Grüne Wiese 14

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Grüne Wiese 14 | Studentenmagazin der Hochschule Wismar | Juni 2010 | kostenlos

erSamml n Editio

Ich fahr Rad!

Mein abgefahrenstes Fahrradklau-Erlebnis Der große Copyshop-Test / Der Fahrradmann Kleinkrieg der Studiengänge / WM-Special



Die schnellste Ausgabe aller Zeiten Meinung ist uns wichtig, wir scheuen sie nicht, erlauben uns, Meinung zu haben und zu drucken. Das bedeutet nicht, dass man Sachverhalte und Probleme nicht erst recherchieren und besprechen sollte, bevor man laut und in aller Öffentlichkeit ausspricht, was einen plagt. Umso wichtiger sind eure Leserbriefe (Seite 6), Kommentare (Seite 50) und gerne auch eure direkte Mitarbeit. Schreibt uns! Auch Professoren und Mitarbeiter dürfen sich trauen – wenn nötig anonym. Gerade weil uns Meinung so wichtig ist, wollten wir vor einigen Wochen eure Meinung in einer Umfrage erfahren. Gut 230 Studenten, Professoren, Mitarbeiter und Externe gaben uns ein Bild, das uns in vielen Bereichen bestätigte, uns aber auch eine Menge neuer Anregungen brachte. Danke an jeden Teilnehmer – nur so

können wir die Wiese besser machen! Macht gerne weiter mit auf www.gwumfrage.de.tc Bei all der Kritik und Meinung muss man aber auch mal abschalten. Oder raufschalten oder runterschalten. Lauter Fahrräder fahren durch das ganze Heft. Besondere Vorsicht vor erhöhtem Zweiradverkehr ist auf den Seiten 13 bis 27 geboten, aber auch nahe des Portraits (62), des Quiz‘ (76), des Comics (74). Übrigens: Dieses Heft ist nicht nur die dickste Grüne Wiese aller Zeiten, sondern auch die schnellste. Nicht wegen den ganznen Fahrrädern, sondern weil noch keine Ausgabe in so kurzer Zeit entstanden ist. Viel Spaß und nicht zu schnell lesen!

Mein abgefahrenstes Fahrradklau-Erlebnis Der große Copyshop-Test / Der Fahrradmann Kleinkrieg der Studiengänge / WM-Special

Ich fahr Rad!

Mein abgefahrenstes Fahrradklau-Erlebnis Der große Copyshop-Test / Der Fahrradmann Kleinkrieg der Studiengänge / WM-Special

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Ich fahr Rad!

Mein abgefahrenstes Fahrradklau-Erlebnis Der große Copyshop-Test / Der Fahrradmann Kleinkrieg der Studiengänge / WM-Special

Grüne Wiese 14 | Studentenmagazin der Hochschule Wismar | Juni 2010 | kostenlos

Ich fahr Rad!

Jetzt mit r noch meh bhrei Rechtssc fehlern!

Grüne Wiese 14 | Studentenmagazin der Hochschule Wismar | Juni 2010 | kostenlos

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Grüne Wiese 14 | Studentenmagazin der Hochschule Wismar | Juni 2010 | kostenlos

Grüne Wiese 14 | Studentenmagazin der Hochschule Wismar | Juni 2010 | kostenlos

Was für ein Fahrrad-Typ bist du?

NEU!

Ich fahr Rad!

Mein abgefahrenstes Fahrradklau-Erlebnis Der große Copyshop-Test / Der Fahrradmann Kleinkrieg der Studiengänge / WM-Special

Constantin Hartlöhner, Jan Sickinger, Sofie Wagner und Marlit Wille sind die Grüne Wiese Fahrrad-Charaktere zum Titelthema „Ich fahr Rad!“. Das Cover-Shooting fand im Bürgerpark Wismar statt, in dem sich auch eine Technikschau des Technischen Landesmuseums Mecklenburg-Vorpommern befindet. Hier kann man zahlreiche historische Fortbewegungsmittel bestaunen – unter anderem ein echtes Hochrad, das Ende des 19. Jahrhunderts hergestellt wurde. Die Technikschau öffnet ihre Türen immer Di – So 10 – 17 Uhr.


Inhalt 6 8

Leserbriefe News

12 Kulturplaner Sommer 2010 28 Der große Copyshoptest

32 Internetprobleme im Wohnheim 34 Mitarbeiter des Monats

36 Hochschule Wismar im adh 38 Blum‘töppe auf‘m Holzweg

39 Fahrradtouren mit dem Hybridrad 40 Der DIA-Preis ist heiß!

41 Was für ein Mensaner bist du? 42 Kneipentesttour Vol. 2

48 Filmtipps von vorgestern

50 Kleinkrieg der Studiengänge

40 Die Verleihung des DIA-Preises steht vor der Tür – wir sagen euch, warum ihr es nicht verpassen solltet

52 Hochschulwahl 2010 54 I‘m Not A Band! 55 AStA News

56 BACIO – ein Film aus Wismar 56 Fußball-WM-Expertenrunde 58 Antiquariat Schusterjunge 59 KLOlumne

60 Der schnellste Weg zum Campus 62 Portrait: Der Fahrradmann

66 Tipps für alternative Abende 67 Sag's Gabi

68 Archis vs. BauIngs

69 Rechenzentrum auf‘m Campus?

70 Noch ne Freundesammelgruppe

71 Qualitätssiegel für Mensakeller? 72 Campusmutti

73 Rezept der Woche

74 Comic: Down Hell

76 Das große Fahrradquiz

78 Fußball-WM-Bastelbogen

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62 In der Fahrradselbsthilfewerkstatt wird philosophiert und geschraubt. Wir waren mit dabei.


Ich fahr Rad!

IMPRESSUM

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An der Grünen Wiese haben mitgegärtnert

Mein abgefahrenstes Fahrradklau-Erlebnis Fahrradstellplätze im Bus Fahrraddiebstahl in Wismar Preis' den Drais Safety-Bike-Check Ich kann nur Linkskurven Zeigt her eure Räder! Last Action Heroes Fahrradtouren rund um Wismar

Georg Hundt (gh) (V.i.S.d.P.), Richard Stickel (rst), Johann Mikkat (jm), Cordula Hinkfoth (ch), Katharina Grabowski (kg), Franziska Pönisch (fp), Nina Schumann (ns), Sebastian Schmitt (ss), Antje Groth, Christina Holzke (ch), Monika Mück (mm), Lea Waidmann (lw), Sebastian Rübcke (sr), Luisa Johannsen (lj), Maria Hoheisel (mh), Tom Spindler, Carolina Friedrich (cf), Christoph Meyer Fotos: Christoph Meyer, Georg Hundt Illustrationen: Franziska Junior, Nina Schumann, Katharina Grabowski

22 Eine Liebe für's Leben: Ein Fahrrad ist nicht nur Fortbewegungsmittel, sondern auch ein treuer Begleiter in allen Lebenslagen – drei Studenten stehen Rede und Antwort.

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Studentenmagazin Grüne Wiese AStA der Hochschule Wismar PF 1210, 23952 Wismar info@gruenewiese.info www.gruenewiese.info Nr. 14, Juni 2010, 1500 Exemplare Der Druck der Grünen Wiese ist finanziert aus Mitteln der studentischen Selbstverwaltung, die Redaktion unabhängig.

wm event-tipp

Die grüne Fußball-Wiese zum Selberbasteln Schnapp dir doch mal deine besten 100 Facebook-Freunde und veranstalte eine Grüne-Wiese-Flashmob-Public-ReadingParty zur WM. Das ist dir nicht interaktiv genug? Dann leg doch mit läppischen 1500 Grüne Wiese Ausgaben dein eigenes Fußballfeld! Die Druckvorlage findest du auch unter www.gruenewiese.info


Leserbriefe Hochschule Wismar? Da will doch kein Schwein hin! Liebes Wiesengrün, vor circa zwei Wochen saß ich im Bus gen Home und auf halber Strecke stieg eine Horde Schüler zwischen 8 und 15 Jahren dazu. Es war ein Freitag, alle hatten zur selben Zeit Schulschluss, die Sitzplätze im Bus waren auf eine gewisse Anzahl begrenzt, die Schüler, wie mir schien, waren es nicht. Ja hey, es wurde um jeden Platz gekämpft und als sich der Bus dann in Bewegung setzte, kamen noch temperamentvoll ausgeschmückte Zwiegespräche aus allen Richtungen, verschiedenster Lautstärken hinzu. Ich entschied mich dazu, mich auf die beiden Typen hinter mir zu konzentrieren – sie sprachen gerade über ihre Zukunft nach der Schule, in höchsten Erwartungen, von der Bundeswehr, den dazugehörigen "supermodernen Waffen" und dieser Technologie, die mir persönlich viel zu menschenfremd ist. Durch ein Streitgespräch zweier Mädchen vor mir entfernte ich mich kurz von diesem Dialog und plötzlich sprach jemand hinter mir "Hochschule Wismar? Da will doch kein Schwein hin!" Und aus das Thema – aber warum? Ich war drauf und dran danach zu fragen, tat es aber nicht, der Bus hielt, einer der beiden stieg aus. Und WARUM? Liebe Grüne Wiese, hast du eine Antwort? Woran liegt

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es? An der Ostsee, an dem Wind, der Stadt, dem Campus, an uns Studenten, am Diplom, am Mangel an Kreativität, am Selbstvertrauen, am Wetter, am Namen ... ? Die Grüne Wiese hat meines Erachtens immer eine Antwort auf alles. Was ist los mit der Jugend? Eure Clara B.

Neuwahl in Wismar? Wie schlecht muss man eigentlich verlieren können, um nun die eindeutige Wismarer Bürgermeisterwahl vom 25. April 2010 anzufechten? 17 Bürger von über 17.000 Wählern scheinen 63,1 Prozent für Thomas Beyer (SPD) nicht eindeutig zu finden. Fünf weitere Kandidaten sind angetreten, der beste nach Beyer war der parteilose Busfahrer und Wahlanfechter Wilfried Boldt mit 11,7 Prozent. Den Protest unterschrieben Vertreter aller Bürgerschaftsfraktionen außer der SPD, zumeist aber Mitglieder der CDU. Der Vorwurf, Beyer habe seine Position als Senator ausgenutzt, um sich im Wismarer Amtsblatt häufig und positiv zu präsentieren, wirkt obskur: Das Blatt hat schließlich die Aufgabe, über die Arbeit der Stadtverwaltung zu berichten und tat das im Fall Beyers nicht mehr als sonst. Und was wird all das bringen? Die SPD um Beyer überlegt sich nun dreimal, ob sie wie geplant mit der CDU zusammen regiert. Na, Wahnsinn. Ich bin froh, dass unsere Stu-


denten hier an der Hochschule solche Grabenkämpfe nicht nötig haben. Hier sind die Kandidaten für StuPa und Fachschaftsräte nicht mal in diesen parteinahen Organisationen wie RCDS (CDU) oder Die Linke.SDS organisiert. Und kommt dadurch weniger raus? Nein! Im StuPa wird über Inhalte diskutiert und nicht darüber, welcher Vorschlag von welcher Fraktion stammt. Und eine Meinung haben die Leute im StuPa trotzdem – auch eine politische. Golo Hammel

Wer wagt, gewinnt Hallo, Grüne Wiese Team! Rätselfrage: Was unterscheidet ein großes Magazin wie den Spiegel, Stern etc. von einem Studentenmagazin wie Grüne Wiese? Richtig! Die Zensur. Ihr habt nämlich keine. Also warum nicht mal Themen anschneiden, die sich sonst keiner traut?! Wie z.B. den immer stärker werdenden Drogenkonsum unter Studenten.

gen, das kann schließlich in dieser ganzen Art und Weise nicht wirklich weitergehen, also da ist irgendwann aber auch mal Schluss mit lustig finde ich, das da hier mit der Mensa und Bibliothek natürlich sowieso, ist doch definitiv irgendwie nicht so ganz klar, was das da alles soll, ach, und Haus 21, naja, also da, ach nee, das wissen wir ja alle, dass das da, naja, ihr wisst schon, das is doch nix dort, also Leute, ich weiß ja auch nicht, aber wenn ihr mich fragt, also dieser ganze Saftladen, ne, das wird doch alles den Bach runter gehen, is voll logisch, das sag ich euch, ne, ist mir schon ziemlich klar, das durchschau ich relativ optimal, also jetzt mal ohne Scheiß, ich seh das alles voll kritisch und so, und ich finde da sollten sich echt mal ein paar mehr Leute ne ordentliche Scheibe von abschneiden! kritische Grüße André Richtung

Grüße Mörchen

Voll nich ok Ob ich das auch kritisch sehe?! Klar, also ich denk da ja schon die ganze Zeit irgendwie so ziemlich kritisch über diese ganze Situation in der Hochschule – also mit dem Studium generell und überhaupt, das find ich alles ganz schön schwierig, funktioniert zu vieles eben irgendwo nicht so, wie es sollte, das läuft nicht so richtig richtig da, muss man echt mal klipp und klar sa-

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Prüfungsanmeldung ab 2011 auch online?

Ideen Camp 2010: Jetzt bewerben! Gemeinsam an neuen Ideen tüfteln. Mit Kreativität, Teamgeist und fakultätsübergreifendem Arbeiten – darum geht es beim hochschulinternen Wettbewerb für alle Studenten der Hochschule Wismar, dem Ideen Camp des Gründerbüros. 15 Studenten bekommen im Oktober 2010 die Chance, an einem All-inclusive-Wochenende im Seehotel Falkenhorst (direkt am Schweriner Außensee) ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Fünf Teams à drei Studenten treten gegeneinander an. Das Thema ist für alle gleich und wird erst vor Ort verraten. Engagierte Experten geben Unterstützung, eine externe Jury prämiert die drei Teams mit den vielversprechendsten und bestpräsentiertesten Ideen mit Sachprämien im Gesamtwert von 6000 Euro. Die Ergebnisse des erfolgreichen ersten Ideen Camps im November 2009 werden bereits umgesetzt. Impressionen davon und Infos zum Ideen Camp 2010 auf der Website des Gründerbüros. So, und jetzt schnell ein kurzes Motivationsschreiben formuliert und bis 15. Oktober 2010 im Gründerbüro beworben! www.gruenderbuero-hswismar.de/angebote_wettbewerbe_ideencamp.php 8

Eigentlich ganz logisch: Trotz LSF und Stud.IP melden 5500 Studenten ihre Prüfungen analog mit Stift und Zettel an. Die Damen aus Dezernat II (Haus 21) freuen sich über so viel Fanpost und pflegen mit größtem Vergnügen jeden Zettel ins System ein. Man hat ja sonst nix zu tun. Eine digitale Prüfungsanmeldung schien bisher ein skurriler Gedanke. Nein, eigentlich nicht. Dezernat II und Rechenzentrum tüfteln schon lange an einer Onlineprüfungsanmeldung, die sich in der Vergangenheit leider immer wieder als fehlerhaft erwies. Wenn alles gut geht, läuft eine Testphase mit dem Fern- und dem Bachelorstudiengang Bauingenieurwesen im nächsten, also dem Wintersemester 2010/2011 an. Sollte auch dann wieder alles gut gehen, können wir alle am Sommer 2011 unsere Prüfungen online anmelden. Hach, mir wird der entspannende Weg zum und die verzweifelten Blicke der Studenten im Dezernat II fehlen ...

Jahresausstellung DIA‘10 Was machen diese Spinner aus Haus 7 eigentlich den ganzen Tag so? Partys organisieren. Manchmal studieren sie aber auch. Die Studienarbeiten von zwei Semestern werden dann imposant zur Jahrsausstellung DIA präsentiert. Dazu gibt‘s ein dickes Rahmenprogramm und die Verleihung des DIA-Preises (Artikel Seite 40). Donnerstag 1. Juli bis Sonntag 3. Juli 2010 an der Fakultät Gestaltung der Hochschule Wismar.


Liebe Studierende der Studiengänge Architektur, Architectural Lighting Design, Design, Innenarchitektur und Kommunikationsdesign und Medien! Ich möchte mich auf diesem Wege von Ihnen allen verabschieden. Sagen muss ich Ihnen, dass ich Sie vermissen werde. Ich habe Sie gern beraten, Ihnen gern geholfen, gern gefundene Dinge wieder zurückgegeben und viele andere Dinge gern getan, die uns täglich verbanden. Für Ihr Studium wünsche ich Ihnen weiterhin viel Erfolg und dass Sie nach dem Studium den gewünschten Einsatz in Ihrem Berufsleben finden werden. Ihre Marion Reitlehner

Anm. d. R.: Liebe Frau Reitlehner, auch wir werden Sie vermissen. Für viele der von Ihnen betreuten Studenten ist es ganz unvorstellbar, dass Sie uns zum 1. November 2010 verlassen. Von Beginn unseres Studiums an (und sogar schon davor) haben Sie uns begleitet und uns mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Sie haben uns viel gegeben – sei es ein Pflaster, den Schlüssel für den Seminarraum oder ein Lächeln. Von Ihnen bekam man einfach mal so einen Apfel in die Hand gedrückt, weil man „hungrig“ aussah. Von uns bekommen Sie nur eins: Danke! Sie sind nicht einfach nur eine Verwaltungsangestellte, sondern die gute Seele der Fakultät – eine Fee, die uns jeden Tag herzlich grüßt und durch Ihre bloße Anwesenheit für gute Laune sorgt. Wir wünschen Ihnen alles Gute für den Ruhestand. Und dass Ihnen all die Freundlichkeit begegnet, mit der Sie uns begegnet sind.

Norte 2: Deine Chance! NORTE, das Wismarer Fakultätsmagazin, geht in die zweite Runde – und Du kannst dabei sein! Das Themenpaar für das nächste Heft lautet „Werden und Sein“. Deine Gedanken, Ideen, Texte oder wie auch immer gearteten Projekte, die zu diesem Themenpaar passen, interessieren die Redaktion. Auch interessiert? Mehr Infos zum Thema und zu Norte findest Du im Netz unter www.norte-magazin.de/norte2-first-call

Hast du was zu melden? Du willst was verändern aufm Campus? Oder findest du, alles ist geil so, wie es ist? Dann mach mit bei der Online-Umfrage der Hochschule Wismar. Denn deine Rückmeldung wird gebraucht, damit eine Entwicklung möglich ist. Also los! www.evaluation.hs-wismar.de Passwort (Token): „meldung2010“

Hau raus den Scheiß!

uneiten! Zeige deinen Fre Veröffentliche deine Arb en iell ent pot fs, Pro n ere den, Kommilitonen, and ..), arr (uu lt We der le, chu Arbeitgebern, der Hochs was du kannst! eit! ang, egal was für ne Arb Egal welcher Studieng ein auf www.podfolio.de – Das geht ganz einfach Wismar! Projekt der Hochschule

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Tier des Monats

Grüne Wiese in 140 Zeichen

Möchtest du immer up-to-date sein, voll auf dem Laufenden bleiben und den Grüne Wiese News-Flow just in time konsumieren? Dann folge uns auf twitter (twitter.com/gruenewiese), facebook oder gruenewiese.info

Wiese der Woche

Hochschulsport „Anhang vergessen“ Du denkst einfach jedes Mal vorm Abschicken einer E-Mail daran, den Anhang anzuhängen? Antwortmails wie „...und der Angang?“ sind dir fremd? Das kann sich ändern! Trainiere mit professionellen Anhangvergessern aus der Grüne WieseRedaktion, wie man am schusseligsten Mails schreibt und schnell auf die besten Sprüche für die Anhang-Nachreich-Mails kommt. Unser Trainerteam sucht aber auch Unterstützung. Wenn du im Schnitt jeden zweite „Büroklammer“ vergisst bist du dabei!

Hier der Anhang … HS-Sport „E-Mail-Anhang vergessen“ donnerstags, 19 Uhr, Atelier 3305, Haus 7c

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An der Grenze zwischen Polen und Weißrussland wächst ein Gras, das aufgrund seiner hohen Ansprüche nur sehr selten und verstreut vorkommt – das duftende Mariengras. Es ist die Leibspeise der letzten freilebenden europäischen Büffel und wird deshalb auch Büffelgras genannt. Der polnische Wodka „Grasovka“ wurde mit dem Extrakt aus dem Halm des Büffelgrases aromatisiert und erhält dadurch seine mild-würzige Waldmeister-Note. In jeder Flasche des 40-prozentigen Gras-Wodkas steckt zudem ein echter Halm Büffelgras. Tipp für Experimentier freudige: unbedingt die Mixgetränke ausprobieren – Grapplesovka und Ginger Bison. Preis: 9,50 Euro / 500ml Flasche www.grasovka.de


Wo hast du deine Grüne Wiese sprießen lassen? Der letzten Ausgabe (GW13, April 2010) legten wir eine Tüte Rasensamen bei, nach dem Motto „Lass deine Ideen sprießen!“ Björn (Maschinenbau) sammelte gleich fünf Tüten aus den Ausgaben seiner Kommilitonen und verschönerte den Hinterhof seiner Wohnung im Schatterau. Monique (Wirtschaftsrecht) verriet uns, dass sie die Samen zur großen Freude einer Vierjährigen auf einem Hof in Retgendorf (Schweriner See) ausgesät hat. Peter (Multimediatechnik) sieht seinem Hausmeister so gern beim Unkrautjäten zu, dass er ihm einige kleine Freuden bereitet hat …

Park doch mal anders!

Schicke uns dein Foto von der skurrilsten Fahrradparkaktion auf dem Campus. info@gruenewiese.info

KOLUMNE

Grüne Friese

Die Kolumne vom „Fristyler“ Jörg Zecher

Studenten wacht auf und tut, was Studenten auch mal tun sollten: Feiern. Jetzt bin ich im neunten Jahr hier in Wismar und habe ‘ne Menge Partys miterlebt, gute und schlechte. Ich finde, 2005 fanden die letzten richtig guten Feste statt – danach ging es rapide abwärts. Klar gab es seitdem einige Highlights, vor allem im Haus 7 – aber ehrlich, manche Partys der letzter Zeit hatten bescheidenen Sound (Anlage sowie DJ), und einfach keine gute Stimmung. Stichwort „ultimative Studentenstadt“: Es ist alles sehr unpersönlich geworden. Wo sind die geilen Flurpartys in der Wohnheimen geblieben? Ich habe einige miterlebt: Bisschen Musik vom MP3-Spieler, Bottle-Bring-Mit und der Laden hat gerockt. Ich habe hier in einer Party-WG gelebt, da ging dreimal die Woche was. Sowas gibt‘s doch gar nicht mehr oder bekomme ich das einfach nicht mehr mit? Seid mal kreativ und nicht nur geldgeil. Zu viele wollen sich am Campus ‘ne goldene Nase verdienen. Wo bleiben die leidenschaftlichen Partys, wo nur Stimmung zählt und nicht die eingenommene Kohle? Und wenn man von der Campusparty nichts weiß, kann sie schon nicht so gut anlaufen: Wenn nicht mal genug davon wissen, dass ein Vorhaben bei mir im Salon reflektiert werden kann. Ich mache gern kostenlose Werbung, aber mitteilen müsst ihr mir das schon – früher konnte ich an Hand meiner Kundeninformnationen schon erahnen, wie gut ‘ne Party wird … Grüße, Euer Frisör 11


kein städtischer Anzeiger

Sommer 2010 Kultur

Partys und Feste

– 03.10. Skulpturen zum Befassen 26.06. n Gree W. von ng tellu Auss 02.07. Sommer-Party vom IDA-Rat St. Nikolai Kirche s7 22:00 Uhr, auf der Wiese hinter Hau

Nacht der Offenen Kirchen 26.06. ab 19:00 Uhr, St. Nikolai Kirche, Neue Kirche, Heiligen Geist Kirche

03.07. Professoren legen auf! Feiern, Tanzen, Wiedersehen ab 20:00 Uhr, Haus 10

26. Strandlauf Wismar 27.06. 7. – 01.08. boulevART ab 10:00 Uhr, Yachtclub, Wendorf 30.0 st 8. Internationales Straßentheaterfe erg Lohb / Alten Hafen DIA ’10 01.07. – 03.07. Altstadt, Am altung Jahresausstellung der Fakultät Gest 20.08. – 22.08. Schwedenfest 7. – 25.07. Altstadt Wismar 03.0 n llage „EINPRÄGUNGEN“ – Papierco berg Ausstellung von Klaus-Dieter Stein 22.08. 11. Wismarer Schwedenlauf n Hafe n Alte Am , haus Baum anlässlich des Schwedenfestes 0 Uhr ar geöffnet: Di. bis So. 10:00 bis 20:0 Start: 10:00 Uhr, Marktplatz Wism 08.07. – 07.08. Cartoons – Illustrationen – Grafiken ndinitiative in 03.09. – 05.09. Prora 10 – die Juge erth derw Von s Ausstellung von Klau Mecklenburg-Vorpommern und Cleo Petra Kurze Galerie Hinter dem Rathaus, 19.09. 12. Wismarer Campuslauf Hinter dem Rathaus 8 Start: 10:00 Uhr Uhr, geöffnet: Di. bis Fr. 10:00 bis 18:00 Sa. 10:00 bis 16:00 Uhr 25.09. CampusOpenAir Wismar www.campusopenairwismar.de 8. 22.0 – . Arbeiten der Sommerakademie 31.07 ar Ausstellung der Hochschule Wism Bands: n Hafe n Baumhaus, Am Alte Not A Band“ aus Berlin „I‘m Uhr 0 20:0 bis 0 geöffnet: Di. bis So. 10:0 zig „Sonic Boom Foundation“ aus Leip n Berli urg/ 8. 20.0 Freib – 8. aus e“ 02.0 „Tel 15. Internationale Sommerakademie „Samy Deluxe“ aus Hambug kurs mer Som er altet gest sch tleri küns „The Boss Hoss“ aus Berlin ße -Stra Hochschule Wismar, Philipp-Müller 10:00 bis 16:00 Uhr

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Ich fahr Rad!

Es ist unser st채ndiger Begleiter, unser Gef채hrte, unser Freund. Seit 200 Jahren bringt es uns nicht nur von A nach B, sondern auch von Mensch zu Mensch und sorgt dabei f체r Erlebnisse der unterschiedlichsten Art: Das Fahrrad.

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Mein abgefahrenstes Fahrradklau-Erlebnis Wer hat das eigentlich noch nicht erlebt? Man schließt sein Fahrrad sicher an und dann verschwindet es plötzlich auf mysteriöse Weise. Wir haben für euch die abgefahrensten Geschichten gesammelt.

Mehr als nur weg

mr. t.

Hallo liebes Plus-Team, ich habe wohl eine etwas ungewöhnliche Frage. Mir wurde gestern am 28. Januar um 19:30 Uhr, als ich in der Plus-Filiale Wismar (Lübsche Straße) einkaufen war, mein Fahrrad gestohlen. Als ich nach 10 Minuten mit einem Sechser-Pack Wasser und einer großen Tüte die Filiale verließ und nach links schaute, war mein Fahrrad weg. Auch wenn die Bilder der Überwachungskamera zur Aufklärung des Täters beigetragen hätten, wurde meine Anfrage an den Filialleiter gleich abgeblockt. Ich würde mich freuen, wenn Sie einmal einen Blick auf die Bilder der Überwachungskamera werfen würden und sich bei mir melden könnten. Vielen Dank und schöne Grüße, Mr. T Sehr geehrter Herr Mr. T, wir bedauern sehr, dass wir Ihnen bei der Aufdeckung des Diebstahls leider nicht weiterhelfen können. Mit freundlichen Grüßen Ihr Plus-Team 14

Nachdem ich noch am gleichen Abend den Polizeibesuch absolvierte, ein paar Wochen vergangen waren, ich mit dem Fahrrad schon abgeschlossen und mir zum fünften Mal überlegt hatte, nun vielleicht doch eine Hausratsversicherung abzuschließen, passierte ES. Ich kam mit dem von meiner Tante geliehenen Fahrrad, vollgepackt, einhändig und mit einem Basketball unter dem Arm, zur Touristen-Prime-Time durch die Fußgänger-Passage. Und da war es: mein Fahrrad! In der Hand von einem aggressiven, kahlköpfigen Typen, seiner alkoholisierten Mutter und seiner minderjährigen Schwester mit Kind und Kinderwagen. Als ich näher rollte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ja, es war wirklich mein Fahrrad! Zielgerichtet steuerte ich frontal auf mein 700 Euro teures MTB zu. Ich hielt an, ergriff es mit der freien Hand und musste mich von der ganzen Familie als asozialer Penner, Suffi und Irrer bezeichnen lassen. Auch meine Hilfeschreie verstummten im Gemenge. Die Touristen schlürften lieber weiter ihren Kaffee und schauten SOKO Wismar beim Dreh zu. Nachdem Stefan L., der Fahrrad-Dieb, mich in die nächste Ecke ziehen wollte und mir


ein paar Schläge androhte, bot er mir an, zu mir zu gehen und mir mein Fahrrad zurückzugeben. Er wolle nur noch seine Teile abmontieren und seinen Anwalt auf mich hetzen. Vollgepackt und je ein Fahrrad in der Hand, musste ich das MTB loslassen, um mein Handy aus dem Rucksack zu holen und die nun noch benötigte Polizei zu verständigen. Diesen Moment nutzte Stefan L. erneut. Er stieg auf mein MTB und kratzte, so schnell es ging, die Kurve. Die Mutter flüchtete vor mir in einen Kinderladen und stellte mich weiterhin als Irren dar und fragte, was ich denn genommen hätte. Nachdem endlich der Polizist eintraf, musste ich leider miterleben, dass er zu diesem Zeitpunkt nicht mehr machen konnte, als die Daten aufzunehmen und mir einen guten Tag zu wünschen. Zwei Wochen später wurde ich zur Polizei eingeladen und durfte den polizeilich bekannten Straftäter Stefan L., der übrigens am gleichen Tag Geburtstag hat wie ich, aus neun Fotos auswählen und ihm eine weitere Anzeige wegen Fahrraddiebstahls aufdrücken. Nach einem für mich enormen zeitlichen Aufwand, nervigen Behördengängen und ergebnislosen Justizmaßnahmen, habe ich immer noch keinen Cent vom geplanten Täter-Opfer-Ausgleich (TOA) erhalten. Eine Empfehlung von Rechtsanwalt S. W.: Investiere keine Zeit, um einem nackten Mann in die Tasche zu greifen. Zeit und

Geld sind besser angelegt in einer Versicherung und einer damit verbundenen alljährlichen Prämienzahlung für ein fiktiv gestohlenes Fahrrad. Ein guter Freund

Bin gleich zurück ... Es war an der großen Kreuzung am Hafen in Wismar. In einer klaren und warmen Nacht gegen 1 Uhr. In Wismarer Zeit gerechnet sind die Bürgersteige schon seit fünf Stunden hochgeklappt und kaum ein Mensch mehr auf der Straße unterwegs. Als Student trifft man aber auch um diese Uhrzeit noch Freunde und bleibt mal auf einen Schnack stehen. In der Geschichte war, nennen wir ihn mal Mäxchen, gerade kurz in der Sparkasse. Er hatte sein Fahrrad unangeschlossen an die Wand gelehnt, wo es auch noch stand als Mäxchen wieder raus kam. Spontan sah er auf der anderen Straßenseite einen Kumpel mit Kumpeline. Auf einen Schnack mal über die Straße gesprungen, drei Worte gewechselt und nach gefühlten zwei Minuten wieder zurück zum Bike. Dumm nur, wenn ein Fahrrad von seiner Selbstbestimmung Gebrauch macht und sich der Knechtschaft entzieht. Vielleicht hat aber auch ein Fremder die Stadt aufgeräumt und von Unrat befreit?! Man wird es wohl nicht mehr erfahren ...

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Georg HUNDT

Horst ist weg Vorhin war ich den Müll wegbringen. In dem Raum, in dem die Tonnen stehen, verstecken die Bewohner des ganzen Hauses auch ihre Räder. Der Vermieter bat darum, die eigenen Räder mit rotem Schleifenband am Lenker auszustatten. Alle unbeschleiften wolle er wegwerfen, da er vermutete, einige Alträder von Vormietern aushalten zu müssen. Natürlich habe ich an Horst, mein Zweitrad, gedacht. Zwischen schwarzem Griff und roter Lenkerstange platzierte ich liebevoll das rote Schleifenband. Natürlich hatte ich eine Schere dabei, um die beiden Enden der Schleife einzuschneiden und die einzelnen Fransen mit einer Klinge der Schere so zu bearbeiten, dass schöne Löckchen entstehen. Das habe ich früher immer schon gern getan. Horst entstammt dem Qualitätshause „Diamant“. Ein 14-Zoll-Klapprad der vorletzten Generation. Mit formschön geschwungenem Gepäckträger und ohne diesen riesigen wasserhahnartigen Griff an der tief gebogenen Lenkerstange. Einzig der Sitz und die nur zur Deko angebrachte Frontleuchte waren West-Zubehör, ergänzten aber den dezenten Custom-Style in Schwarz-Rot nahezu perfekt. Benannt habe ich Horst nach meinem alten Physiklehrer in der Abiturstufe. Er ist in etwa genauso klein wie das Rad und lief verlässlich in jeder Unterrichtsstunde ähnlich rot an. Eines Tages – es muss zwischen dem dritten und dem vierten Semester gewesen sein – entwuchs ich Horst. Der tägliche Mensasteak- und Starkbierkonsum ließ mich erfetten. Beim raschen Passieren der Bordsteinkante südlich des Zeughauses 16

rumste es. Nein, nicht wie gewohnt ein skurriler Geräuschfetzen aus dem Seehafen, sondern direkt aus der Gegend unterm Arsch, der hinteren Felge. Wiederbeschaffungsmaßnahmen scheiterten. Und – Horst in allen Ehren – über den einen oder anderen Zoll mehr in Reifendurchmesser und Rahmengröße freute ich mich im Folgenden durchaus. Nun aber war Horst weg. Wenngleich ich mich in diesem Moment über die Beseitigung anderer alter Liebschaften freute – schließlich trug ich den Müll hinfort – Horst fehlte mir schon jetzt. Die blumengebindeartige Freude aus rotem Plastikgeschenkband der Qualitätsstufe „sehr gut“, mit der ich Horst zuletzt verzierte, schien an der roten Lenkerstange übersehen worden zu sein.

Oliver Blohm

Knall und weg Kurz vor Beginn meines Studiums bekam ich von meiner Zivi-Stelle ein altes Fahrrad geschenkt. Es war etwas angerostet, die Reifen waren hin und eine Gangschaltung gab es auch nicht, es hatte also seine besten Tage bereits hinter sich. Aber es hatte durchaus Potential. Ich habe es ordentlich geputzt und teilweise neu lackiert. Es gab neue Felgen und passende Weißwandreifen und die mechanische Vorderradbremse war am Ende auch wieder funktionstüchtig. Vor allem quietschte nichts mehr. Jedoch dauerte es nur acht Wochen in Wismar, bis ich eines Tages mit ein paar Kommilitonen im Atelier saß und es nur laut knallen hörte. In diesem Moment musste ich noch an das Fahrrad denken, ging aber von nichts


Schlimmem aus. Als ich dann einige Zeit später das Gebäude verließ und mein Fahrrad suchte, war es weg. Nur eine Sache lag noch da, wo das Fahrrad hätte stehen sollen: Der Zylinder des zertrümmerten Schlosses, welcher bis heute als Andenken in meinem Zimmer liegt. JAno tEnEv

Langer Heimweg Frisch im Studium angekommen, war mein cooles Mountainbike eines meiner Mitbringsel aus Berlin. Ich war stolz auf mein vielleicht etwas schweres, aber schickes Bike. Ich war spät dran und mich konnte nur ein schneller Tritt in die Pedale rechtzeitig zum Bahnhof bringen. Gegen den Klau hatte ich zwei mega-sichere ABUS-Schlösser besorgt und mein Fahrrad in einer videoüberwachten Ecke des Bahnhofs abgeschlossen. Das Vorderrad schloss ich am Rahmen an

und das Hinterrad an dem fest montierten Fahrradständer. So abgeschlossen stieg ich mit minimalen Bedenken in den Zug und fuhr in das wohlverdiente Wochenende. Wieder zurück in Wismar schmiss mich die Mitfahrgelegenheit am Bahnhof raus. Die paar Schritte zum Fahrrad hatte ich schnell hinter mir. An der Mauer vorbei und die paar Stufen hoch. Als erstes fiel mir der Sattel auf oder besser gesagt nicht auf. Von Weitem betrachtet, sah es aus, als hätte man mir nur den Sattel geklaut. Am Fahrrad angekommen, bot sich ein etwas anderes Bild. Fleißige Nachtgestalten hatten sich die Mühe gemacht, sorgfältig alles abzuschrauben, was nicht angeschlossen war. Es fehlte die Federgabel, das Lenkrad, die Pedale, Ventile und die Lenkradbrücke ... eben alles bis auf die angeschlossenen Räder und der Rahmen. Der Gang nach Hause mit den erbärmlichen Überresten meines Flitzers war schon sehr wehmütig. Mögen meine Fahrradteile jetzt den armen Idioten Spaß bereiten.

Mit dem Fahrrad Bus übers Land Der Sommer steht vor der Tür und viele Fahrradtouren durch Mecklenburg-Vorpommern warten darauf, gefahren zu werden. Aber was tun, wenn die Strecke von A nach B mal aus Bequemlichkeit oder warum auch immer mit dem Bus zurückgelegt werden soll? Die Fahrradtaschen sind randvoll gepackt, schwer und alleine ist man auch nicht. Und dann steht man mit vier Fahrrädern an der Bushaltestelle und will mitgenommen

werden. Na, Prost Mahlzeit! Doch glücklicherweise hat das bald ein Ende – zumindest wenn es nach Studenten des Studiengangs Produktdesign geht. Denn in Zusammenarbeit mit EvoBus, dem deutschlandweit größten Hersteller von Bussen, arbeiten sie an einer flexiblen Lösung für Fahrradstellplätze im Bus. Fünf sollen es sein und wenn gerade keine Fahrradsaison ist, sollen an dieser Stelle normale Sitzplätze sein. Geil, wa? jm 17


Fahrraddiebstahl in Wismar

Grüne Wiese interviewte die Wismarer Polizei zum Thema Fahrraddiebstahl und bekam interessante Infos und hilfreiche Tipps. In Wismar werden sehr viele Fahrräder gestohlen – wie viele genau?

An welchen Orten ist mein Fahrrad besonders gefährdet?

Das ist schwer zu sagen, weil nicht alle gestohlenen Räder auch angezeigt werden. 2009 wurden in Wismar und Umgebung 331 Fahrräder als gestohlen gemeldet und 15 davon wieder aufgefunden. Der Diebstahl-Trend ist leicht sinkend, auch aufgrund der Erfolge durch die Fahrradcodierung, welche sich bei den Dieben rumgesprochen hat.

Dort, wo sie schnell wegbewegt werden können, sind Fahrräder nicht besonders sicher aufgehoben – so z.B. am Bahnhof. Schaut man jedoch in die Statistik, wo die Fahrräder in Wismar geklaut werden, stellt man fest, dass die Tatorte sich relativ gleichmäßig über die ganze Stadt verteilen. Man sollte also jederzeit ein wachsames Auge auf sein Rad haben.

Wer klaut die ganzen Fahrräder? Einzeltäter, Banden, kriminelle Vereinigungen?

Was kann ich tun, um mein Fahrrad vor Diebstahl zu schützen?

In Wismar und Umgebung gibt es keine Anzeichen für eine Gruppendynamik. Die Wismarer Fahrraddiebe sind also in der Regel Einzeltäter.

Anschließen. So platt wie es klingt – durch Nachlässigkeit beim Anschließen werden vor allem am Tage Fahrräder geklaut, während dessen Besitzer sich in Sicherheit wiegen und an das Gute im Menschen glauben. Ein sicheres, nicht zu billiges Schloss ist das A und O. Es sollte ca. 10% des Kaufpreises des Fahrrades wert sein.

Herr Milosch und Herr Schröder sind Präventionsberater bei der Wismarer Polizei. Sie beschäftigen sich unter anderem mit Fahrraddiebstahl und dessen Verhütung sowie Aufklärung. 18

Das Fundbüro versteigert regelmäßig die sich übers Jahr angesammelten gefundenen Fahrräder. Wer auf der Suche nach einem günstigen Rad ist, wird hier sicher fündig. Die nächste Versteigerung findet am 28. August im Bürgerpark Wismar statt. Bürger- und Fundbüro Rathaus, Am Markt 1, 23966 Wismar Telefon: 03841 251-9033 buergerbuero@wismar.de


Das Fahrrad codieren lassen. Regelmäßig finden Codieraktionen der Polizei in Wismar statt. Hierbei wird in das Fahrrad eine eindeutige Nummer eingefräst, durch welche man den Besitzer ermitteln kann. Wird das Fahrrad bei einer Kontrolle erfasst, kann gleich festgestellt werden, ob es sich um ein gestohlenes Rad handelt. Durch diese abschreckende Wirkung werden als codiert markierte Fahrräder viel seltener gestohlen als nicht codierte. Wenn gerade keine Codieraktion stattfindet, ist es auch möglich, beim Fahrradhändler Wulf in der ABC-Straße 13 sein Fahrrad codieren zu lassen. Hier sollte man für das Codieren bis zu 15 Euro einplanen. Zivilcourage zeigen. Je dreister die Diebe sind, desto weniger Verdacht wird meist geschöpft. Um Fahrraddiebstähle zu verhindern, ist es wichtig, nicht tatenlos zuzuschauen, wenn am helllichten Tag ein Schloss aufgebrochen wird. Mein Fahrrad wurde gestohlen – was sollte ich beachten? Als erstes bei der Polizei melden und eine Anzeige machen. Eine genaue Beschreibung des Rades ist hierbei sehr wichtig. Oft wissen die Bestohlenen selbst nicht genau, an welchen Details ihr Rad eindeutig zu erkennen ist. Am besten gleich beim Kauf eines Fahrrades die Fahrradnummer notieren und ein Foto machen. Denn ohne Fahrradnummer gibt es auch keinen Schadensersatz von der Versicherung. Im Fundbüro nachfragen. Viele wollen sich gleich das Geld von der Versicherung holen und ein neues Rad besorgen. Dabei steht das vermeintlich Geklaute vielleicht auch im Fundbüro Wismar. Jedes Jahr landen hier ca. 50 herrenlose Räder. rst

GRAF ZAHL INFORMIERT

Zahltomortale In Deutschland gibt es zwar stolze

52,5 Millionen Autos, aber 76 Millionen Fahrräder, davon sind rund eine Million polizeilich registriert. Im Jahr werden rund 370.000 Räder gestohlen, 10% der Diebstähle werden

aufgeklärt. Diebstähle polizeilich registrier-

30% aufgeklärt. Jeder Deutsche hat im Schnitt 0,63 Autos – und 0,92 Fahrräder. Gleichzeitig hat ter Räder werden zu

der Allgemeine Deutsche Automobil-Club

ADAC

17 Millionen Mitglieder, der

ADFC, also der Club der Radfahrer, nur ca.

125.000 Mitglieder. 70% aller Autofahrten sind kürzer als 6 km, zumeist also ideal fürs Fahrrad. Deutschland besitzt mit 230.000 km

das dichteste und zweitlängste Straßennetz

Europas. Zwar gibt es in Deutschland über

60.000 km Radfernwege, aber nur rund 13.000 Radverkehrswege (Fahrradstraßen und Radverkehrsanlagen) – in den

30.000 km. 50 Fahrradherstel-

Niederlanden sind es Deutschland hat mit

lern die meisten der Welt, deren Räder in

500 Filialen von Fahrradfachhändlern vertrieben werden. Es gibt 70 Fahrradstationen (davon 53 in Nordrhein-Westfalen), ca.

fünf Fahrradmuseen und einen europäischen Tag des Fahrrads, den 3. Juni.

19


Preis' den Drais Ascheregen. Keine saubere Weide zum Grasen da. Die Viehwirtschaft nagt an der Existenz. Auch an Pferden zum Transport mangelt es. Nicht 2010 sondern 1817. Freiherr Karl Drais sucht nach anderen Beförderungsmitteln – und erfindet das erste mechanische Individualverkehrsmittel. Sein „Laufrad“, wie er es selbst nannte, ist einspurig, der Fahrer sitzt zwischen den beiden Reifen und stützt sich mit den Füßen vom Boden ab. Später auch gern „Draisine“ genannt. Erst 1843 entwickelt Drais dann eine vierrädrige Eisenbahn-Draisine mit Fußtrommelantrieb. gh

Safety-Bike-Check Vorder- und Hinterradbremse Fahrradklingel Rutschfeste und festgeschraubte Pedale mit integrierten gelben Rückstrahlern Eine unabhängige Lichtmaschine (Dynamo) für einen weißen Scheinwerfer vorn und eine rote Schlussleuchte hinten. Nur zusätzlich erlaubt: akkubetriebene Stecklichter. Nicht erlaubt: fest angebrachte blinkende Lichter. Zwei um 180 Grad versetzte gelbe Speichenreflektoren je Laufrad oder einen zusammenhängenden, weißen, retroreflektierenden Streifen im Reifen oder in den Speichen für jedes Laufrad Weißer Frontreflektor Roter Rückstrahler Einwandfreie Bereifung 20

Ich kann nur Linkskurven Es war ein Sonntag. Ich war neun. Bei meinem allwöchentlichen Spaziergang entdeckte ich viele Familien, die mit ihren Kindern unterwegs waren. Die meisten von ihnen mit dem Fahrrad. Und da passierte es: Ich bekam diesen einen Gedanken nicht mehr aus dem Kopf ... Ich weiß nicht mehr genau, warum es an diesem Tag passierte. Vermutlich war es einfach ein Dreijähriger zu viel, der lachend an mir vorbeiraste. Ich weiß nur eins: Ich wollte endlich Fahrrad fahren lernen. Aber wer hat schon Lust, einer neunjährigen Fahrradjungfrau zu erklären, wie man trotz des offensichtlichen Mangels an Rädern (in dem Alter ist man ja nicht dumm!) das Gleichgewicht halten kann? Da ich jedoch fest entschlossen war, Fahrrad zu fahren, hatte ich binnen kürzester Zeit nicht nur jemanden gefunden, der sich eines spät„velo“tierenden Kindes annahm, sondern auch einen geeigneten Ort. Hinter unserem Haus befand sich glücklicherweise ein riesiger Parkplatz, der nur an den Seiten mit Autos vollgestellt war. Dadurch konnte man in der Mitte Kreise drehen. Große Kreise. Völlig ungefährliche Kreise. Ausgestattet mit einer Schutzausrüstung fühlte ich mich gar nicht so unwohl da oben. Zugegeben, das war VOR meinem traumatischen Erlebnis mit dem Zweirad. Denn wie jeder Fahrrad-Anfänger habe auch ich der ultimativen Fahrrad-fahrenbeibring-Lüge geglaubt: „Keine Angst... Ich


halt dich fest!“ Ja, klar. Er hat natürlich losgelassen. Nach ein paar Metern habe ich es sogar gemerkt. Ich stellte fest, dass ich verarscht wurde. Und ich fiel. Die Theorie klingt einfach: Man tritt in die Pedale und schon fährt man. Allerdings wird das „einspurige Landfahrzeug“ erst bei höherem Tempo durch stabilisierende Kreiselkräfte der Räder im Gleichgewicht gehalten. Sobald ich dieses Prinzip durchschaut hatte, konnte ich alleine – ohne einen „Nebenherläufer“ – fahren.

ich kontinuierlich, drehte meine Kreise auf dem Parkplatz hinterm Haus und wurde immer sicherer auf dem Fahrrad. Im Nachhinein betrachtet, wäre es wohl sinnvoll gewesen, auch mal Kreise in die andere Richtung zu fahren. Nun muss ich der Wahrheit ins Gesicht sehen: Ich bin 26... und kann nur Linkskurven. Anka Lichten

Doch schon ergab sich das nächste Problem: Kurven! Denn nach einigen Metern war der Parkplatz zu Ende. Und so kam ich nicht umhin, mittels des Lenkers mein vorher so sorgsam ausbalanciertes Gleichgewicht in Gefahr zu bringen. Unter Schock hatte ich allerdings aufgehört zu treten und stattdessen den Lenker bewegt. Ich wurde demzufolge immer langsamer, wackelte aber dafür immer schneller mit dem Lenkrad hin und her. Zum Zittern in den Händen kam die Panik in den Augen. Dann war es nur ein Frage der Zeit, bis ich neben dem Fahrrad lag. Aber nach kurzer Zeit hatte ich auch dafür den Dreh raus: Bei einer konstant hohen Geschwindigkeit ist auch die Gefahr geringer umzukippen. Und da ich sowieso mit meinen kurzen Beinen nicht am Boden ankam, wenn ich auf dem Sattel saß, kam Anhalten für mich ohnehin nicht in Frage. Und so fuhr ich immer weiter im Kreis herum. Auch an den darauffolgenden Tagen übte 21


Zeigt her eure Räder!

In der Wahl ihres Fortbewegungsmittels zeigen sich viele Studenten äußerst anspruchsvoll, denn Fahrrad ist nicht gleich Fahrrad! Grüne Wiese befragte drei von ihnen nach dem Verhältnis zu ihrem ganz besonderen Drahtesel …

Jan und sein BMX

Sofie posiert mit ihrem Einrad

Thorald und sein Fixie

22


Der Kommunikationsdesignstudent Jan Sickinger fährt sein BMX aus Überzeugung – und das seit 1997! Dementsprechend viel hat er mit ihm auch schon erlebt. Angefangen von Schürfwunden bis hin zu ausgeschlagenen Zähnen war alles dabei. Aber wenn man bedingunglsos liebt, verzeiht man ja bekanntlich gerne. Ihm kommt es sehr entgegen, dass so ein BMX relativ anspruchslos ist und daher relativ wenig Zeit und Geld in Pflege investiert werden muss – pro Jahr im Schnitt um die 10 Euro, wobei er die meisten kleinen Schäden auch immer selbst behebt, meint Jan. Ein weiterer Vorteil so eines BMX ist, dass es im alltäglichen Straßenverkehr ungeschlagen ist, auch wenn es wohl nicht alle Auflagen der Straßenverkehrssichherheit hundertprozentig erfüllt. Obwohl es große optische Differenzen zwischen dem Rad und seinem Fahrer gibt, haben sich beide Persönlichkeiten optimal aufeinander eingespielt. Einziges Manko: Bei längeren Fahrradtouren stößt das Rad schon mal an seine Grenzen, da der Bequemlichkeitsfaktor nicht gerade der höchste ist. Ein Fortbewegungsmittel, das man nicht jeden Tag auf Wismars Straßen sieht, besitzt auch Sofie Wagner, Architekturstudentin im vierten Semester: seit ca. einem Jahr fährt sie nämlich ein Einrad. Ganz besonders gefällt ihr daran, dass es eine weitaus größere Herausforderung ist, als ein normales Fahrrad zu fahren und dass dabei außerdem der Gleichgewichtssinn geschult wird. Vor allem in den ersten Wochen sei sie oft gestürzt, berichtet Sofie, aber das gehöre nun mal dazu. Im Alltag ist so ein Gefährt zwar ziemlich unpraktisch, aber Sofie begreift es sowieso eher

als Spielzeug oder Sportgerät – ein Sportgerät, das sehr anspruchslos ist und keine aufwendige Pflege oder Wartung verlangt. Als überzeugte Radfahrerin schätzt sie es sehr, dass der Drahtesel – egal, ob Ein- oder Zweirad – es ihr ermöglicht, sehr spontan an schönen Orten anzuhalten und sie durch die Bewegung an der frischen Luft einen guten Ausgleich zum stressigen Studium hat. Erstaunlich für Sofie ist auch, dass so ein Einrad eine unglaubliche Kommunikationshilfe ist: alle, die sie beim Fahren sehen, haben ein Lächeln auf den Lippen oder sprechen sie sogar an. Es scheine die Menschen zu erfreuen, ein großes Kind beim Spielen zu sehen, vermutet Sofie. Ein ganz besonderes Rad besitzt auch Thorald Kleinhenz, der ebenfalls Kommunikationsdesign studiert: Er fährt seit fünf Jahren ein sogenanntes Fixie, das sich dadurch auszeichnet, dass es keine Gangschaltung und keinen Freilauf gibt, Pedale und Räder in ständiger Verbindung miteinander sind und die Geschwindigkeit somit ausschließlich über die Trittfrequenz reguliert wird. Thorald schätzt an seinem Rad besonders, dass es sportlich, wendig und leicht ist und eine einfache Technik besitzt. „Einfache Technik“ bedeutet in diesem Falle auch, dass man hier vergeblich nach Bremsen sucht. Dass es ein Eingangrad sein musste, hatte für Thorald aber nicht nur praktische, sondern auch ästhetische Gründe: das Fixie ist ein Fortbewegungsmittel, das seine Ansprüche bezüglich Sitzposition und Aussehen erfüllt. Dementsprechend nervös wird er auch, wenn es mal für längere Zeit aus seinem Blickfeld verschwindet, denn so ein Eingangrad ist bei Wismars Fahrraddieben vermutlich sehr begehrt?! kg 23


Last Action Heroes

Wenn Schwarzenegger aus dem Helikopter springt und Stallone sich seine Wunden selbst näht, ist das verdammt cool. Doch seien wir mal ehrlich, die echten Dramen schreibt das Leben – Grüne Wiese Redakteure berichten von ihren filmreifen Fahrradstunts. Schnall dich an, Bruce Willis!

I brake together

Es regnet in Strömen und ich versuche noch vor der großen Flut zu Hause zu sein. Doch mein Fahrrad fährt nun schon zum dritten Mal in die entgegengesetzte Richtung, als ich es lenke. Auf dem letzten Stück Strecke geht es einen kleinen Berg hinunter. Ich freue mich schon gefühlte drei Stunden darauf. Rasant hole ich noch mal Schwung auf der Kuppe, schalte einen Gang tiefer, trete mit Lichtgeschwindigkeit in die Pedale und nähere mich der Schallmauer. Kurz vor dieser wird mir dann doch mulmig. Wäre Bremsen nicht langsam angebracht? Meine Hand greift zu ... nichts passiert. Ein Licht leuchtet vor mir auf: die Bremse ist ja kaputt! Und dann bereiten mir das Ende der Straße und der Fahrt Kopfzerbrechen, denn freudig begrüßt mein Kopf das Kopfsteinpflaster. Da liege ich nun: Der Regen prasselt im gleichen Takt wie das Pochen meiner Gehirnerschütterung auf mich nieder. Ich schließe die Augen und lausche meiner Dummheit. 20 % Gefälle machen 80 % Dummheit, wer hätte das gewusst!? lj

Die Hosenfresser kommen Mein Diamant-Fahrrad ist toll, bis auf eine Sache ... es frisst Hosen. Neulich war es wieder so weit. Auf dem Weg zur Stadtbibliothek, verfing sich der Stoff meiner Hose in der Kette. Ich hielt mitten auf dem Bürgersteig und versuchte mich zu befreien. Nix zu machen, ich steckte fest. Ich kam weder vor noch zurück, nicht einmal absteigen konnte ich, weil ich sonst mitsamt des Fahrrads einfach umgekippt wäre. Ich ging alle Möglichkeiten durch, dachte sogar für einen kurzen Moment daran, die Hose auszuziehen, verwarf den Gedanken aber sofort. Eine ausweglose Situation also. Und als ob das nicht schon genug wäre, sah ich in der Ferne eine Gruppe Jugendlicher auf mich zukommen. Na toll! Auf einen Haufen unqualifizierter Kommentare seitens pubertierender Großmäuler hatte ich keinen Bock. In Panik riss ich mir den Rucksack vom Rücken und begann, darin zu kramen. Hier musste doch irgendwo ... ha! Mit der Schere, die ich am Boden meines Rucksacks fand, schnitt ich mich frei, stieg ab und schob mein Fahrrad das letzte Stück zur Bibliothek. Das halbkreisförmige Loch in meiner Hose bemerkte an diesem Tag niemand, es sorgte allerdings für ein konstant frisches Lüftchen in der Beingegend. fp

24


Das Ding aus dem Sumpf „Ey, guck nach vorne!“ – Nicht an diesem übermütigen Nachmittag...! Ausschlaggebend für einen effektvollen Looping waren: Zwei Fahrräder, ein Steg, meine Schwester und ich. Der Steg war furchtbar lang, links und rechts Schilf – eine perfekte Rennbahn! Doch irgendetwas begann uns zu stören! Und es kam immer näher! Ein Motorengeräusch! Könnte uns etwa ein Motorrad auf dem dünnen Steg überholen? Arrrgh! Das wollten wir auf gar keinen Fall. Wir beschleunigten immer mehr! Ein Blick zurück, zwei Blicke zurück, noch einer...! Der Fokus meines Ausblicks lag überwiegend hinter uns. Vielleicht hätte ich sonst eher die aufgeklappte Bohle im Steg bemerkt. Jedenfalls war es zu spät. Ein Ausweichen unmöglich. Mein Fahrrad rammte mit dem Vorderreifen das Holz und hob ab. Wir flogen weit über den Steg, den Fluss, das Land...! Na super, jetzt sollte der Motorradfahrer meine Schwester überholen, während ich hilflos in der Luft wirbelte? Oder war meine Schwester ebenfalls abgehoben? Ich sah nichts. Mein Fahrrad und ich waren völlig orientierungslos, wie benommen in der Atmosphäre. Ein guter Trip. Doch unsere Trance sollte stachlig enden. Die Erdanziehungskraft setzte plötzlich ein, wir konnten uns nicht wehren. Mein Fahrrad und ich lösten uns, teilten uns in zwei hilflose Meteoriten und landeten im Schilf. Meine Hose war nass. Und mein Fahrrad? Das lag total erschöpft und irgendwie verrenkt am Stegrand. „Alles okay?“ – Na klar! Es hatte unseren Flug überlebt. Nur das Körbchen am Lenkrad hatte nicht mehr die ursprünglich praktische Form. Egal, wir fuhren weiter und verließen den Steg. Mit nasser Hose. Und das Motorrad? Keine Spur. Die Tour verlief unspektakulär weiter. Mein Fahrrad und ich sind heute immer noch ein Team – auch mit Beule und einer Menge Übermut! mh

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Losgeradelt! Genug davon, immer nur über‘s Fahrradfahren zu lesen? Hier geht‘s ab aufs Rad und Kilometer geschrubbt!

AuF nACH SCHWErin

r, kein Meer und Nachteile: Die längste Tou nach Schwerin? wer will eigentlich freiwillig wasser und Salz t Vor teile: Süßwasser stat öglichkeit. ngm ppi Sho beste Sightseeing- und ück. zur Zug ein rt fäh Der Clou: Stündlich aus der m Dam ßer Klu den Am besten über erste Station : DiStadt und schon gibt‘s die n steht unüberrek t am Wallensteingrabe , in der gerade sehbar die Klußer Mühle 1 Wismar“ stardas Projek t „KulturMühle Haus? Dann im tet. Gibt‘s Lebenszeichen dor f Meckrty „Pa nix wie rein. Über das ensee, von Auß zum n lenburg“ kommt ma beiden auf n ma n kan aus 13 Hohen Viecheln n oder hre gfa lan ent rin we Sch Seiten nach chen. ma her um gleich eine Tour drum 38 und llen este Hier gibt‘s jede Menge Bad ne Dü als ir Fla einfach mal ein anderes n ma ss mu lich ent und Wellenbrausen. Eig loss Sch ein , rin we Sch auch gar nicht nach in Wiligrad (mit gibt‘s auch auf dem Weg und Café) und schönem Sch loßgar ten und Bücher ist Platz für die ganzen Schuhe auf dem Fahrrad eh nicht. ausgebaut, also Die Strecke ist vollständig et. für nahezu jedes Rad geeign

km

km

4 3 4

2,5 2,5

diE SCHnEllE nummEr

Direkt an der Werft geht‘s Nur mal schnell mit dem Rad raus? Eggers und Wohlenberger Wieck! Radweg (z.Z. teilweileinen über durch die Kleingartenanlage Wendor f zur Seebrücke und weiter Ausblick auf die tollen Einen Hoben. se im Bau) „übern“ Strand ins reetbedeckte Kuscheldörfchen endorf zurück). Hinterw über (oder Zierow Wismarbucht und Poel verspricht der Landweg nach oder weiter in ndorf Wiesche Hohen nach itz Beckerw Von hier aus zum Strandzeltplatz oder über rer mit Abenteu für was nur ist aus) Hoben (von hier bis eg die Wohlenberger Wieck. Der Strandw Tragen. schwerem Gerät und Mut zum


Allgemeiner Deutsche r Fahrrad-C

StrAAAAnd!

Oder: Die Tour der Entscheidungen

km

Industrie! Quer durch den Holzhafen gibt‘s gute Fahrradwege, im Stadtteil „Eiserne 3,5 Hand“ sollte man sich entscheiden: Bis zum Fischerdor f Redentin den schönen Radweg direkt am Wasser entlang und danach schnöde neben (!) der Straße nach Groß Strömkendorf (doch schnell rechts ab auf Poel?), Wodorf (Maler Klaus Möller besu10 chen?) und Blowatz oder den Landweg über Müggenburg (Segelflugplatz) und Krusen4 hagen? Und dann über Alt Bukow oder Stove? Da! Eine Windmühle! Hin! Gelandet an der Stover Mühle gibt‘s ne Pflicht-Schmalzstulle, Ausblick auf Poel und ein schööönes Alster, dass hier ausnahmsweise den bayerischen Namen Radler tragen darf. 4 BZW Und jetzt von Boiensdorf (fantastische Son6,5 nenuntergänge!) einen Abstecher auf den gleichnamigen Werder oder weiter? Salzhaff. Mal die Kitesurf-Kumpels in Pepelow besuchen oder gleich nach Rerik (sla15 wischer Burgwall, Seebrücke)? Sicher nicht auf die Halbinsel Wustrow (Heimatort des Künstlers Günther Uecker, ehem. NSFlakartillerieschule), die ist vermint und gesperrt. Der Entscheidungszwang hört nicht auf! Unweit der Küste entlang nach 12 Kühlungsborn oder die Hügel hochkraxeln, um bei Käffchen und Kuchen die fantastische Aussicht am Leuchtturm von Bastorf zu genießen? So, wer jetzt noch nach Heiligendamm 26 574 fährt, kann auch gleich nach Rostock, Dan1141 zig, Moskau – um die Welt. (Vorsicht beim>8100 Passieren der Ostküste Nordamerikas: hier wird es nass. Zwischendurch auch). .

gh

lub

Nein, der ADFC ist kein Radfahrertreff für Familien und Frührentner, wie leider hier und da sein Image. Klar, Familien und Rentner sind da durchaus gut aufgehoben, aber auch für den freigeistigen Studenten oder sportsüchtige Junggesellen gibt‘s beim ADFC gemeinsame Touren, Tipps und guten Rat. Auf mecklenburg-vorpommern.adfc.de/ wismar gibt‘s alles Wissenswerte für Radfahrer in Wismar, die soeben vorgestellten Touren samt ausführlicher Beschreibung und Karte, sowie den Kontakt zur Regionalgruppe Wismar. weitere Touren rund um Wismar ...hält ebenfalls der ADFC Regionalgruppe Wismar bereit. Die Touren dieser Doppelseite hier, sind zum Teil von denen des ADFC inspiriert. Die ausführlichen Wegbeschreibungen sind auf oben genannter Website zu finden. Übrigens: Derzeit weigert sich die Bürgerschaft der Hansestadt Wismar die Druckkosten für Faltblätter der vier Touren zu übernehmen. Schade, so wird die Chance verschenkt, mehr Touristen und Einheimische auf die schönen Fahrradwege dieser Gegend zu locken.

Mit der richtigen

Karte unterwegs

Die Grüne Wiese empfiehl t die „Allianz Freizeitkarte Mecklenbu rger Ostseeküste“ (im Hintergrund). Für sieben Euro gibt‘s eine gut aufgelöste Faltkar te von vor Lübeck bis hinter Ros tock, von unter Schwerin bis in die tiefste Ostsee (für Unterwasserradfahrer). Also wirklich rings um Wismar. Das Begleithef t hält „66 Tipps und Fahrradtouren“ bereit, die auf der Karte vermerkt sind. Fürs Wa ndern, Radeln und die Autotour gleicherma ßen geeignet – eine gute Anschaffung glei ch ab dem ersten Semester.


Mach's gut, Gluth! Wo gehst du hin, wenn du als Wismarer Student mal eben schnell etwas kopieren willst? Na klar, zu Gluth ... ist immerhin direkt auf dem Campus und der billigste Copyshop. Ob das wirklich stimmt und welcher Copyshop der beste für verschiedene Anwendungen ist, hat die Grüne Wiese für dich getestet. Die wenig überraschende Nachricht: Kopieren können sie alle. Bei gewöhnlichen schwarz-weiß-Kopien sind die getesteten Copyshops qualitativ etwa gleich. Doch sie mussten sich auch noch folgenden Aufgaben stellen: 1. Vergrößerung einer farbigen Postkarte auf A4, beidseitiger SW-Ausdruck mehrerer Seiten, Ringbindung (vorne Klarsichtfolie, hinten Pappe) 2. Bild von einem Adler als jpg-Datei (aus’m Internet) auf A5 ausdrucken und auf Rückseite Adlergedicht aus Word-Datei 3. Prooftest: Linienstärke, Farbauftrag, HKS-Farben in CMYK simuliert (besonders wichtig, wenn es um Farbtreue geht, z.B. Logoausdrucke) Bei Copykom, Gluth und Lipako kannst du beruhigt deinen Stick abgeben, denn alle führen mittlerweile einen Virenscan durch. Da hört es auch schon fast mit den Gemeinsamkeiten auf. So hat jeder dieser drei Copyshops sein eigenes Rabattsystem. Deshalb lohnt es sich in jedem Fall, vorher nachzufragen. Bei Copykom solltest du beispielsweise vor der Bezahlung darauf hinweisen, dass du Student bist. Allen Copyshops gemein ist, dass je nach Auflage erhöhte Rabatte gegeben werden (z.B. Copykom: beidseitiger SW-Druck ab 6 Stück 0,18 Euro statt 0,30 Euro). * Bei diesem Test wurde ein überdurchschnittlich dummer Kunde simuliert, der eine Kombination aus verschiedenen Leistungen in Anspruch nahm und eine gute Beratung benötigte. 28

kopieren Schwarz-Weiß, A4 Farbe, A4, 100 g/m2

drucken Beidseitig S/W, A4, 80 g/m2 Prooftest Spezieller Kunde*

weiterverarbeitung

Binden (Plastikringbindung, Klarsichtfolie, Rückpappe)

Schneiden lassen

service Freundlichkeit Fachkenntnisse Zeitmanagement Sonderpreise in der Prüfungszeit Zusatzangebote

ausstattung Papier Kopierer / Drucker / Plotter Maximalbreite beim Plotten

fazit

gesamtnote


Copykom

Gluth

Lipako

Breite Straße 19 Tel.: 03841 21 18 36 Mo – Do: 8:30 – 18:30 Fr: 8:30 – 16:00

Keller Haus 1, Campus HS Wismar Tel.: 03841 - 26 35 73 / - 70 19 13 Mo – Do: 7:00 – 18:00 Fr: 7:00 – 15:30

Philipp-Müller-Straße 12 Tel.: 03841 25 25 25 Mo – Fr: 8:00 – 10:30, 11:00 – 14:30, 15:00 – 17:30 oder nach Absprache

LEISTUNG

LEISTUNG

LEISTUNG

PREIS IN EURO

PREIS IN EURO

PREIS IN EURO



0,07



0,04 - 0,08



0,0371



0,50



0,15 - 0,50



0,50



0,30 (selbst 0,14)



0,10 (selbst: 0,08)



0,07





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







2,35



0,90 - 1,55



2,24



-

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0,20 - 1,00

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-

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

Nein, aber grundsätzlich 10% Studentenrabatt

Ja

Verschiedene Sonderangebote, z.B. „Plotten für Frühaufsteher“

T-Shirt-Druck, Schlüsselanhänger, Etiketten, Tassen, Basecaps, Aufkleber

Annehmen von Druckerpatronen, T-Shirt-Druck

spezielles Papierveredelungsverfahren (z.B. Klartoner), Mousepad, Textildruck

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6/3/1

5/9/3

3/2/2

120 cm

90 cm

106 cm

• übersichtliche Preisliste • Routine bei Kopiervorgängen (freischalten) RSpA tIp • Kopierkarte

• Musik lockert die Atmosphäre auf • individuelle Betreuung • super kulant tu N IS -LE



 t 2010

ES

t

t

ES

G

SIEGER S-



• zu wenig Personal • zweimal am Tag Pause

p

• viele Zusatzleistungen • kompetente Beratung

• hoher Stressfaktor • hoher Laienanteil • Massenabfertigung

p R EI S

• wenn man im Eingangsbereich steht, klingelt es ständig • Verschwinden im Hinterzimmer • keine Campusnähe

t 2010

29


so haben wir getestet oRIGINAL

CopyKom

Gluth

Lipako

Primär- und Mischfarben

Simulation Sonderfarbe HKS 45 (Farbtreuetest)

Simulation Sonderfarbe HKS 69 (Farbtreuetest)

Linienstärke

0,25 pt 0,5 pt 0,75 pt 1 pt

Textseite auf 80 g/m2

%

Fotoausdruck aus Datei auf 100 g/m2

Postkarte vergrößern, binden lassen (Ringbindung)

In unserem Test wurden wir beim Kopieren und Vergrößern der Postkarte immer vom Personal unterstützt. Danke! Das Ergebnis von Copykom sieht am besten aus, denn hier war am meisten von dem roten Kasten zu sehen und er wurde auch nicht von der Ringbindung „durchschossen“. Beim doppelseitigen Schwarz-Weiß-Druck mussten wir nicht nur Unterschiede in der 30

Qualität, sondern auch im Service feststellen. Bernd Kunze von Lipako hat als einziger die Datei überflogen und festgestellt, dass sich manche Überschriften in der letzten Zeile einer Seite befinden und nachgefragt. So konnten wir uns an seinen PC setzen und das Dokument korrigieren, bevor es in den Druck ging. Zwar lief eigentlich gerade ein anderer Großauftrag, doch diesen hat


er extra unterbrochen. Unser Auftrag wurde dazwischen geschoben, damit wir unsere „Deadline“ einhalten konnten. Auch die Mitarbeiterin bei Copykom fragte viel nach, um die Wünsche der Kunden zu erfüllen. Wenn du dich allerdings unaufgefordert in den hinteren Teil des Ladens begibst, wo die Druckmaschinen stehen, findet sie das nicht so toll. Bei Gluth gab es in unserem Test keinerlei Nachfrage – es soll ja immer alles auf diesen kleinen Auftragszetteln stehen. Wenn du jedoch als Einziger im Laden stehst, ist das ziemlich lächerlich, weil es viel schneller gehen würde, es zu erklären. Dadurch fühlst du dich nicht so gut persönlich betreut. Und Sonderwünsche sind auch schwer auf diesen Zettel zu bekommen – deshalb hat Gluth bei der komplexen „dummer Kunde“-Aufgabe schlechter abgeschnitten. Der Kunde, der sich nicht gut genug artikulieren kann, muss eben mit dem Ergebnis leben.

Frau Ahrens-Herrmann schien aber leicht genervt, als sie alle Möglichkeiten aufzählen sollte. Grundsätzlich kommt es bei Gluth stark darauf an, von welcher Person du bedient wirst. Nicht alle Mitarbeiterinnen sind kompetent und nicht alle sind freundlich. Unser Tipp: Geh ins Printcenter (2 Türen weiter)! Die machen auch A4-Ausdrucke und das geht oftmals schneller als beim Copyshop – vorausgesetzt dort ist gerade kein Ansturm. Gluth versucht, das Personal den Tageszeiten und dem geschätzten Ansturm anzupassen. Das gelingt leider nicht immer, weil die Anstürme so unkontrolliert aufkommen. Der Versuch ist aber lobenswert. Bei unserem Test stand Frau Ahrens-Herrmann mit einer Praktikantin herum, ließ alle Wartenden ihren Stressfaktor spüren und sagte „Ich bin hier alleine“. Bei Gluth wirst du das Gefühl nicht los, dass du einfach nur abgefertigt wirst. Allerdings sind sie meist preislich nicht zu schlagen. Dafür kostet jeder zusätzliche Service etwas. Während Gluth selbst etwas für das Schneiden in kleineren Auflagen berechnet (außer du machst es selbst), kostet das bei Copykom und Lipako nichts, da es zum Service dazu gehört.

Außerdem haben wir bei dem Adlerfoto deutlich gesehen, dass Gluth beim Farbauftrag spart und es auch mit der Farbtreue nicht so genau nimmt. Am schärfsten wurde das Adlerfoto bei Copykom gedruckt. Hier wurde ohne Nachfrage die höchste Druckqualität eingestellt. Die Preise der Farbkopien hängen bei Gluth von der Menge der Farbe ab, sind also individuell angepasst. An dieser Stelle möchten wir hervorheben, dass Gluth als einziger der drei getesteten Copyshops überhaupt eine Preisliste hat. Copykom und Lipako sind jedoch kulanter, wenn es um die individuelle Preisgestaltung geht.

Dass Lipako sogenanntes Überformatpapier hat, ist wirklich angenehm. Wenn man z.B. etwas randlos auf A3 gedruckt haben möchte, muss man bei Gluth immer für einen A2-Druck bezahlen, bei Lipako nicht. Andererseits hat Gluth jedoch eine große Auswahl an Papiersorten.

In der Ausführung hat uns die Ringbindung von Lipako am besten gefallen. Allerdings gibt es dort wenig Auswahl und eine Plastikringbindung ist genauso teuer wie eine aus Metall. Gluth hat die größte Auswahl,

Ihr seht, so hat jeder Copyshop seine Vorund Nachteile. Für welchen ihr euch letztlich entscheidet, hängt immer von den jeweiligen Anforderungen ab, die ihr an euer Printprodukt stellt. ch/rst 31


Hier lang nach Schilda

Ein Stück Leidensgeschichte: Das Internet im Wohnheim Wer am 12. Mai nach 13 Uhr wie gewohnt lossurfen wollte, stellte fest, dass die Hälfte der standardmäßigen Dienste im Wohnheim nicht mehr funktionierte. Sicher war man gewohnt, dass das Internet dort immer wieder zusammenbricht, manchmal das gesamte Wochenende nicht mehr erreichbar war. Wer kann schon erwarten, dass jemand an diesen Tagen im Rechenzentrum erscheint und sich des Problems annimmt? Andere Provider würden das schließlich auch nicht machen. Aber diesmal war es anders. Was war passiert? Anfang des Jahres hat das Rechenzentrum Wismar (RZ) seine Hardware erneuert. In diesem Zug wurden sämtliche Portsperrungen, also eine Art Filter für bestimmte Internetdienste, aufgehoben. Man konnte also einfach munter alles treiben was, man wollte. Es dauerte nicht lange, bis die Leistung des Netzes unter der Nutzung illegaler Tauschbörsen stöhnend in die Knie ging. Wie war das vorher gelöst? Anfangs waren alle Ports gesperrt und man konnte bei einem lokalen Administrator, der im Wohnheim wohnte, einen Antrag auf die Freigabe der Ports stellen. Entweder warf man also den Antrag einfach in den Briefkasten oder man ging abends mit einem Sixer Bier vorbei. Der Admin schaltete den Port dann frei oder sagte einem, warum er geschlossen bleiben sollte. Die Lösung funktionierte recht gut, zumal die Admins auch die Informationsseite zum Wohnheimnetzwerk aktuell hielten und bei längeren Störungen Meldungen veröffentlichten. Irgendwann wurden diese Admins aber nicht mehr neu besetzt. Da sich also niemand mehr um diese Ports kümmerte, wurden sie einfach 32

genutzt wie der Internetgott sie geschaffen hatte – und das in vollen Zügen. Nun versuchte das Studentenwerk, dem ein wenig entgegenzusteuern, indem sie zum 3. Mai eine Art Kontrollmechanismus einführen wollten. Die Studenten sollten sich über ein Programm ins Netz einwählen, dass dann aufzeichnen sollte, was der Nutzer macht. Es wurde groß angekündigt, gedroht, dass es keinen anderen Zugang geben würde, Flyer in alle Briefkästen gesteckt und Plakate aufgehängt, auf denen stand, was zu machen sei. Jeder hatte also die Möglichkeit, sich das Programm zu installieren, um ins Internet zu kommen. Passiert ist aber nichts, man konnte weiterhin einfach so surfen. Jedoch wurden am 12. Mai sämtliche Ports in den Wohnheimen geschlossen, von Browser, ICQ und Co. benötigte ausgenommen. Die Überprüfung der RZ-Seite brachte keine neuen Informationen und erst ein Anruf half, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Dort wurde einem gesagt, dass man eigentlich nicht dafür zuständig sei, würde aber netterweise mitteilen, dass alle Ports gesperrt sind und sich nun das Studentenwerk damit beschäftigen würde. Dass dort vor Montag, es war schließlich der Mittwoch vor Himmelfahrt, niemand zu erreichen ist, war dem Zuständigen egal. Also wurde am Montag versucht, die zuständige Person in Rostock zu erreichen. Die war erstmal krank. Am Dienstag gelang es dann endlich, allerdings fiel der gute Herr aus allen Wolken und wusste gar nicht, was überhaupt los ist. Man solle sich aber mit der Service-Firma, welche alle IT-Sachen für das Studentenwerk verwaltet, in Verbindung setzen. Nichts anderes als ein


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Ausdruck von Hilflosigkeit, Passierschein A38 lässt grüßen. Diese Service-Firma beteuerte, man hätte schon Interesse daran, die Situation zu lösen, aber ein wenig Menschenkenntnis lässt einen vollkommenen Unwillen erkennen, sich mit dem Problem auseinanderzusetzen. Nun fragt man sich, wofür man die 15 Euro im Monat zahlt – in der Welt außerhalb vom Wohnheim meist fürs Internet, aber hier nur für die Bereitstellung von Daten- und Antennenanschlüssen. Sprich: man hat keinen Einfluss darauf, was aus der Leitung kommt, sondern nur, dass man sie hat. Ein wenig so, als ob man in seiner Stammkneipe 15 Euro für das Glas zahlen muss, aber der Wirt sich ausdenken darf, was er einfüllt. Man kann auch nicht den Anbieter wechseln, da es in den Häusern keine Leitung für Fremdnutzung gibt. Großmütig wird aber erklärt, dass ja Internet über Handy kein Problem sei, allerdings die 15 Euro nicht erlassen werden könnten, da diese ja im Mietvertrag festgeschrieben sind. Die Service-Firma des Werks kündigt an, mittelfristig die Ports wieder freizugeben, nach Absprache mit den Mietern. Problem ist, das diese Drei-Mann-Firma mit der Flut der Anträge wohl nicht zurechtkommen wird. Es ist, als ob niemand vorher die Komplexität gesehen hat oder man so hilflos ist, dass man nichts machen kann. Zugegeben, da dass gesamte Hochschulnetzwerk unter der Tauschbörsenflut immer langsamer wurde, musste etwas getan werden. Der Weg ist allerdings der absolut falsche. Zum jetzigen Zeitpunkt ist das Ganze dem AStA zugetragen worden. Mit seiner Hilfe wird das Problem hoffentlich schnell gelöst sein. ss/jm

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MITARBEITER DES MONATS

Er kann‘s nicht lassen

Viele Bauingenieurstudenten der höheren Semester kennen Prof. Dr. Wolf-Rainer Busch noch von früher. Im Sommer 2009 ging er in Pension. Doch wie kommt es, dass er immer noch an der Hochschule anzutreffen ist? Die Grüne Wiese hat nachgeforscht und ist auf einen engagierten Mitarbeiter gestoßen, den die Hochschule einfach nicht loslässt. Seinen ersten Kontakt mit der Hochschule in Wismar hatte Herr Busch schon im Jahr 1984. Nach der Wende empfand er das Arbeitsklima allerdings als eher demotivierend, da nicht klar war, ob die damalige Sektion Bauwesen weitergeführt werden würde. So machte er sich 1991 mit einem eigenen Ingenieurbüro selbstständig, das er bis heute parallel weiterführt. Als 1992 die damalige Technische Hochschule geschlossen und die Fachhochschule Wismar mit sieben Fachbereichen (u. a. Bauingenieurwesen) gegründet wurde, kam er 1994 zurück an die Hochschule. Von da an unterrichtete er Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft, war Fachbereichsleiter, Prorektor für Studium und Lehre, Bereichsleiter und schließlich in

seinen letzten zwei Jahren Dekan der Fakultät für Ingenieurwissenschaften. Im Sommer 2009 ging er im 66. Lebensjahr in Pension. Doch der krankheitsbedingte Ausfall von Herrn Drebenstedt holte ihn zurück. Als Betreuer des dualen Studiengangs Bauingenieurwesen, dessen Aufbau er zuvor schon begleitet hatte, ist er nun wieder an unserer Hochschule präsent. Durch seine jahrelange Arbeit an und um die Hochschule kennt er viele Menschen aus dem Bereich Bauwesen und dient heute gerne als Kontaktvermittler für Studenten und neue Mitarbeiter. Busch unterrichtet gern und bezeichnet sich selbst als leidenschaftlichen Siedlungswasserwirtschaftler. Außerdem ist er Vereinsvorsitzender des Technischen Landesmuseums M-V e.V. Auf Berufsbildungsmessen wirbt er für die Fakultät, beteiligt sich aktiv beim Hochschulinformationstag „CampusAhoi!“ und versucht so Schülern bei


der Wahl ihres Studiums zu helfen. „Mit jungen Leuten in Kontakt zu bleiben, hält jung“, weiß Busch und wundert sich, dass viele Jugendliche nicht wissen, was sie in ihrem Leben anfangen wollen. „Zu meiner Zeit gab es für Schüler den ’Unterrichtstag in der Produktion’, an dem sie praktische Einblicke in verschiedene Berufe nehmen konnten.“ So etwas wünscht er sich wieder. Dass die Frauenquote des Studiengangs Bauingenieurwesen im Vergleich zu anderen technischen Studiengängen höher ist (ca. 10 %), freut ihn sehr. „Allein schon die Klausurdurchsichten machen bei ihnen mehr Spaß. Denn bei Jungs entsteht oft ein einziges Fragmentarium, während Mädchen eher strukturierter arbeiten.“ Und er hat immer ein offenes Ohr für die Studenten. So kommt es, dass er diejenigen Kollegen kritisiert, die nur wenige Tage in der Woche überhaupt an der Hochschule sind. Diese Di-Mi-Do-Professoren seien sich ihrer Vorbildfunktion gar nicht bewusst. „Wir sollen den jungen Leuten zeigen, wo’s lang geht und wozu man berufen wurde. So zeigt man ihnen nur, wie man sich am besten dünn macht und seine eigenen Interessen hochhält.“ Besonders schätzen die Studenten die Praxisnähe von Professor Busch. Sein In-

genieurbüro mit acht Mitarbeitern läuft gut. Und eigentlich hätte er den Job an der Hochschule nicht gebraucht. Aber es geht ja nicht immer nur ums Geld. „Ich lebe, um zu arbeiten und nicht umgekehrt.“ Er kann’s eben einfach nicht lassen. ch/mt


adh – denn Sport macht frei

Die Hochschule Wismar ist seit Kurzem Mitglied des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes. Doch welche Vorteile hat das für die Studenten? Wer einmal einen amerikanischen CollegeFilm gesehen hat, kennt vermutlich den Kampf der Studenten um Sportstipendien und Förderungen. Diese sind ein Teilfundament des amerikanischen UniversitätenSystems, denn dort ist Bildung so teuer, dass einem 500 Euro Studiengebühren im Monat lächerlich erscheinen. Es gibt dort ganze Uni-Ligen und wer sportlich herausragt, kann sich durch Stipendien seine gesamte Ausbildung finanzieren. Meistens geht es gar nicht darum, nach dem Studium Profisportler zu werden, sondern die immensen Studiengebühren zahlen zu können. Solche semi-professionellen Sportler oder Teams sind natürlich gleichzeitig Aushängeschilder für die jeweiligen Universitäten, denn wer will nicht dort studieren, wo die besten Sportler des Landes spielen bzw. lernen?! In Deutschland verhält es sich ein wenig anders: Bei uns sind die Universitäten keine eigenen Unternehmen und dem Hochschulsport wird im Allgemeinen nicht besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt. Um die Sportler, die nicht an ausgezeichneten Sporthochschulen studieren wollen bzw. können, zu unterstützen, wurde 1948 der „Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband“ (adh) gegründet. Dieser regelt an Universitäten und Hochschulen die Förderung von Leistungssportlern und verleiht den teilnehmenden Instituten das Prädikat „Partnerhochschule des Spitzensports“. Neben diesen Sportlern fördert der adh aber auch viele kleine, eher unpopuläre Sport-

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arten an den Bildungseinrichtungen. Der Verband übernimmt Anmeldegebühren für HS-Meisterschaften, organisiert diese oder bietet Workshops an. Also unterm Strich eine ziemlich gute Idee. Die Hochschule Wismar ist nun in einer Nacht- und Nebelaktion Teil dieses Dachverbandes geworden – leider unter recht fragwürdigen Umständen. Da das Prädikat des adh ein gutes Aushängeschild im deutschen Hochschulwald ist, entschied unser Rektor Prof. Dr. rer. nat. Norbert Grünwald, dass es Zeit wäre, die HS Wismar dort einzubringen, um somit den begehrten Stempel zu bekommen. Der Antrag wurde schnell dem zuständigen Sportreferenten des AStA vorgelegt. Dieser wurde jedoch nicht darüber informiert, wie die Kosten gedeckt werden sollten, eine Mitgliedschaft wäre jedoch wichtig und förderlich für die Hochschule. Er unterschrieb also und die Dinge nahmen ihren Lauf. Nachdem der Antrag unterschrieben und somit gültig war, fiel den zuständigen Stellen dann auf, dass die Mitgliedschaft im adh ja auch Geld kostet. Zwar nur exakt 0,19416 Euro pro Student für Hochschulen unter 10.000 Studenten, aber bei ca. 5900 Studenten sind das immerhin 1133 Euro, die die Hochschule aufbringen muss – und das in einer Zeit, in der an allen Stellen ja gerne mal gespart wird. Somit wurde kurzerhand beschlossen, die Kosten durch die Hochschule, die WINGS, also der Anbieter der Fernstudiengänge) und die „Vorort”-Studenten zu decken – jedoch ohne mit dem AStA darüber zu beraten. Das Problem ist aber nun weniger die


zu zahlende Gebühr, sondern vielmehr der Nutzen für die Studierenden. Wir haben an der Hochschule sage und schreibe drei Sportler, die von dieser Förderung profitieren. Gleichzeitig gibt es aber auch offiziell zwölf Sportgruppen, die gefördert werden könnten, von der Mitgliedschaft im adh aber wohl kaum Vorteile erfahren werden. Was haben wir Studenten also davon, wenn unsere Studiengebühren dafür genutzt werden, diese Anmeldegebühr für den adh zu zahlen? Die Hochschule bietet zwar Trainingsmöglichkeiten für Interessierte, aber keinerlei Förderung. Nur wenige Kurse haben Trainer und wenn, dann nur ehrenamtliche, deren Kompetenz man auch gelegentlich mal hinterfragen sollte. Der adh würde die Anmeldegebühren für die Teilnehmer an Meisterschaften übernehmen, aber betrachtet man die letzten Jahre, so ist die Gesamtsumme dieser Gebühr kleiner als das, was die Studierendenschaft zahlen würde. Der Nutzen dieses Dachverbands ist somit einfach nicht gegeben, wenn die äußeren Umstände nicht verändert werden, was aber für die Hochschule noch mehr Kosten zur Folge hätte. Idee gut, Umsetzung mangelhaft! Die HS Wismar scheint momentan noch nicht bereit für einen derartigen Schritt zu sein. Denn sieht man mal von einer guten PR ab, lässt sich aus dem Beitritt zum adh kaum Kapital schlagen, wobei eine positive Berichterstattung dann auch genauso gut ins Gegenteil umschlagen könnte: Denn was passiert, wenn Schulabgänger sich für ein Studium an der HS Wismar nur aufgrund der scheinbar guten Hochschulsportmöglichkeiten entscheiden, diese aber dann nicht vorfinden? Dem Ruf der Hochschule könnte es erheblich schaden. ss/kg

Weisste Bescheid?!

Die Fakultät Wirtschaftswissenschaften bekommt ihr eigenes Magazin. „Know Wow Business Magazine“: so lautet der Name des ersten Magazins der Fakultät Wirtschaftwissenschaften, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, eine Brücke zwischen akademischen Lösungsansätzen und praktischen Problemen zu schlagen. Den zahlreichen hervorragenden Abschlussarbeiten, die an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften entstehen, soll damit eine Plattform geboten und eine zeitnahe Publikation ermöglicht werden. Die Idee dazu stammt von den Kommunikationsdesignern Enrico Hoppe, Matthias Heyde und Christoph Woest, die damit gleichzeitig ein Thema für ihre Diplomarbeit gefunden haben. In enger Zusammenarbeit mit Holger Jung (Jung von Matt), Prof. Dr. Jost Kramer sowie Studenten und Dozenten der Fakultät Wirtschaftswissenschaften entstand Ende des letzten Jahres ein monothematisches Magazin, das sich ganz dem allgegenwärtigen Thema "Krise" widmet. Nach Produktion einer Nullnummer, d.h. einer Ausgabe, die vor der eigentlichen Neueinführung erscheint und noch nicht käuflich erworben werden kann, Ende des letzten Jahres soll es nun auf Beschluss der Fakultät Wirtschaft eine Fortsetzung des interdisziplinären Projektes geben. Inwieweit die bisherigen Konzeptionsund Gestaltungsansätze beibehalten werden, bleibt abzuwarten. Entsprechende Studien zur Finanzierung und zum Vertrieb wurden jedoch laut Prof. Kramer bereits durchgeführt. kg

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Wat‘n dat für Blum‘töppe auf‘m Holzweg? Zehnttausend Eichen? Ton „Beuys“ Matton und die Hansestadt Wismar retten die Welt

Nachdem wir in der letzten Ausgabe der Grünen Wiese schon einmal über den Holzweg zwischen Haus 7 und Mensa berichteten, möchten wir nun erneut etwas Licht in das Dunkel des Mysteriums Holzweg bringen. Seit etwa einem Monat steht der halbe Holzsteg mit Blumentöpfen voll, aus denen es munter sprießt. Wir in der GW-Redaktion hatten schon den Champagner in der Hand, aus Freude über die Resonanz zu unseren Rasensamentüten in der letzten Ausgabe. Dann mussten wir aber feststellen, dass es sich doch nicht um einen Rasensamen-Blumentopf-Flashmob handelt. Schade eigentlich. Was also ist es dann? Es sind Bäume. Kleine, süße, knuffige Bäume. Genauer: es ist eine neue Aktion von Ton Matton, diesmal in Kooperation mit der Stadt Wismar. Denn Bäume gibt es in Wismar nicht wirklich viele. Zumindest gibt es jede Menge freie Flächen, wo eigentlich Bäume stehen könnten, es aber nicht tun. Dem wollen Ton Matton und die Studenten des zweiten Semesters Architektur ein Ende setzen. Und so pflanzten sie rund 25.000 Bäume. Die Töpfe und auch die Muttererde wurden von der Stadt bereit gestellt, um die Setzlinge kümmerten sich die Studenten. Am Samstag, den 3. Juli sollen diese dann im Rahmen der Jahresausstellung DIA der Fakultät Gestaltung auf dem Marktplatz aufgestellt und feierlich der Stadt übergeben werden. jm

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Schweißflecken, go home!

Studentische GmbH veranstaltet Fahrradtouren mit dem Hybridrad durch Wismars Umland Fahrradtouren sind schon was Feines – besonders wenn man die Gegend rund um Wismar auf seinem Zweirad erkundet. Lästiger Nachteil dabei: man kommt mitunter ziemlich schnell ins Schwitzen. Der unangenehmen Schweißabsonderung schafft die Pilot Tours GmbH jetzt Abhilfe! Das Unternehmen, das aus einem Tourismusprojekt der Hochschule Wismar entstanden ist, bietet nämlich ab Juli 2010 geführte Fahrradtouren mit dem Hybridrad an. Die Touren werden von vier Studentinnen der Hochschule Wismar geleitet, von denen auch die Idee für das Konzept stammt, und führen die Teilnehmer durch den Klützer Winkel, das Salzhaff und das Hinterland von Mecklenburg-Vorpommern. Die ca. 45 km lange Strecke lässt sich

dabei bequem mit den motorenunterstützten Hybridrädern zurücklegen – und das alles bei einer Geschwindigkeit von bis zu 25 km/h. Und da so ein Hybridrad im Sinne der StVZO ein Fahrrad ist, benötigt man nicht mal einen Führerschein! Nicht nur, dass man mit den Rädern motorisiert durch die Gegend düsen kann, die Teilnehmer erfahren gleichzeitig auch allerhand Wissenswertes über die Landschaft und Sehenswürdigkeiten Nordwest-Mecklenburgs. Wer also Lust hat, Wismars Umgebung zu erkunden, sich dabei den Fahrtwind um die Nase wehen zu lassen und dabei auf unangenehme Schweißflecken und Dehydrierung verzichten kann, der meldet sich bei: sabrina.lampe@hs-wismar.de. kg

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UGLY CUP COMPETITION

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GEW E I D

Grüne Wiese bat euch, uns eure hässlichsten Tassen zu zeigen! Aus der schier unfassbaren Flut der Einsendungen kürte die Redaktion folgende Gewinner: Modell „Fluch der Mumie“, Modell „Windschief“ und Modell „Mich laust der Affe“! Die jeweiligen Besitzer waren leider nicht dazu zu bewegen, gemeinsam mit ihre Tassen zu posieren. Die Scham war einfach zu groß! 39

INN

ER!


Der DIA-Preis ist heiß! Wie jedes Jahr, nur anders Auch dieses Jahr ist es wieder soweit. Die Jahresausstellung DIA (Design Innenarchitektur Architektur) der Fakultät Gestaltung findet statt und mit ihr die Verleihung des DIA-Preises am 2. Juli 2010. Wer es noch nicht weiß, dies ist ein fakultätsinterner Preis, der an die besten Arbeiten aus den Studienrichtungen Kommunikationsdesign, Architektur, Innenarchitektur, Produktdesign, Lighting Design und Schmuckdesign verliehen wird, die innerhalb von zwei Semestern entstanden sind. Bisher war es so, dass eine Jury, bestehend aus vier Mitgliedern des Fakultätsrats, einem Mitglied des IDA-Rats (Fachschaftsrat Innenarchitektur, Design, Architektur, ausschließlich bestehend aus Studenten) und einem externen unabhängigen Jurymitglied (wenn alles klappt, wird das dieses Jahr Sir Peter Cook sein), die gesamte DIA-Ausstellung begutachten und ihre Nominierungen abgeben. Aus der entstandenen Auswahl werden dann die Gewinner (letztes Jahr waren es sieben, einer aus jeder Studienrichtung plus ein Sonderpreis) durch die Jury ernannt. Wer die letzten Verleihungen miterlebt hat, der weiß, dass deren Organisationsablauf hier und da verbesserungswürdig ist. Zum Beispiel gab es letztes Jahr außerordentlich viele Nominierungen durch die Jury, was dazu führte, dass bei der Preisverleihung mehr Leute auf der Bühne standen, als Zuschauer im Publikum. Das will man dieses Jahr vermeiden und auch sonst verändert sich so einiges. Vor 40

allem beim Nomin ie r u ngs vorga ng. Die Jury bleibt, aber in Zukunft haben auch die Studenten ein Wörtchen mitzureden. Das Stichwort lautet Punkte-Party. Jeder hat die Möglichkeit am Tag vor der Preisverleihung mit Klebe-Punkten für seine Favoriten abzustimmen. Die ca. 20 Arbeiten mit den meisten Punkten kommen auf eine Shortlist und damit in die engere Auswahl. Die Arbeit mit der höchsten Punktzahl bekommt automatisch den Publikumspreis, der übrigens auch neu ist. Haben die Studenten ihre Entscheidung getroffen, kommt die Jury ins Spiel. Jedes Jury-Mitglied hat die Möglichkeit noch eine Arbeit mit auf die Liste zu setzen, die ihr eigener Favorit ist und entscheidet dann, wer die Träger des diesjährigen DIA-Preises sind. Wenn der eine oder andere sich fragt, was er davon hat, mit dem DIA-Preis ausgezeichnet zu werden, dem sei gesagt, es gibt Sachpreise zu gewinnen. Ganz zu schweigen von der Anerkennung in den eigenen Reihen. Darüber hinaus werden alle ausgezeichneten Arbeiten in einer Wanderausstellung auf die Reise geschickt. Seit dem 8. April 2010 kann man die Gewinner des letzten Jahres in der Wanderausstellung DIA’09 im Ministerium für Verkehr, Bau- und Landesentwicklung Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin bewundern. Zudem werden die Gewinner auf der Internetseite der Fakultät bekannt gegeben. Wenn das mal kein Ansporn ist. fp


Was für ein Mensaner bist du? Der Elektrolytiker

Der Architekt

„Eeeeelektrolyyyteeee“ schallt es durch die Mensa – der Elektrolytiker versucht zum hundertsten Male glaubhaft seinen erhöhten Konsum an salzigem Essen zu begründen und erntet spöttische Blicke von seinen Kommilitonen. Nach einem beängstigenden Artikel in der Apothekenumschau, war er überzeugt. „Doch es stimmt. Ich lebe viel gesünder und habe einen viel ausgeglicheneren ElektrolytenHaushalt als ihr“, betont er vehement und schiebt sich die nächste Fritte rein.

Total verschärft

Der dekonstruktivistische Pommesturm im Stadtteil Erbshausen macht wirklich etwas her – hier war ein Architekt am Werk. Ferner bestechen die GrüneBohnen-Wandelhalle und die hängenden Salatgärten von Dressingen durch ihre schlichte Eleganz. Der Architekt muss sich beim Essen ausleben und schafft teils surreale Food-Cities, in deren Straßen Milch und Honig fließen. Nachts träumt er von seinem eigenen Haus, das in Wirklichkeit ein riesiges Schnitzel ist – zum Anbeißen.

k in Als ich neulich wieder mein Stea zerals n der Mensa mehr zerreiße k Stüc es schneiden musste, weil dies ein, nen Metall, was sie "Messer" nen nicht fach so stumpf ist, dass ich bald man e Seit mehr weiß, mit welcher h mic ich ss schneiden soll, entschlo die an ef zumindest einen Leserbri MenGrüne Wiese zu schreiben. Die Auch du bist unzufrieden mit

geworsa ist ja nicht gerade billiger t mal jetz r dafü wir en den – bekomm nicht ja ss mu Es ?! teck scharfes Bes r so abe , sein sser kme gleich ein Stea en! geh terwei t nich h kann es doc Beste Grüße Marie Nade

nung! der Mensa? Sag' uns deine Mei

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Im Vorhof zur Hölle

Die Grüne Wiese Redaktion begibt sich in die Niederungen der Wismarer Kneipenkultur. So ein Grüne Wiese Redakteur hat‘s schon nicht leicht. Zu seinen Pflichten gehört es u.a. in regelmäßigen Abständen an redaktionsinternen Kneipentouren teilzunehmen. Das kostet zwar sehr viel Überwindung, aber wir haben schließlich eine Mission zu erfüllen! Vor ungefähr einem Jahr begab sich die Redaktion schon einmal auf eine Kneipenodyssee, mit dem Ergebnis, dass es auch noch mehr besuchenswerte Etablissements neben „Schlauch“ und „Kai“ gibt. Diesmal setzen wir noch einen drauf: Unter dem Motto „Je versiffter, desto besser“ wagen wir erneut einen Ausflug in Wismars alternative Kneipenszene. Investigativer Journalismus at its best.

Los geht‘s: Samstag Abend, 20 Uhr, die Frisur sitzt. Strategisch günstig beginnen wir unseren Streifzug am Rande der Altstadt im Büchereck in der Dankwartstraße. Wein, Bücher, gute Gespräche über selbige – darauf freuen wir uns jetzt! Leider konnte niemand ahnen, dass der Betreiber Jürgen Cremer recht unorthodoxe Arbeitszeiten hat. Samstag zieht er es wohl jedenfalls vor, „Wetten, dass...?!“ zu gucken?! Nun gut, unsere Liste ist ja noch lang. Tommi‘s Bier-Bar (man beachte das mutig gesetzte Apostroph) in der Bliedenstraße befindet sich quasi in Sichtweite und ist unser nächstes Ziel. Aber auch hier bleiben die Türen verschlossen. Wieder einmal bestätigt sich ein allseits bekanntes Klischee: In Wismar werden die Bürgersteige um 20 Uhr hochgeklappt – auch am Samstag. Zum Glück hat die Redaktion im Vorfeld zahlreiche Tipps von Alteingesessenen erhalten, so dass wir als nächstes die Theater Gaststätte in der Kleinschmiedestraße ansteuern. „Theater Gaststätte“ steht zwar in großen Lettern über der Eingangstür, aber auf hochtrabende Gespräche über Othello oder Faust wartet man hier wohl vergebens, denn mittlerweile trifft man sich hier ausschließlich zum Sport gucken. 42

Fußball in erster Linie. Wir kommen gerade noch rechtzeitig, um die Zusammenfassung des Spiels Bayern München gegen Hannover 96 zu verfolgen – und das auf fünf Fernsehern. Stilecht nehmen wir an der Bar Platz und sind erstmal damit beschäftigt, die Eindrücke zu verarbeiten. Siffige Schals, vergilbte Gardinen, eine beeindruckende Holzvertäfelung, Kalender mit Frauen, die scheinbar viel Spaß dabei haben, sich einzuseifen, blinkende Spielautomaten, deren Faszination sich die Spielernaturen unter uns nicht entziehen können und dickbäuchige Männer, die hier an einem Samstag Abend vermutlich ein Asyl gesucht haben, um nicht mit der Frau „Das Traumschiff“ schauen zu müssen. Das ist authentisch, das ist greifbar, hier fühlen wir uns wohl. Ein Redaktionsmitglied, welches wir aus Gründen des Datenschutzes im Folgenden nur als „das scharlachrote Kampfhuhn“ bezeichnen werden, bringt es auf den Punkt: „Endlich mal normale Leute!“ Die Auswahl an Getränken ist riesig und die Preise moderat. Aufmerksam verfolgen wir das Geschehen auf den Bildschirmen. Hierher kann man sich auch mal verdrücken, wenn man keine Lust auf Konversation hat. Einfach nur rumsitzen, ins fluoreszierende


Licht starren und vor sich hingrummeln: All das kann man in der Theater Gaststätte hervorragend tun. Die testosterongeschwängerte Luft treibt uns schließlich Tränen der Rührung in die Augen und als uns die Beatles ihr „Let it be“ über die fünf Bildschirme entgegenschmettern, wissen wir: Besser wird‘s nicht! Wir müssen weiterziehen. Was bleibt, ist die Weisheit des Tages von Bayern-Spieler Marc van Bommel: „Wir müssen gewinnen!“, sagte er dem Moderator mit seinem putzigen niederländischen Akzent. Aha, so läuft das also im Fußball, gewinnen muss man da. Soso. Wieder was gelernt. Nachdem wir das Herrengedeck die Kehle hinuntergespült haben, ziehen wir weiter. Unser Weg führt uns an der Marien- und Georgenkirche vorbei Richtung Baustraße. Hier befindet sich der Getränkeshop Sommer, der als solcher von außen nicht zu erkennen ist, dafür aber ein großes Schild mit der Aufschrift „Henninger“ über der Eingangstür prangen hat. Schon beim Betreten des Verkaufsraumes ahnen wir: Hier könnten wir auf eine Perle der Hochkultur gestoßen sein!

Der Geränkeshop Sommer ist, wie der Name es schon vermuten lässt, keine Kneipe im üblichen Sinne, sondern eher ein Spätkauf, der alles zu bieten hat, was das Partyvolk zu später Stunde begehrt: Alkohol in rauen Mengen, kleine Snacks und nicht mehr ganz so weiche Gummitiere, die man sich zu Grundschulzeiten gerne als Mittagersatz beim örtlichen Bäcker gekauft hatte! Haie, Würmer, Fledermäuse – alles da! Wir decken uns mit Getränken und Naschwerk ein, halten ein kurzes Pläuschchen mit der anwesenden Kundschaft und wollen fast schon wieder gehen, als wir bemerken, dass es einen Hinterhof zu geben scheint. Neugierig stolpern wir den Gang entlang und dann sind wir da: im Vorhof der Hölle! Es riecht nach „Katzen- und Hundepipi“ wie Redaktionsmitglied Percy Schmeiser* entsetzt feststellt. Im Halbdunkel erkennen wir ein paar zwielichtige Gestalten, die wie hypnotisiert mit kleinen Pfeilen auf eine Dartscheibe einhämmern. Ansonsten gibt man sich eher schweigsam. Nur aus dem kleinen Kofferradio tönt der Ostseewelle „Wir-gebeneuch-alles-Wochenende“-Hitmix über den heruntergekommenen Hinterhof. Wir versuchen, uns möglichst unauffällig unter die Leute zu mischen. Zum Glück gibt es einen kleinen Dackel, der aufgeregt um 43


unsere Beine wuselt. Sehr gut: ein Tier! Ein hervorragender Gesprächskatalysator wie wir alle wissen! „Na, wie heißt er denn? Was is‘n das für einer? Möchte der auch ne Halloren-Kugel?“, fragen wir mehr oder weniger interessiert nach. Wir erfahren schließlich, dass Bodo, so heißt der Vierbeiner, gerade „total heiß“ ist, denn fünf Meter von ihm entfernt ist eine läufige Hündin in einer Hütte eingesperrt. Verständlich, dass Bodo sich da unentwegt an unseren Beinen vergeht. Die Hündin heißt im Übrigen Susi Suhr, trage somit die Initialen „SS“ und sei zudem ganz braun, wie uns der Besitzer stolz mitteilt. Spätestens jetzt wird uns allen ein wenig mulmig und wir beschließen, unauffällig das Feld zu räumen. Mit offenen Mündern verlassen wir schließlich den Getränkeshop Sommer und können es einfach nicht fassen: Hier also hätten wir landen können, wenn wir die Schule nach der achten Klasse abgebrochen hätten. Was man bisher nur aus den Doku-Soaps des Privatfernsehens kannte, ist im Getränkeshop Sommer Realität. Hier kann auch die „Super Nanny“ nichts mehr retten. Ein Sprichwort sagt zwar, man soll aufhören, wenn‘s am schönsten ist, aber wir haben noch ein wichtiges Lokal auf der Liste stehen. Ein Lokal, an dem man schon hundert Mal vorbeigangen ist, jedes Mal ungläubig durch die verdreckten Fenster geschaut hat und jedes Mal dachte: Hier muss man mal reingehen, demnächst. Die Rede ist von der Volkskammer in der Breiten Straße. Um das Elend, dessen Zeuge wir soeben geworden waren, zu vergessen, beschallt uns Max Powers* iPhone auf dem Weg dorthin mit gedämpfter House-Musik, die zum Tanzen durchs Wismars Altstadt animiert. Peinlich ist uns zu diesem Zeitpunkt nichts mehr! 44

Vor der Volkskammer angekommen, müssen wir feststellen, was man an der Eingangstür der Volkskammer immer feststellen muss: es ist voll, und zwar gerammelt! Aber wir können die Volkskammer nicht auslassen und vertreiben uns die Wartezeit auf einen freien Tisch mit einem kollektiven Ausdruckstanz auf dem Ziegenmarkt – wozu hat Max Power schließlich ein iPhone?! Irgendwann quetschen wir uns dann in die kleine verrauchte Kaschemme und erobern ein Plätzchen für die Redaktion. Was direkt auffällt, ist die üppige Dekoration mit DDR-Devotionalien: Zeitschriften-Cover, Fotos, technische Geräte. Das Publikum könnte man eigentlich auch dazurechnen. Mit ihm lässt sich übrigens hervorragend über Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit und „die da oben“ diskutieren. Der steigende Alkoholpegel trägt dazu bei, dass sich das studentische Publikum an den Tisch der Alten gesellt und jeder in ein intensives Gespräch mit seinem Gegenüber vertieft ist. Die Volkskammer scheint darüber hinaus Zufluchtsstätte von Doubles abgehalfterter DDR-Stars zu sein; nur so können wir uns erklären, dass „Reinhard Lakomy“, der legendäre Komponist des „Traumzauberbaums“ hier hinter der Theke steht und für die Kundschaft Klopse in der Mikrowelle


aufwärmt, die im Übrigen ganz fantastisch schmecken und mit Senf und Toastbrot 2,50 Euro kosten. Zu ihm gesellt sich gleich noch ein Lookalike des großen Kosmonauten Sigmund Jähn, der einem in unserer Runde gleich mal einen „Schlüpferstürmer“ spendiert. Was es darüber hinaus noch an alkoholischen Köstlichkeiten gibt, erfahren wir allerdings nicht, da es keine Karte zu geben scheint. Bier ist aber vorhanden, auch wenn die Preise wenig sozialistisch sind. Zweiter Kritikpunkt könnte dann noch die Musikauswahl sein. Freuten wir uns zu Beginn noch auf Frank Schöbel, die Puhdys und Co. hören wir ausschließlich das Best Of-Album von Tom Petty rauf und runter. Reinhard Lakomy hinter der Theke wirft ein, dass er die Klassiker der ostdeutschen Musikkultur nur für die Touristen auflegen würde; er selber könne den Scheiß nicht mehr hören. Die Volkskammer wäre an und für sich ein guter Ort zum Versacken gewesen, aber es gibt noch zwei wichtige Etablissements, die auf unserer Liste stehen: die Princess Bar und das Maxim‘s! Beide in Wismars Rotlichtviertel gelegen.

selbstverständlich, dass es die Frauen in unserer Runde schwer haben würden, in besagte Bars zu gelangen, aber die Einlasspolitik ist wirklich rigoros: Frauen haben keinen Zutritt! Basta! Um den Abend abzuschließen kehren wir dann noch in der Fellfresse ein, die sich aber im Vergleich zu den zuvor besuchten Lokalitäten als recht bieder und gewöhnlich entpuppt. Wir trinken ein Anstandsbier, sitzen eine Weile teilnahmslos in der Mitte der Raumes, lauschen öder MetalMusik und beschließen, den Ausflug an dieser Stelle offiziell für beendet zu erklären. Für‘s Erste. Doch bereits am nächsten Tag ist die Runde wieder vollzählig, denn wir wollen einen Kaffee trinken gehen; wie sich das gehört an einem Sonntagnachmittag. Vielleicht auch ein Stück Kuchen essen. Zu diesem Zweck trifft man sich in der Café Stube in der Großschmiedestraße, das Einigen noch als Café Lissi bekannt sein dürfte. Zu acht fallen wir dort ein und setzen uns direkt ans Fenster zu der großen Schaufensterpuppe mit dem eigenwilligen Kleidungsstil. Um uns herum: Puppen mit großen Augen, Spitzendecken, goldene Kronleuchter und viel Mamor-Imitat. Die Musik ist gedämpft, das Ticken der Uhr dafür umso lauter und aus der Küche steigt uns der Duft von frischem Kaffee in die

Glückselig vom Klops mit Beilage und dem sympathischen Publikum stolpern wir Richtung Spiegelberg. Doch kaum angekommen, müssen wir auch schon wieder den Rückweg antreten. Wir wussten

Nase. Wir wollen nicht unangenehm auffallen und das Rentnerpärchen am anderen Tisch nicht stören und unterhalten uns deshalb nur im Flüsterton. Die Karte, die uns von einem freundlichen Herren 45


mittleren Alters gebracht wird, überrascht mit einer Vielzahl an Kaffeespezialitäten. Der Großteil bestellt einen Pflaumenkaffee mit Zimtsahne und erfreut sich an den im Glas umherschwimmenden Pflaumenstücken. Wir bleiben bis Ladenschluss und geben ein großzügiges Trinkgeld. Allein die Deko ist es wert, auch wenn einige in der Runde befürchten, die kommenden Nächte in ihren Träumen von mordlüsternen Puppen heimgesucht zu werden. Abschließend sind wir uns aber alle einig: hier sollte man mal mit seinen Großeltern hingehen.

Das soll aber noch nicht das Ende unserer Odyssee gewesen sein: Am darauffolgenden Tag steht das große Finale an! Ein Besuch beim Eismohr und beim Bistro neben dem Hafenshop sollen der krönende Abschluss sein. Punkt zwölf erreichen wir den Eismohr, weshalb einige die Gelegenheit gleich nutzen, dort zu Mittag zu essen und sich eine Bockwurst respektive einen Cheeseburger bestellen. Die anderen, die sich nur für einen – politisch inkorrekten – Eismohr entscheiden, bewundern den Mut, an diesem Kabuff ein Stück 46

Fleisch zu bestellen. Max Power* beißt zunächst die Zähne zusammen und macht gute Miene zum bösen Spiel, aber allein die Gelbfärbung der Bockwurst, die er in den Händen hält, lässt vermuten, wie sie wohl schmecken muss. Sie landet schließlich im Mülleimer. Wir wissen nicht, ob es an der Uhrzeit liegt, aber die Stammkundschaft, die sich schon zahlreich um den einzigen Stehtisch gruppiert hat, zeigt sich als wenig aufgeschlossen und gesprächsbereit. Lieber guckt man in der Gegend rum und beobachtet den Fußgängerstrom. Ein wenig enttäuscht machen wir uns dann auf in Richtung Hafen, wo wir das Bistro am Hafenshop entern. Rauchschwaden kommen einem beim Betreten des kleinen Lokals entgegen und wir sind erstaunt, dass hier in der Auslage Fischbrötchen und andere Lebensmittel liegen, die allen Ernstes zum Verkauf angeboten werden. Aber halt, da ist ein Schild: „Rauchen von 11 bis 14 Uhr verboten“ steht drauf! Ach so, na dann … Genauso unfreundlich wie die Atmosphäre scheinen hier auch die Gäste zu sein. So wird das scharlachrote Kampfhuhn* beim Hinausgehen von einem unsympathischen Zeitgenossen am Arm gepackt und darum „gebeten“, ihn doch mal auf die Toilette zu begleiten! Eine plumpe Anmache kann hier wohl ausgeschlossen werden. Überrascht von dieser offensiven Agression beschließen wir, uns nicht länger in diesen Räumlichkeiten aufzuhalten. Wir sitzen dann noch eine Weile an der Straße zum Hafen, lassen uns die Sonne ins Gesicht scheinen, resümieren nochmal die Ereignisse und Begegnungen der vergangenen Tage und gehen dann unserer Wege. Tja, so ein Grüne Wiese Redakteur hat‘s nicht leicht. kg * Name von der Autorin geändert


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Legende

The Moguls Was macht man, wenn man kein Geld hat, aber dringend welches braucht, um seinen Sohn zu beeindrucken? Richtig, man dreht einen Porno. Sechs Freunde setzen sich zusammen und machen genau das. Mit viel Unschuld, Naivität und Begeisterung planen, drehen und – naja, selber sehen – macht den Helden. Im Laufe des Filmes lernt man jeden einzelnen der liebevollsten Loser der Welt kennen, die für ihr eigenes Schicksal kaum etwas können, aber versuchen, sich endlich aus diesem zu befreien. Wer „The Big Lebowski“ mag, wird diesen Film lieben, auch ohne Teppich. Jeff Bridges brilliert, leider ohne jedwedes Kultgetränk. USA, 2005 R: Michael Traeger D: Jeff Bridges, Lauren Graham, William Fichtner Bewertung:

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Semmlpotential

Ausgegraben – Filmtipps von vorgestern Clerks Tagtäglich in einem Büdchen um die Ecke arbeiten und stundenlang mit irgendwem aus seinem Leben den größten Müll der Welt diskutieren. Ob


Mystery Theater 3000x

es nun darum geht, ob ein Blowjob als Geschlechtsverkehr zählt oder ob auf dem Todesstern des dritten Teils (der eigentlich der sechste ist) Gastarbeiter getötet wurden, die den Tod aber gar nicht verdienten. Nichts Anderes ist Dantes Leben. Es gibt immer wieder Ereignisse, die dieses Leben durcheinander bringen, aber irgendwie bleibt doch alles so wie es ist. Zum Schluss ist ein Toter, eine Dauererektion und ein Orgasmus der Auslöser für etwas Neues. Was schnell erzählt ist, lässt sich in 90 Minuten genussvoll mitzuerleben. Der Film glänzt durch intelligente Dialoge, etwas unerwartete Wendungen und der Vorstellung eines Duos, das wir alle spätestens seit Dogma kennen: Jay und Silent Bob. Der Film ist in Schwarz-Weiß gehalten und leider nur auf Englisch zu sehen, aber vielleicht ist das auch besser so. Schließlich geht viel mit der Zwangslokalisation von Filmmaterial verloren. USA 1994, R: Kevin Smith D: Kevin Smith, Jason Mewes, Brian O‘Halloran, Jeff Anderson

Stell dir vor, ein verrückter Wissenschaftler entführt dich, um dich als Testobjekt zu missbrauchen. Er will den schlechtesten Film aller Zeiten ermitteln und benutzt genau dich dafür. Um nicht vollends dem Wahnsinn zu verfallen, baust du dir zwei Roboter, die sich die Filme mit dir zusammen anschauen. Und genau darum geht es bei Mystery Theater 3000x – ein Film, in dem man einem Menschen und seinen zwei Roboter-Kumpels im Kinosaal auf die Hinterköpfe starrt und sie dabei beobachtet, wie sie genau das machen, was man im Kino hasst: Jede noch so unbedeutende Film-Szene (es werden ausschließlich B-Movies der 60er Jahre gezeigt) kommentieren und Text-Pausen mit dem eigenen Geschwätz auffüllen. Oliver Kalkofe hat das Original unter seine Fittiche genommen. Herausgekommen ist ein Film, bei dem man wohl nach drei Minuten weiterschalten würde – gäbe es da nicht dien Kommentare der drei. ss 1988 USA R: Joel Hodgson D: Mike Nelson, V: Oliver Kalkofe, Oliver Welke Bewertung:

Bewertung:

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Ich, Gladiator

ODER Alle anderen sind doch doof und wir die Geilsten! Über den ewigen Kleinkrieg der verschiedenen Studiengänge

In der Tierwelt nennen wir es animalisches Rivalitäts- bzw. Revierbrunftverhalten, um seine Sippe und sein Heim zu verteidigen. Im alten Griechenland personifizierten Gladiatoren das gewünschte „Ey, pass auf, ich dreh dir den Saft ab“-Bedürfnis, der Machtpräsenz und Volksergötzung dienend. Hier und da tituliert man es als Sippenverhalten, Potenzgebären, Volksbegehren, Kleingärtnerzaunkrieg, Vereinskrieg. Auch unter uns Studenten, der sogenannten Elite, findet sich dieses, dieses... Gebären wieder. Glaubt ihr nicht? Lasst es uns einfach mal verbildlichen/auf die Spitze treiben, nur des Spaßes halber: Lokalität Colosseum. Die Arena öffnet ihre Tore. Fanfaren ertönen. Habt ihr alle eure Buhsteine dabei? Na dann kann‘s ja los gehen. In der linken Ecke: Kämpfer A, Kurzhaargelkopf mit rasierten, in Öl getauchten Fitnesskörper, Hugo Boss Jeans, Blackberry und Aktenkoffer. In der rechten Ecke: Kämpfer B, Segleremo mit Rahmenbrille, im bedruckten American Apparel-Neonshirt, Secondhandjeans, Apfel-Laptop und mit Notebooksleeve gerüstet. Die Kämpfer 50

nehmen ihre Plätze ein und auf den Rängen verstummt das Fußvolk. Drei, zwei, eins, Spannung. Guidios Westerwellus, Throneigner, beansprucht die Kampferöffnung für sich, indem er das gelbe Tuch hebt und es dann auf den Arenaboden schwuppen lässt. „Startschuss Kleinkrieg“. Mit gellendem Aufschrei, seinen Aktenkoffer schwingend, trampelt Gelkopf auf Rahmenbrille zu. Rahmenbrille weicht mit einer Seitenrolle geschickt aus und findet dabei noch Zeit für nen Spruch: „Du hast doch auch nur ein GiroKonto bei der Sparkasse Wismar!“. Gelkopf schlittert aus, öffnet seinen Koffer und schleudert einen dicken Wälzer aus dem Handgelenk mit dem Konter: „Du hast keine Brüste und siehst trotzdem schwul aus!“ Die Menge auf den Rängen raunt entzückt. Rahmenbrille geht in die Knie, das Buch rauscht über seinen Kopf hinweg und kracht gegen die Arenawand: „Ey, design‘ du dir überhaupt erstmal ‘ne Persönlichkeit!“. Vereinzelt springen Zuschauer aus der Menge auf und buhen. Rahmenbrille zückt aus seinem Notebooksleeve Illustrationen, die er wie Ninjatschakos auf Gelkopf schleudert. Eine Illustration schneidet Gelkopfs Schul-


ter, eine andere seinen Oberschenkel. Die Menge grölt. Gelkopf geht verwundet in die Knie, beugt sich kopfüber und stöhnt: „Deine Mudda mag ihren Kaffee mit zwei Stück Zucker!“ Jetzt fliegen Steine aus dem Publikum. Rahmenbrille hebt brüllend mit beiden Händen seinen Apfelrechner und stürmt auf Gelkopf zu. Auf den Rängen trampelt die Menge im Tonus. Gelkopf zieht derweil unmerklich einen Überraschungsgegenstand aus seinem Koffer. Als Rahmenbrille zum finalen Schlag ausholt, schiebt Gelkopf blitzschnell einen länglich-schmalen Gegenstand vor und rammt ihn Rahmenbrille in die Brust. Rahmenbrille schreit gurgelnd auf, kann seinen Hieb aber dennoch ausführen und schmettert Gelkopf den Apfelrechner mit solcher Wucht gegen die Schläfe, dass Gelkopfs Hals eklig knarzt und sein Körper leblos zur Seite kippt. Die Menge kreischt und tobt vor Freude und Blutgier. Rahmenbrille taumelt, lässt den Apfelrechner fallen und schaut auf seine Brust:“A… Ei... ein... L... lamy... Kugelschreiber?!“ und klappt Blut spuckend zu Boden. Jetzt hält es niemanden mehr auf seinem Platz, die Menge bebt, tobt, hebt die Arme, klatscht, schreit vereinzelt die Namen der Kämpfer, schmeißt Steine. Helfer schleifen die Leichnamen der Kämpfer aus der Arena. Tadaaa, Krieg Ende! Ende Geschichte. Wir fragen uns: Was wäre eigentlich gewesen, wenn beide Gladiatoren nicht mitgemacht hätten? Ihre blöden Sprüche, ihren Kampf und das Publikum für gänzlich hirnamputiert erklärt hätten? Sich gegen diesen ganzen Nonsens aufgelehnt hätten? Hätte es wohl nix zur Unterhaltung gegeben, hm? Hätte, hätte, Herrentoilette! Fakt is‘: Unentschieden, oder? Sinnig, oder? Krieg is um, oder? Wir fragen, was is‘n los?! Tacheles, Leute!

Nautiker reden nicht mit Maschinenbauern? Maschinenbauer wohnen total ungern mit Wirtschaftsinformatikern zusammen? Wirtschaftsinformatiker mögen BWLer nicht? BWLer verstehen Designer nicht? Designer lassen kein gutes Wort an BWLern? Als ob diese Fachbereichsblähungen nicht ausreichend wären, dissen sich auch noch die einzelnen Fachbereiche untereinander und innerhalb der Fakultät Gestaltung. Produktdesigner lästern über die angebliche 2D-Denkweise der KuMs? KuMs finden die Produkties generell zu ökonomisch?! Was is‘n los mit uns Studenten? Hallo?! Gibt‘s keine anderen Herausforderungen während des Studiums? Als ob Konkurrenzdenken nicht schon unnötig und hinderlich genug seien ... und, ähm nee, offensichtliche Missgunst und Unverständnis resultierend aus Unwissen heraus ist nicht beeindruckend! Vielleicht stimmt‘s ja auch einfach. Die Anderen im Studiengang xy sind einfach mal nur doof? Aber was heißt eigentlich „die Anderen“? Solange „die Anderen“ kein Gesicht haben, keine Identität, lässt sich leicht Blödsinn über sie behaupten. Frei nach dem Motto: Was der Bauer nicht kennt, ...! Wir sagen: Nein, Gestalter betreiben nicht nur „Basteltherapie“ und nein, BWLer tragen nicht alle rosa Hemden oder weiße Overknee-Stiefel! Bekloppte Ignoranten gibt es in allen Studiengängen, generell immer und überall, genauso wie es wundervolle Menschen gibt. Und wer keine Ahnung hat, sollte sich sowieso zuerst mal informieren, sich wenigstens um eine eigene Meinungsbildung bemühen oder einfach mal die Klappe halten! Die Lästerschwestern

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ählt! w e g t s a h Du Ja, bei einer Wahlbeteiligung von 13,92 Prozent muss sich der Gewählte schon mal die Frage gefallen lassen, ob er wirklich die Legitimation hat, die Studenten zu vertreten. Das ist kein besonders gutes Ergebnis, zumal es im letzten Jahr noch 21,55 Prozent (und damit im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich viel) waren. Woran hat es gelegen? Der Wahltag hatte schwierige Bedingungen, zum Beispiel war an der Fakultät Gestaltung Exkursionswoche – Viele waren gar nicht im Lande, nutzten aber die Gelegenheit der Briefwahl. Mit einer Beteiligung von 18,26 Prozent blieben die Gestalter zwar unter ihren Ergebnissen der Vorjahre (20,5 und 22,32 Prozent), gehörten damit aber zum guten Mittelfeld. Spitzenreiter sind immer die Warnemünder (Seefahrt, 29,20 Prozent). Bauingenieurwesen hat als einzeln aufgezählter Studiengang verhältnismäßig wenig Studenten, weshalb die Beteiligung von 23,21 Prozent hier auch leichter zu erreichen war (weil ja z.B. weniger zur Wahl animiert werden müssen; 81 abgegebene Stimmen). Die gleichen Voraussetzungen hatten allerdings die Fachschaften Elektrotechnik und Informatik (7,79 Prozent) und Maschinenbau / Verfahrens- und Umwelttechnik (8,4 Prozent), die den Gesamtdurchschnitt deutlich runterziehen. Was war da los? Keine Ahnung, auffällig ist aber, dass überall dort viele Stimmen abgegeben wurden, wo auch viele Angebote waren. Hier stechen die Fakultäten Wirtschaft und Gestaltung hervor (die auch „volle“ Fachschaftsräte haben) aber auch die Bauingenieure, die mehr Kandidaten als Plätze in ihrem Fachschaftsrat hatten. 52

Zum zweiten Mal beteiligten sich auch die Fernstudenten (WINGS) an der Wahl. Und hier sind die 7,87 Prozent Beteiligung viel! Vor allem wenn man bedenkt, dass jeder der immerhin 1856 (!) wahlberechtigten Fernstudenten zur Wahl postalisch angeschrieben werden musste. Viel Arbeit, die die Freiwilligen vom Wahlausschuss (siehe Infoblock rechts) zu bewältigen hatten, an die Auswertung gar nicht zu denken. Ein weiteres positives Novum an der Wahl 2010 war, dass es erstmals mehr als doppelt so viele Bewerber wie Plätze im Studierendenparlament gab. Wer es also ins StuPa geschafft hat, kann die eingangs gestellte Frage mit „ja“ beantworten, er hat die Legitimation, für die Studenten zu sprechen. gh

Das Ergebnis

StuPa 699 Stimm en (13,29%) Youssef Nad er, Mar tin B uttler, Melan Luft, Marce ie l Schimansk i, Kai Kabelm David Pange acher, rl, Sylvia Bar thel, Phillip Ludwig, Mar p tin Westph al , Constantin Har tlöhner, Jochen Lutz , Cathleen B Christina H ley, olzke, Jan B ulitz, Sven K owalski FSR Seefah rt 106 Stimmen (29,20%) Marco Hoh mann, Caspa r Krüger, Georg Finge r, Stefan Fin ke, Olaf Rose FSR Bauinge nieurwesen 81 Stimmen (23,21%) Paul Schauer mann, Janin e Hanke, Benjamin M ix, Mar tin Sc hulz, Enrico Pfau tsch, Christ ian Ohlrogge Mar tin Kun , ze FSR Elektrot echnik und Informatik 25 Stimmen (EuI) (7,79%) Mathias Mie tzner, Nico Hantke, Alexander K ühn


Was macht eigentlich dieser... Wahlausschuss? Er besteht aus drei Studenten, die bei Streitigkeiten während des Wahlverfahrens die Wahlordnung auslegen. Sie dokumentieren die Wahl, geben nach Personenkontrolle die Wahlzettel heraus, beaufsichtigen die Stimmauszählu ng und stellen das Wahlergebnis fest. Wahlleiter? Er sichert in Abstimmung mit der Hochschulverwaltung, die technische Vorbereitung und Durchführung der Wahl. Er hat das Wahlverfahren so durchzuführen, wie die Wahlordnung der Studierendenschaft dies vorsieht. Weder der Wahlleiter noch der Wahlausschuss bekommen dafür einen einzigen Pfennig, geben aber teilweise ein ganzes Semester dafür her. Studierendenparlament (StuPa)? Das höchste studentische Gremium , von dir als Student gewählt und 15 Mitglieder stark. Das StuPa wählt und beaufsichtigt den Allgemeinen Studierenden Ausschuss (AStA) und versorgt ihn mit Aufgaben. AStA und StuPa vertreten deine Rechte innerhalb und außerhalb der Hochschule. Fachschaftsrat (FSR)? Im Prinzip der AStA auf Fachschaftsebene, ebenfall s von dir als Student direkt gewählt. Fakultätsrat? Ist das höchste demokratische Gremium der Fakultät . Hier sitzen zwei bis drei studentische Vertreter. Akademischer Senat? Das höchste demokratische Gremium der Hochsch ule. Er ernennt und beaufsichtigt zum Beispiel das Rektorat und berät über den Körpers chaftshaushalt, Studien- und Prüfungsordnungen, etc. Vier Studenten haben hier ein Wörtchen mitzureden. FSR Innena rchitektur, Design, Arc 103 Stimmen hitektur (ID (18,26%) A) Enrico Krüp er, Franziska K rü ge Andreas Joh r, Georg Mar annbroer, A quardt, lexander Dom Lehmann, A inik, Simon nne Lengnin e k FSR Masch inenbau /V erfahrensund Umwel ttechnik (M VU) 43 Stimmen (8,40%) Falk Buman n, Kai Ewer t, André Hei Birger Freym n, ann, Raphae l Kuhn FSR Wirtsch aft 208 Stimmen (19,72%) Evelyn Berlin , Cathleen B ley, Jan Bubl Pangerl, Kar itz, David ina Pankow , Norman B Thomas Jon rügmann, itz FSR der Fern studenten 146 Stimmen (7,87%) Mar tin Butt ler, Sven Sch äfer, Bodo Sc Jochen Lutz huster, , Melanie Lu ft, Alexandr Birgit von H a Mossau, örsten

Akademisch er 13,2% Wahlb Senat eteiligung Tobias Pros ke, Toni Mü llers, Hedda Blusc hke, Luisa Jo hannsen Fakultätsra t Ingenieurw issenschaft 16,4% Wahlb en eteiligung Andreas Ecke n, Marco Hoh Nico Hantk mann, e Fakultätsra t Wirtschaft 11,6% Wahlb eteiligung Cathleen Ble y, Hedda Blu schke Fakultätsra t Gestaltun g 13,6% Wahlb eteiligung Mirko Leyh, Maike Stella Jung, Stefanie Bol duan

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I‘m Not A Band! Elektromusik mit `ner Geige? Passt nicht? Passt doch! Und hat auch gewonnen... beim Kabelsalat am 23. April 2010. Die zwei Musiker von „I‘M NOT A BAND“ haben mit ihrem ungewöhnlichen Mix aus dem klassischen Klang einer Geige und dem elektronischen Sound des Synthesizers das Publikum überzeugt. Stephan Jung zaubert mit seiner Geige zu metrischen, minimalistischen Beats Melodien, die in spährische Stimmungen abdriften. Seit Januar 2009 begleitet Jana Damm (demnächst hat Stephan eine neue Begleiterin) mit ihrer Stimme den ursprünglichen Solo-Künstler auf diesem musikalischen Weg. Zusammen bilden sie ein Duo, dass das Arrangieren von modernen, technischen Rhythmen am Laptop mit traditionellen Klangfarben eines klassischen Instruments beherrscht und gleichzeitig mit gesellschaftskritischen Texten mitten ins Schwarze trifft. Hinzu kommt die daraus resultierende Tanzbarkeit, bei der selbst ein Tanzmuffel nicht still stehen kann. Kein Wunder also, dass die Beliebtheit der beiden sogar über den nationalen Tellerrand hinaus wächst. Mit „Neon Asylum“ ist eine Tour durch Großbritannien geplant und die französische Post-Punk Band „The Dodoz“ würde gerne den Song „Bet“ remixen. Freuen wir uns nun auf das CampusOpen-Air am 25. September 2010 in Wismar, bei dem „I‘M NOT A BAND“ als Gewinner des Kabelsalats erneut auftreten wird und die Herzen aller Tanzwütigen höher schlagen lässt. cf 54


AStA/StuPa: neue Satzungen und Ordnungen

Line-up steht! Nach langem Hin und Her, ewig erscheinenden Verhandlungen und erschwerten Bedingungen durch ein recht eingeschränktes Angebot hat der AStA das Line-up zum CampusOpenAir Wismar am 25. September 2010 sicher. Aller Voraussicht nach spielen neben den Gewinnern vom Kabelsalat I‘m Not A Band (Nebenseite), auch die Sonic Boom Foundation aus Leipzig, Tele aus Freiburg/Berlin, Rapper Samy Deluxe aus Hamburg und die Country-Rocker The Boss Hoss aus Berlin.

Jobs zu vergeben Tüchtige Hilfsarbeiter für Aufbau, Abbau und Bewachung des CampusOpenAirs Wismar 2010 am 23., 24., 25. und 26. September gesucht! 6,50 Euro die Stunde! Deine Bewerbung samt Mailadresse, Telefonnummer, Arbeitswunsch und -tag bis 31. Juli an asta@hs-wismar.de

Die Satzungen und Ordnungen der Studierendenschaft der Hochschule Wismar müssen, wie Gesetze (BGB, StGB etc.) von Zeit zu Zeit überarbeitet und an den Puls der Zeit angepasst werden (wie würde Prof. Steininger sagen würde: „Jura ist wie Mode“). Ziel der Überarbeitung bzw. Neuerstellung war es insbesondere, die formalen Anforderungen an die Arbeit der Studierendenschaft zu definieren bzw. zu konkretisieren. Bei den Geschäftsordnungen für AStA und StuPa ging es hauptsächlich darum, den gegenwärtigen und besonders den zukünftigen Amts- und Mandatsträgern einen „Handlungsleitfaden“ zu bieten, um auf häufig gestellte Fragen in der Parlaments- und Ausschussarbeit Fragen parat zu haben. Dafür hat das StuPa zu Beginn der vergangenen Legislatur den „Parlamentsausschuss für Satzungsangelegenheiten“ eingesetzt. Der Ausschuss war 7 Mitglieder stark: Dana Kilias, Julia Klein, Monique Sakowski, Dana Wildner, Kai Ewert, Nico Schilling, Sebastian Rübcke. Zunächst haben Nico und Basti erste Entwürfe gefertigt. Dann haben die übrigen Ausschussmitglieder in Ruhe Korrektur gelesen und sich Gedanken dazu gemacht, bis wir wieder zusammengekommen sind, um kritische Punkte zu diskutieren. Dann wurden dem StuPa die vorläufigen Satzungen zur „Stellungnahme“ übermittelt und letztlich über alle Satzungen im Parlament abgestimmt. Diese müssen jetzt noch vom Rektorat genehmigt und im Hochschulanzeiger veröffentlicht werden. Dann treten sie in Kraft und sind gültig. sr 55


BACIO

Ein Film aus Wismar Leckeres Eis, heiße Küsse, dreckige Wäsche und jede Menge Verwirrung – klingt nach einer würzigen und vielversprechenden Mischung für einen Kurzfilm, und genau das ist es auch. BACIO, eine sonnige Sommerkomödie wurde 2009 von einem mehrköpfigen Filmteam um Henrike Ehlich und Bernhard Kübel in Wismar gedreht. Beide sind selbstständig in der Filmbranche tätig und hatten nach ihrem ersten Kurzfilm ROTmaler, über das tägliche Versagen in allen Lebenslagen, Blut geleckt. Ein zweiter Streifen sollte entstehen und so

haben sie gemeinsam mit Freunden mehrere Tage die amüsante Dreieckskömodie BACIO gedreht. Im Mai konnte das Team dann auf der Kurzfilmnacht in Schwerin den zweiten Platz belegen. Die Freude war groß und so ist es kaum verwunderlich, dass ein weiteres Projekt geplant ist. mm Lust mitzumachen? Mail an info@artmovies.de oder mail@backyardfilm.de oder einfach bei Gelegenheit bei Planke, dem Jugend- und Studentenfernsehen von Wismar, vorbeischauen.

Reingegrätscht!

Das nächste Fußball-Großereignis steht unmittelbar bevor! Grund genug, an dieser Stelle mit unsere Grüne Wiese Fußballexperten Christoph, Woesti und Herrn Wurst die wichtigsten Fragen rund um die WM in Südafrika zu klären! Fünf Euro ins Phrasenschwein, bitte! 1. Wer zum Teufel ist eigentlich Zakumi und warum trägt er grüne Hosen?

2. Und wer wird 2010 denn nun Weltmeister?

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Christoph: „Zakumi?! Oh, da erwischst du mich aber auf dem falschen Fuß. Keine Ahnung – ich kann nicht jeden Ersatzspieler kennen. Aber wenn er grüne Hosen hat, dann wird er wohl für Nigeria, Australien Süd oder sogar Südafrika spielen.“

„Oh, noch so eine schwere Frage! Wer hat denn 2004 getippt, dass Griechenland Europameister wird?! Oder Dänemark 1992? Man darf die angeblich Kleinen, die es ja nicht mehr gibt, nicht vergessen. Aber die Großen auch nicht.“


Kurs immer während des laufenden Semesters: montags von 17 bis 20 Uhr, mehr Infos: www.film-mv.de > Medienwerkstatt Sendungen auf www.podfolio.de Darsteller Ronald Lonkowsky und Mary Winkelmann in „BACIO“

Woesti: „Ja, Zakumi ist ein klasse Spieler. Auf den sollten wir alle ein Auge werfen. Aber trotzdem bezweifle ich, dass sich die Japaner in Gruppe E gegen die Niederlande, Kamerun und auch Dänemark durchsetzen können.“ „Ja, gut, ähm – das ist eine Frage, die man nicht so schnell beantworten kann. Ich denke Spanien, Brasilien, Argentinien, England, Niederlande und auch Deutschland können Weltmeister werden. Aber man darf auch Italien, Frankreich, Portugal, Elfenbeinküste …“

Herr Wurst: „Ah! Zakumi ist das Maskottchen der WM in Südafrika. Das is so’n Leopard-ähnliches Ding, das sich angeblich gerne auch mal grün tarnt um sich auf dem Fußballrasen anschleichen zu können.“ „Spanien! Das sage nicht nur ich, sondern auch bei den Wettanbietern stehen die ganz oben. Kein Wunder: mit Spielern wie den Stürmern Torres und Villa und einem super Mittelfeld mit Xavi, Xabi Alonso, Fàbregas und Iniesta. Hinten haben sie noch Puyol und im Tor Casillas. Und diese ganze Mannschaft wird auch noch von del Bosque trainiert. Die können sich nur selbst schlagen.“ 57


im Interview alte Bücher . Außerdem: Für lig ei w ng la d un d verstaubt Wer kom mt zu euch? Antiquariate sin mehr... Falsch! wieso niemand so h sic Kat rt ja: Alle möglichen Leute. ie ss re inte Es kom men Neugie afi k-

rige oder Vielleser. Für ma om Gr nche ist r (31 Ja hre, Dipl es wie ein besonderer Kic d ThoKatja Burmeste un ) zig ip k, wenn sie hier Le B r HG de an rin ne ein Buch entdecken, das desig athematik sie toll fi nden. n (32 Ja hre, M Der Sam mler z.B. möcht fü hren mas Langeman a) on el rc e möglichst lange Ba d un n rli Be in m sam meln und nicht möglic studiu t Schuster hst sch nel l ferdas Antiquaria tig werden. Hier kan n ma nd um seit Ende 2009 ru 12 . Nr n Bücher durchße ra st er eb W r de blättern und schauen: Ist junge in es das, was mich er. interessiert, ist es das, wa gebrauchte Büch s ich mir vorgestellt habe? Ein älterer en, ein Antim m Ma nn aus dem ko ge zu ehema ligen Preußen kom Wie seid Ih r da öf fnen? mt regelmäßig er zu ar ism W vorbei, um sich mit uns quar iat in es gar nicht über Exemplare unde Nu ll gab er aus der Vergangen heit, ch Bü Thomas : Ein St e ng la n die ho sc ihn beschäfn el m m sa tig t haben und Bücher, n harichtig. Wir die wir empfehivat. Irgendwan pr sie n fe au rk n lenswert fi nden, zu unterh und ve einen Lade alten. gt, w ie man so Gibt es Ideen, wie Ihr den ben w ir überle Laden weiter. te nn kö n he füh ren wollt? aufzie ben w ir zufä lha ng itu Ze SBeide: Es gibt bei uns Katja : In der FA hönheiten dem nächst den tel versteck te Sc n Got ta tlob-Frege-Lesekreis. Bes on lig unter dem Ti sp nn da s un tim mte Bed un kt treiche müsste man noch Wismar entdec Januar 2008 en mehr ausbauen, im ub la ur rz Ku z.B. regionale Literatur, we für einen uns ganz il in diese Richlich wol lten w ir ie tung starkes Interesse, dw schieden. Eigent en irg er Ab vor allem durch n. ue ha sc an te Touristen, besteht. Wir viele Städ ben. sind generell am doch hier geblie Austausch interessiert und über, sind w ir dann zu da en hr Ja it offen für alle se n he ge te Vorsch läge! Antiquaria rkaufen. Internet zu ve a ns vi er ch Bü ih re eplatt form fa lls die On lin in Da g nke an Ih r nutzt eben sch kl ön für das Interview ! r.de. Ist der An w w w.booklooke ch da? no n he ge zu Antiquariate vor kurzem n Fa ll. Ich war Katja : Auf jede dort gab es , esse in Leipzig auf der Buch m Es war be. se es m ts uaria auch eine Antiq gegen wazu ieviele Leute eindruckend, w ist. e ss re te oß das In ren und w ie gr Leute, deFalls ihr Lust beko ch no er m im bt mmen habt, Thomas : Es gi ternet zu In zum Stöbern vorb m de it m ng ga eizuschauen: zu an nen der Um n er Mo – Fr 9.30 – 18.00 . Dort m it Stöb Uh r umständlich ist Leben. Im mer es Sa 9.30 – 13.00 Uh nz ga n ei rt r n, se le fangen, daue zu Außerdem gibt‘s fü Beschreibungen r Schü ler & nur die kurzen . Stu denten 25 % Er mäß keinen Spaß igung! macht einfach

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nt icht i d ha eckt gen t r e ihn l und eintf ern t...

r en Kathi : Ich habe kürzlich ein e e h Lamel lenpilz an der Dusc dann ne h r wollte e ihn zubereiten, ab ewo b t i M der einer meiner

m

in sK i e n Anne: Als klei ie e te ich immer w ich a be el pinkeln. Dazu h chüss s o gar auf die Kl

ng , ef da all ss en

e llt be wo tte st l a e ile Einm Nico: nsere To llte f e u t ei s ich und ecke n e t D e tr e anz die g ist.

Sa me bine: ses inte Meine Freundin mal zu mir „Dieic WC rauh sogwar so eklig:, d ass r a fleg r T en m oilettenpapie usste.“

Th a e ilan To il d wurden n ve etten imm r di er e w teilt. S chon a ren hy insg gi een isc hsten.

Wir haben Studenten nach ihren ereignisreichsten und merkwürdigsten Kloerlebnissen gefragt. Das ist dabei rausgekommen:

n dw Ju olli ge ch nge ste sollt.

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Der schnellste Weg zum Campus Sieben Leute stellen sich einer unglaublichen Herausforderung. Mit dem von ihnen selbst gewählten Verkehrsmittel soll die Hochschule möglichst schnell und als Sieger erreicht werden. Startpunkt: Bahnhofsvorplatz Wismar. Ziel: der Holzsteg vor der hiesigen Hochschulbibliothek. Die Konkurrenten: In sportlich zurückhaltendem, dunklen Dress lehnt sich der Radler lässig an sein Fahrrad, Modell „polierte Holland-Schaukel“. Daneben beträufelt der Fußgänger in windschnittiger Joggingmontur seine Kehle noch schnell mit den letzten Tropfen seines isotonischen Getränks. Ein Blick auf die andere Straßenseite zeigt den Inlineskater und seine aufwendig mit Gaffatape reparierten Rollen zusammen mit der durch Neopren geheimnisvoll vermummten Taucherin. Auf dem Dach des Bahnhofs ist ein Heißluftballon positioniert, auf dem in Großbuchstaben „Grüne Wiese“ steht. Durchdrehende Motorengeräusche verraten die beiden letzten Teilnehmer. Mit den meisten Pferdestärken starten der Autofahrer mit dem „Mashmobil“ und der Buspassagier in Linie 242. Brumm! Das Auspuffgeräusch des Busses gibt das Startsignal. Schon in den ersten Sekunden teilt sich die Spreu vom Weizen. Radler und Fußgänger preschen voran in Richtung Schweinebrücke, während der Heißluftballon mit Startschwierigkeiten kämpft. Ein Seil klemmt! Auto, Bus und Inlineskates rollen die Wasserstraße in Millimeterkontakt zueinander runter. Währenddessen bewegt sich die Taucherin auf ihren Schwimmflossen nur mühselig watschelnd voran. Es kommt zu harten Überholmanövern zwischen 60

Inlineskates und Bus. Schnell wird jedoch klar, dass es auf dieser Strecke durch ständiges Stoppen an Haltestellen keinen Geschwindigkeitsvorteil für den Bus geben kann. Der Radler schlängelt sich im Slalom vorbei am Marktplatz und weiter auf die Lübsche Straße, um die sich ihm in den Weg stellenden fluchenden Touristen, Kleinkinder und Hunde. Dicht gefolgt vom hechelnden Fußgänger, seinen Konkurrenten immer im Blickfeld. Weiter hinten im Rennfeld schafft es der Heißluftballon loszufliegen und die unbekannte Taucherin setzt nun, endlich an der Kaikante angekommen, zum entscheidenden Sprung in das bekannte Nass an, um in den Tiefen des Hafenbeckens zu verschwinden. Die Situation spitzt sich zu, als die anderen Konkurrenten die legendäre Stelle der Strecke erreichen, den Teufelskreisel. Der komplizierte Mechanismus dieses Kreisverkehrs verlangt eine ausgezeichnete Kenntnis der Straßenverkehrsregeln  und viel sportliches Geschick. Die Erfolgswelle des Radlers wird auch hier ebenfalls nicht unterbrochen. Nach einer kurzen Orientierungs-


phase fährt auch das „Mashmobil“ weiter auf die Lübsche Straße in Richtung Burgwallcenter. Inlineskater und Fußgänger meistern ebenfalls diese Schwierigkeit. Was passiert aber mit dem Bus? Überfordert mit der Situation biegt er in die Dahlmannstraße ein und entfernt sich immer weiter von seinem eigentlichen Ziel. Die verzweifelten Hilfeschreie des Passagiers prallen an der Glasscheibe ab. Die ersten Teilnehmer erreichen jetzt den Campus. Mit gefühlter Lichtgeschwindigkeit schießt nach fünf Minuten und vierzig Sekunden ein schwarzer Blitz durch die Zielleine. Es ist, wie zu erwarten war, der Radler. Nach ihm rollt der Inlineskater in die zweite Gewinnposition und in kurzem Abstand zu ihm läuft verschwitzt aber glücklich der Fußgänger durch das Ziel. Schließlich nach einer unglücklichen Odyssee des Busses durch Friedenshof kann der Buspassagier seinen vierten Platz noch vor dem Autofahrer behaup-

ten, dem durch eine entmutigende Parkplatzsuche viel Zeit geraubt wurde. Wir warten auf die letzten Teilnehmer. Nichts geschieht. Am Horizont fliegt jetzt ein uns nicht unbekannter Heißluftballon vorbei, der jedoch keine Anstalten macht, zur Landung anzusetzen. Vielleicht gefällt ihm die Aussicht da oben viel besser? Uns stört es nicht, soll er nur weiter fleißig Werbung für die Grüne Wiese machen! Unser Resümee: Am schnellsten und ökologischsten sind immer noch die mit Muskelkraft betriebenen Fortbewegungsmittel. Also Drahtesel entstaubt, Fahrradkette eingeölt und los geht‘s! (Anmerkung der Red.: Auch bis zum Redaktionsschluss ließ sich die Taucherin nicht blicken. Wir bitten um Hinweise!) ns

Zeiten in min 12:01 5:40

9:23 vermisst

8:06 aus dem Rennen 12:34


PORTRAIT

Der Fahrradmann

Dietmar Riebe und die Fahrradselbsthilfewerkstatt auf dem Campus Ja, Dietmar ist ein Original – und wie viele Originale gleich mehrfach verkannt. Einerseits als einzig wahrer und dennoch heimliche Sprecher des Außen- und Wirtschaftsministeriums, wie auch als Betreiber der Fahrradselbsthilfewerkstatt auf dem Campus. „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist das Motto in Dietmars berüchtigtem Radwerkstattkeller im Haus 16. Zu gern wollen Studenten einfach was von ihm reparieren lassen und verstehen gar nicht, dass es darum geht, dass sie selbst was lernen: „Werkstoffkunde, Mechanik und das Erfolgserlebnis, selbst etwas repariert zu haben – und zu merken, wenn man Scheiße gemacht hat“, meint Dietmar mit freudiger Miene, gefolgt vom obligatorischen „Ja, nee, is ja so!“ Einzig und allein die Materialkosten muss er erwirtschaften. Die Idee ist auch, dass die Studenten ihre Räder nach dem Studium zurückgeben, damit sie im ständigen Kreislauf sind. „15er Schlüssel brauchst du? Wo ist denn der, Mensch? Also auf die Werkzeuge muss man hier wirklich immer aufpassen – es gibt schließlich noch andere Studenten, die hier Hilfe brauchen! Wat haste denn?“ Dietmar beäugt den Pedalwechsel am Fahrrad von Eddy, einem mexikanischen Studenten in Wismar. Nebenbei erzählt er seinen Werdegang: 1982 war Dietmar Riebe fertig mit seinem Maschinenbaustudium an der Universität Rostock. Nach einigen Jahren in einer LPG

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und im Stahlwerk Eisenhüttenstadt kam dann auch schon die politische Wende 1989. Aus familiären Gründen kam er wieder nach Rostock und Wismar, über einige Umwege 1998 zu einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM) namens „kommunales Fahrrad“. Die Idee: Fahrräder recyclen, dem Fahrradtourismus beim Entstehen helfen, den Verkehrsanteil von Fahrrädern stärken. Irgendwann fing die Stadt an, den Studenten einen Deal vorzuschlagen: Ummeldung gegen Fahrrad. Über Drittmittel des AStA kam die Kooperation mit der Hochschule zustande, der Fahrradkeller im Haus 16 entstand. Dietmar hat weitere Werkstätten in der Jugendherberge und am Bahnhof, früher auch in Boltenhagen, Beckerwitz und der Rehabilitationsklinik. Er betreut Schulklassen, unterschiedliche Gruppen von Radwanderern, einzelne Touristen – ob Pannennotdienst oder staatlich anerkannte Touristenführungen: Dietmar macht alles! Viel mehr als die Selbstständigkeit blieb ihm auch nicht übrig, als 2002 die ABM beendet wurde. Aus dieser Zeit stammen auch die roten Räder mit weißen Streifen, die nichts anderes als die Wismarfahne zeigen. Eddy hat die Pedale an seinem Fahrrad erfolgreich selbst montiert, spendiert jetzt der Kette noch ein wenig Öl. Das Gespräch kommt auf Dietmars eigenes neues gelbes Rad – mal wieder lässt er sich hinreißen, den Deutschen Fahrradproduzenten als solchen zu kritisieren: „Dit kann ich nich


nachvollziehen. Wenn ich ‘n deutscher Hersteller bin, möchte ich doch, dass die Teile der anderen Deutschen passen! Wir sprechen in Deutschland ja doch noch Deutsch, da kann man sich ja verständigen, dass son Speichenschloss passt“, erweitert er seine Erzählung darüber, dass er die Halterung am Rahmen seines neuen eigenen Drahtesels für das neue AbusSchloss aufbohren musste. „Komponenten müssen doch passen – da kann man doch drüber reden!“ Matthias Rupp, der gerade erst seinen Bachelor in Elektrotechnik gemacht hat, hört zu und lächelt. „Das macht Spaß hier“, wirft er ein und guckt durch die Speichen eines Fahrrades mit Lichtproblemen, „es ist schön, den Gesprächen zu lauschen und die anderen Seiten des Campuslebens zu entdecken“. Zusammen mit seinem Kumpel John-Eric Kamps, Master Processautomation, hilft er Dietmar und den fahrradnotleidenen Studenten regelmäßig aus. „Ach, hier ist der 15er Schlüssel, Dietmar!“ ruft John-Eric. Das verschollen geglaubte Werkzeug hing noch an einem anderen Fahrrad. gh Selbsthilfewerkstatt „CampusRad“ Dietmar Riebe Campus Hochschule Wismar seitlicher Kellereingang Haus 16 Tel.: 03841 / 753-509 Mobil: 0170 / 58 71 395


LIPAKO AM CAMPUS Täglich ab 8.00 Uhr geöffnet* *außer Samstags, Sonntags und an Feiertagen


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Stinkfein beisammensein Wer kennt das nicht?! Der Standardabend zu zweit in Wismar endet entweder im Kino oder zu Hause auf der Couch. Wer nicht mit gähnender Langeweile und angetrockneten Riegeln in der Sofaritze enden möchte, sollte folgende Tipps für alternative Abende beherzigen.

Rotweinrendezvous Am Ende der Tonnenhofstraße in Richtung Poel findet man kurz vor der Schranke einen kleinen Schleichweg und landet nach ein paar Käfern im Haar am Tonnenhofstrand. Mit dem Fahrrad erreicht man ihn in weniger als einer halben Stunde. Für alle Romantiker mit Vorliebe für Spaziergänge im Mondschein und intensive Gespräche zu zweit unter sternenklarem Himmel, während die Meereswellen das eine oder andere fabrikverseuchte Meeresgetier an den Strand spülen, ist der Strand am Tonnenhof genau das Richtige. Auch der leicht holzige Duft, der ab und zu an der Nase vorbeiweht, kann die wunderschöne Aussicht auf den Hafen nicht trüben. Sehr zu empfehlen ist: gemeinsam Flaschenpost schreiben, in die Ostsee werfen und hoffen, dass man nicht zufällig eine Taucherin am Kopf trifft.

Leselust In der Dankwartstraße gegenüber vom „Bringer“ ist das Büchereck von Jürgen Cremer. Die interessierte Büchersammlerin/Leseratte und ihr Herzblatt können im Büchereck Cremer chinesische Fachlektüre über Frösche genießen oder sich am gegenseitigen Zitieren neoimpressionistischer Gedichte erfreuen. Nicht nur antiquierte Herzen finden bei Cremer, abgeschieden von der übrigen Gesellschaft, Spaß und Unterhaltung. Wer Lust hat, sich über Sein und Nichtsein von Politik zu unterhalten, findet hier gesprächswillige, alteingesessene Wismarer vor.

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Gemütlichkeit

nur Mo und Do ab 20 Uhr geöffnet

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Rotwein im Gepäck und Plastikgläser zum Zusammenstecken

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über Sterne reden nichts für totale Kitschmuffel


Weinwirtschaft Enjoy Cremer Volkskammer Shell

Tanketreff Alle Tankstellen um die Ecke, bevorzugt Total in der Altstadt oder Shell, bieten sich als Treffpunkt an. Die Tanke um die Ecke kann nicht allein nach einem alkoholreichen Abend auf der letzten Mottoparty ein interessanter Anlaufpunkt sein. Statt kitschigem Gesülze bei klassischem Dinner kann man mit „Willst du mit mir ‘ne Bockwurst essen geh‘n?“ das eine oder andere pragmatische Herz gewinnen. Die aufgequollene Bockwurst avanciert, gepimpt mithilfe einer Kerze und Ketchup oder Senf, schnell zu einem romantischen Essen mit sympathischem Schmuddelcharakter. ns/rst

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Kerze und Feuerzeug mitnehmen gewohnte Wurstqualität

Mayonnaise, das Ablaufdatum ist meist schon überfällig

Sag’s Gabi

KOMPAKT

Liebe Gabi, ich hatte neulich ein total seltsames Erlebnis. Ich steh´ am Hafen und esse so mein Fischbrötchen, da schau ich mich um und eine Taucherin läuft in einem Mordstempo auf mich zu. (Folgendes bitte in Zeitlupe vorstellen) Ihr Haar wallt im Takt ihres schnellen Schrittes, der durch die Taucherflossen jedoch etwas unbeholfen, ja gecko-artig wirkt. Mit ihrem Schnorchel wehrt sie gewaltsam Möwen ab, die ihren Weg kreuzen. Ich bin total geflasht und lasse das Fischbrötchen fallen. (Zeitlupe Ende) Mit einem Satz springt sie ins Hafenbecken und ward nicht mehr gesehen. Wie hab ich nur eine Chance diese geheimnisvolle Taucherin jemals kennenzulernen? Pangasius

Lieber Pangasius, suchst du genau SIE, oder einfach eine Frau, mit der du deinen Neopren-Fetisch ausleben kannst? Im ersten Fall könntest du jeden Tag an den Hafen gehen und darauf warten, dass sie wieder auftaucht – das kann aber ganz schön zeitraubend werden. Oder du machst dich aktiv auf die Suche nach ihr, mit Aushängen oder Annoncen – da wird die Verarschungsquote aber relativ hoch sein. Einen Fetisch halte ich bei dir für wahrscheinlicher (du kannst ja in dem Taucheranzug nicht viel von ihr gesehen haben) – vielleicht tut’s ja auch eine Surferin? Da wird die Auswahl in Wismar und Umgebung auf jeden Fall größer. Viel Erfolg!

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Die bauen doch eh alle nur – Archis vs. BauIngs Wenn man sich das Studienangebot der Hochschule Wismar so anschaut, fallen einem mindestens zwei Studiengänge ins Auge, von denen man sich fragt, warum es sie beide gibt und nicht nur einen von ihnen. Die Rede ist von Architektur und Bauingenieurwesen, denn im Grunde bauen die doch beide nur Gebäude. Doch schon die Betrachtung des Fachbereiches zeigt einen sehr großen Unterschied zwischen den beiden Studiengängen. Die Architekten gehören zur Fakultät Gestaltung. Vermutlich, weil sie woanders nicht reingepasst haben. Zwar hat es bei den „Archis“ zum Künstler nicht gereicht, aber Ingenieure sind sie eben auch nicht. Zur zweiten Kategorie gehören aber, wie der Titel bereits verrät, unsere BauIngs. Diese altehrwürdige Fakultät ist wohl daran schuld, dass aus jungen motivierten Menschen langweilige und trockene

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Häuslebauer werden, die sich an ihren DIN Normen festklammern und im Prinzip immer wieder dasselbe Haus bauen. Anders unsere Architekten! Sie wollen immer wieder etwas Neues bauen. Und das möglichst ausgefallen, undordentlich und auf keinen Fall geradlinig. Ihre liebsten Baustoffe sind dabei der glatte Beton, Stahl und Glas. Das Ganze nennen sie dann kreativ und neuartig und treiben damit die Bauingenieure (speziell die Statiker, die dafür sorgen müssen, dass der Scheiß dann auch noch hält) immer wieder zur Weißglut. Wahrscheinlich liegt es an diesen zwei völlig verschiedenen Welten, das Bauingenieure und Architekten seit jeher verfeindet sind. Auch äußerlich unterscheiden sich diese beiden Menschengruppen stark. Der Architekt hat zumeist Augenringe bis unter die Achseln, da er seine Nächte im Atelier totschlägt. Ob er dabei wirklich arbeitet, ist allerdings ungewiss. Außerdem rennt er immer mit so einer komischen Rolle durch die Gegend und ist nie ohne Schere und Klebe für seine Modelle anzutreffen. Der Bauingenieur hat dagegen einen geregelten Tagesablauf. Schon zum Frühstück sitzt er im Block 17 und trinkt sein erstes Bierchen, sein Hauptnahrungsmittel. Tagsüber lümmelt er dann in irgendwelchen Laboren rum oder rennt in orangefarbenen Warnwesten über den Campus und tut so, als würde er die ohnehin schon bekannten Koordinaten der Häuser aufnehmen. Außerdem gibt es noch ein weiteres auffälliges Merkmal,


Es gibt ein Rechenzentrum auf‘m Campus?

SERIE

Du kennst dich auf dem Campus Wismar noch nicht wirklich aus? In dieser Serie erfährst du von allen wichtigen Einrichtungen. Heute:

das die BauIngs von den anderen Studiengängen unterscheidet: Bauingenieure sind echte Männer – auch die Frauen! Trotz dieser ganzen Unterschiede haben die beiden Gruppen doch eins gemeinsam: sie halten sich alle für wahnsinnig wichtig! Der Architekt, wenn er mit seiner komischen Zeichenrolle durch die halbe Hochschule rennt und seine Modelle aus Pappe und Papier baut und der Bauingenieur, wenn er seine Tragwerke berechnet und seinen Beton mischt. Dass diese beiden Studiengänge schon aus Konfliktgründen getrennt werden müssen, ist also mehr als logisch. Einen anderen Grund scheint es aber dennoch nicht zu geben, denn schließlich ist es so wie wir am Anfang festgestellt haben: beide sind maßgeblich an den Bauprozessen von Gebäuden beteiligt. Vielleicht sollten sie deswegen auch endlich mal lernen zusammen zu arbeiten. Wenigstens um des Friedens auf dem Campus willen! mt

Das Rechenzentrum. In dieser Institution findet der Medienliebhaber so ziemlich alles, was der Prozessor begehrt: Ausleihe von Video- und Tontechnik, technische Mittel zur Bearbeitung von Bild-, Ton- und Videoaufnahmen, PC-Pools, ein Videoconferencing-System, das MSDNAA-Programm (kostenlose Software für HS-Angehörige) und sogar die Möglichkeit der Reservierung von Räumen für Veranstaltungen, Kurse und Projektarbeiten. Außerdem ist das Rechenzentrum für den Betrieb des Hochschulnetzwerkes, sowie der hochschuleigenen E-Mail- und WWWServer zuständig. Die Anbindung an das Deutsche Forschungsnetz ermöglicht nicht nur eine schnelle Internetverbindung, sondern auch den Service Eduroam. Damit können alle Studenten weltweit an vielen Hochschulen ins Internet. Probleme mit dem Internet, dein Rechner will nicht so wie du willst? Dann ab ins Rechenzentrum. Nicht nur für Informatiker. Rechenzentrum Mo – Fr: 7.00 – 18.30 Uhr (In den Semesterferien nur bis 15.30 Uhr) Haus 26 Tel. RZ-Leiter: 03841 / 753 373 Hotline-Tel.: 03841 / 753 566 Website: http://www.rz.hs-wismar.de

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Endlich: Noch ‘ne Freundesammelgruppe Hilfe

Klartext

Raus hier

Der kleine Protest Mittags- und Nachmittagsfernsehen (sog. Hausfrauen-TV) gaben uns die Möglichkeit, unsere Zeit mit den wahrscheinlich sinnlosesten und austauschbarsten Rundfunkangeboten zu vergeuden: Von „Vera am Mittag“ bis „Hier ab Vier“, von Richterin Irgendwer bis „Sturm der Liebe“. Mobiltelefone schenkten uns die Möglichkeit, von jedem Ort aus zu sagen, wo wir gerade sind, um bei jeder noch so kleinen Verspätung, Korrektur oder Nachfrage sofort Kontakt aufnehmen zu können. Seit dem Boom der sozialen Netzwerke können wir unsere bisher nur einfach verschleuderte Zeit endlich vielfach verbraten: Gruppen angucken, Quatsch in Gruppen schreiben, Quatschgruppen gründen, schlechte Partyfotos angucken und kommentieren, gruscheln, mal „nen Gruß dalassen“ und dank buschfunkwitterskypeicqstatusmeldungirgendwas auch endlich jedem immer sagen, ob wir gerade rülpsen

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oder furzen, dass wir nur noch einen unerträglichen Tag bis zum Wochenende arbeiten müssen und dass wir unseren Freunden für den schönen Tag heute danken. Die großartige moderne Technik ermöglicht es sogar, das noch auf dem Heimweg vom schönen Tag zu tun. Na Wahnsinn. Und weil all das (und diese Aufzählung ist in die Unendlichkeit fortsetzbar) noch lange nicht reicht, haben weise Berater und Programmierer zwei Dinge erfunden, die uns erst die Legitimation geben, das höchstentwickelte Lebewesen zu sein: „Frohe Ernte“ und StudiVZ-Freundesammelgruppen. Liebe Nutzer dieser Features (das sagt man doch heute, oder?): Bitte, bitte, bitte, lasst mich damit in Ruhe! Ich will doch einfach nur meine Zeit sinnvoll nutzen und mir schöne Frauen in sozialen Netzwerken angucken. Danke. gh


Qualitätssiegel für Mensakeller? Was ist ein „Ort mit Meerwert“? Das ist ein Ort, der zum Studium dazugehört, ohne direkt Hörsaal oder ähnliches zu sein – ein Ort, wo sich die Studenten wohlfühlen und entspannen können. Seit dem 12. Mai 2010 trifft das hochoffiziell auch auf den „Studentenclub Mensakeller Wismar“ zu. Denn der Mensakeller erhielt das Meerwert-Siegel, eine Art Qualitätssiegel, das den Club als Bereicherung für das Studium in Wismar ausweist. Die Auswahl und Verleihung des Siegels erfolgte durch Christine Harcks und Peter Kranz vom Landesmarketing Mecklenburg-Vorpommern. Im Rahmen der Kampagne „Studieren mit Meerwert – Studieren in Mecklenburg-Vorpommern“ sollen damit Institutionen ausgezeichnet werden, die maßgeblich zur Qualität des Hochschulstandortes Mecklenburg-Vorpommern beitragen. Anfang des Jahres entstand die Idee für diese Auszeichnung, die bisher auch schon an das Studentenwerk Rostock verliehen wurde. Die Aus-

wahl erfolgt meist auf Anregung von außen. Nach einer Begutachtung werden dann – in Rücksprache mit dem Bildungsministerium – eine Urkunde und mehrere Aufkleber übergeben, mit denen geworben werden kann. Ein Argument für den Mensakeller war die Ermäßigung auf den Eintrittspreis für Studenten. „Ich bin auch wichtig für die Hochschule“, bestätigte Sven Böttcher (Betreiber des Mensakellers) die Entscheidung des Landesmarketings bei der Übergabe der Urkunde. Obwohl Studenten heute bestenfalls die Hälfte der Club-Gäste ausmachen, sieht Böttcher den Mensakeller dennoch als wichtigen Bestandteil des Studentenlebens. Richtig, das Studentenleben spielt sich zu einem großen Teil auch abseits von Campus ab. Für viele Studenten zwar NICHT im Mensakeller, doch vielleicht werden durch den Aufkleber an der Tür tatsächlich Studieninteressierte nach Wismar gelockt?! ch

Zwei Jahre autofreier Campus! Bereits im Jahr 2004 beschloss das Rektorat die schrittweise Einführung eines autofreien Campus. Was hat man nicht alles versucht, um Studenten und Mitarbeiter auf die drei großen Parkplätze rund um das Hochschulgelände zu verbannen – Schrankenanlagen, Chipkarten und sogar absolute Parkverbote hatte man eingeführt! Bewundernswert mit welcher Beharrlichkeit dieser Beschluss von Studenten und Mitarbeitern nun seit fast zwei Jahren ignoriert wird! Wir sagen herzlichen Glückwunsch zu so viel Konsequenz! kg 71


Campusmutti

Studieren mit Kind? CampusKita? Familiengerechte Hochschule? Zeigt her euren Nachwuchs! Sie war die Erste, die das Begrüßungspaket der familiengerechten Hochschule überreicht bekam – vom Rektor persönlich. Bevor Sie einen Platz in der Campuskita hatte, war sie mit ihrem Baby noch drei Wochen in der Vorlesung. Schon mit drei Monaten ging der Kleine in die Kita. Katrin Gutt steht im VUT-Labor von Haus 11 und trennt Öl von Sand. Das Ergebnis ihrer Diplomarbeit, „Die Charakterisierung und extraktive Aufbereitung von Teersand aus Kanada“, könnte im Golf von Mexiko bald sehr gefragt sein. Schluss für heute. Neugierig guckt sie durch das Laborfenster auf die Campuskita nebenan und sieht ihren anderthalbjährigen Benjamin spielen. Sie achtet sehr darauf, dass er nicht mitbekommt, dass sie eigentlich den ganzen Tag ganz in seiner Nähe ist. „Er würde keine Ruhe mehr geben!“ Viel gegönnt hat sich die Studentin aus dem Bereich Verfahrens- und Umwelt72

technik in den letzten Jahren nicht. „Benjamin füttern, windeln, schlafen legen und von vorn – oft habe ich in dieser Zeit kalt gegessen“, sagt sie und lacht. „Früher habe ich drei Mal die Woche Handball gespielt und war mit meinen Freundinnen weg. Das fehlt mir schon, aber andererseits kann ichs mir gerade gar nicht anders vorstellen. Ich bin Optimist, das schaffe ich! Mit dem Kind ist alles perfekt, ich habe meine Freunde und das Studium klappt gut.“ Froh war sie über die Unterstützung seitens der Hochschule: Von der „Familiengerechten Hochschule“ wurde sie gut beraten, ihr Professor Wilichowski stellte alle Weichen, damit sie die Prüfungen auch mit Kind gut absolvieren konnte und mit der Campuskita ist sie auch zufrieden. Schwer hatte es Katrin allerdings mit den unflexiblen Wismarer Ämtern, „Ich werde ja fast gezwungen, mit dem Studium aufzuhören, weil ich sonst gar keine Unterstützung bekomme!“ gh


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