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Sechs Stationen zum Genusserleben
Psychologen meinen, der Weg zum Genuss führt über sechs Stationen (Birgit Weidt in Psychologie Heute vom 09.01 2019).
Der erste Schritt, um gerade in Zeiten von Stress und Hektik Genuss zu empfinden, ist die Grundvoraussetzung für alles weitere: das Innehalten.
Oft ist Genuss nur ein Moment, den es zu fassen gilt. Man möchte die Zeit anhalten können, den Augenblick genießen und ganz im Hier und Jetzt aufgehen. Das kling so leicht, und ist doch des Menschen Sehnsuchtsort. „Werd´ ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch! Du bist so schön! Dann magst du mich in Fesseln schlagen, dann will ich gern zugrunde gehn!“ Der unglückliche Doktor Faust geht mit diesen Worten mit dem Teufel Mephisto einen Pakt ein. Einsam gefangen in seiner Strebsamkeit, kann er sich nicht fallen lassen in die Zeitlosigkeit der Lust. Also verspricht der Wissenschaftler dem Teufel seine Seele, wenn es diesem gelingt, ihn aus seinem verbissenen Sein zu befreien. Dieses Sein weiß stets genau, wohin es will. Darüber aber verpasst er sein Leben –und genau gesagt: die Liebe.
Goethe wusste, was er dem unglücklichen Protagonisten des bedeutsamsten deutschsprachigen Dramas in den Mund legte. Seine unzähligen und meist unglücklichen Liebschaften sind im wahrsten Sinne des Wortes verbrieft. In der Liebe findet sich mitunter der höchste Genuss, der Menschen vergönnt ist. Dem Schrifttum des großen Johann Wolfgang von Goethe nach zu urteilen, scheint es allerdings wenig klug, sich in die Verlobte eines Freundes oder in verheiratete Frauen zu verlieben.
Genau das führt zum zweiten Schritt auf dem Weg zum Genuss: Sich selbst erkunden und seine Bedürfnisse ergründen, Schranken und verinnerlichte Verbotsregeln entdecken. So ist es dann und wann geboten, zum Zwecke der Selbsterkundung sich folgenden Fragen zu stellen: Was brauche ich in diesem Moment? Was würde mir jetzt Genuss bereiten? Was ist für mich entspannend? Was macht mich zufrieden? Und wie war das eigentlich früher, was hat mir Freude und Genuss bereitet – oder hätte bereiten können, wenn ich es gewagt hätte, denn: Ohne Mut geht´s eben nicht, wie schon Karl Valentin wusste: „Mögen hätt´ ich schon wollen, aber dürfen habe ich mich nicht getraut.“
Das bewusste Schärfen der Sinne durch möglichst präzises beobachten, lauschen, fühlen, tasten und schmecken ist der dritte Schritt. Das kann nur gelingen, wenn man sich vom Zwang befreit, mehrere Dinge gleichzeitig tun zu wollen. Seine Antennen auf nur eine Sache zu richten und die Eindrücke zu beschreiben, ohne zu bewerten, kann zu ungeahnten Entdeckungen führen. Genuss muss entdeckt werden, was nur möglich wird durch Gelassenheit in der Aufmerksamkeit. „Hellwachsein“ ist der Schlüssel zum Genussmoment und daher unvereinbar mit der suchtartigen Bedürfnisbefriedigung, die sich in der Konsumhetze nach immer mehr offenbart.
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Ist denn genug wirklich nie genug – wie Konstantin Wecker vor 45 Jahren gesungen hat? Wobei man dem Liedermacher, Poeten, Sänger und Schauspieler unrecht tut, denn ein Loblied auf den Konsum passt nun wirklich nicht zu ihm. Deshalb der ganze Refrain hier in Kürze: „Genug ist nicht genug, Ich lass mich nicht belügen, Schon schweigen ist Betrug, Genug kann nie genügen“. Wer hätte es anders erwartet – dieser Hit von damals ist ein sehr gesellschaftspolitisches Lied, das von der Lust am Leben strotzt und den Genuss der Freiheit ersehnt.
In einem vierten Schritt muss sich eine kindliche Neugier entfalten dürfen, die – beim einen mehr, beim anderen weniger –immer noch irgendwo in uns wohnt. Die Frage muss sein: Wo gibt es neuen Genuss zu entdecken? Wer zeitlebens immer am Gleichen festhält, trabt auf der Stelle. Sportler wissen das: neue Reize setzen und entdecken ist für den Trainingserfolg unabdingbar.
Der Weg zu einem genussreichen Leben geht über das Ausprobieren von Dingen, denen man sich bislang verweigerte oder schlicht keine Zeit widmen konnte. „Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht“, heißt ein altes Sprichwort. Dann darf er sich aber auch nicht beschweren darüber, dass das Leben so lang an Weile und so arm an Genüssen ist. Warum nicht mal den Urlaubsort und die Landschaft wechseln?
Oder sich ins Theater oder in den Konzertsaal setzen ohne zu wissen, was gegeben wird – dabei offen sein für alles, was da kommen mag. Wählen wir doch mal genau die Speise auf der Karte, die wir nicht kennen. Das ist mutig und kann eine Genussoffenbarung sein. Für Menschen, die sich mit Überzeugung und Freude zwischen Hochkultur und Populärkultur bewegen – die beim Joggen Hardrock hören und abends ein klassisches Konzert besuchen – gibt es sogar eine Bezeichnung: man nennt sie „Crossovers“ oder „Variety Seekers“. Und die anderen? Die verpassen Chancen. Doch was noch schlimmer ist: sie lassen ihre Sinne verkümmern, denn alles, was nicht gefordert wird, stellt irgendwann den Dienst ein. So verweigern die Sinne dem Gehirn, eine ungekannte Erfahrung als Genuss zu interpretieren. Nur der Genuss intensiviert das Erleben, aktiviert das Lustzentrum und stimuliert jene Gehirnregionen, die für unser Wohlbefinden verantwortlich sind. Damit einher geht nachweislich ein gesundheitsförderlicher Effekt – für die Psyche sowieso, aber auch für das Immunsystem!
Was es dafür braucht? Etwa Geld? Beziehungen? Die Antwort ist einfach und führt zum fünften Schritt auf dem Weg zum Genuss: Zeit! Es braucht Zeit, die man sich bewusst nimmt, um sich einem Klang, einem Gewürz oder einer Bewegung hinzugeben. Und was ist mit der Zeit zu zweit? Die Zeit, die der Lebensfreude gehört, darf man sich von niemanden stehlen lassen. Zeit ist der entscheidende Faktor, um gerade die einfachen Dinge nicht zu übersehen. Genuss ist nicht die Erfüllung eines hohen Anspruchs, sondern die einfühlsame Hinwendung an das Einfache und mitunter Alltägliche, das nur deshalb als selbstverständlich erscheint, weil man sich keine Zeit dafür nimmt und den Sinn dafür verloren hat.
Dass die Zeit beschränkt ist, hat sein Gutes. Genuss im Überfluss ist der Tod der Lebensfreude. Die Tatsache, dass es Möglichkeiten im Überfluss gibt, macht es nicht leichter. Luxus als Alltag? Wenn man sich alles leisten kann? Sättigung schließt den Genuss aus. Die kleine Raupe Nimmersatt von Eric Carle ist eine wunderbare Anekdote, die wohl jedes Kind kennt. Wie im Schlaraffenland stehen am Ende nur dicke Bäuche und heftiges Bauchweh. So folgt der sechste Schritt im Genusslernprogramm der Abwandlung eines Zitats von JeanPaul: „Genuss ist Vollglück in der Beschränkung“. Im Original sagte der Bayreuther Romantiker: „Idylle sei Vollglück in der Beschränkung“. Und Idylle bedeutet eben auch, dass sie nicht von Dauer sein kann.
Der Wunsch nach niemals enden wollendem Genuss, würde das Lernprogramm wie ein Kartenhaus zusammenfallen lassen. Tatsächlich ist die „hedonistische Tretmühle“ die vermutlich größte Gefahr unserer Zeit – und der Dreiklang aus Selbstgerechtigkeit, Sattheit und Hybris die Untergangsmusik jeder Kultur, deren Gesellschaft dem Grauen einen Namen gegeben hat. Dieses Grauen heißt nicht etwa Erderwärmung und Hitzewelle oder Trockenheit und Überflutung, und auch nicht Militarisierung oder Krieg. Nein – das wahre Grauen für den modernen Menschen in der Hochkultur des Überflusses heißt: Verzicht!
Tatsächlich aber geht es beim Genuss um Verzicht, ohne zu verzichten, um eine Form des Verzichts, der nicht als solcher empfunden, sondern als Gewinn genossen wird. Wohl dem, der versteht, dass wahres Genießen auch Enthaltsamkeit voraussetzt, sonst geht der Genuss schöner Dinge in ein schnödes Konsumieren über.
Genussmomente sind eben wahre Kontrasterlebnisse! So gesehen gebührt den Verbietern, Reduzierern und Kontrollsüchtigen Dank dafür, dass sie den Genuss kontrastieren und deren Wert herausheben, womit der Freiheit ihre Selbstverständlichkeit genommen und ihre Besonderheit bewusst gemacht wird. Erst dadurch lernt der Mensch, das Recht auf ein gutes Leben und auf wohltuendes Genießen zu schätzen. Dabei das richtige Maß zu finden, ist die Kunst, um ein gelingendes Leben zu führen, denn die um sich greifende Saturiertheit gilt nicht mehr nur für Essen und Trinken.
Fazit
Was bleibt am Ende dieses Essays? Die Erkenntnis, dass das mit dem Genuss gar keine so einfache Sache ist?! „Genuss ist ein biochemisches, neuronales Konstrukt, das unser Gehirn aus Reizen erzeugt und das von uns als außergewöhnlich angenehm interpretiert wird“. Tja – so weit, so gut. Wenn man es aber ganz genau wissen möchte, sucht man nach einer allgemeingültigen Definition für Genuss vergebens –aber auch selten einen Grund, darauf zu verzichten. Oder vielleicht doch das schlechte Gewissen? Es lässt tief blicken, dass Sahra Wagenknecht, die als damalige Europa-Abgeordnete bei einem opulenten Hummer-Essen fotografiert wurde, hinterher die Fotos von der Kamera einer Parteikollegin löschen ließ (siehe SZ vom 17. Mai 2010). Wobei hinter diesem konkreten Fall wohl weniger eine Gewissensfrage denn eine Frage der politischen Opportunität zu vermuten ist. Jedenfalls reimt sich Genießen auf Gewissen nicht so richtig (und passt irgendwie auch nicht zum kommunistischen Ideal der Wagenknechts und Genossen).
Viel besser zum Genuss passen Individualität und Lebensfreude. Dazu kommen Geduld und Genügsamkeit, Gelassenheit und das Gönnen – den anderen wie sich selbst. Das klingt dann schon eher nach Freiheit, wie ein Vierklang, der eine Sicht auf die Welt intoniert, durch die ein Leben gelingt, denn: „Wer nicht genießt, wird ungenießbar“, wie Konstantin Wecker sagte (oder war´s doch Friedrich Schiller?).
Wer den Genuss darin sucht, bei jeder Party im Mittelpunkt zu stehen, die neusten Klamotten zur Schau zu stellen und dafür dem Kaufrausch zu verfallen, wird keine echte Lebensfreude finden. Genuss erreicht man nicht durch Haben, sondern durch Sein. Statt als Sisyphus des Konsums immer den nächsten Stein des Begehrens den Berg hochzuschieben wird es Zeit, sich selbst zu erfahren. Wer seine wahren Bedürfnisse kennt und um seine ganz persönlichen Genussmomente weiß, ist sich seiner selbst bewusst. Selbstbewusstsein ist ein ständiges Erfahren und Herausfinden. Was es dazu braucht? Mut, Gelassenheit, gut geschärfte Sinne und –vor allem: einen eigenen Geschmack. Nur wer seinen Geschmack gefunden hat und mit gutem Gewissen sorgenfrei genießen kann, ist Führungskraft des eigenen Lebens.
In diesem Sinne – um sich an die Worte des berühmten US-amerikanischer Kommunikations- und Motivationstrainers Dale Carnegie anzulehnen: „Sorge Dich nicht – genieße …“!
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