Grüne Wiese | Studentenmagazin der Hochschule Wismar | Mai 2009 | kostenlos
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Erstsaat, Impressum Sag‘s Gabi Partykonterrevolution? Es gibt ‘nen Arzt auf‘m Campus? WARUM WÄHLEN? Grüne Wiese News Frege: „Liebes Tagebuch“ Über-Gebühr; Was ist ISIC? Titel: CAMPUS LEGENDS Jugend- und Studentenfernsehen „Planke“ Rezept der Woche KUni - der Star der KinderUni BOLOGNA KOMMT! Was für ein Mensaner bist du? Partyschwert: Suche eingestellt Das war das CampusOpenAir Wismar 2008 Der Nautiker - Das unbekannte Wesen Grüne Wiese News Zwei Wir wollen doch nur schwimmen Podfolio.de Wismars versteckte Schönheiten Der NXTperte Campuseltern Rosa Hunde im Test Überleben in Finnland Comic: Molk-Out in der Workerei Blood, Sweat & Tears - Aerobic Rätsel Die Stulle
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Hey ihr wissbegierigen Baumschüler, habt ihr beim Mensabesuch nicht schon immer gerätselt, was das für lustige Leute sind, die einem von den Fotos der großen Säulen entgegenlächeln? Oder habt ihr auch davon gehört, dass die Bewohner des Gewächshauses 7 ihre eigene Mensatheke bekommen sollen? Fragt ihr euch auch, was an dem Gerede über mysteriöse Campusbrände oder dem „CampusOpenAirLesbenvideo“ dran ist? ... nein? Äh, nun... Schade. Wir uns aber. Eure Grüne Wiese-Redaktion hat keine noch so mühselige Hochgrasforschung gescheut und euch eine Zusammenfassung der bekanntesten Campuslegenden zusammengestellt - zu beschmökern auf Seite 16. Eure Rasenclique ist von diesen Recherchearbeiten aber auch derart erschöpft, dass sie dringlichst neue Mitgärtner benötigt, um die famose Fauna der Campusgeschichten zu erhalten. Und das Beste: all
An der Grünen Wiese haben mitgearbeitet Georg Hundt (gh) (V.i.S.d.P.), Richard Stickel (rst), Katharina Grabowski (kg), Cordula Hinkfoth (ch), Franziska Pönisch (fp), Carolina Friedrich (cf), Mario Süßbrich (ms), Carolin Becker (cb), Sebastian Schmitt (ss), Laura Guse (lg), Elisa Dominik, Annika Appel (aa), Christoph Meyer (cm), Wotan Drescher (wd), Antje Groth (ag), Tobias Proske (tp), Dana Kilias (dk), Julia Klein (jk), Stephan Schuster, Dirk Matthes Fotos: Christoph Meyer, Georg Hundt 4
die Ackerei ist bei Frau Professor Polkehn, Fakultät Gestaltung, und Herrn Professor Kramer, Fakultät Wirtschaftswissenschaften, mit Punkten abrechenbar. Und diese Möglichkeit ist es erst, die endlich wieder zarte Knöspchen eures Studentenmagazins ersprießen lässt. Abgerechnet wird sowieso, v.a. bei der Wahl der Hochschulgremien am 27. Mai 2009. Wählt euren Fachschaftrat und eure Studiengangs- oder Fakultätsvertreter in das Studierendenparlament. Warum? Das sagen wir euch auf Seite 8. Meinungen? Protest? Lob? Gartentipps? Immer her damit: info@gruenewiese.info. Und auf www.gruenewiese.info gibts jetzt auch die älteren Ausgaben der Wiese zum selber aussähen. Viel Spaß beim Lesen und Entdecken des taufrischesten Rasens, der je ausgerollt wurde. gh
Studentenmagazin Grüne Wiese AStA der Hochschule Wismar PF 1210 23952 Wismar info@gruenewiese.info www.gruenewiese.info Nr. 11, Mai 2009 Auflage: 1000 Exemplare Wiesenmädchen: Christina „Tietz“ Jachow
Sag‘s Gabi Fiona (20, Innenarchitektur) Hallo Gabi! Auf der letzten Party hat mir ein total süßer Kerl einen Zettel zugesteckt – auf dem stand 192.168.23.9. Ich hab schon versucht ihn anzurufen, aber da geht einfach keiner ran. Liebe Fiona, mit Menschen, die dir SOLCHE Nummern zustecken, ist es für Normalos nicht einfach, in Kontakt zu treten. Es handelt sich hier nicht um eine Telefonnummer, sondern um eine IP-Adresse (quasi die Anschrift eines Computers). Bist du dir sicher, dass er sich wirklich für dich interessiert hat, oder wollte er dich vielleicht nur abwimmeln?! Meines Erachtens wird es sich hier auch nicht um einen süßen Typen, sondern eher um ein Multimädchen handeln. Für diese ist es schwer, die Existenz einer realen Welt zu akzeptieren, daher sind sie auch nicht wirklich in der Lage, zwischenmenschliche Beziehungen außerhalb von Chats aufzubauen. Such dir lieber einen richtigen Kerl.
Enrique (23, Wirtschaftsrecht) Oh Gabi! Seit du in der Grünen Wiese schreibst, les ich nichts anderes mehr. Dein Einfühlungsvermögen, deine sanfte und verständnisvolle Art, der milde Hauch von Ironie, der leise über den Zeilen schwebt… Hast du am Wochenende schon was vor? Lieber Enrique! Dein Brief schmeichelt mir. Am Wochenende hab ich zwar schon was vor, aber melde dich doch einfach unter: 192.168.23.9
Kai (25, Nautik) Mir steht das Wasser bis zum Hals. Meine Freundin Arielle hat von meiner Affäre mit Marina Wind bekommen. Jetzt muss ich mich entscheiden, doch für wen? Harrrrrrr… Lieber Kai! Erstmal muss ich dir den Wind aus den Segeln nehmen – in jedem Hafen eine Braut steht für dich noch nicht an der Tagesordnung! Du warst also in unbekannten Gewässern fischen und Marina hat dich auflaufen lassen? Hättest du in Logistik aufgepasst, wäre dir das nicht passiert! Jetzt musst du dich entscheiden – war Marina nur ein Nothafen oder kann sie für dich vielleicht der Fels in der Brandung sein? Denke bei deiner Entscheidung immer daran – die Seele einer Frau ist tief und unergründlich wie der Ozean!
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Partykonterrevolution? Als Superheld hat man es leicht. Man braucht nur Leggings, ein enges Oberteil und eine passende Unterhose. Letzteres trägt man dann über den ersten beiden Elementen und schon ist das Outfit fertig. Eine nette Maske und vielleicht einen feschen Umhang – tada, der Beschützer der Schwachen und Schätzenswerten ist bereit. Als Sahnehäubchen fehlt dann nur noch ein intelligenter Spruch, mit dem man seinen Gegner Schachmatt setzt. Um Bösewichte muss man sich auch keine Sorgen machen, irgendwo fällt gerade immer irgendwer in einen bedrohlichen Bottich, steht aus Versehen in einem Neutronenbeschleuniger oder wird von einem hypergenetischen Schaf namens Ralf gebissen. Letzteres wird zu Woll-Man und beschießt Leute mit Omas selbst gestrickten Pullis.
Als Student in Wismar eine gute Party zu finden ist dagegen hart. Hier gab es bes-
sere Zeiten. Damit meine ich nun nicht die Parties in den herkömmlichen Etablissements wie Mensakeller oder Block, sondern die, die dem Leben in Wismar die Würze geben. Als ich anfing, ach, damals, da war jede Woche eine. Und immer eine andere und immer waren sie voll. Es gab Bergfeste, Winterbälle, Sommerbälle, Drachenfeste, Erstsemesterparties, Einfachwegenirgendwasparties. Halt alle anders und jede Woche irgendwie eine. Alle waren, die meisten auf jeden Fall, voll, und das auch jede Woche. Wenn ich auf das letzte Semester zurück 6
blicke, dann kann man das vielleicht von ein oder zwei der – wie viele waren es, drei? – Parties als angefüllt bezeichnen. Lediglich die Feten im Haus 7 haben noch ihre Anziehungskraft. So mancher Studiengang schafft es nicht mal, seine eigenen Leute zu einer Party zu bewegen, was dann zu einer Ansammlung von 13 Leuten führt. Ende des 19. Jahrhunderts hätte das als Zusammenrottung gegolten, nicht als Party. Nun frage ich mich: Woran liegt das? Man könnte es natürlich auf die Umstellung vom Diplom auf Bachelor schieben, den immer währenden Druck, die vorgeschobene Anwesenheitspflicht in Seminaren, die Pflicht gegenüber der Wirtschaft, ein effizientes Studium hinzulegen. Aber hatte man das als Diplomant nicht auch? Auch hier war man zugeschüttet mit irgendwelchen Aufgaben, Vorträgen und Projektarbeiten. Sicherlich war es mit dem Vordiplom und „Vier Gewinnt“ am Anfang entspannter, aber gegen Ende musste man ebenfalls klotzen. Die Hochschule hat nun sogar die meisten Bachelorstudiengänge auf sieben Semester ausgedehnt, damit der Student ein wenig entlastet wird und man ein Praktikum absolvieren kann, das länger als acht Wochen dauert. Liegt es wirklich daran, dass wir keine Zeit mehr haben? Oder daran, dass wir keine Lust mehr haben? Oder dass der äußere Anreiz fehlt? Denn sicherlich liegt es auch nicht immer nur an uns. Konsequent wurde auch daran gearbeitet, die billigsten DJs zu bekommen, das möglichst hilflose Barpersonal
Es gibt nen Arzt aufm Campus?
RIE NEUE SE
und viel und preiswerten Alkohol. war. Irgendwann hatten mal alle Partys ihren eigenen Stil. H7-Parties waren anders als die BauIng-Parties, WR-Parties sehr viel anders als die der E-Techniker.
Du kennst dich auf dem Campus Wismar noch nicht wirklich aus? In dieser neuen Serie erfährst du von allen wichtigen Einrichtungen.
Heute ist es, als ob man in einem Zug sitzt, alles Wischiwaschi. Wenn man Glück hat, schnell vorbei. Wenn nicht, sich qualvoll hinziehend. Vieles ist auch einfach aus reiner Trägheit verschleppt worden. Wer hat heutzutage noch eine Erstsemesterparty? Es gab Zeiten, da jedes Drittsemester für das erste eine Willkommensparty geworfen hat, und sei es auch nur aus dem Grund, sich genug Geld für sein eigenes Bergfest zu verdienen. Heute ist diese Tradition eingeschlafen. Wenn zwei Generationen Erstsemester es nie erlebt haben, wie sollen sie es dann weiter führen?
Fachärzting für Allgemeinund Sportmedizin Dr. Monika Hirsch Seiteneingang Haus 18 Tel.: 03841/753344
Es liegt nicht nur allein an dem Bachelor-/ Diplomgedöns, oder daran, dass die Party schlecht ist, es liegt auch an uns selber. Vielleicht sollten wir die Unterhose endlich mal wieder drüber tragen, unseren Spruch mal wieder auffrischen. Allerdings sollte man auch die bedrohlichen Bottiche, die Neutronenbeschleuniger und die Schafe wieder ansprechbarer machen. Eine Synergie eben. Der eine kann ohne den anderen nicht, beides baut aufeinander auf. Problem ist, wir brauchen beides, sonst wird das Leben langweilig. ss
Allgemeiner Studierenden Ausschuss (AStA) Studentische Interessenvertretung, Beratung, Partyunterstützung, ISIC-Ausweis, ... Seiteneingang Haus 20 (neben der Schranke) Tel.: 03841/753234 asta@hs-wismar.de Tipps und Tricks ums BAföG (vom AStA) Haus 16, mehr Infos auf Seite 11 Der interessierte Igel ...guckt sich einen heiteren Film an. Seiteneingang Haus 17
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WARUM WÄHLEN?
t! ch eh alles nich Das bringt‘s do noch lange it m ben wir da Und Einfluss ha le, was sie hen doch eh al nicht. Die mac ähle ich w al ehrlich, da wollen. Und m r nicht ga h ic e di Leute, irgendwelche en, iss w e sollen dann ählen! kenne, und di w t ch ni he ge ö. Ich was ich will? N
Falsch gedacht, Kumpel.
„Wählen“ klingt furchtbar politisch. Aber Politik spielt sich auch außerhalb des schönen Berliner Bundestags ab. Und einfacher geht‘s nun wirklich nicht - du hast nix anderes zu tun als ein paar gewählte Kreuze zu setzen ... und die Veranstaltungen vom AStA zu nutzen! [gh] Aber selbst das scheint vielen zu viel. Die Wahlbeteiligung im Jahr 2008: Fakultät für Wirtschaftschaftswissenschaften: 5,1 Prozent, Fakultät für Ingenieurwissenschaften: 13,54 Prozent, Fakultät für Gestaltung: 13,54 Prozent. Merkst selbst, is nix. Obwohl, gut. Die »Fakultät 7« steigerte sich zur Wahl 2007 um (!) ca. 11 Prozent. Schade, dass die Gestaltungsstudenten nur gut 10% aller Studenten der Hochschule Wismar ausmachen. Warum dieses „erfolgreiche“ Ergebnis? Ganz zu schweigen davon, dass es noch viel besser sein könnte. Weil 2008 endlich wieder Kandidaten der Fakultät zur Wahl des Studierendenparlamentes (StuPa) standen, weil die Gestalter hier zusammen 8
gehalten und das gemacht haben, wozu es Wahlen gibt: Sie haben Ihre Interessen gewählt! Bei den aktuellen Hochschulwahlen am 27. Mai 2009 stehen nun auch endlich mehr Ingenieurstudenten zur Wahl! Nutze also diese Chance und zeig, wer du bist. ... nein, jetzt nicht auf dem Wahlzettel unterschreiben oder den guten alten „Nameklassedatum“-Blattkopf ausfüllen! Und wozu jetzt wählen gehen? Studenten in Wismar - das bin ich, das bist du und das sind vor allem wir - zahlen für studentische Selbstverwaltung (StuPa, AStA, Fachschaftsräte) im Semester insgesamt 21.870 Euro (!) über den Fünf-Euro-Anteil des Semesterbeitrags. Ein Haufen Kohle, der nicht von Volltrotteln verwaltet und sinnlos rausgeschleudert werden sollte. Es gibt genug Probleme und ohnehin zu wenig Kultur in Wismar, als dass man auf dieses Geld verzichten könnte. Oder gibt‘s da Gegenstimmen? Willst du , das irgendwer darüber entscheidet? Willst du, dass deine Fakultät, dein Studiengang, deine Interessen vernachlässigt werden, nur weil du keinen Vertreter deines Bereiches gewählt hast? Nur diese wissen doch wirklich, was die Probleme und Bedürfnisse deines Genres sind, oder? Und alles, wirklich alles, was du für eine gute Verwaltung deines Studiengangs tun musst, ist ein paar Kreuze zu setzen für jemanden, der mit dir zusammen studiert und in der gleichen Position ist wie du. Eine Privatperson, ein Kommilitone, ein engagierter Kumpel also. Und für‘s Kreuz gibt‘s noch‘n Freigetränk im Block. Die fünf Minuten hat jeder.!
NAC
PAR KT 27. M TY A I
Okay, sagen wir, ich mache da jetzt mein Kreuz - was passiert dann? Warum benennt man die Leute nicht einfach und gut is?
Bekleidet wählen gehen ist aber auch okay. Deine Stimme, deine Vertreter:
... weil sich dann ein kleiner elitärer Haufen bildet, der sich ständig selbst das Geld zuschiebt. Und ohnehin macht irgendwann einer ‘nen Fehler, weil über irgendwas nicht diskutiert wurde. GAU eben.
Das StuPa (Studierendenparlament) wird von dir als Student gewählt. Es ernennt und kontrolliert den AStA (Allgemeiner Studierendenausschuss), dem es Aufgaben und Mittel überträgt. Deine studentischen Rechte und Interessen innerhalb und außerhalb der Hochschule Wismar vertritt der AStA. Er unterstützt u.a. studentische Parties und organisiert viele Veranstaltungen im Jahr wie das Campus-OpenAir Wismar, und fördert die Integration von ausländischen Studierenden sowie das Angebot des Hochschulsports.
Genau darum ist es ja wichtig, dass du und all die anderen Leute der Fakultäten dafür sorgen, dass ganz viele verschiedene Leute da drin sitzen, die alle ganz tolle unterschiedliche Ideen haben. Daraus resultiert dann ziemlich unmittelbar, dass sie unterschiedliche Probleme sehen und unterschiedliche Herangehensweisen zur Lösung selbiger sehen. Und die Hochschule ein gutes Stück mehr rockt als jetzt. Welche Spinner stehen denn jetzt zur Wahl? Wer genau aus welchem Studiengang für welches Gremium zur Wahl steht, erfährst du auf den Wahlbekanntmachungen. Das sind die etwas unauffälligen A4 und A3Blätter, die derzeit überall aushängen. Geh also am 27. Mai wählen und lehne dich zurück - der, der deine Stimme bekommen wird, hat ja dann die Arbeit... gh
Das ist dein Termin:
27. Mai 2009, zwischen 8 und 15 Uhr Campus Wismar: Haus 1, Raum 118 Außenstelle Warnemü nde: Bauernstube Danke, Kumpel.
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Die Fakultätsräte entscheiden über alle fakultätsrelevanten Belange. Hier sitzen je nach Fakultät zwei bis drei Studierende im Gremium. Sie haben direkten Draht zum ...
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Fachschaftsrat, denn schließlich sind die Beschlüsse für die Fakultätsleitung bindend. Dieser vertritt deine fachlichen Interessen im Rahmen des Studiums und bekommt Mittel vom StuPa, um die Arbeit zu finanzieren.
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Der Akademische Senat ist das höchste demokratische Gremium an der Hochschule Wismar, in dem du dich engagieren kannst, um Verantwortung für die Hochschulstudierendenschaft zu übernehmen. Der Senat ernennt das Rektorat, beschließt und berät über den Körperschaftshaushalt. Er richtet die Studiengänge ein und beschließt die Studienund Prüfungsordnung. Außerdem berät und kontrolliert er das Rektorat. Der Senat enthält vier Studenten - vier Stimmen, die sich für dich einsetzen. Diese amtieren jeweils für ein Jahr. 9
BAföG – Was hat sich geändert?
Nach der BAföG-Erhöhung um 10% seit dem 01.01.2008 wurden die Pauschalen für eine eigene studentische Kranken- und Pflegeversicherung auf 59 Euro und ab dem Sommersemester 2009 auf 64 Euro erhöht. Neu ist auch der Kinderbetreuungszuschlag für BAföG-Empfänger mit Kind. Für das erste Kind werden 113 Euro gezahlt und für jedes weitere 85 Euro. Dafür entfällt später bei der BAföG-Rückzahlung der Darlehensteilerlass für Kinderpflege und -erziehung.
Ebenfalls neu ist, dass in den neuen BAföGAntragsformularen im Formblatt 1 in die Zeile 102 der Zeitwert von PKWs/Motorrädern, die sich im Besitz der BAföG-Antragsteller befinden, eingetragen werden muss. Der maximale BAföG-Bedarfssatz liegt bei 648 Euro. Der Antrag für BAföG-Verlängerung ist nach wie vor zwei Monate vor Ablauf des BAföG-Bewilligungszeitraumes zu stellen. aa
Wiese der Woche In der Schweiz hat ein Bauer eine spezielle Wiese für seine Schafe konstruiert – sie führt genau über das Dach seines Hauses. So wird Wohn- und Weideplatz vereint. Dass man in der oberen Etage ab und zu Getrampel hören kann, stört den Bauer nicht. Er hat es auf die Wolle abgesehen. Weitere Vorteile gibt es durch die DachWiese nicht. Egal – den Schafen schmeckts.
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Hilfe bei der Partyplanung Wie gehe ich an die Partyorganisation? Gibt es finanzielle Förderungen, z.B. von AStA und StuPa? Welche Räume stehen zur Verfügung? An wen wende ich mich, wenn ich einen Raum buchen will? Was ist mit GEMA, Miete, Versicherung und Co.? Was muss ich bei all diesen Dingen beachten? All diese Fragen werden kompakt und übersichtlich in einer Informationsbroschüre des AStA beantwortet. Das kleine Heftchen und die ein oder andere Antragsvorlage gibts - natürlich kostenlos – im AStA-Büro (Seiteneingang Haus 20, neben der Schranke) und im Netz: asta.hs-wismar.de
Tipps und Tricks rund ums BAföG Das Bundesausbildungsförderungsgesetz, kurz BAföG – oft ein undurchsichtiges Thema für Studierende. Wir – das sind Julia und Dana , die Sozialreferentinnen des AStA – wollen aus diesem Grund für Euch etwas Licht ins Dunkel bringen. Ob BAföGAntrag, Auslands-BAföG oder Finanzierung des Studiums, bei uns bekommst Du eine kleine Starthilfe in diesen Dingen. Denn das BAföG bietet nicht für alle Studierenden die Möglichkeit, sich ausreichend finanzieren zu können, oftmals ist es nötig, auch andere Ressourcen für sich ausfindig zu machen – und wir helfen Euch dabei! Ab dem Wintersemester 2009/2010 findest Du uns in Haus 16. Hast Du bereits jetzt Fragen, die dir auf dem Herzen liegen, zum Beispiel zu Deinem nächsten anstehenden BAföG-Antrag, kannst Du Dich bereits jetzt bei uns unter soziales@asta. hs-wismar.de melden. dk, jk
Der kleine Kommentar
Zettelwirtschaft
Da hat das Semester gerade erst einmal angefangen und schon muss man sich für die Prüfungen anmelden. Natürlich schriftlich, wie es sich für eine fortschrittliche Hochschule gehört, um sich ein paar Wochen vor den Prüfungen wiederum schriftlich von einigen abzumelden, weil man sie doch nicht macht. Da kommt im Haus 21 ein nicht unwesentlicher Berg an Zetteln zusammen, die allesamt ausgewertet werden müssen. Tausende. Manch einer wäre neidisch auf solch eine meditative Arbeit. Ja, möglicherweise wird es bald als autogenes Training für Studenten angeboten. Doch wir erkennen eben nicht die Potentiale, wollen alles immer irgendwie digital machen. Nur weil es alle anderen Hochschulen auch so machen. Ok, wir haben LSF und Stud.IP, aber darüber seine Prüfungen anmelden? Verrückte Vorstellung. Genießen wir den Gang zum Haus 21. Man kommt mal an die frische Luft und trifft bei der Schlange am Kartenverlängerungsautomaten auf echte Menschen. Echte Menschen mit echten Problemen mit dem Kartenverlängerungsautomaten. Aber das ist eine andere Geschichte ... rst 11
Liebes Tagebuch …
Zur Debatte um Gottlob Freges politische Ansichten Gottlob Frege – den Namen sollte man als Wismarer Student eigentlich kennen. War er doch ein bedeutender Mathematiker, Logiker, Philosoph und gilt als der bekannteste Sohn Wismars. Jüngst entzündete sich um seine Person eine politische Debatte. Aber auf dem Kolloquium, bei dem es um die politische Haltung von Frege ging, waren kaum Studenten anwesend. Das Frege-Zentrum ist eine Einrichtung an der Hochschule Wismar, die für die Wahrung des Frege-Erbes eintritt und die Vermittlung der mathematisch-logischen Denkweise in der Informatik und den Ingenieurstudiengängen fördert. Dass um die Person Frege lebendige Diskussionen entstehen können, zeigte diese Veranstaltung zu seinen politischen Ansichten, die im November vorigen Jahres stattfand. Im Kolloquium wurde unter anderem darüber gestritten, welches Gewicht Freges antisemitischen Äußerungen in seinen Tagebuchaufzeichnungen gegeben werden sollte. Kann dadurch sein international hoch angesehenes Werk beschädigt werden? Wie soll man damit umgehen? Die diskutierten Tagebucheinträge von 1924, die vor zwanzig Jahren veröffentlicht wurden, sind tatsächlich von brisantem Charakter. Gottlob Frege bezeichnet darin die Sozialdemokratie als „Krebs“, und lastet ihr die „Verseuchung des deutschen Volkes“ an. Über die Juden sagt er: „Man kann anerkennen, daß es höchst achtbare Juden gibt und es doch für ein Unglück halten, daß es so viele Juden in Deutschland gibt und daß diese volle politische Gleichberechtigung mit den Bürgern arischer Abkunft haben; aber wie wenig ist mit 12
Gottlob Frege
dem Wunsche geschehen, daß die Juden in Deutschland ihre politischen Rechte verlieren oder besser noch aus Deutschland verschwinden mögen.“ Dann: „Wenn man Gesetze gegen die Juden geben will, muss man ein Kennzeichen angeben können, aus dem man sicher einen Juden erkennen kann.“ Frege erwägt, ob Adolf Hitler der erwünschte, künftige starke Mann sein könnte. Grund genug, einen klaren Standpunkt dazu einzunehmen – gerade für eine moderne Hochschule und gerade in einer Stadt, in der rechtsradikale Tendenzen nicht zu übersehen sind. Die Hansestadt Wismar verleiht jährlich drei Frege-Preise an Absolventen der Hochschule Wismar für hervorragende Diplomoder Masterarbeiten. Die Nominierungen dafür obliegen den Professoren der Fakultäten. Im letzten Jahr plädierte die Fakultät
Gestaltung dafür, den Frege-Preis auszusetzen, solange keine klare Distanzierung seitens der Hochschule zu den politischen Ansichten Freges erfolgte und nominierte selbst niemanden für diesen Preis. Der Frege-Preis wurde dennoch vergeben. Ist das vielleicht ein Zeichen für fehlenden Mut zu einer hochschulweiten Debatte? Immerhin, es fand dieses Kolloquium statt. Auf dem Kolloquium zu Freges politischen Ansichten kam die Frage auf, wie ernst die Äußerungen im Tagebuch zu nehmen sind. Ein häufig genanntes Argument war, dass der sich zur Zeit Freges ausbreitende Antisemitismus kein sonderlich seltenes Phänomen gewesen sei und viele Zeitgenossen und Persönlichkeiten wie Martin Heidegger oder Richard Wagner ebenfalls antisemitische Ansichten vertraten. Aber kann man das als Entschuldigung oder Relativierung von unsäglichen politischen Ansichten gelten lassen? Müssten wir dann nicht auch heute fatale politische Meinungen, wenn sie nur massenhaft genug auftreten, einfach hinnehmen? Sicher ist es schwer erträglich, von einer Lichtgestalt der Logik Aussagen zu vernehmen, die jeder Logik widersprechen. Doch nur im offenen Umgang mit dieser Seite Freges kann eine Debatte um seine Person geführt werden. Können wir denn sicher sein, dass dieser Verstoß eines der bedeutendsten Logiker gegen die Rationalität des Argumentierens nur ein „Ausrutscher“ gewesen ist? Das Studentenmagazin Grüne Wiese möchte sich öffentlich von den politischen Ansichten Gottlob Freges, insbesondere den antisemitischen Tagebucheinträgen, distanzieren. Wir schätzen jedoch seine herausragenden Leistungen in der Mathematik, der Logik und der Philosophie weiterhin und hoffen, dass er unter den Wis-
marer Studenten eine höhere Bekanntheit erlangt. Eine von jedem zu vernehmende öffentliche Distanzierung der Hochschule Wismar, der Hansestadt Wismar und des Frege-Zentrums von den politischen Ansichten Freges steht unserer Meinung nach weiterhin aus. Trotz der insgesamt schleppenden Diskussion gibt es hoffnungsvolle Entwicklungen: Der Frege-Artikel in der Wikipedia enthält nun Informationen über die Tagebuchaufzeichnungen und in einem nächsten Heft in der Wismarer-Frege-Reihe sollen Freges politische Ansichten nochmals aus anderer Perspektive thematisiert werden, nachdem sich bereits Herr Professor Bernd in einer Broschüre aus dem letzten Jahr dazu geäußert hat. Auch regt sich unter den Studenten stärkeres Interesse an Freges Werk und seiner Person, nicht zuletzt aufgrund der Debatte. Hoffen wir, dass sie weitergeführt wird. Wir bleiben dran und werden berichten. rst
Freges Werk Gottlob Frege ist für seine herausragende Leistung auf dem Gebiet der Logik bekannt. Als erster entwickelte er eine formale Sprache und formale Beweise. Er schuf damit eine wesentliche Grundlage für die heutige Computertechnik und Informatik. Frege gilt außerdem als Wegbereiter der analytischen Philosophie, einer der wichtigsten Strömungen der Philosophie des 20. Jahrhunderts.
Das nächste Frege-Kolloquium „Zum Begriff der natürlichen Zahlen bei Frege“ 27.05.2009, 16.00 – 18.00 Uhr Haus 17, Hörsaal 322, Eintritt frei 13
Über-Gebühr Wie steht’s eigentlich mit den Gebühren an der Hochschule Wismar? War da nicht vor kurzem eine Demo gegen den Verwaltungskostenbeitrag von 50 Euro? Was sollte das und was ist dabei rausgekommen? Ursache des Ganzen ist das Urteil des Oberverwaltungsgerichtes des Landes Mecklenburg-Vorpommern vom 19.03.2008. Greifswalder Studenten hatten gegen die Erhebung einer Rückmelde Gebühr in M-V geklagt und damit Recht bekommen. Für Wismar bedeutet das, dass der Semesterbeitrag von 45 Euro auf 35 Euro sank. Diese bestehen zurzeit aus 30 Euro für das Studentenwerk und 5 Euro für die Studierendenschaft (vertreten durch das Studierendenparlament, StuPa, und den Allgemeinen Studierendenausschuss, AStA). Die weggefallenen 10 Euro waren für die Verwaltungsleistung der Hochschule, die bei der Rückmeldung und Verwaltung der Studierenden anfiel. Um den Haushalt der Hochschulen wieder etwas aufzubessern, wollte das Bildungsministerium das Hochschulgesetz ändern und einen pauschalen Verwaltungskostenbeitrag von 50 Euro für alle Studenten und Hochschulen einführen. Dies hätte bedeutet, dass sich die Rückmeldegebühr auf 85 Euro erhöht – und sollte sich das Studentenwerk mit seiner geplanten Erhöhung von 30 Euro auf 45 Euro durchsetzen, sogar auf 100 Euro. Durch unsere Demo und der sachlichen Kritik im Bildungsausschuss des Landtags wurde der Gesetzentwurf nochmals geändert und beschlossen. Nun ist es so, dass die Hochschulen einen pauschalen Verwaltungskostenbeitrag von bis zu 50 Euro erheben können. Klingt erst mal nicht viel besser, oder? Wenn wir die Situation an unserer Hoch14
schule betrachten, wird es deutlich besser. Die Vertreter der Studierendenschaft setzen sich hier seit Jahren für einen sachlichen und konstruktiven Umgang in den Entscheidungsgremien ein. Ihre Stimme ist dort wichtig. Deshalb wird die Gebührensatzung der Hochschule Wismar aller Voraussicht nicht geändert und somit nur die ausgesetzten 10 Euro wieder erhoben. Warum sind diese Gebühren eigentlich überhaut notwendig? - Da es keine Legaldefinition des Gebührenbegriffes gibt, hat die Rechtsprechung in Anschluss an Dieter Wilke (Gebührenrecht und Grundgesetz, 1973) folgende Definition (fort-) entwickelt: Eine Gebühr ist eine öffentlich-rechtliche Geldleistung, die aus Anlass individuell zurechenbarer, öffentlicher Leistungen dem Gebührenschuldner (durch eine öffentlichrechtliche Norm oder sonstige hoheitliche Maßnahme) einseitig auferlegt wird und dazu bestimmt ist, in Anknüpfung an diese Leistung deren Kosten ganz oder teilweise zu decken (vgl. BVerfGE 50, 217 [226]). Wenn also ein Bürger während seines Studiums Verwaltungsleistungen in Anspruch nimmt, können ihm diese ganz oder teilweise in Rechnung gestellt werden. Besonders notwendig erscheint dies, wenn man sich den Verwaltungsaufwand für verspätete Rückmeldungen anschaut. Diese überschreiten die, nicht wirklich als Strafe empfundenen, 5 Euro Säumniszuschlag um ein Vielfaches. Deshalb sollte intensiv darüber nachgedacht werden ob die Verwaltung nicht durch höhere Säumniszuschläge entlastet oder eben durch höhere Einnahmen aus dieser gestärkt werden kann. Festzuhalten bleibt also Gebühren sind notwendig um die Leistungen der Verwal-
tung verfügbar zu machen. Alles kommt doch nicht so schlimm wie befürchtet und wir werden nicht Übergebühr belastet. Es sei denn, das Studentenwerk erhöhe seinen Beitrag um 50% – aber die Transparente liegen ja noch bereit und der Weg zur Mensa ist nicht so weit wie der nach Schwerin. Wir müssten dann nur für mehre Tage auf das Essen in der Mensa verzichten. wd
ISIC? Was ist das? ISIC steht für die International Student Identity Card und ist ein internationaler Studentenausweis. Der Ausweis wird von der ISIC Association herausgegeben und verspricht Vergünstigungen in gegenwärtig 118 Ländern. Die ISIC ist als eine Mitgliedskarte in einem Rabattsystem zu sehen, es ist kein amtlicher Ausweis! Es gibt Vergünstigungen bei Flügen, Unterkünften und verschiedenen Eintrittsgeldern für Museen, Ausstellungen und ähnlichem. Die ISIC wird von auslandserfahrenen Studenten empfohlen und kann gegen eine Gebühr von zwölf Euro in sämtlichen Hochschulen und Universitäten in Deutschland beantragt werden, sowie auch an unserer Hochschule im AStA-Büro.
Ballspiel und Königsmord Am Mittwoch, dem 27. Mai (obacht Freunde, Wahltag!), lädt der AStA zum Volleyballturnier auf der Campuswiese vor Haus 1. Euer Plan also: Kreuze auf dem Wahlzettel machen, Freibier vom Block in die Hand und ab uff den Rasen. Neugierige Revolutionäre heißen die Kubb‘ings auf eine Partie fürstliches Holzschubsen willkommen. Das eingefleischte Team ist auf Bundesebene bekannt - und es vergeht kaum ein Tag, an dem man die Kubb-Verrückten nicht auf dem Campus spielen sieht. Zum Volleyball treten ab 14:00 Uhr acht Teams à fünf Mann gegeneinander an. Anmeldungen an: asta@hs-wismar.de Das holzige Kriegsgelade darf jederzeit besucht werden - dank der Unterstützung vom Fristyler.
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Campus Legends Die Grüne Wiese lässt Euch nicht länger im Dunkeln tappen und berichtet über die großen Mythen unserer Zeit: Mensapumpen, Flugzeugbau, ungeklärte Brände . Und das alles an unserer Hochschule.
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Mysteriöse Pumpen unter der Mensa
Unter dem Campusgelä nde der Hochschule Wismar befindet sic h ein hoher Grundwasserspiegel – das ist kein Geheimnis. Doch bringt dieser bau liche Probleme mit sich, die sich zu ein er Campus-Legende entwickelt haben. Un ter dem Mensagebäude sollen sich dem nach Pumpen befinden, die das eindring ende Grundwasser abpumpen und so ein Absinken der Mensa verhindern sollen. Die Pumpen müssen, so die Legende, ständig ger einigt und ersetzt werden, da sie durch Algen und Schmutz verstopfen. Ist das ein Gerücht oder stimmt die diese Legende? „Es gibt tatsächlich Pumpen unter der Mensa. Diese übernehm en jedoch die Aufgabe, das Abwasser auf ein gewisses Niveau hochzupumpen , damit es abgeleitet werden kann“, erläut ert Herr Morawitz, Haustechniker der Me nsa. Die Abwasserhebeanlage und ist wahrscheinlich der Ursprung der Legende. Solche Anlagen finden sich unter einigen Gebäuden auf dem Campus, zum Beispiel auch unter der Bibliothek. rst
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Durch Dick und Dünn
den rieWer sind eigentlich die Leute auf wer kam sigen Fotos in der Mensa? Und Früchten überhaupt auf die Idee, Leute mit dort aufzuhängen? einfach Die zweite Frage ist in diesem Fall . Doch Idee zu beantworten: Es war Inges wer ist Inge? KünstInges Idee ist eine Gruppe Berliner iert ialis spez ler, die sich auf Kunst am Bau am st „Kun hat. Als vor ca. sechs Jahren ein Wis in sa Bau“-Wettbewerb für die Men mit sie en hab mar ausgeschrieben wurde, gewonihrer Idee „Durch Dick und Dünn“ ei ist Dab en. isier nen und durften sie real eng er imm Idee s die Arbeitsweise von Inge Was en. und verb mit dem konkreten Ort dicken ist ihnen also bei den dünnen und efaleing n Esse a Pfeilern und beim Them n! sche Men e dick len? Na klar: dünne und s Foto e atig form groß Diese sind auf fünf Pfei der te Brei volle verteilt, die jeweils die ste dick der ist gs rdin ler einnehmen. Alle n Foto Typ von allen auf dem schmalste dem auf aken gerh Hun abgebildet und ein Art die h Auc ts. rech z breitesten Foto gan en, halt den Hän den in sie der Früchte, die nach nal ortio prop rt ekeh richtet sich umg Hungerder Körperfülle. So hat besagter in der one Mel eine e weis haken beispiels dem nach r soga ten durf hte Hand. Die Früc wer ssen gege ting shoo Foto dreitägigen en hab en erch Rech rne inte e den. Intensiv nbar nieallerdings ergeben, dass das offe hat. n mand geta der MenBei einem solchen Projekt, das in wurde, sa einer Hochschule verwirklicht
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es sich bei liegt die Vermutung nahe, dass handelt. n ente Stud um den Abgebildeten Models n stete geca lle erfü Die nach Körp ch aus jedo n, ente Stud ich waren tatsächl ktion Reda se Wie ne Grü die Berlin und für nde Lege die n kan so Und . unauffindbar . den wer rt eklä aufg ig tänd volls doch nicht uf: Sollte Deshalb erfolgt hiermit der Aufr n oder jeeines der Models dies hier lese en Schwamand, der jemanden kennt, dess der eines ger mal jemanden getroffen hat, gern vom der Models kennt... Wir wüssten hat sich „Minimalbeleibten“: Inwieweit ickelt? dein Körper zur Melonenform entw ch
AStAmar
Es reicht! Ich will doch nur ein paar Bahnen im Wasser ziehen, weil ich schl icht zu fett zum joggen und zu doof für alles andere bin. Aber das Wonnemar zock t mich jedes Mal für meine paar Minuten in ihrem Klorex-Pool erbarmungslos ab. Da es sämtlichen studentische n Grundsätzen widerspricht, das zu akze ptieren, schreitet der AStA hier ein und baut ein eigenes Schwimmbad. Am best en direkt hinter dem Wonnemar, praktisch da, wo jetzt das Rechenzentrum ist. Naja , und die Campuskita… und die Hochschulw erkstatt und das Theater… und eigentlic h auch Haus 1 (dann kann man die Wie sen davor als Saunagarten ausbauen, yeah ). Da gibt es dann pro überdimensionaler Rutsche mindestens eine Dönerbude und – ja! Im AStAmar darf man nicht nur im Liegen nach vorn rutschen, sondern dabe i auch noch essen. Es werden den Bahnen ziehern nicht zwei wertvolle Bahnen für DRLG und Co. entzogen – die bekommen einf ach ihr eigenes Becken. Und dass ein Kommunikationsdesignstudent unmögli ch mit Architekten und diese auf gar kein en Fall mit Bauingenieurstudenten in einem BeSchluss mit Gerichten für BWLer, Schluss cken sein können, weiß der AStA natürlich mit HotDogPizza auch für Ingenieure – die auch. Naja und Badehosen träg t sowieso Mensatheke 7c muss her! nur, wer will. Der Eintritt ist für Studenten Aaaach, ich hab's satt (hihi, Wortspiel), natürlich frei. Okay, die (momen tan verständig mit Wirtschaftsinformatikern und gleichsweise lächerlichen) Sem esterbeiMultimediatechnikern in einer Warteträge für den AStA schnellen auf gut 3560 schlage zu stehen – und überhaupt in der Euro pro Student hoch, aber das ist auch Schlange zu stehen! Warum muss ich einicht viel mehr, als man im Wes ten fürs gentlich bis zur Mensa gehen, um was zu Studieren an sich bezahlt. Also Badekappe auf und ab in die essen?! Sichtweite hin- und her, eine TrepStuParlamentsbahn, mit zahlreichen Zwi pe, respektiv eine Etage reicht ja wohl! schenbecken zum Diskutieren und meh Also liebes Studentenwerk, handele, bevor die reren sehr breiten Wettbewerbsbahnen um Verfahrens- und Umwelttechiker es tun! gh Konflikte auszutragen! gh
Mensatheke 7c
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Brände auf dem Hochschulgelände Schon mehrere Brände soll es auf dem Campusgelände der Hochschule Wismar gegeben haben. Im Archiv oder in der Chronik der Hochschule ist über solche Fälle allerdings nichts zu finden. Stellt sich die Frage, was genau passiert ist und weswegen es an Informationen mangelt. 1988 brannten trotz eines großen Rettungseinsatzes drei Hochbaracken an der Bürgermeister-Haupt-Straße völlig aus. Wo sich heute der Parkplatz hinter Haus 16 befindet, wohnten Studenten in den zweistöckigen Gebäuden. Auf Grund der Bauart und der teilweise mehrfach verkleideten Wände schien sich das Feuer schnell auszubreiten. Folgen waren 100.000 Mark Schaden sowie zerstörte Ingenieurarbeiten. Personen wurden nicht verletzt. Eine Ursache ist bis heute jedoch nicht gefunden worden. Die Akte wurde um 1990 vernichtet und die Kriminalpolizei stellte alle Ermittlungen ein. Dort, wo heute das neue Gebäude der Hochschulbibliothek steht, existierten einst eine Kantine und die Räumlichkeiten für Wirtschaft und Maschinenbau. Doch auch diese Baracken brannten am 1997 völlig aus. Ein Übermittlungsfehler hatte zur Folge, dass die Feuerwehr anfangs über zu wenig Einsatzkräfte verfügte und es auch an Löschwasser mangelte. Bis zu sechs Hydranten mussten angezapft werden. Der Sachschaden wurde auf Millionenhöhe geschätzt, obwohl durch verstärkte Rettungsmaßnahmen teure technische Geräte, Kleingeräte und Großmaschinen gesichert werden konnten. Die vermutliche Brandursache war ein defekter Lüfter in einem Kühlaggregat. Weitere Spekulationsvarianten und Informationen über die Brände sind in dem Buch "100 Jahre Wismar. Der andere Blick. Studenten fragen nach" zu entdecken. Wer Interesse hat, wendet sich bitte an die Grüne Wiese-Redaktion und schmökert in den spannenden Seiten über die Campusgeschichte. cf 20
Nazis unterwandern Ingenieurakademie Wismar
ein oder Unglaublich, aber wahr! Dass die tsrarech andere verbotene neuzeitliche verucht kelz Dac dikale Organisation als der nik Tech als ist t, ein wieder auftauch wor üllt enth ist Nun nnt. Neonazis beka hier en den: Schon die „Alt-“ Nazis hab unserer in unserem schönen Wismar an e Madies tung schönen Bildungseinrich sche emi akad 1929 eine r sche genutzt. Übe die an er spät die , mar Wis zu e Fliegergrupp In de. wur dert eglie ang ule rsch Ingenieu Flie„Die es: der Satzung von 1929 heißt jeder pogergruppe will unter Ausschluss t das gkei Täti n iche erbl litischen und gew der bei ken, wec t fahr Luft die Interesse für Intedas dere eson insb nd Juge n deutsche und diejeresse für den Flugsport pflegen rebungen Best und nigen Wissenschaften t geförfahr Luft die die h unterstützen, durc dert wird.“ ergruppe Und jetzt mal ehrlich: Diese Flieg gewisse und t gab es wirklich, auch das Zita exisgen mun Strö „nationalsozialistische“ hen itisc stkr selb igen wen tierten. Eine der „50 zu das ule, hsch Hoc der n Publikatione hieersc “ mar Wis ule rsch nieu Inge Jahren Formulienene Heft informiert, dass die eise „die bew n allei rung dieser Satzung deutder heit enzt Begr ganze politische Sie nd. Juge er sein und s nde elsta schen Mitt resse der Inte im sie dass t, nich n nnte erka nzkapitals […] Kräfte des deutschen Fina übung taus Spor “ durch ihre „unpolitische über ht Mac e isch hist fasc mithalfen, die n eche inbr here 1933 e Jahr im Deutschland zu lassen […].“
Im gleichen Jahr, 1933, erfolgte besagte Angliederung der Fliegergruppe an die Akademie, die folglich durch den Eigenbau zweier Segelflugzeuge in öffentliche Erscheinung tritt. Bei deren Taufe beschreibt der Wismarer Baurat Dipl.-Ing. Stein die politischen Ziele dann doch stärker, wie das Mecklenburger Tagblatt jener Zeit berichtet: „[…] dass es die akademische Fliegergruppe […] nicht nur verstehe, der Pflicht zu genügen, sondern daneben noch Zeit finde, sich für den Dienst am Vaterlande vorzubereiten. Der Segelflugsport sei wie kaum ein anderer Wehrsport dazu angetan, junge Menschen im Dienst am Vaterland zu erziehen. Durch ihn würde gleich von zwei Seiten die Liebe zur Sache geweckt. Hier sei den Studierenden auch gleichzeitig Gelegenheit gegeben, durch eigene Konstruktion in der Praxis ihre Fähigkeit zu beweisen und weiter durch die Ausübung des Sportes sich für den Dienst am Vaterlande vorzubereiten. Wir wollen den beiden Maschinen den Wunsch mit auf den Weg geben, das Erbe Immelmanns, Boelkes und Richthofens wach zu halten und im neuen Deutschland zu neuen Taten zu führen.“ 1935 wird die allgemeine Wehrpflicht verkündet … gh
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Der Sprung ins kalte Wasser Seit geraumer Zeit gibt es mit »Planke« wieder ein Jugend-und Studentenfernsehen in Wismar. Die Grüne Wiese traf sich mit Redakteurin Juliane Wendt und blickte einmal hinter die Kulissen. „Planke“ ist das Jugend- und Studentenfernsehen aus Wismar. Welche Themen beschäftigen euch? Was bekommt man bei »Planke« zu sehen? Planke ist eine Magazinsendung von Jugendlichen und Studenten aus Wismar, die in Zusammenarbeit mit der Medienwerkstatt des Filmbüros MV und WismarTV veröffentlicht wird. Prinzipiell herrscht eine große Themenvielfalt. Frische, unbefangene Gedanken und Ideen sollen das Programm bestimmen. Das ist es, was unserer Meinung nach ein Jugend- und Studentenfernsehen ausmacht - unabhängig von den Regeln einer einem Sender angehörigen Magazinsendung, die sich nach Zielgruppen, Sendezeit und Quoten
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orientieren muss. Alles in allem kann man sagen, dass es Themen sind, die sich rund um den Alltag drehen; Themen, die interessieren, aber auch Themen, die kritisieren und provozieren. Wie ist das Projekt entstanden? Der Start des Projektes „Jugend- und Studentenfernsehen“ war im Frühjahr 2008, beruhend auf der Initiative von Christoph Woest. Seinem Aufruf folgend begaben sich zahlreiche Studenten und Jugendliche auf unbekanntes Terrain und gestalteten die erste Planke-Sendung. Wer macht „Planke“? Unser Team setzt sich aus Jugendlichen
und Studenten zusammen, die Lust haben, sich an der Kamera auszuprobieren; dies aber nicht nur unter technischen Gesichtspunkten, sondern auch unter redaktionellen, gestalterischen und konzeptionellen Aspekten. Wir treffen uns jede Woche mit unserem Kursleiter Holger Löwe und werten unsere Ergebnisse aus, die wir teilweise selbstständig, aber auch gemeinsam entwickelt und bearbeitet haben. Was hat es mit dem Namen auf sich? Der Name „Planke“ lässt viele Interpretationsmöglichkeiten zu. Doch eigentlich beinhaltet er für uns drei wichtige Merkmale: Zum einen ein unabhängiges Medium in der breit gefächerten Medienlandschaft zu sein - sozusagen eine Planke als Teil des großen ganzen Schiffes, das dennoch als Einzelnes ein wichtiger Bestandteil ist. Zum Zweiten eine kritische Meinung äußern zu können, frei von redaktionellen Zwängen und gesellschaftlich gefestigten Ansichten. Man könnte auch sagen »jemanden über die Planke gehen lassen«, im Sinne der Piraterie, die sich gegen die gesetzten Normen stellt. Das dritte Merkmal ist, den Namen Planke unter dem gestalterischen Gesichtspunkt zu betrachten: Er ist kurz, knackig und lässt sich gut merken.
Kann eigentlich jeder mitmachen? Ja, natürlich. Neue Köpfe mit sprudelnden Ideen oder mit Interesse an der Umsetzung eines Magazinberichts oder Kurzfilms sind bei uns immer willkommen. Es ist auch kein Know-how erforderlich. Wir haben alle bei Null begonnen und sind immer noch nicht perfekt, aber das zeichnet unsere Sendung ja auch aus. Also, wer Interesse hat, kann uns auch unverbindlich besuchen kommen und hinter die Kulissen schauen. Lernt man auch den richtigen Umgang mit der Technik? Werdet Ihr von jemandem betreut? Ja, das werden wir. Thomas Gehnich und Matthias Parusel von der Medienwerkstatt sind unsere Ansprechpartner bei allen Problemen. Sie geben Technikeinweisung, helfen beim Umgang mit den Schnittprogrammen und auch bei Fragen im redaktionellen Bereich. Für Studenten der Hochschule Wismar gibt es dort außerdem die Möglichkeit, Technik auszuleihen. Weitere Ausleihstationen befinden sich zudem im Rechenzentrum oder in der Fakultät Gestaltung bei Prof. Wisotzki, der den Kurs AVMedien betreut. Die Unterstützung seitens der Filmwerkstatt ist zwar groß, es bleibt allerdings nicht aus, sich selbst zu belesen und auszuprobieren.
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Inwieweit ist Wismar-TV an der Entstehung der Sendung beteiligt? Mit Wismar-TV besteht insoweit Kontakt, dass sie uns für „Planke“ einen Sendeplatz in ihrem Programm zur Verfügung stellen, aber eine direkte Zusammenarbeit findet nicht statt. Das Jugend-und Studentenfernsehen ist eine selbstständige Sendung mit eigenen Strukturen, TV-Design und Sendeinhalten. Wie findet Ihr die Themen für die einzelnen Sendungen? Das ergibt sich meist von selbst. Da wir aus zeitlichen Gründen bisher nur eine Sendung im Semester herausbringen können, müssen wir uns nicht auf aktuelle Events reduzieren, um den Sendeplatz zu füllen. Man kann somit auf eigene Interessen eingehen oder Sachverhalte beleuchten, die einen schon immer interessiert haben. Wichtig ist es, einen Gegenstand vielseitig zu betrachten, also Pro- und Kontra-Argumente zu berücksichtigen. Es gibt bei der Themenwahl aber viele Möglichkeiten; klassische Varianten sind Portraitdarstellungen, Veranstaltungsberichte (diese sollten möglichst zeitlos sein), Berichte über die eigene Region, verschiedene Vereine, das Studium oder die Schule. Eben alles, was einen umgibt. Gern gesehen sind
aber auch Musikfilme und experimentelle Videos. Seid ihr unabhängig und überparteilich oder vertretet Ihr eine politische Haltung? Weitestgehend sind wir unabhängig und nach unserer Einschätzung überparteilich. Eine Politisierung wird auch weitestgehend vermieden. Allerdings ist dies nicht zu 100% möglich, da im Journalismus nie eine absolute Objektivität umgesetzt werden kann. Es sollte nur, wie schon erwähnt, stetig eine breit gefächerte Ansicht der Thematik dargestellt werden, auch wenn sie nicht mit der eigenen Meinung übereinstimmt. Was ist für die kommende Ausgabe geplant? Die nächste Sendung ist noch in Arbeit und Interessierte können jederzeit einsteigen. Genauere Inhalte kann ich noch nicht verkünden; entweder man schaut montags von 16.00 bis 19.00 Uhr in der Medienwerkstatt vorbei oder lässt sich zum Ende des Semesters überraschen. Auch die kommende Sendung wird dann bei Wismar-TV zu sehen sein. Im Übrigen benötigen wir noch einen Internetauftritt. Wer also Zeit und Muße hat, kann sich auch in diesem Bereich ausprobieren … kg Anlaufstelle für Interessierte: Medienwerkstatt im Filmbüro MV Thomas Gehnich Bürgermeister-Haupt-Straße 51 - 53 Haus 4 23966 Wismar Telefon 03841 - 618 400 Internet www.film-mv.de
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Alle Planke-Sendungen gibt es auf www.wismar-tv.de und www.podfolio.de
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KUni – der Star der KinderUni Das exklusive Interview
Grüne Wiese: Hallo KUni! Für alle, die dich vielleicht nicht kennen: Erzähl doch mal, wer du eigentlich bist. KUni: Hallo Grüne Wiese! Wer aufmerksam über den Campus in Wismar läuft, sollte mich kennen: Ich bin das Maskottchen der KinderUni Wismar! Seit Herbst 2004 bin ich dabei - also von Anfang an. Grüne Wiese: Und wie fühlt man sich so als offizielles Maskottchen? KUni: Klar, das ist eine Ehre! Für mich hat sich durch die Ernennung ein großer Traum erfüllt. Und seitdem hab ich viel zu tun. Um die kleinen Wissbegierigen zur KinderUni zu locken, posiere ich z.B. auch mal auf Plakaten . Grüne Wiese: Fällt dir das schwer? KUni: Das ist so eine Sache. Früher war ich sehr schüchtern. Inzwischen hat sich das gelegt, aber anfangs musste ich mich überwinden, vor der Kamera verschiedene Posen zu machen. Und dann kam noch dazu, dass
Illustration: www.kempka-scholz .de
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ich nicht wusste, ob die Kinder mich mögen würden. Grüne Wiese: Aber jetzt hast du es geschafft und die Kinder lieben dich. Wie machst du das? KUni: Vielen Dank für das Kompliment! Ich habe aber keinen besonderen Trick. Ich bin eben irgendwie, wie ich bin. Vielleicht kommt man damit gut an. Grüne Wiese: Genau, ein dufter Typ in einem duften Outfit. KUni: Super, ne?! Das haben zwei Designer von der Agentur Lange Rietz aus Lübeck entworfen. Ich habe sozusagen zwei Väter, die sich sogar an meiner Hochschule auskennen. Jonas Rietz und Götz Lange waren nämlich selbst einmal Studenten der Hochschule Wismar. Grüne Wiese: Wenn ich mir alte Bilder von dir ansehe, hat sich dein Aussehen etwas verändert. KUni: Ja, ich gehe eben mit der Mode und habe mich von Katja Scholz neu gestalten lassen. Natürlich hat sie auch an meiner Hochschule studiert!
Grüne Wiese: Was wurde denn erneuert? KUni: Kleinere Details mussten geändert werden. Zum Einen wurde meine Antenne gekürzt. Auf der trug ich früher das alte Logo der Hochschule Wismar. Seit 2007 hat die Hochschule Wismar aber ein neues Logo, den Fischer. Kannst du dir vorstellen, wie das aussehen würde, wenn ich den noch auf’m Kopf haben würde? Grüne Wiese: Nur mit viel Fantasie, KUni. Aber sag mal, was genau stellst du eigentlich dar? Eine Ameise? Einen Roboter? KUni: Wie man sehen kann, bin ich eine Mischung aus einem intelligenten Roboter und einer fleißigen Ameise. Grüne Wiese: KUni ist ja ein eher ungewöhnlicher Name. Woher hast du ihn? KUni: Tja, das war vielleicht eine Aktion... Da gab es extra einen Wettbewerb unter den jungen Studenten der KinderUni Wismar. Rund 390 Vorschläge gingen damals ein – von Schlaumeier und Naseweis über Pfiffikus bis zu Robi. Aber am häufigsten genannt wurde KUni. So kam ich zu meinem Namen - und finde ihn heute immer noch ganz passend. Grüne Wiese: Wie hat sich seitdem dein Leben verändert? KUni: Ich finde es echt toll, dass ich mittlerweile ein gefragtes Model bin und bereits auf verschiedenen KinderUni-Artikel lächeln und zwinkern darf. Ich bin z.B. auf
Brotdosen, Heftaufklebern, T-Shirts und vielem mehr verewigt, die man nach jeder KinderUni-Vorlesung erwerben kann. Grüne Wiese: Was ist denn außerdem noch toll an der KinderUni Wismar? KUni: Ach, da gibt es so viel, dass ich es gar nicht alles aufzählen kann. Bei uns gibt es viele kluge Professoren, die Antworten auf die ganz unterschiedlichen Fragen der Kinder haben. Außerdem können die Kinder erfahren, wie ein Hörsaal von innen aussieht, warum man nach einer Vorlesung nicht klatscht, sondern auf Tische klopft und vieles mehr. Grüne Wiese: Und wo liegt da der Unterschied zu anderen Vorlesungen? KUni: So groß ist der Unterschied gar nicht! Bei der KinderUni wird ein einstündiges Vorlesungsprogramm geboten, speziell für Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren aufbereitet. Richtige Fachleute bringen da schon mal kämpfende Ritter mit, die Wismarer Bürgermeisterin verkleidet sich als Bauersfrau oder es werden tolle Experimente vorgeführt. Meine Helfer an der Hochschule sehen es als Zusatzangebot zur Schule, etwas mehr Allgemeinbildung, aber auch Spezialbildung zu vermitteln.
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Grüne Wiese: Wann können die Kinder dieses einstündige Programm erleben? KUni: Die Vorlesungen finden von Oktober bis Juni jeweils am letzten Freitag im Monat statt. Und weil so viele Kinder kommen, wird sie gleich zweimal durchgeführt: um 15:00 Uhr und um 16:30 Uhr. Grüne Wiese: Und was machen die Eltern der jungen Studenten in der Zwischenzeit? KUni: Die Eltern, aber auch Oma, Opa oder Freunde, die die Kinder zur Vorlesung begleiten, können die Vorlesungen in einem benachbarten Hörsaal auf einer VideoLeinwand live verfolgen. So können sich alle auch nach der Vorlesung noch über das Thema unterhalten. Und manchmal erkennen die Eltern ihre „alten“ Dozenten wieder und erinnern sich an ihre eigene Studienzeit.
KUni: Die Zeit muss man sich einfach nehmen! Zu meinen vielen Hobbys gehören z.B. Rad fahren und Malen. Aber meine Leidenschaft ist das Lesen.
Grüne Wiese: Nun wollen wir auch noch etwas Persönliches von dir erfahren. Hast du als gefragtes Model überhaupt noch Zeit für Hobbys?
Grüne Wiese: Eine letzte Frage, KUni: Kannst Du Dir vorstellen, irgendwann etwas anderes zu machen, oder ist das dein Traumjob? KUni: Diese Frage stelle ich mir gar nicht. Solange mich die Kinder als Maskottchen der KinderUni Wismar sehen wollen, bleibe ich natürlich am Ball!
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Grüne Wiese: Liest du gerade ein gutes Buch? KUni: Ich lese zur Zeit ein sehr interessantes Buch über unser Sonnensystem und kann mich kaum losreißen. Du siehst, ich interessiere mich auch in meiner Freizeit für wissenschaftliche Themen.
Bologna kommt! Im nächsten Jahr kommt die Entscheidung. Werden die Studiengänge Kommunikationsdesign und Medien (KuM), Produkt- und Schmuckdesign (PD, SD) auch auf das duale Modell umstellen, oder bleibt es beim Diplom? Gegenwärtig sieht es so aus, als würde die Entscheidung zugunsten des Bachelor-Systems ausfallen. Aber noch ist nichts beschlossen. Studenten und Professoren haben können noch Einfluss darauf nehmen, wie das Design-Studium ab 2010 aussehen soll. Nun streiten sich die Bildungsexperten schon seit Jahren, ob die Einführung des Bachelors eine notwendige Reform oder kompletter bildungspolitischer Wahnsinn war. Es kursieren Zahlen über Abbrecherquoten, erfolgreich vermittelte Auslandssemester und komprimierte Stundenpläne, dass einem schwindlig werden kann. Professoren und Journalisten philosophieren gemeinsam über die Folgen der Bildungsreform. Mal sehen sie eine Generation von Fachidioten heranwachsen, mal finden sie, dass nun endlich etwas Bewegung in die angestaubten Hochschulstrukturen gekommen ist. Aus der Ecke der Ingenieurswissenschaften scheint die Kritik am Bachelor inzwischen zu verstummen. Die Vereinheitlichung der Bewertungsysteme scheint Hochschulen und Studenten entgegenzukommen. Umso heftiger wird an den geisteswissenschaftlichen Fakultäten, insbesondere an der FU-Berlin, über die Umstellung gestritten. Der Bachelor habe keines seiner Versprechen einlösen können und das Studium in eine Zumutung verwandelt, donnert der AStA der FU. Was in der Bachelor-Debatte jedoch gänzlich fehlt, ist eine Position der Designer. Vielerorts findet die Umstellung einfach statt. Nun
kommt sie auch auf Wismar zu. Spätestens 2010 wollen Land und Hochschule die Diplomstudiengänge (KuM, PD, SD) auslaufen lassen. In jedem Fall würde die Umstellung eine Veränderung in der Ausbildung nach sich ziehen. Um sie bewerten zu können, muss man sich mit den Zielen des Bologna-Prozesses auseinandersetzen. Den Bologna-Prozess im Allgemeinen zu beurteilen soll nicht Ziel dieser Debatte sein. Aber die Umstellung wird sehr bald die Fakultät Gestaltung betreffen, und es gibt gute Gründe, sie aus der speziellen Sicht von künftigen Designern zu diskutieren. Konkret: Der Bachelor 1999 beschlossen 29 europäische Bildungsminister ein Bildungsmodell, das den Wechsel zwischen den Hochschulen und Unis innerhalb der europäischen Union einfacher gestalten und etwas Reformwind in die antiquierten Hochschulstrukturen bringen sollte. Bis dahin war es auf Grund der von Uni zu Uni unterschiedlichen Bewertungsverfahren schwierig, die Leistungen abzurechnen oder Abschlüsse anzuerkennen. Ein duales Studienmodell soll mehr Transparenz und Einheit bringen. Durch
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die Vergabe von so genannten Credit Points sollen die erbrachten Leistungen in hochschulübergreifend vergleichbare Bewertungseinheiten aufgeschlüsselt werden. Das soll es dem Prüfungsamt und potentiellen Arbeitgebern leichter machen, die Qualifikation der Studenten einzuschätzen. Gleichzeitig kam es in der Ausbildung zu einer Trennung der Lernziele. Bisher absolvierte man seine Ausbildung vom Studienbeginn bis zum Ergreifen des Berufs in einem Ritt. Besonders bei den Ingenieurberufen kam es dadurch zu Engpässen in der Nachwuchsversorgung. Die Ausbildungszeit war zu lang und der persönliche Ansporn gering. Mit dem Bachelor-Abschluss hingegen erhält man seine Berufsqualifikation bereits nach sechs statt den üblichen acht Semestern. Möchte man sich daraufhin noch weiter spezialisieren, anstatt in den Beruf zu wechseln, kann man ein viersemestriges Aufbaustudium, genannt Master, noch dranhängen. Der Master kann an der eigenen oder an einer anderen Hochschule unter der Bedingung belegt werden, dass der Bewerber den dazugehörigen Bachelor, oder eine entsprechende Ausbildung in der Tasche hat. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass den Hochschulen damit ein weiteres Instrument zum „Aussieben“ von Studenten in die Hand gelegt wurde, denn um in einen MasterStudiengang zu wechseln muss man sich erneut bewerben – und die Studienplätze sind limitierter als im Bachelor. Studenten, die nicht zum Master-Studiengang zugelassen werden, 30
müssten mit ihrer Quasi-Berufsausbildung mindestens ein Jahr lang arbeiten gehen, um die Zeit bis zur nächsten Aufnahmeprüfung zu überbrücken. Halten wir also fest: - Das Studienziel des Bachelors ist es, einen berufsqualifizierenden Kenntnisstand in Theorie und Praxis des jeweiligen Fachgebiets sicherzustellen. Die Zielsetzung des Bachelor of Arts ist eigentlich schon im in der Bezeichnung enthalten: Er ist ein Berufsqualifizierender Hochschulabschluss. - Das Studienziel des Masters heißt Vertiefung oder Spezialisierung. Erst der Abschluss des Masters soll einen dem Diplom ebenbürtigen Hochschulabschluss darstellen. Die große Frage: Wieso trennt man die Ausbildung in zwei Stufen auf? Was fängt man mit einem Bachelor-Abschluss an? Einen berufsqualifizierenden Abschluss in der Tasche zu haben ist zwar durchaus wünschenswert, aber welche Chancen hat man damit? Ist man dann ein „halber“ Designer, nur weil man noch nicht den Master-Studiengang belegt hat? Hat man noch irgendwelche Chancen im Wettbewerb mit den Master-Absolventen? Noch ein Beispiel: Besonders bei Designern besteht der Anspruch auf Originalität, die auf einem umfangreichen Wissen über die Komplexität ihrer Arbeit basiert. Zum Beispiel gehört es nicht nur zu den Kompetenzen des
Art Directors, eine visuelle Idee gut umsetzen zu können, sondern auch ein feines Gespür dafür entwickelt zu haben, welche Symbole und Codes die Leute ansprechend finden. Die lassen sich aber nur durch Spezialisierung und Vertiefung vermitteln. Ohne den Anspruch auf Originalität und Tiefgang unterscheidet den Bachelor-Designer nur wenig vom Berufsgrafiker - unabhängig davon, ob seine Ausbildung 6 oder 8 Semester dauert. Für den Master-Studenten sieht es auch nicht viel besser aus: den Großteil seiner bisherigen Ausbildungszeit hat er damit verbracht sich berufsqualifizierendes Wissen anzueignen. In den verbleibenden 4 Semestern soll er die Fähigkeiten entwickeln, die einen Designer vom Design-Assistenten unterscheiden. Wohlgemerkt: Im Diplom beginnt man damit ab dem ersten Semester. Letztendlich entscheidet auch nicht der Grad des Abschlusses über den Erfolg eines Designers sondern sein Portfolio, welches nicht nur ein Produkt seines Talents, sondern auch der Qualität seiner Ausbildung darstellt. Diese Darstellung des dualen Studienmodells ist bewusst etwas überspitzt, um zu veranschaulichen, welche Vorstellungen dem Bachelor/Master-System zu Grunde liegen. Aber sie stellen die konkreten Vorgaben dar, wie sie von Seiten der Politik eingefordert werden. Das zu wissen ist eine Vorraussetzung, um darüber zu verhandeln. Möchte man herausfinden, wieviel Gestaltungsspielraum die Hochschulen bei deren Umsetzung genießen, könnte sich ein Blick auf die anderen Hochschulen durchaus lohnen.
Man kann die Vorgaben der Bologna-Prozesse fantasielos von oben nach unten durchsetzen, andererseits weiß man auch von Hochschulen, deren Studienablauf nach der Umstellung vollkommen von den Vorgaben abweicht. Aber wozu dann überhaupt umstellen? Gerade weil die Kompetenzen eines Designers nur in seiner Arbeit abzulesen sind, interessiert es nicht die Bohne, ob sich seine Noten mit denen einer anderen Hochschule vergleichen lassen. Wer schon einmal ein Gastsemester absolviert hat, weiß, dass er sich in erster Linie mit einer Auswahl seiner Arbeiten bewerben muss. Die Design-Studiengänge profitieren von einer Vereinheitlichung nicht im geringsten. Im Gegenteil: Auch private Bildungsanbieter und Berufsakademien, die an der Ausbildung ihrer Absolventen ein überwiegend ökonomisches Interesse haben, dürfen den Bachelor-Titel verleihen. Also werden noch mehr gestalterische Berufe auf den Markt geschüttet und es wird zunehmend schwerer, sie zu unterscheiden. Das zwingt den Designer geradezu, sich auf seine Stärken zu besinnen: Originalität und Komplexität – jene Kompetenzen also, die unter einer Umstellung zu Gunsten einer weniger komplexen Ausbildung zu leiden hätten. Die Absichten und Grundgedanken des dualen Studienmodells sind kaum mit einer gewissenhaften Design-Ausbildung vereinbar. Darum muss die anstehende Umstellung von DesignStudenten und Professoren konsequent hinterfragt werden. 31
Was für ein Mensaner bist du? Der Verspielte
Mit dem Essen spielt man nicht? Von wegen. Ob Neuinszenierung des Turmbaus zu Babel aus Pommes oder die Invasion der Alliierten Erbsen in der KartoffelbreiNormandie – ohne den Verspielten wär das mensen doch langweilig. Zwar wird er immer noch von einigen Mensanern komisch angeguckt, wenn aus seinem Essen eine dadaistische Plastik wird, doch der Verspielte isst eben nicht wie die anderen. Für ihn heißt es: voller Spieltrieb voraus!
Der Chirurg
„Schwester, 200ml Ketchup intravenös. Das Schnitzel muss reanimiert werden!“ Wenn es brenzlig wird, ist der selbsternannte Mensa-Chirurg in Hochform. Es geht schließlich um Leben und Tod. „Für den Hering sieht es nicht gut aus, er braucht dringend eine Sahnesoßen-Transfusion!“ hört man es durch die Mensa schallen. Und nachts träumt der Chirurg von seiner eigenen TV-Serie. In der heißt es dann wöchentlich: „Dr. Mensano bitte in den OP.“
Mensafrau ausgezeichnet Frau Lüth hat immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Studenten. Sie schafft es ohne Geschwindigkeitsverlust beim Bezahlen einen flotten Smalltalk einzuschieben und erkennt durch ihr einzigartiges Gedächtnis auch bei vergessenem Studentenausweis, wer Student ist und wer nicht. Das kürt sie zur besten Mensafrau. Herzlichen Glückwunsch!
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Der Ordentliche
Für den Salat-Freak ist Salat nicht irgendeine Beilage sondern eine Religion. Tagtäglich wird dem Salat-Gott „Radiso“ gefröhnt, den es anschließend aufzuessen gilt. Der Salat-Freak hat aber auch andere Hobbies – so ist er aktives Mitglied im Geheimbund der Salatiner. Immer wieder muss er sich anhören, sein Essen biete zu wenig Abwechslung. Doch Salat ist eine Welt für sich. Verspielt wie der Salat-Freak ist, übt er zur Zeit im Tomatensalat mit Salattomaten den Tomatensalto.
Von seinen Freunden als Erbsenzähler verspottet, führt der Ordentliche ein Leben, das hauptsächlich von rechten Winkeln bestimmt wird. Ok, rechte Winkel sind oft seine einzigen Freunde – dafür kann er sich aber auch auf sie verlassen. Sein Essen in der Mensa kann schon einmal länger dauern, da neben dem Errichten eines Soßenüberlaufswalls und der Kontrolle der Maximalfüllhöhe für Desserts auch die tägliche Pommesinventur ansteht. Ordnung muss sein. text: rst
Seit einiger Zeit gibt es einmal in der Woche BIO-Essen in der Mensa. Damit reagierte das Studentenwerk Rostock auf den BIOTrend und den Wunsch der Studenten nach mehr gesundem und umweltschonend hergestelltem Essen. Die Zutaten dafür kommen von Lieferanten aus der Region und werden gemäß den strengen Vorgaben verarbeitet. Dass das Essen deshalb auch teurer angeboten werden muss, lässt sich leider nicht ändern. Um mehrmals die Woche BIO anbieten zu
können, müsste die Nachfrage größer sein. „Von den Wismarer Studenten haben wir noch kein Feedback bekommen“, betont Frau Jagusch, Zuständige für alle Mensen des Studentenwerkes Rostock. Also einfach mal BIO probieren und ran an die FeedbackKarten. BIO-Essen gibt es immer donnerstags. Den Speiseplan und eine Online-Feedbackkarte gibt es hier: www.studentenwerk-rostock.de
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Bio? Logisch!
Der Salat-Freak
Suche eingestellt Wer heute ein Studium an der Fakultät Gestaltung antritt, wird sich früher oder später mit deren Geschichte konfrontiert sehen. Schlagwörter wie Heiligendamm, Drachenfest und Seifenkistenrennen werden fallen. Vor allem die Legende vom Party-Schwert wird nicht unerzählt bleiben. Ein Relikt aus der Zeit von Heiligendamm und jahrelanges Objekt der Begierde und Grund für, ja, ihr lest richtig, diverse Geiselnahmen. Hart umkämpft war das fast zwei Meter lange metallene Party-Schwert schon immer, denn das Semester, das es besaß (in der Regel (!) das dritte), hatte die Ehre, das Drachenfest und das Seifenkistenrennen auszurichten. Den geschichtlichen Hintergrund dieser Veranstaltungen und deren Ausmaße auszuführen, würde den Rahmen sprengen (nähere Infos erhaltet Ihr im Buch „Der andere Blick“ oder in den Ausgaben Vier und Sechs der Grünen Wiese, erhältlich beim AStA). Nur dies sei gesagt. Ihr Ursprung liegt in Hei34
ligendamm (eigentlich sogar im Bauhaus) und der Versuch diese Traditionen auch im neuen Hochschulstandort Wismar auf längere Sicht zu etablieren, schlug fehl. 2005 fanden die letzten Festlichkeiten dieser Art statt und mit ihnen verschwand das Partyschwert. Gerüchte machten die Runde, das Schwert wäre gar nicht mehr in Wismar. Ehemalige Design-Studenten hätten es okkupiert und vor, die Tradition mit dem Schwert zu begraben. Man munkelte, es sei in mehrere Teile zerbrochen, gar eingeschmolzen. Die letzten Spuren verliefen im Sand. Zudem wurde die Suche nach dem Schwert dadurch erschwert, dass einige Hinweise auf dessen Verbleib absichtlich gestreut wurden. Es ist schwer irgendeinen Tathergang zu rekonstruieren, um des Schwertes habhaft zu werden und die Festlichkeiten nach altem Vorbild fortzuführen. Aber mal ehrlich, brauchen wir das Schwert? Was hätte man denn gewonnen
mit diesem sperrigen, schlecht zusammen gezimmerten Haufen Metall? Setzen wir uns damit nicht dem Druck aus, diesem Symbol und all seiner Geschichte gerecht zu werden? Versuche die Tradition wieder aufleben zu lassen, gab es inzwischen genug. Es wurden Partys zu Ehren des Schwertes (AREA 54, Winterspiele) gegeben, doch die damaligen Hüter des Schwertes (wer auch immer es gewesen sein möge) ließen sich zu einer Schwertübergabe nicht hinreißen. Man hat das Gefühl, man wird den Vorstellungen der Ehemaligen, wie man die Party-Tradition weiterzuführen hat, einfach nicht gerecht. Kein Wunder, dass man die Lust verliert. Fakt ist, die halbjährlichen, ebenfalls geschichtsträchtigen Mottpartys (Frühlings- und Schneeball) werden weiterhin veranstaltet. Das derzeitig jüngste Semester zeigte größte Begeisterung bei der Organisation der letzten Veranstaltung (Vielen Dank noch mal für die tolle Party!)
und lässt auf weitere Events ähnlicher Art hoffen. Zudem startete letztes Jahr zum zweiten Mal erfolgreich der Lampionumzug „Leuchten Über All“, der, ähnlich wie beim Drachenfest, im Herbst stattfindet und zum selbst basteln auffordert. Der schönste Lampion wird mit einem Preis gewürdigt. Die Zeiten haben sich geändert und mit ihnen auch die Feste. Sie sind nicht besser, aber auch nicht schlechter. Sie sind schlichtweg anders. Sie passen sich dem neuen Hochschulgebäude an und natürlich den Studenten, die es beherbergt. Vielleicht taucht das Schwert irgendwann mal wieder auf und sicher wird man dafür auch wieder eine Verwendung finden (als Türstopper oder Brieföffner). Suchen werden wir jedenfalls nicht mehr danach, denn wie man sieht: gefeiert wird auch ohne Schwert. fp
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2008
Das war das CampusOpenAir Wismar 2008: Stotco, Park, Das Bo, American Steel, Donots und MIA. - alles live! 27. September 2008, fast 8000 Besucher, nur f端nf Euro Eintritt. Danke f端r den Besuch, Musikfreunde! 36
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Man kennt ihn meist nur vom Hörensagen und wundert sich, warum man ihn nie auf einer Party sieht – den Nautiker. Die Grüne Wiese-Redaktion hat sich aufgemacht, dem Studiengang Nautik auf den Grund zu gehen. In der Außenstelle Warnemünde, einer Exklave der Hochschule Wismar, treffen wir Professor Reinhard Müller (Kapitän) und einige Nautik-Studenten, die uns über ihre Liebe zur See und das Leben als Nautiker erzählen möchten. Während aus dem virtuellen Maschinenraum ein Alarmsignal ertönt, erklärt uns Melanie (28), warum sie sich für den Studiengang Nautik entschieden hat. „Ich komme von der Küste und Seefahrt interessiert mich schon lange. Nachdem ich vier Jahre als Stewardess auf verschiedenen Schiffen gearbeitet hatte, wollte ich selbst das Ruder in die Hand nehmen und Nautik studieren.“ Die Entscheidung für Warnemünde ist
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für viele auch aufgrund der hohen technischen Standards gefallen. Im Maritimen Simulationszentrum Warnemünde (MSCW) ist das gemeinsame Simulieren des nautischen und technischen Schiffsbetriebs möglich. Dadurch können Manöver auf See sehr realistisch nachempfunden und geübt werden. Ob es schon einmal einen Unfall im MSCW gab? „Unfälle passieren natürlich auch“, erklärt Michael (38). „Man kann eine Tonne überfahren oder
auf Grund laufen, aber untergegangen ist noch keiner.“ Durch die realistische Simulation wird man gut auf brenzlige Situationen vorbereitet und kann so Fehler in der Praxis besser vermeiden. Es gibt verschiedene Wege zum NautikStudium. Manch einer hat einen Berufsabschluss z.B. als Schiffsmechaniker gemacht und ist schon ein paar Jahre zur See gefahren; andere kommen direkt vom Gymnasium und erwerben die praktische Erfahrung im Praktikum. Stefan (31) kommt von der Marine und möchte nach dem Studium auch wieder auf einem grauen Schiff fahren. „Für die Einsätze der Marine, dazu gehört auch die Piratenbekämpfung, braucht es gut ausgebildete Nautiker.“ Nach dem
Abschluss in Warnemünde ist man für die weltweite Schifffahrt gewappnet – die internationalen Standards werden hier sogar weit überschritten. „Der Beruf des Nautikers kombiniert Attraktivität und Verantwortung“, erklärt Professor Müller. Auf Grund der hohen Verantwortung für das Schiff, die Ladung und die Mannschaft ist hier besonders Erfahrung gefragt. So ist es nicht ungewöhnlich, auch noch in hohem Alter Schiff zu fahren. Wenn man lange Zeit auf See ist, eröffnet sich jedoch ein Problem, über das jeder Nautiker, am besten vor dem Studium, nachgedacht haben sollte: die sozialen Kontakte. Bei drei oder sogar sechs Monaten auf See kann es schwierig werden, den
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Kontakt zu Freunden oder zur Freundin zu halten. Auch immer wieder neu zusammengesetzte Mannschaften verstärken diesen Effekt. „Damit muss man klarkommen.“, sind sich die Nautikstudenten einig. Zeit für Familie und Familienplanung gibt es natürlich zwischen den Fahrten als Ausgleich. Unter den Nautikern gibt es auch eine Tradition – die sogenannte Äquatortaufe. „Überfährt man den Äquator zum ersten Mal mit einem Schiff, muss man sich bei Neptun anmelden“, erzählt Michael lebendig. Zu diesem freiwilligen Ritual kann gehören, dass man verschiedene Unappetitlichkeiten essen muss. Aber die Bedingungen variieren. „Auf jeden Fall sollte man die Taufurkunde immer dabei haben, sonst wird man noch einmal getauft“.
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Zum Schluss interessiert uns noch, wie man sich im Bereich Seefahrt Warnemünde fühlt – als Warnemünder, Rostocker oder Wismarer? Darüber gehen die Meinungen etwas auseinander. In gewisser Hinsicht sei man schon ein Warnemünder, da man ja hier studiert; Wismar ist aber einfach zu weit weg, als dass man sich als Nautiker damit identifizieren könnte. „Wir waren einmal zur Immatrikulation da, aber von Wismar bekommen wir hier eigentlich nichts mit.“, so beschreibt es Sebastian (23). „Es ist ein bisschen wie auf einem Schiff.“ rst
Time of the Season Es ist ein griesgrämiger Wintertag an der Hochschule Wismar. Achim macht seine Arbeit, probiert hier, informiert sich da. Er ist Produktdesignstudent. Zum späten Nachmittag verziehen sich dann plötzlich alle Wolken, der Himmel ist klar, es ist eisig, vor allem aber: die Sonne scheint. Achim zögert nicht. Ich entdeckte ihn plötzlich auf der obersten Treppe des Treppenturms des Hauses 7c. Er spielt Gitarre, blickt über den Campus gen Sonnenuntergang: „Ganz ehrlich? Ich bekomm’ schon die ersten Frühlingsgefühle“. Der Wind rauscht durch den Turm, die Sonne wärmt von innen. Ich lausche den Tönen Achims Klampfe und denke, ja, studieren in Wismar fetzt. gh
Auf die Matte geschickt Im Juli dieses Jahres fanden in Magdeburg die Deutschen Judo-Hochschulmeisterschaften statt. Unter den über 500 teilnehmenden Judokas von fast 70 deutschen Hochschulen befanden sich in diesem Jahr auch Sportler der Hochschule Wismar. In verschiedenen Gewichtsklassen wurde um den Titel des Deutschen Hochschulmeisters gekämpft. Dabei gingen neben internationalen Spitzensportlern auch Judo-Anfänger an den Start. Zu den Wismarer Sportlern gehören Anne Thomschke, die in Magdeburg ihren ersten Wettkampf bestritt, sowie die slowakische Meisterin Gabi Kobalska. Beide hatten an diesem Tag weniger Glück. Erfolgreicher war Sebastian Mader – er wurde Vizemeister in seiner Klasse, selbst überrascht von diesem Ausgang.
Der 27-jährige BWL-Student findet es schade, dass der Judosport so ins Abseits gerückt ist. Die Studentengruppe des „ASV Grün-Weiß Wismar 1990 e.V.“ trainiert jeden Dienstag und Donnerstag in der Sporthalle Käthe-Kollwitz-Promenade. Momentan gibt es leider nur wenige Aktive. „Judo ist fitnessorientiertes Training und gut, um Kondition aufzubauen. Sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene sind jederzeit herzlich willkommen“, wirbt Sebastian, „und ein Sieg wie in Magdeburg kann natürlich auch ein schöner Ansporn sein.“ Ansprechpartner für angehende Judokas ist der Trainer Sven Köhnke, den ihr beim Training in der Halle finden könnt. ag
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Wieso ist es im Wonnemar – insbesondere für Studenten – so teuer? Na, weil es ein FREIZEIT-Bad ist. Immerhin gibt es ja einen Studenten-Sozialhilfeempfänger-Arbeitslosen-Auszubildenden-Rentner-Behinderten-Preis, der ein Euro niedriger ist als der für körperlich und finanziell gesunde Erwachsene. Doch allein die Tatsache, dass das Wonnemar ein paar Rutschen, das „Wonniland“ für die Kleinsten und einige Strudel-Optionen bereit hält, gibt ihnen scheinbar das Recht, auch von Studenten einen Tagespreis von 9,50 Euro zu verlangen. Das mag vielleicht angesichts der vielerorts wachsenden Preise nicht viel erscheinen. Und 9,50 Euro pro Tag sind immer noch günstiger als 7,50 Euro 42
für anderthalb Stunden. Doch wenn man nur ein paar Bahnen schwimmen will, dann nach einer Stunde und 31 Minuten rauskommt und gleich 8,50 Euro bezahlen muss, kann das auf Dauer teuer werden. Dann macht es auch keinen Spaß mehr, ins Spaßbad zu gehen. Werden also die Studenten als Einnahmequelle nicht erkannt oder ignoriert? Die Frage ist wahrscheinlich eher, weshalb das Wonnemar günstigere Preise anbieten sollte, wenn sie sich über mangelnde Besucherzahlen nicht beschweren können. So konnte Erika Baale am Mittwoch, den 17. Dezember 2008, um 10:15 Uhr ihr Glück kaum fassen: Sie wurde als viermillionster Besucher nicht nur mit einem Blumenstrauß und zwei Wonnemar-Badehandtüchern beschenkt, sondern erhielt außerdem einem Gutschein für ein Wohlfühl-Wochenende im Steigenberger Hotel Zingst für zwei Personen. Doch wo landet unser Geld, wenn gerade kein millionster Besucher beschenkt wird? Kaum jemand kennt „Wonne for you“, das Wonnemar-Bademagazin. In diesem wenig beachteten Hochglanzmagazin rät mir das Horoskop: da mich die Arbeit von April bis Juni als Steinbock sehr fordern würde,
sollte ich mir einen Ausgleich gönnen, um nicht in eine dieser Frühjahrsdepressionen zu verfallen. „Raffen Sie sich nach der Arbeit unbedingt noch auf und gehen Sie noch eine Runde schwimmen und schwitzen im Wonnemar.“ Auch Fische sollen sich nicht gehen lassen und ihre Muskeln in Schwung bringen. Doch wer jetzt denkt, es geht dem Wonnemar in ihren hauseigenen Wonnemar-Horoskopen nur ums Wonnemar, wird eines Besseren belehrt. Der Krebs bekommt sogar Beziehungstipps: Krebse sollten Kompromisse mit ihrem Partner eingehen. „Da Sie beide fit durch den Sommer kommen wollen, einigen Sie sich auf eine Sportart, die auch Ihrem Partner Spaß macht.“ Spaß empfindet auch jeder, der beim Besuch von www.wonnemar.de sogleich vom Wonnemar-Song begrüßt wird. Gleichzeitig wird der Internetnutzer hier auch auf die drei anderen Standorte aufmerksam gemacht, denn Wonnemar ist nicht ausschließlich in Wismar zu finden.
Obgleich es hier eine Monopolstellung innehat, kann man sich des Gefühls nicht erwehren, dass nur wenige Wismaraner IHR Spaß- und Freizeitbad nutzen. Da sollte man sich mal ein Beispiel am Standort Bad Liebenwerda nehmen: Im Juni ist dort „Einheimischen-Monat“, in dem alle Bad Liebenwerdaer besondere Vergünstigungen erhalten. Zugegebenermaßen gibt es auch in Wismar spezielle Aktionen – wie z.B. das Freibier am Herrentag – man muss nur genau darauf achten. Um euch diesen Prozess zu erleichtern, folgen nun für euch die ultimativen Grüne WieseTipps: Tipp 1: Wer regelmäßig Bahnen schwimmen will, kann sich beim DLRG (www.wismar.dlrg.de bzw. Tel. 03841-703143) anmelden. Donnerstags von 21:00 bis 22:00 ist Trainingszeit, wobei jeder Schwimmer seinen Trainingsplan individuell gestalten kann. Dort sollte es euch jedoch nicht nur um billiges Schwimmen gehen! Entsprechendes gilt für die Taucher- und Schwimmerausbildung beim Tauchsportclub „Walfisch“ Wismar e.V. (www.tc-walfisch.de), deren Mitglieder zweimal pro Woche trainieren können. Tipp 2: Das Wonnemar bietet als „Schnäppchentarif“ die 10er Karte – 10 mal bezahlen, 11 mal baden. Die Karte ist sogar übertragbar. Tipp 3: Schnell zu Toom! Dort liegen gerade Wonnemar-Gutscheine. Tipp 4: Geburtstagskinder haben immer freien Eintritt – egal, wie alt sie werden. Tipp 5: Für eine Jahresgebühr von nur 800 Euro kann man Wonnemar Premium ClubMitglied werden und so (fast) alle Bereiche im Wonnemar kostenlos nutzen und bekommt sogar noch einen Bademantel! Dann sollte man sich allerdings überlegen, ob nicht ein paar gefälschte Ausweise, mit denen man öfter im Jahr Geburtstag hat, billiger sind? ch
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Podfolio DER PODCAST DER HOCHSCHULE WISMAR
Was im ersten Moment wie ein Versprecher klingen mag, ist der gelungene Versuch, studentische Arbeiten aus Wismar online zu präsentieren. Alle Studierenden können hier ihre eigenen Video-, Audio-, Text- und Bilddaten hochladen. Auch das Schüler- und Studentenfernsehen „Planke“ veröffentlicht seine Beiträge auf Podfolio.de. Entwickelt wurde dieses Internetangebot im Rahmen des projektorientierten Unterrichts unter der Leitung von Prof. Henning Schellhorn im Wintersemester 2006/2007. Die Idee zu dem Projekt entwickelten im Studiengang Kommunikationsdesign und Medien die damaligen Studierenden Anika Frank, Jan Schimmagk,und Vico Zabel, sowie Andreas Schröder und Nils Langbehn aus dem Studiengang Multimediatechnik. „Die beiden ergänzten die künstlerischen Fähigkeiten der Kommunikationsdesigner wahnsinnig in der technischen Umsetzung“, freut sich Prof. Schellhorn. Doch zuvor arbeitete das gesamte Team an der Konzeption, dem Interface- und Screendesign sowie der Namensfindung. Auch wenn sich bei Podfolio.de hier und da immer noch einige kleine technischen Problemchen tummeln, ist das Portal für Studierende und die Hochschule eine ideale Gelegenheit, sich zu präsentieren. Dabei gibt es keine Beschränkungen auf bestimmte Fakultäten, auch wenn es für einige Studiengangsangehörige, wie Kommunikationsdesignstudenten, besonders reizvoll ist. Die Hausarbeit eines Wirtschaftrechtlers ist hier genauso gut aufgehoben wie die Dokumentation eines Architekturmodells, Maschinenbauprojekts oder ein Typofilm. Freunde des engagierten Studiums: Nutzt diese Chance! Aber: Podfolio hat einen etwas unruhigen Winterschlaf hinter sich – und droht, sollte 44
zukünftig weiterhin kein Engagement zur Vermarktung und Verbesserung des Portals geben, in den ewigen Schlaf zu entgleiten. Auf Nachfragen und Anregungen des hiesigen AStA und Grüne Wiese zu diesen nötigen Arbeiten gegenüber den ausführenden ehemaligen Studenten und Prof. Schellhorn haben diese prompt reagiert: Andreas Schröder, der auch den Server betreut, ist seit einigen Tagen im Kampf gegen den „Käferbefall“ unterwegs, und Prof. Schellhorn bemüht sich derzeit um Studenten, die das Portal weiter pflegen und überarbeiten. Aber warum kann das z.B. nicht durch Hochschulmitarbeiter oder Professoren erfolgen? Weil Podfolio frei bleiben will und soll: zur Grundidee gehört, dass Podfolio von und für Studenten gemacht ist. Das führte wohl (!) auch dazu, dass Podfolio bis jetzt immer noch nicht auf der Hochschulwebsite verlinkt ist. Oder lag das an einer damals verpassten, aggressiven Öffentlichkeitsarbeit? In studentischen Kreisen wurde laut, dass kurz vor Fertigstellung von Podfolio auf Kleinigkeiten nicht mehr geachtet wurde. Darunter Bugs, unter denen der Nutzer bis heute leidet oder eben auch eine Promotion, die zwar auffällig, aber scheinbar nicht auffällig genug und vor allem nicht lang genug war: Laut unrepräsentativen Umfragen hat fast die gesamte Studierendenschaft des zweiten Semesters noch nie etwas von Podfolio gehört. Die Bekanntheit des Portals ist bereits auf dem Weg der Besserung. Auch Professoren sollten – unter allen kopierrechtlichen Vorbehalten wie z.B. bei Musik in Typofilmen – ihre Studenten zur Nutzung aufrufen. Ergreife auch du die Chance auf ein paar ehrenhaft verdiente Punkte und bastel und pflege an Podfolio! Informationen bei Herrn Prof. Hennig Schellhorn (KuM): „Podfolio lebt!“ gh
ENTWURF
Hotel Bertramshof
Marcel Hirschberg entwarf den Umbau und die Erweiterung des Hotels Bertramshof in Wismar.
PLAKATE
DIA‘08
...von Silke Müller, Wettbewerbsbeiträge für die Jahressausstellung der Fak. Gestaltung. Ziel: Ein Plakatentwurf innerhalb von 48 Stunden. Dieses Jahr gab es ca. 10 Teneilnehmer mit Plakatentwürfen. Plakat 3 kam unter die letzten drei Favoriten.
FILM
Land in Sicht
Ein Trailer des vielfach prämierten Films vom Team um Anne Thomschke. Er gibt einen kleinen Einblick in die bewegende Dokumentation über den Autisten Sebastian Dean. Das alltägliche Leben wird von ihm erzählt; wie er hört, sieht, versteht und fühlt.
TYPOFILM
Futurismus
Richard Stickel (KuM 06) lud seinen Typofilm hoch, den er für sein Vordiplom machte. Er orientierte sich an dem „futuristischen Manifest“ des Dichters Filippo T. Marinetti und dem Architekten Antonio Sant‘Elia, der zahlreiche Skizzen der „Cittá Nuova“ schuf.
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Wismars versteckte Schönheiten
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Gern wird sie übersehen, denn was hat man schon zu tun in der Weberstraße? Irgendwo auf der Hälfte der ABC-Straße und der Bahnhofsstraße (anderweitig) geht sie ab, verbiegt sich dann auf beiden Seiten geheimnisvoll, zeigt dann aber Stück für Stück ihren etwas eigenwilligen Charme. Eng ist sie, wirkt hier und da wie von Kletterrosenranken eingebettet. Zwischen schnörkellosen, durchschnittlichen Altwismarer Stadthäusern verstecken sich sanft-Postmoderne Baulückenschließungssünden und vor-sichher-Verfallendes. Klar, die ausnahmslose Schönheit ist die Weberstraße nicht – aber sie ist authentisch. Das Knopfmuseum zeigt sich, „Eintritt: 2 Euro oder 20 Knöpfe“. Der „1. Mecklenburger Stadthofladen“ ist leider kürzlich erst geschlossen worden, bei einem Blick durch die Schaufenster lässt sich noch das alt-ländliche Interieur bestaunen. Das Hotel Reingard greift sich majestätisch die Straßenhälfte, gegenüber die Einfahrt zum Exklusivparkplatz für Hotelgäste, dass sich das ganze Quartier bis zur Gerberstraße hinzieht – natürlich fehlen auch hier die Kletterrosen nicht. Besitzerin dieser Häuserzeile (und damit fast der halben Straße) ist Reingard Berger, richtig, nach der auch das Hotel benannt ist. Und da erblickt man auch schon den jüngsten Spross der Weberstraße, in einem der BergerHäuser: Das mittlerweile stadtbekannte und als eine Art öffentlicher-Geheimtipp gehandelte Café Glücklich. Katharina Severin, die
sich selbst gern „Frau Glücklich“ nennt, hat sich hier ihr eigenes „echtes Lieblingscafé“ eingerichtet. Sie und ihre charmanten jungen Mitarbeiter verhätscheln Wismar mit kleinen Zuckerbömbchen und Backliebeleien, dopen mit heißem Trank und bestechen sogar mit herzhaften Stullen, sollte man – vor lauter Verzückung und Schokoladenmasochismus, versteht sich – all das perverse Süßzeug nicht mehr sehen können. Katharina ist hier eigentlich mehr aus Verzweiflung mit ihrem Café eingezogen: „Die Idee und das Konzept hatte ich schnell auf die Beine gestellt“, berichtet Sie mit Bionade in der Hand, „aber ich habe drei volle Jahre mit der Suche nach einer geeigneten Immobilie und einer Bank verbracht. Die Weberstraße kam gar nicht in Frage – da kommt ja niemand hin und das Café würde man gar nicht sehen können, z.B. von der ABC-Straße aus. Aber dann blieb mir fast nichts anderes übrig und ich dachte mir, das wird dein „Stammhaus“ und wenn irgendwo was kleines Besseres frei wird, bestückst du das von hier aus einfach.“ Der Stamm musste nie zum Baum werden. Katharinas Café läuft gut. Und da sitzt man dann, lässt die Zeit vergehen, erträgt irgendwie die ausgefallenen Wandfarben, den kitschigen Stuck, die floral ornamentierten Teller überm Schopf, verliert sich dabei ein wenig in einer inneren tiefen Wärme – Glück? gh 47
Der NXTperte
Aus dem Leben eines Lego-Mindstorm-Roboters Eine übermenschliche Stimme zählt von drei herunter. Etwas großes, weiches, Warmes berührt meinen Rücken, drückt bei Null auf die rote Erhebung, die sich seit meiner „Geburt“ dort abzeichnet und ich setze mich in Bewegung, fort von meinem Startpunkt hinaus auf den Parcours. Zum x-ten Male versuche ich mein Ziel zu erreichen, ohne an den gleichen Dingen zu scheitern. Wände, die sich unüber-
windbar vor mir auftürmen; eine monotone Umgebung, die eine sichere Navigation fast komplett ausschließt. An Hindernissen bleibe ich stehen, suche nach meinen begrenzten Alternativen. Meistens gebe ich auf und versuche einen anderen Weg. Dann drehe und wende ich mich, prüfe ob ich weiterkomme, oder doch wieder zurück muss. Ich taste mich vor - Stück für Stück. Sofern ich ankomme stoße ich einen runden roten Gegenstand von zwei schwarzen Kisten. Danach ist meine Mission erfüllt. Erschaffen wurde ich von Lego™, bearbeitet und zusammengebaut von Studenten. Sie gaben mir meine „Intelligenz“, denn das ihre Aufgabe. Im Wahlpflichtmodul „Mobile Agenten“. Ich habe Widersacher, drei an der Zahl. Sie versuchen das gleiche wie ich - immer wieder. Je „intelligenter“ sie gemacht worden, desto eher sind sie da und lassen mir keine Chance meine Aufgabe zu erfüllen. Oder doch? Schließlich soll ich ja eigentlich anhand von der ein oder anderen Übung dieser Art meine Schöpfer schulen, ihnen neue Programmierkonzepte beibringen und Ihnen den Umgang miteinander und in der Projektarbeit näher bringen. Das ist mein Sinn den ich in mir sehe, denn ich bin mehr als nur ein einfacher Roboter, ich bin ein Studentenprojekt - mit Leib und Seele werde ich behandelt. tp Wirtschaftsinformatikstudenten des vierten Semesters bereiten die „Geburt“ ihres NXT vor.
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Campuseltern
RIE NEUE SE
Den ganzen Tag hört man von CampusKita, familiengerechter Hochschule, Studieren mit Kind und Co. Wir wollen die Studenten sehen! Sie hat drei Kinder und dennoch gehört sie zu den Leistungsstärksten ihres Studiengangs. Anne Hackbarth studiert seit 2005 Betriebswirtschaft an der Hochschule Wismar. Ihr Studienwunsch kam auf, als sie mit ihrem zweiten Kind schwanger war: „Ich wollte trotz Kindern nicht auf beruflichen Erfolg verzichten.“Natürlich gibt es vereinzelt Professoren, die behaupten, „Frauen haben hier nicht zu studieren, sondern sich zu Hause um die Kinder zu kümmern.“ Jedoch genau diesen Skeptikern beweist sie, dass Kinder im Studium nicht zwingend hinderlich sind, sondern eher stark machen. So macht sie voraussichtlich im September bzw. Oktober diesen Jahres ihren Bachelor-Abschluss, also bereits nach sechs statt sieben Fachsemestern. Doch obwohl Anne sehr gute Zensuren hat, hat sie das Gefühl, mehr leisten zu müssen, als andere. Nicht nur um ihren eigenen hohen Ansprüchen gerecht zu werden, sondern auch auf Grund der häufig vertretenden Meinung, mit Kindern auf dem Arbeitsmarkt keine Chance mehr zu haben. Was ihre Kinder betrifft, ist sie sich sicher, durch ihre Zielstrebigkeit ein Vorbild zu sein. Für die Kleinen sei es völlig normal, dass Mama zu einer Schule für Erwachsene geht. „Sie sind sozusagen damit aufgewachsen. Ich erkläre ihnen, dass man etwas tun muss, um später Geld für das ein oder andere Kostbare zu haben. Von nichts kommt nichts!“ Pläne für die Zukunft gibt es auch schon. Ob es aber der Master-Abschluss oder etwas anderes sein wird, weiß bisher nur sie selbst. ch
Studentin Anne Hackbarth mit ihren Kindern Pascal M. (7 Jahre), Jordis A. (2 Jahre) und Levin T. (4 Jahre) 49
Rosa Hunde im Test Pink. Die Farbe des Kitsches. Auffällig, weiblich, kreischend, tendenziell aufdringlich, artifiziell, eher anorganisch, zumindest nicht essbar. Denkste. Unsere Assoziationskette muss erweitert werden. Pink ist essbar! Pink hat sogar gefühlte zehn (in Wahrheit vierzig) verschiedene Geschmacksrichtungen. Wie das geht? Pink ist die Haus-Farbe des einzigen Hot-DogLadens in Wismar (Mecklenburger Str.), welcher besagte Speisen im „Amerika-der50er-Ambiente“ vertreibt. Und das seit ca. drei Jahren mit großem Erfolg. Betritt man den Laden, macht man eine Reise in die Zeit der Straßenkreuzer, Milchshakes und Musikboxen. Ganz so konsequent durchgeführt wurde das allerdings nicht. An der Wand hinter dem Tresen hängt ein selbst gebastelter (wie könnte es anders sein) pinker Elchkopf, der so gar nicht in das Rock’n’Roll-
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Fast-Food-Konzept passen will. Allerdings stellt sich da die Frage, ob es überhaupt ein Konzept gibt. Wenn es eins gibt, dann ist es wohl dieses: Auffallen um jeden Preis. Und das war auch die Intention des Wismarer Geschäftsinhabers, als er die Idee zu diesem Geschäft hatte. Die Wahl fiel auf die Farbe Pink, weil die am auffälligsten war. Mit der Findung des Colorcodes leitete sich auch der Name „Pinks Hot-Dogs“ ab. Seit dem läuft alles wie geschmiert. Sogar auswärts wird verkauft, wie zum Beispiel im Studentenclub Block 17 und in der Mensa der Hochschule Wismar. Vier Redaktionsmitglieder der Grünen Wiese haben sich nun der Herausforderung gestellt, vier Hot-Dog-Kuriositäten sowie Würstchen-Klassiker einem kritischen Test (Kriterien: Optik, Haptik, Geschmack, etc.) zu unterziehen. fp
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James Brown Crazy Doggy
Für den RiesenHunger. Großes Brötchen und reichhaltiger Belag (Mozzarella, Tomaten, etc.) machen satt und glücklich. Noch nie wurde so genussvoll hochgestapelt. Allerdings ist bei dieser Menge an Essen der Verzehr im Sitzen empfohlen.
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Big Veggi Doggy
Bis auf die TofuWurst, alle Zutaten (Röstzwiebeln, Käse, Ketchup, Gurken, etc.) wie gehabt. Ein Hund ohne Hund und trotzdem lecker. Brötchen liegt gut in der Hand und das einzige, was vom Brötchen fallen kann ist die Gurke.
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Big MatlockSauerkraut
Skurriler Name, ausgefallene Zutaten, die Zunge feiert Geschmacksfasching. Wer Experimente liebt, ist mit diesem Hot-Dog gut beraten. Nicht zum Verzehr unterwegs geeignet. Vorsicht, Kraut fällt!
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French Doggy
Der Klassiker. Die schlichte Aufmachung unter der Verwendung der wichtigsten Zutaten (Käse, Ketchup, Brötchen, Wurst) garantieren besonderen Komfort beim Verzehr. Einfach lecker!
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r s zu s, bi n e h t t Ma he von Dirk stric enge m r m a t s u hus e chkeit z han Sc Unkenntli von Step
n e b e l r e b Ü in Finnland
von Dirk Matthes, bis zur Unkenntlichkeit zusammengestrichen von Stephan In den nächsten Ausgaben stellt Grüne Wiese Tipps und Erfahrungsberichte rundSchuster ums Thema Auslandssemester vor. Hast auch was dazu zu erzählen?! Schreib uns! Mutter Natur Wasser und Wald soweit das Auge reicht. Für Wintersportfans ist das Wintersemester freilich besonders reizvoll. Bei Temperaturen um -30°C werden Fußballplätze mit ein paar Eimern Wasser in große Eisflächen verwandelt. Auf Grund der trockenen Luft in Finnland
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empfindet man die niedrigen Temperaturen im Winter nicht so kalt, wie man vermuten könnte. Der Sommer ist warm, aber kurz. Die Sonne bleibt bis 20 Uhr am Himmel. Die Lichtverhältnisse im Juni gegen 23 Uhr sind zu vergleichen mit 18 Uhr in Deutschland. Besonders eindrucksvoll sind dann natürlich die nächtlichen Outdoor-Partys.
Dach überm Kopf Als Austauschstudent hat man kaum eine andere Möglichkeit, als in einem Wohnheim untergebracht zu werden. Zum einen gestaltet sich die Suche nach privaten Angeboten durch ausschließlich finnischsprachige Anzeigen schwierig und zum anderen sind diese Angebote nicht bezahlbar. Interessant sind die Belüftungssysteme in den Häusern. Diese werden im Winter eingesetzt, damit keine kalte Luft den Wärmehaushalt stören kann. Man braucht nicht lüften und hat immer frische Luft im Raum. Weiteres Highlight sind die Duschen. Es gibt keine Duschkabine, sondern ein ganzer Raumabschnitt ist mit wasserabweisendem Belag ausgestattet.
Zwischen den Zähnen Die Umstellung auf finnisches Essen wird dem Deutschen durch ansässige Lidl Filialen erleichtert. Gleiches Erscheinungsbild von vermeintlich bekannten Produkten muss jedoch nicht unbedingt gleichen Inhalt, Geschmack oder Konsistenz bedeuten. Speziell Margarine- und Butterliebhaber sollten sich auf ein extrasalziges Geschmackserlebnis einstellen. Auch die finanzielle Eingewöhnung wird durch Lidl erleichtert. Hier kostet der Einkauf lediglich das anderthalbfache eines Einkaufs in Deutschland. In den finnischen Supermärkten muss man das Doppelte berappen. Die rühmliche Ausnahme ist Obst.
Von A nach B Für Nutzer öffentlicher Verkehrsmitteln kann folgendes Wissen gerade im Winter überlebenswichtig sein: Wer auf den Bus wartet, sollte diesen per Daumen heran winken. Andernfalls fährt er vorbei. Eine Busfahrt in Finnland ist ein Muss, da man hier erleben kann, wie Busfahrer ihre Fahrzeuge bis an die technischen Belastungsgrenzen führen.
< Nuuksio National Park und Sibelius Monument in Helsinki >
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Drogen Wer gerne feiert, sollte wissen, dass Finnen eher kontaktscheue Personen sind und jede Menge Alkohol benötigen (und SingStar spielen), um sich näher zu kommen. Besonders beliebt sind Sauna-Partys, auf denen heißer Dampf und Wodka Körper und Geist betäuben. Ursache dieser extremen Ethanol-Dialyse ist das Alkohol-Monopol in Finnland, das alkoholische Produkte fast unerschwinglich macht. Sixpack Bier - 8 Euro. Neben Alkohol ist auch Tabak so teuer, dass man das Auslandssemester gleich als Entzugstherapie nutzen kann.
Do you speak English? Finnisch ist die schwerste Sprache in Europa. Die Mehrheit der Finnen spricht aber sehr gut Englisch. Nicht nur Verkäufer im Supermarkt sind sprachlich gut ausgebildet, auch die ältere Generation begegnen einem freundlich mit einfachem English. Englisch ist nach Schwedisch dritte Fremdsprache. Da sehr viele Schweden in Finnland wohnen, lernen die Kinder schon in der Schule die Sprache ihrer Nachbarn. Daher sind auch alle Schilder in der Öffentlichkeit zweisprachig. Dies ist auch sehr hilfreich für uns Deutsche, da Schwedisch im Gegensatz zu Finnisch wenigstens noch erahnen lässt, was die Schrift auf der Anzeigetafel zu bedeuten hat. Auch sonst ist die Sprache sehr interessant, da Dinge wie Zeitform und Artikel in Form von Doppelvokalen direkt an Verben und Nomen angehängt werden. In der Regel kann man sagen, dass ein Vortrag in Finnisch 20 Minuten länger dauert als in Deutsch. Fotos: Dirk Matthes
Die Weite Finnlands
INKLUSIVE FREIGETRÄNK IM BLOCK 17!
NACKT
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Bekleidet wählen gehen ist aber auch okay. Deine Hochschulwahlen an der HS Wismar rocken! Am 27. Mai zwischen 8 und 15 Uhr wählen gehen. An der Hochschule Wismar: Haus 1, Raum 118, oder an der Außenstelle Warnemünde: Bauernstube. Mehr Informationen zur Wahl auf Seite 8
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Blood, Sweat & Tears Die Grüne Wiese testet Hochschulsportarten für Euch. Diesmal: Aerobic.
Was mache ich hier eigentlich? Da stehe ich nun in diesem großen, hellen Raum mit der verspiegelten Wand, atme die schweißgetränkte Luft und sie sind wieder da: all die bösen Erinnerungen an den AerobicUnterricht in der gymnasialen Oberstufe mit Frau Fiedler. Ich habe ein Déjá-Vu. Ich sehe Schweißbänder,viel zu enge Klamotten und eine übermotivierte kleine mittelalte Frau vor meinem geistigen Auge. Aber da muss ich jetzt durch - schließlich betreibe ich investigativen Journalismus und der fordert nun mal seine Opfer. Eigentlich bin ich ja auch hier, um meine Vorurteile abzubauen…und um vielleicht Frieden mit Frau Fiedler zu schließen. Voller Optimismus streife ich also meine Sportklamotten über und bin bereit mich quälen zu lassen. Und dann passiert erstmal das, womit man beim Aerobic-Training immer rechnen muss: Der CD-Player wird angemacht und es ertönen Beats, die eindeutig trashiger Euro-Dance-Musik zugeordnet werden können. Instinktiv krampfen sich meine Eingeweide zusammen und meine Augen verraten, dass ich tausend Tode sterbe. Aber für Selbstmitleid ist jetzt keine Zeit, denn schon heißt es „...und wir gehen auf
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der Stelle“ und „slide rechts“, „slide links“. „Na ja, das geht ja noch“, denke ich mir in diesem Moment voller Zuversicht, „vielleicht kannst du ja doch einigermaßen mithalten?!“ Doch schon im nächsten Schritt sollen die Arme auf völlig abnorme Weise mitbewegt werden und schon bin ich raus. Und was noch viel schlimmer ist: alle können es sehen. Schließlich stehen wir vor dieser Spiegelwand, die mich schon frühzeitig als totalen Choreographie-Kasper entlarvt. Aber zum Glück sind die anderen Kurs-Teilnehmer zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um mein Scheitern wahrzunehmen. Und falls sie es doch bemerken, schauen sie tolerant darüber
hinweg. Wahrscheinlich ist es jedem beim ersten Mal so oder so ähnlich ergangen. Okay, nun gilt es, die Konzentration wiederzufinden, um halbwegs den Anschluss zu halten. Denn natürlich bleibt es nicht bei einer einzelnen Schrittkombination. Das Training ist nämlich so aufgeteilt, dass man zunächst Schritt für Schritt kleine Choreographie-Segmente lernt, welche dann am Ende alle zu einer großen Einheit zusammengefügt werden. Aber davon bin ich noch weit entfernt, schließlich dauert das Training gerade erst 15 Minuten, aber ich bemerke schon jetzt einen leichten Schweißfilm auf meiner Haut. Umso dankbarer bin ich, als das Zeichen für eine kurze Pause kommt. Oh ja, mal kurz hinsetzen. Aber nix da! Die Pause sieht so aus, dass man mal schnell an seiner Wasser flasche nippen kann und schon geht‘s weiter: „slide rechts, slide links, doubleslide... und wir gehen ins V“. Immerhin kann ich mir die Kombinationen jetzt schon halbwegs merken, aber grazil ist was anderes. Wieder mal offenbart der Blick in den überdimensionalen Spiegel körperliche Unzulänglichkeiten. Unzulänglichkeiten, die auch unserer Vorturnerin Dana Kilias, selbst Studentin an der HSW, nicht verborgen bleiben und die deshalb die schwitzende Meute immer wieder darauf hinweist, die Arme höher zu halten oder den Rücken gerade zu machen. Eine ganze Stunde wird durchgepowert. Nur mit einigen wenigen Pausen zum Wassernippen. Ich bin erledigt - und zwar so sehr, dass mir der Schweiß von den Haaren tropft. Doch dann dür-
fen wir uns schließlich die violetten Matten aus dem Schrank holen und ich hoffe inständig, dass jetzt der angenehme Teil kommt. Ein bißchen Stretchen, ein paar Entspannungsübungen. Sowas in der Art. Aber denkste: was nun folgt ist das BBPTraining. Erfahrenere unter uns wissen, dass BBP nicht für Buletten, Bier und Pizza steht, sondern für Bauch-Beine-Po: Das Problemzonen-Epizentrum des weiblichen Körpers. Eine halbe Stunde dauert das Martyrium, dass Muskelgruppen beansprucht, die bisher eher stiefmütterlich von mir behandelt worden sind. Bei den letzten vier Sit-ups bin ich gedanklich schon zu Hause und freue mich auf die Dusche. Dann denke ich an den Muskelkater, den ich morgen haben werde. Als wir dann nach eineinhalbstündiger Tortur von unserer Trainerin verabschiedet werden und uns klatschenderweise bei ihr bedanken, weiß ich aber auch, dass ich mit einem guten Gefühl nach Hause gehen werde mit dem Gefühl, wie man es nur hat, wenn man sich sportlich verausgabt hat: völlig fertig aber glücklich. Und heute Nacht träume ich bestimmt von Frau Fiedler. kg Wer ebenfalls seine
Kondition, Beweglichkeit
und koordinativen Fähig-
keiten tranieren möchte,
kann dies immer dienstags
und donnerstags ab 19.30 Uhr in der Volkshochschule, Badstaven 20, im Raum 109 tun.
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Raten für den Regenwald! Vervollständige die Redewendungen. Mit jeden erratenen Wort schützt du 100 qm Regenwald. Übrigens: Unser Lösungswort befindet sich bereits auf der 06 Roten Liste der bedrohten Wörter. Und noch ein kleiner Tipp: Wir suchen eine andere Umschreibung für Gerstensaft.
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02 01
05 04
01. Lügen haben____Beine. 02. Nachts sind alle Katzen____. 03. Der Apfel fällt nicht weit vom____. 04. Der frühe Vogel fängt den____. 05. Ein voller____studiert nicht gern. 06. Vorsicht ist die Mutter der____. 07. Hunde die____, beißen nicht. 08. Eine____macht noch keinen Sommer. 09. Steter____höhlt den Stein. 10. In der Ruhe liegt die____. 11. Wer im____sitzt, … 12. ... , sollte nicht mit____schmeißen. 13. Es ist noch kein____vom Himmel gefallen.
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Comeback des Jahres
Die Stulle Von Paninis, Burgern und Instant-Food verdrängt, fristet sie ein Dasein in besorgniserregender Abgeschiedenheit. Wo ist sie nur? Ein Aufruf.
Die meisten Studenten sind keine Stullenschmierer. Nur wenige Unbeirrte versuchen die Tradition des abwechslungsreich belegten Pausenbrotes fortzuführen. Im Auftrag freudigen Stullenschmierens und weil Stulle einfach gesund ist. Doch was ist der Grund für die schleichende Stullen-Aversion? Der morgendlich aufstehende Student will nur mal schnell einen Toast reinwerfen, wenn er überhaupt frühstückt (es sind schließlich nur noch 10 Minuten bis zur Vorlesung) und ernährt sich in den Pausen von diversen Automaten-
Schmier nicht ab,
iss Stulle.
Riegeln. Die Mensa-Frühstücker seien an dieser Stelle lobend erwähnt. Für das doch so wichtige erste und oder zweite Frühstück gibt es aber auch eine andere Lösung: Die Stulle. Verhilf auch du dem nahrhaften Schwarzoder Mischbrot-Sandwich zu neuer Blüte und probier’s mal wieder. Schmier nicht ab, iss Stulle! rst 63