SCHOCKEN-BAU Kaufhausgebäude an der Eberhardstraße, realisiert und zerrissen Bauanfang 1926 Eröffung 1928 Architekt: Erich Mendelsohn
Alternativprojekt: Merkur-Bau von Egon Eiermann, 1961.
Schocken-Bau
Merkur-Bau
Städtebauliche Situation
Städtebauliche Situation
Das Schocken-Bau befand sich zwischen die Eberhard-, Breite-, Hirsch- und Steinstraße, genau am Rand der Altstadt Stuttgarts. Das Grundstück war uneben und von kleinen einzelnen Gebäude besetzt. Diese assymetrische Baugelände ergaben einen Entwurf mit abweichenden Fassaden verschiedener gestalteten Baukörper, die sich um einen Innenhof gruppieren. Mit dem Tagblatt-Turm in der Eberhardstraße (E. Otto Oßwald) wurde das Schocken eine Ikone. 1929 schreibt Heinrich de Fries über die zwei neuentstandenen Bauten in der Eberhardstraße: „Es ist ein reizvoller Zufall, daß die beiden Bauten... an gleicher Stelle sich so gegenüber liegen, daß der Blick des Beschauers sie gleichzeitig erfaßt.“ Es handelte sich um die Sanierung eines Alstadtblocks. Das heisst, die Baupolizei musste Gutachten haben. Bezüglich des Innehofs des Bautes sagte die, dass der Hofraum zu klein war, aber weil es sich um eine Sanierung handelte, brachte der Neubau gegenüber dem bisherigen Zustand wesentliche Verhältnisse in Bezug auf Licht und Luft. Ebenso, wurde die Verbesserung für Gesundheit und Feuersicherheit durch die Errichtung des Schocken statt die vorherige Bauten der Eberhard-, Geiß- (heute die Breite Straße), Hirsch- und Steinstraße anerkannt.
Das Gebäude findet sich wo das Schocken-Bau einst stand. Obwohl es zwischen die Straßen Eberhardstraße, Hirschstraße und Steinstraße genau wie das Schocken-Bau liegt, an der Breite Straße (damalige Milchstraße) wurde das Merkur vergrößert. Die Strasse wurde nach Nord-Osten verschieben und bildete eine sanfte Ecke mit der heutigen Breite Straße. Nach den Zerstörungen im Krieg wurde ab 1946 damit begonnen, den Schocken zu reparieren. Da es nicht das original Bau war, und da die Stadt die Eberhardstraße grösser machen wollte, wurde der Schocken abgerrissen um das heutige Gebäude zu bauen. Das Merkur-Bau stammt aus den 60er. Jahren. Damals war das Autoverkehr sehr wichtig und die Städte entwickelten sich um diesen Parameter. Das Bau bekamm ein Protestsymbol, weil die Zerstörung des altes Schokens gegen den Wille der Leute und für wirtschaftliche Gründe durchgeführt wurde.
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Schocken-Bau
Merkur-Bau
Das Gebäude
Das Gebäude
Charakteristisch für seine Horizontalität, horizontale Linien und Symetrie, mit einzelne vertikale Körper. Das Gebäude besteht aus zwei große Körper: einer ist enger, länger und höcher als der andere. Der erste liegt auf der Eberhardstraße und wirkt als die wichtigste Fassade. Die zwei Körper die das Gebäude bilden werden durch einen kleinen Innenhof verknüpft. Das Wahrzeichen des Bautes ist der große und freie Treppenhausturm dieser Hauptfassade, dessen Gegengewicht der Steinstraßenturm bildet. Die beide Türme haben neben ihrer vertikalen Grundtendenz eine horizontale Binnengliederung Diese Hauptfassade besteht aus horizontale Linien mit einem runden Treppenhaus an der Eberhardstraße-Hirschstraße Ecke und einem Schaufenster. Dieses liegt am Erdgeschoss und läuft die ganze Strecke der Fassade an der Eberhardstraße ab. An der Steinstraße Ecke liegt der Haupteingang des Bautes. Die Treppentürme sind nicht nur „Angelpunkte der Massenentwicklung“. sondern auch Angelpunkte der Bewegung der Menschen im Haus; die Türme liegen in der Nähe der Eingänge der Eberhardstraße und sind im Gegensatz zu den beiden Treppen im Innenhof durch Höhe und Ausstattung schon von weitem als solche erkennbar. Die wichtigste Fassade gehört dem höchsten Körper, genau an der Eberhardstraße. Das heisst, die verschiedene Höhen des Gebäudes sind kohärent mit seiner Umgebung.
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[Exclusivamente para uso académico]
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[Exclusivamente para uso académico]
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Bild oben: Grundriss 1:500 Bilder rechts oben: Schnitte 1:500 Bild rechts unten: Fotografie Außenansicht der Ecke Eberhard-/Steinstraße Bild links unten: Modell des Gebäudes
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Bild oben: Grundriss 1:500 Bild links oben: Schnitt 1:500 Bild links unten: Fotografie Außenansicht der Ecke Eberhard-/Steinstraße Bild rechts unten: Baustelle des Merkur Kaufhaus
Das Merkur-Bau wurde 1961 von Egon Eiermann als Ersatz erbaut. Es erhält keinen Innenhof mehr, da es im Schocken ein „benutzloses und verschwendetes“ Raum war. Deswegen ist das Bau ein Block der sich nach außen öffnet. Obwohl der Schocken kohärent mit der Umgebung war (die unterschiedliche Höhen zwischen die kleine-enge Geißstraße und der wichtige Verkehrsweg Eberhardstraße), der Merkur-Bau entwickelt sich fast wie ein fremder Körper in der Stadt, da es keine Höhenunterschied gibt. Zu das fügt auch die Materialität der Fassaden. Sie bestehen aus eine Gewölbe aus Keramikteilen, die obwohl innovativ und modern waren, haben fast keine Beziehung mit der Umgebung. Das markanteste Element des Schockens, der vorspringende, berühmte Treppenhausturm an der Ecke Eberhard-/Hirschstraße - aus Glass und Stahl -, wird von einer monotonen Fassade ersetzt. Merkur wollte gegen Milchstraße noch mehr Gelände erwerben und das Kaufhaus modernisieren (Rolltreppe, Mitteleingang, Hofüberbauung). Es wurden auch tiefe Arkaden hinter der Baulinie entlang der Eberhardstraße angesetzt.
Die Rolle der Fassaden
Was könnte man vom Schocken-/Merkurbau retten?
Der Schockenbau und der Merkurbau haben verschiedene Wege um mit der Umgebung in Verbindung zu kommen. Der Schocken ‚öffnet‘ sich an der Stadt auf der Eberhardstraße. Da hatte es seine höchste Fassade mit dem Treppenhausturm. Diese Fassade ist mehr verarbeitet und detailliert; hat eine kleine Arkade, den Schild des Kaufhauses, die Fenster sind zurückgezogen und besteht aus Glass und Metall. Andernteils, die andere drei Fassaden sind mehr schlicht oder schmucklos; bestehen aus sichtbaren Ziegelsteine und haben nicht viele Details. Obwohl es schon verständlich ist, warum Mendelsohn die wichtigste Fassade ‚schöner‘ gemacht hat, verbleiben die andere drei als unwichtig oder bedeutunglos. Die Hauptfassade ist ausgezeichnet, avantgardistisch und überzeugend für ihre Zeit. Trotzdem, die andere bleiben zu ihrer konstruktiven Tradition des Anfangs des 20. Jahrhundert immer noch begrenzt. Der Schocken versucht auf die Stadt gut zu reagieren; hat verschiedene Höhen die vom Straßenprofil abhängen. Der Merkur, anderseits, hat nur eine Höhe und ist an den vier Straßen gleich hoch. Genauso wie mit den Höhen, die Fassaden ändern sich nicht; die vier Seiten des Gebäudes haben die gleiche Materialität. Sie sind von einer Schicht aus einzelne Bauteile aus Keramik bedeckt. Die grosse Unterschied zwischen die Fassaden liegt an der der Eberhardstraße; Eiermann erhält die Vitrine und Arkade des Schocken aber macht sie tiefer, damit der Besucher verstehen kann wo der Haupteingang liegt.
Fotografie Außenansicht der Ecke Eberhard-/Steinstraße. Man erkennt die tiefe Arkade und der Haupteingang.
Treppenhausturm an der Eberhard-/Hirschstraße Ecke.
Vorschlag um den Schocken zu behalten und erweitern.
Die innere Unterschiede Was wichtig ist, ist was es innen gescheht. Die Massenproduktion in der 60er. Jahren und der Verkauf der Produkte. Das gebäude soll nicht umbedingt mit seiner Umgebung kohärent sein. Das erkennt man in den Fassaden des Merkurs und auch im Innenraum; Das Kaufhaus wurde vergrössert, der Innenhof wurde nicht behalten und die Kurven und ‚störende‘ Winkeln auch nicht. So konnte der Merkur viel mehr Produkte besitzen um die zu verkaufen. Weil es überall gleich hoch ist, sind die Stockwerke immer gleich gross. Das heisst, insgesamt gibt es viel mehr Fläche als im Schocken. Die Kritik des Abriss lehnten die wirtschaftliche Interesse des Kaufhausbesitzers um den Merkur zu bauen nicht ab.
Überlagerung der Grundrisse
Mendelsohns Skizzen zum Schocken-Entwurf
Obwohl beide Gebäude Probleme und Kritiken hatten, kann man verschiedene Eigenschaften von jedem retten. Entweder das Innenhof oder das Ideal einer Epoche, beide Gebäude vermittlen Kenntnisse die man heutzutage noch verwenden kann oder nicht. Das Schockenbau hatte als körperliches Schwerpunkt das Treppenhaus an der Eberhard-/Hirschstraße Ecke. Mit seiner sanften Kurve, die horizontalen Linien die diese betonen und die Verwendung von neuen Materialien wie Glass und Metall, wurde das Treppenhausturm zum Bildzeichen des Bautes. Das Bau verwandelte sich in einen Ikone der Modernen Architektur Stuttgarts. Anderseits, der Merkurbau zwang sich auf als Ersatz des Schockens, und zwar durch Kritiken und Proteste. Obwohl Mendelsohns Bau während des Kriegs nicht total zerstört wurde, dachte der Merkurkaufhaus-Millionär Helmut Horten das Gebäude wäre nutzlos. Aufgrund den Proteste sagte er 1959 „Künftig müssen es sich große Betriebe ernsthaft überlegen ob sie berühmte Architekten mit Bauaufträgen bedenken wollen. Sie müssen nämlich damit rechnen, daß der Bau zum Denkmal erklärt und der vollen Verfügung des Besitzers entzogen wird.“ Egon Eiermann sollte den neuen Bau projektieren. Am Anfang gab es eine Idee den Schocken zu behalten und nur eine Erweiterung and der Geißstraße zu bauen. Dagegen wurde der letzte Entwurf sehr radikal und stellte der Abriss des Schockens auf. Konfliktiv ist es eine gute Folgerung auszusagen. Doch man sieht in diesem Gebäude das Ideal der Modernen Architektur sehr klar; wenn es an eine Verbesserung einer Stadtteil gedacht wird, muss man alles von Grund auf neu bauen. Die Tabula-Rasa gehört zu einen der wichtigsten Idealen der Moderne und besteht aus das altes wegzumachen um das neues durchzulassen. Wegen das Abrissgemunkel des Schockens haben viele prominente Architekten Briefe geschrieben um zu versuchen den Abriss zu vermeiden. Richard Neutra, Alvar Aalto und Mies van der Rohe argumentierten von der Bedeutsamkeit des Bautes in der Geschichte der Architektur. Obwohl das kein Erfolg hatte, können wir sagen, dass es dem Gebäude eine wichtige Rolle in der Geschichte gab und deswegen stieg der Bau auf das Podium der vergeudete Moderne.
Die Herkunft des Besitzers des Kaufhauses und des Architekts
Quellenangabe Bohnenberger, Petra. „Mendelsohn Und Mendelsohn.“ German-Architects. Dezember 14., 2011. http://www.german-architects.com/de/pages/ ppp_50_11_mendelsohn
„Ich schätze die Entscheidung, einen Teil davon dem Leben meines Großvaters zu widmen. Ich glaube, ihn würde das trotz der furchtbaren Nazi-Zeit sehr glücklich machen. Er wurde von den Deutschen nicht vergessen.” Das sagte Racheli Edelman, Enkelin von Salmon Schocken. Er, zusammen mit seinem Bruder Simon, hat die Warenhauskette 1901 in Zwickau gegründet. 1934 emigrierte Salman Schocken nach Palästina und 1940 weiter in die USA. Die Kaufhäuser wurden von den Nazis 1938 enteignet und aus dem Schocken wurde die „Kaufstätte Merkur“. Ab 1965 hieß es dann „Centrum“ und nach der Wende residierte dort der „Kaufhof“ bis 2001. Das Gebäude in Stuttgart wurde Erich Mendelsohn beauftragt. Mendelsohn hatte, gleichfalls, eine jüdischen Herkunft. Seine Architektur könnte auch heute entstanden sein. Sie war spektakulär für die damalige Zeit, sie begeistert enoch heute durch ausgefallene Details und überzeugende Funktionalität bei ungewöhnlich stimmigen Formen und Proportionen. Wenn Mendelsohn begann für den Konzern Salman Schocken Kaufhäuser zu planen und zu bauen, entwickelte Mendelsohn ganz neue Verkaufskonzepte. Die Innenräume wurden durch Fensterbänder belichtet, woraus sich der Synergieeffekt ergab, dass das Gebäude auch eine interessante Nachtansicht bekam. Dieses Thema zieht sich durch die meisten seiner Kaufhausbauten. Der Stuttgarter Schocken wurde aber – als unmodern verschrien – abgerissen. Architekt und Besitzer hatten die selbe Herkunft, beide wurden in der Nationalsozialismuszeit heimgesucht und ihre Werke und Geschäfte verachtet. Wenn es in den 60er Jahren festgesetz wurde den Schocken abzuriessen, kann man nicht festlegen ob die Diskriminierung der Juden das Ende des Kriegs übersteigte oder nicht. Was schon schicher ist, ist dass die Herkunft des Besitzers und des Architekts und die Geschichte der Verfolgung, das Schicksal des Schockenbaus in Stuttgart geschädigt haben. Am 12. Juni 2014 die Erben der Schocken Familie (von den Nationalsozialisten beschlagnahmt Besitz) wurden eine zusätzliche € 50.000.000 als Entschädigung von einem Berliner Gericht verliehen.
Heinke, Julia. „„Großvater Wäre Stolz Auf Die Stadt“.“ Bild. April 3., 2014. http://www.bild.de/regional/chemnitz/museum/eroeffnung-schocken-kaufhaus-35343384.bild.html
Vergleich der Städtebaulichen Situationen
Matussek, Karin. „Jewish Family Gets $68 Million for 1938 Nazi Store Seizures“. Juni 12., 2014. http:// www.bloomberg.com/news/articles/2014-06-12/ jewish-family-awarded-68-million-for-1938-nazi-store-seizures Palmer, Renate. Der Stuttgartes Schocken-Bau Von Erich Mendelsohn. Die Geschichte Eines Kaufhauses Und Seiner Architektur. Silberburg-Verlag, 1995. Ralle, Petra. Konsequenz Abriss. Das (un)vermeidbare Ende Des Kaufhauses Schocken Von Erich Mendelsohn in Stuttgart. Stuttgart: Kommissionsverlag Hohenheim, 2002. Originale Grundrisse, Schnitte und Unterlagen zur Verfügung im Stadtarchiv Stuttgarts.
Erich Mendelsohn
Salman Schocken
Bilder: Erich Mendelsohn, uh.edu Salman Schocken, schule.judentum.de
Schocken- und Merkur-Bau Perspektive aus der Ecke Eberhard-/HirschstraĂ&#x;e
Laura Mayer Harald Villa-Turek