Gringoz Magazine #9

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Neue Bands Alte Szene

Wir machen den ganzen Spaß nun schon seit neun Ausgaben und merken in diesem Magazin, dass das Kontrastprogramm an Erfahrung der Bands durchaus durchwachsen ist – aber dennoch der Inhalt daran nicht variiert – die heutige Technik und Zeit lässt es zu, dass selbst kleine Künstler wie die großen Idole klingen können und ihre Kreativität voll entfachen können. Das Resultat davon sind jährliche Hits und Meilensteine, welche für sich die Szene immer wieder bereichern. Eine schöne Zeit, in der wir hier leben. So schmücken mit über 20 Jahren Bühnenerfahrung die BEATSTEAKS unsere Herbst Ausgabe und das mehr als verdient. Nachdem deren aktuelles Album einschlug wie eine Bombe, mussten wir die Jungs auf ein paar Worte zum Gespräch beten, bevor diese aktuell den Konzertherbst rocken. Auch DONOTS Frontmann Ingo war für ein paar Fragen unsererseits sehr offen und schenkte uns damit ein sehr symphatisches Interview und als Kontrast dazu gab es ein paar Takte von ALAZKA in Form von Zeilen in dieser Ausgabe – bunter geht es doch kaum oder? Es ist schön zu sehen,dass seit dem Jahr 2000 die Musikszene durchaus offener geworden ist – es gibt nicht wie die 80er und 90er diese 2000er oder gar 2010er – Musik ist zeitlos und facettenreich geworden. Klar bieten wir den aktuell gefragtesten Acts wie HOLLYWOOD UNDEAD eine Doppelseite zu ihrem neuen Album, feiern aber auch gleichzeitig die neunte EMIL BULLS Platte und verdammt nochmal: Auch das neue CASPER Album durfte endlich bemustert werden! Zuletzt müssen wir natürlich unsere Spotlight Lieblinge erwähnen, die ihr auf keinen Fall links liegen lassen dürft. Und für Football und Shooter begeisterte gibt es am Ende natürlich auch noch ein schönes Gaming Review oben drauf. Insgesamt wünschen wir euch Traditionell natürlich viel Spaß bei unserer bis Dato größten Ausgabe – wir hoffen zum Jubiläum (10. Ausgabe inc.) blättert ihr wieder mal durch.

impressum Angaben gemäß § 5 TMG Gringoz Magazine Alexander Hoppen Rübenacher Straße 1 56218 Mülheim-Kärlich Vertreten durch: Alex Hoppen Kontakt: Telefon: 0170 – 289 46 41 E-Mail: info@gringoz-magazine.de RedakteurInnen dieser Ausgabe: Alexander Hoppen Jana Boese Janette Pissang Linda Kasprzack Kevin Höfer Nils Boysen Niici Nico Simon ViSdPR: Alexander Hoppen, Für den Inhalt und der einzelnen Artikel ist der/die VerfasserIn verantwortlich. Diese geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Du hast Fragen, Anregungen oder Kritik auf Lager, möchtest uns mit Lobeshymnen überhäufen oder einfach mal „Hallo“ sagen? Dann schreib‘ uns über das Formular auf www.gringoz-magazine.de wir melden uns schnellstmöglich bei dir. Wenn du uns Promo- bzw. RezensionsMaterial zuschicken willst, sende dieses an: promo@gringoz-magazine.de

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Inhaltsverzeichnis

BEATSTEAKS Sie gehören zu den gefragtesten Festival Acts Deutschlands und wir haben sie nun im Interview: Die Beatsteaks!

DONOTS Wir haben uns auf dem Highfield Festival mit Ingo von den DONOTS getroffen um ein bisschen über das neue Album, die anstehende Tour und die Amigos zu sprechen. REVIEWS AUGUST BURNS RED, CASPER, ASTROID BOYS, THE KILLERS, ENTER SHIKARI, ALAZKA, FOO FIGHTERS UVM.

ALAZKA Wir haben uns mit den Jungs von Alazka getroffen. Zwischen Sportumkleide und Spielplatz haben wir ihnen ein paar Fragen zum Album, zur Tour und ihren Zukunftsplänen gestellt. SHORT REVIEWS IN SEARCH OF SUN, SONS OF TEXAS, CRO, HURTS, NASTY, NOVELISTS, 36 CRAZYFIST, SHE SELLS SEA SHELLS, MISSSTAND UVM.

VONA VONA ist aktuell der Dauerbrenner in den Clubs. Was er aktuell so macht und viele Andere Fragen klären wir für euch natürlich im Interview.

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TRACK BY TRACK ESKIMO CALLBOY HOLLYWOOD UNDEAD

STONEM Unbekannte sind sie sicherlich nicht mehr, umso stolzer sind wir euch das aktuelle Interview mit der Band hinter unserem Youtube Track zu präsentieren: STONEM

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LIVE REPORTS 30 SECONDS TO MARS BREAKING BENJAMIN SEETHER THE KILLERS

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SONS OF TEXAS In den Staaten gelten die Jungs schon lange als gelungene Nachfolger zu Bands wie PANTHERA. Hierzulande sind SONS OF TEXAS noch sehr unbekannt – das soll sich ändern.

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SPOTLIGHTS ESCAPE THE MADNESS, FOR ALL I CARE, HEART ATTAX, QUI GON´S HERITAGE, RONEÉ, SKIN

GAMES REVIEWS Madden NFL 18 Destiny 2

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BEATSTEAKS Es muss Rock am Ring 2011 gewesen sein – neben AVENGED SEVENFOLD, VOLBEAT und dem Mega-Headliner SYSTEM OF A DOWN gab es an dem Abend eine Band, welche so in das metallastige LineUp nicht ganz reinpasste und dennoch absolut nicht fehl am Platze war. Als gegen 20 Uhr diese Band mit ihrem Live-Hit Summer tausende Ringrocker in Stimmung brachte und deren Namen laut aus zubrüllen, wurde eine Stimmung entfacht, welche über ein sagenhaftes Programm bis hin zu einem Hochzeitsantrag und jede Menge RocknRoll niemals in diesen 70 Minuten nachließ. Nur wer waren diese Typen eigentlich? Text: Alex Hoppen, Fotos: Ute Langkafel / Paul Gärtner

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Probleme sich eine Top Platzierung ergattern konnte und jetzt im Herbst auch noch die große Headliner Tour, welche sich insgesamt auf über 6 Monate erstrecken wird. Schon vor 30 Sekunden sahen wir mehr als genug Gründe da drin, das Punk-Kollektiv zu unserer Herbst-Hauptstory zu machen. Wir haben in dieser heißen Phase mal schnell Gitarrist Bernd beiseite genommen und ihn über vergangenes, zukünftiges und vieles mehr ausgefragt. GRINGOZ: Erstmal dasgrundlegende: Euer neues Album YOURS ging direkt auf Platz 2 der Charts ein, die kommenden Shows verkaufen sich rasend schnell und euch geht es soweit hoffentlich ganz gut? BERND: Jupp, uns gehts gut soweit. GRINGOZ: Wie kam es zu dem Albumtitel YOURS? Wir würden dies direkt als „für die Fans“ interpretieren. Als Kontrast zum Vorgänger der ja nach euch selbst benannt war. BERND: Yours heißt auch ein Track auf dem Album und wir fanden den Titel auch für ein Album an sich angemessen. Es ist eben Musik für den, den es interessiert. GRINGOZ: Gibt es für dich persönlich einen Lieblingstrack auf dem neuen Album? BERND: Ja, aber der wechselt täglich. Obwohl, Policoro hinterlässt bei mir jedes mal einen starken Eindruck.. GRINGOZ: Festivals / Club-Tour / Herbsttour – gibt es bei euch so Momente, wo die Uhr einfach mal still steht? Gerade 2017 scheint recht ereignisreich zu sein? Sie gehören zu den gefragtesten Festival Acts Deutschlands, bei einem Booking weiß jeder Venue Besitzer, dass er nach der sicherlich gut besuchten Show auch den Laden neu anstreichen darf – aber das war es Wert! 2017 steht ganz im Zeichen der BEATSTEAKS und könnte so fast gar nicht besser laufen. Eine ausgedehnte Festival Tour, danach einige kleine ausverkaufte Gigs, anschließend das in den Charts zelebrierende Album Yours, welches ohne Gringoz-Magazine

BERND: Das unsere Uhr still steht, passiert relativ selten und wenn es so ereignisreich wie im Moment ist, wünscht man sich manchmal, die Zeit würde für einen kurzen Augenblick verharren.. GRINGOZ: Gibt es so bestimmte live-Momente, auf die du gerne in den letzten 22 Jahren zurückblickst? BERND: Ich schaue auf alles gern zurück, ist ja auch weiß Gott viel passiert..

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INTERVIEW

GRINGOZ: Ist ein neues Live-Album vielleicht schon in der Planung? Oder besteht da erstmal kein Interesse?

BERND: Sind wir verheiratet? Wir spielen da gern, der Atmosphäre wegen, die Rennstrecke an sich ist uns wurscht..

BERND: Im Moment ist da nichts geplant, wir haben so etwas in der Vergangenheit schon gemacht. Jetzt müssen wir erst einmal wieder Live Eindrücke sammeln..

GRINGOZ: In einem Interview sagte Arnim vor kurzem, dass die Beastie Boys seine Lieblingsband sind. Hast du auch den ein oder anderen Interpreten, der dich sicherlich beeinflusst oder den du gerne mal zum abschalten hörst, falls ihr mal nicht tourt?

GRINGOZ: Wenn du die Wahl hättest, wo euer neues Livealbum aufgenommen werden soll – wo wäre das dann? Einfach nur aus Interesse. BERND: Was das akustische angeht, ist es ja fast egal, wenn es aber eine DVD mit Bild werden soll, würde ich sie gern im altehrwürdigen KOKO in London aufnehmen. GRINGOZ: Seit 2011 seid ihr als Band ja mit Rock am Ring verheiratet. Wie kommt es zu dieser Liebe zu einer Rennstrecke und dessen jährlichen Festivalisten?

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BERND: Ganz sicher, da möchte ich mich aber nicht auf einen festlegen wollen. Ich höre privat gern Klassik und elektronische Musik und die 77er Punkwelle hat mich dazu gebracht, Gitarre zu spielen. Das war mehr eine Lebenseinstellung als eine bestimmte Band.. GRINGOZ: 22 Jahre Bandgeschichte – das schreit doch nach einer Dokumentation oder einen Live-Kurzfilm? Wie stehst du zu so was? Zum Beispiel gibt es aktuell auf Netflix eine ziemlich detailreiche Dokumentation über Lady Gaga. Gringoz-Magazine


BERND: Wir haben mit „Muffensausen“, unserer noch aktuellen Live DVD, bereits einen großen Teil unserer Historie aufgearbeitet. jetzt muss erst mal wieder Geschichte geschrieben werden.. GRINGOZ: Klassiker: Wo fühlt ihr euch eigentlich am wohlsten? Auf einem Festival, Halle oder die regelmäßigen und stets ausverkauften Club-Touren? BERND: Im kleinen Club, das kann ich so sagen, da kommen wir ja auch her.. GRINGOZ: Zuletzt möchten wir natürlich dir das Wort überlassen, bevor es in wenigen Wochen wieder auf Tour geht. BERND: Danke, sehr nett von Euch, wir sehen uns auf Tour!

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aktuelle cd: yours

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ONE PHOTO TELLS STORY >> KRAFTKLUB mit ihrem Auftritt beim Preis für Popkultur in Berlin


Foto: Jana Boese


DONOTS

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Wir haben uns auf dem Highfield Festival mit Ingo von den DONOTS zum Interview getroffen um ein bisschen über das neue Album, die anstehende Tour und die Amigos zu sprechen. Text: Jana Boese, Fotos: DONOTS, Jana Boese

GRINGOZ: 2018 geht es auf „Lauter als Bomben“ Tour. Können wir zu diesem Anlass mit einem neuen Album rechnen? INGO: Also wenn ich jetzt komplett alles erzähle, werd ich wahrscheinlich morgen meines Amtes enthoben. Nein, also ganz so geheimnisvoll ist das nicht mehr. Es wissen schon ein paar Leute das wir seit längerem an ner neuen Platte schrauben und um ehrlich zu sein ist ne neue Platte ja auch gute Werbung für ne Tour, früher war das ja mal umgekehrt. Ja, im nächsten Jahr wird es eine neue Platte geben und dann werden wir auf Tour kommen und wieder so lange spielen bis wir allen Leuten auf den Sack gehen. GRINGOZ: Euer letztes Album „Karacho“ war das erste deutschsprachige Album. Können wir wieder mit einem Deutschen Album rechnen? Oder mit einer Mischung? INGO: Wir haben schon ein paar Mal DIE KASSIERER gecovert, solche Späße haben wir schon davor gemacht aber Karacho war die erste richtige Platte und das hat so viel Spaß gemacht und auch so viel frische in den Proberaum reingepustet. Wenn man 23 Jahre das gleiche macht mit über 1000 Konzerten auf dem Buckel ist man irgendwann froh wenn mal neue Impulse kommen und die restlichen Synapsen die noch nicht weggesoffen sind noch mal durchkneten kann. Daher war das für uns wie ein Reset und das fühlt sich gerade so saugut an, dass es blöd wäre es, nicht weiter zu machen. „Karacho“ haben wir nachträglich auf Englisch heraus gebracht und das möchte ich bei diesem Album genau so handhaben. Das Beste aus beiden Welten, das wäre toll. GRINGOZ: Mit welcher Band würdet ihr gern einmal auf Tour gehen? Gibt es da überhaupt Gringoz-Magazine

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INTERVIEW noch Bands, die nach Billy Talent, Flogging Molly, Anti-Flag, Green Day usw. in Frage kommen? INGO: Wir haben uns echt schon ganz viele Träume erfüllt. So lange die Leute keine Arschlöcher sind, würde ich so ungefähr mit jeder Band auf Tour gehen. Das ist für uns das wichtigste. Arschlöcher findet man an jeder Straßenecke. Aus meiner Sicht als Fan haben die Touren mit GREEN DAY oder RISE AGAINST total super und jede Band auf diesem Planeten würde gerne einmal mit den FOO FIGHTERS auf Tour gehen. Ich feiere gerade die neue Brand New Platte, das würde musikalisch nicht unbedingt passen aber ich würde dann gern mit einer Band auf Tour gehen die ich mir auch jeden Tag ansehen wollen würde. Und wenn man es irgendwie schafft CLASH aus den Gräbern zu erheben, das würde ich auch sofort machen. GRINGOZ: Der Festivalsommer ist beinahe vorbei, was war in diesem Jahr euer schönstes/ spannendstes Erlebnis? INGO: Wir haben diesen Sommer wirklich nur tolle Festivals spielen dürfen, da waren so strange Sachen dabei wie ne Punkshow auf Mallorca mit BAD RELIGION und den TOLL DOLLS. Rock am Ring war natürlich toll, obwohl es da sehr spannend war ob das überhaupt stattfinden wird, da war die Stimmung schon echt seltsam als wir morgens aus dem Tourbus gekrochen sind und da 1500 Bullen das Gelände abgesucht haben, das war ganz merkwürdig. Der ganze Festivalsommer war wirklich toll für uns weil die Karacho schon so lange draußen ist und wir dementsprechend alle Leute die Texte mitsingen und wir tolles Feedback bekommen. In dieser Art und Weise haben wir das noch nie erlebt. Insgesamt war der ganze Sommer ein Erfolg, abgesehen vom Wetter.

zeugen nicht mehr Fascho zu sein, auf der anderen Seite wirst du, wenn du auf nem Punkfestival Alerta Antifascista rufst nur Applaus ernten aber die wissen das auch schon. Der wichtige Kampfraum ist in der Mitte, bei Leuten die sich mit solchen Themen nicht sensibilisiert haben, da kann man die Stimme für ein friedliches Miteinander erheben. Es ist toll wenn Punkbands ihre Stimme nutzen aber mir wäre es lieber wenn Helene Fischer ihre Stimme dafür nutzen würde, wenn die Amigos ihre Stimme nutzen würden. Wenn genau die Leute ihre Stimme nutzen, deren Fans sich augenscheinlich überhaupt nicht mit solchen Themen auseinander setzen. Da würde es interessant werden. Auf einem Punkfestival rufen „Nazis raus“ ist kokett. Auf einem Nazifestival zu rufen „Nazis raus“ ist mutig, bringt aber nichts. GRINGOZ: In den letzten zwei Jahren mussten viele Festivals unterbrochen werden (Terrorwarnungen, Unwetter). Veranstalter sind deutlich vorsichtiger geworden. Wie geht ihr mit dieser Entwicklung um und wie geht es euch dabei? INGO: Als die Bataclan Attacke war bei der so viele Leute zu Tode gekommen sind, da haben wir zwei Wochen später eine Clubtour angefangen

GRINGOZ: In der Welt passiert zur Zeit eine ganze Menge. Ihr als Band habt euch politisch ganz klar positioniert. Würdet ihr euch das auch von anderen Bands wünschen? INGO: In einer perfekten Welt wäre es toll wenn jeder seine Stimme nutzt vor allem wenn man die Chance hat damit Leute zu erreichen. Am Ende des Tages machen wir aber Entertainment, die Leute kommen natürlich weil sie feiern wollen. Ich finde es aber trotzdem verantwortungslos in Zeiten wie heute zumindest nicht klar Stellung zu beziehen. Man wir zwar nicht den Fascho davon über-

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und ganz viele Bands haben zu der Zeit gesagt, dass es ihnen zu heikel ist und sind nach Hause geflogen, vor allem Amerikanische Bands. Wir haben damals gesagt: „Jetzt erst recht, das müssen wir jetzt machen“ und das ist dann auch einfach ein Zeichen das man setzen muss. Natürlich ist das eine Situation, die kann man sich nicht weg saufen oder weg reden. Das sind neue Gegebenheiten mit denen wir uns einfach anfreunden müssen. Aber wenn man an der Stelle einknickt, genau dann haben doch Terroristen, die Idioten gewonnen. Das kannste nicht machen. Und natürlich sind da Leute die trotz allem Geld bezahlen und auf Festivals gehen. Festivals sind nicht mehr sicher, ich bleib zu Hause, das zu sagen wäre ja ein leichtes. Aber das Highfield Festival ist ausverkauft, Rock am Ring ist ausverkauft, die kleinen Festivals sind ausverkauft. Die Leute haben nicht so viel Angst und dann kann man nicht als Band losgehen und deren Ängste schüren mit denen man heutzutage leben muss. Inzwischen gibt es für Bands Versicherungen, die deren Gage erhalten, falls Shows kurzfristig ausfallen müssen aufgrund von Terrorwarnungen. Ich finde es großartig wenn Leute trotzdem auf Festivals und Konzerte gehen, ich finde es großartig wenn Bands trotzdem spielen, ich finde es unglaublich zum Kotzen wenn trotzdem solche

5000-Leute Nazifestivals durch gewunken werden aber kleine Umsonst&Draußen Festivals scheitern an den neuen Sicherheitsbestimmungen und müssen abgesagt werden. Da muss was gemacht werden weil das kann überhaupt nicht angehen. GRINGOZ: Was dachten eure Eltern als ihr die Band gegründet habt? Und wie war die Reaktion als ihr das erste Mal auf Tour gegangen seid? INGO: (lacht) Das ist eine lustige Frage. Vor vier Wochen haben wir beim Deichbrand gespielt und da ist Mama an dem Tag 70 geworden. Die wusste nichts von ihrem Glück aber wir haben sie dann mit auf die Bühne geholt. Mama und Papa sind heutzutage eigentlich die größten Fans von der Band, wenn wir in der Nähe sind kommen die immer vorbei, tragen immer unsere Shirts und sind ganz stolze Eltern. Die ganzen Nachbarn in Ibbenühren können die Geschichten schon nicht mehr hören. Als wir damals angefangen haben, dachten die wir wären nur gelangweilte Teenager und ab dem Moment wo wir das erste Mal im Radio oder Fernsehen liefen so um 2000, da wurde ihnen klar, das muss was sein. Ich bin froh das meine Eltern Fans sind, könnte aber auch verstehen wenn die Kopfschüttelnd vor der Bühne stehen.


REVIEWS

alazka

astroid boys

Als die Band am 29. März 2017 bekannt gab, dass sie von nun an nicht mehr BURNING DOWN ALASKA, sondern nur ALAZKA heißen würden, mussten viele Fans erst mal schlucken. Auch ich habe mich gefragt, was ist, wenn sie nicht nur ihren Namen ändern, sonder auch ihren Musik Stil? Was ist wenn sie eine komplett neue Richtung einschlagen und etwas Neues ausprobieren? Als sie uns kurz darauf ihren Song „Empty Throne“ präsentierten, war ich wirklich glücklich. Hinter Alazka steckten immer noch die gleichen Jungs die einfach richtig gute Musik machen. Und so stieg seit diesem Tag auch die Vorfreude auf das nun erschienene Album Phoenix. Auf dem Album warten 12 unglaublich tolle Songs auf euch, wovon zwei ziemlich kurze instrumentale Songs sind. Das Tolle ist, im Januar 2016 stieß der Sänger Kassim Auale zur Band hinzu, welcher auf diesem Album den Klargesang übernimmt. Tobis Screams und Kassims ruhige Stimme hören sich zusammen richtig gut an. Das Album bietet ruhige aber auch schnellere Songs und man möchte diese wirklich immer und immer wieder anhören. Die 6 Jungs aus Recklinghausen haben über ein Jahr an diesem Debüt gearbeitet und das was sie da raus gebracht haben ist wirklich großartig! Das schöne ist, wenn man Songs von ALAZKA hört, dass man sich verstanden fühlt. Es gibt einem das Gefühl, dass man nicht der einzige auf dieser Welt ist, der manchmal einfach nicht mehr möchte. Ihre Texte handeln nämlich von diesen Höhen und Tiefen im Leben, die jeder einmal durch macht. Ich hoffe, dass sie nun unter ALAZKA weiter machen und wir noch ganz viel von Ihnen hören und sehen werden.

„We ain’t made it but our foot is in the door“, so beginnt der erste Song „Cheque“ des neuen ASTROID BOYS Album „Broke“. Die Jungs aus Cardiff haben endlich ihr Debütalbum veröffentlicht. Ihre Mischung aus Grime, Hardcore und Punk kommt bei ihren Fans extrem gut an. Seit 2012 begeistern die Fünf durch heftige Bässe und harte Gitarrenriffs. Auch ihre walisischen Wurzeln, die deutlich hörbar sind, macht sie zu etwas ganz besonderem. Das lange Warten hat sich in jedem Fall gelohnt. Auf dem Album befindet sich nicht ein schwacher Song und das bei immerhin 13 Stücken. Den Fuß haben die Jungs also auf jeden Fall in der Tür. Die meisten Stücke sind sehr energiegeladen aber auch ruhigere Stücke haben es auf das Album geschafft. Ihre Texte thematisieren sie auf intelligente Art und Weise soziale Ungerechtigkeiten, gesellschaftliche und persönliche Themen. Die Lines fügen sich perfekt an- und ineinander. Die erste Single „Foreigners“ erschien bereits vor einigen Monaten. Beats und Instrumente sind hier eher sparsam eingesetzt und unterstützen die starken Lyrics, durch die dieser Song besticht. In „Dirt“ geht es zurück zum Hardcore/Punk – Hip Hop Crossover. ASTROID BOYS haben sich ein eigenes Genre geschaffen und sind definitiv auf dem Weg nach ganz Oben. „Razz“ überzeugt vor allem durch den Gitarrensound. Jeder Song ist ein kleines Meisterwerk – perfekt durchdacht und alle Elemente perfekt miteinander kombiniert. Wer die Jungs bisher außer Acht gelassen hat, sollte ihnen unbedingt eine Chance geben, denn dieses Album hat definitiv einen Platz unter den besten Alben des Jahres 2017 verdient. Auch Live sind die Jungs nicht zu verachten. Ende des Jahres sind sie als Supportact von ENTER SHIKARI in Deutschland unterwegs.

Nicci

Jana Boese

Phoenix

Broke

sound konzept hörspass 16

sound

4,7

konzept

5

hörspass Gringoz-Magazine


august burns red

beatsteaks

Wer an AUGUST BURNS RED denkt, sieht sofort eine der besten Metalcore Alben überhaupt vor sich: Messengers. Dieses mittlerweile langjährige Meisterwerk hat in Phantom Anthem seinen Meister gefunden. Generell ist Metalcore ja ein recht breites Genre was Bands immer wieder die Möglichkeit gibt, massenkompatible cleane Parts in Hülle und Fülle einzubauen, sodass deren Musik eine höhere Reichweite erzielt. Dass das mit Metal nicht wirklich viel zu tun hat ist natürlich eine große Diskussionsplattform aber dennoch irgendwo wahr. Auch Fakt ist, dass die Herren von AUGUST BURNS RED seit Jahren als die Verteidiger der wahren Metalcores in erster Reihe stehen und dies auf ihrem neusten Werk auch weiterhin bestreben. Fetter und professioneller haben wir die Riffs dieser Band noch nicht erlebt. Das optimale Zusammenspiel greift den Metal bei seinen Wurzeln und peitscht uns auf über 50 Minuten Spielzeit durch die komplette Scheibe. Ob bei dem recht tiefen Kings Of Sorrow oder der absoluten Album Hymne Lifeline, an allen Ecken kommen wir mit dem Hören und Staunen kaum hinterher – so variabel, so gut, so aktuell. Nach dem ersten Durchgang von Phantom Anthems bleibt fast alles im Kopf und wartet nur darauf, in der nächsten Runde noch geladener beschallt zu werden. Einziges Manko an der Platte ist das allzu gern auftretende Problem mit einem guten Konzept. Aufgrund der überlegenen Härte des Albums gehen lange Songs wie Generations in seiner Energie einfach in der Masse unter – dabei liegt AUGUST BURNS RED der lange Song Progress so gut. Tut euch selbst einen Gefallen und hört diese Platte mit voller Aufmerksamkeit und schenkt iht das verdiente Gehör.

Endlich ist es soweit! Die Beatsteaks haben heute ihr achtes Studioalbum veröffentlicht. Die Platte umfasst 21 Songs und hat einiges an Gastauftritten zu bieten. Berlins zweitbeste Band der Welt, die Beatsteaks und Farin Urlaub von der Besten Band der Welt machen einen gemeinsamen Song? Das kann doch nur grandios sein. Er hört auf den Namen „Abbadu“ und ist komplett auf deutsch. Deutsche Songs sind bei den Beatsteaks ja eher eine Seltenheit, aber nicht auszuschließen. Wir sagen nur „Hey Du“ oder „Frida und die Bomben“ Aber was dachte sich die Band nur dabei, einen Song mit Deichkind zu machen? Keine Frage, der Song macht gute Laune, aber damit hätte wohl keiner gerechnet. Weder Beatsteaks noch Deichkind Fans. Am besten ihr macht euch selbst einen Eindruck von dem Hit. „Hate to Love“, z.B. zusammen mit dem großen Jamie T. klingt wie eine Mischung aus The Clash & The Cure. Das Beste aus beiden zusammen gewürfelt. 21 Songs für ein Album ist in der heutigen Zeit ziemlich viel, aber hierbei muss man sagen, das einige Songs auch wirklich kurz sind. So ist z.B. der Song „Ponkywonky“ nur 56 Sekunden lang und dabei wird hier nicht mal gesungen. Summertime, der vorletzte Song der Platte, ist einfach zum träumen, er ist dazu da, einfach einen perfekten Sommerabend am Strand mit Freunden und einem Bier in der Hand zu haben. Ein Song, der für einige Zeit jede Sorge und jeglichen Kummer vergessen lässt. Die Beatsteaks haben wieder einmal bewiesen, das sie es immer noch drauf haben und es egal ist, ob sie in einem kleinen Club oder auf einer großen Festivalbühne spielen. Sie haben einfach immer noch das Gewisse Etwas und man merkt, das Sie noch immer Spaß an dem haben, was sie tun.

Alex Hoppen

Kevin Höfer

sound

sound

Phantom Anthems

konzept hörspass Gringoz-Magazine

Yours

4

konzept

4,6

hörspass 17


REVIEWS

being as an ocean

casper

Lange war das genaue Release-Datum unbekannt, da die Band mit ihrem Label über die Lizensierung der Musik stritt. Im August gaben sie bekannt, sich aus dem Vertrag gekauft zu haben und somit das Album selbst zu veröffentlichen. Das Album umfasst 14 Tracks, sechs davon sind lediglich Piano Intros oder Interludes. Klingt zunächst etwas langweilig, überspringen solltet ihr die Songs jedoch trotzdem nicht. Wer sich die Tracklist des Albums bereits überflogen hat, der hat vielleicht schon erkannt, das die Songtitel aneinandergereiht eine kleine Geschichte ergeben. Was haben wir von BEING AS AN OCEAN auch anderes erwartet. Nicht die einzige Überraschung die ihr beim Lesen der Songtitel finden werdet. An 10. Stelle ist der Song „EB thaT srewoP ehT“, der wie der Songtitel schon vermuten lässt, Rückwärts abgespielt wird. Was zunächst klingt wie ein Exorzismus oder aggressives Hundegebell erzeugt richtig herum einen richtigen Gänsehautmoment wenn die Worte plötzlich einen Sinn ergeben. Die Band liefert ihren Fans mit ihrem vierten Album mal wieder feinsten Melodic Hardcore. Die Songs passen perfekt zusammen und werden durch das ruhige Pianozwischenspiel miteinander verknüpft. Außerdem singt Joel auf diesem Album deutlich mehr als gewöhnlich. Der mit Abstand stärkste Song des ganzen Albums ist „Thorns“. Spätestens wenn im Hintergrund „We are your Friends, you’ll never be alone again“ einsetzt, haben wir am ganzen Körper Gänsehaut. Der Sound ist hart und kantiger, weniger zerbrechlich als gewöhnlich. Ein richtiger Hammer. Die Lyris sind gewohnt nachdenklich und voller Zweifel und doch voller Zuversicht und Mut. Insgesamt wohl das großartigste Album von BEING AS AN OCEAN.

CASPER Fans hatten es im vergangenen Jahr nicht unbedingt leicht. Mehr als einmal verschob er das Release Datum des lang ersehnten Hinterland-Nachfolger und die dazugehörige Tour. Jetzt ist das Baby endlich draußen und CASPER ist anscheinend zufrieden, sonst würden wir wohl immer noch warten. Auf diesem Album gleicht kein Song dem anderen, es herrscht eine bunte Abwechslung zwischen ruhigen Tönen, hämmernden Bässen und Sirenen .„Lang Lebe der Tod“ – ein Album, dessen Komplexität beim ersten Hören überhaupt nicht begreifbar ist. Immer wieder hält CASPER eine neue Überraschung bereit, selbst dann wenn man bereits denkt, man hätte alle Zitate und Querverweise gefunden. Großer Hörspaß ist also vorprogrammiert auch wenn das Konzept nicht immer ganz erkennbar ist. CASPERS viertes Studioalbum ist ein Befreiungsschlag. Im Gegensatz zu den Vorgängern wird in diesem Album in die Zukunft geblickt, wenn auch etwas ängstlich und nicht ganz ohne Zweifel. Es gibt viele kraftvolle Songs aber auch welche, die eine sehr drückende, melancholische Stimmung transportieren. Und auch die Texte drücken genau diese Gefühle aus. CASPER übt Kritik – an der Gesellschaft, Nazis und Beaty-Bloggern – und natürlich an sich selbst. „Keine Angst„ ist die neue Hymne der Außenseiter bei der Casper von Drangsal unterstützt wird. Gemeinsam haben sie einen richtiger Ohrwurm mit einer gewissen Traurigkeit geschaffen. Die große Besonderheit an Benjamin Griffey ist wohl sein großes Musikwissen. Auf jedem Album wird immer wieder deutlich, was für ein großer Musikfan er doch eigentlich ist. Die Einflüsse seiner Lieblingsbands hört man immer wieder heraus – im Sound als auch in Textpassagen, oftmals sogar Zitaten. Letztendlich hat sich das lange Warten gelohnt.

Jana Boese

Jana Boese

sound

sound

Waiting For Morning To Come

konzept hörspass 18

Lang lebe der Tod

5

konzept

4,3

hörspass Gringoz-Magazine


emil bulls

enter shikari

Was haben EMIL BULLS und BLIND GUARDIAN gemeinsam? Klingt wie der Anfang eines echt guten Witzes, über den wir uns noch einige Gedanken machen werden, denn eigentlich außer den Song The Ninth Wave nicht wirklich viel. Anders aber, als bei den Power Metallern ist dieser Song tatsächlich auf der 9. Platte und damit als Single quasi der Vorbote von dem, was uns erwartet. Ziemlich hoch angesteckt und mit diesen bombastischen Song genial in Szene gesetzt. Lassen wir mal die letzten 8 Jahre dieser Band an uns vorbeigehen, sehen wir eine Entwicklungskurve, welche durchaus interessant und für Langzeitfans umso genialer ist. Wo Phoenix noch ein verspielter aber krachender Schlag in die Szene war, wurde es 2011 mit Oceanic ein bisschen gemütlicher und fast massentauglicher, dennoch eine typische Bulls Platte, welche zu meinen Lieblingen gehört. Nach langer Zeit kam 2014 dann Sacrifice To Venus raus, welches in einer viel zu unwürdigen Kurzfassung quasi ein härteres Phoenix mit moderneren und wie immer genial produzierten Sound ist. Dass Kill Your Demons diesen Weg treu bleibt und alte Stärken auch noch perfektioniert, hebt die Platte bereits nach 4 Songs aus diesem „geht so“ Sumpf hervor. Das Teil ist groß! Auch wenn es durchaus schwer fällt, den zu Anfang erschaffenen und durchaus kreativen Strom beizubehalten, verliert das Album in der Mitte ab und zu an Fahrt, kann dann aber doch noch mit Songs wie Mt. Madness, Euphoria und dem großartigen Finale mit Winterblood – The Sequel voll und ganz punkten. Gerade der letzte Song ist ein super Kontrast zum restlichen Album und überzeugt selbst bei langsameren Passagen in seiner vollen Kraft.

Die Band beweist ihr Facettenreichtum auch bei „the Spark" wieder aufs Neue, verlieren dabei aber nicht komplett ihren bisherigen Stil aus den Augen. Das Album beginnt zunächst ganz entspannt mit einem kleinen Intro, welches den Albumtitel trägt. Insgesamt umfasst das Album sehr abwechslungsreiche 11 Titel. Vorab veröffentlichte die Band zwei Titel, die dritte Single veröffentlichte die Band eher kurzfristig einen Tag vor Albumrelease. „Live Outside“ ist eine der Singleauskopplungen und ein echter Ohrwurm trotz seines ernsten Themas. Frontmann Rou Reynolds thematisiert hier Schlafsowie Angststörungen unter denen er selbst litt, wie er bereits vor einiger Zeit öffentlich auf Twitter erklärt hat. „This neuron buzz is on another level I’m on thin ice, I’m dancing with the devil. Can’t sleep with the noise in this house“. Dieses Album ist melodischer und emotionaler als seine Vorgänger. Doch auch Fans der ersten Stunde werden ihre Freude haben, „Take my Country back" ist eine schnellere Nummer im alten Enter Shikari Stil, von denen es auf dem Album insgesamt drei gibt. „the Revolt of the Atoms" erinnert im Refrain allerdings entfernt an „Tainted Love“, hier kommen die Synthy-Fans jedoch voll auf ihre Kosten. „Rabble Rouser“, ebenfalls eine der vorab veröffentlichten Singles, ist definitiv das lauteste Stück mit Rap-Einflüssen. Das für Enter Shikari auf den ersten Blick untypische Stück rundet die Platte „the Spark" perfekt ab und wird bei den energiegeladenen Live-Shows der Band garantiert ein voller Erfolg. Die restlichen Stücke sind eher ruhiger und unauffälliger im Gegensatz zu den oben Genannten. Ebenso ruhig wie das Album beginnt, endet es auch mit dem Outro „the Embers“. Musikalisch sicher nicht das beste ENTER SHIKARI Album, ihre Fans werden es aufgrund der sehr persönlichen Note trotzdem lieben.

Alex Hoppen

Jana Boese

sound

sound

Kill Your Demons

konzept hörspass Gringoz-Magazine

Sparks

4,1

konzept

4,3

hörspass 19


REVIEWS

foo fighters

jennifer rostock

Das Warten hat ein Ende, liebe Foo Fighter Fans ihr dürft euch nach 3 Jahren über ein neues Stück Musikgeschichte freuen. Seit 1995 hat es Dave Grohl mit seinen Bandkollegen geschafft, sich als eine prägende Band zu etablieren und zogen zahlreiche Fans mit in ihren Bann. Bis heute lassen die Jungs immer wieder von sich hören und melden sich nun mit ihrem 9. Studioalbum „Concrete and Gold„ zurück. Trotz der starken Einflüsse durch die Nirvanazeiten haben Foo Fighters ihren eigenen unverkennbaren Stil, der auch diesmal für jede Menge Überraschungen für den Hörer sorgt. Die Anlage laut gedreht lauscht man den ersten Tönen der Gitarre und der ins Mikro gehauchten Stimme von Dave Grohl, bis man völlig geflasht und kurz vor einem Herzinfarkt in Sekunde 27 steht. Ab hier kommt der altbekannte Stil der Kombo wieder durch. Komplette Ausraster sind garantiert und verleihen dem Album extrem viel Spannung. Hinzu kommt es zu Stilbrüchen der extremen Art, während der eine Song zum laut mit crowlen einlädt , wirkt der nächste Song als würde man auf lila Wolken schweben und auf rosa Einhörnern reiten. Dieses Album ist wohl überdacht und sehr schön anzuhören, da es einfach nicht langweilig wird und die vielen Facetten von Foo Fighters aufweist. Man spürt regelrecht in jeder Melodie und jedem Wort die Weiterentwicklung mit der gewollten Perfektion ohne zu glatt zu wirken. Von mir gibts hier alle Daumen hoch, denn besser hätten es Foo Fighters nicht machen können.

Anlässlich ihres zehnjährigen Bandjubiläums bringen Jennifer Rostock nur ein Jahr nach der Veröffentlichung ihres letzten Albums „Genau in diesem Ton“ eine neue Platte auf den Markt. „Worst of“ besteht aus verworfenen Songs und ungenutzten Ideen, die sich in den vergangenen 10 Jahren angesammelt haben. Ungeschliffene Diamanten. Jennifer Rostock schenken uns 10 neue Songs voller Proberaumromantik und Klavierklängen. Auf den ersten Blick konzeptlos aneinandergereihte Songs der unterschiedlichsten Art, das Konzept eher eine schnelle Idee. Ein zwanglos produziertes Album, der Titel nimmt automatisch etwas von dem Erfolgsdruck. Für die Aufnahmen verschwand die Band nur für eine Woche im Studio. Die Texte sind gewohnt frech, Frontfrau Jennifer Weist übt wie gewohnt Kritik an Gesellschaft, Politik und verteilt ein paar Seitenhiebe. Insgesamt kommt das Album fröhlich und poppig daher, Songs wie „Alles Cool“ sind beim ersten Hören gewöhnungsbedürftig, bei anderen Songs kann man dagegen sehr genau heraushören aus welcher Zeit sie stammen müssen. „Weltbild“ ist eine eher ruhigere Nummer bei der Frau Weist von Joe Walter am Klavier begleitet wird. „Flaschendrehen“ ist ein richtiger Ohrwurm mit elektronischen Einflüssen. Der kürzeste Song geht nicht einmal eine Minute, hat es dafür aber in sich und klingt stark nach den ersten beiden Alben der Band. „Wenn ich dein Gesicht seh, denk ich an meine Faust“ ist dafür allerdings der längste Songtitel und das Tempo ordentlich angezogen. Aus der Worst Of-Idee entstand ein ganz neues Album. Jennifer Rostock zeigen, dass sich zweite Chancen durchaus lohnen und das aus ursprünglich verworfenen Songs ein ganz neues Album entstehen kann. Eine tolle und witzige Idee der Band.

Concrete and Gold

Worst Of

Janette Pissang

Jana Boese

sound konzept hörspass 20

sound

4,6

konzept

4,3

hörspass Gringoz-Magazine


stick to your guns

the killers

True View

Wonderful Wonderful

In 14 Jahren STICK TO YOUR GUNS ist viel passiert. Aber eines ist gleich geblieben, und zwar die Leidenschaft zur Musik. Die Band bleibt ansonsten ihrer bisherigen Rezeptur treu und beliefert ihre Fangemeinde dem gewohnten und stilsicheren Hardcore, den die Fans eben so an STICK TO YOUR GUNS s lieben. Auch das sechste Album des Quintetts aus Kalifornien besticht wieder durch echt gut gelungenes Songwriting: Die Band schafft es wieder einmal Songs zu kreieren, die nur so von fetten Sounds geprägt sind und eine ordentliche Portion Gefühl in sich haben. Nach dem atmosphärischen Intro startet die Platte mit „The Sun, The Moon, The Truth: „Penance of Self“, die bereits als Single veröffentlicht wurde und bei Fans wie auch bei uns gut ankommt. Der Song „You Are Free“ ist so ein Song, der einfach dazu einlädt, sich zu entladen. Egal ob in seinem Wohnzimmer zuhause oder auf der Tanzfläche beim nächsten Konzert der Band mitten im Moshpit. Was einem an diesem Album aber wirklich auffällt ist, das man echt beim Hören Probleme bekommt, einen Favoriten für sich zu finden. Weil eben jeder Song das Potenzial zur Albumhymne besitzt. So steht die neue Scheibe ihren Vorgängern in nichts nach. Sie hebt das Niveau sogar noch etwas an, finden wir. Mit „True View“ liefern STICK TO YOUR GUNS einen schlagkräftigen Beweis dafür, wie wichtig das Quintett für die heutige, sich gerne in Oberflächlichkeit verlierende HardcoreSzene ist. „Egal, wie man die Platte findet, sie war für uns notwendig“, sagt Barnett, Frontsänger der Band. Am besten ihr wartet noch ein paar Tage und Überzeugt euch dann selbst, was STICK TO YOUR GUNS so für sich selbst und auch für euch gezaubert haben.

Die ersten Songs, die einem auffallen, sind sicher Run For Cover und Tyson vs. Douglas, die an klassische THE KILLERS Hitsongs erinnern. Ansonsten scheinen die Jungs aus Las Vegas mit diesem Album allerdings eine neue, persönliche Richtung einschlagen zu wollen. Bei all den Shows auf der ganzen Welt, den Interviews und allem anderen, was zu einem Album gehört, ist es für Außenstehende leicht zu vergessen, dass hinter den Mitgliedern mehr steckt als nur ihre Arbeit in der Band. Daran erinnert Sänger Brandon Flowers in einigen der neuen Songs mehr als ein Mal. Some Kind Of Love, das er schrieb, als seine Frau sich aufgrund ihrer Depressionen in einer sehr schwierigen Phase befand, ist ein persönlicher und ruhiger Song, der an die Menschen hinter der Band erinnert. Allerspätestens wenn Brandons eigene Kinder „can’t do this alone, we need you at home“ singen, wird klar, dass Wonderful Wonderful ein Album mit viel Bedeutung für die Band ist. Rut, geschrieben aus der Sicht von Brandons Frau, handelt von ihren Depressionen und den Problemen, die sie mit sich bringen. Während The Man sarkastisch, selbstbewusst, fröhlich und mit viel Bass Brandons falsche Vorstellung von Männlichkeit, die er laut eigener Aussage hatte, als die Band in den Anfängen stand, behandelt, handelt der letzte, ruhige Song des Albums, Have All The Songs Been Written von Brandons Zweifeln und Ängsten, keine Ideen für neue Songs zu finden. Das Album ist sicher ein wichtiger Schritt für THE KILLERS. Es wirkt ruhiger und ernster, vor allem jedoch persönlich. Durch die ruhigen Songs kann es schnell langweilig werden, allerdings bieten Songs wie Run For Cover Abwechslung.

Kevin Höfer Jana Gall

sound konzept hörspass Gringoz-Magazine

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ALAZKA Wir haben uns auf dem Ackerfestival mit den Jungs von Alazka zum Interview getroffen. Zwischen Sportumkleide und Spielplatz haben wir ihnen ein paar Fragen zum Album, zur Tour und ihren Zukunftsplänen gestellt. Text: Jana Boese, Foto: ALAZKA

GRINGOZ: Seit eurem Namenswechsel ist bereits einige Zeit vergangen, trotzdem müssen sich viele noch an den neuen Namen gewöhnen. Fiel euch die Entscheidung eher leicht oder schwer? Wie haben eure Fans darauf reagiert?

einen mochten wir den Namen nicht und zum anderen wollten wir etwas haben, dass für uns alle steht. Wir wollten keine alte Band sein bei der neue Leute dazu gekommen sind. Letztes Jahr nach unserer Headlinertour hatten wir dann die Idee mit ALAZKA und seitdem steht das im Prinzip.

JULIAN: Leicht würde ich sagen, da wir das wirklich schon lange vor hatten bevor wir überhaupt wussten welcher Name es werden soll. Zum

TOBIAS: Die Reaktion der Fans war gemischt. Da gibt es immer welche die ausrasten und denken das sich nun alles drastisch ändern wird oder

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sowas aber wir sind ja immer noch die gleichen Jungs, machen immer noch die gleiche Musik und daher haben die das schon verstanden. Klar gibt es immer jemanden der sich aufregt. Überwiegend war die Reaktion aber positiv. GRINGOZ: Es wird immer wieder gesagt das ihr die große Hoffnung der deutschen Hardcoreszene seid. Setzt euch das unter Druck?

GRINGOZ: Mit welcher Band würdet ihr gern einmal auf Tour gehen?

JULIAN: Es ist schön zu hören aber wir sehen uns nicht als etwas besonderes. Wir machen halt einfach unser Ding und sehen uns auch nicht unbedingt als Hardcoreband. Viele Leute werfen uns inzwischen vor das wir zu poppig sind aber wir machen vor allem die Musik, die uns selber gefällt und scheinbar erreichen wir damit einige Leute. Wir sehen uns aber überhaupt nicht als eine Vorreiterband und wir wollen uns erst recht nicht auf ein Genre reduzieren lassen.

TOBIAS: Ich glaub da gibt es echt viele Künstler mit denen wir gern auf Tour gehen möchten was bei dem ein oder anderen Künstler stilmäßig nicht funktionieren würde. Jeder von uns hat seine Vorbilder in der Musik, genretechnisch reicht das aber von Hip Hop, Pop bis zu Deathmetal. Ich steh total auf Amirap, mein größtes Vorbild ist KENDRICK LAMAR, das wäre wirklich geil mit dem auf Tour zu gehen. Oder auch andere Größen wie SLIPKNOT...

GRINGOZ: Wie stehen eure Eltern zu eurer Karriere als Musiker?

TOBIAS: Das wäre super.

TOBIAS: Unsere Eltern stehen komplett hinter uns und die sehen ja auch was wir mit der Band vor haben, welchen Weg wir gemeinsam als Band gehen. Das ist wirklich bei jedem Einzelnen von uns so und ich glaube das ist auch sehr wichtig. Wären meine Eltern dagegen würde ich den Weg natürlich trotzdem gehen aber so ist es natürlich schöner. GRINGOZ: Ihr geht bald auf Headlinertour, anschließend geht es mit Amity Affliction auf Tour. Worauf können sich eure Fans besonders freuen? JULIAN: Für uns steht das Album gerade absolut im Mittelpunkt und gerade auf der Headlinertour werden wir das komplette Album spielen. Gerade als kleinere Band hat man selten die Gelegenheit ausgiebig zu spielen und deswegen werden wir das ausnutzen. Das ist auch etwas besonderes für uns und mit THE AMITY AFFLICTION zu touren ist natürlich auch super geil. Unsere erste, Gringoz-Magazine

richtig große Tour (NSD) haben wir auch mit denen gespielt, daher ist das jetzt eine kleine Reunion auch weil CASEY mit dabei sind. Auf beiden Touren ist es ein super Gesamtpaket für die Fans und danach schauen wir mal was noch so kommt.

JULIAN: Also für mich wäre STONE SOUR mega geil oder RISE AGAINST wäre mein absoluter Traum.

JULIAN: Linkin Park wäre richtig geil gewesen aber dazu wird es jetzt wohl nicht mehr kommen… GRINGOZ: Habt ihr vor euren Shows Lampenfieber? JULIAN: Lampenfieber eigentlich gar nicht: Ich gehe vor den Shows im Kopf nochmal durch ob ich alles erledigt hab weil wir echt viel selber machen und dann denkt man lieber zwei oder drei mal nach ob man an alles gedacht hat und daher ist da gar kein Platz für Nervosität. Aber bei großen Shows, da merk ich kurz vorher immer noch, „Ok, das ist jetzt was Großes“ aber das ist eher Vorfreude, das würde ich nicht als Lampenfieber bezeichnen. TOBIAS: Ich glaub die Vorfreude hat das Lampenfieber abgelöst. 2015 als wir beim WFF gespielt haben, da sollten wir am Sonntag als erste Band um 11 Uhr im Zelt spielen. An dem Wochenende waren das so 40 Grad und dann sind wir auf die Bühne gegangen und auf einmal war das ganze Zelt voll. Das war krass. Aber auch wenn wir Shows vor 50 Leuten spielen, ich bin vor jeder Show ein bisschen aufgeregt, einfach weil ich Bock hab und ne geile Show spielen will.

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SHORT REVIEWS 36 CRAZYFISTS | BREAKDOWN´S AT TIFFANY´S | CHASE & STATUS | CRO | FORKUPINES | FUCK ART LET‘S DANCE | HURTS | IN SEARCH OF SUN | LIRR | MISSSTAND | MONSTER

36 CRAZYFISTS Lanterns Oh wie lachte mein Herz als ich diese unverwechselbare Stimme hörte und mir Erinnerungen aus meiner Jugend in den Kopf schossen. Eine absolute Topband aus dem Metalcore/Numetalbereich, welche meiner Meinung zu wenige kennen. Doch dieses Jahr wollen die Jungs von 36 CRAZYFISTS wieder mal mitmischen und mit ihrem Album „Lanterns“ Licht ins Dunkel bringen. Wie so oft, wird man auch diesmal gleich mit dem ersten Song („Death Eater“) komplett vom Stuhl gehauen: verzerrte Gitarren brettern samt explodierendem Schlagzeug aus dem Nichts und Brock brüllt dabei all seinen Schmerz heraus. Zurück versetzt in die Zeit der ersten Songs, doch

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noch um einiges härter. Wie sie selbst sagen „der wohl härteste Song den sie bisher eingespielt haben“. Wenn man in die nächsten Songs reinhört spürt man, dass hier viele Erfahrungen verarbeitet werden, die die Jungs belastet haben, als würden sie alles herausbrüllen was belastet. Laut Brock ist es ein Album, was 36 Crazyfists auf ein neues Level gepackt hat, denn sie haben es geschafft aus der tiefsten Depression sich zu lösen und einfach alles zu verarbeiten. Herausgekommen ist ein Album voller Höhen und Tiefen, mit verdammt viel Gefühl und Texten zum Nachdenken. Kleines Highlight ist die Ballade „Where Revenge Ends“, welche einen kompletten Kontrast zu den anderen Songs gibt und einen aufbaut. Ein Album, was viel zu erzählen hat und einen ins richtige Licht führen soll, um nicht in der Depression zu versinken. Umso schöner dass auch der Sound rauer gelassen wurde, was mal eine gelungene Abwechslung ist, jedoch den ein oder anderen stören könnte.

und Screams auch Clean Vocals präsentiert bekommen.

BREAKDOWN´S AT TIFFANY´S Gravity Mit Gravity präsentieren uns BREAKDOWN´S AT TIFFANY´S ihr zweites Studioalbum und dieses hat es in sich. Mit zehn Songs verteilt auf 33 Minuten Spielzeit haben wir hier zwar nicht lange was an dem Silberling, aber allen vorweg bietet er eines: Hörspaß. Mit dem gesunden Wechsel zwischen harten Riffs und melodischen Passagen, in Kombination mit der richtigen Prise brutaler Breakdowns, schafft es das Krefelder Quintett sich aus dem Metalcore Einheitsbrei hervorzuheben und uns ein Hörerlebnis zu bieten, welches sich definitiv lohnt. Besonders hervor sticht der Song „Constellations„, in welchem wir neben Growls

CHASE & STATUS Tribe Mit ihrem neuen Album „Tribe„ knallen uns Chase & Status endlich ihr lang ersehntes viertes Studioalbum um die Ohren. Die Platte hat so einige Features zu bieten. Musikalische Unterstützung bekommen sie z.B. von EMELI SANDE, SEINABO SEY, CRAIG DAVID, NOVELISTS, KIKO BUN & SHY FX und vielen weiteren herausragenden Acts. Die Scheibe umfasst 17 Songs, die nicht unterschiedlicher sein könnten, aber trotzdem dem typischen CHASE & STATUS Still treu bleiben. Das Album ist voller Energie und vor allem abwechslungsreich. Es beinhaltet eiGringoz-Magazine


OF LIEDERMACHING | NASTY | NOTHING BUT THIEVES | NOVELISTS | ONE MORE WORD | ROBIN SCHULZ | SHE SELLS SEA SHELLS | THE CREEPSHOW | SONS OF TEXAS nerseits ihre Lieblings Genres wie Reggae, Dub und die Soundsystem Kultur, aber auch Hip Hop- und GrimeElemente.Mal sind die Songs etwas für einen ruhigen Abend zu Zweit und mal zum Abfeiern bis in die frühen Morgenstunden in irgendeinem kleinen Elektroclub oder die großen Festivalbühnen der Welt. CHASE & STATUS schaffen es mit ihrem vierten Album wieder einmal, sich selbst zu übertreffen.

CRO Tru. CRO war immer der gut gelaunte Typ mit der Pandamaske. Wenn seine Songs liefen, hat man direkt mitgesungen und war sofort gut gelaunt. Von dieser Musik ist leider auf seinem neuen Album nichts mehr zu hören. Auch wenn CRO Gringoz-Magazine

auf seiner Platte „tru.“ wirklich ehrlich zu seinen Fans ist und seine innere Seite zeigt und von seinen Gefühlen, Ängsten und Träumen rappt, fehlt mir der Typ mit der Pandamaske. Auf „Raop“ und „Melodie„ ging es in seinen Texten auch noch um andere Sachen als nur Frauen. Auf „tru.“ hingegen handelt so ziemlich jeder Song davon. Mag sein, dass er eine Veränderung gebraucht hat und nun nicht mehr so lockere Tracks raus hauen, sondern „erwachsener“ wirken wollte. Jedoch finde ich es sehr schade, wie sein Stil sich verändert hat, auch wenn er sicherlich viel Zeit und Herzblut in sein drittes Album gesteckt hat. Die Songs bleiben einfach nicht im Kopf hängen. Seine Musik hob sich immer von der Masse ab. Oder sollte ich eher sagen, ER hob sich durch seine Musik von der Masse ab?! Er war nicht irgendein Rapper. Es war CRO. Und es war kein Rap, es war „Raop“. Keine Ahnung ob er nun mit anderen Rappern mithalten möchte und deshalb nun seinen Stil

geändert hat. Aber „Raop“ ist das für mich nicht mehr. Somit werde ich bei den alten zwei Alben bleiben und bei der Musik, mit der CRO seine Fans gewonnen und überzeugt hat.

FORKUPINES Here, Away From Über sechs Jahre haben sich FORKUPINES aus Braunschweig mit der Veröffentlichung ihrer Debüt-LP Zeit gelassen. Und diese Reifezeit hat sich ziemlich gelohnt. Drei Mitglieder, drei Instrumente, keine Spielereien. So lässt sich das Konzept des Albums kurz zusammenfassen. Und trotz (oder gerade wegen) diesem Minimalismus kommt der FORKUPINES-Sound verdammt druckvoll und ausgereift daher. Prägnante BassLines und catchy Gitarrenriffs prägen das

Soundbild von „Here, Away From“. Das Trio präsentiert griffigen, aber dennoch kantigen Alternative-Rock mit Punk-Einschlag und vereinzelten HardcoreAusbrüchen, der ganz und gar nicht nach Braunschweig klingt und stellenweise an die großen Biffy Clyro erinnert – mitnichten die schlechteste Referenz. Letztendlich erfinden die drei Herren das musikalische Rad sicherlich nicht neu, aber setzen ihren Sound stark um und kredenzen mit „Here, Away From“ ein ganz einfach rundes Debüt, das auf großen Anklang in der Szene stoßen dürfte.

FUCK ART LET´S DANCE Forward! Future! „We’re about to drop the saddest mixtape of 2017!“ – So beschrei-

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SHORT REVIEWS

ben Fuck Art, Let’s Dance ihr zweites Album Forward! Future!, das am 15.09.2017 bei Audiolith erscheint. Auf dem Album befinden sich elf durchaus tanzbare Indie Songs, die vor Melancholie und Trauer triefen. Tanzbar, aber melancholisch und traurig? Das sind Gegensätze, die die vier Jungs aus Hamburg super miteinander verknüpfen. Die eingängigen Melodien, wie in Trial & Error, Menthol oder Vicious Circle, lassen keinen Fuß still stehen. Bei mehrfachem Hören wird das Album etwas zu eintönig und die Songs verschwimmen ineinander, jedoch wirkt das auch irgendwie gewollt und passt zur Band. Forward! Future! eignet sich perfekt zum nebenbei laufen lassen, aber auch, um einfach mal den Alltag zu vergessen und sich in der Musik zu verlieren.

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HURTS Desire Wie aus dem Nichts stürmten Hurts 2010 die Charts mit ihrer Single „Wonderful Life“ und liefen im Radio rauf und runter. Nun bringen die Briten ihr viertes Album „Desire„ in die Läden, um sich erneut in den Ohren festzusetzen. Eingestimmt wird der Longplayer mit „Beautiful Ones“, was ein sehr schöner Einstieg ist und auf einen Anklang an Wonderful Life hoffen lässt. Mit rhythmischen und poppigen Parts bekommt man Lust mit zu singen und sich berieseln zu lassen. Auch der zweite Song „Ready To Go“ hält da absolut mit und macht Spaß anzuhören bzw ist ein absoluter Chartsong. Doch leider zieht sich das ganze nicht im Album weiter, sondern es wirkt eher als wären die Ideen

ausgegangen und die Luft raus. Ganz nach dem Motto ‚Wir müssen noch mehr Songs machen‘, wirkt das gesamte Album eher lasch und nur so daher gespielt. Schade, denn der Anfang zeigt großes Potenzial, was verschenkt wurde und von Song zu Song mehr nachlässt. Ein paar vereinzelte Songs zeigen sehr schöne Abschnitte und das Hurts sich ein wenig ausprobieren wollten. Uns hat es jedoch nicht überzeugt, dennoch feiern wir die bisherigen Singleauskopplungen.

IN SEARCH OF SUN

guys are better at incubusing than Incubus is“. Aktuell breitet sich ein Alternative-Rock Geheimtipp in den Straßen London´s aus, der mit seinem zweiten Album höher, schneller und weiter fliegen will. Müsste man die Jungs auf irgendeine Art beschreiben wäre „FunkRock“ hier wahrscheinlich das treffende Wort. Schon bei der Single Say It Like You See It merkt man, dass der Groove eindeutig nicht zu kurz kommt. Glatt könnte man einen Tom Morello an der Gitarre hier heraushören. Auch das Konzept blüht hier voll auf: Nach dem krachenden Opener über das geniale Rejection bis hin zum großen Finale mit Mon Amour liefern IN SEARCH OF SUN uns hier eine saubere gute Alternative Rock Platte ab, die durchaus die ein oder andere Halle füllen kann. Unbedingt reinhören!

Virgin Funk Mother Wir schreiben mal keine fancy Einleitung zu diesem Album, sondern lassen einen Kommentar zum aktuellen Youtube-Video der Band für sich sprechen: „These Gringoz-Magazine


LIRR GOD’S ON OUR SIDE; WELCOME TO THE JUNGLE LIRR, die bereits mit Bands wie Heisskalt und Turbostaat touren durften, veröffentlichen am 8. September ihren ersten Longplayer beim Indi-Label Grand Hotel Van Cleef. Die Platte umfasst 10 Songs, die eine Gesamtspielzeit von etwa 28 Minuten beträgt. Das Album klingt wie eine kleine Geschichte, die durch Kapitel erzählt wird. Das zeigt sich, selbst wenn man sich die Songs nicht anhört, an den Titeln, die die Songs tragen. Die junge Band aus Flensburg klingt wie eine Mischung aus Fjort, mit einer leichten Brise von Being as An Ocean und mit der Würze von Baston Manor. Für eine deutsche Band, die noch in ihren KinderGringoz-Magazine

schuhen steckt, beweisen die Jungs hohes Potenzial. Ihre Songs sind energisch und stark, selbstsicher und überzeugend. Krächzender Bass und heulende Gitarren durchdringen die Platte von vorne bis hinten. Der Mittelteil der Platte hingegen ist etwas ruhiger geraten. Gerade der Song Sour PT.1 erinnert einen an Deftones. Das zeigt eindeutig, das die Band vielseitig ist und gerne viele verschiedene Facetten bietet. Als letzte Bemerkung lässt sich nur sagen: Die Band beherrscht ihr Handwerk und ist für einige Überraschungen gut. Am besten ihr überzeugt euch selbst von der Band LIRR. Ab dem 8. September ist die Platte überall erhältlich.

MISSSTAND I Can´t Relax In Hinterland Versuchen wir es kurz zu halten – wobei schnell hier das wahrscheinlich gewähltere Wort wird. Denn wer die Scheibe einmal einlegt, kommt so schnell nicht mehr zum stehen. Klassischer und ehrlich gemeinter Punkrock wird uns hier volle 32 Minuten serviert – und wir bereuen keine einzige! MISSSTAND zeigen mit ihrem neuen Album bereits, was beim Vorgänger bekannt war, nämlich dass nicht groß um den Brei geredet werden muss sondern die Message eines Songs bereits im Titel lesbar sein kann und wir dennoch einen guten Song zu hören kriegen. Was sich aber zum positiven geändert hat ist das Gefühl für Melodien und Variationen. So

können wir zu den Punkrock Songs die hier in Spitzengeschwindigkeit durch Ohr rasen nicht nur feiern, sondern teilweise kräftig mitsingen nach wenigen Durchgängen – Ohrwurm-Potential also vorhanden! Wer übrigens von dieser Band noch nicht gehört hat, kann sich das komplette Debüt Album als Bonus CD zu Gemüte führen – top Idee! Auf ein Bier mit den Jungs bitte! Nur eine Bitte haben wir: Ja das Genre bietet nicht vielerlei Variationen hinsichtlich der Drumline – aber probiert es doch bitte das nächste mal mit mehr als einer incl. 3–4 Fills ... ihr habt Potential!

MONSTERS OF LIEDERMACHING Für Alle 14 Jahre gemeinsame „Bandgeschichte„, zahl-

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SHORT REVIEWS reiche Alben, eine enge Verbindung zum Open Flair Festival, aber noch nie ein Studioalbum, geht das? Tatsächlich handelt es sich bei „Für alle„ um das erste im Studio und damit nicht live eingespielte Album der Formation „Monsters of Liedermaching„, die aus 6 einzelnen Bandprojekten bzw. Solokünstlern entstand. Was sonst hauptsächlich mit Gitarre und Livestimmen auf der CD landete, wird nun von Drums, Keys und anderen Elementen aus verschiedenen Bereichen unterstützt und wirkt so professioneller. Allerdings fällt durch die Professionalisierung der Instrumente der Gesang hier merklich ab. Was vorher nicht auffällt, weil alles im Livestil gewollt „unsauber„ klingt, fällt hier doch mehr ins Gewicht. Im gesamten wirkt es live und im Stil des Minimalismus deutlich authentischer, auch wenn die instrumentalen Spielereien durchaus unterhaltsam sind. Dafür lohnt es sich weiterhin auch genau auf die Texte zu achten. Hinter spassigen Zeilen und viel Ironie stecken oft auch ein Paar ernste Zeilen, die man erst einmal entdecken muss. Insgesamt allerdings trotzdem keine Platte, die man sich zu Hause oder in der Bahn anhört, zumindest nicht öfter als einmal. Live hingegen bietet auch

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die neue Platte sicherlich gute Ansätze, um allen Gästen (inklusive der Band) einen unvergesslichen Abend zu bescheren.

NASTY Realigion Seit 2005 mischen die Jungs von NASTY in der Beatdown/Hardcoreszene ordentlich mit und sorgten mit ihren letzten 4 Alben für absolute Eskalationen auf ihren Touren. Doch was war mit Nasty 2015 los? Keine brutalen Riffs mit Growlgesang, keine spürbare Aggression…Ein Schock für jeden Fan. Stattdessen gab’s ein Feature mit chilligen Rap und Hip Hopsound. Ganz klar die Kombo wollte sich wohl auch mal in anderen Bereichen ausprobieren, was sich auch echt sehen lassen kann. Treu nach dem Motto: „Hei du, bleib offen für alles und zieh dir den Scheiß einfach mal rein“. Nun schreiben wir das Jahr 2017 und wuhaaa…Nasty melden sich mit ihrem Goldstück „REALIGION“ zurück, in einer limierten Boxauflage und Spezialeditionen der Vinylplat-

ten. Schon die Preorder ging ordentlich ab. Umso höher schlug mein Herz als ich heute die CD in der Hand hielt und für euch reinhören darf. Die bisherigen Singleveröffentlichung „Rock Bottom“ und „Forgiveness“ zeigen, dass Nasty ihren Ursprüngen treu bleiben. Auf dem Longplayer werden euch 13 Songs um die Ohren gehauen, bei denen ihr eine geballte Ladung an derben Gitarrenriffs entgegen gebrettert bekommt. Verfeinert wird die Sache wieder mit harten Breakdowns, die zum Violence Dance einladen. Nasty ließen es sich jedoch diesmal nicht nehmen etwas mehr zu experimentieren und probierten melodischere Parts mit einzubinden, wie z.B. bei Prediction, was der Dynamik in dem Longplayer aber keinesfalls schadet. Als Highlight holten sich die Belgier in einigen Songs Unterstützung, unter anderem von JJ (Deez Nuts). Schön wieder die alten aggressiven Klänge zu hören.

NOTHING BUT THIEVES Broken Machine Im Jahre 2012 gründete sich die britische Combo Nothing But Thieves, um sich dem PopRock zu widmen. Zu Beginn starteten die Jungs mit ihren EP’s, wobei ihr Song „Wake Up Call„ für erste Gespräche in der Musikbranche sorgte. Kurz darauf folgte der erste gleichnamige Longplayer (2015), wodurch die Briten ihren ersten großen Erfolg feiern konnten. Vor allem deren Single „Trip Switch„ verschaffte den Eintritt in die Alternativecharts weltweit. Nach gut zwei Jahren melden sich Nothing But Thieves voller stolz mit ihrem zweiten Longplayer „Broken Machine„ zurück und wollen beweisen, dass sie weiterhin in die Charts gehören. Der erste Titel „I Was Just A Kid„ hat mich stark an eine Mischung aus Queens of the Stoneage mit Muse erinnert, nur dass die Briten noch mehr ausbrechen und man einfach gern mithüpfen möchte. Leider zieht sich diese Stimmung nicht durch Gringoz-Magazine


das gesamte Album, sondern nur vereinzelte Songs bringen dieses mitreißende Atmosphäre auf. Absoluter Hit auf der Platte ist deren erste Single-Auskopplung „Amsterdam„, welche mit Sicherheit bei jedem im Ohr hängen bleibt. Im Ganzen gesehen ist es ein eher ruhiges Album mit vielen gefühlvollen Balladen, wo jeder Song bis ins kleinste Detail abgestimmt ist und einfach „glatt gebügelt„ wirkt. Nach einer Weile fehlt mir einfach die Spannung in den Songs, was diese eintönig erscheinen lässt. Ein schönes Album was man sich mal anhören kann, jedoch kein Dauerbrenner ist.

gefunden haben„ zu finden. Fans der Band können aber bereits aufatmen – mit ihrer zweiten Scheibe optimieren NOVELISTS ihren Sound um genau die Brise, die sie Interessant macht. Wo auf dem Vorgänger noch ordentlich geschrien wurde, liefert Noir zum Teil wirklich sehr melodische Parts ab, die zeigen, dass die Band und vor allem Frontsänger Matteo Gelsomino nochmal eine ordentliche Schippe drauf gelegt haben. Das Endergebnis ist eine Scheibe mit einer großen Entwicklung in der ersten Hälfte und teils dem alten Stil im zweiten Teil des Albums, was allerdings im Kontrast dann nach einem so genialen Start eher weniger hängen bleibt als die Überraschung am Anfang. Dennoch reiht sich Noir lückenlos in die Diskographie der progressiven Musiker ein und wird Fans sicher nicht enttäuschen.

NOVELISTS Noir Die zweite Scheibe einer Band zu rezensieren, welche mit ihrem Debüt in vielerlei Munde war ist immer sehr spannend. Dabei ist es für die Künstler meist nicht leicht den schmalen Grat zwischen „das ist doch nur ein Klon des ersten Albums„ und „ich wusste dass die ihren Musikstil noch nicht Gringoz-Magazine

ONE MORE WORD Effectus Pavonis Heute mal was ganz neues für euch auf

dem Programm, denn da ist uns doch mal ein kleines goldenes EPPlättchen zugeflattert, was wir euch natürlich mal in die Ohren führen müssen. One More Word stammen aus Hamburg und mischen mit ihrer Platte „Effectus Pavonis„ die Deathcore/ Metalcore Szene ordentlich auf. Eine frische Brise a la Architects und Ghost Inside erwarten euch, auch wenn es nur 25 min Bespaßung sind, machen diese Lust auf mehr. Die Hamburger wissen die treibenden Riffs einzusetzen und zwischendurch mit Elektroparts die Stimmung zu untermalen, aber keine Sorge es nimmt nicht überhand sondern ist eher der Feinschliff des Ganzen. Doublebase ist hier gefühlt Dauerzustand, während die Saiter einem eine Wand entgegen hauen und der Crowl aus dem Hintergrund ertönt. Auch der Cleangesang in den groovigen Parts überzeugt mit bravur, eine wahnsinns Stimme. Absoluter Ohrwurm ist der gleichnamige Titel, denn in diesem Song ist einfach alles vereint was ein Musikerherz begehrt, von explosiv über melodisch, über brachial zu mystisch. Bleibt zu hoffen dass One More Word bald mit Nachschub sich zurück melden und auf Tour gehen.

ROBIN SCHULZ Uncovered Der Herbst ist da: Wie wär’s mit ein bisschen Sommerfeeling und guter Laune? Dann haben wir hier was für euch: Der derzeit wohl bekannteste deutsche DJ meldet sich mit seinem neuen Album „Uncovered„ zurück. Die Rede ist von ROBIN SCHULZ, der seit seinem Hit „Waves„ aus den Danceund Elektrocharts nicht mehr wegzudenken ist, egal was er in die Finger bekommt, er macht Gold daraus. So beweißt er auf seiner 3.Platte, was für ein Talent in ihm steckt. Hierbei holte er sich zahlreiche Künstler wie z.B. David Guetta, James Blunt und Sam Martin mit ins Boot, was eine angenehme Abwechslung hineinbringt. Dennoch hält er sich an seinem gewohnten Stil mit guter Laune Beats in sommerlichen Flair, zu dem man am liebsten in der Sonne bei einem kalten Getränk sitzen würde und gelegentlich das Tanzbein schwingen möchte. Schon seine ersten Singleauskopplungen fanden schnell

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SHORT REVIEWS

Anklang, wie z.B. mit „OK„ oder „I Believe I’m Fine“. Kurz gesagt, euch erwarten 16 Tracks voller Sommerlaune, die euch im Radio bis in die Clubs verfolgen werden und unter Garantie wieder die Charts stürmen werden. Wer dem Elektro und Dance/Pop verfallen ist, sollte sich das Album definitiv zu legen.

SHE SELLS SEA SHELLS Savior Remedy SHE SELLS SEA SHELLS waren bei der Namenswahl für ihre Band ziemlich kreativ. Versucht das mal auszusprechen, ist gar nicht so einfach. Die 6 Jungs aus Südwestdeutschland ziehen seit Anfang 2016 durchs Land und begeistern mit ihrer Musik das Publikum. Im Mai 2016 erschien ihre Debüt-Single „The Person That I Am Today„ und am 3 September dieses Jahres brachte SHE SELLS SEA SHELLS schon ihre erste EP heraus. Kein Wunder teilte sich die Band schon die Bühne mit Bands

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wie Enter Shikari, Beartooth oder While She Sleeps, denn sie machen auch richtig gute Musik! Auf „Savior Remedy„ erwarten euch harte Gitarrenriffs, Screams, Sing-Alongs vermischt mit elektronischen Elementen. Die Songs sind richtig abwechslungsreich. Es folgt ein toller Song nach dem anderen und man ist wirklich überrascht, was die Jungs drauf haben. Ohrwurm Potenzial ist ziemlich vorhanden! Eine ziemlich große Leistung, was die Jungs da auf die Beine gestellt haben. SHE SELLS SEA SHELLS...wir sind gespannt was uns noch alles erwartet und hoffen sehr, noch mehr von euch zu hören!

cher an Stoff. Nach mehreren Besetzungswechsel steht das Horror Quintett nun schon seit 4 Jahren in fester Besetzung fest – aber sicher nicht still. Das beweist das neuste Album der Band und das zweite in der bekannten Besetzung. Wo der Vorgänger bereits positiv überraschte, greift auch der Nachfolger erfolgreich in die Schiene und vereint mit Death At My Door die typischen Stärken des Genres und der Band, welche hiermit das fünfte Album präsentiert. Ob das sehr taktvolle Tomorrow May Never Comes oder die melodische Überraschung des Albums My Soul To Keep – Fans und jene die es werden sollten, kommen an dieser Scheibe nicht vorbei. Nächstes Jahr könnt ihr in ausgewählten Städten das ganze übrigens endlich wieder live begutachten. Also informieren und hin da!

THE CREEPSHOW Death At My Door Der Tag ist also gekommen. Wir rezensieren ein Psychobilly Album. Noch dazu eins von der gefragtesten Psychobilly Band Kanadas – allein der Werdegang dieser Band bietet ganze Bü-

SONS OF TEXAS Forged By Fortitude Dass BLACK STONE CHERRY von Kentucky

mal eben zu PANTERA nach Texas gefahren ist um die nächste musikalische Generation zu zeugen finden wir Klasse – besser noch finden wir aber das zweite Album dieser Sprößlinge aus dem Hause SONS OF TEXAS, welche nach diesem sehr prägnanten und guten Debüt uns einen Nachfolger servieren, welche noch stärker die Wurzeln ihrer Heimat unterstreicht. Breit und brachial geht es bei Forged By Foritude allemal zu. Zwar auch etwas massenkompatibler aber dennoch kann man klar die Aspekte die SONS OF TEXAS ausmachen erkennen. Allein wenn die Hit-Single Beneath The Roverbed durch die Anlage ertönt fühlen wir uns gleich 10.000 Meilen weiter westlich angehaucht und geben uns diesem Southern Metal voll und ganz hin. Männlicher kann Musik nicht klingen! Mit Songs wie Cast In Stone, Feed The Need oder der krachenden Opener Buy In To Sell Out liefern uns SONS OF TEXAS die ganz klare Rock/Metal Überraschung dieser Ausgabe. Variabel wird hier groß geschrieben. Lest auch hier im Magazin unbedingt das Interview, welches wir mit der Band führen durften. Gringoz-Magazine



VONA Mit seinem aktuellen Album als Dauerbrenner, bereitet sich der deutsche Musiker VONA darauf vor, im Winter endlich wieder die Club‘s der Republik zu beschallen und mit seiner tiefgründigen Musik die Herzen der Fans zu erwärmen. Was er aktuell so macht, wie der Release des aktuellen Albums verlief und viele andere Fragen klären wir für euch natürlich im Interview. Text: Alex Hoppen, Fotos: VONA


GRINGOZ: Fangen wir doch einfach mal mit dem Grundlegenden an – der Herbst ist da, das Album ist endlich raus und die Tour geht bald los – wie geht es dir da so im Moment? VONA: Mir geht’s ganz gut, ich mache aktuelle viele Dinge die mir Spaß machen. War auch ehrlich gesagt viel Feiern in letzter Zeit und gehe heute mal wieder Fußball spielen was ich auch ziemlich gut finde und mache vor allem viele Dinge, für die ich die letzten Monate nicht viel Zeit hatte. Und bin aber jetzt gerade an so einen Punkt wo es mich einfach wieder reizt Musik zu machen und auf Tour zu gehen und Produktiv zu sein. GRINGOZ: Wie war denn so das erste Feedback nach dem Release deines Debüt´s? Die Charts hat die Platte ja bereits erobert – das spricht schon mal für sich. VONA: Das Feedback war wirklich sehr gut. Ich habe auch sehr viele persönliche Nachrichten von Freunden und Fans bekommen, die das Album sehr feiern – wie ich quasi. GRINGOZ: Das Album trägt ja den Namen „Alles was ich hab“ – ein ziemlich persönlicher Titel. Stand dieser Name schon länger fest? VONA: Ne, das lief etwas anders ab. Was ich schon immer machte war, dass meine Songs stets sehr persönlich sind und ich finde auch, dass Musik generell so sein sollte, sodass sie echt ist. Der Name kam tatsächlich erst, nachdem die meisten Tracks fertig waren – aber wie du schon sagst kam ich auf den Namen, da dieser Titel das Album sehr gut beschreibt, da sich das alles natürlich sehr auf mich bezieht und somit alles ist, was ich habe. GRINGOZ: Deine Tour geht ja Mitte November los – die ersten Shows sind bereits ausverkauft und wir müssen es einfach fragen, obwohl wir die Antwort kennen: Freust du dich schon auf die Shows? Gringoz-Magazine

VONA: Natürlich, ich finde es einfach krass, was da so passiert. Live spielen ist für mich das allerschönste. Da komm ich herum und will einfach immer wieder dahin. Musik ist auch hauptsächlich dafür da, um mit verschiedenen Leuten etwas zu machen. Dass so viele Tickets bereits verkauft wurden haut mich einfach nur um. In Stuttgart haben wir bereits hochverlegt und ich bin einfahre nur Dankbar für alles, vor allem weil ich ja gar nicht weiß woher diese Menschen so kommen und finde es einfach nur schön, dass diese Zeit und Geld dafür ausgeben, um meiner Musik zuzuhören und hoffentlich einen geilen Abend haben werden. GRINGOZ: Wann fing dein Schreibprozess eigentlich an? Gab es so den Zeitpunkt wo du sagtest „Ich fang jetzt mit Musik an“ oder realisiertest du einfach, dass du deine Emotionen am besten in Texten und Liedern ausdrücken kannst? VONA: Musik war natürlich schon immer ein Thema für mich durch meine Familie. Mein erstes deutsches Lied namens „Allein“, welches auch auf der Platte drauf ist, hab ich tatsächlich geschrieben, als ich das erste mal so richtig krassen Liebeskummer verdauen musste – ich weiß nicht mal mehr wie alt ich da war. Aber das war schon mein Zugang zum Texte schreiben, weil ich dadurch merkte, dass man das Chaos, welches in einem steckt dadurch besser verarbeiten kann. Zumal die Liebe ja eines der spannendsten Sachen in unser aller Leben ist. GRINGOZ: Du konntest ja bereits diesen Sommer so einige Festivals bespielen, wie zum Beispiel das SPACK! Festival. Hast du vielleicht schon Pläne oder Wünsche, wo es dich nächstes Jahr hintreibt? VONA: Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr noch deutlich mehr Festivals bespielen dürfen – das Projekt VONA gibt es ja noch nicht so lange, daher hoffe ich, dass das ganze gerade erst anfängt sich zu drehen. Ich liebe Festivals einfach, viele

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INTERVIEW Festival Gigs dieses Jahr glichen eher Konzerten, aber beim SPACK! Festival konnten wir als Sommer Abschluss noch mal so richtig die Festival Atmosphäre spüren. Wir sind auch nach unserem Auftritt einfach in die Menge und haben dort mit den ganzen Festivalisten Bier getrunken und einfach eine gute Zeit gehabt. GRINGOZ: Du bist vor einigen Jahren als Straßenmusiker quer durch Europa gereist, wie kam es denn zu diesen mutigen Schritt? VONA: Die Idee zur Straßenmusik kam uns eher in der Not – ich habe mir mit einem Kumpel einen VW Bus gekauft, welches schon auf der Heimfahrt das zeitliche segnete. Da mussten wir dann natürlich jede Menge Geld reinstecken, um den wieder fahrtauglich zu machen. Anschließend haben wir den dann auch noch restauriert und sind einfach losgefahren. Die Kohle war da fast aufgebraucht, also mussten wir gucken, dass wir unsere Reise irgendwie durch Straßenmusik finanzieren. Wir wollten ja auch irgendwann wieder nach Hause ;). Ich finde aber auch Straßenmusik sehr cool, weil sie einfach ehrlich ist – wenn die Leute kein Bock auf dich haben, laufen die einfach weiter. Wenn dann aber Leute stehen bleiben und zu deiner Musik tanzen, dann nur, weil die sie irgendwie überzeugt hast. GRINGOZ: Gab es denn zu dieser Zeit bereits Ideen für dein Debüt-Album? VONA: Klar. „Solang wir jung sind“ hab ich auf diesen Trip zum Beispiel geschrieben. Da hab ich versucht dieses Lebensgefühl, was wir zu der Zeit hatten einfach in einen Song zu packen. Klar gab es auch komische Situationen auf dieser Tour, aber insgesamt prägt so ein Ereignis einen auf eine positive Art und Weise.

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TRACK BY TRACK

ESKIMO CALLBOY The Scene Bachelorlette ist abgedreht und wie seit Beginn ihrer Karriere veröffentlicht das Ruhrpott Sextett (hihi) streng im 2-Jahres Rhythmus eine neue Platte. Zugegeben: Vier Platten in sechs Jahren ist eine hohe Hausnummer und Diskussionen über das genaue Genre der #ElectronicMetalPopIrgendwasMitCore Truppe schweifen weiter aus, als die genauen Todesumstände von Elvis, doch wir geben uns beste Mühe, es wenigstens zu probieren. Und zwar in unserem traditionellen TrackByTrack Review – alle anderen klauen nur! Text: Alex Hoppen

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Track 1: Back In The Bizz... Nach gefühlt 56 Millisekunden ist dieser Track bereits als klassischer ESKIMO CALLBOY Song zu betrachten, welcher mit allen Stärken und einem Ohrwurm Faktor für sich selbst steht. Hier ist der Name Programm: Die Jungs sind zurück!

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Track 2: MC Thunder... Der geistige Party Nachfolger zu My Own Summer vermittelt ähnlich wie beim Vorgänger einfach gute Laune gepaart mit härteren Metal Passagen. Die Message des Songs ist ganz klar auf Freiheit getrimmt und strahlt diese auch an jeder Ecke aus.

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Track 3: The Devil Within... Die Stärke und Erfahrung der letzten Jahre zeigt sich ganz klar in diesen Song – ähnlich wie bereits bei Best Day werden hier elektronische Elemente gezielt und massentauglicher eingesetzt, um einen modernen Rock Song daraus zu schmieden. Interessant, frisch und vor allem positiv überraschend. Gringoz-Magazine


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Track 4: Banshee... Okay jetzt dürfen wir mal wieder ordentlich abfeiern. Wer bei diesen Song noch nach 31 Sekunden still sitzt, hat eindeutig mit dieser Platte keinen Spaß. Also könnt ihr fünf Hater jetzt bitte abschalten und uns, den anderen Fanboys und jene die es bald sind die nächsten Tracks genießen lassen ja? Ciao. Track 5: The Scene (+ Fronz)... Erste erste Single der Platte haut nicht nur musikalisch sondern auch textlich auf den Putz. Ähnlich wie eine Moshpit teilen die Jungs einfach mal gewollt gut aus und bleiben sich treu. Mutig und auf seine Art wieder mal genial dank dem großen Featuring (war schon auf dem Vorgänger wirklich nett, dass SIDO gepusht wurde). Track 6: VIP... Ich glaube es gab kaum einen Song in den letzten Jahren, der ausschweifender als dieser diskutiert wurde. Dabei ist das aus unserer Sicht nichts anderes als ein typischer CALLBOY Track, welcher mit modernen Rock Aspekten geschmückt und protzig wie eh und je daherkommt. Wir gehen noch einen Schritt weiter und sagen, dass es einer der stärksten Track´s auf The Scene ist. Track 7: Shallows... Wo man bei den vorherigen Songs stets eine große Stärke aufzählen konnte, kann man hier erstmals nichts großes mehr zu sagen außer dass das schnelle Tempo und der prägende Refrain den Song keinesfalls langweilig wirken lassen, aber nach den vorherigen Highlight´s hier ein kleines Tief entsteht.

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Track 8: Nightlife (+ Little Big)... Jetzt wird getanzt! Dieser Song darf auf keiner Core Party dieses Jahr fehlen – Fans der ersten EP können hier gerne noch die Anlage ein paar Stufen höher drehen.

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Track 9 + 10: X + New Age... Nach einem ziemlich langweiligen Intro kommt ein fast genauso langweiliger Song. Zwar ist Variabel hier das Stichwort, da der Song eindeutig zu den langsameren der Platte gehört, überzeugt aber einfach nicht.

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Track 11: Frances... Ahhh.. geht doch. Das Tempo des vorherigen Songs wird beibehalten aber besser umgesetzt. Noch dazu strotzt der Song nur so vor Ohrwurm Passagen. Vorsichtig gesagt könnt ihr die empfindlichen Ohren eurer Freunde mit diesen Song testen, bevor ihr ihnen das wahre Ausmaß von ESKIMO CALLBOY zeigt ;).

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Track 12: Rooftop... Man muss den Humor der Band einfach lieben und eine Affinität zum NuMetal haben und schon ist dieser Track eines eurer Lieblingskinder. Joah mehr fällt uns dazu auch gerade nicht ein. Trotzdem gut.

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Track 13: Calling... Zum finalen Track wird es noch mal bedachter. Eine Fusion aus The Devil Within und Shallows überrascht uns noch mal von einer positiven Seite und gibt dem Album den Abschluss, den es verdient.

fazit Was können wir groß zu The Scene sagen? Wir versuchen es mit den vorhandenen Explicit-Songs mal klarzumachen, also Songs in denen Schimpfwörter enthalten sind. Der VorVorgänger hatte zum Beispiel 12 von 12 Songs als Explicit markiert – hier wurde quasi nur geflucht. Das letzte Album Crystals hatte nicht mal einen Explicit Track (ja nicht mal F.D.M.D.H). The Scene trifft mit 7 von 13 Tracks hier die goldene Mitte. Sowohl musikalisch als auch textlich werden Stärken der Vorgänger gut verbaut und es wirkt dennoch als Weiterentwicklung im Sound. Die Jungs werden auch mal Erwachsen und greifen damit auch mal auf Rock statt Metal/Core Elemente zurück, was denen durchaus steht. Wir sind gespannt auf die nächste Platte in zwei Jahren. Gringoz-Magazine

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TRACK BY TRACK

HOLLYWOOD UNDEAD V Mit zwei Jahren Wartezeit ließ eine der erfolgreichsten NuMetal Formationen der Neuzeit nicht lange auf ihr fünftes Studioalbum mit dem passenden Namen V warten. Grund für uns das kleine Jubiläum mal genauer unter die Lupe zu nehmen und nach 5 Alben eine musikalische Billanz zu ziehen. Text: Alex Hoppen

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Track 1: California Dreaming... Badass Riffs in Kombination mit den passenden Rap Passagen und einem Ohrwurm Refrain – die erste Single nimmt uns eindeutig wieder mit zur gewohnten alten Stärke der Jungs. Klassischer geht´s kaum.

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Track 2: Whatever It Takes... Starker, rhythmischer Takt trifft auf die coolness von HOLLYWOOD UNDEAD – wir halten die Stange und packen eine ordentliche Portion Rap noch drauf. Variabel wie eh und je die Jungs.

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Track 3: Bad Moon... Es wird erst mal ruhiger, aber nicht unbedingt unspannender – ein recht glatt geschliffener Track der Radiotauglich aber dennoch im Ohr bleibt.

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Track 4: Ghost Beach... Als Fan finden wir es gut, wenn weiter und intensiver auf Danny´s Clean Vocals gebaut wird – ein recht langweiliger als auch langsamer Track tut dem ganzen aber leider kein Highlight ab. Gringoz-Magazine


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Track 5: Broken Record... Hier ist der Name Programm – ein Filler bei dem die Rap Parts wieder überhand nehmen aber recht lieblos daherkommen. Da tut ein guter aber doch recht passender öder Refrain das ganze auch nicht verbessern. Aber wie gesagt: Der Name ist Programm.

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Track 6: Nobody‘s Watching... Große Hymne, klasse Botschaft! Eines der ganz großen Highlights der Platte! Garantierte Gänsehaut Momente auf jeder Live-Show.

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Track 7: Renegade... Wir drehen den Rock wieder auf – diesen Song könnte man problemlos auf die erste Platte pressen – doch auch heute hört sich dieser Song nahtlos gut an, was nur für die Vielseitigkeit der Band spricht.

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Track 8: Black Cadillac (feat. B-Real)... Großes Featuring, schlechter Track. Wir haben es hier mit einem vier Minuten langen Intro zu tun welches eigentlich außer den Namen keine wesentlichen Highlights beinhaltet.

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Track 9: Pray (Put ‚Em in the Dirt)... Frischer Song mit einigen Dubstep Elementen – frisch renoviert bringt dieser Song wirklich Abwechslung ein, ohne im Mainstream unterzugehen. Warum nicht gleich so?

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Track 10: Cashed Out... Diesen Track hätte man so auch als perfektes Intro zur Platte nehmen können – man spürt förmlich den Westcoast Flair, den uns die Jungs vermitteln wollen.

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Track 11: Riot... Haben wir nicht alle nach dem letzten Album auf den Nachfolger zu War Child gewartet? Nun: Hier ist er! Die Fans werden jubeln, die Clubs werden beben – was wollen wir mehr?

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Track 12: We Own the Night... Der Song brauchte etwas Anlaufzeit, bis wir warm mit ihm werden – aber im Refrain geht dieser voll auf und bietet uns mit Singalongs und rockigen Riffs doch tatsächlich eine kleine Überraschung.

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Track 13: Bang Bang... Old School Hollywood von SYSTEM OF A DOWN im neuen frischen Gewand. Zwar sehr deutliche parallelen im Backing Track zu hören aber dennoch ein guter Track – wer hier nicht mitklatscht hat die Flasche Platte im Laufwerk.

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Track 14: Your Life... Das große FInale bleibt zwar aus, aber dennoch ein stimmliches als auch musikalisch gut getroffenes Stück, gut gefällt uns das Zusammenspiel zwischen J-Dog und Charlie Scene zum Abschluss.

Fazit Mit V ist das große Jubiläumsalbum leider nicht gelungen, dennoch ist es natürlich eine sehr gute Platte mit Höhen und Tiefen – das einzige worüber wir uns ärgern ist der Drang, wieso es 14 Tracks sein mussten – hätte man es auf die 10 der 11 besten belassen, hätten wir fast nichts auszusetzen. Masse ist nicht immer Klasse. Gringoz-Magazine

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STONEM Unbekannte sind sie sicherlich nicht mehr, umso stolzer sind wir euch das aktuelle Interview zu präsentieren: STONEM rocken auf deutschen Festivals bereits ordentlich die Bude, doch zukünftig machen die Augsburger auch noch unseren Youtube Kanal unsicher! Deren Metal Hymne „Weekend Warriors“ passt einfach so geil zu unseren Content, dass wir diese ziemlich flott in unser Intro eingebaut haben und euch die jungs zukünftig also regelmäßig zum Einklang beschallen werden. Natürlich mussten wir diese Gelegenheit nutzen, um die fünf Musiker mal auf ein Wort zu beten. Text: Alex Hoppen, Fotos: STONEM


GRINGOZ: Hey Guys, erst mal vielen Dank für euren Song „Weekend Warriors“, welcher ja der Titeltrack unseres Youtube Kanals ist. Wollt ihr euch einmal kurz vorstellen? STONEM: Erstmal tausend Dank dafür! Wir sind STONEM. 5 Jungs aus Bayern, machen Metal und haben riesigen Spaß dabei! Domme an den Vocals, Kev und Johnny an den Gitarren, Roley

am Bass und letzten Endes uns‘ Nesthäkchen Schnitzel am Schlagzeug. GRINGOZ: Euer Tempo ist beachtlich! Erst seit 3 Jahren auf dem Markt und erst vor wenigen Monat die zweite Platte veröffentlicht. Woher nehmt ihr diese Energie? STONEM: Wir machen Alle einfach unheimlich gerne Musik und da geht dann auch so ziemlich die komplette Freizeit neben unseren „normalen“ Jobs drauf, ergo hat sich das Alles mehr oder weniger natürlich ergeben :) Das Material war nach unserer ersten Scheibe „Wasted“ ziemlich schnell vorhanden, nachdem sich Kev bei uns die Gitarre umhängte. Der brachte natürlich zum bereits vorhandenen Material auch noch einmal ne ganze Schippe frischen Wind mit rein:) GRINGOZ: Gibt es irgendwelche Songs, welche ihr Live gerne spielt? Also eure absoluten Highlight´s? STONEM: Das geht wohl jedem in der Band anders. Haha. Im Großen und Ganzen ist jeder einzelne Song für uns ein Highlight live zu spielen, wobei wir auf der Bühne definitiv „R.I.P“, „Mirror’s Truth“ beispielsweise euren Titeltrack „Weekend Warriors“ favorisieren. GRINGOZ: Der Singalong in „Weekend Warriors“ klingt ziemlich ähnlich wie der einer bekannten Trancecore Band zum Song „Monsieur Moustache Versus Clitcat“. Gibt es dort einen Zusammenhang oder was haben die Illuminanten damit zu tun? STONEM: Wenn wir ehrlich sind, haben wir noch nie etwas von diesem Song im Vorfeld gehört haha, also können wir dazu auch keinen direkten Zusammenhang herstellen. Man hört immer mal wieder Riffs, Melodien oder Vocal-Lines die sich unter den verschiedensten Bands aus verschiedensten Genres ähneln. Vor allem bei „simplen“ Singalongs. Wenn man sich die beiden Songs im Vergleich anhört, merkt man aber ziemlich schnell, dass das gesamte Songwriting von „Weekend Warriors“ rein nichts mit oben genanntem Song zu tun hat.

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INTERVIEW GRINGOZ: Ihr spielt eine saubere Mischung als Metal und Rock Elementen – seht ihr euch da nah am „Core“ Genre oder ist das eine ganz andere Welt für euch?

Atmosphäre, keine Schlägereien oder sonstigen Schwachsinn, geile Bands und‘n Haufen Action in der Crowd! Die Sache soll ja Spaß machen, deswegen stehen wir ja Alle auf harte Musik:).

STONEM: Im Grunde genommen sind wir offen für Alles was uns gefällt. Musik zu schreiben die wir als Fans selbst gerne hören würden und daher legen wir auf Genre-Schubladen oder dergleichen relativ wenig wert. Wenn’s knallt, dann knallt‘s!:) Wir haben uns bei der neuen Scheibe „RESET“ eher unbewusst vom traditionellen Metalcore entfernt, weil wir einfach Lust hatten auf etwas Neues und jeder seine persönlichen Einflüsse mit einbringen konnte. Also definitiv keine andere Welt, aber auch nicht so ganz unsere Welt:).

GRINGOZ: Habt ihr schon Pläne für 2018? Neben den oben genannten Konzerten befinden wir uns momentan fleißig in der Songwritingphase für kommende Releases, welche wir dann natürlich 2018 veröffentlichen werden. Das Booking für den Sommer läuft ebenfalls auf Hochtouren und

GRINGOZ: Ihr macht so ziemlich alles selber und seid auch keinem Label verschrieben – macht euch das alles Spaß oder könntet ihr euch auch vorstellen irgendwann mit einem „Management“ zu arbeiten? STONEM: Das macht natürlich Riesenspaß! Wir haben uns schon immer als DIY-Band verstanden und machen das Alles auch megagerne. Natürlich würden wir uns trotzdem freuen, wenn eine renommiertere Plattenfirma mit uns in Zukunft zusammenarbeiten würde, um das nächste Level zu erreichen und wir mit Vollgas neue Musik schreiben können. GRINGOZ: Als eines eurer absoluten Live Highlights habt ihr euren diesjährigen Gig beim Traffic Jam Open Air angegeben. Gibt es dieses Jahr noch Gigs auf die ihr euch freut? STONEM: Das Traffic Jam Open Air war auch der Hammer! Im Winter sind wir in den östlicheren Gebieten Europas unterwegs, aber davon können wir noch nix verraten:) Einfach Facebook, Instagram oder unsere Website abchecken für die News! GRINGOZ: Wie und wo müsste eurer Meinung nach die perfekte Live Show stattfinden/ablaufen? STONEM: Naja, am besten einfach ohne technische Probleme haha. Jeder der selbst Musik macht kennt das Problem: Da stehst du auf der Bühne, reißt dir den Arsch auf und plötzlich fällt irgendetwas aus oder es reißt ‘ne Saite. Das ist dann schon immer so ein Dämpfer mitten im Gefecht. Ansonsten entspannte Leute, entspannte

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wir können’s kaum erwarten, nächstes Jahr wieder mit voller Kraft durchzustarten! GRINGOZ: Zum Schluss überlassen wir natürlich gerne euch das letzte Wort für Danksagungen, Ankündigungen, Beichten oder jegliche Kommentare (keine Game of Thrones Spoiler!). STONEM: Yes! Danke an alle Fans, Veranstalter, Firmen, Studios, Freunde etc. etc., die uns in unserer Bandgeschichte bisher unterstützt haben! Ohne all die verkauften Platten und Shirts, ham-

mermäßige Resonanzen im Netz oder Metalfans auf unsere Konzerte kommen, wäre das was wir tun, nicht möglich. Wir freuen uns auf die kommende Zeit! Da kommt noch so Einiges! Zum Schluss natürlich ein fettes Dankeschön an Dich und das Gringoz Magazine! <3 Eine Beichte müssen wir hier aber tatsächlich noch loswerden: Kev hat noch nicht eine einzige Folge Game of Thrones gesehen…deswegen wohl auch kein Spoiler :D


LIVE REPORT

30 SECONDS TO MARS >> 02.09.2017 – BERLIN / BERLINER POSTBAHNHOF

Ganze vier Jahre hat das Trio von 30 SECONDS TO MARS auf sich warten lassen. Kurz nach dem Release ihrer Single „Walk on Water“ wurde bekannt, dass die Jungs zum Telekom Street Gig nach Berlin kommen werden um eine exklusive Show zu spielen. Viele Fans aus der ganzen Welt kamen zu der Show, denn in einem so kleinen Kreis wird die Band wohl nie wieder zu sehen sein. Karten gab es vorab nur zu gewinnen. Zu sehen gab es das Konzert exklusiv bei Magenta Music 360 Grad im Live-Stream. Bei der 360°-Technologie hat man die Möglichkeit das Konzertgeschehen am Computer oder durch eine VR-Brille zu verfolgen. Dadurch soll der Zuschauer das Gefühl bekommen, selbst dabei zu sein und auch im Nachhinein das Konzertgefühl erleben können. So haben auch

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Fans die nicht vor Ort sind die Möglichkeit, ihren Idolen nah zu sein. Zu Beginn betritt Jared Leto mit langem Bart, Sonnenbrille, Bandana und Hippie-Klamotten einschließlich eines Wolldecken-artigen Ponchos mit Glitzeraufdruck die Bühne. „Up in the Air“ erklingt als erster Song und heizt den Fans ein. Der Sänger und Schauspieler animiert die Fans immer wieder zum mitsingen und mitmachen. Er springt und wirbelt herum, nutzt dabei die ganze Bühne aus, während er singt. Trotz der intimen Atmosphäre spielt das Trio eine sehr energiegeladene Show. Die Fans sind zum Teil textsicherer als Jared Leto selbst, passenderweise gibt es jede menge Parts zum mitsingen und mitgröhlen. Gringoz-Magazine


Insgesamt spielte die Band 13 Songs, fünf davon als Acousticversion. An dieser Stelle ließ Jared Leto sich Songwünsche der Fans zurufen, von denen er einige scheinbar spontan performte. Er witzelte und scherzte mit den Fans und redete während des Konzertes insgesamt sehr viel mit dem Publikum. Schließlich folgte die Deutschlandpremiere der neuen Single „Walk on Water“. Diesem Song haben wohl die meisten Fans entgegen gefiebert. Vor dem letzten Song verkündete Jared noch das baldige Erscheinen des neuen Albums, ein Release Datum wurde jedoch noch nicht bekannt gegeben.

schließlich noch ein paar Fans zu der Band auf die verhältnismäßig kleine Bühne kommen und im Konfettiregen gemeinsam mit 30 SECONDS TO MARS performen. Nach insgesamt 75 Minuten verließ die Band schließlich zügig die Bühne. Beim Verlassen des Geländes wurden noch Poster an die Fans verteilt und alle Anwesenden dürften sich in dieser Hinsicht einig sein: Das war ein ganz besonderer Abend.

Ebenfalls verriet er, dass sie ganz bald wieder in Deutschland auf Tour gehen werden. Zum letzten Song „Closer to the Edge“ durften

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LIVE REPORT

BREAKING BENJAMIN + STARSET >> 02.09.2017 – KÖLN / PALLADIUM

Ohne neues Album, aber dafür mit super Stimmung kehrten BREAKING BENJAMIN zurück nach Europa und spielten ein grandioses ausverkauftes Konzert im E-Werk in Köln. Erst letztes Jahr begaben sich BREAKING BENJAMIN zum ersten Mal nach Europa, vorher hatte sie die Flugangst des Sängers Benjamin Burnley daran gehindert. Dieses Hindernis wurde jedoch durch eine längere Reise mit dem Schiff überwunden, und auch dieses Jahr nahmen sie den langen Weg für einige Shows in Europa auf sich. Genau wie bei der letzten Tour wurden sie begleitet von der Synth-Rock-Band Starset, die Songs vom neuen Studioalbum Vessels mitbringen konnten.

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So begannen STARSET um acht Uhr mit Into The Unknown ihr Set, oder ihre Demonstration, wie die Band es nennt, und boten dem Publikum nicht nur eine klanglich gute Show, sondern auch einige visuelle Besonderheiten: drei Mitglieder der Band betraten die Bühne in leuchtenden Raumanzügen. Nach zehn Songs, unter anderem Halo, My Demons oder Carnivore, sowie Danksagungen des Sängers Dustin Bates war die Bühne dann frei für BREAKING BENJAMIN. Diese ließen etwas auf sich warten, das war jedoch vergessen, als die ersten Töne des Erfolgssongs So Cold erklangen. Mit drei Gitarren und der (zugegebenermaßen etwas angeschlagenen) Stimme von Benjamin Burnley begeisterten die Jungs das Publikum. Hits wie Sooner Or Later, Gringoz-Magazine


Blow Me Away oder Failure ließen den Fans keine Pause, jedoch gönnte Burnley seiner Stimme einige Pausen, wie zum Beispiel durch längere Gitarren Parts oder einfach den Wechsel des Leadgesangs zu einem der Gitarristen. Für Breath leihte ihm Starset Frontmann Bates, der, wie Burnley scherzte, gerade mit seiner Kapsel auf einem fremden Planeten gelandet sei, seine Stimme. Auch ein Drum Solo und ein etwas zu langes Cover Medley mit Songs von NIRVANA oder METALLICA durften nicht fehlen. Aber die Band kann nicht nur laut und rockig, mit dem Song Ashes Of Eden ging es auch mal ruhiger und mit viel Fangesang zu. Schließlich gaben sie mit I Will Not Bow nochmal richtig Gas, bevor sie zum ersten Mal die Bühne verließen, um anschließend für Diary Of Jane zurück zu kommen und sich schließlich vom Publikum zu verabschieden. Alles in Allem war die Show mehr als sehenswert. Die Kombination von Starset und BREAKING BENJAMIN ist definitiv ein Line-Up, das man sich nicht entgehen lassen sollte und Schwächen, die es an der ein oder anderen Stelle gab, wurden durch die mitreißende Stimmung fast gänzlich übertönt.

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LIVE REPORT

SEETHER >> 20.09.2017 - KÖLN / LIVE MUSIC HALL

Man könnte meinen, Jahr für Jahr werden die Shows von SEETHER in Deutschland größer, aber die Gesichter und Fans bleiben die gleichen. Mit ihrem mittlerweile achten Studioalbum geht es für die Post-Grunge Formation erstmals nach über zwei Jahren wieder nach Deutschland und brachten die traditionelle Tour-Station Köln (außer 2015) mal wieder zum beben. Wo standen all diese Fans nur schon für SEETHER an – mal vor dem Gebäude 9, dann vor Kulturkirche in der ein sagenhaft gutes Konzert gespielt wurde und mittlerweile vor der Live Music Hall. SEETHER setzen mit jeder Deutschlandtour nochmal einen drauf und sorgt nicht gerade für freie Stellen im Publikum.

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Den Abend eröffnen die Underdogs von SONS OF TEXAS, welche bei Insidern schon lange als die moderne Alternative zu PANTHERA gilt und mit ihrem neuen Album Forged By Fortitude, welches wenige Tage nach dem Gig rauskam bereits voll und ganz überzeugten. Die raue und markante Stimme von Frontmann Mark Morales entfacht sofort eine Rock´n´Roll Show, wie sie heute nur selten zu sehen ist. Die Jungs brennen förmlich und sind damit ein wirklich spektakulärer und einzigartiger Opener für den Abend. Als zweite Band spielte das unter Fans bereits bekannte Trio von LTNT, welches beim Label von SEETHER Frontmann Shaun Morgan persönlich unter Vertrag steht und schon auf der letzten Tour Gringoz-Magazine


den Abend eröffnen durfte. Leider lief der Auftritt ähnlich statisch ab wie beim letzten mal, sodass wir gute 30 Minuten Rock Show ohne große Interaktion zu Songs die wir weder kennen noch ziehen über uns ergehen müssen. Aber lieber Rock im Ohr als Publikumsgequatsche. Nach LTNT ging es erstmal in eine lange Pause – nach über 45 Minuten Umbauphase entern SEETHER pünktlich um 22 Uhr die kölner Bühne mit dem ersten Song vom neuen Album, welcher Stoke The Fire heißt und schön beim hören auf Platte ein wahres Rock Epos abfeiert. Was nun folgte war eine stets überzeugende, aber auch interaktionslose Show, welche aber mit ihrer Atmosphäre wie immer zu überzeugen weiß. Der nicht gerade gesprächige Shaun Morgan zieht seine Show wie immer professionell durch und hält das Publikum komplett im Bann. Das ganze wirkt fast Zeitlos, wenn man alte Klassiker wie The Truth mit dem Intro von der Live Platte One Cold Night hört oder bei Broken sich direkt zehn Jahre jünger fühlt. Wer bei Save Today seine Emotionen nicht neu ordnen muss hat auch den Rest des Konzertes verpasst. Doch irgendwie erkennen wir ein Muster. Fast alle Songs die wir zu hören kriegen kennen wir bereits von anderen Shows, große Setlist Variationen sind fehl am Platz.

lieben es auch einfach mal in alten Zeiten zu schwelgen und der Kunst den eigenen Klang zu lassen. Auch bei der nächsten Köln Show sind wir wieder mit am Start – und mit uns all die anderen bekannten Gesichter. Verpasst auf keinen Fall unser Interview in diesem Magazin mit Bassist Dale, welcher mit uns neben einem intensiven Gespräch über das Rise Above Fest auch sich ohne Furcht einem SEETHER Fan Quiz stellt.

Eine SEETHER Show ist eigentlich ein musikalisches Paradoxon – viele Variationen oder Interaktionen gibt es nicht, genauer gesagt kann man fast behaupten „Hat man eine gesehen, hat man 80% aller Shows gesehen“ – aber dennoch sind wir immer wieder in diesen Bann gefangen, den die Jungs uns verabreichen. Als wir am Ende des Konzertes feststellen mussten, dass vom neuen Album lediglich zwei Songs gespielt wurden sind wir zwar verwundert, aber nicht enttäuscht. Poison The Parish ist selbstverständlich ein super Album, dennoch muss es den Geist einer Show nicht komplett ändern. Wir Gringoz-Magazine

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LIVE REPORT

THE KILLERS >> 15.09.2017 – KÖLN / LIVE MUSIC HALL

An einem verregneten Freitagmorgen fanden sich bereits die ersten Menschen vor der Live Music Hall in Köln ein. Der Regen und die Kälte schienen niemanden wirklich zu stören und so war die Gruppe schon gegen Vormittag beachtlich gewachsen. Alle warteten nur auf den Beginn des exklusiven Clubkonzerts der vierköpfigen Band THE KILLERS, die genau eine Woche vor Erscheinen ihres fünften Albums Wonderful Wonderful einen Abstecher nach Köln machten. Um 19 Uhr hatte das Warten ein Ende und die Fans durften in die Halle, wo es nach einer weiteren Stunde Wartezeit direkt losging. Eine Vorband gab es nicht und es brauchte auch keine, da THE KILLERS von selbst von Anfang an für Stimmung sorgten. Jake Blanton und Ted Sablay, die Mark Stoermer und Dave Keuning momentan wegen

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ihrer Tourpause ersetzen, nahmen mit Drummer Ronnie Vannucci ihre Plätze auf der Bühne ein und Sänger Brandon Flowers folgte ihnen kurz darauf. Ohne große Umschweife spielten sie die erste Single des neuen Albums, The Man. Allgemein war die Setlist voll mit neuen Songs, wie Run For Cover oder dem noch unveröffentlichten Song Tyson vs. Douglas, aber auch älteren Hits, wie Somebody Told Me und natürlich Mr. Brightside. Die Fans hüpften fröhlich zu Human und sangen bei so gut wie allen Songs kräftig mit. Die gute Laune des Sängers schien die Fans bei der ausverkauften Show absolut mitzureißen. Das Konzert war ein perfekter Vorgeschmack auf das neue Album und die Europa Tour im nächsten Jahr, bei der die Band jedoch in Arenen vor weitaus mehr Publikum spielen wird. Gringoz-Magazine



SONS OF TEXAS

In den Staaten gelten die Jungs schon lange als gelungene Nachfolger zu Bands wie PANTHERA. Hierzulande sind SONS OF TEXAS noch sehr unbekannt – das soll sich aber mit der aktuellen Tour ändern. Wer genau die Jungs eigentlich sind und wie es die nächsten Monate so weitergeht, wurde uns in einem mehr als sympathischen Interview von Bassist Nick und Drummer Mike berichtet. Text: Alex Hoppen

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GRINGOZ: Hey Guys, erst mal Willkommen in Europa – wie geht es euch? NICK: Verdammt gut! Ich weiß schon gar nicht mehr ob es der 3. oder 4. Tag hier in Europa auf dieser Tour ist. MIKE: Es ist der 5. Tag der Tour und der 2. hier in Deutschland und es fühlt sich gut an, wieder hier zu sein. Gringoz-Magazine

GRINGOZ: Ist das denn jetzt generell eure zweite Tour durch Europa oder speziell Deutschland? NICK: Beides – wir waren im November 2016 auf Tour hier mit SOIL. Das war schon ziemlich lustig. Allerdings hatten wir auch damals noch etwas Angst, weil wir nicht wussten, wie die Europäer auf unsere Musik reagieren. Diesmal ist alles deutlich entspannter. Wir kennen euer Land schon etwas,

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INTERVIEW

unser Fahrer ist ein echt durchgedrehter Englänger und es fühlt sich einfach verdammt gut an wieder hier zu sein. MIKE: Wir wissen auch, dass die Shows in Deutschland ziemlich verrückt sind, und genau das ist das was wir suchen. GRINGOZ: Gibt es einen großen Unterschied zwischen den Shows hier in Europa und denen in den Staaten? MIKE: Schwer zu sagen.. NICK: Die ersten Tage der Tour verbrachten wir in Skandinavien. Die waren schon ziemlich cool da und die Venues waren auch wirklich schön. Die Crowd dort gab uns nur das Gefühl, als würden die fast täglich auf ein Konzert gehen und hätten all das schon mal gesehen. Hier in Deutschland sind die Leute einfach nur krank! Auf eine gute Weise. Man merkt die Liebe zum RockNRoll, nur Metal Musik – die wollen einfach eine schöne Zeit verbringen und das finde ich Klasse. GRINGOZ: Euer zweites Album Forged By Fortitude kam vor wenigen Wochen raus, gab es da einen großen Unterschied im Schreibprogress verglichen mit eurem Debüt? MIKE: Oh ja, den gab es. Beim ersten Album hatten wir das Gefühl, dass wir alles reinsteckten, was uns über die Jahre in den Kopf kam. Jeder Riff den wir je geschrieben haben fand darin seinen Platz. Mit Forged By Fortitude mussten wir quasi all das, was wir über die Jahre konzipiert haben von vorne schreiben, da wir fast ohne Pause touren war das nicht einfach. Wir hatten keinen Song wirklich fertig, bevor wir ins Studio gingen. Das gab uns eine menge Druck, der sich aber positiv auf unsere Musik ausgewirkt hat und ich denke genau das hört man auf dem Album auch raus. NICK: Es ist verdammt aggressiv geworden. MIKE: Oh ja, das ist es *lacht*.

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GRINGOZ: Wir kam es denn zu dem Namen Forged By Fortitude? NICK: Ich glaub das war Mark´s Idee. Es ist quasi eine Metapher. Wir sind nun seit ein paar Jahren im Geschäft und wurden dadurch entsprechend geschmiedet. Alles was wir durchmachten die letzten Jahre, formte uns zu dem was wir heute sind und das wollten wir in diesem Titel wiedergeben. Wir wurden quasi unter unseren Missgeschicken entsprechend geformt. GRINGOZ: Gibt es denn für euch spezielle Lieblingstracks auf der Platte? NICK: Ehrlich gesagt liebe ich alle Songs auf der Platte. MIKE: Mein Lieblingssong ist Feed The Need. Der grooved mit meinem Schlagzeug einfach nur so daher. Buy In To Sell Out ist live einfach eine aggressive Wucht die ich immer wieder gerne spiele – ich weiß nicht mal wie ich das durchhalte. Die beiden sind definitiv meine Favoriten.

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NICK: Ich mag einen Song namens Wasp Woman, der ist einfach so anders im Vergleich zum Rest der Platte. GRINGOZ: Eure Tour geht ja jetzt bis in das Jahr 2018 hinein. Gibt es da vielleicht die ein oder andere Location, auf die ihr euch sehr freut zu spielen? NICK: Ich hab gehört es soll der absolute Hass sein, in Paris zu spielen, darauf freu ich mich wirklich sehr. Ich hab da keine Ahnung was mich erwartet – das ist fast wie in New York zu spielen. Jeder will da unbedingt spielen aber wenn man einmal da war fragt man sich nur noch „Verdammt, wieso wollte ich eigentlich unbedingt hier spielen?!“ – aber ich glaube, dass es sehr lustig wird. MIKE: Ich will nicht schleimen oder so, aber die deutschen Shows waren bzw. werden so mein Highlight auf das ich mich schon lange freue. Super Stimmung, klasse Bier, geile Leute – alles was ich sehen will.

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GAMES REVIEW

MADDEN 18

Sonntag 4. Februar 2018 – es steht 28:31 für die Kansas City Chiefs in einem mehr als überragenden spannenden Superbowl Finale. Ihr Gegner: Die Dallas Cowboys, welche mit 7 Sekunden auf der Uhr auf 43 Yards ein Field Goal schießen müssen, um mit einem Gleichstand in die Verlängerung zu kommen. Bailey nimmt Anlauf für den entscheidenden Kick, aber was passiert da?! Jones steht mit dem Ball auf – Fake Field Goal während Wide Receiver Dez Bryant auf die Endzone komplett frei zustürmt – wie konnte der Coach der Chiefs dieses Manöver übersehen?! Jones wirft mit voller Kraft das dralle Ding über das Feld – wir alle wissen, sein Wurfarm ist nicht der beste – doch Bryant fängt ihn in der Endzone – Touchdown! Und damit sind die Cowboys nach 22 Jahren endlich wieder ein mehr als verdienter Superbowl Champion! Text: Alex Hoppen

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Alles erfunden? Dabei spielt uns Madden NFL 18 genau dieses Szenario vor und es fühlt sich echter denn je an. Wer bei einigen der Begriffe oben nur verdutzt den Mund öffnen kann, brauch keine Angst zu haben. Auch der neuste Ableger der kultigen Football Reihe nimmt Neulinge und Interessierte wieder durch über 50 Trainingsdisziplinen an die Hand und bietet mit über 10 Stunden Trainingsmaterial und dem herausfordernden Gauntlet Mode alles, was man wissen muss, bevor man die Stadien erobert. Aber auch ohne diese Trainingseinheiten findet man sich schnell im Spiel zurecht. Madden bietet für jeden Spieler genau die authentische Erfahrung, die er haben will. So können Freunde der FIFA Reihe sich wahrscheinlich schnell mit dem Ultimate Team Mode anfreunden, in dem es darum geht, über Herausforderungen sich Gold und/oder Booster Packs zu verdienen, um neue Spieler für seine eigens kreierte Mannschaft zu bekommen. Hierbei muss auch auf Spielstil und Symmetrie der Spieler untereinander geachtet werden – doch auch hier müssen Neulinge keine Angst haben – es gibt Kalkulatoren und Vorgaben, die euch das beste Team für euren Spielstil zusammenwürfeln – ziemlich cool.

Auch grafisch hat sich in Madden endlich wieder was getan. So wurde der neuste Ableger mit der bekannten Frostbyte Engine entwickelt, mit der schon das neuste Battlefield als auch FIFA die Bildschirme dieser Welt schmückt. Gameplaymäßig wurden einige Teams nochmal überarbeitet, was dem gesamten Spielgefühl zugute kommt. Die Browns haben nun auch mal eine Chance gegen einen mittelmäßigen Patriots Spieler und auch die frisch gedrafteten Underdogs der einzelnen Teams sind schon realistisch stark im Spiel implementiert – das wird durch wöchentliche Rooster Updates seitens der NFL ermöglicht. Fans sollten die Neuerungen unbedingt austesten, das neue Wurfsystem inclusive der Teamanpassungen machen Madden zu einem noch größeren Genuss und das wichtigste: Interessierte sollten vor der Masse an Informationen nicht zurückschrecken – Madden ist genau die sportliche Football Erfahrung, die im Fernsehen meist nur zur Hälfte rüberkommt.

Wem ein ganzes Team zu lastig ist kann sich im Franchise Mode beliebig auch direkt als einzelner Spieler auf den verschiedenen Positionen seinen persönlichen Weg durch die NFL Karriere schaufeln oder gar als Trainer oder Manager sein Lieblingsteam koordinieren – an diesem Mode wurde im aktuellen Spiel nichts verändert – ist aber auch nicht schlimm, da dieser Modus sowieso schon immer perfekt ausgeglichen war. Eine absolut krönende Neuerung im neuen Madden ist jedoch der Longshot Mode – ein Story Modus, in dem wir in die Rolle eines angehenden Spielers schlüpfen und seinen Weg vom Draft bis hin in die NFL begleiten dürfen. Die wirklich gut geschriebene und vielfältige Hintergrundgeschichte der Charaktere, sowie ein wirkliches Star aufkommen von bekannten Schauspielern oder NFL Stars sorgt dafür, dass Longshot nicht nur ein Nice-To-Have ist, sondern den tatsächlichen Weg den viele Hall of Fame Spieler gegangen sind, mehr als authentisch darstellt. Fans von Heavy Rain oder Beyond Two Souls werden die Erzählweise von Longshot direkt erkennen und lieben. Gringoz-Magazine

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4,3

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DESTINY 2

Destiny – Ein Spiel, welches die Gaming Community recht schnell in zwei Lager teilte. Für die einen eine repetitive Ballerei mit flacher Story, welche sehr schnell, sehr eintönig wird. Zugegeben sind besagte Kritikpunkte durchaus berechtigt, solange man sich nur auf das Hauptspiel bezieht. Je mehr Erweiterungen für das Spiel veröffentlicht wurden, umso mehr DLC‘s für das Spiel veröffentlicht wurden, desto mehr wurde an diesen Kritikpunkten gefeilt. Die DLC Politik von Activision ist ja bereits bekannt. Drei Jahre später kriegen wir nun Destiny 2 präsentiert. Wir haben uns für euch zurück in den Orbit begeben und den MMO Shooter ausgiebig getestet. Text: Nico Simon

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Was schon zu Beginn auffällt, dass man seitens der Entwickler wenig an der Grafik geschraubt hat, denn diese ist – in der PS4 Version – nur geringfügig besser. Matschige Texturen am Wegesrand sind ewige Begleiter und die Gegner Designs sind auch nicht neu. Wir kämpfen immer noch gegen Captains, Zenturios, Minotauren und Ritter. Soweit, so kopiert. Ebenso schnell fällt allerdings auf: Man hat sich Mühe gegeben, zu mindestens eine zusammenhängende und nachvollziehbare Story zu erschaffen. Der Turm wird zerstört, wir finden uns orientierungslos am Fuße dessen wieder. Stark verletzt fehlen uns jedwede Fähigkeiten, die wir uns im ersten Teil mühevoll zusammen gefarmt haben. Innovation sieht zwar anders aus, aber immerhin liefert man uns einen plausiblen Grund, warum wir im Destiny Universum das Laufen neu lernen müssen. Tatsächlich ist es Bungie gelungen, hier mehrere kleine Welten zu erschaffen, in denen man sich als Spieler gerne bewegt. Matschige Texturen hin oder her, die einzelnen Planeten sind ansprechend und lebendig gestaltet. Allen vorweg muss man loben, dass man von vornherein das Gefühl hat, dass es etwas zu tun gibt. Öffnet man erstmals den Navigator wird man von der Menge an Symbolen nahezu erschlagen. Abgesehen von den einzelnen Missionen gibt es noch die altbekannten Events, welche aber in wesentlich höherer Zahl auftreten. Dem Spieler ist es tatsächlich

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möglich, von einem Public Event zum nächsten zu springen, ohne das diese Kette abreißt. Des weiteren gibt es noch Abenteuer und Quests, welche in sich noch kleiner Subplots haben, welche die Story von Destiny 2 nochmal ein kleines bisschen erweitern. Genug über Bekanntes hergezogen, kommen wir nun zu Dingen, welche Destiny 2 im Vergleich zum Vorgänger neu macht. Bungie haben sich entschlossen, ein Waffensystem zu nutzen, welches dem PvP Modus ein wenig mehr Balancing verpassen soll. So haben wir im Primärslot noch die altbekannten Waffentypen wie Automatik- oder Impulsgewehre und Handfeuerwaffen, welche alle nur Kinetikschaden verursachen. Aus dem alten Spezialwaffenslot ist im Prinzip ein zweiter Primärwaffenslot geworden. Wir haben die gleichen Waffentypen, wie auch im ersten Slot, allerdings verursachen hier alle Waffen den altbekannten Elementarschaden – Solar, Arkus und Leere. Im dritten Slot finden wir wiederum dann die Waffentypen, die wir im Vorgänger als Spezialwaffen und schwere Waffen kennen. Fusions- bzw Scharfschützengewehre, Raketenwerfer und Schwerter. Eine komplette Neuerung stellen hier die verschiedenen Mods dar. Mit diesen lassen sich die verschiedenen Schadenstypen ändern, Präzision oder Schlagkraft können erhöht werden. Selbige Mods gibt es auch für die Rüstungsteile, welche unseren Charakter resistenter machen. Ein für

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Destiny neues Konzept, welches allerdings keine allzu große Änderung bringt. Der PvP ebenfalls eine grundlegende Veränderung erfahren. Hier finden wir nun vier Mann Teams statt sechs und auch der „Prüfungen von Osiris“ Spielmodus lässt sich nun zu viert bestreiten, anstatt der ursprünglichen drei. Außerdem geht es hier nicht mehr nur noch darum, das komplette gegnerische Team auszuschalten, sondern man spielt nach dem „Suchen und Zerstören“ Prinzip. Ein weitere Änderung, die von Teilen der Community gut und von anderen Teilen negativ aufgenommen wurde. Doch kommen wir nun zum Kernpunkt des Lategame Contents: dem RAID. Das Setting betreffend erleben wir hier etwas komplett Neues. Statt durch dunkle Höhlen ballern wir uns hier nun durch einen prunkvollen Palast. In diesem kämpfen wir uns durch drei verschiedene Passagen, bevor wir letztlich den auf den Boss treffen. Was die Mechaniken angeht, erleben wir einiges Neues. So müssen sich beispielsweise vier Leute durch eine

Art Labyrinth bewegen, während die anderen zwei Spieler ihr Team durch dieses hindurch navigieren müssen. In einer anderen Passage gibt es wiederum alt bekanntes: Die Spieler muss länger auf einer Plattform stehen, um ein bestimmtes Event zu triggern. Natürlich werden wir hier keine Lösungen vorwegnehmen, sodass ihr noch die Möglichkeit habt, eure eigenen Erfahrungen zu machen. Es sei aber gesagt, dass – zu mindestens aus meiner Sicht – der RAID zu einfach abschließbar ist. Alles in Allem kann man Destiny 2 nicht vorwerfen, dass es nur ein größeres DLC ist. Dafür hat man seitens Bungie zu viele Änderungen implementiert. Manche davon waren gut, bei anderen änderte man Dinge, die im Vorgänger gut funktioniert haben und damit praktisch verschlechtert wurden. Dennoch lässt sich sagen, dass man in Destiny 2 durchaus einiges an Zeit verbringen kann, ohne dass sich diese verschwendet anfühlt. Es gibt wie erwähnt einiges zu tun und der Spieler hat immer ein klares Ziel vor Augen, für den sich das stundenlange Grinden lohnt, auch wenn die Belohnungen nicht immer fair erscheinen.

grafik sound steuerung

3,2

atmosphäre spielspass 66

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