2018 Sieber Ziitig 01

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SWS

Sieber Ziitig

Sozialwerke Pfarrer Sieber

auffangen – betreuen – weiterhelfen

Nr. 1/2018

Wir wollen Licht in die Nacht bringen Obdachlos, süchtig, psychisch krank: Viele Menschen auf der Gasse leben in innerer und äusserer Dunkelheit. Wir sind es ihnen schuldig, dass wir ihnen Licht sind, indem wir ihnen beistehen.

Editorial

Elvira, Gerhild, Norus und ich schlies­ sen unsere Haustüren abends etwa zur gleichen Zeit. Es gibt aber einen bedeutenden Unterschied: Elvira, Gerhild und Norus schliessen ihre Türen von aussen. Im Moment, wo ich heimkomme, machen sie sich auf zu ihrem Dienst im Ur-Dörfli, im Sune-Egge, auf der Nachtpatrouille. Mit Menschen, die im Leben in vielem gescheitert sind, einsam, vernachlässigt und von Verwahrlosung bedroht, teilen sie die Dunkelheit der Nacht, die Dunkelheit ihrer Leben. Mehr noch: als Betreuende, Pflegende und Aufsuchende bringen sie Licht in diese Dunkelheiten. Sie bringen Menschen etwas Lebensqualität zurück: Ein gutes Wort, eine helfende Hand, eine Umarmung, eine Tasse Kaffee. Und sie hören zu. Dunkelheiten teilen, Licht ins Leben arg gezeichneter Menschen bringen: Ich habe grossen Respekt vor Elvira, Gerhild, Norus und ihren Kolleginnen und Kollegen in unserem Werk. Wer für andere leuchten möchte, braucht selber ein inneres Feuer, eine verlässliche Quelle, eine grosse Liebe zu Menschen überhaupt und zu Menschen in schwierigsten Lebenslagen im Besonderen. Es ist ja nicht so, dass wir nur Dankbarkeit ernten – die uns anvertrauten Menschen sind verletzt, misstrauisch, verschlossen, unberechenbar. Sie stehen unter Alkohol- und Drogeneinfluss, sie reden derb und riechen nicht gut. Und doch gelingt es unseren Mitarbeitenden immer wieder, sie anzusprechen, abzuholen, zu umarmen, Vertrauen aufzubauen. Immer wieder dürfen wir die Erfahrung machen, dass ein Funke dieses Lichts überspringt und das Leben eines Obdachlosen etwas heller wird. Ist es vermessen, zu sagen, dass damit die Welt etwas heller wird? Elvira, Gerhild, Norus und ich schliessen unsere Haustüren am Morgen immer etwa zur gleichen Zeit. Dann schliessen sie ihre Tür von innen. Und ich trete in einen Tag hinaus, der dank ihnen etwas heller geworden ist. Dafür bin ich ihnen von Herzen dankbar.

• Christoph Zingg, Gesamtleiter

in seinen Augen liess mich erschauern. Ich war paralysiert. Da trat meine Frau Sonja neben mich. Ruhig atmend streckte sie einfach die Hand aus. Beat stutzte und blieb stehen. Er begann zu zittern, keuchte und reichte ihr schliesslich wortlos das Messer. Dann sackte er in die Knie und begann zu weinen wie ein Schlosshund.

Gemeinsam statt einsam findet man besser aus Krisen heraus. (Bild: Pfarrer Sieber)

B

eat war kein schlechter Mensch. Aber die Sucht machte den kräftigen Mann willenlos und seine Psyche krank. Manchmal wusste er nicht mehr, was er tat. Dann schien alles Negative, das er erlebt hatte und das ihn ängstigte, aus ihm hervorzubrechen und ihn vernichten zu wollen. Eines Nachts – ich war damals Pfarrer in Zürich-Altstetten – hörte meine damals kleine Tochter Ilona seltsame Geräusche vor dem Pfarrhaus. Als ich nachsah, trat unvermittelt Beat aus dem Dunkel der Nacht. Mit irrem Blick sah er mich an und brüllte: «Gib mir eine Frau oder ich töte jemanden!» Das fast Dämonische

PFUUSBUS

Die ausgestreckte Hand Sonjas hatte ihm das Gefühl der eigenen Ohnmacht genommen. Die ausgestreckte Hand war Zeichen absoluter Wehrlosigkeit und zuwendender Autorität zugleich. In unserer Arbeit auf der Gasse treffen wir täglich auf Menschen, die in persönlicher Dunkelheit leben, weil sie den zerstörerischen Kräften von Drogen, Gewalt, Angst und Einsamkeit ausgesetzt sind. Ihnen gilt unsere Zuwendung. Ihnen wollen wir in Friedfertigkeit und zugleich zuwendender Klarheit begegnen. Und ihnen so Licht in ihr Dunkel bringen. So, wie es Christus tat, als er sich mit den Ausgegrenzten der damaligen Gesellschaft zusammensetzte, ihnen zuhörte, sie tröstete und ermutigte. Die damaligen Zöllner, Prostituierten und

Aussätzigen sind die heutigen Obdachlosen, psychisch Kranken und Drogensüchtigen. Damals wie heute brauchen Menschen Licht, um in ihrer Finsternis Hoffnung zu erleben. Und verstehen wir dieses Licht konkret und metaphorisch! Konkret, wenn wir Notleidenden Unterkünfte, Mahlzeiten, Kleider, Medizin und Beratung anbieten. Metaphorisch, wenn wir ihnen in gelebter Gemeinschaft begegnen und sie so aus ihrer Einsamkeit herausholen. Tags und nachts. Eines meiner Bücher trägt den Titel «Licht im Tunnel». Bewusst heisst es nicht «Licht am Ende des Tunnels». Denn Notleidende brauchen mitten in ihrer Not Licht und Wärme und nicht in einer fernen Zukunft, die sie kalt lässt, weil sie unerreichbar scheint. Lassen wir nicht nach, Licht zu sein.

• Pfarrer Dr. h.c. Ernst Sieber

Ansturm auf unsere Notschlafstellen Pfuusbus und Iglu sind so voll wie noch nie. Die Not auf Zürichs Strassen nimmt zu. In den ersten zwei Betriebsmonaten zählten wir allein im Pfuusbus 1ʼ853 Übernachtungen. Das sind 500 mehr als im gleichen Zeitraum des Rekordjahres 2016! Auch im Iglu, unserer Notschlafstelle für Arbeitsmigranten, nächtigten mehr Menschen als im Vorjahr. Der Ansturm fordert unsere Mitarbeitenden enorm.

Noch wissen wir nicht genau, worauf der enorme Zuwachs zurückzuführen ist. Dennoch dürften drei Gründe massgeblich sein. Erstens verweist der Flughafen Zürich unerwünschte Personen seit September konsequent von seinem Areal. Ein zweiter Grund dürfte die Schliessung von mehreren Liegenschaften mit kleinen, günstigen Wohnungen in Zürich im vergangenen Winter sein. Schliesslich haben wir unsere Präsenz auf der Gasse erhöht.


«Ich bin nicht Mani Matter, aber singen kann ich auch.» Ghost, wie er sich heute nennt, kennt Sucht und Obdachlosigkeit. Heute macht er mit seiner Gitarre Präventionsarbeit und warnt vor Alkohol- und Drogenkonsum.

«

Mann, hat es mich durchgeschüttelt, als ich die Diagnose HIV erhielt. Das war 1985. Zum Glück gibt es inzwischen gute Medis, so dass ich die Krankheit heute in Schach halten kann. Überhaupt bin ich glücklich, dass ich körperlich noch immer so gut dran bin. Das ist nicht selbstverständlich. Schon früh begann ich zu kiffen. Als Jugendlicher büxte ich zu Hause an der Goldküste aus. Mein Stiefvater hatte mich nie akzeptiert, meine Mutter war alkoholkrank. Sie starb vor drei Jahren an Krebs. So fühlte ich mich zu Hause nie willkommen, war geradezu heimatlos. In Zürich geriet ich rasch in die Drogen, machte alles durch von der «Riviera» bis

zum Letten. Auf dem Platzspitz lernte ich Pfarrer Sieber kennen. Der packte an, überliess die Junkies nie einfach ihrem Schicksal. Ich bin zwar nicht gläubig, aber auf Pfarrer Sieber und seine Leute lasse ich nichts kommen. Das sind gute Menschen, die mich nicht als Süchtigen und Obdachlosen abstempelten, sondern mich ernst nahmen. Etwa, als ich krank im Spital SuneEgge oder dann während zwei Jahren im Ur-Dörfli war. Sie hörten mir zu und bauten mich auf. Fördern und fordern – so erlebte ich ihre Arbeit. Nicht zuletzt dank ihnen habe ich die Kurve gekriegt. Sie haben viel mehr zu bieten als die Leute auf den Ämtern. Da sitzen junge Abgänge-

rinnen der sozialen Schulen und sind mit Randständigen überfordert. Weil es da um mehr geht als um Papierkram und Schuldensanierung. Menschlichkeit ist gefragt, jemand der zuhört. Diese Zeit haben die auf den Ämtern gar nicht. Dabei sind viele Randständige nicht psychisch krank, wie das die Sozis auf den Ämtern behaupten. Sie sind einsam! Und sie müssten sinnvolle Beschäftigungen haben, nicht bloss Sozialgeld. Es bräuchte mehr Werkstätten wie jene im Ur-Dörfli. Während 10 Jahren war ich obdachlos. Aber ich bin ein Kämpfer. Ich schaffte es, zusammen mit einem Partner ein Geschäft für Kleider aufzubauen, das ganz «ordeli» lief. Doch der Kerl zog mich über

den Tisch. Ich verlor alles und kämpfe derzeit um meinen Anteil. Und gegen die Alkoholsucht meiner Freundin. Alkohol wird verharmlost, dabei ist er viel schlimmer als viele andere Drogen. Von den Gefahren möchte ich die Jungen warnen. Mit Präventionsarbeit zum Beispiel. Mit meiner Gitarre. Ich bin zwar nicht Mani Matter oder Peach Weber, ich bin Ghost. Aber ich habe viel erlebt und weiss, wovon ich rede und singe. Und dann möchte ich auch beruflich wieder etwas «reissen». Ich habe Pläne, einen Klub zu eröffnen, um Schweizer Nachwuchskünstlern eine Plattform zu bieten.»

• Aufgezeichnet von Walter von Arburg

Alle waren wir einmal Kinder mit Träumen

Ich erfahre viel über Ängste, Verzweiflung und Leid

Seit 10 Jahren leistet Elvira Schmidiger Nachtdienste in der Suchthilfeeinrichtung Ur-Dörfli. Sie hat schon viel Krasses erlebt. An ihre Grenzen bringen sie aber nur aggressive Bewohner.

Gerhild Thiepold arbeitet als Pflegefachfrau im Spital Sune-Egge. Trotz lang­ jähriger Erfahrung erlebt sie die Nachtdienste als äusserst herausfordernd.

Nachts ist es bei uns meist sehr ruhig. Unsere Bewohner sind in ihren Zimmern. Dort schauen sie fern, konsumieren Drogen und schlafen. Alle sind sie körperlich und psychisch krank. Auf unseren regelmässigen Rundgängen müssen mein Kollege und ich jeweils in die Zimmer schauen und prüfen, ob es den Be-

wohnern gut geht. Das ist für alle Beteiligten unangenehm, aber unerlässlich. Es kommt immer wieder vor, dass wir Polizei und Ambulanz aufbieten müssen, weil sich ein Bewohner in einem kritischen Gesundheitszustand befindet. Der Drogenkonsum ist unberechenbar. Vor allem, wenn verschiedene Substanzen gleichzeitig konsumiert werden. Einmal kam jede Hilfe zu spät. Und einmal wurde ich Zeugin, als ein Bewohner im Drogenrausch aus dem ersten Stock sprang. Das war heftig. Aber so richtig setzt mir nur die Aggression zu, die es bei uns bisweilen gibt. Die fordert mich sehr heraus. Wenn sie nicht mehr wissen, was sie tun, können sie gewalttätig werden. Sind sie später emotional wieder ausgeglichener, zeigen sie Reue. Und Dankbarkeit. Diese von der Sucht getriebenen und kaputt gemachten Menschen waren wie wir alle einmal Kinder mit Hoffnungen und Träumen, haben aber – oft nicht selbst verschuldet – den Rank nicht gefunden. Das sollten wir nie vergessen.

Im Nachtdienst ist man zu zweit für das ganze Haus mit 30 Betten zuständig. Da ist man sehr gefordert, zumal unsere Patienten meist nicht nur körperlich, sondern auch psychisch krank sind. Weil wir ein Spital und kein Gefängnis sind, gehen Patienten häufig raus. Aus der Stadt kehren sie erst gegen Mitternacht zurück – oft nach übermässigem Drogen- und Alkoholkonsum. Das macht es schwierig, die Medikamente richtig zu dosieren. Gegen 1 Uhr kehrt etwas Ruhe im Haus ein. Aber diese ist oft nur von kurzer Dauer. Es gibt Pa­ tienten, die schlafen unruhig oder müssen ständig überwacht werden, weil sie in einem kritischen Zustand sind. Nachts ist die Notfallquote höher als tagsüber. Patienten, die nicht schlafen können, möchten mit uns reden. Da muss man gut zuhören können. Ich erfahre viel über Ängste, Verzweiflung und Leid. Zum Glück kann ich

mich gut abgrenzen. Sonst würde mich dies sehr bedrücken. Gegen 4 Uhr sind viele Patienten bereits wieder wach, weil das «Reissen» einsetzt. Dann geht’s wieder rund. Unsere Dienstabläufe sind unbe­rechenbar. Und intensiv, weil wir ausserdem zuständig sind für die schmutzige Wäsche und das übrig gebliebene Geschirr. Dennoch mag ich diesen Dienst. Denn die nächtliche Stimmung im Haus hat ihren ganz speziellen Reiz.


Gesichter der Nacht Engagement in der Freizeit

Mehr über unsere Nachtpatrouillen im Video unter www.swsieber.ch

Norus Eskandari ist ein erfahrener Pa­ trouilleur. Seit fünf Jahren ist der Fachspezialist bei einem Versicherungsunternehmen als Freiwilliger regelmässig auf Kältepatrouillen für die SWS. Normalerweise werden diese zu zweit gemacht. An diesem Abend nimmt Norus zwei Interessenten mit auf die Tour. Tobias ist Banker, Pascal studiert Philosophie und Wirtschaft. Beide wollen Notleidenden helfen. Als Norus kurz nach 22 Uhr beim Pfuusbus eintrifft, dem Ausgangspunkt der Patrouille, schlafen im Bus bereits 35 Obdachlose. In der Küche erläutert er den Neuen mit gedämpfter Stimme die geplante Route. Dann beladen die drei das Auto mit Kaffee und heissem Wasser in Thermoskannen, Teebeutel, Papp­ becher sowie Getreideriegeln und Sandwiches. Um 23 Uhr geht es los, kreuz und quer durch die nächtliche Stadt.

Begegnung auf Augenhöhe Diese Nacht finden sie ein halbes Dutzend Obdachlose. Beim Hauptbahnhof etwa treffen sie auf Egon*. Dieser hat sein Lager in einem Hauseingang in der Nähe eines Schnellimbissrestaurants aufgeschlagen. Kerzen säumen sein Lager.

Sie sollen Licht und Wärme geben. Ein hilfloses Unterfangen angesichts von Minustemperaturen und Schneefall. Behutsam nähern sich die drei Patrouilleure. «Es ist wichtig, dass man die Privatsphäre der Menschen respektiert – und sei diese noch so klein», erklärt Norus. Begegnung auf Augenhöhe lautet das Zauberwort. Zunächst reagiert der ergraute, bärtige Mann kaum, wirkt geistesabwesend, wirr. Norus redet nicht viel, fragt geduldig nach seinem Befinden. Ob ihm etwas fehle. Ob er einen Kaffee möchte. Allmählich taut Egon auf. Die Patrouilleure sehen, dass Egons Schlafsack dünn und nass ist. Dankbar nimmt der schmächtige Mann den Militärschlafsack samt Hülle entgegen. Auch über den Becher heissen Tees freut er sich. Egon wird gesprächig. Norus hört aufmerksam zu, stellt Fragen, macht ihn auf den Pfuusbus aufmerksam. Dorthin mag Egon heute nicht. Er wolle mit sich allein sein, und die Kälte sei auszuhalten. Egons Atem dampft in der klirrenden Kälte der Nacht.

Beziehung als Ziel Auf ihrer Patrouille stossen die drei Männer diese Nacht auf Obdachlose, die in öffentlichen WCs, in Buswartehäuschen

Trotz der Kälte gibt es Obdachlose, die draussen übernachten wollen. Unsere Kältepatrouillen besuchen sie mit Respekt und heissem Tee.

und in Unterständen im stadtnahen Wald übernachten. Nach gut vier Stunden beenden sie ihre Suchfahrt. In einem Café im Hauptbahnhof bilanzieren sie die Nacht, erfassen Fundorte, Namen und Zustand der Angetroffenen und machen sich dann gegen 4 Uhr auf den Weg zurück zum Pfuusbus. Heute konnten sie keinen der angetroffenen Obdachlosen zum Pfuusbus fahren. Dennoch lohnte sich die Arbeit: «Es entstanden Beziehungen», sagt Norus Eskandari. «Das ist der Kern unserer Arbeit – und oft der Anfang weiterführender Arbeit.»

Zufriedenheit trotz Armut Auch wenn er die desolate Lage Betroffener sieht, ist Norus von vielen Obdachlosen sehr beeindruckt. «Ich staune immer wieder über die Beschlagenheit und den tiefgründigen Humor, den Obdachlose haben. Viele sind sehr intelligent und bele-

sen, können ihre Talente momentan aber nicht nutzen.» Er hat inzwischen auch akzeptiert, dass nicht alle die Wärme des Pfuusbus suchen, weil ihnen die Nähe zu anderen Menschen Angst macht. Besonders beeindruckt ist er von der Bescheidenheit und der Dankbarkeit. «Es stimmt mich nachdenklich, wenn ich sehe, mit wie wenig diese Menschen zufrieden sind. Und mit welcher Anspruchshaltung wir sonst durchs Leben gehen. Ich habe in all den Jahren nur wenige unzufriedene Obdachlose angetroffen.» Diese Begegnungen relativierten seinen eigenen Lebensstil. «Wie lächerlich ist doch die Frage, wo ich meine nächsten Sommerferien verbringe, wenn ich sehe, wie sich Obdachlose um die nächste Mahlzeit Sorgen machen.» * Name geändert

• Walter von Arburg


Sie investieren in Menschen! Unsere Angebote richten sich nach den Bedürfnissen randständiger Menschen. Damit können wir ihnen rasch, zielgerichtet und unbürokratisch helfen. Wir verteilen Kleider, Lebensmittel und Hygieneartikel jährlich an gegen 5ʼ000 Personen. Wir bieten Notunterkünfte, warme Mahlzeiten, Seelsorge und Beratungen an. Und wir vermitteln eine angemessene medizinische Versorgung.

Erst wenn wir das Vertrauen Notleidender gewinnen und diese wieder an sich selbst und andere zu glauben beginnen, sind nachhaltige Wege aus dem Elend möglich.

39+27+161062s

Unsere Arbeit ist Beziehungsarbeit. Das braucht Zeit und Geduld.

Ohne Sie, liebe Spenderinnen und Spender, wäre all das nicht möglich. Herzlichen Dank für Ihre wertvolle Unterstützung!

Ih re Hi lf e w ir kt da s ga nze Ja hr

4’103

Übernachtungen zählte der Pfuusbus im letzten Winterhalbjahr.

Seit

30

Jahren sind wir auf den Strassen Zürichs für Obdachlose da.

Jährlicher Spendenbedarf für unsere gassennahe Arbeit Anlauf- und Beratungsstellen 1.42 Mio. CHF Gassencafé 970ˊ000 CHF Notschlafstellen 590ˊ000 CHF Sozialberatung 380ˊ000 CHF Aufsuchende Gassenarbeit 220ˊ000 CHF Gassentierarzt 70ˊ000 CHF

88

Prozent aller Spenden kommen direkt den Betroffenen zugute.

Themenwoche OBDACHLOS

Wohnen an Top-Lage #SCHAFFESDIH EI

Was für den einen 100 m2 mit Seesicht, ist für den anderen ein trockenes Plätzchen: Unsere diesjährige Winterkampagne fokussiert auf die sozialen Unterschiede in unserer Gesellschaft.

IMPRESSUM Sieber Ziitig Nr. 57 Februar 2018 Erscheint 4 x jährlich Jahresabo Fr. 5.–

Im Gespräch mit Walter Andreas Müller*

Herausgeberin Stiftung Sozialwerke Pfarrer Ernst Sieber

Was geht in Ihnen vor, wenn Sie einem Obdachlosen begegnen? Ich verspüre Traurigkeit, aber auch Dankbarkeit für mein sorgenfreies Leben. Welche Beziehung haben Sie zu Randständigen? Wenn ich Menschen begegne, die ich als Bedürftige erachte, löst das in mir immer ein starkes Helfer-Syndrom aus. Wann ist Ihnen Pfarrer Sieber erstmals begegnet bzw. bewusst geworden? Persönlich begegneten wir uns am 7. April 2010, in Zürich, nach einer Komödie, in der ich ihn verkörpert hatte. Sie spielen ihn kongenial (z.B. in der «Trittligass-Ballade» in Zürich). Was macht es für Sie einfach, ihn so authentisch zu spielen können? Ernst hat alle Attribute für eine perfekte Parodie! Outfit, Erscheinung, Dialekt und Ausstrahlung! Und dann braucht es natürlich noch den Einsatz des Maskenbildners, der grossartige Arbeit leistet.

Welche Angebote der SWS sind in Ihren Augen die wichtigsten? Ich finde vor allem den Pfuusbus und die GassentierarztArbeit grossartig! Warum braucht es die Sozialwerke von Pfarrer Sieber heute noch? Weil hier hochprofessionelle Betreuung von randständigen Menschen geleistet wird – und dies mit Herz. * Walter Andreas Müller (*1945) ist Schauspieler und Radiomoderator. Er lebt im Zürcher Oberland. 7. April 2010 – anlässlich «Reifen, Cash und Pannen» im Hechtplatztheater Zürich

26.Februar bis 2. März 2018

Geschäftsstelle Hohlstrasse 192, 8004 Zürich 043 336 50 80 info@swsieber.ch kommunikation@swsieber.ch www.swsieber.ch

Redaktion Walter von Arburg, Christoph Zingg, Elena Philipp

Stiftungsrat lic. iur. Vanessa Oelz, Präsidentin Stefan Elsener Alfred Gerber Theo Handschin Patrick Hohmann Jolanda Huber

Gestaltung Claudia Wehrli, Winterthur

Betriebe Gassencafé Sunestube Militärstrasse 118, 8004 Zürich

Druck Spühler Druck, Rüti

Noteinrichtung für obdachlose Jugendliche Nemo Hohlstrasse 192, 8004 Zürich

Revisionsstelle BDO AG, Zürich

Anlauf- und Beratungsstelle Brot-Egge Seebacherstrasse 60, 8052 Zürich

Gesamtleiter Christoph Zingg

Wohnsiedlung Brothuuse Mühlackerstrasse 4, 8046 Zürich

Ehrenpräsident Pfarrer Ernst Sieber

Suchthilfeeinrichtung Ur-Dörfli Bahnhofstrasse 18, 8330 Pfäffikon

IBAN-Nummer CH98 0900 0000 8004 0115 7

Fachspital für Sozialmedizin und Abhängigkeitserkrankungen Sune-Egge Konradstrasse 62, 8005 Zürich

PC-Konto 80-40115-7

Pflegestation Sunegarte Ober Halden 5, 8132 Egg Rehabilitationszentrum Sunedörfli Postfach 36, 8816 Hirzel


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