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Das Schweizer Handball-Magazin Dezember /Januar 7 / 2010 /11

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Starker Endspurt Kadetten mit zwei Champions-LeagueSiegen zum Jahresende

Boris Stankovic

15 Antworten vom HC Kriens-Shooter

Geschwister-Trio Frey Gemeinsam im NLA-Einsatz f端r Zofingen


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Editorial Ein bisschen Handball muss auch noch sein. Der erste Handballprofi in der Schweiz war ein kleines Männchen aus Jugoslawien namens Irislav Dolenec, bekannt nicht nur für sein profundes Handball-Fachwissen, sondern auch für seine Sparsamkeit. Die Turnschuhe, die er trug, würden heute jeden Orthopäden vor Schreck erstarren lassen. Dolenec war der erste vollamtliche Nationaltrainer der Schweiz. Er wurde Ende der 60er Jahre angestellt, als man hier noch nicht recht wusste, ob man weiter auf dem Feld oder in der Halle spielen wollte. Dolenec wurde nicht nur engagiert, er war auch engagiert. Und auch der Nachwuchs bekam damals einiges mit. Vor allem technisch, wie man sich richtig bewegt, was man mit dem Ball alles machen kann und dergleichen.

2011 – Freiwillige vor! Liebe Leserin, lieber Leser 2011 ist Freiwilligenjahr – nicht nur in der Schweiz, auch in Europa. Auf die Freiwilligenidee muss man allerdings erst kommen. Es hat ja auch etwas mit Gewichtverteilung zu tun. Was ist normal, was ist die Ausnahme? Offenbar ist Lohn- und Pflichtarbeit normal; unbezahlte Arbeit, die man aus Freude oder anderen Beweggründen leistet, nicht normal. Oder anders: Dass man Geld bekommt für ­alles, was man tut, wird immer normaler; respektive dass man nichts mehr tut, ohne Geld zu fordern, die Regel. Gerne zitiert man in diesem Zusammenhang die alten Römer. Sie sind eigentlich nicht als «fuuli Sieche» bekannt, aber trotzdem. «Otium» heisst auf Latein «Ruhe, Musse oder Freizeit». Gut zu wissen, aber was ist der Clou? «Labor» heisst «Arbeit» oder «Mühe». Das kommt einem immerhin bekannt vor. Man kennt es ja auch aus «ora et labora!» – «Bete und arbeite!», die alte Mönchsregel. Oder aus Sprichwörtern: «Labor vincit omnia» – «Mit unablässigem Bemühen kommt alles irgendwann gut.» Allerdings muss ich gestehen: Was mir spontan in den Sinn gekommen ist, heisst: «Omnia vincit amor.» – «Gegen alles Mögliche hilft dir die Liebe». Wie auch immer und noch ein bisschen Latein. Was heisst wohl «Pflicht», «Aufgabe», «Geschäft»? Überraschenderweise «negotium». Darin steckt die Vorsilbe «neg-», die verneint. Also alles, was einem die Freizeit nimmt. Stellenwert und Gewichtung waren bei den alten Römern wohl etwas anders verteilt als heute.

Es war aber nicht die Einführung des Profitums. Die Spieler betrachteten den Handball immer noch als Hobby, trainiert wurde am Abend – und sicher nicht jeden Abend in der Woche. Instinkthandballer und Bewegungskünstler wie der quirlige St. Galler Peter Notter, der sprunggewaltige Winterthurer Ernst Züllig, der grosse Kämpfer und Stratege Hansueli Gygax vom TV Suhr oder die Werfer Jürg Hohl (GC) und Willy Glaus (BSV Bern) und – last but not least – der aktuelle stellvertretende SRG-Generaldirektor Dänu Eckmann (BSV Bern) im Goal, waren das «Material», das Dolenec zur Verfügung hatte. Damals kursierte der Spruch, dass man jetzt so viel über das Spiel wisse, besonders «taktisch», dass man gar nicht mehr so viel trainieren müsse … Immerhin gabs einmal – völlig überraschend – einen 15:13-Auswärtssieg gegen Rumänien. Wie das zweite Spiel gegen die damalige Weltklassemannschaft ausging, verschweigen wir lieber … Später setzte Dolenecs Landsmann Pero Janjic trainings- und einstellungsmässig andere Massstäbe. Und hatte auch andere Erfolge vorzuweisen. Echte Profis sind im Schweizer Handball auch heute nicht der Normalfall, auch wenn es sie gibt. An der Basis arbeiten immer noch fast nur Freiwillige. Sie tun es aus Begeisterung, für den Sport, für sich, weil sie gern in einer Gruppe gemeinsam etwas machen, weil sie Kindern eine tolle Freizeitbeschäftigung bieten wollen – man suche sich selbst etwas aus. Es braucht die Profis, aber am richtigen Ort, das heisst: nicht nur für die Profis, sondern auch um den Laien zu helfen. Handball in der Schweiz lebt immer noch von den Freiwilligen. 2011 – aber wohl auch später. Viel Spass beim Lesen wünscht Christoph Bopp. o

Das Redaktionsteam wünscht Ihnen eine ruhige und erholsame Weihnachtszeit und für das Jahr 2011 viel Glück.

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Inserat_Matterhorn_Sport_A5_QF_dfi_ZS:Matterhorn_A4_HF_df_RZ

09.09.2008

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Ruf Lanz

Auf Schweizer Sportplätzen wird zu viel gefoult. Spielt fair.

© 2010 adidas AG. adidas, the 3-Bars logo and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group.

DEIN SPIEL: AGGRESSIV UND MUTIG. DEIN SCHUH: LEICHT UND SCHNELL. adizero CC7

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Inhalt

22 und 25 Die Kadetten Schaffhausen spielen in der Champions League, die sich zu vermarkten weiss. Bild: Foto Wagner

32 David Graubner hat seit mehreren Jahren die Königsposition der Nationalmannschaft inne. Bild: Foto Wagner

40 Wer kann die Franzosen um Flügelflitzer Michael Guigou an der WM stoppen? Bild: Foto Wagner

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Editorial

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Inhalt

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Tribüne

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Vermarktung Champions League Das Final-4-Turnier als Inizialzündung

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Schiedsrichter-Duo Wyss/Zowa Das Schweizer Schiedsrichter-Paar Nr. 1

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NLA Männer Wacker Thun steht bei Qualifikationshalbzeit auf dem sensationellen 3. Tabellenrang

Champions League Kadetten Schaffhausen gewinnt sein letztes CL-Spiel in diesem Jahr

Suva Fairplay-Trophy Fair und erfolgreich spielen ist möglich und lohnt sich zudem

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15 Antworten von Boris Stankovic Der HC Kriens-Linkshänder im Interview

SPL Frauen Das Geschwister-Trio Frey verhindert und wirft Tore für Zofingen

Vorschau WM Schweden 2011 Vor einem weiteren finalen Duell Frankreich – Kroatien?

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Handball in Italien Italien verabschiedet das Unentschieden

NLB Männer - GS/Kadetten Espoirs Bei einem Aufstieg müsste Gelb-Schwarz Schaffhausen das A-Team ohne die Kadetten managen

Sanitas Challenge Nachwuchs-Events werden belohnt

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Schlusspfiff

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Interview Michael Suter «Die Winnermentalität ist entscheidend»

IMPRESSUM Ausgabe 7 Dezember/ Januar 2010/11 23. Jahrgang ISSN: 1663-6929 Verlag, Redaktion Verlag, Redaktion handballworld c/o Makoli AG Bahnhofstrasse 88 CH-5430 Wettingen Telefon 056 437 03 13 Telefax 056 437 03 15 verlag@handballworld.com www.handballworld.com

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Verlagsleiter Daniel Zobrist Marketing und Kommunikation Katja Bopp Lesermarkt Lukas Wernli Redaktionelle Mitarbeiter David Bruderer (db) Fritz Bischoff (fb) Christoph Bopp (cb) Erik Eggers (ee) Marco Ellenberger (me) Fabian Hägler (fh) Rabea Huber (rh) Hans Hugentobler (hgt) Christian Hungerbühler (ch) Jürg Jungi (jj) Roland Marti (rm) Reto Pfister (rp)

Nationalmannschaft Männer David Graubner und die bevorstehenden Länderspiele im Fokus

Werner Reimann (wr) Meinrad Stöcklin (ms) Stephan Santschi (ss) Alexander Wagner (awa) Andrea Weibel (aw) Lukas Wernli (lw) Fotografen Michael Heuberger (heu) Roland Jaus (rj) René Jäger (jäg) Dan Marti (dm) Alexander Wagner (awa) Chrigu Pfander (cp) Jürgen Pfliegensdörfer (jp) Erscheinungsweise, Abonnemente handballworld erscheint siebenmal im Jahr. Einzelausgabepreis Fr. 7.50 Jahresabonnementspreis Fr. 49.– (exkl. 2,4% MwST) Ausland: + Postgebühren

Druck, High-EndDatenaufbereitung Stämpfli Publikationen AG, Postfach, 3001 Bern Adressänderungen Unter Tel. Nr. 058 200 55 90, schriftlich an die Verlagsadresse oder per E-Mail an verlag@handballworld.com Erscheinungsdaten 2011 1/11 02.02.2011 2/11 23.03.2011 3/11 04.05.2011 4/11 22.06.2011 5/11 26.08.2011 6/11 19.10.2011 7/11 30.11.2011 © Nachdruck: Gestattet mit dem Hinweis «Aus dem handballworld – www.handballworld.com»

Zum Titelbild Rares Jurca grüsst mit den Kadetten von der NLA-Tabellenspitze und kommt in der Champions League immer besser in Fahrt. Bild: Foto Wagner

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Tribüne Bob Hanning in Luzern «Wie schaffe ich aus einer Thekenmannschaft ein wirtschaftliches Erfolgsmodell», dies der vielsagende Titel des Referats von Bob Hanning, seines Zeichens Geschäftsführer der Füchse Berlin, ehe­ maliger HSV-Trainer und Assistenztrainer der deutschen Nationalmannschaft. Und Hanning, der eigens für den Vortrag am Schweizer Sportforum aus Berlin nach Luzern angereist kam, begeisterte die Zuhörer von Anfang an. Wer denkt oder sagt «ich kann nicht», setzt sich nur selbst unnötige Grenzen, war die kernige Start­ aussage. Um dann die Situation, welche er, von Hamburg kommend, in der Hauptsadt antraf, pointiert und unterhaltsam aufzuzeigen: Keine Lizenz, massive wirtschaftliche Probleme, geringe Me­ dienpräsenz, kaum Zuschauerinteresse, drei Leistungsträger und der Trainer verliessen die Mannschaft, kurz gesagt: «Die Füchse Berlin standen vor dem AUS». Organisch wachsen, dazu finanziell zahlbar, «dies war mein erster Pfeiler». Dazu eine echte Leistungskultur mit willigen Spielern schaffen, welche sich für das neue Projekt Berlin «zerreisen». Gönner-Netzwerk, Begeisterung und Sponsorenpflege, sind weitere Stichwörter der Erfolgsformel. Und: Nur im Team kann man ein solches Ding stemmen, er spiele zwar die Lokomotive, aber dazu brauche es noch einige Vollzeitangestellte und zahlreiche ehrenamtliche Helfer die tatkräftig mitmachen.

Hopp Schwiiz!

Nationalteam besuchte den Super-10-Kampf Nach der unglücklichen und unverdienten Niederlage in Russland und 2 Tage vor dem DänemarkLänderspiel suchte die Schweizer Männer Nationalmannschaft Ablenkung. Am Super-10-Kampf der Schweizer Sporthilfe fand man diese und liess sich zudem von der Atmosphäre und den unzähligen Top-Athleten inspirieren. Der Besuch der Handballer blieb auch der «Schweizer Illustrierten» nicht verborgen. Sie publizierten auf den Sonderseiten zum Super-10Kampf auch ein Bild mit Manuel Liniger, Iwan Ursic, Goran Perkovac und Andy Schmid, welche sich stellvertretend für die gesamte Mannschaft ablichten liessen. (Siehe Bild rechts) Live in Aktion ist unsere Nationalmannschaft nächstmals am YellowCup zu sehen, welcher vom 7.–9. Januar 2011 in Winterthur stattfindet.

BSV Bern gründet «Stiftung Jugendförderung Berner Handball» Zur Förderung der sportlicher Betätigung der Kinder und Jugendlichen, hat der BSV Bern die «Stiftung Jugendförderung Berner Handball» gegründet. Ein wesentlicher Aspekt der Stiftung besteht darin, Kindern und Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitgestaltung zu bieten, das Interesse an Bewegung und Sport zu wecken und ihnen spannende Erlebnisse unter Gleichaltrigen zu ermöglichen. Ausserdem ermöglicht sie den leistungsorientierten Nachwuchshandball, damit sportliche Talente ihr Potenzial optimal ausschöpfen können. Aus diesem Anlass fand in der Gümliger Mosshalle der Kickoff-Event der Stiftung statt (Bild).

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Tribüne Kreuzlingen als Cup-Beispiel Der HSC Kreuzlingen hat gezeigt, was man aus einem Cupspiel alles machen kann. Der 1. LigaVerein nutze das Los gegen den Cup-Titelverteidiger Pfadi Winterthur, um einen unvergesslichen Cupabend zu organisieren. Es gelang nicht nur die Halle zu füllen und die Ausstrahlung im Schweizer Sportfernsehen (SSF) zu veranlassen, vielmehr bot man gegen den Favoriten aus der Nationalliga A auch sehenswerten Handball. Auch dank Alexander Mierzwa, der als Spielertrainer gegen seine alten Kollegen aus Winterthur Regie führte. Zwar verlor man den Cup-Sechzentelfinal schlussendlich klar mit 36:22, dennoch konnte sich der Verein als Sieger des Abends feiern lassen. Der Event, der mit viel Arbeit und Ehrenamtlichkeit entstand und durchgeführt wurde, dient so als Vorbild vieler zukünftiger Cupduelle.

SSF jetzt überall «analog» zu empfangen Das Bakom hat nun die letzten Kabelnetze verpflichtet, das Schweizer Sportfernsehen (SSF) analog in der Deutschschweiz zu verbreiten. Das Schweizer Sportfernsehen SSF habe sich gezwungen gesehen, über ein «Must-Carry»-Gesuch eine Ausstrahlung des Programmes in der Deutschschweiz durchzusetzen, heisst es beim SSF. Bereits Anfang 2009 hatte der Sender mit einem Gesuch erreicht, dass das Programm ab 1. Juli 2009 für drei Jahre ins analoge Programmangebot der Deutschschweiz aufgenommen wurde. Jedoch weigerten sich weiterhin 23 Kabelnetze, den Sender aufzuschalten. SSF-Verwaltungsratspräsident Peter Weigelt meinte dazu: «Es ist völlig unverständlich, dass öffentlichrechtliche Kabelnetzunternehmen einen Schweizer «Must-Carry»-Sender ausgrenzen, parallel aber unzählige fremdsprachige Sender aufschalten.» Um dem Schweizer Rand- und Breitensport ein attraktives Fenster zur Verfügung zu stellen, müssten alle Fernsehzuschauer in der deutschsprachigen Schweiz freien Zugang zum Programm haben. Betroffen vom Bakom-Entscheid sind folgende Kabelnetzanbieter: Kabelnetz der Stadt Willisau, KARO Kabelfernsehen Romanshorn AG, Werke am Zürichsee AG, Gemeinde Münchenbuchsee, Kabelfernsehen Bödeli AG, Valaiscom AG, Gemeinde Muttenz, Technische Betriebe Suhr, Wasserwerke Zug AG, Stadtantennen AG, Baar, KFN Kabelfernsehen Nidwalden AG, Fernsehgenossenschaft Bad Ragaz, Gemeinde Sargans, GGA Maur, Gemeinde Eglisau, Sasag Kabelkommunikation AG, Stadtantenne Kreuzlingen AG, Stafag Communications AG, Frauenfeld, HF-Kommunikations- und Kabelfernsehnetz AG Wetzikon, Wasser- und Elektrizitätswerk Walenstadt, Elektrizitäts- und Wasserwerk Meld, Gemeinde Widnau und Stadt Altstätten.

Neuer Präsident für den LC Brühl Dem LC Brühl Handball ist es gelungen, eine wichtige Vorstandsvakanz zu schliessen. Der Verein steht ab sofort unter der Führung von Dr. med. Alexander Zehntner. Er löst Martin Bühler ab, der sein Amt Ende letzten Jahres nach mehrjähriger erfolgreicher Tätigkeit aus beruflichen Gründen niederlegen musste. Dr. Alexander Zehntner ist gebürtiger Baselbieter, verheiratet und Vater von zwei Teenagern. Der 51-Jährige Chirurg führt seit 11 Jahren eine eigene Chirurgische Praxis in St. Gallen und ist als Belegarzt an der Hirslanden Klinik Stephanshorn tätig. Der Kontakt zum LC Brühl Handball kam über seine Tochter, die im Verein in einem Juniorinnenteam mitspielt, zustande. Vom Freiwilligenhelfer am Stadtwerk - Cup zum Präsidenten: die gelebte Vereinskultur wie auch die Kombination der engagierten Förderung des Breitensports mit ambitioniertem und erfolgreichem Leistungssport im Verein überzeugten den ehemaligen Handballer, sich als Präsident zur Verfügung zu stellen und zu engagieren.

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Tribüne Patrick Münger neuer HRV OST-Präsident An der ausserordentlichen Delegiertenversammlung des Handball-Regionalverbandes OST in Wil wurde der St. Galler Patrick Münger (links) für den kurzfristig zurückgetretenen Rheintaler Markus Rutz als neuer Präsident gewählt. Der 36jährige Wirtschaftsinformatiker setzte sich in einer Kampfwahl im zweiten Wahlgang gegen den Schaffhauser Ernst Fischli durch. Die noch vor kurzer Zeit angespannte personelle Situation hat sich aber nicht nur durch die Präsidentenwahl entschärft, sondern auch durch die Besetzung weiterer wichtiger Positionen. So wurde der Appenzeller Andreas Hamm zum neuen Chef Rechtswesen gewählt, der Romanshorner Lukas Raggenbass als Mitglied der regionalen Disziplinarkommission und mit dem Schaffhauser Roman Buff steht im Hinblick auf die ordentliche Delegiertenversammlung im kommenden Jahr auch schon der neue Finanzchef bereit. Der Hilferuf des Regionalvorstandes für die Besetzung vakanter Funktionärsposten ist bei den Vereinen offensichtlich angekommen. Auch bezüglich der finanziellen Situation des Verbandes sind die Vereine dem Vorstand gefolgt. Nachdem an der ordentlichen Delegiertenversammlung im August eine Erhöhung des Mitgliederbeitrags abgelehnt wurde und eine ausserordentliche Delegiertenversammlung gefordert wurde, stimmten nun die Delegierten einer Erhöhung des Mitgliederbeitrages der Vereine um 50% zu.

Beach-Silvester in Einsiedeln – jetzt noch anmelden! Bereits zum fünften Mal findet in Einsiedeln das internationale Beachhandball-Turnier statt. Am 1. und 2. Januar wird in der einzigartigen Indoorhalle (www.beachplus.ch) in Einsiedeln um Masters-Punkte gefightet. Am 31. Dezember findet für die Früh-Ankömmlinge in der Ziegelei (www.ziegelei-einsiedeln.ch) die Silvesterparty statt. Und am 1. Januar dann die bereits bestens bekannte Player’s-Party. Übernachtungsmöglichkeiten sind wie immer vorhanden und günstig zu kriegen. Einsiedeln ist und bleibt das einzige Beach-Turnier in der Schweiz, welches Action, Fun, Spass, Sport und hochklassigen Beachhandball miteinander verbindet. Bereits haben sich, neben der norwegischen Nationalmannschaft (!) auch Teams aus Holland, Kroatien und Deutschland angemeldet. Letzte freie Plätze für Damen- und Herrenteams, egal welcher Spielstärke oder Spielklasse jetzt unter dem organisierenden Verein HC Einsiedeln, www.hceinsiedeln.ch handballworld verlost einen Startplatz inklusive aller Übernachtungen für ein zehnköpfiges Schweizer Beachhandball-Team! Alle Informationen zu diesem Gewinnspiel auf www.handballworld.com!

SHV-Delegierte verabschieden neues Wettspielreglement

5000 Franken zu gewinnen Der Schweizerische Handball-Verband vergibt zum Saisonende erstmals den Vereins-Award 2010/2011 und belohnt damit den innovativsten Breitensportevent mit 5‘000 Franken! Gesucht werden Vereine mit coolen, innovativen und frechen Event-Ideen. Vereine, die mit ihrem Event möglichst viele Menschen dazu bewegen, im Verein aktiv zu werden. Der SHV möchte mit dem Vereins-Award, Möglichkeiten für die Eventgestaltung aufzeigen. Gelungene Anlässe werden multipliziert und es soll wieder mehr Bewegung in die Schweizer Handballszene kommen. Die Jury des VereinsAward, freut sich auf zahlreiche Event-Eingaben. Alle notwendigen Dokumente dafür, findet man unter www.handball.ch!

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Insgesamt 110 Delegierte fanden am 13. November den Weg zur ausserordentlichen Delegiertenversammlung des Schweizerischen Handball-Verbandes (SHV) nach Bern und wurden durch den SHVZentralpräsidenten Ulrich Rubeli begrüsst. Als Kernpunkt der Versammlung mussten die Delegierten über das neue Wettspielreglement (WR) befinden. Nachdem mehrere Punkte detailliert diskutiert und separat entschieden wurden, sprachen sich die Delegierten schliesslich einstimmig für das neue WR aus. Ebenfalls angenommen wurden die Revision des Rechtspflegereglements (RPR) sowie die Anpassungen in den Statuten, welche durch die neuen Reglemente nötig werden. Der Antrag des HandballRegionalverbands Bern-Jura, wonach ein Delegierter in Zukunft bis zu drei Stimmen hätte vertreten können, wurde hingegen deutlich abgelehnt.


Leserreise WM 2011 Schweden Tribüne

Finalwochenende Handball WM 2011 in Malmö / Schweden Das grosse Finale in Malmö Fr, 28. Jan. – Mo, 31. Jan. 2011 Programm Freitag, 28.01.11 Samstag, 29.01.11 Sonntag, 30.01.11 Montag, 31.01.11

Zürich – Kopenhagen mit SAS, 10.25h – 12.10h, Transfer nach Malmö 18.00h oder 20.30h Beginn Halbfinalspiel (1 Match) Übernachtung Frühstücksbuffet Ganzer Tag zur Verfügung für die Besichtigung von Malmö und/oder Kopenhagen Übernachtung Frühstücksbuffet 14.30h Spielbeginn, Kleiner Final 17.00h Spielbeginn, Final Jetz Übernachtung anme t lden! Frühstück Kopenhagen – Zürich mit SAS, 07 55h – 09 40h oder 17 40h – 19 25h

Preis CHF 1260.00 Pauschalpreis pro Person, Annullierungskostendeckung (falls nicht bereits vorhanden) CHF 45.00 Eingeschlossene Leistungen Flug Zürich – Kopenhagen – Zürich mit SAS in Economyklasse Flughafentaxen und Treibstoffzuschläge 3 Übernachtungen im Doppelzimmer im Hotel Elite Residens mit Frühstücksbuffet Eintrittskarten Sitzplätze 3. Kategorie für das Halbfinalspiel am Freitag und die Finalspiele am Sonntag in der Arena Malmö Reiseunterlagen Nicht eingeschlossen Transfers (Flughafen – Hotel / Hotel – Halle mit ÖV gut erreichbar) Hauptmahlzeiten, Getränke und persönliche Auslagen Einzelzimmer CHF 330.00 Zuschlag höhere Kartenkategorie CHF 150.00 * Wir unterbreiten gerne Vorschläge mit einer früheren Anreise oder einem späteren Rückflug und besorgen Ihnen Karten für die Vorrunde und/oder Hauptrunde. Unterkunft Viersternhotel Elite Residens in der Nähe des Hauptbahnhofes Alternative Gediegenes Viersternhotel Mäster Johan in der Nähe des Hauptbahnhofes Arrangementpreis mit diesem Hotel CHF 1495.00 Zuschlag Doppelzimmer zur Alleinbenützung CHF 590.00

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NLA Männer

Höhenflug der Oberländer 12 von 22 Runden der NLA-Qualifikation sind gespielt – die Bilanz kurz nach der Halbzeit zeigt: Ganz vorne steht mit den Kadetten Schaffhausen der erwartete ungeschlagene Leader, ganz hinten mit dem HC Arbon der erwartete punktelose Aufsteiger, doch dazwischen gibt es einige Überraschungen. Deutlich stärker als erwartet präsentiert sich insbesondere Wacker Thun: Im letzten Jahr noch in der Abstiegsrunde, belegen die Berner Oberländer derzeit den 3. Platz. Fabian Hägler

In den letzten Jahren kam es immer wieder vor, dass die favorisiserten Kadetten Schaffhausen unerwartet Punkte abgaben. Auch diese Saison holte Wacker Thun in der Schweizersbildhalle überraschend ein Unentschieden, die Partie am 29. September

­ ndete 32:32. «Thun strauchelt in Schaffhaue sen! Ärgerliches Away-Remis», kommentierte Andreas Merz das Spiel danach auf seinem Facebook-Profil. Auch wenn der Eintrag des Thuner Torhüters nicht ganz ernst gemeint sein dürfte, so zeigt er doch das

neue Selbstvertrauen, das seit dieser Saison im Berner Oberland herrscht. Denn der Punktgewinn in Schaffhausen war kein Einzelfall, gleich mehrfach bezwangen die Thuner im bisherigen Verlauf der Qualifikation höher eingeschätzte Teams. Am eindrücklichsten war der 29:19-Sieg gegen Pfadi Winterthur, also gegen eine Mannschaft, die sich den Playoff-Final und damit Rang 2 als Saisonziel gesetzt hat. Dort steht derzeit der HC Kriens-Luzern, die Thuner liegen nach dem 27:29 gegen St. Otmar St. Gallen, der ersten Heimniederlage bisher, aber immer noch auf Rang 3. Sollte das Team von Trainer Martin Rubin auch am Ende der Qualifikation noch auf dem Bronze-Platz liegen, wäre das Saisonziel deutlich übertroffen. «Wir wollen beweisen, dass wir in die Finalrunde gehören», sagte Captain Roman Caspar in der «Berner Zeitung» auf die Frage, was seine Mannschaft erreichen wolle. Mit einem relativ komfortablen Polster von sechs Punkten auf den Strich ist Wacker Thun momentan auf einem guten Weg, sich für die Finalrunde zu qualifizieren. Wer nach dem Erfolgsrezept der Thuner fragt, bekommt immer wieder dieselbe Antwort: das starke Kollektiv. «Wir können in der zweiten Halbzeit sechs neue Spieler bringen, ohne dabei an Qualität zu verlieren», sagt Sportchef Thomas Fahrni. Flügelspieler Luca Linder erklärt auf «Tele Bärn» die positive Spirale: «Es passt alles innerhalb der Mannschaft, die Stimmung ist hervorragend, die Arbeit mit dem Staff funktioniert ausgezeichnet. Und Abwehrspezialist Reto Friedli analysiert auf «wackerthun. ch» im Interview mit Teamkollege Lukas von Deschwanden: «Ich denke, es liegt hauptsächlich an unserem Teamspirit. Wir ergänzen uns auf dem Platz hervorragend und es kämpft jeder für jeden. Wir sind als Kollektiv stark und deshalb schwer auszurechnen».

Mehr Erfahrung als früher Der Thuner Topskorer Sandro Badertscher holte mit Wacker in den bisherigen 12 Partien 8 Siege und 2 Unentschieden. Bild: Christian Pfander

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Martin Rubin erwähnt zwei weitere Erfolgsfaktoren: Die meisten seiner Spieler sind


NLA – Pfadi Winterthur

NLA Männer zwar jung, haben aber schon drei Jahre in Champions League gegen Kiel und Barceder NLA gespielt. «Das sind keine Green- lona spielte, etwas komisch klingt. Doch in horns mehr, ihre Erfahrung hilft uns jetzt», der aktuellen ­Situation stellt die Klassieerklärt der Trainer. Und ergänzt: «Wir konn- rung auf einem ­Finalrundenplatz eine beten das Team auch sehr gut verstärken, das merkenswerte Leistung dar. Denn die Zürkommt uns zugute». Tatsächlich holte Thun cher, letztes Jahr nur knapp dem Konkurs mit Borna Franic einen Spieler, der die oft entgangen und im Sommer mit der Fusion vermissten «einfachen» Tore aus dem Rück- von ZMC Amicitia und der GC-Handballsekraum erzielen kann. Der frühere Topskorer tion neu strukturiert, stecken bereits wiedes TV Endingen ist auch im Berner Ober- der in Finanzproblemen. Laut dem «Tagesland ein Leistungsträger, in den bisherigen Anzeiger» ist der Club mit den Löhnen Spielen traf der Kroate im Schnitt fünfmal pro einen Monat im Rückstand, während die Partie. Der mittlerweile 35-Jährige wird bei «Neue Zürcher Zeitung» im Zusammenhang Thun als Musterprofi geschätzt: «Borna übt mit den kurzfristigen Transfers von Michal eine absolute Vorbildfunktion aus. Er geht Svajlen und Heiko Grimm zu Pfadi Wintermit gutem Beispiel voran, gibt in jedem Trai- thur von Notverkäufen berichtete. Im ak­ ning hundert Prozent und stachelt damit die tuel­len Newsletter von GC Amicitia an anderen Spieler an», erklärte Sportchef seine Mitglieder schreibt Präsident CharlesFahrni der «Berner Zeitung». Zudem profi- Marc Weber: «Wir müssen die Gürtel enger tieren die Thuner davon, dass ihr zweiter schnallen!» Alle Versuche, die EinnahmenAusländer, der Tscheche Jakub Szymanski, seite beim NLA-Team zu verbessern, seien nach vielen Problemen in den letzten Jahren leider gescheitert. Weber gibt einen EinHinten v. l.: Mike Kipili, Dusan Tomic, Markus Krauthoff, Ladislav Tarhai, Erich Studer, nun endlich verletzungsfrei spielen kann. blick: «Sämtliche Sponsoring-Kontakte haMathias Kasapidis, Matthias Baur. Mittle v. l.: Bruno Schenk (Teammanager), Frank Schädler Der beste Torschütze bei Wacker ist indes ben Alexander bisher Mierzwa, keinenMarco zählbaren Erfolg ge(Co-Trainer), Fabian Müller, Martin Kovar, Kurth, Oliver Scheuner, l.: Isabelle Edi Wickli (Goalie-Trainer), undBrüngger sogar (Trainer). Firmen,Vorne diev. uns seit ein Einheimischer:Jun-Hee Sandro Lee, Badertscher, der brachtAdrian Meyner (Physiotherapeutin), Martin Pramuk, Caroline Oschwald (Physiotherapeutin).

nie woanders als bei Steffisburg oder Thun Jahren sehr bedeutend unterstützt haben, gespielt hat, versenkt die Penaltys reihen- wie die Credit Suisse oder die BMW-Garage weise. Mit bisher 397 Toren stellen die Ber- Binelli+Ehrsam haben ihr Sponsoring ge> KADER ner Oberländer hinter den Kadetten Schaff- kündigt. Zudem haben anscheinend auch DatumunsereGrösse / Gewicht Nat. LS hausen Spieler den zweitbesten Angriff der Geb. Liga. Gönnerorganisationen grosse Mühe, Tor Und die Last des Toreschiessens ist breit die Beiträge ihrer Mitglieder zeitgerecht zu 1 Martin Pramuk 14.03.76 1.93 / 82 SVK 44 verteilt, nicht selten tragen sich alle Thuner kassieren.» 12 Matthias Baur 12.01.88 1.86 / 88 GER Spieler in die Skorerliste ein. Mit den Transfers von Svajlen und Grimm, BisRückraum zur Winterpause stehen Wacker Thun al- sowie dem Karrierenende von Matthias Olt3 Valentin Bay (RM) 26.03.88 1.85 / 83 SUI lerdings noch vier Härtetests bevor. Der manns, der aus medizinischen Gründen 6 Mathias Kasapidis (RL) 20.08.86 1.90 / 102 SUI Reihe das bisherige Überrader Winterpause beendet, 10 nach Martin trifft Kovar (RM) 22.01.77seine Laufbahn 182 in / 96 SVK 14 Dusan der Tomic (RR) 02.04.80kann GC Amicitia 1.91 / 89 SRB 12 schungsteam Liga auf den HC Kriens-Lulaut Weber gegen 250 000 15 den Mike Kipili (RM) 1.86 / 84 «Es fehlen SUI dann aber zern, BSV Bern, GC Amicitia Zürich22.03.84 und Franken einsparen. 22 Jun-Hee Lee (RM) 25.04.76 1.80 / 80 KOR 11 die25 Kadetten Schaffhausen. sich noch immer1.98 ca. 200 000 Franken Ladislav Tarhai (RL) Damit bietet24.02.85 / 98 SVK zu einer aus2 noch vor Jahresende die Möglichkeit, den geglichenen Rechnung», hält der SektionsFlügel «Strauchler» vom 29. September zu korrigie- präsident fest. Sportchef Walter Müller ver7 Alexander Mierzwa (FL) 04.06.74 1.86 / 86 GER 14 ren.11WieMarco Andreas sei- handelte deshalb mit107 dem KurthMerz (FR) wohl einen Sieg12.03.83 1.88 / 88 letzte Woche SUI nes21Teams den(FR) erklärten Meistereinen Olivergegen Scheuner 04.02.85Team über1.82 / 80Lohnverzicht SUI im Umfang 2 24 Fabian Müller (FL) / 70 «Es hatSUI schaftsfavoriten kommentieren würde?11.10.87von rund 201.78 Prozent. positive Signale

Kreis

gegeben», erklärt Müller – und Weber macht

GC20Amicitia schon wieder mit GeldsorVariante ohne Erich Studer 02.02.80im Newsletter 1.98 /klar, 100 wie eineSUI 23Erstaunlich Markus Krauthoff 24.11.76Lohnverzicht 1.95aussehen / 110 GER «Dann müsgen ist nicht nur der 3. Platz würde:

Neuer Modus für die Swiss Handball League Die SHL-Präsidentenkonferenz hat am Montag, 22. November in Zürich wie angekündigt den neuen Modus ab der Saison 2012/2013 verabschiedet. Der von der Moduskommis­ si-on eingebrachte Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Die NLA wird in der kommenden Saison reduziert und ab 2012 mit zehn Mannschaften gespielt. Nach einer Qualifikation (18 Spiele pro Team) treffen die besten sechs Mannschaften in einer Finalrunde erneut aufeinander (10 Spiele pro Team). Die ersten vier Mannschaften qualifizieren sich danach für die Playoffs, die im Best-of-Five-System ausgetragen werden. Jene vier Mannschaften, die sich nicht für die Finalrunde qualifizieren, ermitteln in einer Vierfachrunde (12 Spiele pro Team) den Absteiger sowie den Barrage-Teilnehmer. Wie auch in der Finalrunde werden sämtliche Punkte aus der Qualifikation mitgenommen. Die NLB wird ab der Saison 2012/2013 entsprechend auf vierzehn Teams aufgestockt und mit einer Doppelrunde (26 Spiele pro Team) ausgetragen. Der Erstklassierte steigt am Saisonende wie bis anhin direkt auf; der Zweitklassierte trifft in der Barrage auf den Zweitletzten der NLA. Die bisher gespielte > TRAINER Aufstiegsrunde wird abgeschafft. In der Übergangssaison 2011/2012 steigen (31.01.1976) Adrian BrünggerNLA-Teams die beiden letztklassierten direkt ab. Der Neunte und der Zehnte spielen in eiEinige U21-Länderspiele für die Schweiz, ner einmaligen Auf-/Abstiegsrunde gegen /die Spieler bei Pfadi Winterthur, 3 Meistertitel 1 beiden besten NLB-Teams um die verbleibenCupsieg, Kadetten Schaffhausen, 1 Vizemeiden in der höchsten sterPlätze / 1 Cupsieg. Trainer beiSpielklasse. den Yellow Tigers

(1. / 2. Liga), Pfadi Winterthur (U21 Elite) und seit 2007 NLA. Grösster Erfolg mit Pfadi Winterthur: Halbfinal im Challenge-Cup 2008.

Aktuelle NLA Rangliste

1. Kadetten Schaffhausen 427:294 23  > 2. PROGNOSE HC Kriens-Luzern 363:310 19   3. Wacker Thun 397:344 18 4 bis 5   Rang 4. Pfadi Winterthur 326:313 15   Bleibt 5. GC Pfadi Amicitia Verletzungspech 334:303 14 von Zürich grösserem undMuri gelingt es Brüngger   verschont 6. BSV Bern 375:355 mehr 13 und Stabilität ins Team zu bringen,   Konstanz 7. TSV St.Otmar St.Gallen 359:362 12 der 4.1879 PlatzBasel möglich, sich das Team9   ist 8. RTV zumal 316:334 vermutlich defensiv steigern wird. An die gros  9. TSV Fortitudo Gossau 332:389 8 sen Pfadi-Zeiten wird die Teamausgabe 10. Lakers Stäfa 347:412 2009/10 allerdings nicht anknüpfen können. 8 11. HSC Suhr Aarau 351:374 5 12. HC Arbon 272:409 0

von Wacker Thun, sondern auch der 5. Rang sen wir halt noch einen Führungsspieler abvon GC Amicitia. Und zwar im positiven geben.» Er appelliert aber an alle Mitglieder, Sinn, auch wenn das bei einem Team, das sich für GC Amicitia einzusetzen. «Ohne ein einst mit einem Budget von 2,4 Millionen Aushängeschild, den Namen auchMartin ver- Kovar Zugänge Markus Krauthoff (Grasshoppers-Club ZH), Mathias Baur das (Rhein-Neckar Löwen), (Grasshoppers-Club Valentin Bay Stand: 6. Dezember 2010, alleZürich), Teams mit 12 Partien (Yellow den Winterthur). Franken Meistertitel holte und in der dient, geht es dem Verein schlecht.» o

Abgänge Nejc Hojc (TSV St. Otmar St. Gallen), Markus Haupt (Yellow Winterthur), Philipp Rüeger (Yellow Winterthur), Severin Brüngger (Rücktritt).

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Boris Stankovic

«Meine Traumferien? Party am Strand von Miami Beach» Boris Stankovic hat sich in den letzten Jahren zu einem der besten Linkshänder der Schweiz entwickelt. In der NLA sorgt er derzeit mit Kriens-Luzern für Furore. Über dies und vieles mehr spricht der 30-jährige Serbe im Interview. Stephan Santschi

Boris Stankovic spielt die vierte Saison für Kriens-Luzern. Mittlerweile wird er auch ausserhalb der Zentralschweiz als starker Handballer wahrgenommen. In der letzten Saison war er mit 173 Treffern hinter Marco Kurth der zweitbeste Linkshänder im Torschützenklassement. Neben der Treffsicherheit zeichnet ihn die Vielseitigkeit aus: Stankovic kann auf der rechten Seite als Flügel und als Aufbauer eingesetzt werden.

Der Traum vom Nationalteam Seine Karriere begann in Serbien und führte ihn nach Stationen in Italien, Slowenien und der Türkei im Jahr 2007 in die Schweiz. Sein Vertrag dauert bis 2012, danach tendiert er auf eine Rückkehr nach Belgrad, wo er aufgewachsen ist. Bis dahin will er Werbung in eigener Sache machen, um sich einen grossen Traum zu erfüllen: «Ich will für Serbiens Nationalteam spielen», verrät er. Wie fing bei Ihnen im Handball alles an? Boris Stankovic: Begonnen habe ich in der Schule in Serbien. Es wurden Prüfungen in verschiedenen Sportarten abgenommen, un-

Zur Person Name Boris Stankovic Geburtstag 27. Februar 1980 Wohnort Kriens Zivilstand geschieden Beruf Handballer, Marketing-Fernstudium kurz vor dem Abschluss Position Rückraum rechts/Flügel rechts Grösse/Gewicht 1,92 m/100 kg Verein Kriens-Luzern Stationen Roter Stern Belgrad, Imola (It), Ribnica (Sln), Ankara (Tür), Kriens-Luzern Erfolge 1 Meistertitel und 1 Cupsieg mit Belgrad, U20-Europameister mit Serbien, A-Länderspiele 0 U21 50 für Serbien

Boris Stankovic: Der Serbe in Krienser Diensten hat sich in der NLA einen Namen gemacht. Nun möchte er sich sogar für die serbische Nationalmannschaft empfehlen. Bild: Maria Schmid

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Boris Stankovic ter anderem im Handball. Ich musste drei Schritte Anlauf nehmen und aufs Tor werfen. Daraufhin hat mir mein Lehrer gesagt, dass ich sehr talentiert sei. Und dass er Roter Stern Belgrad anrufen werde. Welches ist das Highlight Ihrer Karriere? Der Meistertitel und der Cupsieg mit Belgrad. Zunächst war Roter Stern ein Verein ohne Struktur. Doch dann wurden der Prä­ sident und der Trainer ausgetauscht, es ­kamen zwei, drei neue Spieler, plötzlich stimmte die Chemie. Wir waren wie eine Familie und haben unseren grossen Konkurrenten Partizan in die Schranken gewiesen. Ein anderes Highlight war mein Europameistertitel mit Serbiens U20. Im Final schlugen wir überraschend Weissrussland. Was war Ihre wertvollste Erfahrung? Ich erinnere mich gerne an die Trainingslager mit Belgrad. Wir haben viel Unsinn getrieben. Einmal klauten wir ein Auto vor einem Haus gegenüber von unserem Hotel. Der Schlüssel steckte im Zündschloss, wir fuhren nur 500 Meter und brachten es zurück. Doch der Besitzer hatte es bereits gemerkt und wir kriegten Probleme (lacht). Welches ist Ihre beste und Ihre schlechteste Eigenschaft? Meine beste Eigenschaft ist die Hilfsbereitschaft, die schlechteste die Gutgläubigkeit. Welches Menu haben Sie zuletzt gekocht? Pasta mit Pestosauce und Speck. Boris Stankovic bei einem kraftvollen Abschluss. Bild: Foto Wagner

Welches ist Ihre Lieblingsstadt? Belgrad, weil es meine Heimat ist. Istanbul wegen der Kultur – die Aufteilung in einen europäischen und asiatischen Teil verleiht diesem Ort einen speziellen Charakter. Und Luzern: Diese Stadt strahlt Wärme aus.

Ihre Lieblingsband? Ich mag serbische Volksmusik, Hip-Hop und RnB. Und ich höre, was gerade aktuell ist.

So oder so?  ÖV

 Auto

Wie sehen Ihre Traumferien aus? Miami Beach. Party am Strand, mit Frauen in Bikinis und Cocktails. Ich möchte auch mal für ein, zwei Nächte an einer Bar arbeiten. Ich trete gerne mit Menschen in Kontakt.

 Berge

 Meer

 Winter

 Sommer

Welches ist Ihr Traumauto? Aston Martin. Doch ich bin mit meinem Mazda ganz zufrieden.

 Ordnung

 Chaos

 Blond

 Brünett

Was gefällt Ihnen an einer Frau? Das Gesicht bedeutet mir weniger, als der Charakter. Sie muss lustig sein. Auch der Körper ist wichtig, aber sie braucht nicht athletisch zu sein. Eine normale Figur reicht.

 Buch

 Zeitung

 Raclette

 Fondue

 Bier

 Rotwein Wein mit Cola

Wer ist Ihre Traumfrau? Die Schauspielerin Eva Mendes.

 Kino

 Kunsthaus

Welches ist Ihre liebste TV-Sendung? Ich habe zwei Film- und drei Sportkanäle auf Teleclub, wo ich regelmässig reinschaue.

 Langschläfer  Frühaufsteher halb-halb

Ihre grosse Leidenschaft neben dem Sport? Ich lese, surfe im Internet, spiele Playstation oder treffe mich mit Kollegen zum Basketball- oder Fussballspielen. Was haben Sie dank dem Sport gelernt? Den Kollektivgedanken. Nicht das Individuum ist wichtig, sondern das Team. Und Sprachen: Neben serbisch spreche ich englisch, deutsch, ich verstehe slowenisch, auch italienisch beherrschte ich früher sehr gut. Was möchten Sie unbedingt noch erleben? Reisen, nach Thailand oder Nordamerika beispielsweise. o

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Handball in Italien

Die italienische Liga schafft das Unentschieden ab Als Sieger einer Gruppe mit der Schweiz, Slowenien und Österreich hat sich Italien mit einem gewissen Lino Cervar als Nationaltrainer überraschend für die WM-Endrunde 1997 in Japan qualifiziert. Seither ist die Squadra Azzurra nach und nach in der internationalen Bedenkungslosigkeit verschwunden. Hans Hugentobler

Der Niedergang wird der Liga und einigen egoistischen Grossklubs angelastet. Für die laufende 42. Meisterschaft sind einige spektakulären Neuerungen eingeführt worden, die dem serbelnden Handball in Italien

gelten sie nicht als Ausländer. Eine politische Lösung ist aber nicht einfach, zumal die heutige Beschränkung auf zwei Ausländer der EU-Personenfreizügigkeit zuwiderläuft und vor einem Arbeitsgericht keine Chance

neuen Sauerstoff zuführen sollen.

hätte. Die Restriktion kann nur umgesetzt werden, wenn sich alle Beteiligten an das ausgehandelte «Memorandum of Understanding» halten.

Keine Unentschieden mehr In der Eliteliga gibt es keine Remis mehr. Steht es nach 60 Minuten unentschieden, wird der Sieger sofort in einem Penaltyschiessen ermittelt. Der Sieger erhält (wie der Sieger in der regulären Spielzeit) 3 Punkte, der Verlierer geht leer aus. Die Massnahme dient der Steigerung der Attraktivität, denn im Gegensatz zum Fussball, Volleyball oder Basketball erweckt «Ballonmano» im sportverrückten Italien praktisch kein Publikumsinteresse mehr.

Nur noch zwei Ausländer Italien halbiert die Zahl der Ausländer. Durften bisher pro Spiel vier fremde Spieler eingesetzt werden, so sind es neu nur noch zwei. In der Neuner-Liga sind insgesamt also offiziell nur noch 18 Ausländer erlaubt, die grösstenteils aus den neuen Republiken Jugoslawiens und dem übrigen Mittelmeerraum stammen. Der griechische Keeper Konstantinos Tsilimparis und der serbische Halblinke Igor Radjenovic (beide Conversano) sind die bekanntesten Legionäre. Der ehemalige GC-Amicitia-Linkshänder Filip Scepanovic hat in Brixen Unterschlupf gefunden. In den zweiten Ligen umgehen mehrere Vereine die Ausländerbeschränkung mit dem Einsatz von Doppelbürgern aus aller Welt. Für das Dauerproblem mit den Inhabern von zwei Pässen bietet sich eine simple Lösung an: Sind Nachkommen italienischer Auswanderer bereit, für das Nationaltam zu spielen,

Am Play-off, das der regulären Saison (je 16 Spiele) folgt, darf nur der Tabellenletzte nicht teilnehmen. Viertelfinals, Halbfinals und Finals werden nach der Europacupformel mit Hin- und Rückspielen ausgetragen, so dass die beiden besten Equipen des Landes auf 22 Partien kommen. Im Cup sind für die Finalisten maximal acht Partien möglich.

Vier U-21-Spieler Pflicht Die Vereine der Eliteliga sind verpflichtet, pro Spiel vier Nachwuchskräfte zu nominieren, die nach dem 1.1.1990 geboren sind. Damit lässt sich das bescheidene Niveau kurzfristig zwar nicht anheben. Die Massnahme bezweckt primär, die Klubs für die Jugendarbeit zu belohnen und zu sensibilisieren. In vielen Klubs werden die Juniorenund Mädchenabteilungen heute sträflich vernachlässigt.

Heterogen und Riesendistanzen Die Eliteserie ist eine geschlossene Gesellschaft, in die nur Klubs aufgenommen wurden, die minimale strukturelle und finanzielle Bedingungen erfüllen. Sizilien ist in der obersten Spielklasse nicht mehr vertreten. Zwischen den geografischen Extremen Brixen im Norden und Fasano im Süden liegen 1045 Kilometer Reiseweg. Ein Trio mit Brixen, Bozen und Mezzocorona ist im Südtirol beheimatet, ein zweites Trio mit Conversano, Fasano und Noci in Apulien, in der Kniekehle des Stiefels ist Teramo zuhause, im Oberschenkel sind Bologna und Secchia Rubiera angesiedelt.

Play-off mit acht Teams

Für italienische Doppelbrüger gilt: Nur wenn sie bereit sind für das Nationalteam zu spielen, gelten sie in der ersten und zweiten Liga nicht als Ausländer.

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Nachwuchs Nationalteams Männer

Suter: «Die Winnermentalität ist entscheidend» Der 35-jährige Michael Suter ist seit dem vergangenen Sommer für die beiden wichtigsten Nachwuchs-Auswahlen des Schweizerischen Handball-Verbands verantwortlich. Im grossen Interview spricht er über die Vorteile des Doppelmandats, die Knackpunkte in der Nachwuchsförderung sowie über das Ziel, mit dem Schweizer Nachwuchs langfristig international konkurrenzfähig zu bleiben. Marco Ellenberger

Michael Suter, seit dieser Saison bist du neben der U19- auch für die U21-Nationalmannschaft verantwortlich. Welche Vorteile ergeben sich aus diesem Doppelmandat? Michael Suter: Daraus ergeben sich gleich mehrere Vorteile. Zum einen kenne ich alle Spieler sehr gut, weil ich auch die 90er-Generation bereits während zwei Jahren begleitet habe. Zum anderen haben wir die Möglichkeit, Spieler zwischen den Nationalteams auszutauschen und damit für alle die idealen Voraussetzungen zu schaffen. Ich bin regelmässig in Kontakt mit U17-Trainer Thomas Umbricht und Nationaltrainer Goran Perkovac. Es ist eine schlanke Organisation, die ausgezeichnet funktioniert. Mehrere Spieler aus der erfolgreichen U19Auswahl wurden nun auch zu Leistungsträgern in der U21 und sind dabei erstaunlich konkurrenzfähig. Hast du das erwartet? Ja, das habe ich so erwartet. Sonst hätten wir diesen Schritt nicht gemacht. Das Ziel dabei ist, den Stammkräften der U19-Junioren zusätzliche Erfahrungen zu ermöglichen. Umgekehrt profitiert die U21 von den Fähigkeiten der starken Jungen. Grundsätzlich wollen wir uns aber vor allem auf unsere grossen Talente, die High-Potentials, fokussieren. Die U19-Nationalspieler haben an der EM den sechsten Platz erreicht und wissen, dass sie international konkurrenzfähig sind. Inwiefern profitieren die bisherigen U21-Spieler von diesen Erfahrungen? Daraus ergibt sich eine gute Mischung. Die Winnermentalität ist nämlich entscheidend, und die war in der U21 bisher nicht genügend vorhanden. Ich hätte für diese Entwicklung auch gerne die Testspiele mit der U21 gegen Deutschland (18:22 und 28:32, d. Red.) von Anfang November gewonnen. Das wäre

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durchaus möglich gewesen. Nun wollen wir am 21. (19.30 Uhr in Appenzell) und 22. Dezember (in Dornbirn) gegen Österreich diese Siege nachholen. Die beiden Nationalteams verfolgen unterschiedliche Ziele und arbeiten nach anderen Zeitplänen. Besteht da keine Gefahr, dass die Talente mit der doppelten Belastung nicht klarkommen? Nein, diese Gefahr besteht nicht. Wir gehen sehr sorgfältig mit den Spielern um und sind in steter Absprache mit den Vereinen. Jene U19-Junioren, die derzeit in der U21 spielen, werden in der U19 nicht eingesetzt. So geht beispielsweise nach Weihnachten eine ganz andere Mannschaft ans U19-Turnier im deutschen Merzig als anfangs Januar an die U21WM-Qualifikation in der Ukraine. In Merzig kriegen dafür auch neue Spieler eine Chance, um sich zu empfehlen. Als nächste grosse Aufgabe steht die angesprochene U21-WM-Qualifikation gegen Deutschland, die Ukraine und Israel auf dem Programm. Was ist für unsere junge Auswahl dort möglich? Wir gehen dorthin, um die Gruppe zu gewinnen und uns für die WM zu qualifizieren. Wir sind uns zwar bewusst, dass dies eine schwierige Aufgabe ist, aber wir können mit der Nationalmannschaft nicht irgendwo hinfahren und schon vorher aufgeben. Und natürlich werden unsere Jungen in der Ukraine auch unheimlich wertvolle Erfahrungen sammeln. Als Trainer der beiden wichtigsten JuniorenAuswahlen kannst du dir ein gutes Bild des aktuellen Nachwuchses in der Schweiz machen. Wie charakterisieren sich die Schweizer Junioren?

Zur Person Der 35-jährige Michael Suter trainiert seit Sommer 2010 neben der Schweizer U19auch noch die U21-Nationalmannschaft. Er ist gleichzeitig Trainer des NLB-Teams GS/ Kadetten Espoirs und arbeitet mit einem Teilzeit-Pensum als Lehrer in Neuhausen. Zuletzt führte er die Schweizer U19-Junioren an der Europameisterschaft in Montenegro auf den hervorragenden sechsten Platz. Michael Suter bestritt zwischen 1996 und 2002 insgesamt 75 Länderspiele (140 Tore) für die Schweiz und nahm an den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta und der Europameisterschaft 2002 in Schweden teil. Er feierte auf Clubebene zahlreiche Erfolge mit dem grossen Pfadi Winterthur der Neunzigerjahre.


Boris Stankovic

Der linke Flügel Marvin Lier (TV Endingen), erzielte gegen Deutschland insgesamt 8 Tore. Bild: Foto Wagner

Grundsätzlich fehlt in der Schweiz auf breiter Basis das Verständnis für den Spitzensport. Es gibt aber immer Spieler, die fähig sind und den nötigen Willen mitbringen. Wir haben zwar nicht die Breite anderer Nationen, aber wenn das Gesamtpaket mit Ausbildung, Sport und Umfeld stimmt, dann bringt man auf jeden Fall einen konkurrenzfähigen Jahrgang hin. Es braucht dazu aber auch viel Unterstützung aus dem Umfeld, um die Voraussetzungen zu schaffen. Was erwartest du von einer Mannschaft? Ich verlange sehr viel Disziplin, will klare Strukturen und einen guten Umgang untereinander. Wir müssen jederzeit konzentriert arbeiten. Gerade auch, weil uns in der Schweiz nicht so viele Trainingstage mit dem Nationalteam zur Verfügung stehen wie anderswo. Die Zeit muss effizient genutzt werden. Und ich bin auch überzeugt, dass die Spieler gerne in einer Auswahl sind, die eine gemeinsame Vision hat und auf klare Ziele hinarbeitet. Wo siehst du derzeit die Knackpunkte in der Schweizer Nachwuchsförderung? Der Knackpunkt ist sicher, dass wir in der Schweiz den Handball nicht brauchen, um zu überleben. Der Sport ist nur ein Zusatz zum angenehmen Leben mit schönen Hobbys und genügend Ferien. Wir müssen daher die richtigen Voraussetzungen schaffen, dass unsere Talente auf gewisse Dinge verzichten wollen, um an die Spitze zu ­kommen.

Nächste Einsätze der Junioren-Nationalteams Dienstag, 21. Dezember, 19.30 Uhr Mittwoch, 22. Dezember 26. bis 30. Dezember 7. bis 9. Januar

Schweiz – Österreich (U21), Appenzell Österreich – Schweiz (U21), Dornbirn (Ö) Internationales U19-Turnier, Merzig, (D) U21-WM-Qualifikation, Ukraine

U21-Kader für die Österreich-Länderspiele und die WM-Qualifikation Nr.

Vorname, Name

Jahrgang

Verein Position

1 12 16

Nikola Portner Marco Wyss Jonas Kindler

1993 1990 1990

BSV Bern Muri Torhüter Kadetten SH Torhüter St. Otmar St. Gallen Torhüter

1991 1991 1992 1995 1991 1991 1992 1991 1992 1990 1992 1992 1990 1990 1992

GC Amicitia Zürich BSV Bern Muri TV Endingen Lakers Stäfa BSV Bern Muri TV Endingen Lakers Stäfa HSC Suhr Aarau GC Amicitia Zürich Chambéry Savoie Kadetten SH Lakers Stäfa GC Amicitia Zürich Kadetten SH Wacker Thun

Rückraum Mitte Flügel links Flügel Links Rückraum rechts Rückraum Mitte Flügel rechts Kreisläufer Flügel links Rückraum links Rückraum links Kreisläufer Rückraum Mitte Kreisläufer Rückraum links Flügel rechts

1990 1993 1990

HSC Suhr Aarau TV Endingen Wacker Thun

Kreisläufer Rückraum links Rückraum rechts

4 Filip Maros   5 Oliver Räz   6 Marvin Lier   7 Pascal Vernier   8 Tobias Baumgartner   9 Lukas Schubnell 10 Jonas Mächler 11 Joël Kaufmann 13 Luca Spengler 14 Patrick Chevallaz 15 Fabio Baviera 20 Kevin Jud 22 Stefan Freivogel 24 Jan Burkhard 25 Simon Getzmann Verletzt Thomas Heer Stefan Huwyler Fabian Studer

In Rot: Das Nachwuchsförderungskonzept des SHV sieht vor, dass die Stamm-Acht der aktuellen U19 Nationalmannschaft diese Einsätze auf U21 Stufe bereits als Vorbereitung für die im kommenden August stattfindenden U19 Weltmeisterschaft in Argentinien nutzt.

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Nachwuchs Nationalteams Männer Der sechste EM-Rang mit der U19 hat die Schweiz aufhorchen lassen. War das eine Ausnahme, die durch einen starken Jahrgang möglich wurde, oder haben die SHVJunioren das Potenzial, um auch langfristig vorne mitzumischen? Es muss unser Ziel sein, solche Resultate laufend zu wiederholen. Es ist aber keinesfalls selbstverständlich. Vom 92er-Jahrgang hat zuvor niemand wirklich gesprochen. Dann wurde intensiv mit dem Team gearbeitet. Es haben sich Synergien entwickelt, die perfekt passten, und plötzlich waren wir erfolgreich. Gerade im Fussball war zu beobachten, dass Spitzenplätze an Junioren-Meisterschaften noch lange kein Garant für glorreiche Karrie­ ren sind. Was muss passieren, damit die U19-Nationalspieler auch zukünftig internationale Spitze bleiben? Wir würden uns wünschen, dass mehr Spieler den Schritt ins Ausland machen, sobald sie dafür reif sind. Wichtig ist, dass sie laufend gefordert werden, auch hierzulande. Danach müssen sie einfach dran bleiben und einen klaren Plan haben, wie das Leben aussieht. Wir dürfen aber auch nicht naiv sein. Es ist nur schwer möglich, mit Handball zu überleben. Das Ziel muss daher sein, die hoffnungsvollen Spieler auch über das Junio­ renalter hinaus durch den Verband zu betreuen.

Rechtsaussen Simon Getzmann (Wacker Thun) geht in den Abschluss. Bild: Foto Wagner

Wie sehen die nächsten Schritte aus? Wir haben viel Arbeit vor uns. Und es wird dabei wohl nicht mehr so laufen, wie man es sich von früher gewohnt war. Die neu eingebrachte Durchmischung der Nationalteams wird bleiben, auch wenn die einzelnen Auswahlen natürlich separat geführt werden müssen. Wir wollen uns jedoch viel gezielter auf die anstehenden Events vorbereiten. Meine Vision ist, mit einem Nachwuchs-Pool zu arbeiten, in dem die Jahrgänge grund-

sätzlich in den Hintergrund rücken. Wir wollen die entsprechenden Partien jederzeit mit den besten Spielern bestreiten, die uns dafür zur Verfügung stehen. o

Sympany-Cup Meilenstein der WM-Vorbereitung Sympany, die erfrischend andere Versicherungsgruppe, ist weiterhin Titelsponsor des zum zweiten Mal vom HC Kloten organisierten U19-Vierländerturniers. Nach dem hochklassigen Turnier in diesem Jahr steigt vom 24. bis 26. Juni 2011die 2. Austragung des Sympany-Cup, dem Nationenturnier für Nachwuchs-Nationalmannschaften. Diesmal steht das Vierländerturnier für die Schweiz und die drei anderen Nationen ganz im Zeichen der Vorbereitung auf die im August stattfindende U19 Weltmeisterschaft in Argen­ tinien. Nachdem sich die Schweiz an der U19 EM in Mazedonien den hervorragenden 6. Schlussrang sicherte, hat das Team von Michael Suter nun natürlich Appetit auf mehr … Hochkarätiges Teilnehmerfeld Sympany-Cup OK-Präsident Edi Wickli, selber ehemalige Handball Nationaltorhüter, freut sich denn auch ausserordentlich über das sich abzeichnende Teilnehmerfeld. «Neben der Schweiz als Gastgeber hat auch Deutschland definitiv zugesagt und zudem sollten voraussichtlich auch Spanien und Frankreich dabei sein», so Wickli. Er habe sogar eine Warteliste, wo so prominente Nationalen wie der Sieger der Jugend Olympiade 2010, Ägypten, oder der Weltmeister Kroatien auf eine Lücke im Teilnehmerfeld hoffen, führt der initiative OKChef weiter aus. Attraktives Rahmenprogramm angedacht Weiter will das engagierte OK diese einmalige Nachwuchsplattform auch für «Side-Events» nutzen. «Warum nicht ein Nachwuchs-Trainersymposium parallel stattfinden lassen, oder die Trainer und Betreuer, welche in unserer Region für das Projekt «Handball macht Schule» unterwegs sind, zum Gedankenaustausch einladen», erläutert Wickli die Gedanken dazu.

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Vermarktung Champions League

«Champions League Final Four war Turbo-Zündung» Das neu geschaffene Endrunden-Event Final Four in der Champions League bringt der Europäischen Handball-Föderation (EHF) den erhofften Schub für die Vermarktung ihres wichtigsten ClubWettbewerbs. Mit Velux ist ein Titelsponsor gefunden, die TV-Zahlen steigen und die teilnehmenden Clubs profitieren. Ein Überblick. Florian Oediger*

Neuer Titelsponsor Velux: Peter Vargo (EHF Marketing), Michael K. Rasmussen (Velux) und Michael Wiederer (EHF) besiegeln «grössten Einzelvertrag im Handball».

Vermarktungserfolg für die EHF Marketing (EHFM): Die europäische Handball-Königsklasse ist in der Saison 2010/11 erstmals in ihrer Geschichte mit einem Titelsponsor am Start. Unter dem Namen «Velux EHF Men’s Champions League» kämpfen seit 22. September die besten 24 Teams des Kontinents um Europas Krone. Die Velux Group, ein dänisches Unternehmen aus dem Baustoff-Sektor, hat sich – zunächst für drei Jahre – die Namensrechte am Wettbewerb gesichert. Die hierzulande vor allem als Fenster-Hersteller bekannte Firma lässt sich ihr Engagement, das eine Verlängerungsoption beinhaltet, nach Informatio-

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nen des Fachmagazins SPONSORs knapp zwei Millionen Euro per annum kosten (siehe auch Interview dazu auf Seite 24).

«Wir machen einen gigantischen Schritt vorwärts» Michael Wiederer.

«Wir machen einen gigantischen Schritt vorwärts», freut sich Michael Wiederer. Bei dem Velux-Deal handele es sich «um den grössten Einzelvertrag im Handball überhaupt – wenn man von privaten Mäzenen einmal

absieht». Dem Generalsekretär der Europäi­ schen Handball-Föderation (EHF) dürfte rückblickend zugleich ein Stein vom Herzen gefallen sein. Der Verband hatte sich schliesslich im Sommer 2009 bei der Vermarktung seines wichtigsten Club-Wettbewerbs gegen die Zusammenarbeit mit einer externen Agentur entschieden – durchaus ein Risiko. Etablierte Branchengrössen wie Sportfive, Infront und Ufa Sports, die allesamt ein konkretes Angebot abgegeben hatten, zog die EHF damals eine eigenständige Vermarktung durch die EHFM vor. «Der Schritt zur Eigenvermarktung war der richtige», gibt


Champions League Vermarktung – Kadetten Champions Schaffhausen League

Der THW Kiel gewann das Champions League Final4 2010. Wird er seinen Titel am 28./29. Mai 2011 in Köln verteidigen? Bild: Michael Heubeger.

sich EHFM-Chef Peter Vargo rückblickend

nahme von rund einer halben Millionen Euro

vertretend für die Vertreter der Toyota

selbstbewusst. Die Vermarktungserlöse seien gegenüber der Agentur-Zeit um das x-fache gesteigert worden. Die Marketingeinnahmen verdoppelten sich seitdem, die Erlöse aus TV-Rechten, die seit jeher in ­Eigenregie vermarktet werden, legten um 50 Prozent zu. Nach SPONSORs-Informationen dürften die Gesamteinnahmen des Verbandes für die Champions-League-Saison 2010/11 im hohen siebenstelligen Bereich liegen. Nach Abzug aller Kosten (TV-Produktion, Branding, Event, EHF-TV.com etc.) sollten noch rund 70 Prozent als Gewinn verbleiben. Ein Betrag, der zwischen fünf und sechs Millionen Euro liegen dürfte.

müsste in Kauf genommen werden. Bei der Premiere der Endrunde in Köln gewann der THW Kiel die Trophäe vor fast 20 000 Zuschauern. Am Bildschirm verfolgten kumuliert 28,5 Millionen Live-Zuschauer in 21 Ländern das Finale des deutschen Rekordmeisters gegen den FC Barcelona. Über die Saison betrachtet brachte es der EHFWettbewerb in 148 Partien weltweit auf insgesamt 2670 TV-Stunden und 322 Millionen TV-Seher. «Die Latte für die Zukunft liegt hoch», weiss Vargo. Hierzulande überträgt weiter der paneuropäische Sender Eurosport, der sich seinen 2009/10 begonnenen Vierjahresvertrag rund 1,2 Millionen Euro pro Saison kosten lässt. Der Invest scheint sich zu lohnen: «Die vergangene Saison hat bewiesen, dass die EHF Champions League einen festen Platz bei den Handball-Fans hat, aber auch neue Zuschauer anspricht», glaubt Werner Starz, Direktor Marketing und Senderentwicklung bei Eurosport. 2009/10 verfolgten in Deutschland durchschnittlich 313 000 Zuschauer ein Live-Spiel auf dem Spartenkanal. So wurde eine Nettoreichweite von 11 Millionen Zuschauern und ein Reichweitezuwachs gegenüber dem Vorjahr von 22 Prozent generiert. «Das Final Four war so etwas wie die Turbo-Zündung. In der Spitze sahen hier bis zu 1,3 Millionen TV-Zuschauer unsere Übertragung», freut sich Starz. Werte, die in der Regel nur von wichtigen EM- und WM-Spielen getoppt würden.

Handball-Bundesliga lobt Löwen-Geschäftsführer Thorsten Storm: «Die EHFM hat einen guten Job gemacht. Das Premium Produkt des europäischen Handballs hat sich toll entwickelt.» Mit Titelverteidiger Kiel, dem HSV Hamburg, der SG Flensburg-Handewitt und den Rhein-Neckar Löwen gibt es gleich vier deutsche Teilnehmer. Der Verteilerschlüssel sieht vor, dass in dieser Spielzeit erfolgsabhängig insgesamt mindestens 3,03 Millionen Euro an Preisgeld ausgeschüttet werden. Alleine dem Sieger winken bis zu 500 000 Euro. Sollte der Gewinn am Ende höher ausfallen, als von der EHFM konservativ kalkuliert, werden die Überschüsse anteilig ausgeschüttet und eine Nachzahlung ist fällig. Bis auf das Final Four verbleiben die Zuschauererlöse auch weiterhin bei der jeweiligen Heimmannschaft. Auch in der Saison 2010/11 steht den Clubs zudem ein relativ umfangreiches Werbepaket zur Eigenvermarktung zur Verfügung. Es beinhaltet vier Banden und zwei Bodenkleber, die jeder Verein seinen bestehenden Sponsoren zur Verfügung stellen oder zusätzlich verkaufen kann. «Bis zu einer Millionen Euro lässt sich bei Erreichen des Final Four als einzelner Club über den Wettbewerb verdienen», verrät Thorsten Storm. Angesichts eines durchschnittlichen Jahresetats der vier deutschen Top-Teams von rund acht Millionen Euro, ein beachtliches Zubrot. o

«Latte für die Zukunft liegt hoch» Der Schub in der Vermarktung ist sicher auch dem neu geschaffenen Final-Four-Finalturnier zu verdanken. Nach Jahren der Modusänderungen, scheint die EHF Champions League endlich ihr Spielsystem gefunden zu haben: 24 Teams in der Vorrunde, es folgen Achtel- und Viertelfinale und das angesprochene Final-Event der besten vier Mannschaften Europas. Dieses wird auch am 28./29. Mai 2011 in der Lanxess Arena stattfinden. «Köln ist ein optimaler Standort und für 2011 gesetzt», betont Vargo. Der Wiener Vermarkter räumt allerdings ein, dass in den kommenden Jahren durchaus eine andere Stadt zum Zuge kommen könnte. Interessenten sind da, Erfolg weckt offenbar Begehrlichkeit. Unter anderem soll die Berliner O2 World eine Option sein, dort könnten allerdings 4000 Tickets weniger verkauft werden. Eine Minderein-

«Eine Mio. Euro pro Club» winken Über den wachsenden Erfolg dürfen sich auch die teilnehmenden Clubs freuen. Stell-

*Florian Oediger ist Redakteur des Fachmagazins «SPONSORs» – www.sponsors.de

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Interview – Michael K. Rasmussen

«Sportsponsoring ist die Lösung» Michael K. Rasmussen, Chief Marketing Officer der Velux Gruppe, nennt die Gründe für den Einstieg seines Unternehmens als Titelsponsor der EHF Men›s Champions League und erklärt, warum ein Fussballengagement für Velux nicht in Frage kommt. Florian Oediger Herr Rasmussen, Velux tritt in den kommenden drei Jahren als Titelsponsor der EHF Champions League der Männer auf? Wie kam es dazu? Rasmussen: Wissen Sie, die Medienlandschaft wird immer unübersichtlicher. Ein effektives, europaweites Bewerben unserer Produkte über klassische Werbung ist bei begrenztem Marketingbudget kaum noch möglich. Sportsponsoring ist für uns die Lösung: Einerseits haben wir zu einem vernünftigen Preis eine breite Fläche um unsere Marke zu präsentieren, andererseits können wir in einem emotionalen Umfeld mit unseren Kunden in Kontakt treten und B2B-Massnahmen lancieren. Keine ganz neue Erkenntnis. Wieso erfolgte der Schritt gerade jetzt? Rasmussen: Wir haben beschlossen noch näher an unsere Kunden heranzurücken. Velux hat in fast 40 Ländern Vertriebsgesellschaften und in 11 Ländern Produktionsstandorte. Die EHF Champions League deckt viele unserer wichtigsten europäischen Absatzmärkte ab. In den nächsten drei Jahren wollen wir möglichst viele unserer Kunden zum Handball einladen. Ein wichtiger Bestandteil des Sponsoringpaketes sind deshalb VIPTickets bei allen 148 Spielen. Welche Rolle hat bei Ihrer Entscheidung für ein Engagement die Premiere des von der EHF neu geschaffenen Final Four in Köln Ende Mai gespielt? Rasmussen: Das Event in der Lanxess Arena war ein wichtiger Test für uns. Wir sind dort bereits als Presentingpartner aufgetreten, haben sehr viel Kunden eingeladen und eigene Befragungen durchgeführt. Die Reaktionen waren äusserst positiv. Die EHF Champions League entwickelt sich unglaublich. Wir sind froh, nun ein Teil der Entwicklung zu sein. Andere Sportarten stehen häufiger im Fokus der Medien. Warum setzten Sie gerade auf Handball? Rasmussen: Ein Fussball-Sponsoring mit vergleichbarer europäischer Wirkung – etwa

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in der UEFA Champions League – ist für uns nicht erschwinglich. Zudem tummeln sich dort viele grosse Marken, die einzelne Werbebotschaft geht da ganz schnell unter. In der EHF Champions League haben wir hingegen mit unserem Titelsponsoring eine herausragende Stellung. Darüber hinaus klammert der Handball die Sommermonate aus. Die meisten Spiele finden im Herbst und Winter statt, wenn unsere Kunden aus Handwerk und Bauindustrie wetterbedingt ohnehin weniger zu tun haben. Dann ist die beste Zeit, um Einladungen auszusprechen.

Michael K. Rasmussen, Chief Marketing Officer der Velux Gruppe.

Welche europäischen Märkte haben Sie mit dem Handball-Sponsoring besonders im Fokus? Rasmussen: Die Schweiz und Deutschland sind sicher sehr wichtige Märkte für uns. Aber unser Geschäft findet in allen europäi­ schen Ländern statt. Wir wollen unser bestehendes Netzwerk an Händlern, Handwerkern und Architekten weiter ausbauen, das Sponsoring hilft uns dabei, noch enger an unsere Partner heranzurücken. Ist die kolportierte Sponsoringsumme von zwei Millionen Euro pro Jahr angesichts der von Ihnen genannten Möglichkeiten in einem europäischen Top-Wettbewerb nicht ein Schnäppchen? Rasmussen: Ohne Ihre Summe zu bestätigen: Wir haben uns genau ausgerechnet, was für einen Werbewert unser Engagement hat und dies natürlich mit anderen Alternativen verglichen. Damit unsere SponsoringFee in voller Höhe fliesst, müssen übrigens bestimmte Leistungsmerkmale erbracht werden. Ein gerechter Vertrag für beide Seiten. Planen Sie zur Vernetzung Ihres EHF-Engagements weitere Sponsorships im Handball? Rasmussen: Nein, dass ist aktuell nicht geplant, auch wenn wir in der Vergangenheit bereits als Hauptsponsor beim HSV Handball aktiv waren. Mit Skjern Håndbold sponsern wir einen dänischen Erstligisten, aber dort handelt es sich um ein lokales Engage-

Velux Velux ist eine Marke der weltweiten Baustoffund Heimwerkindustrie. Neben Dachfenstern und Dachfenstersystemen umfasst die Produktpalette unter anderem Sonnenschutzprodukte, Rollläden und Solarkollektoren sowie Zubehörprodukte für den Fenstereinbau. Die Velux Gruppe beschäftigt ungefähr 10 000 Mitarbeiter weltweit. Die Unternehmenszentrale hat ihren Sitz im dänischen Hørsholm nördlich von Kopenhagen, der Schweizer Hauptsitz ist in Trimbach. Velux hat in fast 40 Ländern Vertriebsgesellschaften und in 11 Ländern Produktionsstandorte. Eigentümer der Velux Gruppe ist die VKR Holding, die sich im Besitz der Gründerfamilie Rasmussen und einer Stiftung befindet. Für 2009 betrug der Gesamtumsatz der VKR Holding 2,1 Milliarden Euro, der Gewinn nach Steuern belief sich auf 173 Millionen Euro.

ment, da wir ein Produktionswerk vor Ort haben. Die EHFM plant spätestens zur nächsten Saison 2011/12 gemeinsam mit dem Partner Sharp die Einführung eines einheitlichen LCD-Bandensystems bei allen Spielen. Unterstützen Sie dieses Vorhaben? Rasmussen: Ich finde den gesamten Einsatz von EHFM äusserst professionell. Dazu gehört natürlich auch das Bestreben, die Sponsoren der EHF Champions League gut ins Bild zu setzen. Ein einheitlichen Bandensystems in allen Hallen kann da nur von Vorteil sein. Unseren Segen haben sie!


Champions League – Kadetten Schaffhausen

Der Schritt ins Scheinwerferlicht Die Kadetten Schaffhausen haben innert einer Woche die ersten beiden Siege in der Champions League eingefahren und befinden sich auf Achtelfinal-Kurs. Beim wegweisenden Heimerfolg gegen Aalborg hat sich neben Aufbauer Rares Jurca ein Schweizer in den Fokus gespielt. Stephan Santschi Nur 12 Minuten schaute sich Kadetten-Trainer Petr Hrachovec die ungenügende Darbietung von Björgvin Gustavsson an. Dann nahm er seinen Stammkeeper vom Platz und ersetzte ihn durch Remo Quadrelli. Eine Massnahme, die sich später als matchentscheidend erweisen sollte. Der 25-jährige Schaffhauser avancierte nämlich zu einer Schlüsselfigur auf dem Weg zum 34:31-Triumph gegen Aalborg – dem vorweg genommenen Finalspiel um den vierten Rang in der Gruppe C der Champions League.

Zunächst solid, dann richtig stark Am Ende standen 17 Paraden auf dem Konto von Quadrelli. «Ich habe sofort ein, zwei Bälle halten können. Das gab mir Sicherheit», bemerkte er. Lange Zeit spielte Quadrelli solid, hielt, was ein Torhüter halten darf, ehe er in der Schlussphase einige offene Chancen des dänischen Meisters vereitelte und damit dessen Widerstand endgültig brach. Gemeinsam mit Rares Jurca, der neun Treffer erzielte und sein bestes Spiel seit seiner Rückkehr im Sommer zeigte, war Quadrelli der überragende Mann auf dem Platz. Den starken Reflexen

«Viele solcher Highlights habe ich letzte Saison verpasst.»

von Remo Quadrelli ver-

Remo Quadrelli, Goalie Kadetten Schaffhausen

den so wichtigen Heim-

danken die Kadetten sieg gegen Aalborg. Bild: Michael Heuberger

Eine Verletzung wirft Quadrelli zurück Den Wechsel vom Reservisten zum Ankermann der Abwehr auf höchstem Niveau hat Quadrelli dabei erstaunlich locker weggesteckt. «Ich habe die Spannung im Körper auch auf der Bank, wenn ich mit der Mannschaft mitfiebere. Deshalb ist es nur noch ein kleiner Schritt, wenn ich auf den Platz gehe», erklärte er. Am Ende wurde Quadrelli zum Mann des Spiels gewählt. Es war ein Moment, den er sichtlich genoss. «Viele solcher Highlights habe ich letzte Saison verpasst», sagte er mit Blick auf seine mehrmonatige verletzungsbedingte Absenz. Im Dezember 2009 hatte er sich einen Bänderriss im linken Fuss zugezogen. «Als ich wieder fit war, ging die

Saison leider gerade zu Ende.» Dass Quadrelli derzeit nur so vor Spielfreude strotzt, ist daher keine Überraschung.

Champions League Gruppe C   1. Tschechow   2. Valladolid   3. Szeged   4. Kadetten Schaffhausen

7/11 7/10 7/  8 6/  5

5. Aalborg   6. Minsk

7/  4 6/  2

Letzte Spiele Minsk – Schaffhausen 31:32. Schaffhausen – Aalborg 34:31. Weitere Spiele Schaffhausen – Minsk (9.2.2011/19.30) Schaffhausen – Szeged (19.2./17.30) Schaffhausen – Tschechow (23.2./19.30) Valladolid – Schaffhausen (5.3.) Alle Heimspiele in Winterthur.

Quadrelli will die Nummer 1 werden Die Zeit im Licht des Scheinwerfers dürfte für den 1,90-Meter-Mann aber nur von kurzer Dauer sein. In Schaffhausen ist er wie im Schweizer Nationalteam nur die Nummer zwei. Quadrelli macht aber keinen Hehl daraus, dass er aus dem Schatten der Grossen heraustreten will. Gustavsson wechselt im Sommer zu Magdeburg. «Dann will ich bei den Kadetten die Nummer eins werden.» Gegen Aalborg hat er schon mal eine eindrückliche Visitenkarte abgegeben. o

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SPL Frauen – TV Zofingen

Dreifache Schwestern-Power Trainer Markus Schlatter will mit dem TV Zofingen an der Hierarchie im Schweizer Frauenhandball rütteln. Unterstützung erhält er dabei aus dem Hause Frey. Und dies gleich dreifach: Die Schwestern Lisa, Rahel und Noëlle spielen erstmals im gleichen Team. Stephan Santschi

Drei Schwestern, ein Verein: Lisa, Rahel und Noëlle Frey (von links) haben sich alle für den TV Zofingen entschieden. Bilder: Foto Wagner

«80 000 Kilometer im Jahr.» Peter Frey führte Buch über die Strecke, die er mit dem Auto für das Hobby seiner Töchter zurücklegte. «Densbüren liegt geographisch gesehen im Niemandsland. Ich wusste im Umkreis von 100 Kilometern, wo das Benzin wie teuer ist», erklärt er. Peter Frey ist das Oberhaupt einer handballverrückten Familie. Das ­aargauische Densbüren, ausgesprochen «Deischbere», ist ihr zu Hause. In der 745-Seelen-Gemeinde

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zwischen Frick und Aarau bewohnen sie ein dreistöckiges Einfamilienhaus. Mit dem Coiffeur-Salon von Mutter Sandra im Untergeschoss. «Bei drei Töchtern ist das auch nötig», sagt Peter Frey.

Eine logistische Meisterleistung Die drei Töchter, das sind Rahel, Noëlle und Lisa. Handball ist ihre gemeinsame Leidenschaft. Angefangen haben sie beim TSV

Frick, doch aufgrund des Altersunterschieds spielten sie in der Nachwuchszeit nie alle im selben Team. Die Fahrten an die Spiele kamen deshalb kleinen logistischen Meisterleistungen gleich. «Teilweise halfen Gotte, Götti und Grossmutter aus, um alle Mädchen in die Trainings und an die Spiele zu bringen», erklärt Mutter Sandra. Und Vater Peter fügt lachend an: «Wir waren regelmässig auf Odyssee. Als Nomaden des Handballs.»


SPL Frauen – TV Zofingen Noëlle Frey und die blauen Flecken Mittlerweile hat sich der Reiseaufwand reduziert: Die drei Frey-Schwestern stehen nämlich erstmals in ihren noch jungen Sportkarrieren in derselben Auswahl – beim TV Zofingen in der Swiss Premium League. «Das ist eigentlich keine so grosse Umstellung. Auf dem Platz sind wir nicht Schwestern, sondern Mitspielerinnen», erklärt Noëlle. Aber sie hält auch fest: «Wenn eine von uns am Boden liegt, kommen die anderen gleich angerannt.» Dann offenbaren sich die Familienbanden. Dann muss die gegnerische Übeltäterin schon mal mit einem Revanchefoul rechnen. Für Zofingens Trainer Markus Schlatter bewegt sich dabei aber alles im normalen Rahmen. «Sie sind nicht immer ein Herz und eine Seele, doch sie stehen füreinander ein. Wie typische Geschwister eben», bemerkt er.

Mit 18 Jahren befindet sich Noëlle altersmäs­ sig zwischen Rahel (20) und Lisa (15). «Noëlle ist die Emotionale, die Aufbrausende von uns», erklärt Rahel. Eine Eigenschaft, welche ihr auf ihrer Position zu Gute kommt. Am Kreis muss sie nämlich den Attacken der gegnerischen Abwehr standhalten. «Keine hat nach einem Spiel so viele blaue Flecken, wie Noëlle», stellt Mutter Sandra mitfühlend fest. Noëlle mag es dorthin zu gehen, wo es weh tut. Auch in der Defensive versteht sie es, kräftig zuzupacken. Das war bei ihrem Gastspiel in Nottwil dem damaligen Trainer Peter Joller nicht verborgen geblieben, weshalb er sie 2007 ins NLATeam von Spono befördert hatte.

Dinkel lotst Frey-Schwestern zu Spono Bei Spono Nottwil kam auch Goalie Rahel zu ihren ersten Einsätzen auf der höchsten na-

tionalen Stufe. Nicole Dinkel, die aktuell wohl beste Schweizer Handballerin, welche ihr Geld derzeit in der Deutschen Bundesliga bei Frisch auf Göppingen verdient und die ebenfalls in Frick mit dem Handball begonnen hat, lotste damals die beiden älteren Frey-Schwestern nach Nottwil. Doch die Konkurrenz im Tor war für Rahel zu gross. Gemeinsam mit Noëlle wechselte sie 2009 zurück in den Heimatkanton, nach Zofingen, das gerade in die NLA aufgestiegen war.

Die Kritik von Trainer Schlatter Dort spielt seit dieser Saison auch Lisa, die Jüngste im Bunde. «Das sensible und wohl behütete Nesthäkchen», sagt Rahel lachend. Mit erst 15 Jahren ist Lisa derzeit die viertbeste Torschützin der SPL, auch in der dritten Deutschen Liga ist man bereits auf sie aufmerksam geworden. Ihr Markenzeichen:

Lisa Frey Geburtstag 16.02.1995 Wohnort Densbüren AG Beruf Sport-KV-Lehre Position Rückraum links Grösse/Gewicht 1,73m/67kg Verein TV Zofingen Bisherige Laufbahn Frick, Olten/Zofingen Länderspiele 2-mal Schweiz U18, 3-mal Schweiz U16

Noëlle Frey Geburtstag 16.01.1992 Wohnort Densbüren AG Beruf Kauffrau Position Kreis Grösse/Gewicht 1,75m/72kg Verein TV Zofingen Bisherige Laufbahn Frick, Spono Nottwil, Zofingen/Olten Länderspiele 11-mal Schweiz U20, 15-mal Schweiz U18

Rahel Frey Geburtstag 24.09.1990 Wohnort Densbüren AG Beruf Pflegefachfrau in Ausbildung Position Tor Grösse/Gewicht 1,77m/78kg Verein TV Zofingen Bisherige Laufbahn Frick, Spono Nottwil, Zofingen/Olten Länderspiele erweitertes A-Kader, 12-mal Schweiz U20, 11-mal Schweiz U18

Lisa, Noëlle und Rahel Frey in ihrem Elternhaus im aargauischen Densbüren. Die drei jungen Frauen machen nicht nur im Dress des TV Zofingen eine gute Figur.

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SPL Frauen – TV Zofingen SPL Frauen – TV Zofingen

Rahel gibt dem Team im Tor den nötigen Rückhalt, Aufbauerin LIsa reiht sich bereits mit 15 Jahren vorne in der Torschützenliste ein. Bilder: René Jäger

die Wurfkraft. Ihr Manko: das Durchsetzungsvermögen. «Wenn ich verschiesse, verliere ich schnell das Vertrauen», erklärt Lisa. Dann liegt es am Trainer, sie wieder aufzurichten. Ein Trainer, der sehr fordernd ist, der das grosse Talent der drei Frey-Schwestern kennt, der ihnen aber auch klar machen will, dass ihre Entwicklung noch längst nicht abgeschlossen ist. Entsprechend differenziert fallen die Einschätzungen von Schlatter zu seinem Trio aus: • zu Goalie Rahel: «Sie kann es ins Schweizer Nationalteam schaffen. Doch dazu muss sie den inneren Schweinehund überwinden. In dieser Saison hat sie bisher noch nicht gezeigt, was sie kann. Vor allem in der Athletik, also bezüglich Kraft, Beweglichkeit und Schnelligkeit, hat sie Steigerungspotenzial.» • zu Kreisläuferin Noëlle: «Auch ihr fehlt noch der letzte Schritt zum Leistungssportgedanken. Zum Bewusstsein, dass neben dem Sport nichts anderes Platz hat. Sie muss am Kreis besser darauf achten, was der gegnerische Goalie macht. Sie hat aber das Herz und den Kopf, um sich im Ausland durchzuboxen.» • zu Aufbauerin Lisa: «Sie hat ein Riesenpotenzial. Ihre Coolness ist nicht typisch für die Schweiz. Doch bisher lief es ihr zu einfach. Sie muss lernen, sich durchzubeissen. Gene-

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Rangliste SPL 1. LC Brühl 2. Spono Nottwil 3. LK Zug 4. Yellow Winterthur 5. TV Zofingen 6. Rotweiss Thun 7. TV Uster

8/16 8/12 8/  8 7/  7 8/  7 8/  6 9/  0 Stand: 07.12.10

rell gilt für alle drei Mädchen: Sie müssen jetzt aus ihrer Komfortzone heraustreten.» Die Komfortzone. Ein Begriff, der den FreySchwestern bestens bekannt ist. «Wir hören ihn in jedem Training», sagt Rahel. Trainer Schlatter will Zofingen an die Spitze der SPL bringen. Sein Motto: Alle ausser Brühl sind derzeit schlagbar. Noch driften Anspruch und Wirklichkeit aber ziemlich weit auseinander. Zwar gelang gegen den LK Zug ein Achtungserfolg, doch fehlende Routine und mangelnde Durchschlagskraft im Angriff lassen die Aargauerinnen derzeit nicht über den fünften Rang hinauskommen.

Gemeinsam für die Schweiz? Den Zofinger Meisterehren haftet vorderhand also das Etikett des Wunschdenkens an. Ebenso, wie den Zukunftsvorstellungen der Geschwister Frey: «Wir möchten einmal miteinander für die Schweiz spielen. Und ge-

meinsam an einem grossen Turnier teilnehmen», sagt Rahel. Die 20-Jährige zählt ­bereits zum erweiterten Kader des A-Natio­ nalteams, Noëlle spielt in der Schweizer U20-Equipe, Lisa figuriert in der U18-Landesauswahl. Die neue A-Nationaltrainerin Marta Bon nimmt die Rolle der Hoffnungsträgerin auf dem Weg zu einem konkurrenzfähigen Frauen-Nationalteam ein. «Sie scheint eine Perfektionistin zu sein», sagt Noëlle.

Dreifacher Traum vom Ausland Fest steht: Den Traum vom Leistungssport im Ausland hegen alle drei Frey-Schwestern. Während Rahel und Lisa aber ausbildungsbedingt vorderhand an die Schweiz gebunden sind, hat Noëlle schon eine etwas konkretere Idee von der internationalen Karriere. «Ich habe bis im nächsten Sommer eine temporäre Stelle als Kauffrau bei einem Treuhandbüro angenommen. Dann wäre ich bereit für den Schritt ins Ausland.» Am liebsten wäre ihr ein Engagement im Norden, in Dänemark oder Schweden. Bis es soweit ist, werden die Kilometer für den Handball weiterhin hierzulande abgespult. Da sowohl Rahel, als auch Noëlle mittlerweile im Besitz des Fahrausweises sind, finden diese nicht mehr so oft mit Familienmitgliedern am Steuer statt. «Unserem Vater ist es am Abend nun fast etwas langweilig», sagt Lisa lachend. o


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NLB Männer – GS/Kadetten Espoirs

Die ungeklärte Aufstiegsfrage Die Spielgemeinschaft zwischen Gelb-Schwarz Schaffhausen und den Espoirs der Kadetten Schaffhausen steht in der NLB auf dem zweiten Rang. Nun wird sogar der Aufstieg zu einem ernsthaften Thema. Wie man dieses Szenario angehen würde, weiss aber noch niemand. Fest steht nur: Die Kadetten müssten aus der SG ausscheiden. Und GS Schaffhausen, faktisch ein Zweitligist, hätte plötzlich ein NLA-Team. Stephan Santschi

Der Kern des NLB-Teams besteht aus Spielern der Kadetten Schaffhausen, die via Nationalliga B an die NLA-Mannschaft herangeführt werden. Das Szenario bei ­einem möglichen Aufstieg der GS/Kadetten Espoirs ist indes noch völlig unklar. Bild: zVg.

«Ich muss gestehen: Damit haben wir uns noch nicht befasst.» Thomas Pfenninger, einer von zwei Co-Präsidenten von GS Schaffhausen weiss nicht, was seinen Verein erwarten würde, sollte die Spielgemeinschaft mit den Kadetten Espoirs in dieser Saison in die NLA aufsteigen. «Es ist ein offenes Geheimnis, dass wir unseren Namen zur Verfügung stellen, Kadetten Schaffhausen aber diese SG in der NLB führt und sie inhaltlich ausfüllt.» Konkret: Die meisten Spieler sind bei den Kadetten Schaffhausen lizenziert, faktisch ist diese SG eine zweite Mannschaft des Schweizermeisters.

sagt Christian Bolli, der zweite Co-Präsi­dent von GS Schaffhausen. Konkrete Auskunft kann auch Peter Leutwyler, der Manager der Kadetten, nicht geben. Er sagt nur: «Sport treibt man, um zu gewinnen. Wir haben eine junge und entwicklungsfähige Mannschaft in der NLB. Wenn sie aufsteigen kann, soll sie das tun. Über mehr haben wir noch nicht geredet.» Da sich die Kadetten nicht an einer zweiten Mannschaft auf der höchsten nationalen Ebene beteiligen dürfen, müssten sie im Erfolgsfall ihre Espoirs zu GS transferieren.

Plattform für junge Spieler Das Ziel ist der Aufstieg Genau das würde sich bei einer Promotion ändern. Die Kadetten Schaffhausen würden aus der SG ausscheiden. Und GS Schaffhausen, das wie schon zu Beginn der Zusammenarbeit im Jahr 2005 über ein Fanionteam in der 2. Liga verfügt, müsste die alleinige Verantwortung für die NLA-Equipe übernehmen. «Das könnten wir nicht. Wir sind auf die Erfahrung der Kadetten angewiesen»,

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Fest steht: Die SG zählt in der NLB zu den Topteams, aktuell belegt sie Rang zwei. «Wir sind sehr zufrieden und wir haben die Qualität, um auch Endingen zu schlagen. Trainer Michael Suter leistet sehr gute Arbeit. Wir bieten jungen Spielern eine Plattform. Und wir haben mit Julius Marcinkevicius einen Routinier, der als Reservist für die Champions League Matchpraxis bei uns sammelt», erläutert NLB-Manager Fabien Rubli.

GS/Kadetten kassiert Forfait-Niederlage Ganz ohne Probleme ging es bisher dann aber doch nicht. Der Sieg im ersten Meisterschaftsspiel gegen West wurde in eine 0:10-Forfait-Niederlage umgewandelt. Der Grund: Mit Fabian Müller hatten die Schaffhauser einen Spieler eingesetzt, der beim Verband nicht gemeldet war und daher über keine Lizenz verfügte. o

NLB-Qualifikation

1. Endingen 2. GS/Kadetten Espoirs 3. Chênois 4. GC Amicitia/RWZ

10/16 10/15 10/12 10/12

5. Yellow Winterthur   6. KTV Altdorf   7. Steffisburg   8. Lyss   9. Biel 10. Stans

10/10 10/  9 10/  9 10/  9 10/  9 10/  8

11. West HBC 12. Grauholz

10/  7 10/  4

Stand: 06.12.2010


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David Graubner

David Graubner und das Dilemma eines Abwehrchefs Die Schweizer starteten mit zwei Niederlagen in die EM-Qualifikation. Das mindert die Chancen auf eine Teilnahme an der Endrunde in Serbien, aufgegeben haben sie diese aber noch nicht. Am Yellow Cup in Winterthur will die SHV-Auswahl Anfang Jahr einen Schritt vorwärts machen. Allen voran Rückraumspieler David Graubner, der sich in einer kleinen Schaffenskrise befindet. Stephan Santschi

«Mir ist wirklich alles misslungen.» David Graubner versucht erst gar nicht, seinen Auftritt in der EM-Qualifikation gegen Dänemark schön zu reden. Das wäre nicht seine Art. War es nie. Das weiss auch Nationaltrainer Goran Perkovac. Er sagt: «Dave ist ein

Bei Einsätzen in der Nationalmannschaft komme ich immer wieder auf die Welt. Ich kann nicht mehr locker aufspielen», erläutert Graubner.

Graubner gerät im Angriff aus der Übung

nur noch sporadisch zum Zug. Die Nummer zwei hinter Mait Patrail im linken Rückraum war er zwar schon in der vergangenen Spielzeit. «Doch wir teilten uns die Arbeit im Angriff etwa im Verhältnis von 50:50. Damit war ich zufrieden», erklärt er. Mittlerweile sind

intelligenter Mensch, der sich selber sehr gut einzuschätzen weiss.» Bei der 25:36-Schlappe von Ende Oktober fand kein einziger der zahlreichen Abschlüsse von Graubner den Weg ins Tor. «Das Tempo im Angriff hat mich überrascht.

Ehrliche und etwas überraschende Worte für einen Leader der Schweizer Nationalmannschaft und den Captain der Kadetten Schaffhausen. Die Ursache für diese Ladehemmungen ist seine Rolle beim Schweizermeister. Dort kommt Graubner im Angriff momentan

die Einsatzzeiten allerdings zu Ungunsten von Graubner aus dem Gleichgewicht geraten. Das verunsichert ihn, macht ihn auch etwas ratlos, verleitet ihn aber nicht zu Beschwerden. Graubner weiss: «Mait ist vorne stärker als ich, das beweist er in jedem Spiel

David Graubner ist in der Defensive einer der Leistungsträger des Schweizer Nationalteams. Nun will der 26-jährige Rückraumspieler auch im Angriff wieder zu ­seiner alten Lockerheit finden. Bilder: Foto Wagner

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Schweizer Nationalmannschaft und darüber müssen wir nicht diskutieren. So, wie ich im Moment auftrete, darf ich gar keine Forderungen stellen.»

Perkovac kritisiert Hrachovec Das Problem: Ein Aufbauer ohne offensive Wettkampfpraxis schwächt die Nationalmannschaft – ein Dorn im Auge von Trainer Perkovac. Er hält fest: «Patrail ist der komplettere Handballer, als Dave. Für meinen Geschmack spielt er in Schaffhausen trotzdem zu viel. Auch Dave ist fähig, national und international eine solide Rolle zu spielen.» Kritik, die Kadetten-Trainer Petr Hrachovec so nicht stehen lassen will: «Meine Spieler gehen jeweils gut vorbereitet zum Nationalteam, ich arbeite in dieser Hinsicht für Goran. Er kann mit mir gerne das Gespräch suchen. Doch das hat er bisher nicht gemacht. Es ist nicht kollegial, solche Diskussionen in den Medien zu führen.» Weshalb aber lässt er Graubner in vermeintlich leichten Spielen in der NLA nicht öfter angreifen? «Weil ich immer die besten Spieler auf dem Platz haben will. Ich wäre ja dumm, einen Patrail nicht spielen zu lassen. Ich bin mit David offensiv deshalb nicht unzufrieden. Er ist stark im Gegenstoss, in der zweiten und dritten Welle. Im Abschluss hat er derzeit aber gewiss etwas Probleme.»

Ich habe sowohl den Sprung in die NLA, als auch jenen zu den Kadetten Schaffhausen nur über meine Abwehrqualitäten geschafft.» David Graubner, linker Rückraumspieler

Fest steht: Für Graubner ist die aktuelle Situation unbefriedigend. Den Kopf lässt er deshalb aber nicht hängen. «Ich möchte mir keine Krise einreden. Auf und Abs sind normal. Ein gutes Spiel kann ausreichen, um das Selbstvertrauen zurückzugewinnen.» Schwungvolle Abschlüsse waren von Graubner zuletzt nur noch selten zu sehen.

Graubner betreibt (zu) grossen Aufwand Seinem Stellenwert tut die Baisse im Angriff ohnehin keinen Abbruch, weil seine Bedeutung in der Defensive unbestritten ist. Der 1,94-Meter grosse Musterathlet ist der Abwehrchef – sowohl in der Landesauswahl, als auch beim Tabellenführer der NLA. Eine Stärke, welcher er seine respektable Karrie­re verdankt. «Ich war kein sehr talentierter Junior. Ich habe sowohl den Sprung in die NLA, als auch jenen zu den Kadetten Schaffhausen nur über meine Abwehrqualitäten geschafft.» Bereits bei Suhr Aarau, seiner ersten Station auf höchstem Niveau, musste er im linken Aufbau einem gewissen Edin Basic den Vorzug lassen.

Zur Person Name David Graubner Geburtstag 29. Mai 1984 Wohnort Schaffhausen Zivilstand ledig Beruf Studium in Betriebswitschaftslehre Position Rückraum links Grösse/Gewicht 1,94 m/93 kg Stationen Siggenthal, Wasserschloss, Suhr, Gossau, Kadetten SH Erfolge 2 Meistertitel und 2 Cupsiege mit SH Länderspiele/Tore 67/158

Dass Graubner über B-Ligist Gossau den Weg zu den Kadetten und in die Nationalmannschaft geschafft hat, verdankt er neben den Vorzügen in der Verteidigung auch seinem Kampfgeist und seinem Durchhaltewillen. Nicht wenige sind an der Doppelbelastung Beruf/Sport gescheitert. Auch dem Aargauer machte der Spagatt zwischen Studium in St. Gallen und Handball in Schaffhausen zu schaffen, er geriet sogar an die Grenzen des Zumutbaren. «Ich absolvierte während den letzten zwei bis zweieinhalb Jahren ein 150-Prozent-Pensum und habe mich dabei etwas überanstrengt. Das war

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Schweizer Nationalmannschaft eine Lebensschule, ich eignete mir eine enorme Disziplin an.» Aufgeben sei nie ein ernsthaftes Thema gewesen. Mittlerweile hat sich sein Tagesablauf normalisiert. Graubner ist nach Schaffhausen gezogen und er hat vor kurzem die letzten Prüfungen der Betriebswirtschaftslehre erfolgreich hinter sich gebracht – aktuell arbeitet er an der Bachelor-Arbeit.

Ein Ausland-Engagement im Hinterkopf Wie es danach weitergeht, weiss Graubner noch nicht. Vielleicht macht er den Master in BWL, vielleicht wagt er den Einstieg ins Berufsleben. Möglicherweise strebt er auch ein internationales Engagement als Handballer an. Lose Kontakte in ausländische Ligen habe es schon gegeben. «Ich will aber nichts erzwingen. Ich spiele lieber Champions League mit Schaffhausen, als beispielsweise mit Balingen in der Bundesliga gegen den Abstieg zu kämpfen», erläutert er. Sein Vertrag in Schaffhausen läuft noch bis 2012.

Pressestimmen zum EM-Qualifikationsstart «Die Zukunft hat schon begonnen» Das Schweizer Nationalteam startete Ende Oktober mit zwei Niederlagen gegen Russland und Dänemark in die Qualifikation zur EM 2012 in Serbien. Wie die Zeitungen die 25:36-Niederlage gegen die Dänen kommentierten und welche Chancen sie dem Nationalteam noch geben.

«Perkovac spürte indes, dass an diesem Tag mit seiner Stammsieben gegen diesen körperlich und tempomässig überlegenen Weltklassegegner nicht viel zu holen sein würde. Er setzte darum konsequent auf ganz junge Spieler.» Hat da jemand von einer taktischen Niederlage gesprochen? – Hans Christoph Steinemann auf Spurensuche in den Schaffhauser Nachrichten.

«Und Nationaltrainer Goran Perkovac gab die Partie wohl in diesem Moment bereits verloren, weit bevor er fünf Minuten vor Schluss sechs Feldspieler in den Einsatz schickte, die noch ein Durchschnittsalter von 21 Jahren auf­ wiesen.» Werner Reimann hängt im Tages-Anzeiger ähnlichen Gedanken nach und fixiert den Zeitpunkt des Akzeptierens der Niederlage beim 14:19-Pausenstand.

«Dave ist ein Spieler, den andere sehr gerne haben. Er ist ein positiver Typ.» Goran Perkovac, Nationatrainer Schweiz

«Auch wenn er glaubt, die EM-Qualifikation sei noch nicht gelaufen, so hat für ihn die Zukunft schon begonnen.» Auch Michael Wehrle hat sich in der Aargauer Zeitung in den Nationaltrainer hineingedacht.

Noch weitaus länger wird er in der Schweizer Nationalmannschaft eine wichtige Rolle einnehmen. Als Routinier und Integrationsfigur während der von Perkovac vorangetriebenen Verjüngung. «Dave ist ein Spieler, den andere sehr gerne haben. Er ist ein positiver Typ. Er hat nie schlechte Laune, ihm merkt man die Belastung nicht an», lobt Perkovac. Und Hrachoves sagt: «Er ist in den letzten zwei Jahren zu einer Persönlichkeit gereift.»

Neuer Schwung am Yellow-Cup? Bleiben die Schwächen im Angriff zu beheben. Dass Graubner offensive Qualitäten hat, ist unbestritten. «Sein Sprungwurf ist Weltklasse», sagt Perkovac. Doch ohne Selbstvertrauen kann Graubner den für ihn so wichtigen Schwung nicht generieren. Gelegenheit, die verlorene Lockerheit zurückzugewinnen, bietet sich vom 7. bis 9. Januar 2011 in Winterthur. Dann trägt die Schweiz den Yellow-Cup aus und trifft mit Norwegen, Rumänien und Slowenien auf starke Konkurrenz. «Dieses Turnier ist sehr wertvoll, um im Rhythmus zu bleiben», so Graubner. Der Auftakt in die EM-Qualifikation ist mit zwei Niederlagen zwar missglückt, die Chance auf die Teilnahme an der Endrunde in Serbien ist indes noch nicht vertan. Im März stehen die wegweisenden Partien gegen Weissrussland an. Dann braucht die Schweiz zwei Siege. Und die Tore von David Graubner. o

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«Geblieben sind die Sympathien für das langfristige Konzept des National­ trainers, der sein Kader weiterhin verjüngt und konsequent auf 19-, 20-jäh­ rige Talente baut.» NZZ-Reporter Hans Hugentobler zu den positiven Seiten des hoch verlorenen Spiels.

«Wer in der Gegenwart keine Siegeschance hat, spricht gerne von der Zu­ kunft. Im Umfeld der Schweizer Handballnationalmannschaft spricht man seit zehn Jahren von der Zukunft.» Kategorisches von Stephan Dietrich im Berner Oberländer.

«Denn nur mit Nachwuchs alleine reicht es der Schweiz nicht für 2012. Per­ kovac ist auf alle angewiesen, die einen Beitrag leisten können.» Roland Jauch relativiert im Winterthurer Landboten den Jugendkult.

«Nach dem 25:36 gegen Dänemark sind die Chancen auf die Endrundenteil­ nahme in Serbien nur noch theoretischer Natur.» Pessimistische Einschätzung von Handball-Doyen Hans Hugentobler in der NZZ.

«Nach zwei Partien sind die Chancen auf eine EM-Teilnahme 2012 bereits ziemlich klein geworden.» Einen Hauch von Hoffnung lässt uns Stephan Dietrich im Berner Oberländer.

«Rechnerisch also ist noch nichts verloren. Mit Leistungen wie gegen Däne­ mark dürfte die Rechnung allerdings nicht aufgehen.» Hochmathematisches von Roland Jauch im Landboten.

«Verloren ist deshalb noch nichts.» Im Osten stirbt die Hoffnung zuletzt – optimistische Rabea Huber im St. Galler Tagblatt. Zusammenstellung: Werner Reimann


Nationalmannschaft Männer

Die Neulinge werden immer jünger Er wolle in zwei Jahren 40 bis 50 Prozent neue, junge und motivierte Spieler integrieren, hatte Goran Perkovac verkündet, als er im Sommer 2008 das Schweizer Nationalteam übernahm. Nach den ersten 33 Länderspielen zeigt sich, dass der ehrgeizige Nationalcoach Wort gehalten hat. Werner Reimann

Nicht weniger als 18 neue, meist junge Akteure hat er bisher debütieren lassen. Auf allen Positionen hat er mindestens einen Neuling getestet, aus zehn verschiedenen Klubs stammten sie zum Zeitpunkt ihres ersten Einsatzes (siehe Box). Von Integration der Neuen kann allerdings erst begrenzt die Rede sein. Viele absolvierten bisher nur einen oder einige wenige Einsätze. «Aber ihre Perspektiven sind sehr gross», ist der Nationaltrainer überzeugt. Auf

der Suche nach neuen Hoffnungsträgern ist Perkovac unterdessen beim Jahrgang 1992 angelangt. Gegen Dänemark kamen mit dem Krienser Linkshänder Nicolas Rae­my und Luca Spengler, der mit seinem Klub GC Amicitia noch keine einzige Partie in der Nationalliga A bestritten hat, gleich zwei 18-Jährige zu ihrem ersten Länderspiel. Und mit dem 17-jährigen Stäfner Kevin Jud steht ein noch jüngeres Talent auf der Liste, die der Schweizer Übungsleiter der EHF für die EMQualifikation melden musste.

Mehr Spieler müssen ins Ausland Der nächste Schritt, der nun folgen muss, ist für diese jungen Spieler der Gang ins Ausland. Die einheimische Liga habe zu wenig Niveau, um seine Probables auf Dauer genügend fordern zu können, ist Perkovac überzeugt. Es besteht kein Zweifel: Der aus Kroa­ tien stammende Wahl-Luzerner hat die Flucht nach vorn angetreten. Er schaut intensiv in die Zukunft «mit dem Risiko, dass der Verband mit den aktuellen Resultaten nicht zufrieden ist», wie er selber sagt. o

Die Debütanten unter Nationaltrainer Goran Perkovac Vorname, Name

Position

Verein

Jahrgang

Debüt

LS

Aurel Bringolf Michal Svajlen Andreas Keel Misha Kaufmann Philipp Buri Kay Egger Remo Quadrelli Fabian Gunziger Andrija Pendic Severin Ramseier Florian Goepfert Ruben Schelbert Mulele Kipili Thomas Hofstetter Jonas Kindler Pascal Bächtold Nicolas Raemy Luca Spengler

TH RM RR RL KR FL TH RL RL FR FL RL RM RM TH RR FL RL

GC Amicitia Zürich Pfadi Winterthur St. Otmar SG BSV Bern Muri Wacker Thun GC Amicitia Zürich Kadetten SH HC Arbon HSC Suhr Aarau HSC Suhr Aarau Kadetten SH RTV Basel Pfadi Winterthur HC Kriens-Luzern St. Otmar SG BSV Bern Muri HC Kriens-Luzern GC Amicitia Zürich

1987 1989 1988 1984 1986 1984 1985 1987 1987 1989 1988 1988 1984 1990 1990 1984 1992 1992

26.11.08   7 29.11.09   6 29.11.08   1 02.01.09   1 02.01.09   1 02.01.09   1 03.01.09   6 01.11.09   1 01.11.09   5 01.11.09   7 01.11.09 10 02.01.10   7 02.01.10   1 08.01.10   4 10.01.10   1 08.06.10   3 31.10.10   1 31.10.10   1

Gegen Dänemark debütierten Nicolas Raemy (oben links) und Luca Spengler (rechts). Bilder: Foto Wagner

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Yellow Cup Jetzt Ticke t sicher s n!

Ein Hauch von Weltklasse

Der Yellow-Cup findet neu vom 7. bis 9. Januar 2011 statt und erfährt dank dem neuen Datum eine enorme sportliche Aufwertung, denn Norwegen und Rumänien werden eine knappe Woche vor dem WM-Start in Schweden mit den besten Kräften antreten. Hans Hugentobler

Slowenien, wie die Schweiz nicht für die WM in Schweden qualifiziert, wird im Hinblick auf die EM 2012 in Serbien aus dem grossen Talentreservoir die aussichtsreichsten Perspektivspieler aufbieten. Nach dem Rücktritt von Noka Serdarusic war in Slowenien die Situation rund um das Nationalteam unklar. Unsicher ist auch ob Stars

wie Vugrinec, Zorman und Pajovic die Kar­ rie­re in der Verbandsauswahl fortsetzen. Kreisläufer Andraz Podvrsic (Kriens-Luzern) gehörte zuletzt zum 16-Mann-Kader und wird wohl auch für den Yellow-Cup nominiert werden. Rumänien, sensationeller «Killer» der Russen in der WM-Qualifikation, hat seine Chancen auf die EM-Endrunde 2012 stark kompromittiert und ist an der WM in

Schweden auf einen Spitzenrang angewiesen, um sich die Option «Olympia London 2012» offen zu halten. In Winterthur wird es ein Wiedersehen mit einem der besten Ausländer geben, der je in der SHL tätig war: Robert Hedin (ex St. Otmar) kehrt als norwegischer Nationaltrainer in die Schweiz zurück. o

Die Top-Spieler Ein knappes Dutzend der an den Yellow Cup anreisenden Spieler, gehören zum Zirkel der internationalen Elite und bringen einen Hauch von Weltklasse in die Eulachhalle Winterthur: Vid Kavticnik (26, SLO), Montpellier, ex-Kiel, ist einer der besten Rechtsaussen der Welt. Dragan Gajic (26, SLO), Celje, ist der «Pick Up» von Kavticnik am rechten Flügel. Luka Zvizej (30, SLO) , Celje, gilt als der beste Linksaussen im ehemaligen Jugoslawien. Rares Jurca (27, ROU), Schaffhausen, ist ein international gefragter Rückraum-Linkshänder. Börge Lund, (Bild unten) (31), Rhein-Neckar Löwen, ist dank seinen physischen Qualitäten norwegischer Mittelmann Nummer 1.

Mit Bjarte Myrhol (Teamkollege von Andy Schmid bei den Rhein-Neckar Löwen) wird im Team der Norweger ein Kreisläufer der Extraklasse in Winterthur zu bestaunen sein. Bilder: Michael Heuberger

Spielplan Freitag 7. Januar 2011 19.00 Uhr Schweiz – Slowenien 21.00 Uhr Rumänien – Norwegen Bjarte Myrhol (28, NOR), Rhein-Neckar Löwen, der Teamkollege von Andy Schmid ist am Kreis Weltklasse. Frank Löke (30), Nettelstedt, steht im Schatten von Myrhol, ist aber offensiv immer noch Weltspitze. Kristian Kjelling (30), Aalborg, ist das Beste, das Norwegen auf der Königsposition derzeit zu bieten hat.

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Ticketpreise und Vorverkauf Tageskarte Erwachsene Tageskarte Kinder

CHF 25.– CHF 15.–

Samstag 8. Januar 2011 15.30 Uhr Schweiz U 17 – Baden- Würtemberg. Auswahl 18.00 Uhr Slowenien – Rumänien 20.30 Uhr Norwegen – Schweiz

Zweitagespass: Erwachsene CHF 40.– Zweitagespass Kinder CHF 25.–

Sonntag 9. Januar 2011 11.00 Uhr Schweiz U 17 – Baden- Würtemberg. Auswahl 13.30 Uhr Schweiz – Rumänien 15.30 Uhr Norwegen – Slowenien

Der Vorverkauf startet in der zweiten Dezember-Woche, wie gewohnt über ticketportal.ch, an allen SBB-Bahnhöfen, in allen HotelplanReisebüros sowie in ausgewählten Manor-Filialen.

Dreitagespass Erwachsene CHF 50.– Dreitagespass Kinder CHF 30.–


HSC_Heimspiel_Saison_9-10

16.10.2009

15:07 Uhr

Seite 15

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Top Auswahl:

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Schiedsrichter-Duo Wyss/Zowa

«Es ist möglich, erfolgreich und fair Handball zu spielen» Die Unfallversicherung Suva rief 2003 die Fairplay-Trophy ins Leben. Damit belohnt sie die rechtschaffensten Teams der Schweiz mit Preisgeldern. David Wyss und Kevin Zowa, das beste nationale Schiedsrichterduo, erklärt die Wirkung dieses Projekts. Und sie sprechen über das generelle Verhalten gegenüber den Unparteiischen in unseren Sporthallen. Stephan Santschi

«Der Handball ist schneller und athletischer geworden. Aber nicht härter.» Dies sind die Worte von Kevin Zowa. Er muss es wissen, schliesslich pfeift er seit 1999 an der Seite von David Wyss auf natio­ nalem Parkett. Später kamen Aufgebote im Ausland hinzu. 199 ge­ meinsame Einsätze in der Schweiz und 61 internationale Aufgebote haben sich in der Zwischenzeit angesammelt. Seit April 2009 sind die beiden Luzerner im Besitz des Zertifikats des Weltverbands IHF. Das ist der höchst mögliche Status für einen Referee. Im helvetischen Schiedsrichterwesen verfügt zurzeit kein weiteres Gespann über einen derartigen Leistungsausweis. Und dies in noch jungen Jahren: Zowa, von Beruf Jurist, ist 28-jährig, Un­ ternehmensberater Wyss erst 27. Hinter ihnen gibt es in der Schweiz noch drei Duos, die über den Badge des Europäischen Handballver­ bands EHF verfügen.

Probleme vor allem in den unteren Ligen Mit ihren Auftritten haben sich Wyss und Zowa Respekt verschafft. «Grundsätzlich haben wir keine Probleme, es funktioniert sehr gut. Wir gehen offen auf die Leute zu, wir sind offen für Kritik», sagt Zowa. Der Emmenbrücker gibt aber zu, dass die versteckten Fouls und die Unsauberkeiten eher zugenommen hätten. «Fiese Dinge, wie das Bein hoch heben oder die Hüfte rausstellen.» Je höher das Niveau einer Partie sei, umso einfacher sei es aber, diese zu leiten. «Dann, wenn beide Mannschaften spielen wollen», so Zowa. Schwierigkeiten gebe es daher eher in den unteren Ligen. «Dort sind viele neue Unparteiische im Einsatz, die noch nicht so viel Erfahrung haben. Und das kann vor allem bei knappen Spielständen oder in heiklen Situationen zu Emotionen führen. Der Schiedsrichter als Ein­ zelkämpfer wird dann zu einem einfachen Opfer. Damit umzugehen

Die Absprache zwischen den beiden Schiedsrichtern Kevin Zowa (links) und David Wyss (rechts) funktioniert blendend. Auf jedem Schiedsrichter-Ärmel animiert der suvaliv-Leitspruch «Der schönste Spielzug: Fairplay!» zu einem fairen Verhalten. Bild: Foto Wagner

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SuvaLiv Fairplay-Trophy Rangliste Fairplay Trophy Männer (NLA bis 1. Liga) Strafminuten pro Spiel 1. TV Kleinbasel (1. Liga) 3,29 2. Siggenthal/Vom Stein Baden (1. Liga) 3,38 3. Kriens-Luzern (NLA) 3,55 4. Yellow Winterthur (NLB) 3,56 5. Handball Brugg (1. Liga) 3,57

Frauen (SPL, bis U17 Inter) Strafminuten pro Spiel 1. TV Uster (U17 Inter) 1,14 2. Handball Emmen (1. Liga) 1,36 3. LC Brühl (U17 Inter) 1,43

Junioren (U21 Elite bis U17 Inter) Strafminuten pro Spiel 1. Stans/Altdorf (U17 Inter) 2,00 2. Horgen (U21 Elite) 2,57 2. SG Pilatus (U17 Inter) 2,67

Sieger 2010 Männer Frauen Junioren

Kadetten Schaffhausen Weinfelden (U17 Inter) Wohlen/Muri (U19 Inter)

2,84 1,50 2,50

Preisgeld

Die Kategorie «Männer» umfasst 60 Teams, darunter Yellow Winterthur aus der Nationalliga B, welches dank fairer Abwehr-Aktionen (wie hier im Bild Daniel Geh-

1. Rang 2. Rang 3. Rang

jeweils 2500 Franken jeweils 1500 Franken jeweils 500 Franken

Stand: 2. Dezember 2010

rig) momentan auf Platz 4 der Suva-Fairplay-Rangliste steht. Bild: Foto Wagner

ist für viele schwierig», erläutert Wyss. Um die Spieler für die Arbeit der Spielleiter zu sensibilisieren, werden im Fussball diverse Pro­ jekte getestet. «Eines sieht vor, in Nachwuchspartien abwechs­ lungsweise Spieler der aufeinandertreffenden Mannschaften die Funktion des Schiedsrichters übernehmen zu lassen», berichtet Heinz Wyss, Projektleiter in der Abteilung Präventionsdienste und Freizeitsicherheit bei der Suva.

«Ich weiss aber von Teams, bei denen Spieler etwas in die Mannschaftskasse zahlen müssen, wenn sie sich eine Strafe wegen einer Unsportlichkeit einhandeln.»

Generell beklagt das Schweizer Schiedsrichterwesen einen Rück­ gang an Mitgliedern. Auch bei den Ausbildnern. Dabei wäre gerade die Betreuung der jüngsten Spielleiter enorm wichtig. «Heute kann man sehr jung, mit 14, 15 Jahren zu pfeifen beginnen. Doch der Nach­ wuchs muss begleitet und geschützt werden», erklärt Wyss. Sein Kollege Zowa wünscht sich derweil grössere Unterstützung seitens des Verbands. «Wenn in Deutschland, Spanien, Frankreich oder Dä­ nemark Schiedsrichter-Funk-Headsets benötigt werden, dann wer­ den diese bestellt. Die beschränkten finanziellen Mittel in der Schweiz erlauben derartige Anschaffungen aber meistens nicht.» Um die Qualität der Schiedsrichter zu steigern, müsse mehr in Schu­ lung und Infrastruktur investiert werden.

David Wyss, Schweizer Spitzenschiedsrichter

Die Angst vor dem Absturz – wie beim Bergsteigen Bereits seit 2003 setzt sich der Schweizer Unfallversicherer Suva im Handball mit der Fairplay-Trophy für anständigen Sport ein. Dabei werden am Ende der Saison in drei Kategorien jeweils jene drei Teams mit den durchschnittlich wenigsten Zweiminuten-Strafen mit einem Geldbetrag belohnt (siehe Box auf dieser Seite). Doch denkt ein Team in der Hitze des Wettkampfs an diese Wer­ tung? «Eher nicht», sagt Schiedsrichter David Wyss. Und präzisiert: «Ich weiss aber von Teams, bei denen Spieler etwas in die Mann­ schaftskasse zahlen müssen, wenn sie sich eine Strafe wegen einer Unsportlichkeit eingehandelt haben.» Für Zowa ist deshalb unbe­ stritten: «Fairness soll belohnt werden. Schliesslich ist es möglich, erfolgreich und fair zu spielen.» Das bewiesen letzte Saison bei­ spielsweise die Kadetten Schaffhausen, welche nicht nur Schwei­ zermeister wurden, sondern auch die Fairplay-Trophy bei den Män­ nern gewannen.

Das Duo Wyss/Zowa hat es nie bereut, dass es vom aktiven Hand­ ball zur Spielleitung gewechselt ist. «Mit einem Spieler, wie Luc Abalo, den man zuvor nur im TV gesehen hat, auf demselben Platz zu stehen, ist speziell», sagt Wyss mit einem Schmunzeln. Wenn er auf den Grund angesprochen wird, weshalb er sich dieser nicht im­ mer leichten Aufgabe widme, sagt er: «Der Grat ist äusserst schmal, das gibt mir den gewissen Kick. Wie bei einem Bergsteiger: Wenn er auf dem Gipfel ankommt, ist er überglücklich. Doch er riskiert auch den Absturz.» Um den Anforderungen gewachsen zu sein, be­ treiben Wyss und Zowa regelmässig Videostudium. Um Fehler zu analysieren «und um zu sehen, wie wir wirken», erklärt Zowa. Un­ abdingbar sei auch eine gute Fitness, welche man sich in privaten Konditionseinheiten aneigne. «Wir brauchen auch nach 50 Minuten noch einen klaren Kopf», sagt Zowa. Schliesslich ist der Handball schneller und athletischer geworden. «Und wir können uns nicht auswechseln lassen», schmunzelt Wyss. o

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WM 2011 Schweden

Vor einem weiteren Final Frankreich gegen Kroatien? Die Equipe tricolore ist beim Rendez-vous der Weltelite abermals in der Pole-Position, Kroatien der erste Herausforderer und Dänemark möglicherweise der lachende Dritte. Von Deutschland spricht momentan noch niemand, und die Schweden, Isländer und Polen halten sich bedeckt. Hans Hugentobler

An der letzten WM in Kroatien und auch in der letzten EM in Österreich hiess der Final jeweils Frankreich gegen Kroatien. Und 2011? Im Bild beschäftigt am WM-­ Final 2009 Kroatiens Starspieler Ivano Balic die Franzosen Didier Dinart und Luc Abalo Bild: Michael Heuberger

Eine Umkrempelung der Hierarchie ist nach der Einschätzung von Branchenkennern am 22. Welttitelturnier, das am 13. Januar im Scandinavium von Göteborg mit der Partie Schweden gegen Chile eröffnet wird, nicht zu erwarten. Fest steht aber, dass handballpolitische Aspekte, finanzielle Fragen, die olympische Zukunft des Handballs und der

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«Burgfrieden» zwischen den Topklubs und den Verbänden IHF und EHF wichtige Nebenschauplätze der Weltmeisterschaft sein werden.

Die Angst spielt mit Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein sind im Hinblick auf Titelturniere die wichtigsten

deutschen Argumente. In diesen Wochen werden diese selbstverständlichen deutschen Tugenden im eigenen Lager in Frage gestellt. Die WM-Legenden von 2007, Florian Kehrmann, Christian Schwarzer und Markus Baur traten in den Massenmedien mit mahnenden Aufrufen an die Öffentlichkeit und sorgen sich um die Zukunft des deutschen


WM 2011 Schweden Handballs. Um die unmittelbare Zukunft, um präzise zu sein. Der DHB bangt um die Olympia-Teilnahme in London. Den Alarm hatte die Auftaktpartie zur EM-2012-Qualifikation gegen Österreich ausgelöst, in der das Brand-Team in Göppingen mit dem üblichen «deutschen Dusel» in extremis ein Remis rettete. «Wenn das der Massstab für künftige Auftritte ist, haben wir Probleme», schrieb Markus Baur danach in der Bild-Zeitung.

Der Neid auf Jogi Löw Heiner Brand fordert unermüdlich mehr Spielanteile für deutsche Talente in der Bundesliga und geisselt seit Jahren die hohe Zahl ausländischer Spieler in den Klubs. Der Bundestrainer tat dies zuletzt vor 14 Tagen, als sein Fussball-Amtskollege Jogi Löw im Länderspiel gegen Schweden die Jungstars und Secondos reihenweise aufs Feld schickte. Brand weiss sehr wohl, dass eine Top-Acht-Klassierung in Schweden nicht garantiert werden kann, wenn es Personalprobleme gibt. Baustellen dieser Art gibt es mehrere: Der Werfer Lars Kaufmann fällt

Rückblende, WM 1993 Schweden Als Boumi Torschützenkönig wurde Die Schweizer Handball-Family erinnert sich gerne an die letzte Weltmeisterschaft, die in Schweden ausgetragen wurde, sie hat dem SHV mit Platz 4 den grössten Erfolg in der Verbandsgeschichte gebracht. Zur Entlastung der heutigen Generation, der von Zeitzeugen die damalige Glanzleistung des Ehret-Teams unter die Nase gerieben wird, dürfen einige Fakten zur damaligen politischen Grosswetterlage nicht vorenthalten werden. Europa befand sich nach dem Mauerfall im Umbruch, die Sowjetunion gab es nicht mehr, gegen «Rest-Jugoslawien» (politisch korrekt: Bundesrepublik Jugoslawien) lief ein UNO-Boykott, und rund 20 neue Staaten, entstanden auf ehemaligem Sowjet- und Jugo-Territorium, waren noch nicht spielberechtigt. Die DDR als der damals bessere der zwei deutschen Verbände existierte nicht mehr, aber Bundestrainer Armin Emrich trat damals in Schweden grossmehrheitlich mit Westhandballern an. Tschechen und Slowaken gingen erst ab 1996 getrennte Handballwege. Anders als heute mit 49 Handballverbänden allein in Europa waren der Weltmarkt und die Konkurrenz damals überschaubar. Baumgartner, Rubin Hürlimann & Co. Älteren Semestern und Nostalgikern wird aber warm ums Herz, wenn sie in den Erinnerungen kramen: Marc Baumgartner wurde Torschützenkönig. «Boumi» schlug Jozsef Eles mit 47:46 Toren. Martin Rubin war hinter Staffan Olsson der zweitbeste Passeur des Turniers, deutlich vor klangvollen Namen wie Volker Zerbe, Erik Veje Rasmussen, Enric Masip oder Frédéric Volle. In der Torhüterstatistik liess Peter Hürlimann (37%) als Siebter Berühmtheiten wie Andreas Thiel oder Janos Szatmari hinter sich. Knapp vor dem Basler Monument belegte mit einer Erfolgsquote von 38% ein gewisser Lubomir Svajlen Platz 5. «Wir» durften zu jener Zeit ohne rot zu werden das Prädikat Weltklasse verwenden, zum Beispiel für den Torhüter, den Rückraum mit Rubin, Baumgartner und Roman Brunner und für den Linksaussen Stefan Schärer. MVP wurde 1993 der Schwede Magnus Andersson – heute Coach des Austria-Teams.

aus, Pascal Hens hat eine fragile Gesundheit, Holger Glandorf 2010 ist nicht mehr der Glandorf von 2007, und der vielleicht begabteste DHB-Linkshänder, Christian Zeitz, hat sich endgültig mit Brand überworfen. Realisten rechnen unter diesen schwierigen Bedingungen sogar damit, dass der DHB im «Worst Case» in Schweden die Qualifikation für die Olympia-Ausscheidung vom April 2012 verpasst.

Alles dreht sich um Olympia Die Olympischen Spiele sind für die Verbände und die Aktiven weiterhin d a s Ziel aller Bemühungen. IHF-Präsident Hassan Moustafa hat die Topklubs und wichtigsten Verbände mit einem Vier-Millionen-Köder für Lohnausfälle, Abstellgebühren, Erwerbsausfall und Erfolgsprämien auf seine Seite gebracht (vgl. handballworld Editorial im Magazin Nr. 6). Dafür hält die IHF mit dem Verweis auf übergeordnete Richtlinien des IOK in Lausanne an der Austragung einer Olympia-Qualifikation für die Spiele in London fest (vgl. Kasten «Der Weg nach London»). An einer Weiterführung sind auch jene Verbände interessiert, die an der WM in Schweden abwesend sind. Vor allem Russland, Tschechien und Slowenien werden nun alles daran setzen, sich für die EM 2012 in Serbien zu qualifizieren, um dort mit einer Spitzenklassierung doch noch auf den fahrenden Olympiazug aufzuspringen.

Chile und Bahrain neu auf der Weltbühne Da sich Brasilien primär mit dem Aufbau seiner Olympiaauswahl 2016 befasst, hat Chile

Jonas Källmann (Ciudad Real) will mit Schweden im eigenen Land eine Medaille holen. Hier enteilt er dem Slowenen Vid Kavticnik, der seinerseits nicht an der WM dabei ist. Bild: Foto Wagner

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Die WM-Teilnehmer Gruppe A Bahrain Aegypten Frankreich Deutschland Spanien Tunesien

Gruppe C Algerien Australien Kroatien Dänemark Rumänien Serbien

Gruppe B Österreich Brasilien Ungarn Island Japan Norwegen

Gruppe D Argentinien Chile Korea Polen Slowakei Schweden

Spielplan, Resultate und Infos unter www.handballworld.com!

Yeah – gehalten... Solche Erfolgserlebnisse ihres Torhüters Silvio Heinevetter braucht die deutsche Nationalmannschaft, will sie sich für Olympia 2012 qualifizieren. Bild: Michael Heuberger

die Gunst der Stunde ergriffen und sich am Qualifikationsturnier vor eigenem Anhang hinter Argentinien das zweite WM-Ticket für Schweden gesichert. Chile hat ein grosses Potenzial, das seine Wurzeln bei europäischen Einwanderern hat. Mehrere Chilenen sind bereits in europäischen Ligen tätig. Auf Kosten der finanzstarken Verbände von Kuwait und Saudi-Arabien hat sich erstmals auch Bahrain für eine WM-Endrunde qualifiziert. 18 Jahre nach der WM 1993 kehrt Österreich, ausgerechnet wieder in Schweden, auf die Weltbühne zurück.

Abwesende Prominenz In Schweden wird man einige prominente Russen, Tschechen und Slowenen vermissen, andere Stars wie Kim Andersson, Michael Knudsen oder Daniel Narcisse sind bei Redaktionsschluss zumindest fraglich. Für einen wird das Abseitsstehen besonders hart sein: Das Scheitern Tschechiens verhindert den Auftritt von Filip Jicha, des in den Augen vieler Experten derzeit besten Handballers der Welt. o

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Maximal 6 SHL-Spieler an der WM in Schweden Nach dem Scheitern des eigenen Teams und anderer Kandidaten wie zum Beispiel Tschechien hält sich die SHL-Präsenz am Titelturnier in Schweden in engen Grenzen. Mit einer Nomination können nur vier Kadetten-Spieler und eventuell zwei Akteure von Pfadi Winterthur rechnen. Gesetzt sind Björgvin Gustavsson (Island), Rares Lucian Jurca (Rumänien), Peter Kukucka (Slowakei) und Aleksandar Stojanovic (Serbien). Gibt es im slowakischen Aufgebot auf dem Torhüterposten einen Notfall, könnte Martin Pramuk beigezogen werden, und nicht auszuschliessen ist, dass Pramuks PfadiKollege Ladislav Tarhai im definitiven Aufgebot Unterschlupf findet. Die WM-Teilnehmer müssen ihre definitiven Spielerlisten erst 24 Stunden vor Turnierbeginn einreichen.

Olympia-Qualifikation: Der Weg nach London 2012 Für das Männerturnier an den Olympischen Spielen 2012 steht als Teilnehmer erst der Gastgeber Grossbritannien (1) mit Trainer Dragan Djukic als Teilnehmer fest. Dazu kommen der Weltmeister 2011 (2) und die Europameister (3), Afrikameister (4), Asienmeister (5) und Panamerikameister (6) von 2012. Die restlichen sechs Teilnehmer werden in drei Qualifikationsturnieren à vier Mannschaften ermittelt werden. Die genauen Modalitäten waren bei Redaktionsschluss noch offen. Die IHF sieht für die Turniere den April 2012 vor. Dieser Termin wird von den europäischen Topklubs noch bekämpft (Konkurrenz Champions League). Grundsätzlich kann vom folgenden «Verteilerschlüssel» ausgegangen werden: Qualifikationsturnier 1: Qualifikationsturnier 2: Qualifikationsturnier 3:

WM-2. WM-3. WM-4.

EM-2. Panamerika-2. Asien-2. WM-5. Afrika-2. WM-6.

WM-7. WM-8. WM-9.


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Nachwuchsförderung – Sanitas Challenge

Gesucht: Handballklubs mit innovativen Jugendprojekten Der Krankenversicherer Sanitas zeichnet wieder jene Sportklubs oder Projekte aus, die sich auf besondere Weise um die Nachwuchsförderung verdient machen. Der nationale Sanitas Challenge-Preis ist mit 15 000 Franken dotiert. Anmeldeschluss ist am 28. Februar 2011. Eine lohnenswerte Sache, sowohl für die Vereinskasse, als auch für den Kampf gegen die Bewegungsarmut. Stephan Santschi

Bereits vor über 10 Jahren gewann der HC Kriens die «Sanitas Challenge». Als Projekt reichten sie ihr damals neugeschaffenes Kinderspielfest ein, welches seither jährlich im Mai stattfindet. Die obigen Bilder entstanden am diesjährigen Kinderspielfest. Bilder: HC Kriens

Handball Emmen hat es 2009 vorgemacht: Der Klub aus dem Kanton Luzern gewann den Sanitas Challenge-Preis in der Region Zentralschweiz dank der Austragung des Schweizerischen Minihandball-Festivals. Die Emmer waren damals bemüht, 1200 bis 1500 Kinder für Sport, Bewegung und Handball zu begeistern.

Mehr als ein gewöhnliches Training Die Belohnung: 5000 Franken Preisgeld. Soviel gibt es für jeden der acht regionalen Sieger, unter welchen am Ende auch noch der nationale Gewinner ausgewählt wird, der zusätzliche 10 000 Franken erhält.

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Der Krankenversicherer Sanitas belohnt seit 1994 innovative Jugendprojekte in Sportvereinen. Dabei geht es für einmal nicht um den sportlichen Erfolg, sondern um die Kreativität in der Nachwuchsarbeit. «Die Vereine sollen uns aufzeigen, was sie in ihren Vereinen diesbezüglich leisten. Dabei ist mehr gefragt, als beispielsweise ein gewöhnliches Fussballtraining», erklärt Christian Kuhn, der Mediensprecher von Sanitas.

Kreativität in der Nachwuchsarbeit Gefragt sind Ideen, die möglichst viele junge Menschen dazu bewegen, dem Verein beizutreten. Oder Projekte, die Kinder und Ju-

gendliche dazu motivieren, beim Verein und somit im Sport zu bleiben. Oder besondere Verdienste in der gezielten Förderung des Nachwuchses.

Wichtig: Presseartikel beilegen Mitmachen kann jeder Sportverein oder neu auch anderweitig organisierte Institutionen und Projekte. Der Anmeldeschluss ist am 28. Februar 2011, die Ausschreibung findet auf der Homepage www.sanitas-challenge.ch statt. Dort finden Interessierte auch die Bewerbungsunterlagen. Die Beurteilung der eingereichten Dossiers erfolgt ausschliesslich über diese Vorlage, um die Chancen-


Nachwuchsförderung – Sanitas Challenge gleichheit zu wahren. Je aussagekräftiger die Einsendung ist, umso grösser sind die Siegchancen. «Wichtig ist, einen Presseartikel über das Projekt beizulegen. Damit kann bewiesen werden, dass man mit der eigenen Idee bereits auf sich aufmerksam gemacht hat», erläutert Kuhn.

Eine prominent besetzte Jury Jährlich gehen bei Sanitas im Durchschnitt rund 300 Bewerbungen ein, rund 200 wurden seit der Lancierung dieses Preises ausgezeichnet.

achtköpfigen Jury vergeben, welcher bekannte Persönlichkeiten wie Köbi Kuhn oder Vreni Schneider angehören. «Es ist wichtig, dass die Bewegungsarmut bekämpft wird», sagt Köbi Kuhn, der ehemalige Trainer der Schweizer Fussballnationalmannschaft. «Die Kinder lernen in den Vereinen gemeinsam zu spielen und zu gewinnen», sagt Schneider, die einstige Weltklasse-Skifahrerin. «Wir wollen die Jugend nachhaltig und nicht nur eventmässig für den Sport begeistern», sagt Otto Bitterli, CEO von Sanitas.

Rugby Club Bern ist «Titelverteidiger»

Zunächst werden in den acht verschiedenen Regionen (siehe auch nebenstehende Box) jeweils die Sieger durch eine lokale Jury gekürt. Diese wird mit prominenten Vertretern

Der Sieger der gesamtschweizerischen Wertung erhält einen Scheck über 10 000 Franken. Die Zweit- und Drittplatzierten be­ kommen einen Projektbeitrag von 2000 beziehungsweise 1000 Franken. Auch in den Regionen werden die weiteren Podestplätze belohnt und zwar mit Intersport-Gutscheinen (1000 beziehungsweise 500 Franken). In diesem Jahr errang der Rugby Club Bern den Gesamtsieg. Dass auch die Handballge-

aus Sport, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft gebildet. Die acht Gewinner erhalten jeweils 5000 Franken und gelangen in die Endausmarchung um den nationalen Sanitas Challenge-Preis. Dieser wird von einer

meinde einen wertvollen Beitrag für mehr Bewegung und Aktivität im Nachwuchs leisten kann, bewies im letzten Jahr Handball Emmen. Nachahmer sind herzlich willkommen. o

«Es ist wichtig, dass die Bewegungsarmut bekämpft wird.» Köbi Kuhn, ehemaliger Fussball-Nationaltrainer

Service Anmeldung bis 28.2.2011 auf www.sanitas-challenge.ch Preisgeld 10 000 Franken für den nationalen Sieger; je 5000 Franken für die acht regionalen Sieger Regionen • Bern (Bern und deutschsprachiges Wallis) • Nordwestschweiz (Aargau, Basel, Baselland, Solothurn) • Ostschweiz (Appenzell, Glarus, Graubünden, St. Gallen und Thurgau) • Tessin • Westschweiz Nord (Freiburg, Jura, Neuenburg) • Westschweiz Süd (Genf, Waadt, fr. Wallis) • Zentralschweiz (Luzern, Nid- und Obwalden, Schwyz, Uri, Zug) • Zürich (Schaffhausen und Zürich) Nationale Jury • Otto Bitterli (CEO Sanitas) • Peter A. Frei (Direktor Sportinformation) • Köbi Kuhn (Ex-Trainer Fussball-Nationalteam) • Urs Meier (Chef der Fussball-Schiedsrichter) • Prof. Dr. Kurt Murer (Vorsteher Institut für Bewegungs- und Sportwissenschaften ETH Zürich) • Vreni Schneider (ehemalige Skirennfahrerin) • René Spori (Kommunikationsleiter Intersport) • Hansjörg Wirz (Präsident des Europäischen Leichtathletik-Verbands)

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Schlusspfiff «Es geht nicht über Nacht»

spurt vor der Pause alles klar und gewannen am Ende diskussionslos mit 37:26. «Das Potenzial, um einen solchen Gegner zu besiegen, ist im Team zweifellos da. Aber das geht nicht über Nacht. Es ist wichtig, dass wir die Trainings miteinander intensiv nutzen und an unserem System arbeiten. Wir haben an diesem Turnier einen grossen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Aber es gibt noch viel zu tun», sagte Marta Bon. Marco Ellenberger

Der WM-Traum des Schweizer Frauen-Nationalteams fand am ersten Dezember-Wochenende ein jähes Ende. Nach einem Auftakt-Unentschieden gegen Aserbaidschan und einem 31:20-Kantersieg gegen Griechenland folgte zum Abschluss eine deutliche 26:37-Niederlage im entscheidenden Spiel gegen Mazedonien. Die slowenische Trainerin der Schweiz, Marta Bon, zog trotzdem ein positives Fazit. «Ich bin mit unseren Auftritten im Grundsatz zufrieden». Nur wer sich hohe Ziele setzt, kann Grosses erreichen. Doch Mazedonien war am Ende eine Nummer zu gross. «Das müssen wir anerkennen», sagte Trainerin Marta Bon. «Unser Wunsch war es natürlich, den Sprung an die Playoffs zu schaffen. Aber das war leider nicht möglich. Der Unterschied in Bezug auf Qualität und Erfahrung war gegen Mazedonien ausschlaggebend.» Unentschieden zum Turnierauftakt Schon das 27:27 gegen Aserbaidschan im ersten Qualifikationsspiel war alle Ehren wert. Die Equipe von Trainerin Marta Bon lag die gesamte Partie in Führung und musste die Osteuropäerinnen erst kurz vor Schluss wieder aufschliessen lassen. Und es war notabene erst der dritte Punkt, den eine SHV-Frauen-Auswahl gegen diesen Gegner überhaupt gewann. Stark war auch der Auftritt gegen Griechenland. Nach umkämpftem Beginn sorgten die Schwei-

Luca Spengler

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U-21 Nati

Nicole Dinkel erzielte als beste Schweizer Werferin in den drei WM-Qualifikationsspielen insgesamt 19 Treffer. Bild: Foto Wagner

zerinnen schon früh für klare Verhältnisse und führten zur Pause sicher mit 16:9. Auch in der zweiten Halbzeit liess die SHV-Auswahl, bei der sich nicht weniger als elf Spielerinnen in die Skorerliste eintrugen, nichts mehr anbrennen. Eine Nummer zu gross Mazedonien, das an der EM-Endrunde 2008 noch den starken siebten Platz belegte und zuletzt in der Qualifikation nur denkbar knapp scheiterte, war für die Schweizer Frauen nicht zu überwinden. Zwar hielt die SHV-Auswahl das Skore während rund 20 Minuten ausgeglichen, doch die Mazedonierinnen machten mit einem Zwischen-

6. Rang U18 EM

Schweiz – Aserbaidschan 29:29 (13:11) Schweiz: Brütsch/Huber (42. bis 51.); Dinkel (9/2), Dolder (4), Felber, Ganz (4), Geissmann (3), Haag (1), Ineichen, Mustafoska (3/1), Rosen, Weigelt (4), Wenger (1), Willimann. Griechenland – Schweiz 20:31 (9:16) Schweiz: Huber/Brütsch (für 1 Penalty); Dinkel (5/3), Dolder (1), Felber (5), Ganz (5/1), Geissmann (3), Haag (3), Ineichen (1), Mustafoska (3), Rosen (1), Weigelt (1), Wenger (3), Willimann. Mazedonien – Schweiz 37:26 (20:13) Schweiz: Huber/Brütsch (20. bis 30.); Dinkel (5/2), Dolder (3), Ganz, Geissmann (2), Haag (2/1), Ineichen (1), Marty, Mustafoska (6), Rosen, Weigelt (4), Wenger (3), Willimann. Endstand 1. Mazedonien* 3/6. 2. Aserbaidschan 3/3 (+2). 3. Schweiz 3/3 (+0). 4. Griechenland 3/0.* = für die WM-Playoffs im Juni qualifiziert.


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