GUSTAV 19 FESTIVAL GUIDE 1ND PART _ DE

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Festival guide 2011 FESTIVAL: Eine feierwütige Veranstaltung – Musik – Sonne – Idylle– weibliche (und männliche) Augenweiden – Camping – Ferien – Stars– Möchtegern-Stars – Groupies – die Leckereien von Tante Josianne– Rock – durchnässte T-Shirts – Flip Flops – Spektakel – hohe Testosteronkonzentration – Alkohooooool – Hühnerhaut – und schon wieder das Höschen verloren – Backstage – Annäherungsversuche – zerschlissene Louboutin Stiefeletten – überteuerte Essensstände –Snobs Elektro – splitterfasernackt im Wald pinkeln – Schlamm – Zickenterror – Lärm – fettige Haare – Metaaaal – und schon wieder meinen Freund verloren – Caprihosen verboten – Pilzernten – Besäufnis– lange Haare und weiche Knie – Tanzwut – Mundgeruch – und noch mehr saufen – hast du mir mal schnell einen Zettel? – Hysterie – Erbrechen – Gedränge – und wo ist jetzt schon wieder mein Auto... Wir erklären den Festivalsommer 2011 für offiziell eröffnet!


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Das Caprices Festival findet, für die die es noch nicht wissen, in Crans Montana statt. Oh la la, aber das ist doch die Hochburg der Bourgeoisie, dieser Skiort. Wir können doch nicht mit unseren fettigen Haaren und zweifelhaften Geruch zu diesen Krawattenträgern gehen, bei denen in jedem Satz ein «seeeeeehr teuer» steckt... keine Angst, wir können euch beruhigen, denn die sind alle in Verbier. Nein, Crans Montana ist fortan allen Bevölkerungsschichten zugänglich. Und um das zu beweisen beherbergt das Dorf dieses Jahr zum achten Mal das Caprices Festival, ein sehr sympathischer Event, der ein bisschen einem imposanten Après-Ski gleicht. Und das spricht uns doch nun wirklich an. Ein Appetithappen des Festivals gibt es jeden Tag am späten Nachmittag im Zentrum des Dorfes, wo man sich die Kehle aufwärmen kann. Danach zieht das Volk weiter in das riesige Festzelt mit seinen diversen Tentakeln, die dich in den Saal deiner Wahl führen. Inmitten all dieser Tentakel thront das Barakazik mit einer kleinen Bühne, auf der sich die jungen Leute im Gesang versuchen und wo viele coole Bars locken. Und genau da kommt die Après-Ski-Stimmung am besten auf. Jeder wählt sich seine Lieblingskonzerte aus, von denen die besten natürlich ganz spät am Abend stattfinden. Das grosse Festzelt empfängt die ganz grossen Namen der Musikszene und die anderen Bühnen widmen sich dem Clubbing mit Elektromusik, darunter das bekannte Rock The Block, das seine Türen erst um fünf Uhr morgens schliesst. Und das ist ein weiterer Vorteil des Caprices: die Türen sind während diesem 4-tägigen Festival praktisch immer geöffnet.

Ein weiteres Ass im Ärmel des Festivals ist die Riesenbühne Modernity, die ganz oben auf dem Berg installiert wird – eine weitere Bühne, die dem Clubbing gewidmet ist. Ist echt lustig, wenn man die Clubber am Ende des Nachmittages in ihren Trapezkünstlerkleidern in die Gondelbahn steigen sieht. Das Überlebenskit - Keine Killer-High-Heels - Eine Lippenpomade - Ein dekorativer, aber nicht-wärmender Schal als Accessoire ist wärmstens empfohlen, wenn ihr zu den VIP Clubber gehören wollt - Ein Steigeisen um den Hügel hochzusteigen wenn es geschneit hat und ihr schon den einen oder anderen intus habt 4 Fragen an den Festival-Boss, Sam Bonvin Welcher Künstler wäre auf deinem Traum-Programm? Entweder Radiohead, Noir Desir, Pearl Jam oder R.E.M. Welches ist in deinen Augen der beste live Act am Caprices? Keziah Jones (2004), Gad Elmaleh & Deep Purple (2005), John Butler Trio (2006), The Roots und Erikah Badu (2007), Dyonisos (2008), Thomas Dutronc & Paolo Nutini (2009), Yodelice, Birdy Nam Nam & Carl Cox (2010).

Was war der grösste Flop in der Geschichte des Festivals? Nicht wirklich ein Flop, aber dennoch enttäuschend: Lou Reed, Joss Stone, Duffy, Smaïn Worin unterscheidet sich dein Festival von anderen? Es ist mehr als nur ein Festival, es sind wahre musikalische Ferien im Winter und in einer total ländlichen Umgebung. Die Wichtigkeit, die der Elektromusik zugetragen wird und der Club auf 2’200 m.ü.M. könnten als zwei weitere spezielle Eigenschaften des Festivals genannt werden. DIE LIVE ACTS Scorpions (Rock all Night) Donnerstag, 7. April 30 Jahre im Geschäft und mehr als 150 Millionen verkaufte Alben... Wer kennt die Scorpions nicht, die sich selber treu bleiben und systematisch bei allen historischen Ereignissen dabei sind? Von Rock You Like a Hurricane, über Still Loving You bis zu Wind of Change: so sieht ein Abend aus, der dieser Hard Rock Band gewidmet ist, die uns im Rahmen ihrer Farewell Tour noch einmal die Ehre erweisen. Die Vollblutmusiker werden euch beweisen, dass ein gutes Konzert nach einem Tag auf der Skipiste auch im Sitzen genossen werden kann. Die Hits werden Schlag auf Schlag kommen und ihr werdet sie sicherlich ohne Ausnahme alle kennen. AUS NEUGIER King Charles (UK Knight Rider) Donnerstag, 7. April Mit seinem eigensinnigen Humor und seiner dissonanten Musik hat Eure Hoheit das letzte Wort noch nicht gesprochen. Bei dieser einmal sanften und diskreten und dann wieder mit teuflischem Tuff-Tuff versehenen Musik glaubt man sich an


einer Tea Party mit den vergessenen Cousins der Queen Mother aus dem Tiefsten Jamaika oder Alabama. Wieso sollte man sich nicht einmal zu einer kontrollierten (oder auch nicht) Improvisation gehen lassen – im Gegensatz zur sonst so präzisen und formatierten Musik – um dann am Ende des Stückes eine 180° Kurve zu nehmen? Überraschend. DER LOCATION WEGEN MODERNITY Im dritten Jahr in Folge ladet euch dieses Elektro Happening des Caprices Festivals zum Tanzen, Herumzappeln, Moonwalken, Hüpfen und aus Freude Schreien ein. Eine kurze Erklärung: Das Modernity @ 2’200 Metern von KENT findet am Samstag, 9. April hoch oben auf den Pisten von Cry d’Er in Crans Montana statt. Doch doch, ihr habt richtig gelesen: hoch oben auf der Piste! In zwei Worten: Qualität und Besonderheit.

Qualität in Form seiner durchdachten Dekoration, seiner Deluxe Atmosphäre und seinen weltweit bekannten und anerkannten DJs. Die Besonderheit liegt in diesem ungewöhnlichen Standort und dem Konzept, das eine Daylife Party (14:00 bis 21:00) vorsieht, die jedes Jahr 1’000 VIPs überzeugen kann (auch wenn es deprimierend ist, dass beinahe ebenso viele Leute kein Ticket ergattern können). Dieses Jahr ist das Line-Up einmal mehr jenem der grössten europäischen Clubs würdig: Stacey Pullen (USA), Guy Gerber (Israel), Guillaume & the Coutu Dumont (Live, Kanada), Mathew Jonson (Live, Kanada), Margaret Dygas (Polen) vs Special Guest. NICHT VERPASSEN: das Live-Konzert von Guillaume & the Coutu Dumont.

Program WEDNESDAY 6 CALI - ARNO - STROMAE - BEN L’ONCLE SOUL - WILLIAM WHITE - BROTHER TUNES -JOACHIM GARRAUD - MARGARET DYGAS MIRKO LOKO - KEZIAH JONES - CINDY Transportation_ TCS / 021 620 04 10 / bus@caprices.ch Co voituring / www.e-covoiturage.ch Free parking & shuttles Accommodation Flavien Rappo flavien.rappo@crans-montana.ch Tél: +41 (0)27 485 04 44 www.crans-montana.ch

Thursday 7 SCORPIONS - NAS & DAMIAN «JR GONG» MARLEY -KING CHARLES - MILLION STYLEZ - HERBALIST CREW - DAVID RODIGAN - SOLDIA SOUND - LEE JONES - GREGORYTHME (LIVE)-AJELE - MATT KAY - VKEE - DJ MIKE Friday 8 AaRON - ALOAN - BASTIAN BAKER ALICIA CHERY - PLANET E 20th B-DAY with DUBFIRE - MAD MIKE BANKS LIVE

Dieses Projekt stiess auf einen solchen Erfolg, dass es in nur zwei Tagen nach Ankündigung des Line-Ups ausverkauft war! Aber – da es immer ein aber gibt – es ist uns eine Freude zu verkünden, dass es dieses Jahr nicht nur ein, sondern zwei Modernity @ 2’200m gibt! Am Freitag, 8. April von 14:00 bis 21:00 findet ein zusätzlicher Tag mit einem durchaus charmanten Line-Up statt: Kenny Larkin (USA), Radio Slave (UK), Carl Craig (USA), Ricardo Villalobos (CL), Mirko Loko (Live, CH).

www.caprices.ch

SATURDAY 9 ZAZ -COCOON -MARTINA TOPLEY-BIRD - LILLY WOOD & THE PRICK - ANNE-SOUL - PAUL KALKBRENNER - DERRICK MAY Schedule Le Chapiteau 20h00 - 01h00 / Le Réservoir 20h00 - 00h30 / Le Club 01h à 05h mercredi - jeudi - 01h à 06h vendredi - samedi / La Barakazik 18h00 - 04h00 - Rock the Block 18h00 - 4h00 (interdit aux moins de 18 ans) - modernity@ caprices: restaurant de Cry d’Err 14h00 - 22h00 - L’Après-ski 15h00 - 20h00 (entrée gratuite) PriCe dès chf. 69.- / Modernity chf. 89.-


Norwegen: die skandinavische Gegend, die von struppigen Trolls bewohnt wird, von sympathischen Lappen, die nördlich des Polarkreises ihr Unwesen treiben um sich warm zu halten und von Rentieren mit vom Schnaps geröteten Nasen, hat schon immer die Geschichte dezent mitgeprägt. Nach den Wikingern, die sich aufmachten um den Christen von ihren Wikingerschiffen aus die Kehlen zu durchschneiden, den Fischern, die die Ozeane durchpflügten um die Wale zu töten und den Metalheads, welche die monotheistischen Tempel in ein Freudefeuer verwandelten, steht auf dem Programm dieser verdammten Komiker seit einer Dekade auch das Inferno Festival.

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www.infernofestival.net

Die 2011er Version des „Metal Festival Norway“ quartiert sich im kommenden April in Oslo ein und wie man es im Land der Fjorde sagen würde: Hol’ deine Jacke voller Patches der grossen bösen Bands aus dem Schrank und komm im April mit den wirklich bösen Buben abrocken. Denn wenn es um das Harte geht, kennt sich das Inferno aus. 45 Formationen behaarter Typen werden vom Mittwoch, 20. bis Samstag, 23. April in der nor-

dischen Hauptstadt aufeinanderfolgen und wenn man beim Inferno von Metal spricht, dann meint man richtigen Metal! Die Bands, welche die Leidenschaft während dieser vier Nächte entfachen werden widmen sich der dunkelsten Seite des Metals und üben alle möglichen Untergruppen der extremen Musikrichtung aus: Grind, Crust, Black, Death, Doom, Math und eine Handvoll anderer Stile, die einen Höllenlärm verursachen. Dieses freudige Ereignis findet am ersten Abend zuerst in sieben Clubs im Stadtzentrum statt, an dem es unmöglich sein wird sich alle Konzerte anzuschauen. Das ist durchaus Schade, denn es gibt nicht nur Schrott zu sehen: Rotten Sound und Gaza hier, Rikets Crust und Hideous Divinity da, Einherjer dort und dann noch Okkultokrati (die beim Scrabble höllisch viele Punkte geben würden) ganz hinten links. Weiter geht es dann in zwei Sälen, in denen Voivod, Exhumed, Soilent Green, Atheist, Napalm Death, Pentagram, Malevolent Creation, Immortal, Meshuggah und ein Haufen Freunde des guten Geschmacks mit ihrem freudigen Miteinander aus grotesker und brutaler Musik das Publikum aufmischen werden.


LINKIN PARK

QUEENS OF THE STONE AGE

THE NATIONAL

DIE FANTASTISCHEN VIER

BEATSTEAKS * HURTS * ELBOW DIZZEE RASCAL * DIGITALISM JOHN BUTLER TRIO * BOYS NOIZE MOGWAI * TV ON THE RADIO JANELLE MONAE

WIR SIND HELDEN * CULCHA CANDELA * JOHNOSSI * BEIRUT FRIENDLY FIRES * WARPAINT * FM BELFAST * JAMAICA * THE VACCINES LISSIE * BLUMENTOPF * THE YOUNG GODS * BASCHI ROBERT RANDOLPH & THE FAMILY BAND * STEFF LA CHEFFE * BAZE * MONA TURBOSTAAT * SOLANGE LA FRANGE * GUSTAV * MOSS * ALVIN ZEALOT * STAHLBERGER SHEILA SHE LOVES YOU * COOKIE THE HERBALIST & SPITFIRE BAND * BABY GENIUS SMITH & SMART * BOY * DAS PFERD * MONOPHON * THOMATEN UND BEEREN & DUMMES HUHN AND HER NAME IS VIOLET * PALKOMUSKI

WWW.OPENAIRSG.CH


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F K Boum Boum Boum wird es Ende April in ganz Genf ertönen. Wir können ruhig ehrlich sein: wenn das Electron Festival seine Zelte in der Calvinstadt aufschlägt, dann geht es richtig ab, und zwar von Jahr zu Jahr mehr, da das Festival die gesamte Kultur- und Partyszene einnimmt. Das Festival hat sich definitiv als eines der grössten Elektro-Events Europas etabliert und nimmt neben der gesamten Usine, dem Palladium und der Alhambra dieses Jahr auch die Eishalle Vernets in Beschlag, wo weitere 2000 Personen abshaken können. Alles in Allem wird das Electron 2011 – wie jedes Jahr – noch heisser als im Jahr zuvor. House, Hardtech, Experimental, Drum’n’Bass, Dubstep, Goa, usw. Du willst dreckigen Elektro und trötende Bässe, dann bist du am Electron genau richtig! Boum Boum Boum: sicherlich, aber nicht nur. Denn als ob Musik der Extraklasse noch nicht genug wäre, bietet das Electron 2011 auch eine Plattform für Konferenzen, Workshops und alle möglichen Kunstausstellungen, die in irgendeiner Art und Weise mit der Elektro-Kultur zusammenhängen: Performances, Tanz, Filme und dieses Jahr sogar eine Hommage-Ausstellung an den Skate der 90er. Los geht’s, Dude! Sag all deine ökotouristischen Projekte ab und komm tanzen und dich bilden lassen.

Fragen an André Joye, einer der beiden Programmgestalter des Events

Eine Auswahl der Perlen von 2011

Welcher Künstler wäre auf deinem TraumProgramm? Als Drum’n’Bass Fan würde ich Pendulum sagen. Auch wenn ihr letztes Album eher kommerziell ausfiel sind diese Typen immer noch die ultimative Referenz in Sachen Drum’n’Bass. Welches ist in deinen Augen der beste live Act am Electron? Japanese Popstar im Palladium, wegen der unglaublichen Atmosphäre der Location. Ansonsten Skream vs Benga im Kab oder Kode9 und Space Ape, die Baronen des Dubsteps. Was war der grösste Flop in der Geschichte des Festivals? Data, ein unglaublich eingebildeter und unangenehmer Typ. Er konnte oder wollte nicht verstehen, dass sein Set um 45 Minuten verspätet sein würde. Worin unterscheidet sich dein Festival von anderen? Electron ist nicht einfach ein weiteres Rave. Es ist ein Festival der Elektro-Kultur im weitesten Sinne. Es bietet sowohl DJ Sets, als auch Ausstellungen, Konferenzen und Workshops.

Modeselektor vs Miss Kittin Modeselektor ist ein legendäres Produzenten- und DJ-Duo, das seit bald 15 Jahren in der weiten Elektroszene tätig sind. Sie sind bei Bpitch Control unter Vertrag, wo sie auch ihre beiden Alben (genau, es gibt nur zwei Alben) veröffentlicht haben und sie sind wahre Tausendsassas. Sie versuchen sich in allen Sparten, von Hip Hop über Techno bis hin zum House. Miss Kittin geht ihrerseits auch gerne an die Grenzen der Genres und vermischt seit gut 20 Jahren alles, das sich freiwillig oder mit Gewalt vermischen lässt: EBM, Electroclash, Minimal, usw. Die gebürtige Französin und heutige Wahlberlinerin, die Muse des europäischen Underground Elektros, scheint seit den 90ern immer so auf dem Laufenden zu sein, dass man sich fragt wer wem folgt: sie der Mode oder die Mode ihr. Bei einer Zusammenführung zwei solch begabter Künstler darf man sich ungeniert auf ein Festival der verrücktesten Klänge freuen. Beachtet auch, dass die oben erwähnten Elektro-Helden nicht nur auflegen, sondern den ganzen Abend organisieren werden, der ihnen gewidmet ist. Reso (Dubstep-Drum’n’Bass) In seinem gerade einmal zehn jährigen Leben hat sich der Dubstep wahnsinnig entwickelt.


Entstanden aus Dub, Abstract Hip Hop und englischem Drum’n’Bass, war das primäre Ziel dieser neuen Musikrichtung, all diese angesagten Stils zu vereinen. Den Dubstep den wir vor einigen Jahren entdeckt haben war meditativ, mit fetten wiegenden Basstönen und von Zeit zu Zeit hallenden Klangbildern. Seither hat sich die Musik stark weiterentwickelt und im positiven oder negativen Sinne von den anderen Richtungen distanziert. Reso ist einer der untreuen Söhnen dieser sich stets verändernden Musikrichtung. So wurde er in äusserst kurzer Zeit zum Botschafter in Person eines sehr Elektro-lastigen Dubsteps und würdigen Nachkomme des Drum’n’Bass. Da ist es wohl überflüssig zu erwähnen, dass man hier fehl am Platz ist, wenn man etwas Ruhiges oder Mys-

tisches hören will. Reso mag alles was drescht, aggressiv ist und im Zuhörer mehr als nur ein leichtes Kopfnicken auslöst. Beardy Man (One-Man-Elektro-Beat-Box-Show) Darren Foreman hätte sich damit begnügen können einer der besten menschlichen Beatboxer der Welt zu sein. Doch dieser Mann ist nicht der Typ, der sich auf seinen Lorbeeren ausruht. Er fand, dass sein Mund nicht mehr ausreicht um seine kreativen Perspektiven zu verwirklichen und so hat der Musiker aus Brighton entschlossen, sich ein ganzes Arsenal an elektronischem Equipment zuzulegen, das seine metabolischen Möglichkeiten noch mehr erweitern würde. Und als ob es noch nicht genug wäre, als eine der innovativsten Figu-

ren des Elektros zu gelten, schmückt Beardy Man seine Shows mit seinem einmaligen Sinn für Humor aus. Zu guter Letzt ist es also eine Show aus Lachern, Beatboxing und fettem Elektro die uns ganz alleine, wie ein Grosser, dieser Virtuose der Unterhaltung bietet.

www.electronfestival.ch

PriCe and places (CHF préloc / sur place) PASS 4 JOURS 135.- / 150.PASS JOURNALIER JEUDI-VENDREDI-SAMEDI 52.- / 59.(PATINOIRE-PALLADIUM-USINE*)

PASS PALLADIUM / USINE* - / 45.PASS DIMANCHE (USINE*) 27.- / 30.PASS USINE JEUDI-VENDREDI-SAMEDI: - / 35.ALHAMBRA 22.- / 25.- (nombre limité) ALHAMBRA (AVEC PASS 4 JOURS OU PASS JOURNALIER) 5.- / 5.GRUTLI - WHITE BOX (SPECTACLE DE DANSE) 15.- / 15.GRUTLI - WHITE BOX (AVEC PASS 4 JOURS OU PASS JOURNALIER) 5.- / 5.-

ADC 15.- / 15.(nombre limité et informations au 022.320.06.06) ADC (AVEC PASS 4 JOURS OU PASS JOURNALIER) 5.- / 5.(nombre limité et informations au 022.320.06.06) BAC entrée libre GRUTLI - SKATE RESURRECTION ET CONCERTS BLACK BOX entrée libre FONDERIE entrée libre


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F K Impetus findet erst zum zweiten Mal statt und ist bereits im Begriff, DAS Ereignis des Extreme Metal in der französischen Schweiz zu werden. Nichts prätentiöses, keine Essensstände oder öffentliche Lärmbelästigung für dieses kleine Lausanner Festival, das während drei Tagen in drei Clubs stattfindet und beinahe alles mobilisiert, was die Hauptstadt des Kantons Waadt so an leidenschaftlichen Hardrockern zu bieten hat. Einzige Ambition des Festivals: Ein ausgefeiltes und anspruchsvolles Programm. Wallendes Männerhaar kommt als Bonus dazu.

Welche Gruppe hättet ihr gerne mal im Programm? Goatsnake, aber sie machen nur drei Auftritte pro Jahr oder Old Man Gloom, aber sie machen null. Vor allem aber Clutch, die uns zum Namen des Festivals inspiriert haben.

Hier einige Fragen an Renaud Meichtry, den unermüdlichen Drahtzieher des Projekts.

Liturgy Liturgy… Man könnte es ihnen übelnehmen… Was denn? Die Kerle machen Black Metal obwohl sie nicht aus den Wäldern Norwegens stammen, auch nicht ihr Soll an Kirchen verbrannt haben und – welch Sakrileg! – gerade einen Vertrag bei Thrill Jockey unterschrieben haben. Ja, auch sie sind Gegenstand der Debatte „wahrer Black vs. HipsterBlack“, die gewöhnlich darin besteht, herauszufinden, ob Xasthur tatsächlich Forscher bei der Nasa ist, Watain die letzten Wächter des Tempels sind oder Varg sich in seine Gefängniswächterin verliebt hat. Mitreissend! Das einzige, was mir geblieben ist, ist, dass man Black Metal im Dunkeln hört, bevorzugt allein. Und manchmal wenn ich Liturgy so höre, wie man es mir beigebracht hat, ja, da hasse ich diese Leute, kriege ich Angst und möchte mir am liebsten die Venen öffnen. Aber manchmal finde ich die Gitarren wirklich genial,

Was war der beste Live Act am ersten Impetus-Festival? Eyehategod, ein garantiert wütender Gig und das Publikum, sehr crusty, war ausser sich! Besonderes Merkmal des Festivals? Impetus ist ein Festival, das von und in Clubs organisiert wird. Es ist nicht das einzige dieser Art, sicher, aber meiner Meinung nach hat man den Openairs (besserer Sound, man ist nicht den Elementen ausgeliefert) und den von Grund auf aufgebauten Festivals, wo der Elan fehlt, gegenüber einige Vorteile.

Grösster Flop des Impetus? My Private Alaska. Nicht so sehr bezüglich des Publikums (es war Sonntagabend…), sondern der Performance. Das war alles sehr poserhaft und auf den Look bedacht, aber nichts dahinter…

der Schlagzeuger spielt um sein Leben, „Renihilation“ klingt abgründig gut und die Stimmen, die für einen Moment aufhören zu brüllen, um ihre Messe zu rezitieren fahren ein. Und genau das erwarte ich von einer guten Black Metal-Gruppe. Master Musicians Of Bukkake Da ist erst mal dieser Name, der uns schon einiges darüber sagt, was uns am Freitag spätabends im Bourg erwartet. Ein bisschen Hintergrundinformation zum Bandnamen: „Bukkake», ist ein Klassiker der Pornoszene und bedeutet nichts anderes, als dass die Dame sich bei dieser Praktik von mehreren Männern auf die Haare oder die Augen ejakulieren lässt. Ok, mehrere Männer gibts bei der Band auch, doch ist es schwierig eine genaue Zahl anzugeben oder sie zu benennen, obwohl sie ihrem Ruf nach eine Gruppe von Superstars des Rock sein sollen. Sie beherrschen ihre Kunst tatsächlich und wissen es auch, die Arroganz kommt nicht von ungefähr. Ihr Metier ist World Music jenseits von Gut und Böse. So, nachdem nun alle geradlinigen Rocker, Flöten-Gegner, eingefleischten Punks und Hipster, deren Idee von der Musik vor der Musik selbst kommt, geflohen sind und nur noch die Nerds übrig sind, bereit, den Affront eines unkonventionellen Live-Konzerts zu erleben, können wir ja zu den Einzelheiten übergehen. MMOB live hören sich an, als ob sich alle indonesischen Trommler aufgemacht hätten, um den Tambours du Bronx eins auf den Deckel zu hauen – ein simultaner Orgasmus der Stärke 8.2 oder Rabelais, der sich endlich aus


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dem Grab erhebt, um allen westlichen Musikern zu erklären, nein, das sei alles nicht so wichtig und ja, man kann sehr wohl mal ausflippen, auch wenn man jeden Sonntagnachmittag begeistert Tweets mit Stephen O’Malley austauscht. Coroner Mit dem Comeback von Celtic Frost, der Hartnäckigkeit von Knut und den Welttourneen von Samael fehlte nur noch ein Steinchen, dass die Schweizer Kirche wieder im Dorf des internationalen Hard Rock steht. Dieser Schlussstein wurde endlich mit der Rückkehr von Coroner gelegt und besteht aus tausendjährigem Marmor, hat scharfe Kanten und bleibt kalt, Sommer wie Winter. Wie ihre Mitbürger sind Coroner beispielhaft für die Musik unser Gefilde, nicht durch ihren Stil oder ihr Spiel, sondern durch ihre Fähigkeit, sich selbst

darin zu übertreffen. In sechs Jahren und fünf Alben hat sich Coroner zu Beginn der 90er als eine der richtungsweisenden Gruppen des Extreme Metal weltweit etabliert. Unter Vertrag bei Noise, dem deutschen Label von Voivod oder Kreator, hat sich Coroner schnell vom Joch des Trash und Speed gelöst, um die Sache noch etwas weiter zu treiben, in Richtung Prog oder – nach dem Beispiel von Tom Warrior – bösen, schmutzigen Black. Wir sind nicht unzufrieden, dass diese Deutschschweizer die Millionen des Hellfest angenommen haben für ihre Wiedervereinigung und dass sie davor noch einen Zwischenhalt in Lausanne machen, denn mit dem Camper nach Frankreich aufs Land zu fahren, das braucht eine Weile.

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www.impetusfestival.com

Program HIPBONE SLIM & THE KNEE TREMBLERS... 22 avril / 20h / Le Bourg

DEERHOOF + DISCO DOOM + EXTRA LIFE 23 avril/ 20h30 / Le Romandie

MONKEY 3 + LITURGY + NADJA 22 avril / 20h30/ Le Romandie

EARTH + SABBATH ASSEMBLY 24 avril/ 20h / Le Bourg

MASTER MUSICIANS OF BUKKAKE 22 avril / minuit / Le Bourg

Price Chf. 12.- and more

CORONER + HACRIDE 23 avril/ 20h / Les Docks


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Das Mapping 2010 war ein Riesenerfolg. Es hat gehalten, was es versprochen hat. Das Set von Hijack, die musikalische und theatralische Performance des Kollektives NA oder auch die Bilder von Kolgen, wie auch so viele andere künstlerische Highlights, die ich in der prachtvollen 2010er Edition miterleben durfte, werde ich so schnell nicht mehr vergessen. Hier eine kurze Erinnerung, was Mapping bedeutet. Projection Mapping ist im weitesten Sinne die Kunst, ein Bild auf ein Volumen zu projizieren. Das Genfer Festival beschränkt sich jedoch nicht auf eine Ansammlung surrender Projektoren mit blinkenden Lämpchen. Es sieht die Projektion eher als Vorwand, um alle möglichen künstlerischen Performances zusammenzuführen, darunter auch die Videokunst: von wirbelnden Halogen-Installationen, über den fetten VJing Techno-Porno oder den Breakcore, bis hin zu allen anderen möglichen und unmöglichen Arten von Performances. In anderen Worten ist das Mapping wie gemacht für all jene, die sich die Augen anders satt sehen möchten als an einem auf Super 8 gefilmten Komorer Stummfilm. Für sie ist das Mapping Festival mit seinen 8 Jahren Erfahrung, 6 Locations in den Genfer Kulturhochburgen und fast 70 verschiedenen Performances ein Spektakel, das man unter keinen Umständen verpassen darf.

Fragen an die Programmgestalter Welcher Künstler wäre auf eurem Traum-Programm? Peter Greenway, aber nicht als Regisseur, sondern als Performer in «Encyclopedia». Im Rahmen dieses Projektes projiziert der Künstler mit Hilfe des iPads Milliarden von Bildern und Videos auf mindestens sechs riesige Leinwände. Doch leider haben wir in Genf keine Location, die gross genug wäre, um ihn auftreten zu lassen. Und zudem wäre er auch viel zu teuer… Welches ist in euren Augen der beste live Act am Mapping? Nosaj Thing, ein experimenteller Hip Hop Produzent, der im Spoutnik spielte, währenddem ein Künstler-Duo seine Videos auf ihn projizierte. Herman Kolgen und seine Performance „Inject“. Unglaublich schöne und klare Bilder von Menschen, die sich im Wasser bewegen. Und dazu lärmige Musik. Man konnte komplett in seine Welt eintauchen. Was war der grösste Flop in der Geschichte des Festivals? Beat Torrent: alles war bereit, doch die Leinwand

war 30cm zu klein für seine Projektionen. Da haben sie ihren Auftritt abgesagt. Ansonsten, Dead Politics, die nicht verstanden haben, dass es sich um ein Mapping Festival handelt und sich deshalb geweigert haben, ihre Projektionen zu zeigen. Worin unterscheidet sich dein Festival von anderen? Das Mapping ist ein riesiges Labor. Das Publikum sind nicht einfach nur Festivalgänger – sie können an wahnsinnig vielen Performances aktiv teilnehmen. Und es ist auch ein ziemlich langes Event, wodurch eine richtige Gemeinschaft zwischen Künstlern und Publikum entsteht. Transforma und Yro (Hände, Objekte und eine Kamera) (Fonderie 28 21-23) Bereits seit mehreren Jahren kommen diese Hochbegabten der audiovisuellen Kunst für diverse Projekte zusammen und zeigen improvisierte Performances. Auf der Bühne stehen ein Tisch voller bunt zusammengewürfelter Objekte und eine riesige Leinwand. Die maskierten Transformas verändern diese Formen, während sie Yro in Nahaufnahmen filmt, die Veränderung der Umgebung einfängt und seinen Film in einer Direktübertragung projiziert. Man taucht vollkommen in ein Land der subtilen Veränderung von Tönen und Formen ein.


Legoman und Madril (Schwindelgefühle) (BAC 19.-29. Mai) Als Lieblinge des Festivals beeindruckt der SchweizBelgier Legoman regelmässig das europäische Publikum mit seinen eindrücklichen Mapping Performances. Letztes Jahr hat er in einer Genfer Kirche gemappt und die Konturen und Reliefs der Spitzbogen und Alkoven hervorgehoben. Dieses Jahr kommt er mit Madril zurück, einem genialen Grafiker, der Hunderte von Gebäuden aus dem Zentrum New Yorks reproduziert. Das Performance Mapping der beiden Meister will den Eindruck erwecken, aus dem Fenster eines dieser Gebäude zu schauen und den anderen Türmen beim Bewegen zuzuschauen. Schwindelgefühle sind garantiert.

Simian Mobil Disco (fetter DJ-Sound) (Zoo 21. Mai) War ja klar, dass einige fette DJs bei dieser Bande von Hipstern nicht fehlen durften. Seit 2005 etabliert sich das englische Duo in der French Electro Szene. Das bezeugt auch ihr Label, das kein geringeres als Kitsuné Music ist. Berühmt wurden sie mit ihrer Kollaboration mit Justice bei „We are Your Friend“ und seither klappern Simian Mobil Disco die hipsten Clubs des Planeten ab. Für das Mapping werden sie von Néogolden begleitet, einem genialen Plastiker und Mappingkünstler, der den mythischen Saal des Zoo in eine Galerie aus allen möglichen beprojizierten Volumen verwandelt.

Zan Lyons (atmosphärisch und schön) (Spoutnik, Freitag 21.) Die Frage der Subtilität stellt sich Zan Lyons nicht, denn unter dem Reggae-angehauchten Pseudonym versteckt sich ein Virtuose des Tones und Bildes. Als Violinist und Elektroproduzent liebt es der Engländer seine Zuhörer in eine atmosphärische und progressive Musik einzuhüllen. Dazu projiziert er sensibelst seine visuelle Kunst. Pures Glücksgefühl für Augen und Ohren.

www.mappingfestival.ch www.mappingfestival.ch

Places Bâtiment d’art contemporain (BAC) Ground floor and 1st floor 28 rue des Bains, 1205 Geneva

Zoo / Usine 4 place des Volontaires, 1204 Geneva www.lezoo.ch

Fonderie/Kugler 19, av. de la Jonction, 1205 Genève www.usinekugler.ch

MÀD 20 bis rue du Stand, 1204 Geneva www.mad-geneve.ch

Théâtre du Galpon Route des Péniches, 1205 Genève www.galpon.ch

Prices chf. 8.- before 24h00 chf. 12.- before 02h00 chf. 15.- after 02h00

Cinéma Spoutnik / Usine 4 place des Volontaires, 1204 Geneva www.spoutnik.info


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Das coolste Festival der Schweiz wird vom coolsten Club der Schweiz organisiert. Wir sprechen von der Bad Bonn Kilbi in Düdingen. Kein Grund lange Haare zu spalten, ihr Programm besteht aus dem coolsten Independent Rock – im weitesten Sinn des Begriffs – der Schweiz. Und es ist wohl das einzige Festival mit einer Kapazität von 3’000 Personen der Welt, dem es gelingt, die Queens of the Stone Age für sich zu gewinnen. Und um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, hat der wohl coolste Programmleiter der Schweiz, Daniel, unsere vier Fragen beantwortet. Cool! Was war bisher der beste Live Act am Kilbi? Cat Power. Sie ist so verblüffend, unvorhersehbar und hat gleichzeitig ein grosses Herz. Sie lässt das Publikum an grossen Emotionen teilhaben. Was ist das besondere Merkmal dieses Festivals? Das Lachen! Oder der Glaube. Vor drei Jahren sagte mir Pierre Omer, die Kilbi habe ihm den Glauben an die Musik wieder gegeben. Welche Gruppe hättest du gerne einmal am Festival? Robert Wyatts, nach Fugazi und vor Terry Riley. Was war der bisher grösste Flop am Festival? Ein Typ, der Softeis verkaufen wollte. Am ersten Tag, nachdem er bereits einiges getrunken hatte, schaffte er es nicht mehr seine Eismaschine zu stoppen und hatte ein Eis-Matterhorn vor sich.

Anika Sie ist nicht schlecht, Anika. Sie erscheint und alle denken an Nico. Oder an Jarboe mit ihren zu vielen verschiedenen Projekten. Oder, etwas näher, an James Blake, hätte er eine Platte eingespielt, die ja nicht im Radio kommen soll. Anika singt sich zu tiefschwarzen und minimalistischen Dub-Klängen in die letzten Ecken unserer Gehirnwindungen, von wo man ihre Musik unmöglich wieder wegkriegt. Düstere und zornige Lyrics zu Cold Wave oder Elektro, aber immer eindringlich und hypnotisch, produziert von Geoff Barrow von Beak> und Portishead. Sind ihre Konzerte so packend und anspruchsvoll wie ihre Aufnahmen, wird der Auftritt von Anika an der Kilbi sicher eine der sehr guten Erinnerungen an diese Saison werden. Battles Battles ist ganz einfach die beste Liveband dieses Jahrtausends. Als 2007 ihre erste LP „Mirrored“ herauskam – und diese tolle Gruppe sich endlich der ganzen Welt präsentierte –, machten sich alle Indie Rock-Fans fast ins Hemd, als sie das

Line-Up (darunter einer von Helmet und einer von Don Caballero) auf dem Cover sahen. Das Cover selbst, worauf die ganze musikalische Ausrüstung der Gruppe in einem Glaskubus aufgestellt ist, ist einerseits eine Art Hommage an alles, was es in der Welt des Rock so an nerdy Gadgets gibt, aber auch eines der repräsentativsten Covers, die es je gegeben hat. Die Battles sind das genaue Abbild, genauso kantig, wie die Pedale angeordnet sind, so spielerisch wie die Farbe der Bass Drum, so endlos wie die Spiegel, so punk wie das Becken in 8 Metern Höhe, so funky wie die Pedale, so präzise wie die Elektronik der Effektgeräte, so wild wie die Mauer aus Verstärkern. Die Band beherrscht ihr Image so gut wie ihren Sound. Und, ich verrate euch ein Geheimnis, genau das ist die Grundlage für ein gutes Konzert, ein grosses Konzert, ein Konzert, das man sich nicht entgehen lassen kann. The Ex Nennt mir eine niederländische Gruppe. Keine? Wirklich? Kommt schon! Habt ihr noch nie von The


Ex gehört? Ah, doch, der Name sagt mir etwas, sind sie wirklich aus der Niederlande? So oder ähnlich wird wahrscheinlich jede zweite Diskussion über The Ex klingen. Aber die neugierigen unter euch, die ab und zu mal ein Wörterbuch aufschlagen, wenn sie auf ein neues Wort treffen, kennen The Ex, denn die Gruppe wird als Beispiel im Eintrag zu «Underground» im Petit Robert genannt. Ihr glaubt uns nicht? Schaut nur nach! Das ist mal ein anderer Weg, zu Publicity zu kommen… Aber zurück zum Thema. Und da „Underground“ nun wirklich nicht viel aussagt und man sich vor allem nicht vorstellen kann, welche Musik hinter

dieser Genrebezeichnung der Holländer verbirgt, üben wir uns jetzt ein bisschen im Name-Dropping um euch das Ganze etwas näher zu bringen. Hier also ein paar Namen: Hold Steady, NoMeansNo, Hot Snakes, Crass, les Vaselines.

www.kilbi.badbonn.ch

Transportation Shuttles for Bern and Fribourg not for free Parking not for free Accommodation Camping not for free Schedule Thursday & Friday 15h00 Saturday 14h00

PriCes Thursday chf. 78.Friday chf. 68.Saturday chf. 68.Program Thursday 26 queens of the stonage – animal collective – swans – matthew dear – nisennenmonda – disappears feat – karma to burn – duffstep – yokonoe – labrador city…

Friday 27 caribou – the tallest man on earth – akron – kalabrese & rumpelorchester – luky dragons – crystal fighters – gonjasufi – darkstar – the legendary lightness – julianna barwick… Saturday 28 battles – apparat band – the walkmen – suuns – shackleton – broken.heart.collector – anna aaron – screaming females – the ex – feldermelder – buvette…


018

F K

Es wird immer grösser, dieses einst kleinste aller Festivals. Mit mehr als 35’000 Besuchern letztes Jahr im Gegensatz zu 3’000 in 2001. Da kann man nur eins sagen: Respect! Und der Rahmen ist auch nicht von schlechten Eltern: ein kleiner Strand vor der Chesterfield Lounge an einem echten See, der im Übrigen durch das ganze Festival hindurch präsent ist, eine interessante Auswahl an Bars und echt coole Aktivitäten, wie etwa die Silent Disco (da bekommst du Kopfhörer aufgesetzt und wählst eine der zwei Frequenzen. Einige brüllen AC/DC und andere Cypress Hill in Unisono – ein wirklich interessantes Spektakel). Und dann ist da noch diese kleine Brise, die klare Luft des Jurafusses, die Anfangs Juni noch etwas Gänsehaut hervorruft, DOCH – und das ist ein grosser Pluspunkt – sie lässt die Leute auch weniger schwitzen. Ein Konzert von Henri Dès so ganz ohne Unter-Arm-Transpiration, das ist doch wahres Glück. Das Programm überrascht seit drei Jahren immer wieder aufs Neue. Es ist wahnsinnig vielfältig: Moby oder auch das Gotan Project, das sind die grossen Fische. Und dann ist da auch noch der Wu Tang Clan.

Das Überlebenskit - ein kleines Wolljäckchen - eine durchtrainierte Kehle, denn die Neuenburger trinken nicht wie die Luschen und wenn du mit ihnen sympathisieren willst, dann musst du schon mithalten können - ein Neoprenanzug mit Kapuze und Handschuhen, wenn du dich im See abkühlen gehen willst - ein kleines Wörterbuch, denn man versteht nicht immer alles, und vor allem nicht zu fortgeschrittener Stunde. Falls du kein Wörterbuch zur Hand hast und die Frage nicht verstehst dann sag vorsichtshalber am besten einfach «Nein». 4 Fragen an den Boss, Antonin Rousseau Welcher Künstler wäre auf deinem Traum-Programm? Daft Punk, Radio Head und auf einer anderen Ebene auch Manu Chao. Doch der tut dich schwer etwas zu planen, das mehr als drei Monate in der Zukunft liegt. Welches ist in deinen Augen der beste live Act am Festineuch? PRODIGY lieferte 2006 eine super Show, ein unglaublicher Auftritt in einem überhitzten Festzelt. Zu unser aller Überraschung waren auch Grand Corps Malade genial, die 8’000 Leute faszinierten – man hatte das Gefühl in einer Kirche zu sein.

Was war der grösste Flop in der Geschichte des Festivals? 2008 hat sich 15 Minuten vor der Türöffnung ein grosses Gewitter angekündigt und unsere Seebühne wurde dermassen überflutet, dass wir alle Konzerte auf dieser Bühne absagen mussten. Worin unterscheidet sich dein Festival von anderen? Die unverwechselbare Lage – für ein städtisches Festival – am Seeufer und im Grünen mit bedeckten Bühnen. Es ist ein grosses Festival, das dennoch menschlich bleibt und auch eine Prise Risiko in der Programmgestaltung bietet, denn neben den grossen Namen die auf den Plakaten stehen, stellen wir auch regionalen Bands und speziellen Projekten Slots zur Verfügung. DIE LIVE ACTS Wu Tang Clan (Hip Hip Hurra) Das ist das Wahre, die Crème de la Crème (mit dem Akzent von NYC) für alle Fans des Genres. Sie sind in der Szene und bei den Fans ähnlicher Richtungen wohl bekannt. Diese Stars der East Coast werden alles unternehmen, um die Brandungswelle am Ufer des Neuenburgersees andauern zu lassen. Geld, Sex und Drogen, die Lieblingsthemen dieser Jungen aus den schwierigen Vierteln New Yorks, werden ohne Zweifel Schlag auf Schlag aufeinanderfolgen. A Beez for a Buzz.


ZU ENTDECKEN Syd Matters (So does Waters) Die von Pink Floyd inspirierte Band aus Frankreich entführt uns auf eine zauberhafte Reise. Der Multi-Instrumentalist Jonathan Morali nimmt uns bei seiner Reise dorthin mit wo es ihm am schönsten erscheint und gerne begleiten wir ihn dabei. Seine berauschende Musik, die uns an die vier Enden der Welt entführt ist perfekt geeignet für Relaxingoder Meditationsseancen. Das darf man auf keinen Fall verpassen, wenn man sich die essentiellen Fragen zum Weltuntergang stellen will. Inka oder nicht, das ist hier nicht die Frage.

Archive Archive ist der lebende Beweis für die Lebensweisheit, dass man zuerst fortgehen muss um das Zuhause richtig schätzen zu lernen. Sie haben sich in unseren Landen und bei unseren Nachbarn eingenistet, doch Archive verheimlicht seine Heimat nicht und das ist Grossbritannien. Solange es noch anhält, geniessen wir es und freuen uns, ihre Musik ganz für uns allein in Anspruch zu nehmen. Zwischen subtilen Stimmen wechselnd, liefert uns die Band einen perfekt sanften Mix. Archive sind echt gut. Punkt, mehr muss nicht gesagt werden.

Transportation_ Oiseau de nuit shuttle for free Free bicycle Co-voituring www.e-covoiturage.ch Accommodation_ Camping / camping@festineuch.ch

www.festineuch.ch

Program_ Thuesday 2 ayo-catherine ringer – archive – bonaparte – carrousel Friday 3 wu-tang clan- the do – dj shadow – shadolin – temple defenders – trip in Saturday 4 moby – syd matters – bb brunes- metronomy – 7 dollars taxi – the national fanfare of kadebostany Sunday 5 groundation – gotan project – jehro - henry des PriCes_ 1 day chf. 57.- and more 2 days chf. 99.- and more 4 days chf. 196.- and more


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F K och ein Festival an einem Seeufer? Genau, aber aufgepasst, dieses Mal befinden wir uns im Hoheitsgebiet der Bourgeoisie der Seeküste. Es ist nur eine Woche nach dem Festineuch, doch die Luft ist schon sehr viel milder. Und sie duftet. Es ist eine Wohltat für unsere Augen, zuzusehen wie diese Horde von garstigen Festivalbesuchern inmitten dieser Betuchten ankommt und die perfekt geschnittenen Hecken zertrampelt. Von dem Moment an, an dem wir den Eingang durchschreiten, sind wir eingenommen von dieser warmen, cosy Atmosphäre. Man steht hier wirklich mit den Füssen im Wasser und das abschüssige Gelände wird zur riesigen Spielwiese wenn es regnet. Die Atmosphäre ist so festlich, dass sie sogar die ausdrucklosesten aller Waadtländer überzeugt und das will was heissen. Wir haben sogar die Bourgeoisie zum Sound von Deep Purple mit den Hüften wiegen gesehen. Herrlich. Die Tavernen – die einen lokaler als die anderen – schliessen ihre Pforten erst lange nach dem Ende der Konzerte. Das Caribana ist mehr als nur ein Festival, es ist ein riesiges Festival-Fest voller Spass.

Das Überlebenskit Ein Langdistanz-Auto-Ortungs-Gerät, denn es ist nicht ganz einfach dieses wiederzufinden Dresscode nach Wahl: wasserfeste Sandalen oder Louboutin Stiefeletten. Das hängt ganz davon ab, ob ihr als ein erfahrener Festivalbesucher oder als Anwohner durchgehen wollt.

Worin unterscheidet sich dein Festival von anderen? Der idyllische Rahmen am Seeufer und ein für die Schweiz einmaliges Programm, von dem vor allem die Region profitieren soll. Alle Bands die sich von unserem Festival haben inspirieren lassen, haben eine super Shows abgeliefert, nicht wie andere Bands, die nur ein Stop-Over machen.

4 Fragen an den Boss Tony Lerch

DIE LIVE ACTS

Welcher Künstler wäre auf deinem TraumProgramm? Police. Wir haben sogar schon einmal einen Vertrag mit ihnen unterschrieben, doch leider ist es nie zum Konzert gekommen. Doch wir vertrösten uns diese Jahr mit I Blame Coco, der Tochter von Sting...

Wolfmother (Hairy Rock) Kreischende Gitarren und schaukelnde Grooves: Wolfmother peppt die Klassiker mit einem guten Schuss Blues auf. Oft werden sie verrissen, doch sie sind sich der Vergleiche bewusst, und es tut der Tatsache keinen Abriss, dass Wolfmother eine solide Live-Band mit sehr guten und sich treu bleibenden Titeln ist. Es wird euch packen, denn es geht so richtig ab, mit der Gibson im Vordergrund und dem Marshall im Hintergrund, die eure Ohren zum Bluten bringen und euch die Rückkehr der Rock-Götter erflehen lassen. Mächtig und effizient.

Welches ist in deinen Augen der beste live Act am Caribana? Die Band Thirty Seconds to Mars 2010 und natürlich Faithless, die mit einer etwas zu grossen Produktion für das Caribana ankamen. Was war der grösste Flop in der Geschichte des Festivals? Das war ganz klar Sean Paul – eine Schande – wir waren alle sehr enttäuscht... sie haben uns am Vorabend angekündigt, dass er ohne seine Band kommen wird.


Interpol (well dressed Britpop) Donnerstag, 09.06.2011 Interpol sind immer noch im Geschäft – und das seit 1997 – und sie surfen nach wie vor auf der Britpop- und Post Punk-Welle, die sie mit einer Prise Rhythmik versehen welche die charmanten Melodien des Sängers perfekt unterstreicht. Die New Yorker beweisen euch, dass alles von der Einstellung abhängt und dass es wohl auch an ihrem Talent liegt, dass es sie noch immer gibt. Poum Poum Tschack gibt’s zwar nur im Hintergrund, doch es ist immer noch die Basis des Britpops, und den haben sie echt gut drauf...

ZU ENTDECKEN I Blame Coco (Elektro-Pop, Arms in the Air) Endlich eine Band die ihre Euro-Elektro-Pop Einflüsse nicht zu verstecken versucht. Sie sind Fun und erinnern uns an die Abende, an denen wir uns fragten, wie viele dieser schwarzen Plastikarmbänder wohl an unsere Unterarme passen. Sumners unglaubliche Stimme, die so überhaupt nicht zu ihrem Äusseren passt, ist mehr als mitreissend. Bei manchen Titeln fragen wir uns sogar, ob wir

Transportation free TPN and shuttles free bike co-voituring www.e-covoiturage.ch Accommodation Camping municipal de Tannay 1295 Tannay Tél.: +41 (0)22 755 24 65

nicht von einer Wespe gestochen wurden, so unterschwellig klingt die Stimme der Erzeugerin.

www.caribana-festival.ch

Artists Abd Al Malik - Azazelblue’s Earthworms - Ben Howard - Favez Guess What - Guillaume Grand - Hurts - I Blame Coco - Interpol - Jaïlyna - Julian Marley - Justin Nozuka - Kassidy - Kirsty - Kool & The Gang - Lissie - Little Dragon - Marc Sway - Medi - Misty Miller - Morcheeba - Ndidi O - OMD - Plain White T’s - Plan B Saint-André - Solange la Frange - Texas - Wolfmother PriCe Dès chf. 68.-


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F K Renn! Renn für den Hard! Das rufen sich die Stammgäste des Greenfield beim Sprint auf der Landebahn des Militärflugplatzes zu, um ja in den vordersten Reihen vor den zwei Bühnen zu sein, welche sich strategisch mit einem Abstand von etwa hundert Metern gegenüber positioniert sind. Diese Welle aus ungewaschenen Haaren, Nieten, Docs, Bandanas und Tattoos bei ihrem jährlichen Sprint – Lager in der einen Hand, Slayer-Fahne in der anderen – muss man schon gesehen haben. Aber irgendwie haben sie ja Recht, es lohnt sich, zehnmal pro Abend während drei Tagen beinahe einen Hitzeschlag zu riskieren. Denn was sich auf der Bühne abspielt ist heavy. Hardrock in allen Facetten, Hauptsache Hard. Und zur achten Ausgabe (Tatsache, du bist alt!) hat der Militärflughafen von Interlaken euch ein gewaltiges musikalisches Arsenal zusammengestellt. Und all das in der legendären Atmosphäre à la Lärm-Bier-Jäger-undSammler, was dieses Festival zur wahren Erholung macht, wenn du gewöhnlich deine Hirnzellen anstrengst. Nur keine falsche Zurückhaltung…

Einige Fragen an Aviva Gottheil, Pressesprecherin des Greenfield Welchen Künstler würdest du am liebsten ins Programm aufnehmen? Wir haben keine Traumkandidaten. Wir verfolgen die Wünsche des Publikums sehr genau und unser Ziel jedes Jahr ist es, diese zu verwirklichen. Welcher Live Act war deiner Meinung nach der beste am Greenfield? Jedes Jahr bringt ein neues Highlight. Letztes Jahr war es ganz klar Rammstein! Und was war der grösste Flop in der Geschichte des Festivals? Keine Antwort… Ah, diese Diplomatie… Worin unterscheidet sich das Greenfield von anderen Festivals? Die Harmonie von Location und Programm. Purer Hard Rock inmitten des Gebirges.


The Ocean (berlinerisch-schweizerischer Prog Rock) Diese Gruppe hat seit ihrer Gründung 2000 in Sachen Genre, Line-Up und Musik eine ziemliche Entwicklung hinter sich. Alles begann in Berlin mit einem gewissen Robin Staps, der das Doom/Experimental-Kollektiv „The Ocean“ auf die Beine stellte. Ein Kollektiv und keine Gruppe deswegen, weil die Musiker nie nur für ein Album oder eine Tournee unterwegs sind. Bis zu dem Tag, als junge Schweizer Musiker aus der Postrock- und PosthardcoreSzene auftauchen und Staps sich entschliesst, sie zu engagieren. Was einmal ein Doom-Kollektiv war, wurde dann zu einer mehrheitlich schweizerischen Metal-Prog-Gruppe mit durchschlagendem Erfolg, dies besonders seit der Veröffentlichung von „Heliocentric“ beim Label Metal Blade, die viel Aufmerksamkeit erregte.

System of a Down SOAD gehören der Vergangenheit an? Von wegen! Verschwunden, um an ihren Soloprojekten zu basteln? Wieder falsch! System sind da und zwar voll da. Takian und seine Band kehren zurück, noch immer gleich untypisch, provokant, politisch engagiert und beehren Europa mit einer Serie von Konzerten. Und ka-ching! Sie werden auch in der Schweiz sein, am Greenfield! Was hast du für ein Glück, lieber Leser. Muss man die Kerle noch vorstellen? Eigentlich nicht, finden wir. Nach fünf Alben und mehr als 20 Millionen verkauften Exemplaren kann man, glaube ich, ohne Zögern sagen, dass SOAD eine bedeutende Gruppe der HardrockSzene ist und dass es eine Schande wäre sie zu verpassen.

Flogging Molly Was haben wir gelacht in unserem Büro, als wir inmitten des Hardrock-Dschungels, der das Greenfield dieses Jahr ist, die Amerikaner von Flogging Molly entdeckt haben. Wo alles andere fies, hart, gebrüllt daher kommt, kommt diese KeltenpunkGruppe tanzbar und vergnügt daher. Sicher, auch sie haben Gitarren und Verzerrer dabei, aber heidnische Folklore verpflichtet und so kommen dazu noch Akkordeons, Geigen, Flöten und Banjos. Eine Minute positiver Energie in diesem HardrockDickicht? Gewissermassen, ja. Aber hat sich die Menge mal die Kehle benetzt, steht auch das hartgesottene Publikum am Greenfield plötzlich auf den gallischen Gesang.


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Foo Fighters Dave Grohl ist nicht der Typ, der sich auf seinen Lorbeeren ausruhen würde. Seit dem Ende von Nirvana, deren Schlagzeuger er war, schart der vielseitig talentierte Musiker Gruppen und Kollaborationen um sich. So hat man ihn bereits mit den Queens of the Stone Age, Them Crooked Vultures und Probot gehört und in Pick of Destiny, einer abgefahrenen Musical-Komödie mit Jack Black, spielte er Satan. Aber vor allem ist Dave Grohl seit über 15 Jahren Gitarrist, Sänger und Lead der Rockgruppe Foo Fighters. Nach sechs von Fans hochgelobten Alben und einmaligen Bühnenperformances ist der Erfolg der Truppe unbestritten. Im Frühling 2011 kommt ihr siebtes Werk heraus: „Wasting Lights». Aus diesem Anlass machen sich Grohl & Co. Auf eine kleine Festivaltour durch Europa. Eine Gelegenheit mehr, ihren Status als Rock’n’Roll Heroes zu feiern.

www.greenfieldfestival.ch

Transportation Train www.sbb.ch and shuttle for free with the pass Parking free with the pass Program The all program is not ready actually Foo fighters- system of a down – disturbed – volbeat – social distortion – apocalyptica – lacuna coil – bullet for my valentine – floggin molly – wolfmother – the gaslight anthem – boysetsfire – anti flag sick of it all – parkway drive – dredg – madsen – broilers – caliban – the young gods – favez – comeback kid – suicide silence – frank turner – converge – silverstein – navel the dreadnoughts – alesana – adept – che sudaka – kvelertak – framing hanley – the ocean – the rambling wheels

Accommodation Camping for free with the pass Prices 3 days pass chf. 188.-


FOO FIGHTERS SYSTEM OF A DOWN DISTURBED VOLBEAT SOCIAL DISTORTION APOCALYPTICA LACUNA COIL BULLET FOR MY VALENTINE FLOGGING MOLLY WOLFMOTHER THE GASLIGHT ANTHEM BOYSETSFIRE ANTI-FLAG SICK OF IT ALL PARKWAY DRIVE DREDG MADSEN BROILERS CALIBAN THE YOUNG GODS FAVEZ COMEBACK KID SUICIDE SILENCE FRANK TURNER CONVERGE SILVERSTEIN NAVEL THE DREADNOUGHTS ALESANA ADEPT CHE SUDAKA KVELERTAK FRAMING HANLEY THE OCEAN THE RAMBLING WHEELS WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER ALL SHALL PERISH ESCAPADO

9. - 11. JUNI 路 INTERLAKEN WWW.GREENFIELDFESTIVAL.CH

KARTEN AN ALLEN BEKANNTEN VORVERKAUFSSTELLEN. TICKETCORNER-HOTLINE: 0900 800 800 (CHF 1.19/MIN., FESTNETZTARIF)

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Medienpartner:


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Das Wheels Fest ist ein ehrgeiziges Projekt, ein sehr ehrgeizes sogar. Beim Durchstöbern der Website, die beim Schreiben dieses Artikels noch in Bearbeitung ist, könnte man einen sympathischen Event mit zwei, drei ausgestellten Karren, einem Konzertzelt und einer Skaterampe für die Kids erwarten. Im Gespräch mit Nadia Boudjenane, der Veranstaltungsleiterin des Projekts, stellt sich heraus, dass die Ambitionen in Wirklichkeit ganz andere und – um nicht mit Worten zu geizen – monströse Ausmasse haben. Seit zwei Jahren reift die Idee um dieses Projekt nun bereits in den Köpfen eines kleinen Teams heran, das eine tiefe Leidenschaft für alles hegt, was auch nur im entferntesten mit Fortbewegung auf Rädern zu tun hat. Das Wheels Fest hat sich zum Ziel gesetzt, zum wichtigsten Ausstellungsereignis der Welt des Fahrens zur Sommerzeit zu werden. Und um das zu erreichen, hat sich die Gruppe grosse Massstäbe gesetzt. Sie möchten diese Welt, die sie so fasziniert, nicht nur dem

sehr anspruchsvollen Publikum präsentieren, sondern das Wheels Fest möchte auch die Schweizer Wirtschaft ankurbeln – in anderen Worten aus der Schweiz eine Drehscheibe für die Berufswelt des Fahrens machen. Dies alles wird sich in der Umgebung der ehemaligen Rennstrecke „Circuit de Lignières“, zwischen Neuenburg und Biel, abspielen. Die Rennstrecke wird Schauplatz diverser Rennen und Ausstellungen sein und unter anderem werden sich exklusiv in der Schweiz professionelle Drift-Fahrer messen. Der Asphalt wird beben… Neben der Rennbahn wird in Zusammenarbeit mit Doo Dah ein riesiger Skatepark aufgestellt. BMX, Skate, Inline Skates, Roller, alles was rollt und nicht motorisiert ist wird dort zur Verfügung stehen und gegeneinander antreten. Mit „Fièvre“, einer Skate-Crew aus Lausanne, wird das Publikum auch die Möglichkeit haben, die Tricks der Draufgänger kennenzulernen. Gleich neben dem Skatepark wird es ausserdem

eine brandneue Dirtstrecke geben. Das Wheels Fest wird sich nach Absprache mit dem TCS, Besitzer des Areals, die immensen Erdhaufen zunutze machen und zur Freude der Rider, deren Rennbahnen oft durch Unwetter oder Besitzer solcher Areale zerstört werden, eine echte Dirtstrecke bauen. Das Ziel: Die Strecke wird während des Festivals eingeweiht und soll danach für die Rider der Region frei zugänglich sein. Und als wäre das noch nicht genug, um ein Grossereignis zu schaffen, wird am Wheels Fest auf einem riesigen anliegenden Feld eine Reihe von kleinen Dörfern errichtet, die alle einem Aspekt des Fahrvergnügens gewidmet sein werden; zum Beispiel ein Biker-Dorf, ein Tuning-Dorf, ein Dorf, das der Auto- und Motorrad-Mechanik gewidmet ist, ein VW-Oldtimer-Dorf, ein Vintage-Cars-Dorf und ein US-Custom-Dorf. Yeah! Das sind schon einige Dörfer!


Zu den glamourösesten Attraktionen des Anlasses gehören die „Fuel Girls“, eine Gruppe englischer Femmes Fatales, die ihr Tanz- und Feuerspuckkünste zur Schau stellen, Buggy-Rollin-Shows (ein neuer total verrückter Radsport…), Stuntshows, eine 8-Meter-Rampe mit Bag-JumpLandung, wo der unmögliche Triple Nosebone Flip auf dem Dreirad versucht werden kann und nicht zuletzt eine FMX-Show von Sir Edgar Torronteras himself. Ein Wörtchen zum Sound, nur um euch noch ein wenig ungeduldiger zu machen… Es werden viele einheimische Rockgruppen dabei sein und Headliners wie Will.I.Am werden dem Wheels Fest ihre Stimme leihen. Die Leute meinen es ernst, wenn sie von grossen Plänen reden!

Die Idee, präzisiert Nadia, sei, dass diese kleine Welt für sich dem Publikum alle ihre Besonderheiten vorstellen und eine andersartige Ausstellung bieten soll, solange das Tageslicht reicht, um dann, in der Abenddämmerung, die Leute – Publikum wie eingeladene Gäste – im riesigen Hauptzelt zu vereinen, wo ein vielfältiges Programm aus Konzerten und verschiedenen Aktivitäten geboten wird.

www.wheelsfest.com


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F K

Nach dem letztjährigen Programm auf dem die vier grössten Metalbands der Welt standen – Metallica, Slayer, Megadeth und Anthrax – war es für das Sonisphere dieses Jahr umso schwieriger ein attraktives Programm für die lieben blonden Metalheads aus der Schweiz zusammenzustellen. Doch allen Sorgen zum Trotz kommt das Sonisphere 2011 auch dieses Jahr mit einem Hammerprogramm für alle Liebhaber von Heavy, Trash, Death und ähnlich aggressiven und rohen Rockmusiken daher. Holt also eure Stahlkappenstiefel, eure genieteten Gürtel und Cannibal Corpse Fanshirts heraus, denn diesen Sommer wird der St. JakobPark unter dem Geröhre einiger der grössten Tiere des harten Rocks erbeben. Und falls ihr so richtig vom Sommer und eurem Ersparten profitieren und euch als Deluxe-Metaller outen wollt, dann gönnt euch das teuflische Kombiticket und seid bei allen 12 europäischen Ausgaben des Sonisphere 2011 dabei. Denn die Besonderheit des Sonisphere ist, dass es den ganzen Sommer lang von Stadt zu Stadt zieht, mit (meistens) denselben Headlinern auf dem Programm. Wenn ihr also Lust habt Iron Maiden 12 Mal live zu sehen – und weiss Gott, das könnte ich nur zu gut verstehen – dann macht es euch das Sonisphere dieses Jahr möglich!

Einige Fragen an Cyril Montaphon, Programmgestalter des Events Welcher Künstler wäre auf deinem TraumProgramm? In den letzten zwei Ausführungen hatten wir bereits das Glück unsere Traumkünstler auf dem Programm stehen zu haben! Welches ist in deinen Augen der beste live Act am Sonisphere? Volbeat. Sie haben eine wahnsinnige Bühnenpräsenz und stehen im stetigen Kontakt mit dem Publikum. Was war der grösste Flop in der Geschichte des Festivals? Bis jetzt gab es glücklicherweise noch keinen Flop. Alle Shows gingen problemlos über die Bühne. Worin unterscheidet sich dein Festival von anderen? Im Programm. Bei uns gibt’s puren Metal! Nirgendwo sonst kann man in der Schweiz solche Headliner finden! Iron Maiden (Gott) Maiden! Maiden! Maiden! Wahnsinn! Die unverwüstlichen, zeitlosen und unbestechlichen Iron Maiden sind zurück in unseren Landen! Freude! Unsagbares Glück! 30 Jahre Karriere, 25 CDs und Titel, die so legendär sind, dass sie die Hits der vergangenen Jahre inspiriert haben und ohne Zweifel auch noch die Hits der Zukunft inspirieren werden. Denn die Band um Bruce Dickinson konnte sich als die

unangefochtenen und unübertrefflichen Meister des Heavy Metals etablieren, auch wenn sie selten in den Medien präsent sind – es kennt zwar ein jeder ihr Symbol, doch ihre Gesichter sind, verglichen mit jenen von Lady Gaga und Gefolge, nur wenigen bekannt. Doch Achtung, wir sprechen hier von wahrem und purem Heavy, mit Solos, schrillen Stimmen, gestreiften hautengen Hosen und einer grossen Spielbreite. Da ist es beinahe überflüssig zu erwähnen, dass eine Show von Iron Maiden, trotz der über 50 Lanzen der sechs Schlauberger, so richtig rocken wird! Slipknot (angsteinflössender Karneval) Noch vor wenigen Monaten glaubten wir nicht an eine Rückkehr der Gruppe auf die Bühne, nachdem die Nachricht des Todes von Bassist Paul Gram im Mai 2010 die Runde machte. Laut Taylor war ein Weitermachen ohne ihn undenkbar. Zumindest was das Songwriting betrifft. Doch in Sachen Live-Konzerten, haben die acht Zurückgebliebenen keinesfalls vor, ihre Masken im Schrank verstauben zu lassen und ihre satanische Musik dem Publikum vorzuenthalten. Gut, vielleicht müssen wir etwas relativieren: die Jungs sind nicht wirklich die Reinkarnation des Belzebuben, sondern viel mehr, na


ja, sagen wir mal sympathische Schreckbilder, die genug gruselig sind, um unsere puritanischen Nachbarn am anderen Ufer des Atlantiks zu erschrecken. Neben einigen medienwirksamen und etwas sterilen Titeln, gibt es noch eine ganze Diskografie von Titeln, die einen monströser als die anderen. Die widerspenstigen Zweifler, die sich an ihrem reaktionären Metalhead-Dasein festklammern, haben Unrecht, wenn sie Slipknot zum Teufel schicken wollen, ohne sie sich mal richtig angehört zu haben. Denn allem zum Trotz: Slipknot haben eine riesige Schlagkraft! Gwar (Punk-Grind-Gore-Grotesk) Hahahahaha! Ich lache schon im Voraus! Gwar sind live so cool! So lustig! Und auch voll fett! Man muss an dieser Stelle erwähnen, dass diese Bande von Spinnern die Versifftheit geradezu zu vergöttern scheint. Neben ihrem abgefuckten Trash-Punk und den 15 Alben in ihrer 25jährigen Bandgeschichte, sind auch die Live-Auftritte vom so passend benannten Oderus Ungurus und seinen Kumpanen nicht zu verachten, mit ihrer Inszenierung zwischen einer missratenen Rocky Horror Show und einer etwas weniger poetischen Z-Serie

von Peter Jackson. Du willst grotesken Gore? Hier kommst du auf deine Kosten! Das Ganze wird noch mit einer Schicht politischer Inkorrektheit überpudert und voilà: Gwar sind Sodom für die Augen und Gomorra für die Ohren. Ihr habt die Schnauze voll von diesen mannhaften Typen, denen auf der Bühne kein einziges Lächeln über die Lippen huscht? Dann kommt euch am Sonisphere mit den grotesken Dinosauriern und enthaupteten Priestern amüsieren, die euch mit Ketchup bespritzen!

diese Virtuosen der Brutalität können schon ganz schön angsteinflössend sein. Die scharfen Riffs, das hammerharte Schlagzeug und das Geschrei von Golbarg – bei Gojira ist einfach alles monströs. Gojira haben sich mit ihren vier Alben und einigen Tausend Live-Konzerten als Brückenschlager einer neuen Death Generation etabliert: weniger rüpelhaft, feiner (na ja, feiner Death ist wohl ein Oxymoron) und dennoch so richtig angsteinflössend. GRRAOOOUAAA, wird man das Biest schreien hören!

Gojira (das schwarze Monster) Gojira heisst Godzilla auf Japanisch. Und man muss zugeben, dass das Quartett aus Bayonne seinen Namen sehr treffend gewählt hat, denn

www.wheelsfest.com

Transportation Train www.sbb.ch and shuttle for free with the pass Parking free with the pass Program The all program is not ready actually Foo fighters- system of a down – disturbed – volbeat – social distortion – apocalyptica – lacuna coil – bullet for my valentine – floggin molly – wolfmother – the gaslight anthem – boysetsfire – anti flag sick of it all – parkway drive – dredg – madsen – broilers – caliban – the young gods – favez – comeback kid – suicide silence – frank turner – converge – silverstein – navel the dreadnoughts – alesana – adept – che sudaka – kvelertak – framing hanley – the ocean – the rambling wheels


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Wenn es während dem schweizerischen Sommer einen wahrlich authentischen Event gibt, dann ist es definitiv das Trucker and Country Festival. Aber keine Angst, es handelt sich nicht um einen „Musikantenstadl“ im Open Air Format, auch wenn wir zugeben müssen, dass auch das zweifelsohne eine gewisse Authentizität zu Tage legen würde… Aber unter authentisch verstehen wir in diesem Falle, dass die sympathischen Organisatoren der Veranstaltung seit 18 Jahren alles geben, um die Welt von der sie so fasziniert sind so originalgetreu wie möglich nachzustellen: den modernen Far West. Das Trucker and Country imitiert den Westen perfekt: mit seiner Folklore, seinem Look, seinem Essen und vor allem seiner Liebe für teuflische Gefährte. Doch keine Angst, an diesem verlängerten Wochenende vom 25. und 26. Juni gibt es auf dem Flughafen von Interlaken natürlich auch Musik. Und wie es nicht anders zu erwarten war stehen pure amerikanische Countrymusik-Variationen auf dem Programm: vier Headliner aus dem

tiefsten amerikanischen Süden und zwar Morgan (Nashville), Carlene Carter (Nashville), Raul Malo (Miami) und Heidi (nein, das ist kein Tippfehler) Newfield (Healdsburg). Ein kleiner Tipp: die eben genannten Künstler kommen echt nah an die unantastbaren Künste unseres Freundes Cash heran. Ihr habt weiter oben sicherlich auch das Wort Variationen bemerkt, doch seht es eher als einen Euphemismus an, denn hier wird euch purer Country-Rock geboten! Und dennoch sind es die wahren Stars des Festivals, die eine Bande fröhlicher alemannischer Cowboys dazu treibt, Jahr für Jahr zum Militärflughafen von Interlaken zu pilgern. Diese Stars heissen aber weder Johnny noch Hank, sondern vielmehr MAC (natürlich nicht die Computer) oder Harley Davidson. Richtig, das Trucker and Country Festival ist allem voran ein Treffpunkt für Trucker und getunte Bikes. Stellt euch vor, dass sich Pimp

my Ride in die Custom Shops der Hells Angels in Dallas einschleicht und die Lastwagen und Motorräder dieser Gentlemen so richtig pimpt. 40 Tonnen, 666 Zoll, mit Diamantenbildschirmen verzierte Fahrwerksschäfte, Federgabeln aus echtem Schlangenleder das noch immer sein Gift ausspuckt und schon habt ihr eine Idee davon, was an diesem langen Wochenende im Berner Oberland bejubelt wird. Das i-Tüpfelchen ist, dass diese Schwelgerei über verchromte Rückspiegel, Platin-Bremsen und Horn-Kotflügel in der Umgebung einer nachgebildeten Far West Stadt stattfindet, die einem guten Spaghetti-Western durchaus würdig ist. Ein Dorf in dem ihr alle einfachen Freuden des tiefsten Amerikas geniessen könnt: Linedance, Esswettkämpfe, Buden mit Indianer Krimskrams, Wettbewerbe um die schönsten Cowboystiefel und


(christliche) Trucker-Gottesdienste am Sonntagmorgen. Hier taucht ihr voll und ganz in die Welt des Trucker and Country Festivals ein. Und dann noch die riesige Ausstellung von Asphaltfressern, wie man sie sich auf den Strassen von Uncle Sam’s Wüsten vorstellt. Ihr wollt V8, T-Bone und Smith and Wesson (aus Plastik)? Dann ab mit euch ans Trucker and Country Festival!

Transportation It’s AT the same place AS the Greenfield fest. Free shuttle from the railstation Parking not for free Accommodation Camping for free with the pass

www.trucker-festival.ch

Program LORRIE MORGAN / USA CARLENE CARTER / USA RAUL MALO (MAVERICKS) / USA HEIDI NEWFIELD (TRICK PONY) / USA MEG PFEIFFER / D COUNTRY SISTERS / CZ

PriCes 1 day chf. 56.- and more 3 day chf. 105.-


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Warum man sich für dieses kleine Festival interessieren soll? Da gibt es viele Gründe! Etwas spricht uns besonders an: Es ist wie die Festivalversion eines Feriencamps. Und das muss man sich erst verdienen und die Location finden. Denn für uns Nicht-Siderser gehört die Existenz eines Sees in Siders nicht zum Allgemeinwissen. Hat man den See dann mal gefunden, der zugegebenermassen von der kleineren Sorte ist und hinter grossen und eindrucksvollen Hügeln verborgen liegt, glaubt man sich in den Ferien. Idylle wohin das Auge reicht und die Gegend badet in sanftem Licht und reichlich Sonnenschein. Beim Eingang zum Festival werden einem Flip-Flops angeboten. Der Dresscode ist also bekannt: Beach. Palmen, Sand, Petanque, Pastis, Caipirinha, Pareos und Liegestühle… Dies noch zu übertrumpfen wäre schon fast unanständig. Ach, was solls, sind wir für einmal dekadent… Du kannst dich nämlich auf dem See auch von einem bildhübschen braungebrannten Taxifahrer auf dem Tuktuk-Pedalo spazieren fahren lassen, mit dem besten Sound als Hintergrundmusik. Wenn schon, denn schon.

Survival-Musts - Brot für die Enten und Schwimmer - Das nötige Kleingeld um Goodies einzukaufen - Ein prophylaktisches Glas Rotwein falls ihr von der steifen Sorte seid, sonst überlebt ihr in dieser Umgebung nicht lange. 4 Fragen an Laurent, Leiter des Festivals BESONDERES MERKMAL DIESES FESTIVALS Das in der Schweiz einzigartige und groovy Programm! WUNSCHGRUPPE, DIE NOCH NIE DABEI WAR Guru Jazzmatazz BESTER LIVE-ACT «The Bamboos“ aus Australien 2010! 10 Australier im Wallis mit Sax, Posaune, Schlagzeug, Hammond-Orgel und der super Stimme von Kylie Audilst! Musikalisch war das wirklich top! GRÖSSTER FLOP Ein einheimischer DJ bei der ersten Ausgabe des Festivals 2007! Wir wollten Künstler der Region teilnehmen lassen… Was für eine schlechte Idee, das ging völlig daneben.

NICHT VERPASSEN Quantic (ex Quantic Soul Orchestra) Will Holland hat bei vielen Projekten seine Hände im Spiel: Unter dem Namen Quantic oder zusammen mit Flowering Inferno, Quantic Soul Orchestra, Combo Barbaro, der Sängerin Spanky Wilson oder den Limp Twins. Der Brite versucht sich so in diversen Genres, wie Soul, Cumbia, Funk, Elektro, Hip-Hop, Afrobeat, Pacifico, Downtempo, Rare Groove, Drum’n’Bass, Breakbeat, Dub, Reggae, Salsa, Bossa Nova, Jazz oder Folk und stets das ursprüngliche dieser Genres entdeckend. Sein letzter Besuch in der Westschweiz war 2004 am Montreux Jazz Festival. Ein garantierter Erfolg dieses Jahr!


Kid Koala (Maestro am Mischpult) Kid Koala stammt aus Montreal. Er bastelt gern mit Stiften, Papier, Modelliermasse, Leim, Platten und Mischpults rum. Und mit dieser Ausrüstung versucht er die Welt um ihn herum fröhlicher und spielerischer zu gestalten. Der talentierte DJ Kid Koala hat auch die Platten so gut im Griff wie kein anderer und beschert uns amüsante und erfrischende musikalische Perlen. Und dies in einer Geschwindigkeit, dass er beim Wechseln der Platte jeweils die vorherige über seine Schulter wirft!

NEUENTDECKUNGEN Goldfish (Der Jazz-House-Knaller aus Südafrika) Dieses Duo stammt aus Kapstadt, Südafrika und erobert langsam aber sicher die Dancefloors überall auf der Welt mit seinem gekonnten Mix von Jazz-, Soul- und Houseklängen. Dominic Peters und David Poole, beides passionierte Surfer, lassen ihre Musik auf einem Groove und in einer Welt «sliden», die sie selbst erschaffen haben: Das Universum von Goldfish! Zum ersten Mal in einem frankophonen Land, wird diese südafrikanische Gruppe mit ihrer Bühnenperformance bestimmt einen bleibenden Eindruck auf das Publikum machen!

transportation luna shuttle Train www.sbb.ch Co - voituring www.e-covoiturage.ch Accommodation Camping not for free Camping Swiss Plage **** Route de la Gemmi 3960 Sierre +41 27 455 66 08 www.swissplage.ch info@swissplage.ch

www.aubordeleau.ch

Program Friday 1 taz – el azra – joe90 – imperial tiger orch. – beééeruche – quantic Saturday 2 tal stef – dj joh – prommer & barck – tortured soul – mcde vs rainer truby Sungay 3 funkyamind – who’s next – nemoy live – oy PriCes 1 day chf. 25.- and more 3 days pass chf. 35.- and more


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Und schon ist das OpenAir St.Gallen, eines der grössten Festivals des Schweizer Sommers, ein Jahr älter. Und nicht eine Falte! Um ein Jahr gealtert, doch es gibt nichts zu beklagen, denn es ist immer noch immer alles so schön wie eh und je: auf dieser Waldwiese in einem kleinen Tal, erfreut das OpenAir St.Gallen seine Besucher mit seinem auf verschiedenen Ebenen organisierten Gelände (ein steiles Gelände verpflichtet), seinen gut sichtbaren Bühnen und seinem idyllischen Camping auf der Anhöhe. Was das Programm betrifft, so bleibt es seinem Ruf treu und wartet mit wild gemischten und sexy Acts auf. Und die Atmosphäre – euer treuer Diener kann es nur bezeugen – ist so freundlich, dass es einem fast schon schlecht wird. Die St.Galler und anderen Festivalgänger sind überaus sympathisch. Auch der Staff, der dir in allen möglichen und unmöglichen Angelegenheiten zur Seite steht, ist wahnsinnig freundlich. Der einzige Wehrmutstropfen sind die kostenpflichtigen Parkplätze, die mit 40 Franken ganz schön ins Geld gehen (und das unter dem Vorwand, dass die Armee das Gelände zu Goldpreisen vermietet). Doch von dem einmal abgesehen, scheint St.Gallen

immer noch eines der besten öffentlichen Open Airs der Schweiz auf die Beine zu stellen. Fragen an Michaela Tanner, Programmgestaltungs-Assistentin des OpenAir St.Gallen Welcher Künstler wäre auf deinem TraumProgramm? Wir hatten bereits so viele Künstler auf dem Programm, von denen wir geträumt haben. Nach 35 Jahren ist es schwer einen Künstler zu buchen, der noch auf der Traum-Liste steht. Welches ist in deinen Augen der beste live Act am OpenAir St.Gallen? Und auch diese Frage ist schwer zu beantworten. Wir hatten viele einzigartige Shows. Level42 in 1986, Rage Against The Machine in 1994 oder auch Arcade Fire in 2007, um nur einige zu nennen. Was war der grösste Flop in der Geschichte des Festivals? Herbert Grönemeyer in 1989. Um sein Konzert gab es eine grosse Polemik und es hat eine düstere Stimmung geschaffen. Doch bei seiner Rückkehr 1996 konnte er sich mit dem Festival und dem Publikum wieder versöhnen. Worin unterscheidet sich dein Festival von anderen? Ich denke darin, dass sich der Campingplatz auf dem Festivalgelände befindet. So lebt das Publikum während des ganzen Festivals zusammen auf dem Gelände.

QUEENS OF THE STONE AGE Die Psilocybe-Felder, die an die Stickerei-Stadt angrenzen, werden am dritten Juli die Queens of the Stone Age bei sich aufkreuzen sehen. Die amerikanische Band gab ihre smarte Seite auf, nachdem sie sich von Nick Oliveri getrennt hat und präsentiert uns somit nicht länger Shows mit einem mit Drogen zugedröhnten Bassisten, sondern eine sehr viel konventionellere Darbietung. Doch was macht das schon, sie spielen in St.Gallen an einem Sonntag und da läuft ja eh nie was Gutes im Fernsehen. Warpaint (die Fräuleins des Rocks) Letztes Jahr haben wir sie bei der Eröffnung der XX gesehen und dieses Jahr kommen die vier Kriegerinnen von Warpaint zurück, um die Songs ihres exzellenten ersten Albums The Fool zu verteidigen – oder zumindest hoffen wir das. Trotz ihres internationalen Erfolges haben die Damen bisher erst ein einziges Album veröffentlicht. Böse Zungen sagen gar, dass der Erfolg der Gruppe in der atypischen Formation liegt und sie bloss auf dieser Basis funktionieren. Na ja, ganz falsch ist das bestimmt auch nicht. Und dennoch konnte ihr Album mit seinem Mix aus Indie und New Wave einen ziemlichen Erfolg verbuchen. Wir werden sehen, wie sie das live umzusetzen vermögen. Digitalism (Elektro-Boum-Boum) Bei einem solchen Namen könnte man meinen, dass


es sich bei dem Deutschen Duo um die Pioniere des Elektros handelt. Wir stellen uns sofort zwei Analog-Geeks vor, die nach 20 Jahren Kraut in ihrer Garage, Ende der 80er Jahre – avantgardistisch wie sie sind – einen Computer kaufen, der so gross ist wie ein ganzes Haus und darauf 8bit Tech produzieren. So ist es aber nicht… Digitalism sind zwar ein deutsches Elektro-Duo, das jedoch 2004 gegründet wurde, bei Kitsuné unter Vertrag steht und sich im French Electro durchzusetzen vermag. Kurz gesagt: junge Typen in engen Hosen und nicht etwa alte Herren wie die Freunde von Kraftwerk. Doch wir können euch versichern, dass es super cool ist! Sonst würden wir gar nicht erst darüber sprechen! FM Belfast (Geysir Elektropop) Beim Versuch die Namen der vier Bandmitglie-

der von FM Belfast aufzuschreiben, scheint uns alles andere von einer absoluten Einfachheit zu sein. Was meint ihr: Lóa Hlín Hjálmtýsdóttir, Árni Rúnar Hlöðversson, Árni Vilhjálmsson und Örvar Þóreyjarson Smárason. Hey, ich hab’s geschafft! Klar ist, dass man sich bei solchen Namen besser ganz schnell einfache Pseudonyme zulegt wenn man nicht will, dass das erste Album How to Make Friends an orthographischen Hindernissen scheitert. Versuch doch mal solche Namen auf deinem Phone zu schreiben. Hahaha… Ok, jetzt höre ich auf, versprochen. FM Belfast, also! Die sind cool! FM Belfast sind ein Elektro-Pop Projekt aus Reykjavik (so viel ha-

ben wir auch schon festgestellt), das am Iceland Airwaves Festival 08 entdeckt wurde und seither mit einem Album unter dem Arm durch die Welt reist. Obwohl wir zu Beginn viel Quatsch geschrieben haben, fasst dieser letzte Satz die Band doch ganz gut zusammen...

www.openairsg.ch

Program Thursday 30 CULCHA CANDELA JOHNOSSI SOLANGE LA FRANGE AND HER NAME IS VIOLET SMITH & SMART PALKOMUSKI Transportation Train www.sbb.ch Free shuttle from the railstation Parking far away and not for free Accommodation Camping for free with the pass. PriCes 1 day chf. 78.2 days chf. 94.3 days chf. 177.abo 4 days chf. 192.-

Friday 01 DIE FANTASTISCHEN VIER - DIGITALISM - ELBOW - BOYS NOIZE - TV ON THE RADIO - JANELLE MONAE - JAMAICA - THE YOUNG GODS - THE VACCINES- FRISKA VILJOR - BLUMENTOPF - SHEILA SHE LOVES YOU – MONOPHON - DAS PFERD Saturday 02 LINKIN PARK - MOGWAI - WIR SIND HELDEN - LISSIE - FRIENDLY FIRES - FM BELFAST – MONA - ROBERT RANDOLPH – BAZE – TURBOSTAAT - COOKIE THE HERBALIST - BABY GENIUS- HURTS - DIZZEE RASCAL - JOHN BUTLER TRIO Sunday 03 QUEENS OF THE STONE AGE - THE NATIONAL- BEATSTEAKSBEIRUT- WARPAINT- BASCHI - STEFF LA CHEFFE- GUSTAV- STAHLBERGER


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Schwierig, originell zu sein bei der Präsentation diese Festivals, es ist bereits so bekannt wie es legendär ist. Jeder weiss, dass es einfach zu cool ist, zu einzigartig, das Programm unschlagbar. Es scheint überflüssig, überhaupt zu sagen «geht ans Eurocks, ihr werdet begeistert sein», damit kann man heute rechnen. Aber Scherz beiseite, eines muss gesagt sein, unter den europäischen Openairs bleibt das Eurockéennes eine feste Grösse. Auch die Bedingungen auf der Halbinsel Malsaucy erfüllen alle Wünsche. Man ist im Grünen, am Wasser, die Landschaft ist wunderbar, so idyllisch wies nur geht. Ein bisschen geht einem das Eurocks beinahe auf die Nerven. So wie man in der ersten Klasse genervt war von der Klassenbesten, die nicht nur in allem gut war, sondern auch noch super hübsch. So kann man lange behaupten, dass man nicht so sein will wie sie, am Ende ist man doch ein bisschen neidisch. Kurz und gut, ich glaube die Message ist angekommen, das Eurocks 2011 wird seinen Ruf als eines der besten Festivals des Jahres ganz sicher aufrechterhalten. Aber seht doch selbst!

Einige Fragen an Kem, Programmleiter des Eurockéennes Hättest du freie Wahl, wen würdest du ins Programm aufnehmen? Mit den Beastie Boys hat es bisher noch nicht geklappt. Ich versuche es jedes Jahr wieder. Welcher Live Act war deiner Meinung nach bis jetzt der beste am Eurocks? Sehr schwierig nur einen zu nennen… Ich sage euch zwei: DAFT PUNK 2006 – eine phänomenale Show, das Publikum kochte!!! Dann NINE INCH NAILS 2000 – Trent Reznor auf dem Höhepunkt seines Könnens mit seiner bis jetzt besten Backing Band je. Und was war der grösste Flop in der Geschichte des Eurockéennes (und warum)? Ohne Zweifel Missy Elliott 2010… Was für ein Hereinfall. Dazu muss man wissen, dass sie ihren DJ und die Tänzerinnen eine Woche vorher herausgeschmissen hatte. Die Show war also nicht bereit…


Und was ist das Besondere am Eurockéennes, im Vergleich mit anderen Open Airs? Meiner Meinung nach die einzigartige Location. Eine Freizeitanlage auf einer Halbinsel umgeben von Wasser. Beth Ditto Schon seit einigen Jahren arbeitet die allgegenwärtige Lead-Sängerin von Gossip nun an ihrer eigenen Karriere. Beth Ditto kannte man bisher als geniale Frontfrau ihrer Poprockgruppe, aber auch für ihre Forderungen anlässlich feministischer Veranstaltungen und nicht zuletzt für ihre provokanten Posen auf Titelblättern von Modemagazinen. Ja und jetzt, wo sie in aller Munde ist, kommt noch ihr

vielversprechendes Solodebut dazu. Obwohl sie nun eher in Richtung Elektropop unterwegs ist, sind ihre Live-Sets noch immer gleich überwältigend was Performance und Stimme angeht. Honey for Petzi Die grossen Gewinner des Schweizer TremplinBandwettbewerbs und somit auch Teilnehmer am Eurockéennes, „Honey for Petzi“, haben die Ehre auf der Halbinsel Malsaucy neben den ganz Grossen aufzutreten. Da fühlt man sich doch geneigt zu sagen: Mazel Tov! Das haben sie sich redlich verdient. Nach zehn Jahren und fünf Alben begeistert das Lausanner Trio mit seinem Post und Math Rock das Publikum. Bei „General Thoughts

and Tastes“, ihrem letzten Album, ist aber eine Bewegung zu Klängen festzustellen, die doch mehr in Richtung Pop gehen und etwas zahmer ausfallen. Und genau darin besteht das Talent der Gruppe. Wo andere ihre Musik ungeschickt verwässern, um sie zugänglicher zu machen, entwickelt sich der Sound von „Honey for Petzi“ zwar tatsächlich in weniger schroffe Richtungen, ohne dass jedoch die Intelligenz und Schönheit ihrer Musik darunter zu leiden hat. We like!


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House of Pain Der Preis für die beste Wiedervereinigung geht dieses Jahr an… House of Pain! (Sorry, Take That… Ihr habts versucht.) Yeah! Everlast verlässt den Hip-Hop und kehrt zu seinen alten Kumpels der frühen 90er zurück. DJ Lethal lässt Fred Durst endlich alleine in seiner Ecke lärmen. Yeah! In den letzten Jahren hat man tonnenweise Wiedervereinigungen von Bands gesehen, aus finanziellem Interesse versteht sich. Auch in diesem Fall ist das natürlich einer der Gründe. Aber zumindest haben sie mit House of Pain ein Trio wieder zum Leben erweckt, das in sechs Jahren und mit 3 Alben wahre Dauerbrenner fabrizierte. Gibs nur zu, jedes Mal wenn du «Jump Around» hörst, bedauerst du ein bisschen, dass die Zeiten des Oldschool HipHop, der Baggys und der Uhren um den Hals vorbei sind, nicht? Also, ab ans Eurocks und zelebriere nochmal den 90er Gangsta Style. Boys Noize (Ich bin ein Berliner) Du willst fetten Elektro, dass es einem das Gesicht wegfegt? Also nichts wie zum Gig von Boys Noize – dieser junge Mann verbirgt hinter seinem unscheinbaren Aussehen ein aussergewöhnliches Produktions- und Mixtalent. Der selbst gelernte Alexander Rhida – so nennt er sich – hat, statt ein grosses Label von seinem Erfolg profitieren zu lassen, kurzerhand sein eigenes geschaffen, um seinen eigenen Sound und den seiner Kumpels zu produzieren. Ihr werdet es selbst feststellen, Boys Noize ist nur eines der zahlreichen Pseudonyme des Künstlers, der, je nach Mix oder Produktion gerne mal die Identität wechselt. Integer, vielseitig und tanzfreudig, der Junge!

www.eurockeennes.fr

Accommodation Camping with shuttles Camping cars places Tipis to rent, Régis PFLEGER 03 84 22 46 r.pfleger[at]eurockeennes.fr

Program (not ready actually)

Schedules

Friday 1er Beth DiTo, Tryo, Paul Kalkbrenner, Tiken Jah Fakoly

Friday 17 H - 3 H saturday 16 H - 3 H Sunday 15 H - 1h30

Saturday 2 MotÖrhead, Hosue of Pain, Birdy Nam Nam, Kyuss Live, Boys Noize, Anna Calvi Sunday 3 Arcade Fire, Arctic Monkeys, Beade Eye, Katerine, Plasticiens Volants

PriCe 1 day 42 euros week end 74 euros 3 days 95 euros


ARCADE FIRE | BEADY EYE | ARCTIC MONKEYS

TIKEN JAH FAKOLY | LES PLASTICIENS VOLANTS | MOTÖRHEAD BIRDY NAM NAM | TRYO | HOUSE OF PAIN | KATERINE WWW.EUROCKEENNES.FR

GRAPHIC DESIGN BY SCHLEP

BETH DITTO | BOYS NOIZE | PAUL KALKBRENNER | ANNA CALVI

PHOTO BY D.F. BARRY

FUNERAL PARTY | QUEENS OF THE STONE AGE


sicher. Was können wir noch sagen... Genau, alle sind mit ihren Ghettoblasters unterwegs, die dank einer genialen Anlage aus Autobatterien nonstop funktionieren. Warum das? Um Radio Roskilde zu hören, ein Sender, den es nur während des Festivals gibt.

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Roskilde, wo ist das? Ein paar Kilometer entfernt von Kopenhagen. Ebenfalls nahe am Meer, aber nicht dem gleichen. Roskilde ist ein nettes Städtchen, das einmal pro Jahr anlässlich des gleichnamigen Festivals zwischen 380‘000 und 400‘000 Personen während vier Tagen beherbergt. Für alle Sänger und Bands, die etwas auf sich halten, ist das ein obligatorischer Zwischenhalt auf der Welttournee und für die Dänen, andere Skandinavier und auch von weiter weg Angereiste gleicht der Besuch des Roskilde-Festivals einer Pilgerreise. 95% der Besucher verbringen dort alle vier Tage – man stelle sich einmal die Grösse des Campingareals vor –, das gehört einfach dazu. Nach Roskilde geht man nicht, um dieses oder jenes Konzert zu erleben, nein, dorthin geht man in die Ferien. Mit Paletten von Bier.

Das Gelände, wie man sich vorstellen kann, ist gigantisch: Eine ganze Stadt mit kleinen Quartieren, aufgebaut für vier Tage. Es gibt ein Quartier für die Kirchengänger mit der eigenen Kathedrale der Stille, ein Core-Quartier mit einem Skatepark, ein Metal-Quartier etc. Diese ganze wundersame Welt trifft sich ausser an den Konzerten auch am Badesee, am Angelsee (nicht der gleiche See, Schwimmer und Essen werden nicht gemischt), im Kino oder in der Eco-Freaks-Zone (eine Neuheit), wo alles öko ist und sich die Gemeinschaftsduschen für Nudisten befinden (na klar doch, die Skandinavier machen zwar einen zurückhaltenden Eindruck, aber prüde kann man sie nicht nennen…). Man kann sich auch auf dem Hometrainer all die bösen alkoholischen Gifte abstrampeln und gleichzeitig Elektrizität produzieren. Und was noch? Ah ja, ein Rennen wird auch veranstaltet, mit einer einzigen Regel: Teilnahme nackt. Man kommt sich vor wie im Club Med oder auf der Neverland Ranch, aber in Roskilde sind Iron Maiden, Kings of Leon und Co. eingeladen, nicht weniger als 130 Gruppen, um für den Soundtrack zu sorgen. Einzigartig, das ist

Was die Bühnen angeht, so gibt’s davon sechs Stück und vor der grössten, „the place where everything happens“, ist Platz für 60‘000 Menschen, sind zwei gigantische Leinwände à 50m2 aufgestellt und der ganze Schauplatz misst 1200m2… Wenn einem da nicht ein Freudentränchen entwischt… Glaubt uns einfach, Roskilde ist hochkonzentrierter Festivalspass, also wieso weiter suchen. MUST.

www.roskilde-festival.dk/uk/

Hier einige Namen, um euch die musikalische Seite schmackhaft zu machen (das gesamte Programm steht noch nicht): Iron Maiden, Kings of Leon, M.I.A., Beatsteaks, Mastodon, PJ Harvey etc. etc.


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H C . L A V I T S E F N E T R U G . W W W


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F K Paleo… Was kann man dazu sagen, was nicht schon hundertfach gesagt wurde. Es ist schön (auch schon gesagt, aber wir betonen es gerne). Alles ist schön am Paleo. Brillant. Makellos. Und gross. So gross und so gut bevölkert, dass man dort immer seine Freunde verliert. Aber dafür findet man andere, die man schon so lange nicht mehr gesehen hat. Man weiss, mit wem ans Paleo kommt, aber man weiss nie mit wem es endet. Das ist das Schöne. Hügelig ist das Paleo auch. Bei der Eröffnung des Festivals, fühlt man sich leicht ins Land der Teletubbies transportiert, so schön hügelig ist es, grün, sauber, in fröhlichen Farben dekoriert… Dieses Jahr ist im Village du Monde das Thema die Karibik, also wird es wieder bunt und ausgeflippt. Paleo bedeutet auch Sommer, Thai-Stand, Wettbewerbe, Milkshakes, ein bisschen Regen, aber viel Sonne, böse Bars, die dich nicht mehr loslassen und wenn du dich mal losgerissen hast, sind die Konzerte vorüber und du musst am nächsten Abend nochmals kommen. Es bedeutet BandNeuentdeckungen, die bald von sich reden machen

werden, Käsebrot… Aber umso besser: Elitäres Gehabe interessiert hier nicht. Seit 25 Jahren geht das Festival seinen Weg, trotzt Krisen und macht unbeirrt von Kritiken zum Programm weiter. Es ist DAS Schweizer Volksfestival, an dem keiner vorbeikommt. Das alljährliche Ritual. Survival-Musts: - Eine Leuchtpistole, um deinen Freunden deinen Standort zu signalisieren, denn niemand ist je erreichbar am Paleo. - Für die Damen: Lernt im stehen pinkeln. Auch die stärkste Blase leidet am Paleo. 4 Fragen an Jacques Monnier, Programmleiter des Paleo Welchen Künstler hättest du gerne am Festival? Serge Gainsbourg… aber das scheint schwierig. Welches war der beste Live Act am Paleo? (Anekdote oder Begründung) Neil Young 1993 – ein unvergessliches Konzert während einem Wolkenbruch. Neil Young mit Booker T & The MGs, das war eines der stärksten Konzerte in 35 Festivaljahren. «Rock’n’Roll will never die»!


Grösster Flop der Festivalgeschichte? (Anekdote) Das abgebrochene Konzert von Oasis 2000. Die Band hat nach 20 Minuten die Bühne verlassen mit der Begründung, das Risiko wäre zu gross, weil Objekte auf die Bühne geworfen worden wären. Eine unverantwortliche Haltung gegenüber den 30‘000 Besuchern. Eine sehr schwierige Situation, die die Geschichte des Festivals geprägt hat. Besonderes Merkmal des Festivals? Die Musik: Es wird vom Rock zum Hip-Hop übergegangen, vom Chanson zu World Music, Elektro und klassischer Musik. Es können leicht neue musikalische Entdeckungen gemacht werden, neue Bekanntschaften, man isst gut am Festival und die Atmosphäre ist besonders entspannt. Unsere Auswahl konzentriert sich, abgesehen von den Strokes, von denen wir eine Live Show erwarten, dass die Haare fliegen, auf die Neuentdeckungen, die das Paleo dieses Jahr bietet, denn dafür ist das Festival bekannt - sie haben eine gute Nase für unglaubliche Künstler, die später sehr oft auch ans Paleo zurückkehren.

Must-See The Strokes (xoxo, NYC) Donnerstag, 21.07.2011 Gut, sauber, funktioniert. Das Rad wird hier nicht neu erfunden, aber die Melodien sind catchy und die Gruppe, die der Jeunesse Dorée der besseren Quartiere New Yorks entstammen, werden euch ihre rebellische Seite zeigen. Ein klitzekleines bisschen repetitiv, sehen sie doch recht schnieke in ihrem 70er-Jahre-Look aus. Ihr neues Album „Angles“ unter dem Arm, performen sie auf der Bühne immer noch am überzeugendsten. Macht euch schick mit Brille, Blazer und Skinny-Jeans, die Dusche kann bis morgen warten. NEUENTDECKUNGEN Tame Impala (Gazellenjäger) Dienstag, 19.07.2011 Dieses Trio aus Australien spielt an diesem gesegneten Tag psychedelischen Rock, der an Supertramp erinnert. Bei der guten Dosis Schlagzeug, so

geradeaus wie die endlosen Strassen ihrer Heimat, sind wir froh, ihrem Namen auf unserem Weg zu begegnen und ihm zu huldigen. Beirut (Zigeunergroove mit Vibrato) Mittwoch, 20.07.2011 Die geballte Ladung: Hier werden Instrumente und diverse Alltagsobjekte eingesetzt, um euch den Abend mit Akkordeonmusik zu versüssen. Sie sind weit gereist, sprechen perfekt Französisch... Beirut, ein guter Mix aus verrückten Typen und Ukulele. Eine kohärente Richtung kann nicht festgestellt werden, aber ihre Musik bleibt immer frisch und angenehm. Dieser Sound ist easy mit einer Prise Verrücktheit.


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Anna Calvi (Filmmusik ohne Film) Donnerstag, 21.07.2011 Schliesst die Augen und hopp, los gehts auf eine Entdeckungsreise eurer Sinne. Ideal und subtil fliesst der Soundtrack eures Lebens zu eurer Fantasie. Na ja, wäre schon schade nicht ab und zu einen Blick auf die Bühne zuwerfen, also öffnet die Augen zwischendurch. Eine tragisch-romantische Komödie… ihr entscheidet, aber Reklamationen akzeptieren wir keine. Avi Buffalo (Breakfast in a trailer) Diese Musiker wollens wissen und kennen die harte Realität des Lebens on the road. Ohne Zweifel eine feine Gruppe lustiger Gesellen. Ihre Musik ist ehrlich, genauso wie ihre Absichten. Ohne Pause auf Tour verschlingen sie Kilometer, als wären es Oreos. Es gibt Bands, die die Unterstützung des Publikums verdienen und diese hier wäre bestimmt ganz oben auf dieser Liste. Ich werde da sein.

www.PALEO.ch

Transportation Train direct to the festival Shuttles for free Parking for free near the festival Co - voituring www.e-covoiturage.ch and for France http://agenda.covoiturage.fr/evenement/festival/24-paleo-festival

Accommodation Camping for free with the pass Place for camping cars Schedules Door opening 16h30 Program Sorry no program yet - http://yeah.paleo.ch/ fr/page/programme-2011

PriCes Be quick…




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