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editorial
Liebe ISTAF-Besucher, liebe Leichtathletik-Freunde, die Olympischen Spiele von London waren das erhofft begeisternde Ereignis mit tollen sportlichen Leistungen. Die deutschen Leichtathleten haben acht Mal mehr Medaillen geholt als vor vier Jahren in Peking. Damals gab es für das deutsche Team lediglich eine Bronzemedaille durch Christina Obergföll im Speerwurf. In London waren nun mit Robert Harting, Lilli Schwarzkopf, Betty Heidler, David Storl, Linda Stahl, Björn Otto, Raphael Holzdeppe und wieder Christina Obergföll acht Athleten erfolgreich. Durch Robert Harting hat es nun auch eine Wachablösung in der Berliner Leichtathletik gegeben. Der „DiskusRiese“ hat die erste LeichtathletikGoldmedaille seit 1988 nach Berlin mitgebracht. Und mit EM-, WM- und Olympiasieg den Kugelstoßer Ulf Timmermann vom Thron des erfolgreichsten Berliner Leichtathleten gestoßen. Diesen historischen Erfolg möchte Robert heute mit Ihnen und uns feiern. Auch alle anderen Deutschen Me-
daillengewinner und gleich mehrere Olympiasieger von London sind dabei. Dass das Internationale Stadionfest überhaupt seine 71. Auflage erleben kann, verdanken wir dem großen Engagement vieler Leichtathletikfreunde. Allen voran dem Berliner Senat und dem neuen Hauptsponsor Spielbank Berlin, der gemeinsam mit seinem Hauptgesellschafter Novomatic AG das ISTAF gerettet hat. Unser Dank gebührt aber auch dem tollen Berliner Publikum, das dem ISTAF seit Jahren die Treue hält und natürlich den 750 Helfern, die heute im und am Stadion unermüdlich im Einsatz sind. Mehr als 200 Weltklasse-Sportler werden auf und neben der blauen Bahn alles geben. Danken Sie es ihnen bitte mit einem kräftigen Applaus und feuern Sie sie an! Für die Athleten ist die unbeschreibliche Stimmung beim ISTAF immer noch etwas ganze Besonderes. Herzlichst, Ihre
martin Seeber
GERHARD JANETZKY
Geschäftsführer
Meeting Direktor ISTAF Berlin
InhaltSVERZEICHNIS Seite 04
Inhaltsverzeichnis
Seite 07 - 11
GruSSworte
Seite 12 - 13
Zeitplan
Seite 14 - 15
Speerwurf Frauen *
Seite 18 - 19
KugelstoSSen Männer *
Seite 20 - 21
Hammerwurf Frauen *
Seite 22 - 23
Stabhoch Männer
Seite 27
Danksagung ISTAF-Supporter
Seite 30 - 31
Weitsprung Männer
Seite 32 - 33
400m Hürden Männer *
Seite 36 - 37
Mixed-Staffel 4x100m
Seite 40 - 41
110m Hürden Männer *
Seite 44 - 45
Diskus Männer *
Seite 48 - 49
800m Frauen
Seite 50 - 51
Danksagung Sponsoren
Seite 52 - 53
1500M Männer
Seite 56 - 57
100m Hürden Frauen
Seite 60 - 61
ISTAF Rekorde
Seite 63 - 63
100m Frauen
Seite 66 - 67
100m Männer
Seite 70 - 71
90 Jahre ISTAF - die Weltrekorde
Seite 72 - 73
3000M Hindernis Frauen
Seite 74 - 75
800m Männer
Seite 77
ISTAF Team
Seite 78
Impressum
N LONDO 2012
* mit den Olympiasiegern von London 2012
Grussworte Angela merkel Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland
Das ISTAF ist nicht ohne Grund als weltweit zuschauerstärkstes Eintagesmeeting ein Schwergewicht der Leichtathletik. Es verspricht auch in diesem Jahr wieder erstklassige und spannende Wettkämpfe. Trotz Olympischer und Paralympischer Sommerspiele in London ist es den Veranstaltern wieder gelungen, ein Weltklasse-Starterfeld für Berlin zu gewinnen. Zu erwarten sind sicherlich mehrere Medaillengewinner aus London. Besonders freue ich mich, dass zeitgleich zu den noch laufenden Paralympischen Spielen auch hochkarätig besetzte Wettbewerbe der Athletinnen und Athleten mit Behinderung zu sehen sein werden. Ob deutsche oder internationale Sportstars – sie alle erwartet im Berliner Olympiastadion ein begeistertes Publikum und exzellente Wettkampfbedingungen. Ich bin mir sicher: Auch das diesjährige Stadionfest wird nach der gelungenen Leichtathletik-WM
2009 ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu einer erfolgreichen Bewerbung um die Leichtathletik-EM 2018 in Berlin sein. Mein Dank gilt den Veranstaltern, die sich teils schon seit vielen Jahren voller Leidenschaft dem ISTAF und seinem guten Gelingen verschrieben haben, sowie den ehrenamtlichen Kampfrichtern und zahlreichen Helfern, die das ISTAF immer wieder zu einem Fest der Superlative machen. Allen Sport- und Leichtathletikfans wünsche ich als Schirmherrin des 71. Internationalen Stadionfestes spannende Wettkämpfe mit vielen bleibenden Eindrücken und den Sportlerinnen und Sportlern die erhofften Lorbeeren für ihre bewundernswerten Leistungen!
dr. Angela Merkel Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland
Grusswort Klaus Wowereit Regierender Bürgermeister von Berlin
Die 71. Auflage des Internationalen Stadionfestes Berlin (ISTAF) verbreitet olympischen Glanz. Drei Wochen nach Ende der Spiele in London sind alle acht deutschen Medaillengewinner und -gewinnerinnen in Berlin am Start. Grund genug für alle Berliner Leichtathletik-Fans, zahlreich ins Olympiastadion zu strömen. Packende und hoffentlich auch saubere Wettkämpfe sind garantiert, wenn sich internationale Top-Athletinnen und -Athleten ein Stelldichein geben. Zumal die Atmosphäre im Olympiastadion einmalig ist und die Wettkämpferinnen und Wettkämpfer zu neuen Höchstleistungen anspornt. Das ISTAF ist nicht nur das traditionsreichste und berühmteste deutsche Leichtathletik-Meeting. Es schaut in diesem Jahr auch auf seine erste Austragung vor 75 Jahren zurück. Ein Jubiläum, das sich bestens einfügt in die 775 Jahr Feier Berlins. Wer sich vor
oder nach dem ISTAF auf die Spuren der Stadtgeschichte begeben möchte, dem bieten sich in Berlins historischer Mitte im Rahmen von drei Open-AirAusstellungen zwischen Grunerstraße und Petriplatz, auf dem Schlossplatz oder vor der Marienkirche attraktive Möglichkeiten. Auch der Sport kommt dabei nicht zu kurz. Doch heißt es an diesem Sonntag auch: Auf ins Olympiastadion zum ISTAF, die Leichtathletik-Stars aus aller Welt anfeuern und sich an spannenden Wettbewerben erfreuen! Volle Ränge und das bestens eingestimmte Publikum haben das ISTAF stets zu einem Höhepunkt der Freiluft-Saison gemacht. Auch in diesem Jahr können sich die Athletinnen und Athleten von der einzigartigen Atmosphäre im Olympiastadion beflügeln lassen. In diesem Sinne: Herzlich Willkommen zum ISTAF 2012!
Klaus Wowereit Regierender Bürgermeister von Berlin
Grusswort Lamine Diack IAAF-President
I am delighted to write this message for the programme of the 2012 edition of Germany’s greatest annual and the world’s oldest international athletics meeting, ISTAF Berlin, which takes place on Sunday 2 September.
a line-up which will be topped-out by Germany’s World record holder Betty Heidler, who took bronze in London.
The poster boy for this year’s meeting is Germany’s latest athletics super star Robert Harting, who has followed-up two World Championship wins in the men’s Discus Throw with the Olympic title this summer, following in the footsteps of past German greats such as Lars Riedel, Jürgen Schult and Rolf Danneberg.
ISTAF is renowned and respected worldwide for the annually huge, passionate and knowledgeable audience which the meeting attracts. Joining what will be a special German party will be javelin medallists Christina Obergföll (silver) and Linda Stahl (bronze), Björn Otto and Raphael Holzdeppe who took second and third in the men’s Pole Vault, Shot Put silver medallist David Storl, and Lilli Schwarzkopf the silver medallist in the Heptathlon.
Harting was one of eight German athletics medallists from London 2012 and all will be at ISTAF which is sure to guarantee a packed Olympic stadium and a wonderful home coming for the successful squad.
This national cast along with an impressive entry list of international stars from around the world, is sure to conjure up an electrically charged atmosphere for both athletes and spectators alike on 2 September.
ISTAF Berlin is annually held in the 1936 Olympic stadium, and is the 12th fixture on this year’s IAAF World Challenge circuit of 15 meetings, and also comprises an IAAF World Hammer Challenge competition for women,
I offer my very best wishes to the athletes, officials, media and spectators for what I’m certain will be another wonderful afternoon of world class athletics in the German capital.
Lamine Diack IAAF-President
zeitplan 12:20 16 x 50m Schulstaffel – Vorlauf 1 12:30 16 x 50m Schulstaffel – Vorlauf 2 12:30 Frauen – Speerwurf 12:40 16 x 50m Schulstaffel – Vorlauf 3 12:40 Männer - KugelstoSSen 12:50 16 x 50m Schulstaffel – Vorlauf 4 13:00 Endläufe 50m Supersprint 13:45 16 x 50m Schulstaffeln – Endlauf 13:55 Präsentation ISTAF 2012 14:15 Frauen – Hammerwurf 14:25 Frauen – 100m B-Lauf 14:35 Männer – 100m B-Lauf 14:40 Männer – Stabhochsprung 14:45 Rollstuhlfahrer – 100m 15:00 Männer – Weitsprung 15:05 Männer – 400m Hürden 15:15 4 x 100m Mixedstaffel 15:30 Männer – 110m Hürden 15:40 Männer – Diskuswurf 15:40 Frauen – 800m 15:50 Männer – 1500m 16:05 Frauen – 100m Hürden 16:15 Frauen – 100m 16:25 Männer – 100m 16:35 Frauen – 3000m Hindernis 16:50 Männer – 800m 17:00 Ende ISTAF 2012
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Maifeld / Marathontor 15:30 männer – 110m Hürden 14:45 Rollstuhlfahrer – 100m
16:05 Frauen – 100m Hürden 16:15 Frauen – 100m 16:26 Männer – 100m
14:25 frauen – 100m B-Lauf
ST Ar T
14:35 Männer – 100m B-Lauf
Si eh eger ru ng
SP e Wu errF
12:30 Frauen – speerwurf 16:35 frauen – 3000m Hindernis
14:15 Frauen – Hammerwurf 15:40 Männer – Diskuswurf
Zie L 15:40 Frauen – 800m 15:05 Männer – 400m Hürden
14:40 männer – Stabhochsprung ST AB SP hOC ru ng h-
16:50 männer – 800m
W SP eiTru ng
15:00 Männer – Weitsprung
15:50 Männer – 1500m
12:40 männer – kugelstossen
osttor
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Linda Stahl speerwurf | Frauen Alter: 26 Jahre Land: Deutschland Bestleistung: 66,81 meter Erfolge: Olympia-Bronze 2012, EM-Dritte 2012, Europameisterin 2010
CHRISTINA OBERGFÖLL UND LINDA STAHL FEIERTEN SILBER UND BRONZE WIE EINEN OLYMPIASIEG
RO Zwei glückliche Athletinnen, in die Deutschland-Fahne gehüllt, auf Ehrenrunde in London. So feierten Christina Obergföll und Linda Stahl ihre Silberund Bronzemedaillen beim Speerwurf in London. Die Tschechin Barbora Spotakova hatte mit unerreichbaren 69,55 Metern Gold geholt. Die Jubel-Ehrenrunde aber zeigte, dass die Deutschen auch ohne Gold ungeheuer glücklich sind.
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„Endlich hat mir der Speerwurf-Gott geholfen“, jubelte Christina Obergföll aus Offenburg über olympisches Silber in London. „Seit 2005 konnte ich bei den großen Wettkämpfen nie meine beste Leistung abrufen.“ Immer musste sie anderen gratulieren, so bei der WM in Berlin 2009, als sie Fünfte wurde und ihre ewige Rivalin Steffi Nerius Gold holte. Oder 2010 Linda Stahl zum EM-Titel von Barcelona. Bei der WM in Daegu 2011 blieben ihr nur der vierte Rang – und die Blechmedaille.
Aber von ihrem Heimtrainer Werner Daniels und Lebensgefährten Boris Henry wurde sie immer wieder aufgerichtet, mit Hans Eberspächer sogar ein Psychologe hinzugezogen. So konnte sie schnell Frieden mit einer silbernen Medaille schließen, trauerte nicht dem Gold nach, das an Barbora Spotakova ging. Mit der Olympiasiegerin aus Tschechien gibt es heute ein Wiedersehen beim ISTAF, genau wie mit der Dritten von London, Linda Stahl.
christina obergföll speerwurf | Frauen Alter: 31 Jahre Land: Deutschland Bestleistung: 70,20 meter Erfolge: Olympia-Silber 2012, EM-Zweite 2012 & 2010, Olympia-Bronze 2008, Vize-Weltmeisterin 2005 & 2007
N LONDO 2012 N LONDO 2012
OT-GLÜCKLICH „Als ich in London vor 80.000 Zuschauern warf, war mein Puls zwar auf 380“, so die Leverkusenerin Stahl über ihre Gemütslage. Doch den bekam sie wieder in den Griff, genauso wie ihre Rückenschmerzen, die sie vor allem 2011 gepeinigt hatten. Und so wurde Stahl zu Bronze, wie kurz zuvor schon bei der EM in Helsinki. Gemeinsam ist Obergföll und Stahl, dass sie nicht nur in der absoluten Weltklasse den Speer werfen, sondern auch den Geist schulen. Christina
Obergföll wird bald ihre Masterarbeit zu einem Thema aus der Sporternährung schreiben, Linda Stahl ihr Medizinstudium fortsetzen. Und Christina will nun auch die Familienplanung vorantreiben. „Eigener Nachwuchs wäre schön. Das Kind kommt dann schon mit dem Speer zur Welt.“
TOP Drei 12:30 uhr
Name Land PB
Änderungen vorbehalten | Stand 27.08.2012 PB: Persönliche Bestleistung
Barbora Špotáková Christina Obergföll Sunette Viljoen
CZE GER RSA
72,28 70,20 69,35
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David Storl KugelstoSSen | Männer Alter: 22 Jahre Land: Deutschland Bestleistung: 21,88 Meter Erfolge: Olympia-Silber 2012, Weltmeister 2011, Europameister 2012, Hallen-Vizeweltmeister 2012
Nur winzige vier Zentimeter fehlten David Storl vor 80.000 Zuschauern im Jubelkessel von London zur Erfüllung seines Traumes. Olympiasieger wollte er werden. Silber wurde es. Und auch so kann sich seine Jahresbilanz 2012 von Silber-Gold-Silber sehen lassen.
4 cm FEHLTEn IHM ZUM OLYMPIASIEG KUGELSTOSSER DAVID STORL IST ABER AUCH MIT SILBER GLÜCKLICH
Damit bewahrheitete sich erneut das Orakel von Nordhausen, das besagt: Derjenige, der im Januar das dortige Kugelstoßmeeting gewinnt, heimst anschließend mindestens einen internationalen Titel ein.
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David Storl hatte in Nordhausen die drehstoßenden Amerikaner Hoffa, Cantwell und Nelson sowie den angleitenden Polen Tomasz Majewski in Schach gehalten. Bei der EM in Helsinki holte sich Storl dann orakelgemäß den Titel. Den zweiten Schlag verhinderte
der Pole bei Olympia nur ganz knapp. Beim ISTAF folgt heute die Revanche zwischen beiden. „Diesmal will ich Zentimeter vor ihm liegen“, sagt der Hüne mit dem niedlichen Spitznamen „Storli“. Er gilt als Jahrhunderttalent, ist erst 22 Jahre alt und wird seine
Tomasz Majewski KugelstoSSen | Männer Alter: 31 Jahre Land: Polen Bestleistung: 21,91 Meter Erfolge: OlympiaSieger 2012, Olympiasieger 2008, Silber-WM 2009
N LONDO 2012 N LONDO 2012
Medaillensammlung 2016 oder 2020 sicher noch um Olympisches Gold erweitern wollen. Beeindruckend die Entwicklung des Modellathleten, der seit 2006 von Sven Lang trainiert wird. Er reifte vom schüchternen, großen Jungen zum
souveränen, redseligen jungen Mann, der auch mal für einen Spaß zu haben ist. Dann stößt er die Kugel auf einem Marktplatz über vier Autos hinweg, um für seinen Auftritt zu werben.
TOP Drei 12:40 uhr
Name Land PB
Änderungen vorbehalten | Stand 27.08.2012 PB: Persönliche Bestleistung
Reese Hoffa Dylan Armstrong Cory Martin
USA CAN USA
22,43 22,21 22,10
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Eine Münze wurde zu ihrem Glücksbringer, erfuhr Hammerwerferin Betty Heidler einen Tag nach dem Gewinn der olympischen Bronzemedaille.
IHRE BRONZE-MEDAILLE FÜHLT SICH FAST WIE GOLD AN
N LONDO 2012
„Der Kampfrichter, der auf dem Feld das Messgerät in den Boden steckt, hatte danach geistesgegenwärtig eine Münze als Markierung in mein Einschlagloch gesteckt. Er muss gesehen haben, dass da etwas schief läuft“, so Betty. Es war die Story eines unglaublichen Hammerwurfs. Nur schwer war Betty Heidler in den Wettkampf gekommen, die Konkurrenz zog davon. Doch in ihrem fünften Versuch ließ sie den 4-kg-Hammer für alle sichtbar hinter der 77-m-Marke
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landen. Auf der Anzeigetafel aber erschien nur eine 72er-Weite. Nämlich die der nachfolgenden Athletin. Betty Heidler bewies – wie Tage zuvor schon Siebenkämpferin Lilli Schwarzkopf, als diese irrtümlich disqualifiziert wurde – Nerven und Kämpferherz. Sie protestierte, diskutierte mit den Kampfrichter. Mit dem guten alten Bandmaß wurden dann nach dem Wettkampf nochmals die Würfe nachgemessen, die Münze erleichterte das Ganze. Auf 77,12 Meter einigte man
sich für Betty Heidler, das war Bronze. Sie durfte jubeln, denn diese Medaille war fast soviel wert wie Gold. Heute wirft die gebürtige Berlinerin wieder in ihrem geliebten Olympiastadion. Hier lag sie bei der WM 2009 auf Goldkurs, als die Polin Anita Wlodarczyk sie noch abfing und auf den Silberrang verwies. Hier gewann sie im vergangenen Jahr mit Meetingrekord. Ein Erfolg, den sie heute wiederholen will.
Betty Heidler Hammerwurf | Frauen Alter: 28 Jahre Land: Deutschland Bestleistung: 79,42 M (Weltrekord) Erfolge: Olympia-Bronze 2012, Vize-Weltmeisterin 2011, Europameisterin 2010, Vize-Weltmeisterin 2009, Weltmeisterin 2007
TOP Drei 14:15 uhr ร nderungen vorbehalten | Stand 27.08.2012 PB: Persรถnliche Bestleistung
Name Land PB Betty Heidler Tatyana Lysenko Anita Wlodarczyk
GER RUS POL
79,42 78,61 78,30
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BJÖRN OTTO STABHOCHSPRUNG | Männer Alter: 34 Jahre Land: Deutschland Bestleistung: 5,92 Meter Erfolge: Olympia-Silber 2012, EM-Zweiter 2012, Hallen-WM-Zweiter 2012
Der eine war schon abgeschrieben, durfte 2011 trotz Deutscher Jahresbestleistung nicht mit zur WM. Den anderen, hoch Talentierten, warfen Verletzungen immer wieder zurück. Jetzt sind sie wieder da – und wie! Erst holten Björn Otto und Raphael Holzdeppe Silber und Bronze bei der EM in Helsinki, jetzt wiederholten sie den Coup bei den Spielen in London. Beide Male mussten sie sich nur dem Franzosen Renaud Lavillenie geschlagen geben.
SILBER GEWONNEN, NICHT GOLD VERLOREN N LONDO 2012 N LONDO 2012
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Raphael Holzdeppe Stabhochsprung | Männer Alter: 22 Jahre Land: Deutschland Bestleistung: 5,91 meter Erfolge: Olympia-Bronze 2012, EM-Dritter 2012, U23-Europameister 2009, U20-Weltmeister 2008
... UND BRONZE GAB ES OBENDRAUF „Es war eine geile Flugshow und am Ende hatte ich Silber und Raphael Bronze“, fasst Björn Otto den Abend der Stabis in London zusammen, der zwischendurch sogar auf Gold hoffen ließ. Aber da war „Air France“ Renaud Lavillenie vor, der mit 5,97m Gold erflog.
dem Flugzeug, wenn er den Pilotenschein in der Tasche hat. Reibungslos war der Silberweg mit dem Stab nicht, denn zwei Achillessehnenanrisse stellten sich quer. „An Techniktraining mit dem Stab war nicht zu denken und danach hatte ich immer Angst, ob die Sehne wohl halten wird.“
Björn Otto hatte zuvor bereits zweimal Silber gesammelt, bei der HallenWM und bei der EM in Helsinki. „Silber ist fast die schönere Farbe als Gold. Ich habe Silber gewonnen und nicht Gold verloren.“ Fliegen liegt ihm im Blut. Nicht nur mit dem Stab, sondern auch mit dem Gleitschirm oder bald mit
Nun ist der Schmerz weg, die Sicherheit wieder da. Rechtzeitig kam der extrem harte Stab aus den USA, den bisher nur er springt. „Probieren konnte ich ihn erst im Finale von London.“ Kein Problem, wie der 5,91mFlug zeigte.
TOP Drei 14:40 uhr
Name Land PB
Änderungen vorbehalten | Stand 27.08.2012 PB: Persönliche Bestleistung
Steve Hooker Brad Walker Björn Otto
AUS USA GER
6,06 6,04 5,92
Die gleiche Höhe schaffte auch Raphael Holzdeppe. Geschmeidig wie eine Katze und schnell wie ein Panther ist er: „Im Anlauf bin ich viel schneller als die anderen und das gibt mir die Energie, solche Höhen zu springen.“ Auch er hatte viele Verletzungen, konnte seine Superleistungen aus dem Juniorenbereich lange nicht in der Weltspitze umsetzen. Nun aber ist er fast ganz oben. Neue Höhen kündigen sich an. Beide deutschen Springer möchten in den 6-Meter-Klub aufrücken. Schon beim ISTAF?
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Wie das ISTAF zurück in die Erfolgsspur kam Rien ne vas plus – nichts geht mehr! Den französischen Satz kennen viele vom Roulette-Spiel, wenn die kleine weiße Kugel im Kessel rollt. Sei es aus Filmen oder Besuchen in einer Spielbank. „Rien ne vas plus“ hieß es vor etwa einem Jahr auch für das traditionsreichste und größte Leichtathletik-Meeting der Welt, dem ISTAF. Nach dem Ausstieg des bisherigen Hauptsponsors Vattenfall stand die Berliner Veranstaltung vor dem Aus. Doch dann kam ein Wahlberliner, der das nicht zulassen wollte und die Kugel ins Rollen brachte. Günter Münstermann, seit 36 Jahren in der Glücksspielbranche tätig, ist seit 1999 Geschäftsführer der größten deutschen Spielbank, der Spielbank Berlin am Potsdamer Platz. In seiner Funktion engagiert er sich nicht nur für die Eindämmung illegalen Glücksspiels und der Spielsuchtprävention, er unterstützt auch Sportler und Vereine, wenn sie noch nicht so im Fokus oder wirtschaftlich unter
Druck stehen. Diskuswerfer Robert Harting, die Handball-Füchse oder eben das Internationale Stadionfest – sie alle wissen, dass sie sich auf den Rheinländer Münstermann verlassen können. So war es auch vor einem Jahr, als dem ISTAF die Lichter auszugehen drohten. „Als das ISTAF zu sterben drohte, haben wir die Rettung mit finanzieller Hilfe unseres Hauptgesellschafters, der österreichischen Novomatic AG, innerhalb von Minuten entschieden. Wir haben den Verantwortlichen mitgeteilt, dass wir als Hauptsponsor zur Verfügung stehen“, sagt Günter Münstermann nicht ohne Stolz. „Das ist sicherlich auch ein Verdienst des Beiratsvorsitzenden der Spielbank. Schließlich war Manfred von Richthofen früher Präsident des Landessportbundes und des Deutschen Sportbundes. Insgesamt geben wir im Jahr mehr als eine Viertelmillion Euro für Sportförderung aus“, so Münstermann weiter.
Bei allem sportlichen und karitativen Engagement ist heute ein ganz besonderer Tag für Günter Münstermann. Er wird mit mindestens 50.000 anderen begeisterten Leichtathletik-Fans im Berliner Olympiastadion sitzen, die Atmosphäre genießen, die mehr als 200 Sportler anfeuern und sich über ihre Leistungen freuen. Für die Athleten ist es heute auch ein wenig wie beim Roulette. Am Start heißt es: Ihr Einsatz bitte! Und dann, wenn sie in 16 spannenden und anstrengenden Disziplinen alles gegeben haben, sagt der eine oder andere erschöpft im Ziel: Rien ne vas plus – nichts geht mehr!
Günter Münstermann Sponsor | Männer Alter: 60 Jahre Land: Deutschland Bestleistung: mit 20 Mark Einsatz 1600 Mark beim Roulette gewonnen Erfolge: Einige
Vielen Dank an den ISTAF Supporterclub Der ISTAF-Supporterclub ist eine Solidargemeinschaft von LeichtathletikFreunden, die sich zum Ziel gesetzt hat, das älteste und berühmteste Leichtathletik-Meeting der Welt langfristig zu sichern. Viele kleine und mittlere Unternehmen aber auch Privatpersonen sind bereits ISTAF-Supporter. Sie alle tragen
als Mini-Sponsoren ihren wichtigen Teil zum Erhalt des größten Leichtathletik-Meetings der Welt bei. Denn hier gilt wie im Sport der Teamgedanke: Gemeinsam sind wir noch stärker! Das Internationale Stadionfest Berlin dankt nachfolgenden Personen und Unternehmen für ihre großartige Unterstützung.
Mehr Informationen und Ihr Aufnahmeantrag unter: www.istaf.de
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Greg Rutherford Weitsprung | Männer Alter: 25 Jahre Land: GroSSbritannien Bestleistung: 8,35 Meter Erfolge: Olympiasieger 2012, 5. WM 2009, Silber EM 2006, Junioren-Europameister 2005
Greg Rutherford fordert in Berlin Europameister Sebastian Bayer heraus
Der Olympiasieger spielte noch 2005 lieber FuSSball Weitspringer Greg Rutherford schwebte im Olympiastadion von London auf 8,31 Meter und krönte mit dieser Siegweite einen goldenen Tag der Gastgeber. Denn Siebenkämpferin Jessica Ennis und Laufwunder Mo Farah holten zwei weitere Siege für Großbritannien.
ford, der früher mal Fußball spielte und erst 2005 zum Weitsprung fand. Aber schnell steigerte er sich, wurde 2006 Zweiter bei der EM. Er erreichte gute Platzierungen bei Meetings, doch der große Durchbruch blieb lange aus. Den hob er sich für Olympia auf...
Sein Gold überraschte ein wenig, obwohl er als Jahresweltbester angereist war. Rund zehn Athleten hatten Chancen auf die Medaillen angemeldet, aber keiner konnte ihn an diesem Tag gefährden. „Davon habe ich mein ganzes Leben geträumt,“ so Ruther-
Sebastian Bayer fehlten in London nur winzige sechs Zentimeter zu Silber, zwei zu Bronze. Mit einer Weite von 8,10 Metern wurde der Schützling von Uwe Florzcak Fünfter und musste zuschauen, wie die Briten ihren Olympiasieger Rutherford umjubelten.
TOP Drei 15:00 uhr
Name Land PB
Änderungen vorbehalten | Stand 27.08.2012 PB: Persönliche Bestleistung
Mitchell Watt Godfrey Mokoena Ignisious Gaisah
AUS RSA GHA
8,54 8,50 8,43
N LONDO 2012
„Leichtathletik ist die Kernsportart bei Olympia, mit Abstand mit den meisten Nationen und der absolut größten Konkurrenz. Da ist ein fünfter Platz viel wert und ich kann gut damit leben“, sagte Bayer einige Tage später. Und er verwies auch auf seinen Europameistertitel von Helsinki, den er mit 8,34 Meter errang. Einer Weite, die ihn in London zum Olympiasieger gemacht hätte. Aber eben leider nur hätte. Heute beim ISTAF kommt es zur Revanche!
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Felix Sanchez 400M Hürden | Männer Alter: 35 Jahre Land: Dominikanische Republik Bestleistung: 47,25 Sekunden Erfolge: Olympiasieger 2012, Vizeweltmeister 2007, Olympiasieger 2004, Weltmeister 2003
Es war ein berührender Moment, als Felix Sanchez (Dominikanische Republik) im Ziel des olympischen Finales von London über 400 Meter Hürden niederkniete, das Foto seiner GroSSmutter küsste und ihr den Olympiasieg widmete. In 47,63 Sekunden war er zum Titel gestürmt.
Mit Omas Tränen zum Olympia-Gold Bei der Siegerehrung ließ er seinen Gefühlen nochmals freien Lauf. „Als es zu regnen begann, habe ich gespürt, dass es meine Oma war, die weinte“, erklärte er seine Tränen. Ihr Tod hatte ihn 2008 schwer getroffen, kurz danach scheiterte er im Vorlauf der Olympischen Spiele in Peking. Er schwor sich, nochmals eine Medaille für sie zu erringen. Zuvor hatte er einige Jahre die 400 Meter Hürden dominiert und 2004 in Athen olympisches Gold errungen. Danach aber machten ihm eine Fußoperation und andere Verletzungen zu schaffen. Nun dieses eindrucksvolle Comeback.
An alte Zeiten anknüpfen will auch Georg Fleischhauer. Er hatte im Vorjahr mit einer Superzeit von 48,72 Sekunden im Vorlauf der WM geglänzt, aber dann das Finale knapp verfehlt. In diesem Jahr wollte er es besser machen, doch Achillessehnenbeschwerden verhinderten das. Erst in letzter Sekunde konnte er mit dem Titelgewinn bei den Deutschen Meisterschaften auf den EM-Zug springen. Dort, in Helsinki, wurde er mit 50,11 Sekunden Sechster, aber die Olympianorm von 49,30 Sekunden verfehlte er klar. „Ich bin sehr enttäuscht, war nicht mehr so fit und hatte nicht mehr genug Energie.“
TOP Drei 15:05 uhr
Name Land PB
Änderungen vorbehalten | Stand 27.08.2012 PB: Persönliche Bestleistung
Felix Sanchez Leford Green Georg Fleischhauer
DOM JAM GER
47,25 48,47 48,72
Ebenfalls beim ISTAF wird Lokalmatador und U20-Europameister Varg Königsmark antreten, der Ende Juni mit einer Zeit von 49,54 Sekunden den Olympiazug ebenfalls nur knapp verfehlte.
N LONDO 2012
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Erstmals gibt es beim ISTAF eine 4 x 100m-Mixedstaffel der Nationen
Heute sehen Sie eine echte Weltpremiere
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Dieses Bild hat die Welt noch nicht gesehen. Denn noch ist es eine Fotomontage. Aber heute gibt es den Wechsel einer Sprinterin auf einen Sprinter wirklich. Beim ISTAF treten erstmals in der Geschichte der Leichtathletik gemischte 4x100-m-Staffeln der Nationen gegeneinander an. Zwei deutsche Staffeln mit je zwei Frauen und Männern fordern dabei Mixed-Sprintstaffeln aus aller Welt
heraus. Mit dabei sind die starken Niederländer, die mit den Männern in Helsinki vor den Deutschen Europameister wurden und hinter den deutschen Frauen Zweite. Außerdem am Start: Tschechien, Polen, Slowenien, Großbritannien und die favorisierten Jamaikaner. Die Idee für den Mixedstaffel-Lauf entwickelte Meeting Direktor Gerhard Janetzky bereits beim ISTAF 2011:
„Staffelläufe begeistern immer das Publikum, gerade wenn die Athleten die Landesfarben tragen. Daher probieren wir hier gern etwas Neues aus. Die deutschen Staffeln haben tolle Leistungen geboten und gezeigt, was im Team möglich ist.“ Drücken Sie die Daumen, dass die Premiere klappt! Die Besetzung der Staffeln wird erst kurz vor dem Start bekannt gegeben.
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N LONDO 2012
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Aries Merrit 110 M Hürden | MÄNNER Alter: 27 Jahre Land: USA Bestleistung: 12.92 Sekunden Erfolge: Olympiasieger 2012, 5. WM 2011
Aries Merritt (USA) kommt als Olympiasieger von London nach Berlin. Wir dürfen uns auf einen geschmeidigen Sprinter freuen, der nur selten die Hürden touchiert.
Drei deutsche Hürdensprinter fordern den Olympiasieger In 12,92 Sekunden gewann er die 110 Meter Hürden von London, schlug dabei Weltmeister Richardson und profitierte vom Ausfall des Chinesen Liu Xiang. Auch der Kubaner Robles war im olympischen Finale mit Oberschenkelbeschwerden ausgeschieden, behielt aber seinen Weltrekord von 12,87 Sekunden. Merritt verfehlte diesen Weltrekord nur knapp, vor allem wegen der zu niedrigen Temperaturen und dem leichten Gegenwind. „Ich war die ganze Saison über gesund und konnte optimal trainieren“, erklärte Merritt das Geheimnis seines Sieges.
Heute will sich ein deutsches Trio mit dem Olympiasieger messen. Darunter der 26-jährige Leipziger Alexander John, der bei der EM in Helsinki mit einem vierten Platz nur knapp die Medaillenränge verfehlte. Er lief mit 13,38 Sekunden die zweitbeste Zeit seiner Karriere. Matthias Bühler (LG Offenburg) steigerte sich in Helsinki im Halbfinale auf 13,52, verfehlte das Finale nur knapp. „Wegen einer Verletzung habe ich zuletzt wenig Techniktraining gemacht, mein Start war zudem schwach“, analysierte er, und ließ Reserven erkennen. Neue Chance,
TOP Drei 15:30 uhr
Name Land PB
Änderungen vorbehalten | Stand 27.08.2012 PB: Persönliche Bestleistung
Aries Merrit Ryan Wilson Jeff Porter
USA USA USA
12,92 13,02 13,08
neues Glück? Zu Olympia rückte man sogar im Trio an, hinzugekommen war Johns Trainingskamerad Erik Balnuweit. Aber der Traum vom Finale zerplatzte schnell, denn alle drei kamen in ihren Vorläufen nur auf den sechsten Rang, viel zu wenig für den Einzug ins Halbfinale. Vier Wochen danach wollen sie in Berlin beweisen, dass sie es besser können.
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Robert Harting Diskuswurf | Männer Alter: 27 Jahre Land: Deutschland Bestleistung: 70,66 Meter Erfolge: Olympiasieger 2012, Europameister 2012, Weltmeister 2011, Weltmeister 2009
HÜRDEN? WELCHE HÜRDEN?
N LONDO 2012
FÜR EINEN HARTING GIBT ES KEINE! Keiner jubelt so schön wie Robert Harting. 80.000 Fans im Londoner Olympiastadion und weltweit mehrere 100 Millionen Menschen an den Bildschirmen waren dabei, als der 120-kg-Mann über die für das Finale der Hürdensprinterinnen aufgebauten Hindernisse flog, eingehüllt in die Deutschland-Fahne. Vorher hatte er wie üblich sein T-Shirt zerrissen, seinen muskelbepackten Oberkörper dann spärlich mit der Fahne bedeckt. Das alles, weil er mit einem 68,27-m-Wurf im fünften Versuch olympisches Gold holte. Harting: „Ein Riesendruck fällt von mir ab, ich bin total happy!“ Der Berliner hat den sportlichen Olymp erreicht, aber ein Kinderspiel waren die letzten Monate nicht. Ständige
TOP Drei 15:40 uhr Änderungen vorbehalten | Stand 27.08.2012 PB: Persönliche Bestleistung
Kniebeschwerden, eine OP, die nicht alle Schmerzen behob, Selbstzweifel, private Rückschläge, nur eine Kämpfernatur konnte all das bewältigen. „Ein großer Dank geht auch an meinen Trainer Werner Goldmann, der es so lange mit mir ausgehalten hat.“ Ruhe war ein Fremdwort für den gebürtigen Cottbuser. Hochleistung im Sport, Erfüllung aller Pflichten bei der Sportfördergruppe der Bundeswehr, Studium der Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation, Wortmeldungen zu vielen Themen, immer war er im Gespräch. Wenig Zeit blieb für Regeneration, keine Zeit für sein Hobby, abstrakte Motive in Acryl zu malen. Aber dreimal Gold innerhalb von nur 343 Tagen, bei der WM 2011 in Daegu, bei der EM 2012 in Helsinki und zuletzt
in London, ist sicher ein Gemälde für sich. Nun kommt Robert Harting als Olympiasieger zurück in sein Berliner „Wohnzimmer“, das Olympiastadion. Nun ist er das, was er selbst einen kompletten Athleten nennt: Europameister, Weltmeister und Olympiasieger. Mehr geht wirklich nicht. Mit dabei, das muss erwähnt werden, ist heute auch der Magdeburger Martin Wierig. Dieser unglaublich sympathische Kerl wurde in London bei seinem bisher besten internationalen Auftritt mit 65,85 m Sechster. Kompliment!
Name Land PB Virgilius Alekna Robert Harting Piotr Malachowski
LTU GER POL
73,88 70,66 69,83
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Caster Semenya 800 M | Frauen Alter: 21 Jahre Land: Südafrika Bestleistung: 1:55,45 Minuten Erfolge: Olympia-SILBER 2012, Vize-Weltmeisterin 2011, Weltmeisterin 2009
Caster Semenya hat sich wieder in die Form gesteigert, als sie bei der WM 2009 im Berliner Olympiastadion über 800 Meter in 1:55,45 Minuten mit einer Buslänge Vorsprung siegte. In diesem August schien sie im olympischen Finale von London wieder auf Goldkurs, doch eine taktisch clever laufende Russin Mariya Savinova zerstörte diesen Traum. „Trotzdem bin ich mit Silber zufrieden“, erklärte Semenya, „auch wenn ich mehr von mir selbst erwartet habe.“
Wiedersehen mit Berliner Freunden Insgesamt sei sie froh, überhaupt wieder rennen zu dürfen, fügte sie an, wohl wissend, dass schwere Zeiten hinter ihr liegen. Direkt nach ihrem WM-Erfolg von Berlin vor drei Jahren war sie in die Schlagzeilen geraten. Zweifel an ihrem Geschlecht waren aufgekommen. Von weiteren Starts wurde sie vom Weltverband IAAF ausgeschlossen, lange medizinische Untersuchungen folgten. Das damals 18-jährige Mädchen, geboren im Dorf Ga-Masehlong in der Nähe von Pietersburg, konnte nur entgegen: „Gott hat mich so geschaffen, wie ich bin.“
Erst am 6. Juli 2010 kam die Nachricht: „Caster Semenya darf wieder starten – als Frau.“ Ein Jahr lang hatte sie also keine Wettkämpfe bestreiten dürfen, viele trauten ihr eine erfolgreiche Rückkehr nicht mehr zu. Doch sie belehrte alle eines Besseren. „Ich liebe meinen Sport, wollte mich zurückkämpfen.“ Mit zweimal Silber bei den Höhepunkten in Daegu und London gab sie die richtige Antwort.
TOP Drei 15:40 uhr
Name Land PB
Änderungen vorbehalten | Stand 27.08.2012 PB: Persönliche Bestleistung
N LONDO 2012
ISTAF.“ Zu Berlin hat sie immer noch eine besondere Beziehung. Hier bestritt sie 2010 ihr erstes großes Rennen nach der Sperre und wurde vom Berliner Publikum frenetisch gefeiert. So etwas vergisst eine Athletin nicht.
„Und nun freue ich mich wieder auf das wunderschöne Stadion und das begeisterungsfähige Publikum beim
Pamela Jelimo Caster Semenya Maggie Vessey
KEN RSA USA
1:54,01 1:55,45 1:57,04
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Vielen Dank für die Unterstützung Das Internationale Stadionfest ISTAF bedankt sich herzlich bei allen Sponsoren und Partnern für ihre großzügige Unterstützung, ohne die eines der erfolgreichsten internationalen LeichtathletikMeetings der Welt nicht möglich wäre.
Stand: 09.05.2009
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Carsten Schlangen 1500 m | Männer Alter: 31 Jahre Land: Deutschland Bestleistung: 3:33,64 Minuten Erfolge: Vize-Europameister 2010, Vierter Hallen-EM 2011, Deutscher Meister 2006, 2007, 2009, 2010, 2011
Das war ein Paukenschlag, den Carsten Schlangen, der Vize-Europameister von Barcelona, am 6. Juli in Bottrop landete. Auf den letzten Drücker sicherte er sich in 3:33,64 Minuten das Ticket nach London. Seit 15 Jahren war kein deutscher Mittelstreckler mehr so schnell WIE ER.
Der einzige Athlet, der mit dem Rad zum ISTAF kommt Bei den Spielen schlug sich der Mann von der LG Nord Berlin dann achtbar. Mit letzter Kraft sicherte er sich den Einzug ins Halbfinale, schaffte dann aber nicht den finalen Schritt unter die letzten Zwölf. „Ich war einfach zu ausgelaugt“, sagte er. Sicherlich hatte zuvor die Normjagd sehr viele Körner gekostet. Im marokkanischen Rabat war er am 27. Mai mit 3:35,82 Minuten ganz dicht an den geforderten 3:35,50 dran. Es folgte der stressige Flug in die USA, am 9. Juni in New York wurden es nur 3:39,63 Minuten. Doch Carsten Schlangen ließ nicht
locker, „ich fühlte, dass ich die Norm im Blut und in den Beinen hatte.“ Der nächste Versuch am 3. Juli in Reims (Frankreich) ging nochmals schief, doch dann kam der Paukenschlag von Bottrop.
TOP Drei 15:50 uhr
Name Land PB
Änderungen vorbehalten | Stand 27.08.2012 PB: Persönliche Bestleistung
„Wenn ich nicht im flachen Emsland geboren wäre, sondern in einem Skigebiet, wäre ich sicher Skiläufer geworden.“ Da hätte er es garantiert in einem Punkt leichter: Sich gegen die Konkurrenz aus Afrika durchzusetzen...
Für das ISTAF muss Carsten Schlangen keine Norm laufen. Es wird für ihn ein Heimspiel. Vermutlich wieder mit dem Fahrrad wird er aus Mitte anreisen, wenn Schnee läge, käme er wohl auf Skiern. Aber das ist nicht ganz ernst gemeint, wenn auch das Skifahren seine zweite große Leidenschaft ist.
Augustine Choge Nixon Chepseba Bethwell Birgen
KEN KEN KEN
3:29,43 3:29,77 3:31,00
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Lilli Schwarzkopf 100 M Hürden | Frauen Alter: 29 Jahre Land: Deutschland Bestleistung: 6649 Punkte Erfolge: Olympia-Silber 2012, Bronze EM 2006, 5. WM 2007, 6. WM 2011
Siebenkämpferin Lilli Schwarzkopf sollte um Silber gebracht werden
Ihre achte Disziplin in London war der Protest Solche Pannen wie bei den olympischen Leichtathletikwettbewerben von London gibt es selten. Und gleich zwei Mal traf es deutsche Athletinnen. Siebenkämpferin Lilli Schwarzkopf musste lange auf ihr Endergebnis warten, durchlebte ein Wechselbad der Gefühle und gewann am Ende hinter der von 80.000 Zuschauern umjubelten Britin Jessica Ennis die Silbermedaille. Ihren Siebenkampf hatte sie zuvor mit der persönlichen Bestleistung von 6649 Punkten abgeschlossen. Vorausgegangen war zuallererst ein Superwettkampf der 29-Jährigen von der LG Rhein-Wied. Und als sie die letz-
TOP Drei 16:05 uhr Änderungen vorbehalten | Stand 27.08.2012 PB: Persönliche Bestleistung
te Übung, die 800 Meter, nach 2:10,50 Minuten beendet hatte, wähnte sie sich schon im siebten Himmel. Doch vergebens warteten sie und Millionen an den Bildschirmen darauf, dass das offizielle Ergebnis verkündet wurde. Und dann der Schock für Lilli Schwarzkopf: Ihr Name stand gar nicht unter den ersten Drei! Doch kampflos lässt sich eine Siebenkämpferin nicht um eine Medaille bringen. Die Nachfrage bei den Offiziellen ergab, dass sie disqualifiziert worden sei. Sie habe auf den ersten 100 Metern die Linie ihrer Bahn übertreten. Lilli Schwarzkopf protestierte, und nach langem Warten wurde end-
N LONDO 2012
lich verkündet: „Wir haben uns geirrt, der Fuß gehört einer anderen Athletin mit sichtbar anderer Startnummer.“ Kopfschütteln, aber auch grenzenloser Jubel nun bei Lilli Schwarzkopf. „Es war der Siebenkampf meines Lebens!“ Als Anerkennung für ihre großartige Leistung darf sie sich heute beim ISTAF über 100 Meter Hürden präsentieren. Eine Chance wird sie gegen die Spezialistinnen über diese Strecke nicht haben. Aber auch hier gilt wie bei Olympia: dabei sein ist alles!
Name Land PB Priscilla Lopes-Schliep CAN Queen Harrison USA Phylicia George CAN
12,49 12,61 12,72
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ISTAF - REKORDE Frauen Disziplin Name Land Ergebnis Jahr 100 m Marion Jones USA 10,78 Sek. 2000 200 m Katrin Krabbe GER 21,96 Sek. 1991 400 m T. Williams-Darling BAH 49,07 Sek. 2004 800 m Pamela Jelimo KEN 1:54,99 Min. 2008 1.500 m Süreyya Ayhan TUR 3:58,43 Min. 2002 3.000 m Natalya Artyomova URS 8:46,66 Min. 1989 (Edith Masai) Ken 8:44,49 Min. 2001* 5.000 m Olga Yegorova RUS 14:29,32 Min. 2001 100 m Hürden Yordanka Donkova BUL 12,37 Sek. 1986 400 m Hürden Deon Hemmings JAM 53,26 SEK. 1997 4 x 100 m Brown Williams Griffith Marshall USA 41,55 SEK. 1987 Hochsprung Ariane Friedrich GER 2,06 METER 2009 Stabhochsprung Elena Isinbayeva RUS 4,83 METER 2009 Weitsprung Heike Drechsler GER w+ 7,10 METER 1992 J. Joyner-Kersee USA 7,08 METER 1993 Dreisprung Tatyana Lebedeva RUS 14,89 METER 2003 Kugel Helena Fibingerová TCH 20,98 METER 1984 Diskus Margitta Pufe GDR 68,64 METER 1979 Speerwurf (alt) Petra Felke GDR 74,56 METER 1985 Speerwurf (neu) Trine Solberg-Hattestad NOR 68,32 METER 2000 hammerwurf Betty heidler ger 77,40 Meter 2011 * Zwischenzeit über 5000 Meter w = Rückenwind uber 2,0 m/Sek + = einwandfrei 7,08 Meter (1991)
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ISTAF - REKORDE MÄNNER Disziplin Name Land Ergebnis Jahr 100 m yohan blake jam 9,82 Sek. 2011 200 m Frank Fredericks NAM 19,97 Sek. 1996 400 m Michael Johnson USA 43,94 Sek. 1993 800 m David rudisha ken 1:41,09 Min. 2010 1.500 m Said Aouita MAR 3:29,46 Min. 1985 2:000 m Hicham El Guerrouj MAR 4:44,79 Min. 1999 3.000 m tariku bekele eth 7:28,99 Min. 2010 5.000 m Masai Moses Ndiema KEN 12:50,55 Min. 2008 10.000 m Arturo Barrios MEX 27:08,23 Min. 1989 Meile Hicham El Guerrouj MAR 3:45,64 Min. 1997 110 m Hürden Roger Kingdom USA 13,02 Sek. 1989 Colin Jackson GBR 13,02 Sek. 1994 400 m Hürden Edwin Moses USA 47,17 Sek. 1980 3.000 m Hindernis paul kipsiele koech ken 8:04,48 Sek. 2011 Hochsprung Javier Sotomayor CUB 2,36 Meter 1994 Stabhochsprung Sergej Bubka uKR 6,05 Meter 1994 Weitsprung Mike Powell USA 8,57 Meter 1992 Dreisprung Jonathan Edwards GBR 17,69 Meter 1996 Kugel ryan whiting usa 21,61 Meter 2011 Diskus Lars Riedel GER 70,60 Meter 1996 Hammerwurf Heinz Weis GER 82,84 Meter 1989 Speerwurf (alt) Bob Roggy USA 93,52 Meter 1982 Speerwurf (neu) Jan Zelezny CZE 91,30 Meter 1995
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Kelly-Ann Baptiste 100 M | Frauen Alter: 25 Jahre Land: Trinidad & Tobago Bestleistung: 10,84 Sekunden Erfolge: WM-Bronze 2011, Olympia-Sechste 2012, Dritte U18-WM
Sprinterin Kelly-Ann Baptiste hat gute Erinnerungen an das ISTAF. Vor einem Jahr gewann sie den Wettkampf im Berliner Olympiastadion. Das rundete ein Jahr ab, das der zierlichen Sprinterin vom Zwei-Inselstaat Trinidad & Tobago die Bronzemedaille über 100 Meter bei der WM in Daegu und damit den bisher gröSSten Erfolg ihrer Karriere bescherte.
Das Training mit Männern macht Kelly-Ann so schnell Vor ihrer Sprintlaufbahn hatte sie sich im Netball, einer dem Basketball ähnlichen Sportart und im Tennis versucht. Doch schon da kam ihre Stärke, der Sprint, zum Vorschein. Eine erste Bronze-Medaille holte sie bei der U18-WM 2003. Aber dann folgten auch Rückschläge, bei Olympia in Peking, wo sie frühzeitig ausschied und auch bei der WM in Berlin, wo sie nicht ins Finale kam. Trainer Lance Brauman glaubte aber weiter an sie. Am 5. Juni 2010 lief sie mit 10,84 Sekunden Landesrekord,
TOP Drei 16:15 uhr Änderungen vorbehalten | Stand 27.08.2012 PB: Persönliche Bestleistung
viele schnelle Zeiten folgten. Einen Anteil daran sieht sie im gemeinsamen Training mit US-Sprinter Tyson Gay. „Er hat mir mental sehr geholfen und Tipps für einen besseren Start und eine bessere Lauftechnik gegeben.“
Kelly-Ann Baptiste mit ihrer Staffel im Vorlauf zwar in 42,31 Sekunden neuen Landesrekord und die zweitbeste Zeit aller Staffeln lief, aber dann im Finale nicht den Stab ins Ziel bringen konnte.
In London wollte sie bei Olympia nun ihr Meisterstück abliefern. Doch im 100-m-Finale blieb ihr in 10,94 Sekunden nur ein enttäuschender sechster Platz. Trösten konnten sie sich gegenseitig, denn Tyson Gay verfehlte als Vierter auch die Medaillenränge. Noch ärgerlicher wurde es dann, als
Name Land PB Kerron Stewart Sherone Simpson Kelly-Ann Baptiste
JAM JAM TRI
10,75 10,82 10,84
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Kim Collins 100 m | Männer Alter: 36 Jahre Land: St. Kitts and Nevis Bestleistung: 100 m: 9,98 Sekunden; 200 m: 20,20 Sekunden Erfolge: WM-Bronze 2011 (100 m, 4x100 m), WM-Bronze 2005 (100 m), WM-Gold 2003 (100 m)
Sprinter Kim Collins startet für St. Kitts and Nevis und ist seit seinem Sieg über 100 Meter bei den Weltmeisterschaften 2003 in Paris der wohl bekannteste Bürger des kleinen Karibiklandes. St. Kitts and Nevis ehrte ihn nach dem Weltmeistertitel, indem es den 25. August, den Tag seines Erfolgs, zum offiziellen „Kim Collins Day“ ausrief.
Streit mit offiziellen kostete Olympia-Start Kim Collins hält sich seitdem in der Weltspitze, sammelte Medaillen im Freien und in der Halle zuhauf. 2011 gewann er in Daegu WM-Bronze über 100 Meter und mit der Nationalstaffel. Keine Überraschung, dass er nun in London die Fahne seines Landes bei der Eröffnung der Olympischen Spiele ins Stadion tragen durfte. Allerdings eine Riesenüberraschung, als er zwei Tage später mitteilte, dass er nicht zum Vorlauf über 100 Meter antrete. Nicht eine Verletzung war der Grund, sondern ein Startverbot durch Funktio-
näre seines Landes. Das NOK des Karibikstaates wertete es als Bruch der Team-Regeln, dass er mehrfach das Olympische Dorf verlassen und seine Frau und seinen Coach in einem Londoner Hotel besucht habe.
TOP Drei 16:25 uhr
Name Land PB
Änderungen vorbehalten | Stand 27.08.2012 PB: Persöliche Bestleistung
Doch das Laufen will sich Kim Collins trotzdem nicht verbieten lassen. Heute beim ISTAF wird Kim Collins beweisen, dass er noch immer zu den schnellsten auf der Bahn gehört. Unter 10 Sekunden kann er laufen.
Kim Collins, der ein charmanter und freundlicher Typ ist, verstand die Welt nicht mehr. Über Twitter teilte er mit: „Selbst Männer im Gefängnis dürfen ihre Frauen sehen.“ Und fügte an, dass er nie mehr für sein Land starten werde.
Keston Bledmen Darvis Patton Kim Collins
TRI USA SKN
9,86 9,89 9,98
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Weltrekorde beim ISTAF Weltrekord Nr. 3 30.07.1939
Christl Schulz (GER)
Weitsprung Frauen: 6,12m
Was für ein Jubel war das am 22. August 2010, als der Kenianer David Rudisha dem ISTAF nach 21 Jahren endlich wieder einen Weltrekord in einer Olympischen Disziplin schenkte. Es war der 15. in der inzwischen 90-jährigen Geschichte des Meetings. Achtmal sorgten Frauen für die Verbesserung oder Einstellung eines Weltrekordes, darunter vier Deutsche. Lesen Sie mal, welche Rekorde wann fielen!
Weltrekord Nr. 1 01.08.1937
Stanislawa Walasiewicz (POL) 100 m Frauen: 11,6 SEKUNDEN
Weltrekord Nr. 4 04.07.1970
Kerry O’Brien (AUS) 8:22,0 min über 3000 m Hindernis
Weltrekord Nr. 6 22.08.1975
Guy Drut (FRA)
Barbara Burke (RSA)
13,0 Sekunden über 110 m Hürden
80 m Hürden Frauen: 11,6 Sekunden
Weltrekorde Nr. 7 und 8 26.08.1977
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Weltrekord Nr. 2 01.08.1937
Rosemarie Ackermann (SC Cottbus)
Weltrekord Nr. 5 22.08.1975
Weltrekord eingestellt mit 1,97 m, verbessert auf 2,00 M nur Minuten später
stellt Im strömenden Regen über 100 m mit 9,9 sekunden den Weltrekord ein
Steve Williams
Weltrekord Nr. 9 18.08.1978
Weltrekord Nr. 11 23.08.1985
Ulrike Bruns (SC Cottbus)
Said Aouita (MAR)
1.000 m in 2:32,0 min
1.500 m in 3:29,46 min
Weltrekord Nr. 10 18.08.1978
Krystyna Kacperczyk (POL) 55,44 sekunden über 400 m Hürden
Weltrekord Nr. 13 17.08.1990
Christine Wachtel (SC Neubrandenburg) 2:30,57 MIN über 1.000 m
Weltrekord Nr. 12 18.08.1989
Arturo Barrios (MEX) 27:08,23 min über 10.000 M
Weltrekord Nr. 14 07.09.1999
Hicham El Guerrouj (MAR) Weltrkordler über 2000 m in 4:44,79 min Foto / Photo: IAAF / Getty Images
Weltrekord Nr. 15 22.08.2010
David RUDISHA (KEN)
800 m Männer in 1:41.09 min
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WILLKOMMEN IN DER WELTSPITZE! WIE ZWEI DEUTSCHE FRAUEN DEN HINDERNISLAUF AUFMISCHEN Zwei Frauen beweisen, dass nicht nur unsere Werfer, sondern auch die deutschen Läufer in Europa und der Welt vorn mitmischen können. Sogar eine Medaille sprang heraus, Antje Möldner-Schmidt holte Bronze bei der EM in Helsinki, knapp vor Gesa Felicitas Krause. Die gleiche Reihenfolge im olympischen Finale, Platz 7 und 8 konnten sich sehen lassen. Besonders durfte sich Antje MöldnerSchmidt freuen, denn die zwei letzten
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Jahre glichen einer Achterbahnfahrt. Zuerst das Auftrumpfen bei der WM 2009 im Berliner Olympiastadion als Neunte, dann schockten die Ärzte im Januar 2010 mit der Diagnose Lymphzellenerkrankung. Operation, Chemotherapien folgten. „Aber ich ließ mich nicht unterkriegen“, so MöldnerSchmidt. Die gebürtige Potsdamerin kehrte auf die Laufbahn zurück, wirbelte wieder über die Hindernisse und fand schnell Anschluss an die Spitze.
Gesa-Felicitas Krause 3000 m Hindernis | Frauen Alter: 20 Jahre Land: Deutschland Bestleistung: 9:23,52 Minuten Erfolge: EM-Vierte 2012, Olympia-Achte 2012, WM-Neunte 2011, U20-Europameisterin
Antje Möldner - Schmidt 3000 m Hindernis | FRAUen Alter: 28 Jahre Land: Deutschland Bestleistung: 9:18,54 Minuten Erfolge: EM-Dritte 2012, Olympia-Siebente 2012, WM-Neunte 2009
Mit Ehemann Lars fand sie ihr privates Glück, inzwischen wohnt sie in Cottbus. Die Lust am Laufen ist wieder da, die Bronzemedaille in Helsinki zeigt die Richtung: Es geht nach oben! Unbekümmert und von Verletzungen und Krankheiten verschont konnte dagegen das „Küken“ Gesa-Felicitas Krause agieren. 2011 erfolgte der Durchbruch, in Tallinn wurde sie U20Europameisterin, kurz darauf in Daegu WM-Neunte im Finale und nun die
weitere Steigerung in diesem Jahr. Der Schützling von Wolfgang Heinig fühlt sich wohl bei internationalen Wettkämpfen. „Ich habe mit den Hindernissen meine Strecke gefunden“, sagt sie und freut sich auf weitere Duelle mit Antje Möldner-Schmidt – und der übrigen Weltspitze.
TOP Drei 16:35 uhr
Name Land PB
Änderungen vorbehalten | Stand 27.08.2012 PB: Persönliche Bestleistung
Milcah Chemos Eunice Jepkorir Hiwot Ayalew
KEN KEN ETH
9:07,14 9:07,41 9:09,61
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Mohamed Aman 800 m | Männer Alter: 18 Jahre Land: Äthiopien Bestleistung: 1:43,20 Minuten Erfolge: Olympia-Sechster 2012, Hallen-Weltmeister 2012, 8. WM 2011, 2. U18-WM
Mohamed Aman ist einer aus der jungen Garde der schnellen äthiopischen Läufer. Der gerade erst 18-Jährige stürmte im olympischen 800-Meter-Finale von London in 1:43,20 Sekunden auf einen sechsten Rang. Ganz so überraschend kam das nicht mehr, denn im März hatte er sich schon den Weltmeistertitel in der Halle in Istanbul geholt.
Wohin stürmt dieser junge Bursche noch? Mohamed Aman hat sich rasant in die Weltspitze vorgearbeitet. Nachdem er bei den Olympischen Jugendspielen in Singapur die 1000 Meter dominierte, schnupperte er 2011 erstmals Hallenluft in Europa. Er reiste im Sommer als Favorit zur U18-WM in Lille. Dort reichten seine 1:44,68 Minuten nicht zum Sieg, denn ein anderer junger Bursche, der Kenianer Leonard Kosencha, machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Beide werden übrigens heute beim ISTAF wieder aufeinander treffen, der
TOP Drei 16:50 uhr Änderungen vorbehalten | Stand 27.08.2012 PB: Persönliche Bestleistung
Jahrgang 1994 ist also im Kommen. Und beim ISTAF ist auch der Kenianer Edwin Kiplagat Melly am Start. Bei den Zeiten, die diese Jungspunde schon laufen, kommen natürlich immer mal Zweifel am korrekten Geburtsdatum auf, doch wenn sie dann bei den Erwachsenen mitrennen, spielt das keine Rolle mehr.
Anschließend machte er in Mailand noch sein vorläufiges Meisterstück, als er den Kenianer David Rudisha, der zuvor 26 Rennen ungeschlagen war, in 1:43,50 Minuten auf den zweiten Platz verwies. Und der wurde in London immerhin in Weltrekordzeit Olympiasieger. Den Namen Mohamed Aman sollten wir uns also merken!
Mohamed Aman landete schon 2011 bei der WM in Daegu einen Achtungserfolg. Als erster Äthiopier zog er in ein WM-Finale, wo es für den 17-Jährigen dann für einen achten Platz reichte.
Name Land PB Mohammed Aman Leonard Kosencha Antonio Reina
ETH KEN ESP
1:43,20 1:43,40 1:43,83
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HerzliCH WillkOMMen zU fUssBall PUr iM staDiOn an Der alten fÖrsterei DER BALL ROLLT WIEDER! NATÜRLICH NICHT HIER UND HEUTE IM BERLINER OLYMPIASTADION, WO SIE BEI EINEM LEICHTATHLETIK-MEETING DER EXTRAKLASSE ZAHLREICHE OLYMPIASIEGER VON LONDON LIVE ERLEBEN.
Aber nur wenige Kilometer entfernt von hier fiebern morgen Abend tausende Fußballfans mit dem 1. FC Union Berlin und dem Zweitligarivalen Hertha BSC wenn im traditionsreichen Stadion An der Alten Försterei das Berliner Derby ausgetragen wird.
sehen die Trainer ihre Mannschaften nach vorne peitschen und wenn Sie ganz dicht am Zaun stehen, dann müssen Sie sich vielleicht zwischendurch sogar ein paar Grashalme aus dem Gesicht wischen... Das ist Fußballkultur, das ist Fußball pur!
Der 1. FC Union Berlin wünscht ihnen eine tollen Nachmittag beim ISTAF im Olympiastadion und heißt Sie ganz herzlich willkommen zu Fußball pur im Stadion An der Alten Försterei.
Nur dort können Sie Fußball hautnah erleben. In keinem anderen Stadion im deutschen Profifußball sind sie näher dran am Geschehen auf dem Platz. Noch dazu haben Sie beste Sicht auf die Baustelle der neuen Haupttribüne, die von Spieltag zu Spieltag eine neue Silhouette liefert. Sie spüren die Zweikämpfe der Spieler bis auf die Ränge,
Seien Sie dabei, wenn aus tausenden Kehlen der Schlachtruf „Eisern Union“ erschallt, fiebern Sie mit, wenn Kapitän Torsten Mattuschka sich den Ball zum Freistoß zurechtlegt und versinken Sie im Meer der Jubelnden, wenn der Ball im gegnerischen Tor einschlägt.
Tickets und Informationen unter www.fc-union-berlin.de
OlYMPiasieger
Peter Frenkel holte 1972 in München die Goldmedaille im Gehen über 20 km. Heute feiert er mit Familie, Freunden und den aktuellen Leichtathletik-Stars im Berliner Olympiastadion sein persönliches Jubiläum: 40 Jahre Olympiasieg. Herzlichen Glückwunsch vom ISTAF-Team
istaf-team 2012 Gerhard Janetzky
Martin Seeber
rolf maier
Meeting Director: Gerhard Janetzky Managing Director: Martin Seeber Head of Organization: Rolf Maier Head of Corporate Affairs: Barbara Vogel Head of Communications: Claus Frömming Head of Services: Antje Jüntgen Athletes Liaison Officer: Thomas Kremer Competition Manager: Dr. Winfried Heinicke IAAF-Technischer Delegierter: António Costa IAAF-Anti-Doping Delegierter: Petr Jelinek Anti-Dopingkontrolle: Michael Jablonski, Nicole Hohmann DLV-Verbandsaufsicht: Gerhard Müller Jury: Dr. Winfried Heinicke, Marc Klages, Gerhard Müller Technical Competition Manager: Marc Klages Competition Management: Kai-Thomas Arndt, Andreas Diehl, Steffi Harendt, Kai-Uwe Meier, Frank Neuer, Helmut Scheel, Andreas Schimpf Moderationskoordination: Olaf Schuster Moderation: Karsten Holland, Bert Hörhold, Sigi Heinrich Videoregie: Peter Betten Materialservice, Logistik & Akkreditierung: Andreas Diehl, Dorina Kobudzinski Materialservice Stadion: Rainer Falkenberg Assistant Competition Manager: Anne Heinicke Leitung BLV-Kampfgericht: Thomas Müller, Florian Handke Schiedsrichter Weitsprung: Edelgard Müller Schiedsrichter Start: Simon Fischer Schiedsrichter Lauf: Katrin Eckert, Harald Koch Schiedsrichter Stabhochsprung: Edmund Gödde Schiedsrichter Wurf/Stoß: Klaus Rüppel, Stefan Michel
Claus Frömming
Antje Jüntgen
Dr. Winfried Heinicke
Starter: Martin Hase, Andree Steiring, Gerd Winter Obmann Zielbildauswertung: Peter Schütze Ergebnisdienst: Gudrun Hadrian Siegerehrung: Mónica Schroers, Nadine Schulze Weitenmessung: Trimble Zeitmessung + Daten-Service: ST Sportservice GmbH Ordnungsdienst & Helfer: Cindy Schwarz, Patrick Schwarz Wettkampfbüro: Jeanette Kottonau Callroom: Jens Schwarzenberger Schülerstaffel: Dr. Thomas Poller, Bernd Kunze Läuferdienst: Bernhard Eckstein Ticketing: Jana Krahn, Saskia Triesscheijn Assistant Athletes Liaison Officer: Vera Michallek Hotel Management: Sabrina Mehler Shuttle-Service: Steffen Schumacher Athletenlounge: Rotraud Zylka Meeting-Ärzte: Prof. Dr. med. Lars Brechtel, Dr. med. Magrit Lock, Matthias Jaworski, Dr. med. Matthias Roser Physiotherapie: Bernhard Hodneland, Raimond Igel, Marko Pelz, Ute Schwering Director of Press Stand Services: Jutta Rottmann Press Accreditation Services: Jenke Schaumann Assistants to Head of Communications: Nadine Busch, Isabel Schneider Promotion Services: Susann Götz Press Photo Chief: Nils Hermann Pressekonferenz Moderation: Alexandra Neuhaus Flash-Interviews: Anja Ulrike Philipp, Michael Wiener, Simon Brauer Maria Langhammer Graphic Design: Gundi Secker, Tino Deus
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Wir freUen Uns aUf ein WieDerseHen BeiM 72. internatiOnalen staDiOnfest aM 01. sePteMBer 2013 iMPressUM HERAUSGEBER: TOP Sportevents GmbH Hanns-Braun-Straße / Friesenhaus 1 14053 Berlin Telefon: +49 (30) 30 111 86-16 Telefax: +49 (30) 30 111 86-20 E-mail: press@istaf.de
VERANTWORTLICH (i.S.d.P.): Claus Frömming TEXTE: Peter Grau ANZEIGEN: Simon Schulte FOTOS: TOP Sportevents GmbH, Camera4/ISTAF, Gladys Chai von der Laage/ Jürgen Engler
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.Copyright 2012 by TOP Sportevents GmbH Redaktionsschluss 27. August 2012
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