Gringoz Magazine #4

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I N T E R V I E W S

Jupiter Jones Twin Atlantic R

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Metallica, ATTILA In Flames, Groovenom Enter Shikari , Justice I n E x t r e m o S

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BEHEAD THE BROKEN QUEEN, VENERA N A U T I L U S , F A Z K E

#4



Zum Jahresabschluss nochmal ein richtiger Knall! Das war knapp! Bevor wir uns in die Winterpause verabschieden, haben wir nochmal unsere neue Ausgabe für euch und den heimischen Kamin fertig bekommen. Auch wenn ihr zuhause hoffentlich in angenehmen Temperaturen haust, heizen unsere neusten Themen euch hoffentlich ordentlich ein, neben einem Review zur aktuellen Live-Platte von In Extremo haben wir nämlich den Micha von Walking Dead On Broadway auf ein Wort zur aktuellen Lage gebeten und uns natürlich auch den neuen Silberling der Leipziger zugute kommen lassen - ein Brett! Zudem feiern wir unseren karrieretechnischen Höhepunkt, da wir folgenden Satz endlich mal schreiben dürfen: Auch die neue Metallica Platte musste sich unserer Bemusterung fügen und klang alles andere als schlecht! Auch unsere beliebten TrackByTrack Reviews finden wieder an Bedeutung, diesmal mit der ungewöhnlichen Kombination aus den US Rockern von ATTILA und R&B Sängerin Alicia Keys - ja vielleicht nicht die beste live Kombination, aber beides durchaus lesenswert! Zuletzt möchten wir euch, ohne sentimental zu werden, natürlich nochmal für dieses herausragende Jahr 2016 danken - für euch machen wir Monat für Monat dieses Magazin und für euch geht´s auch 2017 weiter! Wir hoffen auch weiterhin auf eure Unterstützung zu setzen.

eure gringoz

impressum Angaben gemäß § 5 TMG Gringoz Magazine Alexander Hoppen Rübenacher Straße 1 56218 Mülheim-Kärlich Vertreten durch: Alex Hoppen Kontakt: Telefon: 0170 - 289 46 41 E-Mail: info@gringoz-magazine.de RedakteurInnen dieser Ausgabe: Alexander Hoppen Jana Boese Janette Pissang Linda Kasprzack Kevin Höfer Nils Boysen Niici Nico Simon ViSdPR: Alexander Hoppen (Für den Inhalt und der einzelnen Artikel

ist der/die VerfasserIn verantwortlich. Diese geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

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Inhaltsverzeichnis 06

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Fragen und Antworten, die die Welt verbessern würden

Walking Dead On Broadway

Twin Atlantic Jupiter Jones

Groovenom Carpe Noctem In Flames Metallica Justice Walking Dead On Broadway We Saw Worlds Collide

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32

Kevin Devine Enter Shikari Balance & Composure Qui Gon´s Heritage Goodbye Fairground

FATZKE Nautilus Behead The Broken Queen Venera

Redaktion

Track by Track Review ATTILA Alicia Keys

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Hauptstory

Bericht

In Extremo Quit Pro Quo Live

Interviews

Reviews

ShortReviews

Spotlight

team

werbung

kontakt

Alexander Hoppen Jana Boese Janette Pissang Kevin Höfer Linda Kasprzack Nils Boysen Niici Nico Simon

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Ritter Sport Einhornschokolade

Kevin

Ein Fritzhorn

Hurricane Festival Ticket ...

Linda

Alex

257ers - Holz

Enten ... alle!

Jana

Dein peinlichstes Lieblingslied 2016

Janette

Was wĂźnschst du dir zu Weihnachten

Anti-Rutsch-Socken mit

oder einen Otter

Stoff & Schnaps

257ers - Holz

257ers - Holz

Drake - Hotline Bling

Nils Nico

J.B.O - Wacken ist nur einmal

Endlich eine neue Kamera!

Einen Pinguin

257ers - Holz

Niici

Katzenmuster

Lil Kleine & Ronnie Flex -

Ein Rentier

257ers - Holz

im Jahr


Das letzte Konzert auf dem du warst

Lieblingsserie?!

Schlimmste Beleidigung

Jupiter Jones

LOST

Interpol Fan!

Never Say Die! Tour

Stranger Things

Schatz

Lionheart

American Horror Story

Above & Beyond

Full House

Alligatoah & Onkel

Orange Is The New Black

J.B.O

The Walking Dead

Hah! Der ist BWL-Student!

Royal Republic

Dexter

Baumfischpute

Simple Plan

Weihnachtsmann & Co. KG

Pandahasser

Du bist so klein, dich kann man glatt übersehen.

Opelfan

Du käsige Hack-Rübe (powered by Schimpfwort-Generator)

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Walking Dead On Broadway

Brachialer Nachfolger zum Debüt ebnet den Weg in neue Dimensionen Was war 2016 bitte nur für ein Jahr für WALKING DEAD ON BROADWAY ? Mehrere Touren, ein neues Album, was die Kritiker überaus positiv aufnehmen und natürlich die frisch angekündigte Headliner Tour für 2017 - wir haben in diesen Momentum uns mal Gitarrist Micha beiseite geholt bevor es wieder losgeht und ihn über das aktuelle Album, Pläne 2017 soweit einige Vermutungen zu Pokemon Go! ordentlich ausgefragt

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unser review zur neuen platte lest ihr auf seite xx


Hey Hey, vielen Dank vorab für das Interview. Ich bin der Micha und einer der Gitarristen von Walking Dead On Broadway. Hey Micha, erstmal vorab: Wie kamt ihr denn auf den Albumtitel SLAVES? Wir alle sind Sklaven unserer Gesellschaft, gesteuert von Großmächten, angefangen bei Religion, Politik über andere Lobbyisten. Wir machen uns selbst abhängig von Technologien und anderem Konsumgut, sowie wir lieber denken lassen, als selbst zu denken. Letztendlich reflektieren wir mit dem Album unsere heutige Zeit, so dass “SLAVES” der perfekte Titel zu der Album-Thematik für uns war. Wer sind denn die Strippenzieher auf dem ziemlich düsteren aber stimmigen Cover? Zum einen haben wir die Religion und zum anderen den piekfeinen Herren im Anzug, dieser für Lobbyismus steht. Also die Großmächte, die unsere Welt kontrollieren, beeinflussen und steuern. Eine Frage zum kreativen und mutigen Akustikinterlude “1110010” - was hat es mit diesen Songtitel denn auf sich und wie kamt ihr auf die Idee dahinter? Ein kleiner Wink auf den instrumentalen Song “Aeshma” vom Vorgänger? Der Binärcode steht für „Rise“. Der Song beginnt mit einer alleinstehenden Akustikgitarre und von Part zu Part kommen immer mehr Instrumente hinzu, bis alle am Ende zusammenfließen und es eine riesige Explosion der Instrumente im harmonischen Zusammenspiel gibt. Ein Instrumental-Song ist eine ziemliche Herausforderung, da man schnell den roten Faden verlieren kann und der Song somit langweilig wirkt. Wir wollten diesmal einfach noch einen Schritt weiter gehen als auf “Aeshma” und mehr probieren, so dass man schon sagen kann, dass wir versuchten den Vorgänger zu toppen. Wir hoffen dass es uns gelungen ist und die Leute den Song da draußen genauso lieben wie wir. Gab es irgendwelche Künstler oder Platten, welche für euch persönlich evtl. direkten Einfluss auf SLAVES genommen haben? Falls ja - inwiefern?

Wie waren denn generell die Reaktionen auf euer neuestes Werk? In unserem Review kommt ihr durchweg positiv durch, super Leistung! Die Resonanz ist Wahnsinn seitens der Fans und der Kritiker. Es ist toll, wenn das zweite Album besser ankommt als der Vorgänger und die Leute die Entwicklung textlich sowie vom Songwriting her bemerken. Das war uns besonders wichtig, da wir nicht “AESHMA 2.0” schreiben wollten. Vielen Dank auch für eure Review, es ist einfach toll, wenn sich die harte Arbeit bezahlt macht und man so etwas lesen darf bzw. positives Feedback zurück bekommt. Natürlich gibt es auch Leute denen das Album nicht gefällt, aber Hey, so ist das halt in der Musik. Live geht es bei euch ja erst im Februar weiter, dann aber mit eigener Headliner Tour durch ganz Europa - krass! War von vornherein klar, dass ihr euch keiner größeren Tour anschließen wollt wie z.b. letztes Jahr der Caliban Tour oder gab es da andere Faktoren? Ahhh, hier reißt du eine alte Wunde auf, haha. Wir sollten die Caliban / Suicide Silence Tour jetzt im Dezember mitfahren, aber konnten diese leider nicht annehmen, da 3 von uns nicht frei bekommen haben von der Arbeit her. Das ärgert einen natürlich tierisch, aber man kann es manchmal halt leider nicht ändern. Unser Booker hat dann schnell reagiert und gesagt “Gut Jungs, dann geht’s auf eigene Headliner-Tour”. Wir wären natürlich mega gerne wieder mit Caliban und Suicide Silence auf Touren gegangen, da beide Bands wirklich super nett sind und wir uns toll verstehen, aber diesmal ging es leider nicht. Dafür freuen wir uns jetzt umso mehr auf unsere erste eigene Headliner Tour und können es kaum erwarten den Leuten “SLAVES” Live vor den Latz zu knallen, hehe. Was darf für euch auf der kommenden Tour auf keinen Fall fehlen? 3 Dinge bitte! - Bier - Schnaps - Paracetamol

Direkten Einfluss für “SLAVES” eher nicht. Jedoch sind wir natürlich von Bands wie Suicide Silence, Chelsea Grin oder Whitechapel stark geprägt worden, da diese Bands uns seit unserer Gründung musikalisch begleitet haben.

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Die letzten 2 Jahre waren ja ein ziemlich steiler Aufstieg für euch, welcher bei Fans und Pressewerken für ziemlich viel Aufmerksamkeit gesorgt hat, nahmt ihr das auch so auf oder wie gingt ihr damit um? Wann fing das bei euch so richtig an, dass der Fokus auf euch durchaus stärker wurde? Puh, da fragst du was. Also für uns ist das alles immer noch ziemlich surreal und wir wissen stellenweise gar nicht wie wir damit umgehen sollen. Wir freuen uns einfach mega darüber, dass wir so gut aufgenommen wurden und hoffen natürlich dass wir es auch in Zukunft weiterhin werden. Ich glaube, der Fokus kam verstärkt mit unserem allerersten Video “Illusions”, was zeitgleich auch die erste Single-Auskopplung von “AESHMA” war. Man selbst nimmt das irgendwie nicht so bewusst wahr, deshalb kann ich dir das gar nicht so genau beantworten. Metal heutzutage ist ja ziemlich vielseitig, offen und vor allem bunt - in welcher Richtung könntet ihr euch ein ziemlich buntes Tour LineUp vorstellen? Z.b. mit den Partyjungs von Eskimo Callboy oder vielleicht sogar mit den Label Kollegen von Sabaton? Power-Metal meets Deathcore? Eure Kreativität ist gefragt. Sabaton Callboy wäre geilomatiko, haha. Nein, Spaß beiseite! Mit Eskimo Callboy z.B. waren wir letztes Jahr zusammen auf Tour und das hat super funktioniert und wir sind sehr dankbar dass die Eskimos uns mitgenommen haben. Seit dem sind wir auch echt gute Freunde geworden. Am Anfang dachten wir auch “Hui, mal gucken wie wir da so ankommen”, aber es war wirklich alles super cool und die Tour hat einfach enorm viel Spaß gemacht und war erfolgreich für uns. Wir sind generell sehr aufgeschlossen, deshalb spielen wir auch mit allen Bands gerne, egal welches Metal Subgenre bzw. generell welches Genre bedient wird. Deshalb kann ich dir hier leider keine genauen LineUp Vorzüge nennen. Wir müssen einfach Fragen - gibt es bei euch intern auch The Walking Dead Fans? Wenn ja: Comic oder Serie? Ich würde nicht direkt sagen Fans, aber alle schauen die Serie schon ziemlich gern. Unser Mercher ist, glaube ich, der Einzige, der die Comics gelesen hat oder noch liest, aber der Großteil schaut die Serie wenn dann, geht schneller und kostet nicht soviel, haha.

Ist jemand von euch im Bereich Gaming unterwegs? Was sind eure Spiele Highlights, auf die ihr euch 2017 freut? Boahr eigentlich alle, manche mehr und manche weniger. Ich würde hier einfach mal die 3 nennen: 1. The Legend of Zelda – Breath of the Wild 2. Red Dead Redemption 2 3. Fange de Hut VR Ging der Pokémon Go! Hype an euch spurenlos vorbei während den Aufnahmen von SLAVES? Mit viel Alkohol könnte man meinen, dass das Cover die dunkle Version des Pokémon Franchise ist ;). *absolute Fun Frage* Ganz ehrlich, wenn wir unterwegs waren, sind wir sogar extra langsamer gefahren, damit wir alle Pokestops und Pokemon mitnehmen konnten, soviel dazu, haha. Aber “SLAVES” war zum Glück schon fertig aufgenommen, bevor der Hype um Pokémon los ging, so dass das keinen Einfluss hatte. 2015 ein Album, 2016 der Nachfolger - wie geht es 2017 für euch weiter? Schon das nächste Projekt (ob EP, LP oder Live-Album sei mal dahingestellt) in Sicht? In erster Linie wollen wir “SLAVES” erstmal auf Festivals und Touren ordentlich promoten Der Nachfolger zu “SLAVES” ist vor 2018 schon mal nicht geplant, soviel kann ich dir da schon mal sagen, haha. Wir werden noch 1-2 Videos zu “SLAVES drehen und schauen mal was die Zukunft mit sich bringt. :) Ihr habt natürlich das letzte Wort, irgendwelche Wünsche oder Vorsätze für 2017? Zuerst bedanke ich mich bei dir für das Interview, hat Spaß gemacht und falls du mal in der Nähe von einer Show von uns bist, sag Bescheid, komm vorbei und trink mit uns was. :) Das letzte Wort geht raus an unsere Fans, bei denen wir uns für den tollen Support über die Jahre bedanken möchten. Ihr seid der Hammer und ohne euch wäre das alles nicht möglich. Im Februar geht’s auf unsere erste Headliner Tour und wir würden uns freuen, wenn ihr zahlreich erscheint und eine gute Zeit mit uns habt. Vorsätze für 2017: Weniger Limo, mehr Bier. LG Micha

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Twin Atlantic

„Wir wollen in der gabzen welt eine Arenaband werden“ Köln - klar ist das Luxor nicht der größte Laden und für eine Band wie Twin Atlantic wahrscheinlich sogar fast zu klein, dass die Jungs aber trotzdem eine große Show dadrin spielen können bewiesen sie bereits im November! Wir haben uns Fronter Sam McTrusty beiseite genommen und mit ihm über die weite Welt geplaudert. Wie gefällt dir Deutschland bisher? Ich liebe Deutschland! Wir kommen schon sehr lange her. Ich glaube wir waren 2008 das erste Mal hier.

Welche Stadt hat euch am besten gefallen? Hm, eigentlich Hamburg. Auf dieser Tour hatten wir 2 Tage frei und hatten eine tolle Zeit dort. Aber am meisten Zeit verbracht haben wir tatsächlich in Köln. Wir hatten einmal eine Show mit einer Band aus Amerika, und ihr Drummer konnte nicht aus den USA ausreisen, weil er irgendetwas mit seinem Reisepass gemacht hat. Und so hatten wir 5 Tage frei und haben einfach hier gelebt und Zeit verbracht, wie auch normale Touristen. Das war toll!

Wie steht ihr denn zu deutschem Bier? Oh, es ist gut. Zu gut! Das ist wirklich gefährlich. Ich hab da mal so ein Bier getrunken, ein „helles Lager“, keine Ahnung wie das hieß, ich hab es einfach getrunken und es war wirklich sehr gut. Wir haben auch in Glasgow solche Deutschen „Bierhallen“ und manchmal arbeite ich sogar noch in einer.

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Was sind euren liebsten Beschäftigungen, wenn ihr Freizeit habt? Also was macht ihr, auf Tour, wenn ihr nicht spielt? Das beste an freien Tagen ist, das ich nicht singen muss. Meine Stimme auf Tour zu behalten ist manchmal echt eine Herausforderung. Ich gehe dann gerne in eine Sauna oder SPA. Ich weiß, das ist nicht wirklich aufregend, aber es hilft. Ansonsten sind wir natürlich auch Touristen und schauen uns die verschiedenen Kulturen an oder laufen einfach durch die Stadt.

Zuhause spielt ihr vor 10.000 Leuten und nun kommt ihr auf der Europatour hier ins Kölner Luxor mit wenigen 100 Leuten. Was macht mehr Spaß, die riesigen Shows oder diese kleinen intimen Shows?

Eigentlich finde ich die großen Shows besser. Da hat man mehr Kontrolle, die Videowand, die Lichter und all das, aber natürlich hat man da nicht die selbe Verbindung zu den Leuten, wie man sie in kleineren Räumen hat. Ich hoffe aber, das wir diese Größe vielleicht in einigen Jahren auch in Deutschland erreichen. Also doch, eigentlich finde ich die großen Shows wirklich besser.


Ihr habt in den letzten Jahren viel live gespielt. Seid ihr vor den Shows noch nervös? Und habt ihr bestimmte Bandrituale, bevor ihr die Bühne betretet? Ja, ich bin tatsächlich vor jeder Show noch nervös. Aber es ist keine Nervosität, das ich Angst habe oder so, es ist mehr so, dass ich voller Energie bin, weil ich weiß, dass ich eine Show spiele. Ich bekomme diese Art von Nervosität jeden Tag, aber es ist eine gute Art von Nervosität, es hilft mir. Und...hm was haben wir für Rituale? Also jeder wärmt sich auf seine Art für die Show auf, aber bevor wir auf die Bühne gehen stellen wir uns zusammen im Kreis auf und klopfen 3Mal mit der Stirn aufeinander. Unser Bassist Rob hat gesagt, wir müssen so etwas machen, um uns auf die Show zu fokussieren. Und das erste Mal, als wir das getan haben, haben wir eine wirklich gute Show gehabt, also haben wir es einfach beibehalten.

Nach eurem großen Erfolg mit „Great Divide“ habt ihr euch zuhause und angekommen gefühlt und tatsächlich über das Aufhören nachgedacht. Also was hat euch dazu bewegt, doch weiterzumachen und ein neues Album aufzunehmen? Ehrlich gesagt, war es die Musik. Ich weiß, es ist eine etwas weite Antwort, aber irgendwie haben wir es geschafft, in die Anfänge der Band zurückzufallen. Ross und ich haben Musik gemacht, wie wir es schon damals gemacht haben (wir sind schon zusammen zur Highschool gegangen). Wir wollten das nicht tun, aber es passierte einfach und bevor wir es wussten, hatten wir schon ein Album. Außerdem haben wir mehr als Produzenten experimentiert. Also wir haben nicht nur als Songwriter gearbeitet, sondern vielmehr auch versucht uns mehr in das Produzieren der Musik mit einzubinden. Wir haben uns einfach in diese neue Art verliebt, die so zufällig da war und wir wussten, dass es quasi einen Neuanfang für unsere Band bedeuten würde.

Ist es denn immer noch eine Art Realitätsflucht, wie du deine Beginne einmal beschrieben hast? Ja, also anfangs habe ich Musik als eine Art Flucht gemacht, um mit den Dingen klarzukommen, die in meinem Leben und in meinem Kopf passierten. Und jetzt mache ich quasi genau das Gegenteil und mache Musik, um mich der Realität zu stellen und das Leben herauszufordern. Es ist einfach eine ganz andere Art zu denken, jetzt.

Euer aktuelles Album „GLA“ trägt den Titel eurer Heimatstadt. Inwiefern hat die Stadt dich persönlich und auch euch als Band beeinflusst? Also ich glaube, das wichtigste, was die Beziehung mit der Stadt mir gegeben hat, ist Mut, Selbstvertrauen und ein wenig Zähigkeit. Aber auch eine gewisse Aufrichtigkeit. Glasgow hat den Ruf ziemlich tough zu sein und hat eine lange Geschichte von harten Zeiten hinter sich, aber es hat eben auch jede Menge freundliche Menschen und vor allem jede Menge Artistische und kreative Leute für so einen kleinen Ort. Deswegen dachten wir, wir benennen unser Album nach dieser Stadt, weil diese Stadt uns einfach am besten repräsentiert.

Geladen und absolut präsent Twin Atlantic Fronter Sam McTrusty

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Was magst du denn besonders gern an deiner Heimatstadt? Hm, warscheinlich die Leute. Dort sind meine Freunde und meine Familie. Es ist eigentlich lustig, weil viele Glasgower verbinden eher negatives mit ihrer Stadt. Sie hassen das Wetter und das man jedes Mal in die selbe Bar geht und alles schon kennt. Sie finden das langweilig, aber ich liebe es, das die Menschen dort so offenherzig sind und auch Menschen aus der ganzen Welt herzlich Wilkommen heißen, auch zum Beispiel Flüchlinge. Also es ist wirklich ein höflicher und offener Ort und darauf sind wir stolz.

Sind das auch die Dinge, die du am meisten vermisst, wenn du nicht in Glasgow bist? Ja, (lacht) es ist diese „Wir scheißen auf andere“-Attitüde. Wir kümmern uns nicht um die Dinge anderer, aber wenn es drauf ankommt, sind wir trotzdem freundlich und hilfsbereit. Das ist schon ein Unterschied und passt nicht so wirklich zusammen, aber vielleicht kommt das auch vom Humor der Leute. Die haben diese lustige, spezielle Art von Humor, den vermutlich woanders keiner versteht und wir machen auch durchgehend Witze über uns selbst.

Gibt es auch Dinge, die du nicht vermisst, wenn du unterwegs bist? Ja. Definitiv das Wetter. Den Regen und den Wind. Ich hasse die Kälte, deswegen hab ich auch immer so viel Zeug an.

Das ist ja fast genauso wie hier. Stimmt, es ist hier momentan sogar kälter , als es in Glasgow ist. Aber in Glasgow ist es so windig und das macht es viel schlimmer.

Also freust du dich schon darauf, in Spanien zu spielen auf der Tour? Ohja, wir spielen Donnerstag und Freitag und ich glaube es sind dort immer noch 22 oder 23°. Ich musste wirklich fast einen ganzen Schrank an Klamotten mit auf Tour nehmen, weil das Wetter überall so unterschiedlich ist.

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Also was macht ihr, wenn ihr nicht tourt, um mal runterzukommen und zu entspannen? Hm, was mache ich? Ich verbringe Zeit mit meiner Familie. Außerdem habe ich zwei Katzen zuhause, mit denen verbringe ich dann Zeit. Ansonsten machen wir ganz normale Dinge, gehen ins Kino, lesen und ich zeichne ganz gern. Außerdem habe Ich angefangen auch Musik von anderen zu produzieren.

Vermisst du deine Katzen schon? Ja. Ich bin immer traurig, wenn ich sie daheim lassen muss.

Hast du sie jemals mit auf Tour genommen? Nie. Ich habe sie noch nicht so lange. Sie sind jetzt erst knapp 1,5 Jahre alt.

Du hast gesagt, du fühlst dich „zu Hause“, am Ziel angekommen mit dieser Platte. Wie sehen eure Pläne für die Zukunft aus? Habt ihr noch Träume mit eurer Band? Ja, natürlich. Mit der Größe in der UK haben wir realisiert, dass wir fähig sind eine Arenaband zu sein. Außerdem haben wir wirklich Glück, dass Englisch unsere Muttersprache ist und eben die meisten Leute auch gern englischsprachige Musik hören. Dadurch, dass wir es in ein Paar Städten in der UK geschafft haben, glauben wir , dass es möglich ist, auch an anderen Orten der Welt eine Arenaband zu werden. Also unser Ziel ist es, auf der ganzen Welt eine Arenaband zu werden. Dafür müssen wir unsere Köpfe oben halten und weiterhin hart arbeiten. Aber ich meine, das machen wir schließlich auch schon unser ganzes Leben lang.


Habt ihr schon außerhalb von Europa gespielt? Ja natürlich. Wir waren zum Beispiel schon sehr oft in Amerika. Wir sind dort nicht mit modernen Tourbussen, sondern mit unserem Van durch das Land getourt. Da sind wir dann teilweise 18 Stunden gefahren. Auch zum Beispiel im Schnee und dann von Kanada den ganzen Weg runter nach Florida. Es ist einfach verrückt da drüben.

Hatten ihr denn auf dieser abenteuerlichen Tour auch mal Unfälle?

Ja, Fast.Aber am Ende hatten wir Glück mit unserem Van. Man sieht viele Unfälle in den Staaten. Die Leute fahren dort einfach zu lange, und werden dann müde, da passiert so etwas schnell. Ich glaube wir haben inzwischen in 47 oder 48 Ländern gespielt. Wir waren auch in Südafrika und Australien. Das ist definitiv der beste Teil daran, in einer Band zu spielen.

Was sind denn so eure Lieblingsländer? Wahrscheinlich eher die wärmeren? Ja definitiv. Ich komme zum Beispiel sehr gerne im Sommer nach Deutschland, wenn die Festivals sind. Die Fans hier sind echte Musikfans und kommen , um auch wirklich zuzuhören. Ich meine sie kommen nicht nur, um sich zu betrinken und auszurasten, obwohl es hier auch davon viele gibt, aber die meisten kommen wirklich, um sich neue Musik anzuhören und das ist wirklich cool. Außerdem ist es hier im Sommer natürlich auch sehr heiß.

Als letztes noch: Mit welcher Band würdet ihr gerne mal touren? Ah, also ich würde liebend gern mit „Queens of the Stone Age“ spielen. Die habe ich früher schon viel gehört und habe mich jetzt wieder neu in ihre Musik verliebt. Allerdings ändert sich das auch jeden Monat wieder.

Vielen Dank für das Interview und viel Spaß bei der Show.


Jupiter Jones

“Das gute daran ist, dass wir wohl kein Album gemacht haben, was den Leuten egal ist.“ Koblenz - unter brüllenden Fahnen enterten Jupiter Jones Ende November die Bühne in der Stadt, in der Rhein und Mosel zusammen fließen. Die gern gesehenen Gäste bescherten allen Anwesenden zusammen mit Matt Gresham als Support einen sehr angenehmen Abend und ließen ihr aktuelles Album „Brüllende Fahnen“ nochmal live richtig aufleben. Wie das Album bei den Fans ankam, wie es mit dem Jahresabschlusskonzert aussieht und die eigentliche Idee hinter ihrem aktuellen Musikvideo waren Themen, mit denen wir Marco und Andreas von der Band am Abend konfrontiert haben. Das daraus entstandene Interview lest ihr natürlich hier. Euer neues Album Brüllende Fahnen ist seit 8 Monaten auf dem Markt, wie nahmen die Fans dieses Album auf? Marco: Sehr zweispaltig, es ist halt wirklich 50/50 würde ich fast sagen, wir haben ordentlich was auf die Ohren bekommen weil wir halt einen neueren Sound auf dem Album spielen. Wir haben uns irgendwie neu erfunden würde ich fast sagen das ist halt irgendwie offensichtlich bei vielen Leuten nicht gut angekommen. Allerdings haben wir auch viel positives Feedback bekommen. Das gute daran ist, dass wir wohl ein Album gemacht haben, was den Leuten nicht egal ist - also wir haben eigentlich kaum Feedback was in die „mir egal“ Richtung geht. Also entweder die Leute feiern es oder hassen es

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Andreas: Wir haben halt wert darauf gelegt nicht den deutschen Einheitssound auf diesem Album zu repräsentieren, sondern auch eher das was wir privat lieber mögen,

Sachen die etwas spezieller klingen wie z.b. das Schlagzeug, welches wir auf band aufgenommen haben und sowas. Das hört man dem Album auch an und ist auch genau das was wir machen wollten. Es war uns auch klar dass das nicht von allen gut aufgenommen wird, aber da mussten wir halt durch und das ist auch völlig okay.

Also ist das Album für euch persönlich auch eine Weiterentwicklung? Andreas: Das ist halt immer die frage, was die Leute von einem erwarten: ob man sich weiterentwickeln soll oder ob man genau das machen soll was man von der band erwartet, dabei glaube ich dass Jupiter Jones noch nie ein Album gemacht hat, was sich wie das davor angehört hat


Ihr habt vor wenigen Wochen euren Song “Intrigen Intrigen” mit Featuring und Stilistischen Änderungen neu aufgenommen, der Song ist ja vom aktuellen Album, wie kam man da nach so kurzer zeit zu ausgerechnet diesen Song neu aufzunehmen und was war der generelle Anlass dazu? Andreas: Wir haben diesen Song schon auf der vorherigen Tour Live anders gespielt, als er auf dem Album ist, weil wir diesen bereits im Proberaum nochmal angepackt haben und auf unsere Weise kompakter gemacht haben. Support Matt Gresham eröffnete den Abend

Im Frühjahr startete ihr zum neuen Album die “Außer Diskofox herrscht hier Tanzverbot” Tour wieso nicht schon damals die gleichnamige “Brüllenden Fahnen” Tour? Andreas: Der Name dieser Tour war einem Text von der aktuellen Platte entnommen und das passte irgendwie gut. Den gleichen Namen nochmal zu nehmen wäre blöd gewesen - die jetzige Tour soll auch irgendwie die Abschlusstour zum Album sein und daher haben wir uns dann für diesen Namen entschieden. Sind viele Fans diesen Schritt mit dem neuen Album mitgegangen oder habt ihr eine Art kleinen Umschwung erlebt, der eine Teils neue Fanbase ansprach? Marco: Es ist leider immer so: Wenn man sich ein Stück weit verändert verliert man auch Fans, die halt nicht bereit sind den weg mitzugehen aber man gewinnt auch wiederum neue. Das ist immer so ein schmaler Grat den man dann geht. Letzten Endes muss man das machen was aus einem raus kommt und dann hat das auch wenig Einfluss darauf wie das auf die Leute wirkt.

Gemacht haben wir das eigentlich weil wir ein sehr politisches Album geschrieben haben. Leider hatten wir zum Release des Albums nicht die Möglichkeit ein politisches Video dazu raus zuhauen, das wollten wir jedoch gerne noch machen und daher haben wir uns entschlossen, das nach den ersten 2 Singles nochmal anzugehen. Marco: Uns war uns halt wichtig, nochmal so ein Statement zu setzen. Ich mein, wir sind gefühlt in so einem kleinen Abwärtsstrudel, was menschliche Werte angeht. Man hat irgendwie das Gefühl es geht alles vor die Hunde, und uns war es irgendwie wichtig zumindest zu versuchen, da irgendwie ein Zeichen zu setzen. Ich würde sagen so „Hass streuen“ / „Ängste streuen“ das ist irgendwie so ein Tool, was allgegenwärtig ist. Man fragt sich halt abends wenn man Nachrichten guckt, wieso immer alles scheiße sein muss. Wieso kriegen die das nicht mal pro Tagesshow einfach hin, 2-3 positive Beiträge zu senden, damit die Leute einfach mal positiver unterwegs sind. Ich glaube der Mensch ist aktuell in einer Angstglocke gefangen aus der viele nicht mehr raus finden oder einfach auch vergessen positive Sachen zu sehen. Am ende geht das Video ziemlich positiv aus, und es war uns halt wichtig, dass unsere Fans mal sowas zu sehen bekommen statt diese täglichen negativen Nachrichten.

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Wie sieht es mit dem Jahresabschlusskonzert 2016 aus?

wir schon im nächsten Jahr wieder was veranstalten. Alles offen.

Andreas: Wir machen keins dieses Jahr, weil wir die Tour jetzt ziemlich am ende des Jahres spielen und dort Städte wie Düsseldorf und Bochum bereits besuchen. Das war auch keine große Diskussion oder so, wir haben einfach entschlossen dass wir dieses Jahr keins veranstalten. Das soll jetzt nicht heißen, dass es nächstes Jahr wieder keins gibt, sondern es liegt einfach nur daran dass die Tour halt auf ende des Jahres fiel.

Wie geht es 2017 bei euch weiter? Festivals? Vielleicht ein weiteres Live Album?

Marco: wir sind jetzt schon Sau oft darauf angesprochen worden und aber gefühlt dachten wir einfach „Ne komm dieses Jahr muss das nicht sein und wäre dann nicht das besondere was es hätte sein sollen“ aber ich denke wir werden das definitiv wieder aufgreifen, weil es eigentlich eine sehr schöne Tradition ist. Andreas: Definitiv! Spätestens im Sommer im ExHaus in Trier wäre doch dann die erste Überlegung wieder eine Sommershow zu spielen oder? Andreas: Ist auch schon seit in paar Jahren die Überlegung, ob wir das mal wieder machen. Auch da hat es bisher aus verschiedenen gründen leider nicht geklappt. Sei es wegen einem Festival in der Nähe, was wir bespielt haben, mal hatten wir keine zeit das selber zu organisieren - auch da könnte es sein, dass

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Andreas: Wir haben da etwas, was wir leider erst nächste Woche bekanntgeben dürfen und ansonsten werden wir uns demnächst schon an ein neues Album setzen. Sascha hat schon angefangen mit Songwriting , aber auch da lassen wir uns natürlich nicht unter druck setzen. Die Band hat ja nächstes Jahr 15 jähriges bestehen und es wäre natürlich schön, wenn wir es schaffen, nächstes Jahr noch ein Album raus zuhauen, wenn wir jedoch nicht damit fertig werden bis dahin, dann halt nicht. Wie wäre es denn zum Beispiel mit einem neuen Live Album? Euer letztes ist ja bald schon 3 Jahre alt. Marco: Ja schon, aber gefühlt ist es einfach noch nicht so weit. Andreas: Neee, würde ich auch so sagen. Beim letzten Live-Album gab es das Live Album auch nur, weil wir davor standen ein neues Kapitel zu beginnen, aber im Moment würde ein live Album einfach keinen Sinn machen. Marco: Dafür sind wir zu schlecht *lacht*


In was für einem LineUp würdet ihr denn gerne mal auf große Tour gehen? Ganz egal ob als Support oder Headliner. Marco: Was auf jedenfalls menschlich und auch musikalisch mega gut funktionieren würde wäre Love A. Andreas: Auf jedenfall! Hatten wir so ja auch schon mal. Wenn man sich komplett etwas ausdenken könnte, wäre fernab jeglicher Realität Arcade Fire für mich ein Highlight. Aber das wird dann wahrscheinlich eher 2018 als 2017 was. Marco: Foo Fighters wären auch geil! Das wäre eine Nummer auf die wir uns alle einigen könnten.

Ist denn irgendjemand von euch im Bereich Gaming unterwegs? Andreas: Ich hab eine Playstation 3, das einzige was ich jedoch spiele ist FIFA - ich hab ungefähr 10 Spiele aber es läuft immer wieder auf FIFA hinaus. Aber auch nur so ein Abend die Woche. Okay das wars eigentlich auch schon mit dem Interview, jetzt kommt unsere Blitz Runde, in der ihr mir einfach etwas zu Begriffen erzählt, die ich euch aufzähle: 1. Energy Drink Andreas: Ekelhaft!

Frontmann Sven in Ekstase - man sieht spürbar die Gänsehaut! Absoluter live Moment!

Marco: Zum kotzen. 2. Tiere Marco: Pfui. *lacht* Andreas: Wir sind eine sehr Tierliebe Band. Ich bin auf einem Hof aufgewachsen, wo wir tatsächlich auch noch Tiere hatten. Sascha hat ja bekanntermaßen einen Hund, der eigentlich so eher der Bandhund ist und Marco hat jetzt auch einen Hund und Katzen. Marco: Ich halte mich lieber bei Tieren auf, als bei Menschen. Andreas: Danke..! *lacht* Marco: Die gehen einem halt nicht auf den Sack *lacht*. Darf man nicht falsch verstehen, aber bei mir haben Tiere einen sehr hohen Stellenwert. 3. Song „Lauf.Forrest.Lauf!“ Andreas: Lustige Geschichte - da unser Sänger aktuell ein bisschen krank ist, haben wir das Publikum gestern vor die Wahl gestellt welchen Song wir spielen sollen. Jedenfalls haben wir gemerkt, dass keiner aus dem Publikum „Lauf.Forrest.Lauf“ hören wollte..

Marco: Wir spielen den eigentlich gerne live ... wir hätten den Song eigentlich einfach aus Protest spielen sollen. Andreas: Wir machen das heute einfach nochmal und der Song der am wenigsten Applaus kriegt, wird gespielt *lacht*. Oder wir sagen einfach „Ach wir spielen trotzdem alle 3!“. 4. Absolutes Meilenstein Album Marco: Master of Puppets! Andreas: Oh ... hab ich nicht, muss ich ganz ehrlich sagen. Ich hab wirklich keine Lieblingsband und kein Lieblingsalbum. Marco: Dann nehme ich deinen Part und sag Raining Blood. Andreas: Okay, kann ich so stehen lassen. Wir danken an dieser Stelle herzlichst Jupiter Jones für dieses sehr unterhaltsame und informative Interview!

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carpe noctem

groovenom

Schattensaiten

Modern Death Pop

Ich dachte immer Apocalyptica wären die einzigen Saitenspieler die in der rockigen Schiene aktiv und gut sind, aber so kann man sich irren und neue Funde entdecken, denn CARPE NOCTEM können da um längen mithalten. Bis ins Detail durch inszeniert schafft es die Truppe aus Jena jeden einzelnen Song einzigartig zu machen, sei es mit oder ohne Gesang. Zum Teil bekommt man ein kraftvolles Brett entgegen gehauen, dann wird man überrascht mit einem gesanglichem Part und plötzlich wird es gefühlvoll. Für jedermann Geschmack wurde etwas eingeplant, doch schwer zu verkennen ist in jedem Lied eine tolle immer mehr aufbauende Spannung bis zur musikalischen Explosion, die einfach Lust macht auf noch einen Song und noch einen und noch einen…

Kennt ihr das? Ihr hört ein modernes Album mit Electric und Metal Parts (oder auch Trancecore) und weisst nicht was höher soll - Das Tanzbein oder die Arme zum Moshen?! Nun, wenn solche Probleme euer Leben plagen, lasst die Scheibe direkt links liegen oder lest euch unser Review zu dieser genialen LP durch, es lohnt sich!

Die größte Überraschung ließ mein Jugendherz höher schlagen, denn in den Ohren erklingt ein gecovertes „Toxicity“ von System Of A Down, welche im übrigen nächstes Jahr auf Tour gehen, und dann auch noch so ein extrem gutes. Ab diesen Song hatten mich die Jungs komplett überzeugt, soviel Feingefühl, Genauigkeit der Töne und gemeinsamen Melodien habe ich selten erlebt. Die Geige erweckt in den Songs ohne Gesang das Gefühl der Stimme, welcher man jedes Gefühl abnimmt und für Gänsehaut sorgt. Apocalytica müssen sich warm einpacken, denn sie bekommen starke Konkurrenz von Carpe Noctem. Ein sehr abwechslungsreiches und spannendes Album, bei dem man glaubt eine Geschichte erzählt zu bekommen, die kein Ende nimmt. Wer also der elenden Gleichgültigkeit entfliehen will, sollte sich das gute Stück ins CD-Regal oder in die Playlist setzen und es lieben.

Natürlich sind die Kombination aus Elektro und Metal nichts neues hier im Lande, jedoch klingt MODERN DEATH POP gewagter, fast zu elektronisch, um uns dann mit brachialen Metal Parts wieder vom Gegenteil zu überzeugen - beide Parts beherrschen Groovenom in seiner schönsten Form und somit ist der selbsternannte Musik Stil „Modern.Death.Pop“ Existent und von uns für gut befunden worden. Insgesamt wirkt MODERN DEATH POP deutlich überlegter und ausgewählter als der Vorgänger PINK LION (2015 / 2016 RE-RELEASE), welcher mit 16 Songs eine ziemlich breite Masse an Wiederholungen bot und somit schnell an Hörspaß verlor. Natürlich ist MODERN DEATH POP auch kein komplett variierendes Meisterwerk, welches in seiner Tiefe uns noch im Schlaf berührt, jedoch funktioniert regelmäßig auftretende Formel aus Party, Metal Riffs & Breakdowns (neuer Albumtitel 2017?) für sich optimal und beschert uns damit eine super Party-Platte bei der man sicherlich auch Live seine Top-Momente feiern kann. Wir hoffen, dass mit MODERN DEATH POP eine super Zeit für Groovenom bevorsteht, auf welche wir spätestens bei der 3. und 4. Platte noch drauf zurückblicken dürfen in Form von Reviews und Interviews, diese Band dreht noch einige Runden auf den Turntables. Absolute Anspieltipps: Pu$$y Dance, Hallo Welt, FCK MTL

Abwechslungsreiches und spannendes Album für die ruhigeren Momente

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Absolute Party Scheibe!


in fllames f

we saw worlds collide

Battles

Apeiron I (EP)

Es gibt wahrscheinlich knapp 437 andere Tätigkeiten, die leichter sind, als ein aktuelles IN FLAMES Album zu bewerten, wo ist die magische Grenze zwischen Weiterentwicklung, an falscher Stelle festgetreten oder gar „Ausverkauf!“ ?

WE SAW WORLDS COLLIDE ist eine fünfköpfige Alternative-Metal-Formation aus Augsburg, die sich Anfang 2012 zusammenfand. Schon bald folgte musikalischer Output in Form des selbstbetitelten Debütalbums (2013) und zwei Videosingles. Nun legen die Jungs mit der EP „Apeiron I“, die Teil des Konzeptalbums „Apeiron“ ist, nach. Teil zwei soll Ende 2017 erscheinen.

Klar ist, dass das neue Album definitiv wie bereits gewohnt die alten Fans nicht wieder zur Band führen wird, sondern eigentlich ist BATTLES als direkter Nachfolger zum recht erfolgreichen SIREN CHARMS zu betrachten, jedoch deutlich einfallsloser und langweiliger. Klar, es gibt durchaus überzeugende Songs wie die bereits vorab erscheinende Single „The End“ und auch der Opener „Drained“ macht eine Top Figur, jedoch haben sie die Schwedischen Herren mit 14 Tracks auf 55 Minuten etwas viel vorgenommen, wovon keine 10 Minuten bei uns nach dem ersten mal hören hängen blieben. Natürlich kann ein catchy Metal Sound samt Kinderchören durchaus überzeugen, jedoch ist diese „Erfolgsformel“ fast auf dem gesamten Silberling zu hören und hängt daher schon ab Song 4 aus den Ohren raus. Eine absolut geklaute Ohrfeige ist jedoch der PopRock Song „Here Until Forever“ welcher nichts anderes, als eine kopierte Version von Bring Me The Horizon - Drown ist, welche komplett ohne Epik und Gefühl auf einer Metal Scheibe das Ziel weit verfehlt hat - ich nehme Fronter Anders Fridén in keiner Silbe auch nur ab, dass dieser Teenie Müll aus seiner Feder stammt und dieser auch noch den Rest seiner Kollegen damit überzeugen konnte, seinen Herzschmerz mit den richtigen Riffs zu untermalen kein Wunder, dass Bassist Peter Iwers nach der aktuell laufenden Tour das sinkende Schiff verlassen will. Generell ist BATTLES eine recht moderne, gut produzierte Metal Scheibe, jedoch recht langweilig glatt gebügelt, wodurch die Band dem Albumtitel einfach nicht gerecht wird, wie z.b. Heaven Shall Burn vor einigen Monaten.

Lyrisch beschäftigt sich „Apeiron I“ mit dem selbstzerstörerischen Charakter der Menschheit und dessen Auswirkungen. Musikalisch präsentiert die Band einen zeitgemäßen Mix aus Melodie und Härte – wo Piano-Samples und melodische Gitarren zunächst ein episches Soundgewand aufbauen, wird selbiges im nächsten Moment von progressiven Riffs und aggressiven Shouts durchbrochen. Mit diesem Konzept können sich WE SAW WORLDS COLLIDE zwar nicht wirklich aus der Masse hervorheben, setzen es aber definitiv auf technisch hohem Niveau um. Die saubere, druckvolle Produktion, die gemeinsam mit Simon Yildirim von To The Rats And Wolves realisiert wurde, trägt dazu einen wesentlichen Teil bei. Größtes Alleinstellungsmerkmal der sieben Tracks ist jedoch zweifellos die großartige Gesangsarbeit von Frontmann Markus Litzel, die mit ihrem großen Wiedererkennungswert vor allem in den ruhigen, atmosphärischen Momenten der EP überzeugt. In „Construction“ wird zusätzlich eine weibliche Gesangsstimme eingesetzt, die dem Song sehr gut steht. Insgesamt haben WE SAW WORLDS COLLIDE mit „Apeiron I“ also keinen bahnbrechenden, aber grundsoliden Output geschaffen, dessen größte Stärke in den melodischen Momenten mit starkem Gesang liegt. Dieses Potenzial darf auf „Apeiron II“ gern noch intensiver ausgeschöpft werden. „Apeiron I“ erscheint am 09. Dezember 2016 via Monster Tapes. Der zweite Teil des Konzeptalbums soll Ende 2017 veröffentlicht werden.

Guter Sound zu langweiligen Songs, ein

Kein bahnbrechender, aber

sehr eintöniges Album

grundsolider Output.

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metallica Hardwired ...To Self-Destruct Seit 2012 ist es schon praktisch Tradition im Hause Metallica, zu Beginn des Jahres ein neues Album anzuteasen und diese Aussage dann wieder im Sande verlaufen zu lassen, nur um im nächsten Jahr das gleiche wieder zu tun. So war es kaum verwunderlich, dass diese Aussage im Jahr 2016 nur auf ein müdes Lächeln stieß. Als dann aber im August ein neues Song die Runde machte, war der Hypetrain, angetrieben von „Hardwired“, nicht mehr zu bremsen. Die darauffolgenden Single Auskopplungen „Moth Into Flame“ und „Atlas Rise“ heizten den Kessel nur noch mehr an. Doch wird die Platte ihrem Hype auch gerecht? Den Anfang macht der Namensgeber und zugleich die erste Single „Hardwired“. Schon zu Beginn fällt es schwer, nicht mindestens ein wenig mit zu nicken, denn was die Geschwindigkeit betrifft, orientiert sich das Quartett ganz klar an ihren Wurzeln und im Großen und Ganzen stellt der Track einen guten Auftakt dar. Ganz klar Ansage: Das ist das Ding, auf das wir acht Jahre gewartet haben! Weiter geht’s mit „Atlas Rise“ und „Now That We‘re Dead“. Auch der Song ist uns schon als Singleauskopplung bekannt, welcher mit einem marschierenden Riff startet und von melodischen Zwischenpassagen begleitet wird. Im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Tracks, lassen es Hetfield und Co. es etwas langsamer angehen, was dem Track aber keinesfalls schadet. Mit dem anschließenden „Moth Into Flame“ haben wir eine weitere Single Auskopplung. Das Tempo wird wieder angezogen, ein melodiöser Unterton schwingt durch den gesamten Song mit und der Refrain ist ein reinster Ohrwurm. Damit haben wir dann auch schon den Höhepunkt des Albums erreicht. „Dream No More“ stellt keinesfalls einen schlechten Track dar, geht neben den vorherigen Tracks allerdings ziemlich unter. Der Song handelt davon, dass Cthulu erwacht und Unheil über die Erde bringt. Nette Anspielung an den Song „Call Of Cthulu“, welcher auf dem zweiten Studioalbum des Quartetts erschien.

Dicht gefolgt nach dem Höhepunkt, fällt Hardwired … To Self-Destruct mit „Halo On Fire“ in sein größtes Tief. Zwar ist der Track keinesfalls schlecht, stellt allerdings den schwächsten des Albums dar. Irgendwo fehlt der besondere Aspekt, den die vorhergegangenen Tracks hatten. Zwar nimmt das Album in „Confusion“ wieder etwas an Fahrt auf, dudelt aber über „ManUNkind“ und „Here Comes Revenge“ bis hin zu „Am I Savage?“ nur etwas vor sich hin. Was als extrem starke Platte angefangen hat, verliert über diese Durststrecke ziemlich an Qualität. Das Licht am Ende des Tunnels stellen ganz klar die beiden letzten Tracks „Murder One“ und „Spit Out The Bone“ dar. Bei ersterem handelt es sich um ein Lemmy Tribute, welches sich durch recht schleppende Riffs auszeichnet, was für Metallica ja eher untypisch ist und somit nicht wirklich zu erwarten war. Ein besonderer Track für eine der größten Legenden des Metal. In zweitgenanntem Song findet der Silberling seinen Weg zurück zur Geschwindigkeit und Qualität, den er zu Beginn hatte. Ein sehr schneller Track, der es dem Hörer unmöglich macht, nicht mit der Musik mitzuschwingen und ein gutes Ende für das Album. Im Vorfeld meinte Hetfield, das Album stelle „eine Brücke aus Mater Of Puppets und dem Black Album dar.“ Was sich anhört, wie das Konzept für einen der größten Meilensteine in der Musikgeschichte, entpuppt sich eher als ein zweites Death Magnetic. Zwar ist das keinesfalls etwas Schlechtes, allerdings auch nicht das, was man nach acht Jahren Wartezeit wirklich als „zufriedenstellend“ bezeichnen kann. Hardwired … to Self-Destruct hinterlässt den Hörer also mit gemischten Gefühlen. Für den Die-Hard Fan ist es wohl das Album des Jahres, während es für Neueinsteiger ein guter Grundbaustein ist, um sich mit der Band anzufreunden. Anspieltipps: Moth Into Flame, Hardwired, Spit Out The Bone

Ein gutes Album, welches ein großartiges hätte sein sollen.

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justice

walking dead on broadway

Woman

Slaves

Es ist nun zwei Wochen her, das nach nun endlich fünf Jahren das neue Album des Elektro-Duo Justice erschienen ist. „Woman“ beinhaltet 10 Songs und Features einiger handverlesener Gastauftritte, die dieses Album zu etwas ganz Besonderem machen. Das London Contemporary Orchestra ist mit seinem Chor auf zwei Songs der Alben vertreten. Man kommt nicht drum herum mit seinen Schultern zu wackeln und am liebsten möchte man das Tanzbein schwingen. Das Orchestra hat schon mit Größen wie Radiohead & Jimmy Page zusammengearbeitet und nun auch mit Justice. Johnny Blake Frontsänger der Synth Pop Band Zoot Woman, Morgan Phalen von Diamond Nights verpasst dem Song „Pleasure“ mit seiner Stimme das gewisse Etwas, was an eine 80er- Jahre Wave-Pop Band erinnert. Der französische Sänger Romuald ist ebenso ein Teil des neuen Albums von Justice. Das Elektro-Duo vermitteltet nach wie vor wie vor 10 Jahren mit ihrem Debütalbum „†“ das Gefühl von der Sehnsucht. Das Gefühl, welches uns alle antreibt. Die Suche nach etwas Großem. Man kann sich also sehr sicher sein, das ihr drittes Album „Woman“ genauso ein Megaerfolg wird wie ihre Vorgängeralben. „Alakazam!“ ist so einer dieser Songs, wo der Bass einen mit voller Kraft und Inbrunst auf die Tanzfläche jagt. Für uns der beste Song des ganzen Albums und das, trotz das jeder Song das Potenzial hat, ein Ohrwurmgarant zu sein. Viele Songs des Albums haben viele Elemente verbaut, die uns stark an Daft Punk erinnern oder einige Soundeffekte, die wie aus einem Sci-Fi Film klingen. Diese Mischung macht das Album zu etwas Besonderem und wird Justice noch lange in aller Munde sein lassen. Justice haben mit ihrem dritten Album „Woman“ wiedermal ein Meisterwerk geschaffen, was der Band bestimmt wieder ein Grammy einheimsen wird. Das Duo weiß einfach, welche Beats und welche Tasten es drücken muss, um bei ihren Fans zu landen. Man kann bestimmt ohne Zweifel sagen, dass die beiden Franzosen zurück sind und beschwören mit ihrer Zeitlosigkeit eine musikalische Ära, die bisher noch keiner so geschaffen hat wie Justice selbst.

Ein Sound der einmalig ist

Zugegeben, der steile Aufstieg der neuen Durchstarter des härteren Gemüts letztes Jahr kam doch sehr überraschend, was kann sich da nach einem Jahr unter unseren kritischen Augen groß getan haben? Oder Fragen wir mal anders: Wie viel Druck kann so ein neuer Silberling eigentlich bieten? Eine Menge! Bereits in den ersten Tönen begeistert uns der Nachfolger zu AESHMA (2015) mit seiner vollen Breitseite. SLAVES ist nicht nur gewünscht brutal, sondern überzeugt auch mit einem frischeren, moderneren Sound, welcher zugleich in seiner Epik in nichts nachsteht. Schon im Opener wird atmosphärisch eine Stimmung aufgebaut, welche mit dem Song Pitchblack in Flammen aufgeht und das gesamte Inferno von SLAVES mit einem Schlag offenbart. Kaum zu glauben, dass dieses Werk binnen kürzester Zeit bereits geschrieben und produziert wurde! Generell wirkt SLAVES durchdacht, ja fast verspielt und offener als das Debüt, was vor allem an der Kombination aus bekannter Härte mit catchy Hymnen liegt, welche uns selbst in diesem Genre so schnell keinen Song vergessen lässt. Auch das perfekt platzierte Akustikinterlude „1110010“ baut zum Ende des Albums nochmal seine ganze Epik auf um diese in einem Klanggewaltigen Finale nochmal zum beben zu bringen und Fans und denen die es sicherlich noch werden ein denkwürdiges Album zu bescheren. SLAVES bügelt damit den Manko des Debüt Albums perfekt aus und offenbart für WDOB somit eine sehr stabile und vor allem flexible Diskographie an Songs, welche auf den Live-Shows definitiv noch für ordentliche Momente sorgen wird. Mit so einer Platte kann man den Mantel um diese Jahreszeit auch mal zuhause lassen.

Top-Anwärter für die infernalischste Platte 2016!

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ATTILA CHAOS

ATTILA schocken mal wieder die Szene, ja auch diesmal hat es mal wieder mit einem Album Release zu tun, doch anders als gewohnt rocken die Jungs unter eigenem Label eine Platte durch, die wahrscheinlich zu den kreativsten im Jahr 2016 zählt. Ob Fans auf ihre Kosten kommen und wie das ganze klingt verraten wir euch gerne.

1#

Ignite

Stimmiger kann ein Opener fast gar nicht starten! Ein letzter Check am Microphone und schon kann die Party starten! Hier treffen taktische Rhymes auf brutale Growls, gefolgt von Singalongs - der perfekte Übergang zum neuen Style der Metal Formation auf Georgia! You‘re either with us or you‘re against us!

2#

Bulletproof

Das Aushängeschild des Albums! Der erste Schock der Fans wich allerdings nach wenigen Takten einem Ohrwurm-Hit, wie man es sich nur wünschen kann - NuMetal meets 2016! So muss ein Track dieses Genres heute klingen!

3#

Public Apology

Der vielleicht klassischste Song der Platte - gewohnt beleidigend rockt Fronz mit Band zu neuen deepen Lyrics, Suck My Fuck! war gestern, auf Chaos heißt es Fuck Your Shit, I Stay Sick! - eindeutige Quote of The Year!

4#

Obsession

Klasse Arbeit, die War From A Harlots … ach Attila da geleistet haben! Naja gut, Hand auf´s Herz: Dieser Song ist eine Kombination aus WFAHM - If You Want to Blame Us… und Of Mice And Men - Pain. Mehr kann man zu diesem Song auch nicht sagen, da er 0 Eigenkreation beinhaltet - trotzdem ganz nett.

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5#

Moshpit (feat. Ookay)

Fuck This Shit! - Um es mal im Stil der Jungs auszudrücken! Dieser Song knallt von vorne bis hinten! Ohne groß zu klauen ist er quasi ein Crossover von Cypress Hill, The Prodigy, Eminem und ATTILA himself! Große Töne, fetter Sound und knalliger Bass! Die absolute Live-Hymne der Platte!

6#

Rise Up

Wortgewandt und rockig geht es weiter! Wo kommen denn diese Riffs nur her?! Wir erkennen ATTILA kaum wieder und sind positiv überrascht!

7#

Let‘s Get Abducted

Dreckig und kreativ stellt dieser Sing das große Ganze der bisherigen ATTILA Diskographie dar - alte Stärken, neue Stärken - alles vereint in einem Songs, der sowohl zum Bangen, als auch Moshen die gleiche Basis bietet!

8#

Legend

Wieder etwas zum Grooven. Der NuMetal Style steht ATTILA durchweg, auch wenn die richtige Stimmung in diesem Song leider nicht ganz so gut zieht wie in Bulletproof.

9#

Queen

KoRn anyone? Auch hier sind wieder mal Einflüsse anderer Bands zu spüren, leider nicht so schön verpackt wie auf dem restlichen Album aber immer noch hörbar. Dennoch der leider schwächste Track der Platte.

10#

All Hail Rock And Roll

Verdammt wo kommen nur diese Riffs her? Der Titel ist Programm: All Hail Rock And Roll! Sogar für ein unübliches Solo hatten die Jungs Platz.

11#

King

Zum Ende des Albums gibt Fronz nochmal alles und holt den letzten Schlamm aus der Lunge um Fans, Hatern, Kritikern gerecht zu werden - deutlich riskanter und mutiger als in den anderen Tracks wird hier stimmlich stark variiert.

Fazit Was für ein Brett! Dabei weiß ich gar nicht was genau jetzt CHAOS ausmacht, ob es die brutalen Parts, die groovigen Momente oder gar der gesamte mutige Stilbruch der Band ist - insgesamt macht CHAOS seinen Namen alle Ehre und zeigt die Vielseitigkeit der Band in einem neuen Licht, selbst verharrte Musikliebhaber, die diese Band schon abgeschrieben haben, sollten mit CHAOS nochmal einen Tanz wagen. Der Schritt zum eigenen Label tat diesen Künstlern absolut gut!

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Alicia Keys Here

Alicia Keys packt nach ein paar Jahren ihre facettenreiche kräftige Stimme in einen Longplayer namens „Here“ und zeigt, dass sie sich sowohl kritisch als auch freudig zeigen kann.

1# + 2#

The Beginning (Interlude) + The Gospel

Mit sanften Klavierklängen beginnt Alicia zu sprechen „I Feel Like History on the turntables“, während sich die Melodie steigert und in den nächsten Song übergeht, der mit starkem energiereichen Gesang startet. Am Ende fordert sie mit „SING“ auf zum Singen, während im Hintergrund ein leichter Gospelgesang ertönt.

3# + 4#

Pawn It All + Elayne Brown (Interlude)

Mit dumpfen Klängen und einem „ahhh“ geht‘s über in einen rhythmischen Takt der mit einem gleichmäßigem Klatschen, bei dem man dazu neigt mitzumachen, erklingt. Erneut erhält man das Gefühl im Gospel zu sitzen, begleitet von kraftvollen Solos, welches immer leiser wird im Hintergrund und im Vordergrund ein Interlude einsetzt

5#

Kill Your Mama

Eine Akustikgitarre ertönt, nach kurzer Zeit setzt der Rapgesang ein, während das Mama gesungen wird und zum Refrain übergeht. Man merkt schnell, dass dies ein eher kritischer Song ist.

6# + 7#

She Don‘t Really Care_1 Luv + Elevate (Interlude)

Ein melodischer Song zum mitwippen. Diesmal paart sich ein entspannter Männersprechgesang dazu, welcher nur Akzente im Song setzt, während er von einem blechernd klingenden Klavier begleitet wird, bis es zum Umbruch im Song kommt und der Bass einsetzt. Alicia beginnt erneut zu singen, während sich eine relaxte Stimmung einstellt und es wieder übergeht in ein Interlude, wo Männer mit Alicia reden.... Elevate (Interlude)

26


8#

Illusion Of Bliss

Eine traurige Stimme spricht und plötzlich startet das Schlagzeug mit prägnanten langsamen Schlägen. Mit kräftiger akzentartiger Stimme setzt Alicia ein und wird begleitet vom Bass und zeitweise von einer Männerstimme. Der Song ist ein typischer Soulsong mit schleppendem Sound und zahlreichen stimmlichen Facetten.

9#

Blended Family (What You Do For Love)

Dieser Song wirkt nach den ersten Titeln sehr auflockernd, aufgrund der abgerundeten Melodie und der eher positiv rüber kommenden Einstellung „I think it‘s beautiful, I Think it‘s perfect“

10# + 11#

Work On It + Cocoa Butter (Cross & Pic Interlude)

Ein simpler aber schwerfälliger Sound gefolgt von Chorsängerinnen setzt ein, welcher sich bis zum Schluss durchzieht, auch während ein Gespräch anfängt ...Cacao Butter (Cross & Pic Interlude)

12# + 13#

Girl Can‘t Be Herself + You Glow (Interlude)

Hier geht‘s mal ein bisschen in den Reggae hinein, sowohl gesanglich als auch melodisch und versetzt einen ein Lächeln ins Gesicht und leichte Sommergefühle bis es übergeht in den Interlude

14#

More Than We Know

Verwirrender Anfang, welcher schnell verdrängt wird durch einfaches klatschen und der Soulstimme von Alicia.

15#

Where Do We Begin Now

Durch das ausgeklügelte Klavier bekommt der Song einen nachdenklichen Touch. Der Klopfsound macht das Spielchen noch dramatischer, während sich das Klavier austobt.

16#

Holy War

Noch einmal ertönt ein Song einzig und allein begleitet mit einer Akustikgitarre zu Beginn, erst wo es mit kräftiger Stimme weiter geht kommen andere Begleiter wie Daumen schnipsen hinzu.

17#

Hallelujah

So wie es der Titel schon verrät, erfolgt hier eine Art Gospelsong mit einstimmenden Gesang und einzelnen Klaviertönen die beim Hallelujah übergehen in einen treibenden rhythmischen Sound und sich stets weiter aufbaut.

18#

In Common

Der letzte Titel der Platte tanzt nochmal komplett aus der Reihe indem hier Sambartige Rasseln Einsatz finden und für den Schwung sorgt, um mit den Hüften zu wackeln und los zu tanzen. Ein völliger Gegensatz zu allen anderen Titeln und dazu ein krönender Abschluss.

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In Extremo Quit Pro Quo Live

Was für eine Tour! 2016 ist einfach DAS Jahr für In Extremo, erst stampfen sie ihr neues Album Quit Pro Quo auf Platz 1 in den Charts ein, gehen dann auf eine ausverkaufte WarmUp Tour, um anschließend mit der gleichnamigen Quit Pro Quo Tour deutschlandweit die Konzerthallen zu beheizen. Jetzt kam endlich das Live Album zur Tour raus und hält uns in den heimischen 4 Wänden endlich mal richtig warm. 7 Jahre - solang hat es gedauert, bis das Berliner Septett sich dazu entschlossen hat, der LiveCD Am goldenen Rhein einen Erben zu schenken. Klar, 3 Alben und unzählige LiveShows später hat die Band einiges zu erzählen, aber im Geiste erleben wir Fans auf dieser CD ein typisches In Extremo Konzert, welches die gewohnte und geliebte Feierlaune der Berliner nicht abschwört und trotzdem dem recht ernsten Thema des aktuellen Albums Quit Pro Quo nicht zu kurz kommt. Insgesamt wirkt das ganze Konzert wie eine Zeitreise, die selbe Venue, die selben feiernden Menschenmassen (knapp über 3000 sind es dieses mal) und die fast gleichen Musiker auf der Bühne - ja wer In Extremo die letzten Jahre vielleicht etwas aus den Augen verloren hat, wird sich mit dieser Platte köstlich an diese und kommende Zeiten erinnern können.

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Leider gibt es das gesamte Material nur als Audio Format in 3 verschiedenen Varianten zu kaufen, dabei hat das bereits für gut befundene Palladium doch die idealen Bedingungen, um eine professionelle Live Aufnahme zu gewährleisten - davon können zuletzt Bands wie Boysetsfire und In Flames ein Lied von singen (oder sogar mehrere).

Klang technisch traf die Produktion von Quit Pro Quo Live den dazugehörigen goldenen Ton einer Vernünftigen Live-Platte. Sanft und fast wie vom Band spielen In Extremo ihr Set herunter, während man an passenden Passagen die Menge im Hintergrund lauthals mit grölen hört zu Hits wie Feuertaufe, Sängerkrieg oder Spielmannsfluch. Doch auch die neueren Stücke finden in voller Fülle Anklang auf Quit Pro Quo Live - allein der Opener Quit Pro Quo verlangt in Köln alles an Stimmkraft, was herzugeben ist - oder gar die neusten Songs wirken so, als wäre die Band mit ihnen (wie System Of A Down) schon seit Jahren auf Tour. Ein absoluter Gänsehaut Moment der Platte ist eindeutig die Ballade Gaukler, welche durch die Top Produktion so authentisch und emotional rüberkommt, wie auf den wenigsten Konzerten - man merkt deutlich, dass die Band alles daran setzte, dieses Konzert zu einem absoluten Highlight der Tour werden zu lassen.


Heiß wie eh und je ging es auch in Köln zugange - leider fühlen oder sehen wir davon auf der LiveCD recht wenig

Leider müssen wir zum Ende hin auch etwas Kritik aufhorchen lassen, denn auch wenn es für den Nicht-Konzertgänger wie ein rundes Konzert klingt, so wurde das gesamte Erlebnis leider etwas geschnitten, fehlen doch im gesamten Set Songs wie Frei zu sein, Liam oder Rotes Haar, welche jedoch auf dem Konzert selbst am 30.09.2016 gespielt wurden. Es lässt sich nur vermuten, wieso es zu dieser Entscheidung kam, vielleicht deswegen, weil besagte Songs bereits in vielerlei LiveVersionen auf verschiedenen Platten zu hören waren oder musste man sich strickt an die 70 Minuten Spielzeit auf CD halten? Alles in allem irgendwo verständlich und verkraftbar, nur trübt es den Menschen, die diese Tour besucht haben vielleicht doch etwas, wenn das Live Album kein ganzes Konzert mit sich bringt, sondern lediglich einen Zusammenschnitt. Mit 2016 vergeht für In Extremo das vielleicht größte und erfolgreichste Jahr ihrer Karriere, ein weiteres Album auf Platz 1 in den Charts, mehrere ausverkaufte Touren und zum Jahresabschluss diese Woche noch 2 exklusive Konzerte in Köln auf dem Rhein - all das lässt sich für die kommenden Jahre nur schwer toppen aber sicherlich wiederholen, wir sind noch sehr gespannt darauf, was wir in Zukunft noch an klängen aus Berlin so hören dürfen.

info QUID PRO QUO – Live erschien in drei verschiedenen Konfigurationen: Als 2-CD im Digipack: CD1: Die Studioversion des #1 Hitalbum inkl. 3 Bonustracks CD2: 17 Songs vom IN EXTREMO Konzert aus dem Palladium / Köln Als 1-CD im Jewelcase: CD1: 17 Songs vom IN EXTREMO Konzert aus dem Palladium / Köln Sowie die 17 Live-Song ebenfalls als digitalen Download!

1. Prolog 2. Quid pro Quo 3. Feuertaufe 4. Zigeunerskat 5. Störtebeker 6. Gaukler 7.Unsichtbar 8. Sängerkrieg 9. Lieb Vaterland, magst ruhig sein 10. Roter Stern 11. Spielmannsfluch 12. Sternhagelvoll 13. Чёрный ворон 14. Moonshiner 15. Himmel und Hölle 16. Belladonna 17. Pikse Palve

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Short Reviews

Kevin Devine, Sting, Enter Shikari, Balance & Composure, Qui Gon´s Heritage, Goodbye Fairground

ENTER SHIKARI Live at Alexandra Palace

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Seit nunmehr 13 Jahren beehren uns die Engländer um Enter Shikari mit ihrer Musik. Sechs Alben später steht das siebte Album ins Haus. Am 18. November veröffentlichten Enter Shikari ihr zweites Live Album „Live At Alexandra Palace“. Jeder, der die Briten schon Live erleben durfte, weiß, was ihn erwartet. Eine Band, die immer 100%ig alles gibt, was ihre Live-Performance angeht. Das Konzert im Alexandra Palace war mit 9000 Besuchern im Februar dieses Jahres eine der größten Konzerte, die die Band je gespielt hat. Das Live Album besteht aus 16 Songs, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Alte Klassiker wie „Sorry You´re Not A Winner oder Mothership, aber auch aktuellere Tracks wie „The Appeal

& The Mindsweep“ werden vertreten sein. Enter Shikari-Fans kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten. Aber auch Leute, die die Band vorher nicht kannten, könnte durchaus an diesem Album gefallen finden. Wieder einmal verknüpfen sie die richtige Mischung aus Live-Performance, gekonnt eingesetzten Intros und perfekt ausgewählten Songs. Hier wird einem garantiert nicht langweilig und man möchte sofort die Zeit um zehn Monate zurückdrehen, um am liebsten selbst live dabei gewesen zu sein. Ein Live-Album mit Wiedererkennungswert.

STING 57th & 9th Der britische Rock-Musiker Gordon Matthew Thomas Sumner, auch besser bekannt unter seinem Künstlernamen Sting, hat sein neues Album „57th & 9th“ veröffentlicht. Das neue Album ist laut Sting endlich mal wieder eine Rockplatte.

Gefühlt ist die letzte rockigere Platte von Sting gut 10 bis 20 Jahre her. Die Erwartungen der Fans sind also hoch. Wirkliche Hits hat das Album nicht, trotzdem überzeugt Sting erneut mit seinem Songwriting. Er verarbeitet auch sehr aktuelle Themen in seinen Songs. In zwei Songs auf der Platte geht’s um den Klimawandel und das Flüchtlingsthema aus der Sicht eines Geflüchteten. Aber was soll uns dieser Albumtitel überhaupt sagen? „57th & 9th“ ist eine Straßenkreuzung, die er immer auf dem Weg ins Studio überquert. Was das über die Platte aussagt, können wir nicht ganz nachvollziehen. Nichts desto trotz kann man sagen, das Sting mit seinem neuen Werk ein Album gelungen ist, was viele vermisst haben. Es ist nicht das beste Album, aber auch nicht das Schlechteste. Fans von Sting werden sich bestimmt über die rockigeren Songs freuen und neue Fans des Briten werden auch auf ihre Kosten kommen.

BALANCE & COMPOSURE Light We Made Die Band aus Pennsylvania ist zurück. Die Rede ist von Balance and Composure. Nach ihrem durchaus erfolgreichen Album „The Things We Think We’re Missing“ im Jahr 2013 ist es um die Band etwas ruhiger geworden. Nichts desto trotz sind die fünf Jungs endlich zurück und beglücken uns mit ihrem neuen Album „Light We Made“, welches am 04. November erschienen ist. Direkt der Opener „Midnight Zone“ zeigt uns, das trotz der 3 Jahre Abwesenheit der Band nichts an Potenzial verloren ging. Die majestätische Stimme von Sänger Simmon, die rückwärts abgespielte wird, schafft etwas ganz besonderes, was den Song so intensiv und wunderschön werden lässt. Das ganze Album ist von so vielen unterschiedlichen Genres geprägt. Bestückt mit


elektronischen Elementen, Hip-Hop Beats oder den klassischen, melodischen Gitarrenriffs bietet das Album einfach eine große Spanweite an musikalischem Input. „Call It Losing Touch“ ist so ein Song, der auch mal wieder etwas die Rock ‚n‘ Roll lastigeren Fans der Band begeistern wird. Auf jeden Fall lässt sich sagen, das das Album seinem erfolgreichen Vorgänger in nichts nachsteht. Auch textlich hat die Band wieder einmal bewiesen, dass sie das richtige Händchen für gutes Songwriting besitzen.

dem Fuß im Takt zu tippen. „No History“ zwingt uns dazu, zurück an den 11. September zu denken und stellt den klaren Höhepunkt des Albums dar. Wer also Lust auf ein wenig gute Laune PopRock hat, darf zugreifen.

QUI GON´S HERITAGE Episode 2

KEVIN DEVINE Instigator Seit 2001 aktiv liefert uns Kevin Devine mit „Instigator“ sein neuntes Studioalbum. Die Platte liefert uns gewohnt, angenehme Gitarrenspuren, welche in Kombination mit Devine‘s Gesang eine echt gute Laune Platte ergeben. Songs wie „Both Ways“, oder „Daydrunk“ machen es unmöglich, nicht mindestens mit

Qui Gon’s Heritage feiern ihre zweite EP „Sode II“ in die wir doch glatt mal reinhören mussten, nachdem wir auf dem True Spirit Festival schon das Vergnügen mit den Jungs aus Halle hatten. Metal, Progressive und Deathcore…ja Qui Gon’s Heritage schaffen es eine düstere und zerstörerische Stimmung zu schaffen und dennoch progressive Parts einzubinden, welche eine eher mystische und „sanfte“ Welt erschaffen. Wer auf die härteren anfänglichen Songs von We Butter The Bread With Butter steht kommt hier absolut auf seine Kosten. Den Einstieg macht „Pessimist„, ein Song voller

Wandel und Mystik, beginnend mit einen tiefen ‚bösen‘ Growl und drückenden Gitarrensound, während das Schlagzeug los brettert. In der Mitte des Songs gibts einen seichten Breakdown, während die Gitarre ein fettes Solo auflegt, was dem mystischen Sound noch mehr Stärke verleiht. Die Anderen vier Songs sind ebenfalls solche facettenreichen Bretter mit derbsten Breakdowns, wie in „Trapped„, wo erst im Hintergrund Gesangparts ertönen und mit einem Mal abgestoppte Gitarren vom tiefer werdenden Growling begleitet werden und der Bass von hinten ordentlich drückt, um dann wieder in eine treibende Melodie überzugehen. Eine sehr gelungene EP, in der alle Register gezogen werden, um einen extremen Mix zu bieten. Unterstützung bekamen die Fünf im letzten Song „Insights“ von Nils (Beyond The Setting Sun), wobei sie nochmal richtig in die Deathcoreschiene abschweifen mit einem gemeinsamen Breakdown, der mit Sicherheit die Leute nicht ruhig stehen lassen wird. Einmal reinhören, wirre im Kopf werden und wieder reinhören, denn desto öfter man es hört desto fetter wird es. Eine sehr komplexe EP, die technisch alle Register gezogen hat.

GOODBYE FAIRGROUND I Don´t Belong Here Anymore Ehrlich zugegeben.. Ich kannte diese Band zuvor gar nicht. Noch nie gehört. Doch der Name machte mich neugierig rein zu hören. Und ich kann Euch nur empfehlen, es auch zu tun! Das Album „I Don‘t Belong Here Anymore“ beinhaltet 11 Songs, von denen keiner schlechter ist als der andere. Wenn man anfängt das Album durchzuhören, will man bereits nach dem ersten Song mehr. Man ist neugierig „Was kommt da noch?“ und ist nicht sofort gelangweilt. Im Gegenteil, man will es auf jeden Fall hören! Der Gesang bleibt durch die raue Stimme des Sängers richtig im Kopf hängen und passt super zu den Melodien und den Texten. Die Songs sind abwechslungsreich und überraschen einen wirklich.

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FATZKE Laut, Dreckig, Rock N Roll aus Weilburg Wir haben da mal wieder ein kleines Leckerli für euch Punkrockfans herausgesucht. Die noch halbwegs frisch zusammengefunden Weilburger von FATZKE präsentieren wir euch heute im Spotlight.

Aktuell befindet sich das Quartett in der Vorproduktion zum neuen Album, welches voraussichtlich im Frühling kommenden Jahres in Düsseldorf aufgenommen wird.

Im Jahr 2015 gründete sich die Jungs an den eisigen, jungen Tagen des Jahres und kürten sich mit dem Namen FATZKE. So verrückt wie der Name ist auch deren Musik. Treibende Riffs gepaart mit eingängigen Melodien im melodischen Punkrock und schnellem Powerpop sorgen für automatisches mitwippen der Füße. Dabei haut Basti deutsche Texte entgegen, welche sämtliche Themen aus dem Alltag aufgreifen und es wert sind erwähnt zu werden.

Motto von FATZKE: Musik, Spaß & das Leben!

So jung die Band auch ist, gibt es noch nicht viel in Erfahrung zu bringen, was sie aber nicht davon abhält ein Konzert nach dem anderen zu geben. 16 Konzerte waren es bisher im Jahr 2016 und das quasi Jahresabschluss Konzert fand am 03.12.2016 in Weilburg / Kanapee statt. Mit Sicherheit werden weitere Auftritte im nächsten Jahr auf euch warten, bis dahin könnt ihr euch das Album „Auf Ein Wort“ reinziehen und schon mal warm singen.

Vocals & Guitar - Basti Guitar - Dennis Bass - Gunnar Drums - Tobi

https://www.facebook.com/fatzkepunkrock

www.fatzke-punkrock.de

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Nautilus Hardcore / Melodic Hardcore aus Langen Nautilus - nein es folgt jetzt kein Review über den nervenden Helden mit dem Riesenanker aus League of Legends sondern über eine aufstrebende Hardcore Band, welche schon medienpräsent wie die großen ist. Ob auf Instagram, Facebook oder Youtube - Fans der Band können jederzeit ausführlich und vor allem unterhaltend den Alltag der Langener vorfolgen.

Zum Schluss noch die tiefgründigsten Zitate der Jungs, welche ziemlich unterhaltend sind: „Fick die NSA“ – Oskar „Wir waren ja gar nicht so schlecht!“ – Schubi „Sorry, da bin ich bei Kid Ink“ – Tilman „Wer will Stress mit der Glock? *papapapam papa pam*“ – Leo „Meine Füße tun weh, ich geh nich‘ zu Madball.“ – Olli

Die Band selbst überzeugt vor allem durch ihr generell hartes Setup, welches durchweg oftmals durch melodische Gitarrenriffs unterstützt wird und dem ganzen so einen Genretypischen, aber auch wohlfühlenden Sound verpasst, der auf seine Weise im Ohr haften bleibt. Aktuell gibt es von den Jungs eine 6-Track EP, welche auf den Namen Echoes hört. Zwar hat diese einen Preis, den man als Käufer jedoch selbst bestimmen kann und damit den freien Willen darüber behält, ob bzw. um wieviel man diesen Künstler finanziell unterstützen will. Wer mehr über die Jungs erfahren möchte, sollte sich unbedingt den Song „Finest Gold“ zu Gemüte führen, da dieser in seiner härte einem guten Expire Song in nichts nachsteht und vor allem die Bandgeschichte samt Gründung erzählt, ziemlich coole Idee wie wir finden!

Vocals - Tilman Guitar - Oskar Guitar - Leo Bass - Philip „Schubi“ Drums - Philipp „Olli“

https://www.facebook.com/pg/NautilusHC

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Behead The Broken Queen Groove / Metal aus Berlin Man nehme die ehemaligen Mitglieder von „Impaled Existence“ (nein, nicht die englischen progressive Metaller) und noch eine Hand voll begeisterter Musiker, diese mischt man dann für einen breiten Sound zusammen und lässt das ganze noch etwas aufkochen und schon haben wir Behead The Broken Queen, welche sich im Sommer 2010 zusammengefunden haben und seitdem unsere Hauptstadt und den Rest der Republik unsicher machen.

Mit einer Neubesetzung an den Vocals gab es 2016 leider bisher nur Live-Shows statt neuem Material aber wir hoffen natürlich, spätestens 2017 dann eine neue EP oder LP mal auf die Ohren zu bekommen!

Soundtechnisch spielen „BBQ“ (absolut coole Abkürzung!) Eindeutig im härteren Lager, was uns auf der aktuellen EP Prophets aus dem Jahre 2014 mehr als deutlich gemacht wird.

Still keep things cookin’ from Berlin to Brooklyn!

Leider gibt es aktuell für das Jahr 2017 auch noch keine Bestätigungen zwecks Auftritten, sollte sich hier dran was ändern, halten wir euch natürlich auf dem laufenden.

Schon die Single „Shadows of Hate“ bietet mit einem düsteren Opener und einem taktvollen Gesamtkonzept die richtige Basis um zu wissen, ob man BBQ mag oder eben nicht. Natürlich gehört zu einer guten Band auch der gewisse Witz oder Spaß an der Band selbst, der diese erst echt wirken lässt - bei BBQ tritt dieser Moment spätestens dann ein, wenn man unter deren Einflüssen von Künstlern wie „Eminem“ liest, welcher in jeder vernünftigen Jugend wahrscheinlich vorkam, jedoch hoffentlich nicht dazu beigetragen hat, dass die Breakdowns von BBQ so klingen wie sie nun mal klingen, trotzdem macht das die Jungs umso sympathischer!

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Vocals - Nils Guitar - Murat Guitar - Martin Bass - Basti Drums - Simon


Venera Hardcore / Melodic Hardcore aus Langen „Im Rahmen der Venera-Mission (auch Wenera, russisch Венера „Venus“) wurden zwischen 1961 und 1983 von der Sowjetunion mehrere Raumsonden zur Venus gestartet. Mit Venera 7 gelang am 15. Dezember 1970 die erste weiche Landung auf einem fremden Planeten“ – so Wikipedia. Und das ist auch gar nicht mal so weit entfernt von der gleichnamigen Band aus Stuttgart, die euch ebenfalls mit auf eine Reise nehmen möchte – ob ins Weltall oder zu ganz alltäglichen Dingen wie dem letzten Sommertag oder der Liebe, langweilig wird es mit diesen Jungs garantiert nicht. Das Projekt VENERA wurde 2014 ins Leben gerufen. Ein Jahr später erschien die drei Tracks starke, selbstbetitelte Debüt-EP, auf der das Quintett alle Facetten seines Sounds voll ausspielt: Von gepflegten Two-Step-Parts über catchy Refrains bis hin zum gefühlvollen Akustik-Track ist bei der Band alles vertreten. Mit genau diesem Facettenreichtum zwischen PopPunk und Post-Hardcore wollen die Jungs auch auf ihrer kommenden EP weitermachen, die sie in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit den bekannten Ghost City Recordings aufgenommen haben. Der Releasetermin ist noch offen, mit dem ersten Song „I Move On“ erhält man jedoch bereits einen Einblick.

VENERA verfolgen vor allem einen Grundsatz: Ehrlich muss es sein! Oder, wie sie es selbst formulieren: „Wir sprechen alltägliche Gedanken und Gefühle sowie Vorstellungen einer besseren Welt an. Wir freuen uns, wenn die Zuschauer den Groove und die Vortriebskraft der Musik spüren und sich mit gutem Gefühl bewegen!“ Besonders für die Live-Shows der Band bedeutet das vor allem eins: Kopf ausschalten, den Alltag für einen Moment vergessen und ganz einfach gemeinsam eine gute, ausgelassene Zeit haben. Seid ihr bereit für diese Reise?

Vocals - Claudio Bass - Olli Drums - Simon Guitar - Vale Guitar - Heiko

https://www.facebook.com/pg/veneraband https://www.instagram.com/veneraband/

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SAVE THE DATE

#5 februar 2016


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