3 - 2012 August/September/Oktober
ISSN 2192-7558
Tipps-for-Trips das Magazin
Portugal
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MtG - Menschen tun Gutes e.V.” in München Die Landeshauptstadt München hat ca. 1,6 Mio. Einwohner, davon sind 396.000 ältere Menschen im Alter ab 55 Jahren aufwärts. Weiterhin erstreckt sich München auf einer Fläche von ca. 310 km² und ist eine wunderbare Großstadt. Obwohl München auch eine der teuersten Städte in ganz Deutschland ist und das Lebensniveau entsprechend hoch ist, gibt es jedoch wie in jeder anderen Großstadt auch, sozial schlecht gestellte Mitmenschen. Besonders hart trifft es ältere Menschen, die in der Anonymität der Großstadt Schutz und Hilfe brauchen Unsere Aufgaben ist die bestmögliche Hilfe für Menschen in Not und im Alter in folgenden Bereichen darunter: Beratung und Vermittlung der jeweils zuständigen Stellen für in Not geratene Menschen auf allen Gebieten des Sozialrechts und Hilfestellung und Unterstützung im Kontakt mit Behörden, Aufklärung der Öffentlichkeit durch Einzelgespräche, Veranstaltungen, Infoblätter und Internet über mögliche Ansprüche gegenüber Staat, Stadt, Kranken- und Rentenkassen sowie Agentur für Arbeit und vergleichbare Einrichtungen, Erledigung sämtlichen Schriftverkehrs und der täglich anfallenden Post für Menschen, die momentan oder überhaupt nicht mehr dazu nicht in der Lage sind Interessenvertretung von in Not geratener Menschen im Rahmen der Schuldnerberatung bis zur kompletten Entschuldung und vieles mehr.
Menschen tun Gutes e.V. Tal 32
Es gibt verschiedene Formen, wie Sie unsere Arbeit finanziell unterstützen können, z.B.: - Online spenden - Mitglied werden - Besorgungen für Hilfsbedürftige erbringen 2 Magazin Tipps-for-Trips
80331 München Tel.: 089 - 21 11 18 21 Fax: 089 - 21 11 25 09 E-Mail: info@mtg-ev.de
Editoral
Liebe Leserin, lieber Leser, für unsere neueste Ausgabe des Magazin sind wir bis an den westlichen Rand Europas gefahren, nach Portugal. Besonders der Norden des Landes am atlantik hat es uns angetan. Schon während der Vorbereitungen und der Recheche haben wir gespürt, was für ein interessantes Gebiet das ist. Und wir wurden nicht enttäuscht. Trotz nicht immer perfekten Wetters haben wir viel gesehen, tolle Menschen kennengelernt und einige schöne Hotels für Sie ausfindig gemacht. Unsere anderen Ziel liegen zwar nicht so weit entfernt, doch sind sie nicht minder interessant. Im Zeitalter immer teuerer Benzinrechnungen sind Reiseziele in Deutschland und Österreich durchaus interessant. Der Rhein und das Moseltal ist Thema, aber auchentlang der Donau und im Burgenland haben wir uns umgeschaut. Ein sommerliches wochenende führte uns nach Regensburg. Diese Wochenend-Reisen in interessante Städte werden wir jetzt in jedem Heft bringen - es gibt noch viel zu sehen. Einen herbstlichen Ausflug nach Meckleburg-Vorpommern kann die redaktion nur empfehlen. Heringsdorf und die Kaiserbäder, besonders aber die Landschaft Darß ist jetzt besonders schön. Die Redaktion wünscht Ihnen viel Freude beim Lesen und Planen Herzlichst Ihr
Gottfried Pattermann Magazin Tipps-for-Trips 3
Inhalt
Inhalt Titel-Thema: 27 Portugal im Norden Portugals gibt viele faszinierende Landschaften und Orte
Aktuell 6. 7 8 9
Winterkreuzfahrt MS Delphin - Advent auf dem Mittelmeer Herbst im Salzkammergut Hotel Stock***** -Resort, Tuxer Tal, Tirol Knochen aus der Grabungskiste //Dem Eisbären auf der Spur - Avastama-Reisen
Reise 20
Unser Titelthema: Portugal 24 Das Herz Portugals 32 Orte mit viel Geschichte(n) 38 Porto - mehr als Portwein 44 Dergrüne Norden - lebendiges Mittelalter 50 Nationalpark Peneda Geres 58 Auf dem Dach Portugals 65 Die Weine Portugals 68 Historische Dörfer 72 Wandern in Portugal 74 Festung über den Wolken 80 Alentejo - die goldene Mitte 86 Frühstück unter 7000 Jahre Geschichte
4 Magazin Tipps-for-Trips
Reise 88 Lissabon und derAlentejo - eine Radreise 92 Wenn es nacht wird im Alentejo 94 Meisterwerke zwischen Rhein und Mosel Unterwegs im romatischen Deutschland 104 Besondere Adressen für Liebhaber alter Autos Oldtimer-Hotels in Deutschland, Österreich und Südtirol 106 Ein Sommerwochende in Regensburg 110 Als wir jüngst in Regensburg waren... 112 Küche am Donauufer - historische Wurschtkuchl
Inhalt
Seite 104 Mit dem Fahrrad durch das Alentejo
Seite 90 Am Duoro wachsen gute Weine
Seite 100 Meisterwerke an Rhein und Mosel - romantisches Deutschland
Oasen
Reise 116 Erlebnisurlaub am Fluss unterwegs an der Donau 118 An der Küste der Kraniche -Erlebnisse am Darß
128 Die Pousada “Nossa Senhora da Assunção 132 Bonsai-Spycher - eine Oase am Vierwaldstättersee
120 Auf den Spuren des Winzerkönigs das Burgenland am Neudiedlersee 124 Burgenland - vielfältig
Rubriken 3
Editoral
126
Büchertipps: Neu auf dem Markt: Reiseführer Burgenland Impressum Fundsachen: Hotel-Tester gesucht
135 136
Magazin Tipps-for-Trips 5
Aktuell Winterkreuzfahrt mit MS Delphin zum Kennlernpreis Sonniges Mittelmeer im Advent Frankfurt, im August 2012. Sonne statt Grau: Kreuzfahrer können dem Winter in Deutschland den Rücken kehren und sich bei mildem Klima und wärmender Mittelmeersonne eine Auszeit gönnen. Bevor die Delphin zur großen Reise über die Ozeane aufbricht, können Interessierte auf der neuen Mittelmeerroute von Venedig nach Barcelona eine Schnupperkreuzfahrt buchen. Die 7-Tage-Reise startet am 11. Dezember von Venedig nach Barcelona und lockt mit attraktiven Angeboten schon ab 290 Euro pro Person – genau das Richtige, um das Schiff kennenzulernen.
Mit der Delphin mediterranes Flair erleben: Die Destinationen im Mittelmeerraum bezaubern auch im Winter mit ihren Reizen. Für Kulturbegeisterte sind Winterkreuzfahrten ideal, denn sie erleben die Sehenswürdigkeiten auf der Route angenehm ruhig und ohne den Rummel der Hauptsaison. Beim Auslaufen der Delphin in der Lagunenstadt Venedig scheinen der Markusplatz und Canale Grande zum Greifen nah, ebenso eindrucksvoll sind die alten, prunkvollen Marmorstraßen in Dubrovnik. Auf Sizili-
en besichtigen die Kreuzfahrer bei einem Landausflug nach Segesta bei angenehm, milden Temperaturen den dorischen Tempel. Nach einem Stopp auf Sardinien, wo sich die Urlauber auf die Spuren des steinzeitlichen Volkes der Nuraghier begeben, steuert die Delphin Mallorca an - Malerisch erscheint die „Kathedrale des Lichts“ auf Palma. Zum krönenden Abschluss der Winterkreuzfahrt läuft die Delphin mit tollem Blick auf die spanische Metropole Barcelona in den Hafen ein. 6 Magazin Tipps-for-Trips
Passat Kreuzfahrten GmbH ist ein im Dezember 2011 neu gegründeter Veranstalter, der MS Delphin vertreibt – eines der beliebtesten Schiffe im deutschen Markt. Hauptsitz des Unternehmens und verantwortlich für Bereederung, Hotel & Catering ist Hamburg, die Niederlassung in Offenbach ist für das Veranstaltergeschäft und den Verkauf zuständig. MS Delphin steht für klassische Kreuzfahrttradition: Auf insgesamt 7 weitläufigen Decks können bis zu 470 Passagiere in 237 Kabinen zahlreiche Destinationen zwischen Spitzbergen, Ostsee, Karibik und Antarktis erkunden. Deutsch als Bordsprache, eine Tischzeit, ausgefeilte Routen mit maximalen Liegezeiten, bordeigene Zodiacs und besonders der persönliche Service sind die Pluspunkte des Kreuzfahrtschiffs.
Info Allgemeine Informationen und Buchungen: PASSAT Kreuzfahrten, Rathenaustraße 33, 63067 Offenbach Tel: 069-80907880 Fax: 069-809078877 Email: info@passatkreuzfahrten.de www.passatkreuzfahrten.de
Aktuell Majestätisches Naturschauspiel auf dem Darß Kranichbeobachtung mit Urlaub im Travel Charme Bernstein verbinden Berlin/Prerow, 23. August 2012 – Im Herbst kommen die Gäste des Travel Charme Bernstein in den Genuss eines seltenen Naturspektakels: Bis zu 40.000 Kraniche verweilen im September und Oktober vor ihrem Weiterflug in den Süden in einer der schönsten Küstenregionen Norddeutschlands. Spezielle Veranstaltungen wie die vom 23. bis zum 30. September 2012 durchgeführte „Woche des Kranichs“ und Führungen ergänzen das besondere Erlebnis. mehr auf Seite 118
Salzkammergut-Herbst mit Bläserfest, Kiritagen und Handg’machtem Das traditionsreiche Salzkammergut war einst die Kornkammer der k.u.k Monarchie. Zur Erntezeit im Spätsommer und im Herbst reiht sich heute noch ein bäuerliches Fest an das andere. Der 17. Salzburger Bauernherbst (25.08.–28.10.12) bietet ein Programm unter dem Motto „G’sund im Bauernherbst“ mit Radfahren und Wandern „ohne ökologischem Fußabdruck“ – und natürlichen Produkten von Salzburger Bauern. In der Fuschlseeregion kann man an einem Bauernherbst-Wochenende das „Bramsau Bräu“, eine Holleralm und eine Bauernherbstveranstaltung besuchen. Ein Tipp für gesellige Wanderfans ist die musikalisch-kulinarische Almroas über den Schafberg in Faistenau (26.08.12). Großen Anklang findet seit Jahrzehnten das wöchentliche Echoblasen am Almsee und als Höhepunkt das Bläserfest am Almsee (24. + 25.08.12), wo Gruppen aus ganz Österreich für den guten Ton sorgen werden. Das Kiritag-Bierzelt z‘ Alt’n Aussee (01.–03.09.12) vor der malerischen Kulisse von Loser und Trisselwand wird seit 52 Jahren bei freiem Eintritt abgehalten: mit über 120 Ständen, einem Vergnügungspark, einem Tanzboden und Musik ganz ohne Stöpsel. Seit ewigen Zeiten gibt es im Salzkammergut auch farbenprächtige Almabtriebe mit Alm-Kirchtagen, bei denen sich die Bauern für einen gut verlaufenen Sommer bedanken. Die Liebe für alte Zugmaschinen kommt seit 14 Jahren bei der „Traktoria“ in St. Wolfgang (21.–22.09.12) zum Ausdruck. Zum OldtimerFest mit Österreichs schönstem Traktor-Corso treffen sich die Besitzer der schönsten Steyr-, Porsche-, Lanz- und Warchalowsky-Modelle. Handgemachtes, Althergebrachtes und Künstlerisches bietet der Kunsthandwerksmarkt (22.–23.09.12) im Seepark
von St. Gilgen am Wolfgangsee. 70 Aussteller präsentieren ihre Arbeiten aus Glas, Holz, Keramik, Papier, Wolle und Stoff. Der „Kunst des Erziehens“ widmet sich das alljährliche Ebner Eschenbach Symposium (14.–15.09.12) in St. Gilgen. Die Ferienregion Traunsee geht „handg’macht“ durch den Genussherbst. In den neuen Workshops für traditionelles Handwerk werden Keramik, Schnaps und Schokolade selbst hergestellt (Termine Mitte September bis Ende Oktober ab 70 Euro inkl. Übernachtung).
Info Salzkammergut Tourismus-Marketing GmbH A-4820 Bad Ischl, Salinenplatz 1 Tel.: +43/(0)6132/269 09 0 Fax: +43/(0)6132/26909 14 www.salzkammergut.at info@salzkammergut.at
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Aktuell-Hotel Hotel Stock***** -Resort, Tuxer Tal, Tirol: Ein fünfter Stern, architektonische Neuheiten und ein neues Corporate Design für einen der führenden Hotelbetriebe in den Alpen Unglaublich, was sich im Stock***** resort in Finkenberg in den letzten Wochen bewegt hat. Gäste des renommierten Wohlfühlhotels kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Nicht nur, dass sich der Name des Sporthotels Stock in Stock***** resort geändert hat. Über dem vielsagenden neuen Namen prangert ein neu erworbener fünfter Stern, dahinter stecken architektonische Neuheiten und ein geschmackvolles neues Corporate Design. An der Spitze der Wellness- und Beautyresorts im Alpenraum bewegt sich die Familie Stock mit ihrem Fünfsternehotel schon lange. Dennoch dürfen ihre anspruchsvollen Gäste ab sofort mit der erweiterten Sonnenterrasse, dem Panorama-Fitnessstudio im vierten Stock, den neuen Seminarräumen sowie der Silberstube im modernen Alpenstil noch mehr Wohlfühlen, Wohngefühl, Sport und Genuss erwarten. Ab Dezember 2012 überzeugt das Stock***** resort
zusätzlich mit einem kompletten Neubau inklusive zwölf Familiensuiten, einem 25-Meter-Dachterrassenpool, einem Aqua-Fun-Park samt Reifenrutsche sowie einem Entertainmentfloor für Jugendliche und Grown-ups. mehr Info auf www.tipps-for-trips.de
Luxushotel im Golf Alpin Resort:
Der Krallerhof bietet exklusive Konditionen für Golfer Zentraler als im Viersternesuperior Wellnesshotel „Der Krallerhof“ können Golfer wohl nicht wohnen. Dem Krallerhof eilt der Ruf als bestes und schönstes Wellnesshotel in Österreich voraus. Seine optimale Lage inmitten des Golf Alpin Resorts kommt für Freunde des „grünen Sports“ einem Eldorado gleich. 32 Golfplätze im Salzburger Land und Tirol sind für Krallerhof-Gäste leicht erreichbar, Zwölf Topgolfclubs liegen innerhalb von 70 Kilometern rund um das Luxushotel, und die nächstgelegenen Plätze Urslautal und Gut Brandlhof sind sogar nur 15 Kilometer entfernt. Wer im Krallerhof urlaubt, profitiert in den Golfclubs Urslautal und Gut Brandlhof von speziellen Partnerkonditionen: Greenfee-Ermäßigung von 30 % für Einzelgreenfees auf dem Golfplatz Brandlhof (25 % auf dem Golfplatz Urslautal), kostenlose Benützung der Driving Range und der Zielgolfanlage, 10 %
8 Magazin Tipps-for-Trips
Rabatt für Krallerhof-Gäste auf alle Privatstunden und Kurse im GC Urslautal (ausgenommen Platzreifekurs) und bevorzugte Behandlung bei der Reservierung von Startzeiten. Umgeben von einer faszinierenden Bergwelt liegen Golfspielern – und denen, die es werden wollen – rund um den Krallerhof die schönsten Golfanlagen zu Füßen. Besonders günstig werden die Abschläge mit dem Golf-Alpin-Pass. Dieser beinhaltet drei oder fünf Greenfees, die beliebig auf den entsprechenden Golfpätzen eingelöst werden können. Entspannung nach einem sportlichen Golftag bietet das 2.400 m² große Krallerhof-Refugium, der Inbegriff luxuriöser Wellness. Vier RelaxGuide-Lilien sprechen für sich. Der traditionsbewussten, aber dennoch leichten österreichischen Küche verschrieben, begeistert der Küchenchef von früh bis spät mit erlesenen Köstlichkeiten. Alternativ stehen die drei außergewöhnlichen Erlebnisrestaurants der Krallerhof-Familie zur Wahl: die KrallerAlm gleich neben dem Hotel und die Alte Schmiede oder der neue AsitzBräu.
Aktuell Knochen aus der Grabungskiste
Dem Polarbären auf der Spur
Familienaktionstag in der Arche Nebra
Safari in der kanadischen Arktis-Trekking am Kilimanjaro
Tiere und Jagd stehen als Themen im Mittelpunkt eines neuen Familienaktionstags zur Sonderschau „Eiszeitriesen – Mammuts in Nebra“ im Besucherzentrum Arche Nebra. Vor dem Haus gibt es bei einer „Übungsgrabung“ für Kinder die Gelegenheit, unter Anleitung spannende Fundstücke zutage zu fördern. Mammuts oder Höhlenbären werden zwar nicht gerade ausgegraben, aber natürlich haben die Funde mit der aktuellen Sonderschau „Eiszeitriesen“ und dem eiszeitlichen Jägerlager bei Nebra zu tun. Mit dem Einsatz von Kelle und Pinsel allein ist es allerdings noch nicht getan: Auch ein Grabungsbericht und die Auswertung der Funde gehören – wie bei einer richtigen Ausgrabung – dazu. Belohnt werden die kleinen Archäologinnen und Archäologen am Ende: Fertige Grabungsberichte, ein kleiner Preis und das Eiszeit-Quiz in der Sonderschau machen sie und die begleitenden Erwachsenen zu echten Eiszeit-Experten.
Rengsdorf, 31. August 2012 – Wer auf Reisen den Blick hinter die Kulissen sucht, wird das Angebot von AVASTAMA, der Marke für Erlebnisreisen aus dem Hause Berge & Meer, nicht mehr missen wollen. Für den neuen Katalog waren die Spezialisten für besonders authentische Reiseerlebnisse auf der ganzen Welt dem Zauber fremder Kulturen auf der Spur: Auf Eisbär-Safari in der kanadischen Tundra, bei einem Fahrradausflug auf der Stadtmauer von Xian, beim Trekking auf dem „Dach Afrikas“, dem Kilimanjaro, und an vielen Orten mehr. China einmal anders: Kochen und Radeln inklusive Weltberühmte Sehenswürdigkeiten und Einblicke in den Lebensalltag – die 14-tägige China-Reise von AVASTAMA verbindet beides. Am Anfang der Reise steht der Besuch Pekings und, mit einem Abstecher ins nahegelegene Mutianyu, ein Stopp an einem der außergewöhnlichsten Teilstücke der Großen Mauer auf dem Programm. Danach geht es auf Tuchfühlung mit der chinesischen Alltagskultur: So beim Marktkauf in der Altstadt mit gemeinsamen Kochen oder beim „Snack-Hopping“ in den Hutongs, den kleinen Gassen Pekings. Polarbär-Safari in der kanadischen Tundra Nahe des Orts Churchill an Kanadas Ostküste sind schätzungsweise so viele Eisbären zuhause wie der Ort Einwohner hat: Bis zu 1.000 dieser mächtigen Raubtiere leben hier. Die fast hautnahe Begegnung mit den Polarbären zählt zu den Highlights der Kanada-Erlebnisreise von AVASTAMA. Hoch hinaus in Tansania: Der Kilimanjaro ruft! Trekking, Tiere und Traumstrand – dieses AVASTAMA-Angebot vereint drei ganz unterschiedliche Highlights zu einer außergewöhnlichen Erlebnisreise in Ostafrika, setzt aber auch eine gute körperliche Fitness voraus. Der erste Teil der 15-tägigen Reise mit maximal 12 Teilnehmern sieht die Gipfelbesteigung des Kilimanjaro vor: Im Rahmen einer 6-tägigen Trekking-Tour erklimmen die Teilnehmer in fünf Etappen das „Dach Afrikas“. Besonders eindrucksvoll ist die nächtliche Wanderung des letzten Teilstücks – sie führt bis an den Stella Point am Kraterrand und dann weiter entlang des Randes zum höchsten Punkt, dem Uhuru Peak. weitere Informationen: Reise-Hotline 01805-20 22 02* oder unter www.avastama.de
Der Aktionstag findet am Sonntag, 16. September, von 14 bis 18 Uhr statt. Der Unkostenbeitrag beträgt 3,00 € pro Teilnehmer, zzgl. Eintritt. Die Familieneintrittskarte für Eltern oder Großeltern mit bis zu vier Kindern bzw. Enkeln gibt es für 20,00 €. Anmeldung ist erwünscht, spontane Teilnehmer sind aber ebenso willkommen. Darüber hinaus werden wie immer an den Wochenenden öffentliche Führungen angeboten: 13.15 Uhr und 14.15 Uhr durch die Dauerpräsentation zur Geschichte der Himmelsscheibe von Nebra, 15.15 Uhr durch die Sonderschau „Eiszeitriesen“ und 16.15 Uhr am Fundort der Himmelsscheibe auf dem Mittelberg. Die Führungen im Haus kosten 2,00 € pro Person, zzgl. Eintritt, die Führung am Fundort 2,50 €. weitere Informationen: Arche Nebra – Die Himmelsscheibe erleben An der Steinklöbe 16 06642 Nebra OT Kleinwangen T: 034461-25520 F: 034461-255217 info@himmelsscheibe-erleben.de www.himmelsscheibe-erleben.de
*0,14 Euro/Min. aus dem deutschen Festnetz,
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Aussichten
Faszinierende Landschaften, seltene Tiere und Pflanzen, die Serra da Estrela ist ein Paradies für Wanderer und Naturliebhaber. Für Frühaufsteher hält sie solch schöne Sonnenaufgänge bereit. Lesen Sie mehr auf Seite 58
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Aussichten
Š Walter Straubinger
Magazin Tipps-for-Trips 11
Aussichten
Die Metropole des Nordens: Porto. Am alten Hafen am S端dufer des Douro liegen die Barcos Rabelos, alte Segelschiffe, die ihre wertvolle Fracht zu den Portweinkellereien in Vila Nova de Gaia gebracht haben. Heute liegen sie als Dekoration vor der Kulisse der Welterbestadt. Lesen Sie mehr auf Seite 38
12 Magazin Tipps-for-Trips
Aussichten
Š Walter Straubinger
Magazin Tipps-for-Trips 130
Aussichten
In der aufgehenden Sonne schimmern die Felsen und Bergspitzen in diesem zarten gold-gelben Ton. Penhas Douradas – vergoldete Steine – eine treffender Bezeichnung für diese Landschaft ist kaum möglich. Der Blick ins Tal ist fantastisch, die Wolken sehen wir schon von Weitem heranziehen und streifen um Haaresbreite die höchsten Spitzen der Berge. Lesen Sie weiter auf Seite 58
14 Magazin Tipps-for-Trips
Aussichten
Š Casa das Penhas Dourradas
Magazin Tipps-for-Trips 15
Aussichten
Das Burgenland - eine vielfältige Landschaft. Von der Ebene der Puzta, dem Neusiedler See über das Hügelland mit seinen Schlössern und Burgen bis hinunter zur Thermenregion in südburgenland bietet das östlichste Bundesland Österreich viele interessante Reiseziele. denn hier war der Winzerkönig zuhause. Lesen Sie weiter auf Seite 120
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Aussichten
Magazin Tipps-for-Trips 17
Aussichten
Regensburg, die 2000jährige Stadt an der Donau. UNESCO-Weltkultur-Erbe und Lebendige Stadt. Wir haben ein sommerliches wochenende in der Stadt verbracht und erzählen Ihnen über alte Häuser, Plätze und Kirchen - und über eine hinstorische Wurscht-Kuchl. Lesen Sie weiter ab Seite 106
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Aussichten
Magazin Tipps-for-Trips 19
Reise
Portugal Entdeckungen im s端dwestlichen Europa
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Reise
Magazin Tipps-for-Trips 21
Reise
Portugal “Waren Sie schon in Portu-
gal? Ach, Sie waren an der Algarve! Oder in Lissabon.” So oder ähnlich lauten viele Antworten, wenn das Gespräch auf das kleine Land an der äußersten Südwestecke Europas kommt. Die weitaus größte Zahl der Urlauber oder Reisenden nach Portugal finden sich ganz im Süden des Landes wieder. Aber was gibt es außer Sonne und Strand an der berühmten und beliebten „Goldküste“ des Landes noch? Wir haben uns auf die Suche gemacht und sind fündig geworden. Portugal ist viel 22 Magazin Tipps-for-Trips
mehr als “nur” die Algarve. Faszinierede Landschaften, alte Klöster und Kirche, quirlige Städte. Kommen Sie mit und begleiten Sie uns durch die unterschiedlichen Regionen im Norden und der Mitte Portugals. Lernen Sie so manche Überraschung und Besonderheit kennen, die auch für uns neu waren. Wir haben sehr interessante Menschen kennen gelernt, die uns ihre Geschichte(n) erzählten. Wir sind durch unbekannte und einsame Regionen gezogen und haben, deren Schöneheit wir Ihnen näher bringen wollen. Kommen Sie doch mit auf unsere Reise.
Reise
Der Duoro (c) Bild Walter Straubinger Magazin Tipps-for-Trips 23
Reise
Das Herz Portugals Es gibt nur wenige Städte auf der Welt, die einen wunderbaren Blick auf die Altstadt haben. Jerusalem vom Ölberg ist so eine Stadt und eben auch Coimbra. Wer auf der alten Hauptstrasse 1 von Süden her auf Coimbra zufährt und auf den Hügeln von Santa Clara, nur wenige Kilometer vor der Stadt Pause macht, hat einen unvergleichlichen Blick auf die alte Stadt. Die Altstadt, malerisch auf einem steilen Hügel, spiegelt sich im Rio Mondego. Schon von weitem ist zu sehen, was in Coimbra das geistige Zentrum ist: die alterwürdige Universität mit ihrem Turm. Sie überragt nicht nur die Altstadt – nein, sie thront auf ihrem Hügel, unter dem sich die moderne Unterstadt ausbreitet. Coimbra ist alt, eine erste Siedlung geht auf eine römische Gründung zurück. Später eröberten die Araber den Ort und gestalteten ihn zu einer prachtvollen Residenz. 1064 befreite der König von Leon, 70 Jahre später wurde Coimbra sogar die Hauptstadt Portugals und blieb es bis ins Jahr 1245. 1308 wurde die Universität, die in Lissabon 1290 gegründet worden war, nach Coimbra verlegt, bis 1911 war es sogar die einzige Universitätsstadt des Landes. Rund ein Fünftel der heute rund 24 Magazin Tipps-for-Trips
100.000 Einwohner sind Studenten, wir treffen sie überall, vor allem in und um die vielen Cafés der Stadt. Die alten Capes, die traditionelle „Tracht“ in Schwarz, werden heute nur noch selten getragen. Nina und Ines, zwei Studentinnen in den schwarzen Roben und der schwarzen Krawatte, treffen wir vor dem Eingang zur Unversität. Sie erzählen uns vor der alten Kathedrale (Sé Velha), übers studieren und ein bisschen über die Geschichte der Stadt. Wir merken sofort, wie wichtig die altehrwürdigen Gebäude der Uni für die Einwohner sind. Es scheint fast, als ob die halbe Stadt von und für diese älteste Akademikerschmiede des Landes arbeiten und leben würde. Aber erst einmal sollten wir unser heutiges Hotel finden. Es ist die „Quinta das Lagrimas“. An einem kleinen Park soll es liegen- jeder kennt es, aber keiner kann so wirklich den Weg beschreiben. Seltsam, so versteckt mitten in einer portugiesischen Großstadt? Erst nach einer kleinen Ehrenrunde finden wir das interessante Haus und den noch spannenderen Garten dazu. Hier trafen sich laut der Überlieferung Mitte des 14.ten Jahrhunderts der Thronfolger Pedro und seine Geliebte Ines de Castro. Angeblich heimlich –
aber nicht nur dies war Pedros Vater inzwischen nicht mehr so „passend“ und daher ließ er auch die ungeliebte Schwiegertochter umbringen - Mehr dazu im Kapitel „Orte mit viel Geschichte(n)“. Wir stehen nun schaudernd vor den beiden Hauptbesuchspunkten: Fonte dos Amores (Liebesbrunnen) und Fonte das Lagrimas (Tränenquelle). Auch heute noch spüren wir die starke Energie dieser Orte und begreifen so nach und nach, warum sie für die Portugiesen mehr ist als eine andere Version einer „Romeo und Julia“ Geschichte. Wir schauen uns noch weiter um in diesem riesig erscheinenden Garten mit den rund 100 verschiedenen Baumarten. Langsam holt uns jedoch Hunger ein und wir freuen uns auf das Abendessen in dem überschaubaren aber umso charmanteren Hotel Restaurant. Mehrere Kellnerinnen und Kellner sind immer um das Wohl Ihrer Gäste besorgt. Die Weinempfehlung aus dem nahe gelegenen Anbaugebiet ist ausgezeichnet und passt hervorragend zu dem Vier-Gänge Menü. Es kombiniert Fisch und Fleisch auf eine ganz eigene Weise und wir sind wie so oft während dieser Reise mehr als angetan von der portugiesischen Küche.
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Nina und Ines, zwei Studentinnen in den typischen, schwarzen Roben und der schwarzen Krawatte, am Eingang zur Se, der alten Kathedrale. Š Walter Straubinger Magazin Tipps-for-Trips 25
Reise
Auf dem großen Platz vor der Universität Coimbra treffen sich Besucher und Studenten © Bild Walter Straubinger
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Reise
Der Blick auf Nazare und seinem breiten Strand Š Walter Straubinger
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Reise
Am nächsten Morgen bemerken wir wieder den frischen Wind aus Westen. Auch die Wolken ziehen recht flott über uns hinweg. Kein Wunder – rund 40km entfernt liegt der Atlantik. Im Städtchen Nazaré möchten wir ein bisschen Zeit verbringen und uns einen Eindruck verschaffen. Das Zentrum liegt am breiten Hauptstrand, der sich wie eine Sichel unter dem Felsmassiv, der das ganze Ensemble nach Norden abschließt. Der hier oben gelegene Stadtteil – Sitio genannt- ist auch am nächsten Vormittag unser Aussichtspunkt. Kilometerweit schweift hier der Blick und die Brise hier oben ist erfrischend und beständig. Umso atemberaubender erscheint uns die Küste nordwärts der Stadt – ein noch
vollkommen „wilder“ Strand – Kilometer lang und so tief, dass die anbrandenden Wellen hunderte Meter weit auslaufen können. Hier ist man noch ziemlich alleine um diese Jahreszeit, denn der Ansturm der vor allem portugiesischen Touristen setzt erst so richtig Ende Juli/Anfang August ein. Umso mehr lässt sich diese ruhige Zeit jetzt geniessen. In unserem heutigen Haus „Adega Oceano“ wartet bereits das Abendessen auf uns. Keine zweihundert Meter vom Meer und direkt am Stadtstrand liegt das familiär geführte Haus. Der Fisch und die Meeresfrüchte sind ausgezeichnet und auch der kühle Vinho Verde passt wunderbar zu dem frischen Fang aus dem Atlantik.
Der Wirt erzählt uns mit einem ganz eigenem Lachen von der Bedeutung des Fischfangs auch in der heutigen Zeit und wir laben uns nun auch visuell bei einer bica (kleinen Tasse Espresso) am Sonnenuntergang, der sich in allen Farbschattierungen direkt von unserem Platz aus bietet.
Der Fado Die meisten kennen Lissabon als Stadt des Fados, aber die wenigsten wissen, dass es in Coimbra noch echten Fado gibt“, geben uns die beiden Studentinnen mit auf den Weg. Nach unserem leckeren Abendessen in der Quinta machen wir uns auf die Suche nach einer der vielen Fado-Kneipen in der Altstadt. Viele Studenten finden sich hier – wieder mal,
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Hotel Quinta das Lagrimas Š Walter Straubinger 30 Magazin Tipps-for-Trips
Reise auch wegen des oftmals freien Eintritts – und sie dürfen auch mitsingen. Offiziell aber nur die Männer. Mindestens zwei Gitarren dürfen den Sänger in seiner Leidenschaft und Liebe begleiten. Wir finden das sehr interessant, denn die meisten modernen Interpretinnen des portugiesischen Fados sind weiblich und erfreuen sich mittlerweile auf der ganzen Welt zunehmender Beliebtheit. Für uns ist der Fadoklang eher ein weiblicher: denn auch ohne jedes Wort zu verstehen, spürt man über die Musik und vor allem die Stimme des Sängers, was er mitteilen möchte und dazu braucht man nicht unbedingt portugiesisch zu sprechen. Fado heißt übersetzt Schicksal und nicht selten handeln die Texte von dem selbigen – vor allem im Zusammenhang mit dem Grundgefühl, der saudade. Dies nur mit Sehnsucht zu übersetzen, wäre etwas zu wenig und würde der portugiesischen Seele nicht
gerecht werden. Oder wie sagte Silvia, unsere Gesprächspartnerin in der Quinta das Lagrimas: „Wir schauen auf´s Meer, singen Fados und träumen von besseren Zeiten. Wann auch immer die waren. Aber vor allem sind wir eins: so friedvoll!“ Dem können wir nichts hinzufügen. Ein kleiner Verdauungsspaziergang lässt uns die Kalorien doch etwas leichter mit ins Bett neh-
men. Wir wandern hinauf zu unserem Ausssichtplatz über Nazarè, der jetzt ruhig und verlassen ist , nur auf einem Felsen sitzt ein Liebespaar, versteckt im Halbdunkel. Leise gehen wir weiter, denn am nächsten Morgen warten neue interessante Ziele auf uns. //Walter Straubinger und Kerstin Lühr
Fado-Sänger © Neva Micheva
Info Turismo Centro de Portugal Pólo de Coimbra Av. Afonso Henriques, 1323000-009 Coimbra Tel. 239 488 120 Fax 239 488 129 polo.coimbra@turismodocentro. pt www.turismodocentro.pt www.turismodecoimbra.pt Hotel Quintas das Lagrimas Rua António Augusto Gonçalves P-3041-901 Coimbra (Beira Litoral) - Portugal Tel.: + 351 (239) 802 380 Fax: + 351 (239) 441 695Einfo@quintadaslagrimas.pt www.quintadaslagrimas.pt Hier geht es zum Brunnen der Liebenden © Walter Straubinger Magazin Tipps-for-Trips 31
Reise
Orte mit viel Geschichte(n) Die Kirchenburg von TomarŠ Walter Straubinger 32 Magazin Tipps-for-Trips
Reise
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Reise Zwanzig Meter hoch und 106 Meter lang ist er dieser schlichte, aber umso eindrucksvollere Kirchenraum. Klein und demütig müssen sich die Menschen damals, im Mittelalter, gefühlt haben, als der Bau aufgeführt wurde. Alles strebt nach oben, Richtung Himmel, mächtige, doch schlank wirkende Pfeiler tragen das Gewölbe und durch die großen, hohen Fenster fällt das Sonnenlicht herein. Er ist der größte gotische Kirchenbau Portugals. Auch die Klosteranlage, die schon von außen die Dimensionen erahnen lässt, ist wahrlich monumental. Wir stehen im Inneren der Kirche zur heiligen Maria von Alcobaca. Das Innere der Kirche ist schlicht und streng, wie es die zisterziensische Regel vorschrieb, zwei schlanke Seitenschiffe flankieren das breite Mittelschiff, das wiederum durch ein breites Querhaus vom Chor mit seinen vielen Kapellen getrennt ist. Das Kloster war eine Stätte des Wissens und der Bildung bis in das 18. Jahrhundert hinein, seinen Reichtum verdankte es der Fruchtbarkeit des umliegenden Gebietes. Langsam gehen wir in kleinen Schritten bis zum Altarraum, auch uns hält der Zauber des beeindruckenden Baus gefangen. Auf
Höhe des Querschiffs stehen wir dann vor den beiden wohl berühmtesten Grabmälern des Landes, den Sarkophagen Dom Pedro I. und seiner Geliebten Ines de Castro. Der damalige Thronfolger Pedro I liebte ein Mädchen, das nicht seinem Stand entsprach. Trotzdem wollte er sie 1355 zur Frau und Königin machen. Doch Höflinge aus der Umgebung seines Vaters ermorderten die junge Frau. Nach seiner Krönung zum König ließ er die beiden Sarkophage anfertigen. Die darauf eingemeißelten Szenen geben historische Ereignisse wieder, aber auch Szenen aus ihrer tragischen Liebesgeschichte. Viele Portugiesen pilgern unter anderem auch deswegen an diesen Ort der Erinnerung an die beiden. Heute gehört die Kirche und das dazugehörige Kloster zum UNESCO- Weltkulturerbe.
Santa Maria da Vitória in Batalha.
der Jungfrau Maria geschworen, im Falle des Sieges über die ungeliebten Kastilier ein Kloster zu errichten. Die Schlacht ging für die Portugiesen siegreich aus, obwohl das Heer der Spanier zahlenmäßig überlegen war. König Johann hielt sein Versprechen und so begannen 1388 die Bauarbeiten. Das Ergebnis ist ein Musterbeispiel der Spätgotik. Von Außen wirkt der mächtige Bau sehr filigran, Türme, Lisenen, Fialen, alles strebt nach oben und nimmt dem Bau sein Schwere. Im Inneren tragen mächtige Säulen das Gewölbe mit seinen feinen Rippen, der Höhepunkt gotischer Baukunst auf der iberischen Halbinsel ist jjedoch die Capela do Fundador, der Grablege König Johanns von Avis, mit seinem mit Sternen verzierten, feingliedrigem Gewölbe. Für faszinierende Farbeffekte im Inneren sorgen die prächtigen gotischen Glasfenster.
Nur wenige Kilometer weiter nördlich steht eine weitere Klosteranlage mit großem geschichtlichem Hintergrund. Das Mosteiro de Santa Maria da Vitória in Batalha. Wörtlich übersetzt bedeutet dies: Kloster zur heiligen Maria der siegreichen Schlacht in Batalha. König Johann von Avis hatte © Günter Heine
Sarkophag von Ines de Castro © Walter Straubinger
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Sarkophag von Konig Dom Pedro I © Walter Straubinger
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Das Innere der Klosterkirche von Alcobaca Š Walter Straubinger
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Reise Convento de Cristo Die „Runde der großen drei Welterbestätten” Portugals wollen wir mit einer Burgbesichtigung beschließen. Steil führt der Weg hinauf zu einer Burganlage, die zwischen Kiefern und Zypressen aufragt. Wir sind auf einer Anhöhe über der Stadt Tomar, rund 40 Kilometer weiter östlich, auf halbem Weg zwischen der alten Hauptstadt Coimbra und Santarem. Der Convento de Cristo in Tomar geht auf eine Burganlage der Tempelritter zurück, die 1162 anstelle der Burg Ceras im Tal des Nabão-Flusses errichtet wurde und Tempelrittern, die aus dem Heiligen Land zurückkehrten, als Wohn- und Aufenthaltort dienen sollte. Kern dieser Klosterburg war
die Kirche, ein romanischer Zentralbau. Den Innenraum bildet ein Oktogon, das durch Bögen mit der Empore verbunden ist. Der Grundriss orientiert sich an der Grabeskirche in Jerusalem. In den Zeiten der Inquisition durch den französischen König gegen den Orden der Tempelritter fanden hier in Tomar viele Tempelritter aus Frankreich, ja aus ganz Europa, Zuflucht und Heimat. König Dom Manuel I. ließ dann Ende des 15. Jahrhunderts viele Elemente im „Manuelinischen Stil“, einer Spielart der Gotik, anfügen. Er ist bestimmt durch maritime Ornamente, die vor allem durch die Seefahrer um Vasco da Gama und Pedro Álvares Cabral aus den kürzlich „entdeckten“ Kontinenten mitgebracht
Fenter im manuelinischen Stil an der Kirche des Convento de Cristo © Walter Straubinger 36 Magazin Tipps-for-Trips
wurden. So verwundert es nicht, daß sich auch Schiffstauwerk und Naturelemente aus den fernen Ländern hier wiederfinden. Walter Straubinger und Kerstin Lühr
Info weiterführende Informationen finden Sie unter: TOMAR: www.rttemplarios.pt ALCOBACA: http://whc.unesco.org/en/list/505 BATALHA: www.cm-batalha.pt und http://whc.unesco.org/en/list/264
Die strengen Formen der Gotik in der Kirche von Batalha © Walter Straubinger
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Kirche von Alcobaca Š Walter Straubinger Magazin Tipps-for-Trips 37
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Porto -mehr als Portwein Barcos Rabelos am Douro-Ufer mit Blick auf die Ponte Dom Luís I. und Portos Altstadt © Walter Straubinger 38 Magazin Tipps-for-Trips
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Porto Porto – das heißt im portugiesischen erst einmal „Hafen“. Und so heißt natürlich auch die Stadt. Was wohl zuerst da war, sei dahin gestellt, aber die Stadt wäre nichts ohne diesen Hafen, der sich an der ganzen Altstadt entlang zieht. Auch moderne Schiffe liegen hier an der „Ribeira“ mit ihren alten, hohen und oftmals kachelverzierten Häusern. Nicht nur deswegen ist die Stadt wohl als Weltkulturerbe aufgenommen worden. Auf der anderen Flussseite des Rio Douro sieht man ab und zu noch die „Barcos Rabelos“ – flache Segelboote, welche früher die Weinfässer aus dem Anbaugebiet „Alto Douro“ hierher zu den Portweinkellereien in Vila Nova de Gaia transportierten. Auch heute noch kann man mit Ausflugsbooten den gezähmten Fluss hinauffahren Von der südlichen Seite des Flusses hat man auf jeden Fall den besten Blick auf die Stadt. Von hier aus sieht man auch, dass sie steil auf den Hügeln über dem Ufer liegt. Die beiden Seiten verbindet die Brücke „Ponte Dom Luís I.“ – sie wurde von einem Schüler Gustave Eiffels in einem kühnen Bogen an den höchsten 40 Magazin Tipps-for-Trips
Punkten hinüber gespannt. Nach einem Spaziergang über diese Brücke stehen wir nun endlich auf einem der besagten Hügel und merken, dass die mit rund 300.000 Einwohnern zweitgrößte Stadt Portugals eigentlich terrassenartig angelegt ist. Die Straßen ziehen schräg die Hänge hinunter, aber manche Gasse ist so steil, dass sie fast nur Fußgänger zuzumuten ist. Tagsüber herrscht emsige Betriebsamkeit – nicht umsonst heißt es bei den Portugiesen: „In Porto wird das Geld verdient, in Lissabon wird es ausgegeben“. Wir wollen dies gar nicht genauer nachprüfen, sondern interessieren uns für die Stadt mit ihren vielen Winkeln und Kirchen. Unser Taxifahrer Joao erzählt uns ein bisschen etwas über die Geschichte seiner Stadt. Lange Zeit war sie von den Seefahrern geprägt. Dies führte auch zum Reichtum der Stadt. Hierbei waren es vor allem die Beziehungen zu England, die aus dem Handel mit dem Portwein entstanden. Im Gegenzug dafür durften die Engländer ihre Waren v.a. im Textilbereich exportieren. „Ob wohl deswegen auch heute
noch so viele Engländer zu uns kommen? Abends lockt uns wieder die Ribeira: Im „Postigo do Carvao“ zieht uns das gemütliche Ambiente an – und vor allem – wir finden noch einen Platz. Unser Kellner ist schnell bei uns und führt uns zu einem der noch letzten freien Plätze: Die Vorspeisentellerchen samt Oliven, Schinken und verschiedenen kleinen Spezialitäten stillen bald unseren ersten Hunger. Jorge kehrt mit der Karte zurück und empfiehlt uns einen V inho Verde. Dieser „grüne Wein“ stammt aus der Gegend des Minho Flusses und ist vor allem im Norden ein gern getrunkener Begleiter zu Fisch oder Meeresfrüchten. „Na, wie schmeckt er Euch?“ lacht er uns begeistert zu und wir spüren die Leidenschaft, die in diesem Lokal bei allen herrscht – sei es den Kellnern oder den Damen in der Küche, die wir von unserem Platz aus bei der Arbeit zuschauen können. „Das Postigo ist ein alter Kohlenkeller, der am Rande des Douroufers vor ein paar Jahren umfunktioniert wurde zu unserem Restaurant“.
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Im Postigo do Carvao Š Walter Straubinger Magazin Tipps-for-Trips 41
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Nachtspaziergang an der Ribeira Š Bild Walter Straubinger 42 Magazin Tipps-for-Trips
Reise erklärt uns Jorge weiter. Wohl auch deswegen empfinden es die Besucher als so gemütlich. Die Lulas grelhadas (Gegrillter Tintenfisch) und das eingelegte Schweinefleisch sind auf jeden Fall so lecker, wie reichlich. Nach einer halben Stunde ist das Lokal brechend voll und es herrscht auch hier wieder die Geschäftigkeit, wie tagsüber auf den Straßen. Nach dem hauseigenen Nachtisch rundet ein zimbalinho unser Menü ab. Dieses Wort haben wir hier noch nie gehört. Jorge klärt uns auf: „Im Norden sagen wir zur bica so. Die italienische Cafemaschine Cimballi, in der er zubereitet wird, hat die Leute dazu animiert, ihn so zu nennen. Obwohl uns der Abschied von diesem gemütlichen Keller schwer fällt, wollen wir dennoch die Abendstimmung am Ufer genießen. Draußen ist es mittlerweile auch voll geworden in den Straßencafés oder besser gesagt, in den Cafés und kleinen Restaurants unter den Arkadengassen bzw. direkt am Flussufer. Man spürt förmlich die Piraten- und Seefahrerenergie aus früheren Zeiten –
auch heute noch. Nun geht der Blick auf die beleuchteten Portweinkellereien und-lager. Rund zwei Dutzend sind es an der Zahl und eine größer als die andere. Am nächsten Morgen stehen wir wieder am Ufer. Diesmal um ein anderes Unikum von Porto zu bewundern: Den „Funicular dos Guindais“ - er verbindet heute wieder die Oberstadt mit dem Flussufer Ribeira. Über hundert Jahre lang war hier Stillstand. Ein schwerer Unfall im Jahre 1893, zwei Jahre nach der Eröffnung sorgte für die lange Stilllegung dieses Schrägaufzuges. Seit 2004 kann man die 61m Höhenunterschied in rund 3 Minuten zurücklegen. „Wie viele Stufen wir dabei wohl sparen?“ sagt unsere Nachbarin in der Kabine. Auf jeden Fall landen wir genau am Fuße der Ponte Dom Luís. Bei Tag merken wir erst die Höhe dieses architektonischen Wunderwerks. Nach diesem aufschlussreichen Besuch zieht es uns wieder in die Oberstadt. Der Torre dos Clerigos ist das Objekt unserer Begierde: 200 Stufen wollen erklommen werden. Hier gibt es keinen
Abkürzer – 76m höher stehen wir auf dem höchsten Turm Portugals. Der Blick geht über die ganze Altstadt, hinüber nach Süden und hinein ins Douro-Tal. Die unzähligen Kirchen und Klöster in der Stadt ergeben einen bunten Teppich aus Dächern und Türmen in der Welterbe-Metropole des Nordens. Im traditionsreichen „Café Imperial“ genießen wir wieder mal einen Cimbalino und laben uns an den Süßspeisen. Im Inneren verwöhnen aber auch die Glasmalereien und Art-decoSchmuck unser Auge. In Portos ältester Buchhandlung „Livraria Editores Lello & Irmao“ werfen wir einen Blick in die unzähligen Bücher. Porto ist die Verlagshochburg des Landes. Wohl auch deswegen spürt man hier den Reichtum, die sich in diesem prächtigen Jugendstil-Inneren zeigt. Die Freitreppe ist wohl das berühmteste Detail. Wir könnten noch viel erkunden in dieser so emsigen wie eigenen Welt namens Porto. Doch demnächst naht unser Aufbruch. Weiter geht es nach Norden in die Heimat des Vinho Verde. Walter Straubinger und Kerstin Lühr
Info Posto de Turismo - Centro Rua Clube dos Fenianos, 25 - 4000-172 Porto Tel. +351 223 393 472 www. visitporto.travel www.portoturismo.pt Postigo do Carvao
Portweinkellereien in Vila Nova de Gaia © Walter Straubinger
Rua da Fonte Taurina ,24 A 34 4050-269 PORTO Tel: (+351) 222004539 Fax: (+351222006974 www.postigodocarvao.com Magazin Tipps-for-Trips 43
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Der gr端ne Norden lebendiges Mittelalter 44 Magazin Tipps-for-Trips
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Die “Römerbrücke” bei Ponte de Lima © Walter Straubinger Magazin Tipps-for-Trips 45
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Lebendiges Mittelalter - Fest in Viana do Castelo © Walter Straubinger
Irgendwie haben wir uns verfahren. Die Umgebung ist grün, saftige Wiesen und grüne Hügel prägen die Landschaft, auch die Bäume sind anders. Und als wir durch die kleine Stadt zum Hauptplatz fahren, empfängt uns eine Gruppe Dudelsackpfeifer. Irgendwie sieht das hier alles wie Irland oder Schottland aus. Doch wir sind in Portugal, genauer gesagt in Viana do Castelo, an der Mündung des Rio Lima, rund 60 Kilometer nördlich von Porto. Es ist die letzte richtige Hafenstadt vor der Grenze zu Spanien. Sie überrascht uns mit einem Fest, das an ein Ereignis in mittelalterli46 Magazin Tipps-for-Trips
cher Zeit erinnert. Die Altstadt ist festlich mit bunten Bändern geschmückt. Auf der Praca da Republica, dem Herz der Stadt, wurden kleine Bretterbuden aufgestellt, die allerhand Kulinarisches und handwerkliche Kleinkunst anbieten. An einem der Buden spricht uns eine junge Frau in ihrem wohl selbst geschneiderten Gewand an: „Was möchtet Ihr essen und trinken?“ Bei einem Becher Sangria und einer Wildschweinsemmel genießen wir das lebendige, aber vor allem gemütliche Ambiente im Herzen der vielen blumengeschmückten Gassen. Der Milchreis rundet das kleine
„mittelalterliche Menü“ ab. Auf der Stufen des Brunnes, der mitten auf dem Platz leise vor sich hin plätschert, nehmen wir uns Zeit und genießen das schöne Bild. Dann wird es Zeit, denn wir wollen uns noch ein wenig in der Stadt mit ihrer langen Geschichte umsehen. Langsam schlendern wir durch enge Gassen. Dabei fallen uns die vielen Menschen mit hellen oder gar rötlichen Haaren auf. Auch wirken sie größer als die Leute in Porto oder im südlicheren Portugal. Es ist ein keltischer Einschlag, der auch in den Gesichtern erkennbar ist. Wie in Galizien und lebten hier die Keltiberer,
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deren älteste Siedlung hier in Viana do Castelo gelegen hatte und die bis ins dritte Jahrhundert nach Christus besiedelt war. Heute wie früher bestimmt der Fischfang, aber auch der Schiffsbau das Leben in der Stadt. Beides brachte über Jahrhunderte hinweg den Reichtum in das quirlige Städtchen. Eine Seilbahn bringt uns hinauf zur Kirche Santa Luzia. Sehenswert ist hier vor allem die Aussicht über die Stadt, den Hafen und die Umgebung. Lange lassen wir diese Aussicht auf uns wirken, doch dann wollen wir weiter, denn wir haben ja noch viel vor, hier im Norden Portugals. Unsere nächste Station liegt eine knappe halbe Stunde flussaufwärts: Ponte de Lima. Wie der
Name schon sagt, bestimmt die alte Brücke aus dem 14. Jahrundert über die Auen des Flusses Lima das Bild dieses kleinen Landstädtchens. Viele Restaurants und kleine Geschäfte prägen das Stadtbild, das von der Kirche Igreja Matriz mit ihrem romanischen Portal überragt wird. Hinter einem Torbogen öffnet sich der zentrale Platz des Ortes. Auch hier schient irgend etwas besonderes los zu sein. Festlich gekleidete Menschen stehen im Schatten der Häuser, eine ganze Gruppe hübscher Mädchen, die alle in zartes Rosa gekleidet sind, stehen beieinander und ein sichtlich nervöser junger Mann in schwarzen Anzug steht vor der Kirche und blickt immer wieder auf die Uhr.
Eine Hochzeit, doch noch fehlt offensichtlich die Braut. Nach bangen Minuten für den Bräutigam taucht endlich sie in einem wunderschönen Oldtimer auf. Nun endlich formiert sich der Zug und mit dem einsetzenden Orgelspiel, das aus der offenen Kirchentüre klingt, zieht die ganze Gesellschaft in die Kirche. Auch für uns wird es Zeit, weiter zu fahren. Unser nächstes Ziel ist der Nationalpark Peneda Geres, doch das ist eine eigene Geschichte. //Walter Straubinger und Kerstin Lühr
Info weiterführende Informationen finden Sie unter: Viana do Castelo www.cm-viana-castelo.pt Ponte de Lima www.cm-pontedelima.pt
Wildschweinbraten, Sangria und viele Süßigkeiten werden in kleinen Buden angeboten Bilder © Walter Straubinger
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Hochzeit in Ponte de Lima © Walter Straubinger
Blick über die Stadt Viana do Castelo © Walter Straubinger 48 Magazin Tipps-for-Trips
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Nationalpark Peneda Geres Am Canicada-Stausee im Nationalpark Peneda Geres Š Walter Straubinger 50 Magazin Tipps-for-Trips
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Da fahren wir tausende Kilometer weit und dann sieht es aus wie im Schwarzwald!“ meint Kerstin trocken, als wir im Nationalpark Peneda Geres angekommen sind. Dichte Wälder, viel fließendes Wasser und Stauseen in relativ engen Tälern und Höhen bis zu 1.500 Meter. Aber trotzdem ist es anders hier – ganz oben lugen nämlich Bergspitzen aus relativ hellem Granit über der Waldgrenze hervor. Oft ziehen Wolken vom Atlantik über die Gipfel und lassen hier ihre nasse Fracht zurück, im Winter auch durchaus © Walter Straubinger
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auch als Schnee. Jetzt im Frühsommer aber herrscht ein helles und sattes Grün vor. In den naturbelassenen Eichenwäldern sprudeln die Bäche vor sich hin und sammeln sich ein paar hundert Meter weiter unten in kleinen und größeren Seen. Menschenleer wirkt die Landschaft auf den ersten Blick, ein wahres Paradies für Wanderer. Bereits 1971 wurde dieser einzige „Parque Nacional“ des Landes gegründet. Wie ein Hufeisen zeiht er sich an der Grenze zu Spanien entlang und schließt vier
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Bergkämme auf seinen rund 700 qkm mit ein, darunter eben die Serra da Peneda und die Serra do Geres. Die höchste Erhebung ist der„Pico de Nevosa“ mit 1546 Metern. Auf den vielen Seen im Nationalpark sind Segelboote unterwegs, die sich das Wasser mit Tretbootfahrern und Paddler teilen müssen, doch ist genug Platz für alle da. Unten in den Tälern und an den Seen ist es jetzt im Juni schon richtig warm, doch auf den Höhen herrscht ein herberes Klima.
„Tagelang bin ich jetzt schon hier oben unterwegs und wandere durch die unberührte Wildnis, ohne je einem Menschen zu begegnen, ihr beiden seid die ersten“. So erzählt uns Suzanne, die wir auf unserer kleinen Wanderung nördlich von Geres treffen. „Ein Zelt oder einen Biwaksack sollte man schon dabei haben, denn es gibt nicht überall Hütten. Und zu den Dörfern hinunter dauert es bei einem Wettersturz dann doch ein paar Stunden“. Wie schon gesagt: von unten sehen sie gar nicht so dramatisch aus, die
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Im Nationalpark Peneda Geres © Walter Straubinger
„sanft gewellten“ Berge an der nördlichsten Ecke von Portugal. Nicht nur die Vegetation ist anders als im Zentrum oder Süden des Landes, auch die Tierwelt bietet einiges, was man nicht überall treffen kann: „Wenn Ihr Glück habt, seht Ihr einen Wolf. Oder zumindest Wildkatzen“, meint Suzanne. „Auch Otter gibt es viele und die Lüfte teilen sich Steinadler, Habichte und Rotmilane mit Uhus und Adlereulen. Nicht zu vergessen die „Garranos“, wilde aber doch zutrauliche Ponys in der Bergregion, wenn Ihr aufmerksam seid, dann könnt ihr sie sehen“. Nach einer Pause und 54 Magazin Tipps-for-Trips
einer gemeinsamen Brotzeit gehen wir wieder getrennte Wege. Alle haben wir nicht gesehen, aber Habicht (oder Bussard?), einen Fischotter und ein paar Garranos, die wir auf einer Waldlichtung aufgeschreckt haben, waren es dann doch. Zeit sollte man haben, mehr Zeit, doch wir beide wollen zurück in die Zivilisation – haben wir doch einen Tipp für ein Hotel bekommen. Und wenn das wirklich so gut ist, stellen wir es hier vor. (siehe Seite 52) //Walter Straubinger und Kerstin Lühr
Info weiterführende Informationen über den Nationalpark finden Sie unter: http://www.adere-pg.pt/ und http://www.visitportugal.com/NR/exeres
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Naturbelassene Wälder im Geres-GebirgeŠ Walter Straubinger Magazin Tipps-for-Trips 55
ReiseT ip p HotelT ip p: Aquafalls Spa Hotel Rur al Gerade noch kann ich bremsen, als ich das Schild erblicke: „Aquafalls Spa Hotel Rural“. Bisher war es ja sehr gut ausgeschildert in diesen Hügeln südlich des Canicada Stausees, der gleichzeitig die Grenze des Nationalparkes darstellt. Aber so langsam haben wir schon gezweifelt, ob denn noch ein Hotel kommt. Die steile Straße führt nun Richtung Ufer – immer noch nichts zu sehen. Doch unvermittelt taucht er auf – der Eingang zu einem Areal, das erst mal zum Haupthaus führt. Von hier aus sehen wir auch die rund ein Dutzend kleinen Häuschen, in denen wir wohl auch wohnen werden. Nach einem herzlichen Empfang werden wir mit dem ElektroBuggy zu unserem „portugiesischen Chalet“ gefahren. Alle Häu-
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schen samt dem Haupthaus liegen am terrassenartig gestalteten Nordhang des Geländes. Nach einigen Runden im InnenSwimming-Pool mit der einzigartigen Aussicht lassen wir uns noch vom Team um die Masseurinnen Marta und Elsa verwöhnen. Muskelmäßig wieder richtig entspannt sind wir nun innerlich ge-spannt, was uns Sra. Paula Gomez und Doutora Graca Vargas über das Haus und seine Geschichte erzählen möchten. Seit Mai 2008 nun ist dieses „ländliche Wellness Hotel“ in Betrieb. In Deutschland würde man wohl auch noch Biound Nachhaltig davor schreiben, aber dies war für den Inhaber und Betreiber dieses Hauses nicht nur selbstverständlich, sondern auch der Ursprung, der zu der Konzep-
tion dieser weitläufigen Anlage geführt hat. „Nur mit Materialen der Region wurde hier gebaut – die Steine direkt vom Terrain, auf dem sich alles befindet. Holz von den Eichen von den Hügeln und Bergen. Alles hat er selbst geplant und entworfen“, erzählt uns Paula, die Managerin des „Aquafalls“. Auch den Wasserfall hat er mit eingebaut – hundert Meter vom zentralen Haupthaus, in dem sich nicht nur der WellnessBereich befindet, sondern auch die Rezeption samt Bar und Restaurant. „Die Gäste kommen bis aus Lissabon für ein verlängertes Wochenende“, meint die Ärztin Dra. Vargas, die für den ganzen Wellness- bzw. medizinischen Bereich verantwortlich ist. „Das Personal stammt auch aus der
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Region. Ich bin aus Lisboa und somit am weitesten her“, strahlt sie. „Man spürt, dass die Philosophie unseres Gründers in jedem Steinchen und Blümchen wirkt, vor allem aber in jeglichem Tun der Menschen, die hier arbeiten. Und dies sehr gerne.“ Dies können wir nach ein paar Stunden bestätigen, denn wir fühlen uns hier schon sehr wohl und wollen morgen gar nicht weg Richtung Süden ins Landesinnere. Nicht nur das Betreuungskonzept im „medizinischen und WohlfühlBereich werde bei den portugiesischen Gästen immer mehr angenommen. Auch aus dem mitteleuropäischen Raum kommen mehr und mehr Urlauber und freuen sich über eine gelungene Mischung aus Erholungs-, Natururlaub und mediterraner Diät. Dabei braucht man nicht zu fasten, wenn man dies nicht will. Die kulinarischen Spezialitäten
werden so gekonnt zubereitet, dass sie auf ein medizinisches Programm genau abgestimmt sind. Ansonsten aber ist für den hungrigen Gaumen eines Wanderers oder Wassersportlers auch eine vielfältige Auswahl aus der regional geprägten Speisekarte mit dabei. „Auf diese Weise möchten wir dafür sorgen, dass sich jeder Gast, ob Wanderurlauber oder Wellness-Fan, aber auch die hier als eine Art Kurgast herkommen wohlfühlt. Er soll aber auch mit dem Gefühl nach Hause gehen, dass er hier einen Ort hat, wo er in jeder Hinsicht immer wieder einen Neuanfang oder Ruhepol wagen bzw. finden kann.“ Wer es einmal selbst ausprobieren mag, dem können wir dieses Fleckerl Erde ruhigen Gewissens empfehlen. Walter Straubinger/Kerstin Lühr
Info Aquafalls Spa Hotel Rural***** Lugar de S. Miguel – Caniçada – Ap. 28 4850-503 Vieira do Minho Portugal Tel+ 351 253 649 000 Fax +351 253 649 009 Email: geral@aquafalls.pt www.aquafalls.pt
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Auf dem Dach Portu
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ugals
Morgenstimmung in den Penhas DouradasŠ Walter Straubinger Magazin Tipps-for-Trips 59
Reise Der Wind pfeift ganz schön hier oben, im Frühsommer merkt man halt doch, dass man sich auf dem Dach Portugals befindet. Auch wenn die Baumgrenze noch höher liegt, wachsen die Kiefern hier auf 1550 Meter Meereshöhe oft krumm und schief. Wir sind zum Wandern herauf gefahren und freuen uns erst einmal, die unzähligen Kurven beim Erklimmen der Westseite mit unserem kleinen Auto geschafft zu haben. Der Blick ins Tal ist fantastisch, die Wolken sehen wir schon von Weitem heranziehen und streifen um Haaresbreite die höchsten Spitzen der Berge. Die Sonne versinkt schon langsam im Westen, die Schatten werden länger, wir müssen uns beeilen, um unser Hotel „Casa das Penhas Douradas“ zu erreichen.
Die „Serra da Estrela“ erreicht am „Alto da Torre“ 1.993m Höhe, es ist zugleich der höchste Punkt Portugals. Im Winter kann man hier Ski fahren, es ist das einzige Skigebiet des Landes. Die Bergkette, die ein Ausläufer des Iberischen Scheidegebirges ist, weist rund 100 Kilometer Länge auf und ist 30 Kilometer breit. Ihre alpine, naturbelassene Landschaft ist reich an Wiesen und Wäldern; zahlreiche Schaf- und Ziegenherden weiden am Straßenrand. Oben gleicht es aber eher einem Plateau, nur am Rande des Gebirges merkt man eigentlich wie hoch das ganze Gebiet liegt. Am nächsten Morgen herrscht Windstille. Der Sonnenaufgang weit jenseits der spanischen Grenze im Osten ist atemberaubend.
Lagunas in der Serra da Estrela © Walter Straubinger 60 Magazin Tipps-for-Trips
Unten, auf wohl rund 1.000m Höhe, liegt die Wolkendecke, darüber ist die Luft glasklar. Der Blick schweift hier 100 Kilometer weit, vielleicht noch weiter, wir wissen es nicht. Alles was wir spüren, ist die frische Kühle und würzige Bergluft, die uns heute einlädt zu einer Wanderung. In der aufgehenden Sonne schimmern die Felsen und Bergspitzen in diesem zarten gold-gelben Ton. Penhas Douradas – vergoldete Steine – eine treffender Bezeichnung für diese Landschaft ist kaum möglich. Unser Hotel, die „Casa das Penhas Douradas“ liegt in mitten dieser Landschaft. Die Wege sind relativ eben, wir befinden uns ja auf der Höhe des Gebirges, das an den Rändern, vor allem nach Westen und Osten, steil abfällt.
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Am grßnen Westhang der Serra da EstrelaŠ Walter Straubinger Magazin Tipps-for-Trips 61
Hoteltip p
Hot el-Tip p: Ca sa da s Penha s Doura da s Im „kleinen Wohnzimmer“ sitzen uns Sr. Joao Tomas und Sra. Catarina Silva gegenüber. Er ist Gründer und Inhaber des „Casa das Penhas Douradas Hotel Design Spa“, wie es ganz ausgeschrieben heißt. Catarina ist die Managerin und rechte Hand von Joao. Vor allem aber ist sie überall und gleichzeitig, hat man den Eindruck. Wir haben um dieses Interview gebeten, weil uns schon nach ein paar Minuten dieses einzigartige Interieur aufgefallen ist und wir mehr zu seiner Geschichte wissen wollten. „Als ich 50 Jahre alt war, habe ich mir gedacht, ich möchte etwas anderes machen“, erzählt Joao, der früher Anwalt war. Nach seiner Jugendzeit in Angola lebte er in Lisboa und war dort als Jurist tätig. „2005 war es schließlich soweit und wir konnten das alte Haus hier oben umbauen und einige Zimmer dazu fügen
und den ganzen Wellnessbereich einrichten.“ „Die Grundidee war, ein Haus zu haben, wie wir es selbst als Gast gerne hätten. Dazu natürlich auch die Menschen, die hier mit dieser Einstellung arbeiten. Die Möbel stammen aus halb Europa. Auch die Skier sind aus der halben Welt zusammengekauft“ ergänzt Catarina. Tatsächlich kommt man sich mit den Holzöfen, Böden, Wänden und Decken aus Holz und den rund 50 Paar Skiern, die im ganzen Hotel verteilt rumstehen, eher vor, als ob man in einer Tiroler Skihütte oder einem skandinavischen Landhaus sitzt. „Außerdem ist es überall so geräumig und in jedem Zimmer anders, so dass nicht der klassische Hotelcharakter aufkommt.“ Wir konnten uns davon ja bereits überzeugen und sprechen die beiden auf das leckere Essen an, das uns kredenzt wurde.
© Casa das Penhas Douradas
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Hotel T ip p
© Casa das Penhas Douradas
© Casa das Penhas Douradas
© Casa das Penhas Douradas
„Es freut uns, dass Euch unser „PDF“ geschmeckt hat. „PDF“ ist die Abkürzung für „Penhas Douradas Food“ und steht für die Umsetzung unserer Idee, regionale Produkte aus der Serra neu zu verarbeiten und auch in Städten wie Lissabon zu verkaufen. Natürlich kommt es auch in unserem Frühstück und unserem Essensangebot vor.“ Wir haben ja schon kosten dürfen - all die Kräuter, Cremes und Marmeladen und was noch alles. „In den Picknicks bringen wir es dann an einen vereinbarten Ort, wo unsere Gäste tagsüber hin wandern und so können wir auch draußen in der Natur unseren Service anbieten“. Soviel Begeisterung am Kunden haben wir selten erlebt und möchten noch was zu den vielen bunten Wollsachen erfahren, die auch im ganzen Haus verteilt zu finden und auch zu erwerben sind. Joao erzählt uns: „Die Serra da Estrela war traditionsgemäß seit Jahrhunderten eine Gegend, wo aus Wolle viel hergestellt worden ist. Dies ging bis ins 11. Jahrhundert zurück. Wir wollten diese
interessante Geschichte nicht in Vergessenheit geraten lassen und haben eine alte, insolvente Fabrik in Manteigas aufgekauft und sie wiederbelebt. Heute haben wir auch ein Geschäft in Lissabon. Natürlich können auch hier unsere Gäste die farbig sehr abwechslungsreichen Taschen, Schals und Rucksäcke erwerben.“ Ursprünglich war BUREL, wie sich diese Form der Wollverarbeitung nennt, nur als Wandteppiche für Microsoft gedacht. Aber dann entwickelte sich mehr daraus.“ Wir würden gerne noch mit den beiden weiterplaudern, aber unser Zeitplan ruft und wir verabreden uns auf ein nächstes Mal in diesem Haus mit dem Mix aus vielen Ideen für Auge, Gaumen und alle anderen Sinne. Auf jeden Fall wünschen wir den beiden und ihrem Team alles Gute und eine schöne Sommersaison. (Herzlichen Dank an alle für die gute Zeit.)
© Casa das Penhas Douradas
Info CASA DAS PENHAS DOURADAS Penhas Douradas, Apartado 9 6260-200 Manteigas Tel: (+351) 963 384 026 Tel: (+351) 275 981 045 FAX: (+351) 275 981 046 mail@casadaspenhasdouradas.pt www.casadaspenhasdouradas.pt
Walter Straubinger und Kerstin Lühr Magazin Tipps-for-Trips 63
Reise
Die Vegetation bringt viele bunte kleinere und größere Blumen hervor. Neben den großen Steinen wirken sie wie ein bunter Teppich. Zahllose „Lagunas“ befinden sich hier oben: kleinere bis große Seen – auch von Menschenhand gemachte – die im Sommer auch zum Baden einladen, wie uns Catarina, die Hotel-Managerin vom Casa das Penhas Douradas gestern abends noch erklärt hat. Heute wandern wir mit Hilfe ihrer handgezeichneten Wanderkarte los und genießen vor allem die Ruhe und Einsamkeit, die Mitte Juni hier herrscht. So verwundert es auch nicht, dass Hasen hier herum hoppeln und sich ganz ungestört fühlen. Die Vogelarten kennen wir zum größten Teil gar
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nicht - alleine die Zahl, die hier unterwegs ist, lässt uns staunen. Es ist wirklich ein Fleckchen Natur hier oben, das einlädt, länger zu verweilen. „Die meisten Gäste bleiben auch mindestens drei, vier Tage“ meint Catarina und spricht
vor allem die portugiesischen „Alpinisten“ an. Bis aus Lissabon kommen Sie hierher und auch im Winter bis in den März hinein sei die Gegend sehr beliebt zum Winterwandern und Schlittenfahren. Nach rund drei Stunden draußen in dieser Einsamkeit freuen wir uns wieder auf unser gemütliches Haus mit dieser ganz eigenen Stilmischung. Außerdem wartet Bruno, der Chefkoch auf uns. Er möchte uns von seinen Kochkünsten überzeugen. Zusammen mit Ines, der Kellnerin, stellen sie ein herzhaftes Menü zusammen. Ines kommt mit einem köstlichen Aperitif aus dem nördlichen Portugal, der unseren Gaumen schon erahnen lässt, wie lecker es heute wird. Als Entrada (Vorspeise) heute ist das gedünstete Gemüse á la Bruno eine interessante Kombination, die wir so noch nie gegessen haben. Zur Knoblauch-
suppe kommt jetzt ein kräftiger Weißwein aus dem benachbarten Dao-Gebiet. Die Ente mit einem Pilz-Kräuter-Risotto ist nicht nur genial, sondern mehr als reichlich. Ines lacht nur, als wir um ein bisschen Pause bitten. Der von ihr empfohlene Rotwein aus dem Douro-Tal ist ein kräftiger Begleiter zum Hauptgang. Als Nachtisch gibt es noch karamelisierte Früchte, die so lecker sind, dass ich als „Nicht-Süß-veranlagter“ Mensch trotzdem nicht widerstehen kann. Ein rundum gelungenes Menü. Nach getaner Arbeit können wir uns nur noch bei Bruno persönlich bedanken. Überhaupt kommt man sich hier in der Gegend und vor allem in diesem so herzlich geführten Haus wie in einer großen Familie vor. Dies liegt nicht nur an der persönlichen Betreuung, sondern auch an dem vielen Holz und der Ausstattung, die einen eher an ein überdimensioniertes Wohnzimmer erinnert. Zwei Nächte in diesem Hotel, in dieser Gegend sind viel zu kurz, doch wir wollen weiter, noch mehr Portugal entdecken. Und als wir am nächsten Morgen aufbrechen, vergoldet Äolus, der Sonnengott , nochmals die Steine der Serra da Estrela. // Walter Straubinger und Kerstin Lühr.
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Weine aus Portugal
Am Duoro wachsen die fruchtigen Weine PortugalsŠ Walter Straubinger Magazin Tipps-for-Trips 65
Reise mehr als an der Küste, die das Thermometer heute hier anzeigt. Inmitten der steilen Hänge finden Manchmal sagen die Portugiesen sich immer wieder kleine Dörfer auch zu ihm: „Der Wein, der noch oder „Quintas“, die Weingüter, wo grün hinter den Ohren ist!“. Das auch heute noch die Trauben ALTO DOURO – trifft es schon eher, denn es gibt zusammengebracht werden. Nach ihn auch in Rosé und sogar Rot, dem Beginn des GärungsprozesHeimat des Portweins diesen frischen, sprich noch junses findet hier auch meistens der gen Weißwein mit dem über- Als Wein ist er weltbekannt, der Zusatz von 80%igem Weindestillat schaubaren Alkoholgehalt – meist „Vinho do Porto“, aber in sein statt, durch den die Gärung zwischen 8 und 11%. Nicht zuletzt Anbaugebiet verirren sich noch gestoppt wird. Die Süße des Portdeswegen wird er als Sommer- relativ wenige Besucher. Die mei- weins ergibt sich aus dem verbleiwein in Mitteleuropa immer sten davon lernen ihn in Porto benden Restzucker. beliebter. Dabei stammt dieser oder Vila Nova de Gaia kennen, „Bereits seit 1756 ist diese Region Wein aus dem größten Qualitäts- der Stadt, wo früher die kleinen per Gesetz definiert und weinanbaugebiet zwischen den „Barcos rabelos“, flache Segelboo- geschützt“, erzählt uns mit sichtliFlüssen Minho und Douro. Rund te mit den Fässern und ihrer chem Stolz eine ältere Dame, die 30.000 Winzer bewirtschaften vor wertvollen Fracht landeten. hier Obst und Gemüse am allem im Nebenerwerb die gut Heute übernimmt den Transport Straßenrand verkauft, als wir eine 60.000 ha Anbaufläche in dieser meist die Bahn oder LkWs, die aus Pause machen und die Aussicht sehr niederschlagsreichen dem Anbaugebiet am Oberlauf über das Tal genießen. Somit war Gegend im „hohen“ Norden des des portugiesischen Douro an die es weltweit die erste WeinbaureLandes. Darum wachsen die Mündung kommen. gion der Welt mit einem streng Reben auch meist als zwei Meter 20km westlich von Peso da Régua abgegrenzten Gebiet. Rund hohe Pergolen rund um die Höfe stehen wir mittendrin in den stei- 26.000 Hektar beträgt die Anbauoder Felder dieser Kleinst- und len Weinterrassen. Dass hier Pal- Fläche, die 2001 zum WeltkulKleinbauern. Wer ihn noch nicht men wachsen, überrascht uns turerbe erhoben wurde. Bereits in kennt, sollte sich mal überraschen nicht, sind es doch rund 10 Grad der Römerzeit wurde Weinbau
Vinho Verde – der Wein aus dem grünen Norden
lassen von der Spritzigkeit und Fruchtigkeit des oft leicht moussierenden „kleinen“ Bruders unter den großen portugiesischen Weinen.
Monte da Comenda Grande© Walter Straubinger
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Reise betrieben. Dies liegt vor allem an dem Mikroklima und den steilen Terrassen aus schräg geschichteten Schieferböden, die sowohl die Feuchtigkeit als auch die Hitze des Tages optimal speichern und maximal „Sonne tanken“ können. Der süße Dessertwein mit bis zu 22% Alkoholgehalt war früh ein „internationaler Exportschlager“ – vor allem nach England. Das lag zum einen an den intensiven Handelsbeziehungen mit dem Inselreich, die im Gegenzug seit dem 17.ten Jahrhundert dafür ihre Textilien nach Portugal liefern durften. Zum anderen auch daran, dass viele englische Firmen mit in die Produktion und die Verschiffung selbst mit eingestiegen waren. So ist es auch kein Wunder, dass Namen wie Ofeley und Taylor unter den Kellereinamen zu finden sind. Aber auch die Bezeichnungen wie „ruby“ oder „tawny“ stammen aus dem Englischen und bezeichnen die unterschiedlichen Grundtypen des Portweins nach ihrer jeweiligen Farbe. Als „Vintage“ werden Spitzenjahrgänge deklariert und in kleinen Mengen in speziell gekennzeichneten Flaschen abgefüllt. Wir aber kehren wieder zurück nach Porto und schauen nach einem uns zusagenden Tropfen für die langen Winterabende in Deutschland.
kommt aus Zeiten, wo Adlige und Seefahrer Land für Ihre Verdienste bekamen zur Bewirtschaftung. Unsere Familie weiß gar nicht, wie lange sie hier schon sitzt“. Die 750ha rund 40km nordöstlich von Évora bewirtschaftet Nuno heute mit seinen Geschwistern, wovon ca. 40ha für den Weinanbau abgezweigt sind. Wir sehen uns ein bisschen um in dem großzügigen Hof mit seinen strahlend weiß-blauen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden unter königsblauem Himmel. Sicherlich haben Sie ein paar Jahre auf dem Buckel, innen aber wird mit modernster Technik gearbeitet. Nuno führt uns zum Ausstellungsund Verkaufsraum, der auch noch alte Tonfässer aus mittelalterlichen Zeiten zeigt. „Bereits die Römer haben das einzigartige Klima des Alentejo genutzt und hier ihren Wein angebaut. Über 400 autochthone Rebsorten gibt es in Portugal, die meisten davon gedeihen im Süden, sprich im Alentejo“. Wir sollen einen Roten probieren und dies mitten am Tag. Bei mindestens 14% Alkoholgehalt eine heikle Sache. Nur ein ganz kleiner Schluck verrät, wie
viel Sonne gerade die Rotweine hier speichern können. „Kein Wunder bei der idealen Kombination aus Sonne, Boden und Niederschlag“, freut sich Nuno. Gerne würden wir noch länger bleiben, aber unser nächster Termin ruft und so nehmen wir als Erinnerung ein paar Flaschen von diesem edlen Tropfen mit. „Das nächste Mal müsst Ihr den Weißen und den Rosé probieren!“ ruft uns dieser junge Winzer aus Leidenschaft nach. „Ja, sehr gerne - beim nächsten Mal!“ // Kerstin Lühr und Walter Straubinger
Info Porto: www.cavesvinhodoporto.com Vinho Verde www.vinhoverde.pt MONTE DA COMENDA GRANDE Postal 148 . 7040-201 Arraiolos Tel/Fax: +351 266 470 510 comendagrande@sapo.pt www.comendagrande.com
Monte da Comenda Grande – weites Land und kräftiger Rotwein „Gar nicht so einfach zu finden, wenn man von der falschen Seite kommt“, meint Nuno zu uns, als wir endlich auf der Comenda Grande gelandet sind. Tatsächlich kamen wir von Osten und hier weist kein Schild auf dieses riesige Landgut mit der alten Bezeichnung „Monte“ hin. „Der Ausdruck
Douro-Tal © Walter Straubinger
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Historische DÜrfer Auf dem Burgberg von BelmonteŠ Walter Straubinger 68 Magazin Tipps-for-Trips
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© Walter Straubinger
Ungefähr 40 Kurven liegen hinter uns und ein paar Hundert Höhenmeter haben wir auch geschafft, als wir in der weitläufigeren Landschaft des Hügellandes der Serra da Estrela herauskommen. Schön warm ist es hier um die Mittagszeit und vor allem das erste Mal sehen wir so richtig braungebrannte Landschaft. Bereits abgeerntete Felder wechseln sich mit Olivenhainen und ein paar Korkeichen auf weiten Grasweiden ab. Vor uns liegt ein Städtchen auf einem Hügel. Ganz oben thront eine Burg: Belmonte. Es ist eines von einem runden Dutzend „historischen Dörfern“. Oben angekommen herrscht die übliche Mittagsruhe – kaum jemand ist auf der Straße. Unser 70 Magazin Tipps-for-Trips
Ziel ist die Burg, bzw. das was von ihr übrig geblieben ist. Pedro Álvares Cabral ist hier aufgewachsen. Er ist der wohl bekannteste Bürger dieses Ortes. Als Admiral der Flotte, die im Frühjahr 1500 an der Küste des heutigen Brasiliens landete, ging er in die Geschichte des Landes ein. Seine Verdienste als Seefahrer reichen aber noch viel weiter. Im Inneren der Burg ziert eine Scheibe das heutige karge Gemäuer. Die Burgaufseherin ruft uns zum Aufbruch. Es ist Montag und so ist eigentlich geschlossen, aber wir hatten anscheinend Glück und durften einen Blick hineinwerfen in die Heimat dieses Mannes. Als wir die Anlage verlassen, tauchen bei uns einige Fragen auf: Wie kommt es,
dass an diesem Ort, der näher an der spanischen Grenze liegt als am Meer, ein Mann zum Entdecker von etlichen Seerouten zu drei anderen Kontinenten wird? Und warum finden sich in dieser Region hinter den Bergen weitere acht bedeutende Seefahrer in dieser entscheidenden Epoche Portugals, obwohl sie wahrscheinlich das Meer nur vom Hörensagen kannten? Wir machen uns auf die Spuren dieser Menschen und ihrer Geschichte. Einen Teil der Antwort hatte man uns schon oben in den Bergen gegeben: Unser Hotelier Joao hatte erwähnt, dass die Serra da Estrela Zufluchtsort der Juden wurde, die aufgrund der spanischen Inquisition im 15. Jahr-
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Andenken an Pedro Álvares Cabral in der Burg von Belmonte © Walter Straubinger
hundert das Land verlassen mus- Navigation auf den unbekannten sten. Hier in den engen Tälern des Weltmeeren. Fasziniert schlenGebirges hatten sie ihre Ruhe und dern wir durch die Gassen dieses wurden von den portugiesischen Ortes und kommen durch die Behörden und Mitbürgern in Judiaria – das jüdische Viertel, das Ruhe gelassen. Im Lauf der Zeit auch eine Synagoge beherbergt. bekehrten sie sich offiziell zum Die kleinen Steinhäuschen wirken Christentum, im Verborgenen leb- auch heute noch wie eine eigene ten sie aber unbemerkt bis vor ein Stadt in diesem Städtchen und wir paar Jahrzehnten ihren jüdischen können uns lebhaft vorstellen, wie Glauben weiter. Diese „sephardi- sich hier in jenen Zeiten die wisschen Juden“ hatten jedoch ein sbegierigen, vor allem aber Merkmal, was im Lauf des 15.ten bereits mit großen VorkenntnisJahrhunderts zu einem wichtigen sen ausgerüsteten Männer hier Faktor im Zuge der Expeditionspo- zusammen fanden, um ihre Expelitik des portugiesischen Königs ditionen im Geiste vorzubereiten. Dom Manuel I. wurde. Sie verfüg- Außerdem brachten sie auch den ten über ausgezeichnete Kennt- Handel und die Wollindustrie in nisse in Geographie, Kartographie der Region der Serra voran. und Kosmografie. Dies erleichter- Heute jedoch schlummert das te natürlich entscheidend die Örtchen, wie die vielen anderen
„historischen Dörfer“ in dieser Region genannt werden in einer provinziellen Ruhe und seine Bürger gehen ihren alltäglichen Aufgaben nach. Nach einer kleinen Rast machen wir uns auf den Weg in den Süden, der Sonne entgegen und lassen Belmonte zurück – im neu gewonnenen Wissen um die Bedeutung der Menschen, die hier vor Jahrhunderten gelebt haben. Walter Straubinger und Kerstin Lühr weitere Informationen unter: http://www.visitcentro.com und http://www.cm-belmonte.pt
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Wandern in Geheimtipp: Wanderwege im Centro Die Region Centro hält für passionierte Wanderer zahlreiche Möglichkeiten bereit: Am besten also gleich den Rucksack packen und auf geht es in das höchste Gebirge auf dem portugiesischen Festland – die Serra da Estrela. Soweit das Auge reicht findet man in dem riesigen Naturschutzgebiet, gebettet in eine wunderschöne Landschaft, Granit- und Schieferblöcke vor. Dazwischen stoßen Wanderer immer wieder auf kristallklare Gletscherseen, die von munter vor sich hin plätschernden Bächen gespeist werden. Von oben herab bietet sich eine fantastische Aussicht auf die Gletschertäler des Flusses Zêzere. Ein gut ausgebautes Netzwerk von Wanderwegen ermöglicht sowohl kürzere Spaziergänge als auch anspruchsvolle mehrtätige Wandertouren bis hinauf auf fast 2.000 Meter zum Torre, dem höchsten Punkt des Gebirges. Nicht ganz so hoch hinauf geht es in den Gebirgen von Lousã und Açor, die Teil des Netzes europäischer Biosphärenreservate sind. Nur selten treffen Fußgänger in dem nur ein paar Kilometer von Coimbra entfernten, dicht bewaldeten Bergland auf Siedlungen oder andere Menschen. Sehens © Paulo Magalhaes, www.visitportugal.com
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Portugal wert sind insbesondere die herrlichen Wasserfälle von Fraga da Pena. In den kleinen urtümlichen Bergdörfern wie Piódão können Wanderer bei einer Portion traditioneller Brotsuppe neue Kraft tanken. Ganz im Südosten der Region Centro, direkt an der Grenze zu Spanien, liegt der Geopark Naturtejo und wartet darauf, von Wandersleuten entdeckt zu werden. Verschiedene Routen führen durch den Naturpark, in dem es seltene Tier- und Pflanzenarten, uralte Fossilien und historische Schieferdörfer zu entdecken gibt. Das zwischen Felsformationen aus Schiefer und Quarz gebettete Dorf Martim Branco ist ein gutes Beispiel für das harmonische Wechselspiel zwischen Mensch und Natur. In diesem aus nur wenigen Häusern bestehenden Örtchen stehen die Gemeinschaftsöfen im Mittelpunkt des sozialen Lebens. Der Duft von frischem Brot, süßem Naschwerk oder herzhaftem Zicklein, der aus den Öfen emporsteigt, lässt hungrigen Wanderern das Wasser im Mund zusammenlaufen. gop Weitere Informationen finden Sie unter www.visitcentro.com und www.visitportugal.com
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Festung Ăźber den Wolken
Burganlage auf dem Felsen von Marvao Š Walter Straubinger 74 Magazin Tipps-for-Trips
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Am höchsten Punkt von Marvao © Walter Straubinger
Ein paar Kilometer westlich der spanischen Grenze wartet dieses kleine Städtchen namens Marvao auf uns: noch verschlafener als Belmonte kommt es uns vor, obwohl die Mittagszeit eigentlich schon lange vorbei ist. Am ersten Tor durch die Stadtmauer fragen wir nach dem Weg. Ein sogenanntes „Turismo Rural“ Haus soll es hier geben. Wir stellen uns darunter ein Haus auf dem Land vor, einen Bauernhof oder einen Gutshof, aber nicht unbedingt eine Unterkunft ein paar hundert Meter über der Ebene in dieser Stadt im nördlichsten Alentejo, die mehr einer Festung gleicht, als einer Stadt. Wir winden uns durch die engen 76 Magazin Tipps-for-Trips
Gassen. Hoffentlich kopmmt uns jetzt keiner entgegen, denn es ist nur Platz für ein Auto. Es geht immer weiter hinauf, Richtung Burg. Dann endlich, am höchsten Punkt, den man gerade noch mit dem Auto erreichen kann, liegt unser „Casa da Arvore“. Wörtlich übersetzt heißt dies: „Haus am Baum“; und tatsächlich gibt es ein Bäumchen vor dem Haus an der Stadtmauer. Cristina Andrade erwartet uns bereits und empfängt uns in ihrer warmen und herzlichen Art. Auf die Südterrasse wartet ein kleiner Imbiss auf uns: alentejanischer Weißwein und ein würzigen Käse aus der Region, das so leckere hiesige Weißbrot. Hier erst merken
wir, wie hoch wir uns eigentlich befinden: rund 850 Meter über dem Meer, aber vor allem - ein paar Hundert Meter über der Umgebung. Weit geht der Blick hinaus über das Land, bis zur Serra da Estrela – fast unglaublich für uns. Cristina schmunzelt nur: „Dieser Blick überrascht alle!“ Dann sind wir mitten drin im Philosophieren über Marvao. Sie selbst stamme aus Lissabon und lebt hier seit einigen Jahren. Das umgebaute Stadthaus, das auch schon eine Schule und ein Theater beherbergte, hat seinen ganz eigenen Charme. Die grünen Fensterläden wirken sehr gediegen und verleihen viel Ruhe hier oben am steilen Fels.
Reise Where you can see the back of the birds“, sei hier ein bekanntes Sprichwort. Wir verstehen sofort, was damit gemeint ist. „Von hier aus starten alle großen Vögel“. Wahrlich, hier können sie richtig Schwung holen, für ihren Gleitflug über dieses weite Land, das sich hier in alle Himmelsrichtungen ausbreitet. „Die Landwirtschaft unten und die Natur um uns herum prägen hier die Menschen. Alle Besucher, die aus der Stadt kommen, werden hier ruhiger – binnen ein paar Stunden“. Wir können uns davon überzeugen auf unserem Abendspaziergang durch diesen „Adlerhorst“. Ob wir wohl einen der Greifvögel zu Gesicht bekommen werden? Zunächst stapfen wir Richtung Burg, dem höchsten Punkt der Stadt. Die
Sonne versinkt langsam hinter den Wolken, die weit im Westen über dem Tejotal liegen. Fast niemand ist auf der Straße. Kein Wunder, leben doch laut Cristina hier oben nur noch rund 80 Menschen, vor allem ältere Leute. In ihren kühlen, weißgetünchten Häusern aus dem Granitfels der Gegend und des Felsens, auf dem sie stehen, wirkt das Städtchen, wie aus einem Guss. Langsam haben wir Hunger und machen uns auf die Suche nach einem Restaurant. Gar nicht so einfach in diesem Gassengewirr. Zu Fuß wirkt die Stadt noch größer als mit dem Auto. Bald sind wir fündig und wir lassen uns nieder bei José im ersten Stock seines altehrwürdigen Hauses. Eine kräf-
tige Tomatensuppe stillt den ersten Hunger. Der Hauswein ist ein kräftiger Rotwein aus dem Tal. Beim Hauptgang probiere ich einen Lammeintopf. Der sättigt mehr als ich vermute und ich schaffe fast meinen Nachtisch nicht mehr. Anscheinend verleiht die starke Sonne des Südens den Speisen hier noch mehr Gehalt als im Norden. Müde und voll mit diesen zahlreichen Sinneseindrücken finden wir den Weg nach oben zu unserer gemütlichen Herberge. Am darauffolgenden Morgen erwartet uns ein frischer Wind, als wir die Nase auf den Balkon hinaus recken. Aber vor allem bietet sich ein Blick, der uns noch mehr beeindruckt als am Abend vorher:
das Wolkenmeer am frühen Morgen © Walter Straubinger
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Reise Beim anschließenden Morgenspaziergang erkunden wir noch einmal die kleinen Geschäfte von Marvao. Zurück an der „Casa da Arvore“ naht der Abschied. Cristina drückt uns und wünscht uns eine gute Reise: „Kommt mal wieder!“ „Ja, das machen wir“ können wir ihr gerne versprechen. In diesem Augenblick zeigt er sich doch noch – wir haben Glück und sehen ihn von der Stadtmauer aus – den Adler. Er holt Schwung und zieht hinaus nach Süden, bis wir ihn nicht mehr erkennen können. Auch wir wollen nach Süden weiter, doch das ist eine andere Geschichte. //Walter Straubinger und Kerstin Lühr
Info Casa da Árvore Rua Dr. Matos Magalhães, 3 7330-121 Marvão Telef: (351) 245 993 854 Fax: (351) 245 992 687 www.casadaarvore-marvao.com www.herancasdoalentejo.net
Castelo de Vide © Walter Straubinger
Information über Marveo: www.cm-marvao.pt
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Abendspaziergang durch Marvao Š Walter Straubinger
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Alentejo die goldene Mitte Rinderherden in der Weite des Alentejo Š Walter Straubinger 80 Magazin Tipps-for-Trips
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Korkeichen soweit das Auge reicht, darunter abgeerntete Getreidefelder. Dazwischen grasen auf den weiten Wiesen Rinderherden. Alles erscheint in riesigen Dimensionen. Und am fernen Horizont erscheinen im Blau des Dunstes die Berge der Serra de Sao Mamede, dicht an Grenze zu Spanien. Wir sind im Alentejo, dem Land jenseits des Tejo, das von Santarem im Nordwesten bis nach Beja im Süden reicht. Es ist eine ruhige, unspektakuläre Landschaft. Und wären da nicht Orte wie Evora, Estremoz oder Elvas mit ihren hervorragenden Sehenswürdigkeiten, wäre der Alentejo reines Bauernland. Und fruchtbar ist der Boden im Alentejo, nicht umsonst ist das Land hier die Kornkammer Portugals. Auch der Wein gedeiht hier prächtig, wir haben die edlen Tropfen ja schon kosten können, nun sehen wir, wo er wächst und gedeiht. Unsere erstes Ziel ist der Hauptort des gleichnamigen Distriktes: Évora. Das Auto haben wir auf einem Parkplatz gelassen und erkunden die Stadt zu Fuß. Unter den schattigen Arkaden an der Praca do Giraldo finden wir ein 82 Magazin Tipps-for-Trips
Diana-Tempel in Evora © Walter Straubinger
Häufiger Gast im Alentejo - der Storch © Walter Straubinger
kleines Restaurant. „Hier kann es bis zu 45°C im Sommer heiß werden, manchmal auch noch heißer“, erzählt uns Eva, die für den Service zuständig ist und uns ein Mittagsbierchen bringt. Hier im Schatten lässt es sich heute gut aushalten. Wir machen ein bisschen Pause von unserem Stadtspaziergang durch den Ort mit den stattlichen weißen Häusern und meist gelben Fenstersimsen. Viel gibt es hier zu sehen – etliche Gebäude aus all den architektonischen Epochen der letzten 2000 Jahre in Portugals Geschichte. Evora wurde nicht umsonst von
der UNESCO zur WeltkulturerbeStadt ernannt. Trotz aller Geschichte und Tradition ist es eine junge Stadt – „die Universität mit ein paar Tausend Studenten sorgt für frischen Schwung in diesem lebendigen Museum“, wie es Eva auch beschreibt. Doch wir wollen nicht den ganzen Nachmittag verbummeln, sondern etwas sehen. Der DianaTempel ist das bedeutendste Relikt aus der römischen Epoche, seine vierzehn Granitsäulen ruhen auf einem kräftigen Fundament. Er blieb so gut erhalten, weil er im Mittelalter vermauert und zu
Die wuchtige Sé, die Kathedrale in Evora ©Walter Straubinger
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Auf hohem Fels - EvoramonteŠWalter Straubinger Magazin Tipps-for-Trips 83
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Die Praca do Giraldo in Evora, der Weltkulturerbe-Stadt Š Walter 84 Magazin Tipps-for-Trips
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einer Burganlage umgebaut worden war. Gleich gegenüber ist wieder eine „Sé“ zu finden: die wuchtige Kathedrale in strengem frühgotischen Stil aus dem 12. Jahrhundert. Im Inneren gibt es einiges an sakraler Kunst zu entdecken. Der Domschatz und der schöne Kreuzgang, von dem man einem guten Blick auf den Vierungturm der Kathedrale hat, ist
wirklich beachtenswert. Aber vor allem ist es in der Kirche angenehm kühl, denn die Mittagssonne gibt jetzt draußen richtig „Gas“. „Das kann ja heiter werden!“ murmelt Kerstin, und ich nicke dazu. Wir wanderrn hinüber zum Largo de Colegio, dem Platz bei der Universität, später besuchen wir noch die Kirchen und Klöster der unteren Stadt. Évora war im 16. Jahr-
hundert geistiges Zentrum Portugals, aus dieser glorreichen Zeit stammen viele Bauten. Irgendwie kommen wir zurück zum Praca di Giraldo, es ist nicht kühler geworden und wir beschließen unseren Stadtrundgang wieder bei Eva und ihrem guten Bier. Doch dann verlassen wir die Stadt, denn wir haben heute noch ein besonderes Ziel.
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Reise Der Cromlech von Almendres © Walter Straubinger
Picknick unter 7000 Jahren Geschichte Rund 15 Kilometer westlich von Évora, die Straße, die eigentlich ein besserer Feldweg ist windet sich den Hügel hinauf.„Gar nicht so einfach, hier hoch zu finden“, denken wir, denn die staubige Piste durch den Wald hat es in sich. Doch dann haben wir unser Plätzchen erreicht. Der Wind sorgt für frische Luft und die Ameisen sind noch ruhig, als wir unter den weit ausladenden Korkeichen unser Obst und den Käse auspacken. Ein paar Brotkrümel halten die fleißigen Waldbewohner bei Laune und so sind sie erst mal beschäftigt. Ein Picknick wollen 86 Magazin Tipps-for-Trips
wir machen. Es ist ein Platz, zu dem schon vor 7000 Jahren Menschen kamen, um ihre Götter anzubeten. Wir sind auf der Höhe von Almendres. Der Ort beherbergt das wichtigste Zeugnis der Iberischen Megalithkultur. Wie haben die Menschen vor rund 7000 Jahren wohl diese „Hinkelsteine“ hierher bekommen? In der näheren Umgebung gibt es kein Vorkommen. Vor allem in dieser Größe: bis zu drei Meter hoch ragen sie auf, die 92 Steine, die in geheimnisvollen Kreisen angeordnet sind. Eva hat uns schon vorgewarnt: „ Dort ist eine ganz starke
Energie! Schaut mal, was Ihr spürt?!“ Tatsächlich ist der Ort natürlich nicht zufällig gewählt von den damaligen Bewohnern. In Ost-West-Richtung angelegt war es ein Ritual- und Kultplatz, möglicherweise für die Sonnen- und Mondanbetung. Es gilt sogar als „Gegenstück“ zu jener Anlage im britischen Stonehenge. Als wir zu unserem Auto zurück gehen, stolpern uns zwei junge Damen entgegen. „Help us, help us…“ Wir sind überrascht, hier Englisch zu hören. Nachdem wir die beiden beruhigt haben, erzählen sie uns ihre Geschichte
Reise
– jetzt auf portugiesisch: Eine Reifenpanne haben sie angeblich „unweit“ von hier. Ich mache mich mit den beiden auf den Weg. Erst nach einer guten viertel Stunde kommen wir am Ort der Havarie an, – mitten im Wald oder besser gesagt, im Steilhang. „Kein Wunder, dass ihr nicht mehr weitergekommen seid hier in diesen Felsen“. Es gibt also doch Steine, aber nicht so runde wie die weiter oben in diesem Wald. Die portugiesischen Führerschein-Neulinge wollten auch picknicken. Leider haben sie aber den falschen Weg erwischt und sind auf solch eine
abschüssige Piste gekommen, dass sie sich nicht trauten, umzudrehen. Und die spitzen Steine erledigten den Rest auf diesem eher einem Wildbach gleichenden Weg. Mit vereinten Kräften schaffen wir es, den kleinen Fiat wieder flott zu machen und aus dem Wald zu holen. Mit einer Umarmung und einer Riesen-Erleichterung verabschieden sich Ana und Isabel, die nun auf der richtigen Straße den Heimweg antreten. Den Abend verbringen wir wieder in der „Hauptstadt des Korks“, wie wir Évora mittlerweile nennen.
Bei sehr angenehmen Temperaturen sitzen wir wieder am Praca di Giraldo, dort, wo dieser Tag so schön begann, Mal schauen ob Eva noch da ist. Aber sie hat schon frei. Dafür bringt uns ihr Kollege Manuel eine Flasche wundervollen Rotweins und eine Platte mit verschiedenen kulinarischen Spezialitäten aus der Region.„Hm, schmeckt Dein´s auch so gut?!“ „Ja, klar“ //Walter Straubinger und Kerstin Lühr Magazin Tipps-for-Trips 87
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LISSABON und das ALENTEJO Eine ROTALIS – Rad-Reise im Frühsommer Lissabon – Stadt am Atlantik. Viele große Seefahrer wie Vasco da Gama oder Magelan sind hier zu ihrem großen Abenteuer gestartet. Auch wir beide wollen hier starten. Bei Rotalis haben wir eine Radrundreise durch das Alentejo gebucht. Sieben Tage durch die schönste Region im mittleren Portugal. Doch zunächst wollen wir die Stadt Lissabon etwas erkunden. Am Morgen fahren wir mit dem Electrico, der Straßenbahn der Stadt am Tejo, hinauf zum Castelo de Sao Jorge. Der Blick über die Hügel, über die Stadt und den Hafen ist faszinierend. Deutlich 88 Magazin Tipps-for-Trips
erkennen wir die parallelen Straßen der Baixa, der Lissabonner Fußgängerzone, die wir gestern Abend noch besucht haben. Dann geht es durch das Alfama-Viertel, das noch immer an die Besiedlung durch die Mauren erinnert, hinunter zum Tejo. Mit dem Schiff geht es über den rund 2 km breiten Tejo, dann fahren wir mit dem Bus nach Osten. In der Nähe von Escoural steigen wir auf unsere Fahrräder. Noch ist es nicht so warm, aber wir genießen die angenehmen Sonnenstrahlen. Nach einigen Kilometern erreichen wir Sao Brissas. Überall finden sich hier die Zeugnisse der
iberischen Megalithkultur - Menhire, Steinalleen und Steinerne Gräber – die bis ins siebte Jahrtausend vor Christus zurückgehen. Nachmittags erreichen wir Évora, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Die Stadt ist sehr interessant, viele sehenswerte Gebäude aus allen Epochen der portugiesischen Geschichte haben sich erhalten. Unser Hotel, das MAR de Ar Aqueduto, liegt günstig am Rande der Altstadt, ganz in der Nähe des Aqueduto, der im 16. Jahrhundert erbaut wurde und noch immer die Stadt mit Wasser versorgt. Es empfängt uns mit dem Charme eines ehemaligen
© Rotalis
Reise Stadtpalastes, der zu einem luxuriösen Hotel umgebaut wurde. Der nächste Vormittag steht im Zeichen der Kultur, denn wir bekommen auf einer Stadtführung die Se, einer burgartige Kathedrale aus dem Mittelalter gezeigt. Von dort ist es nicht weit zum Dianatempel, dann bummeln wir hinüber zum Praca do Giraldo und stärken wir uns mit einer „bica“, dem portugiesischer Es-presso. Dann schwingen wir uns wieder auf die Räder und es geht hinaus in die reizvolle Landschaft des Alentejo. Auf einer aufgelassene Bahnstrecke kommen wir durch die von Korkeichen und Olivenbäumen geprägten Landschaft. Bald fällt unser Blick auf die Burganlage von Arraiolos. Das Kastell aus maurischer Zeit beeindruckt vor allem durch seine riesige kreisrunde Mauer. Das gleichnamige Städtchen mit den weiß gekalkten Häusern ist vor allem durch seine Teppichknüpferinnen weit über die Region hinaus bekannt, aus deren fleißigen Händen wunderschöne Teppiche entstehen. Unser Quartier für heute Nacht ist die „Pousada Nossa Senhora da Assuncao“. Das umgebaute Kloster aus dem 16. Jahr-
hundert ist nicht nur eine gelungene Mischung aus alter und moderner Architektur, sondern auch eine Oase der Ruhe, der Entspannung. Der Flair, den dieser Ort ausstrahlt, lässt uns eigentlich gar nicht gerne weiter radeln. Auch die Küche überrascht uns mit regionalen Spezialitäten und einem kräftigen Glas Rotwein aus dem Alentejo. Über kleine Strassen, vorbei an Viehweiden, Getreidefeldern und Weingärten geht es Richtung Osten. Der Weinanbau spielt hier eine gewichtige Rolle. Wieder erwartet uns eine von weitem sichtbare Burganlage. Evoramonte thront auf einem Hügel. Früher ritt der Burgherr bequem bergan, wir wandern das letzte Stück zu Fuß, doch die Mühe hat sich gelohnt, denn gäbe es keine Strommasten oder Satelitenschüsseln, könnte man meinen, die Zeit wäre stehen geblieben. Oben angekommen genießen wir das atemberaubende Panorama. Bevor wir uns die Burg und das zugehörende Dorf näher anschauen, haben wir uns ein Picknick verdient, das wieder einmal liebevoll von unserem Busfahrer Michael vorbereitet worden ist. Mit unserem Bus fahren
Die Burg von Marvao © Walter Straubinger Magazin Tipps-for-Trips 89
Reise
Aufzüge in Lissabon © Walter Straubinger 90 Magazin Tipps-for-Trips
wir schließlich ins nahe gelegene Estremoz. Im Hotel „Pateo dos Solares“ fühlen wir uns gleich wohl. Am Swimmingpool im Garten läßt es sich gut sitzen, denn wir haben einen herrlichen Blick zurück auf die Gegend, durch die wir heute geradelt sind. Und bei einem Glas Rotwein läßt sich die Zeit bis zum Abendessen trefflich verbringen. Auch heute sind es wieder alentejanische Spezialitäten, die uns serviert werden, wieder hat sich der Koch selbst übertroffen. Oder ist es bloß der Hunger nach dem vielen Radeln? Der Morgen des vierten Tages beginnt per pedes. Wir machen einen Rundgang durch die Stadt Estremoz. Durch die engen und verwinkelten Gässchen gehen wir hinauf zum Gipfel des Hügels. An einem kleinen Platz steht das Rathaus, ein alter Palast, der zu einem Hotel umgebaut wurde und die Burg aus dem 13. Jahrhundert. Der 27 Meter hohe Bergfried und die Wehranlagen der Oberstadt zeugen noch heute von der Bedeutung der Stadt in der Zeit der Unabhängigkeitskriege gegen Spanien im 17. Jahrhundert. Doch dann geht es doch mit dem Drahtesel weiter, unser Ziel ist das Weingut Quinta Dona Maria. Während einer Führung erfahren wir alles über den Weinbau und die Herstellung des edlen Tropfens. Und edel ist er, wie wir zum Schluss bei einer Weinverkostung feststellen können. Weiter geht es mit dem Transfer//bus, der uns in rund eineinhalb Stunden in die Serra de Sao Mamede bringt, die hart an der Grenze zu Spanien liegt. Am Fuß eines steilen Berges bleibt er stehen. Drei Seiten fallen steil, fast senkrecht ab, ganz oben der gedrungene Turm einer Burg, darunter einige Häuser und die weiße Kirche – das ist der Felsen von Marvao. Eine kleine Wanderung hinauf
Reise in das rund 850 m hoch gelegene Städtchen lässt uns verstehen, warum es hier heißt: „Du bist, wo Du den Rücken der Vögel sehen kannst!“ Weit hinein in die spanische Provinz Extremadura und in die von vielen Granitblöcken geprägte Serra de Sao Mamede reicht der Blick von hier oben. In der „Pousada de Santa Maria“ mitten im Ort können wir sogar während des Abendessens diesen Ausblick genießen. Am nächsten Morgen lernen wir dieses ruhige und malerische Marvao auf einem Rundgang kennen. Das Kastell ist ein beeindruckendes Zeugnis aus früheren Jahrhunderten. Schon die Araber befestigten den strategischen Platz, im 14. Jahrhundert entstand die Burganlage. Danach geht es recht flott, diesmal mit dem Fahrrad, hinab ins Örtchen Castelo de Vide, das vor allem wegen seiner Judiaria bekannt ist. Dies ist das jüdische Viertel, in
und freuen uns auf den letzten Abend im „Pestana Palace“, das in der Nähe von Belém liegt. Hier würden wir am liebsten noch etwas länger entspannen, da dieser Palast alleine schon eine Reise wert wäre. Im Hotelrestaurant „Valle Flor“ erfahren bzw. „erschmecken“ wir noch einmal, wie gut die portugiesische Küche sein kann. Am Vormittag unseres letzten Tages in Portugal wandern wir noch einmal hinauf zum Castelo Sao Jorge und blicken über Lissabon. Es war schön hier Am letzten Radltag starten wir und wir kommen wieder – irgendRichtung Nordwesten und kom- wann. men durch Dörfer, wo wir wieder //Walter Straubinger und mal nicht wissen, in welchem Kerstin Lühr Jahrhundert wir uns eigentlich befinden. Nachmittags sind wir dann am Tejoufer und bestaunen diesen Fluss in seiner noch ungezähmten Schönheit. Nach einem zweistündigen Bustransfer sind wir auch wieder in der Hauptstadt dem sich nach der spanischen Inquisition viele Flüchtlinge niederließen. Die Strecke danach ist geprägt von einer Landschaft, in der Viehweiden unter Korkeichen uns die Stille hören lassen. Auf diesen ruhigen Wegen sind wir bald an der „Pousada Flor da Rosa“. In die Anlage des früheren Malteserklosters ist nun der moderne Bau eingefügt worden. Wir laben uns das letzte Mal an der nun schon lieb gewonnen alentejanischen Küche.
Rotalis bietet Ihnen Radreisen in vielen Ländern Europas: Deutschland, Österreich, Spanien, Holland, Portugal, Schweiz, Italien, Schweden, Polen, Baltikum und Frankreich, aber auch in Südafrika, Neuseeland und Vietnam. Unsere Fahrradreisen führen entlang Routen abseits des Verkehrs, auf denen Sie Land, Leute und Kultur hautnah erleben.
85604 Zorneding Tel: +49 8106 359191 Fax: +49 8106 34175 eMail: info@rotalis.com www.rotalis.de Die Landschaft des Alentejo ©Rotalis Bild: Brugger Magazin Tipps-for-Trips 91
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Wenn es Nacht wird im Alentejo! © Turismo de Portugal
Im Alentejo, der weiten Landschaft im Osten Portugals, sind nicht nur Füchse und Eulen nachtaktiv. Wenn die Sonne untergegangen ist, trifft man hier auf Besucher, die in der Nacht reiten, wandern oder im See paddeln – unter einem Sternenhimmel mit Prädikat. Die Nacht ist warm, der Mond nur eine schmale Sichel am Firmament. Im Licht der Sterne sind schemenhaft riesige Steine zu erkennen. Steine, die in eine weit zurückliegende Zeit weisen, als die Menschen noch Sonne und Mond als Gottheit anbeteten. Keine Autogebrumm, kein Geräusch der Zivilisation stört, nur ein Käuzchen ruft im nahen Wald und die Zikaden singen ihr unermüdliches Lied. Die Zeit scheint still zu stehen – fast glauben wir, zwischen den Steinen Menschen mit Lenden92 Magazin Tipps-for-Trips
schurz und langen Speeren zu erblicken. Spaziergänge in der Nacht, wenn die Umgebung kaum zu sehen ist und nur der Mond die Berge im Ost als schwarze Silhouette erscheinen läßt, ist eigentlich eine seltsame Idee. Doch nicht die am Tage so reizvolle Landschaft ist es, das die Besucher an lockt, es ist der klare und einmalige Sternenhimmel. Hier in der abgeschiedenen Landschaft des Alentejo stören keine Lichter, keine Leuchtreklamen den Blick nach oben. Und so können die Besucher den Sternenhimmel sehen, wie es die Menschen in längst vergangen Zeiten gewohnt waren – als schimmerndes Firmament. Und sieht man dann auch noch eine Sternschnuppe, dann kann man sich etwas wünschen. //Gottfried Pattermann
© Turismo de Portugal
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Info Alentejo Anreise
Reiseplanung
Flug z. B. mit TAP Portugal oder Air France nach Lissabon; per Bahn und Bus oder im Mietwagen nach Telheiro/Monsara
Turismo Terras do Grande Lago Alqueva, www.turismoalqueva.pt/darksky Genuineland, www.genuineland.com
Nachtaktivitäten Reiten: Casa Saramago, Telheiro/Monsaraz, www.casasaramagomonsaraz.com.pt Wandern, Sternebetrachten, Spa: Monte Alerta, www.montealerta.pt Sternenbeobachtung: Monte de Santa Catarina, www.montesantacatarina.com Kanufahrten: Break! Momentos Fantásticos, www.momentosfantasticos.com Lichtverschmutzung www.darksky.org www.lichtverschmutzung.de
Kraf torte
rund um den Tegernsee
Kerstin Lühr & Walter Straubinger
Der Verlag für besondere Bücher
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Meisterwerke zwischen Rhein und Mosel
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Rhein in Flammen bei St. Goar ŠRomantischer Rhein Tourismus GmbH Magazin Tipps-for-Trips 95
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© Romantischer Rhein Tourismus GmbH
Welche Region Deutschlands kann schon mit so vielen bedeutsamen Sehenswürdigkeiten auf engstem Raum aufwarten? UNESCO-Stätten, historisch Gewachsenes und moderne Erlebniswelten, für jeden ist etwas dabei. Die Aufzählung der Meisterwerke liest sich wie das „who is who“ der deutschen Sehenswürdigkeiten. Von der Loreley im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal über die Burg Eltz bis hin zum Regierungsbunker Ahrweiler ergibt sich ein bunt schillerndes Mosaik von besuchenswerten Orten, Kirchen oder Schlössern. Modernes Kunsterleben im Arp Museum am Bahnhof Rolandseck will ebenso entdeckt sein wie die beschauliche Idylle der Benediktinerabtei 96 Magazin Tipps-for-Trips
am Laacher See. Den erhabenen römischen Stätten in Trier stehen mittelalterliche Perfektion an der Marksburg oder ein exotisch anmutender Schmetterlingsgarten in Bendorf-Sayn gegenüber. So lockt die Region mit bunter Vielfalt und einer reichhaltigen Auswahl an Highlights, die sich auch an Namen wie Römerwelt am Caput Limitis (Rheinbrohl), Burg Pfalzgrafenstein (Kaub), Vulkanpark / Geysir Andernach und Schloss Engers / Villa Musica (Neuwied) widerspiegeln.
Rhein wird das Werk von Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp, einem der wichtigsten Künstlerpaare des 20. Jahrhunderts, präsentiert. Hinzu kommen Ausstellungen internationaler zeitgenössischer Künstler und Gemälde alter Meister, von der Renaissance bis hin zur Moderne. Römerbauten in Trier:
In der ältesten Stadt Deutschlands begibt man sich auf Zeitreise. Hier haben die Römer beeindruckende Zeugnisse hinterlassen: Ob Porta Das Arp Museum im Bahnhof Nigra, Amphitheater, Barbarathermen oder Kaiserthermen – alle Rolandseck: Bauten zählen zum UNESCO-WelIn einem historischen Bahnhofs- terbe und künden von einer Epogebäude und einem Neubau mit che, die Trier den Ruf als „Rom spektakulärem Blick über den des Nordens“ eintrug.
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Am Rheinsteig Loreley Š Romantischer Rhein Tourismus GmbH Magazin Tipps-for-Trips 97
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Vulkane prägen die Eifel. Der Geysir von Andernach © Romantischer Rhein Tourismus GmbH Kulturpark Sayn mit Schmetterlingsgarten, Bendorf-Sayn: Scheinbare Gegensätze verbinden sich im Kulturpark Sayn zu einem besonders reizvollen Ensemble. Dazu gehören neugotisches Schloss und trutzige Stammburg ebenso wie die eherne Gießhalle, die romanische Abtei, Kletterwald und Schmetterlingsgarten. Die RömerWelt, Rheinbrohl: Hier wird das Leben am Limes, dem Grenzwall zwischen dem Römischen Reich und dem freien Germanien, spürbar. Denn in Rheinbrohl beginnt dieses 550 Kilometer lange Bodendenkmal, das zum UNESCO-Welterbe gehört. In der Museumsausstellung lässt sich wie im Außenareal Geschichte mit allen Sinnen erleben. 98 Magazin Tipps-for-Trips
Menschheitsgeschichte an 26 Stationen des Vulkanparks erleMit dem Regierungsbunker im ben. Ein Naturschauspiel der Ahrtal öffnet ein einmaliges Zeug- besonderen Art bietet der Kaltnis des Kalten Krieges seine atom- wasser-Geysir in Andernach: bombensicheren Tore. Das einst Hier versetzt eine 60 Meter in geheime Bauwerk, das nun ein die Höhe aufschießende WasMuseum ist, wurde von 1960 bis serfontäne die Besucher in Stau1972 als „Ausweichsitz der Verfas- nen. sungsorgane der Bundesrepublik Deutschland in Krise und Krieg“ Benediktinerabtei Maria Laach: angelegt. 3000 Menschen sollten hier im Fall eines atomaren Bei einem Besuch in Maria Angriffs einziehen. Eine umfang- Laach in der Vulkaneifel findet reiche Dokumentation und viele der Besucher Ruhe und EntOriginalgegenstände informieren spannung für die Seele. Die über dieses Kapitel der Geschich- sechstürmige Klosterkirche gilt als eines der schönsten romanite. schen Bauwerke Deutschlands aus der Salierzeit. Auch das LaaVulkanpark/Geysir, Andernach: cher Tal strahlt erholsame Stille In der vulkanischen Osteifel, wo und Gelassenheit aus, und der vor 13.000 Jahren der gewaltige nahe am Kloster gelegene LaaLaacher-See-Vulkan ausbrach, las- cher See lädt zu einem Spaziersen sich 500.000 Jahre Erd- und gang und zum Verweilen ein. Regierungsbunker, Ahrweiler:
Reise Burg Eltz, Münstermaifeld:
lige Zollburg Pfalzgrafenstein gehört zu den wenigen nie zerstörten Burgen im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal. Entsprechend ihrer Lage inmitten des Rheins ist ihr Grundriss einem stromaufwärts fahrenden Schiff nachempfunden.
Verborgen in einem romantischen Seitental der Mosel steht die Burg Eltz. Weltweit bekannt, zierte sie viele Jahre den 500-DM-Schein. Mit ihrer einzigartigen Lage, ihrer zauberhaften Architektur sowie ihren zahllosen Türmen und Erkern verkörpert sie den Inbegriff Die Loreley, St. Goarshausen: einer Ritterburg und birgt in ihrer Schatzkammer Gold- und Silber- Wer von Deutschlands berühmtestem Sagenfelsen den Blick schmiedearbeiten von Weltrang. über die ergreifende Kulisse des UNESCO-Welterbes Oberes MitBurg Pfalzgrafenstein, Kaub: telrheintal schweifen lässt, für Wer dieses Kleinod unter den Bur- den erwacht die legendäre Loregen entdecken möchte, muss sich ley zum Leben. Sie soll mit ihrer von der Fähre in die Mitte des bezaubernden Schönheit und Rheins auf die kleine Insel Fal- ihrem betörenden Gesang die kenau bringen lassen. Die ehema- Schiffer von ihrem Kurs abge-
bracht haben, so dass ihre Boote an den Felsen zerschellten. Im Besucherzentrum auf dem Felsplateau gibt es jede Menge Informationen zu Geschichte, Natur, Schifffahrt, Rheinromantik und natürlich zur LoreleySage. Marksburg, Braubach: Eine märchenhafte Kulisse bietet die einzige nie zerstörteHöhenburg am Rhein. 160 Meter über dem Fluss thront die Marksburg mit ihrer vollständig erhaltenen spätmittelalterlichen Festungsanlage. Rittersaal, Kemenate, Kapelle und Burgküche vermitteln einen bildhaften Eindruck vom Leben im Mittelalter.
Burg Stolzenfels © Romantischer Rhein Tourismus GmbH Magazin Tipps-for-Trips 99
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Nicht nur bei einer Wanderpause schmeckt ein Glas Wein Š Romantischer Rhein Tourismus GmbH 100 Magazin Tipps-for-Trips
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Historisches Koblenz: 5.000 Jahre Besiedlung, 3.000 Jahre Befestigung, 2.000 Jahre Stadtgeschichte – das ist Koblenz. In den Jahren nach der Bundesgartenschau erstrahlen das Kurfürstliche Schloss, die Flaniergärten entlang der Ufer von Rhein und Mosel und die romantische Altstadt mit Fußgängerzonen in neuem Glanz. Das unvergessliche Highlight ist die spektakuläre Seilbahnfahrt vom Deutschen Eck hoch hinauf zu einer der größten Festungsanlagen Europas. Die Festung Ehrenbreitstein, ein geschichtlicher Konzentrationspunkt mit geradezu magischer Anziehungskraft, lädt mit großzügigen Parkanlagen, Ausstellungen und berauschenden Panoramablicken zum Entdecken ein.
trum Koblenz rheinaufwärts erhebt sich über dem linken Rheinufer das Schloss Stolzenfels. Kunst- wie kulturhistorisch zählt das im 19. Jahrhundert aus den Ruinen einer Burg des 13. Jahrhunderts hervorgegangene Schloss mit zugehörigem Park und Gärten zu den bemerkenswertesten Leistungen preußischer Rheinromantik. Die Neuauflage der Meisterwerke-Flyer ist erhältlich bei Romantischen Rhein Tourismus GmbH“ Loreley Besucherzentrum, 56346 St. Goarshausen, Tel. +49 (0) 6771 - 95 93 80, Fax +49 (0) 6771 - 59 90 94, info@romantischer-rhein.de, www.meisterwerke-rheinmosel.de
Schloss Stolzenfels, Koblenz: Nur wenige Kilometer vom Stadtzen-
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Reise
Bootsfahrt auf dem Parfumfluss in Vietnam.© vivamundo-reisen
Intensive Begegnungen mit fremden Kulturen - nachhaltiges Reisen in kleinen Gruppen
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Ein weiterer Fokus liegt auf einer geringen Gruppenstärke. Bei kleinen Gruppen bis 12 Personen bleibt auch während der Rundreise genügend persönlicher Gestaltungspielraum. Und wenn die Termine der Gruppenreise nicht passen oder ein spezielles Reiseziel gewünscht wird, stellt Vivamundo Reisen bereits ab einer Person ein individuelles Programm zusammen. .© vivamundo-reisen
Ein Tanz auf dem Zocalo-Platz in Mexiko City, eine Fahrt mit dem Fahrrad durch die Reisfelder Vietnams oder ein Sonnenaufgang über den Klöstern Ladakhs außergewöhnliche Erlebnisse erwarten den Gast bei einer Reise mit Vivamundo Reisen. „Wir erkunden für Sie die faszinierendsten Orte der Welt. Gut ausgebildete einheimische Reiseleiter zeigen Ihnen das Leben und die Kultur vor Ort“ sagt Michaela Schiffer, Gründerin und Inhaberin von Vivamundo Reisen. Nachhaltiges Reisen liegt Vivamundo Reisen aus Kronberg besonders am Herzen. „Wir besuchen Kooperationen, soziale Einrichtungen und lokale Handwerker und unterstützen damit die Menschen in den Ländern, die wir besuchen.“
Intensive Begegnungen mit fremden Kulturen – in Rishikesh und Haridwar, den beiden heiligen Städten am Ganges, begegnen wir den Saddhus – den heiligen Männern Indiens.© vivamundo-reisen
Oberurseler Str. 57 61476 Kronberg Telefon: 06173/989 23 27 Telefax: 03212/989 23 27 E-Mail: info@vivamundoreisen.de www.vivamundo-reisen.de
Reise Marokko habe ich beim Wandern unglaublich freundliche Menschen kennen gelernt, voriges Jahr in Mexiko habe ich mit den alten Herren auf dem Zocalo getanzt, wunderbar, …aber einen M.Schiffer: Fast alle – und die ganz tiefen Platz in meinem Herwenigen, die ich nicht persönlich zen wird immer Indien haben. kenne, kennt meine Kollegin, so Dieses Land ist so unglaublich vieldass immer eine kompetente fältig; bitterste Armut und unendlicher Reichtum liegen direkt Beratung gegeben ist. nebeneinander. Hier der vielbeWas empfehlen Sie Reiseteilneh- schäftigte IT-Manager, direkt mern als wichtigste Eigenschaft daneben der fast nackte Bettler, auf der einen Seite modernste mit auf die Reise zu nehmen? M.Schiffer: Ein Stück Toleranz Hochhäuser, gegenüber alte Temund Offenheit. Nicht in allen Län- pel voller Menschen, die um ein Wie kamen Sie eigentlich auf die dern ticken die Uhren wie in bisschen Glück bitten. Brodelnde Idee zu den Vivamundo-Reisen? Deutschland. Sich einlassen auf Großstädte und fast urzeitliche M.Schiffer:Ich habe lange Zeit für andere Kulturen und nicht vorab Landschaften…und immer wieder einen großen Reiseveranstalter urteilen – wir haben sehr viele unvermutete Begegnungen gearbeitet, erst als Reiseleiter, sehr schöne Situationen erlebt, Indien berührt mich immer wiedann in der Zentrale. Mich hat die die so nicht geplant waren – aber der zutiefst. Vorgehensweise des Pauschal- umso tiefere Eindrücke hinterlasTourismus immer mehr gestört, sen haben. bei dem es vorwiegend nur um’s Geldverdienen geht und nicht Wie sehen Sie die Reise- und Toudarum, Länder und Menschen rismuswelt im Jahr 2020? kennenzulernen. Und da ich selbst M.Schiffer Momentan sehe ich immer sehr viel und lange gereist zwei Strömungen: die eine, die bin, ist mit den Jahren die Idee immer noch nach dem „so billig eines eigenen Reiseveranstalters wie möglich-Prinzip“ verreist – geboren, der als Fokus die Begeg- und das genaue Gegenteil davon, nungen mit den Menschen in den die Menschen, die lieber etwas bereisten Ländern hat – sozusa- länger sparen und sich dafür dann Welche Reise ist vom Kulinarigen „mittendrin als nur daneben“. eine individuelle Reise ganz nach schen her für Sie eine OffenbaNatürlich schauen wir mit unse- ihren Wünschen sozusagen auf rung? ren Gästen auch die Sehenswür- den Leib schneidern lassen, mit M.Schiffer: Diese Frage ist fast digkeiten an, aber viele Gespräche schönen Unterkünften, tollen Rei- genauso schwierig zu beantwormit Einheimischen, Besuche von seleitern und eben den besonde- ten. Ich bin von Natur aus neugieHandwerkern in deren Werkstät- ren Erlebnissen – sei es, dass sie rig und versuche immer alles zu ten, gemeinsame Marktbesuche, bei der Kumbh Mela in Indien probieren – an die Grenzen kam Kochkurse und vieles mehr dabei sein möchten (dem größten ich dabei bisher nur bei gegrillten machen die Reise zu einem Mit- religiösen Fest der Welt), beim Inti Wasserkakerlaken in Thailand; generell mag ich die asiatische einander und intensiven Erleben. Raimi in Peru oder beim Whale Küche sehr gern. Eine Pho Bo – Watching in Madagaskar. eine Rindfleischsuppe- in einer Wie wählen Sie Ihre Reiseziele Welches ist Ihr Lieblingsreiseziel? Garküche in der Altstadt von aus? M.Schiffer: Überwiegend nach M.Schiffer: O je – eine schwierige Hanoi – köstlich… //Walter Straubinger den eigenen Erfahrungen. Ich Frage; es gibt so viele wunderbare habe in meiner Zeit im Tourismus Reiseziele. Gerade hat mich viele Länder kennenlernen dür- Madagaskar mit seiner unendlich fen, mich gut vernetzen können reichen Tierwelt fasziniert; in
Das Angebot an Fernreisen ist riesengroß, große und kleine Veranstalter bieten Reisen in Ferne Ländern an. Immer wieder entdecken wir auf dem Reisemarkt Anbieter, die eine besondere Geschichte haben und Reisen anbieten, die es nicht an jeder Ecke gibt. Einer davon ist VIVAMUNDO Reisen, die wir heute näher vorstellen möchten. Dazu haben wir die Inhaberin Frau Michaela Schiffer persönlich getroffen und sie mit ein paar Fragen nach ihrer Geschichte und ihrem Unternehmen befragt.
und denke, dass ich unseren Gästen da einiges an besonderen Erlebnissen bieten kann. Kennen Sie alle Zielgebiete, die Sie anbieten, selbst?
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Besondere Adressen für Liebhaber alter Autos! Oldtimerfans sind eine besondere Sorte Mensch – Ihre Liebe zu altem Blech ist sowie so nicht rational. Dass diese leute in besonderen Hotels absteigen, ist zwangsläufig so, auch wenn diese Häuser auch für “Normalsterbliche” ein attraktives Angebot bieten. Das Hotel Ritter Durbach.ist so eine gute Adresse. Es handelt sich um das erste oldtimergerechte Hotel an der badischen Weinstraße, so der Inhaber. Die Lage an der badischen Weinstraße, umgeben von Reben und der nahe Sdchwarzwald ist ideal, denn schließlich finden an der reizvol-
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len Route zahlreiche OldtimerAusfahrten statt. Das Hotel Ritter Durlach ist eines der beliebtesten Oldtimerhotels Deutschlands. Allein an der badischen Weinstraße stehen 160 Kilometer bereit und werden vom Hotelpersonal umfassend dokumentiert. Entsprechend werden den Oldtimerfans ausgearbeitete Roadbooks gereicht und Tipps für Touren durch besonders reizvolle Gegenden gegeben. Die weniger Glücklichen, die keinen eigenen Oldtimer ihr eigen nennen, dürfen sich auf einen alten Mercedes Benz 0319 Oldtimerbus freuen. Das Modell aus dem Jahr 1963 gilt
als eine Art “XXL-Maskottchen” der Hotels. Zudem stammt das gute Stück original aus Hotelbesitz und erinnert an die Zeit, als noch zusätzlich ein Busunternehmen betrieben wurde. Für Firmenevents oder auch Feiern im Freundes- oder Familienkreis kann das gute Stück inklusive eines kundigen Chauffeurs gemietet werden. Oder Sie nehmen den hoteleige-
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nen MG TD Roadster Baujahr 1953 und erkunden die kleinen badischen Sträßchen. Für Oldtimerbesitzer werden zudem eine bewachte Tiefgarage, eine Hebebühne und befahrbare Veranstaltungsräume geboten. Auf der anderen Seite des Schwarzwaldes, im Schwäbischen, gibt es auch ein besonderes Haus - das V8 Hotel im Böblinger Mei-
lenwerk. Doch hier regiert die Moderne, ein 4-Sterne-Haus wurde in das Ambiente eines ehemaligen Flughafens hinein gebaut. 34 Zimmer stehen zur Auswahl. In den Themenzimmern, die voll und ganz automobilen Geist atmen, wurden sogar Elemente aus echten Oldtimern verbaut. Ein Teil der Zimmer gewährt einen Blick auf die Handelshalle des Meilenwerks, in der viele automobile Schätze ausgestellt werden. In der Eifel, die mit ihren Tälern und Höhen für Oldtimertouren beliebt und bestens geeignet ist, gibt es ein ausgewiesenes Oldtimer-Hotel. Es befindet sich
unweit der Nordschleife des Nürburgrings und nennt sich Eifelhotel Oldtimer. Gerade Südtirol mit seinen Pässen und Bergstraßen, die durch die unvergleichliche Natur der Dolomiten führen, ist ein besonderes Ziel Oldtimerfahrten. Hier erwartet das Hotel Erica seine Gäste mit den alten Autos, die sicher in der großen Garage mit 50 Stellplätzen untergebracht werden können. Eine hoteleigene Werkstatt hilft bei Mobilitätsproblemen. Gerne gibt hier Tipps für besonders schöne Rundfahrten.
Auch die Hotel Alte Post in St. Anton am Arlberg ist auf Kunden mit altem Blech eingestellt, denn der Besitzer ist selbst ein ausgewiesener Oldtimerexperte und Sammler. Er organisiert auch das internationale Oldtimertreffen am Arlberg und genießt in der Oldtimergemeinde einen exzellenten Ruf. //Gottfried Pattermann weitere “Hotelgeschichten” finden Sie auf der Seite: www.hotel-blog.de
Info Hotel Ritter Durbach An der badischen Weinstraße Tal 1 77770 Durbach Tel. +49 (0)781 93 23 -0 Fax +49 (0)781 93 23 -100 info@ritter-durbach.de www.ritter-durbach.de
Best Western Hotel Alte Post Dorfstraße 11 A-6580 St. Anton/Arlberg Tel.: +43 5446 / 25 53-0 Fax: +43 5446 / 25 53-41 st.anton@hotel-alte-post.at www.hotel-alte-post.at
V8 HOTEL im Meilenwerk Graf Zeppelin Platz 71034 Böblingen Telefon: +49 (0)7031-3069880 Fax: +49 (0)7031-306988888 info@v8hotel.de www.v8hotel.de
Wellnesshotel & Vitalhotel Erica Hauptstrasse 17, I-39050 Deutschnofen - Südtirol Tel. +39 0471 61 65 17 Fax +39 0471 61 65 16 info@erica.it www.erica.it
Eifelhotel Oldtimer Hohe Acht Str.6 53520 Kaltenborn Tel:+49 (0) 2691 932897 Fax:+49 (0) 2691 935145 info@eifelhotel-oldtimer.de www.eifelhotel-oldtimer.de Magazin Tipps-for-Trips 105
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Ein Sommer-Wochenende in der Welterbestadt Regensburg!
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Freitag Nachmittag: 33 Grad zeigt das Thermometer, als wir durch die Gassen von Regensburg rollen – auf der Suche nach unserem Hotel. Der „Münchner Hof“ darf es heute sein, mitten in der Altstadt. Das Gepäck lassen wir an der Rezeption und dann geleitet uns die junge Praktikantin Jenny mit zum Parkhaus, ein paar Minuten von hier. Dieser Service ist nicht nur hilfreich, sondern auch ratsam, denn freie Parkplätze sind nicht nur teuer, sondern vor allem rar gesät in dieser mittelalterlichen Stadt. Auf unserem Zimmer im Blauen Turm gefällt es uns sofort. Man merkt dem Gebäude nur von außen seine Jahrhunderte auf dem Buckel an, innen ist es modern und sehr komfortabel eingerichtet. Das Bad ist sehr geräumig und unser Bett verspricht eine angenehme Nachtruhe. Draußen in den Gassen merkt man nicht die Sommerhitze, denn es fällt kaum Sonnenlicht herein. Früher war dies wohl eher weniger angenehm, heute ist es von Vorteil. Wir unternehmen einen ersten Bummel durch die belebten Straßen und Plätze. Die Cafés und Restaurants sind recht voll. Es wuselt geradezu. Wir finden schließlich ein Plätzchen zum Abendessen im „Dicken Mann“ und lassen unsere ersten Ein108 Magazin Tipps-for-Trips
drücke auf uns wirken. Das Radler löscht unseren großen Durst und wir genießen bayerische Hausmannskost. Nach Sonnenuntergang herrscht heute ein besonderes Licht in der italienisch bzw. französisch anmutenden Stadt. Nicht umsonst sagen die Regensburger stolz: „Wir leben in der nördlichsten Stadt Italiens“. Dafür ist es hier mindestens so gemütlich und heute auch so warm.
Bei einem leckeren Glas Rotwein im Café Orphée lassen wir unseren ersten Abend in der Welterbestadt ausklingen. Am nächsten Morgen steht die Sonne schon hoch am Himmel und es verspricht noch heißer zu werden. Zum Glück haben wir unsere Stadtführung bereits am Vormittag gebucht. Natalia möchte uns „ihre Stadt“ zeigen. Sie ist Russin, lebt aber schon seit Jahren
5 Bilder© Walter Straubinger
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mit ihrem Mann in ihrer Lieblingsstadt. Schon nach ein paar Minuten merken wir, dass sie einiges zur Stadt weiß und noch viel mehr Geschichten dazu kennt. Nach gut zwei Stunden endet die Führung an der Donau und wir sind voll mit Impressionen aus der 2000 jährigen Geschichte Regensburgs. Nachmittags machen wir uns nach einem kleinen Mittagspäuschen nochmal alleine auf den
Weg zu den schönsten Plätzen des Vormittags. Wir merken jetzt erst, wie dicht die Bebauung ist und welch´ mittelalterliches Wunder Regensburg darstellt. Rund 1000 Baudenkmäler sind hier registriert. Vor allem die Wohntürme und ihre Hinterhöfe samt hauseigenen Kapellen haben es uns angetan. Ohne die kleinen Geschäfte und gastronomische Szene wäre das ganze natürlich
wie ein Museum, aber das haben die Einwohner und Stadtverwaltung hier sehr gut verstanden und aus der „grauen Stadt“ in den siebziger Jahren eine lebendige und junge Metropole gezaubert. Die rund 30.000 Studenten der hiesigen Hochschulen geben ihren Rest zu diesem einzigartigen Flair. An der Donau ist es abends voll wie an der Adria und in den Biergärten findet sich für uns zwei nur schwer ein Plätzchen. Darum wollen wir unseren Hunger bei einem Italiener stillen. Wir merken gar nicht, dass wir in Bayern sitzen, so echt kommt uns das Ambiente im „Fontana“ vor. Ein blumenberankter Innenhof und wunderbare Antipasti lassen die Hitze des Tages schnell vergessen. Der Hauswein zum Fisch ist ein wundervoller Begleiter. Danach schlendern wir nochmal durch die Gassen in Richtung unseres Hotels. Wieder entdecken wir neue malerische Winkel. Es ist noch voller als vorher, wie im Süden werden die Regensburger wohl erst am Abend so richtig munter. Wir jedoch freuen uns auf unser Zimmer im “Blauen Turm”, in dem es noch herrlich kühl ist. Mit den Gedanken an den schönen Tag schlafen wir ein. //Walter Straubinger und Kerstin Lühr
Schlösser der Liebe© Walter Straubinger
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Als wir jüngst in Regensburg waren...
sind wir über den Strudel gefahren“. So beginnt eine alte Volksweise, die man wohl schon in der Grundschule in Regensburg lernt. Am Sonntagmorgen ist dies nun unser Start in den wohl heißesten Tag des Jahres. Wohl deswegen empfinden wir das Lüftchen auf dem Vorderschiff der Personenschifffahrt Klinger als recht angenehm. Herr Ehm, seines Zeichens Haushistoriker vom benachbarten Schifffahrtsmuseum leistet uns Gesellschaft und moderiert ein wenig die knapp einstündige Fahrt auf der blauen Donau. Der Fluss an der nördlichsten Stelle 110 Magazin Tipps-for-Trips
seines langen Weges ins Schwarze Meer ist eigentlich die Hauptstraße der Stadt – oder besser gesagt war es zumindest für Jahrhunderte. Wir passieren jetzt die Engstelle durch eins der Joche der Steinernen Brücke. „Die Strudel sind auch heute für die Schiffe noch gefährlich. Regelmäßig gibt es Unfälle, gerade wenn wenig Wasser drinnen ist“. Die Strudel, die wir passieren sind wirklich immens. „Vor allem ist das Wasser an einer Stelle einsfünfzig tief, ein paar Meter flussabwärts sind es rund sieben Meter“, meint Ehm
und zeigt uns dies auf der Flusskarte rund um die Brücke. Dafür ist die Aussicht als Fahrgast umso schöner. Die Kulisse der Altstadt zieht quasi an uns vorbei. Stromabwärts geht es schon flotter und wir erreichen bald den alten Hafen von Regensburg. Auch heute ist es immer noch der größte und bedeutendste von ganz Bayern. „Der niedrige Wasserstand ist im Sommer nichts Ungewöhnliches, aber in diesem Jahr ist es schon krass“. Viele Transportschiffe liegen am Kai, da sie voll beladen zu tief sind für die seichten Stellen.
Reise Trotz des Ausbaus zur internationalen Wasserstraße ist die Donau an vielen Stellen noch ein natürlicher Fluss geblieben. Für die meisten Menschen ist es heute nach wie vor etwas Besonderes am Strom zu leben und so sind die begehrtesten Wohnviertel hier am Fluss auch die teuersten. Auf dem Rückweg zu unserer Anlegestelle ziehen die ganzen Bauwerke an uns nochmals vorbei. Von der Donau aus ist Regensburg eigentlich am schönsten, meinen viele die solch eine Strudelfahrt mitmachen. Es gibt
noch viele andere Themenfahrten, für den, der Lust bekommen hat an der bayerischen Binnenschifffahrt. Wir bekommen noch eine kleine Führung durch das Brückturmmuseum. Hier finden sich noch viele interessante Hinweise zur Geschichte der Regensburger Schifffahrt. Eins jedoch begeistert uns richtig: Die Aussicht aus der alten Stube oben im Brückturm. In alle vier Himmelsrichtungen geht der Blick und wir entdecken einige Dachgärten, die man von unten nicht zu Gesicht bekommt. Leider geht unser Besuch in der Welter-
bestadt langsam zu Ende und bevor wir nach Hause dürfen, lacht uns vielleicht noch ein Bratwurschtkipferl an?! Walter Straubinger und Kerstin Lühr
Info
Tourist-Information Altes Rathaus Tel. 0941-5074410 Fax 5074419 www.regensburg.de Besucherzentrum Welterbe Regensburg Salzstadel Weiße-Lamm-Gasse 1 Tel. 507 5410 www.welterbe-regensburg.de
Schifffahrtsunternehmen Klinger GmbH Tel. 0941-55359 Strudelfahrten ab Steinerne Brücke , von März bis Oktober täglich 10 bis 16 Uhr
Donau-Schifffahrtsmuseum Marc-Aurel-Ufer Tel. 0941-507 5888 www.dsmr.de
Brückturmmuseum Südlicher Brückenkopf Weiße Lamm Gasse 1 Tel. 0941-507 5410
unbedingt besuchen: Wurstkuchl Thundorferstraße 3 93047 Regensburg Tel. 0941-466210 Fax 0941-4662121 info@wurstkuchl.de www.wurstkuchl.de
HotelTipp: Hotel Münchner Hof, Regensburg! "Welch ein Reichtum an stimmungsvollen, malerischen Wirkungen ist über diese Plätze und Plätzchen, Straßen und Gässschen ausgebreitet" schwärmt der Historiker Karl Theodor Heigel im Jahr 1911. Und mitten im Gassengewirr, in der Tändlergasse liegt der Münchner Hof. Damit ist das Haus ideal für jene geeignet, die ihr Auto stehen lassen wollen und die Regensburg Zu Fuß entdecken wollen. Im dazugehörigen Blauen Turm,
einem mittelalterlichen Wohnhaus, gibt es liebevoll eingerichtete Themenzimmer, so das Burggrafen zimmer oder das Zofenzimmer. Ein Haus mit viel Stimmung, wirklich empfehlenswert! Münchner Hof Tändlergasse 9 93047 Regensburg Tel. 0941-58440 Fax 0941-561709 info@muenchner-hof.de www.muenchner-hof.de
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Reise
Küche am Donauufer die historische Wurschtkuchl zu Regensburg
Leib und Seele gehören zusammen... Blick von der Wurstkuchl zum Dom © Walter Straubinger
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Reise Wer kennt sie nicht, die „Wurschtkuchl“? Am Salzstadel unweit der Donau und der Steinernen Brücke gelegen kommen alljährlich Abertausende von hungrigen und neugierigen Besuchern vorbei. Denn nicht nur was zu Essen und Trinken gibt es hier, sondern auch einiges an Historischem und Besonderem zu bestaunen. Wir haben einen Interviewtermin mit Herrn Andreas Meier und möchten uns vor Ort genauer anschauen, was hier das internationale Publikum von Regensburg so anzieht. Die einmalige Lage ein paar Meter von den Donaustrudeln sind das eine, aber es gibt noch einige andere Merkmale, die man erst mitbekommt wenn man sich nieder lässt. Vorausgesetzt man bekommt einen Platz. „In der Mittagszeit, gerade in den Sommermonaten kann es schon mal schwierig werden, draußen ein Platzerl zu erwischen. Darum ist es jetzt hier im Salzstadel schon angenehmer, weil hier ein paar kleine und größere Tische viele Gäste aufnehmen können“, meint Andreas Meier Wir sitzen im selbigen und nehmen Platz an den grünen Holztischen unter den enormen Balken, die als Decke für
ten. Alte Fotos zeigen zum Teil auch, wie es damals zugegangen ist. „Erst seit ein paar Jahren ist der Hochwasserschutz soweit verbessert worden, dass wir zumindest mehr Zeit gewinnen können, um alles ausräumen zu können. Hier im Salzstadel werden dann die „In der guten Stube ist man auch Fenster abgeschottet und es müsetwas sicherer vor dem Wasser“ - ste schon mal wieder ein Jahrdamit ist nicht das normale Donau- hunderthochwasser kommen, wasser gemeint, sondern das immer dass es auch hier nass rein geht.“ wieder kehrende Hochwasser. In der Heute ist genau das Gegenteil der ältesten Bratwurststube der Welt sind Fall, über dreißig Grad im Schatetliche Marken in die Wände eingelas- ten hat es draußen und der Wassen und zeugen von der Kraft der Flu- serstand der Donau recht niedrig. jedermann sichtbar sind. Gerade deswegen ist es hier auch so gemütlich und der Blick auf´s Wasser ist noch näher als vorne auf dem gepflasterten Vorplatz direkt vor der eigentlichen Wurschtkuchl.
Hochwassermarke von 1720 © Walter Straubinger Magazin Tipps-for-Trips 113
Reise
Blick von der Wurstkuchl auf die Steinere Brücke© Walter Straubinger 114 Magazin Tipps-for-Trips
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Nun kommen unsere Würschtl auf Kraut und die Krautwickerl. „Guten Appetit. Probier'ns auch unseren hausgemachten Senf und die Schwarzer Kipferl dazu!“ Herr Meier ist stolz auf die Jahrhunderte lange Familientradition, dass sowohl die Bratwürste, das Kraut, als auch der Senf hausgemacht sind. Und natürlich alles aus der näheren Region. „Das Wichtigste ist bei uns die Qualität und die Gastlichkeit. Da werden wir nicht daran sparen.“ Die insgesamt 35 Menschen, die hier im Service, in der Küche und am Grill arbeiten seien das wichtigste Kapital und sie dürften Mensch bleiben, damit sie mit Freude ihren Dienst am Gast tun könnten. Wir merken das sofort: die Freundlichkeit ist echt und man kommt hier wirklich zur Ruhe, auch wenn es stundenlang ein Kommen und Gehen ist, da draußen. „Na wie schmeckts Ihnen?“ Wir können
nur zufrieden nicken und unser Blick verrät dem Gastronomen aus Leidenschaft eh’ mehr als tausend Worte. Wir sitzen noch einige Zeit und philosophieren über die lange Geschichte dieses Platzes. Dabei spüren wir, wieviel an Geschichte hier wirklich passiert sein muss und welchen Stellenwert in der Jahrtausende alten Stadtgeschichte dieses Haus der Verpflegung beim „Konrad, dem Koch von Pruck“, wie es als erste Nennung hiess, wohl immer gehabt haben muss. Nach einem kleinen Rundgang sollen wir aufbrechen. „Wo schauts noch hin heut'?“ fragt Herr Meier. Wir hören uns seine Empfehlungen an und schauen, wo uns die Regensburger Düfte demnächst hinziehen. „Wenn Ihr mal wieder da seid´s, dann kommts vorbei“. „Gerne – sehr gerne, Herr Meier!“ Walter Straubinger und Kerstin Lühr
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Erlebnis-Urlaub am Fluss
Das Donau-Ufer als Freiluft-Freizeitpark der Superlative: Familienradtour an der Schlögener Schlinge in Oberösterreich. Foto: Oberösterreich Tourismus / Weissenbrunner
Donau und Inn – das ist die ganze Vielfalt einer im wahrsten Sinne des Wortes grenzenlosen FerienUrlaubswelt. Spannende Städte in Niederbayern und Oberösterreich, entspannende Naturschutzgebiete mit ihrer schier unüberschaubaren Artenvielfalt, Möglichkeiten zur spannend-prickelnden Erkundung von Burgen und Ruinen, Genießerurlaub fürs Auge, umgeben von der wohltuenden Schönheit der Schlösser und Klöster und zahlreiche kulinarische Höhepunkte lassen unvergleichliche Sommerglücksmomente Wirklichkeit werden. Künstler und Dichter, Denker und Philosophen singen seit Jahrhunderten ein Loblied auf die Schönheit der Donau. Die Donau von heute hat noch dazu gewonnen. Vor allem als Urlaubsziel bietet der Fluss mit seinen Attraktionen auf den rund 250 Kilometern zwi116 Magazin Tipps-for-Trips
schen Kelheim und Linz mehr als jeder Freizeit-Erlebnispark großen und kleinen Urlaubern bieten könnte. Besucher erleben einmalige Flusshöhepunkte beinahe im Kilometertakt: vom beeindruckenden Donau-Durchbruch bei Kelheim über die 2.000-jährige WelterbeStadt Regensburg bis hin zur Gäubodenstadt Straubing mit Bayerns zweigrößtem Volksfest, das im August seinen 200. Geburtstag feiert. Weiter flussabwärts begeistern die „kleine Drei-FlüsseStadt“ Vilshofen, das „bayerische Venedig“ Passau und das Oberösterreichische Obere Donautal mit der beeindruckenden Schlögener Schlinge. Danach durchfließt Europas zweitlängster Fluss die pulsierende Donau-Metropole Linz, Europas Kulturhauptstadt 2009 mit ihrer innovativen Archi-
tektur am Fluss und einem einzigartigen Angebot aus Kunst, Kultur, Genuss und Kulinarik. Wald und Fluss – eine Kombination, die maximalen Urlaubsspaß verspricht. In Niederbayern kommen der Bayerische Wald, eines der beliebtesten Feriengebiete auf dem Kontinent, und die Donau sich auf Sichtweite nah. Der Nationalpark Bayerischer Wald mit seinen Luchsen, Bären und Wölfen ist von der Donau in einer Stunde Autofahrt erreichbar. Möglichkeiten zum Bergwandern liegen direkt vor der Haustüre: in den endlosen Wäldern des Bayerischen Walds vielleicht in Verbindung mit unvergesslichen Stunden bei einer Minikreuzfahrt auf einem der komfortablen Donauschiffe?
Reise besten frequentierten Radfernwegen auf dem Kontinent. Er ist für Familien mit Kindern sehr gut geeignet. Immer beliebter wird auch der Innradweg von der Quelle des Inns bis zur Drei-Flüsse-Stadt Passau. Foto: Touristinformation Passauer Land Mündung in die Oder wollen Sie lieber an der Donau in Passau. Auf dem TeilDonau wandern? Ihnen stehen stück im Grenzgebiet zwischen viele bestens markierte Wege Niederbayern und Oberösterreich offen. Erkunden Sie das Hinter- im Europareservat „Unterer Inn“ land, die herrlichen Uferland- erleben die Radfahrer einzigartige schaften an den Zuflüssen von Naturjuwelen, aber auch historiNaab, Regen, Vils, Isar und Inn. Wagen Sie sich in die Mündungszonen der Donauzuflüsse. Jede hat einen eigenen, ganz besonderen Charakter, ist eine Erlebnisreise für sich, einzig und nicht vergleichbar. Seit zwei Jahren erschließt zusätzlich der Donausteig als grenzüberschreitendes Wandererlebnis die Schönheit der bayerisch-oberösterreichischen Donaulandschaften, ihren Sagen und Geschichten – und PanoramaAusblicken als auch mit sagenhaften Einblicken ins Donautal. Europas schönste Fahrradrouten Mehrere tausend Kilometer Radwege und etwa 1.500 Kilometer Fernradwege durchziehen Niederbayern, den Bayerischen Wald und reichen hinüber bis in den Böhmerwald und ins österreichische Mühl- und Innviertel. Seit Jahren gelten die Flusslandschaften entlang von Donau und Inn und die fahrradfreundliche Region zwischen Bayerischem Wald, Böhmerwald und Voralpenland als Europas Fahrrad-Urlaubsziel Nummer 1. Der internationale Donauradweg zählt dabei unangefochten zu den populärsten und am
ben, sind die Innviertler Brauereien fest in Privatbesitz. Was die Tour besonders interessant macht: Der Innradweg ist über weite Strecken entlang beider Ufer gut ausgebaut. Das macht die Strecke zu einem wahrhaftig grenzenlosen Vergnügen. Denn mehrfach sind Wechsel über die Grenze ganz unkompliziert möglich. Geschichtstouren per Rad in die Vergangenheit machen die Region jetzt vor allem auch für Familienurlaub nochmals attraktiver und besonders für Kinder zum unvergesslichen Erlebnis. Roter Faden auf dieser geschichtsträchtigen
Urlaub am und auf dem Fluss - im "bayerischen Venedig", der Drei-Flüsse-Stadt Passau. Foto: Touristinformation Passauer Land
sche Städte und Stätten wie das prächtige Barockjuwel Schärding mit seinen einzigartigen bunten Fassaden entlang der „Silberzeile“ oder das Stift Reichersberg, das seit mehr als 900 Jahren als führendes geistiges und kulturelles Zentrum über dem Inn thront. Unter Bierliebhabern ist das Innviertel längst kein Geheimtipp mehr: Elf Privatbrauereien stellen dort mehr als 60 verschiedene Spezialitäten des goldgelben Gerstensaftes her. Während anderswo große Konzerne den Ton ange-
Fahrradtour 2.000 Jahre zurück in der Zeit: der Römerradweg, der die niederbayerische Drei-FlüsseStadt Passau mit der einstigen römischen Provinzhauptstadt Wels verbindet und weiter bis nach Enns in Oberösterreich führt. Römerhelme am Wegesrand als Markierung weisen den Weg.
Info Oberösterreich Tourismus www.oberoesterreich.at Tourismusverband Ostbayern e.V. www.ostbayern-tourismus.de
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Reise
An der Küste der Kraniche
Kraniche am Darß © by_Ralf Luczyk_ www.pixelio.de Im Herbst kommen die Gäste des Travel Charme Bernstein in den Genuss eines seltenen Naturspektakels: Bis zu 40.000 Kraniche verweilen im September und Oktober vor ihrem Weiterflug in den Süden in einer der schönsten Küstenregionen Norddeutschlands. Spezielle Veranstaltungen wie die vom 23. bis zum 30. September 2012 durchgeführte „Woche des Kranichs“ und Führungen ergänzen das besondere Erlebnis. Es ist Abend, die Wolken leuchten golden in der untergehenden Sonne. Auf den abgeernteten Felder stehen große graue Vögel, die einen putzen ihr gefieder, andere picken eifrig herum. Es ist Kranich Zeit auf dem Darß. Bis zu 40.000 Kraniche versammeln sich im September und Oktober vor Ihrem Weiterflug in den Süden 118 Magazin Tipps-for-Trips
Am Rand der Ostsee, zwischen Rostock und Stralsund, liegt die langgestreckte Halbinsel aus Fischland, Darß und Zingst. Es ist eine junge Landschaft, vor 4.000 Jahren gab es hier nur einige niedrige Sandinseln, die erst durch Wind und Meeresströmungen zu der heutigen Landschaft gebildet wurden. Hinter der Landzunge aus Fishland, Darß und Zingst liegt eine einzigartige Landschaft aus Lagunen und Halbinseln: den Bodden mit seinen Salzwiesen, Prielen und Seen. Hier leben sehr viele verschiedene Vogelarten: Seeadler im Darßer Wald, Kormorane, Uferschnepfen und der schon fast ausgestorbene Kampfläufer. Im Herbst und im Frühling bekommen sie Verstärkung aus ganz Nordeuropa, denn dann beherrschen die Kraniche
das Bild, von denen die meisten in Skandinavien und dem Baltikum brüten. Sie machen hier nochmals Pause vor dem großen Zug in ihr südwestliches Winterquartier oder auf dem Rückweg gen Norden. Bis zu 70.000 Kraniche sammeln sich am Bodden – es ist ein beeindruckendes Schauspiel. Zeitgleich werben im Darßer Wald die Rothirsche um die Weibchen - ihr tiefes Röhren vermischt sich mit dem Rauschen der Wellen und den heiseren Rufen der Kraniche. Und mit etwas Glück gelingt es sogar, die Tiere bei ihrem Werbespiel direkt vor der Kulisse der Ostseewellen zu beobachten. Die Graukraniche ziehen aus Skandinavien, Mittel- und Osteuropa in ihre Winterquartiere im Süden Europas oder in Afrika. Sie fliegenam Tag meist hunderte Kilometer
Reise weit und legen bis zu ihrem Ziel mehrere tausend Kilometer zurück. Der Darß ist für viele von ihnen ein bevorzugter Rastplatz: Majestätisch fliegen die Kraniche tagsüber in Formationen, ihre trompetenartigen Rufe sind bis zu zwei Kilometer hörbar. Auf abgeernteten Mais- und Getreidefeldern suchen sie nach Nahrung, nachts schlafen die Tiere stehend in flachen Gewässern. Das von WWF und NABU gemeinsam betriebene Kranich-Informationszentrum in Groß Mohrdorf bietet neben der „Woche des Kranichs“ eine ganzjährig geöffnete Dauerausstellung, bei der Gäste eine Sammlung verschiedener Großvögel bestaunen können. Schautafeln, eine Diashow sowie ein Video geben einen Einblick in das Leben der Kraniche. Wer die scheuen Vögel aus der Nähe beobachten will, kann die Beobachtungsstationen nutzen, deren Standorte das Kranich-Zentrum oder das Nationalparkamt mitteilt. Im Travel Charme Bernstein finden Vogelbeobachter die passende Unterkunft. Eingebettet in eine große, mediterran anmutende Park- und Gartenlandschaft bietet das Vier-Sterne-Hotel viel Raum für Bewegung und Erholung. Mit dem Spa, Pool, zwei Restaurants sowie einer großen Fahrradstation
Kraniche am Darß © by_Sven-Erik Falk_ www.pixelio.de
Über Travel Charme Die Travel Charme Hotels & Resorts AG mit Sitz in Zürich (Schweiz) betreibt mit der Marke Travel Charme derzeit elf Häuser im Qualitäts- und Premiumsegment der Vier- bis Fünf-Sterne Kategorie. Unter der Dachmarke //gop Travel Charme befinden sich neun Hotels und Resorts in Deutschland und zwei Häuser in Österreich.
mit Verleih ist das Travel Charme Bernstein der ideale Ausgangspunkt für das Beobachten der Kraniche sowie für zahlreiche weitere Urlaubsaktivitäten wie Radfahren, Reiten, Tauchen, Angeln, Segeln und vieles mehr.
Info www.travelcharme.com www.travelcharme-newsroom.com.
Wer mehr über Kraniche, ihre Flugroute und Beobachtungsplätze wissen möchte, besucht das Kranich-Informationszentrum in Groß Mohrdorf.
Frühstück im Hotel Bernstein/Prerow Bild: Travel Charme Hotels und Resorts
www.fischland-darss-zingst.de, www.kraniche.de. Magazin Tipps-for-Trips 119
Reise
Auf den Spuren des
Weingarten bei Jois / Neusiedler See / Burgenland Š Österreich Werbung / Popp G. 120 Magazin Tipps-for-Trips
Reise
Winzerkรถnigs
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Reise
Haus in Rust © Österreich Werbung / Bartl
Das kleine Städtchen Rust am Neusiedler See war Drehort der beliebten TV-Serie „Der Winzerkönig”. Dabei hat dieser berühmte Bewohner von Rust deutliche Spuren hinterlassen. Fans können Touren zu den Drehorten unternehmen, im Haus des „Winzerkönigs” wohnen und sogar eine ganze Saison lang in die Rolle eines Winzers schlüpfen. „Es gibt Rollen, die bleiben”, meint Harald Krassnitzer, österreichischer Schauspieler mit Wohnsitz im Bergischen Land bei Wuppertal. „Die Aussicht, das Image des ‚Winzerkönigs’ noch etwas länger mit mir herumzutragen, ist jedenfalls durchaus reizvoll.” 2005 lief die erste Staffel der unterhaltsamen Serie über einen Manager auf der Suche nach sich selbst, der durch Erbschaft zum Besitzer eines Weinguts am Neusiedler See wird und sich durch Höhen und Tiefen zum Star-Winzer entwickelt. Im realen, kleinen Städtchen Rust ist der „Winzerkönig” ein ganz großes Thema. Und das nicht nur, weil die Ruster schon in der ersten Staffel der Serie 1.300 Komparsenauftritte hatten.Der Erfolg der von ORF und ARD produzierten Serie um den Neo-Weinbauern Thomas Stickler ist in Form von schwarzweißen Drehklappen präsent: An 122 Magazin Tipps-for-Trips
jedem wichtigen Drehort, an Gasthäusern, Weinhöfen, am Rathaus und in den Weinbergen informieren sie über die Filmszenen, die hier gedreht wurden. Wer es noch genauer wissen will, wendet sich an einen Insider. Das ganze Jahr über bietet Alfred Ratz von der Weinstube Ratz jeden Donnerstag Führungen zu den Drehorten an. Ratz kennt außerdem unzählige Anekdoten zum Dreh. Schließlich hat er, wie so viele Ruster, als ständiger Statist bei der Serie mitgewirkt. Von Juni bis September kann man, organisiert vom Winzerhof Lehner-Horvath, auf den Spuren des Winzerkönigs eine Fahrt durch die Weinberge unternehmen — mit einem Oldtimer-Traktor und anschließender Weinprobe im alten Gewölbekeller.Aber nicht nur für Fans der Serie, sondern für Genussmenschen aller Art ist die
idyllisch in Weinberge eingebettete Stadt ein lohnendes Ziel. Mit ihren 1.700 Einwohnern ist Rust eine der kleinsten Städte Österreichs mit eigenem Stadtrecht. Der historische Kern zählt zu den schönsten des Landes. Die liebevoll gepflegten Bürgerhäuser aus dem 16. bis 19. Jahrhundert waren ein wichtiges Kriterium dafür, dass die Region um den Neusiedler See heute zum UNESCO-Welterbe zählt. Außerdem nisten in der „Stadt der Störche” jährlich etwa zehn Storchenpaare auf Dächern und Rauchfängen. Und noch ein Aspekt macht Rust so besonders: Begünstigt durch das milde Klima des Neusiedler Sees und ideale Böden produzieren die Ruster Winzer seit Jahren international gerühmte Spitzenweine. Nicht umsonst hat die Weinakademie Österreich ihren Sitz hier im sorgfältig renovierten Seehof. Und nicht umsonst weist
© Foto Wein Burgenland
Reise Rust Österreichs höchste Restaurantdichte pro Einwohner auf. Die Rieden, die „Winzerkönig” Thomas Stickler von seinem Vater erbt und auf denen er das Winzerhandwerk mühsam erlernt, sind die Weingärten der Ried Gugel. Sie gehören zu den besten und ältesten Lagen am Neusiedler See. Im wirklichen Leben bewirtschaftet Hans Feiler mit seinen Söhnen die Rieden. Und, was die Wenigsten wissen: Hans Feiler hatte sogar die Idee zum „Winzerkönig” und fungierte später als „fachlicher Berater” in allen Belangen des Weinbaus und der Kellerwirtschaft. Natürlich trat auch er selbst, nebst Hündin Ira, immer wieder in der Serie auf. Gegen telefonische Voranmeldung führt er gerne jederzeit durch die Keller seines renommierten Weinguts Feiler-Artinger. Der Weinkeller des Serienhelden Thomas Stickler liegt jedoch anderswo: nämlich direkt am sieben Kilometer langen „Weidener Weinwanderweg”, der nebenbei auch Wissenswertes über Weinbau, Kultur und Natur der Region vermittelt. Auch hier
wird in der warmen Jahreszeit jede Woche eine geführte Weinbergwanderung angeboten, selbstverständlich nicht ohne anschließende Weinverkostung. Besonders romantisch präsentiert sich in der TV-Serie das Elternhaus von Thomas Stickler, in das er zurückkehrt. Dort, im „Gasthaus Stickler”, schwingt in der Serie Hermine Stickler (gespielt von Christine Ostermayer) temperamentvoll den Kochlöffel und bewirtet Familie und Freunde in ihrer gemütlichen Gaststube. In der Realität heißt der Hauptdrehort der Serie „Rusterhof” und ist mit seinem lauschigen Innenhof und der wunderschönen Terrasse ein beliebtes Restaurant. Hier bringt Familie Mooslechner regionale Küche vom Feinsten auf die Teller. Und wer auf den Spuren des „Winzerkönigs” unterwegs ist, kann im Haus übernachten. Vier großzügige Appartements stehen zur Auswahl, darunter die elegante „Winzerkönig-Suite” mit Seeblick.Wegen des großen Erfolgs des ersten Teils der Serie entstanden in Folge insgesamt drei Staf-
feln. Der Winzerkönig wird weltweit im Fernsehen gezeigt und läuft sogar in China. Die große Fangemeinde erfreut sich am Winzerkönigwein, der Winzerkönigschokolade vom Weingut Storchenhof oder der köstlichen Winzerkönigtorte.Im Weinwerk Burgenland in Neusiedl am See lassen sich 400 Weine von 140 Winzern der Region verkosten (und natürlich kaufen), und in der Weinakademie im renovierten Seehof wird Wein-Wissen an Neulinge und Weinprofis gleichermaßen vermittelt. Besonders beliebt sind auch die „Weinschnuppertage” an dieser größten Weinschule Europas.Wer Thomas Stickler nacheifern und selbst zum Winzer werden will, kann im Ort Purbach auf ein einmaliges Angebot zurückgreifen: Unter dem Motto „Rent a Weinstock” können Laien wie Profis 100 Rebstöcke in den besten Rieden eine Saison lang mieten und bei prämierten Winzern in die „Lehre” gehen. Im Herbst erhalten sie dann 100 Flaschen vom eigenen Wein mit persönlichem Etikett. Na dann, zum Wohl!
Info Rust Führung „Auf den Spuren des Winzerkönigs” jeden Donnerstag, 11 Uhr Treffpunkt:Weingut Ing. Alfred Ratz Conradplatz 14 7071 Rust Tel.: +43 2685 333 Kosten: € 3,— pro Person Dauer: ca. 1,5 Stunden Mindestteilnehmer: 10 Personen
Wohnen beim Winzerkönig Mooslechners Rusterhof Rathausplatz 1 87071 Rust Tel.: +43 2685 60793 www.hotelbuergerhaus-rust.at
www.burgenland.info/de/service/nsc/leistungen/erlebniswelten/3
Führungen mit Traktor - Winzerhof Lehner-Horvath Dr. Ratzgasse 2 7071 Rust Tel.: +43 2685 6805 www.lehner-horvath.at/traktorfahrten.html Führungen am Weidener Weinwanderweg www.weiden-see.at Kellerführung im „Weingut Schnell” Weingut Feiler Artinger Hauptstraße 3 7071 Rust Tel.: +43 2685 237 www.feiler-artinger.at
Winzerkönigpackages mit Übernachtung Seehotel Rust Am Seekanal 2—4 7071 Rust Tel.: +43 2685 3810 www.seehotelrust.at Hotel am Greiner Mörbischer Str. 1 7071 Rust Tel.:+43 2685 6418 www.drescher.at und in weiteren Hotels
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Reise
Burgenland - vielfältig Lange Lacke bei Apetlon / Nationalpark Neusiedler See / Burgenland © Österreich Werbung / Stuckart 124 Magazin Tipps-for-Trips
Reise Weinbaugebiet mit seinen verträumten Buschenschenken und kulinarischen Höhepunkten. Ausschließlich im äußersten Süden des Burgenlands darf der legendäre Uhudler, eine einzigartige Weinspezialität, seinen Namen tragen. Bei einer geführten Uhudler-Wanderung lernen FeinWeinidylle Südburgenland schmecker diese Weinrarität und ein sehenswertes kulturhistoriDas kleinste Weinbaugebiet sches Erbe kennen: Die KellervierÖsterreichs bringt ganze große tel oberhalb von Heiligenbrunn Weine hervor mit 140 teilweise strohgedeckten Große Namen wie zum Beispiel Kellerstöckln stammen aus dem Krutzler, Wachter-Wiesler oder 18. Jahrhundert. Doch damit nicht Körper-Faulhammer fallen, ist von genug: Die Golf- und ThermenreÖsterreichs kleinstem Weinbau- gion Stegersbach hat sich zu einer gebiet, der Weinidylle Südburgen- der modernsten Wellnessdestinaland, die Rede. Die Weine, die in tionen Europas entwickelt und dieser Region von international begeistert mit der größten Golfanrenommierten Topwinzern her- lage in Österreich sowie der vorgebracht werden, sind von ersten Bewegungsarena des Burbesonderer Qualität. Das Erfolgs- genlands. geheimnis: ein ideales Zusammenspiel aus pannonischem Burgen und Schlösser Klima, hügeliger Landschaft und wie das Burgenland zu seinem spezieller Bodenbeschaffenheit. Namen kam Die kleinen Weingärten erstrecken sich von Rechnitz im Nor- Das Burgenland war und ist den bis weit in das Hügelland des Grenzland. Heute gehört es zu Südburgenlands, das „Zentrum“ Österreich, doch zu früherer Zeit bilden der Eisenberg und Deutsch war hier Ungarn. Und Grenzen Schützen. Oberste Prämisse der mußten befestigt werden, es entWinzer der Weinidylle ist es, die standen ein Vielzahl von großen regionsmarkante Typizität zu und kleinen Burganlagen. Viele erhalten. So heben sie sich erfolg- davon können besichtigt werden, reich von anderen Regionen ab – so auch die Burg Forchtenstein bei Mattersburg.
Das Burgenland, das östliche Bundesland Österreichs ist ein sehr vielseitiges Reiseziel. Wenn auch der Neusiedler See und seine über aus reizvolle Umgebung der bekannteste Teil des Burgenlandes ist, so ist das Burgenland viel mehr.
© Österreich Werbung / Markowitsch nicht durch Quantität, sondern Fürstliche Appartements: durch Qualität und Einzigartigkeit. persönliche Einblicke auf Der „Walk of Wine“, Verkostungen Schloss Esterházy und Weinseminare, Weinbehandlungen bei Beauty und Gesund- Im April 2012 eröffnete das heit und Weindinners locken Schloss Esterházy in Eisenstadt Weinliebhaber in das interessante seine neue Dauerausstellung „Das
© Golf- und Thermenregion Stegersbach
Appartement der Fürstin. Lebenswelt – Schicksalswelt“ und gewährt darin Einblick in das unmittelbare Lebensumfeld dreier Esterházy-Fürstinnen. Neben Portraits, Tagebüchern und persönlichen Korrespondenzen der Fürstinnen zeugen deren Appartementräume mit historischen Möbeln vom bewegten Leben zwischen Politik und Repräsentation. Die Räume im Westflügel des Eisenstädter Schlosses, die gemeinsam das Appartement bildeten, wurden für die Ausstellung auf ihre historische Gestaltung und Verwendung hin erforscht und saniert. Barockes Juwel spannende Geschichten auf Schloss Halbturn Kaiser Karl VI. ließ Schloss Halbturn, den heute bedeutendsten Barockbau des Burgenlandes, Anfang des 18. Jahrhunderts als Jagd- und Sommerresidenz errichten. Als Baumeister engagierte er mit Lucas von Hildebrandt einen der bedeutendsten Architekten seiner Zeit, der u. a. für die Gestaltung des Schloss Belvedere und zahlreicher Palais in Wien verantwortlich zeichnete. Karls Tochter Maria Theresia erwarb das Schloss von der ungarischen Krone und schenkte es als Privatbesitz ihrer Tochter, der Erzherzogin Marie Christine, zur Hochzeit Magazin Tipps-for-Trips 125
Reise mit Herzog Albert-Casimir von Sachsen-Teschen. Die weiteren drei Jahrhunderte bewegter Schlossgeschichte können Besucher auf einer zweistündigen geführten Wanderung durch das Dorf Halb turn, den Schlosspark und die ehemaligen Pferdestallungen nachvollziehen.
höfe der Herrschaft Ungarisch Altenburg verband. Auf der Radtour zum ehemals herrschaftlichen Hof lässt sich Wissenswertes über den Alltag und das Wirtschaften in vergangenen Tagen erfahren.
Als Alternative zu dieser Wanderung bietet der Kulturverein Schloss Halbturn eine Radtour (ca. 2,5 Stunden) zum Meierhof Albert Kasimir in Ungarn an, der einst zum Besitz Halbturn zählte. 1815 gegründet, war er einer der größten Gutshöfe der Region, einst Knotenpunkt der herrschaftlichen Pferdeeisenbahn, die alle Meier-
Das Schloss beherbergt jährlich eine Ausstellung, die ihre Besucher heuer unter dem Titel „Afrika – Terra Incognita“ auf den Schloss-Halbturn-Hofeinfahrt© Schloss-Halbturn. Schwarzen Kontinent entführt. Bis 28. Oktober werden sel- Tourismus verborgen, noch heute tene Exponate der vielfältigen im Alltag Afrikas zu finden sind. Traditionen Afrikas gezeigt, die //gop abseits der großen Städte, dem
Info Burgenland Esterházy Sammlungen/Eisenstadt Öffnungszeiten: 1. April bis 11. November 2012 täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr, 16. November bis 30. Dezember 2012 Donnerstag bis Sonntag sowie an Feiertagen von 9.00 bis 17.00 Uhr T.: +43/(0)2682/63004-501 sammlungen@esterhazy.at http://esterhazy.at
Kulturverein Schloss Halbturn events@schlosshalbturn.com Web: www.schlosshalbturn.com T.: +43/(0)2172/85 94-42 © Österreich Werbung / Diejun
Burgenland Tourismus Johann Permayer-Straße 13 A-7000 Eisenstadt Tel.: +43 (0)2682 / 633 84-0 Fax: +43 (0)2682 / 633 84-20 e-Mail: info@burgenland.info www.burgenland.info
Golf- und Thermenregion Stegersbach Thermenstraße 12 7551 Stegersbach Telefon: +43/(0)3326/52052 Fax: +43/(0)3326/52550 www.stegersbach.at
den Neusiedler See die Pannonische Tiefebene, die zu großen Teilen unter Naturschutz steht. Weit über die Landesgrenze hinaus berühmt sind die Burgen im hügeligen Süden des Landes, etwa Burg Forchtenstein und Burg Lockenhaus. Daneben hat das Burgenland auch malerische Dörfer und Kleinstädte mit schön restaurierten historischen Zentren zu bieten. Es locken viele Wanderwege, zahlreiche Thermen sowie eine gute Küche und eine lange Weinbautradition. Dieser Reiseführer stellt alle Kunstschätze und Naturschönheiten des Burgenlandes ausführlich vor, bezieht die angrenzenden ungarischen Regionen ein und
liefert eine Fülle von praktischen Tipps. Er ist im deutschsprachigen Raum der einzige seiner Art.
Buchtip p Neu erschienen: Burgenland - Natur und Kultur zwischen Neusiedler See und Alpen Das Burgenland, das östlichste Bundesland Österreichs, vereint auf kleinem Raum eine große Anzahl an Baudenkmälern und Naturschönheiten. Im Norden, zur slowakischen Grenze hin, dominiert rings um
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Burgenland -Natur und Kultur zwischen Neusiedler See und Alpen Trescher Verlag Berlin, 1. Auflage 2012, 240 Seiten,110 Farbfotos und 19 historische Abbildungen, komplett in Farbe, 14 Stadtpläne und Übersichtskarten, farbige Klappkarten ISBN 978-3-89794-221-9 12,95 Euro www.trescher-verlag.de weitere Buchtipps auf www.tipps-for-trips.de
Reise Zur Weinlese an die Mosel Die klassische Zeit für eine Reise an die Mosel ist die Weinlese im Herbst. Goldgelbe Naturfarben, schwindelerregende Weinberge und Traubenlese üben eine magische Anziehungskraft auf Gäste aus aller Welt aus. Ideale Gelegenheiten dem einen oder anderen Winzer bei der Traubenlese über die Schulter zu schauen gibt es bei Spaziergängen durch die Weinterrassen und bei Wandertouren auf den spannenden Themenwegen der Mosel.Erlebnis.Route. Bis Ende Oktober versprechen die geselligen Weinfeste an der Mosel beste Stimmung und laden ein zum verkosten und verweilen, zum Beispiel Federweißer und Zwiebelkuchen. Ein Höhepunkt im jahreszeitlichen Mosel Veranstaltungsreigen ist das „Römische Kelterfest“ in Piesport. Unter dem Motto „Feiern und Keltern wie die Römer“ erwacht vom 12. bis 14. Oktober die römische Kelteranlage zu neuem Leben. In der rekonstruierten Römerkelteranlage wird der Wein von traditionsreichen „Keltergruppen“ in originellen Gewändern nach alter, römischer Art gekeltert. Besucher können den neuen Wein auch in einem der erstklassigen Restaurants oder in einer zünftigen Straußwirtschaft probieren. Die MoselStraußwirtschaften erscheinen als urig ausgebauter Winzerkeller, in der neu hergerichteten Scheune oder im Hof des Weingutes. Hier dürfen Winzer einen Teil ihres Weines direkt ausschenken. Durch das Heraushängen eines Straußes wird auf den hauseigenen Verkauf hingewiesen. Die individuellen Weinreisen der Mosellandtouristik eignen sich bestens für einen Herbsturlaub inmitten der Mosel Weinkulturlandschaft. Zur Auswahl stehen vierzehn Weinreisen zwischen zwei bis sieben Übernachtungen in der gesamten Weinregion Mosel. Fester Bestandteil der Weinreisen ist eine Weinprobe beim Winzer. Die Kurzpauschale der Mosellandtouristik "Weinferien" kostet bei vier Übernachtungen im Doppelzimmer 212Euro und lockt zusätzlich mit einer Mosel-Schifffahrt und einem moselländischen Menü.
Fröhlicher Weinmarkt vom 7. bis 9. September und historische Traubenkelterung beim FederweißerFest vom 21. bis 23. September in Traben-Trarbach Im Moseltreffpunkt Traben-Trarbach ist der Herbst aber auch die Zeit der kleinen Feste mit Musik, altem und neuem Wein und in Anwesenheit der neuen Stadtweinkönigin, die am alljährlich stattfindenden Jakobstag im Juli unter den Augen des einberufenen Krönungsrates für ein Jahr gekrönt wurde. Vom 7. bis 9. September findet der „Fröhliche Weinmarkt“ unter lauschigen Bäumen am Moselufer Trarbach
Weinlese © Mosellandtouristik GmbH
statt. Weinstände und ein buntes Programm mit Live-Musik laden zu weinfröhlichen Stunden ein. Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Auch beim Wolfer Straßenfest vom 14. bis 16. September ist ein Beisammensein in urigen Winzerhöfen und gemütlichen Lauben möglich. Musik für Jung und Alt, spritzige Sekte und Weine sowie herzhafte Speisen laden zum Feiern ein. Am 21. bis 23. September kann am Stadtturm in Trarbach mit historischer Traubenkelterung und neuem Wein das Federweißer-Fest gefeiert werden. Kinderprogramm, Weinstände mit Federweißer und zünftiger Winzerkost erwartet die Gäste. Das Herbst- und Marktplatzfest in Traben vom 5. bis 7. Oktober bildet den Abschluss der Herbst-Feste in Traben-Trarbach mit einem bunten Treiben rund um den Trabener Markt.
Informationen zu weiteren Weinreisen gibt’s im Katalog der Mosellandtouristik „Urlaub im Moselland“, Tel. 06531-97330,
Infos: Tourist-Information Traben-Trarbach, Am Bahnhof 5, 56841 Traben-Trarbach, Tel. 06541-83980,
info@mosellandtouristik.de. www.mosellandtouristik.de
info@traben-trarbach.de, www.traben-trarbach.de Magazin Tipps-for-Trips 127
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Die Pousada „Nossa Senhora da Assuncao“
Der Pool bietet am heißen Nachmittag eine kühle Erfrischung (c) Walter Straubinger 128 Magazin-Tipps-for-Trips
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Oasen Hoch oben thront wieder einmal eine Burg – kreisrund und seit Jahrhunderten verlassen. Wenn man drinnen steht, merkt man erst wie riesig groß die ganze Anlage ist. Von hier entdeckt man unsere heutige Oase am leichtesten. Denn wie eine wahre Oase in der Wüste erscheint uns dieser Ort im Norden dieses kleinen Städtchens im mittleren Alentejo rund 25 km nördlich von Èvora, wenn wir nun so hinunter schauen. Vor Ort angekommen, sieht man auch hier, dass die ganze Anlage nicht gerade klein ist. „Viel Platz für Mensch und Tier sei hier, erzählt uns etwas überraschend Goncalo Kremer, der Manager dieser
Pousada. Es ist ein jener Hotels, die über das ganze Land verteilt aus früheren meist historisch bedeutenden Gebäuden umgebaut wurden. So sieht man auch heute noch klar den Ursprung dieser so liebevoll restaurierten Klosteranlage aus dem 16.ten Jahrhundert. Neben dem alten Kern findet sich direkt vor dem Eingang die alte Klosterkirche. Das Weiß der Mauern leuchtet in der Morgensonne und lässt erahnen, wie heiß es hier im Hochsommer werden kann. Drinnen ist es heute - genauso wie wohl in früheren Zeiten - angenehm kühl..Die Wände sind mit den in Portugal so typischen blauen Azulejos
Das Innere der Kirche ist mit den typischen Kacheln bedeckt (c) Walter Straubinger
(Kacheln) bedeckt und erzählen so manche biblische Geschichte. Mariana, die Chefrezeptionistin, begleitet uns zu unserem Zimmer. Es ist komfortabel und mit viel Liebe eingerichtet. Nicht nur das viele Holz macht es sehr angenehm, wir fühlen uns gleich wohl. Auch das Bad ist modern und mit allem Komfort ausgestattet. Auf dem Weg vom Zimmer zum Restaurant machen wir Halt in der ehemaligen Küche, heutzutage ist es ein gemütlicher Raum, der zum Verweilen einlädt. In der kühleren Jahreszeit (ja, auch dies gibt es in Portugal) wird der offene Kamin angemacht. Auch die Bar und der blaue Salon sind Orte, die gerne aufgesucht werden. Auf den rund 16 130 Magazin-Tipps-for-Trips
Hektar rund um die Luxusherberge betreibt Goncalo Kremer mit Hilfe von Arbeitskräften aus dem Ort eine kleine Landwirtschaft. Sie versorgt die Küche mit Obst, Früchten und Gemüse – frisch vom Feld. Vom vorzüglichen Geschmack dieser sonnenverwöhnten Produkte können wir uns beim Abendessen überzeugen. Der Blick geht durch die großen Fenster auf das Land vor der Pousada, auf die Korkeichen in der Umgebung. Die Rotweine aus der nächsten Gegend rund um Arraiolos zeugen von einer Weinkultur, die etwas versteht vom Boden und den Traubensorten Portugals. Und der stets aufmerksame Service sorgt dafür,
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Die Burgmauer von Arraiolos (c) Walter Straubinger dass wir den passenden Wein zu unserem regional-typischen Menü haben. Vor allem Portugiesen kommen hier her – aus Lissabon auch mal gerne an einem Wochenende, die Europäer und sogar brasilianische Gäste beginnen das Kleinod gerade erst so richtig zu entdecken. So verspricht der Swimmingpool vor dem gelungenen modernen Anbau eine willkommene Erfrischung in der Nachmittagssonne. Es lohnt sich, zu bleiben und diese Oase zu entdecken. Die Landschaft, die Umgebung und das Haus verführen zum Bleiben und die Seele baumeln lassen.
Info Pousada de Arraiolos - Nossa Sra. da Assunção 7044-909 Arraiolos (+351) 266 419 340 / 266 419 365 (+351) 266 419 280 guest@pousadas.pt
//Walter Straubingerund Kerstin Lühr Magazin-Tipps-for-Trips 131
Oasen
Bonsai Spycher Oberhalb von Stanstad über dem Vierwaldstättersee thront 600 Meter über Meer eine kleine Oase am Bürgenstock. von Daniel Jauslin, Schweiz Das Relikt von 1710 wurde dereinst im 397 Quadrat- Panoramafensterscheibe verleitet zum Lesen und kilometer grossen Entlebuch als Spycher oder zu Verweilen auf den einfachen Polstergarnituren und Deutsch Speicher erbaut und diente zur Einlagerung Kissen. Das Cheminée trägt den Rest dazu bei. von Lebensmitteln. Diese Vorratskammer wurde vor Romantik pur. Dank einer Treppe kommt man in den über 40 Jahren an ihren jetzigen Standort verlegt Schlafraum. Dieser bietet dieselbe phänomenale Aussicht wie der Wohnbereich. Ein 160 cm Doppelund steht majestätisch am Hang in Fürigen. Seit der sanften, detailgetreuen Renovation lädt bett lädt zum Kuscheln ein. Lavabo, TV/DVD/SAT und ImSpycher Gäste ein, ein paar Tage unverblümten ein kleiner Schrank sind die Annehmlichkeiten des Urlaub zu geniessen. Behaglichkeit und Design, Schlafraums. Unterhalb des Wohnraums ist die Atmosphäre und Stimmung sollen vermitteln, was moderne Küche mittels sehr steiler Treppe oder von moderne Anlagen meist nicht ausströmen. Als Bon- Aussen bequem erreichbar. Die Ausbaustufe ist sehr gut. Waschmaschine, Geschirrspüler und Nespressosai Ferienhaus müssen andere Trümpfe stechen. Auf Grund der bescheidenen Masse bietet der Spy- maschine gehören neben einem grossen Esstisch für cher drei respektive vier Stockwerke. Im Eingangs- vier zum Inventar. Auch in diesem Raum – wie in stockwerk ist Wohnen und Duschen angesagt. Ein allen anderen – steht eine iPod Anlage, bei welcher separates WC – mit herrlichem Blick auf den weltbe- die Gäste ihre eigenen Apple Devices einstecken kannten Pilatus – verkürzt die Zeit. Die vollflächige können oder den des Gastgebers uneingeschränkt 132 Magazin-Tipps-for-Trips
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nutzen dürfen. Das WLAN ist kostenlos. Jedes Zimmer hat ein Fenster mit Mückennetzen. Bravo! Auf jedem Stock befindet sich mindestens ein Designerstück, Beispiel: Die Lampe im Wohnbereich findet man im Bundeshaus wieder. Nur drei Stück soll es davon noch geben... Die Farbgebung an den Wänden ist konsequent in Le Corbusier Tönen gehalten, was dem eindrücklichen Gesamtkonzept zuzuschreiben ist. Das vierte Stockwerk ist direkt unter dem Dach und nur von aussen zugänglich. Der Ausbau entspricht dem des bereits beschriebenen Schlafzimmers. Die Aussentreppe geht vor dem Panoramafenster vorbei und gibt zu verstehen, dass sich vier Personen sehr nahe stehen müssen um dort die Zeit gemeinsam zu verbringen. Die Schlafzimmer sind nicht von neugierigen Blicken geschützt. Im Aussenbereich sei vor allem die RattanLounge mit Sonnenschirm erwähnt. Hier können sich bequem vier Gäste aufhalten. Ein Tisch mit sechs Stühlen, ein Webergrill, ein idyllisches „Sitzeckli“ für zwei, sowie zwei Le Corbusier Holzliegen laden zum Relaxen ein. Auf Grund unserer Erfahrungen empfehlen wir „ImSpycher“ für einen Kurzurlaub für zwei Personen, welche sich der einzigartigen Aussicht ebenso erfreuen, wie der romantischen Zweisamkeit und dem Bewusstsein ein paar Hundert Jahre zurückversetzt zu sein – ohne auf die Annehmlichkeiten des 21. Jahrhunderts verzichten zu müssen. Wir haben es genossen. www.imspycher.ch Magazin-Tipps-for-Trips 133
© segara
ReiseT ip p Deutschland
Saaletal ©segara
Gestein, Geschichte(n) und Gipfelstürmerr Spannenden Themenpfade durch den Frankenwald Wildromantische Landschaft, spektakuläre Felsformationen, jahrtausendealte Gesteine, mittelalterliche Städte, Kirchen und Burgen sowie eine seltene Flora und Fauna – Im Frankenwald haben Wanderer nicht die Qual der Wahl, sondern bekommen alles auf einen Streich. Die drei vom Deutschen Wanderverband als „Qualitätsweg“ zertifizierten Routen, Fränkisches Steinreich, Frankenweg und Fränkischer Gebirgsweg, bieten unterschiedliche Themenschwerpunkte wie Kultur, Geschichte oder Geologie und lassen sich nach Lust und Laune zu einem facettenreichen Wanderdreieck kombinieren. Das Fränkische Steinreich verbindet mehr als 40 Stationen mit erdund kulturgeschichtlichem Hintergrund und führt über Stock und Stein zur Basilika Marienweiher, die zu den ältesten Wallfahrtskirchen Deutschlands zählt. Der barocke Bau hat seine Ursprünge im 12. Jahrhundert und beherbergt eine gotische Marienstatue, die Jahr für Jahr Ziel zahlreicher Pilger ist. Zudem machen beeindruckende Gesteinsformationen 134 Magazin Tipps-for-Trips
entlang der insgesamt rund 75 Kilometer langen Strecke und Geotope wie der Weißenstein das Fränkische Steinreich zu einem spannenden Erlebnispfad für Hobbygeologen. Einen schönen Ausblick genießen Wanderer vom Gipfel des Döbrabergs – des höchsten Bergs im Frankenwald. Den bezwingen Wanderfreunde auf dem 123 Kilometer langen Frankenwald-Abschnitt des Frankenwegs, der auch durch das imposante Höllental und das Tal der Wilden Rodach führt und in den mittelalterlichen Festungsstädten Kronach und Kulmbach Historikerherzen höher schlagen lässt. Um die neuere deutsche Geschichte und eine seltene Tier- und Pflanzenwelt geht es auf dem Fränkischen Gebirgsweg, der fast 40 Kilometer durch den Frankenwald entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze führt. Wo die Mauer einst Ost und West trennte, zieht sich heute das Grüne Band entlang, das Naturliebhaber mit seiner einzigartigen Flora und Fauna begeistert. Wer möchte, kann die drei Wegstrecken auch zum Wanderdreieck kombinieren,
denn die nördlichen Etappen von Frankenweg und Fränkischem Gebirgsweg sowie das Fränkische Steinreich ergeben einen rund 200 Kilometer langen Rundkurs, der geologische, historische und landschaftliche Reize bietet. Der Frankenwald ist der nördlichste Naturpark Bayerns, der direkt an Thüringen und damit an die Rennsteig-Region angrenzt. Er bietet rund 4.000 Kilometer markierte Wanderwege, vom Frankenweg über den Burgenweg, den Fränkischen Gebirgsweg, den Kammweg bis hin zum Rennsteig. Sowohl Familien, Gourmets als auch sportliche Urlauber fühlen sich hier wohl. Besucher erreichen den Frankenwald mit dem Auto über die A 9, A 70, A 72 oder A 73. Ebenso bietet sich eine Anreise in den Frankenwald über die ICE-Bahnhöfe Lichtenfels und Saalfeld an.
Info Frankenwald Tourismus Service Center Adolf-Kolping-Str. 1 D-96317 Kronach Telefon +49 (0) 9261 – 6015 17 mail@frankenwald-tourismus.de www.frankenwald-tourismus.de
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Ein Magazin für Weltenbummler, Individualisten, Autourlauber und Wohnmobilfahrer
Herausgeber: Gottfried Pattermann Herausgegeben in 84056 Rottenburg an der Laaber
Re dak tion und Verlag: Re dak tion: Tipps - for - Trips - Das Magazin erscheint im Selbstverlag Gottfried Pattermann Redaktion Tipps-for-Trips Ringstr. 39, 84056 Rottenburg Telefon: 08781-2034-048 Fax: 08781-2034-049 email: redaktion@tipps-for-trips.de Internet: www.magazin-tipps-for-trips.de
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Fundsachen Travel Charme vergibt 12 Traumjobs
Hoteltester für das neue Travel Charme Bergresort Werfenweng gesucht! Von dieser Chance träumen viele: Ein exklusives Vier-Sterne-Superior-Hotel zwei Tage lang auf Herz und Nieren, auf Spa und Weinkeller prüfen – für 12 Hoteltester wird dieser Traum bald wahr. Im neuen Travel Charme Bergresort Werfenweng im Salzburger Land sollen sie herausfinden, ob alpine Spa-Kultur den Körper besonders verwöhnt und kreative Menüs höchsten Gourmet-Ansprüchen genügen. Ob Hoteldesign und Natur perfekt harmonieren und die Aktiv-Angebote halten was sie versprechen. Zwei kostenlose Nächte mit Rundum-Programm im Wert von ca. 1500 Euro, mit Entspannung, Genuss und Erholung winken als Lohn. Traumhaft auch der Einsatzort: In grandioser Bergkulisse eröffnet im Dezember 2012 das neu erbaute Travel Charme Bergresort Werfenweng, ein exklusives Hotel ausgestattet mit feinstem Design. Von Januar bis Ende Mai 2013 stellt es sich der Prüfung urteilssicherer Gäste: Gemeinsam mit dem Hotelbewertungsportal HolidayCheck werden 12 Hoteltester gesucht, die alleine oder in Begleitung eines Partners zwei Tage und zwei Nächte lang die Angebote des Hotels nutzen und bewerten. Anreisekosten bis zu 300 Euro werden erstattet. Dem Hotel geht es um ernsthafte Prüfung, eine gewisse Erfahrung als anspruchsvolle Genuss-Reisende ist für die Tester daher von Vorteil. Drei von ihnen sollten wählerische Wellness-Urlauber sein, die mehr als nur eine Massage oder einen Saunabe-
Aktiv-Urlauber erkunden die weiße Winterlandschaft auf Skiern oder mit Schneeschuhen. Alle gemeinsam beurteilen natürlich Komfort und Service des neuen Bergresorts, die Freundlichkeit des Teams ebenso wie die Vielfalt des Frühstücks. Sieht auf den ersten Blick anstrengend aus, ist es aber nicht. Denn genussvolle Erholung in jedem Moment steht im Mittelpunkt dieser Verwöhn-Prüfung. Sind die Tester glücklich und zufrieden, hat das Hotel sein Ziel erreicht. Wenn etwas verbessert werden kann, dann freut sich der Hoteldirektor über Tipps und Hinweise. Die Testergebnisse werden im Internet unter www.holidaycheck.de und auch von Travel Charme veröffentlicht. Schließlich soll nichts unter den Teppich gekehrt werden.
Bewerbungen als Hoteltester sind vom 1. September bis 18. November 2012 unter www.travelcharme.com/hoteltester möglich. Eine Expertenjury von Travel Charme wählt zusammen mit der Hoteldirektion die Tester aus – 12 Traumjobs zum Greifen nahe. such wünschen. Drei Feinschmecker können sich regionale Spezialitäten auf dem Gaumen zergehen lassen und die Weinkarte inspizieren. Von drei Design-Spezialisten wird ein Urteil über alpine Architektur und modernes Innendesign erbeten, drei Magazin Tipps-for-Trips 136