell gestrickt, man steuert auf den Höhepunkt der NDW zu. Spliff mit "Carbonara", Joachim Witts "Goldener Reiter" und "Da da da" von Trio zählen zu den Spitzentiteln. Bap
Dabei kündigt sich aus England bereits Neues an. Spandau Ballet, Depeche Mode, Human League und ABC spielen einen glasglatten Elektro-Pop, der millionenfach verkauft wird. So findet die Neue Deutsche Welle 1983 ihr Ende. Ausgeleiert und auf Hochtouren gespielt, geht es mit dem mu sikalischen Output abwärts. Was in die Zu kunft getragen wird, ist die Dauerhaftigkeit deutschsprachiger Popmusik, die erfolg reich sein kann.
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itte der 1970er Jah re verkommt der deutschsprachige Schlager endgültig zur Schnulze. Nichts ist mehr übrig von dem einstigen Begriff, wo nach ein Schlager sich mit einer einprägsamen Melo die vom Gassenhauer zu einem Hit entwickeln kann. Als die Terroristin Ulrike Meinhof 1976 ihrem Leben im Stammheimer Hochsicherheitstrakt ein Ende setzt, singen Ruth Händel, hust hust, "Mei ne letzte Zigarette" und Daliah Lavi "Nichts haut mich um". Der Niedergang geht noch schlimmer: Die Singlecharts werden 1978 das ganze Jahr über von Vader Ab raham mit seinem "Lied der Schlümp fe" angeführt, wäh rend in Fanzines Ideal 1983 zum ersten Mal der Begriff „Neue Deutsche Welle" (NDW) auftaucht, gespeist aus New Wave und Punk. NDW grenzt sich eindeu tig von der Schlagermu sik sowie Krautrock ab. Deutsche Popmusik wird auf einmal spannend und vor allem lus tig. Hubert Kah ("Sternenhimmel") tritt im Nachthemd in der „ZDF-Hitparade" auf, und von Abwärts bis Zoff gründen sich zahlreiche Bands, die auch kommerziell schnell erfolgreich werden.
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er im hohen Tempo auch noch alle an der Produktion Beteilig ten und ihre Funktionen vor.
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o wird der hei melige Schla ger, der viele Jahre lang das Gemütsle ben der Deutschen mitbe stimmt hat, von der NDW weggeblasen. Der Versuch der Musikindustrie, nach dem Ende der Neuen Deutschen Welle den Schlager ab Mitte der 1980er Jahre in der Ecke der Volksmusik wieder zu reaktivieren, schlägt fehl. Flippers und Roland Kaiser will niemand mehr hören. Vielmehr zieht die Berliner Band Rainbirds mit ihrer atemberaubenden Sängerin Katharina Franck und dem De bütalbum BLUEPRINT erfolgreich durchs Land, Herbert Grönemeyer festigt seinen Sängerstatus mit "Was soll das?", und Jule Neigel sieht "Schatten an der Wand".
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n drei Jahrzehnten verändert sich die „Music from the 60s to the 80s" grundlegend und ist auch immer ein Spiegelbild gro ßer Wand lu ng s pr o zesse. Als Hannes Kröger 1988 seinen Hit "Der blonde Hans" schmettert, ist es fast so, als ob er über diese gan ze Zeit einen Bogen schla gen will ...
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Von Jens-Uwe Berndt
Schwieriger Spagat zwischen Schlager-Pop und Prog-Rock-Epen Wolfgang Ziegler ist ein Name mit Gewicht. Wem er heute immer noch leicht von den Lippen geht, der mag vermutlich vor allem Popmusik und deutschen Schlager. Erst vor ein paar Wochen veröffentlichte der Sänger und Pianist mit "Wir feiern dieses Leben" einen Sommerhit. Und sein größter Erfolg "Verdammt" von 1988 lag ganz nah am Synthie Pop. Vor dieser Zeit prägte die sonore Stimme des außergewöhnlichen Komponisten allerdings den Sound einer Band namens Wir. Gegründet 1972, durchlief sie mehrere Metamorphosen. 1978 veröffentlichte die Gruppe mit dem Album ZEIT eine der maßgeblichen Rock-LPs der DDR-Musikgeschichte – und ließ auch im Westen nicht nur Plattenbosse staunen.
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er Name Wir ist eine Kurzvariante von ,Wir gehören zu euch'", erinnert sich Wolfgang Ziegler an die Idee für die Band-Bezeich„ nung. „,Wir' stand für das Miteinander, für die Verbundenheit mit den Leuten." Interpretationsmöglichkeiten hatte es damals reichlich gegeben. Zum Beispiel die Anlehnung an das knappe „Wer" von The Who. Musikalisch trennten beide Gruppen aber von Anfang an Welten. Manch einer wollte in dieses „Wir" eine Entrücktheit hineinlesen, mit der sich die Band vom Rest der ostdeutschen Szene eher abheben wollte. Dazu passte Zieglers Bildungsbackground: Der aus Rostock stammende Musiker studierte damals Gesang und Komposition, nahm zusätzlich Bewegungsunterricht und belegte Kurse zur Spracherziehung. Und auch das Konzept hinter Wir war nicht gerade etwas für den Tanzboden. „Ich hatte mich mit dem Lyriker Jens Gerlach zusammengetan, und der wollte epochale Themen anpacken", sagt Ziegler. „Der Menschheitstraum vom Fliegen, die Bedeutung der Zeit oder Geschichten über historische Figuren." So entstanden bereits in den Anfangsjahren progressive Rockepen, die den Seite
hohen künstlerischen Anspruch von Wir dokumentieren. "Black Power" (1973) hatte 13 Minuten, die erste "Zeit"-Version (1973) lag bereits bei sechseinhalb Minuten, man besang den "Segelflug" (1972) oder erinnerte mit "Requiem für Julian Grimaux" (1974) an einen spanischen Kommunisten, der vom Franco-Regime ermordet worden war. Einige Stücke aus dieser Zeit existieren nur als Rundfunkproduktionen, andere wurden SamplerBeiträge. Eine umfassende Auswer tung aller von Wir jemals aufgenommenen Stücke gibt es bis heute nicht, was Fans das Sammeln nicht gerade einfach macht. Allein bis zur ersten Amiga-LP, die 1977 erschien, wurden Wir auf 14 verschiedenen Samplern untergebracht. Vor allem die „Hallo"- und die „Rhythmus"-Serien profitierten von Produktionen
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der Band. Darüber hinaus brachte das DDR-StaatsLabel Amiga bis zum Longplayer fünf Singles in Umlauf, die überwiegend Songs enthielten, die nicht für die Sampler Verwendung gefunden hatten. Und die Zieglers Talent für eingängige Popsongs offenbarten, besaß die Gruppe Wir doch schon frühzeitig zwei unterschiedliche Gesichter. Dazu passt Zieglers Aussage, dass ihm nie bewusst gewesen sei, mit den epischen Stücken Progressive Rock gemacht zu haben: „Darüber haben wir nie nachgedacht. Wir wollten nur unsere Musik machen. Das haben damals aber alle großen Bands getan – aus einer Intuition heraus Lieder geschrieben. In der Popmusik hat man sich dann später eher unterschiedlichen Strömungen angeglichen." Dass Ziegler mit Wir sich spätestens ab 1974 verstärkt auf verhältnismäßig leichtere Kost einließ, habe auch mit dem Einstieg seiner damaligen Frau Doris Martin zu tun gehabt. Das klingt zum Beispiel in der Soulballade "Marie Louise" (vierte Single, 1974) an, in der Martin und Katrin Lindner (sie war für ein knappes Jahr ebenfalls bei Wir) einen nicht unerheblichen Hintergrundpart einnehmen. Das gilt auch für die B-Seite. "Trinklied" ist eine soulige Funknummer mit einem durchgehenden Satzgesang von Lindner, Martin und Zieg ler. Zwei Jahre später waren Wir in einschlägigen Radio-Wertungssendungen mit der schlagerhaften
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Das selbst betitelte Amiga-Debüt, 1977 veröffentlicht, zeigt die Gruppe auf der Hülle als lustigen Haufen an einer Parkbank vor einem Sonnenblumenbild. Das hatte mit Prog ebenso wenig zu tun wie mit Heavy Rock, von dem im Erläuterungstext auf der Hüllenrückseite gesprochen wurde. Auch bei den Songs hatten die Verantwortlichen den Schwerpunkt auf die poppigen Single-Erfolge gesetzt. „Das Cover war völlig fehl am Platze", sagt Wolfgang Ziegler. „Und ganz offensichtlich war es damals noch nicht möglich, die großen Rockepen konzeptionell für ein Album aufzuarbeiten." Bedeutendes gab es aber auch hier schon: Der Opener, "Im Spiegel deiner Augen" (hier und da auch als LPTitel genannt), war eine vertrackte Prognummer, die von "Gartenparty" und "Blinde Kuh" meilenweit entfernt war. Ebenso "Eisberg" – hier kam die Plattentextverheißung vom HeavyRock zum Tragen. Und mit dem Rausschmeißer "Nach dem Konzert" servierte die Band ihre bis dato perfekteste Powerballade, die aber erst ein Jahr später zur vollen Entfaltung kommen sollte. Höhepunkt und auch bei Amiga Türöffner für weitere Plattenproduktionen wurde ein für den WDR mitgeschnittener Auftritt in der Reihe „Rockpop In Concert" vom 31. März 1978. Wir präsentierten sich dort vor einem entfesselten Publikum als progressiv rockende Band mit brillantem Songmaterial und perfekten solistischen Leistungen, von denen es reichlich zu bestaunen gab. Vor allem Gitarrist Ingolf Zwick wusste sich auszuzeichnen – er spielte die kompliziertesten Passagen mit einer Leichtigkeit, die einigen Westmusikern den Atem verschlagen haben dürfte. Ziegler meint, dieses Konzert habe die LP ZEIT (1978) bei Amiga erst möglich gemacht. Im Westen nannte sich das identische Songmaterial auf einer Nature-Veröffentlichung UND SO SPIELEN WIR WORAN WIR GLAUBEN. Ein sperriger Titel mit Interpunktionsfehler. Auf jeden Fall ließen die Verantwortlichen für Rockproduktionen bei der ostdeutschen Plattenfirma Wir aus dem Vollen schöpfen. Was Wolfgang Ziegler für nötig hielt, bekam er. So zum Beispiel Streicher und Orchester, die bei den Arrangements eine zentrale Rolle einnehmen sollten. Auch wurde ZEIT eine
echte Produktion und nicht – wie noch das Debüt und wie so oft bei Amiga – ein Sammelsurium aus Rundfunk- und Single-Aufnahmen. Ziegler: „Das hört man deutlich am Sound. Für damalige Verhältnisse war der richtig gut."
Der Härtegrad dieses zweiten Albums war im Vergleich zum unausgegorenen Erstling enorm. Das kündigte sich schon beim Opener "Oh diese Sehnsucht am Abend" an. Düster und schwermütig stampft sich die Nummer über einen gitarrenlas tigen Tango-Part in das folgende "Laßt mir meine Träume". Hier ist der Stakkatorhythmus Pop- affin, die blitzsaubere Gitarrenmelodie unterwirft sich dessen Leichtigkeit. Wozu Wolfgang Ziegler kompositorisch in der Lage ist, zeigt die Ballade "Du hast immer bei mir ein Zuhaus". Schon die von fetten Streichern untermalte erste Strophe türmt Melancholie auf. Die Melodie ist wunderbar – und wird mit dem verzögerten Satzgesang im Refrain noch getoppt. Bläser kommen hinzu, die Dramatik steigert sich, die Melodie geht immer intensiver unter die Haut. Besser ist eine Ballade kaum zu machen. Das knackige "Nicht mit mir" passt dann als Brücke zur pompösen Ballade "Da schlug die Flamme". Die B-Seite wird von der 15-minütigen Version ihres Titels "Zeit" geprägt, der halb so lang 1973 auf dem Sampler HALLO NR. 9 erschienen war. Jetzt erbauten Wir ein monumentales Werk inklusive Schlagzeugsolo, wie es die Band üblicher Weise in Konzerten präsentierte. Und am Ende die ultimative Version von "Nach dem Konzert". Mit einem Wust an Streichern erreichte Zieglers Balladenbombast hier seinen Höhepunkt. Zwei Stakkatogeigenstriche wie aus der Duschszene des Hitchcock-Klassikers „Psycho" auf Heavy-RockGitarrenriffs steigerten das Pathos unmittelbar bei Einsetzen des Refrains ins Unermessliche.
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Das war es, was Wolfgang Ziegler wollte. Zumindest im Zeitfenster des Jahres 1978. „Ich habe damals ganz klar gesagt, wo es langgeht", sagt der Musiker. „Andere Einflüsse habe ich eigentlich nicht zugelassen." Und daraus rührten auch jene radikalen Veränderungen im musikalischen Konzept, die man gemeinhin Gruppen eher bei häufigen Besetzungswechseln unterstellt. „Ab 79/80 wollte ich mehr zum Pop", sagt Ziegler. „Rockelemente sollten aber bleiben." Der Stilbruch deutete sich über 45er Vinyl an. "Fußball" war 1980 noch ein Hybrid aus moderner Ausrichtung und 70er-Jahre-Wir, die Polydor-Single "Mädchenträumerei" (1984) schon unter Wolfgang Ziegler & Wir war Pop mit allen Zutaten jener Zeit: Synthies, patschende Electro-Drums, Hall … Die B-Seite "Du müsstest hier sein" klang sogar wie ein NDW-Ausläufer. 1985 das gleiche Bild: "Lass deine Engel los" (als Single sowohl bei Polydor und Amiga) war schwüler Pop, die zweite Nummer, "Geboren um zu leben", Power Pop im Stile von Rick Springfield. Die dritte LP EBBE + FLUT, von 1985, zeigte sich wieder ähnlich ambivalent wie das Debüt. Die ASeite vereinte die Popsongs, mit denen Ziegler immer erfolgreicher wurde. Drehte man die Platte um, krachten einem im dramatischen Titelsong sofort schwermetallische Gitarren entgegen. "Traum vom Fliegen" geriet zu einer beeindruckenden SpaceRock-Ballade. Spaciger Pop umhüllte den hochpolitischen Text von "Blutiger Sommer". Und am Ende gab es mit "Und sie dreht sich doch" noch einmal Pathos im Stile der ZEIT-LP. Wir hielten sich noch ein Jahr. Danach war die Band Geschichte. Abgezeichnet hatte sich das spätestens, als der Name Wolfgang Ziegler dem Bandnamen vorangestellt wurde. Die Solokarriere des Sängers schloss sich nahtlos an – und erreichte völlig neue Dimensionen. Nach 14 Jahren ihrer Existenz blieben von der Gruppe Wir neben dem Klassiker ZEIT vor allem überdurchschnittliche Songs – sowohl im Pop- als auch im Rockbereich. Die Popularität der Band hielt sich im Vergleich zu ihrer Qualität in Grenzen. Vermutlich war Wolfgang Zieglers Spagat zwischen launischem Schlager wie "Gartenparty" und schwergewichtigen Prog-RockWerken à la "Zeit" zu gewagt. Und wegen der unkoordinierten Veröffentlichungsstrategie von Amiga war die Entwicklung der Gruppe hin zu Synthie-lastigen Tanznummern für viele Fans nicht nachvollziehbar gewesen. War der Band letztlich also auch nicht der Erfolg beschieden, den sie verdient hätte: Wir ist es allemal wert, neu entdeckt zu werden – in all ihren Facetten. Denn die Zeit konnte ihrer Musik nichts anhaben.
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"Gartenparty" präsent, die es auf zwei Kompilationen schaffte und genau wie "Marie Louise" und "Trinklied" zur Titelliste des Debüts gehörte. "Gartenparty" mit seinem volkstümlichen Uffta-UfftaRhythmus erzählte humorvoll die Geschichte einer Fete in einem Schrebergarten, wo ordentlich gepichelt wird und Nachbars Sohn mit der Tochter des Party-Ausrichters hinter der Hecke verschwindet. In dieselbe Kerbe haut der Song "Blinde Kuh" – eine lockere Sicht auf das Verlieben, der Doris Martin als Solistin präsentiert.
PRODUZENTEN
Phil Wainman
Von Sweet bis "I Don't Like Mondays" © Pressefoto
In den 60er Jahren gab Phil Wainman als Schlagzeuger britischen Bands den Takt vor. In den Siebzigern schrieb und produzierte er zahlreiche Hits unterschiedlichster Künstler. In den folgenden Dekaden verdiente er sein Geld – 20 Mal mehr als in der Musik" – in der Immobilienbranche. Sein " Geschäft verkaufte er vor einigen Jahren und sattelte um: Heute entwickelt der mittlerweile 73-Jährige Elektrofahrzeuge. Nicht die gängigen Modelle " – wir widmen uns ausgefalleneren Gefährten, beispielsweise haben wir eine elektrifizierte Version des Delorean aus dem Film Back To The Future' ' gebaut", verriet Wainman im GoodTimes-Interview.
Fotos: © Privatarchiv
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egonnen hatte Wainman als Schlagzeuger, mit The High Grades tourte er ab 1964 ein Jahr lang durch ganz Europa, „in Schweden und auch in Deutschland, dort vor allem in Süddeutschland in den Clubs der US Army – damals herrschte noch Rassentrennung: auf der einen Seite die schwarzen, auf der anderen die weißen GIs, kann man sich heute nicht mehr vorstellen!" Nach seiner Rückkehr ins UK stieg er bei The Quotations ein, mit denen er nicht nur Jimmy Cliff, sondern auch zahlreiche US-Künstler bei Tourneen in England begleitete, beispielsweise Carl Perkins. The Paramounts, die Vorläuferband von Procol Harum, war eine weitere Karrierestation des My Friends”) sich seine Demos anhörte und jungen, überaus ambiihn angesichts deren Qualität ermunterte, tionierten Musikers. sich doch ebenfalls aufs Produzieren zu verInnovator war der gebürlegen. „Jack Baverstock, der damals gerade tige Londoner schon von Philips zu RCA gewechselt war, wollte damals: Er war 1961 mich als Produzent haben – und er nahm einer der ersten, die mit eine Band unter Vertrag, die ich entdeckt einer Double-Bassdrum hatte und mit deren Aufnahmen ich mir 18 spielten. „Das habe ich Monate lang vergebens die Hacken abgelaufen mir bei Eric Delaney, und bei Plattenfirmen Klinken geputzt hatte." einem BigbandDie Band hieß Sweet(shop), der Song, den er Drummer abgeschaut. unterbringen wollte, war "Slow Motion” – und Wir waren als The High schließlich konnte er die Nummer mit der Grades mit The Who auf Band bei RCA produzieren. Also der Firma, die Tour, und da kam Keith die Nummer vor Baverstocks Einstieg bereits Moon an und sagte: So zweimal abgelehnt hatte. ein Kit will ich auch! Die Wege von Wainman und Sweet trennten Er hat seines kostenlos sich danach für kurze Zeit, ehe sie wieder vom Hersteller Premier zusammenkamen. „Ich mischte damals (1970) bekommen, ich musste auch bei einer Band namens Butterscotch mein Drumset bezahlen mit, und als wir mit unserem Song ’Don’t ..." Durch Cliff kam der You Know (She Said Hello)’ in Kontakt zu Island Records zustande, und Wainman arbeitete Mike Chapman, Barry Blue und einer TV-Show der BBC auftraviel für das angesagte Label und dessen Künstler, lernte so auch Phil Wainman in den Utopia Studios ten, hörte ich hinter mir zwei Mickie Most kennen. Typen, die sich unterhielten Der Drummer begann Songs zu schreiben, und gemeinsam und meinten: ‚So einen Song mit Harold Spiro, dem Ehemann einer Cousine, verfasste er bräuchten wir auch’ – es waren "Little Games” – den Song schnappte sich Most, nahm ihn zwei Sweet-Mitglieder", erinnert mit den Yardbirds auf, die damit einen mittleren Hit landeten. sich Wainman, wie er wieder Der wiederum für Wainman zum Türöffner wurde. Auch wenn mit „seinen Jungs" zusammendann noch einmal eine kurze Phase als praktizierender Musiker kam. Er betreute "Funny Funny" dazwischenkam: Wainman ließ sich durch Duane Eddy und desund mehrere Folgenummern, sen Erfolgsnummer "Guitar Man” dazu inspirieren, eine ähnliche brachte das Autorengespann Nummer mit seinem Instrument zu schreiben und einzuspieChinn/Chapman mit Mickie Most len: "Hear Me A Drummer Man", eine treibende Nummer mit zusammen, der im Büro über ihm zwei Backgroundsängerinnen namens Bernadette & Daisy, wie saß und mit dem er bald einen Wainman heute noch schwärmt. „Damit nahm mich EMI unter gemeinsamen Verlag namens Vertrag, ich trat damit in ,Ready Steady Go’ auf, und auf einmal New Dawn Publishing gründete. war es eine Trend setzende Nummer!" Noch besser lief es für Doch wenn zwei Alphatiere wie Wainman und Most aufeinandertreffen, dauert den Mittzwanziger aber als Songschmied, vor allem, als der damals angesagte es nicht lange, bis sie sich in die Wolle geraten. Und in der Tat: Die beiden Produzent Denny Cordell ("A Whiter Shade Of Pale”, "With A Little Help From Seite
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Partner zerstritten sich heftig, bis auf den heutigen Tag. „Wir reden nicht erstmals angekommen, als sie die Band gerade gesignt hatten, aber ich sah sie miteinander, aber teilen uns immer noch die Tantiemenschecks, die jedes Jahr damals als Rolling Stones für arme Leute, sie spielten ein wenig bluesig, aber hereinkommen." eben nicht so gut wie die Stones und noch ohne eigene Note. Dann hatten sie „Ich hatte Sweet entdeckt und für meine Produktionsfirma unter Vertrag später eine Nummer 1, 'Rat Trap’, und ich zog wieder nicht. Aber dann spielten genommen, schrieb und produzierte dann aber andere Acts", fasst Wainman sie mir diesen Song vor, ’I Don’t Like Mondays’. Ich verlangte freie Hand und seine damalige Historie knapp zusammen. Beispielsweise die Bay City Rollers, sagte, ich wolle eine Stimmung wie in Alfred-Hitchcock-Filmen. Wir begannen deren UK-Nummer-1-Hit "Give A Little damit, dass wir nur Stimme und Klavier Pause beim Songwriting mit BA Robertson Love" er mitschrieb und produzierte. Billy aufnahmen und dann alles Weitere darauf Idols Band Generation X gehörte ebenso zu aufbauten." Der Rest ist Geschichte. Obwohl: seinen Kunden wir Alex Harvey. „Alex war „Ich tüftelte bis zur letzten Sekunde an der ganz speziell – seine Plattenfirma wollte, Nummer, weil mir immer noch die letzte dass ich ihn produziere, und lud mich zu Würze, der letzte Kick fehlte, der dafür einer Show im Crystal Palace ein. Alex gesorgt hätte, dass sich mir beim Hören die eröffnete für Black Sabbath, und deren Fans Nackenhaare aufstellen und ein wohliger wollten partout keine Vorgruppe hören. Schauer das Rückgrat hinunter läuft. Der Aber Alex fing an, wurde nach dem ersten erst kam, als wir im Schneideraum saßen, Song zumindest nicht ausgebuht, bekam eigentlich alles schon abgemischt und fertig nach dem zweiten freundlichen Beifall, und produziert war – da gab ich im allerletzten am Ende tobten die Leute und verlangten Moment noch ein bisschen Echo drauf – das nach einer Zugabe! Alex war ein Genie, was war es, was mir noch gefehlt hatte", verrät Präsenz und Ausstrahlung auf der Bühne Wainman 40 Jahre später. anging!” 1973 produzierte Wainman NEXT. Der Mann im Studio-Kontrollraum war „Es war sein erstes Gold-Album, ich sollte gefragt, gut bezahlt, hatte Spaß an seiner auch seine nächste LP machen, doch dann Arbeit – und stieg dann doch mehr oder wollte sein Manager mein Honorar halbieweniger abrupt aus dem Musikgeschäft aus. ren – logisch, dass ich ihn abblitzen ließ, so toll es war, mit Alex im Studio zu „Ich kam eines Nachts nach Hause zu meiner Familie, und da standen mehrere arbeiten." Polizeiautos mit Blaulicht herum, weil es einen Zwischenfall gegeben hatte." Doch auch so hatte Wainman genug zu tun, die von ihm produzierte Single Was genau passiert war, wollte Wainman nicht genauer erläutern. Nur so viel: "Classic" bescherte Adrian Gurvitz einen Top-10-Hit. Noch erfolgreicher war „Da wurde mir klar, dass das Allerwichtigste die Familie ist, Erfolg, Kohle und zuvor ein Song gewesen, den er federführend im Studio betreute: "I Don’t Egoschmeichelei hin oder her." Er wechselte die Branche, suchte sich einen Job Like Mondays" der Boomtown Rats war 1979 sein letzter Nummer-1-Erfolg. mit familienfreundlicheren Arbeitszeiten – und hört seither Musik in erster „Ich hatte es vorher zweimal abgelehnt, sie zu produzieren. Phonogram war Linie zum eigenen Vergnügen. Philipp Roser
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Elliott Landy Woodstock
aus allen Blickwinkeln Sein Name ist wohl nur denen geläufig, die auch das Kleingedruckte mit den Credits lesen. Seine Fotos hingegen kennt nahezu jeder Musikfan. Schließlich stammen die meisten Bilddokumente des Festivals in Woodstock von Elliott Landy – sowohl die Schnappschüsse der Künstler als auch die Impressionen von Publikum und Gelände. Aber auch seine Aufnahmen von Bob Dylan, The Band oder Janis Joplin genießen heute Kultstatus. Nun feiert der 77- Jährige gleich mit mehreren Ausstellungen in Papenburg (29.6.–2.9.), Karlsruhe (8.8.–15.9.) und Nürnberg (16.8.–30.9.) unter dem Motto "Elliott Landy's Woodstock Vision: The Spirit Of A Generation" das 50-jährige Jubiläum des legendären Festivals.
hatte beides für Sie die gleiche Bedeutung? Ja und nein (lacht). Ich würde sagen, letztlich waren mir die Menschen wichtiger, die damals in einer derart friedlichen und liebevollen Weise zusammenkamen. Zugleich strahlten sie eine unglaubliche Energie aus, die auch auf die Künstler wirkte und umgekehrt. Viele Leute, mit denen ich hinterher gesprochen habe, sagten, dies sei die wichtigste Erfahrung ihres Lebens gewesen. So viele Menschen, die sich vorher
Von Philipp Roser bin zeitweise auf Super-8-Filme umgestiegen, habe diese Filme mit Musik vertont. Das war lange Zeit schwierig, inzwischen habe ich eine App entwickelt, die dieses Jahr noch herauskommen soll – Landy Vision ist auf meiner Homepage www.elliottlandy.com erhältlich. Da kann man auf einem iPad mit Bildern quasi wie mit Noten komponieren.
Sie gelten als einer der Wegbereiter der Kunst in der Fotografie ...
Vielen Dank für das Kompliment (lacht). Das war aber nie meine Absicht, mit dieser Ambition bin ich nicht angetreten. Ich wollte schöne Fotos machen und sie dann den Menschen zeigen. Aber es stimmt insofern schon, dass ich andere, neue Wege ging. Das ist die
Mr. Landy, Sie müssen sich jetzt wieder den Mund fusselig reden über Woodstock – ich nehme an, dass Sie das alle zehn Jahre machen müssen? Ich will es tun! Wenn ich es nicht wollte, würde ich es nicht machen. Ich hatte sehr viel Glück in meinem Leben, dass ich es mir immer leisten konnte, das zu tun, was mir Spaß machte. Und darüber rede ich gerne, um meine Erfahrungen mit den Menschen zu teilen.
Ich hatte fünf Kameras dabei, dazu 80 Filmrollen, je zur Hälfte Farb- und Schwarzweißfilme. Die lagerte ich in einem Schrank, aus dem vier Rollen verschwanden. Die Kodak-Farbfilme hatten 36 Bilder, die schwarzweißen jeweils 20.
nicht kannten, kamen in einer solchen Atmosphäre zusammen, dieses Gemeinschaftserlebnis war unglaublich, eine fantastische, einmalige Erfahrung! Das war es, was Woodstock bedeutete und ausmachte: diese Erfahrung von friedlicher Gemeinschaft.
Sie hatten vorher und haben beim Festival viele Künstler getroffen, auch in der Künstlerkolonie Woodstock, wo Sie lebten – sind da irgendwelche Kontakte geblieben, vielleicht sogar Freundschaften?
Nein, hinterher nur mit Janis Joplin. Aber mit ihr hatte ich vorher schon Kontakt gehabt. Ach, und Richie Havens. Den kannte ich schon aus meiner College-Zeit, als er viel in den Coffeeshops von Greenwich Village spielte. Da hatten wir uns angefreundet.
Fotos: © Elliott Landy
Sie haben in der Musikfotografie große Spuren hinterlassen, obwohl Sie diese nicht einmal zwei Jahre lang betrieben ... Was ist Ihnen besonders im Gedächtnis haften geblieben? Als es zu regnen begann, habe ich mich unter der Bühne verkrochen – und aus dieser ungewöhnlichen Perspektive einige tolle Fotos gemacht.
Sie haben ja nicht nur die Musiker auf der Bühne abgelichtet, sondern auch das Drumherum –
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Ich habe in verschiedensten Genres der Fotografie gearbeitet, habe immer wieder Neues begonnen, wenn ich das Gefühl hatte, etwas ausgereizt zu haben. Ich wollte nicht in Routine verfallen, sondern suchte immer wieder neue Herausforderungen. Nach Woodstock waren das meine Frau und unser Baby, die ich viel fotografierte, ehe ich wieder etwas Neues suchte. Ich habe später viele impressionistische Bilder gemacht, habe mit Bild und Ton experimentiert. Ich
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Natur von Künstlern: Man macht das, was man machen will, und denkt nicht darüber nach, was die Leute dazu sagen. Es liegt in der Natur von Kunst, dass man etwas Neues versucht, nicht etwas nachahmt – das Imitieren ist in meinen Augen keine Kunst! Deswegen habe ich ja auch mit der Musikfotografie aufgehört, weil ich das Gefühl hatte, alles gemacht zu haben, diese Welt der Musik und Musiker weitestgehend kannte und bereit war für eine neue Welt des Fotografierens – die Welt mit meiner Frau und dem Baby.
Woodstock war ein Ereignis für sich, Erfolg und Bedeutung setzten aber erst ein Jahr später mit dem Festivalfilm ein – ging es Ihnen mit dem Verkauf Ihrer Bilder ähnlich? Ich schloss mich der Foto-Agentur Magnum an, die anbot, den Vertrieb zu übernehmen. Sie haben die meisten Fotos verkauft. Aber ich habe mein Geld bekommen und bis heute die Rechte an den Fotos. GoodTimesMitarbeiter Philipp Roser im Gespräch mit Elliott Landy
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Foto: © Matthias Hertlein
Co-Veranstalter Michael Lang persönlich hatte Sie damals verpflichtet, das Geschehen zu dokumentieren. Sie waren der Einzige, der wirklich überall Zugang hatte – wie viele Filme haben Sie damals mit wie vielen Kameras "verschossen"?
TIPP Janine Jini" Meyer " Neustart solo
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ie Karriere der Sängerin Janine „Jini" Meyer hat begonnen wie die vieler Kolleginnen: Die 36-Jährige aus dem Iserlohner Stadtteil Letmathe sang ab 2003 in einer Coverband (Blue Cinnamon). Doch schon hier ging es los mit dem, was sie von vielen Kolleginnen unterscheidet: In dieser Zeit studierte sie Rock- und Popgesang an der Popakademie des Konservatoriums Enschede in den nahen Niederlanden und baute zugleich 2005 mit Gleichgesinnten in Letmathe eine Musikschule auf, an der sie bis heute tätig ist. Dazu arbeitet sie als Vocal Coach und gab in den letzten zwei Jahren Workshops in ganz Deutschland. Allerdings: „Jetzt, wo ich wieder mehr mit meinen eigenen Songs
unterwegs sein werde, bleibt dafür nicht mehr so viel Zeit." Denn Jini Meyer hat ein neues Karrierekapitel aufgeschlagen. Nachdem sie ab 2006 für zehn Jahre bei Luxuslärm gesungen hat, die aus Blue Cinnamon hervorgegangen waren, steht sie inzwischen auf eigenen Beinen. Mehr als 500 Konzerte hatte sie mit Luxuslärm gegeben und fünf erfolgreiche Studio-Alben veröffentlicht, doch 2016 war die Luft raus. „Für mich war Livespielen 2016 nur noch ein stumpfes Abhaken der Gigs, ich hatte keine Kraft mehr", räumt Meyer offen ein. Das Kapitel Luxuslärm war mit einem Konzert am 30. Dezember 2016 in Olpe endgültig abgehakt, seitdem geht Jini Meyer eigene Wege. Am 1. Juli stand sie erstmals solo mit ihrer eigenen Band auf der Bühne. „Ich wollte am liebsten direkt weiterspielen, die Lust und Leidenschaft sind wieder da, dieses Kribbeln im Bauch." FREI SEIN heißt ihr Solodebüt, das in Kürze erscheinen wird. „Ich bin mein eigener Chef, treffe alle Entscheidungen selbst und bin
somit wesentlich freier als in einer Konstellation mit fünf, sechs anderen Menschen, die mitsprechen und entscheiden dürfen. Trotzdem fühle ich mich nicht ‚solo’, sondern genieße es, dass ich eine starke Band und ein starkes Team hinter mir stehen habe." Vorbei ist die künstlerische Dürrephase, die sie selbst so beschreibt: „In diesen zwei Jahren Pause war meine Kreativität einfach komplett tot. Keine einzige Idee für Texte, viel Reflektieren über die vergangene Zeit, und ich habe trotzdem zugesehen, dass ich die Bühne nicht aus den Augen verliere und in der Zeit mit befreundeten Bands gespielt." „FREI SEIN habe ich ganz bewusst als Albumtitel gewählt, weil er genau das impliziert, was ich gerade denke und fühle: Ich bin mein eigener Boss und kann alles ohne Druck, in meinem eigenen Tempo durchführen. Jetzt geht es mir primär darum, die Leidenschaft für Musik wiederzuentdecken. Und das konnte ich mir mit diesem Album erfüllen. Meine eigene Therapie sozusagen." Zu der gehört, dass Meyer in ihrer eigenen Band keine Keyboards dabei hat. „Ich wollte einen rougheren, härteren Ton haben – deswegen habe ich mich für zwei Gitarren entschieden." Philipp Roser
EIN MONUMENTALWERK ERWACHT ZUM LEBEN ■ 2019 feiert Tommy seinen 50. Geburtstag ■ Bestechend schöne Gestaltung ■ Mit einem Vorwort von Pete Townshend
Chris Charlesworth Mike McInnerney TOMMY Stil, Zeitgeist, Musik und Vermächtnis der legendären Rockoper von THE WHO
Hardcover mit Schutzumschlag, 22,9 x 22,9 cm 176 Seiten, durchgehend farbig bebildert ISBN 978-3-85445-673-5, € (D/A) 22,00 Erscheint im Oktober 2019
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Von Alan Tepper
May Blitz Die Macht der drei Nach dem Debüt von Cream etablierte sich in den Sechzigern der Trend der sogenannten Powertrios, bei denen meist ein singender Gitarrist, ein versierter Drummer und ein druckvoller Bassist kraftvollen Rock in allen Facetten schmiedeten. The Jimi Hendrix Experience oder Taste standen sicherlich in der ersten Reihe, doch auch auf den hinteren Rängen tat sich einiges, wie zum Beispiel Underground-Acts wie The Human Beast oder Clear Blue Sky bewiesen ... und natürlich May Blitz!
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reibende Kraft – im besten Sinne des Wortes – war der versierte und mit allen Wassern gewaschene Drummer Tony Newman, der nach einigen vorhergehenden Umbesetzungen für das Trio einen Vertrag mit dem prestigeträchtigen Label Vertigo Records abschließen konnte. Er hatte davor bei den brillanten Sounds Incorporated getrommelt und mit ihnen sogar das legendäre Konzert der Beatlesim New Yorker Shea Stadium 1965 eröffnet. Wuchtiger Blues Rock stand hingegen bei Jeff Beck auf dessen Album BECK-OLA (1969) auf dem Programm, nicht zu vergessen zahlreiche Aufnahme sessions und ein eindrucksvolles Musikerleben nach May Blitz, mit unter anderem David Bowie, George Harrison, Robert Palmer und Eric Clapton. Übrigens: Da Newman anfangs ein härterer Sound vorschwebte, dachte er an die Symbolik von Led Zeppelin und benannte seine Band nach einem Blitzüberfall der deutschen Luftwaffe auf Liverpool im Mai 1941. Zweiter im Bunde war der damals noch unbekannte Bassist Reid Hudson aus Kanada, der mit dem aus Edinburgh stammenden Gitarristen und Sänger James Black den „flotten Dreier" komplettierte. Der Deal mit Vertigo war natürlich ein Glücksfall, denn neben May Blitz standen Black Sabbath, Uriah Heep und auch Juicy Lucy in den Startlöchern, die alle auf ihre individuelle Art und Weise das härtere Segment des progressiv (im weitesten Sinne) ausgerichteten Labels vertraten. Nach einigen Auftritten 1970 ging es auch schon ins Studio, wo die drei das noch im selben Jahr veröffentlichte Debüt MAY BLITZ produzierten, das in einem eher unattraktiven Klapp Seite
cover erschien, das keinen Hinweis auf die erstklassige Musik zuließ. Gegenüber anderen Powertrios kreierten May Blitz ihren Sound nicht nur durch verzerrte Gitarrenklänge, sondern vor allem durch die Dynamik. Bestes Beispiel dafür ist der fantastische Opener (und zugleich eine Kiffer-Hymne) "Smoking The Day
Away", der in den frühen Siebzigern in allen RockDiskos lief. Leicht jazziges und grooviges Material ("Squeet") steht im Kontrast zu „versumpften" und verträumten Tracks wie "Dreaming" und "Virgin Water", die dann wieder mit offensiven Rockern alternieren ("Fire Queen"). Letztgenannter Track war zugleich die A-Seite der einzigen Single, die mit "Virgin Water" nur in den USA auf den Markt kam. Fazit: May Blitz standen für eine individuelle Ausprägung des Powertrios und hätten sich eigentlich optimal unter den Mitbewerbern platzieren können, besonders wegen des grandiosen Schlagzeugspiels von Tony Newman, der für Druck und originelle Rhythmen sorgte. Auch prestigeträchtige Gigs wie auf dem dritten Essener Pop & Blues Festival
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(22.10.1970) hätten mehr bewirken müssen. Der Auftritt wurde 2012 unter dem Titel ESSEN 1970 veröffentlicht, gehört aber klanglich in die Kategorie Zeitdokument. Doch bewirkte das kaum etwas, und trotz der guten Promotion und weiterer Auftritte wurden die gewünschten Absatzzahlen nicht erreicht. Beim Kassensturz waren die Vertigo-Manager nicht „very amused", doch wie in den Siebzigern üblich, gab man der Band eine zweite Chance, woraufhin May Blitz 1971 ein weiteres Album mit acht Tracks einspielten und auf den Markt brachten. Beim ersten Hördurchgang mag es schwächer erscheinen, doch THE 2ND OF MAY bietet viele fantastische Andockpunkte. Harte Fuzz-Rocker ("For Mad Men Only", "8 Mad Grim Nits"), zappaeske Songs, garniert mit einer coolen Querflöte ("In Part") und psychedelische Kleinode ("Honey Coloured Time") ergänzen sich zu einem tollen Hörgenuss. Jedoch wurde die Scheibe erneut in einem merkwürdig bizarren Cover veröffentlicht und teilte daraufhin das Schicksal des Vorgängers. Im Laufe der Jahre wurden May Blitz nicht nur von Vertigo-Plattensammlern wiederentdeckt, sondern auch von Fans kraftvoller Klänge, die ihren Spaß mit den vielen originellen Ideen der Band haben. Vor allem wird bei May Blitz allerdings eines deutlich – es ist das Feeling, das Musik so attraktiv macht.
Music from the 60s to the 80s
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Isildurs Bane & Peter Hammill W
Querköpfe unter sich
as sich auf dem Album mit dem eher schlichten Titel IN AMAZONIA befindet, ist schlicht eine sperrige, gelegentlich kakofonische, doch stets atmosphärische Angelegenheit. Was schon an den Protagonisten zu erkennen ist: notorische Querköpfe. Da wäre zum einen die britische Progressive-RockLegende Peter Hammill, der vor exakt 50 Jahren die aufregende Formation Van Der Graaf Generator ins Leben gerufen hat. Auf der anderen Seite findet man die schwedische Band Isildurs Bane, gegründet 1976, die im Laufe ihres Bestehens etliche Häutungen hinter sich gebracht hat, von Prog über Jazz Rock und Scandinavian Folk bis Avantgarde. „Hauptsache spannend", lautete stets die Devise. Wenn man diese Hintergründe kennt, ist die aktuelle Kooperation eigentlich nur eine Frage der Zeit gewesen. Findet auch Keyboarder Mats Johansson, seit 1977 bei der Crew und damit der Mann, der am längsten bei Isildurs Bane an Bord ist. Er beantwortete die Fragen per Mail.
War es eine große Ehre für euch, mit dem als eher unzugänglich verschrienen Peter Hammill zu kollaborieren? Unbedingt! Für uns als Musiker vor allem auf Grund der Tatsache, dass wir seit Dekaden das hohe kreative Level von Peter schätzen. Wobei man dazu sagen muss, dass wir die Lieder auf IN AMAZONIA bereits weitgehend fertig hatten, ehe wir Hammill fragten, ob er sie abrunden wolle. Er sagte sofort zu. Und er ist ein äußerst freundlicher, auch humorvoller Mann. Wie darf man sich als Außenstehender die Kooperation zwischen deiner Band und Peter Hammill vorstellen? Viele Leute denken, dass wir eine ausschließlich instrumentale Band wären. Was völliger Quatsch ist! Wahrscheinlich habe ich für diese Gruppe mehr Songs mit Texten als ohne komponiert. Trotzdem war es Peters Hauptaufgabe, Lyrics beizusteuern und diese zu intonieren. Dasselbe Proce
Von Michael Fuchs-Gamböck
dere hatten wir übrigens zwei Jahre zuvor mit Steve Hogarth von Marillion. Beide Male hat es prima geklappt. Man befruchtet sich gegenseitig. Und freut sich am Ende gemeinsam übers Ergebnis. Wie kam es zum Albumtitel IN AMAZONIA? Wir wollten etwas über Amazonen konzipieren, also diese legendären weiblichen Kriegerinnen, die uns sehr faszinieren. Wir konfrontierten Peter damit, er war einverstanden. Wollte sich aber inhaltlich nicht auf ein durchgehendes Konzept festlegen lassen. Wir hatten kein Problem damit, solange die Atmosphäre stimmt. Das tut sie. Sind Isildurs Bane und Peter Hammill im Laufe der Kooperation Freunde geworden? Wir haben uns einander angenähert, bevorzugt unter kreativem Aspekt. Aber ich bin 60, mir sind jede Menge spannender Leute im Laufe meiner Karriere über den Weg gelaufen. Um es mit Frank Zappa auf den Punkt zu bringen: „Music is the best!"
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Zeitschleife einmal im Jahr
The Human League
Von Michael Fuchs-Gamböck
Das große Anliegen von Erik De Ridder ist es, "vier Tage lang eine musikalische Zeitschleife für Menschen zu schaffen, die sich vor allem im Sound der 80er Jahre zu Hause fühlen", schwärmt er. Der Belgier ist Hauptorganisator und Veranstalter-Zampano des sogenannten W-Festivals, auch W-Fest genannt. Rund 130 Acts finden sich zwischen dem 15. und 18. August auf drei Bühnen ein und lassen Belgien den Pulsschlag der New Wave hören. Was bedeutet: Koryphäen der "alten Welle" wie Toyah, Nik Kershaw, Lene Lovich oder The Human League geben sich mit "Neu-Wavern" wie Blutengel, Escape With Romeo oder Astrasonic auf der Bühne die imaginäre Klinke in die Hand. 2019 findet das Festival zum sechsten Mal in Folge statt. Der Ursprung dieser Veranstaltung ist allerdings ein anderer: Im verschlafenen wallonischen Ort Amougies mit nur 1000 Einwohnern organisierten die beiden belgischen Hippies Jean Georgakorakos und Jean-Luc Young zwischen dem 24. und 28. Oktober 1969, in Anlehnung an das legendäre Woodstock-Festival, ebenfalls ein riesiges Event. Zu hören waren Gäste wie Pink Floyd, Ten Years After, The Nice oder Frank Zappa. Obwohl ein großer Erfolg, wurde diese fünftägige Mega-Revue lange Zeit jedoch nicht wiederholt. „Aber inzwischen", lacht Erik
The Stranglers
De Ridder, „schwebt der Geist des Ganzen erneut über Belgien. Nur anders." Weit über 100 Acts in nur vier Tagen zu präsentieren, das muss erst mal organisiert sein. Doch De Ridder hat es, samt seinem nicht unbeträchtlichen Mitarbeiterstab, einmal mehr geschafft, ein derartiges Mega-Event auf die Beine zu stellen. „Wenn jetzt noch das Wetter halbwegs mitspielt, dann werden zehntausende Menschen zu uns strömen, davon bin ich überzeugt", schwelgt der 51-Jährige in Vorfreude. Verdient hätte das Festival einen ordentlichen Zulauf, denn (nicht nur) für Fans von 80er Pop und New Wave, Electronic Body Music und Gothic Rock bietet das W-Fest eine nahezu unermessliche Spielwiese, auf der die Fans ihre Helden live erleben können. Hier nur ein kleiner Überblick, was die immense Auswahl an Szenestars betrifft: Seite
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Absolute High lights für die Freunde der eher poppigen NewWave-Töne dürften die 80er Ikonen Nik Kershaw, Howard Jones und Tony Hadley sein. Nicht umsonst hat GoodTimes die drei Größen in Form von exkluJimmy Somerville siven Inter views in der letzten bzw. aktuellen Ausgabe ausführlich vorgestellt. Doch auch Jimmy Somerville, Johnny Hates Jazz, China Crisis oder The Human League fallen in diese Kategorie und waren in den „Roaring 80ies" nicht minder beliebt und kommerziell erfolgreich. Man denke nur an Dauer-Ohrwürmer wie "You Make Me Feel", "Shattered Dreams", "Wishful Thinking" oder "Don’t You Want Me", welche die Disco-Tanzböden bis heute füllen. Noch tanzlastiger, da mit Funk- und Soul-Elementen durchd rungen, war der Sound von The Blow Monkeys rund um das charismatische Mastermind Dr. Robert. Gleichfalls „zum Hüften und Beine Schütteln" eingeladen hat stets der Stoff von Echo & The Bunnymen, The Stranglers, Sigue Sigue Sputnik und der Düsseldorfer Fehlfarben. Wenngleich auf andere Art und Weise, denn diese Combos wussten um einen prächtig funktionierenden Groove, fühlten sich aber zunächst mal in der Punkszene zu Hause. Entsprechend kantig kommen ihre Klänge daher. Und schließlich wäre da noch die Diven-Fraktion, b e s t e h e n d The Blow Monkeys aus Toyah und Lene Lovich. Die beiden Ladies werden seit 40 Jahren als „dark witches" bewundert und gefürchtet. n
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Was die oben genannten Künstler verbindet: Sie werden allesamt zwischen Donnerstag und Sonntag die größte Bühne, Synth Scene genannt, belagern, jeweils für eine Stunde. Und: Sämtliche Künstler hatten ihre kommerzielle Hoch-Zeit in den 80ern, zogen sich irgendwann aus dem Musikbusiness zurück und sind jetzt wieder voll da, mit altem wie neuem Toyah Material. Manche Kreativpausen dauerten länger, manche kürzer. Doch sämtliche Musiker sind sich klar darüber (und hocherfreut), dass eine 80er-Retro-Welle seit längerem ins Haus steht. Viele der Musiker kennen sich untereinander, schätzen sich seit Urzeiten. Insofern dürfte es auch hinter den Kulissen zu einer Art großem Klassentreffen kommen. Auf der zweitgrößten Bühne, dem „Wave Cave", tummeln sich Projekte, die einst wie heute der Avantgarde zugerechnet wurden und werden. The Cassandra Complex etwa waren nach Front 242 die Speerspitze von TechnoVorgänger Electronic Body Music, ebenso Nitzer Ebb und Apoptygma
Berzerk. Nicht weniger energetisch klingen die Post-Punk-Heroen Killing Joke und New Model Army, über viele Dekaden hinweg Chartsgaranten. Ebenfalls diesem düsteren und zur selben Zeit treibenden Genre verbunden fühlen sich die drei spannenden, unkonventionellen deutschen Gruppen Escape With Romeo, Pink Turns Blue sowie Kowalski. Das W-Fest wird definitiv ein wilder Kreativritt durch die 80er Klänge. Nicht nur von Originalen aus jener Ära. Sondern auch von äußerst talentierten Epigonen dieser unvergesslichen Zeit. Nach v ier Tagen Livegeschehen werden die Eighties künstlerisch definitiv im 21. Jahrhundert an g e kom m e n New Model Army sein!
Tony Hadley war und ist einer der bekanntesten Frontmänner jenes Genres, das sich als New Romantic definiert. Um es auf den Punkt zu bringen: Die von Hadley mit den Brüdern Gary und Martin Kemp vor exakt vier Dekaden ins Leben gerufene Formation Spandau Ballet verknüpfte mitreißend Elemente aus Funk und Pop, Soul und Balladeskem. Darüber hinaus wurden von Hadley und seinen Mitstreitern mit Evergreens wie "Gold", "Only When You Leave", "Through The Barricades" oder "True" Top-Ten-Hits nahezu am Fließband komponiert.
Wenn du dir die musikalische Szene der 80er Jahre anschaust und dann die von heute, was sind für dich persönlich die Hauptunterschiede?
TONY HADLEY | Zurück in die Zukunft Der vor 59 Jahren im Londoner Stadtteil Islington geborene Hadley stand bis 1990 dem „Ballett" vor. Eine Neuauflage gab es in den Jahren 2009 bis 2017. Zwischendurch hat sich der Charmeur mit dem breiten Grinsen um eine Solokarriere gekümmert, was er inzwischen auch wieder tut. Im April 2018 ist Hadleys aktuelles Werk unter eigenem Namen, TALKING TO THE MOON, in den Handel gekommen. Unvergessen auch Hadleys karitative Einsätze. 1985 beteiligte sich der Brite an der Band Aid UK-Charity Single "Do They Know It’s Christmas?". Im selben Jahr hatte er einen Auftritt beim „Live Aid" in London. Und im Juni 1988 performte er beim legendären Benefizfestival zu Gunsten Nelson Mandelas im Londoner Wembley Stadion. Seit diesem Frühjahr ist Tony Hadley live unterwegs. Im August wird er auch auf dem belgischen W-Festival dabei sein. Neben neuen Stücken dürfen die Hits aus der Spandau-Ballet-Glanzzeit natürlich nicht fehlen.
Vermisst du gelegentlich die alten Mitstreiter von Spandau Ballet, oder bist du rundum zufrieden mit deiner Solokarriere?
Ich vermisse diese Typen überhaupt nicht. Wir haben uns reichlich in die Haare gekriegt, auf Details möchte ich nicht eingehen, aber die ganzen Umstände waren äußerst traurig. Dabei hatte ich keine Schuld. Heute bin ich glücklich über den Umstand, mit meiner eigenen Band spielen zu dürfen. Wir Jungs kennen uns seit etlichen Jahren. Wir sind gute Freunde. Was gibt es Wichtigeres?
Speziell auf deinem aktuellen Werk TALKING TO THE MOON hört man einige ziemlich nachdenkliche Songs. Bist du ein Melancholiker?
Glaube ich überhaupt nicht. Im Gegenteil, ich halte die meisten der aktuellen Lieder sogar für ziemlich optimistisch. Aber nun gut, wer kann am Ende beurteilen, wie ein Stück beim Gegenüber emotional ankommt? Ich hoffe jedenfalls, dass ich keinen Außenstehenden runterziehe.
Im August spielst du auf dem W-Festival. Wie kam es dazu?
Du hast mal behauptet, dass dir Live-Auftritte um einiges wichtiger seien als Aufenthalte im Tonstudio. Warum ist das so? Auf einer Bühne zu stehen ist schlicht das Geilste, was man sich vorstellen kann. Wenn du wie ich ein gewisses Talent geerbt hast, zieht es dich geradezu magisch auf diese Bretter, welche die Welt bedeuten. Ich jedenfalls werde dieser Sache niemals müde. Ich liebe es so sehr zu singen und zu performen.
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Der Hauptunterschied ist nicht so sehr die Musik, sondern wie diese gemacht und vor allem vermarktet wird. Die sozialen Medien sind am Drücker. Es geht ums Streamen, das oft sehr schlecht bezahlt ist. Heutzutage gibt es kaum noch Plattenfirmen. Und die wenigen verbliebenen haben kaum noch Ahnung davon, wie man mit Musik Geld verdienen kann. Alles sehr traurig.
Viele Festivalbetreiber tauschen sich untereinander aus. Es gibt Klatsch, Telefonnummern werden weitergegeben. Dann kriegen wir Künstler irgendwann einen Anruf. Und dann wird man sich handelseinig. Oder auch nicht. Wie auch immer: Ich und meine Band werden da sein. Und wir freuen uns tierisch auf dieses sehr spezielle Event!
Du wirst auf dem Festival einige alte Freunde wie Nik Kershaw oder Howard Jones wiedersehen. Freust du dich schon auf diese Treffen?
Wenn die Medien und die Menschen dich als Ikone und Mega-Star der " 80er" definieren, wie gehst du mit dieser Bezeichnung um?
Das macht immer Spaß! Man trinkt meist zu viel, doch das ist okay. Und man tauscht sich aus über neue Projekte, eventuell gemeinsame. Sich backstage zusammenzusetzen, bringt in der Regel eine tolle Atmosphäre mit sich.
Die 80er waren eine der erfolgreichsten Phasen für Popmusik. Und in genau dieser Ära machte ich mir einen Namen. Auf diesen Umstand bin ich sehr stolz. Zugleich darf ich sagen, dass ich auch nach 40 Jahren im Business noch an Bord bin. Dass mir permanent neue Lieder einfallen. Und dass mir diese ganze Sache weiterhin riesigen Spaß bringt.
Frühestens im nächsten Jahr. Aktuell bin ich weltweit unterwegs, um TALKING TO THE MOON überall auf diesem Planeten zu promoten. Mein Leben ist anstrengend. Mein Leben ist spannend. Mein Leben ist gut. Ich bin ein verdammt glücklicher Mann!
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Wann haben wir mit dem nächsten Tony-Hadley-Werk zu rechnen?
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RUNDE GEBURTSTAGE 26.7.1949 Roger Taylor wurde als singender Drummer mit Queen zum Weltstar, ist entspannt solo aktiv und kümmert sich bis heute mit Brian May um die Belange von Queen. 26.7.1949 Jeff Eyrich startete seine Karriere als Sideman-Bassist in den frühen 70er Jahren in Diensten von Tim Buckley, Bette Midler, Air Supply, Rick Springfield, John Cale und Natalie Cole. Er verlegte sich aufs Produzieren (The Blasters, T Bone Burnett, Gun Club, Cheech & Chong). 2015 startete er mit Steve Kirkman das Projekt Alectro. 27.7.1944 Barbara Thompson machte sich einen Namen als Fusion- und Jazzsaxofonistin, spielte beim United Jazz + Rock Ensemble und Colosseum (mit ihrem inzwischen verstorbenen Ehemann John Hiseman), wegen ihrer Parkinson-Erkrankung trotz hilfreicher neuer Medikamente nur noch eingeschränkt aktiv.
Ringo Starr & His All-Starr Band, ist seit Jahren auch als Songschmied aktiv und solo unterwegs und veröffentlichte jüngst mit Lonerider ein erstes Album. 28.7.1949 Ernest Clinton stammt aus Liberia, sang schon als Kind, spielt auch Gitarre und kam mit den Soulful Dynamics 1969 nach Deutschland, wo der Sänger, Songschmied Entertainer und Produzent auch mit der Goombay Dance Band (seit 2017 wieder) erfolgreich, dem Duo Three Steps Up und seiner eigenen Soulband unterwegs war/ist. 28.7.1949 Jürgen Rosenthal war Schlagzeuger der Scorpions, als die FLY TO THE RAINBOW aufnahmen, ehe er nach einer Wehrdienst-bedingten Pause bei Eloy einstieg, gründete Ego On The Rocks.
70 · 75 · 80 · 85 · 90 · 95... Jahre
wegs, produzierte und betrieb diverse Label und sang selbst lange weiter. 3.8.1939 Jimmy Nicol vertrat 1964 bei den Beatles bei neun Konzerten den erkrankten Ringo Starr. Eigene Gehversuche mit zwei Singles scheiterten, er trommelte bei den Spotnicks. Ab Ende der 60er Jahre betätigte er sich als Unternehmer und renovierte Häuser.
13.8.1949 Cliff Fish gehörte 1967 als Bassist zu den Gründern von Music Box, die sich zwei Jahre später in Paper Mark Knopfler Lace umbenannten und meh3.8.1949 Fritz Egner, der rere Hits schafften. Ist heute noch mit seine Karriere als Toningenieur bei AFN Sänger Phil Wright unter diesem Namen gestartet hatte, gehört zu den musikalisch aktiv. profundesten Radiomachern, der auch im TV Erfolge feierte („Dingsda", „Versteckte 16.8.1939 Billy Joe Shaver spielte ordentKamera"). Moderiert immer noch beim Bayerischen Rundfunk. lich Gitarre, obwohl er sich in jungen Jahren beim Jobben in einer Sägemühle 7.8.1949 Tim Renwick ließ 1969 mit zwei Finger absägte. In den 70er Jahren war er in der Country-Szene unterwegs Junior’s Eyes aufhorchen und war mit den und spielte das, was man heute Roots Rock Sutherland Brothers erfolgreich. Namhafte nennt. Er galt als Country-Outlaw, bewegt Kollegen wie David Bowie, Eric Clapton, sich aber meist unter dem Radar, obwohl Pink Floyd, Procol Harum, Alan Parsons seine Arbeit von Kollegen geschätzt oder Elton John verpflichteten ihn als wurde: Elvis Presley, Emmylou Harris, Livegitarristen. Er veröffentlichte drei Bob Dylan, Kris Kristofferson und Johnny Alben und verlegte sich zunehmend auf Cash nahmen seine Songs auf. das Komponieren von Filmmusiken.
28.7.1949 Hans Rolf Charlie" " Schade war 1971 als Gitarrist Mitbegründer von Abacus (bis 1976), Ted Herold (2010) 27.7.1944 und Bogart (1985) charteten Bobby Gentry, mit Songs aus seiner Feder, US-Country-Sängerin, gelangDavid Knopfler (den er cote 1967 mit ihrer "Ode To Billie Barbara Thompson produzierte), Ireen Sheer und Joe” zu Weltruhm. Beendete ihre Karriere bereits 1981. Die US-Band Ulla Norden bedienten sich ebenfalls aus Mercury Rev würdigte sie in diesem Jahr 8.8.1949 Keith Carradine betätigte sich seinem Fundus. mit einem Tribute-Album (es kursiert auch neben der Schauspielerei auch als Musiker, das Geburtsjahr 1942). 30.7.1949 Joyce Jones sang beim beherrscht laut seinem Bruder David jedes greifbare Instrument. Er sang 1969 in Phildelphia-Vokaltrio First Choice (1973– 27.7.1949 Rory MacDonald führt nach „Hair", schrieb Songs ("I’m Easy" aus dem 1977). Film „Nashville" bescherte ihm einen Anfängen bei The Skyvers mit Bruder Oscar), veröffentlichte in den Seventies Calum seit 1973 die Celtic Rocker Runrig 30.7.1949 Hugh Nicholson startete nach zwei Alben und war im Video zu Madonnas an. seiner Zeit bei Marmalade 1973 als Gitarre Hit "Material Girl" zu sehen. spielender Sänger die schot27.7.1949 Martin Jay ist seit seinem 14. tischen Pop-Rocker Blue, die 9.8.1944 Viv Prince trieb als er nach einer Pause (1979– Lebensjahr als Profigitarrist unterwegs, 1983) reaktivierte und die veröffentlichte seit 1970 unter diverSchlagzeuger die Pretty Things dank ihres Erfolgs mit "Gonna sen Pseudonymen, mischte bei diversen 1964 bis 1965 an, nachCapture Your Heart" (1977 von Projekten und Bands wie Cockney Rebel dem er sich erste Sporen als Labelboss Elton John produoder Enigma (UK) mit. Sessionmusiker verdient hatte. ziert) als UK-One-Hit-Wonder War später bei der Denny Laine Keith Carradine String Band, half live bei The gelten. 27.7.1949 Henry H-Bomb" Weck saß " Who, den Honeycombs und Hawkwind ab 1972 bei Brownsville Station am 31.7.1939 John West spielte nach seiaus. Lebte um die Jahrtausendwende in Schlagzeug, bis zur Auflösung sieben Portugal. Jahre später. Treibt die Gruppe seit dem ner Mitgliedschaft bei The Innocents das Neustart 2012 immer noch kraftvoll an. Cordovox (elektronisches Akkordeon) bei 9.8.1949 Brie Brandt profilierte sich als Betrieb zwischendurch ein Studio und Gary Lewis & The Playboys, ehe er in der produzierte mehrere Blackfoot-Alben. Obskurität verschwand. Schlagzeugerin, Songschreiberin und Schauspielerin. Ringo Starr, Carole King, 27.7.1949 Maureen McGovern sang bei der 31.7.1944 Gary Pike ersetzte 1968 Bob die Temptations, Jimmy Buffett, Robert Folkband Sweet Rain, landete solo 1973 Engemann bei dem US-Gesangstrio The Palmer, Glen Campbell nahmen ihre Dienste mit dem Filmsong "The Morning After” Lettermen, die 32 Chartalben vorzuweisen in Anspruch, mit Cherie Currie (Runaways) einen #1-Hit und wurde mit einem Oscar haben, und blieb bis 1981. Er betrauerte war sie als Currie & Darling unterwegs, ausgezeichnet, dem weitere folgten. In Anfang Juni den Tod seines sieben Jahre zuletzt als Mitglied von Fanny Walked The den 80er Jahren war sie am Broadway älteren Bruders Jim, der die Lettermen Earth tätig. zu erleben und widmete sich später dem 1959 gegründet hatte. Great American Songbook. Tritt immer 10.8.1949 Andy Cresswell-Davis mischnoch live auf. 3.8.1949 Morris B.B. Dickerson bearbeite bei den UK-Combos The Korgis und Stackridge mit, spielte Akustikgitarre auf tete den Bass bei War und war Co-Autor 27.7.1949 David Muse spielte als MultiJohn Lennons IMAGINE-Album, untervon "Spill The Wine" und "Low Rider". stützte Tears For Fears als Keyboarder, Ist heute mit der Lowrider Band unterInstrumentalist bei Firefall, der Marshall schrieb Songs für Rod Stewart und Roger wegs, die weitgehend aus früheren WarTucker Band und der 2012 nur kurzlebigen Cook. Sein aktueller Act ist das Akustiktrio Mitgliedern besteht. Country-Rock-Supergroup Bolder County DLM. Conspiracy. Daneben veröffentlichte er solo Instrumentalmusik, zuletzt 2018 das 3.8.1939 Roy C (bürgerlich: Roy Charles 11.8.1949 Eric Carmen sang bei den jazzige FORGOTTEN JOURNEY. Hammond) landete mit der Soulnummer "Shotgun Wedding" 1965 einen Hit, Raspberries, landete solo Hits wie "All By 28.7.1949 Simon Kirke spielte als Drummer nachdem er seine Laufbahn mit der Myself" und "Hungry Eyes", war seit 2009 Gesangsgruppe The Genies gestartet nicht mehr auf Tour, zuletzt 2017 aber mit mit Paul Kossoff bei Black Cat Bones und hatte. War mit den Honey Drippers unterden reformierten Raspberries aktiv. Free, danach bei Bad Company, tourte mit Seite
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Von Philipp Roser 12.8.1949 Mark Knopfler – sein Gitarrenton ist ebenso unverkennbar wie die Songs, die er mit den Dire Straits und später auch solo (neben Filmmusiken) schuf. Unterstützt(e) zahlreiche Kollegen im Studio und war gerade erst wieder mal auf DeutschlandTour.
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16.8.1949 Bill Sputnik" Spooner war " 1969 als musikalischer Kopf und Gitarrist Gründungsmitglied der Tubes (bis 1989), veröffentlichte drei Solowerke und betrieb The Folk-Ups. Der letzte Eintrag auf seiner Website datiert von 2015. 17.8.1939 Ed Sanders ist ein US-Sänger, Beatnik-Poet, Politaktivist, Autor, gründete 1964 die Anarcho-Rocker The Fugs. Er betreibt das „Woodstock Journal" und lebt in der Künstlerkolonie. 17.8.1949 Martin Briley wurde von George Martin und dessen Unternehmen Air unter Vertrag genommen. Er arbeitete als Studiosänger, -gitarrist und Arrangeur, gab Gastspiele (am Bass) bei Greenslade und der Hunter/Ronson Band, ehe er nach New York zog, live und im Studio für Meat Loaf, Ian Hunter, Julian Lennon, Bonnie Tyler, Donna Summer, Albert Hammond und Lulu arbeitete. Er veröffentlichte in den 80er Jahren drei Solo-Alben und schrieb für zahlreiche Kollegen Songs. 18.8.1944 Volker Lechtenbrink profilierte sich früh als Schauspieler („Die Brücke", 1959), veröffentlichte 1976 das erste seiner 13 Alben, schrieb viele seiner Texte selbst (wie auch für Kollegen wie Peter Maffay, Hoffmann & Hoffmann). 18.8.1949 Nigel Griggs war für den Bass zuständig bei Octopus (1963–1971), Steve Hillage’s Khan, Split Enz (inklusive aller Reunions) und Schnell Fenster. Veröffentlichte mit SLEEPER ein SoloAlbum. 19.8.1939 Peter Edward Ginger” Baker " trommelte bei Mr. Acker Bilk (1957) und Alexis Korners Blues Inorporated, war bei der Gründung der Graham Bond Organization ebenso dabei wie der von
Cream, Blind Faith und der Baker Gurvitz Army. Er betrieb seine eigene Band Airforce, lebte zeitweise in Nigeria, spielte Jazz, wurde als Mitglied bei Hawkwind, Masters Of Reality, BBM (mit Jack Bruce & Gary Moore) geführt. Der als jähzornig und streitlustig geltende Schlagzeuger veröffentlichte reichlich solo und ist bis heute noch unterwegs. 19.8.1949 Ingrid Preuß war mit Ehemann Wolfgang als Inga & Wolf mit Chansons und Schlagern ab Ende der 60er Jahre unterwegs, mit "Gute Nacht, Freunde" erfolgreich. Nach der Scheidung Mitte der 70er Jahre verließ sie das Showbusiness. 20.8.1944 John Povey spielte nach Anfängen bei den Fenmen ab 1966 Keyboards bei den Pretty Things. Er veröffentlichte 2012 mit weiteren Ex-Mitgliedern als The xPTs ein Album. (Es kursiert auch das Geburtsjahr 1942.) 21.8.1939 James Burton griff für Dale Hawkins in die Gitarrensaiten, trug von 1958 bis 1964 maßgeblich zum Sound von Rick Nelsons Band bei, ehe er in den 70er Jahren den von Elvis Presley mit prägte. Er war einer der gefragtes ten Studiogitarristen, prägte mit Merle Haggard den Bakersfield Sound. 2001 nahm ihn die Rock’n’Roll Hall Of Fame in der Kategorie Sidemen auf. Mit der TBC Band war er in den letzten Jahren regelmäßig in Deutschland zu Gast. Seinen Geburtstag wird er mit Brian Setzer in Memphis auf der Bühne feiern. 21.8.1949 Dominic Grant war mit der englischen Vokalgruppe Guys’n’Dolls vor allem in den Niederlanden erfolgreich, startete mit Kollegin Julie Forsyth das Duo Grant & Forsyth, das bis 2013 aktiv war. 23.8.1949 Vicky Leandros hat neben ihrer griechischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft, gewann 1972 den ESC für Luxemburg mit "Après toi". Ist mit Blick auf ihre bis heute anhaltende Karriere so etwas wie die geborene Europäerin und Weltbürgerin: Sie war in den 70er Jahren in Japan erfolgreich und sang dort in der Landessprache. 23.8.1949 Rick Springfield startete in Australien, verewigte sich mit "Jessie's Girl" und "I've Done Everything For You", schauspielerte und feierte 2012 mit SONGS FOR THE END OF THE WORLD ein beachtliches Comeback – und ist live wie im Studio immer noch putzmunter und rockfreudig. 25.8.1949 Gene Simmons kam in Israel als Chaim Witz zur Welt, eroberte nach der Übersiedlung in die USA als singender Bassist mit Paul Stanley als Kiss die Rockwelt, machte sich früh als cleverer Geschäftsmann und Förderer junger Kollegen einen Namen. Derzeit mit Kiss angeblich auf Farewell-Tour. 26.8.1944 Maureen Moe" Tucker sorgte " als eine der wenigen Schlagzeugerinnen für Furore, als sie bei Velvet Underground trommelte. Sie legte immer wieder Schaffenspausen ein (fünf Kinder), ver-
öffentlichte solo und tourte auch öfter in Deutschland. 26.8.1949 Bob Cowsill ist seit der Gründung der Familiencombo The Cowsills 1965 dabei und betreibt daneben seine eigene, nach ihm benannte Band, die im Smoking auf der Bühne steht. 27.8.1944 Suzanne Doucet sang Schlager, moderierte die TV-Sendungen „4-3-2-1Hot & Sweet" (mit Ilja Richter) und „Hits à Gogo", textete für Udo Jürgens, Katja Ebstein und Anja Hauptmann und wanderte 1983 nach Los Angeles aus, wo sie zu einer der Wegbereiterinnen der NewAge-Music avancierte. 27.8.1944 Tim Bogert mischte als Bassist bei Vanilla Fudge und Cactus mit, ebenso bei Beck, Bogert & Appice; er begleitete Bo Diddley, Rod Stewart und Rick Derringer, musste aus gesundheitlichen Gründen nach einem Motorradunfall kürzertreten und lebt heute im Ruhestand in Kalifornien. 27.8.1949 Jeff Cook gehörte zu den Gründungsmitglieder der Country-Band Alabama. Als diese 2003 ihre LiveAktivitäten einstellte, betätigte sich der singende Multi-Instrumentalist bei Cook & Glenn sowie der Allstar Good Time Band und als Solokünstler. Ist auch auf William Shatners 2018er Scheibe WHY NOT ME zu hören. 28.8.1949 Hugh Cornwell wurde als Sänger (und Gitarrist) der Stranglers bekannt, die er 1990 verließ. Seither ist er auf eigene Faust unterwegs, schreibt auch Bücher und ist als Schauspieler zu erleben. Veröffentlichte im vergangenen Jahr MONSTER mit Akustikversionen von zehn Stranglers-Nummern, macht Radio und spielt immer noch live.
Carl Carlton oder Bertram Engel. Feierte mit „Tabaluga" nicht nur Erfolge beim Nachwuchs, sondern konnte sich auch stilistisch auf den entsprechenden Alben und Konzerten austoben. Engagiert sich stark für Kinder und Jugendliche – und ist immer noch nicht zu bremsen. 31.8.1939 Jerry Allison begleitete als Drummer der Crickets Buddy Holly, betrieb als Besitzer der Namensrechte nach dessen Tod die Band weiter, mit der er 2012 in die Rock'n'Roll Hall Of Fame aufgenommen wurde. Er arbeitete als Hausdrummer des Liberty-Labels, tourte mit Waylon Jennings. 31.8.1949 Rick Roberts schrieb Songs, sang und spielte Gitarre, unter anderem bei den Flying Burrito Brothers und Firefall, seine Solo-Gehversuche verliefen nicht besonders erfolgreich, verfasste mehrere Bücher und laborierte länger an einer 2006 erlittenen Kopfverletzung.
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10.9.1949 Barriemore Barlow trommelte 1971 bis 1980 bei Jethro Tull, später im Studio für Robert Plant, Jimmy Page, John Miles, Yngwie Malmsteen. 12.9.1944 Colin Young, ein gelernter Buchhalter, stieg Mitte der 60er Jahre bei der UK-Soultruppe The Foundations ein, die sich nach ihrer Auflösung 1970 knapp 20 Jahre später reformierten. 12.9.1949 Tony Stevens profilierte sich als Bassist bei Savoy Brown, denen er den Rücken kehrte, um mit Dave Peverett, Rod Price und Roger Earl Foghat zu gründen. Dort stieg er 1975 wieder aus, war mit Maggie Bell bei Midnight Flyer und ist heute mit Slow Ride unterwegs.
1.9.1949 Russ Field stieg 1973 als Leadgitarrist bei Showaddywaddy ein, denen er bis 1985 die Treue hielt, um ins Tourismusgeschäft zu wechseln.
13.9.1939 Dave Quincy spielte Saxofon bei den Thunderbirds und Manfred Mann Chapter Three, ehe er sich den JazzRockern If und danach Zzebra anschloss.
4.9.1944 Gene Parsons ist Multi-Instrumentalist, den die meisten wohl von seiner Zeit bei den Byrds (1968– 1972) kennen, obwohl er auch bei den Flying Burrito Brothers, Parsons Green und Nashville West war. Er brachte einige wenige Solowerke heraus, zuletzt 2017 WAY OUT THERE mit dem Mendocino Quartet. Die meiste Zeit ist er damit beschäftigt, mit seinem Unternehmen den von ihm und Clarence White erfundenen Stringbender unters Volk zu bringen. Das Teil erlaubt es Gitarristen, einen Pedalsteelsound zu imitieren.
4.9.1944 Tony Jarrett spiel29.8.1944 Claus-Dieter te Gitarre und Bass bei der Eckardt lieferte Truck Stop UK-Band Vanity Fair, die 1969 ihren Hit "Take It Easy, altes mit "Hitchin’ A Ride" abräumHaus" und zahlreiche weiteten und heute noch im Oldie re Songs, zu seinen Kunden Circuit mitmischen. gehörten Ulli Martin, der sinClem Clempson gende Professor Dirk Busch, Nana Mouskouri, Roger Whittacker, die 5.9.1949 Clem Clempson , englischer Klostertaler und Western Union. Gitarrist, der bei Bakerloo startete, bei Colosseum, Humble Pie, Strange Brew und 29.8.1949 der Hamburg Blues Band spielte und viele Wolfgang Dziony war renommierte Kollegen im Studio und live Gründungsschlagzeuger der Scorpions begleitet(e). Tourt im September mit JCM (siehe GT 3/2019). „In Memory Of Jon Hiseman" durchs UK. 30.8.1939 Chuck Colbert 6.9.1939 David Allan Coe sammelte in sei(nicht zu verwechseln mit dem Soulsänger aus Lafayette) ner Jugend reichlich Erfahrung im Knast, bearbeitete seinen Bass bei was er in seinen Songs aufarbeitete. 1968 The American Breed (1966– debütierte er mit PENITENTIARY BLUES, 1969), die mit der Erstversion kam schon mal mit dem Motorrad auf die Gene Simmons von "Bend Me Shape Me" Bühne – er galt als unberechenbar und international abräumten, dann bei Smoke wurde der Country-Outlaw-Gemeinde und schließlich Rufus (mit Chaka Khan). zugerechnet. Veröffentlichte über zwei Colbert stieg allerdings 1970 schon vor Dutzend Alben, seine Songs wurden von Tanya Tucker, Johnny Paycheck, George der ersten LP aus. Tauchte später noch bei Jones und Billie Jo Spears übernommen. Gary & The Knight Lites, Electric Jungle Steht immer noch auf der Bühne. und Greezy Bullets (2015) auf. 30.8.1949 Peter Maffay galt lange als der Schlagersänger, der gerne rocken wollte – was er schließlich tat und das so authentisch wie glaubwürdig, gestützt auf seine langjährigen Mitstreiter wie
Erfolge als Soulinterpretin vorzuweisen hatte. Ab 1994 legte sie eine 18-jährige Pause ein, veröffentlicht gelegentlich und ist immer noch regelmäßig live zu erleben.
7.9.1949 Gloria Gaynor machte sich mit "Never Can Say Goodbye" und "Reach Out I’ll Be There" 1975 nahezu unsterblich, ließ drei Jahre später "I Will Survive" folgen, nachdem sie zuvor nur mäßige
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Peter Cetera
13.9.1944 Peter Cetera sang und spielte Bass bei Chicago, veröffentlichte schon 1981 solo, machte sich vier Jahr später selbstständig und singt immer noch in aller Welt. 13.9.1949 Rick Vito kreierte das legendäre Gitarrenriff von Bob Segers "The Rock", spielte mit Bonnie Raitt, Roger McGuinn’s Thunderbyrd, Fleetwood Mac, Mick Fleetwood’s Bluesband und veröffentlichte zahlreiche Soloscheiben, vor kurzem erst SOUL SHAKER. 16.9.1944 Betty Kelley sang beim MotownVokaltrio Martha & The Vandellas, wurde 1967 gefeuert, arbeitete danach als Bankangestellte und lebt im Ruhestand. 18.9.1944 Michael Franks schrieb eine Doktorarbeit über Literatur, was ihm als Songschreiber den mehr oder weniger süffisanten Ehrentitel „Thinking Man’s Rock" bescherte. Er gehörte kurz Carnival an, die sich in Lighthouse umbenannten, veröffentlichte reichlich eigene Platten (zuletzt 2018 THE MUSIC IN MY HEAD) und schrieb für die Carpenters, Manhattan Transfer, Patti LaBelle.
18.9.1949 Kerry Livgren prägte mit seinen Songs, Keyboards und Stimmbändern den Sound von Kansas, die er 1983 verließ, um die Sacro-Rock-Band AD zu starten. Veröffentlichte solo und reaktivierte 2003 seine erste Band Proto-Kaw. Er tüftelt derzeit an einer CANTATA, hatte im vergangenen Jahr diese Arbeit unterbrochen, als seine Frau Vicci an Krebs erkrankte, die inzwischen aber kuriert ist. 19.9.1949 Twiggy (bürgerlich Lesley Lawson, geborene Hornby) war das Gesicht der Swinging Sixties, machte als spindeldürres Fotomodell Karriere, betätigte sich als Schauspielerin, Buchautorin und Sängerin, veröffentlichte zuletzt 2012 das Album ROMANTICALLY YOURS.
GEDENKTAGE 29.7.1974 Mama Cass Elliott (*19.9.1941) war Gründungsmitglied von The Mamas & The Papas, versuchte sich danach mit zunächst wenig Erfolg solo. Während einer EuropaTour erlag sie in der Wohnung von Harry Nilsson einem Herzinfarkt. 29.7.1999 Anita Carter (*31.3.1933) sang und spielte Kontrabass bei den Carter Sisters, die sie mit ihren Schwestern Helen und June Carter Cash bildete. Sie chartete in den 60er Jahren mit zwei Solo-Alben. Rheumatische Arthritis machte sie zum Pflegefall. 30.7.2014 Dick Wagner (*14.12.1942) machte als Gitarrist zunächst bei The Frost auf sich aufmerksam, dann bei The Bossmen, ehe ihn Alice Cooper als Bandmitglied verpflichtete. Spielte auch für David Bowie, Lou Reed, Aerosmith und Kiss. Er starb nach längerer Krankheit. 1.8.2014 Rod de'Ath (*18.6.1950) kam zu Ruhm und Ehre, als er zwischen 1972 und 1976 für Rory Gallagher trommelte. Weitere Karrierestationen waren Killing Floor, Ramrod und The Downliners Sect. Legte die Sticks nach längerer Krankheit für immer aus den Händen. 6.8.2009 Willy DeVille (*25.8.1950 als William Borsey) war ein musikalisches Willy DeVille Chamäleon, arbeitete mit Jack Nitzsche, Doc Pomus, Dr. John, Allen Toussaint, Mark Knopfler. Gründete 1974 Mink DeVille (sechs Alben bis 1985), veröffentlichte solo zehn Platten, hatte Drogenprobleme, das Leben kostete ihn am Ende allerdings Bauchspeicheldrüsenkrebs. 6.8.2004 Rick James (*1.2.1948) spielte mit Neil Young und Bruce Palmer einst als Bassist bei den Mynah Birds, schrieb Songs für Smokey Robinson und die Temptations, profilierte sich Ende der 70er Jahre als FunkPunker ("Super Freak") und produzierte. 1991 wurde er wegen sexuellen Missbrauchs zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Sechs Jahre bevor er einen Herzinfarkt nicht überlebte, hatte er auf der Bühne einen Schlaganfall erlitten. 7.8.2009 Mike Seeger (*15.8.1933) stand als Folksänger stets im Schatten seines Halbbruders Pete und von Schwester Peggy Seeger. Der Sänger und MultiInstrumentalist startete 1958 die New Lost City Ramblers, veröffentlichte solo und nahm vor seinem krebsbedingten Tod auch mit Robert Plant & Alison Krauss sowie Ry Cooder auf. 11.8.1984 Pat McAuley trommelte und spielte Orgel für die nordirischen Bands Blue Angels, The Yaks, Belfast Gypsies und Them (auch auf "Gloria", "Baby Please Don't Go", "Here Comes The Night"). Gründete mit seinem Bruder Jackie nach deren Ende The Other Them. 12.8.2009 Les Paul (*9.6.1915 als Lester William Polfuss, auch aktiv als Red Hot Red) erfand nicht nur die nach ihm
benannte erste elektrisch verstärkte Gitarre mit massivem Korpus sowie das MehrspurAufnahmeverfahren, sondern war auch im Duo mit Gattin Mary Ford höchst erfolgreich. „Es gibt nicht viele Leute, die so dumm sind wie ich und in diesem Alter noch auf die Bühne gehen – aber ich liebe es, unter Leuten zu sein und trotz meiner gesundheitlichen Probleme Musik zu machen", hatte er 2005 im GoodTimesInterview erzählt. Er stand bis wenige Wochen vor seinem Tod allwöchentlich im New Yorker Iridium Club auf der Bühne. 14.8.1964 Johnny Burnette (*25.3.1934) war US-Sänger und Rockabilly-Pionier. Gründete mit seinem älteren Bruder Dorsey 1952 das Rock And Roll Trio, schrieb Songs für Ricky Nelson, Ringo Starr übernahm sein "You're Sixteen”, Motörhead, Yardbirds und Aerosmith coverten sein "Train Kept A-Rollin'”. „Ertrunken" stand in seinem Totenschein. 15.8.1984 Norman Petty (*25.5.1927) landete in den 50er Jahren Hits mit seinem Norman Petty Trio (mit Gattin Vi), verfasste für/mit Buddy Holly, den er produzierte und managte, "It's So Easy", "Peggy Sue". Avancierte zum gefragten Songlieferanten und Produzenten (Roy Orbison, Waylon Jennings, Buddy Knox) – bis zu seinem Ableben (Leukämie). 15.8.2009 Jim Dickinson (*15.11.1941) arbeitete als Pianist/Keyboarder für Ry Cooder, die Rolling Stones, Aretha Franklin, Bob Dylan, machte sich einen Namen als Produzent (Big Star, Green On Red, Replacements, Mudhoney, Screamin' Jay Hawkins, Willy DeVille) und hatte mehrere eigene Bands am Start (The Dixie Flyers, Mudboy & The Neutrons, Snake Eyes). Er arbeitete mit den North Mississippi Allstars, der Band seiner Söhne Luther und Cody, ehe er eine Bypass-Operation nicht überlebte. 16.8.2014 Billy Rath (*8.8.1948) ersetzte 1976 Richard Hell als Bassist bei Johnny Thunders & The Heartbreakers, die sich 1977 auflösten. Er war bei diversen Reunions dabei, ehe er 1985 der Musik den Rücken kehrte, um Psychologie und Theologie zu studieren. 2010 tauchte er mit Billy Rath’s Street Pirates wieder auf. 18.8.1999 Johnny "Guitar" Byrne (*4.12.1939) war als Rhythmusgitarrist Gründungsmitglied von Rory Storm & The Hurricanes, mit denen er auch in Hamburg spielte. Arbeitete später als Techniker beim Liverpooler Rettungsdienst. 18.8.2004 Tim Belbe (*22.9.1944) spielte ab 1967 Saxofon und Flöte beim Wiesbadener Soul Caravan, aus dem die Krautrock-Band Xhol Caravan (später Xhol) hervorging. Zwei Monate vor seinem Tod hatte er mit M.T. Wizzard die CD WE WILL MEET AGAIN veröffentlicht. 19.8.1959 Blind Willie McTell (*5.5.1898) beeinflusste mit seinem Fingerpicking auf Seite
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Von Philipp Roser der zwölfsaitigen Gitarre zahlreiche spätere Generationen von Bluesgitarristen. Seinen "Statesboro Blues" coverten nicht nur die Allman Brothers und Taj Mahal. Überlebte einen Schlaganfall nicht. 19.8.1979 Dorsey Burnette (*28.12.1932) war nach Aktivitäten mit seinem Bruder Johnny ab 1956 solo aktiv. Bis zu seinem Tod (Herzinfarkt) landete er 15 Hits in den US-Country-Charts. 20.8.2009 Larry Knechtel (*4.8.1940) begleitete vier Jahre lang Duane Eddy am Keyboard, avancierte dann zu einem der gefragtesten Studiomusiker in L.A. (Mitglied der Wrecking Crew) und half Phil Spector, den Wall Of Sound zu entwickeln. War 1971 kurzzeitig Mitglied von Bread. Zum Zeitpunkt seines Abschieds in den Musikerhimmel (Herzinfarkt) war er TeilRuheständler. 25.8.1999 Rob Fisher (*5.11.1959) gehörte zu den Pionieren des Synthie-Pop im UK, war aktiv mit Cirus, The Naked Eyes und räumte mit Simon Climie in den 80er Jahren als Popduo Climie Fisher ab. Überlebte eine Magenoperation nicht. 26.8.2004 Laura Branigan (*3.7.1957) betätigte sich als Schauspielerin und erfolgreiche Popsängerin ("Gloria", "Self Control"), bis sie ein Hirnaneurysma für immer verstummen ließ. 26.8.2009 Ellie Greenwich (*23.10.1940) sang als Ellie Gaye mit mittelmäßigem Erfolg. Durchschlagender wirkten ihre (Co-) Kompositionen ("Da Doo Ron Ron”, "Leader Of The Pack”, "Do Wah Diddy Diddy", "River Deep – Mountain High", "Be My Baby”, "Hanky Panky"). Das Mitglied der Songwriters Hall Of Fame erlag einem Herzinfarkt.
ehe er in seiner eigenen Gruppe Empire sang. Verlor am Ende einen langen Kampf gegen den Leberkrebs. 6.9.1994 Nicky Hopkins (*24.2.1994) war in den 60er und 70er Jahren der meistgefragte „Miet-Keyboarder", nachdem er bei Screaming Lord Sutch begonnen und später bei der Jeff Beck Group gespielt hatte. Arbeitete mit den Stones, Beatles, Who, Peter Frampton und zahllosen anderen. Er spielte mit Jefferson Airplane in Woodstock. Er starb an einer langjährigen Darmerkrankung – Julian Dawson verfasste mit „Eine Rock-Legende" eine lesenswerte Biografie über ihn. 12.9.2014 Joe Sample (*1.2.1939) bearbeitete seine Keyboardtasten als Mitglied der (Jazz) Crusaders, deren größten Hit "Streetlife" er schrieb. Er spielte (und produzierte) mit Miles Davis, George Benson, Marvin Gaye, Tina Turner, B.B. King, Joe Cocker, Canned Heat, Joni Mitchell, Eric Clapton, Steely Dan und die Supremes. 12.9.2014 Johnny Gus, auch bekannt als John Gustafson (*8.8.1942) wanderte als Gitarrist, Bassist, Pianist und Sänger zwischen Rock und Jazz, gehörte der Gillan Band an, ebenso Quartermass, Episode Six, The Big Three und Roxy Music. 14.9.2009 Bobby Graham (*11.3.1940 als Robert Neate) war laut Produzent Shel Talmy „der größte Drummer, den das UK je hervorbrachte". Er startete bei The Outlaws, war bei Joe Brown, als Pete-Best-Nachfolger bei den Beatles im Gespräch und ist auf 13 britischen #1-Hits zu hören. Magenkrebs beendete sein Wirken als Produzent und Songschmied.
15.9.2004 Johnny Ramone (*8.10.1948 als John Cummings) war als Gitarrist 29.8.2014 Gründungsmitglied der Glenn Cornick Punk-Ikonen The Ramones (*23.4.1947) war der und Mitglied der Rock'n'Roll Originalbassist bei Jethro Tull Hall Of Fame. Der Elvisund ist auf deren ersten drei Presley-Fan war auch als Alben zu hören. Gehörte auch Johnny Ramone Schauspieler zu sehen und erlag seinem Karthago sowie Wild Turkey an und spielProstatakrebsleiden. te mit The Jailbreakers, The Vikings und zahlreichen weiteren Gruppen, bis er ein 16.9.2004 Izora Armstead (*6.7.1942) sang Herzversagen nicht überlebte. Chor für Martha Wash, ehe sie mit ihr die Weather Girls gründete und mit "It's 30.8.2004 Carl Wayne (*18.8.1943) wurde Raining Men" abräumte. Die Texanerin zog bekannt als Vokalist von The Move, nachnach Deutschland, brachte dort mit Tochter dem er zuvor bei The G-Men und The Dynell eine neue Besetzung an den Start. Vikings gesungen hatte. Später nahm er als Sie starb an Herzversagen. Gast mit ELO auf, stieg 2000 bei den Hollies ein und arbeitete als Radiomoderator, bis ihn 16.9.2009 Mary Travers (*9.11.1936) profiein Krebsleiden verstummen ließ. lierte sich als Folksängerin, nahm mehrfach 31.8.2014 Jimi Jamison (*23.8.1951) sang, mit Pete Seeger auf und war ein Drittel von Peter, Paul & Mary. Veröffentlichte spielte Gitarre und Piano und schrieb solo fünf Alben. 2004 wurde Leukämie Songs, schuf als Co-Autor das „Baywatch”bei der zweifachen Mutter diagnostiziert, Titelthema. Sang bei Target und Cobra, ein Jahr später unterzog sie sich einer dann Survivor. Daneben war er solo tätig Knochenmarkstransplantation, am Ende und gefragter Studiogast (ZZ Top, Joe vergebens. Walsh). Sein letztes Solo-Album vor einem tödlichen Herzinfarkt war 2012 NEVER TOO LATE. 18.9.1979 Greg Arama (*1950) war an der Seite von Ted Nugent Bassist bei den 5.9.2009 Mickie Jones (*17.12.1952) war Amboy Dukes und kam früh bei einem Motorradunfall ums Leben. Bassist der Hard/Glam-Rockcombo Angel, n
Music from the 60s to the 80s
Elliott Landy’s Woodstock Vision
PAPENBURG (GER) Zeitspeicher 29.06. - 02.09.19
EMMEN (NL)
Rensenpark 29.06. - 02.09.19
KARLSRUHE (GER) Schlosslichtspiele 08.08. - 15.09.19
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NÜRNBERG (GER) Egidien Kirche 16.08. - 30.09.19
REZENSIONEN – HIGHLIGHTS
CD
Ist das nun Hard Rock, Pop oder SouthernFolk-Rock? Seit ihrem Gründungsjahr 1985 geben Drivin N Cryin aus Atlanta auf diese Frage musikalisch keine eindeutige Antwort. Nach über zehn Alben und einigen EPs wird die Frage auch mit LIVE THE LOVE BEAUTIFUL (Lebe die Liebe schön) nicht ausreichend geklärt. Vielleicht arbeitet die Band ja ständig an einer eigenen Rock’n’Roll-Saga, abseits von Trends, die schnell kommen und genauso schnell wieder verschwinden. Wer wissen will, wie die Band um Frontmann und Gitarrist Kevin Kinney funktioniert und wie sie an ihrer eigenen Geschichte strickt, hat auf dem aktuellen Album viele Möglichkeiten dazu. Der Opener “Free Aint Free” ist ganz im Südstaaten-Rock verwurzelt, der sich zum Auftakt schwerfällig, erdig und blueslastig gibt. Darüber hinaus ist es eine Abrechnung mit dem eigenen zerrissenen Land, in dem die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird. Ein Zustand, den inzwischen viele Musiker aufgreifen und mit ihren Songs öffentlich machen.
BOX
Bob Dylans „Rolling Thunder Revue” hielt nicht lange an. Von der Konzeption bis zur Auflösung dauerte es knapp ein Jahr, vielleicht war das der Grund, warum Dylan Unkenntnis über die Inspiration für seinen musikalischen Karneval zeigt. In einem der neuen Interviews behauptet der Singer/ Songwriter: „Ich versuche, den Kern dieses Rolling-Thunder-Dings auf den Punkt zu bringen, aber ich habe keine Ahnung, weil es um nichts geht! Es ist nur etwas, das vor 40 Jahren passiert ist – und das ist die Wahrheit.” Andere Leute erinnern sich jedoch noch sehr gut an die Tour, bei der Dylan in den letzten Monaten des Jahres 1975 mit einer zerlumpten Gruppe von Musikern durch Neuengland streifte und kleine Veranstaltungsorte bespielte, schnell war die Revue eine Legende. Ein Großteil dieser Mystik liegt in der Art und Weise, wie die erste Inkarnation der Tour angelegt war, 1976 folgte eine Fortsetzung, die sich aber kaum noch etwas von der anfänglichen Kreativität bewahren konnte. Parallel zu einem Film von Martin Scorsese ist nun mit THE ROLLING THUNDER REVUE – THE 1975 LIVE RECORDINGS eine 14-CDBox erschienen, die Dylans komplette Sets der fünf professionell aufgenommenen Rolling-Thunder-Konzerte, drei ProbenCDs und eine Disc mit Kuriositäten liefert.
DRIVIN N CRYIN LIVE THE LOVE BEAUTIFUL Dem Einstieg folgt mit “What’s Wrong With Being Happy” ein Stück, dem das Glücklichsein und Unglücklichsein in jedem Gitarrenriff, in jedem Drumschlag, in jedem Basslauf innewohnen. Nach “Step By Step” blüht die Band mit “Spies” wie jene roten Rosen auf, die auf dem Frontcover der CD neben einem Astronauten farbenfroh durch das dunkle Weltall schweben. Bassist Tim Nielsen, Schlagzeuger Dave V. Johnson und Gitarrist Laur „Little Joe” Joamets treiben es mit Kinney im Zentrum des Albums poetisch und homogen auf die Spitze, der pochende Rocksong mit seinem Old-SchoolGitarrensolo ist das heiß glühende Herzstück dieses quellfrischen Albums. Die Gastmusiker Aaron Lee Tasjan (der das © Lisa Mac neue Album auch produziert hat) an Akustikgitarre und Piano sowie Matt Rowlands am Synthesizer runden dieses Gesamtbild ab. Anschließend wird es ruhiger, ganz so, als ob Drivin N Cryin die Inspiration verlassen hätte. Eine Täuschung. Exakt ab dieser Stelle lernt man die Band, ihre vielfältigen Einflüsse und ihr ganzes musikalisches Spektrum genauer
kennen. Das Quartett verzichtet auf überflüssigen Zinnober, agiert unbefangen, oftmals schlicht, geprägt von musikalischen Überraschungen. Dazu zählt in jedem Fall das völlig abgespacete “If I’m Not There I’ll Be Here”, in dem alles zusammenkommt: retromäßig aufgearbeiteter Psychedelic-Rock, Folk und Country mit Rückkopplungen, dunkler Sprechgesang, ein Gitarrensolo zum Wegfliegen sowie eine hämmernde, brachiale Schlagzeugattacke, die einen mit Nachdruck aus diesem beeindruckenden Song wirft. Dazwischen eingezogen dann so ein Lied wie “Someday” mit einer Vocalunterstützung, die Kinneys harten Gesang engelsgleich durch den Refrain trägt. Ungewöhnlich wird auch an “Ian Mclagan” erinnert. Der Keyboarder Mclagan wurde mit den Bands Small Faces und Faces bekannt und starb Ende 2014 in Austin, Texas. Immer wieder schleicht sich auf dem ganzen Album solider Gitarren-Rock in den Vor-
dergrund, druckvoll und manchmal dramatisch. Bei Drivin N Cryin arbeiten echte Rock’n’Roll-Romantiker, die sich ihrer Wurzeln bewusst sind und dies auch einfließen lassen. Gleichzeitig kann die Band, und dies ist durchaus als Stärke zu werten, auch völlig zeitlosen Pop spielen, wie etwa in “Over And Over”. Eine unglaubliche Lässigkeit macht sich da breit, die ohne große Mühen zum Ziel kommt. Einprägsam bei allem ist und bleibt der Gesang von Kevin Kinney, der eine gedrückte Stimmung genauso wie harten Rock’n’Roll zu vermitteln vermag und hier und da von Backing Vocals begleitet wird. Das Schlusslicht “Sometimes I Wish I Didn’t Care” mag man als Ausrutscher abtun, kann mit seinem verträumten Gitarrensound aber auch ein Innehalten und somit eine Standortbestimmung sein, die sich ebenso im ungewöhnlichen Albumtitel ausdrückt. Musik ist Liebe, Musik ist schön. (Drivin N Cryin, 11/44:16) jp
VINYL
NAZARETH
BOB DYLAN
Im Frühjahr wurde die erste Charge der LPs von Nazareth auf farbigem Vinyl wiederveröffentlicht (Rezension siehe GT 3/2019), jetzt folgt schon der zweite Teil der Alben der schottischen Rockband. Mit NAZARETH ist nun auch das 1971er Debüt dabei, damals erhielten Dan McCafferty (voc), Pete Agnew (b, g, voc), Manny Charlton (g) und Darrell Sweet (dr) Starthilfe von namhaften Kollegen wie Pete York (perc), Dave Stewart (org), Pete Wingfield (p) und B.J. Cole (steel-g). Musikalisch höchst interessant, weil die Band damals noch auf der Suche nach ihrem Sound war, Hard Rock, Blues oder gar Psychedelic Pop? Ein breites Spektrum an Stilen wurde ausprobiert und letztendlich der harten Belastungsprobe der Livebühne unterzogen. Auch beim zweiten Album EXERCISE, das ein Jahr später veröffentlicht wurde, ging die Stilsuche weiter, akustische Arrangements, Streicher und alte schottische Melodien (“The Glencoe Massacre”) wechselten sich mit bluesigem Hard Rock ab, dazu noch von Roy Thomas Baker produziert, kurz bevor er (den stilistisch noch zu weit mehr Experimenten aufgelegten) Jungs von Queen zum Durchbruch verhalf. Mit einem Sprung ins Jahr 1976 zu CLOSE ENOUGH FOR ROCK’N’ROLL sind diese stilistischen Suchübungen Geschichte, das schottische Quartett hatte mit ehrlichem, bodenständigem Rock’n’Roll seinen Signature Sound gefunden. Jetzt hatten sie – wie im Eingangstrack “Telegram” zu hören – ganz
andere Themen: verkaterte Vormittage, das Reisen in Flugzeugen und Limousinen, Probleme mit dem Zoll, mit Groupies und Pressekonferenzen, Soundcheck, und am Ende musste auch noch ein Auftritt gestemmt werden! Ähnlich gelagert auch die Stimmung des im selben Jahr erschienenen PLAY ‘N’ THE GAME; eine interessante Randerscheinung, dass sie mit diesen beiden Alben zwar nicht in die heimatlichen UK-Charts einzogen, dafür aber in den USA, Deutschland und Schweden Erfolg hatten. Der nächste Zeitsprung geht dann ins Jahr 1980, das neue Bandmitglied Zal Cleminson (Ex-Sensational Alex Harvey Band) brachte für MALICE IN WONDERLAND nicht nur seine Gitarre, sondern auch einen nagelneuen Synthesizer mit: ganz klar ein Zeichen dafür, dass man sich auch in Schottland nicht den aktuellen Zeitströmungen verschließen konnte, wollte man erfolgreich sein! Das ein Jahr später veröffentlichte THE FOOL CIRCLE schließt die zweite Charge ab, hier versuchten sich Nazareth erstmals an einem Konzeptalbum, allerdings eher halbherzig und musikalisch richtungslos, sowohl der Reggae-Sound als auch der Versuch, den Hard Rock mit britisch trockenem Humor aufzulockern, kam beim Publikum nicht an – und warum sie die Studiosongs mit einem Livecover von J.J. Cales “Cocaine” ergänzten, bleibt bis heute ihr Geheimnis. (BMG, 6 LPs) us
THE ROLLING THUNDER REVUE – THE 1975 LIVE RECORDINGS Fraglos ist ein musikalischer Rückblick, der zehneinhalb Stunden lang läuft, nichts für Nörgler. Denn diese weit über das normale Maß hinausgehende Ausdehnung passt ideal zur Grundidee der „Rolling Thunder Revue”, die nicht nur als Unterhaltungsabend gedacht war, sondern vielmehr als eindringliches Theatererlebnis. Ein Großteil der Dramatik lässt natürlich in den Akten nach, aber sie ist immer noch zu spüren, und die Box als Gesamtpaket bietet einen hervorragenden Eindruck davon, dass der Zirkus sowohl auf der Bühne als auch außerhalb davon stattfand. Sogar die Proben tragen zum Aufbau der Atmosphäre bei, hier lernen Dylan und seine Mitstreiter – Bob Neuwirth, T Bone Burnett, Joan Baez, Mick Ronson, Roger McGuinn, Ramblin’ Jack Elliott – neue Rocker und Unbekanntes kennen, spielen alte Volkslieder und Songs, die Dylan gerade erst für DESIRE geschrieben hatte und erst nach Abschluss der ersten Etappe der Tour veröffentlicht wurden. Die Harmonien sind vorläufig, das Tempo notdürftig, aber das Gefühl für den tieferen Sinn ist spürbar. Was auch offensichtlich wird, ist die Natur von Dylans Gesang: offenherzig, kühn und klar, Qualitäten die BEFORE THE FLOOD, dem Doppelalbum seiner 1974er Liverückkehr, entschieden fehlen. (Sony Music, 14 CDs) us Seite
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Music from the 60s to the 80s
NAZARETH + EXERCISE + CLOSE ENOUGH FOR ROCK'N'ROLL + PLAY 'N' THE GAME + MALICE IN WONDERLAND + THE FOOL CIRCLE
TOP 5 – Jimi Hendrix – Foxy Lady Janis Joplin – Piece Of My Heart Who – Pinball Wizard Jefferson Airplane – White Rabbit Crosby, Stills, Nash & Young – Mr. Soul
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Fabian Leibfried
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Canned Heat – On The Road Again Janis Joplin – Piece Of My Heart Who – My Generation Ten Years After – I'm Going Home Jimi Hendrix – Star Spangled Banner
Jörg Palitzsch
Ten Years After – Good Morning Little School Girl Mountain – For Yasgur's Farm Who – See Me Feel Me Creedence Clearwater Revival – Born On The Bayou Canned Heat – On The Road Again
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Jens-Uwe Berndt
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WOODSTOCK-SONGS
John Sebastian – I Had A Dream Richie Havens – Freedom The Band – Chest Fever Tim Hardin – If I Were A Carpenter Grateful Dead – Dark Star / High Time
Philipp Roser
Ten Years After – I'm Going Home Canned Heat – Going Up The Country Crosby, Stills, Nash & Young – Wooden Ships Country Joe McDonald – I-Feel-Like-I'm-Fixing-To-Die-Rag Richie Havens – Freedom
1. Richie Havens – Freedom 2. Jimi Hendrix – Star Spangled Banner 3. Country Joe McDonald – I-Feel-Like-I'm-Fixing-To-Die-Rag 4. Santana – Soul Sacrifice 5. John Sebastian – I Had A Dream
Horst Berner
Frank Schuster
1. Sly & The Family Stone – I Want To Take You Higher 2. Santana – Soul Sacrifice 3. Ten Years After – I'm Going Home 4. Joe Cocker – With A Little Help From My Friends 5. Richie Havens – Freedom
1. Jefferson Airplane – Wooden Ships 2. Joan Baez ft. Jeffrey Shurtleff – Drug Store Truck Driving Man 3. Creedence Clearwater Revival – Keep On Chooglin' 4. Canned Heat – Going Up The Country 5. Janis Joplin – Summertime
Lothar Brandt
Ulrich Schwartz
1. Joe Cocker – With A Little Help From My Friends 2. Jimi Hendrix – Hey Joe 3. Creedence Clearwater Revival – Suzie Q 4. Canned Heat – On The Road Again 5. Who – Shakin' All Over
1. Joe Cocker – With A Little Help From My Friends 2. Jimi Hendrix – Star Spangled Banner 3. Richie Havens – Freedom 4. Santana – Soul Sacrifice 5. Sly & The Family Stone – I Want To Take You Higher
Christian Simon
Michael Fuchs-Gamböck
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1. Jimi Hendrix – Star Spangled Banner 2. Santana – Soul Sacrifice 3. Who – See Me Feel Me 4. Ten Years After – I'm Going Home 5. Joe Cocker – With A Little Help From My Friends
Jimi Hendrix – Villanova Junction Ten Years After – I'm Going Home Richie Havens – Freedom Santana – Persuasion Jefferson Airplane – Volunteers
Alan Tepper
Hans-Jürgen Günther
1. Keef Hartley Band – The Halfbreed Suite 2. Crosby, Stills, Nash & Young – Helplessly Hoping 3. Who – I'm Free 4. The Band – The Weight 5. Santana – Soul Sacrifice
1. Santana – Soul Sacrifice 2. Ten Years After – I'm Going Home 3. Creedence Clearwater Revival – I Put A Spell On You 4. Who – Pinball Wizard 5. Keef Hartley Band – The Halfbreed Suite
Uli Twelker
Ralf Günther
1. Jimi Hendrix – Villanova Junction 2. Keef Hartley Band – Medley 3. Jefferson Airplane – Saturday Afternoon / Won't You Try 4. Ten Years After – I Can't Keep From Crying Sometimes 5. The Band – Chest Fever
1. Sly & The Family Stone – I Want To Take You Higher 2. Joe Cocker – With A Little Help From My Friends 3. Jimi Hendrix – Star Spangled Banner 4. Santana – Soul Sacrifice 5. Who – My Generation
Thomas Wachter
Christof Hammer
Achim Reichel
1. Crosby, Stills, Nash & Young – Wooden Ships 2. John Sebastian – I Had A Dream 3. Arlo Guthrie – Coming Into Los Angeles 4. Joe Cocker – With A Little Help From My Friends 5. Ten Years After – I'm Going Home
1. Richie Havens – Freedom
Alexander Neumann
2. Canned Heat – On The Road Again
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3. Creedence Clearwater Revival – Suzie Q
Crosby, Stills, Nash & Young – Helplessly Hoping Janis Joplin – Summertime Joe Cocker – With A Little Help From My Friends Ten Years After – I Can't Keep From Crying Sometimes Jimi Hendrix – Star Spangled Banner
4. Jefferson Airplane – Somebody To Love 5. Jimi Hendrix – Foxy Lady
Helmut Ölschlegel GoodTimes 4/2019
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© Hinrich Franck
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MITARBEITER & STARS
POP LISA MORGENSTERN CHAMELEON
Mit CHAMELEON hat die Berliner Künstlerin Lisa Morgenstern ihrem neuen Album den passenden Namen gegeben, denn ebenso, wie das Chamäleon durch das Wechseln der Hautfarbe unterschiedliche Stimmungen kundtut, so tun dies Lisa Morgenstern und ihr Produzent und musikalischer Partner Sebastian Plano auf musikalische Art. Beim eher verhalten daherkommenden Einsteiger “Atlas” schieben sich noch Synthieflächen in- und übereinander, doch schon beim zweiten Track “Codex” wird ein repetitives Pianomotiv von getupften Electro-Sounds umgarnt, im Hintergrund dröhnt eine Orgel, alles schwillt an, und alles schwillt wieder ab, übergangslos wechselt das Tempo, ein süchtig machendes Arrangement. Kein Wunder, hat der isländische Klangzauberer Ólafur Arnalds zuletzt einige Konzerte zusammen mit Lisa Morgenstern gespielt, wenngleich sie sich auf ihrem Album wesentlich flexibler zeigt; “My Boat” zum Beispiel könnte in einem anderen Kontext als lupenreiner Popsong durchgehen. (Lisa Morgenstern, 9/44:29) us
VARIOUS ARTISTS
FREMDE ODER FREUNDE?
Das Geschäft rund um die Musik war in den 50er und 60er Jahren in vielerlei Hinsicht ein komplett anderes als heutzutage. Nicht nur, dass nahezu jede erfolgversprechende Single sofort von anderen Bands und Künstlern in der Hoffnung auf einen eigenen Hit gecovert wurde, auch deutsche Plattenfirmen versuchten, sich auf dem internationalen Markt mit potenziellen Verkaufsschlagern einzudecken. Michael Holm bediente sich mit “Mendocino” beim Sir Douglas Quintet, Rudi Carrell machte aus “City Of New Orleans” von Steve Goodman den Sommerhit “Wann wird’s mal wieder richtig Sommer”, legendär auch Juliane Werdings “Am Tag als Conny Kramer starb”, im Original “The Night They Drove Old Dixie Down” von The Band. Die Spezialisten von der Bremer Oldiebörse – jeden ersten Montag im Monat auf Radio Bremen Eins zu hören – haben nun 22 Originale von bekannten deutschsprachigen Titeln zusammengestellt, im dicken Booklet finden sich die Single-Abbildungen von Original- und Coverversion sowie eine kurze thematische Einführung in deutscher Sprache. Tolle Idee, klasse umgesetzt! (Bear Family, 22/62:54) us
SEA OF SIN
UNBROKEN + FUTURE PULSE
Das Synthie-Pop-Duo Frank Zwicker und Klaus Schill, sie firmieren unter dem Bandnamen Sea Of Sinn, haben ihre beiden Alben UNBROKEN und FUTURE PULSE neu aufgelegt. Der erste kreative Output der damals noch vierköpfigen Band aus Pforzheim war Anfang der 1990er Jahre ein Demotape, produziert unter anderem mit einem Atari Compu-
CD-Rezensionen ter und Casio Sampler. Erste Konzerte, ein Plattenvertrag, CDs und EPs folgten. Nach einer längeren Pause fanden sich die Gründungsmitglieder Zwicker und Schill wieder zusammen, die sich dran machten, elektronischer Popmusik neue Impulse zu geben. FUTURE PULSE ist ein Album, dass sich durch eingängige Melodien auszeichnet, die, wie etwa in “Truth”, sauber herausgefeilt werden oder in “Beyond Sadness” diesen elektronischen Klang in sich tragen, den man auf der ganzen Welt versteht. Der Nachfolger UNBROKEN zeigt sich ausgereifter und spielt mit den Elementen des Genres, die New Order, Erasure und auch die Pet Shop Boys salonfähig gemacht haben. Anspieltipp: “Valentine”, alle Texte im Booklet. (7music, 14/55:12, 11/45:43) jp
JETZT!
WIE ES WAR
Unter Connaisseuren deutschsprachiger Popmusik genießen Jetzt! einen guten Ruf. Das Trio aus Bad Salzuflen um den Sänger Michael Girke war nur von 1984 bis 1987 aktiv. Doch es hatte mit seinen an UK-Mod-Bands wie The Jam und Orange Juice geschulten Songs voller intensiver, zwischen Empfindsamkeit und Wut changierender Texte einen erheblichen Einfluss auf Künstler der Hamburger Schule wie Blumfeld und Bernd Begemann. Dem Label Tapete Records, das vor zwei Jahren mit einer Anthologie die zu Unrecht fast vergessene Band zurück ins Rampenlicht holte, ist nun eine kleine (für Fans: große) Sensation gelungen. Mit WIE ES WAR erscheint seit 32 Jahren erstmals wieder ein neues Album. Schon beim ersten Hören wird einem bewusst, wie sehr Jetzt! all die Jahre gefehlt haben. Lieder wie “Die Welt wird größer, wenn wir sie teilen” oder “Wir sind Wolken, sind Momente” sind traumhaft schön und emotional tief bewegend. (Nebenbei: Diese Lyrik sollten Deutschlehrer einmal im Unterricht besprechen!). Die Mod-Einflüsse früherer Zeiten sind zugunsten eines folkig grundierten Sounds gewichen. Bob Dylan hat den Nobelpreis. Michael Girke sollte den Büchner-Preis erhalten. (Tapete, 12/52:07) frs
PATRICK KRIEF DOVETALE
Was die Liebe doch alles bewirken kann. Der kanadische Musiker Patrick Krief hat die Songs für DOVETALE in den Flitterwochen geschrieben – und dieses Glücklichsein hört man. Es sind verträumte Untertöne und melancholische Stimmungen, die wunderbar ins Positive kippen, zum Teil hell leuchtende PopPerlen wie das wandelbare “Idols” und, wie sollte es anders sein, auch die Streicher kommen ausgiebig zum Einsatz. Da mag das Moll-lastige “Don’t Take The Night” wie ein dunkler Ausrutscher wirken, zeigt es aber doch, dass Krief nicht nur den soften Sänger gibt. So blättert Seite
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GoodTimes 4/2019
der Kanadier die schönsten Seiten in seinem Songbook auf, bietet viel Herzschmerz und Feingefühl, ohne dies alles überzustrapazieren. Ein Album für ruhige und besinnliche Stunden. (Indica, 11/39:39) jp
GARY PUCKETT
WOMAN, WOMAN / THE NEW GARY PUCKETT AND THE UNION GAP ALBUM / THE GARY PUCKETT ALBUM
Pop-Crooner Gary Puckett und The Union Gap trafen Ende der 60er Jahre einen Nerv nicht nur bei den amerikanischen Musikfans, als sie mit Hits wie “Woman, Woman” oder “Young Girl” abräumten. Auf WOMAN, WOMAN überzeugte die Combo 1970 mit ihren auf Mainstream getrimmten Übernahmen von Neil Diamond, Sonny Bono, Tim Hardin oder den Bee Gees. Unglaublich, aber 1968 veröffentlichten sie drei weitere LPs, ehe 1970 THE NEW ... ALBUM folgte, das mit “This Girl Is A Woman Now” und “Don’t Give In To Him” die letzten Top-20-Erfolge enthielt, allerdings recht glatt produziert war. Ohne Union Gap lieferte der Sänger 1971 THE GARY PUCKETT ALBUM, bei dem die Powerballade “Gentle Woman” überzeugte, ebenso seine Versionen von “Delta Lady” oder Paul Simons “Keep The Customer Satisfied” – doch kommerziell floppte die Scheibe. BGO hat die drei Scheiben nun zusammengepackt und mit acht Bonustracks (Singles) und einem informativen Booklet ergänzt. (BGO, 24/70:11, 16/48:53) pro
AL-BERTO & THE FRIED BIKINIS YALLINGUP
Vor rund 15 Jahren sorgte der hawaiianische Surfer und Hobbymusiker Jack Johnson für den relaxt lockeren Sommersound, rund 20 Jahre ist es her, als Manu Chao lateinamerikanische Rhythmen mit französischer Lässigkeit mixte. Die Musik, die Al-Berto, der Schweizer mit südamerikanischen Wurzeln, und seine Begleitband The Fried Bikinis auf ihrem neuen Album YALLINGUP präsentieren, klingt wie die Schnittmenge aus diesen beiden Musikern, dennoch gelingt es ihnen, den Songs ihren ganz eigenen Stempel aufzudrücken. Akustische Gitarren, coole Rhythmen von Reggae bis Pop, lässiger Gesang mit spanischen Versen und englischen Refrains, wer hier kein Sommerfeeling aufkommen lässt, ist selbst schuld. Anspieltipps: das relaxte “My Brain Is On Vacation” sowie “La Buena Vida”, bei dem Al-Berto mit Unterstützung von DC Green einen Ausflug in Richtung HipHop unternimmt. (iM Digital, 10/35:23) us
FREDRIK FORSBERG NEUES AUS DEM WOLKENKUCKUCKSHEIM
Das Sinnieren über den Sinn des Lebens, über die wahren Werte treibt Fredrik Forsberg schon lange um. Bei den Bankern, der Amtskirche findet man diese Werte seiner Überzeugung nach jedenfalls nicht. n
Music from the 60s to the 80s
Manche der deutsch vorgetragenen Texte des zweiten Solo-Albums des Musikers und Philosophen mögen manchmal kryptisch anmuten und nicht jedermanns Sache sein, doch man kann sich ja auch auf die Musik konzentrieren. Und da macht der einstige Anführer von The Major und heutige Frontmann von Beathotel keinen Hehl daraus, wie sehr ihn die Beatles geprägt haben. Er schafft es bei “Mahadeva Om”, erst indisch Klingendes anzustimmen, ehe es dann plötzlich rock’n’rollig endet. Forsberg, der bis auf Schlagzeug und Saxofon alles selbst eingespielt hat, stellt in den abwechslungsreich gestalteten Songs sein Gespür für eingängige Melodien unter Beweis. (Dr. Evil, 13/46:24) pro
ACHIM SCHULTZ GREETINGS
Seine Vorliebe für die Beatles unterstreicht Achim Schultz bei jedem Song auf GREETINGS. Er war einer jener Musiker, die in Deutschland, in seinem Fall in Tuttlingen, auf der Beatwelle mitschwammen. Schultz spielte bei The Masters, freute sich über Songs wie “My Baby Baby Balla Balla”, wobei aus der richtig großen Musikkarriere allerdings nichts wurde. Dabei ist GREETINGS etwas mehr als nur ein musikalischer Rückblick. Eigene Kompositionen im Sound der 1960er Jahre, die völlig auf den Zeitgeist pfeifen und die Unbekümmertheit der Beatmusik zum Ausdruck bringen. Da ist Schultz nahe an den Protagonisten der Beatära. Die Zeichnung auf der CD stammt von Klaus Voormann, der 1966 das REVOLVER-Cover der Beatles entwarf. Auf der Rückseite der CD sind die Beatles auf Zeichnungen verewigt. (AS, 10/34:04) jp
ADEL TAWIL ALLES LEBT
Auf Adel Tawils neuem Album zirpt, zischt und pluckert es, dass es eine wahre Freude ist. Kein Song kommt ohne elektronische Sounds aus, was eigentlich kein Problem wäre, wenn die Lieder nicht an der einen oder anderen Stelle schwächeln würden. Denn die Konzentration auf die Elektronik lässt bei den Arrangements wenig Spielraum, wird es musikalisch eng, dreht der Berliner Musiker einfach die Frequenz hoch. Dass ALLES LEBT dennoch seine guten Momente hat, liegt erstens an der immer noch hohen Qualität der Kompositionen und zweitens an der unbestrittenen Fähigkeit Tawils, sich einen Song zueigen zu machen. Mit Peachy und Bausa lässt er sich dazu noch von zwei angesagten Künstlern der deutschen HipHop-Szene begleiten, dennoch verpasste die vorab veröffentlichte Sing le “Tu m’appelles” den Einstieg in die Charts. Was möglich gewesen wäre, zeigt nicht nur die herrliche Ballade “DNA”, die selbst von den am Ende einsetzenden Synthieklängen nicht zerstört werden kann, sondern demonstrieren auch die
POP immer wiederkehrenden Momente, in denen man sich leicht wehmütig an die starken Vorgängeralben erinnert. (BMG, 14/45:41) us
DARTS
THE ALBUMS 1977–81
Manchen sind die Darts wegen ihrer geschniegelten Anzüge (plus Lederjacken) in Erinnerung geblieben. Im UK war die neunköpfige Combo, die dem Doo Wop, Rock’n’Roll, vor allem aber R&B der Fifties in der zweiten Hälfte der 70er Jahre frischen Wind einhauchte, eine angesagte Powerhouse-Nummer. Die schaffte es mit “Daddy Cool”, “Come Back My Love”, “The Boy From New York City” und “It’s Raining” jeweils bis auf #2, chartete dazu mit einem halben Dutzend weiterer Songs. Vier wechselnde LeadsängerInnen stimmten gelungene Coverversionen wie Eigenbauten an, schmachteten schmalzfrei, wussten aber auch temporeich drauflos zu fetzen. Hierzulande fand die Truppe weniger Beachtung – dafür kann man sie nun wiederentdecken. DARTS (1977), THE AMAZING DARTS (1977), DART ATTACK (1979) und ACROSS AMERICA (1981) boten Pop im weitesten Sinne (am Ende bis hin zu Disco) und unterhalten heute mit reichlich Bonustracks auf vergnügliche Weise. Besonderes Ohrenmerk sollte man auf die Vokalleistungen richten. Dazu wird die Geschichte der Darts im Booklet ausführlich erzählt. (Cherry Red, 13/36:52, 19/54:13, 18/58:05, 23/62:53) pro
MORT GARSON
MOTHER EARTH'S PLANTASIA
Benötigen Pflanzen Musik, damit sie besser wachsen und bei Krankheiten schneller genesen können? Die Antwort auf diese erstaunliche Frage ist ein lautes „Ja”. Wenigstens, wenn es anno 1976 nach der alternativen Gärtnerei Mother Earth ging, einst zu finden am Melrose Place in Los Angeles. Und wenn es nach dem 1924 in Kanada geborenen und 2008 in San Francisco verstorbenen Komponisten Mort Garson ging. Klingt schräg? Ist es. Und daher wird an dieser Stelle Licht ins (Flora-)Dunkel gebracht! Also: Mort Garson war Arrangeur etwa für Doris Day. Bis er 1967 einen gewissen Robert Moog traf, der ihm seine neueste Erfindung vorstellte: den nach ihm benannten Synthesizer. Garson war euphorisiert, schaffte sich einen Prototypen des Geräts an. Er hat Wegweisendes darauf komponiert, etwa ein weltweit im TV übertragenes Stück anlässlich der ersten Mondlandung 1969. Sieben Jahre später traf er sich mit den Mother-Earth-Betreibern. Verstand sich prima mit ihnen und einigte sich darauf, dass Pflanzen Musik lieben. Garson komponierte auf dem Moog zehn Stücke für zehn verschiedene Exemplare ihrer Art, Mother Earth vertrieb die Scheibe. Heraus kam ein Elektronik-Pionierwerk, irgendwo zwischen einem simplen frühen
CD-Rezensionen Mike Oldfield, Walter Carlos, „Raumschiff Orion”-Filmmusik, Francis Lai und seinem „Bilitis”-Soundtrack. Ein kosmischer Spaß bis heute, nicht nur für Bogenhanf und Friedenslilie. Jetzt erstmals auf CD. (Tapete, 10/ 31:18) mfg
DIRK DARMSTAEDTER STRANGE COMPANIONS
Wenn die eine Tür zugeht, dann öffnet sich meistens eine andere, auch bei Dirk Darmstaedter, der nach seinem Abschied vom eigenen Label (Tapete Records) nun wieder Zeit hat, mit seiner alten Band, den Jeremy Days, auf Tour zu gehen. Zuvor hat er aber mit STRANGE COMPANIONS noch ein Solo-Album am Start, auf dem er die Lieder, die in den letzten ein bis zwei Jahren entstanden sind, versammelt. Es ist ein sehr abwechslungsreiches Album geworden, dadurch erklärbar, dass die Songs darauf jeweils als „Einzelkinder” das Licht der Welt erblickten, jedes „Baby” durfte individuell heranwachsen, digital begleitet von Freunden und Fans. Dass die zehn Tracks am Ende dennoch ein typisches Darmstaedter-Album ergeben, liegt natürlich daran, dass er sich nie in irgendwelche stilistischen Schubladen stecken ließ, egal, ob man das nun Pop, Indie Rock oder Singer/Songwriter nennt. (Beg Steal And Borrow, 10/41:47) us
HEATHER NOVA PEARL
Vor 25 Jahren gelang Heather Nova mit ihrem Album OYSTER der internationale Durchbruch, ohne Frage ein Album, das es wert ist, jetzt wieder als Referenzpunkt für ihr aktuelles Werk zu stehen. Aufgenommen und produziert wurde PEARL im Studio von Martin Glover, besser bekannt als Youth, einst Bassist von Killing Joke und mit Fireman musikalischer Partner von Paul McCartney. Er saß vor 25 Jahren schon an den Reglern und spürte nach eigenen Worten schon bei den ersten Demos, die ihm Heather Nova zuschickte, dass die Songs eine ganz besondere Klasse ausstrahlten. Vom packenden Opener “The Wounds Are Bled” über das bewegende “All The Rivers” bis zum von rockigen Gitarren vorangetriebenen “Some Things Just Come Undone” hat er den neuen Liedern von Heather Nova die passende musikalische Begleitung spendiert – und wem OYSTER vor 25 Jahren zusagte, der wird mit PEARL sicher nicht unglücklich. (OMN Label Services, 11/47:47) us
YES WE MYSTIC
TEN SEATED FIGURES
Reduzierung auf das Wesentliche? Spartanische Klarheit in den Vordergrund? Nicht mit der kanadischen Band Yes We Mystic. Mit TEN SEATED FIGURES legt sie den überbordenden Gegenentwurf zum aktuellen Trend zur Vereinfachung vor, die instrumentale Überladung, die rhythmische GoodTimes 4/2019
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Verkomplizierung, das gewollte Übereinanderlegen von songfüllenden Strukturen wird hier zum Programm. Dass dies den Hörer teilweise ratlos bis überfordert zurücklässt, wird dabei billigend in Kauf genommen, und am Ende kann man dieser wilden Abfolge von unterschiedlichen Sounds ja zumindest in dieser Hinsicht die Homogenität nicht absprechen. Und wie so oft bringt hier jeder Hördurchgang neue Facetten ans Licht, sei es eine fein versteckte Melodie, sei es eine wunderbare Reminiszenz an die New Wave der 80er Jahre, sei es eine von hämmerndem Schlagwerk angetriebene Hymne. Fazit: anstrengend, aber lohnend! (Devilduck, 10/41:39) us
BAY CITY ROLLERS
THE SINGLES COLLECTION
Zwei Dutzend Musiker hatten im schottischen Edinburgh den Durchlauferhitzer Bay City Rollers (und die Vorläufer Ambassador und Saxons) befeuert, ehe sie 1971 mit “Keep On Dancing” den ersten kleinen Erfolg landeten. Ab 1972 ging es dann Schlag auf Schlag, Hit auf Hit (und auch mit Personalwechsel; Les McKeown stieß 1974 dazu). Erst im UK, dann in Deutschland und ab 1975 auch in den USA (“Saturday Night” #1). Von der Rollermania war da die Rede, die vermeintlich skandalfreien Saubermänner und Teenie-Idole räumten mit eingängigen Popohrwürmern in Serie ab. Glam-Anleihen hielten sich in Grenzen, die Songs taten niemandem weh, aber verkauften sich jahrelang blendend. Nachzuprüfen dank der 3-CD-Box THE SINGLES COLLECTION, auf der ab der Debütsingle “Keep On Dancing” bis “No Doubt About It” von 1981 sämtliche 45er samt B-Seiten enthalten sind. Auf- und Abstieg der Band sind dokumentiert, den nach dem Abschied von McKeown Ende 1979 auch eine Hinwendung zu härteren und anspruchsvolleren Rockklängen nicht verhindern konnte. (Cherry Red, 16/45:23, 16/52:33, 15/53:52) pro
KYLIE MINOGUE STEP BACK IN TIME
Ohne Zweifel ist Kylie Minogue eine PopIkone. Inzwischen ist sie 51 Jahre alt, und da wird es Zeit für ein Best-Of-Album. STEP BACK IN TIME versammelt auf zwei CDs dann auch die größten und beliebtesten Hits ihrer 1986 begonnenen Karriere, dazu gibt es den Bonustrack “New York City”. Das Album zeigt die ganze Entwicklung der Popmusikerin auf, die mehrere Stilwechsel und eine Krebserkrankung hinter sich hat. Zum allergrößten Teil waren und sind ihre eingängigen Songs, oftmals visuell aufwendig inszeniert, auf den kommerziellen Musikmarkt ausgerichtet, was ihr im Laufe ihrer langen Karriere immer wieder heftige Kritik eingebracht hat. STEP BACK IN TIME ist zwar ein Rückblick, gleichzeitig steht der CD-Doppelpack exemplarisch für eine Musikerin, die sich immer durchgeboxt hat. (BMG, 41/180 Min.) jp
Music from the 60s to the 80s
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DYLAN
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ROCK SCREAMING TREES SWEET OBLIVION
Viele der Psychedelia- und Punk-Elemente der fünf Vorgänger-CDs hatten die Screaming Trees beiseitegeräumt, als sie in New York ins Studio gingen, um ihr 1993er Album SWEET OBLIVION aufzunehmen. Ihre Wurzeln im Grunge spielten keine übermäßig dominante Rolle. Die Songs klangen kompakter und etwas eingängiger, Mark Lanegan (voc), Gary Lee Lewis Conner (g), Van Conner (b) und Barrett Martin (dr) agierten ungemein tight. Hitparadentauglich waren die Nummern nicht unbedingt, auch weil die Refrains eher sperrig tönten – und dennoch setzen sich leidenschaftliche Stücke wie “Nearly Lost You There”, “Dollar Bill” oder “Butterfly” auch heute noch in den Gehörgängen fest. Die 2019er Neuauflage ist mit spannenden Liner Notes und einer Bonus-CD (SingleB-Seiten, darunter je eine originelle Coverversion der Small Faces und von Black Sabbath) angereichert. (Cherry Red, 11/46:33, 6/22:27) pro
RENAISSANCE
LIVE AT THE CARNEGIE HALL
In der New Yorker Carnegie Hall Live-Konzerte mit Orchester zu geben, das muss der Traum jeder ProgressiveRock-Band sein. Die britische Formation Renaissance konnte ihn sich im Juni 1975 erfüllen. Nun wurde das Konzert, das bereits 1976 als Live-Album erschien, in erweiterter Form in einer Clamshell-Box mit drei CDs und achtseitigem Booklet neu herausgegeben. Zum Original wurde noch eine rund 60 Minuten lange Konzertaufnahme bei BBC Radio One vom 25. März 1976 dazugepackt, bei der aber keine anderen Songs zu finden sind, es fehlte hier nur das Orchester. Bei beiden Auftritten nehmen die Stücke des damals gerade aktuellen Albums SCHEHERAZADE AND OTHER STORIES sowie etliche des früheren Meisterwerks ASHES ARE BURNING den größten Raum ein. Doch auch mit anderen Songs, allen voran “Mother Russia”, weiß die Band zu überzeugen. Das Live-Album ist ganz klar eines der besten der damaligen Zeit und ein Muss für Prog-Rock-Fans. (Esoteric, 7/58:46, 2/52:40, 5/61:07) an
PHENOMENA ANTHOLOGY
Phenomena waren in den 80er Jahren der Höhepunkt des Projektwahns. Hier hatten sich die Brüder Tom (Produzent, Lyrics) und Mel Galley (Gitarre, Musik) mit dem Co-Produzenten Wilfried F. Rimensberger zusammengetan, um mit wechselnder Starbesetzung Alben zwischen Heavy Metal und Pop-Bombast aufzunehmen. Allein auf den ersten drei Scheiben, die zwischen 1985 und 1992 erschienen, waren unter anderem Musiker wie Glenn Hughes, Ray Gillen, John Wetton (voc), Scott Gorham, Brian May (g), Cozy Powell (dr) oder Neil Murray (b) zu hören. Dass die drei Alben im Sound sehr unterschiedlich produziert
CD-Rezensionen wurden, fällt auf dem Sampler deutlich ins Gewicht. Die zum Teil starken AORNummern haben das Manko, ein paar Achtziger-Sünden ertragen zu müssen: zwirbelnde Synthies, patschende Drums, hallige Gitarren. Ansonsten eine schöne Werkschau eines der ungewöhnlichsten Projekte der Rockgeschichte. Zwei Remixe gibt es als Bonus. (Cherry Red, 15/69:05) jub
KING CRIMSON
THE RECONSTRUKCTION OF LIGHT + THE POWER TO BELIEVE
Nachdem das Rhythmusduo Tony Levin und Bill Bruford King Crimson verlassen hatte, versuchte Robert Fripp, der Band mit Trey Gunn (b) und Pat Mastelotto (dr) neuen Wind einzuhauchen. Doch mit dem im Mai des Jahres 2000 veröffentlichten THE CONSTRUKCTION OF LIGHT war er nie so richtig zufrieden, nach eigenen Worten war es damals nicht gelungen, die Kraft der Kompositionen so umzusetzen, dass man sie nicht nur hören, sondern auch spüren konnte. Die Wiederveröffentlichung erscheint als THE RECONSTRUKCTION OF LIGHT mit leicht verändertem Titel, da Pat Mastelotto die im Archiv verlorengegangenen Schlagzeugspuren komplett neu einspielte. Wesentlich zufriedener zeigt sich Fripp im Rückblick mit THE POWER TO BELIEVE aus dem Jahr 2003, bis heute haben King Crimson kein weiteres Album mit neuem Material veröffentlicht. Musikalisch steht es für harte Klänge, die sich am damals auf kommenden Industrial Metal orientierten. Beide remas terten Reissues wurden um je eine DVD ergänzt, die neben dem jeweiligen Album in unterschiedlichen Formaten noch weiteres Audio-Bonusmaterial enthält. (Discipline Global Mobile, 12/60:00 + 14/64:37) us
RUSS TOLMAN
GOODBYE EL DORADO
Mit einer 80-minütigen Bonus-CD („Compass & Map”) ist die Erstauflage von Russ Tolmans GOODBYE EL DORADO angereichert. Darauf enthalten sind Auszüge seiner bisherigen sieben Alben von 1986 bis 2000 (mit der 2013 Digitalsingle “Los Angeles”). GOODBYE EL DORADO selbst beschert das erste Werk des früheren TrueWest-Mitglieds und Steve-Wynn-Kumpels seit 19 Jahren. Ob es daran lag, dass der Singer/Songwriter die neuen Songs in Japan abmischte? Ein melancholischer, offenbar durch Heimweh geprägter Unterton schwingt bei aller Lebensbejahung oft mit, wenn Tolman Wüsten-Rock, (dezentes) Tex-Mex-Feeling und Country Folk vermengt. Und dass man bei der einen oder anderen Nummer an Dream Syndicate denkt, mag sich daraus erklären, dass drei von Tolmans Mitstreitern einst dort aktiv waren. Fans werden sich über ein Wiederhören Seite
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GoodTimes 4/2019
freuen; wer den bald 63-Jährigen noch nicht kannte, sollte mal reinhören. (Blue Rose, 13/50:29, 20/80:13) pro
DeWOLFF
LIVE & OUTTA SIGHT II
Das Trio um die Brüder Pablo und Luka van den Poel gilt als exquisite Liveband. Daher liegt es nahe, dass nach sieben Studio-Alben dies nun mit einer Live-CD erlebbar gemacht wird. Mit neun Songs liegt der Fokus auf den letzten beiden Alben. Mit “Medicine” ist aber auch ein Track aus dem Debutalbum vertreten sowie die Spotify-SingleAktion aus dem letzten Jahr, “Share The Ride”. Die Songs werden meist druckvoll und auf den Punkt präsentiert. Live dehnen sich drei Titel aber auch auf zehn Minuten aus. Ein Drumsolo oder die klasse Orgel einlagen von Robin Piso transportieren die Stimmung der 70er Jahre ins Heute, für Soul- und Gospel-Grundierung sorgt ab und an der weibliche Backgroundchor. Dass Blues Rock Livemucke ist – dafür ist diese schweißtreibende Scheibe ein Beweis. (Mascot, 11/74:36) rg
HOLLYWOOD VAMPIRES RISE
Große Namen, die sich zu sogenannten Supergroups zusammentun, bürgen nicht automatisch für Qualität. Hatten Alice Coo per, Gitarrist Joe Perry (Aerosmith) und Schauspieler/Hobbyrocker Johnny Depp auf ihrem 2015er Debüt nur gecovert, so sind auf RISE nun vor allem Eigenbauten zu hören. Und mit denen überzeugen die Hard- und Glam-Rock-Veteranen deutlich mehr als mit den durchwachsenen Fremdnummern (Bowies “Heroes”, Johnny Thunders’ Orgel-getriebenes, auf Rock Pop getrimmtes “You Can’t Put Your Arms Around A Memory”, Jim Carrolls “People Who Died”). Der Spaßfaktor schwingt mit, so beim Sieben-Minuten-Opener “I Want My Now” mit Honkytonk-Piano und Powerriffs, “The Boogieman Surprise” (Blues Rock) oder dem psychedelisch angehauchten “Mr. Spider”. “Who’s Laughing” (irgendwo zwischen T. Rex und Bon Jovi) dürfte Radiochancen haben. Grundsolide, gekonnt gemacht, ohne Überfliegeranspruch. (earMusic, 16/56/46) pro
IZZ
DON'T PANIC
DON’T PANIC? Ganz klar, hier geht es um Douglas Adams’ „Per Anhalter durch die Galaxis”. Dass Izz nach vier Jahren Pause und Abschluss ihrer letzten Albentrilogie gleich wieder mit einem – zumindest vom Thema her – schrägen Konzeptalbum um die Ecke kommen würden, war bei dieser alles andere als normalen Band fast klar. Ebenso, dass sich ihre Musik nicht besonders verändern würde, immer noch steht bei den New Yorkern Retro-Prog an erster Stelle, klare Verweise auf Bands wie King Crimson und Yes sind absolut beabsichtigt. Nach einem ziemlich konventionell daherkommenden, mit knapp über vier Minuten relativ kurzen n
Music from the 60s to the 80s
Opener beginnt mit “42” der fast 20-minütige Haupttrack des Albums, mit dem Izz all jene Bestandteile liefern, die sie zu einem der wichtigsten Vertreter der US-amerikanischen Progszene gemacht haben. Izz jetten in Höchstgeschwindigkeit durch eine Vielzahl musikalischer Motive, als würden sie mit dem Raumschiff an episodisch wechselnden Planeten und Kulturen vorbeijagen. Vor allem im Zusammenspiel von Bass und Gitarre klingen die oben genannten Vorbilder an, aber auch die flächigen Keyboardsounds tragen zu diesem Eindruck bei. (Doone, 5/44:01) us
TOMMY STEELE
DOOMSDAY ROCK – THE BRITS ARE ROCKING VOL. 1
Sage und schreibe 34 Songs sind auf dieser CD versammelt. Das kürzeste Stück “Butterfly” mit 1:19 Minuten, das längs te, “Take Me Back, Baby”, dauert 3:26 Minuten. Der gerade etwas über 20-jährige Tommy Steele galt zum Zeitpunkt der Aufnahmen aus den 1950er Jahren als erster heimischer Rock’n’RollStar Großbritanniens. Seine erste Tour begann 1956, Steele führte den Verstärker auf britischen Bühnen ein. Die CD glänzt mit seinen großen Hits “Rock With The Caveman” und dem vielfach gecoverten “Tallahassee Lassie”, das ursprünglich Freddie Cannon bekannt gemacht hat. So umfangreich die Songsammlung, so umfangreich das 40-seitige Booklet. Dort gibt es eine Vielzahl von Steele-Fotos und seine ganze Geschichte. Nach und nach löste er sich von seinem Star-Image, 1963 ging es zum Musical, anschließend zum Film. Schade. (Bear Family, 34/70:56) jp
HOLLIS BROWN OZONE PARK
Hollis Brown, eine Band, die sich nach einem Song von Bob Dylan benennt (“The Ballad Of Hollis Brown”) sollte einem auf alle Fälle sympathisch sein, noch besser wird es dann natürlich, wenn sich diese Vorschusslorbeeren beim ersten Hören auch positiv bestätigen. Und genau das passiert, wenn man sich OZONE PARK das erste Mal anhört. Steigt man etwas tiefer in die Geschichte der vierköpfigen Band aus dem New Yorker Stadtteil Queens ein, dann lernt man auch noch, dass sie seit ihrer Neuauflage des LOADED-Albums (sowohl auf der Bühne als auch als Studio-Neueinspielung) bei Velvet-Underground-Fans allerhöchste Wertschätzung genießt. Mit ihrem neuen Album dürfte ihr Bekanntheitsgrad noch weiter steigen, vor allem wer in den 60er und 70er Jahren auf erdigen, amerikanischen (Blues-) Rock stand, wird hier bestens bedient. (Cool Green Recordings, 10/33:47) us
3 CROWS
IT'S A MURDER
Waren beim ersten Album 2012 noch sechs „Krähen” involviert, sind es diesmal tatsächlich nur noch drei. Gleich blieb der virtuose, druckvolle Mix aus Rock, Funk und Fusion Jazz amerikanischer Ausrichtung. Da Chris Buck (b, voc) sämtliche Stücke
ROCK komponiert hat, wundert es nicht, dass der Bass hier nicht nur eine dienende Rolle übernimmt, sondern mit atemberaubenden Solos und Begleitlinien glänzt. Brett Garsed liefert flinke Gitarrenparts, elektrisch wie auch akustisch. Superdrummer Marco Minnemann ist nun als vollwertiges Mitglied an Bord und ersetzt Virgil Donati lückenlos. Trotz aller technischer Perfektion spielt das Trio durchaus auch songdienlich, nur zwei Tracks sind Instrumentals. Hörtipp: “Raven’s Way”, hier kommen beide Parts zum Tragen: knackiger Rocksong und raffinierter instrumentaler Zwischenteil. Klasse! (3 Crows, 9/40:16) rg
KARO
HEAVY BIRTHDAY II & III
Lutz Salzwedel alias Dan Lucas hat im vergangenen Jahr bei „The Voice Of Germany Senior” gewonnen. Wohl Anlass genug, offiziell lange unveröffentlichte Aufnahmen seiner früheren Band Karo neu aufzulegen. Die hatte mit HEAVY BIRTHDAY 1988 nur ein Album herausgebracht, das den damaligen Hard-Rock-Zeitgeist mit AOR-Einflüssen aus den USA widerspiegelte. Weitaus mehr als die seinerzeit veröffentlichten zehn Songs hatte die Band aufgenommen, die aber lange unveröffentlicht blieben. Keyboarder Hans-Jürgen „Karo” Straub (ExMorgenrot) hütete die Bänder, die jetzt als HEAVY BIRTHDAY II & III erschienen sind. Da gibt es Europe-Verwandtes zu hören, aber auch ambitionierte Prog-Ausritte mit Magnum-Seelenverwandtschaft und flotte Rocker mit reichlich starken Nummern (und einigen Fillern). Ein erfreuliches Widerhören mit fast Vergessenen. (Pride & Joy, 13/53:29, 12/48:53) pro
RENE SHADES
TEENAGE HEART ATTACKS & ROCK'N'ROLL HEAVEN
Rene Shades kannte man bislang vor allem als Bassisten der dänischen Melodic/Hard Rocker Pretty Maids, denen er seit 2011 angehört. Von der Musik seines Arbeitgebers unterscheidet sich Shades’ Solodebüt TEENAGE HEART ATTACKS & ROCK’N’ROLL HEAVEN aber doch beträchtlich: Er lotet seine Pop(-Rock)-, Country- und Folkaffinität in sehr melodischen Songs aus. Dabei bewegt er sich eher auf den Mainstream-Spuren eines Rod Stewart oder Bryan Adams, auch wenn er deren Klasse nicht erreicht. Shades verbreitet jedenfalls überaus positive Vibes, er will einfach nur unterhalten und für gute Sommerlaune sorgen. Und das gelingt ihm unaufgeregt, ohne irgendwelche großen künstlerischen Neuerfindungsambitionen – und das ist angesichts des heute weit verbreiteten Akustikmülls ja durchaus auch schon ein Wert für sich. (Magic Mile, 12/46:43) pro
VALLEY QUEEN SUPERGIANT
Unter einem Überriesen, englisch „Supergiant”, verstehen Astronomen einen Stern mit extrem großem Durchmesser und ex-
CD-Rezensionen trem großer Leuchtkraft. Die Band Valley Queen aus Los Angeles hat nach diesem Phänomen gleich ihr Debüt benannt. Eine Nummer kleiner hatten sie es wohl nicht? Schon okay – das Album hat große Klasse! Bandleaderin Natalie Carol ist mit einer außergewöhnlichen Stimme gesegnet, die entfernt an Cranberries-Sängerin Dolores O’Riordan erinnert. Und die Musik, die sie und ihre drei langmähnigen männlichen Begleiter spielen, bewegt sich zwischen California-Rock der Sixties, Grunge und zeitgenössischem Independent Rock. Songs wie das ausgelassen fröhliche “Supergiant”, das punkig treibende “Boiling Water” oder das nachdenklich ruhige “Two Of Cups” gehören zum Besten, was Newcomer des Jahres 2019 bisher lieferten. Bleibt zu hoffen, dass dieser Stern nicht zu früh verglüht. (Golden Robot, 10/39:47) frs
MIKE COOPER
OH REALLY?! / DO I KNOW YOU? / TROUT STEEL / PLACES I KNOW / THE MACHINE GUN CO. WITH MIKE COOPER
Die UK-ReissueSpezialisten von BGO liefern Vollbedienung in Sachen Mike Cooper (Jahrgang 1942): also Alben des Mannes, der Anfang der 60er Jahre in der UK-Bluesszene startete, da allerdings auf dem akustischen Country-Blues-Spielfeld, weniger auf der rockigen Spielwiese. Auf drei CDs gibt es jetzt ein Wiederhören mit seinen zwischen 1969 und 1973 erschienenen ersten fünf LPs, inklusive dreier Bonustracks. Die Songs, die der als Gitarrist wie Vokalist heute noch beeindruckende Engländer schrieb – er übernahm nur jeweils ein Traditional sowie einen Song von Son House und Blind Boy Fuller –, stimmte er auf OH REALLY?! (1969) im Alleingang an, nur zweimal unterstützt von Gastgitarrist Derek Hall. Ähnliches gilt für DO I KNOW YOU? (1970), wobei er subtil auch Folkelemente einfließen ließ. Für TROUT STEEL (1971) holte er sich vor allem Jazzkollegen. Er agierte im Bandformat und tastete sich in alle möglichen anderen Stile vor, bis hin zu leicht schrägen Experimentalklängen. PLACES I KNOW (1972) orientierte sich in Richtung von eingängigerem, teils recht beschwingtem Country Rock mit R&BTupfern. Das 1973 erschienene THE MACHINE GUN CO. WITH MIKE COOPER entstand zwar bei denselben Sessions, firmierte allerdings als Bandalbum von The Machine Gun Co. und fiel experimenteller aus. Da gab es traditionell angehauchten Folk, aber auch Avantgarde-Country-Reggae, und beim 15-minütigen “So Glad (That I Found You)” könnte man meinen, Velvet Underground und Sun Ra hätten sich zu einer Rock-Free-Jazz-Session getroffen. (BGO, 24/73:32, 15/70:42, 13/75:37) pro
PAPIR VI
Gitarre, Bass und Schlagzeug, mehr benötigen Nicklas Sørensen, Christian Becher Clausen sowie Christoffer Brøchmann Christensen nicht, um äußerst eindrucksGoodTimes 4/2019
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vollen instrumentalen Psychedelic Rock zu erschaffen. Zwischenzeitlich – das aktuelle Werk ist ihr sechster Longplayer – hat man sich auch an die Art und Weise gewöhnt, wie Papir dabei ans Werk gehen. Als Novize wartet man zunächst auf die Melodie, stellt die Ohren auf Suchmodus nach der Hookline, ist man gespannt, wann es endlich richtig abgeht. Doch die drei Dänen lassen sich zu nichts hinreißen, schichten stoisch Lage um Lage auf, erschaffen mit magisch ineinandergreifenden, sich ständig verändernden Tönen und Rhythmen eine ganz eigene Stimmung, die meilenweit weg ist von dem, was man sonst so von Post Rock, Shoegaze oder Jam Rock gewohnt ist. (Stickman, 4/39:34) us
ROSE TATTOO
TRANSMISSIONS – ON AIR 1981
1981 war der australische Shouter Angry Anderson erstmals mit seiner Band Rose Tattoo live auch auf deutschen Bühnen zu erleben – und die mit raubeinigem, Blues-geschwängertem Hard’n’Boogie Rock abgehenden Aussies mit der kahlköpfigen, nur 1,56 Meter großen selbst ernannten „Straßenratte” brachten die Konzertsäle zum Kochen. Dazu lieferten sie mit “Rock’n’Roll Outlaw” die Vorlage für Helen Schneiders Hit “Rock’n’Roll Gypsy”. TRANSMISSIONS bietet nun nach 38 Jahren in Ton und Bild Dokumentationen von RoseTattoo-Gastspielen im „Musikladen”, einer französischen TV-Show sowie bei der BBC (Radio) auf je einer CD und DVD. Von daher verwundert es nicht, dass es den “Rock’n’Roll Outlaw” in drei vor rotziger Energie strotzenden Versionen gibt; “Nice Boys” und “Bad Boy For Love” sind doppelt zu hören. Erdig ungeschliffener Straßen-Rock’n’Roll war damals bei Rose Tattoo angesagt, der heute noch Relevanz besitzt. (Repertoire, 12/63:04, DVD: 40 Min.) pro
ADRIANO BATOLBA TRIO HOW MUCH DOES IT COST, IF IT'S FREE?
Als Gitarrist, Produzent und musikalischer Direktor von Dick Brave & The Backbeats konnte sich Adriano Batolba in der Rock’n’Roll-Szene einen hervorragenden Ruf erarbeiten, diverse Preise sowie Gold- und Platinauszeichnungen inklusive. Dass er daneben mit Falko Burkert (b) und Bernie Weichinger (dr) auch immer wieder eigene Platten veröffentlicht, geht dabei fast unter, das neueste Album des Adriano Batolba Trios heißt HOW MUCH DOES IT COST, IF IT’S FREE? Auch hier gelingt es den drei gestandenen Musikern, ihre ganze Erfahrung einzubringen und aus Blues, Jazz, R&B und Country klasse Songs entstehen zu lassen. Packender Rock’n’Roll, bei dem man immer wieder kurze stilistische Ausflüge in Richtung Doo Wop, Western Swing, Rockabilly, Gospel, Boogie Woogie oder Latin unternimmt. Bestens dazu passend auch die musikalischen Gäste
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ROCK wie die texanische Gitarristin Patricia Vonne, der britische Rockabilly-Star Darrel Higham oder das Gospeltrio The Silverettes. (ToBaGo, 14/44:00) us
GENERATION AXE
THE GUITARS THAT DESTROYED THE WORLD – LIVE IN CHINA
Generation Axe sind so etwas wie das Na c h folg e p r oje k t von Joe Satrianis G3-Gitarristengipfel. Nur dass Steve Vai hier der Initiator war, der die Kollegen Zakk Wylde, Nuno Bettencourt, Yngwie Malmsteen und Tosim Abasi dazuholte. Die Flitzefinger touren seit 2016 durch alle Welt, brettern live instrumental los, bieten halsbrecherische Saitenritte in Serie und schnitten 2017 in Asien (nicht nur China) mit. Als „orches trierte Gitarren-Extravaganz” bezeichnet Vai das Ganze treffend. Es beginnt gemeinsam mit Bostons “Foreplay” und endet mit Deep Purples “Highway Star” (ohne Angaben, wer da ausnahmsweise sang) – dazwischen darf sich jeder solo austoben. Man kann ja Hörpausen einlegen, wenn einem die gitarristischen Rekordjagden (durchaus mit Melodien, nicht nur Geschredder) zwischendurch zu viel werden. (earMusic, 11/79:22) pro
ROBERT JON & THE WRECK TAKE ME HIGHER
Nur ein halbes Jahr nach seinem hervorragenden Live-Album schiebt das USQuintett Robert Jon & The Wreck bereits seine fünfte Studio-CD nach. Vom Geheimtipp-Status dürfte sich die Truppe um Namensgeber Robert Jon Burrison (voc, g) langsam verabschiedet haben. Ihr rockiger Southern Rock kommt exakt auf den Punkt, vergisst dabei eingängige Hooks ebenso wenig wie krachende Gitarrensolos. Sie steht dabei Acts wie Lynyrd Skynyrd näher als den feingeistigeren Allman Brothers. Urwüchsig die Whisky-geschwängerten Vocals, schön die kleinen Blueslicks, hervorragend die Orgel, von einer tighten Rhythmusgruppe angeschoben. Besonders hörenswert ist das über achtminütige Instrumental “Cannonball”. Wiederum eine tolle, kurzweilige Scheibe. (Hampton Productions, 8/32:52) rg
JOEL RAFAEL ROSE AVENUE
Der Singer/Songwriter Joel Rafael stammt aus Chicago, lebt seit 1972 in Südkalifornien, bewegt sich seit Jahrzehnten im Dunstkreis von Jackson Browne und Bonnie Raitt, ROSE AVENUE ist sein zehntes und stellenweise hochpolitisches Solowerk. Darauf ruft er auf, zusammenund für die eigenen Ideale, für Solidarität und soziale Gerechtigkeit aufzustehen (“Strong”). Musikalisch vermengt der Gitarre und Mundharmonika spielende Troubadour Roots-, Country- und FolkRock mit einer eigenen Note und stimmt das alles auf seinen warm klingenden,
CD-Rezensionen Road-gestählten Tenor ab. Dabei ist die Seelenverwandtschaft vor allem mit Browne unüberhörbar, Jason Mraz gibt zwei Gastspiele, Co-Produzent Marty Rif kin brilliert auf Pedalsteel, Dobro, Mandoline und elektrischer Leadgitarre. Rafael hat mit seinen starken Songs mehr Aufmerksamkeit verdient! (Inside Recordings, 10/37:17) pro
wie John Eyzen, Damien Pisano, Morgan Marlet und Olivier Gann. Sämtliche Musiker und Produktionsinfos sind im doppelt auf klappbaren Digipak aufgelis tet, das klasse illustrierte Booklet liefert sämtliche (französischen) Texte. (Babaika Productions, 11/39:29, 12/44:28) us
MARTY WILDE
TENDER
A LIFETIME IN MUSIC 1957–2019
Der heute 80-jährige Marty Wilde, Vater von Kim Wilde, hatte in seinen erfolgreichsten Jahren so viel Schmalz in der Stimme wie Elvis in seinen besten Tagen. Ende der 1950er Jahre avancierte er zum Teenager-Idol, dem die Herzen zuflogen. Kein Wunder: Der britische Rock’n’Roll-Star traf musikalisch den Nerv der jungen Generation, schrieb zwar auch eigene Songs, wurde aber durch Coverversionen bekannt. Sechs seiner Songs schafften es von 1959 bis 1961 unter die ersten Zehn der Charts. Mit “A Teenager In Love” kletterte er auf Platz 2. Der Song stammt von der amerikanischen Popband Dion & The Belmonts, die den flauschigen Doo-Wop-Stil prägte. Marty Wildes “Donna”, ursprünglich von Ritchie Valens – er kam mit Buddy Holly 1959 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben –, schaffte es bis auf den dritten Platz der Charts. Das Boxset MARTY, ganz in Zitronengelb gehalten, versammelt seine Solosingles und jene, die er mit den Wildcats eingespielt hat. Auf der zweiten CD gibt es weitere Singles und Live-Bonustracks. CD 3 präsentiert sein Programm bei Radio Luxemburg aus dem Jahr 1959, CD 4 bislang unveröffentlichte Demo-Aufnahmen. Nach dem Abflauen seiner Karriere als Sänger schrieb Wilde Hits, unter anderem für seine Tochter Kim, ebenso stammt der frühe StatusQuo-Song “Ice In The Sun” aus seiner Feder. Im umfangreichen Booklet ist Marty Wilde auf dem letzten Foto mit der Queen zu sehen, wie er 2017 mit dem britischen Ritterorden geehrt wird. Verdient hat er ihn allemal. (Cherry Red, 4 CDs) jp
ALAN SIMON CHOUANS
Nach seiner keltisch-mystischen Rock oper „Excalibur” widmet sich der französische Komponist und Musiker Alan Simon nun mit CHOUANS der Französischen Revolution. Klar, dass es bei diesem Thema weit weniger in Richtung Folk Rock geht, für die dramatischen Ereignisse um König Louis XVI, Maximilien Robespierre, Jacques Cathelineau und Jean Chouan hat Simon den Liedern und instrumentalen Stücken ein eher klassisch-rockiges Gewand übergestreift. Neben den üblichen Rockinstrumenten kommen auch das große Orchester sowie vielstimmige Chöre zum Einsatz, jeder Charakter ist mit einer eigenen Singstimme besetzt, hauptsächlich in Frankreich bekannte Sänger und Schauspieler Seite
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ELECTRIC FAMILY Als die Electric Family, das Musikerkollektiv um Tom Redecker (voc, g), vor 20 Jahren TENDER ve r öf fe nt l icht e, überzeugte die Musik; dazu überraschte das Mitwirken Neil Youngs. Der wusste wohl selbst nichts davon, aber Interview auszüge, die Fritz Werner Haver lieferte, drapierte Redecker mit dem Segen des Young-Managements mit Musik. TENDER bescherte ein wildes, über weite Strecken zwar sperriges, aber dennoch eingängiges, weil durchaus melodisches Stilpotpourri aus Kraut-, Hippie-, Progund Folk-Rock. Realisiert hatten das neben Redecker u.a. Rolf Kirschbaum (g), Tex Morton (g), Hagen Liebling (b), Harry Payuta (b), Volker Kahrs (keys) und viele mehr. Das Ganze klingt immer noch frisch, innovativ – und wird durch eine 30-minütige Bonus-DVD („Making Of Tender”, 1999 als VHS veröffentlicht) abgerundet, an deren Bildqualität der Zahn der Zeit ein wenig genagt hat. (Sireena, 10/46:33, DVD: 30 Min.) pro
ANDY BOWN
UNFINISHED BUSINESS
Unvollendet war das Solo-Album keineswegs, das Keyboarder Andy Bown (The Herd) 2011 veröffentlichte; unvollständig war allenfalls die Promotion dafür, so dass die Scheibe unbeachtet blieb. Das will das langjährige Status-Quo-Mitglied (bzw. der Pink-Floyd-Mitstreiter) mit der Neuauflage (samt Bonustrack) korrigieren und bietet Liebhabern von gediegenem Rock die Möglichkeit, die durchweg überzeugenden Songs doch noch hören zu können. Mit Unterstützung durch Trevor Bolder (b), Mick Rogers (g) und Henry Spinetti (dr) hatte der auch ordentlich singende Bown knackige Rocksongs geliefert, aus denen man Spurenelemente der Dire Straits, von Peter Frampton (und erstaunlich wenig Quo) heraushören kann. Ein unterschwelliges Bluesmoment schwingt oft mit, die Nummern weisen fast immer einen Wiedererkennungsfaktor (und Humor/Augenzwinkern in den Texten) auf und sind sehr abwechslungsreich ausgefallen. (NoCut, 11 Songs, Vorabdownload) pro
FREE HUMAN ZOO NO WIND TONIGHT
Drei Jahre nach FREEDOM, NOW ist das Musikerkollektiv Free Human Zoo um Drummer und Komponist Gilles Le Rest mit einem faszinierenden Doppelalbum zurück. Der Franzose ist ein großer Fan von Magma und hat sich ebenfalls dem n
Music from the 60s to the 80s
Zeuhl verschrieben, dieser wunderbaren Mixtur aus repetitiven, hypnotischen Figuren, kräftigem Bass, filigraner Rhythmik und Jazz Rock. Die erste CD umfasst nur ein Stück, eine lange Suite, mit fließenden Melodien und Rhythmen, tollen Bläsern, sowie langen jazzaffinen Solos. Obwohl reine Instrumentalmusik mit einer Dreiviertelstunde Spielzeit weiß die Band durchgehend zu fesseln. Auf der zweiten CD kommen vereinzelt Mittelalter-Sounds und Gesang hinzu, Unisonoparts von Gitarre, Piano und Posaune faszinieren. Dieser Avant-Rock für Fortgeschrittene zählt zu den Highlights des bisherigen Jahres! (Ex-Tension, 11/44:06, 3/38:35) rg
PROCOL HARUM
BROKEN BARRICADES
Das fünfte Album war das letzte mit Gitarrist Robin Trower und wahrscheinlich zugleich das gitarrenlastigste der 1967 gegründeten Band. Er kehrte erst für THE PRODIGAL STRANGER (1991) zurück. Auf BROKEN BARRICADES (1971) und insbesondere beim “Song For A Dreamer” huldigte Trower aber erkennbar seinem 1970 verstorbenen Vorbild Jimi Hendrix. Das für den Procol-Harum-Katalog wichtigste Stück ist neben dem Titeltrack aber wohl “Simple Sister”. Die auf drei CDs in einer Clamshell-Box erweiterte Neuausgabe wurde nun um 36 Bonustracks ergänzt, von denen 32 bisher unveröffentlicht sind. Das Gros entstammt zwei Konzerten: das erste für WPLJ FM in New York im April 1971, eines der letzten mit Trower, das zweite ist ein Konzert für das schwedische Radio in Stockholm im Oktober 1971 – bei beiden ist die Qualität aber nur eher ungewohnt mittelprächtig. En bloc gibt es auch vier Titel der BBCSessions ebenfalls vom Oktober 1971. Nicht fehlen dürfen schließlich SingleAufnahmen, Bonustracks und alternative Bearbeitungen, die Komplettisten glücklich machen werden, denn zum wiederholten Mal versteht es Esoteric Recordings, ein Reissue von Procol Harum zu veredeln. (Cherry Red, 17/72:54, 16/71:55, 11/66:42) an
WELCOME INSIDE THE BRAIN QUEEN OF DAY FLIES
Früher hieß die Band einmal Hippie Langstrumpf, seit der Umbenennung 2015 folgt man nun auch einem durchdachten Konzept. QUEEN OF DAY FLIES verzichtet auf überproduzierten Einheitsbrei und katapultiert den Hörer in die 1960er Jahre. Auffällig ist, wie die Band The Doors zitiert, im Song “Naked Philosopher” lässt Keyboarder Johann Fritsche einen Lauf von “Riders On The Storm” einfließen. Mit den Zitaten übertreibt es die Band aus Leipzig nicht, sondern spielt einen persönlichen Sound, der sich allerdings nicht sofort erschließt. Die Songs werden wie eine große Lasagne übereinandergeschich-
ROCK tet, ungewöhnlich gestaltet, alles durchzogen von – wenn auch teilweise komplizierten – Arrangements, die an die besten Zeiten von King Crimson erinnern. Zum Kennenlernen sollte man sich “Hometown” anhören – in voller Länge. (Tonzonen, 7/41:25) jp
ZEPHYR
GOING BACK TO COLORADO / SUNSET RIDE
Drei Alben veröffentlichten Zephyr aus Boulder, Colorado, zwischen 1969 und 1972. Der damals 18-jährige Gitarrist Tommy Bolin, der später bei Deep Purple spielte, hatte die Band gegründet. GOING BACK TO COLORADO wurde von Eddie Kramer in den New Yorker Electric Ladyland Studios produziert. Die Band um Bolin, Sängerin Candy Givens, die den Geist von Janis Joplin weitertrug, deren Bass spielenden Gatten David und Multi-Instrumentalist John Faris bewegte sich damit vom ursprünglichen Blues Rock des selbst betitelten Debüts 1971 in experimentellere Klanggefilde (Ausnahmen: das Titelstück und “Showbizzy”). Entspannter bis sanfter Folk Rock mit Westcoast-Anklängen wechselte mit psychedelischen und jazzigen Momenten. Grandios: Bolins Solo auf “See My People Come Together”. Das selbst produzierte SUNSET RIDE entstand ohne den abgewanderten Bolin, fiel erneut eklektisch aus, tendierte aber wieder stärker in Richtung ZEPHYR. Mit dem BGO-typischen gehaltvollen Booklet kann man hier zwei in Vergessenheit geratene Perlen wiederentdecken. (BGO, 10/41:21, 10/41:59) pro
BRUCE SPRINGSTEEN WESTERN STARS
Mit ziemlicher Sicherheit wird Bruce Springsteens neues Album einige Fans, na ja, vielleicht nicht gerade enttäuscht, aber immerhin leicht unzufrieden zurücklassen. Denn wer sich auf ein hemdsärmeliges Rockalbum gefreut hat, bei dem die gute alte E Street Band so richtig auf die Tube drückt, wird schon beim ersten Hören von WESTERN STARS erkennen, dass Springsteen hier auf anderen Wegen unterwegs ist. Ob diese besser oder schlechter sind, das wird wohl erst die Zeit zeigen, doch schon oft hat gerade er bewiesen, wie man zur richtigen Zeit die passende Richtung einschlagen muss, um weiterhin erfolgreich zu sein. So wird sein neues Album von lässigen Songs dominiert, das Tempo bleibt fast durchgängig verhalten, interessant dabei, dass er thematisch schon lange nicht mehr so nah an seinem 1973er Debüt GREETINGS FROM ASHBURY PARK, N.J. war, diese Themen jetzt aber wesentlich ruhiger und musikalisch vielschichtiger angeht. PS: Aktuell ist Springsteen schon wieder dabei, neue Songs zu schreiben, dieses Mal für die E Street Band ... (Columbia, 13/50:50) us
CD-Rezensionen PATRICK GANSTER ST YLE? WHAT ST YLE?
Die Frage, was Style überhaupt sein soll, stellt sich bei Patrick Ganster erst gar nicht; es bleibt offen, warum er sein Album so benannt hat. Ganster ist ein musikalischer Tausendsassa, der nach vielen Projekten nun sein erstes Solowerk vorlegt. Er tastet Rock, Jazz sowie Country ab und fügt alles zu einer stilsicheren Mischung zusammen. Man spürt beim Durchhören, dass der Gitarrist gern experimentiert und neben kurzen Songs wie “Land Of Euphobia” auch einen Hang zu längeren Kompositionen hat, wie etwa “The End” und “Rebel Yell”, eine überaus gelungene, wenn auch temporeduzierte Interpretation des Hits von Billy Idol. Dass Ganster seinen Einfallsreichtum bis zur letzten CD-Spielminute ausschöpft, ist für ihn Ehrensache. Im Booklet gibt es alle Texte und mehrere Fotos aus dem Aufnahmestudio. (PG-Music, 12/56:39) jp
DECIBELLES
ROCK FRANCAIS
Sabrina Duval und Fanny Bouland haben schon zu Schulzeiten zusammen Klavier gespielt. Gehört haben die beiden viel Punk Rock, also wünschten sie sich ein Schlagzeug und eine Gitarre zu Weihnachten. 2006 wurden Decibelles mit einer Bassis tin gegründet. Inzwischen sind drei EPs und zwei Alben erschienen. Nach TIGHT wird auch auf ROCK FRANCAIS kompromisslos der einmal eingeschlagene Weg weitergegangen. Aufgenommen auf Analogbänder, bietet die Band eine clevere Mischung von Noise und Punk, in den besten Augenblicken ohne Strukturen, elektrisierend und voller kommunikativer Energie. Bei Decibelles gibt es keine Einschränkungen, Inspiration steht an erster Stelle. Dies schließt eine Einordnung aus. Wie frei dieser Spielraum genutzt wird, zeigen die völlig unterschiedlichen Songs “Dimanche” und “SPM”. (Taken By Suprice, 10/31:00) jp
TERAMAZE
ARE WE SOLDIERS
Aus Australien kommen immer wieder Bands, die sich im harten Prog-MetalUmfeld tummeln. Der interessanteste Act dürfte aktuell Caligula’s Horse sein. Auch Teramaze wollen hier ein gewichtiges Wörtchen mitreden. Ursprünglich als Trash-Metal-Band gestartet, ist das Sextett mit dem sechsten Studio-Album bei Prog Metal angelangt, der atmosphärische Parts und bretthartes Riffing, AOR-Hooklines und wieselflinke Solos von Gitarre und Keyboards vereint. Bandleader Dean Wells selbst spricht von „Metal mit großen Pop-Chorussen”. Zwar können nicht alle Kompositionen über die Dauer von 70 Minuten fesseln, doch versteht es die Truppe aus Melbourne durchaus, eingängige und komplexe Klangwelten zu vereinen. Im finalen “Depopulate” dehnt man diese kurzweilig auf über zwölf Minuten aus. (Mascot, 10/69:23) rg GoodTimes 4/2019
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ROCK NARVEL FELTS ROCKS
Die zweimal aufklappbare CD des Rockabilly-Sängers Narvel Felts ist eine Zusammenstellung seiner besten Songs, die er unter anderem für Sun, Mercury, ARA und Hi aufgenommen hat. Dazu gibt es fünf Live-Aufnahmen mit der Jerry Mercers Band (den Rockets) aus dem Jahr 1956. Das Gesangstalent Felts arbeitete von Anfang an sehr zielstrebig an seiner eigenen Karriere, obwohl ihm der große Durchbruch als Country-Sänger erst 1973 gelang. ROCKS bildet seine „wilde Zeit” ab, inklusive “Maybelline”, “Blue Suede Shoes”, mit dem er einen Talentwettbewerb an seiner Highschool gewann, und “Mystery Train”. Das Booklet zeigt auf 40 Seiten zahlreiche Livefotos, zählt seine Veröffentlichungen auf, ergänzt durch detaillierte Liner Notes des Musikhistorikers Bill Dahl, der einen Blick auf die frühe Karriere Felts wirft. (Bear Family, 35/78:03) jp
GLENN HUGHES
THE OFFICIAL BOOTLEG BOX SET VOLUME TWO
Die Jahre 1993 bis 2013 deckt THE OFFICIAL BOOTLEG BOX SET VOLUME TWO von Glenn Hughes auf sechs CDs ab. Funky beginnt es mit “Downwire” auf CD1, es folgt entspannter, fast schon poppiger Laidback-Rock mit Hughes als Crooner – weitestgehend untypisch (und daher zunächst zwiespältige Reaktionen provozierend) für den singenden Bassisten, der als Gitarristen Richie Kotzen an seiner Seite hatte. Dabei handelt es sich um eine Neuauflage des 1990 im Eigenverlag veröffentlichten Albums INCENSE AND PEACHES, 12/53:08). Die weiteren fünf CDs dieser Clamshellbox bieten Konzertmitschnitte wechselnder Klanggüte, BORLÄNGE SWEDEN 1993 (14/74:22) überschneidet sich sechsmal mit GÖTEBORD SWEDEN 1993 (14/77:25, fünf Bonustracks aus Glasgow 1995) – mit Deep-Purple-Übernahmen, aber auch “Georgia On My Mind” und dem “House Of The Rising Sun” nebst eigenen Rock-, Blues- und Funknummern. STOCKHOLM SWEDEN 1996 (10/67:03 und 6/42:52 mit zwei Bonusstücken von 1992) füllt gleich zwei Silberlinge. ROME 2013 (11/78:32) enthält gar sechs PurpleKreationen, Stevie Wonders “Superstition”, “Black Cloud” seiner Ex-Band Trapeze sowie immerhin einen eigenen Song. Hughes’ stilistische Bandbreite wird hörbar, dennoch in erster Linie etwas für Hardcore-Komplettisten. (Cherry Red, 6 CDs) pro
J.B.O.
WER LÄSST DIE SAU RAUS?
Ihrer Gründung vor 30 Jahren gedachten die Spaß-Rocker oder auch in der Schublade Fun Metal steckenden Erlanger J.B.O. (bis zum Verbot durch den legendären Bandleader als James Blast Orchester firmierend) mit einem zweitägigen Festival in der malerischen Kulisse in der Frän-
CD-Rezensionen kischen Schweiz. Rechtzeitig dafür war das neue Album WER LÄSST DIE SAU RAUS? fertig, auf dem sich die Franken bekannt derb mit frischen Mitgröhl-Hymnen austoben. Ob Stefan Remmlers “Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei” auf “Durst” umgemünzt, Rapper MC Hammer metallisiert und so weiter und so fort. Die rosaroten Spaß-Rocker sind nichts für Feuilletonleser oder kulturelle Feingeister – wer knackige Melodien, deftige Gitarren, wuchtige Doublebassdrum und rotzfreche bis (selbst-)ironische Texte plus gutes fränkisches Bier mag, ist hier gut aufgehoben. (AFM, 15/44:12) pro
CHRIS ROBINSON BROTHERHOOD
SERVANTS OF THE SUN
Die Zeiten mit den Black Crowes sind für Sänger Chris Robinson längst abgeschlossen, immerhin beschreitet er mit seiner Brotherhood schon seit 2011 ganz andere stilistische Wege. Der hierzulande als Solokünstler bestens bekannte Neal Casal an der Leadgitarre und Keyboarder Adam MacDougal zaubern Töne hin, die den Südstaaten-Spirit der Allman Brothers, songorientierte Grateful Dead, Arrangement-Orientierung an Crosby, Stills, Nash & Young eigenständig unter einen Hut bringen und Reminiszenzen an die zweite Hälfte der 70er Jahre wecken. Dabei fließt auch psychedelisch Inspiriertes ein, desgleichen sorgt ein sparsamer Synthie-Einsatz für eine eigenwillige, aber schlüssige Soundnote bei SERVANTS OF THE SUN, dem inzwischen sechsten Brotherhood-Album. Zeitlos gut, zumal sich Robinson einmal mehr als poetisch kreativer Texter erweist. (Megaforce, 10/49:38) pro
BLACK LABEL SOCIETY
SONIC BREW – 20TH ANNIVERSARY BLEND 5.99–5.19
SONIC BREW war ein Debüt nach Maß: Als Black Label Society 1999 damit in den Staaten auf den Markt kamen, waren sie in aller Munde. Nicht nur wegen ihres Bandchefs – Gitarrist und Sänger Zakk Wylde, der sich damals gerade als Ozzy-Osbourne-Klampfer verdingte –, sondern vor allem wegen der perfekten Mischung aus Doom, Stoner Rock, Grunge und Heavy Metal. Da schwangen Black Sabbath ebenso mit wie Alice In Chains oder Monster Magnet. Schon bei den ersten Tönen des Openers “Bored To Tears” gewinnt der Bass den Preis für die am stärksten durchhängenden Saiten: Dunkler und grummliger konnte man den Tieftöner nicht klingen lassen. Verantwortlich dafür war Alice-In-Chains-Basser Mike Inez, der die Band im Studio unterstützte. Die neue SONIC BREW-Version kommt ohne das Ozzy-Cover “No More Tears”, beinhaltet dafür zwei Bonusstücke: eine Akustikvariante von “Black Pearl”, und aus “Spoke In The Wheel” wurde eine Pianoballade mit Band-Unterstützung. (eOne/SPV, 16, 55:32) jub Seite
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KING CRIMSON HEAVEN & EARTH
Mit HEAVEN & EARTH veröffentlicht Robert Fripp den bisher umfangreichsten Rückblick auf die King-Crimson-Jahre 1997 bis 2008. Die opulent ausgestattete Box im LP-Format bündelt erstmals die Konzerte der ProjeKcts 1–4, sämtliche Studio-Alben von ProjeKct 2 sowie eine große Auswahl an ProjeKct-Alben und den damit verwandten Aufnahmen. Als die Doppel-Trio Besetzung mit Fripp (g, keys), Adrian Belew (voc, g), Tony Levin (b), Pat Mastelotto (dr), Bill Bruford (dr) und Trey Gunn (g, b) nach dem Ende der THRAK-Ära 1997 neues Material entwickeln wollte, bildete sie in einem Prozess (den Fripp fraKctalisation nannte) kleinere Arbeitsgruppen. Um die dabei ausgearbeiteten Ideen vor Publikum zu testen, spielten die ProjeKcts, wie sie genannt wurden, oft in kleineren Clubs abseits der großen Hallen. Das hatte zur Folge, dass diese hochkreativen Auftritte oft vom breiten Publikum gar nicht gesehen und gehört wurden und so bis heute fast unbekannte Facetten von King Crimson präsentieren. Vier CDs und zwei Blu-rays enthalten diese kreativen Ausflüge mit umfassenden Details. Als die Musiker sich dann wieder als King Crimson zusammenfanden, hatte sich die Band mit Belew, Fripp, Gunn und Mastelotto zu einem Doppel-Duo verwandelt, Tony Levin und Bill Bruford hatten sich wegen anderer Verpflichtungen verabschiedet. Diese nächste Periode von King Crimson erschuf im Zeitraum von gut zehn Jahren zweieinhalb Studio-Alben, eine ausgedehnte Tour sowie eine Vielzahl an Livemitschnitten. Auf insgesamt elf CDs werden diese LiveAufnahmen aus verschiedenen Tourneen präsentiert (inklusive der US-Show mit Tool), das Spektrum reicht vom „Specially ConstruKcted Set” aus dem Jahr 2000 mit verflochtenen Improvisationen bis zu einem Londoner Konzert mit einer ganz anderen, sehr energetischen, imaginären King-Crimson-Setliste. Und wie immer hat es sich Robert Fripp auch hier nicht nehmen lassen, diese Dekade im dicken, LP-großen Begleitheft ebenso detailliert wie umfangreich dokumentieren zu lassen. Sehr ausführlich werden sowohl die Arbeit im Studio als auch die Hintergründe der Tourneen geschildert, dazu sämtliche Setlisten und klasse Fotos aus der damaligen Zeit. In einer Extramappe finden sich dann noch Remakes von Eintrittskarten, Tourplakaten und Werbeflyern, auch hier setzt sich der außergewöhnliche Anspruch dieser Box auf höchstem Niveau fort. (Discipline Global Mobile, 18 CDs, 2 DVD, 4 Blu-ray) us
THE SAMURAI OF PROG
TOKI NO KAZE (THE WINDS OF TIME)
Das Kerntrio von Samurai Of Prog arbeitet auf dem aktuellen Album mit sage und schreibe 28 Musikern zusammen, die Songs stammen von elf unterschiedlichen Keyboardern. Leider verderben hier zu viele Köche den Brei, denn die Qualität n
Music from the 60s to the 80s
schwankt sehr. Mit “A Tear In The Sunset” wird das Album mit dem besten Song eröffnet, ein spannendes Konglomerat aus Elementen von Prog, Klassik und Filmmusik, dem ein Duell von Gitarre und Synthesizer das Sahnehäubchen aufsetzt. Das folgende Duett mit Klavier und Flöte/Violine bringt noch nette Melodien, dann kippen die Tracks aber leider allzu oft in belanglose, manchmal sogar kitschige Gefilde. Mit den letzten beiden Songs kann dann das Niveau wieder gesteigert werden, es bleibt aber ein durchwachsener Eindruck, kein Vergleich zu ON WE SAIL. (Seacrest Oy, 12/74:44) rg
TOKYO
LIVE @ SPIELBERG
Die Wiederveröffentlichung ihrer Alben der 80er Jahre führte zu Angeboten für Live-Auftritte und somit zur Reunion von Tokyo 2016 nach bald drei Jahrzehnten. Ihren Gig am 12. Juni 2018 im österreichischen Spielberg nahm die Band auf. Lothar Krell schuf mit seinen Keyboards immer wieder atmosphärisch gefällig-harmonische Klangteppiche, über denen sich Sänger Klaus Luley wie auch Robby Musenbichler gitarristisch austoben konnten, während Ken Taylor (b) und Aaron Thier (dr) das Rhythmusfundament lieferten. Melodischer Hard/Melodic Rock im Stil der 80er Jahre samt einfühlsamen Balladen ist heute noch Sache bei Tokyo – perfekt und dennoch mit viel Gefühl und Spielfreude angestimmt, einfach zeitlos gut – die fünf Herren können es immer noch und haben spürbar Bock auf Rock und ihre Klassiker wie “One World” oder “Tokyo”. (Rox4, 17/84:12) pro
CURSE OF LONO
4AM AND COUNTING
Die Londoner Band Curse Of Lono um den deutschstämmigen Frontmann Felix Bechtolsheimer (voc, g) gehört zu den Bannerträgern von Roots Rock/Americana im UK. Je zwei EPs hat das Quintett bislang veröffentlicht und legt jetzt mit 4AM AND COUNTING nach. Darauf präsentiert die Gruppe einige ihrer Songs in neuen, weitgehend akustischen Arrangements. Die hat die Combo mit analogem Equipment live im Studio eingespielt und sich dafür auch zeitweise den Pedalsteel-Veteranen B.J. Cole dazugeholt. Elemente aus dem Blues, aber auch Alternative Country sind eingeflossen, es groovt zeitweise herrlich entspannt, und immer wieder entwickelt die harmonieschwangere wie auch mal düstere Musik von Curse Of Lono geradezu cinematische Wirkung. Damit hat sich die Combo schnell eine ganz eigene Stilnische erobert. (Submarine Cat, 11/43:31) pro
HUIS
ABANDONED
Wer auf eher ruhig dahinfließenden Prog Rock steht, gerne aber auch mal die eine oder andere Platte von Styx auflegt, der dürfte bei Huis an der richtigen Stelle sein.
ROCK Denn was die kanadische Band auf ihrem dritten Longplayer abliefert, geht genau in diese Richtung, sprich, sie gibt ihren Stücken genügend Zeit zur Entwicklung. Hektische Taktwechsel oder Stakkato-Riffgewitter sind hier Fremdwörter; sie legt aber andererseits viel Wert auf atmosphärisch stimmige Arrangements. Mit Gabby Ves soni (Fleesh) und Eloise Joncas sorgen auch zwei weibliche Stimmen für Abwechslung, dazu ist Jean Pageau (Mystery) mit seiner Flöte zu hören. Thematisch konzentrieren sich Huis nicht nur auf schwergewichtige Themen wie Verlust, Entfremdung und Verlassenheit, sondern Songwriter und Gitarrist Michel St-Père lässt in seine Texte und musikalischen Themen auch Zuversicht, Beständigkeit und die Hoffnung auf Wiedergeburt einfließen. (Unicorn, 9/72:36) us
RUNRIG
THE LAST DANCE – FAREWELL CONCERT
Es ist Sehnsuchtsmusik, die die erfolgreiche CelticRock-Band Runrig auf THE LAST DANCE bietet. Es ist auch Abschiedsmusik nach 45 Jahren Bühnenpräsenz, und es ist ein emotionaler Parforceritt, der auf diesem Album mit 31 Songs live am Tor zu den schottischen Highlands, im Hintergrund die mächtige Burg von Stirling, zelebriert wird. Wie kann ein Farewell-Konzert vor solch einer Kulisse besser gestaltet werden? Es sind Songs wie das mitreißende “Cnoc Na Feille”, wie das zu Tränen rührende “Going Home” und der lauthals mitgesungene Neunminüter “Loch Lemond”, die deutlich machen, warum Runrig ihr Publikum innerhalb weniger Minuten von höchster Euphorie in tiefste Trauer stürzen können, um es in der nächsten Minute wieder aus der Trübsal zu reißen. Runrig, und dies ist bei jedem Song zu spüren, gehen bis an den Rand der Erschöpfung und wachsen im Verlauf des dreistündigen Konzerts über sich hinaus. Man spürt, dass etwas Besonderes in der Luft liegt, ein Abschied in fast spiritueller Atmosphäre. Es wird gelacht und geweint, bis zum Ende. (RCA, 31 Tracks, Vorabstream) jp
PATRICK MORAZ THE STORY OF I
Mitte der 70er Jahre war der Keyboarder Patrick Moraz kurzzeitig Mitglied bei Yes. Zwar wirkte er nur an einem StudioAlbum der Prog-Legende mit, doch zählt RELAYER zu deren besten Alben. 1976 veröffentlichten alle Yes-Musiker SoloAlben, so auch der Schweizer. Die CD krankt etwas an ihrer stilistischen Offenheit. So treffen Elemente aus Prog, Jazz, und Klassik auf Pop, Musical und Latin. Dass Moraz seinerzeit ein Faible für Brasilien hatte, hört man immer wieder an entsprechender Perkus sion, Rhythmen und Chorgesängen. Musiker wie Ray Gomez (g), Jeff Berlin (b) und Alphonse Mouzon (dr) brachten Jazz-Rock-Fusion ein. So entstand ein inhomogenes Album,
CD-Rezensionen welches zwischen hervorragenden und belanglosen Momenten pendelt. Dass die Keyboards oft an RELAYER erinnern, wird den Yes-Fan freuen. (Cherry Red, 16/56:59) rg
YARDBIRDS
LIVE & RARE (BOX SET)
Yardbirds, klar – Clapton, Beck & Page! Der Laudator dieser Rundfunk-Kiste 1964–1968, Mike Stax, hat Recht – diese drei Gitarrenhelden (und davor Top Topham) mögen virtuose Sahnehäubchen sein, Sound-bestimmend war streng genommen nur Jimmy-”Dazedand-Confused”-Page. Hauptsächlich wurden diese Londoner „Knastbrüder” von vier Säulen charakterisiert: dem charismatischen, unverwechselbar singenden Keith Relf, Drum-Powerhouse Jim McCarty, Rhythmusgreifer Chris Dreja sowie Bassist und Mastermind Paul Samwell-Smith! Ihre Verdienste kommen in der Radio-Doku bestens zur Geltung; gleich in der chronologisch ersten Rutsche „1964–1966 Live At The BBC And Other Broadcasts” (CD 4) inszenieren sie Hooker besser als John Lee selbst (“Louise”, “Boom Boom”), treiben Chuck Berry vor sich her und glänzen mit Mose Allisons “I’m Not Talking”. Sowohl solche R&B-Standards als auch für die Yardbirds Verfasstes wie Graham Gouldmans Songs “For Your Love” und “Heart Full Of Soul” sind im Laufe der Sammlung in ihrer Entwicklung öfter verfolgbar; auch “I’m A Man” und “I Wish You Would”, bleiben über alle Line-ups hinweg im Repertoire. Das gilt auch für Eigenwerke wie Relf/McCarty/Samwell-Smiths “Shapes Of Things” oder das stets rasante “Over Under Sideways Down”, welches die drei mit Jeff Beck schrieben. Frappierend, wie Experimentelles mit Kinderbeat wechselt: Das lustige “Paff Bum” wird durch ein scharfes Beck-Solo gerettet! Die Tonqualität des remasterten CD-Quartetts ist oft erstaunlich klar, selten dumpf, druckvoll: Selbst die 64er Takes des 4th National Jazz & Blues Festivals – wo die Jungs Ska ins “Respectable” der Isley Brothers einbauen! – sind oft besser als spätere Mitschnitte der Konkurrenz. Spannend: YBs und Keith Relfs Mono (Studio) Recordings von 1966. Amüsante Doppelzugabe: die Reklame-Rocker “Great [Strawberry] Shakes” und “Maclean’s Toothpaste”. Die DVD dokumentiert Juli 1964 bis März 1968 – wir sind inzwischen bestens mit den Repertoire-Säulen vertraut und können uns auf das Visuelle konzentrieren: Beck & Page 1966 ganz in Weiß im Two-Step, während Page zwei Jahre später mit Geigenbogen verblüfft und schon den Zeppelin-Prototypen fliegen lässt! Chris Welch kommentiert die einzelnen Scheiben kenntnis- und abwechslungsreich. (Repertoire 17/38:08, 19/57:48, 10/36:30, 24/71:44, DVD 21/59:08) utw GoodTimes 4/2019
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THE ROLLING STONES BRIDGES TO BREMEN
Als die Rolling Stones auf ihrer „Bridges To Babylon Tour” Anfang September 1998 im Bremer Weserstadion gastierten, präsentierten sich Mick Jagger & Co. als bestens eingespielte Truppe. Kein Wunder, waren sie zum Zeitpunkt des Mitschnitts doch schon beinahe ein Jahr lang fast ununterbrochen zusammen unterwegs. Schon damals war ihre Setlist nichts anderes als eine Best-OfReise durch ihre lange Karriere: Beginnend mit einer eher verhaltenen Fassung von “(I Can’t Get No) Satisfaction” ging es über “Paint It Black”, “Sympathy For The Devil”, “Honky Tonk Women” und “Brown Sugar” bis zu “Start Me Up”. Auch die damals nicht so richtig ins Programm passenden frischen Songs wie “Anybody Seen My Baby” oder “Thief In The Night” sind heute wesentlich bekannter, da dürfte die Zeit einiges relativiert haben. Klasse auch der Blick auf das Geschehen, den die DVD bzw. Blu-ray erlaubt: mehr als beeindruckend die Ansicht der gewaltigen Bühne mit der runden Videowand im Zentrum, eingerahmt von den beiden gigantischen Fackeltürmen. (Eagle Rock, 2 CDs, 1 DVD) us
NUCLEUS & IAN CARR
TORRID ZONE – THE VERTIGO RECORDINGS 1970–1975
Amerikaner sind fortschrittsgewandt, Briten konservativ! Mag sein, aber für den Jazz Rock der 70er Jahre gilt dies nicht. Mit Bands wie Colosseum, Soft Machine oder den von Robert Fripp produzierten Centipede nahmen sich die britischen Musiker weit mehr Freiheiten heraus als ihre Kollegen jenseits des Atlantiks, auch wenn sie – ab Mitte der 70er Jahre – dann wieder stark in Richtung USA schielten. Eines der bes ten Beispiele für diese Entwicklung sind Nucleus, das Bandprojekt des Trompeters Ian Carr. Cracks wie Chris Spedding (g), Brian Smith (sax, fl) und John Marshall (dr) prägten die Urbesetzung, danach kam es fast durchgehend immer wieder zu Umbesetzungen. TORRID ZONE – THE VERTIGO RECORDINGS 1970–1975 liefert nun auf sechs CDs sämtliche neun LPs, die Nucleus & Ian Carr zwischen den Jahren 1970 und 1975 veröffentlichten. Dabei geht die Reise vom entspannten, Bläserbefeuerten Jazz Rock des Debüts ELASTIC ROCK über das stilistisch ähnlich ausgerichtete Zweitwerk WE’LL TALK ABOUT IT LATER und die eher experimentellen SOLAR PLEXUS und LABYRINTH bis zu den späteren, tendenziell zugänglicheren Alben. Bei ROOTS und UNDER THE SUN ließ Carr Ethno-Klänge einfließen, SNAKEHIPS ETCETERA orientierte sich am damals aufkommenden, amerikanisch geprägten Fusion-Sound, ALLEY CAT war in Richtung Black Music kommerziell ausgerichteter Jazz Rock, der so gut wie nichts mehr mit der Musik aus den Anfangstagen zu tun hatte. Der remasterte Sound klingt tadellos, dazu lässt das 48-seitige Booklet keine Wünsche offen. (Cherry Red, 6 CDs) us
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ROCK THE ALARM SIGMA
Bevor The Alarm im Sommer 2018 das Album EQUALS veröffentlichten, hatte Sänger und Mastermind Mike Peters fast 30 Songs geschrieben. Geplant war eigentlich ein Doppelalbum. Doch die walisische Band entschied sich, daraus zwei Scheiben zu machen. Nun erscheint mit SIGMA der Nachfolger. Die gute Qualität hält die UK-Combo, die in den Achtzigern mit ihrem Indie-Folk-Rock und Hits wie “Sixty Eight Guns” in einer Liga mit Bands wie The Waterboys und Big Country spielte. James Stevenson, vorher bei The Cult und Gene Loves Jezebel, ist gut integriert und trägt einige schöne Gitarrenlicks bei. Mit dem wuchtigen Opener “Blood Red Viral Black” und dem psychedelischen “Brighter Than The Sun” gibt es einige der besten Stücke seit langem. Und mit dem folkigen “Armageddon In The Mor” fühlt man sich fast in die guten alte Tage des Debüts DECLARATION (1984) zurückversetzt. (Twenty First Century, 12/56:50) frs
THE TRANCE
FAREWELL TO A WORLD UNTORN
Ein neueres Album, das tatsächlich so klingt, als würde man ein Studio im Swinging London 1967 besuchen, taucht nur sehr selten auf. Doch The Trance aus Wien haben sich in eine Zeitmaschine gesetzt und eine CD eingespielt, die allen Fans der Pretty Things, der Small Faces und der frühen Pink Floyd gefallen wird. Die 1998 erstmals erschienene Scheibe liegt nun in einer wunderschönen Digipak-Version (tolle Picture-CD, zwölfseitiges Booklet) des Münchner Spezialisten-Labels Ohrwaschl Records vor. Freak-Beat mit sehr viel Hammond und kräftigen Gitarren (“Magic Sphere”), groovige Songs mit noch mehr Hammond, bei denen ein Zoot Money vor Neid erblassen würde (“Cloud Nine”), schwere Psychedelia (“Femme Fatale”) oder ein hochmelodischer „Summer Of Love”-Track (“Palace Of My Dreams”) klingen wie das vergessene Album, das sich jeder Sixties-Fan wünscht. Grandios! (Ohrwaschl, 12/46:25) fl
ZZ TOP
GOIN' 50
Die jüngsten Deutschland-Shows waren routiniert, aber kurz – und teilweise auch emotionslos. Also hält man sich bei ZZ Top am besten an die Vergangenheit. Und die ist mit GOIN’ 50 bestens zusammengefasst: ZZ Top feiern mit 50 Songs auf drei CDs (oder fünf LPs) 50-jähriges Bestehen – und dabei sind nicht nur Aufnahmen zu hören, die Billy Gibbons (g, voc), Dusty Hill (b, voc) und Frank Beard (dr) seit ihrem Debütalbum FIRST ALBUM 1971 fertigten. Vielmehr werden zwei Raritäten mitgeliefert: die 1969er Single “Salt Lick” und ihre B-Seite “Miller’s Farm”, in der Gründungsbesetzung mit Gibbons, Dan Mitchell (b) und Lanier Greig (org) eingespielt. Die jüngeren Livemitschnitte der frühen Gas-
CD-Rezensionen senhauer “Waitin’ For The Bus” und “Jesus Just Left Chicago” waren bereits erhältlich. Die drei CDs sind chronologisch von allen 15 Studio-Alben befüllt. Die Einfach-„Best Of”-CD (18 Songs) kann man sich sparen – wenn schon, dann eher zum remasterten Dreier mit den Beigaben greifen. (Warner, 17/64:52, 17/65:43, 16/:6712) pro
der ganzen Produktion gut tut, aber immer noch die rhythmische Komplexität bewahrt. Mit Gina Gleason hat sich die Band nicht nur eine begnadete Gitarristin an Bord geholt, sie steuert auf der Spielwiese des Post- und Krautrock auch erfrischend neue Klangfarben bei. (Abraxan Hymns, 17/60:38) jp
TRAVIS
THE GOLDEN HITS OF / LIVE AT THE STAR-CLUB, HAMBURG / THE GREATEST LIVE SHOW ON EARTH / BY REQUEST: MORE OF GREATEST LIVE SHOW ON EARTH
THE MAN WHO + LIVE AT GLASTONBURY '99
Glücklicherweise blieb der Sommerhit “Why Does It Always Rain On Me” nicht der einzige Erfolg der schottischen Rockband Travis. Doch tatsächlich öffnete er die Türen für ein weltweites Publikum, das nun nach 20 Jahren die Gelegenheit bekommt, um mit einer um B-Seiten erweiterten 2-CD-Jubiläumsausgabe dem Indie-Zeitgeist der End-90er zu frönen. THE MAN WHO und das Zusatzmaterial inklusiver spannender Coverversionen wie “Be My Baby” (The Ronettes), “The Urge For Going” und “River” (Joni Mitchell), “Baby One More Time” (Britney Spears) sowie “The Weight” (The Band) können allemal auch heute noch bestehen und zeigen eine Band auf ihrem beginnenden Höhepunkt. Andere zu der Zeit ebenfalls durchstartende vergleichbare Gruppen wie Coldplay hatten langfristig zwar den größeren Erfolg, das aber zumeist zu Lasten von überproduziertem Output bei geringer Songqualität. Zeitgleich veröffentlicht die Band nun mit LIVE AT GLASTONBURY ‘99 die Aufnahme ihres in den Medien gefeierten Auftritts beim Kult-Festival, das damals von glänzendem Wetter geprägt war, bis Travis “Why Does It Always Rain On Me” intonierten. Tja, wer den Regen beschwört ... Gut, ein Jahr später war man der Headliner. Der Auftritt macht deutlich, dass Travis keineswegs nur die Folk-Rocker mit den besinnlichen Gesangsmelodien waren, sondern live durchaus rockiger agieren und damit das Glastonbury-Publikum auf ihre Seite ziehen konnten. (Craft, 10/47:32 + 19/72:36, 16/68:52) an
BARONESS
GOLD & GRAY
Wenn es einen Preis für Cover- und Booklet-Gestaltung geben würde, müsste Baroness mit den ersten Plätzen bedacht werden. Die Songtexte sind auf 16 bunten Seiten nachzulesen, dazu gibt es viele eigenartige Tiere zu sehen, die stapelweise Pilze essen, etwa Füchse, Vögel im Geäst und futuristische Käfer. Die Musik des Quartetts aus Georgia steht der Aufmachung in nichts nach. Hymnische Hooks treffen auf Prog sowie Jazz und kommen auch mal als Space Rock aus den Boxen. Baroness haben sich dazu einem respektablen Minimalismus unterworfen, der Seite
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JERRY LEE LEWIS
Nach seiner Zeit bei Sun Records stand Rock’n’RollAltmeister Jerry Lee Lewis für vier LPs beim SmashLabel unter Vertrag. In diese Zeit fiel LIVE AT THE STARCLUB, HAMBURG, von vielen als einer der besten Konzertmitschnitte überhaupt betrachtet. Von den Nashville Teens wurde Lewis am 5. April 1964 seinerzeit im Hamburger Kult-Club begleitet und entfachte ein unglaubliches Song- und Pianofeuerwerk – die Begeisterung und schweißtreibende Atmosphäre lassen sich heute noch erahnen. Da kann THE GREATEST LIVE SHOW ON EARTH, die im selben Jahr in Birmingham, Alabama, zu erleben war und dennoch immer noch beeindruckt, nicht ganz mithalten. Das Set, das Lewis anstimmte, unterschied sich bis auf seine Klassiker dabei von dem in Hamburg und bot zudem einige dezente Country-Ausflüge. Ähnliches gilt für das zwei Jahre später in Fort Worth, Texas, dokumentierte Konzert mit nahezu komplett veränderter Setlist. THE GOLDEN HITS von 1964 bescherte gelungene Neuaufnahmen seiner Klassiker – das ganze Paket überzeugt durch das gelungene Remastering und die umfangreichen neuen Bookletinfos. (BGO, 25/66:58, 21/72:08) pro
VIOLENT FEMMES HOTEL LAST RESSORT
„I don’t change the chords anymore / The chords change by themselves” (Ich wechsle die Akkorde nicht mehr / Sie wechseln von alleine), singt Sänger und Gitarrist Gordon Gallo im folkigen Titeltrack des neuen – zehnten – Albums seiner Band Violent Femmes. Tatsächlich wirken die Songs auf HOTEL LAST RESSORT, als ob sie sich von allein geschrieben hätten. Alles wirkt so vollkommen stimmig und in sich schlüssig, als ob der eigensinnige Folk-Punk-Mix der Band aus Milwaukee längst zu einem eigenen Genre geworden wäre. Mit Songs wie dem Titelstück, auf dem Television-Gitarrist Tom Verlaine als Gast zu hören ist, sowie dem gospeligen “Adam Was A Man” und der melancholischen Ballade “Paris To Sleep” knüpfen die Femmes an die Qualitäten ihres bereits vor 35 Jahren erschienenen Meisterwerks HOLLOWED GROUND (1984) an, das eine originelle Mischung aus Independent, Country, Blues, Spirituals und Jazz darbot. Wie gut, dass n
Music from the 60s to the 80s
die Band 2013 ein Comeback wagte. Ihr zweiter Frühling kann weitergehen. (Pias, 13/36:16) frs
THE ROLLING STONES HONK
Jubiläum! Mit HONK erschien jetzt die 25. (Best Of-) Compilation der Rolling Stones. Braucht natürlich kein Mensch, dennoch dürften sich die Strategen der Plattenfirma etwas dabei gedacht haben, richtet sich die 2-CD-Zusammenstellung wohl vor allem an die jungen, neu hinzugekommenen Fans, die die Stones jetzt erst entdecken. Nur so sind auch die drei Tracks erklärbar, die vom letzten Blues-Coveralbum mit dabei sind, hier hätte es so viel andere Stücke gegeben, die es schon lange verdient hätten, auf so einer Compilation zu erscheinen. Lohnend dagegen die Zugabe: Eine dritte CD widmet sich ganz und gar bisher eher raren Livemitschnitten. Country-Star Brad Paisley spielt Gitarre auf “Dead Horses”, Florence Welch singt Mick Jagger in “Wild Horses” effektvoll an die Wand, und dass “Bitch” zusammen mit Dave Grohl nur ausarten konnte, war absehbar. Fazit: die Hits vorhersehbar, ein paar dicke Chancen ausgelassen und dennoch ein versöhnliches Ende. (Polydor, 3 CDs) us
THIRD EAR BAND ALCHEMY
Immer wieder erstaunlich, welchen Mut die Manager vieler Plattenfirmen in den späten 60er, frühen 70er Jahren hatten. So ein schräges Album wie das 1969er Debüt der Third Ear Band, so (im positiven Sinne!) durchgeknallte Musik, heute würde selbst der Praktikant der Marketingabteilung davon abraten, ein Album wie ALCHEMY zu veröffentlichen. Gut, dass bei Harvest Records (das progressive Label der EMI) damals andere Gesetze galten, denn sonst wären diese Klänge nie an die Öffentlichkeit gelangt. Mit atonalen Experimenten wird der Hörer auf das Folgende eingestimmt, es geht von klaustrophobischen Stimmungen über Mittelalterklänge bis zu Rock, den man heutzutage in der Gothic-Ecke verorten würde. Die erste CD bietet zwei Bonustracks aus einer 1969er BBC-Session, für die zweite Disc hat man die Archive nach Outtakes, Radiosessions und Unveröffentlichtem durchsucht. Mit Erfolg, in hervorragendem Klang wird hier zeittypische Musik hart an der Grenze zum Wahnsinn präsentiert. Auch das 16-seitige Booklet passt sich dem bestens an, höchst informative Liner Notes runden diese erweiterte Wiederveröffentlichung bestens ab. (Cherry Red, 10/62:07, 8/60:19) us
SUICIDE SUICIDE
Alan Vega und Martin Rev beziehungsweise ihre gemeinsame Band Suicide werden gerne vergessen, wenn es darum geht, die Pioniere elektronischer Musik aufzuzählen. Dabei lieferten Suicide spätestens 1977 mit dem gleichnamigen Debüt die
SDNEGEL
ROCK Blaupause für spätere Entwicklungen elektronischer Musik bis hin zum MinimalTechno, wenngleich die beiden New Yorker Musiker mit effektverzerrtem Gesang, repetitiven Synthesizerversatzstücken und Drumcomputer eher dem DIY-Geist der frühen Punk-Bewegung nachkamen, zumal die teils verträumten von klassischem Rockabilly inspirierten Gesangsmelodien dazu beitrugen, die damaligen Zuhörer so etwas wie einen Albtraum miterleben zu lassen. Das alles wird durch die Wiederveröffentlichung des Debütalbums im Rahmen der Art-Of-Album-Reihe des Mute-Labels deutlich, die darauf abzielt, bahnbrechende Alben auf informative und optisch ansprechende Weise zu würdigen. Wirklich faszinierend, was Vega und Rev schon 1977 fabrizierten! (Mute, 7/32:08) an
BAKER GURVITZ ARMY SINCE BEGINNING
Den Untertitel „The Albums 1971–1976” trägt das 3-CDBoxset SINCE BEGINNING, das das Studioschaffen der Baker Gurvitz Army dokumentiert und um vier LiveBonustracks erweitert ist. 1974 hatten sich die Brüder Adrian (g) und Paul Gurvitz (b) nach dem Ende ihrer Three Man Army mit dem früheren Cream-Schlagzeuger Ginger Baker zusammengetan und ihr selbst betiteltes Debüt eingespielt. Darauf vermengten sie Hard Rock mit reichlich Jazzelementen, ergänzten den Sound durch Synthesizereinsatz (John Norman Mitchell) und entwickelten so ein ganz eigenes Klangbild, das Adrian Gurvitz durch häufiges Slidespiel maßgeblich prägte. Ein Jahr später sangen die drei zwar noch die eine oder andere Nummer, holten sich mit Steve „Snips” Parsons (Sharks) aber einen ausgewiesenen und unverkennbaren Sangesexperten dazu. Erneut schlichen sich im fortgeführten musikalischen Konzept bluesige Augenblicke ein, doch verkaufsmäßig konnte ELYSIAN ENCOUNTER nicht an den Vorgänger anschließen. Mit Eddy Offord (Yes, ELP) war erstmals ein Produzent von außen dabei, der die Songs zwar in eine leichter zugängliche Richtung lenkte (“Dancing The Night Away”), aber am grundsätzlichen Konzept nichts änderte. Das Dreierset erinnert an das kurze, recht kreative Wirken vierer Meister ihres Fachs, das beim Publikum allerdings auf wenig Gegenliebe stieß, so dass sie danach wieder getrennte Wege gingen. (Esoteric, 9/51:52, 10/53:43, 11/43:50) pro
THE ALLMAN BETTS BAND DOWN TO THE RIVER
Devon Allman (g, voc, keys) ist längst ein alter Hase, mischte bei Honeytribe und der Royal Southern Brotherhood mit, während Duane Betts (g, voc) bislang eher unter dem Radar unterwegs war. Nun haben sich die Söhne von Gregg Allman und Dickey Betts zusammengetan – und präsentieren sich mit ihrem Debüt DOWN TO THE RIVER als aktuell heißeste SouthernRock-Band. Natürlich gibt es wie bei “Shining” Anklänge an die Gruppe ihrer
KCOTSDOOW FO
CD-Rezensionen
RETFA SRAEY NET & TAEH DENNAC
Väter (deren Tastenmann Chuck Leavell ein Gastspiel gibt), doch die beiden stehen längst auf eigenen Kreativbeinen, zaubern superbe zweistimmige Gitarrenläufe hin, tönen gospelig, bluesig, countryesk. Die neue ABB groovt getragen swampig, kann es geradezu meditativ, lässt es aber auch krachen – langweilig wird es nicht, und die hohe familiäre Messlatte überquert sie locker. (BMG, 9/49:22) pro
DEL SHANNON
TWO SILHOUETTES
In seiner The-Drugstores-Rockin’-Reihe präsentiert Bear Family nun mit Del Shannon einen Musiker, der – getreu dem Albumtitel TWO SILHOUETTES – aus heutiger Sicht ganz unterschiedlich bewertet wird. Die einen sehen in ihm einen Popsänger, der immer wieder auch ein paar rockige Elemente in seine Songs integrierte, für viele andere wird er aber immer ein Vertreter des typischen 60er-Jahre-Rock’n’Roll bleiben. Mit Hits wie “Runaway”, “Hats Off To Larry” und “Little Town Flirt” zog er regelmäßig in die Charts ein, wie stark er selbst namhafte Kollegen mit seiner Musik beeindruckte, zeigt seine ursprüngliche Version von “(Marie’s The Name) His Latest Flame”, aus der Elvis Presley einen Top-10-Hit machte. Dokumentiert wird diese prall gefüllte Zusammenstellung auf gewohnt detaillierte Art und Weise, das 40-seitige Booklet liefert Fotos, ausführliche Liner Notes von Bill Dahl sowie die Diskografie der Jahre 1960 bis 1965. (Bear Family, 33/76:18) us
RENAISSANCE NOVELLA
Das siebte Renaissance-Album – NOVELLA – erschien Anfang 1977, markierte ein weiteres Highlight des symphonischen Progressive Rock und sollte in einem Zug mit den Vorgängeralben der britischen Band genannt werden. Die fünf Songs, darunter das großartige “Can You Hear Me” und die Single-Auskoppelung “Midas Man”, präsentieren sich allesamt mit artifiziellen und ausufernden Orchesterarrangements, vertrackte Passagen spielen kaum eine Rolle, und über allem tönen letztlich die pathetischen Melodien von Sängerin Annie Haslam. Die nun bei Esoteric Records erschienene remasterte Neuauflage enthält neben dem Originalalbum die Singleversionen der beiden genannten Stücke sowie den kompletten Mitschnitt des Konzerts in der Royal Albert Hall vom 14. Oktober 1977, eingespielt mit dem Royal Philharmonic Orchestra. Vom ein Jahr zuvor erschienenen LIVE AT THE CARNEGIE HALL unterscheidet sich der Auftritt durch das Weglassen einiger Songs, dafür sind mit “Can You Hear Me”, “Midas Man” und “Touching Once (Is So Hard To Keep)” drei neue Stücke dabei. Insgesamt also ein sehr erfreuliches Reissue in einer Clamshellbox, zu der auch ein informatives Booklet beiträgt. (Esoteric, 7/52:18, 5/63:55, 4/63:27) an GoodTimes 4/2019
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LEGENDS OF WOODSTOCK CANNED HEAT & TEN YEARS AFTER
KÖSTER / HOCKER FREMDE FEDDERE &
&
Sänger Gerd Köster und Gitarrist Frank GRin UBden MAHfrühen 91080er 2.01.1Jahren 0 Hocker waren mit NIPPURUEN 9102.01.20 den Anarcho-Rockern RAMIEW Schröder 9102.01.4Roadshow 0 NEHCNÜM 9102auch .01.70bei Kös unterwegs, Hocker mischte NELAA 9102.01.90 ters Unternehmung The Piano Been GREBNRÜN 9102.01.0Has 1 Drinking mit.NEUnd DSERDjetzt 9zollen 102.01.2die 1 beiden Kölner – der Titel deutet es an – mit FREMDE FEDDERE namhaften Songschmieden TA Hihre DLieblingslieder ENNAvon C Respekt undE haben UOT YRJohn ASREVHiatt INNA hoder t05 Bob Dylan, Tom RWaits, GNISSmit ALIEReigenen F 9102.9kölschen 0.82 Shane MacGowan STHCERBMLEH 9102.90.92 Texten neu aufgenommen. NNOB Aber 9102.0auch 1.60 der ODNELLAweniger NEDOOS DAbekannte B 9102.01.Größen 11 breitenFRMasse wie Bonnie „Prince” Billy, Ian Tyson oder Egbert Williams kommen so zu Ehren. DabeiR U übertreibt dieS R Einordnung OT YRA E V I N N A„sich h t 0mit 5 fremden Federn SUschmücken”, BTTOC 9102.9verleihen 0.21 KCOTSmit OR ihren 9102Interpreta.90.31 die beiden den Songs GRUBSFLOW 9102.90.41 tionen (auch mal nur mit Akustikgitarre) 9102.90.51 elaaS red na TDATSUEN DAB STEigenleben HCERBMLEH – und 9102Köster .90.82 verdoch reichlich N N O B 102zu .01den .50 undeutlicht einmal mehr, dass 9er NEGNIFLEDNIS 9102.01.60 terschätztesten deutschen GRUBSGUA Sängern 9102.11.7gehört. 0 UADREWvon9Frank 102.11.Zappas 90 Erstklassig: ihre Fassung NEGNIMMEM 9102.11.61 “Bobby Brown”! MADRETSMA 9102.11.32 NEG NIHCMER 9102.11.03 pro (GMO, 13/54:31)
RETFA SRAEY NET
LHEK GRUBNEFFAHCSA STRAWBS GIZPIEL DEADLINES RETLAFFA
9102.21.60 0202.10.90 0202.10.01 0202.10.11
Bis heute streiten die Fans der UK-FolkRocker Strawbs über Einordnung des N O I T C E R R Udie SER S’NILEPPEZ 1977 erschienenen TROFUAEB SSOLHCS -L 9102.80.61 NEBOKNEAlbums DE 9102.80.71DEADloNEDSELINES. RD 9102Die .11.6einen 1 YBRAB 9102.Neuausrich21.60 ben es wegen der stilistischen NLETTARP-HC 9102.21.80 tung über den grünen ist TTATSAKlee, R 910für 2.21andere .41 UBTTOC 0202.4Schließlich 0.30 es Verrat an denSFolkwurzeln. ILREB um 020Dave 2.40.40Cousins präsentierte es dieNBand GREBNRÜN 9102.40.80 und Dave Lambert MIEHbeim SNEB Versuch, 0202.40.11mit einNEHCNÜM 0202.4Rocksongs 0.61 gängigeren Prog-angehauchten GIZPIEL 0202.40.71 (und gehörgängigen TRUSingles FRE 02wie 02.40“Joey .81 And Me”) und auch Streicher-angereicherten Arrangements ein breiteres Publikum zu erreichen. Der Rezensent kann beide Seiten verstehen und empfiehlt als Anspieltipps OFUAEResort”, B-XUL 91“Deadly 02.80.81 “No Return”, “TheTRLast NEGNILZUERK 9102.80.03 Nightshade” und “New Beginnings”, um sich selbst ein Bild zu machen. Erstmals auf Tonträger (CD und DVD) zu hören und sehen ist der Strawbs-Auftritt in der BBCUBSound SNEGERIn Concert” 9102.11.31im Feb Reihe „SightGR& ruar 1978. RENVEODNSNERADH 99110022..1111..4611 (Esoteric, 20/77:45, MIEHG11/61:12, REB 9102.11.71 IWTSEB 9102.11.81 DVD: 61 Min.) G pro
ONARF
YMMOT LEUNAMME
NESSE ADLUF
9102.11.91 9102.11.02
LBIA DAB 9102.11.22 VARIOUSGNIARTISTS
ZIEW -A SKY 9102.– 11.32 NEW MOON'S IN THE THE BRITISH PROGRESSIVE POP RAOF LU CATCEPS A SOUNDS 1970
FO THGIN
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Wieder einmal versucht das zu Cherry Red gehörende Grapefruit-Label, den britischen Sound eines Jahres zu vermitteln. NachSNAIMEHOB EHT yb demrofrep dem es in den vergangenen Jahren bereits LEXUARzur PORTanspruchsvollen SAC 9102.01.61 PopCompilations NLETTAD 9102.01.71 Rock-Musik derNJahre 1967, EVAHXU C 91968 102.01und .22 1969 gegeben hatte, NEVAHist SMLnun EHLIauf W NEW 9102.01MOON‘S .32 NEdas KCÜRJahr BRAA S 0dran. 202.1Doch 0.30 was IN THE SKY 1970 NUAD 0202.10.40 macht den Sound W /TDeigentlich ATSUEN 0aus? 202.1Die 0.60 Frage IZREM 202drei .10.8CDs 0 ist berechtigt, dennGdas, was 0die an NEKSongs CÜRBIEW Z 0202.10.9ist 0 keiMusikern und beherbergen, UAKCIWZ 0202.10.31 neswegs mehr soMhomogen ADSTOP wie 0202bei .10.4den 1 ZuGRUBEzu DGAden M Jahren 0202.10davor. .61 Zu sammenstellungen TDEWHCS 0202.10.71 den bekannteren NIPInterpreten PURUEN 0gehören 202.10.81Procol AHTOG
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Music from the 60s to the 80s Seite 81 moc.silopotluk.www moc.silopotluk@ofni n
01.10.2019 02.10.2019 04.10.2019 07.10.2019 09.10.2019 10.10.2019 12.10.2019
HAMBURG NEURUPPIN WEIMAR MÜNCHEN AALEN NÜRNBERG DRESDEN
CANNED HEAT 50th ANNIVERSARY TOUR 28.09.2019 FREILASSING 29.09.2019 HELMBRECHTS 06.10.2019 BONN 11.10.2019 BAD SOODEN ALLENDORF
TEN YEARS AFTER 50th ANNIVERSARY TOUR 12.09.2019 13.09.2019 14.09.2019 15.09.2019 28.09.2019 05.10.2019 06.10.2019 07.11.2019 09.11.2019 16.11.2019 23.11.2019 30.11.2019 06.12.2019 09.01.2020 10.01.2020 11.01.2020
COTTBUS ROSTOCK WOLFSBURG BAD NEUSTADT an der Saale HELMBRECHTS BONN SINDELFINGEN AUGSBURG WERDAU MEMMINGEN AMSTERDAM REMCHINGEN KEHL ASCHAFFENBURG LEIPZIG AFFALTER
ZEPPELIN’S RESURRECTION
16.08.2019 17.08.2019 16.11.2019 06.12.2019 08.12.2019 14.12.2019 03.04.2020 04.04.2020 08.04.2019 11.04.2020 16.04.2020 17.04.2020 18.04.2020
L- SCHLOSS BEAUFORT EDENKOBEN DRESDEN BARBY CH-PRATTELN RASTATT COTTBUS BERLIN NÜRNBERG BENSHEIM MÜNCHEN LEIPZIG ERFURT
FRANO 18.08.2019 LUX-BEAUFORT 30.08.2019 KREUZLINGEN
TOMMY EMMANUEL 13.11.2019 14.11.2019 16.11.2019 17.11.2019 18.11.2019 19.11.2019 20.11.2019 22.11.2019 23.11.2019
REGENSBURG DRESDEN HANNOVER BERGHEIM BESTWIG ESSEN FULDA BAD AIBLING A-WEIZ
A SPECTACULAR
NIGHT OF
QUEEN performed by
16.10.2019 17.10.2019 22.10.2019 23.10.2019 03.01.2020 04.01.2020 06.01.2020 08.01.2020 09.01.2020 13.01.2020 14.01.2020 16.01.2020 17.01.2020 18.01.2020 19.01.2020
THE BOHEMIANS
CASTROP RAUXEL DATTELN CUXHAVEN WILHELMSHAVEN SAARBRÜCKEN DAUN NEUSTADT/ W MERZIG ZWEIBRÜCKEN ZWICKAU POTSDAM MAGDEBURG SCHWEDT NEURUPPIN GOTHA
www.kultopolis.com info@kultopolis.com
ROCK Harum, Barclay James Harvest, Hawkwind, The Move, Status Quo, The Hollies, Kevin Ayers, UFO., Atomic Rooster und Curved Air. Zu ihnen gesellen sich zahlreiche weitere, meist nur Eingeweihten bekannte Formationen. Der Mix aus uns Vertrautem und Unbekanntem macht wieder mal den Reiz aus. Doch wie schon die gelisteten Bands ahnen lassen, ist die Stilbreite dieses Mal kaum zu greifen: An die Beatles angelehnter Psychedelic Pop trifft auf Art/Progressive Rock, an vielen Stellen handelt es sich fast schon um Hard Rock, anderes weist schon auf Glam Rock hin. Das ist einerseits die Stärke, andererseits die Schwäche des Materials. Belohnt werden aber sicherlich die Exprimentierfreudigen. (Cherry Red, 24/80:04, 24/80:14, 22/81:10) an
NEAL MORSE
JESUS CHRIST THE EXORCIST
Seit Neal Morse 2002 seine christliche Erweckung hatte, war es nur eine Sache der Zeit, bis er das größte aller christlichen Themen in Töne umsetzen würde. Über zehn Jahre arbeitete er an den 25 Songs, die seine Variante von „Jesus Christ Superstar” wurde. Dass somit der Schwerpunkt auf dem Gesang liegt, alles sehr pathetisch daherkommt, und immer wieder hart die Kitschgrenze streift, überrascht nicht. Es handelt sich um ein RockMusical! Erfreulicherweise wird aber oft an der Hard-Rock-Schraube gedreht und die eine oder andere Prog-Finesse präsentiert. So erklingt in “The Madman Of The Gadarenes” eine schöne Gentle-Giant-Hommage. Als Sänger dominieren Ted Leonard (Jesus) und Nick D’Virgilio (Judas), Morse hält sich etwas zurück, dafür überrascht Eric Gillette mit feinem Drumming, und Paul Bielatowicz spielt knackige Gitarrensolos. Das Niveau der beiden grandiosen Vorgängeralben wird allerdings nicht erreicht. (Frontiers, 14/63:28, 11/46:45) rg
BLACK OAK ARKANSAS UNDERDOG HEROES
Von der Gründungsbesetzung von Black Oak Arkansas (BOA) waren mit Sänger Jim „Dandy” Mangrum und Gitarrist Rickie Lee Reynolds die zwei maßgeblichen musikalischen Strippenzieher noch dabei, als die in den USA seit Dekaden gefeierte-Combo mit UNDERDOG HEROES ihr ers tes Studiowerk seit THE WILD BUNCH von 1999 einspielte. Und BOA tönen, wie man sie einst schätzte: Mangrum knödelt immer noch unnachahmlich (und wohl für manchen gewöhnungsbedürftig), Reynolds feuert seine Riffs aus der Hüfte ab, es groovt swampy oder boogie-esk, die Verwurzelung im Blues ist nicht zu überhören. Der klangliche Sprung in die Gegenwart ist gelungen, und zugleich atmen die neuen Songs zeitlos den BOA-Geist von einst. Erdig, authentisch, eigenständig – Southern Rock mit einer ganz eigenen Note, den man nun auch in Deutschland entdecken sollte. (Purple Pyramid, 12/66:44) pro
CD-Rezensionen ROGER DALTREY THE WHO'S TOMMY ORCHESTRAL
Nicht zum ersten Mal kommt es dazu, dass TOMMY, die wegweisende Rockoper von The Who, mit Orchester interpretiert wird. Schon 1972 arbeiteten Pete Townshend & Co. mit dem London Symphony Orchestra für eine orchestrale Adaption zusammen. 47 Jahre später erscheint mit THE WHO’S TOMMY ORCHESTRAL ein Aufschlag, dieses Mal unter Leitung von The-WhoSänger Roger Daltrey und Symphonieleiter Keith Levenson. Mit dabei sind Musiker der The-Who-Liveband, nicht aber Pete Townshend. Beeindruckend ist, dass Dal trey stimmlich wieder richtig gut in Form zu sein scheint – das war auch schon mal anders. Ebenfalls erfreulich ist die ungemeine Dynamik der in Budapest und Bethel (New York) aufgenommenen Interpretation. Einerseits kommen die Neueinspielungen der Klassiker wie erwartet äußerst opulent daher, andererseits haben die Beteiligten den Charakter des Originals von 1969 bewahren, ja dieses an der einen oder anderen Stelle sogar übertreffen können. (Polydor, 24/69:31) an
HUMBLE PIE
UP OUR SLEEVE – OFFICIAL BOOTLEG BOX SET VOL 3
Humble Pie hätten ob ihres Personals kommerziell einen Raketenstart hinlegen müssen: Steve Marriott (voc, g) kam von den Small Faces, Peter Frampton (g, voc) von The Herd, Greg Ridley (b, voc) von Spooky Tooth. Nur Jerry Shirley (dr) war vergleichsweise unbeleckt. Live etablierte sich diese erste echte Supergroup als Kraftwalze, die sich unter die härtesten Vertreter ihrer Zeit mischte. Business-Theater und interne Unstimmigkeiten standen dem Durchbruch aber immer im Wege. Unabhängig davon sind Humble Pie eine der aufregendsten Bands der 70er Jahre. Die OFFICIAL BOOTLEG-Serie zeigt das auf. Zwei Boxen erschienen bereits. 1 enthält Mitschnitte von 1972–1974 u.a. aus Tokio und London, 2 umfasst eine Spanne von 1971–1981, und die vorliegende dritte Box bleibt in den Jahren 1972 und 1973. Besonderheit: Die Aufnahmen stammen alle von Auftritten in den USA. Da es sich um die Zeit nach Framptons Abgang handelt, in der Clem Clempson die zweite Gitarre „zupfte”, fehlt die ausgleichende Melancholie, die den Sound der Band anfangs mitprägte. Auf den vorliegenden Mitschnitten wird unentwegt aus allen Rohren gefeuert. Die ersten beiden CDs dokumentieren ein Konzert in River dale, New York, auf CD 3 sind Aufnahmen aus Tulsa, Oklahoma, auf CD 4 aus Boston, und einen Philadelphia-Gig gibt es auf CD 5. Die letzten beiden Auftritte wurden mit den Backgroundsängerinnen The Blackberries bestritten: Marriott wollte damit die soulige Note seiner Musik, die sich unter dem brachialen Heavy-Sound verbarg, unterstützen. Die Konzerte sind natürlich herrliche Zeitdokumente, vom Klang her aber vermutlich nur Fans zu empfehlen. (Cherry Red, 5 CD) jub Seite
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GoodTimes 4/2019
RICH HOPKINS & LUMINARIOS
BACK TO THE GARDEN
Rich Hopkins gehört längst zu den Aushängeschildern des sogenannten Wüstenrock und hat sich in den letzten Jahrzehnten auch hierzulande eine treue Anhängerschar erspielt. Ob mit Projekten/Bands wie den Sidewinders, Sand Rubies, Woodcocks, Underbelly oder mit seinen LuminariosMitstreitern: Der 61-jährige Texaner sprüht – gemeinsam mit seiner langjährigen Partnerin Lisa Novak (g, voc) – geradezu vor hochkalibriger Kreativität in Sachen gitarrenlastige Songs. Er pendelt zwischen Byrds-verwandtem Jangle-Folk-Rock mit poppigen Melodien (“Another State Of Mind”), pulsierenden Balladen (“Coming Down Again”), Psychedelia (die Orgel in “Before”) und hymnenartigen Rocknummern (“Get Off The Phone”). Hopkins ist höchst eigenständig und gehaltvoll irgendwo im Spannungsfeld zwischen Neil Young (mit Crazy Horse), John Hiatt und Tom Petty unterwegs. Empfehlung. (Blue Rose, 11:55:08) pro
GOV'T MULE
BRING ON THE MUSIC: LIVE AT THE CAPITOL THEATRE
Livemitschnitte gibt es von Warren Haynes und seinen diversen Bands reichlich, und doch lohnt sich die Anschaffung jeder, denn das frühere Allman-Brothers-Mitglied ist nun mal Jam-Rocker, der es liebt, auf der Bühne ausgiebig zu improvisieren. So auch mit Gov’t Mule – mit denen tobte er sich im April 2018 zwei Abende im Capitol Thea tre von Port Chester nahe New York aus – jetzt dokumentiert mittels diverser CD/ DVD/Vinyl- und Digitalformate. Es war keine spezielle Show zum 25-jährigen Jubiläum, sondern das „normale” Programm der damals laufenden US-Tour. In Schubladen ließen sich Haynes & Co. auch diesmal nicht zwängen, variierten sie ihr an beiden Abenden insgesamt 39 Songs umfassendes Set stimmungsvoll mit Ingredienzien aus Southern-getränktem Rock, Blues, Jazz und psychedelischer Würze einmal mehr spielfreudig, inspiriert, mit bestem Sound. (Provogue, 11/79:23, 10/78:07) pro
WARMRAIN
BACK ABOVE THE CLOUDS
Nach einer EP im Jahr 2011 legen Warmrain nun mit BACK ABOVE THE CLOUDS ihr offizielles Debüt vor. Dabei ist der Bandname Programm, wie ein warmer Sommerregen sorgt ihre Musik weniger für harsche Abkühlung denn für wohlige Zufriedenheit. Vergleiche mit der Spätphase von Pink Floyd kommen einem da in den Sinn, aber auch die melodiöse Seite der Fish-Ära von Marillion ist nicht allzu weit entfernt. In den Texten zeigt sich, dass hinter dem melancholischen Prog Rock der Doppel-CD ein Konzept steht, das sich lose an einer wahren Geschichte orientiert. Matthew Lerwill (g) und Simon Bradshaw (b) brachten Songwriter Leon Russell (voc, g, dr) auf die Idee, die emotionalen Tief- und Höhepunkte n
Music from the 60s to the 80s
aus einem Tagebuch zu vertonen. Als Bonustrack (versteckt am Ende von Disc 1) gibt es dazu noch eine bestens zum Thema passende Coverversion, “Here C omes The Rain Again” von den Eurythmics. (Rain Recordings, 8/48:14, 7/44:08) us
ELECTRIC MOON HYGODELIA
Es gibt einiges, was diese Electric-MoonL i ve -Ve r öf f e n t l i chung wieder einmal besonders macht: herrliche psychedelisch-t ranszendale Endlos-Versionen von “Transmitter”, “Hygodelia” und “Ween” (alle über 20 Minuten, lediglich “Cellar Slime” ist nach zehn Minuten fertig), eine Limitierung auf 1000 Stück und einen transparenten Sound. Allerdings haben diese Aufnahmen einen historischen Hintergrund, handelt es sich doch um das letzte Konzert im Graf Hugo Keller in Feldkirch, Österreich, bevor dieser in seiner bis dato existierenden Form geschlossen werden musste. Und so ist bei “Cellar Slime” Club-Organisator Coldino Erich an der zweiten Gitarre zu hören. Label-Chef Dave Schmidt spricht von einem „traurigen Abend”, was der sphärischen Musik zusätzliches Gewicht verleiht. (Sulatron, 4/74:44) jub
SAMSON
BRIGHT LIGHTS – THE ALBUMS 1979 –1981
Beim Intro von “Riding With The Angels” weiß man sofort, dass es sich um die britische Rockband Samson handelt. 1977 von Gitarrist Paul Samson gegründet – er verstarb 2002 an Krebs –, machte sich die Band daran, dem Heavy Metal auf der Insel einen neuen, melodiösen Anstrich zu geben. Herausgekommen sind zwölf Studio-Alben, von denen es die ersten drei, SURVIVORS, HEAD ON (mit einer alternativen Version) und SHOCK TACTICS, jeweils mit Bonustracks, in die Box BRIGHT LIGHTS geschafft haben. Als besondere Beigabe liegt das Album LIVE AT READING 1981 bei, das die unbändige musikalische Kraft der Band zeigt. Als Bonustracks gibt es hier “Turn Out The Lights”, “Firing Line” und “Red Skies”, das sich mit seinem schleppenden Bluesschlag ganz langsam ins Herz spielt. Beigelegt sind eine aufklappbare Fotocollage und ausführliche Liner Notes. Eine gelungene Box, um Samson neu zu entdecken. (Cherry Red, 5 CDs) jp
DOOBIE BROTHERS
LIVE FROM THE BEACON THEATRE
Sowohl das Album TOULOUSE STREET (1972) der Doobie Brothers mit seinen eingängigen Melodien und dem Hit “Listen To The Music” als auch das Nachfolge-Album THE CAPTAIN AND ME mit “Long Train Runnin’” und vor allem “China Grove” mit seinem grandiosen Intro zählen zu den erfolgreichsten Produktionen der US-amerikanischen Band, die sich mit ihren Songs auch lange in den Billboard-Charts hielt. Für LIVE FROM THE BEACON THEATRE spielte die Formation beide Alben im
ROCK
CD-Rezensionen
November 2018 noch einmal vor großem Publikum, wobei beide Seiten sehr viel Spaß hatten. Performt wurden auch Stücke in außergewöhnlichen Versionen und Songs wie “Mamaloi” und der Rock’n’Roller “Ukiah”, die die Band noch nie live gebracht hatte. Wer sehen will, wie die Doobie Brothers auf der Bühne auf das Publikum wirken, für den liegt dem CD-Doppelalbum noch eine DVD der Konzerte bei. Livefotos gibt es im Booklet. (Warner, 10/47:22, 15/68:26, DVD 124 Min.) jp
Ausgesucht wurde bewährtes Songmaterial aus den 1970er und 1980er Jahren, das sich gelungen in die aktuelle Staffel einfügt. Zum Auftakt das nervöse “Baba O’Riley” von The Who, ergänzt mit Hits von Howard Jones, Madonna, Foreigner, REO Speedwagon bis hin zu The Cars sowie Huey Lewis & The News. Der Soundtrack wird von den Produzenten als ultimative klangliche Begleitung zu „Stranger Things” verstanden, lässt sich aber auch als abwechslungsreicher Musikmix ganz ohne Serienbilder anhören. (Sony Music 16/56:19) jp
B-52's
SAXON
Die einen ordnen The B-52’s gnadenlos als schräge Partyband mit schrillem Quietschgesang ein, die anderen sehen in ihnen die Band, die Rock’n’Roll, Rockmusik und New Wave stilsicher miteinander versöhnt hat. Tatsächlich hatte die Symbiose der B-52’s einen großen Einfluss auf andere Bands. Im Sommer 1989 ging die Gruppe mit COSMIC THING und den Hits “Love Shack” und “Roam” durch die Decke, das Album verkaufte sich allein in den USA über vier Millionen Mal. Jetzt, 30 Jahre danach, wurde COSMIC THING mit neu remasterten Versionen des Originalalbums wieder aufgelegt, ergänzend dazu gibt es fünf Bonustracks von B-Seiten. Hinzukommt eine zweite CD eines bislang unveröffentlichten Live-Auftritts der Band aus dem Jahre 1990 in Texas. Im selben Jahr verließ Sängerin Cindy Wilson die Band, der Anfang vom Ende der Gruppe. (Rhino, 15/78:23, 16/79:41) jp
Seit exakt vier Jahrzehnten sind Sänger Peter „Biff” Byford und Gitarrist Paul Quinn mit Saxon und öfter mal wechselnden Mitstreitern unterwegs, einst als Speerspitze der New Wave Of British Heavy Metal, heute als Heavy-Veteranen, die nichts vom ursprünglichen Biss, der Frische, Energie und dem Gespür für feine Saitenarbeiten verloren haben. Einen Querschnitt der stets mitreißenden Bühnenperformances bieten 40 Songs, die zwischen 2007 und 2018 bei diversen Auftritten mitgeschnitten und von Byford persönlich ausgewählt wurden. Natürlich mit den unverwüstlichen Klassikern “Dallas 1 pm”, “Denim And Leather”, “Power And The Glory”, “Princess Of The Night” und dem Titelstück. Besonders reizvoll bei dieser spielfeudigen Mixtur: das gemeinsam mit Ex-Motörhead-Gitarrist „Fast” Eddie Clarke zelebrierte “Ace Of Spades”, “747 (Strangers In The Night)” mit dessen Nachnachfolger Phil Campbell und “20.000 Ft.” mit Andy Sneap (Judas Priest, Sabbat). Laut und stolz, hörenswert auf drei CDs oder fünf Vinylscheiben. (BMG, 16/74:11, 11/59:30, 13/52:58) pro
COSMIC THING EXPENDED EDITION
JAILBIRDS
THE GREAT ESCAPE
Die Brüder Axel und Jay McDonald aus Australien greifen mit Ed Orr und Jamie Trimble auf die klassischen Rockwurzeln zurück. Mit sauberer Gitarrenarbeit, kraftvollen Vocals, hämmernden Basslinien und schlagfertigen Drums kupfert das Quartett derart bei AC/DC, unüberhörbar bei “Nothing Good Last Forever” und vor allem bei “Fight Or Flight”, aber auch bei Soundgarden und Deep Purple ab, dass sich eigentlich die Verstärker schämen müssten. Hört sich zwar irgendwie vertraut an, hat aber erfreulicherweise einen ganz eigenen und unverfälschten Drive. Dies macht die Band überaus sympathisch, weil sie völlig unbekümmert an die Songs herangeht, ohne Scheu vor großen Namen und Richtungen. Im Titelsong “Great Escape” wird gleich zum Auftakt all dies zusammengeführt, der Beginn von etwas, das nie enden sollte. (Golden Robot, 8/34:49) jp
VARIOUS ARTISTS
STRANGER THINGS SOUNDTRACK
Mit der dritten Staffel der Netflix-MysterieSerie „Stranger Things” ist auch ein weiterer Soundtrack erschienen. Zuständig für die Auswahl war die Grammy- und Emmynominierte Nora Felder, die eng mit den Regisseuren und Erfindern der Serie, Matt und Ross Duffer, zusammengearbeitet hat.
THE EAGLE HAS LANDED 40 LIVE
AUREL
NICHTS ALS MEER
Der Hochsommer naht, und Stefan „Aurel” Schlabritz hat die richtigen Songs dazu. Umgeben von Strandschönheiten und bunten Cocktails mag man sich ganz dieser Guten-Laune-Musik, dem Feeling am langen Sandstrand und dem Geplätscher des Meeres hingeben. “Gib mir den Sommer”, “Bier und Rock’n’Roll” und “Alles o.k.” strahlen eine musikalische Unbekümmertheit aus, die alle Alltagssorgen vergessen lässt. Der Musiker aus Hamburg, der auch für Werbeclips, Radio und Fernsehen unterwegs ist, nimmt für sich in Anspruch, dabei ein breites Musikspektrum abzudecken. Fröhliche Melodien, Balladen und Rock’n’Roll. Im Studio mit dabei waren u.a. Markus Großkopf (Helloween), Nils Tuxen (Randy Pie) und Pascal Kravetz. Ein Gute-Laune-Bär ist Aurel bei allem nicht, vielmehr geht er konsequent seinen Weg. (Universal, 11/43:20) jp
ROBERT SCHROEDER FATA MORGANA
1979 konnte der Aachener Elektronikmusiker Robert Schroeder (Jahrgang 1955) auf Klaus Schulzes IC-Label sein erstes GoodTimes 4/2019
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Solo-Album veröffentlichen. Aus der Szene ist er seither nicht mehr wegzudenken, 40 Jahre später liegt nun auch sein 40. Album vor. Schroeder erzeugt weiterhin spacige Klangmalereien, über wogenden Synthesizerflächen soliert gedankenverloren eine wohlklingende Gitarre, nach mäandernden Sounds pulsieren straighte elektronische Beats. Überraschende Töne über repetitiven Sequenzerharmonien bringen den geneigten Hörer in den bis zu 14-minütigen Klanggespinsten aus der reinen Tagträumerei zurück in die reale Welt. Chill Out, Ambient, Berliner Schule – hier hat Schroeder eine treue Fangemeinde. (Spheric Music, 7/65:41) rg
RONNIE LANE
BAD COMPANY
JUST FOR A MOMENT: MUSIC 1973–1997
Die Lennon/McCartneys des Mod: So fingen Marriott/Lane bei den Small Faces an, ehe Steve Marriott bei Humble Pie heavier wurde, Ronnie Lane als Seele der Faces aus Rod Stewarts Schatten trat: Slim Chance hieß seine Band ab 1973, als „Passing Show” romantische Zirkus-Herrlichkeit zelebrierend. Die vorliegende sechssilbrige Schatzkiste mit edlem Song-Lyrik-Bändchen und vor allem 72-seitigem Buch voll smarter Pics und spannender Dokus würdigt das Post-FacesGesamtwerk Lanes exzellent. Die drei Bandalben ANYMORE FOR ANYMORE, RONNIE LANE’S SLIM CHANCE und ONE FOR THE ROAD sowie das Solowerk SEE ME (1980) bilden den Kern seines Schaffens. Sie klingen dank der Kuratorenund Remix-Dienste von Ingenieur Jon Astley und Slim-Chance-Co/Neugründer Charlie Hart – still touring! – transparenter als je zuvor: romantischer Folk-R&B-Mix Lanes aus Akustikgitarren, Akkordeon, Fiddle und dezenten Rhythmen; lebendiger und klarer, sein bewegender Gesang wiederauferstanden. Dazu werden zahlreiche Singles, Demos, Outtakes und AlternativVersionen geboten sowie weitere Kapitel seines Schaffens: MAHONEY-Soundtrack mit Ronnie Wood, Lane-Studiogipfel mit Pete Townshend, Eric Clapton und Charlie Watts für die ROUGH MIX-Koop mit dem Who-Chef, die für die Chronik entdeckten „Fishpool Sessions” aus Lanes Rückzugsort an der walisischen Grenze, Songs für MAGIC MIJITS mit Marriott, ROCKPALAST als letztes Live-Aufbäumen lange nach Beginn seiner MS-Erkrankung sowie sporadische Auftritte und Studiotakes in der neuen Heimat Austin, Texas. Auch penibelste Sammler kommen auf zwei CDs netto mit Ungehörtem! (Universal, 6 CDs) utw
T.G. COPPERFIELD
CRANK IT UP IN NASHVILLE
Ja, T.G. „Arbeitstier” Copperfield hat den Verstärker aufgedreht, als er sich einen Traum erfüllte und in Nashville unter Produktions/Mixregie von Caleb Sherman (auch keys) mit Christopher Williams (dr) und Brandon Roberts (b) elf eigene Nummern einspielte. Sehr abwechslungsreich
Music from the 60s to the 80s
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übrigens: Der Opener “Babylon’s Rising” ginge auch als entschlackte 80er-Jahregeprägte AOR-Nummer durch, “By The Riverside” erinnert im Intro an CCR, um dann relaxt vor sich hinzugrooven, ehe bei “I Ain’t In It” eine knackige Gitarre und Hammond sich umspielen. Und so geht es weiter, auch mal (semi-)akustisch, Copperfield erzeugt unterschiedlichste Stimmungen und bringt verschiedenste Rockspielarten glaubwürdig zu Gehör. Und das roh, erdig, ungeschliffen, handwerklich beeindruckend und dabei stets gut zugänglich. Hut ab, T.G., CRANK IT UP wird sich noch länger im CD-Player drehen! (Timezone, 11/41:37) pro
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THE SWAN SONG YEARS 1974–1982
Als sich im Jahr 1973 die Mitglieder dreier populärer Bands zu einer neuen Gruppe z usam menfanden, war der Bandname Bad Company alles andere als Programm: Paul Rodgers (voc), Mick Ralphs (g), Boz Burrell (b) und Simon Kirke (dr) waren zuvor bei Bands wie Free, King Crimson und Mott The Hoople alles andere als in schlechter Gesellschaft. Das sah auch das Publikum so, vor allem in den USA starteten Bad Company voll durch, ihr 1974 veröffentlichtes Debüt BAD COMPANY kletterte schnell an die Spitze der Charts.Die darauf enthaltenen Songs “Can’t Get Enough”, “Rock Steady” und “Movin’ On” entwickelten sich zu Radio dauerbrennern und sorgten dafür, dass das Album mit Fünffach-Platin ausgezeichnet wurde. Ein Erfolg, der sich mit dem im darauffolgenden Jahr veröffentlichten STRAIGHT SHOOTER fast nahtlos fortsetzte, hier hießen die Hits “Good Lovin’ Gone Bad”, “Shooting Star” sowie “Feel Like Makin’ Love”. Auch das 1976 veröffentlichte RUN WITH THE PACK wurde mit Platin ausgezeichnet, der nie als Single ausgekoppelte Track “Silver, Blue & Gold” gehört bis heute zu den Fanfavoriten. Danach folgten mit BURNIN’ SKY (1976), DESOLATION ANGELS (1977) und ROUGH DIAMONDS (1982) drei weitere (mehr oder weniger) erfolgreiche Alben, allerdings war es nicht zu verheimlichen, dass das kreative Feuer der Anfangsjahre nicht mehr hell loderte, sondern – vor allem beim letzten Album – nur noch sachte vor sich hinglimmte. Paul Rodgers zog die Konsequenz und verließ die Band, womit auch die Zeit von Bad Company beim Led-ZeppelinLabel Swan Song endete. Nun wurden alle sechs Alben remastert in einer Box mit dem Titel THE SWAN SONG YEARS 1974– 1982 zusammengefasst. (Rhino, 6 CDs) us
AMERICA
LIVE AT THE LONDON PALLADIUM
Die Jubiläen häufen sich. Beispielsweise bei dem US-Duo, das vor 50 Jahren als Folk-Rock-Trio begann, ehe der Dritte im Bunde, Dan Peek († 2011), die beiden singenden Gitarristen Gerry Beckley und Dewey Bunnell 1977 verließ. Hits
ROCK wie ihre Debütsingle “A Horse With No Name” (1972 UK #3, USA #1), “I Need You”, “Ventura Highway”, “Sister Golden Hair”, ”You Can Do Magic”, “Tin Man”, ”Lonely People” schafften es in die USTop-Ten. Natürlich standen all diese Hits auf der Setlist, als Bunnell, Beckley & Co. Soft oder Westcoast Rock feinster Machart zwar durchaus elektrisch, aber mit reichlich Akustikgitarren und wunderschönen Harmoniegesängen zelebrierten, und das mit 23 Songs. Im Londoner Palladium – in der britischen Hauptstadt hatten die drei Söhne von US-Soldaten begonnen – waren America im Oktober 2018 dafür zugange. (America, 2 CDs, Vorab-Download) pro
YES
YES 50 LIVE
Jon Davison (voc), Steve Howe (g), GeoffDownes (keys), Billy Sherwood (b) und Alan White (dr) – die derzeitige YesBesetzung – waren zwar allesamt im Jahre 1968 nicht dabei, als Yes gegründet wurden. Das soll aber kein Grund sein, das runde Jubiläum mit einer Doppel-Live-CD nicht zu feiern, deren 13 Songs auf der letztjährigen Tour aufgezeichnet wurden. Sie umfassen früheste Stücke wie “Sweet Dreams”, Klassiker der frühen 70er wie “Close To The Edge”, “Yours Is No Disgrace”, “Roundabout” und “Starship Trooper”, Highlights der späten 70er wie “Madrigal”, “Soon”, “Parallels” und “Awaken”, aber mit “We Can Fly From Here Pt. 1” auch ein Lied der vorletzten Platte (2011) – nur die in den Charts erfolgreiche 80er-Phase mit dem damaligen Gitarristen Trevor Rabin wird vernachlässigt. Jon Davison macht seine Sache als Nachfolger von Jon Anderson ordentlich, der eine oder andere wird das Gründungsmitglied aber vermissen. Dafür sind die früheren Mitglieder Trevor Horn, Tony Kaye und Patrick Moraz als Gäste mit von der Partie, was den Charakter einer Feier untermauert, genauso wie die Kommentare der Stammbelegschaft zum Jubiläum im Booklet. Den größten Spaß macht allerdings die von früheren Liveplatten abweichende Zusammenstellung der Songs, die auch mal nur in Auszügen präsentiert werden. (Rhino, 7/62:50, 6/48:18) an
DION
RUBY BABY / DONNA THE PRIMA DONNA
Mit “Runaround Sue” und “The Wanderer” füllte Dion DiMucci 1961 noch einmal die Kassen des New Yorker Independent Labels Laurie. Anschließend bekam der Italo-Amerikaner als erster Rock’n’RollSänger einen Plattenvertrag von Columbia Records. Seine beiden Columbia-Debütalben RUBY BABY und DONNA THE PRIMA DONNA markierten 1963 den Übergang vom Teenie-Idol zum AdultPop-Sänger. Die Schnulzentexte weckten zwar immer noch pubertäre Gefühle, die simplen Grooves und die Doo-Wop-Melodien gingen leicht ins Ohr. Doch die lie-
JAZZ & WORLD
CD-Rezensionen bevoll ausgearbeiteten Arrangements und seine souveräne Vokaltechnik empfahlen den Sänger für höhere Entertainer-Aufgaben. Allein schon wegen der sorgfältig im Raum verteilten Instrumente eigneten sich diese beiden Dion-LPs als gute Vorlagen für solcheine klanglich befriedigende CD. (Ace, 24/55:26) wd
PUHDYS IN ROCK
Das Projekt PUHDYS IN ROCK ist eine Herzensangelegenheit von Gitarrist und Sänger Dieter Birr, der mit dieser Idee schon seit Jahren schwanger ging. Fans wird es freuen, dass es geklappt hat. Denn es waren immer die Songs zwischen Hard und Heavy Rock, die den Charakter der erfolgreichsten ostdeutschen Band ausgemacht haben. Und da die Kompilation die gesamte Karriere der Band umfasst, ist trotz rockiger Fäden die Klangvielfalt enorm. Hier werden zum Beispiel Erinnerungen an Uriah Heep und Deep Purple wach (“Geh dem Wind nicht aus dem Wege”), dort ist man von Boston begeistert (“Wilde Jahre”), um schließlich mit Till Lindemann als Gesangspartner Rammstein zu streifen (“Wut will nicht sterben”). Endlich auf CD sind jetzt auch die bisher nur digital veröffentlichten Stücke “Sei still” und “Jeder Ton” erhältlich. Noch nie zuvor zu hören war “Kleiner Arsch mit Ohren”, der das Comeback von Boxer Axel Schulz feiern sollte – bekanntlich kam es dazu nicht. Und der Song blieb in der Schublade. Der CD-Titel und das etwas missratene Cover sind als Hommage an Deep Purples IN ROCK gedacht – eine Platte, die die Puhdys seinerzeit stark beeinflusste. Obwohl hier 29 Songs vereint sind, fehlen noch viele Nummern, die eine IN ROCK II rechtfertigen würden. (Sony Music, 15/63:22, 14/64:37) jub
JUSTIN RUTLEDGE PASSAGES
Justin Rutledge ist mit einer neuen Band zurück. Dabei werden viele eines der neuen Bandmitglieder kennen: Rob Baker, in den 90er Jahren als Gitarrist von Tragically Hip zu Ruhm gekommen. Die Freundschaft zwischen Rutledge und Baker entstand, als Rutledge im Jahr 2014 mit seinem Album DAREDEVIL Baker und seiner Band Tribut zollte. Der Großteil von PASSAGES wurde live, nur mit minimalen Overdubs aufgenommen, einzig Rutledges Freund Zac Rae (Death Cab For Cutie) fügte den Songs noch einige Gitarrenspuren in seinem Studio in Los Angeles hinzu. Stilistisch bleibt Rutledge bei seinen Wurzeln zwischen Folk und Indie Rock, mit klagender Pedalsteel durchweht ein Hauch Country seine Musik. Thematisch widmet er sich in seinen Texten den Veränderungen in seinem Leben, erzählt ungewohnt offen von der Liebe zu seiner Frau Sarah, der gelassenen Ruhe eines Wintertags oder von den unterschiedlichen Gefühlen, die man mit seiner Heimatstadt verbindet. (Outside Music, 10/35:45) us Seite
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WYNTON MARSALIS BOLDEN
Ob sich die Musik von Charles Buddy Bolden je so angehört hat, wie man sie aktuell im Film „Bolden” zu hören bekommt, ist fraglich, weder gibt es Tonaufnahmen dieses Musikers, noch dürfte der frühe amerikanische Jazz einst so geklungen haben, wie man sich das heute vorstellt. Dennoch muss man Wynton Marsalis zugutehalten, dass er dem Film mit seiner musikalischen Begleitung, die sich zwischen neuen, eigenen Kompositionen und Fremdmaterial bewegt, seinen ganz persönlichen, gewohnt hochklassigen Stempel aufdrückt. Der 1877 geborene Bolden gilt als einer der Miterfinder des Jazz, vermengte Märsche und Tanzmusik aus Europa mit karibischem Folk und afrikanischen Rhythmen. Seine Genialität gipfelte letztendlich darin, dass man ihn 1907 für verrückt erklärte und er bis zu seinem Tod 1931 in einer Nervenheilanstalt untergebracht war. Trompeter Marsalis nähert sich ihm mit BOLDEN von mehreren Seiten, als traditionelles Sextett, als New-Orleans-Bigband im Stile von Louis Armstrong oder als Solokünstler mit Boldens Lieblingsinstrument, dem Kornett. (Blue Engine, 26/70:24) us
INGE BRANDENBURG I LOVE JAZZ
Ende der 1950er Jahre hatte der Jazz in Deutschland eine bekannte Stimme: Inge Brandenburg, geboren 1929 in Leipzig. Heute weitgehend vergessen, wurde sie auf dem Höhepunkt ihrer Karriere im „Time”-Magazin mit Billie Holiday verglichen. Nur, im eigenen Land trugen sie zwar Musiker auf Händen, vom Musikbetrieb wurde die selbstbewusste Sängerin allerdings ignoriert und auf Schlager reduziert. I LOVE JAZZ ist eine gelungene Hommage an die deutsche Lady Jazz, die vor 20 Jahren in München verstarb. Die CD dokumentiert die Vielseitigkeit und ihr einzigartiges Jazzfeeling, das auch in den deutsch gesungenen Titeln wie “Zeig mir, was Liebe ist” und “Riesenrad” zum Ausdruck kommt. “Summertime”, “What’s The Matter, Daddy” und “St. Louis Blues” sind Songs, denen Inge Brandenburg eine ganz eigene Färbung gegeben hat. (Unisono, 18/61:35) jp
IIRO RANTALA
MY FINNISH CALENDER
Auf seinem neuen Album MY FINNISH CALENDER nimmt der finnische Pianist Iiro Rantala die Hörer mit auf eine musikalische Reise, von “January” bis “December” geht es einmal komplett durch ein Jahr. Höchst beeindruckend, wie es ihm dabei gelingt, allein durch den Klang seines Pianospiels jedem Monat „seinen” individuellen Charakter zu verpassen. Wie er das Jahr mit einer schwermütigen Hymne in Moll eröffnet, wie sich der März kalt und dunkel gibt, oder wie es ihm gelingt, auch die negativen Seiten des (in Finnland grundsätzlich kalten und verregneten) Sommermonats Juni in Töne umzusetzen. Unerlässliches Hilfsmittel n
Music from the 60s to the 80s
dabei das Booklet, in dem Rantala in seinen Liner Notes die finnisch-spezifischen Eigenheiten jedes Monats kurz und humorvoll erklärt, erst so erschließt sich so manch melodischer Charakter der einzelnen Tracks. (ACT, 12/49:40) us
SOFT MACHINE
THE HARVEST ALBUMS 1975–1978
Die Jahre von Soft Machine beim Harvest-Label umfassen mit BUNDLES (1975) und SOFTS (1976) zwei Studio- und mit ALIVE AND WELL (1978) ein im Studio allerdings stark überarbeitetes Live-Album. Zugleich läuten sie so etwas wie die Coda der Band ein, die als Psychedelic-RockFormation startete und dann zu den Vorreitern britischer Fusion-Jazz-Musik wurde. BUNDLES knüpft atmosphärisch am Vorgänger SEVEN an, insbesondere beim Schlussstück “The Floating World”, wenngleich mit dem spielfreudigen Gitarristen Alan Holdsworth ein neues Stilmittel dazukam, das aber sehr gut in das Soundkonzept der damaligen Soft Machines passte, vielleicht sogar so etwas wie frischen Wind in die Band brachte. Bei SOFTS wirkte das bis dato einzige verbliebene Gründungsmitglied Mike Ratledge nur noch auf zwei Stücken mit, aber Karl Jenkins, der wie alle anderen Soft-Machine-Musiker der Zeit zuvor bei Nucleus agierte, war ja schon beim Vorgängeralbum der bestimmende Songwriter gewesen. Sowohl BUNDLES als auch SOFTS sind noch mal starke Lebenszeichen einer zunehmend weniger aktiven Band, ALIVE AND WELL kommt hingegen dann etwas blutleer daher, lässt man das Schlussstück “Soft Space” außen vor, das stilistisch an die elektronischen Pionierleistungen von Space, Jean-Michel Jarre oder auch Tangerine Dream erinnert. (Esoteric, 12/42:01, 11/45:16, 11/38:55) an
KALLE KALIMA – KNUR REIERSRUD FLYING LIKE EAGLES
Frei wie ein Adler durch die Lüfte zu gleiten, ohne Verpflichtungen „on the road” zu sein, diesen Traum haben die beiden skandinavischen Gitarristen Kalle Kalima und Knut Reiersrud nun mit ihrem ersten gemeinsamen Album FLYING LIKE EAGLES vertont. Als musikalisches Ausgangsmaterial haben sie dafür amerikanische Roots Music ausgewählt, das Spektrum reicht von Melodien mit indianischem Ursprung über Folkklassiker wie “Wayfaring Stranger” bis zu rein instrumentalen Interpretationen von den Eagles (“Hotel California”), von Buffalo Springfield (“For What It’s Worth”) und den Nine Inch Nails (“Hurt”). Mit Bassist Phil Donkin und Drummer Jim Black sorgen gestandene Profis aus der New Yorker Jazzszene für das Fundament, auf dem die beiden Saitenkünstler sich mit Melodieführung und Solos abwechseln und den Stücken ein wunderbares Eigenleben verschaffen. Stark! (ACT, 7/41:12) us
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BLUES · R&B · SOUL · FUNK ... VARIOUS ARTISTS
ROLLIN' THE BLUES – BRIAN JONES PRESENTS HIS FAVOURITE SONGS
50 Jahre nach seinem Tod rekonstruieren drei CDs die Plattensammlung des Stones-Gründers Brian Jones. Die meisten dieser 83 Jazz-, Folk- und R’n’B-Klassiker wurden von Mick Jagger und Co. bei Konzerten oder im Studio gecovert oder hatten die Inspiration für eigene Songs geliefert. Aufgenommen wurden diese Originale zwischen 1929 (Louis Armstrong: “Ain’t Misbehavin’”) und 1962 (Marvin Gaye: “Hitch Hike”). Für die gleichnamige LP wurden aus dieser Compilation jene 28 Tracks verwendet, die am offensichtlichsten den Bluesgitarristen und Mundharmonikaspieler Jones geprägt hatten – von Robert Johnsons “I’m A Steady Rollin’ Man” (1937), dem Slidegitarre-Anschauungsmaterial “Dust My Broom” (Elmore James, 1951) bis zum hypnotisierenden Groove bei Allen Toussaints “Fortune Teller” (1962). (Le Chant du Monde, 25/76:46, 28/77:50, 30/76:35) wd
VIKTOR KOPITKOW'S PANAMA
STILL ON MY WAY – ALIVE & WELL
Gleich der erste Song auf der neuen CD von Viktor Kopitkow’s Panama gibt mit seinem Titel “Still On My Way” das Motto vor, denn seit der Gründung der Bluesband aus dem Raum Ludwigsburg, also seit Beginn der 80er Jahre, sind sich Gitarrist und Sänger Kopitkow und seine wechselnden Mitstreiter stilistisch immer treu geblieben. Bass und Schlagzeug legen das Fundament, ab und zu sorgt ein Keyboard für flächige Unterstützung, dominiert wird der Panama-Sound aber von der Gitarre des Chefs. Vor allem live ist diese Kombination eine Wucht, bestes Beispiel STILL ON MY WAY – ALIVE & WELL, der nun veröffentlichte Mitschnitt eines Konzerts in der Vaihinger Peterskirche aus dem Januar 2017. Als Einstieg zwei kürzere Eigenkompositionen, dann klasse Interpretationen von “Too Rolling Stoned” von Robin Trower sowie ein gut 13-minütiges “A Million Miles Away” von Rory Gallagher, bevor der Blues dann mit “Mrs. Apartment” wieder mit einem selbst verfassten Stück weiterrockt. Als Bonustracks gibt es noch drei Studio-Aufnahmen, wobei Kopitkow mit den Hendrix-Klassikern “Hey Joe” und “Purple Haze” eindrucksvoll beweist, warum er seit so langer Zeit bei Bluesfans eine feste Größe ist. (MaDaCo, 8/48:12) us
KYLA BROX PAIN & GLORY
2018 gewann Kyla Brox die UK Blues Challenge – eine (zwischenzeitliche) Krönung ihrer langen Karriere, die die 38-jährige Sängerin/Flötistin bereits mit zwölf Jahren in der Band ihres Vaters Victor Brox (Aynsley Dunbar Band, Alexis Korner, Graham Bond) gestartet hatte; übrigens an der Seite ihres heutigen Gatten,
Kreativpartners und Bassisten Danny Blomeley. Die Britin ist mit einer Ausnahmestimme gesegnet, mit der sie ihre Lieder anstimmt, die im Blues, R&B, Gospel, Soul und Funk beheimatet, auch mal mit Rock oder Pop(-melodien) angereichert sind. Das soulige Timbre hat sie wohl von der Mutter geerbt – und Vergleiche mit Aretha Franklin, aber auch Lisa Stansfield im modernen Soundgewand stellen sich auf Brox’ neuntem Album immer wieder mal ein. Diese Frau hat als Sängerin das gewisse Extra, und von den 16 Songs ist keiner zu viel! (Pigskin, 16/60:30) pro
VARIOUS ARTISTS
RHYTHM'N'BLUESIN' BY THE BAYOU – BOP CAT STOMP
Das CD-Cover weckt falsche Hoffnungen. Die Gitarre ist eigentlich das Hauptinst r ument des schwerblütigen Delta Blues aus der nördlich von Memphis gelegenen Mississippi-Region. Südlich davon, in den Bayous (Sümpfen) zwischen Texas und Louisiana, spielen die Rhythm’n’BluesMucker überwiegend entspannt und elegant am Klavier – zumindest auf dieser CD. Das Londoner Oldie Label Ace Records liefert hiermit seine 21. Compilat ion mit afroamerikanischem Pop, der etwa zwischen 1955 und 1965 in der BayouRegion am Golf von Mexiko von Regional-Plattenfirmen produziert wurde. Den höchst unterschiedlich klingenden Tracks ist anzuhören, mit welch geringem Etat sie aufgenommen wurden. Doch die authentische Atmosphäre dieser Einspielungen entschädigt für alles – sogar für einen viel zu sparsamen Einsatz von Gitarren. (Ace, 28/65:30) wd
SOUTHERN AVENUE KEEP ON
KEEP ON ist das zweite Album der in Memphis beheimateten R&B-Truppe Southern Avenue, die sich um die so ausdrucksstarke wie charismatische Sängerin Tierinii Jackson (deren Schwester Tikyra so einfühlsam wie kraftvoll trommelt) und den ideenreich aufspielenden, aus Israel stammenden Gitarristen Ori Naftali versammelt hat. Die Funk-Komponente hat im brodelnden Soundgebräu aus (Southern) Soul, Gospel, Blues und R&B noch an Bedeutung gewonnen. Zeitweise gehen die Songs des Quintetts regelrecht unter die Haut. Erst recht beim Gastspiel des R&B-Altmeisters William Bell, der 1961 erstmals auf Platte zu hören war und 2016 mit einem Grammy ausgezeichnet wurde, bei “We’ve Got The Music”. KEEP ON beschert Emotion und Energie pur und anspruchsvolle Songs aus eigener Feder – für Liebhaber des Genres ist diese Scheibe geradezu ein Muss. (Concord, 12/39:41) pro
SAVOY BROWN CIT Y NIGHT
Alter schützt vor Klasse nicht. Das bes te Beispiel dafür sind Kim Simmonds GoodTimes 4/2019
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und Savoy Brown. 52 Jahre nach ihrem LP-Debüt SHAKE DOWN hat die heute als Trio amtierende Band sich mit CITY NIGHT, ihrem 40. (!) Album, zu einem neuen Höhenflug aufgeschwungen. Die so lockenden wie düsteren Seiten des Großstadtlebens beschreiben der 71-Jährige (g, voc) sowie Pat DeSalvo (b) und Garnet Grimm (dr) eindringlich, musikalisch wie auch in den Texten – und das mit ebenso knackiger wie melodiöser Gitarrenarbeit und stets passender groovender Rhythmik. Das Ganze ist zeitloser wie hochqualitativer Blues Rock. Dabei geht die Post kraftvoll ab (“Conjure Rhythm”, “Ain’t Gonna Worry”), wirkt aber auch zurückgenommen (“Selfish World”). Und mit “Hang In Tough” verbeugen sich Savoy Brown vor dem unvergessenen Bo Diddley. Chapeau, Mr. Simmonds! (Quarto Valley, 12/56:33) pro
SCHWARZBRENNER BESTÜRMTE SCHIFFE
Gefahrenvolle Reisen, um den Grauen des Dreißigjährigen Krieges und Konfessionsstreitigkeiten zu entkommen, verbindet die beiden Barock-Dichter Andreas Gryphius und Paul Fleming. Gryphius, der 1664 starb, soll elf Sprachen beherrscht haben, die ihm den Weg zur umfassenden Bildung ebneten. Paul Fleming, 1640 an einer Lungenentzündung gestorben, galt als einer der bedeutendsten Lyriker seiner Zeit. Beide haben eine Vielzahl von Gedichten hinterlassen, die die Band Schwarzbrenner aus Düsseldorf schon für ihr Album REISELEBEN aufgegriffen hat. Weitere vertonte Verse füllen nun auch den Nachfolger BESTÜRMTE SCHIFFE. Musikalisch am Blues und Blues-Rock orientiert, erzeugen die vertonten Gedichte eine eindringliche Bilder- und Erlebniswelt des 17. Jahrhunderts. Vor allem die erste Hälfte des Jahrhunderts war durch Krieg, Hungersnot und Verwüstungen geprägt, die “In dieser Einsamkeit” und “Der schnelle Tag ist hin” besungen wird. Die Flucht davor dokumentiert das Lied “Oh Gott was rauhe Not”, ein Lied über eine stürmische Seefahrt. Schwarzbrenner verknüpfen die Gedichte mit einem Bluessound, der die ganzen Facetten des damaligen schwierigen Lebens einfängt und ein Gefühl für die Vergänglichkeit, Gottesgläubigkeit, aber auch die Liebe (“Wie es mir gestern ging”) vermittelt. Durch und durch poetische Musik, die, wie in “Kein Freud ist ohne Schmerz”, auch sehr viel Melancholie und Traurigkeit in sich trägt. (iM Wolfgang Becker, 9/36:24) jp
NANCY WRIGHT ALIVE & BLUE
Nancy Wright ist in der kalifornischen Bay Area zu Hause und eine der profiliertesten Saxofonistinnen und Sängerinnen der USA im Grenzgebiet zwischen Blues, R&B, Funk und Westcoast-rockigen Sounds. Mit ihrer exzellenten und perfekt harmonierenden vierköpfigen Begleitband (bemer-
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Ravensburg, Konzerthaus Wissen, Kulturwerk Essen, Lichtburg Osnabrück, Rosenhof Bremen, Metropol Theater Berlin, Admiralspalast Neunkirchen, Neue Gebläsehalle Würzburg, Mainfrankensäle Heilbronn, Harmonie Ulm, CCU
BARCLAY BARCLAY JAMES JAMES HARVEST HARVEST Les LesHolroyd Holroyd 60 Years of Motown Platinum Hits Tour 2019
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RETROSPECTIVE RETROSPECTIVE TOUR 2019 review TOUR 2019 03.08.19 Wanfried – Hafen Open Air 03.08.19 Wanfried – Hafen Open Air 04.08.19 Hanau – Amphitheater 04.08.19 Hanau – Amphitheater 05.08.19 Nürnberg – Serenadenhof 05.08.19 Nürnberg – Serenadenhof 07.08.19 CH – Zofingen – 07.08.19 CH – Zofingen – Magic Night @ Heitere Open Air Magic Night @ Heitere Open Air 01.12.19Willingen Karlsruhe - Jubez 25.10.19 – Gastzentrum 25.10.19 Willingen – Gastzentrum 30.11.19Bremen Wetzlar– -Metropol Franzis 26.10.19 Theater 26.10.19 Bremen – Metropol 29.11.19Osnabrück Dortmund Piano Theater 27.10.19 –-Rosenhof www.martinturnermusic.com www.facebook.com/MartinTurnerExWishboneAsh 27.10.19 Osnabrück – Rosenhof 27.11.19 Hamburg -creative Downtown Bluesclub Martin Turner –Bochum lead vocalist and key force of the original Wishbone Ash 29.10.19 –www.facebook.com/MartinTurnerExWishboneAsh Ruhrcongress www.martinturnermusic.com 29.10.19 Bochum –Meisenfrei Ruhrcongress 26.11.19 Bremen 30.10.19 Wissen Martin Turner – lead vocalist– andKulturwerk key creative force of the original Wishbone Ash 30.10.19 Wissen – Kulturwerk 25.11.19Coburg Köln -–Volta 31.10.19 Congresshaus 31.10.19 Coburg –- Village Congresshaus 23.11.19 Habachwww.facebook.com/MartinTurnerExWishboneAsh www.martinturnermusic.com MTWA-A1-Poster-2019_A3.indd 1
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Les Holroyd HARVEST JAMES BARCLAY featuring
Platinum PlatinumHits HitsTour Tour2019 2019 6060Years of Motown Years of Motown
03.10.19 Ulm, CCU 03.10.19 Ulm, CCU 04.10.19 Heilbronn, Harmonie 04.10.19 Heilbronn, Harmonie 05.10.19 Würzburg, Mainfrankensäle 05.10.19 Würzburg, Mainfrankensäle 06.10.19 Neunkirchen, Neue Gebläsehalle 06.10.19 Neunkirchen, Neue Gebläsehalle 09.10.19 Berlin, Admiralspalast 09.10.19 Berlin, Admiralspalast 12.10.19 Bremen, Metropol Theater 12.10.19 Bremen, Metropol Theater 13.10.19 Osnabrück, Rosenhof 13.10.19 Osnabrück, Rosenhof 15.10.19 Essen, Lichtburg 15.10.19 Essen, Lichtburg 17.10.19 Wissen, Kulturwerk 17.10.19 Wissen, Kulturwerk 19.10.19 Ravensburg, Konzerthaus 19.10.19 Ravensburg, Konzerthaus
Tourveranstalter: Frankissimo Event & Konzert UG Tourveranstalter: Frankissimo Event & Konzert UG in Koop mit KMS UG in Koop mit KMS UG
BLUES · R&B · SOUL · FUNK · REGGAE kenswert: Tastenmann Tony Lufrano und Gitarrist Jeff Tamelier) groovt sie entspannt und zugleich hochkonzentriert durch fünf eigene und sieben Fremdnummern, die einerseits auf die Tanzfläche treiben, andererseits zu relaxtem Lauschen einladen. Bei dem im Club The Saloon in San Francisco aufgezeichneten Konzert am 7.12.2018 verstand es die Lady hervorragend, mit der Dynamik wie auch bei der Stilpalette (inklusive jazziger Momente) zu variieren, zwischen Instrumentals und Gesungenem zu wechseln. Die Frau und ihre Mitstreiter würde man gern mal auch hier live erleben. (Vizztone, 12/77:13) pro
JAH WOOSH RASTAMAN
Der jamaikanische DJ und Produzent Jah Woosh starb 2011 und hinterließ unter anderem das Album RASTAMAN, erschienen 1981. Die Produktion galt lange Zeit als vergriffen, für die Vinylpressung werden bei eBay satte 100 Euro verlangt. Jetzt ist das Album als CD-Neuauflage wieder erhältlich. Woosh war mit der Musikszene seines Heimatlandes eng verwoben und konnte für das Album auf eine ganze Reihe von Reggae-Stars zurückgreifen. Darunter auf den Schlagzeuger Sly Dunbar und den Bassisten Robbie Shakespeare für die Rhythmussektion, Ansel Collins an der Orgel und den Gitarristen Eric Lamont. Mit Bläsern und Perkussions ist RASTAMAN ein zeitloses Reggae-Album, das tief in der Tradition jamaikanischer Musik wurzelt und sich am minimalistischen, langsamen Grundrhythmus orientiert. (MiG, 9/31:14) jp
THE BLACK KEYS LET'S ROCK
Fünf Jahre sind die vom Erfolg geradezu überrollten Black-Keys-Mitglieder Dan Auerbach und Patrick Carney ihre eigenen Wege gegangen, haben Kollegen produziert, die sie mit ihrem ureigenen Sound geplättet haben. Nun sind sie für ein neuntes Studio-Album wieder zusammengekommen und haben dem auch gleich den passenden Titel verpasst: Sie sind zu ihren (Blues-) Rock-Wurzeln zurückgekehrt. Mit zwölf knackigen, kurzen und auf den Punkt kommenden Songs offerieren sie kraftvolle Gitarrenriffs und Powerakkorde, funky Bassgrooves. “Lo/Hi” ist ein Gruß an ZZ Top (“La Grange”), “Sit Around And Miss You” atmet Inspiration durch Stealers Wheel. Es schleichen sich gleichermaßen psychedelische wie poppige Momente im Stile der 70er Jahre ein – und aus all dem haben die beiden Black Keys unverkennbar ihr eigenes Klanggebräu angesetzt, das kaum Wünsche offen lässt. (Warner, 12/38:35) pro
BOBBY RUSH
SITTING ON THE TOP OF THE BLUES
Im hohen Alter von 85 Jahren sendet der US-amerikanische Blues- und R&B-Musiker Bobby Rush ein qualitativ hochwertiges Signal aus. Auf SITTING ON THE TOP
OF THE BLUES frönt Rush einem traditionellen Blues, bei dem – ganz Rush-typisch – immer wieder Einflüsse aus Soul, R&B und Funk einfließen. Die Blues-Ikone, die in Bands mit Freddie King und Luther Allison agierte und seit den 70er Jahren auch solo unterwegs ist, spielt Harp und sieht sich in den Songs als Bluesman, der dankbar für das ist, was er erreichen durfte (“Hey Hey Bobby Rush”). Die elf Stücke des Albums sind von griffigen Melodiebögen und starken Grooves geprägt. Bei “Recipe Of Love” wird es aber mit akustischer Klampfe auch mal ganz traditionell, während der beste Song des Albums, “Slow Motion”, mit lässiger Wah-Wah-Gitarre und Bill-Withers-Atmosphäre aufwartet. Für Freunde schwarzer Musik ist Rushs Spätwerk schon jetzt ein Muss. (Deep Rush, 11/43:43) an
KEB' MO'
OKLAHOMA
Vier Grammys hat Kevin Roosevelt Moore alias Keb’ Mo’ vorzuweisen – warum er mit jeder Veröffentlichung für derartige Auszeichnungen gehandelt wird, demonstriert er mit OKLAHOMA, wobei ihn nicht nur Colin Linden als Produzent unterstützte, sondern auch profilierte Studiogäste wie Taj Mahal, Rosanne Cash, Robert Randolph oder Gattin Robbie Brooks Moore (klasse: ihr Duett “Beautiful Music”). Stilistisch schlägt Keb’ Mo’ einen Bogen von fast archetypischem Delta Blues über Swamp-Klänge bis hin zu Roots Rock und Countryeskem inklusive Fiddle und Lapsteel. Dies gelingt ihm ebenso authentisch wie glaubwürdig. Inhaltlich reflektiert er seine persönlichen Passionen. Mit den ungemein vielseitigen, variantenreich arrangierten/instrumentierten Songs von OKLAHOMA markiert der 67-Jährige einen weiteren Grammy-verdächtigen Höhepunkt in seinem Schaffen. (Universal, 10/40:38) pro
HEATHER NEWMAN
RISE FROM THE FLAMES
Heather Newman beeindruckt nicht nur mit ihrem ausdrucksstarken Sangesorgan, das von rauem Röhren bis einfühlsamem Schmeicheln alles abdeckt. Nein, sie sorgt mit ihrem Bass auch gleich noch für die passende Verankerung und den adäquaten Groove ihrer Songs. RISE FROM THE FLAMES ist das zweite Album der Musikerin aus Omaha, Nebraska, die nach einem Ausflug in die Folkwelt zu ihren Blueswurzeln zurückkehrte, 2017 mit dem beachtlichen Album BURN ME ALIVE debütierte und jetzt auch als Songschmiedin einen weiteren Entwicklungsschritt gemacht hat. Sie vermengt Einflüsse aus Blues, Soul und Funk mit allerlei rockig angelegten Melodien. Sie beherrscht ihr Handwerk beeindruckend bei akustisch angestimmten Songs wie auch mit solchen, bei denen sie Bläser zum Einsatz bringt. Heather Newman, den Namen sollte man sich merken. (Vizztone, 13/54:48) pro Seite
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GoodTimes 4/2019
DUKE ROBILLARD EAR WORMS
1967 gründete der 19-jährige Duke Robillard Roomful Of Blues, ersetzte Jimmie Vaughan bei den Fabulous Thunderbirds und begleitete später Bob Dylan. Dazu hat er über 30 Solowerke veröffentlicht, die stilistisch höchst abwechslungsreich ausfielen, aber stets im Blues wurzelten. Für sein neues Album schuf er mit dem rock’n’rolligen “Don’t Bother Trying To Steal Her Love” einen neuen eigenen Song und interpretierte ansonsten ebenso eingängig (gospelige Chöre, Bläser) wie mit eigener Duftmarke Vorlagen von Bob Dylan, Chuck Berry, Allen Toussaint, Gerry Goffin & Carole King, Arthur Alexander oder Aaron Neville – und stimmte mitreißend Link Wrays “Rawhide” an. Allesamt Songs, mit denen er aufgewachsen ist, die ihn prägten – und die er nun mit ganz eigener einfühlsamer Note, aber auch energiegeladen in Erinnerung ruft. Deutlich wird dabei, welch grandioser wie flexibler Gitarrist er ist. (Stony Plain, 13/51:08) pro
MICHAEL LEE MICHAEL LEE
Wo Thomas Ruf diese Blues-RockTalente nur immer findet und über sein Label Ruf Records potenziellen Fans zugänglich macht? Seine neueste Entdeckung ist Michael Lee, der in den USA in der Castingshow „The Voice” mit seiner Soul-getränkten Interpretation von B.B. Kings “The Thrill Is Gone” umhaute. Natürlich ist das jetzt auch auf dem selbst betitelten Debüt album des Texaners zu hören, das verdeutlicht: Lee spielt grundsolide Gitarre, doch seine Stärken sind eindeutig der Gesang und sein Songwriting; dazu kommt seine Fähigkeit, Blues, Rock und Soul homogen zu vereinen. Wozu auch die kraftvoll-geschmeidig agierenden Bläser und als Gast Hammondspezialist Anthony Farrell (Greyhounds, J.J. Grey & Mofro) beitragen. Mit dieser Mischung dürfte Lee jeden Konzertsaal zum Kochen bringen – vielleicht beim nächsten Blues Caravan? (Ruf, 11/47:38) pro
ALI NEANDER'S BLUES GANG FAMILY REUNION
Der Gitarrist Ali Neander, Mitbegründer der Rodgau Monotones, hat zum Blues eine ganz persönliche Einstellung: „Die einen benutzen die Gitarre, um Blues zu spielen, die anderen benutzen Blues, um Gitarre zu spielen.” Und er selbst ergänzt, manche benutzten beides, um mit ihren Freunden zu spielen. Gesagt, getan. So stellte Neander eine Kernband mit Sängerin Jessica Born, Sänger Felix Zöllner, Bassist Raoul Walton, Organist Markus Lauer und Schlagzeuger Moritz Müller zusammen, für die sie für die einzelnen Songs von FAMILY REUNION auch noch Gastmusiker engagiert haben. Herausgekommen ist ein veritables Blues album, das einen Streifzug vom Country Blues der 1920er Jahre bis zum Blues Rock n
Music from the 60s to the 80s
CD-Rezensionen
der 1970er bietet. Mit dabei zwei echte Klassiker, neu aufgefrischt: “The Wind Cries Mary” von Jimi Hendrix und “Mr. Big” von Free. (ESC, 14/61:04) jp
JAMES & BOBBY PURIFY
I'M YOUR PUPPET – THE COMPLETE BELL RECORDINGS 1966–1969
Wenn Sam & Dave so etwas wie die Nummer eins unter den Soulduos der 60er Jahre waren, so dürfen James und Bobby Purify durchaus als Nummer zwei gelten. Bekannt wurden sie mit “I‘m Your Puppet”, dem Hit aus dem Jahr 1966, schon recht kurz, nachdem James Lee Purify und sein Cousin Robert Lee Dickey zusammengefunden hatten. Sie orientierten sich ganz klar an den Vorbildern Sam & Dave, aber auch an Otis Redding. Hinter den beiden Purifys stand von 1966 bis 1969 das Label Bell Records, und den gemeinsam erbrachten Output bringt nun das zu Cherry Red gehörende Label Soul Music Records auf zwei CDs heraus. Darunter finden sich neben den beiden ers- ten Alben JAMES & BOBBY PURIFY (1967) und THE PURE SOUND OF THE PURIFYS (1968) auch weitere Singles der Bell-Jahre sowie Material, das erst 2002 veröffentlicht wurde. Eigene Nummern schrieben die beiden nicht, dafür griffen sie – nicht unüblich für die Zeit – auf Songs von beispielsweise Isaac Hayes, Sam Cooke, Joe South, Marvin Gaye und Cropper/Floyd zurück, vorzugsweise aber auf Musik aus dem Memphis-Soul-Umfeld. Wer diese Soulmusik schätzt, kommt um die BellJahre der beiden Purifys nicht herum. Die Gelegenheit ist jetzt! (Cherry Red, 19/51:02, 19/49:00) an
MARC AMACHER ROADHOUSE
Bei keinem Geringeren als Eric Clapton durfte der Schweizer Blues-Rocker Marc Amacher gerade bei mehreren Konzerten das Vorprogramm bestreiten. Erarbeitet hat sich der frühere Teilnehmer von „The Voice Of Germany” diese Ehre mit seinem Album ROADHOUSE. Mit dem in zwei Tagen eingespielten Opus demonstriert er, dass Plastikmusik nicht sein Ding ist. Vielmehr setzt er auf eine kraftvolle Vermengung aus allerlei Blues- und BoogieSpielarten mit Rock, erdig und durchaus kantig live im Studio angestimmt, ohne Perfektionierung (Overdubs) hinterher. Irgendwo zwischen ZZ Top, AC/DC (die Version von “Let It Ride” überzeugt) und John Lee Hooker oder Howlin’ Wolf, dessen “Smokestack Lightnin’” Amacher & Co. ansprechend interpretieren. Der urige Schweizer hat etwas – seinen Weg sollte man aufmerksam weiterverfolgen. (Jazzhaus, 13/55:10) pro
SCONE CASH PLAYERS AS THE SCREW TURNS
Wohl bei keiner anderen Band aus dem formidablen Katalog des Soul- und FunkLabels Daptone Records nimmt ein Retro-
BLUES · R&B · SOUL · FUNK ... Orgel-Sound eine so dominante Rolle ein wie bei den Scone Cash Players. Das ändert sich auch bei AS THE SCREW TURNS, dem neuen Album der von Adam Scone geführten Band nicht, die schon durch ihre Mitarbeit bei Sharon Jones, Charles Bradley, den Dap-Kings und The Roots ihre Meriten eingefahren haben. Zur AllstarBesetzung werden die Scone Cash Players bei der neuen Platte durch Auftritte von Naomi Shelton, John Dokes und Jason Joshua, aber – wie gesagt – zentral ist bei alledem der funkige Orgelsound, insbesondere bei den fünf Instrumentalstücken, bei denen Scone aus dem Hintergrund ins Zentrum des Spielens hervortritt. Einzig, ob es den Weihnachtssong „They Say It‘s Christmas” gebraucht hätte, mag so etwas wie ein kleiner Wermutstropfen einer ansonsten starken Scheibe sein. (Daptone, 10/37:55) an
CLIMAX BLUES BAND THE ALBUMS 1969–1972
Als Climax Chicago Blues Band war die UK-Formation um Pete Haycock (g, voc), Colin Coo per (voc, harm), Derek Holt (g, org, b), Arthur Wood (keys), Richard Jones (b) und George Newsome (dr) an den Start gegangen und hatte 1968 an zwei Tagen ihr selbst betiteltes Debüt eingespielt. Jones fehlte ein Jahr später ebenso wie das Chicago im Namen, als PLAYS ON entstand. Mit dieser LP erweiterte die Band ihren Blues Rock britischer Machart um jazzige, psychedelische und Latin-Elemente mit langen Instrumentalpassagen – und hört sich heute ein wenig orientierungslos an, als ob man noch die eigene Richtung suchte. A LOT OF BOTTLE erschien 1970 wieder mit Chicago im Namen, startete semi-akustisch, ehe in der Folge beim elektrischen Spiel manche durchaus vorhandene Subtilität unterging, das Saxofon aber hörbar an Bedeutung gewann. Mit TIGHTLY KNIT 1971 hatte die wieder namensverkürzte Band ihren typischen, unverkennbaren Groove gefunden, legte stilistische Vielseitigkeit an den Tag, die nun aber geschlossener klang. Ein Jahr später deutete RICH MAN schon vorsichtig an, dass die Band stärker in Richtung poppiger Mainstream schielte, was sich in den harten Blues Rock einschlich (und vier Jahre später in ihren einzigen Hit “Couldn’t Get It Right” mündete). Alle fünf Frühwerke gibt es jetzt in einer Clam shellbox mit reichlich Bonustracks (Singles, live). Insgesamt lohnenswert. (Esoteric, 5 CDs) pro
CHRIS JONES & STEVE BAKER DAMN GOOD RUN – THE BEST OF
Zehn Jahre waren der im September 2005 viel zu früh verstorbene Gitarrenvirtuose und Songschmied Chris Jones und HarpKönner Steve Baker gemeinsam unterwegs und haben vier Alben eingespielt. 14 Songs ihres stets spannenden, nie Langeweile aufkommen lassenden Duoschaffens werden mit DAMN GOOD RUN nun wieder zugänglich gemacht. Blues, Country und Folk vom Feinsten, mal beseelt mit
viel Fingerspitzengefühl, mal kraftvoll abgehend, von allem gibt es hier etwas – die passende Hommage an zwei großartige Musiker, die sich hörbar nahezu blind verstanden, tolle Geschichtenerzähler und Meister auf ihren Instrumenten waren/ sind. Erstklassig: ihre Interpretation von Lowell Georges/Little Feats “Willin’”, die Liner Notes von Baker, der einfühlsam an seinen Bruder im Geiste erinnert. (Acoustic Music, 14/69:09) pro
MUNGO JERRY XSTREME
Nein, Ray Dorset zelebriert mit der neuen Mungo-Jerry-CD XSTREME keine 365. Neuauflage von “In The Summertime”. Er sprengt auch den blues-rockigen Rahmen, mit dem er in den letzten Jahren live zugange war. Mit “Messing Around” (samt Kazoo) verbeugt er sich vor dem frühen Sound der Band, die Neuaufnahme von “The Wind Is Blowing” der Mungo Jerry Bluesband ist der einzige Rückgriff auf eine Eigenvorlage. Alle anderen Songs hat Dorset neu geschrieben; er arbeitete im Studio viel mit geschmackvoll kolorierenden Bläsern, wagte sich auch an Reggae-Elemente (“White Dress” mit seinen typischen Sunshine-Momenten); beim Blues ließ er es auch mal swingen (“Come To The Party”), bei “Gravy Train” erinnert die Orgel fast ein wenig an die Doors; seine SlideEinlage bei “Hard Working Stranger” beeindruckt. Rundum gelungen, Mr. Dorset, weil Sie sich einerseits treu geblieben sind, aber auch mit überzeugenden Songs Neues gewagt haben. (Raw Sound, 10/39:45) pro
PETER FRAMPTON ALL BLUES
Ja, der Mann kann’s einfach, und wenn er Blues spielt, klingt es auch authentisch. Schließlich hat Peter Frampton einst im UK mit der britisch-rockigen Variante seine Karriere gestartet. Und er hat all den Fremdvorlagen, die er sich für ALL BLUES vorgenommen hat, seinen unverkennbaren stimmlichen wie gitarristischen Stempel aufgedrückt. Auch wenn es sich um wohlbekannte und oft gecoverte Standards handelte wie “I Just Want Make Love To You” (mit dem grandiosen Kim Wilson an der Harp) oder B.B. Kings Signature-Song “The Thrill Is Gone” mit dem superb slidenden Sonny Landreth als Gast. Oder dem instrumental gehaltenen “Georgia On My Mind”. Für das Titelstück hat sich Frampton bei Miles Davis bedient, um seine Jazzneigungen hörbar zu machen. Ehrlich, erdig, ein reifes Alterswerk mit zu Herzen gehenden ruhigen Songs, aber auch kraftvollen Nummern. (Universal, 10/48:29) pro
MANX MARRINER-MAINLINE HELL BOUND FOR HEAVEN
Als 16-Jähriger fragte der Harp-Student Steve Marriner-Mainline den 30 Jahre älteren Harry Manx bei dessen Gig in Ottawa, ob er nicht einsteigen könne – Manx GoodTimes 4/2019
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CD-Rezensionen
stimmte zu und war so angetan, dass er den Youngster mit auf Tour nahm. Seither haben sie eine dreistellige Zahl von Shows zusammen bestritten – und knapp 20 Jahre später mit HELL BOUND FOR HEAVEN ihr erstes gemeinsames Album eingespielt. Die beiden Multi-Instrumentalisten harmonieren als Saitenkünstler und Sänger bestens, wenn sie zwischen Blues, Roots und Gospel (pur bei “My Lord”) variieren – egal ob mit eigenen oder „geliehenen” Songs (stark: Charlie Pattons “Rattlesnake Blues”). Stimmungsvoll, eindringlich und entspannt zugleich sind die beiden Kanadier unterwegs und demonstrieren, dass in ihrer Heimat der Blues noch einmal eine ganz spezielle Ausprägung hat, die schwierig in Worte zu fassen ist, aber Tradition und Zeitlosigkeit vereint. (Stony Plain, 10/38:11) pro
ROBBEN FORD & BILL EVANS THE SUN ROOM
Der US-amerikanische Blues- und Jazzgitarrist Robben Ford scheint unermüdlich. Nach einer Vielzahl eigener Veröffentlichungen ruft er auch immer wieder befreundete Musiker für gemeinsame Projekte zusammen, wie jetzt für THE SUN ROOM. Ihm zur Seite steht der Saxofonist Bill Evans, beide haben sich schon öfter die Bühne geteilt. Weitere Gastmusiker sind der Schlagzeuger Keith Carlock, derzeit bei Steely Dan, der Bassist James Genus, der schon mit Chick Corea unterwegs war, sowie die Vocalistin Laurie Wheeler und Keyboarder Rob Aries. Allesamt professionelle Begleiter, die das weitgehend instrumental eingespielte Album zu einem echten Hör erlebnis machen. Blues, Jazz, Soul und Funk gehen dabei eine Fusion ein, bei der jede Note sitzt. Anspieltipp ist “Something In The Rose”, weil hier Saxofon und Gitarre eine einzigartige Verbindung eingehen. (earMusic, 9/55:36) jp
NICO BRINA BOOGIE ME UP
Der Schweizer Pianist Nico Brina wird Ende September 50 Jahre alt und feiert 2019 sein 35-jähriges Bühnenjubiläum. Mit BOOGIE ME UP beschenkt er sich quasi selbst – und seine Fans natürlich auch. Nur Piano und Schlagzeug (stoisch und flexibel zugleich: Tobias Schramm) zündet er ein Feuerwerk, bei dem er Boogie und Rock’n’Roll (instrumental und singend) schlüssig mit Jump Blues vermengt. Flott flitzen die Finger über Tasten und Felle, zaubern aber auch besinnliche Momente hin. Brina verbeugt sich gleich mehrfach vor Elvis Presley – und Tom Waits würdigt er mit einem Cover von “Clap Hands”, bei dem er sich nicht sklavisch ans Original hält, sondern dem Song seinen ganz eigenen Stempel aufdrückt. So darf er auch jenseits der 50 gerne weitermachen, seinen Hörern einen hohen Unterhaltungswert bescheren. Weniger (Instrumente) ist eben oft doch mehr. (Stormy Monday, 15/38:28) pro
Music from the 60s to the 80s
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VINYL MAGNUM
LOST ON THE ROAD TO ETERNIT Y
Als Vinylvariante gab es das aktuelle Mag num-Album LOST ON THE ROAD TO ETERNITY, das im Januar 2018 erschien, schon seit vielen Monaten nicht mehr. Jetzt ist die Doppel-LP in einer auf 1000 Einheiten limitierten Ausgabe in grüner Farbe mit weißen Schlieren wieder da. Natürlich kann die Optik nur Kaufanreiz sein. Der Grund, sich dieses Album zuzulegen, liegt aber ganz klar in seiner Qualität. Magnum ziehen ihren Stiefel der hochmelodiösen treibenden Songs voll durch und sind dabei wohltuend von einer fetten Härte. Das kommt in dynamischen Balladen wie “Storm Baby” (mit einem geradezu antiquierten E-Piano) besonders zum Tragen. Magnum geben ihren Songs Zeit – die elf Stücke sind jeweils mindestens fünf Minuten lang –, was sich auszahlt: Das achtminütige komplexe Stück “Welcome To The Cosmic Cabaret” hätte mit seinen drei Melodie-Ebenen und den Solos auf keinen Fall kürzer sein dürfen. Schön, dass es dieses tolle Werk wieder auf Vinyl gibt. (Steamhammer, 11 Tracks) jub
OSCAR PETERSON GET HAPPY
Auch der kanadische Klaviergigant Oscar Peterson (1925– 2007) findet sich in der verdienstvollen Dreyfus Jazz Reference Serie. In diesem Fall mit frühen Aufnahmen vom März und Mai 1950 aus New York mit den Bassisten Major Holley und Ray Brown. Wie gewohnt listet die Coverrückseite die Aufnahmedaten und Besetzungen. Die MonoAufnahmen müssen theoretisch schon auf Tonband vorgelegen haben, so erstaunlich gut sind Dynamik und Frequenzbalance konserviert. Leichte Übersteuerungen und Gleichlaufschwankungen wie in “They Don’t Believe Me” hält man da locker aus. Peterson bewies auch im Drummer-losen Duo seine absolute Ausnahmestellung: Irrwitzige Improvisationen und zwingender Swing, ein untrügliches Gefühl für Spannungsverläufe und exzellente Technik zeigen ihn schon in dieser Frühphase als einen der Größten seines Fachs. (Dreyfus Jazz, 14 Tracks) lbr
AVISHAI COHEN ARVOLES
Der israelische Bassist Avishai Cohen (nicht der Trompeter) hat nach einem Fa s t - S c h o n - P o p Album mit seinem Gesang wieder den Weg zum instrumentalen Neo-Jazz gefunden. Mit dem Pianisten Elchin Shirinov und Drummer Noam David bildet er für ARVOLES das neuformierte Basis-Trio, zu dem sich in fünf der zehn Nummern Posaunist Björn Samuelsson und Flötist
LP-Rezensionen Anders Hagberg gesellen. Ohne die geringsten Berührungsängste oder gar stilistischen Beschränkungen fließen da alle möglichen Stile zusammen: Barock und Klassik, Bebop, Swing, Karibik, Kammerjazz. Dabei groovt Cohen so souverän durch die mal vertrackten, mal straighten Rhythmen, dass sich sein Drummer reichlich in Breaks und Wirbeln ergehen kann – besonders stark in “Gesture 1”. Die LP weist dasselbe Tracklisting und die gleiche überragende Klangqualität wie die CD auf. (RazDaz, 10 Tracks) lbr
MAGNUM
ESCAPE FROM THE SHADOW GARDEN + SACRED BLOOD – DIVINE" LIES "
2014 und 2016 erschienen die Alben ESCAPE und SACRED BLOOD zum ersten Mal. Sie sind – laut SPV – als Vinylvariante komplett ausverkauft und werden jetzt genau deshalb in einer Limitation von jeweils 1000 Stück wiederveröffentlicht. Dabei strahlen die beiden 180g-Scheiben von ESCAPE in einem transparenten Violett, SACRED BLOOD bekam eine gelbe Farbe, die mit roten Schlieren optisch aufgereizt wurde.Magnum – sprich Gitarrist Tony Clarkin – hatten über die Jahre ihre bombastischen Hard-Rock-Kompositionen derart vervollkommnet, dass ESCAPE praktisch nur noch gehobene Kunst verzierte. Dabei zeigten sie sich vor allem als Beherrscher melancholischer Tonfolgen. Hat man die richtige Stimmung, überzieht einen praktisch bei jedem Song eine Gänsehaut. Einzig die Ballade “Don’t Fall Asleep” ist Mitte. Aber das ist Geschmackssache. SACRED BLOOD macht deutlich, dass Clarkin mit seinen Kompositionen einen Plan verfolgt, ist doch Magnums 19. Album um Längen dramatischer als sein Vorgänger. Die orchestrale Linie verleiht Stücken wie “Afraid Of The Night” oder “Crazy Old Mothers” Musicalhaftes. Das Album ist zweifellos groß, braucht aber etwas mehr Zeit als ESCAPE. (Steamhammer, 12 Tracks, 10 Tracks) jub
ALLMAN BROWN
DARLING, IT'LL BE ALRIGHT
Männer müssen jungenhaft klingen. Das ist in der Synchronisation ein ebenso ungeschriebenes Gesetz wie in der Popmusik. Die Zeiten solcher Grummler wie Johnny Cash oder Barry White sind vorbei. Allman Brown ist einer dieser Vertreter, der eine solch zerbrechliche Stimme hat, dass er manchmal als Frau durchgehen könnte. Ausgestattet mit ganz sanften Melodien, über die eigentlich auch nur gehaucht werden bräuchten, schmeichelt er sich vermutlich vor allem in weibliche Ohren. Da wir es hier aber mit exakt austariertem Reißbrett-Pop zu Seite
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GoodTimes 4/2019
tun haben, könnte das auch jedem gefallen, der sich mal unaufgeregt berieseln lassen möchte. Und während das Album so vor sich hinplätschert, wird der eine oder andere feststellen, dass einige Songs richtig schön sind. (Orchard, 10 Tracks) jub
MUDDY WATERS AT NEWPORT 1960
Die Rolling Stones wollten so klingen wie dieses AllstarEnsemble von McKinley Morganfield alias Muddy Waters. Viele USAmerikaner hörten den Grandseigneur des Chicago Rhythm’n’Blues zum ersten Mal beim Newport Jazz Festival 1960. Die Nationalgarde hatte einen großen Auftritt mit Tränengas und Wasserwerfern, um 300 Jazzhooligans zu bändigen. Anschließend setzten Muddy Waters und seine Band souverän diesen heute noch gültigen Maßstab für Blueskonzertmitschnitte. Statt mit virtuosen Kabinettstückchen glänzte das Sextett an diesem Sommerabend mit hörbarer Spielfreunde – vor allem Pianist Otis Spann und Harmonikaspieler James Cotton. Drei Monate später veröffentlichte ChessRecords diese LP. Für das vorliegende Vinyl konnte das spanische Reissue-Label Wax Time keine OriginalMasterbänder nutzen. Doch weil keine Bonustracks die Dynamikausbeute mindern, entfaltet sich die gute Live-Atmosphäre. (Wax Time In Color, 9 Tracks) wd
THE RODS
BROTHERHOOD OF METAL
Manowar oder was? Beim Klavierintro zum Titelsong des aktuellen RodsAlbum sind Bezüge zu den „Kings Of Metal” schnell hergestellt. Kommt die Nummer in Fahrt, ist man aber sofort in einem anderen Zug. Die US-Band um Gitarrist und Sänger David „Rock” Feinstein bietet zwar seit jeher klassischen riffbetonten Heavy Metal inklusive Loblieder auf Musikstil und Szene, ist dabei aber bei weitem nicht so pathetisch wie die Kollegen von Manowar. BROTHERHOOD OF METAL ist wunderbar altmodisch, bietet vor allem knackige Headbanger, denen sich auch mal eine Hammondorgel untermischt. Und das ist auf eine Art schon wieder richtig hip, denn es gibt eine Menge junger Metalmusiker – vor allem aus Skandinavien und den USA –, die versuchen, auch so zu klingen. Das achte Studio-Album dieser bereits 1980 gegründeten Formation kommt komplett ohne Füllstoff aus und wird den Veteranen neue Anhänger in die Arme treiben. Gut, dass es dann die richtigen trifft, denn neben Feinstein ist auch Schlagzeuger Carl Canedy ein Gründungsmitglied. Basser Gary Bordonaro trat den Rods 1982 bei. Die zwei LPs kommen in rotem Vinyl. Für jene, die die Platten schonen wollen, ist eine CD beigelegt. (Steamhammer, 6 Tracks, 6 Tracks) jub
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Music from the 60s to the 80s
KEITH JARRETT
THE MELODY AT NIGHT WITH YOU
Im 50. Jahr seines Bestehens bringt das Münchner Edellabel ECM (Edition Of Contemporary Music) einige seiner Produktionen aus den 1990er und 2000er Jahren erstmals auf Vinyl. So auch das 1999er Album THE MELODY AT NIGHT WITH YOU des LabelSuperstars Keith Jarrett. Der amerikanische Pianist war just von einem chronischen Erschöpfungssyndrom genesen und spielte sein Comebackwerk nicht in einem renommierten Top-Studio, sondern in seinem privaten Übungsraum, dem Cavelight-Studio, ein. Im Gegensatz zu ausufernden SoloImprovisationen seiner frühen Erfolgsjahre konzentrierte er seine Kunst jetzt auf zehn kurze Stücke, jedes eine Liebeserklärung an seine damalige Ehefrau Rose Anne. Schon der Auftakt, Gershwins “I Loves You Porgy”, ist eine Musik gewordene Zärtlichkeit. Unter den vielen Standards, die er auch schon im Trio gespielt hat, findet sich nur eine Jarrett-Eigenkomposition, dafür zwei wunderschöne Arrangements von Traditionals. Ein ruhiges, meditatives Klavieralbum, ganz vorzüglich gepresst. (ECM, 11 Tracks) lbr
BULLET LIVE
Wären sie nicht alle so was von Retro, müsste die derzeitige Schwemme neuer Heavy-Metal-Bands aus dem europäischen Norden New Wave Of Scandinavian Heavy Metal (NWOSHM) heißen. Allerdings stehen diese Gruppen nicht für eine neue Auffassung, wie man klassischen Heavy Metal interpretiert. Vielmehr verschrieben sich einige dem Glam Metal, andere halten es mit der britischen Variante oder der teutonischen Spielweise. Zu letzterer Ausrichtung zählen auch Bullet. 2001 gegründet, widmen sich die Schweden einem Stil, der dem von Grave Digger nicht unähnlich ist. Krachharte Riffs treffen auf eingängige, wenn auch knappe Melodien und sogenannte Gang-Shouts. Der Vergleich wird auch dadurch genährt, dass Sänger Hell Hofer wie ein hochgedrehter Chris Boltendahl klingt – und der singt bekanntlich bei Grave Digger. Das Doppelalbum LIVE ist brillant produziert und beinhaltet einen Querschnitt aus den bereits erschienenen sechs Studio-Alben. Und die wird sich garantiert jeder nachkaufen, der Bullet erst durch dieses Livedokument kennenlernt. (Steamhammer, 9 Tracks, 9 Tracks) jub
AMÁLIA RODRIGUES BUSTO
Die portugiesische Sängerin Amália Rodrigues (1920– 1999) wurde verehrt als „Rainha do Fado” (Königin des Fado). Fado – diesen bluesig wehmütigen Gesang aus den Hafenspelun-
VINYL ken ihrer Heimatstadt Lissabon hatte sie mit ebenso eindringlicher wie einschmeichelnder Stimme salonfähig gemacht. Auf dieser 1962 veröffentlichten Comeback-LP bewies die „Piaf des Fado” in kammermusikalisch kultiviertem Volkston, dass ihre Lieder mehr als nur nostalgische Folklore sind. Das Album gilt heute als einer der Auslöser für das Fado-Revival. Weil diese Vinylüberspielung mit sechs Bonustracks überfrachtet wurde, ergibt sich eine Spielzeit von jeweils 25 Minuten pro LP-Seite – die Ausdruckskraft und Wandlungsfähigkeit einer Amália Rodrigues kann sich deshalb nicht vollständig entfalten. Doch allein schon der Klang ihrer Stimme genügt, um diese LP als einzige auf die sprichwörtliche einsame Insel mitzunehmen. (Wax Time, 15 Tracks) wd
KING CRIMSON BEAT
Das aktuelle Line-up von King Crimson erhält mit seinen ausgefeilten LiveAuftritten von allen Seiten höchstes Lob, da geht es fast ein bisschen unter, welch starke Musiker Robert Fripp in der langen Geschichte seiner Band schon um sich versammelt hat. Im Frühjahr 1982 wurde BEAT zusammen mit Adrian Belew (voc, g), Tony Levin (b) und Bill Bruford (dr) in den Londoner Odyssey Studios eingespielt, also in derselben Besetzung, in der das Vorgängeralbum DISCIPLINE entstand. Thematisch feierte Fripp damit das 25-jährige Jubiläum von Jack Kerouacs Roman „On The Road”, musikalisch orientierte sich Produzent Rhett Davies an aktuellen Strömungen wie der britischen New Wave. Dennoch waren die komplexen CrimsonStücke natürlich weit entfernt von schnöder Hitparadenware wie sie Depeche Mode, Blancmange oder Ultravox im Programm hatten. Besonders deutlich wird dies mit der 200g-Vinylwiederveröffentlichung, brandneu von den originalen Masterbändern unter Aufsicht von Robert Fripp abgemischt. (Discipline Global Mobile, 8 Tracks) us
RODRIGO Y GABRIELA METTAVOLUTION
Nanu: Der Abschlusstitel heißt “Echoes” und dauert knapp 19 Minuten. Sollte das mexikanische Duo Rodrigo Sanchez und Gabriela Quintero da etwa Pink Floydslegendären Longtrack von MEDDLE (1971) gecovert haben? Haben sie, die beiden Akustikgitarren-Virtuosen. Mit Unterstützung von Produzent, Keyboarder und Bassist Dave Sardy entlocken sie dem psychedelisch angehauchten Klassiker mit dem berühmten „Ping” zu Beginn ganz neue Perspektiven, erstaunlich, wie gut die akustischen Gilmours elektrische Gitarren und Wrights Keyboards substituieren. Den Gesang vermisst man kaum. Aber auch die sechs selbst geschriebenen Stücke von Seite 1 gehen teilweise richtig ab – der FlamencoAkustik-Rock lässt kaum Raum für introspektives Plingplang. Die LP mit bedruckter
LP-Rezensionen Innenhülle zeigt sich der CD klanglich ebenbürtig, einziger Kritikpunkt ist das zu eng gestanzte Mittelloch. (BMG, 7 Tracks) lbr
UFO
A CONSPIRACY OF STARS
Ist es das letzte U FO -A l b u m mit eigenem Material? 2015 erschienen, bildet A CONSPIRACY OF STARS den vorläufigen Abschluss einer 50 Jahre währenden Bandgeschichte. Zwar gab es 2017 noch THE SALENTINO CUTS, dabei handelte es sich aber um Coverversionen. Für ein Ende spricht neben einer finalen Tour auch der Tod von UFO-Urgestein Paul Raymond (1976 hinzugekommen). Es sollten aber nicht die Umstände sein, die eine Entscheidung für diese Platte beeinflussen. Vielmehr haben UFO auf CONSPIRACY unter Beweis gestellt, wozu sie alles in der Lage sind. Da gibt es vor allem Blues Rock (zum Beispiel “Ballad Of The Left Hand Gun” oder “The Real Deal”), ist kantiger Hard Rock vom Schlage “Devils In The Detail” zu hören. UFO sind auf diesem Werk herrlich entspannt, was den Songs hörbar gut tut. Das Doppelalbum ist auf 1500 Stück limitiert, und das Vinyl kommt in Rot mit schwarzen Schlieren. (Steamhammer/SPV, 11 Tracks) jub
NO MORE
LOVE, NOISE & PARANOIA
Die Kieler Underground-Helden No More feiern heuer 40-jähriges Bestehen. Naja, nicht wirklich, 1986 hat sich die 1979 gegründete Truppe um Sänger/Gitarrist Andy A. Schwarz das erste Mal getrennt. Schwarz und Keyboarderin Tina Sanudakara nehmen als No More seit 2006 wieder auf und touren unermüdlich. Außerhalb ihrer Community dürfte wahrscheinlich “Suicide Commando” (1981) bekannt sein. Die harte, gnadenlos monoton treibende Elektronummer darf natürlich auf dem Sampler LOVE, NOISE & PARANOIA nicht fehlen. Auch weitere Songs der Dark-Waver erinnern an Anne Clark (mit männlicher Stimme), The Cure oder an Lou Reed. Später gibt es orientalische Anklänge und auch mal bauschigen Wall Of Sound. Die gut gefertigte LP enthält gegenüber der CD mit 20 Stücken nur 13 Tracks, dafür einen Download-Voucher. (Rent-a-Dog, 13 Tracks) lbr
THE KASPER COLLUSION LOSING IT
Ein Augenzwinkern schon beim Titel? LOSING IT könnte man auch als Verlieren des musikalischen Fadens verstehen. Denn den suchen Liebhaber vorhersehbarer HarmoGoodTimes 4/2019
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nien und durchgehender Rhythmen bei The Kasper Collusion vergebens. Stattdessen wirbeln Gitarrist und Sänger Franz Kasper, Kontrabassist Achim Tang und Drummer Kurt Fuhrmann gewohnte Songstrukturen dermaßen durcheinander, dass der Freund von abgedroschenen Bluesschemata, drögen Jazzstandards oder simpler Popmelodeien bei jedem Takt schon argwöhnt, was wohl im nächsten an Überraschung lauert. Dennoch driftet das Ganze nicht in sinnloses Avantgarde-Geplänkel ab, vielmehr machen die Nichtsongs mit ihren ironischen Texten auf ihre Weise gehörig Spaß. Dazu tragen Top-Sound und -Pressung bei: Die tolle Dynamik lässt Nadel und Lautsprecher-Membranen tanzen. (Meyer, 13 Tracks) lbr
THELONIOUS MONK MISTERIOSO
Mit seiner „Jazz Reference”-Kollektion rettete der französische Produzent und Jazzfan Francis Dreyfus im Jahr 2001 viele Jazzklassiker aus der Schellackära ins digitale Zeitalter. Sein Toningenieur René Ameline befreite sie von ihrem Krachen, Knacken, Rauschen und Zischen, ohne die Musik dabei zu töten. Viele der damals Furore machenden CDs kommen jetzt erstmals – aus Spielzeit-Gründen mit reduziertem Tracklisting – auf LP. So auch diese faszinierenden Aufnahmen vom eigenwilligen Bebop-Godfather Thelonious Monk aus den Jahren 1947 bis 1951. Zahlreiche Klassiker wie “Criss Cross”, “Straight No Chaser”, “Misterioso” und natürlich “Round Midnight” hört man hier in frühen Fassungen, die oft mitreißender, wilder, rauer gerieten als spätere. Obwohl es manchmal ein bisschen eiert, grenzt der restaurierte Schellacksound an ein Wunder. (Dreyfus Jazz, 14 Tracks) lbr
CHET BAKER, PHILIP CATHERINE, JEAN-LUOIS RASSINFOSSE CRYSTAL BELLS
Körperlich war der amerikanische Trompeter Chet Baker 1983 längst ein Wrack. Doch trotz Unmengen Heroin und Kokain hatte sein Spiel noch immer diese einzigartige Schönheit und Lyrik. Wirklich unfassbar, was er da im Trio mit dem belgischen Gitarrenvirtuosen Philip Catherine und dessen Landsmann, dem Bassisten Jean-Louis Rassinfosse, noch blies. Aber tatsächlich machen erst seine beiden Mitstreiter diese intimen, schlagzeuglosen Trio-Aufnahmen zum Ereignis. Catherine spielt unglaublich virtuos, doch ohne jemals aufzutrumpfen, Rassinfosse baut auf seinem elektrifizierten Upright ein dermaßen melodisches Fundament, dass ihm seine Partner gerne auch mal den Leadjob überlassen. Eine überragende Klang- und sehr gute Pressqualität machen das Glück vollkommen. Achtung, das Vinyl ist limitiert auf 500 Stück. (Igloo Jazz Classics, 6 Tracks) lbr
Music from the 60s to the 80s
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MELANIE DE BIASIO A STOMACH IS BURNING
Mittlerweile ist Melanie de Biasio durchaus eine Sängerin mit Renommee. Und weil die Frau tonträgertechnisch offenbar ziemlich gut gekauft wird, veröffentl icht das belgische Igloo-Label das Debüt der italienisch/belgischen Sängerin von 2007 in diesem Jahr als 180g-Version und auf 500 Stück limitiert gleich noch einmal. Zu hören gibt es chilligen Jazz, der mitunter swingt, aber nicht zufällig auch mal ziemlich „free” daherkommt, sollen einige Stücke im Studio doch tatsächlich ins Aufnahmepult improvisiert worden sein. De Biasios warme Stimme passt ausgezeichnet zu den ruhigen Nummern, die ob ihrer Verspieltheit dann doch hin und wieder ziemlich aufregend klingen. (Igloo, 10 Tracks) jub
GREEN DESERT TREE PROGRESSIVE WORLDS
Seit 2015 arbeitet der Jazzpianist und Komponist Tim Sund mit Berliner Musikern zusammen, um unter dem Bandnamen Green Desert Tree seine zweite musikalische Liebe, den Prog Rock, zu Gehör zu bringen. Erst über zwei Jahre nach den Aufnahmen erscheint nun das in klassischer Quintettbesetzung eingespielte Konzeptalbum. Die sauber in einer Auflage von 500 Stück gefertigte Doppel-LP erzählt die Geschichte eines sterbenden grantigen Greises. In diesen letzten Momenten zieht sein Leben an ihm vorbei, und er muss seine dunklen Geheimnisse an der Himmelstüre bekennen. Die bis zu zehnminütigen Songs sind abwechslungsreich aufgebaut, Synthesizer und E-Gitarre liefern packende Solos. Melodischer Symphonic Prog, durchaus auch mit hart rockenden Riffs und harschen Akkorden durchwoben, unterhält auch über die Laufzeit von 60 Minuten bestens. Zu seinem Stamminstrument greift Sund selten, wenn doch, wie in der gefühlvollen Ballade “Life”, überzeugt er mit jazzig-flüssigen Klavierläufen. Ein vielversprechendes Debütalbum. (Clostridium, 11 Tracks) rg
DJANGO REINHARDT SOUVENIRS
Der französische Sinti Jean „Django” Reinhardt (1910– 1953) gehört zu den Gründervätern des europäischen Jazz. Obwohl an der linken Griff hand stark gehandicapt, zählt er noch heute zu den größten Gitarristen aller Zeiten. Mit seinem Gypsy Jazz und dem kongenialen Geiger Stéphane Grappelli schrieb er Schallplattengeschichte – auf Schellack. Einige seiner schönsten
VINYL Aufnahmen hatte der französische Jazz enthusiast Francis Dreyfus mit seinem Technikerteam 2001 einer faszinierenden Klangkur für die Serie „Jazz Reference” unterworfen. Damals für CD restauriert, kommt SOUVENIRS jetzt auch mit Hits aus den Jahren 1935 bis 1947 wieder zu Schallplattenehren. Auf sehr ordentlich gefertigtem Vinyl, das auch eine gefütterte Innenhülle verdient hätte. Die kann der Musikfreund ja für dieses absolute Muss nachkaufen. (Dreyfus Jazz, 14 Tracks) lbr
THE REMBRANDTS VIA SATELLITE
... „and some things never change” verheißt die Werbung in Sachen unverrückbare Werte. Das gilt zum Glück auch für den Sound und die Songschreiberqualitäten der Herren Danny Wilde und Phil Solem, seit 1990 und ihrem Hit “That’s Just The Way It Is Baby” weltweit bekannt als The Rembrandts. Seit 2001 vom Radar verschwunden, tauchen die Amerikaner jetzt VIA SATELLITE wieder auf. So strahlend pop-rockig, so eingängig, so qualitätvoll und dank des so typischen Zwiegesangs so wiedererkennbar wie seit ihrem Debüt nicht mehr. Jeder der zehn Songs macht gute Laune wie ein warmer Sonnenstrahl nach drei Tagen Regenwetter, selbst wenn Rembrandt-typisch leise Melancholie mitschwingt. Der Opener “How Far Would You Go” setzt sich besonders hartnäckig in die Gehörgänge. Das orangene Vinyl der LP-Startauflage – mit ulkigem hidden track am Ende – läuft tadellos. (Blue Elan, 10 Tracks) lbr
CHER
3614 JACKSON HIGHWAY
Warum diese LP im Jahr 1969 ein kommerzielles Desaster für Cher war, ist aus heutiger Sicht schwer verständlich, konnte sie doch für ihre Coversammlung 3614 JACKSON HIGHWAY hochkarätige Mitmusiker wie Eddie Hinton (g), Jimmy Johnson (g), Barry Beckett (keys), David Hood (b) und Roger Hawkins (dr) verpflichten, mit Tom Dowd, Arif Mardin und Jerry Wexler dazu noch renommierte Produzenten. Der Einstieg erfolgt mit einem rockigen “For What It’s Worth” von Stephen Stills, mit Otis Reddings “(Sitting On) The Dock Of The Bay” und “Cry Like A Baby” von Spooner Oldham und Dan Penn wird es soulig, die Dylan-Stücke “Lay Lady Lay” und “Tonight I’ll Be Staying Here with You” liefern feinsten Sixties-Pop. Nachdem sich die Platte kaum verkaufte, wurde eine zweite LP mit Atco gecancelt, die Songs teilweise als Singles veröffentlicht. Jetzt, nach rund 50 Jahren, dürfen sie als Bonus-LP endlich ihre offizielle Vinylpremiere erleben. (Run Out Groove, 2 LPs, 22 Tracks) us
LP-Rezensionen DEF LEPPARD
THE VINYL COLLECTION: VOLUME TWO
Aufgeteilt auf vier Boxen wird nach und nach das gesamte musikalische Schaffen von Def Leppard wiederveröffentlicht. Neben der digitalen Version auf sieben CDs erscheint mit THE VINYL COLLEC TION: VOLUME TWO nun die zweite dieser Boxen auch als dicke 10-LP-Ausgabe, frisch remastert und auf hochwertigem 180g-Vinyl gepresst. Der Einstieg erfolgt mit ADRENALIZE aus dem Jahr 1992, insgesamt die fünfte LP von Joe Elliott (voc), Phil Collen (g), Rick Savage (b) und Rick Allen (dr), die in unglaublichen 23 Ländern die Charts anführte, darunter USA und England. In Deutschland gelang mit dem achten Platz die bis dahin beste Platzierung für ein DefLeppard-Album. Das im darauffolgenden Jahr veröffentlichte RETRO ACTIVE war eigentlich nur als Überbrückung gedacht, doch die B-Seiten-Sammlung verkaufte sich – nicht zuletzt dank “Two Steps Behind” aus dem Soundtrack zu „Last Action Hero” – so gut, dass sie sich weltweit in den Charts platzieren konnte. In den USA und im UK kletterte es sogar in die Top Ten. Mit SLANG verabschiedeten sich die Briten von ihrem bisherigen Stammproduzenten Robert John Lange, der durch Pete Woodroffe ersetzt wurde, außerdem stieg mit Vivian Campbell ein weiterer Gitarrist ein. Erstmals hatten sich im Vorfeld Abnutzungserscheinungen gezeigt, der neue Produzent, eine Villa im spanischen Marbella als entspannter Aufnahme-Ort sowie stilistische Experimente sollten neues Feuer entfachen. Bis heute sind sich sowohl Fans als auch Kritiker uneinig über das Ergebnis, von den Verkaufszahlen war es zumindest weit entfernt vom Erfolg der vorigen Alben. Dies dürfte auch der Grund gewesen sein, warum sie mit EUPHORIA im Jahr 1999 wieder zum bewährten Sound der 80er Jahre zurückkehrten, Fahnenträger dieser Rückbesinnung ist der Song “Promises”, mit dem sie bis an die Spitze der Billboard-Rock-Charts stürmten. Doch was wäre eine solche Box ohne das Material, auf das die Fans schon lange warten? Drei mit RARITIES VOL. 2–4 betitelte Platten hat Frontmann Joe Elliott mit seltenen B-Seiten, Demoversionen und Livetracks befüllt, darunter bisher unveröffentlichte Clubauftritte, die in den 90er Jahren in Bonn, Singapur, Montreal und Tokio mitgeschnitten wurden. Bestens dokumentiert wird dieser Schaffensabschnitt mit einem 40-seitigen Fotobuch, die Kommentare zu den Alben des Boxsets wurden von den Bandmitgliedern selbst verfasst. (Mercury, 10 LPs) us Seite
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AX GENRICH & BAND OUT OF THE DESERT
“Der Elektrolurch” ist einer der großen Underg rou nd-Hits von Guru Guru, geschrieben von Ax Genrich, der als Gitarrist bei fünf Alben der Band dabei war. Genrich blieb sich auch nach seinem Ausscheiden bei Guru Guru treu und lotete die Grenzen der Musik aus. Getrieben von der Energie des Punk Ende der 1970er Jahre bis hin zu “Psychedelic Guitar” in den 1990er Jahren trat er immer wieder in unterschiedlichen Formationen auf. Auf OUT OF THE DESERT mit Edgar Türk am Bass, Perkussionist Uli Faust, André Peiter an den Drums sowie dem zusätzlichen Schlagzeuger Elias Foerster beim Titelsong wird aus jedem Winkel ein anderer Sound wahrnehmbar. Das rund 12-minütige “Under Pressure” ist ein Paradestück für experimentelle und von Improvisationen geprägte Musik. Dem steht das von Hard-Rock-Riffs durchzogene “Miles After Miles” gegenüber, ein Beleg für die unterschiedlichen Blüten des Krautrock, denen Genrich mit Band viel Platz einräumt. Das 180g-Album wurde mit einem Beileger mit Infos plus Fotos ausgestattet, dazu gibt es einen Türanhänger. Die Auflage ist auf 360 Stück limitiert. (Clostridium, 5 Tracks) jp
LORD'S FAMILY INNERE MUSIK
Eine verrückte Zeit, diese frühen 1970er Jahre in der deutschen UndergroundMusikszene. Ein kaum bekanntes Teilchen im irrwitzigen Mosaik des sogenannten Krautrock ist eine Kommune aus der Nürnberger Region, die zwischen 1970 und 1974 im Altmühltal lebte. Sieben Männer, zwei Frauen, jede Menge Tiere. Die WG nannte sich Lord’s Family, hauste zusammen, war Vorläufer der grün-ökologischen Bewegung. Und machte unter anderem Musik. Auf Grund ihrer christlich-kryptischen Überzeugung wurden sie von den Medien schon mal als „Mönche in Jeans” deklariert. Bis vor kurzem verweigerten sich Lord’s Family einer Veröffentlichung jedweden mitgeschnittenen Livematerials. Doch das Hippie-Label Sireena Records ließ nicht locker, und so ist jetzt eine Vinyl-EP erschienen vom kuriosen Kollektiv. Gleich zu Beginn wird in breitem Fränkisch erklärt, wofür dieser Clan steht. „Wir spielen Sonntagsmusik für euch”, wird deklariert. Aber was für eine Sonntags-Mucke das ist! Prä-Ougenweide treffen auf Amon Düül, Witthüser & Westrupp auf Popol Vuh. Die Texte sind spirituell bis spinnert, singen kann kein Beteiligter wirklich. Und doch: ein Meilenstein ist das Ding, das auch IhreKinder- und Quintessence-Fans uneingeschränkt gefallen dürfte. (Sireena, 6/24:18) mfg
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Music from the 60s to the 80s
AUS DEM NETZ ... Es sind gar nicht so wenige internationale Künstler, die früher Platten hierzulande regulär über deutsche Labels herausbrachten und/oder in Deutschland unterwegs waren und sind, deren neue Tonträger aus unterschiedlichsten Gründen neben den digitalen Formaten bzw. Vertriebswegen nur als Import oder über die Websites der Musiker erhältlich sind. Auf sie soll an dieser Stelle aufmerksam gemacht werden. Nach einem Gastspiel beim deutschen Label MiG bringt Gavin Sutherland A TRAVELLER’S TALES (12/38:52, www.gavinsutherland.net) wieder auf eigene Faust heraus und liefert dabei in den heutigen hektischen Zeiten ein herrlich entspanntes Werk. Wie gewohnt spielen Melodien und Gesangsharmonien eine wichtige Rolle beim Co-Autor von “Sailing” und früheren Mitglied von Sutherland Brothers & Quiver. Aber es gibt durchaus Kanten und Ecken, die auf horchen lassen; wechselnde, teils große Besetzungen sorgen für Klangvielfalt, und: Sutherlands altersreife Geschichten haben Tiefgang. Anspieltipps: “In The Eye Of The Storm”, “Righteous Road”, “Gull With A Broken Wing” oder “Voice Of Reason” – hier eigentlich alle Kreationen dieses grandiosen Troubadours. Als der Gitarrist/Keyboarder Paul Raymond am 13. April starb, mussten sich nicht nur UFO einen Ersatzmann für ihre Abschiedstour suchen, sondern Raymond selbst kam um die Chance, die Reaktionen auf sein neues Solowerk HIGH DEFINITION (13/50:55, www.paulraymondmusic.com) zu lesen. Das Ex-Mitglied von Chicken Shack und Savoy Brown hat sich dafür Rockklassiker vorgenommen. Im Booklet schildert er seinen Bezug zu den Songs (David Bowie, Everly Brothers, Andy Fraser, Steve Marriott, Graham Gouldman/Yardbirds, Elvis Presley, AC/DC, Kinks, Willie Dixon, Chet Baker). Spannend auf jeden Fall, teilweise Geschmacksache (der Rezensent hatte das eine oder andere Problem) – aber eine inter- essante Hinterlassenschaft auf jeden Fall. Jeremy Spencer räumt weiter auf in seinem Archiv. Mit LATINA NIGHTS (16/45:42, www.jeremyspencer.com) liefert er eher ungewohnte Töne. In Inst r umentalbilder n hat er seine Jahre in Südamerika aufgearbeitet – das frühere FleetwoodMac-Mitglied spielt immer noch superb Gitarre, aber auf die Dauer trägt der Spannungsbogen nicht ganz – diese nur als Download erhältliche Musik muss man in mehreren Etappen anhören. Und hoffen, dass der 71-Jährige nach drei Instrumentalwerken mal wieder Vokalsongs anbietet. pro
COUNTRY & FOLK JIM LAUDERDALE
FROM ANOTHER WORLD
Immer wieder erfreulich, wenn einer der Gründerväter des Americana ein neues Album vorlegt. Mit FROM ANOTHER WORLD ist Jim Lauderdale nun bei Nummer 32 angekommen, und wer wie er schon so viele Alben mit so viel unterschiedlicher Musik veröffentlicht hat, wer seine Klasse von klassischem Country über Bluegrass, R&B, Soul und Pop bis zu Jam Rock beweisen konnte und mit namhaften Kollegen wie Elvis Costello, Lucinda Williams oder Buddy Miller zusammengearbeitet hat, der muss niemandem mehr etwas beweisen. Dementsprechend locker und gelöst ging er auch an die Arbeit für das neue Album heran, nach eigenen Worten hat er für das Entstehen seiner neuen Songs das Denken in stilistischen Kategorien strikt ausgeschlossen und sich vielmehr davon leiten lassen, wie Menschen untereinander agieren, wie sie in einer Welt, die zunehmend kälter wird, dennoch nach Liebe und Empathie suchen. Zusammen mit Co-Produzent und Bassist Jay Weaver und Toningenieur David Leonard (John Mellencamp, Prince) ist so eine wunderbare Sammlung von Songs entstanden, jenseits aller stilistischen Grenzen unter dem großen Dach Americana, voller Hoffnung, Sehnsucht und herrlicher Melodien. (Yep Roc, 12/40:55) us
VARIOUS ARTISTS
SUN SHINES ON HANK WILLIAMS
Als Betreiber von Sun Records in Memphis, Tennessee, entpuppte sich Sam Phillips als Geburtshelfer des Rock’n’Roll. Einer der weißen Väter war Hank Williams (1923–53), der selbst nie für Sam Phillips gearbeitet hat. Die Aufnahmen aus den Jahren 1957 bis 1963 zeigen, wie sehr nicht nur Elvis Presley, sondern auch andere Sun-Vertragspartner den Country-Music-Songwriter Williams verehrten. Am souveränsten huldigte Jerry Lee Lewis mit “Jambalaya” und “Cold Cold Heart” seinem Idol. Doch viel aufschlussreicher klingen hier jene Alternativtracks, auf denen Johnny Cash einen eigenen Tonfall für die Williams-Klassiker “You Win Again” oder “Hey Good Lookin’” entwickelte. Die CD klingt überraschend angenehm durchhörbar – sogar bei den Demotapes von vergessenen Sängerinnen wie Annette McGee oder Jeannie Greene. (Bear Family, 26/57:31) wd
BILL CALLAHAN
SHEPHERD IN A SHEEPSKIN VEST
Lange hatte sich der US-amerikanische Sänger und Songwriter Bill Callahan rar gemacht. Nun erscheint aber mit SHEPHERD IN A SHEEPSKIN VEST sein erstes neues Album seit 2014. Die Songs sind im Großen und Ganzen kürzer als früher ausgefallen, als Callahan auch mal eine epische Länge nutzte, um seine intimen Storys zu vermitteln. Dafür finden sich gleich 20 Lieder auf der Platte. Diese machen auf den ersten Eindruck einen sehr reduzierten Ein-
druck. Es erschließt sich erst bei genauerem Hinhören, dass es sich bei Callahan immer lohnt, wie eine Gitarre auf die andere geschichtet sowie perkussive und andere melodiöse Elemente dezent in den Hintergrund-Klangteppich eingewoben wurden. So entsteht die großartige Atmosphäre, die den Sänger schon bei den früheren Erzeugnissen in die Nähe großer zeitgemäßer Songautoren wie Nick Cave rücken lässt. Freunde des gepflegten Americana werden ihre Freude haben. (Drag City, 20/63:49) an
PETE SEEGER
THE SMITHSONIAN FOLKWAYS COLLECTION
Eigentlich ist THE SMITHSONIAN FOLKWAYS COL LECTION eher ein Buch, doch natürlich liefern die dazugehörigen sechs CDs den Soundtrack zum Leben von Pete Seeger. Auf 200 Seiten zeigt dieser dicke Wälzer im LP-Format eindrucksvoll, wie der amerikanische Folkmusiker lebte, in Bildern, Geschichten und Songs. Es beginnt mit seinen frühen Jahren, als er nach abgebrochenem Soziologiestudium in Harvard durch die Vermittlung von Alan Lomax einen Job fand, bei dem er die Sammlung und Katalogisierung von traditionellen Spirituals, Gospels, Blues-, Hillbilly-, Blue grass- und Country-Songs betreute. Dann die ersten eigenen Lieder und die fruchtbare Zeit mit den Weavers, ebenso wie die Zeit, in der er sich nach Höhen (Newport Folk Festival, Bürgerrechtsbewegung) und Tiefen (in der McCarthy-Ära stand Seeger auf der sogenannten schwarzen Liste, ein Gericht verurteilte ihn zu einer zehnjährigen Haftstrafe, die nach einem Jahr Haft im Revisionsprozess annulliert wurde) mit seiner unnachgiebigen Art zum wichtigsten Folkmusiker Amerikas entwickelte. Und da er bis ins hohe Alter – praktisch bis zu seinem Tod im Januar 2014 – als Musiker präsent blieb, prägte er gleich mehrere Generationen an jungen Musikern, von Joan Baez über Bruce Springsteen bis zu Eddie Vedder. Dass namhafte Kollegen wie Peter, Paul & Mary (“If I Had A Hammer”), die Byrds (“Turn Turn Turn”), das Kingston Trio (“Where Have All The Flowers Gone”) oder die Tokens (“The Lion Sleeps Tonight”/”Wimoweh”) sich bei seinen Vorlagen bedienten, dass Bruce Springsteen mit den „Seeger Sessions” ein ganzes Album mit seinen Songs aufnahm sowie damit eine komplette Welttournee bestritt, dass er zur Amtseinführung von Barack Obama zusammen mit anderen Künstlern Woody Guthries “This Land Is Your Land” performen durfte, alles Beispiele für die enorme Wertschätzung, die er bis heute genießt. Auch musikalisch spiegelt sich dies mit THE SMITHSONIAN FOLKWAYS COLLECTION wider, leiten einen die sechs Discs (im Buch Song-by-Song kommentiert) einmal quer durch seine lange Karriere, zeigen auch musikalisch, warum Pete Seeger bis heute zu den größten Musikern Amerikas gehört. (Smithsonian Folkways, 6 CDs) us GoodTimes 4/2019
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CD-Rezensionen JADE JACKSON WILDERNESS
Gut, es fällt einem nicht sonderlich schwer, von der Gitarristin und Country-Sängerin Jade Jackson begeistert zu sein. Bereits mit 13 Jahren hat sie sich der Musik zugewandt, weil es – im Grunde unvorstellbar – keinen Fernseher zu Hause gab. Da kam die Plattensammlung des Vaters gerade recht, der vornehmlich Bruce Springsteen hörte, was auf Jade Jackson durchaus abfärbte. In der Sammlung standen aber auch Johnny Cash, The Cure und Hank Williams. Diese Musik hat die Künstlerin geformt, was aktuell auf WILDERNESS, dem Nachfolge-Album ihres Debüts GILDED zu hören ist. Auf WILDERNESS verarbeitet sie einen Lebensabschnitt, der von Depressionen und Essstörungen geprägt war, verpackt in Country und Folk. Melancholische Lieder, die nicht ins Weinerliche abkippen, sondern mit kraftvollem Gitarrensound samt leichtem Tex-Mex-Einschlag, wie in “Don’t Say That You Love Me”, einen Weg aus verfahrenen Situationen aufzeigt. (Anti, 12/44:37) jp
VARIOUS ARTISTS
HOLDING THINGS TOGETHER – THE MERLE HAGGARD SONGBOOK
Der Country-Sänger und Songwriter Merle Haggard (1937–2016) war eine prägende Kraft hinter jenem knackigen Bakersfield Sound, der in den 1960er Jahren die kalifornische Antwort auf den Schlagerschmalz aus Nashville war. Mehr als 150 Haggard-Songs wurden nicht nur von Country-Kollegen wie Dolly Parton, Emmylou Harris und Roy Rogers (”Okie From Muskogee”) gecovert. Die Interpretenliste dieser Compilation nennt auch den Rock’n’Roll-Rabauken Jerry Lee Lewis, Schmusesänger Dean Martin, Protestschreihals Country Joe bis hin zu Grateful Dead. Das 1977 von Lynyrd Skynyrd eingespielte ”Honky Tonk Night Time Man” kitzelt hier mit einem imposanten Gitarrensolo sogar den Hard-Rock-Nerv. Masteringtechniker Nick Robbins hat die 1968 bis 2006 produzierten Tracks zu einer überraschend homogen klingenden CD geschnitten. (Ace, 24/68:38) wd
VALERIE CARTER
OOH CHILD: THE COLUMBIA YEARS
Ihre Songs wurden von Judy Collins (“Cook With Honey”) und Jackson Browne(“Love Needs A Heart”) zu Hits gemacht, im Studio sorgte sie für den großartigen Backgroundgesang bei James Taylor, Linda Ronstadt, Willie Nelson, Neil Diamond oder Jimmy Webb. In Bezug auf ihre eigene Karriere war sie aber irgendwie immer zur falschen Zeit am falschen Ort, einzig ihr 1980er Duett “Let’s Be Lovers Again” mit Eddie Money kann man als Hit verbuchen. OOH CHILD: THE COLUMBIA YEARS fasst nun die beiden einzigen Alben zusammen, die
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Valerie Carter als Solokünstlerin veröffentlicht hat: JUST A STONE’S THROW AWAY kam 1977 heraus, ein Jahr später WILD CHILD. Beide sind aus demselben stilistischen Holz geschnitzt, bieten Singer/Songwriter-Folk, wie er in den späten 70ern im Laurel-Canyon-Dunstkreis angesagt war, musikalisch stark in Richtung Westcoast angerichtet. Klasse Booklet, das mit kurzer Story, sämtlichen Texten und detaillierten Produktionsinfos keine Wünsche offenlässt. (Cherry Red, 20/79:28) us
LUKAS NELSON & THE PROMISE OF THE REAL TURN OFF THE NEWS (BUILD A GARDEN)
Was gibt es Besseres in diesen Tagen, als einfach mal die ganze Nachrichtenflut abzuschalten und stattdessen einen Garten anzulegen? Das fragt sich Lukas Nelson auf seinem neuen Album und liefert als Antwort ein überraschend breites Spektrum an Musik. Während der Sohn von Country-Legende Willie Nelson sowohl mit seinem letzten Werk als auch bei der Mitarbeit am Soundtrack von „A Star Is Born” noch fest im Country verankert war, kommt TURN OFF THE NEWS (BUILD A GARDEN) weitaus vielschichtiger und abwechslungsreicher daher. Mal geht es – auch stimmlich! – in Richtung Roy Orbison (“Where Does Love Go”), mal dienen die Traveling Wilburys als Orientierung (“Bad Case”), mal wird zwischen Sixties-Pop und R&B gependelt (“Save A Little Heartache”), und natürlich darf da auch Cosmic Americana der 70er Jahre (“Stars Made Of You”) nicht fehlen. Traumhaft unterstützt wird Nelson von seiner vierköpfigen Begleitband The Promise Of The Real, die einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis stellt, warum sie aktuell Neil Young unterstützt. (Fantasy, 13/51:29) us
DUFF McKAGAN TENDERNESS
In der Schaffenspause von Guns N’ Roses studierte Bassist Duff McKagan Wirtschaftswissenschaften und betätigte sich auch als Geschäftsmann. Seit 2016 ist er wieder mit GNR unterwegs, fand aber Zeit, sich auch in seinem eigentlichen Metier fortzubilden: Er griff zur Akus tikgitarre und schrieb Songs, die dem Hairspray-Glamour Hollywoods entsagen, sich an Nashville-Songwriter- und Performancekunst orientieren. Country/ Roots-Music ist auf TENDERNESS, seinem zweiten Solowerk seit 1993, angesagt. Auch dank der Zusammenarbeit mit Shooter Jennings klingt es authentisch und glaubwürdig, introspektiv, über weite Strecken zärtlich, wie es der Albumtitel verspricht. Dazu singt McKagan beachtlich und liefert einen klanglichen wie inhaltlichen Kontrapunkt zu einer Welt, die aus den Fugen geraten ist, woraus er in seinen Texten keinen Hehl macht. Beachtlich. (Universal, 11/47:55) pro
COUNTRY & FOLK GARDEN OF DELIGHT ETERNIT Y
Über 20 Jahre ist es nun schon her, dass Michael M. Jung die Band Garden Of Delight gründete, da passt es natürlich bestens, dass Ende Juni mit ETERNITY das 20. StudioAlbum erschienen ist. Das Geheimnis des Erfolges ist im Nachhinein immer leicht erklärt, doch als die Band gegründet wurde, konnte man wohl kaum ahnen, dass sie mit ihrem eher unüblichen Stilmix von Irish Folk über Country und Pop bis zu Gothic Rock so lange so erfolgreich sein würde. In Sachen Erfolg sicher auch nicht zu vernachlässigen ist die Tatsache, dass Jung schon von Beginn an immer wieder Coverversionen von bekannten Stücken in das Repertoire aufgenommen hat, auch jetzt wechseln sich auf dem neuen Album selbst verfasste Stücke mit Fremdtiteln ab. Dieses Mal haben sie sich mit “Shout” von Tears For Fears, Stan Ridgways “Camouflage”, “I Hung My Head” von Sting oder Bruce Springsteens “Further Up On The Road” Songs ausgesucht, die mit Hilfe ihres ganz eigenen Stils auf neue Art und Weise zum Leben erweckt werden. (DMG, 17/76:19) us
PURE PRAIRIE LEAGUE
PURE PRAIRIE LEAGUE / BUSTIN’ OUT / TWO LANE HIGHWAY / DANCE
Zu den stets unterschätzten, hierzulande kaum wa h rgenom menen C ou nt r y- Ro ckBands aus den USA gehören die 1970 gegründeten, mit Unterbrechungen bis heute aktiven Pure Prairie League. Das UK-Label BGO hat jetzt vier zwischen 1972 und 1976 entstandene Alben des Sextetts aus Cincinnati auf zwei CDs gepackt, die daran erinnern, dass die PPL in einer Liga mit Poco, den Dillards oder Flying Burrito Brothers spielt(e), durchaus an die Eagles heranschnupperte. Feine Melodien, Chorgesänge, filigrane Gitarrenarbeit (elektrisch und akustisch) erzeugen Wohlgefühl. Auch weil nicht die üblichen Genre-Klischeepfade beschritten wurden. Die Wertschätzung von Kollegen dokumentieren Gastspiele von Kollegen wie Chet Atkins, Hugh McCracken, Mick Ronson (Streicherarrangements), Don Felder oder Emmylou Harris auf den diversen Alben. Klanglich hervorragend bearbeitet, mit reichlich Detailinfos im Booklet ausgestattet, lädt dieses Klangpaket zu einer höchst vergnüglichen Zeitreise – oder der Entdeckung eines Country-Rock-Schatzes – ein. Wobei die beiden 1972er LPs PURE PRAIRIE LEAGUE und BUSTIN’ OUT, bei denen auch das spätere Little-FeatMitglied Craig Fuller mitmischte, etwas stärker ausfielen als die Nachfolger. (BGO, 17/68:17, 21/65:59) pro
PETER BRUNTNELL KING OF MADRID
Peter Bruntnell gehört zu den Künstlern, die scheinbar keine große Bühne benötigen, um langfristig hervorragende Arbeit abzuliefern. Seit Jahren veröffentlicht der Brite aus der Grafschaft Devon in beeindru-
ckender Regelmäßigkeit Alben mit neuem Material, stilistisch nie allzu weit vonein ander entfernt, dennoch kann vom Durchbruch beim breiten Publikum nicht die Rede sein. Mit dem Songwriter Bill Ritchie hat sich seit vielen Jahren eine fruchtbare Partnerschaft entwickelt, die Songs des neuen Albums KING OF MADRID sind bis auf eine Ausnahme gemeinsam entstanden. Sicher auch nicht zu unterschätzen ist der hohe Stellenwert, den Bruntnell im Kollegenkreis genießt, stehen neue Aufnahmen an, kann er sich auf musikalische Gäste wie BJ Cole (Pedalsteel), Peter Noone (b), Dave Little (g) und Mick Clews (dr) verlassen. Anspieltipps: der wunderbare Opener “Broken Wing” sowie der gefühlvolle Titeltrack, bei dem BJ Cole einmal mehr seine einsame Klasse beweist. (Blue Rose, 10/49:39) us
TODD THIBAUD HILL WEST
Oft reichen eine meisterhaft ge spielte Akustikgitarre und eine angenehme Stimme (plus gelegentlich ein paar wenige dezent kolorierende Begleitinstrumente), um den Hörer gefangen zu nehmen. Dann jedenfalls, wenn ein Könner wie der Singer/ Songwriter Todd Thibaud zugange ist. 57 Jahre ist der Bostoner inzwischen alt und im Grenzgebiet zwischen Folk und Roots Rock hörbar gereift. Fein-filigran tönen die meisten nachdenklichen Lieder über alle Facetten des Menschseins, aber Thibaud kann auch kraftvoller – und er hat ein unfehlbares Gespür für anziehende Melodien, die im Kontext mit Vocals und Lyrics ganz einfach berühren. Und während man den Inhalten folgt, kann man in den unterschiedlichen Atmosphären und Klanglandschaften versinken, die Thibaud und seine Mitstreiter hier für HILL WEST so fantasievoll wie gekonnt kreiert haben. (Blue Rose, 11/39:42) pro
LESLEY DUNCAN
LESLEY STEP LIGHTLY: THE GM RECORDINGS PLUS 1974–1982
„Lesley war die erste weibliche Singer/ Songwriterin aus Großbritannien, zumindest die erste, die anerkannt wurde”, so Jimmy Horowitz, (erster) Ehemann, Komponist, Arrangeur und Produzent von Lesley Duncan. Ihre ersten Alben wurden im Jahr 2017 schon auf der Doppel-CD SING LESLEY SING zusammengefasst, nun widmet sich der Dreierpack LESLEY STEP LIGHTLY den Aufnahmen, die zwischen 1974 und 1982 entstanden sind. Drei reguläre Alben hat sie in dieser Zeit veröffentlicht, EVERYTHING CHANGES (1974), MOON BATHING (1975) sowie MAYBE IT’S LOST (1977), auch die jeweiligen Bonustracks stammen aus diesem Zeitraum. Musikalisch pendelte sie dabei zwischen Pop und Folk, hochklassig im Studio von Musikern wie Peter Frampton (g), Chris Spedding (g), Jim Ryan (g), Bobby Keys (sax), Larry Steele (b) und Barry De Souza (dr) unterstützt. Vor allem wie David Barrett im Booklet die Geschichte dieser Seite
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CD-Rezensionen außergewöhnlichen Künstlerin aufbereitet hat, ist klasse, dazu gibt es noch die detaillierten Produktionsinfos sämtlicher Tracks. (Cherry Red, 17/71:14, 13/50:39, 22/78:08) us
DOUG SEEGERS
A STORY I GOT TO TELL
Der 67-jährige Songwriter und Gitarrist Doug Seegers hat ein bewegtes Leben hinter sich. Er arbeitete als Schreiner, zog zwei Kinder groß, ließ sich scheiden, versank im Sumpf aus Alkohol und schlug sich als obdachloser Straßenmusiker durch. Die Wende brachte eine schwedische Dokumentation über Nashville. Ihm wurde eine Aufnahme in Johnny Cashs Studio The Cabin angeboten. Mit “Going Down To The River” stürmte er an die Spitze der Charts. Nach über 300 ausverkauften Shows nun das Album A STORY I GOT TO TELL, das seelenvolle Songs und künstlerische Empfindsamkeit dokumentiert. Produzent Joe Henry führte Seegers dazu über den klassischen CountrySound hinaus und öffnete ihm die Türen zu Soul, Blues, Rock und Gospel, die auf dieser CD miteinander verwoben werden. Am Ende “Life Is A Mystery” – wer könnte mehr darüber erzählen als Doug Seegers? (BMG, 11/45:58) jp
STARRY EYED AND LAUGHING
LIVE AT ROCKPALAST 1976
Starry Eyed And Laughing waren neben Albert Lee mit die ersten, die in den 70er Jahren in England die Musik spielten, die heute als Americana bezeichnet wird. Allerdings nahm 1973 die von Tony Poole (g, voc) und Ross McGeeney (g, voc) gegründete Formation nur zwei Alben auf, ehe sie sich auflöste. Das Markenzeichen der Dylan- und Byrds-Fans waren der grandiose Harmoniegesang und die filigrane Gitarrenarbeit. Peter Rüchel lud die hierzulande nahezu unbekannte Band am 24.2.1976 in den „Rockpalast” ein. Eigens dafür kehrte der zuvor ausgestiegene McGeeney zurück, so dass die Band mit drei Gitarren agierte und ein begeisterndes Set ablieferte, wie die überzeugenden Bilder und Töne der DVD/ CD-Veröffentlichung dokumentieren. Löblich ist die Idee, auf einer Bonus-CD die jeweiligen Studioversionen mitzuliefern – plus drei zusätzliche Songs aus Pooles Starry-Eyed-Archiv. Eagles-, Poco oder Petty-Fans sollten hier zugreifen. (MiG, 17/74:21, 14/57:43, DVD 77 Min.) pro
DELBERT McCLINTON & SELF-MADE MEN + DANA TALL, DARK & HANDSOME
Der Kreis der Musiker, den AmericanaLegende Delbert McClinton um sich versammelt, wird immer größer. Mit Cracks wie Dana Robbins (sax), James Pennebaker (g), Kevin McKendree (keys), Dennis Wage (keys), Bob Britt (g) und Jack Bruno (dr) entstehen immer mehr Möglichkeiten, die neuen Songs – alle von McClinton selbst (mit-)komponiert – vielschichtiger und bunter anzurichten. Dementsprechend ist auch n
Music from the 60s to the 80s
sein neues Album TALL, DARK & HANDSOME schon lange nicht mehr einer einzigen Stilrichtung zuzuordnen, und wenngleich die Gitarren immer noch den Ton angeben, sorgen Bläser, Akkordeon, Fiddle und vielstimmige Backgroundchöre immer wieder für Abwechslung. Deutlich zu hören auch die pure Freude, die McClinton & Co. bei den Aufnahmen hatten, da swingt, rockt und rollt es, dass es eine wahre Freude ist. (Hot Shot, 14/40:09) us
JAMES TAYLOR
THE WARNER BROS. ALBUMS 1970–1976
Die sechs Alben, die James Taylor zwischen 1970 und 1976 bei Warner Brothers veröffentlichte, bilden noch heute das unerschütterliche Fun dament für seine beeindruckende Karriere. Fünf Grammys, über 100 Millionen verkaufte Alben sowie die Aufnahme des Songwriters in die Rock’n’Roll Hall Of Fame sprechen für sich. Peter Asher, der Taylor 1968 für das Beatles-Label Apple unter Vertrag nahm und 25 Jahre als Manager und Produzent für Taylor tätig war, hat jetzt die sechs Alben neu remastert, zusammen wurden sie Ende Juli in einer Box mit dem Titel THE WARNER BROS. ALBUMS 1970–1976 veröffentlicht. Beginnend mit SWEET BABY JAMES (1970) und MUD SLIDE SLIM AND THE BLUE HORIZONS (1971) geht es über ONE MAN DOG (1972), WALKING MAN (1974) und GORILLA (1975) bis zu IN THE POCKET (1976). Neben den großen Hits wie “Fire And Rain”, “Don’t Let Me Be Lonely Tonight”, “Sweet Baby James”, “How Sweet It Is (To Be Loved By You)” und “Mexico” ist natürlich auch das von Carole King geschriebene “You’ve Got A Friend” mit dabei, mit dem Taylor seinen ersten Nummer-1-Hit verbuchen konnte, aber auch verborgene Schätze wie das akus tische Wiegenlied “You Can Close Your Eyes” oder “Rock’n’Roll Music Is Now”, mit Backgroundgesang von Paul und Linda McCartney. (Rhino, 6 CDs) us
RED HOT CHILLI PIPERS FRESH AIR
Ja, man muss es mögen. Ja, man muss das Original ausblenden, und – ja – man muss Pipes und Drums im Zusammenspiel auch hören wollen. Red Hot Chilli Pipers kommen aus Schottland und sind praktisch mit Dudelsackmusik aufgewachsen. Dies gehört zum Teil zu ihrer Kultur, andererseits will die Band Bekanntes aufpeppen und in einem neuen Licht präsentieren. Die Pipers bewegen sich damit etwas abseits der Wege von Rockklassikern, perfekt ausgepegelt, glatt arrangiert, hier und da mit einem kleinen Überraschungseffekt. Wie die Band an “Hallelujah” herangeht, ist allerdings gewagt, weil zweigeteilt, einen ebenso zwiespältigen Eindruck hinterlässt die Vereinnahmung des Hits “Auf uns” von Andreas Bourani. Beides zählt jedoch zum musikalischen Geschäftsmodell, und der Erfolg gibt der Band Recht. Aber: Man muss die Pipes eben mögen. (Chilli Piper, 14/57:06) jp
KURZVORSTELLUNGEN UNRULY CHILD BIG BLUE WORLD
Unruly Child sind jene Band, die eine Sängerin hat, die mal ein Mann war und die immer noch danach klingt. Auch wenn dieser seltene Umstand die Amis in die Schlagzeilen brachte, bleibt die seit 1991 existierende Gruppe doch vor allem als einer der stärksten Vertreter des US-Melodic-Metal im Fokus. Denn sie versteht es, Songs zu kreieren, die so perfekt sind, dass man sich beim Zuhören nicht bewegen möchte. (Frontiers, 10/52:07) jub
IAMTHEMORNING THE BELL
Es ist überwältigende Musik, die das russische Duo Iamthemorning mit dem Pianisten Gleb Kolyadin und der Sängerin Marjana Semkina mit seinem zweiteiligen und komplexen Album THE BELL vorlegt. Wer sich darauf einlässt, sollte einige Zeit mitbringen. Für schnelles Hörer ist diese leidenschaftliche Musik nichts. Mys tische Stimmungen wechseln sich mit dynamischen Stücken ab, hingebungsvoll: “Ghost Of A Story”. (Kscope, 10/46:12) jp
ALLISON DE GROOT & TATJANA HARGREAVES ALLISON DE GROOT & TATJANA HARGREAVES
Es ist immer wieder höchst beeindruckend, wie junge Künstler scheinbar mühelos in längst vergangene Zeiten zurückreisen können. Bestes Beispiel hierfür ist das selbst betitelte Debüt von Allison De Groot (Molsky’s Mountain Drifters) und Tatjana Hargreaves (Gillian Welch, Laurie Lewis), für das sie sich alte BluegrassSongs und Melodien ausgesucht haben, die einst in den Appalachen, in Memphis, in den Ozark Mountains oder am Missouri entstanden sind. Dazu noch wunderbar warm klingend und mit Song-by-SongNotes erklärt. (Free Dirt, 13/34:28) us
JUDAH & THE LION PEP TALKS
Die Band aus Nashville stimmt auf PEP TALKS einen furiosen “Pep Talk” an, der etwas von den Schlachtgesängen in Fußballstadien hat. Dem schließen sich schmerzvolle Hymnen an, die vor allem auf den unliebsamen Erfahrungen des Sängers und Gitarristen Judah Akers beruhen. Die Gruppe reißt irgendwie die ganze Welt auseinander, gibt die Hoffnung aber nicht auf und versucht, musikalisch gelungen, die tiefen Gräben wieder zuzuschütten. (Caroline, 17/61:08) jp
DANIEL TOMPKINS CASTLES
Als Sänger der britischen Band TesseracT steht Daniel Tompkins eher auf der harten Seite des progressiven Metal, mit seinem Solodebüt CASTLES zeigt er nun aber auch seine gefühlvolle Seite. Namhafte
Kollegen aus der Progszene wie Paul Ortiz (Zeta), Acle Kahney (TesseracT) und Randy Slaugh (White Moth Black Butterfly) sorgen für die hochklassige rockige Begleitung, Tompkins erzeugt mit seiner wandlungsfähigen Stimme eine breite Palette an unterschiedlichen Stimmungen. (Kscope, 13/61:08) us
DMA'S LIVE
Die dreiköpfige Rockband DMA’s aus Australien war bei MTV Unplugged zu Gast, und in diesem Rahmen entstehen immer ganz besondere und authentische Aufnahmen. Gerne werden sie mit Oasis verglichen, wird Brit-Pop als Richtung ausgegeben. Dabei haben DMA’s ein sicheres Gefühl für eigene Arrangements, Melodien und Harmonien, ohne sich an anderen Bands orientieren zu müssen. Wer “Beautiful Stranger” hört, kann sich schnell ein eigenes Urteil bilden. (BMG, 14/62:35) jp
DRESSY BESSY
FAST FASTER DISASTER
Das siebte Album der Indie-Rock-Band ist eine willkommene Überraschung. Dressy Bessy bieten eingängige Pop-Hooks, veredelt von Sängerin und Gitarristin Tammy Ealom. Die fröhlich angeschlagenen Gitarren und der schnelle Rock’n’Roll-Rhythmus sind cool, wenn weniges auch mit einem Retrotouch versehen ist. Macht aber gar nichts, dadurch hält die Band aus Denver den Überraschungspegel hoch, vielleicht ist Album acht dann ein echtes Popalbum. (Yep Roe, 12/42:40) jp
HOUSE OF NOT
EVERGONE & THE IMMACULATE SPECTACULAR
Die kanadische Band House Of Not schmiedet ein etwas zu langes Songkonglomerat aus Rock, Alternative, R&B, Art Rock und Gospel. Die zwei besten Songs, die zusammen auf 18 Minuten kommen, rahmen die CD ein. Dazwischen herrscht leider aber auch softer Leerlauf. Vereinzelt erhält Brian Erikson (keys, voc) ausdruckstarke weibliche Gesangsunterstützung. Fans der späten Pink Floyd oder von Roger Waters können antesten. (Freak Street Productions, 18/77:26) rg
THE TALLEST MAN ON EARTH I LOVE YOU. IT'S A FEVER DREAM
Vier Jahre hat sich der schwedische Singer/Songwriter Kristian Matsson für sein neues Werk Zeit genommen, und wie gewohnt hat er dabei sämtliche Produktionsschritte – vom Schreiben der Songs bis zum Einspielen und der Produktion – selbst übernommen. Damit wird auch klar, warum I LOVE YOU. IT’S A FEVER DREAM wie die logische Fortsetzung seiner vier Vorgängeralben klingt, wenngleich er dieses Mal die Arrangements seiner poppigen Folksongs etwas bunter und vielschichtiger gestaltet hat. (Rivers/Birds, 10/39:48) us GoodTimes 4/2019
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CD-Rezensionen
THE BLACK FALL CLEAR PERCEPTION
Das Quartett The Black Fall aus den Niederlanden legt sein zweites Album vor, welches von Bruce Soord transparent gemixt wurde. Die Band präsentiert eine gitarrenlastige Mischung aus melancholischem Alternative, druckvollem Post Rock und Art Rock. Harte Riffs und eingängig-verträumte Gesangslinien mit akustischen Gitarren sorgen für Abwechslung. Vorbilder wie Riverside oder Pineapple Thief sind zwar noch unerreicht, doch gefällt die CD. (Black Fall, 6/42:51) rg
DJANGO 3000 DJANGO 4000
Deutschland ist ein Einwanderungsland. Musikalisch schon länger als politisch. Bestes Beispiel ist die oberbayerische Combo Django 3000, die osteuropäische und Gypsy-Elemente in ihre Songs einfließen lässt. Ihr fünftes Studio-Album DJANGO 4000 kommt erwachsener (Texte wie bei “Heimat”), erdiger, rauer, rockiger, dank der Melodien aber auch etwas poppiger daher. Konzentriertes Hinhören ist empfohlen. (Crow, 11/40:19) pro
THE VIOLENT YEARS VIA ANTARCTICA
2003 haben sich im Süden Norwegens The Violent Years gegründet, die sich an britischem Post Punk, Avantgarde und den Beatles orientieren. Obwohl die Songs harmonisch durchkomponiert sind, ist VIA ANTARCTICA inhaltlich ein eiskaltes Album mit Tiefgang, Geschichten ohne Hoffnung, ohne Chance auf Besserung. Ganz im Sinne von Nick Cave, dessen Musik die Band schon früh beeinflusst hat. Die Welt kann ein trostloser Ort sein. (Apollon, 10/45:40) jp
PIPES & PINTS
THE SECOND CHAPTER
Im Zentrum von Pipes & Pints steht der irische Sänger Travis O’Neill, der wie ein Derwisch die Fäden in der Hand hält. So hat die Prager Band kein Problem, Metal und Rock’n’Roll zusammenzufügen und dem Ganzen, praktisch als Krönung, pfiffige Dudelsackmusik aus Schottland hinzuzufügen. So etwas hört man nicht oft, man gewöhnt sich aber sehr schnell daran. “Rebel In My Vain” ist ein typischer Mitgröhl-Hit, “Dark Into The Night” das countrymäßige Gegenstück – aber bitte immer mit Dudelsack. (Flyhigh, 10/32:16) jp
SUPERSONIC BLUES MACHINE
ROAD CHRONICLES: LIVE!
Wer die amerikanische Band Supersonic Blues Machine live erleben möchte, braucht jede Menge Glück, auf ihrer letzten Tour reichte es gerade zu einem einzigen Auftritt in Deutschland. Dabei ist der handfeste Blues Rock, den Kris Barras (voc, g), Fabrizio Grossi (b) und Kenny Aronoff (dr) bei ihren Live-Auftritten präsentieren, ein absolutes Highlight, vor allem, wenn sie wie bei
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ROAD CHRONICLES: LIVE! noch bei der Hälfte des Sets von ZZ Top-Frontmann Billy Gibbons unterstützt werden. Klasse! (Provogue, 14/77:17) us
MEIKO
IN YOUR DREAMS
Federleichter Pop aus Nashville: Die unverschämt zurückhaltende Instrumentierung mag nicht für jeden Hörer das Richtige sein, dies ist aber der ganz große Trumpf von Meiko. Sie erzählt in ihren Texten von Träumen, die sie mit akustischer Gitarre sowie leicht summender und verspielter Elektronik untermalt. Ein Plus für das Frontcover, auf dem ein rotes Einhorn als Origami zu sehen ist, ein Minus für die winzigen Songtexte. (Popup, 9/30:52) jp
BLINDSIDE BLUES BAND LIVE AT SAT YR BLUES
Bei Blues-Rock-Aufnahmen bieten LiveAuftritte oft mehr Reize, da die stereotypen Muster durch Spielfreude und Improvisationen wettgemacht werden. Dem schwer stampfenden Gitarren-Blues-Rock des Quartetts fehlt aber auf Dauer etwas die Raffinesse, so dass die Band weiter in der zweiten Reihe verweilt. Dass dieser Mitschnitt aus dem Jahr 2014 sieben Überschneidungen zur 2010er Live-CD hat, sorgt zudem für viele Redundanzen. (Jib Machine, 10/53:59) rg
LOW HUM
ROOM TO BREATH
Nach einer EP hat der Produzent und MultiInstrumentalist Collin Desha alias Low Hum nun sein Debütalbum ROOM TO BREATH fertiggestellt. Synthesizer-bestimmte Songs, in denen neue Klanglandschaften erkundet werden, mit vielen Grooves für die Endlosschleife und subtilen Arrangements. Man hört diese Musik tief in der Nacht, wenn man etwas haltlos versucht, die letzte U-Bahn zu erreichen. Wer sie verpasst, dem hilft Low Hum über die Zeit, bis der Betrieb am Morgen wieder aufgenommen wird. (Last Gang, 9/41:46) jp
THOM ARTWAY ALL I KNOW
Erst nach und nach zeigt Thom Artway auf ALL I KNOW, wozu er fähig ist. Das Eröffnungsstück “In Your Mind” kommt gesanglich noch leicht nervig rüber, aber schon im folgenden Titelsong “All I Know” und weiteren zeigt er sein Gefühl für große Melodien. Artway ist Tscheche, heißt eigentlich Tomas Macek und war Straßenmusiker. Dort muss er all diese Melodien eingefangen haben, die sein neues Album auszeichnen und interessant machen. Bis auf das Eröffnungsstück. (Warner, 11/40:26) jp
FREEDOM TO GLIDE SEED
Mit SEED beendet das britische Duo Freedom To Glide seine Album-Trilogie über den Ersten Weltkrieg. Es ertönt wohlklingender New Art Rock, der Fans der späten
KURZ... Pink Floyd oder von Roger Waters ansprechen dürfte. Akustische Gitarren, elegische E-Gitarrensoli, Klaviertupfer, flächige Synthesizer und gelungener Gesang in eingängigen Songs sorgen für eine harmonische Atmosphäre. Das Martialische kommt nur in den Texten zum Tragen. Gelungen! (F2G, 13/55:19) rg
SONS
THE HEAVY
Die britische Band Sons reitet von Anfang an die ganz große Attacke. Mit einer kräftigen Portion Bombast, Selbstsicherheit und epischen Bläsersätzen fädelt sie Funk, Soul und HipHop-Beats auf die Kette. Da gibt es keine Zurückhaltung, geschweige Ruhepausen. Wer atemlos werden will, muss sich dem Opener “Heavy For You” hingeben, wer bewusstlos werden will, höre “A Whole Lot Of Love” – bis zum Abwinken. (BMG, 11/34:49) jp
SUBSHINE
EASY WINDOW
Subshine ist ein neues Projekt des norwegischen Songwriters Ole Gunnar Gunderson, und er kann seine Einflüsse nicht verleugnen. Die Elektronik der 1980er Jahre und viel zu viel New Order. Mit “Florence” hebt Gunderson sofort ab, fliegt über die Landschaften seiner Heimat mit ihren Bergen und Wasserfällen. “Easy” ist ein melancholisches Stück ohne greifbares Ende, das aber einen starken Eindruck hinterlässt. Wie das ganze Album. (Apollon, 8/30:20) jp
MARA LEVINE FACETS OF FOLK
Auch auf ihrem neuen Album FACETS OF FOLK bleibt Mara Levine ihrem Stil treu. Traditioneller als im Nordosten der USA gibt es Singer/Songwriter-Folk nirgends zu hören, selbst in Irland und Schottland nicht. Mit Vorlagen von Paul Simon (“Song For The Asking”) über Leonard Cohen (“Hey, That’s No Way To Say Goodbye”) und Gordon Lightfoot (“Bitter Green”) bis zu Tommy Sands (“Daughters And Sons”) zeigt sie sich in der Auswahl der Songs aber weitaus offener. (Ampersand, 12/48:36) us
HARMALEIGHS
SHE WON‘T MAKE SENCE
Das Duo Haley Grant (Gesang und Gitarre) und Kaylee Jasperson (Gesang und Bass) aus Nashville beschäftigt sich, wie inzwischen viele Bands, mit den alltäglichen Depressionen und Angststörungen. Es ist unglaublich, wie schön und zuckersüß so etwas klingen kann, wie etwa in dem Song “Don’t Panic”, der von einem retroklingenden Synthesizer angetrieben wird. Wer durchweg emotionale Tiefe braucht, ist hier goldrichtig. (Nettwerk, 10/33:29) jp
RALPH MOLINA
LOVE & INSPIRATION
Obwohl Ralph Molina schon seit den 60er Jahren Musik macht, dauerte es über 50
DVD & BLU-RAY
CD-Rezensionen Jahre, bis der Crazy-Horse-Schlagzeuger und Sänger mit LOVE & INSPIRATION sein Solodebüt vorlegte. Ruhige LaidBack-Songs zwischen Pop und Rock, denen man ihre Westcoast-Herkunft mit jedem Ton anhört, hochklassig unterstützt von alten und neuen Freunden wie Ian McNabb, Phil Lee, Kelly Clarkson, Dave West und Bob Theile. (Vapor, 11/41:50) us
SCHRAMMS
OMNIDIRECTIONAL
Nach seiner Zeit als Leadgitarrist von Yo la Tengo gründete Dave Schramm seine eigene Band, tauchte aber auch immer wieder auf Platten von den Replacements, von Soul Asylum oder von Chris Stamey auf. Jetzt lässt der New Yorker mit OMNIDIRECTIONAL die Schramms wiederaufleben, präsentiert wunderbar zeitlose Songs zwischen Folk und Indie Rock, denen man die Souveränität ihres Erschaffers bei jedem Ton anhört. (Blue Rose, 12/48:36) us
MINI MANSIONS
GUY WALKS INTO A BAR ...
Die amerikanische Band Mini Mansions macht seit 2009 Psychedelic Pop, der seine Rock’n’Roll-Wurzeln nicht verleugnen kann. “GummyBear” ist so ein Stück, das man aus jeder Jukebox einer Fernfahrerbar hören kann, während im Nebenzimmer eine Runde Billard gespielt wird. Bei “I’m In Love” kann man eine Runde tanzen und bei “Bad Things” ein wenig mit der Freundin ausflippen. Musik, völlig losgelöst von jeglichen Trends, und das ist gut so. (Fiction, 11/45:00) jp
JOHN VAN DEUSEN
(I AM) ORIGAMI – PT. 3 – A CATACOMB HYMN
Vorsicht. John van Deusen ist ein Musiker, der ständig bis an die Grenzen geht. Kanalisiert wird dies durch den Zyklus (I AM) ORIGAMI, dessen dritter Teil nun vorliegt. “Whatever Makes You Mine” unterstreicht eine Kompromisslosigkeit, die nur wenige Musiker so offenlegen. Ein raues Album ist da entstanden, das um die Themen Angst, Zweifel und Depressionen kreist. Immer und immer wieder – wunderbar. (Devil Duck, 10/37:55) jp
PLASTIC MERMAIDS
SUDDENLY EVERYONE EXPLODES
Bei den Gründern von Plastic Mermaids handelt es sich um Surfer von der Isle Of Wight, denen viele ihrer Songs während des Wartens auf Wellen einfallen. Bei allem ist es kein Surfsound, den die Mermaids spielen. Sie sind auch weit entfernt vom thrashigen englischen Punk, experimentieren und basteln an einem eigenen Band-Ethos. Dies wird gelingen: wenig Gitarrengeplänkel, zum Teil ein wunderbar komponierter Sound. (Sunday Best, 13/49:48) jp Seite
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BONFIRE
LIVE ON HOLY GROUND – WACKEN 2018
1972 (!) hatte sich der Ingolstädter Gitarrist Hans Ziller mit einer zunächst Cacumen genannten, später in Bonfire umbenannten Rockcombo aufgemacht, um seinen Traum vom Rockstar zu verwirklichen. 2018 hatte er es geschafft, als er mit seiner inzwischen öfter neuformierten Truppe im Mekka des Heavy Rock Einzug hielt, sprich beim längst zum Kult gewordenen Wacken Open Air abrockte. Die Show liegt jetzt in allen Formaten inklusive DVD vor, sechs Jahre nach dem letzten Bonfire-Konzertmitschnitt: Es war ein „Best Of”-Programm, das Ziller, Sänger Alexx Stahl & Co. in Wacken spielten, mit Schwerpunkt auf den ersten beiden Bonfire-Alben. “Sweet Obsession”, “American Nights” (beide als Bonustracks gibt’s auch in ansprechenden 2019er Neuversionen), “Ready For Reaction”, “S.D.I.” oder Jethro Tulls “Locomotive Breath”, das längst zu einer unverkennbaren Bonfire-Nummer geworden ist. Bonfire können’s immer noch, vor allem per Live-Zeitreise. (Pride & Joy, 14/60:09, DVD: 60 Min.) pro
ROLLING STONES
ROCK AND ROLL CIRCUS
Live vor Publikum trat dieser ROCK AND ROLL CIRCUS im Dezember 1968 in London auf, ursprünglich mitgeschnitten für ein BBC-Special. Unterstützt wurde die O r ig i nalbeset z u ng der Rolling Stones – Mick Jagger, Keith Richards, Brian Jones, Bill Wyman, Charlie Watts – dabei von Nicky Hopkins und Rocky Dijon sowie von zahlreichen Musikern, die, zumindest teilweise, damals noch kaum bekannt waren. So zum Beispiel die Band Jethro Tull und deren Gitarrist Tony Iommi, der ein Jahr später zusammen mit Ozzy Osbourne Black Sabbath gründete. Weitaus bekannter waren die Mitglieder der extra für den Zirkusauftritt gegründeten Band The Dirty Mac: Diese bestand aus John Lennon von den Beatles als Sänger und Gitarrist, Eric Clapton von Cream als Gitarrist, Stones-Gitarrist Keith Richards als Bassist und Mitch Mitchell von The Jimi Hendrix Experience am Schlagzeug. Neben Artisten und Zirkustieren wurde das Programm dazu noch von The Who, dem Bluesmusiker Taj Mahal, Mick Jaggers Freundin Marianne Faithfull, dem Geiger Ivri Gitlis sowie von Yoko Ono bereichert. Auch aus heutiger Sicht immer noch beeindruckend, wie die Stones und ihre Gäste hier loslegen, vor allem Taj Mahals elektrische Bluesgitarre, aber auch John Lennons Enthusiasmus zeigen, mit wie viel Leidenschaft hier agiert wurde. Erstmals 1996 veröffentlicht, ist der Auftritt Anfang Juli als DVD-Box in Buchform erschienen, neben dem remasterten Film als DVD und Blu-ray gibt es auf zwei CDs sämtliche damals aufgenommenen 28 n
Music from the 60s to the 80s
Tracks zu hören, das klasse gestaltete 44-seitige Begleitbuch rundet diese Wiederveröffentlichung hervorragend ab. (Abkco, 4 Discs) us
GREEN BOOK
EINE BESONDERE FREUNDSCHAFT
Der mit drei Oscars ausgezeichnete Film „Green Book” erzählt die wahre Geschichte des begnadeten Pianisten Dr. Don Shirley (Mahershala Ali), der 1962 auf einer Konzert reise von New York bis in die Südstaaten unterwegs ist. Begleitet wird er von seinem Fahrer, dem Italo-Amerikaner Tony Lip (Viggo Mortensen). Im Verlauf der Reise kommen sich der farbige Pianist Shirley und der etwas ruppige Lip näher, am Ende des Films sind sie Freunde geworden. Das Drama um die beiden gegensätzlichen Männer wird von insgesamt 41 Songs begleitet, die in den einzelnen Filmszenen die Handlung emotional unterstützen. Der Originalsoundtrack zum Film umfasst dagegen nur 31 Songs des Filmkomponisten und Jazzpianisten Kris Bowers. Von ihm stammt etwa das Lied “Blue Skies”, Don Shirley spielt es im Film bei seinem ersten Auftritt. Zu hören sind unter anderem auch “Lucille” von Little Richard, als Lip erzählt, wie er den Namen Tony Lip bekommen hat, und “Won’t Be Long” von Aretha Franklin, als beide über Radiomusik sprechen. Ein berührender Film, dessen Musik für sich allein stehen könnte. (Entertainment One, 124 Min., Bonus 13 Min.) jp
THE POLICE
EVERYONE STARES – THE POLICE INSIDE OUT
Szenen von schummrigen Bühnen, Sequenzen über abgedrehte Konzertbesucher und Songs, die sich ins L a ng z e it ge d ä cht n i s eines jeden Fans von Rockmusik eingefräst haben: The Police wurden Ende der 1970er Jahre wie Götter verehrt. Dank des Schlagzeugers Stewart Copeland kann man mit THE POLICE INSIDE OUT diesen New-Wave-Göttern ganz nah sein. Copeland dokumentierte den Aufstieg der Band, filmte live, versteckt und hielt große Augenblicke mit seinen Bandkollegen Sting und Andy Summers fest. Der Beginn auf kleinsten Bühnen bis hin zu Auftritten vor Tausenden von begeisterten Fans, all das vermittelt ein Stück der Magie, die The Police von Anfang an umgeben hat. Es sind keine geglätteten Filmaufnahmen, eher Szenen, wie man sie aus Dokumentarfilmen kennt, dazu Überblendungen, die an Comic-Strips erinnern. Copeland hat eine sehenswerte filmische Insidergeschichte abgeliefert und gibt einen tiefen Einblick in die Entwicklung und den Einfluss einer der großartigsten Bands, die je im Musikzirkus unterwegs war. Der DVD liegt ein InfoBooklet bei. (Universal, 99 Min., engl., dt. Untertitel) jp
BÜCHER
Buch-Rezensionen
Woodstock, 1000 Clubs & Royal Albert Hall Von Miller Anderson mit Uli Twelker 2019, Uli Twelker Publishing ISBN 978-3-00062-872-6 252 Seiten 15,00 €
A
lle Bands und Einzelinterpreten, die in Woodstock aufgetreten sind, durften sich aufgrund des Films und der Audio-Aufnahmen auf eine nachhaltige Karriere freuen. Alle? Nein, denn der Manager der Keef Hartley Band, der ersten bedeutenden Gruppe, bei der Miller Anderson den Gesang und die Gitarre übernahm, verlangte einen Vorschuss oder einen Vertrag, was abgelehnt wurde. Fazit: Eine der wichtigsten Bands des progressiven Blues führte weiterhin ein Nischendasein, und einer der talentiertesten Musiker Großbritanniens wird bis heute weit unter Wert gehandelt. GoodTimesAutor Uli Twelker, Verfasser der Small Faces/Humble-Pie-Bio „Happy Boys Happy” sowie von „Georgie Fame: There’s Nothing Else To Do” hat gemeinsam mit Miller Anderson eine beeindruckende Biografie verfasst, die sich nicht nur auf den Lebenslauf und die einzelnen Stationen im Musikgeschäft beschränkt, sondern oftmals unbekannte Zusammenhänge und Anekdoten in den Fokus rückt, die jeden Musikfan interessieren dürften. Von Andersons frühen
Keiths Probleme im Jenseits
Erfolgen mit der Keef Hartley Band und dem ersten Solo- Album BRIGHT CITY geht es über die tolle Scheibe BOOGIE BROTHERS bis hin zu Marc Bolan und T. Rex, wo der Musiker eine bedeutende Rolle spielte. Doch damit nicht genug. Eine Tour mit Donovan, eine längere Phase bei Mountain (!), die Projekte mit Jon Lord sowie das ausführliche Solowerk werden genau, aber lebendig dargestellt. Und was war mit dem Gig mit Beaky & Tich vor der Elite der Londoner Unterwelt? Ja, auch der wird erwähnt! Im Anhang findet sich eine Diskografie sowohl der Soloalben als auch der Veröffentlichungen mit diversen Bands, wie auch eine Auflistung der Session-Beiträge (unter anderem Ian Hunter, The Strawbs, Pete York). Nicht vergessen darf man die raren Fotos, die den fantastischen Musiker bei der Arbeit zeigen. Nach der Lektüre der unterhaltsam und informativ verfassten zweisprachigen Bio wird ein wichtiger Punkt nur allzu deutlich: Oft schreiben die weniger bekannten Interpreten die spannendsten Geschichten! at
Elton John: Die Story
Von Linus Reichlin 2019, Galiani ISBN 978-3-86971-191-1 254 Seiten 20,00 €
Von Mark Bego 2019, Hannibal ISBN 978-3-85445-674-2 558 Seiten 22,00 €
eith Richards tot? Das kann einfach nicht sein! Fred Hundt, Gitarrist in einer Coverband und einer der größten Stones-Fans unter der Sonne, kann es einfach nicht glauben. Tatsächlich erweist sich die Nachricht als Fake News. Richards lebt weiter. Auf einer Insel in der Karibik. Nur dass davon der größte Teil der Menschheit niemals erfahren darf. Darum bittet ihn zumindest sein Freund Ben, der in den USA als Arzt für Prominente erfolgreich Karriere gemacht hat. Er benötigt dringend die Hilfe Freds, der sich als Lehrer durchschlagen muss, aber eigentlich ein Experte für Wahrscheinlichkeitstheorien ist. Ein aberwitziges Abenteuer beginnt, in dem nicht nur der alte, stoische, weise Stones-Gitarrist auftritt, sondern auch noch Johnny Depp, Produzent Don Was und eine Geisterbeschwörerin. Klingt ziemlich verrückt. Ist es auch. Zugleich ist der Roman des Berliner Autors Linus Reichlin sehr witzig und rasant geschrieben sowie mit einigen philosophischen Betrachtungen gewürzt. frs
as aktuell große Interesse an Elton John wurde natürlich durch den Kinofilm „Rocketman” angefacht, doch man sollte bedenken, dass sowohl seine Zeit als Singer/Songwriter zu Beginn bis Ende der Siebziger von vielen Fans geschätzt wird wie auch die kommerziell höchst erfolgreiche Phase ab den Achtzigern von einem sehr großen Publikum. Die 2009 erstmals publizierte Biografie von Mark Bego ist nun in einer aktualisierten und erweiterten Ausgabe erschienen und thematisiert besonders die Siebziger, da sich der Musiker in dieser Zeit künstlerisch in verschiedenste Bereiche entfaltete. Hier werden nicht nur prägende Alben vorgestellt wie zum Beispiel GOODBYE YELLOW BRICK ROAD oder CAPTAIN FANTASTIC AND THE BROWN DIRT COWBOY, sondern auch Johns Privatleben, die kreativen Meisterleistungen, aber auch der Drogenkonsum und die Problematik, als Schwuler während der Thatcher-Jahre zu leben. Natürlich kommen die letzten Jahre ausreichend zur Geltung, wodurch eine hochwertige Runduminformation gewährleistet ist. at
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KONZERTBERICHTE UFO
Stuttgart, LKA Longhorn, 17. Juni 2019
Bis der Doktor kommt … Im Jahr von Woodstock erlebte in London auch die Band UFO ihre Geburtsstunde. Somit kann die Truppe um die Originalmitglieder Phil Mogg und Andy Parker nun anlässlich ihres 50-jährigen Jubiläums zur „Last Orders"-Tour aufrufen. Ja, dies sollte die Abschiedstour der Veteranen sein! Sänger Phil Mogg wirkte mit seinen nunmehr 71 Jahren auf der Bühne des gut gefüllten LKA etwas zerbrechlich, seine Lockenpracht ist zwischenzeitlich einer Glatze gewichen. Er bat darum, die große Hitze ausstrahlende Front-Lightshow auszuschalten. Ertönte dann aber sein Gesang, erfreute sich das Publikum an der immer noch ausdrucksstarken Stimme mit ihrem hohen Wiedererkennungswert. Ursprünglich als harsche BoogieSpace-Rock-Gruppe gestartet, kam 1973 mit dem Einstieg des deutschen Gitarren-Wunderkinds Michael Schenker und dessen kompositorischer Klasse der Schwenk zu melodiösem Hard Rock inklusive Balladentönen. Aus dieser UFO-Hoch-Zeit Mitte bis Ende der 70er Jahre stammten natürlich auch 9 der 15 gespielten Songs. Die restlichen Tracks waren bunt gemischt aus sechs LPs von 1981 bis zum letzten StudioAlbum aus dem Jahre 2015. Neben dem charismatischen Sänger stand Vinnie Moore im Rampenlicht, der 2003 den wieder einmal ausgestiegenen Michael Schenker an der Leadgitarre ersetzte. Selbstredend ist Moore ein virtuoser
Gitarrist, der dies bei UFO durchaus auch zeigt, dabei aber meist sehr songdienlich agiert. Die flüssige Eleganz eines Michael Schenker erreichte er im Konzert zwar nicht, begeisterte das Publikum aber durch wieselflinke Solos und prägnante Riffs. Mit Andy Parker ist der Originaldrummer an Bord. Sein etwas unflexibles und stoisches Spiel wurde vom mit viel Energie über die Bühne wirbelnden Rob De Luca und seinem „Pete-Way-Gedächtnis-Bass" abgefedert. Nach dem überraschenden Tod von Paul Raymond im Frühjahr dieses Jahres hat wieder Neil Carter den Part an der Rhythmusgitarre und den Keyboards übernommen. Eine Aufgabe, die er bereits Anfang der 80er Jahre innehatte und die ihm nun wieder sichtlich viel Freude macht. Mit Songs der Güteklasse "Lights Out”, "Only You Can Rock Me”, "Too Hot To Handle” und "Rock Bottom" inklusive eines langen Gitarrenspots für Vinnie Moore steigerte die Band die prächtige Stimmung über die Länge des Gigs hinweg immer mehr, bis dann mit "Doctor Doctor” und "Shoot Shoot” nach 90 Minuten der finale Höhepunkt gesetzt wurde. Ob Phil Mogg tatsächlich nach der Tour das Mikro an den Nagel hängt und damit auch das UFO final gelandet ist, wird die Zukunft zeigen. Text: Ralf Günther, Foto: Frank Witzelmaier
ZZ TOP
Bietigheim-Bissingen, Unter dem Viadukt, 26. Juni 2019
Song für Song Beständigkeit ZZ Top mögen keine musikalischen Experimente. Auch zum 50-jährigen Bandjubiläum wuchteten Dusty Hill (Bass), Frank Beard (Schlagzeug) und Billy Gibbons (Gitarre) für die 10.000 Fans unter dem Viadukt in BietigheimBissingen Song für Song aus ihrem prall gefüllten Gesamtkatalog. Die älteren Jahrgänge wissen diese Beständigkeit mit nostalgischem Touch zu schätzen und begrüßten als Anheizer auch den Gitarristen Siggi Schwarz mit viel Beifall. Der ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und startete sein kurzes Set mit „Woodstock" von Joni Mitchell. Im Mittelpunkt standen seine Bluessongs, die sauber abgemischt aus den haushohen Lautsprecheranlagen kamen. Euphorisches Willkommensgejohle und Beifall brandeten auf, als zuerst Schlagzeuger Frank Beard hinter seiner DrumBatterie Platz nahm. Danach kamen Dusty Hill und Billy Gibbons auf die Bühne. Eröffnet wurde das Programm mit "Got Me Under Pressure", und von der ersten Note an zeigte sich, dass sich das Trio schlafwandlerisch aufeinander verlassen kann. Die Texaner Gibbons und Hill boten einen etwas schwerfällig hämmernden Blues und Boogie, der wuchtig und kompromisslos von Beard vorangetrieben wurde. Ohne große Überraschungen spielten die Traditionsbewahrer des Blues Seite
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Rock ihr Programm durch. "Gimme All Your Loving" startete etwas zaghaft, bis Gibbons den Song mit seinen Riffs veredelte. Das treibende "Pearl Necklace", der Blueshammer "I'm Bad, I'm Nationwide", "Beer Drinkers & Hell Raisers" und "My Head's In Mississippi", bei dem Gibbons das Programm unterbrach, weil ein Zug über das Viadukt donnerte, waren die Vorhut für die Millionenhits von ZZ Top. "Just Got Paid" spielte Gibbons auf einer Slidegitarre und zeigte damit, dass er zu den Besten seiner Klasse gehört. Das folgende "Sharp Dressed Man" kam druckvoll über die Bühnenrampe und wurde von den Fans lautstark mitgesungen. Nach "Legs" war nach exakt einer Stunde Spielzeit das Programm offiziell beendet. Dann dauert es jedoch nur zwei Minuten, bis das Trio wieder auf die Bühne kam, um ihren größten Hit, "La Grange", über das Gelände zu hämmern. Nahtlos ging es zu "Tush" über. Nach einer weiteren Pause beendeten ZZ Top ihre Show mit "Jailhouse Rock" von Elvis Presley. So beschworen die Texaner zum Abschluss ganz standesgemäß auch ein wenig den Geist des King Of Rock'n'Roll herauf. Nach 75 Minuten Spielzeit ging der Abend viel zu früh zu Ende. Viele Besucher, die sich auf den Heimweg machten, zeigten darüber dann auch offen ihre Enttäuschung. Text: Jörg Palitzsch, Foto: Frank Witzelmaier n
Music from the 60s to the 80s
ERIC BURDON & THE ANIMALS
Stuttgart, Liederhalle, 25. Juni 2019
Farewell für die schwärzeste weiße Stimme Vielleicht war es das Wetter. Vielleicht war es die unerklärliche Absenz an Konzertpostern oder Ankündigungen in der gesamten Stadt. Vielleicht ein kosmisches Phänomen. Doch ganz gleich, was es auch war: Es war ganz und gar unerklärlich, wie so viele Sitze und Ränge bei Eric Burdons Abschiedskonzert in der Stuttgarter Liederhalle leer bleiben konnten. Seine letzten Gastspiele in der Landeshauptstadt – 2014 im LKA/Longhorn und 2016 auf der Freilichtbühne Killesberg – waren mehr als gut gefüllt, die Reaktionen furios. Und jetzt: verhaltener Applaus zu Beginn, als Burdon (78) kurz nach seinen Animals auf die Bühne schritt und loslegte. "Soul Of A Man" und "Mama Told Me Not To Come", beides Cover, waren vielleicht einfach nicht bekannt und beliebt genug für ein Publikum, das den Großteil des Abends auf eine weitere Coverversion wartete, das unvergleichliche "House Of The Rising Sun". Aber da machten sie die Rechnung eben ohne Eric Burdon. Der war für seine fast 80 in guter und agiler Form, ließ es aber vielleicht auch aufgrund der merkwürdigen Stimmung anfangs etwas ruhiger angehen. Mit seinen Animals, sechs jungen Amerikanern, die allesamt jünger sind als seine Hits, bot er auf der Bühne ein wunderbar eingespieltes Team, mit seinem Mikrofon stellte er unverändert Großes an. Er, diese schwärzeste weiße Stimme, wie man ihn nannte. Und auch wenn Burdon selbst mit 78 Jahren nicht altersmilde genug ist, um reinen
Fanservice zu performen, gestaltete sich die Songauswahl durchaus versöhnlich und einem Bühnenabschied angemessen. "When I Was Young", "Spill The Wine" (ein Relikt aus War-Zeiten), "In The Pines" in einer fantastisch-düsteren Version, "It's My Life" oder "Don't Let Me Be Misunderstood" folgten direkt aufeinander, bewundernswert lässig und süffig instrumentiert von seiner an eine New-Orleans-Blues-Combo erinnernden Band und originell dargeboten von Mister Burdon himself. Wie auf Platte klangen seine Songs auf Konzerten ja selten, doch wie er "House Of The Rising Sun" interpretierte, erinnerte fast an einen Jazzansatz – extensives Orgelsolo inklusive. Nach nur 80 Minuten endete ein starkes Konzert mit "Hold On, I'm Comin'" und dessen weltberühmtem Bläsersatz. Zu diesem Zeitpunkt war das Publikum versöhnlicher gestimmt, hatte die Sitzreihen verlassen und sich vor der Bühne gruppiert. Angesichts der relativ knappen Spielzeit kann man da nur sagen: schade, das hätte früher passieren müssen. Dem Konzert hätte es bei aller Klasse auf jeden Fall gut getan. Und dem großen Eric Burdon wäre es bei seiner Abschiedstournee auf jeden Fall zu wünschen gewesen. Aber dann wiederum ist er ja eh nicht gerade dafür bekannt, viel auf die Meinungen anderer zu geben. Text: Björn Springorum, Foto: Jürgen Meyer
NEIL YOUNG
Mannheim, SAP Arena, 5. Juli 2019
Die guten Geister des Rock „The spirits were with us in Mannheim" (Die Geister waren mit uns in Mannheim), so schreibt Neil Young in einem Post auf neilyoungarchives.com. Die Zuschauer in der SAP Arena können das bestätigen. Es wirkt so, als wollten Neil Young und Promise Of The Real überhaupt nicht mehr aufhören zu spielen. Ganz am Ende – nach zweieinhalb Stunden Gitarrengewitter und Folkschönheit – vollführt Neil Young mit der Band sogar ein kleines Tänzchen auf der Bühne! Das Konzert in Mannheim steht ganz im Zeichen epischer Gitarren-Workouts. Schon der zweite Song "Love And Only Love" dauert 15 Minuten, in denen Neil Young die ungebrochene Kreativität seines unverwechselbaren Gitarrenspiels beweist. Die Zusammenarbeit mit den sehr viel jüngeren Musikern von Promise Of The Real, darunter zwei Söhne von Country-Legende Willie Nelson, hat ihn offensichtlich „verjüngt". Das zeigt sich auch in seinem gelösten Auftreten: Erstaunlich oft lächelt er auf der Bühne – was man von dem meistens grimmig dreinblickenden Kanadier gar nicht gewohnt ist. Besonders eindrucksvoll zeigen sich die musikalischen Qualitäten des Abends bei den Klassikern von EVERYBODY KNOWS THIS IS NOWHERE: Das Titelstück, einer seiner leichtfüßigsten Songs, erklingt in einer bemerkenswert frischen Version. Dann folgen mit "Down By The River" und "Cowgirl In The Sand" zwei schwere Monumente des Gitarren-Rock. Dass beide unverbraucht klingen, liegt GoodTimes 4/2019
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nicht zu geringen Teilen an Promise Of The Real, die Crazy Horse eben nicht kopieren, sondern deren Spiel kreativ aufgreifen und logisch weiterführen. Wer auf schöne Folkklänge aus ist, kommt mit dem Tourdebüt von "Harvest Moon", einer wunderschönen Bandversion von "Human Highway" und dem nostalgischen "Long May You Run" zu seinem Recht. Danach vollzieht Neil Young mit einem brutal harten "Hey Hey, My My" und dem emotionalen Höhepunkt "Rockin' In The Free World" noch einmal eine Hinwendung zu rockigen Gefilden. Die Zuschauer reagieren euphorisch auf so viel Energie und Leidenschaft. Feststeht: Neil Young hat die Konzerte seiner Deutschland-Tour als etwas Besonderes empfunden. Er lobt die „positive Energie" der deutschen Fans, die ihn und seine Band beflügelten. Das Konzert in Berlin kommt nach seinen Worten sogar für eine Veröffentlichung als LiveAlbum in Frage, so hart habe die Band dort gerockt. Da Neil Youngs impulsive Veröffentlichungspolitik berüchtigt ist, sollte man diese Ankündigung nicht allzu ernst nehmen. Wer aber in Mannheim dabei war, wird es bestätigen: Neil Young erlebt im Augenblick als Livekünstler einen musikalischen Höhenflug. Neil-Young-Discographie in Text: Daniel Nagel, Fotos: Fabian Leibfried GoodTimes Edition Discographien Vol. 5 – siehe Shop Seite 31
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KONZERTBERICHTE PHIL COLLINS
Stuttgart, Mercedes-Benz Arena, 5. Juni 2019
Klassiker-Reigen in der Abenddämmerung Knapp 40.000 Menschen waren gekommen, um ihn zu sehen. Den ikonischen Schlagzeuger, den alle Rekorde brechenden Solokünstler, den so wichtigen Musiker der visionären Genesis. Das füllte die Mercedes-Benz Arena zwar nicht, einige tausend mehr hätten schon noch reingepasst. Für einen Künstler, der 2002 seine letzte Platte mit eigenem Material veröffentlichte, für einen, der eigentlich längst den wohlverdienten Ruhestand als Elder Statesman des Pop genießen könnte, war das dennoch mehr als respektabel. Es war eben nicht irgendeiner, der da an einem warmen Juni-Abend bedächtigen Schrittes auf die Bühne kam: Es war Phil Collins. Und ein Superstar von solchem Format macht nun mal nicht jede Woche Station in Stuttgart. Der Jubel war groß, schon zu Beginn durchaus ohrenbetäubend. Die Dämmerung senkte sich über die ansonsten vom eher durchwachsenen Spiel des VfB erfüllte Arena, als Collins mit seiner üppig bestückten Band loslegt. Angetrieben vom punktgenauen, präzisen und bewundernswert lockeren Schlagzeugspiel seines Sohnes Nicholas (Collins selbst kann schon lange nicht mehr wirbeln), erlebte Stuttgart ein Konzert, das den Zustand des Protagonisten nicht immer ganz verschleiern konnte, das seinem Status aber stets gerecht wurde. Und dem Publikum war überdeutlich anzumerken, dass diese Nacht keine Nacht der hyperkritischen Bewertung sein würde. Alle waren froh, dass Collins noch
einmal ein Gastspiel gab, alle wollten einfach noch mal dabei sein, wenn er seine unzähligen Welthits singt – immer noch bestens bei Stimme, wohlgemerkt. Und Hits, die gab es am Fließband. Wenige Künstler können mit einem großen Song wie "Against All Odds (Take A Look At Me Now)" in ihr zweistündiges Konzert einsteigen und den Rest der Show dennoch durchgehend mit ähnlichen Kalibern befeuern. Deswegen gab es gleich danach "Another Day In Para dise" und "Don‘t Lose My Number". Unterstützt von einer Liveband, die das Achtziger-Pathos einiger Stücke angenehm entschlackt und eher zeitlos-soulig interpretierte, wurde auch Phil Collins selbst immer lockerer, offener, strahlte mehr. Und das Publikum liebt ihn eh, wie es auch an diesem Abend zeigte: lauter und lang anhaltender Jubel oder ergriffene Stille – und bei "In The Air Tonight" Standing Ovations. Klar, dieses Stück war das Highlight im Repertoire, wurde entsprechend opulent inszeniert. Das weltberühmte Drumbreak bekam auch Nicholas Collins gut hin, es war laut, bombastisch, unvergleichlich. Sogar der stolze Vater hat offenkundig seinen Frieden damit gemacht, dass er mit einer tauben Hand und einem tauben Fuß das Schlagzeug nicht mehr bedienen kann. Er hat die Sticks weitergereicht – und blickt so langsam dann doch seinem wohlverdienten Ruhestand entgegen. Text: Björn Springorum, Foto: Willi Kuper
MARK KNOPFLER
Stuttgart, Hanns-Martin-Schleyer-Halle, 2. Juli 2019
Gitarren-Feuerwerk Mal wieder ausverkauft: Obwohl Mark Knopfler in den vergangenen Jahren regelmäßig in der baden-württembergischen Landeshauptstadt zu Gast war, reißt das Interesse an ihm und seinen Gitarren nicht ab. Auch an diesem warmen JuliAbend nicht: Zehntausend Besucher waren gekommen, um Knopfler in der Stuttgarter Schleyer-Halle zu sehen – und das, obwohl das Konzertprogramm in der Stadt insbesondere diesen Sommer von Eric Burdon über Phil Collins bis hin zu Bob Dylan sehr viel für Fans der Musik vergangener Jahrzehnte zu bieten hatte. Aber Knopfler ist eben Knopfler. Und da weiß man einfach, dass man stets etwas Außergewöhnliches geboten bekommt. Der Virtuose an den Gitarren, der Weltstar mit der Bodenhaftung, der schweigsame, in sich gekehrte Künstler, der immer lieber über seine Gitarre mit der Welt kommunizierte als verbal, ist schlichtweg nicht in der Lage, ein schlechtes Konzert zu spielen – selbst wenn er eben meist nicht viel redet dabei. Umso erstaunlicher sein Monolog irgendwann zur Mitte des Konzerts, bei dem er minutenlang sehr unterhaltsam die Entstehungsgeschichte des wunderbaren "Matchstick Man" zum Besten gab. Davor kam Stuttgart ebenfalls schon in den Genuss einer ganzen Reihe herrlicher und unverwüstlicher Songs. Schon der Einstieg mit "Why Aye Seite
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Man" und "Corned Beef City" (wer hat sonst bitte schön noch solche Songtitel?) geriet zu einem Exempel an sprühender Spielfreude. Seine zehnköpfige Band zeigte gleich zu Beginn neben blitzsauberem Spiel auch jede Menge Lust am Jammen, im Laufe des über zweistündigen Konzerts kamen mehr als dreimal so viele Instrumente zum Einsatz wie Leute auf der Bühne standen. Neben "Sailing To Philadelphia" oder "Speedway To Nazareth" gab es natürlich auch Dire-StraitsMaterial. "Once Upon A Time In The West" oder "Money For Nothing" waren diesmal dran, die Sultane des Swinghat er bei diesem StuttgartGastspiel mal im Schrank gelassen. Dennoch vermisste man nichts: Bei brillantem Sound ließ Knopfler seine unvergleichlichen Finger über die Griffbretter zahlreicher Gitarren gleiten, über die Gibsons und die Fenders, die seiner eigenen Aussage nach irgendwann überall herumstanden und allen den Platz wegnahmen. Mit dem melancholisch gezupften, andächtigen "Going Home" beendete er eine eindringliche und eindrucksvolle Show – ganz anders als im Stadion von Newcastle United also, wo man den Song vor jedem Heimspiel abspielt. Text: Björn Springorum, Fotos: Fabian Leibfried n
Music from the 60s to the 80s
MEN AT WORK
Stuttgart, Wizemann, 9. Juli 2019
Mehr als nur " Business As Usual"
Manchmal genügt eine Platte tatsächlich für ein ganzes Musikerleben. 1982 war's, als Men At Work mit BUSINESS AS USUAL eines der erfolgreichsten Debütalben der Musikgeschichte vergönnt war – und mit "Down Under" ein Welterfolg, der seinen Komponisten bis heute Tantiemen in Höhe von geschätzt 35 Millionen Euro bescherte. Zweieinhalb Hits und zwei Discs später war die Geschichte der Band auch schon wieder zu Ende: Mit Album Nummer drei (TWO HEARTS) versank der kurzzeitig größte Pop-Act Australiens in der Bedeutungslosigkeit und löste sich wenig später relativ geräuschlos auf. 34 Jahre danach steht Colin Hay, der verbliebene Kopf der Band, auf der Bühne des Wizemann und weiß sehr wohl um sein Glück. Den Luxus einer stressfreien Solokarriere konnte sich der mittlerweile 68-Jährige dank "Down Under" leisten, musizierte auch als Mitglied von Ringo Starrs All Starr Band mit dem Temperament eines pensionierten Braunbären. Überraschend munter aber gerät derzeit sein Comeback unter dem alten Bandsignet, obgleich das aktuelle Sextett mit der einstigen Gründungsformation nichts mehr gemein hat: Flötenkumpel Greg Ham starb 2012, und das Verhältnis zu Co-Gründer Ron Strykert gilt seit langem als herzlich zerrüttet. Anno 2019 besteht die Band aus der peruanischen, mittlerweile mit Hay verheirateten Sänge-
rin Cecilia Noël, einer Saxofonistin, Flötistin und Keyboarderin aus Guatemala sowie drei Musikern aus Kuba. Australisch ist an Men At Work außer Colin Hay also rein gar nichts mehr, doch die Sache funktioniert dennoch ziemlich gut. Im mit gut 600 Besuchern gefüllten Wizemann entpuppt sich dieses Sextett als temperamentvolles Ensemble, das den bandtypischen Reggae Rock mit viel Spielfreude auflädt. Doch auch geschmeidige Rhythmuswechsel, stupende Soli und Abstecher in Prog-, Jazz- und Funk Rock fieselt diese Truppe versiert aus den Tasten und Saiten. Inszeniert ist dieses zweistündige Programm mit allen Hits von "It's A Mistake" über "Overkill" und "Dr. Hekyll & Mr. Jive" sowie natürlich dem mit einem zusätzlichen Gitarrenthema variierten "Down Under" angenehm bodenständig. Cecilia Noëls rote Kappe und der breitkrempige Crocodile-Dundee-Hut von Bassist Yosmel Montejo bleiben optisch die einzigen Extravaganzen, stattdessen konzentrieren sich alle Beteiligten auf einen homogenen Bandsound. Und Colin Hay? Genießt sein Musiker- und Lebensglück mit der Gelassenheit eines typischen Aussies, der auch eine Autowerkstatt oder einen Coffee Shop im Outback betreiben könnte. Text: Christof Hammer, Fotos: Fabian Leibfried
KISS
Iffezheim, Galopprennbahn, 6. Juli 2019
Die letzte Eruption Es sollte das letzte Konzert der „The End Of The Road"-Tour in Deutschland sein. Ein Abschiedskonzert auf der Pferderennbahn in Iffezheim. An diesem Samstag besuchten einmal nicht in feines Tuch gewandete PferderennsportBegeisterte das riesige Areal, sondern die Fans dieser mittlerweile seit 46 Jahren im Rock'n'Roll-Zirkus höchst aktiven Band namens Kiss. Viele Besucher waren dem Anlass entsprechend geschminkt und gekleidet. Die Stimmung war hervorragend, die Vorfreude groß. Mit Verspätung fiel um 21:10 Uhr der Vorhang der riesigen, mit Technik vollgeladenen Bühne. Gene Simmons, Paul Stanley und Tommy Thayer schwebten auf runden Plattformen von der Bühnendecke herab inmitten von Feuerfontänen, begleitet von lautstarken Explosionen. Eric Singer am Schlagzeug tauchte hinter einer Nebelwand auf. Das Spektakel begann eindrucksvoll, wie man es von Kiss erwartet. "Detroit Rock City" als Opener, gefolgt von "Shout It Out Loud". Überhaupt war die Setlist an diesem Abend ein Best-Of ihres jahrzehntelangen Schaffens. Stanley und Co. wollten ihre Fans noch mal richtig gut bedienen gemäß dem Motto: You wanted the best, you got the best! The hottest band in the world! Dieses Versprechen lösten sie ein, bis bei "Calling Dr. Love" plötzlich Schluss war. „We have to stop the Show", gab Paul Stanley bekannt, und die Band verließ umgehend die Bühne. GoodTimes 4/2019
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Es folgte eine Durchsage, dass wegen einer Unwetterwarnung das Gelände sofort zu räumen sei. Dann setzte Starkregen ein, und es blitzte heftig. Nach rund 45 Minuten schien sich das Wetter wieder etwas zu beruhigen, dennoch kam die Durchsage mit dem endgültigen Abbruch der Veranstaltung. Leider kein würdiges Ende dieses Abschiedskonzertes in Deutschland. Die Enttäuschung der Kiss-Fans war riesengroß. Grundsätzlich war es vom Veranstalter richtig, die Show zu beenden. Er trägt die Verantwortung für die Sicherheit aller Besucher. Wenn Menschen zu Schaden gekommen wären, hätte die Diskussion ganz andere Dimensionen angenommen. Diese Gewitterzelle war erst um 20:15 Uhr vom Deutschen Wetterdienst ausgemacht worden und baute sich sehr schnell auf. Um 21:45 Uhr wurde die komplette Bühne von der Stromversorgung abgehängt. Ab 23 Uhr war die Gefahr eines Blitzeinschlags schließlich gebannt. Das Wiederhochfahren der kompletten Technik inklusive deren Prüfung hätte jedoch bis nach Mitternacht gedauert. Somit war klar, dass das Konzert nicht fortgesetzt werden konnte. Den 15.000 deprimierten Besuchern blieb nichts anderes übrig, als den Heimweg anzutreten. Text: Frank Witzelmaier, Fotos: Fabian Leibfried
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TOURNEEN, FESTIVALS & SHOWS
Von Jens-Uwe Berndt
ALICE COOPER Er ist nicht totzukriegen. Warum auch? Alice Cooper ist seit den frühen 70er Jahren eine Live-Attraktion. Selbst in Zeiten, in denen seine Popularität zu schwinden drohte oder er einfach mal nicht ganz so angesagt war, bot der US-Musiker mit dem Hang zu skurriler Morbidität sehenswerte Live-Aktionen. Seine aktuelle Tour, auf der er in diesem Jahr sechs deutschen Auf t r ittsor ten seine Auf wartung macht, nennt sich „Ol' Black Eyes Is Back". Das klingt keineswegs wie ein Abschied. Dann schon eher wie die Feier zum 50-jährigen Bühnenjubiläum (wenngleich der Mann mit der geschminkten Maske schon länger Konzerte gibt). Alice Cooper hat seine theatralischen Einlagen über die Jahrzehnte je nach Albumthema immer wieder variiert, an den Säulen aus den Siebzigern aber festgehalten: Würgeschlange, aufgespießte Puppe, Spinne, Guillotine. So wird
11.9. – 1.10.2019 es auch diesmal sein. Und was in der Anfangsphase des Musikers manchmal noch ein wenig unfreiwillig komisch wirkte, ist heutzutage ob der ausgeklügelten Theatertechnik selbst auf der Bühne filmreif getrickst. Angesichts jüngster Albumerfolge (PARANORMAL erreichte in Deutschland 2017 Rang 4) könnte Alice Cooper sicher viel Aktuelles in seine Setlist mit aufnehmen. Die ist wegen zahlreicher Hits allerdings schon übervoll: "No More Mr. Nice Guy", "Billion Dollar Baby", "School's Out", "Poison", "Under My Wheels" – um nur einige zu nennen. Übrigens sollte sich niemand davon abschrecken lassen, dass Alice Cooper bereits 71 Jahre alt ist. Der Mann, der seinen Mittelpunkt gefunden hat, lebt gesund und ist daher außerordentlich gut in Schuss. Was er als alkoholkranker Jungspund packte, gelingt ihm als trockener Senior allemal.
BRIT FLOYD Die Welle der Coverbands rollt weiter. Truppen, die mit perfekt eingespielten Musikern die Songs von Deep Purple, Genesis oder den Beatles auf die Bühne bringen, haben Hochkonjunktur. Und die Australian Pink Floyd Show verzeichnet jedes Jahr Rekordbesuche. Jetzt wollen Brit Floyd mit „40 Years Of The Wall" mit Nachdruck die Aufm e r ksa m k e i t auf sich ziehen. Auf ihrer diesjährigen Welttournee werden sie nicht nur die Songs des legendären PinkFloyd-Albums THE WALL auf die Bühne bringen, sondern auch eine entsprechende visuelle Show bieten. Nicht umsonst gehören zu dem Projekt neben vier versierten Musikern und zwei Backing-Vokalistinnen auch ein Sounddesigner und ein Media Director. Letzterer ist für Animationen und Videosequenzen zuständig. Neben THE WALL-Material können sich Floyd-Fans über weitere Klassiker freuen. Es werden Songs von DARK
10.10. – 7.11.2019 SIDE OF THE MOON, ANIMALS oder WISH YOU WERE HERE im Programm sein. Mit welch brillanter Qualität die Briten es verstehen, die zum Teil technisch sehr anspruchsvollen Stücke live zu präsentieren, kann auf der Homepage der Band im wahrsten Sinne des Wortes bewundert werden. Allein die visuelle und klangliche Umsetzung von "Time" versetzt einen schier in Erstaunen. Dass Bands dieser Art in ihren Schlagzeilen tunlichst das Wort „best" vermeiden, ist nachvollziehbar. Denn das müssen die Fans selbst entscheiden. Mit dem Slogan „The World's Greatest Pink Floyd Show" an den Start zu gehen, ist zwar hochtrabend, trifft unter Umständen aber genau ins Schwarze. Besucher der Shows werden das am Ende am besten beurteilen können. Bisherige Kritiken sprechen allerdings für die selbstbewusste Ankündigung der Band, die schon seit vielen Jahren durch die Welt tourt. Seite
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SAGA Sie wollten eigentlich schon weg sein und hatten auch schon die Abschieds tour beendet. Aber „eigentlich" lässt noch ein Türchen offen. Oder mit Worten aus dem Saga-Lager gesprochen: „Wir werden die Tür zumachen, aber nicht verschließen." Und so sind die kanadischen Prog-Rocker auch in diesem Jahr für ein paar Konzerte in D e ut s c hland unterwegs. Markante Na men führen die Band weiterhin an: Mit dabei ist Sänger und Gr ündungs mitglied Michael Sad ler. Auch Gitarrist der ersten Stunde Ian Crichton gehört immer noch zum Line-up. Keyboarder Jim Gilmour ist schon seit 1980 Bestandteil der 1977 gegründeten Band. Mike Thorne sitzt seit 2012 hinter den Fellen, und der bisherige Sessionbassist Dusty Chesterfield hat kürzlich den Job von Gründungsmitglied Jim Crichton dauerhaft übernommen. Die erfolg-
25.8. – 31.8.2019 reichste Zeit erlebten die Kanadier in Deutschland zwischen 1981 und 1985, als ihre drei Alben WORLDS APART, HEADS OR TALES und BEHAVIOUR in die Top 5 der Albumcharts vorstießen. Mit dem Ausklang der 80er Jahre wurde es aus kommerzieller Sicht stiller um Saga, die Band hatte sich hierzulande allerdings eine derart treue FanGemeinde erspielt, dass sie für den Markt dauerhaft relevant blieb: Fast alle weiteren Alben landeten mindestens in der Top 100, und Tourneen inklusive Festivalauftritte gab es immer wieder. Da die Prog-Rocker über 20 Studio-Alben im Fundus haben, ist ein Konzert natürlich viel zu kurz, um alle erfolgreichen Phasen von Saga klanglich abzubilden. Fans können sich aber darauf verlassen, dass die Gruppe es verstanden hat, eine ausgewogene Mischung aus Bekanntem und selten Gespieltem zu finden.
JANE, EPITAPH, FARGO Drei deutsche Hard-Rock-Legenden sind im Spätsommer, Herbst und Winter durch deutsche Clubs und Hallen unterwegs. Dabei bereisen sie im August mehrere Festivals, bevor sie am 20. September in Nürnberg mit einer Herbsttour beginnen. Peter Panka's Jane werden zwar oft dem Krautrock zugeordnet, bringt man diese Bezeichnung aber mit progressivem Experimentier-Rock in Verbindung, passen Jane eher weniger. Diese Band verlegte sich immer auf wuchtigen Hard Rock, der nicht selten bleischwer herüberkam. Epitaph nennen ihren Part der Deutschland-Rundreise „Long Ago Tomorrow“Tour. Sie haben einen legendären Ruf und waren Mitte der 70er Jahre eigentlich dafür vorgesehen, Amerika zu erobern. Management- und Labelfehler verhinderten das und brachten die Band zu Fall. Später entwickelte sich aus einem Teil Epitaphs die Heavy-Metal-Band Domain (kurzzeitig n
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Kingdom), die in der Metalszene sehr erfolgreich agierte. Fargo haben eine ähnliche Geschichte. Auch in den 70er Jahren als Hard Rocker auf dem besten Weg, in der deutschen Szene eine feste Größe zu werden, verloren sie sich aber Anfang der Achtziger, und Teile der Band mutierten zu den Melodic-Metallern Victory. Die wiederum wurden zu einem der erfolgreichsten deutschen Acts auf dem harten Sektor überhaupt. Sowohl das Comeback von Epitaph 2001 als auch das von Fargo von vor gut zwei Jahre glückte. Fans aus alten Tagen kehrten zu den Gruppen zurück, neue kamen hinzu, ist der urwüchsige Hard Rock der 70er Jahre doch derzeit wieder extrem angesagt. Jane, Epitaph, Fargo repräsentieren gemeinsam ein Jahrzehnt, haben ähnliche musikalische Grundlagen, sind allerdings grundverschieden. Von daher lohnt es sich wirklich, ein Konzert dieser Tour mitzunehmen.
METALLICA Zweimal in Deutschland und einmal in Österreich sind Metallica auf ihrer „WorldWired"-Tour zu sehen. Am 16. August beehren die Amis das Ernst-Happel-Stadion in Wien, am 23. August sind sie im Olympiastadion in München, und am 25. August bespielen sie das Maimarktgelände in Mann heim. Metallica, einst eine der Speerspitzen des Thrash Metal, gehören zu jenen amerikanischen For mat ionen, die Heav y Metal für den Mainstream auf b ereiteten. Anfangs konnten sie gar nichts dafür, dass sich auch die Freundin des Headbangers für die brutalen US-Boys interessierte. Denn die Balladen der Band hatten so gar nichts mit den pompösen Gänsehautschnulzen der Glam-MetalSzene zu tun. Aber dank MTV wurde das siebeneinhalb Minuten lange "One" 1988 ein Riesenhit. 1991 folgte "The Unforgiven", und die Grunge-
© Pressefotos
ROSE TATTOO Rose Tattoo galten lange Zeit neben AC/DC als der wichtigste AustralienExport in Sachen Hard Rock und Heavy Metal. Schon das erste selbst betitelte Album von 1978 enthielt eine Latte an Klassikern. Man erinnere sich an "Rock'n'Roll Outlaw", "Nice Boys", "Butcher And Fast Eddy" oder "Bad Boy For Love" – alles unglaublich wüste und brachiale Knaller, die zwar auf Blues und Rock'n' Roll basierten, aber alles im MC5Stil komplett üb e r d r ehte n . Dazu kam eine Slideg itar re, wie sie zu räudigem Hard-RockGeballer eigentlich nicht zu passen schien. Und damit das Ganze ein rundes Bild abgab, benahm sich Frontmann Angry Anderson auch unentwegt so, als wolle er unbedingt in den Knast. Wie bei den meisten Bands aus jener Zeit sind die zügellosen Jahre vorbei. Man sollte diesen Begriff aber nicht mit dem Wort „wild" verwechseln. Denn
16.8. – 25.8.2019 Welle prallte an Metallica ab. Dass die Gruppe dann irgendwann ihren Stil modifizierte und mal viel weicher, dann wieder um einiges härter und schließlich äußerst modern wurde, um doch wieder zum Thrash zurückzufinden, sei dahingestellt: Die Fanbasis war mittlerweile derart angewachsen, dass Metallica alles – egal was sie taten – in Gold v e r wandelte n. Live blieb die Band über all die Jahre ein Großereig nis. Zwar konnte es je nach Zustand der Akteure musikalisch auch mal durchwach sen klingen, das Visuelle war aber immer großes Kino. Man darf sich überraschen lassen, welche Geschütze Metallica diesmal auffahren. Eines ist gewiss: Bei der wohl größten Metalformation der Welt heißt es grundsätzlich „nicht kleckern, sondern klotzen". Nach Informationen der Tourveranstalter werden die derzeit schwer angesagten Ghost mit von der Partie sein.
16.7. – 3.8.2019 das ist die Formation auch heute noch allemal. Dafür bürgt vor allem Sänger Anderson, der als einziger von der legendären Bad-Boys-Besetzung übrig geblieben ist. Er ist immer noch konsequent gegen den Strich gebürstet, gebärdet sich auf der Bühne wie ein Irrer und verkündet immer mal wieder eine Weltsicht, wie es der Mainstream nicht allzu gerne hört. Es darf davon ausgegangen werden, dass Rose Tattoo all ihre Gassenhauer auf der Pfanne haben werden. Allerdings macht es gar nichts, wenn sie auch Songs späterer Alben spielen, denn genau wie AC/DC veränderten die Tatts ihren Stil nie. Ruppig wurde durch die Jahre gerockt. Und wenn es mal nicht so gut lief, lag es nicht an schwächeren Songs, sondern daran, dass Rockfans gerade einem anderen Trend nachhingen. Jetzt sind Rose Tattoo wieder stark angesagt, was seit ein paar Jahren ihre Livepräsenz bestätigt. GoodTimes 4/2019
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JAMES MORRISON In der Vita des britischen Singer/ Songwriters James Morrison wird die Geschichte kolportiert, dass eine fast tödlich ausgegangene Keuchhustenerkrankung als Baby dem heutigen Sänger seine markante Stimme verpasste. Was an solchen Storys dran ist, könnte in diesem Fall bestenfalls ein Arzt beurteilen. Dass Morrison allerdings seit seiner ersten Single "You Give Me Something" extrem erfolgreich ist, bestät igen die Verkaufszahlen. James Morrison, der mit 13 Jahren anfing, Gitarre zu spielen, hat seine Idole schnell im Soul und Blues ausgemacht. Unter ihnen solche Größen wie Otis Redding, Stevie Wonder und Van Morrison. Vom Straßenmusiker über Pub-Auftritte mit Coverversionen kommt Morrison zum Schreiben eigener Stücke, die den Nerv der Zeit treffen. Wie war das mit den Verkaufszahlen? Sein Debütalbum soll über eine Million
SAVOY BROWN Kim Simmonds, Gitarrist, Keyboarder und Sänger der britischen BluesRock-Formation Savoy Brown, ist seit der Gründung der Gruppe 1965 dabei und heute die einzige Konstante im Line-up der Band, die schon eine halbe Armada an guten Instrumentalisten sah. Derzeit werden neben Simmonds der Bassgitarrist Pat DeSalvo (Einstieg 2009) und Garnet Grim (ebenso) als fester Bestandteil der Gruppe ausgegeben. Auch als Savoy Brown Blues Band bekannt, verzeichnete die Gruppe ihre größten kommerziellen Erfolge in den Staaten, wo beinahe ununterbrochen getourt wurde. Die Promo-Agentur der aktuellen Europa-Tour spricht bei Savoy Brown über den „Rolls Royce des Blues Rock", überzieht damit unter Umständen ein wenig, deutet aber an, dass in den Konzerten Savoy Browns mit allerhöchster Qualität gerechnet werden kann. Nicht nur
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27.7. – 9.10.2019 Mal abgesetzt worden sein. Und so folgt bald die Zusammenarbeit mit Nelly Furtado, mit der er den Hit "Broken Strings" landet. Es ist smarter Pop, mit dem sich der junge Brite in die Herzen noch jüngerer Mädchen singt. Es ist bei allem Zeitgeist aber nicht von der Hand zu weisen, dass dem Sänger und Songschreiber immer wieder perfekte Melodien gelingen, die ins Ohr gehen, niemandem wehtun und melancholische Gefühle wecken. Obendrein ist seine Stimme durchaus außergewöhnlich und vor allem bestens geeignet, Soulballaden zu interpretieren. In seinen Konzerten wird es davon sicherlich ebenfalls einige Kostproben geben. Seiner Popularität nach zu urteilen, dürften Tickets für die Deutschland-Konzerte rasch ausverkauft sein. Wer also Interesse an den James-Morrison-Shows hat, müsste sich rechtzeitig um Karten kümmern.
17.9. – 4.10.2019 seitens der musikalischen Fähigkeiten der Bandmitglieder. Auch das Songmaterial ist wirklich sehr beachtlich. Die aktuelle Tour nennt sich „City Nights" und trägt damit den Namen des aktuellen Albums, CITY NIGHT, das erst dieser Tage erschienen ist. Und als wäre die Zeit einfach so an der Band vorbeigerauscht, wird ein scharfkantiger Blues Rock zelebriert, wie er Ende der 60er Jahre äußerst populär war. Savoy Brown verzichten bei ihren Konzerten auf Schnickschnack. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen die Musik und Gitarrist Kim Simmonds, der mit seinem Instrument verwoben scheint. Wenn Savoy Brown zu ihrem Auftaktgig in Bremen aufschlagen, kommen sie direkt von einer Tour aus Amerika. Und wenn sie mit dem Torgau-Auftritt ihren Deutschland-Trip beenden, geht es schnurstracks wieder zurück in die Staaten.
TOURNEEN, FESTIVALS & SHOWS VANDERLINDE VanderLinde sind eine Band, wie sie so auch gut und gern in den 80er Jahren hätte existieren können. Die Holländer machen entspannten Rock, der sich auch hier und da dezent ins Popmusikalische wagt. Alles ist locker und leicht, die Melodien drücken auf die Frohsinns-Taste im Gehirn. Die Band nannte ihren aktuellen EuropaTrip nach dem 2019er Album „Enter The Circus Live". Und dieses wiederum fuhr tatsächlich beachtliche Kritiken ein. Inklusive einer regulären Liveveröffentlichung ist es das achte der Band, die sich um ihren Sänger, Bassisten und Gitarristen Arjan van der Linde geschart hat. Gegründet wurde die Gruppe aus Groningen 2005. Anfangs offenbarte sie ein Faible für härteren Rock, bevor sie sich mehr und mehr seichteren Gefilden zuwandte. In manchen Publikationen wird das Ganze als Country Rock bezeichnet, könnte vermutlich aber eher dem
17.8.2019 – 28.3.2020 modernen Begriff Americana zugeordnet werden, da die Einflüsse weit reichen. Da gibt es mal einen SkaRhythmus, wird an anderer Stelle fast schon karibisches Leichtgefühl vermittelt. Van der Linde beschreibt seine neue Platte darüber hinaus als Brücke zu den 70er und 60er Jahren, habe er doch bewusst die musikalische Nähe zu Crosby, Stills, Nash & Young und den Beatles gesucht. Dass diese Truppe einst Cover ver sionen von Deep Purple, Van Halen oder AC/DC gezockt haben soll, mag man heute gar nicht mehr glauben. Allerdings hat wohl ein Trip in die Staaten 2008 einiges an den musikalischen Vorlieben des Bandchefs verändert, der mittlerweile auch eine völlig neue Mannschaft am Start hat. Während VanderLinde im Sommer noch ein paar Festivalgigs mitnehmen, bespielen sie ab September vor allem ausgesuchte Clubs.
JULIAN SAS Seinem musikalischen Elternhaus soll es Julian Sas zu verdanken haben, dass er schon früh mit Jimi Hendrix, Alvin Lee, Peter Green und natürlich seinem großen Vorbild Rory Gallagher in Kontakt gekommen sei. „Gallagher ist für mich der Held schlechthin", sagt Sas. „Zwischen 1987 und 1992 hab ich ihn insgesamt 21 Mal live gesehen." Da kam es nicht von ungefähr, dass er sich als Musiker an dem Iren orientierte und anfangs eine Menge aus dessen Repertoire ins eigene Programm integrierte. Wie es in der aktuellen Tourinfo heißt, hat Sas „mittlerweile seine Setlist verändert und spielt kaum noch Gallagher-Titel". Er habe es nicht mehr nötig, sich mit fremden Federn zu schmücken. Sein eigenes Repertoire sei mittlerweile so umfangreich und stilistisch breit geworden, dass er sich nicht zu verstecken brauche. Das jüngstes Album
3.8. – 27.9.2019 des Holländers, das nunmehr 16., mit dem bezeichnenden Titel STAND YOUR GROUND, ist laut verschiedener Magazinkritiken das ambitionierteste des Gitarristen. Es wurde analog aufgenommen und weist eine klangliche Nähe zu Produktionen der 70er Jahre auf. „Blues und Classic Rock, viel Groove, harte Hammondorgel sounds und treibende Basslinien wechseln sich ab und hinterlassen einen massiven Eindruck", heißt es in der To u r a n k ü n d i g u n g weiter. Die Konzert reise führt Julian Sas und seine Band neben Deutschland auch nach Österreich, in die Schweiz und für ein paar Abstecher in die Tschechische Republik. Überall will der Mann mit Urwüchsigkeit und kreativer Gitarrenarbeit überzeugen. Es geht laut Tourmanagement um nichts Geringeres, als Julian Sas in der oberen Riege der europäischen Rockgitarristen zu etablieren. Seite
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GoodTimes 4/2019
WELLBAD Den Namen Wellbad haben unter Umständen so viele Rockfans noch gar nicht gehört. Angesichts der Tatsache, dass die Gruppe um Sänger Daniel Welbat 2011 erstmals tonträgertechnisch in Erscheinung trat und anfangs eher als lokaler Geheimtipp in und um Hamburg gehandelt wurde, ist das auch kein Wunder. Mittler weile werden aber immer mehr Leute auf die f ünf köpf ige Band aufmerksam, die vor allem von Welbats Stimme und dessen songwriterischen Fähigkeiten lebt. Natürlich erfindet der Mann das Rad nicht neu und mixt Altbewährtes zu einem neuen Vitamintrunk zusammen. Dabei kommen aber unterhaltsame Sachen heraus, die von der akus tischen Folkballade über Blues und Blues Rock bis hin zu Rock'n'Roll oder Indie Rock reichen. Wellbad sind eine Band der Gegenwart, die sich angesichts unendlich vieler bereits existierender Musikstile auf keinen speziell
10.8. – 22.11.2019 festlegt, sondern das nutzt, was passt oder gerade Spaß macht. Da bietet es sich an, dass Daniel Welbat derart markant klingt, um auch eine GenreVielfalt unter einen Hut zu bekommen. Die aktuelle Tour, zu der übrigens auch eine Reihe von Auftritten in Kanada gehören (hier werden zum Beispiel Jazz-, Bluesund Folk-Festivals bespielt), trägt wie allgemein üblich den Namen des aktuellen Albums, „The Heartbeast Tour". Wenn gleich der Frontmann wie ein alter Hase klingt, ist er erst Ende 20 und könnte in Zukunft somit noch für einige Überraschungen sorgen. Jetzt steht aber ganz aktuell eine umfangreiche Präsentation in Deutschland an, um die Popularität von Wellbad zu steigern. Übrigens haben die Hamburger bei einigen Gigs eine Horn-Section im Schlepptau. Wer so etwas mag, sollte sich informieren, für welches Konzert er sich Tickets aussucht.
STAN WEBB'S CHICKEN SHACK Chicken Shack sind eine Bluesband, die ähnlich wie John Mayall's Blues Breakers zum Sprungbrett vieler später sehr erfolgreicher Rockmusiker wurde. Zu den Namen, die in den unterschiedlichsten Besetzungen von Chicken Shack auftauchen, gehören Christine Perfect/ McVie (Fleetwood Mac), Hughie Flint (McGuinness Flint), Paul Raymond (UFO), John Glascock (Jethro Tull), Pip Pyle (Gong), Bob Daisley (Ozzy Osbourne). Später durchliefen die Band bereits bekannte Musiker, die in Chicken Shack eine neue Herausforderung suchten oder einfach zur Verfügung standen: Keef Hartley (Keef Hartley Band), Ric Lee (Ten Years After), Andy Pyle (Blodwyn Pig), Miller Anderson (Keef Hartley Band) oder Tony Ashton (Ashton, Gardner & Dyke). Heute ist Stan Webb in Triobesetzung unterwegs und hat eher unbekannte Musiker an seiner Seite. Das sagt aber nichts über die n
Music from the 60s to the 80s
12.10 – 22.10.2019
Qualität der Band, die unbestritten äußerst hoch ist. Welche Nummern Chicken Shack zum Besten geben, ist eigentlich kaum von Belang, ist der Fundus der Band doch fast nicht zu überblicken. Laut Konzertveranstalter summiert sich das Veröffentlichungs arsenal der Briten inklusive regulärer Sampler und Live-Alben auf 30 bis 40 Tonträger. Sammler haben üblicherweise an solchen Gruppen ihren Heidenspaß. Stan Webb ist als einziges Gr ündungsmitglied immer noch ein Garant für beste Blues-Gitarren-Arbeit. Sein Spiel fasziniert im Klang ebenso wie visuell. Darüber hinaus gibt er mit seiner Stimme den Songs einen starken Wiedererkennungseffekt. Wer sich einstimmen möchte: Mit "I'd Rather Go Blind" hatten Chicken Shack 1969 einen kleinen Hit. Auch die Nummer "Tears In The Wind" war im selben Jahr ziemlich erfolgreich.
FINKENBACH OPEN AIR Das Finkenbach-Festival im Odenwald erlebt in diesem Jahr seine 37. Auflage. Mitveranstalter ist Mani Neumeier von Guru Guru, der mit seiner berühmtesten Band, in der er musiziert, regelmäßig Bestandteil der Veranstaltung ist. Überhaupt ist das unter Fans nur als Finki-Festival bekannte Event häufig ein Treffpunkt alter Krautrock-Formationen. In diesem Jahr sieht es diesbezüglich etwas dünner aus, das Line-up kann sich aber trotzdem sehen lassen. Freitag werden Electric Orange als Hauptact gelistet, eine 1992 gegründete Band, die ihre Wurzeln im Kraut- und psychedelischen Rock verortet. Nine Below Zero aus Großbritannien befinden sich im 42. Jahr ihres Bestehens und machen Blues Rock. Hundred Seventy Split sind mit Bassist Leo Lyons, der Ten Years After mitgründete, nicht weit ab von der legendären BluesRock-Band, haben mit dem jungen
Gitarristen Joe Gooch aber eine ganz eigene, modernere Note. Eröffnet wird der Tag von dem australischen Bluesgitarristen Rob Tognoni. Ein außergewöhnlicher Mann an der Sechssaitigen ist auch Alex Auer, der mit seinen Detroit Blackbirds den Samstag beschließt. Bei Auer geht es nicht darum, einen bestimmten Stil zu kreieren, sondern der Gitarre den angemessenen Raum zu geben. Die Dissidenten kommen aus Berlin und machen Weltmusik mit einer Indie-RockSchlagseite. Natürlich treten Guru Guru auf. Auch die legendäre französische Folk/Prog-Rock-Band Lazuli ist zu erleben. Adesa wurden von Musikern aus Ghana gegründet und gehören zum Weltmusik-Teil des Festivals. Gestartet wird am Samstag mit krautigem Psychedelic Rock, der den Hang zum Weltmusikalischen aufweist. Die Band, die das macht, nennt sich Sirkus.
© Pressefotos
50 JAHRE WOODSTOCK Zu Ehren des berühmtesten amerikanischen Rockfestivals wird am 10. August in Greven am Max-Klemens-Kanal das „50 Jahre Woodstock Festival" veranstaltet. Dabei haben die Veranstalter nicht nur darauf geachtet, musikalisch in ähnlichen Fahrwassern zu schwimmen wie einst die Großveranstaltung in Bethel. Vielmehr wurden auch Zeitzeugen ins Billing geholt, die mit ihren damals aktuellen Bands auf der Bühne standen. Allen voran: Bassgitarrist Leo Lyons. Der spielte 1969 bei Ten Years After und dürfte so ziemlich jedem, der den Woodstock-Film sah, als wild bangender Derwisch in Erinnerung geblieben sein. In Greven tritt er mit seiner aktuellen Band Hundred Seventy Split auf (siehe Ankündigung auf diesen Seiten). Auch Gitarrist Miller Anderson war damals mit dabei und gehörte zum Line-up der Keef Hartley Band. In Greven ist er mit der Miller Anderson Band am Start, die vornehmlich Blues
9.8. – 10.8.2019
10.8.2019
Rock spielt, aber auch noch andere Facetten zu bieten hat. Randy Hansen war zwar nicht in Bethel, verkörpert in Musik und Ausstrahlung aber einen der damals wichtigsten Musiker überhaupt: Jimi Hendrix. Aus dessen musikalischen Repertoire hat die Randy Hansen Band eine ganze Menge auf der Pfanne. Und auch, wenn es eher nach einem zusätzlichen Act klingt, könnte für einige Festivalbesucher Martin Engeliens „Go Music" Woodstock Band der eigentliche Höhepunkt der Veranstaltung werden, gehören ihr doch neben Bassist Engelien Gitarrist Peter Bursch (Bröselmaschine), Victor Smolski (g, Rage), David Readman (voc, Pink Cream 69), Manfred von Bohr (dr, Birth Control), Pitti Hecht (perc, unter anderem für die Scorpions), Martin Gerschwitz (key, Lita Ford), Jutta Weinhold (voc, Zed Yago) an – und diese Aufzählung ist nicht einmal vollständig.
LIEDER AM SEE Nunmehr zum neunten Mal gibt es am Brombachsee in Spalt-Enderndorf das Festival „Lieder am See". Die Veranstaltung hat sich nach eigenen Angaben dem sogenannten Classic Rock verschrieben. Niedeckens Bap zählen durchaus dazu, weshalb diese Gruppe den Abend beschließt. Vorher stehen die Schweizer Hard Rocker von Gotthard auf der Bühne. Sie sind vor allem in ihrem Heimatland ex trem erfolgreich, haben sich aber auch in Deutschland eine enorme Fangemeinde erspielt. Mit Graham Gouldman (b, voc) und Paul Burgess (dr) haben 10cc immer noch zwei langjährige Bandmitglieder in ihrem Line-up. Die 1966 gegründeten Wanderer durch Pop und Rock zelebrieren ihre Lieder ebenfalls am See. John Watts (voc, g) ist aus den legendären Fischer-Z-Zeiten Anfang der 80er Jahre zwar noch das einzige Überbleibsel, da er aber mit seiner Stimme, dem Gitarrenspiel, den
3.8.2019 Kompositionen und Texten den Stil dieser New-Wave-Band definierte, unterscheidet sich die aktuelle Inkarnation kaum von der Formation aus den Erfolgsjahren. Eine besondere Perle sind Mother's Finest. Mit ihrem funkigen Hard Rock hat die Band in den 70er Jahren Türen eingetreten und musikalische Grenzen eingerissen. Noch heute ist die Band live außerordentlich attraktiv und mächtig heavy. Eröffnet wird der Tag von den Newcomern Black Tape Lion. Die Gruppe existiert gerade mal zwei Jahre, hat das Herz der Festivalmacher aber bereits erobert. Zwischendurch in Umbaupausen wird trotzdem Livemusik geboten. Diese Aufgabe haben Human Touch übernommen, die sich praktisch durch vier Jahrzehnte der Rockmusik covern. Es gibt kaum etwas, an das sich das Trio nicht herantraut. Und so gibt es CCR ebenso zu hören wie Elvis Presley oder die Beatles.
THE SPIRIT OF WOODSTOCK 30.10.2019 – 22.3.2020 Ein halbes Jahrhundert Woodstock erfährt in diesem Jahr die unterschiedlichsten Würdigungen. Eine davon ist die Tribut-Show „The Spirit of Woodstock" von Reset Production. Wir erinnern uns: Jimi Hendrix, Janis Joplin, Santana, The Who, Joe Cocker, Joan Baez, Creedence Clearwater Revival, Crosby, Stills, Nash & Young und viele andere 1969 schwer angesagte oder aufstrebende Künstler trafen sich auf Farmland in Bethel, New York, um vor Hunderttausenden mit ihrer Musik ein Lebensgefühl zu zelebrieren. „The Spirit Of Woodstock" versucht, einen Teil dieser Atmosphäre zu rekonstruieren, dem Publikum von heute eine Zeit näher zu bringen, die sich heute viele kaum noch vorstellen können. Die Musik besorgt in der Tribute-Show laut Produktionsfirma eine international besetzte Liveband und „erstklassig ausgebildete Sänger und Sän-
gerinnen". Zu ihnen gehört Michael Holderbusch als Joe Cocker. Holderbusch ist einigen aus der TV-Show „Das Supertalent" bekannt. Neben der Musik wird es in der Show Videos und sogenannte Visuals geben. Diese sollen das Erlebnis authentischer machen. Zwischen den Songs gibt es Moderationen und Erzählungen über das einstige Ereignis. Der Geist von Woodstock („Spirit Of Woodstock") wird seit Jahrzehnten häufig beschworen. Aktuell gibt es weltweit mehrere Festivals, die sich diesen Namen gegeben haben. Zum Beispiel in Mirapuri in Italien, wo Ende Juli ein fünftägiges Event startete, dass im Line-up zahlreiche Bands hat, die den Sound jener Zeit reproduzieren. Ähnliches gilt für die Veranstaltung in Brooksville, Florida, Mitte August. Allerdings haben diese Veranstaltungen mit der TributeShow nichts zu tun.
– Die einzelnen Termine auffrom umseitig Seiten GoodTimes 4/2019 sind Music the 60s tofolgenden the 80s Seite 103gelistet – n
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MANFRED MANN'S EARTH BAND www.dmc-music.de
23.08. Dortmund, Musiktheater Piano
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09.08. Finkenbach, Finki-Festival 10.08. Greven, Woodstock-Festival 26.07. Bad Krozingen, 02.10. Dorsten, Das Leo Open Air im Kurpark 03.10. Neuwied, Bootshaus
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25.08. Monschau, Burg 26.08. Köln, Die Kantine 29.08. Nürnberg, Serenadenhof 30.08. Speyer, Halle 101 31.08. Wertheim, Burg
Music from the 60s to the 80s
13.08. Schwerin, Freilichtbühne 15.08. Dresden, Junge Garde 16.08. Halle/S., Peißnitzinsel 24.08. A-Moosburg, Schlosswiese 19.09. Ludwigsburg, MHP-Arena 20.09. CH-Schupfart, Festival
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01.11. Leipzig, Haus Auensee 03.11. München, Tonhalle 07.11. Berlin, Columbiahalle 09.11. Wiesbaden, Schlachthof 10.11. Köln, E-Werk
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20.–22.09. Joldelund, Gerd's Juke Joint u.a. Hamburg Blues Band feat. Krissy Matthews, Rob Tognoni Band, Gerry Jablonski & The Electric Band, Ron Lemons, Andreas Kümmert, Catfish, Jimmy Cornett & The Deadmen
The Spirit Of Woodstock 50 Jahre 'Love, Peace & Music' www.spiritofwoodstock.de
13.10. Heilbad Heiligenstadt, Eichsfelder Kulturhaus 15.10. Grafenrheinfeld, Kulturhalle 16.10. Sonneberg, Gesellschaftshaus 17.10. Gera, KuK 18.10. Bad Blankenburg, Stadthalle 19.10. Bernburg, Kurhaus 9. Beat-Night www.beatmacher.de 20.10. Neuenhagen, Bürgerhaus 21.09. Oberursel, Stadthalle 22.10. Potsdam, Nikolaisaal Rattles, The 2nd Generation, 23.10. Berlin, Verti Music Hall 77 Mainhattan 24.10. Waren, Bürgersaal 25.10. Rostock, Stadthalle 39. Lahnsteiner 26.10. Seehausen, Wischeland-Halle Bluesfestival 27.10. Dessau, Anhaltisches Theater www.lahnsteiner-bluesfestival.de 27.+28.09. Lahnstein, Stadthalle 29.10. Coswig, Börse 30.10. Lübben, Mehrzweckhalle u.a. Brian Auger feat. Oblivion 01.11. Wittstock, Stadthalle Express & Alex Ligertwood, 02.11. Grevesmühlen, Sport- u. Ann Vriend Rock Of Ages Mehrzweckhalle www.rock-of-ages.de Rock Legends Festival 03.11. Velten, Ofen-Stadt-Halle www.german-concerts.de 26.–28.07. Seebronn, Festplatz 06.11. Delmenhorst, Theater 26.10. Osterholz-Scharmbeck, u.a. Uriah Heep, Saxon, 07.11. Stadthagen, Festhalle Stadthalle* Rose Tattoo, Chris Norman, 08.11. Thale, Klubhaus Lords, Rattles, Niedeckens Bap, Dan Reed 09.11. Alt-Tröglitz, Hyzet Creedence Clearwater Revived Network, Axxis, Extrabreit 10.11. Greiz, Vogtlandhalle Pyraser Classic Rock Night We Love The 90s 12.11. Zwickau, Konzert-& Ballhaus www.fkpscorpio.com www.concertbuero-franken.de 13.11. Halle/S., Georg-Friedrich- 29.11. Oberhausen, KöPi-Arena 27.07. Pyras, Festival Händel-Halle Rose Tattoo, UFO, Glenn Hughes, 30.11. Leipzig, Arena 14.11. Bitterfeld, Kulturhaus Kissin' Dynamite, Talon, Brian 06.12. Hamburg, Sporthalle 15.11. Wittenberg, Stadthaus Downey's Alive & Dangerous 07.12. München, Zenith 16.11. Weißenfels, Kulturhaus u.a. Dr. Alban, Rednex, Mr. 18.11. Leipzig, Haus Leipzig Prog-Art President, Snap, 2 Unlimited www.biesdorfer-parkbuehne.de 19.11. Löbau, Messe- u. 02.–04.08. Berlin, Veranstaltungspark Night Of The Proms www.notp.com Biesdorfer-Parkbühne 20.11. Cottbus, Stadthalle u.a. Chris Thompson, Ian Paice 29.11. Mannheim, SAP-Arena 21.11. Plessa, Kulturhaus feat. Purpendicular, Pond 30.11. Dortmund, 22.11. Hoyerswerda, Lausitzhalle Westfallenhalle 16.01. Halberstadt, Theater Lieder am See 01.12. Oberhausen, KöPi-Arena 17.01. Burg, Stadthalle www.liederamsee.de 18.01. Bad Belzig, 03.08. Spalt-Enderndorf, Festival 04.+05.12. Frankfurt, Festhalle 06.+07.12. Köln, Lanxess-Arena Albert-Baur-Halle u.a. 10cc, Mother's Finest, 12.12. Stuttgart, Schleyerhalle 19.01. Neukloster, Stadthalle Niedeckens Bap, Gotthard, 13.–15.12. München, Olympiahalle 22.01. Salzgitter, Gymnasium-Bad Fischer-Z 17.12. Erfurt, Messe 23.01. Uelzen, Finki Open Air 18.12. Hannover, TUI-Arena Theater an der Ilmenau www.finki-festival.de 20.+21.12. Hamburg, 24.01. Wolfsburg, Congress-Park 09.+10.08. Finkenbach, Sportplatz Barclaycard-Arena 25.01. Nordenham, Stadthalle u.a. Guru Guru, Hundred 22.12. Bremen, Arena Friedeburg Seventy Split, Dissidenten, u.a. John Miles 26.01. Northeim, Stadthalle Rob Tognoni, Sirkus 28.01. Lübbecke, Stadthalle 50 Jahre Woodstock 29.01. Meppen, www.woodstock50jahre.de Windthorst-Gymnasium 10.08. Greven, Festival 30.01. Geldern, Lise-Meitner- Woodstock, The Story u.a. Hundred Seventy Split, Gymnasium Das Rockmusical Miller Anderson Band, Randy www.semmel.de 31.01. Gronau, Bürgerhalle Hansen 16.+17.08. Heilbronn, 01.02. Peine, Stadttheater Bundesgartenschau 02.02. Hameln, Rattenfänger Woodstock Forever www.woodstockforever.de 18.08. Nürnberg, Serenadenhof 04.02. Stade, Stadeum 15.–18.08. Waffenrod 22.10. A-Amstetten, 05.02. Bremen, Metropol-Theater u.a. Wishbone Ash, Miller Johann-Pölz-Halle 06.02. Soltau, Anderson Band, Randy Hansen, 23.10. CH-Zürich, Neues Theater Aula des Gymnasiums Love Machine, Fido Plays Zappa Spirgarten 07.02. Leer, Theater an der Blinke 25.10. Osterode, Stadthalle 09.02. Güstrow, Sport- u. Geigen-Rock-Nacht 26.10. Bonn, Brückenforum Kongresshalle www.biesdorfer-parkbuehne.de 27.10. Papenburg, 11.02. Norderstedt, Tribühne 17.08. Berlin, Biesdorfer Forum Alte Werft 12.02. Buchholz, Empore Parkbühne 29.10. Paderborn, Paderhalle 13.02. Flensburg, Deutsches Haus u.a. Pat McManus, Kolophon, 30.10. Beverungen, Stadthalle 14.02. Eckernförde, Stadthalle Horch 31.10. Leipzig, Haus Leipzig 15.02. Brunsbüttel, Elbeforum Hard Liner Festival 01.11. Gotha, Kulturhaus 05.02. Cham, Stadthalle Cham www.biesdorfer-parkbuehne.de 02.11. Bamberg, Konzert- & 06.02. Hilpoltstein, Stadthalle 30.08.+01.09. Berlin, Kongresshalle 07.02. Weiden, Max-Reger-Halle Biesdorfer-Parkbühne 03.11. Obertraubling, 08.02. Schwabach, Markgrafensaal u.a. The Legendary, Airport-Eventhalle 11.03. Höchstädt, T.G. Copperfield, Lynyrd Skynyrd 05.11. A-Wien, Stadthalle Nordschwabenhalle Revival, ZZ Top Revival, 06.11. A-Linz, Brucknerhaus 13.03. Schwäbisch-Hall, Neubausaal Der Münzer, Crayfox 07.11. Ravensburg, 14.03. Waiblingen, Bürgerzentrum Riverside Aarburg Oberschwaben-Klub 15.03. Weinheim, Stadthalle www.riversideaarburg.com 08.11. Mühldorf, Haberkasten 17.03. Landau, Jugendstil-Festhalle 30.08.–01.09. CH-Aarburg, Arena 09.11. Fulda, Orangerie Festsaal 18.03. Karlsruhe, Konzerthaus u.a. Alice Cooper, Krokus 10.11. Osnabrück, Rosenhof 19.03. Wetzlar, Stadthalle Wetzlar Emmenrausch Festival Roy Orbison & Buddy Holly 20.03. Simmern, Hunsrückhalle www.german-concerts.de The Rock 'n' Roll Dream Tour 21.03. Langen, Neue Stadthalle 06.–08.09. Kelbra, Open Air 22.03. Aschaffenburg, www.livenation.de u.a. Equals, Sweet Stadthalle am Schloss 28.10. Essen, Colosseum
GoodTimes 4/2019
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Music from the 60s to the 80s
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So machen Sie mit: Füllen Sie das Kreuzworträtsel aus. Die Buchstaben in den mit Ziffer und Kreis markierten Kästchen ergeben das Lösungswort. Senden Sie uns eine E-Mail, ein Fax oder eine frankierte Postkarte mit dem Lösungswort an:
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Einsendeschluss: 19. September 2019 Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Gerichtsstand ist Stuttgart.
Viel Glück! Lösungswort Ausgabe 2/19: NEUNUNDSECHZIG Der NikMa Verlag verarbeitet Ihre Daten zur Vertragserfüllung und Kundenbetreuung. Ihre Daten können zu den genannten Zwecken an Dienstleister weitergegeben werden. Ausführliches zum Datenschutz und zu den Informationspflichten finden Sie unter www.goodtimes-magazin.de/datenschutz
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GoodTimes 4/2019
3x MiniMundharmonika
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Music from the 60s to the 80s
2x DVD Green Book
LESERBRIEFE GERNE ... können Sie uns schreiben, ein Fax schicken oder eine E-Mail senden: NikMa Verlag · Eberdinger Straße 37 · 71665 Vaihingen/Enz · Fax: 07042/37660-188 · E-Mail: goodtimes@nikma.de Rezensionen – wieder mehr Besprechung
Musikgeschichte und Bürgerkrieg
Ich muss heute mal eine Kritik loswerden. Ich habe GoodTimes seit Jahren im Abo – hauptsächlich wegen der CD-Besprechungen. Dass jede CD die ein wenig in Richtung „radiotauglich” oder „Mainstream” geht, abschätzig bewertet wird, daran bin ich gewöhnt. Aber leider sind viele Rezensionen in letzter Zeit oft mehr Künstlerbiografie als Musikbesprechung. Es wäre schön, wenn wieder mehr auf die einzelnen Tracks eingegangen wird und es Hinweise auf vergleichbare Bands/Interpreten sowie Anspieltipps gäbe. Sonst sind die Beiträge als „Kaufhilfe” nicht sonderlich tauglich. W.G. Strauss
Danke für euer neues Heft. Das Lesen im Analogen ist doch nach wie vor super. Die aktuelle GoodTimes macht einfach Spaß. In erster Linie finde ich die Titelgeschichte von Jens-Uwe Berndt hervorragend: Die informative Mischung von amerikanischer Musikgeschichte (Lynyrd Skynyrd) und amerikanischer Geschichte (Bürgerkrieg und dessen Hintergründe) sind nicht nur sehr interessant, sondern auch für das Verständnis wichtig. Danke, macht weiter so.
Wo waren die Stones? Am 19. April erschien von den Rolling Stones HONK, eine Best-Of-Zusammenstellung mit Live-Bonustracks. In freudiger Erwartung stürzte ich, ein 63-jähriger Rock-Opa, mich nun auf eure neueste Ausgabe, 03/2019, in der Hoffnung eine Rezension zu finden ... nichts war’s! Auch in der Abteilung „News” keine Mitteilung über die Stones (kommende USA-Tour, Operation Mick Jagger, etc.) Nun gebe ich die Hoffnung nicht auf, in der kommenden Ausgabe 04/2019 etwas zu finden. Übrigens zu eurer Kenntnisnahme: Ende Juni erscheint die neue Veröffentlichung BRIDGES TO BREMEN als CD, LP, DVD, Blu-ray. Ich bin ja mal gespannt, ob euch das wieder durchgeht. Klar, ihr könnt und sollt kein Stones-Fan-Magazin sein, aber als ein Fachblatt für die Rock/Pop-Musik der 60er, 70er und 80er Jahre sollte man das registrieren. Wie wohl andere Stones-Fans darüber denken? In nahezu allen bedeutenden Musikzeitschriften wurde darüber berichtet. Aber eine Rezension über die neue Geier Sturzflug war wichtig? Bis auf diesen Fauxpas seid ihr ein gutes Blatt. Wir sollten alle froh und dankbar sein, dass die Stones und ähnliche Gruppen aus den 60ern noch so aktiv sind, wer weiß wie lange noch. Sie werden eine ziemliche Lücke hinterlassen. Frank Nießen, Düren
Im Beiblatt der aktuellen Neuauflage von ROCK AND ROLL CIRCUS der Rolling Stones ist zu lesen, dass bei dem Auftritt von Jethro Tull Mick Abrahams an der Gitarre steht. Nach meinen Informationen ist bei dieser Performance Tony Iommi (später Black Sabbath) der Gitarrist. Mick Abrahams kam dann alsbald zu Jethro Tull. Was sagen Sie als Profis dazu? Danke für Ihre Mühe. Jörg Jentzsch, Kreuztal (NRW)
von den angeblichen Rassisten. Ich habe mir gleich noch eine 2-CD-Best-Of bestellt. Die News über Whitesnake, Graham Nash, Rick Vito, Van der Graaf Generator, Gong begeistern mich ebenfalls. Jetzt aber das Allertollste für mich, gut, dass ich von der ersten bis zur letzten Seite alles lese, und somit den Link zum A-Z Index entdeckte. Das hätte ich mal schon eher wissen sollen. Ich habe erst letztens alle meine Ausgaben von März 1992 bis heute nach Scott Walker durchforstet. Nun suche ich alle meine Favoriten in dem Index, das wird eine längere Story. Wie schön, dass es euch gibt. Vielen tausend Dank für super tolle Mucke-Storys, natürlich auch für die CD/DVD/Books-Anregungen. Macht bitte weiter so – Uschi
Bestes Musikmagazin seit langem
Es handelt sich tatsächlich um Tony Iommi, er wird auch im Abspann erwähnt. Darüber hinaus ist Toni Iommi Linkshänder. Jethro Tull haben ihre erste Platte erst nach dem Circus aufgenommen, da war dann schon Mick Abrahams an der Gitarre und ab der zweiten Scheibe Martin Barre.
Bis vor ein paar Tagen habe ich tatsächlich nichts vom GoodTimes-Magazin gewusst. Schande auf mein Haupt! Jetzt dank Ralf Poppes Artikel finde ich meine History-Story neben allem, was aus dieser Zeit Rang und Namen hat im besten Musikmagazin, was ich seit langer Zeit in den Händen halte. Ich bin überrascht und begeistert – einfach sensationell. Danke für alles. Wolfgang Dziony, Scorpions-Gründungsdrummer
Projekte und Outlaw vermisst
Lieblingslied vermisst
Vielen Dank für die Lynyrd-Skynyrd-Story. Vermisst habe ich lediglich, dass weder die Bandprojekte der überlebenden Mitglieder (z.B. Rossington Collins Band) noch die Beteiligung des genialen, leider mittlerweile verstorbenen, Outlaws-Gitarristen Hughie Thomasson an der Neuauflage von Skynyrd erwähnt wurden. Mathias Stumpner aus Kempten
Als langjähriger Abonnent Ihrer ausgezeichneten Zeitschrift habe ich mit Interesse den Artikel über die Searchers in der Ausgabe 3/2019 gelesen. Leider wird dort deren großer Hit “Love Potion No 9” gar nicht erwähnt. Immerhin eine Nummer 3 in den USBillboard-Charts im Januar 1965. Genauso wenig gefunden habe ich mein Lieblingslied von den Searchers, “Goodbye My Love”. Eine Nummer 4 in England ebenfalls 1965. Schade. Stattdessen schreiben Sie, sie hätten gerade fünf-Top-5 Hits gehabt. Im Übrigen freue ich mich immer wieder auf jede neue Ausgabe von GoodTimes. Machen Sie weiter so. Claus-Jürgen Jores, Berlin
Positiver Eindruck vermittelt Das neue Heft ist mal wieder eines der Superlative für mich. Die Titelstory ist hochinteressant und schön, dass sie einen positiven Eindruck vermittelt
© Pat Pope
Pete Lincoln Fliegender Wechsel
Travis Harmonie ganz weit vorn
Am 28. Mai bestritt Pete Lincoln (63) nach 13 Jahren in München sein letztes Konzert mit Sweet, tags darauf stand er mit The Frontm3n, seinem gemeinsamen Trio mit Peter Howarth (Hollies), Mick Wilson (Ex-10cc) in Regensburg auf der Bühne – und erzählte GoodTimes im Vorfeld über die Hintergründe. Pete, es wird sicher ein so denkwürdiger wie eigenartiger Abend für dich, oder? Ja, wird es! Es wird emotional werden, vermute ich. Aber wir sind immer noch gute Freunde, es gibt kei nerlei Probleme. Tony O'Hora hat gewissermaßen meinen Job übernommen, spielt Bass und singt in Zukunft. Und Paul Manzi spielt Keyboards und zwei te Gitarre und singt. Du schlägst ein neues Karrierekapitel auf, das nicht ganz neu ist, wenn du dich jetzt voll auf The Frontm3n konzentrierst – es ist das erste Mal in deiner langen Karriere, dass du mit Mick und Peter deine eigene Band an den Start gebracht hast?! Stimmt. Was soll ich sagen? Ich war 13 Jahre bei Sweet, länger als die meisten Leute in dieser Band, länger als Brian Connolly und länger, als die Origi nalband zusammen war. Aber die Leute kommen ja in erster Linie wegen der Songs zu den Shows. Jetzt liegt die Zukunft mit den Frontm3n vor mir, die ein sehr flexibles Format bieten. Wir können als Akus tiktrio spielen, aber auch mit einem Orchester oder als komplette Band mit Schlagzeuger und Keyboar der. Da steckt sehr viel Potenzial drin. Nur haben sich eben die Termine zunehmend überschnitten, so dass ich mich für einen Act entscheiden musste. Ich habe viele Gespräche mit Andy Scott geführt und bin ihm dankbar für die Chance, die er mir mit Sweet gegeben hat und die letztlich für mich so etwas wie ein Sprungbrett war. Wie gesagt, wir gehen einvernehmlich auseinander – und ich werde mit Sicherheit öfter mal als Gast zu Sweet auf die Bühne kommen. Ihr habt ja schon länger angefangen, eigene Songs ins Frontm3n-Set einzubauen – arbeitet ihr schon an neuen? Wir haben gerade damit begonnen, erste Ideen aus zutauschen, und werden uns sicher demnächst zu sammensetzen, um gemeinsam zu schreiben und aufzunehmen. Aber jetzt stehen ja erst noch einige Shows an, und dann werden wir im November nach Australien und Neuseeland gehen, ehe dann ab Januar bereits die nächste Deutschland-Tour gebucht ist. pro
Es ist ein Phänomen in schnelllebigen, grellen Zeiten wie den unseren, dass eine unprätentiöse Band, be stehend aus vier freundlichen, unaufgeregten Men schen, weit mehr als zwei Dekaden lang existiert und weltweit über eine immense Anhängerschaft verfügt. Travis sind eine dieser Ausnahmeforma tionen. Wie in den Pionierzeiten der Rockmusik arbeitete man sich Stück für Stück und Album für Album weiter vor auf den Pop-Olymp. Nicht aus Imagegründen, das Quartett lebt seit jeher skandal frei. Sondern als Garanten herrlicher Melodien. 1999 standen Travis an der Weggabelung ihrer Kar riere, das so wichtige zweite Album war fertig und würde darüber entscheiden, ob sich der schottische Vierer auf Dauer würde durchset zen können. „Unserem Debüt GOOD FEELING von 1996", erinnert sich Gitarrist und Gründungsmitglied Andy Dunlop, „war ein Achtungs erfolg beschieden. Aber wir wurden noch nicht in die damals angesagte Brit-Pop-Garde eingereiht, standen nicht auf Augenhöhe mit Oasis, Blur oder Pulp." Dieser Zustand sollte sich mit dem Nachfolger THE MAN WHO gewaltig ändern. Auch deshalb, weil die Gruppe „alles an Ideen und Energie in diese Scheibe gesteckt hat", wie der heute 47-jährige Dunlop er klärt. „Wir ließen uns bei der Songauswahl und der Herangehensweise im Studio von nichts und nie mandem beeinflussen. Zwar gab es Phasen, in denen wir durchaus Zweifel hegten an dem, was wir taten. Im Zentrum allerdings stand die uneingeschränkte Harmonie. Wir wollten möglichst perfekte ‚schöne' Musik kreieren." Die zehn Lieder auf THE MAN WHO besitzen nach wie vor Ewigkeitsgarantie. Wenn man sich jetzt die Scheibe anhört, die gerade zusammen mit einer Bo nus-CD, bestehend aus 19 Extratiteln aus den späten Neunzigern, im Zuge des Jubiläums in den Handel gekommen ist, wird man laut Dunlop feststellen: „Das ist ein toller Sound, ein Ohrwurm jagt den nächsten, ohne dass wir anbiedernd klingen würden. Ich bin sehr stolz darauf." Ebenfalls im Zug des Travis-Jubeljahrs ist der bislang unveröffentlichte Auftritt LIVE AT GLASTONBURY '99 erschienen. „Obwohl wir in jenem Jahr nur auf der Nebenbühne dieses legendären Festivals auf traten, waren wir in Hochform", lacht Dunlop stolz. „Das nächste Mal stiefelten wir bereits auf die Haupt bühne. Ab da ging es richtig los!" mfg
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Starry Eyed And Laughing Entdeckung aus dem Rockpalast" " Februar verstorNoch heute muss man dem am 20. benen WDR-Mann Peter Rüchel dankbar sein, welche musikalischen Entdeckungen er mit dem Rockpa" last" ermöglichte. Damals, als die Sendungen über den Äther gingen, aber auch heute, wenn Aufzeichnungen auf CD/DVD erscheinen. Jetzt beispielsweise Starry Eyed And Laughing: Die Briten um Tony Poole waren zwischen 1973 und 1976 aktiv und spielten damals Musik, die man heute als Americana bezeichnet würde. Poole erinnerte sich für GoodTimes an seine frühere Band. Tony, wie kam es dazu, dass LIVE AT ROCKPALAST jetzt nach 43 Jahren erscheint? Das MiG-Label kam auf mich zu. Sie machten auch den Vorschlag, die Bildund Tonaufnahmen von 1976 um eine CD mit den Studioversionen der Songs anzureichern, die wir damals gespielt hatten. Und dann habe ich noch drei Bonustracks aus meinem Archiv herausgekramt. Ich habe auf meinem Aurora-Label zwei CDs herausge bracht mit Outtakes, Demos und Live-Aufnahmen, FOREVER YOUNG und TO TRY FOR THE SUN. Wie seid ihr als in Deutschland nahezu unbekannte Band in den Rockpalast" gekommen? " Peter Rüchel war ein großer Musikfan, der auch im mer wieder Entdeckungen ermöglichte. Ich glaube, dass auch unser Manager die Finger im Spiel hatte. Du hattest Starry Eyed And Laughing mit deinem Schulfreund Ross McGeeney als Duo gestartet ... Er spielte elektrische Gitarre, ich eine zwölfsaitige Akustische. Wir liebten die Byrds, aber auch Poco oder die frühen Eagles – deswegen spielten wir als eine der ersten UK-Bands so etwas wie Coun try Rock. Unser Manager legte uns dann nahe, als „richtige" Band zu agieren. Die Band war recht kurzlebig ... Damals gab es ja noch kein Internet. Wir waren in England relativ erfolgreich, aber dann ging es ir gendwie nicht weiter nach oben. Obwohl wir kurz vor dem „Rockpalast" drei Monate lang in den USA unterwegs waren. Es gab Spannungen, und Ross stieg aus. Für den „Rockpalast" haben wir ihn zurückgeholt. Damals zeichnete sich ja schon das Ende ab, wir haben dann auch nur noch ein halbes Dutzend Shows gespielt. Was hast du danach gemacht? Ich habe vor allem als Produzent gearbeitet, und heu te bin ich mit Bennett Wilson Poole unterwegs – im Frühjahr waren wir übrigens in Deutschland. pro
erscheint am 20. September 2019 GoodTimes 4/2019
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Music from the 60s to the 80s
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