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Freiwilliges Engagement
Mein FREIWILLIGES ENGAGEMENT
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Ich engagiere mich nun den dritten Winter für Pfarrer Siebers «Pfuusbus», mit Leib und Seele, ich liebe diese Arbeit. Man lernt die Menschen kennen, jeder mit seinem eigenen Schicksal dahinter. Schon immer hat es mich zu Randständigen hingezogen, wollte ich helfen und zuhören. Leider konnte mir meine Mutter kein Studium ermöglichen, das in die soziale Richtung gegangen wäre, denn das wäre ganz sicher das Richtige für mich gewesen. Stattdessen arbeitete ich bis zu meiner Pensionierung auf der Post. Am Schalter trifft man natürlich auch auf hilfsbedürftige Menschen, man zieht sie an, wenn man den Draht zu ihnen sucht, und muss aber auch schauen, dass man sich abgrenzen kann. Der Pfuusbus vom Sozialwerk Pfarrer Sieber ist eine Notschlafstelle, die in den Wintermonaten Obdachlosen ein Bett und eine warme Mahlzeit bietet. Der Bus und die dazugehörenden Zelte und Container stehen von November bis April auf der Albisgüetliwiese in Zürich. Eine Nachtschicht bestreiten jeweils zwei freiwillige Helferinnen und Helfer und bis 22 Uhr zwei Personen in der Küche. Jeder Gast wird registriert, sie treffen zwischen 18 und 22 Uhr ein. Wir haben Platz für 30 bis maximal 40 Gäste. Im Bus gibt es 15 Schlafplätze und im beheizten Vorzelt nochmals etwa 25. Bis 22 Uhr erhalten alle Gäste – wir nennen die Obdachlosen so – eine warme Mahlzeit. Glücklicherweise beliefern uns Restaurants und Privathaushalte mit Nahrungsmitteln und Essenspenden, es mangelt nie an Zutaten für ein sättigendes Menü. Im Bus und im Zelt dürfen weder Alkohol noch Drogen konsumiert werden. Wer erwischt wird, wird ermahnt. Da sind wir strikt. Immer wieder kommt es zu Eskalationen unter den Gästen. Wir Helferinnen und Helfer besuchen entsprechende Kurse in Deeskalierung. Mit der Zeit entwickelt man einen Blick und ein Gehör für aus dem Ruder laufende Situationen. Wir greifen frühzeitig ein, schicken notfalls Betroffene weg. Das ist hart, wenn draussen Minustemperaturen herrschen. Wer bei uns schlafen und essen will, muss sich an die Regeln halten. Notfalls rufen wir auch die Polizei. Angst haben ist fehl am Platz, aber wachsam muss man sein. Wie gesagt, gegen uns richtet sich der WER Irene Kopp, 66, aus Schlieren (ZH), 7 Enkelkinder WOFÜR Notschlafstelle «Pfuusbus» FUNKTION Freiwillige Mitarbeiterin
Zorn der Gäste höchst selten. Im Gegenteil, die meisten sind dankbar und hilfsbereit. Man setzt sich auch mal zusammen, redet und hört zu, nimmt jemanden in den Arm. Gegen 23 Uhr dimmen wir das Licht und bitten die Gäste, zur Ruhe zu kommen. Das ist dann auch der Moment, in dem jene, denen es nicht gut geht, beginnen rumzutigern, rein- und rauszugehen. «Versuch zu schlafen», sag ich dann, oder «komm, trinken wir noch einen Tee». Wir Helfenden haben ein Bett im Bürocontainer ausserhalb des Zeltes, eigentlich könnten wir uns da abwechslungsweise hinlegen, aber ich kann das nicht gut, ich bleibe lieber vor Ort, döse auf der Bank in der Küche. Im Zelt drin ist die Luft schlecht, es stinkt fürchterlich … man gewöhnt sich dran. Ab 6 Uhr bereiten wir das Frühstück vor. Es gibt immer wieder Gäste, die früh aufstehen und zur Arbeit gehen müssen. Duschen kann man bei uns nicht, wir haben nur WCs. Bis 9 Uhr müssen alle draussen sein. Dann werden die Matratzen aufeinandergestapelt, die Schlafsäcke und Decken zusammengelegt und alles wird geputzt. Haben wir noch Essensreste oder Spenden übrig, verteile ich diese in Säckli verpackt den Gästen zum Mitnehmen. Wenn ich zu Hause bin, muss ich mich zuerst ausziehen und unter die Dusche. Schlafen tue ich nicht unbedingt, aber am Abend gehe ich früh ins Bett. Da ich neben dem Engagement für den Pfuusbus privat noch zwei betagte Menschen und einen schwerkranken jungen Mann betreue, habe ich mich entschieden, in diesem Winter wegen Corona nicht im Pfuusbus zu arbeiten. Das fällt mir furchtbar schwer. Ich habe die Menschen da sehr liebgewonnen. Ich habe mich zur Verfügung gestellt, im Hintergrund mitzuhelfen und hoffe sehr, dass ich im nächsten Jahr wieder mittendrin dabei sein kann. ~KD
Für was engagieren Sie sich freiwillig? Wir freuen uns über Ihre Zuschrift. redaktion@grosseltern-magazin.ch
~ Bildarchiv ~
VOGELSCHAU
Bei dieser mittelgrossen Stadt handelt es sich um die Bierhauptstadt der Schweiz. Ganze 16 Bierbrauereien gibt es vor Ort. Und weil man mit zu viel Bier im Blut bekanntlich nicht mehr Auto fahren soll, überrascht es auch nicht, dass sie als die velofreundlichste Stadt der Schweiz ausgezeichnet ist. ~KD
Die Lösung finden Sie auf Seite 78.
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~ Kinderkunst ~
ENKELS PERSPEKTIVE
Wie Ilaria (4) ihre Grossmutter Lisbeth Foletti sieht.
Das hast du aber schön gemalt! Was ist das? Eine Sonne? Ah, das bin ich, klar, jetzt seh ichs ... So oder so ähnlich laufen Gespräche über Zeichnungen bei uns zu Hause oft ab. Auch wenn wir bei den Kunstwerken der Kleinen nicht immer gleich erkennen, dass sie uns gezeichnet haben, berühren sie uns trotzdem aufrichtig. Die Menschen und wie wir sie sehen sind schliesslich vielseitig. Haben Ihre Enkelkinder Sie auch schon gezeichnet? Dann schicken Sie uns die Malkünste Ihrer Enkelkinder zu. Ob abstrakte Kunst oder realistische Malerei – wir freuen uns darauf, verschiedene Grosseltern aus der Sicht der Enkel zu zeigen. ~CAP
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Hitzewallungen? Ich bleibe cool…
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• Lindert übermässiges Schwitzen und aufsteigende Wärmegefühle • Aus frischem Salbei
~ Aktuell ~ ALLERHAND
Das Desinfektionsmittel des Schweizer Herstellers Soeder besteht aus desinfizierenden Inhaltsstoffen wie 70% Ethanol und enthält pflegendes Aloe Vera. 100 ml, 14 Franken. soeder.ch Verträgliche und wirksame Händedesinfektion von Sonett mit 70% pflanzlichem Alkohol, zu 100% aus kontrolliert biologischem Anbau. Eine kleine Menge pflanzliches Glyzerin aus kontrolliert biologischem Anbau schützt vor Austrocknung. 300 ml, 10.25 Franken, in Drogerien. Die exklusive Desinfektionsvariante von Grown Alchemist desinfiziert, schützt vor Austrocknung und dank Hyaloron zusätzlich vor vorzeitiger Hautalterung. Mit Alkohol aus natürlichem Zuckerrohr. 50 ml, 19.90 Franken. brack.ch
An regelmässigem Gebrauch von Desinfektionsmittel kommt man heute kaum mehr vorbei. Wer es häufig benutzt, tötet damit zwar Bakterien und Viren ab, läuft aber gleichzeitig Gefahr, die Schutzschicht der Haut zu gefährden, was zu Allergien oder Ekzemen führen kann. Es lohnt sich also, beim Kauf auf pflegende Inhaltsstoffe zu achten. Eine pflegende Variante von Desinfektionsmittel kann man auch ganz einfach selber herstellen: 650 ml Alkohol (z.B. Ethanol), 350 ml Aloe-Vera-Saft , 2–3 Tropfen ätherisches Öl nach eigenem Geschmack. ~KD
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Betreuende Angehörige «Ich habe wieder Zeit für meine Enkelkinder.»
Betreuen und pflegen zuhause – eine anspruchsvolle Aufgabe
Wir unterstützen Sie bei der Betreuung Ihrer Angehörigen, damit Sie wieder etwas Zeit für sich haben. So halten Sie Ihre Balance – das gibt nicht nur Ihnen Kraft. Wir sind da. Ganz in Ihrer Nähe, für Sie und Ihre Familie.
~ Fotografien ~ TIERGESCHICHTEN DES EINEN GLÜCK IST DES ANDERN UNGLÜCK
) Text und Bild Von RUDOLF HUG (
Mit meinem Guide Oli bin ich in den Wäldern Finnlands unterwegs. Es ist tiefer Winter und wir wollen den weitverbreiteten Unglückshäher fotografieren. Es soll eine ganz besondere Aufnahme werden: mit ausgebreiteten Flügeln gegen das Licht – wie ein Engel. Ein Engel mit diesem schrecklichen Namen, wie kam das? Ironischerweise ist der «Kuukkeli», wie er auf Finnisch heisst, der Glücksvogel der Finnen. Er ist in den borealen Wäldern des hohen Nordens zu Hause. Nur in sehr kalten Wintern flüchtet er bis nach Mitteleuropa. Und da war sein Auftauchen früher eine kleine Sensation – aber keine positive. Denn die Menschen hielten ihn in ihrem Aberglauben für einen Unglücksboten, der aus der Kälte kommt. Wir machen uns auf die Suche nach einem geeigneten Platz, installieren Stativ und Kamera so, dass die Sonne gegenübersteht. Während Oli das Futter auslegt, um ihn anzulocken, bin ich am Auslöser und mit etwas Glück gelingt mir dieses Engelsbild. •
Bücher und Infos: rudolf-hug.ch
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