10 minute read
Das konsumkompetente Kind
«Das will ich
Von KARIN DEHMER (Text) und ELENA KNECHT (Illustration)
Advertisement
Alljährlich im Advent werden Grosseltern dazu angehalten, zurückhaltend mit Geschenken zu sein. Früh sollen Kinder lernen, dem Konsumwahn zu entsagen, der langfristige Müllberge verursacht und kurzfristiges Glück beschert. Zum Leidwesen der Kinder ist das nicht falsch.
aber!»
Kinder werden indirekt bereits zu Konsumenten, bevor ne Kundinnen und Kunden schätzen das Angebot an der Kasse», sie überhaupt Wünsche formulieren können. Möbel, beantwortet Patrick Stöpper vom Migros-Genossenschaftsbund Kleider, erste Spielsachen: Kündigt sich Nachwuchs diese Frage und weist auf die in einigen Filialen eingeführten an, müssen plötzlich lauter Dinge her, an die man bislang kei- Familienkassen hin: «Der Kassendurchgang ist breiter, auf einen Gedanken verschwendet hat, und ist das glückliche Ereignis nen Süssigkeiten- und Snackaushang wird verzichtet und für die schliesslich eingetroffen, geht der Besorgungsrausch erst richtig Kinder ist ein Podest errichtet, auf das sie stehen und beim Einlos. Wehe dem Zeitpunkt, wenn die Kin- packen helfen können.» Womit wir der lernen, ihren Wünschen Ausdruck zu verleihen. «Quengelkraft» nennt man im Konsum ist zu mitten im Thema wären: Konsum ist zu einem zentralen und beiläufigen Marketing die kindliche Fähigkeit, Erwachsene von einem Kauf zu überzeu- einem beiläufigen Element unseres Alltags geworden, in dem selbst Kleinkindern der entgen, den diese gar nicht tätigen wollen, Element unseres sprechende Platz eingeräumt wird. und mit der «Quengelzone» ist die unausweichliche Schleuse beim Anstehen an Alltags geworden, ÜBER GELD REDET MAN DOCH der Kasse gemeint, gespickt mit süssen Wir konsumieren, ohne uns darüVerführungen rechts und links. Schon in dem selbst ber Gedanken zu machen, wie und mancher Eltern- oder Grosselternteil hat sich an dieser Stelle wohl entnervt ge- Kleinkindern der wo das entsprechende Verhalten eigentlich erlernt wird. Im Klappsitz wundert, weshalb die Grossverteiler auf diese Stressquelle bestehen? «Erwachse- entsprechende Platz des Einkaufswagens schieben wir unsere Kinder durch die Welt des ~ eingeräumt wird.
«Schwierig, Kindern nicht alles zu kaufen, was sie sich wünschen, obwohl man es könnte.»
MARION NOLDE, Co-Leiterin der EKKJ-Geschäftsstelle Konsumierens und kurz darauf ahmen sie uns am Verkaufsstand im Kinderzimmer nach. Schon mancher Grundschüler hat seine Weihnachtswunschliste anhand der Werbepausen im Fernsehen oder auf YouTube geschrieben. Tatsächlich sind unsere Kinder denn auch ganz ohne Zutun der Erwachsenen ausgesprochen konsumkompetent. Sie kennen Produkte, Preise und Geschäfte. Gemäss Studien können Zehnjährige zwischen 200 und 300 Markennamen unterscheiden. Im Kindesalter stehen diesem Konsumwissen allerdings noch sehr spärliche Kenntnisse über ökonomische Zusammenhänge gegenüber. An diesem Punkt ist es wichtig, mit der Erziehung anzusetzen, altersgerecht versteht sich. Marion Nolde ist Mitherausgeberin des 2014 erschienenen Berichts «Selbstbestimmt oder manipuliert – Kinder und Jugendliche als kompetente Konsumenten» der Eidgenössischen Kommission für Kinder- und Jugendfragen (EKKJ). Sie rät dazu, jüngere Kinder nicht mit ausufernden Erklärungen zu überhäufen: «Man sollte jedoch unbedingt ihre Fragen beantworten, kurz und für das Kind verständlich. Für die Konsumerziehung gilt: Reden ist Gold.» Kinder begreifen vielleicht noch nicht den Unterschied zwischen Bedürfnis und Wunsch, aber dass sich der Opa nach einer überstandenen Operation gern mit einem neuen Gadget belohnen würde, dies aber nicht tut, weil das Alte eben noch gut genug funktioniert oder das Neue sehr teuer ist, kann ein Grundverständnis von Belohnungsaufschub und Selbstkontrolle im Kind fördern. ÖFTER LAUT DENKEN Mit anderen Worten: Bei Abwägungen über Kaufen oder Nichtkaufen öfter mal laut denken vor den Kindern? «Das erachte ich sogar als äusserst wichtig», bestätigt Gregor Mägerle von der Schuldenprävention der Stadt Zürich diese Vermutung. «Ihrem Alter entsprechend sollen und dürfen Kinder in Kaufentscheide ihrer Eltern oder Grosseltern eingebunden werden. Wie viel kostet eine neue Anschaffung? Unter welchen Voraussetzungen kann man sich diese leisten? Worauf muss die Familie allenfalls dafür verzichten?» Gregor Mägerle findet es schade, dass in der Schweiz in Familien so ungern über Geld gesprochen wird. Oft werden die Kinder über die Vermögenslage der Familie im Dunkeln gelassen. «Um den Kindern trotzdem einen Einblick zu geben, was die Familie sich leisten kann oder nicht, sollte man sie ab und zu raten lassen, was ein Einkauf gekostet hat, bei dem sie einen gerade begleitet haben. Oder statt des Betrags der genauen Einnahmen zu nennen, kann man sie zusammen-
es beim Taschengeld ganz wichtig ist, einzugrenzen, was damit bezahlt werden muss, sonst gibt es immer wieder Grund zu Diskussionen. Taschengeld und später Jugendlohn sind aber Sache der Eltern und liegen nicht im Verantwortungsbereich der Grosseltern. Umso wichtiger ist es, dass diese die Geschenkekultur der Eltern ihrer Enkelkinder nicht untergraben. «Die wenigsten Eltern sehen es gern, wenn Grosseltern am Geburtstag mit einem riesigen Geschenk für ihr Enkelkind aufwarten, von dem sie nichts wissen», warnt Gregor Mägerle. «Es ist zwar verständlich, dass Grosseltern ihren Enkelkindern Wünsche erfüllen wollen, aber schlussendlich liegt die Entscheidung bei den Eltern, in welchem Umfang ihre Kinder beschenkt werden sollen.» Marion Nolde sieht das etwas anders: «Gewisse Eltern wünschen das so, ja. Aber ich bin der Meinung, Enkelkinder und Grosseltern dürfen auch eine von den Vorstellungen der Eltern losgelöste Beziehung pflegen. Wenn die Grosseltern also zum Geburtstag etwas Bestimmtes schenken wollen, sollen sie das tun dürfen.» Wie in vielen anderen Bereichen sind auch hier ein klärendes Gespräch, Kompromissbereitschaft und ein Verständnis für die jeweiligen Bedürfnisse der Generationen wichtig. Und immer: Die Eltern haben das letzte Wort.
DIE SACHE MIT DEM BATZEN Viele Grosseltern stecken beim sonntäglichen Besuch ihren Enkelkindern auch gern einen Fünfliber oder ein Nötli zu. Die Kinder freuts, die Grosseltern auch, die Eltern sind unsicher, was rechnen lassen, welche Ausgaben die Familie pro Monat hat. sie von Geldgeschenken halten sollen. «Ohne bestimmten AnSo erhalten vor allem ältere Kinder ein Gefühl für realistische lass den Enkelkindern Geld zu schenken, finde ich heikel, denn Lebenskosten.» es kann die Finanzerziehung der Eltern untergraben», bestätigt Gerade was Trends in Mode, neue Technologien oder Umwelt- Gregor Mägerle die mögliche Befangenheit der Eltern. «Besser, themen angeht, können Eltern und Grosseltern hingegen von sie geben den Batzen den Kindern zu speziellen Anlässen, vor Kindern relevante Informationen erhalten. Konsum erhält so den Ferien, für die Chilbi oder für ein Lager.» auch die generationenverbindende Komponente des Informa- All dieser lobenswerten Pädagogik steht die ökonomische Ertionsaustauschs und des gemeinsamen Einkaufens – beispiels- schwinglichkeit der heutigen Zeit gegenüber: Noch nie war es weise wenn der Teenager seinen Opa beim Kauf eines neuen einfacher, Kinder zu verwöhnen. «Das ist sicher eine SchwierigHandys berät und ihm dieses danach auch gleich installieren keit», findet auch Marion Nolde, «den Kindern nicht alles zu kauhilft. Jede einzelne Handlung gibt Anlass, sich über das eigene fen, was sie sich wünschen, obwohl man es könnte.» Denn genau Konsumverhalten auszutauschen. diese Erschwinglichkeit sorgt bekanntEin weiterer wichtiger Schritt ist lich für Unmengen von Müll und ausdie Einführung von Taschengeld, über das die Kinder frei verfügen «Für die Konsum beuterischen Herstellungsketten. Ein Zusammenhang, den bereits Zehnjähkönnen. Ist das Geld weg und ein erziehung gilt: rige nachvollziehen können. «Abgeseunerfüllter Wunsch noch da, fällt hen davon,» führt Marion Nolde weiter ab einem gewissen Alter der not- Reden ist Gold.» aus, «müssen Kinder das Konzept des wendige Rückschluss leicht. Wobei sogenannten Belohnungsaufschubs ~ MARION NOLDE
sowieso lernen. Nicht alles sofort zu kriegen, fördert die Selbstständigkeit. Auch wichtig ist ein gutes Selbstwertgefühl, dessen Grundsteine in der Kindheit gelegt werden. Ein selbstsicherer Jugendlicher braucht keine Markenkleider, um in der Peergruppe bestehen zu können.»
UND WEIHNACHTEN? Nun steht Weihnachten vor der Tür und Sie bedanken sich für diesen moralischen Fingerzeig zur Unzeit? Sie haben natürlich recht. Wer dazu rät, Kindern nur ein Geschenk zu machen, und dies auch noch möglichst ein pädagogisch sinnvolles, hat zwar die Argumente auf seiner Seite, aber es ist wie bei fast allem im Leben: Muss denn immer alles sinnvoll sein? Jein. Unser Vorschlag: Erfüllen Sie Ihrem Enkelkind den Wunsch des Bling-Bling-Plastikspielzeugs statt der naturbelassenen Holzklötze, oder kaufen Sie ihm das teure Legoset, das die Verpackungsgrösse einer neuen Waschmaschine hat. Nehmen Sie sich dann aber auch die Zeit, mit den Kindern auf dem Boden zu sitzen und die geschenkten Sachen gründlich zu bespielen. Vielleicht gibt es dafür beim nächsten Ausflug in den Zoo nicht auch noch das Gürteltier aus Plüsch, beim Bummel durch die Stadt keine Fünf-Franken-Spielsachen und in der Quengelzone bleiben Sie hart und nervenstark. Gregor Mägerle von der Schuldenprävention: «Ich persönlich habe sowieso nichts gegen die Quengelzone, auch wenn meine Kinder dort schon brüllend auf dem Boden gelegen haben. Die Quengelzone ist doch der perfekte Ort, um das Gespräch über Bedürfnisse, Geld und Konsum bereits mit kleinen Kindern zu üben. Darum kommt man als Eltern und Grosseltern sowieso nicht herum.» Und sollten die Kinder die erklärenden Worte der Erwachsenen nicht verstehen, so kapieren sie irgendwann deren konsequente Haltung. •
KONSUMSENSIBEL IM ALLTAG MIT KINDERN
Bei mehreren Kindern im Haushalt lohnen sich auch mal teurere Anschaffungen, wenn diese dafür einige Jahre in Gebrauch sein werden.
Spontane Kinderwünsche unter dem Jahr auf einer Wunschliste sammeln. An Weihnachten oder Geburtstag die Liste mit dem Kind anschauen und entscheiden, was preislich ein angemessener Wunsch wäre und welcher Artikel überhaupt aktuell noch gewünscht wird.
Auf Plattformen wie Tutti und Ricardo gibt es alles, was sich Kinder wünschen, in gebrauchtem, aber gutem Zustand und zu einem fairen Preis.
Kinder stöbern gern in Brockenhäusern und auf Flohmärkten. Lieber an einem solchen Ort mal ein günstiges und kurzfristiges Spielzeug kaufen statt billig produzierte Neuware.
Grundsätzlich: mehr gemeinsame Erlebnisse schenken als materielle Güter.
Die Immobilienagentur Neho verkauft Ihre Immobilien zu einem Festpreis von CHF 9’500.-
Mit über 50 verkauften Immobilien pro Monat beweist Neho weiterhin, dass das Modell mit einem Festpreis von CHF 9’500 den Erwartungen des Marktes entspricht. Die Agentur hat einen Transaktionswert von über 500 Millionen Franken und ist heute eine der führenden Immobilienagenturen der Deutschschweiz.
Das gesamte Team der deutschsprachigen Schweiz.
In der Vergangenheit wurde beim Verkauf einer Immobilie von der zuständigen Agentur eine hohe Provision verlangt. Die meisten
Agenturen verlangen ein Minimum von 3% des Verkaufspreises. Dieser
Betrag liegt üblicherweise zwischen
CHF 30’000 und CHF 50’000. In diesem
Zusammenhang stach das Konzept von
Neho sofort ins Auge.
Das Immobilienbüro Neho entstand aus den Beobachtungen seiner vier Gründer:
Seit mehr als zwanzig Jahren ist der
Immobilienmarkt im Aufschwung, und die
Preise haben sich verdoppelt oder sogar verdreifacht. Entgegen dem gesunden
Menschenverstand ist der Provisionssatz der Agenturen jedoch unverändert geblieben. Die Arbeit der Makler hat sich aber stark weiterentwickelt, schon allein durch das Aufkommen des Internets. Hier musste eine Lösung gefunden werden.
Ein faires und transparentes Modell
Eine Begleitung durch lokale und erfahrene Immobilienmakler bleibt das Herz der Dienstleistung von Neho. Es ist der Einsatz neuer Technologien und die Automatisierung einer Vielzahl von Verwaltungsaufgaben, die es der Agentur ermöglicht haben, die Kosten zu senken und den Maklern gleichzeitig die Möglichkeit zu geben, sich mehr auf ihre Aufgabe zu fokussieren: dem Verkauf der ihnen anvertrauten Immobilien. Die Makler haben mehr Zeit ihre Kunden zu beraten, den Wert der Immobilien hervorzuheben und vor allem nach Käufern zu suchen. Die Internet-Plattform von Neho ermöglicht es, den gesamten Verkaufsprozess in Echtzeit zu verfolgen, und bietet Zugang zu allen Informationen im Zusammenhang mit dem Verkauf. Zusätzlich zu den erheblichen Einsparungen, die dank des Angebots von Neho erzielt werden, profitiert der Verkäufer von einem verbesserten Vermittlungsdienst in der gesamten deutschsprachigen Schweiz. Zahlreiche Kunden bezeugen es, so auch Frau S. Müller aus Winterthur: «Neho ist eine Agentur, die die Immobilienvermittlung auf eine ganz neue Ebene hebt! Der Kundenservice ist ausgezeichnet (sie machen einen virtuellen Rundgang durch das Haus, so dass Sie keine unnötigen Besuche haben, sie begleiten den Käufer bei der Finanzierung, um die Transaktion zu beschleunigen, sie sind freundlich und proaktiv), die Gebühren sind viel niedriger [...] und die Geschwindigkeit der Bearbeitung ist aussergewöhnlich, sie haben unser Haus in nur zwei Tagen online gestellt».
Reales und nachhaltiges Wachstum, sowie Unterstützung der Grössten
Angesichts dieses Erfolgs schlossen sich die Immobiliengruppen Investis und Delarive schnell dem Abenteuer an. Dank seiner Leistung konnte Neho bei den Swiss Real Estate Awards den Preis in der Kategorie PropTech gewinnen. Dieser Preis, der von mehr als 1000 Fachleuten der Branche verliehen wird, belohnt die wichtigsten Innovationen, die den Schweizer Immobilienmarkt revolutionieren.
Basel: Bern: Luzern: St. Gallen: Zürich:
061 588 05 00 031 528 05 00 041 588 08 00 071 588 09 00 043 588 01 00
Bewerten Sie jetzt Ihre Immobilie kostenlos auf neho.ch