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Mai/Juni 2013

DAS SCHWEIZER HANDBALL-MAGAZIN

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Editorial

Neustrategie des Verbandes kommt nicht vom Fleck Liebe Leserin, lieber Leser Vorsicht mit Fremdwörtern. Da kann leicht etwas schiefgehen. Etwa wenn man vom Einmarsch der Gladiolen redet … – ach, nein, das sind ja die Heizkörper! Deshalb sollte man immer deutsche Wörter mit gleicher Bedeutung brauchen, die sogenannten Synonyme. Zum Beispiel «Föderalismus». Klar, ein Fremdwort aus dem Lateinischen. Also vermeiden. Das deutsche Synonym heisst «Kantönligeist». Oder «Topdown». Englisch. Lieber «zentralistischer Moloch» nehmen. Wer jetzt glaubt, es gehe um die EU, liegt nicht ganz falsch. Aber auch nicht ganz richtig. Es geht zwar um Politik, aber nicht nur. Und es geht nicht um «richtige Politik», sondern um Handball. Und um ein Problem, das in ganz grossen Gebilden auftritt wie der EU, aber auch in kleineren wie dem Schweizerischen Handballverband. Manchmal wird es auch in den Kategorien «Management» vs. «Politik» angesiedelt. Im Moment sieht es fast so aus, wie wenn alles ein bisschen dabei wäre. Der Zentralvorstand des Schweizerischen Handballverbandes möchte gern mehr machen. Die Sportart kommt nicht vom Fleck. Erodierende Lizenzen, fehlende Finanzen, unsere Nationalmannschaft darf nicht mehr an die Turniere, bei den Medien beissen wir auf Granit und auch bei den Sponsoren müssten es mehr sein – die Probleme sind bekannt. Aber der Zentralvorstand fühlt sich etwas ohnmächtig. Weil es gar nicht so viele Felder gibt, auf denen er wirklich etwas tun kann. Die Organisation verhindert das. Er darf nur, was man ihn machen lässt. Also schlug er an der letzten DV im Juni 2012 eine Strategie vor. Eine Strategie ist ein grosser Plan, der ziemlich breit vorsieht, wie man handeln soll, – jetzt, aber auch in der Zukunft. Ein Management hat eine Strategie (oder sollte wenigstens eine haben), während sich die Politik eher nach dem Prinzip von Vorschlag – Zustimmung/Ablehnung durchwurstelt. Oder: Der Zentralvorstand möchte lieber ein bisschen mehr Top-down, während die Regionen um den Föderalismus fürchten. Inhaltlich äussert sich das dann so: Der Feind des Föderalismus heisst Vereinheitlichung. Oder die Frage: Auf welcher Ebene der Organisation will man ein Problem anpacken?

Der Effekt war demzufolge, dass die Strategie die Organisation nicht unangetastet lassen konnte. Im Klartext: Die Regionen kämpften um ihre Position. Sie lehnten die Strategie ab. Den Handlungsbedarf sahen sie aber ein. Abgelehnt wurde die Strategie an der DV 2012. Dann wurde auf Wunsch der Regionen eine «Steuerungsgruppe», bestehend aus den Regionen, Vertretern des Zentralvorstandes, der SHL und SPL eingesetzt, die etwas Neues vorschlagen soll. Auf die DV 2013 ist sie jetzt aber noch nicht so weit. «Wertvolle Grundlagen» hätte man erarbeitet, für die Strategie brauche es aber «noch eine Schlaufe». Das sagt der Moderator/Koordinator der Steuerungsgruppe, Bernhard Widmer. Im Klartext heisst das: Ein Jahr ist verloren. Nun: Gut Ding will Weile haben. Nichts übers Knie brechen. Man soll aber auch nicht unnötig Zeit verlieren. Es gibt mit Sicherheit Bereiche, wo die Regionen «zu klein» sind, um erfolgreich zu sein. Dazu gehört der Bereich Marketing/Öffentlichkeitsarbeit. Hier wäre etwas mehr Management sehr wünschbar. Und wenn in der ursprünglichen Strategie geschrieben stand: «Die Politik ist zuständig für den Lizenzertrag. Für die übrige Mittelbeschaffung hat die operative Leitung zu sorgen», ist das auch ein Versprechen. Man will mehr Mittel hereinholen. Aber das geht nur, wenn der Zentralvorstand die «Markenhoheit» hat. Wenn er definieren kann, wie man die Sportart öffentlich wahrnehmen soll. Das wird dazu führen, dass sich die Regionen hier richten müssen. Aber es kann nicht darum gehen, sich gegen die Abgabe von Kompetenzen an die Zentrale zu wehren. Das Ziel muss sein: Dass die entsprechenden Kompetenzen auf der richtigen Ebene der Organisation angesiedelt sind. Dafür gibt es auch ein Fremdwort. Aber das ersparen wir uns. Nachdenken über die Organisation. Form follows function oder: Wenn jetzt ein Kompromiss resultiert zwischen dem «Durchziehen der harten Linie» und dem «Festhalten am status quo», dann umso besser. Aber es kann nicht so bleiben, wie es ist. Und es ist bereits jetzt schade um die verlorene Zeit. Viel Freude beim Lesen, Christoph Bopp, Redaktor o

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INHALT 03 EDITORIAL 05 INHALT 08 TRIBÜNE 11

SPL FRAUEN Der LK Zug wurde souverän Schweizer Meister.

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SPL 2 – TV ZOFINGEN Die Thutstädterinnen sind nach einem Jahr SPL 2 wieder erstklassig.

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PORTRÄT Roman Caspar, der unterschätzte Schlüsselspieler.

20 15 FRAGEN ... an Marcel Hess, dem vielseitigen Pfadi Winterthur Spieler. 23 JUBILÄUM 75 Jahre Pfadi Winterthur. 24 NATIONALMANNSCHAFT MÄNNER SHV-Geschäftsführer und Chef Leistungssport im grossen Interview. 28 FINAL 4 Der grosse Rückblick auf das CupWeekend in Olten.

Die Wacker-Spieler schwören sich mit lautem Zurufen auf den Cupfinal ein. Die Einlaufkids schauen die Spieler verwundert an und dem Zweitkleinsten (ganz rechts) ist es viel zu laut.

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CHAMPIONS LEAGUE FINAL 4 Der grosse Showdown des europäischen Klubhandballs verspricht Dramatik und beste Unterhaltung.

44 AIRPORT CUP Die U21 Nationalmannschaft trifft auf Spanien, Frankreich und Deutschland. 46 SCHLUSSPFIFF... ... mit Torben Winther.

Nationalspielerin Karin Weigelt von Frisch Auf Göppingen wurde von der Fachjury in der Kategorie «Beste Schweizer Spielerin» nominiert. Wählen Sie jetzt per SMS-Voting auf Seite 37!

IMPRESSUM

Marketing/Kommunikation

Fotografen

Adressänderungen

Ausgabe 3 Mai/Juni 2013 26. Jahrgang ISSN: 1663-6937

Katja Bopp Anna-Lena Stach

Lesermarkt

Michael Heuberger René Jäger Dan Marti Alexander Wagner Adrian Ehrbar

Unter Tel. Nr. 058 200 55 90, schriftlich an die Verlagsadresse oder per E-Mail an verlag@handballworld.com

Verlag, Redaktion

Redaktionelle Mitarbeiter

handballworld c/o Makoli AG Bahnhofstrasse 88 CH-5430 Wettingen Telefon +41 56 437 03 13 Telefax +41 56 437 03 15 verlag@handballworld.com www.handballworld.com

Verlagsleiter Daniel Zobrist

Kevin Melion

Fritz Bischoff Christoph Bopp Marco Ellenberger Fabian Hägler Franziska Engeli Werner Reimann Stephan Santschi Alexander Wagner Lukas Wernli Björn Pazen Erik Eggers

Erscheinungsweise, Abonnemente handballworld erscheint siebenmal im Jahr. Einzelausgabepreis Fr. 7.50 Jahresabonnementspreis Fr. 49.– (exkl. 2,5% MwST) Ausland: + Postgebühren Druck, High-EndDatenaufbereitung Stämpfli Publikationen AG, Postfach, 3001 Bern

Erscheinungsdaten 2013 4/13 5/13 6/13 7/13

26.06.2013 29.08.2013 16.10.2013 04.12.2013

Mai/Juni 2013

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Warum Meister Zug die Liga auch künftig dominiert

Cupsieger 2013 Spono Nottwil und Wacker Thun verteidigen ihren Titel

© Nachdruck gestattet mit dem Hinweis «aus dem handballworld – www.handballworld.com»

Roman Caspar

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Roman Caspar, Wacker Thun Titelbild: Foto Wagner

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TRIBÜNE

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HERZLICHE GRATULATION! handballworld hat in der letzten Ausgabe 3 × 2 Tickets im Wert von je 150 Franken für die 2. Swiss Handball Awards verlost. Sie verlassen St. Otmar zum Saisonende, von links: Raphael Liniger, David Parolo, Thomas Isenrich, Wir gratulieren den Gewinnern Christoph Aliaksei Usik, Nejc Hoic. Murer, Aaron Karlen und Ruedi Fuchser ganz herzlich. Sichern auch Sie sich jetzt QUINTETT VERLÄSST ST. OTMAR Ihr Ticket, wenn es am 30. Mai wieder Thomas Isenrich kehrt zu seinem Stammverein HC Bruggen zurück, Rapahel Liniger tritt heisst: Bühne frei für die MVP's, die beste kürzer und spielt künftig in der Nationalliga B bei Yellow Winterthur, Aliaksei Usik wech- Schweizer Handballerin und den besten selt zum Kantonsrivalen Gossau und David Parolo und Nejc Hoic geben den Rücktritt Schweizer Handballer, das beste Schiedsrichter-Paar, die besten Trainer, die Newcovom Handballsport. Mit Martin Galia kommt dafür ein internationaler Top-Torhüter zu St. Otmar. Der 33-jäh- mer des Jahres, die Fairplay-Sieger und rige und 189 cm grosse tschechische Nationaltorhüter unterschrieb bei den St. Gallern weitere Award Gewinner. Weitere Infos einen Dreijahresvertrag. Nach Frisch Auf Göppingen (2004-2008) und TBV Lemgo und Anmeldung ab Seite 36. (2008-2011) stand er seit 2011 beim TV Grosswallstadt im Tor. Und der 22-jährige Torhüter Jonas Kindler verlängert seinen Vertrag um zwei weitere Jahre. Er ist überzeugt in St. Gallen auch in Zukunft die nötigen Impulse zu erhalten um sich erfolgreich weiter zu BANK LINTH VERLÄNGERT entwickeln. Der 30-jährige Coach Jan Keller hat seinen Vertrag um ein weiteres Jahr UM ZWEI WEITERE JAHRE verlängert. Er wird Spielertrainer Jan Filip wie in den beiden letzten Saisons bei der täglichen Trainingsarbeit unterstützen und bei den Spielen das Coaching übernehmen.

COVER-SHOOTING AM FINAL 4 Am Samstag, 13. April am Final 4 in Olten hat das handballworld-Team rund um den Fotografen Adrian Ehrbar HandballFans zu «Cover-Models» werden lassen. Zusammen mit Freunden, Familie, Vereinsvertretern oder Sponsoren entstanden so über 100 lustige handballworldCovers (Beispiele unten), welche auch gleichzeitig schöne Erinnerungsfotos darstellen. Per Sofortprint wurden die Covers ausgedruckt und den «Models» übergeben. Es hat richtig Spass gemacht!

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«Die Zusammenarbeit mit Pfadi Winterthur trägt beidseitig Früchte. Wir sind stolz darauf, dieses Engagement fortzuführen und zu intensivieren» Luigi Simione (Bild links), Bank Linth

Die Erfolgsgeschichte Pfadi Winterthur und Bank Linth geht weiter. Aufgrund der zahlreichen positiven Erfahrungen wie Kundenanlässe bei Heimspielen, Lancierung einer Kreditkarte im Pfadi-Design und für die neue Saison die OutdoorTeampräsentation in der Altstadt bei der Bank Linth Geschäftsstelle hat sich die Bank Linth entschieden, das Platin-Sponsoring beim Traditionsverein um weitere zwei Jahre bis Sommer 2015 zu verlängern. Als Platin-Sponsor unterstützt die Bank Linth bewusst den ganzen Verein, vom Nachwuchs über den Breitensport bis hin zur ersten Mannschaft.


NEWS LAUTER AUSWÄRTSSIEGE BEI DEN U15 UND U19 FINALSPIELEN Im Final um den Schweizer Meistertitel verloren die Juniorinnen des HV Herzogenbuchsee zuerst gegen den LK Zug zu Hause mit 21:22. Wer glaubte, dies sei nun die Entscheidung zu Gunsten des LK Zug, musste sich eines Besseren belehren lassen. Der HV Herzogenbuchsee gewann nämlich auch seinerseits sein Auswärtsspiel in Zug und zwar mit 24:21 und somit um 2 Treffer höher als die Zugerinnen. Somit jubelten am Schluss die Juniorinnen des HV Herzogenbuchsee. Auch bei den U19 Juniorinnen wirkte der Heimvorteil nicht beflügelnd, sondern trug vielleicht eher zu mehr Nervosität bei. Schliesslich will man es in einem Schweizermeisterfinal vor den eigenen Zuschauern ganz besonders gut machen. Jedenfalls besiegte der LC Brühl in Winterthur die Mädchen von Yellow mit 26:23 und in St. Gallen gewannen die Winterthurerinnen mit 24:21. Jubeln duften die Juniorinnen des LC Brühl, denn sie hatten den U19 Titel dank der mehr geworfenen Auswärtstore hauchdünn gewonnen.

NACHWUCHSTALENT MALOVIC Der Montenegriner Nemanja Malovic stösst für zwei Jahre zu GC Amicitia. Der 21-jährige Aufbauer ist aktuell Topskorer beim isländischen Sportclub IBV und gilt als grosses Talent. Der versierte rechte Rückraumspieler und aktuelle U-21 Nationalspieler ist auf dem Sprung in die A-Nationalmannschaft Montenegros.

BOSNISCHER TOP-TORSCHÜTZE

HV Herzogenbuchsee U15 Schweizer Meister Hinten von links: Fabian Bilger (Trainer), Emilia Eberhart, Lisa Ingold, Sarah Beck, Marina Burkhardt, Jill Haas, Anna Schröer, Leandra Lüthi, Manuela Trösch, Nicole von Arx, Sandra Schneider (Trainerin) Vorne von links: Nora Rohde, Lara Schmutz, Sara Jordi, Muriel Hofer, Sabrina Wüthrich, Michelle Leuthold, Rahel Leibundgut.

LC Brühl U19 Schweizer Meister Hinten von links: Petra Carpanese (Co-Trainerin), Chantale Rüst, Stefanie Albrecht, Virgina Kraner, Sophia Schuler, Nina Solenthaler (Torschützekönigin), Valentina Samiri, Laura Kleinheinz, Monika Simova (Trainerin). Vorne von links: Livia Baraghini, Deborah Schmid, Julia Scheiwiler, Fabia Schlachter, Zerin Özcelik, Morena Sutter, Alessandra Hauser.

Der 31-jährige bosnische Nationalspieler Vukasin Stojanovic hat beim HC Kriens einen Vertrag für zwei Jahre unterzeichnet. Seine Torgefährlichkeit und seine Wurfvarianten am Flügel wie auch seine Abwehrqualitäten auf verschiedenen Positionen zeichnen ihn aus. Der Linksaussen spielte drei Jahre in der spanischen Liga Asobal bei Naturehouse La Rjoja und Aragon, bevor für Ausland-Profis das Geld ausging. Er kehrte dann nach Osteuropa zurück und spielt aktuell beim serbischen Co-Tabellenführer RK Vojvodina.

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TRIBÜNE JUBELNDE NACHWUCHS SCHWEIZER MEISTER

SG Pilatus U17 Elite Schweizer Meister Hinten von links: Rico Baumann, Samuel Weingartner, Nico Ehrler, Christian Bäni, Ivan Antunovic, Luca Stadelmann, Claudio Vögtli, Seya Amacher, Cyrill Kottmann, Heinz Fuhrimann (Trainer). Mitte von links: Christian Büchler, Robin Burch, Robin Fuchs, Reto Baumann, Roy Bucher, Gus Delhees, Cedric Huber. Vorne von links: Florian von Wyl, Nando Blättler. Es fehlen: Timo Baumann, Luca Kneubühler, Giorgo Metz, Silas Rieder.

Bei den U17-Elite Junioren gewann die SG Pilatus den Schweizer Meistertitel. Die Innerschweizer besiegten im Final das favorisierte GC Amicitia Zürich mit 26:21 und 26:25. Der HSC Suhr Aarau feierte die Nachwuchs Schweizer Meistertitel Nummer 13 und 14 seiner Vereinsgeschichte. Dabei verteidigten die U19-Elite Junioren ihren Titel und das Team von Geri Heusi und Armin Rauchenstein gewann den vierten U15 Schweizer Meistertitel in Folge. Die U19 setzten sich nach dem 25:20-Sieg im Hinspiel auch im Rückspiel mit 28:24 gegen GC Amicitia Zürich durch. Die U15-Inter Junioren setzten sich dank eines 26:28-Auswärtssieges im entscheidenden Spiel gegen GC Amicitia Zürich durch. Auf den weiteren Rängen klassierten sich in dieser 4er Finalpoule SG Otmar/Fides (3.) und SG Léman Genève (4.).

Die Partner des HSC Suhr Aarau gratulieren den U15 und U19-Junioren zum Schweizer Meistertitel! HSC Suhr Aarau U19 Elite Schweizer Meister Hinten von links: Markus Widmer (Trainer), Luca Schmid, Joel Bräm, Joel Bühler, Lukas Moser, Dennis Grana, Florian Legoll, Remo Hochstrasser, Flavio Wick, Patrick Schweizer, Sean Siegenthaler, Tim Aufdenblatten, Christian Meier (Trainer). Vorne von links: Silen Locatelli, Jonathan Hauller, Michael Burri, Jan Peter, Florian Wirthlin, Claudio Forny. Liegend: Philipp Wildi und Ilan Baumann.

HSC Suhr Aarau U15 Inter Schweizer Meister Hinten von links: Noah Haas, Luca Guerdi, Jonas Heusi, Basil Gasser, Diego Roth, Noah Gautschi, Geri Heusi (Trainer). Mitte von links: Armin Rauchenstein (Trainer), Sven Heutschi, Silvio Sladoje, Lennard Weber, Benjamin Wildi, Dennis Schaffner, Pascal Schenker, Piravinth Pirapalathan. Vorne von links: David Pfister, Moritz Aufdenblatten, Simon Dufner, Matteo Haefeli, Manuel Zehnder, Andri Kähr.

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SPL

Zugs erstaunliche Dominanz Der LK Zug ist Schweizer Meister, der LC Brühl beendet erstmals seit 2005 eine Saison ohne Titel. Die Überlegenheit der Zugerinnen war aussergewöhnlich. Und könnte noch eine Weile andauern. Text Stephan Santschi Fotos René Jäger

Jubelnde Zugerinnen nach der Medaillenübergabe von links: Marion Betschart, Stefanie Javet, Laura Innes und Laura Oberli.

War das die Wachablösung im Schweizer Frauen-Handball? Die Frage stellt sich durchaus, blickt man auf die Souveränität, mit welcher der LK Zug den zweiten Meistertitel der Vereinsgeschichte eingespielt hat. In der Best-of-5-Serie des Playoff-Finals hatte der Titelverteidiger Brühl St. Gallen nicht den Hauch einer Chance. Die Zugerinnen siegten 39:19, 32:24 und 34:27 und eilten damit im Schnellzugstempo zum Triumph. Besonders die Ohrfeige im ersten Duell war schallend. «Gratulation an Zug, es hat den Erfolg verdient. Ich hätte mir aber etwas mehr Gegenwehr gewünscht», kommentiert Brühls Trainerin Vroni Keller.

Gratulation an Zug, es hat den Erfolg «verdient. Ich hätte mir aber etwas mehr Gegenwehr gewünscht»

Brühls Trainerin Vroni Keller

Zug mit neuer Rolle Die Zugerinnen waren in dieser Saison von Beginn weg das Mass der Dinge. Sie gewannen 24 ihrer 27 Meisterschaftsspiele, sie standen nach der Qualifikation, nach der Finalrunde und schliesslich auch am Ende auf dem ersten Rang. Anders noch als 2010, als der LKZ dem Rivalen aus Nottwil den Titel in der Aussenseiterrolle wegschnappte, befand sich das Team diesmal in der Rolle des gejagten Topfavoriten. «Ich bin sehr

stolz auf die Spielerinnen», lobt Teammanager und Co-Trainer Peter Stutz. Und er bricht eine Lanze für Trainer Damian

«Ich bin sehr stolz auf die Spielerinnen»

Co-Trainer Peter Stutz

Gwerder: «Die Zusammenarbeit mit ihm ist fantastisch, er ist so offen und direkt.» Die Zugerinnen verfügten über das ausgewogenste und breiteste Kader. Begonnen im Tor mit Laura Innes. Unter der Anleitung von Lubomir Svajlen, dem Torhüter-Trainer der Schweizer Männer-Nationalmannschaft, avancierte die 23-jährige Engländerin zum besten Goalie der Liga. Weitere wichtige Puzzleteile waren die Zuzüge der Brühlerinnen Stephanie Haag und Annina Ganz, die eine Winnermentalität vorlebten. Die kräftigen Lynn Schwander und Seline Ineichen hielten das Prunkstück, die Abwehr, zusammen. Topskorerin und Eigengewächs Sibylle Scherer ist zu einer Leistungsträgerin gereift, die erst 17-jährige Stefanie Javet übernahm bereits erstaunlich viel Verantwortung. So konnten die Absenzen von Sibylle Scherer (Pfeiffersches Drüsenfieber), Simona Cavallari (Riss des Syndesmosebandes) und Nadja Wälti (Kreuzbandriss) kompensiert werden. «Unser Erfolg ist keine Frage des Geldes. Wenn eine Spielerin mit Spesen und Punkteprämien auf 3000 Franken pro Jahr kommt, ist es uns gut gelaufen», stellt Stutz klar. handballworld 3/13

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SPL

Brühl ohne Plan B Trotzdem war die Dominanz der Zugerinnen erstaunlich. So locker ist in diesem Jahrtausend noch nie ein Team zum Meistertitel spaziert. «Ich bin selber etwas überrascht», gesteht Peter Stutz. Der einseitige Saisonverlauf ist auch eine BankrottErklärung der Konkurrenz, allen voran von Rekordmeister Brühl und dem ewigen Titelaspiranten Nottwil. Während die Luzernerinnen wegen physischen Mängeln nicht einmal den Playoff-Final erreichten, ist Brühl im Endspiel auf bedenkliche Weise demontiert worden. «Unser Spiel war stark auf den Rückraum ausgerichtet. Zum Saisonende haben unsere Führungsspielerinnen nicht mehr ihre Leistung abrufen können. Für die Ersatzspielerinnen war es schwierig, in die Bresche zu springen, weil sie davor nur wenig gespielt hatten. Wir hatten keinen Plan B», kritisiert Brühls Abwehrspezialistin Annatina Benz. Eine Aussage, die wie die Darbietungen auf dem Platz, darauf schliessen lässt, dass bei Brühl einiges im Argen lag. Das vermutet auch Zugs Peter Stutz. «Irgendetwas stimmte da nicht. Sonst würde man sich nicht so gehen lassen», sagt er und spricht dabei den 39:19-Sieg im ersten Finalspiel an.

Irgendetwas stimmte da nicht. Sonst «würde man sich nicht so gehen lassen» Zugs Co-Trainer Peter Stutz zur Leistung von Brühl

Der LC Brühl bleibt damit erstmals seit 2005 ohne Titel. Im Cup ist man im Halbfinal überraschend an Basel Regio gescheitert. Die Ostschweizerinnen, die bereits im letzten Sommer sechs Abgänge hinnehmen mussten, verlieren weiter an Potenzial – Annatina Benz, Annick Bosshart und Stefanie Engeler verlassen den Verein. «Wir befinden uns in einem Umbruch», stellt Vroni Keller fest. Zug bleibt derweil in der aktuellen Konstellation zusammen. Mit Ausnahme von Jacqueline Hasler – die 25-jährige Teamseniorin und Mutter von zwei kleinen Mädchen (2 ¾-jährig und 10 Monate) wird den Aufwand für den Sport reduzieren. «Unser Durchschnittsalter beträgt 20,5 Jahre. Wir haben weiteres Potenzial im Team», sagt Stutz.

Zugs Unterbau wird solider Auch der Unterbau, jahrelang das Problem in Zug, wird immer stabiler. Die zweite Mannschaft ist jüngst mit einem Durchschnittsalter von 18 Jahren in die SPL 2 aufgestiegen. Mit den gleichen Attributen wie das Fanionteam: Starke Physis, offensive De-

Annina Ganz erzielte in den drei Playoff-Finalspielen 16 Tore und war damit hinter Stephanie Haag (18) die zweitbeste Skorerin des LK Zug.

ckung und Tempospiel. Fazit: Die Konkurrenz aus St. Gallen und Nottwil muss sich etwas einfallen lassen, wenn sie Zug in den nächsten Jahren nicht den Platz an der Sonne des Schweizer Frauen-Handballs überlassen will. Eine unantastbare Dominanz wünscht man sich dabei selbst in Zug nicht. Peter Stutz hierzu: «Wir haben Haag und Ganz vor der Saison nicht abgeworben, um Brühl zu schwächen. Sie kamen aus privaten Gründen zu uns. Wir brauchen eine starke Liga, mit einer ausgeglichenen Spitze.» o

FRAUEN PLAYOFF-FINAL Spiel 1: LK Zug - LC Brühl 39:19 (13:8) Spiel 2: LC Brühl - LK Zug 24:32 (11:16) Spiel 3: LK Zug - LC Brühl 34:27 (17:15), Endstand: LK Zug - LC Brühl: 3:0, Modus Best of 5

RANGLISTE FRAUEN SPL 1. LK Zug: 24 Spiele/ 43 Punkte; 2. LC Brühl: 24/35 (+158); 3. Spono Nottwil: 24/35 (+97); 4. Yellow Winterthur: 24/28; 5. Basel Regio: 24/13; 6. TV Uster: 24/12

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SPL2

Zofinger Frauen wieder erstklassig Das SPL-Team stand Ende letzter Saison vor dem Aus. Talentierte Juniorinnen aus der eigenen U19 Schweizer Meister Mannschaft und mit Peter Joller ein neuer, erfahrener Trainer liessen die gemachten Fehler vergessen. Text Ernesto Piazza Fotos zVg. «Wir müssen unbedingt versuchen, wieder in die SPL zurückzukehren. Wenn wir dies nicht schaffen, besteht die Gefahr, dass Spielerinnen weg gehen», erklärte Trainer Peter Joller vor Beginn der Auf-/Abstiegsrunde. Hätte diese Aussage einer im vergangenen Sommer gemacht, er wäre ungläubig belächelt worden. Zofingen hatte nach dem freiwilligen Abstieg aus der SPL weder ein Team noch einen Trainer. Jetzt, vier Monate später, melden sich die Frauen auf souveräne Art und Weise in der obersten Spielklasse zurück.

Erfolge schafften Vertrauen Es sei ein Pokerspiel gewesen, sagt Sportchef Christoph Wyder mit einem Blick zurück auf die schwierige Zeit der Ungewissheit. Dies, weil alle möglichen Kandidaten wissen wollten, wie das Team aussehe, und die Spielerinnen letztlich viel von der Trainerlösung abhängig machten. Und Peter Joller – ein profunder Kenner des Frauenhandballs – wollte sich erst auch nicht definitiv auf dünnem Eis bewegen. Mit Schnuppertrainings tastete man sich jedoch Schritt für Schritt aufeinander zu. Ent-

gegen kam Christoph Wyder in dieser Phase auch, dass Martin Accola und er bei den U19-Juniorinnen in der vorletzten Saison den Schweizer Meistertitel feiern konnten. Die Erfolge schafften viel Vertrauen – und bei den jungen Talenten die Hoffnung auf eine sportliche Perspektive. «Ich konnte den Spielerinnen immer wieder sagen: Es passiert etwas. Nur was genau, wussten wir lange nicht», erklärt der Sportchef.

Geglückter Start Als Ende Juni doch die Zusage von Joller vorlag, fiel den Verantwortlichen nicht nur eine grosse Last von den Schultern – jetzt war ein wichtiger Pfeiler eingeschlagen. Als Glücksfall und Rettung zugleich erwiesen sich die U19Juniorinnen. In der letzten Saison gab es sogar Phasen, da standen fünf oder sechs der Jungen – angeführt von U20Nationalspielerin Pascale Wyder – gemeinsam auf dem Platz. Zusammen mit den routinierten Akteurinnen wie Barbara Gaberthüel oder Soka Smitran schaffte es der neue Trainer eine stabile und homogene Truppe aufzubauen. Ein geglückter Start verlieh dem Team

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zudem weiteren Schub. Daraus entwickelte die Truppe mit einer stimmigen Hierarchie eine richtige Winnermentalität. Sie hätten sich im Saisonverlauf oft gefragt, sagt Wyder, was passiert wäre, wenn das Team zweimal in Folge verloren hätte. Doch diese Frage bleibt unbeantwortet, weil dieser Fall nie eintraf. Zofingen hat die Kurve gekriegt – auch dank Joller. Und einer starken Deckung, gepaart mit der Fähigkeit der Mannschaft die taktischen Vorgaben immer wieder umzusetzen.

«Nobody» Samir Sarac übernimmt Umso mehr bedauert Wyder, dass das von Erfolg gekrönte Trainer-Engagement nach nur einem Jahr keine Fortsetzung findet. «Doch wir müssen diesen Entscheid akzeptieren. Peter informierte uns und auch das Team, dass die Belastung in der SPL für ihn zu gross wäre.» So übernimmt künftig der scheidende NLB-Männertrainer beim TV Zofingen – Samir Sarac – als Nobody im Frauenbereich diese Aufgabe. Dadurch wird das Budget zwar ungleich mehr belastet, «er macht jedoch alle sechs Hallentrainings und ist auch für den Kraftteil verantwortlich», sagt Wyder. Joller als Vorgänger absolvierte drei Hallentrainings. Der Sportchef sieht in Sarac – er hat bei den TVZ-Frauen erstmal für eine Saison unterschrieben – neben seinen handballerischen Qualitäten «einen ruhigen Typ» und attestiert ihm ein hohes Mass an taktischen Fähigkeiten. Kadermässig kann Zofingen weiter auf das Bewährte zählen. Noch halten die Verantwortlichen aber nach zwei, drei Ergänzungen Ausschau. Bedarf sieht der Sportchef – was die Breite betrifft – bei den Torhüterinnen. Im Moment bilden Rahel Frey/Marion Ort, das Goalieduo. «Weiter möchten wir im Rückraum uns noch breiter besetzen», weiss Wyder. Was die neue Saison betrifft: Hier


Die NLB Meisterinnen des TV Zofingen warten vergebens auf die Medaillen. Diese hat der Verband bei den Frauen abgeschafft (...). Hinten von links: Martin Accola (Assistenztrainer), Christoph Wyder (Sportchef), Rahel Frey, Nina van Polanen, Marion Ort, Laura Umbricht, Adriana Rudolf, Solveig Merkofer, Laura Berger, Soka Smitran, Stephanie Rosen, Miriam Rosen, Peter Joller (Trainer). Vorne von links: Pascale Wyder, Barbara Gaberthüel, Sandra Roth, Cedrine Zanitti, Laura Roth, Marina Decurtins, Ellen Welti.

wollen die Zofingerinnen primär in der SPL1 bleiben und sich sukzessive dort wieder etablieren. Dem Sportchef ist jedoch vor allem eines wichtig: Für die Zukunft Kontinuität zu schaffen. Dazu gehört auch: Mit der 2.-Liga-Mannschaft in der nächsten Spielzeit den Aufstieg konsequent anzupeilen. Zudem hofft Wyder, der künftig auch für das Sponsoring verantwortlich zeichnet, «dass alle die nötigen Lehren aus den gemachten Fehlern gezogen haben.»

«Liftmannschaft» GC Amicitia Was die Zofingerinnen schafften, erreichten sie auf Kosten von GC Amicitia. Das Team musste nach nur einem Anzeige

Jahr SPL wieder absteigen. Mehr noch: In den letzten vier Jahren pendelten die Zürcherinnen als «Liftmannschaft» jeweils zwischen SPL und SPL2. Jetzt übernimmt der Zuger Urs Rinderli das Team. Als Co-Trainer konnte Rico Dormann verpflichtet werden und für die Torhüterinnen zeichnet Rolf Zehnder – ebenfalls ein Zuger – künftig verantwortlich. Für Rinderli gilt: Konstanz ins relativ junge Team zu bringen. Und wer den 53-Jährigen kennt, der weiss, dass er viel Herzblut und Engagement in seine neue Herausforderung stecken wird. Das Kader bleibt grossmehrheitlich zusammen. Trotzdem hält er nach der einen oder andern Ergänzung Ausschau. So wird sein Tochter Denise –

die bisher in der Zuger 1.-Liga-Truppe spielte – nach Zürich wechseln. Sein neuer Verein sei im Wandel, sagt Rinderli. Diese Situation mache seine Aufgabe aber nur noch interessanter. Er ist überzeugt im Frauenhandball auf dem Platz Zürich in Zukunft etwas bewegen zu können. Und sollte es mit dem Wiederaufstieg nicht auf Anhieb klappen, dann sei dies auch nicht weiter schlimm, sagt der Zuger. o

Auf-/Abstiegsrunde SPL/SPL2 Schlussrangliste 1. TV Zofingen

12/20

2. DHB Rotweiss Thun

12/17

3. GC Amicitia Zürich

12/6

4. BSV Stans

12/5

Topskorerinnen 1. Soka Smitran, TV Zofingen 68/12 2. Pascale Wyder, TV Zofingen 62/11 3. Barbara Schiffmann, Stans 54/12 4. Chantal Wick, GC Amicitia 54/12 5. Fabienne Zurbuchen, RW Thun 52/12 6. Renilde van Roost, GC Amicitia 45/12 7. Lea Krummenacher, BSV Stans 40/0 8. Sarina Strahm, RW Thun 38/20 9. Yvonne Leuthold, RW Thun 37/0 10. Sabrina Balzli, RW Thun 36/0 11. Laura Berger, TV Zofingen 36/5 12. Danièle Furger, BSV Stans 33/0

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ROMAN CASPAR Name Caspar Vorname Roman Geburtstag 16. april 1986 Geburtsort Greifensee ZH Wohnort Thun Nationalität schweizer Zivilstand Ledig, Freundin sandra Beruf Handballer, master of science in mathematik Hobbies Bergsteigen, Wandern, skitouren, Klavier. Position Rückraum mitte Grösse/Gewicht 1,87 m/92 kg Verein Wacker Thun Vorherige Stationen Zollikofen, Grauholz, suhr, Lyss, Grauholz Grösste Erfolge 2x schweizer Cupsieger (2012, 2013). Final Challenge Cup 2012.

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Roman CaspaR

Der Wacker Thun Regisseur schöpft Kraft aus der Natur Wacker Thun hat den Cupsieg erfolgreich verteidigt. Einer der Bauherren des Erfolgs ist Roman Caspar. Der 27-jährige Berner hat Spielmacher Jakub Szymanski vergessen gemacht. Trotzdem wird er im Schweizer Handball noch immer nicht richtig wahr genommen. Ein Besuch am Thunersee. Text Stephan Santschi Fotos Foto Wagner Die Bedenken über die Schlagkraft von Wacker Thun waren vor der Saison gross. Schliesslich war der Höhenflug in der besten Spielzeit der Vereinsgeschichte eng mit dem Namen von Jakub Szymanski verknüpft. Der Spielmacher aus Tschechien hatte die Berner Oberländer zum Cupsieg, in den Playoff-Final und in das Endspiel des Challenge Cups geführt. Ausgerechnet dieser Szymanski entschied sich im letzten Sommer allerdings zu einer Neuorientierung. St. Otmar St. Gallen offerierte ihm ein lukratives Angebot, das er nicht ausschlagen wollte. Fällt Wacker damit zurück ins Mittelmass? Muss es sogar um die Finalrunden-Teilnahme bangen? Fragen, die knapp ein Jahr später mit einem klaren Nein zu beantworten sind. Wacker Thun hat in der Zwischenzeit sogar den Triumph im Schweizer Cup wiederholt und es schloss sowohl die Qualifikation, als auch die Finalrunde in der NLA auf dem ersten Platz ab. Damit sind die Berner Oberländer als Favoriten ins Playoff-Geschehen gestartet.

Caspar wieder in alter Rolle Dass der Abgang von Szymanski so vorzüglich kompensiert werden konnte, hängt ebenfalls eng mit einem Namen zusammen: Roman Caspar. Er ist kein Wundertransfer aus dem Ausland, sondern ein 27-jähriger Berner, der mittlerweile in seiner siebten Wacker-Saison steht. Caspars Rolle war als Captain, Abwehrspezialist und Stellvertreter Szymanskis schon vorher nicht unbedeutend. Mit seinem Aufstieg zum Spielmacher Nummer eins und zum zentralen Abwehrspieler ist er in den letzten Monaten aber zum absoluten Führungsspieler gereift. Er verfügt zwar nicht über die Wurfkraft eines Szymanski, dank seiner Wendigkeit und seiner

Übersicht hat er das Thuner Angriffspiel aber beweglicher gemacht. «Der jüngste Erfolg ist für mich fast noch wertvoller als jener im letzten Jahr, weil ich noch mehr beigetragen habe», sagt Caspar. Überbewerten will er die Veränderung allerdings nicht. «Es war mehr eine Rückkehr zu den alten Verhältnissen. Jakub war ja vor seiner dominanten Zeit lange verletzt. Da hatte ich in einer Mannschaft, die noch nicht so breit abgestützt war, sogar noch mehr Verantwortung übernehmen müssen.»

Thuner Pfiffe für Nationaltrainer Caspar, dessen Mimik in der linken Gesichtshälfte wegen einer angeborenen Nervenschwäche eingeschränkt ist, gibt nicht nur den aktuellen Thuner Erfolgen ein Gesicht. Er stand bereits im Team, als es im Jahr 2007 zu einer einschneidenden Redimensionierung kam. Der Verein lebte damals auf zu hohem Fuss, verpflichtete Spieler wie Chihyo Cho, häufte 400‘000 Franken Schulden an und stand am Rand des Ruins. Caspar, der seine Handball-Karriere 30 Kilometer nordwestlich von Thun, vor den Toren der Stadt Bern bei seinem Stammklub TV Zollikofen lancierte, wechselte im Jahr 2006 zu Wacker und war anschliessend massgeblich am Aufbau einer neuen Truppe beteiligt. «Ich bin ins kalte Wasser geworfen worden. Es gab schon Zeiten, da haben wir strampeln müssen», erzählt Caspar und erinnert sich vor allem an die Verbannung in die Abstiegsrunde im Jahr 2010. Nur drei Jahre später mischt Wacker Thun mit Caspar in der Schaltzentrale die Liga auf. Wäre es da nicht an der Zeit, dass auch die Nationalmannschaft zu einem Thema wird? handballworld 3/13

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Roman Caspar

Roman Caspar schätzt gute Gespräche.

Der Regisseur genoss elf Jahre Einzelunterricht im Klavierspiel.

«Klar habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sich da noch eine Türe öffnet. Ehrlich gesagt rechne ich aber nicht mehr damit», so Caspar. Seit seinem letzten Einsatz mit der nationalen U21-Auswahl im Jahr 2007 hat er vom Verband nichts mehr gehört. Das sorgt im Berner Oberland zuweilen für Unverständnis. Zumal mit Goalie Andreas Merz zuletzt nur ein einziger Thuner Akteur für das Schweizer Aufgebot in der EM-Qualifikation in Frage kam. Nationaltrainer Goran Perkovac ist am Final 4 in Olten deshalb von den Thuner Fans mit Pfiffen bedacht worden, nachdem ihn der Speaker offiziell in der Halle begrüsst hatte. «Für das Nationalteam gibt es nun mal eine beschränkte Anzahl Plätze. Dass es unterschiedliche Meinungen darüber gibt, wie diese zu besetzen sind, ist klar. Ich möchte das nicht dramatisieren», sagt Caspar mit einer gewissen Vorsicht gegenüber diesem sensiblen Thema.

serhalb der Sporthalle durchaus sanfte Töne anstimmen. «Ich mag klassische Musik. Dabei kann ich entspannen und in eine andere Welt abtauchen», erklärt er. Elf Jahre lang hat er Einzelunterricht im Klavierspiel genommen, ehe der Aufwand neben dem Handball zu gross geworden ist. Ein Flair hat der 27-Jährige auch für die Natur. Am liebsten hält er sich draussen auf, egal ob beim Wandern, Bergsteigen oder Skitouren. Die Umwelt liegt ihm derart am Herzen, dass er sich nach seiner Handball-Karriere ein Engagement in der Politik gut vorstellen könnte. In der Vergangenheit kandidierte er bereits dreimal auf der «Grünen Freien Liste» für das Zollikofer Gemeindeparlament.

Politisches Engagement für die Umwelt «Quasi una fantasia.» Gleichsam einer Fantasie. So präsentiert sich also die Aussicht auf ein Nationalmannschafts-Aufgebot für Roman Caspar. «Quasi una fantasia», so nannte Ludwig van Beethoven einst seine Mondschein-Sonate. Sie ist eines jener Stücke, die Caspar in seiner Freizeit zuweilen auf dem Klavier zum Besten gibt. Der 1,87-Meter-Mann, der sich auf der Platte wild in die Zweikämpfe wirft, kann aus-

Ein Meister der Mathematik Vorderhand sind es aber noch nicht politische Pläne, die Roman Caspar schmiedet. Vielmehr macht er sich daran, seine berufliche Zukunft aufzugleisen. Vor kurzem hat der Sohn eines Physikers und einer Juristin an der Universität Bern den Mastertitel in Mathematik erlangt. Nun ist er auf Jobsuche. «Am liebsten ginge ich in die Privatwirtschaft», sagt er. Analytisches Denken, Auffassungsvermögen und das Bewahren des Überblicks zählen nicht nur im Rückraum bei Thun, sondern auch im Büro zu seinen Stärken. Noch ist Caspar aber nicht fündig geworden. Er hat festgestellt, dass sich die prädestinierten Firmen in Zürich, Basel oder Genf, nicht aber im Raum Bern befinden. Vorderhand hat er indes nicht vor, seinen Lebensmittelpunkt zu verschieben. Erst im März hat er mit seiner Freundin Sandra nahe der Lachenhalle in Thun eine Dreieinhalbzimmer-Wohnung bezogen. Sein Vertrag bei Wacker läuft noch bis 2014.

Wacker Thun ist frischer als im Vorjahr Sein sportlicher Erfolgshunger ist in Thun ohnehin noch nicht gestillt. Schliesslich wartet Wacker noch immer auf den ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte. Deshalb lässt man sich aber nicht verrückt machen, zumal die beiden Cupsiege einiges an Druck von der Mannschaft genommen haben. «Wenn wir weiterhin unsere Leistung abrufen, ist der Meistertitel nicht unmöglich. Wir nehmen es vorneweg», sagt Caspar. Im Gegensatz zum Vorjahr, als kräfteraubende Europacupspiele mit den nationalen Wettbewerben kombiniert werden mussten, geht Wacker diesmal frischer in die Schlussphase der Saison. o Roman Caspar zeigt seine beiden Cup-Medaillen.

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15 Fragen

«Ich kann auch sehr egoistisch sein» Marcel Hess zählt schon fast zum Inventar des Schweizer Handballs. Der Nationalspieler von Pfadi Winterthur wird von seinen Trainern für seine Vielseitigkeit und seine unermüdliche Einsatzbereitschaft gelobt. Im Interview verrät der 30-jährige Aargauer, weshalb er gerne backt und weshalb er kein Anhängsel an seiner Seite braucht. Text Stephan Santschi Fotos Marcel Hess

Wie fing bei Ihnen im Handball alles an? Mit dem Schulsport in Hochdorf, als ich 13 Jahre alt war. Und nachher bei der Handballriege Hochdorf. Als wir nach Beinwil umzogen, wechselte ich zu Suhr. Damals stand die 1. Mannschaft gerade am Anfang ihrer besten Zeit. Davor spielte ich einige Jahre Fussball, ich stand im Tor. Ich bin ein sehr bewegungsfreudiger Mensch, deshalb wollte ich einmal etwas anderes machen. Auf Handball stiess ich vielleicht auch, weil es mein Vater früher gespielt hat.

Welches ist das Highlight Ihrer Karriere? Sicher der erste Meistertitel mit Amicitia im Jahr 2008. Die Emotionen und die Freude nach der Finalissima gegen Schaffhausen waren etwas vom Schönsten, was ich erleben durfte. Es war zwar nicht mein erster Meistertitel, den hatte ich mit Suhr gewonnen. Doch ich habe erstmals etwas beitragen können, ich habe die ganze Saison gespielt. Amicitia galt damals als die ewige Nummer zwei.

Welches ist Ihre beste und was Ihre schlechteste Eigenschaft? Marcel Hess hält sich mit seinem Hund Duke gerne im grünen auf. Geburtstag 16. November 1982 Geburtsort Luzern Wohnort Aarau Rohr AG Nationalität Schweizer Zivilstand Ledig, Freundin Franziska Beruf Kunststofftechnologe Hobbies Hund Duke, Klettern, Biken, Feiern in New York.

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Position

Schneeschuh- und Kanutouren Flügel

Ich bin ein sehr geduldiger Mensch, ein ganz anderer Typ, als auf dem Grösse/Gewicht 1,90 m/94 kg Verein Pfadi Winterthur Stationen Hochdorf, Aarau,

Suhr, GC Amicitia Grösste Erfolge 6. Rang an U21-WM in

Brasilien, 3 x Schweizer Meister (1x Suhr, 2x Amicitia), 1x Cupsieger (Amicitia), 2x Supercupsieger (Amicitia, GC Amicitia) Länderspiele 94 (120 Tore)


MarCeL PerSOn HeSS

Der Schweizer Nationalspieler geniesst seine Ferien in Kanada.

Spielfeld. Ich kann aber auch sehr egoistisch sein. Wenn ich eine Entscheidung treffe, die mir richtig erscheint, tue ich dies konsequent und nehme dabei wenig Rücksicht auf Familie oder Freundin.

Was liegt bei Ihnen auf dem Nachttisch? Nichts. Es ist auch nicht ganz einfach ohne Nachttisch…

Welchem Artikel können Sie beim Shoppen nicht widerstehen?

Welchen Promi würden Sie gerne zu einem Nachtessen treffen?

Ganz klar Schuhe. Ich bin aber kein grosser Shopper.

Roger Federer. Mich würde es interessieren, wie er privat ist. Ich kenne von ihm ja nur das Bild, das die Medien vermitteln. Vielleicht könnte man noch ganz andere Seiten an ihm kennenlernen, egal ob positive oder negative.

Was gefällt Ihnen an einer Frau? Selbstsicherheit – wenn sie weiss, was sie will. Ich brauche kein Püppchen, kein Anhängsel, an meiner Seite.

Was möchten Sie unbedingt noch erleben? Wovor fürchten Sie sich?

Welches Menu kochen Sie am liebsten? Pasta, oft mit Pesto. Das klappt prima. Ich habe es aber nicht so mit dem Kochen, wie etwa meine Freundin, die den Kühlschrank aufmachen und etwas zusammenstellen kann. Ich brauche Rezepte. Deshalb backe ich lieber, dort kann ich mich jeweils an klare Vorgaben halten.

Vor dem Morgen nach einem Partyabend.

Was ist Ihre grösste Leidenschaft neben dem Sport? Mein Hund Duke, ein Australian Cattle Dog. Er kommt gleich nach der Freundin (lacht). Mit ihm gehe ich gerne spazieren oder in die Hundeschule.

Welche Sorte Mensch bewundern Sie? Welcher ist Ihr Lieblingsort? Kühtai. Das ist ein Ferienort in Österreich, in der Nähe von Innsbruck. Ein kleines, gemütliches Skigebiet. Das Ferienhaus liegt direkt an der Piste. Man muss nicht anstehen, es braucht auch keine Bus- oder Bahnfahrt, um ins Skigebiet zu kommen.

Jene, die nicht den Weg des geringsten Widerstands wählen, sondern Hindernisse auf sich nehmen und konsequent weitergehen. Lehrer beispielsweise. Wenn ich sehe, was die heute für einen Aufwand bewältigen müssen, stelle ich fest, dass ich dies nicht könnte.

Welches ist Ihr Lieblingszitat? Wie sehen Ihre Traumferien aus? Mit meiner Freundin wandern, trekken oder Kanu fahren. Wir sind gerne in der Natur.

Da fällt mir spontan keines ein. Ich bin ja schliesslich auch Handballer und nicht Philosoph. Es liegt mir nicht, den Klugscheisser zu markieren (lacht).

Einmal um die ganze Welt reisen, ohne zeitliches Limit. o

SO ODER SO?  ÖV

 Auto

 Berge

 Meer

 Winter

 Sommer

 Langschläfer

 Frühaufsteher

 Ordnung

 Chaos

 Blond

 Dunkelhaarig

 Buch

 Zeitung

 Luxus

 Schnäppchen

 Schokolade

 Chips

 Liebesfilm

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 Thriller

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Handball Unternehmer Forum

Handball Unternehmer Forum Programm Freitag, 13. September 2013 13.30 – 13.50 h

Felix Blumer, Wettermacher

Handballer im Beruf - Schönwettercapitäne oder erfolgreiche Unternehmer.

14.00 – 14.30 h

Thomas Amstutz, CEO Feldschlösschen

„durstig“ im Markt und auf dem Handballfeld.

14.45 – 15.15 h

Reto Toscan, CEO elipsLife

Netzwerke à la Handball.

16.00 – 16.30 h

Pascal Jenny, Direktor Arosa Tourismus

Olympia-Träume, wieso der Zug noch nicht abgefahren ist.

19.00 – 24.00 h

Nachtessen auf dem Weisshorn-Gipfel (2653m)

Samstag, 14. September 2013 10.00 – 10.30 h

Pascale Bruderer, Ständerätin

Handball & Politkarriere. Wo es Schnittstellen gibt.

10.45 – 11.15 h

Klaus Wellershoff, CEO W&P

Wirtschaftszusammenhänge aus der Sicht des Handballer-Hirns.

11.30 – 13.30 h

Stehlunch

In Planung 14.30 – 16.30 h

Handball-Spiel

National oder International / Prominente.

Programmänderungen vorbehalten

Zusatzangebot Um Arosa als Feriendestination in vollen Zügen geniessen zu können, stehen den Teilnehmern am Sonntag 15. September 2013 verschiedene Rahmenprogramme zur Verfügung.

Kosten / Teilnahmegebühr Teilnahme am Arosa Handball Unternehmer Forum (inkl. 1 Übernachtung):

13./14. September 2013 CHF 750.-

Anmeldung Arosa Tourismus, Handball Unternehmer Forum, Sport- und Kongresszentrum Arosa, 7050 Arosa, mice@arosa.ch, Tel. +41(0)81 378 70 27

Sponsoren

Patronate

Arosa Tourismus • Sport- und Kongresszentrum Arosa • 7050 Arosa • +41(0)81 378 70 27 • mice@arosa.ch • www.kongress-arosa.ch


Jubiläum Pfadi Winterthur

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Pfadi Winterthur feierte 75-jähriges Jubiläum Am grossen Jubiläumsanlass vom 19. April 2013 feierten über 320 Gäste in der festlich dekorierten Eulachhalle Winterthur. Das OK mit Daniel Spengler, Flavia Furter, Toni Hostettler und Walter Baer – unterstützt durch Reto Hähnlein und Beat Müller – organisierten ein bestens gelungener Anlass. Paddy Kälin, bekannt als Sportmoderator beim Schweier Fernsehen, führte gekonnt und amüsant durch die Zeitreise. Höhepunkt des Abends bildete die bereits zum dritten Mal durchgeführte Wahl des Pfadi Stars. Ehrenmitglied Robert Meyer, er war zu jener Zeit Pfadi-Präsident, freute sich, den Pfadi Fanclub Flyers als «Pfadi Star 2013» auszeichnen zu dürfen. Bei seiner Laudatio erinnerte er an die Gründung anno 1993, betonte die Wichtigkeit der Fanclubs und streifte einige Reminiszenzen aus den letzten zwanzig Jahren. Der langanhaltende Applaus bewies, der Pfadi Fanclub Flyers hat diese Ehrung mehr als verdient. Perfekt getimt, endete der Jubiläumsanlass in den Eulachhallen gegen 23 Uhr. Doch Schluss war noch lange nicht, denn in der Pfadi-Bar sorgte DJ Fred noch lange für beste Stimmung. 1) Spektakulärer, temporeicher Auftritt der Winterthurer Sportakrobatik-Gruppe «Winti-Akro» – bekannt vom Wettbewerb der grössten Schweizer Talente im SFR. 2) Blick in die feierlich dekorierte Eulachhalle Winterthur. 3) Pfadi Star 2013: der Pfadi Fanclub Flyers. (v.l.n.r.) Pfadi-Präsident Meinrad Landolt, Nadia Wehrli (Information), Claudia Jost (Vizepräsidentin), Urs Jost (Kassier), René Lee (Besondere Aufgaben). 4) Pfadi Handball-Generationen unter sich, oben von links: Severin Brüngger, Adrian Brüngger, Roman Derungs, Daniel Spengler, Martin Ott. Unten von links: Urs Schärer, Stefan Schärer, Urs Rüeger und Felix Eisen. 5) Simon Kindle und Marcel Hess vom NLA-Team (v.l.) in feinem Zwirn. 6) Robert Meyer, Pfadi-Ehrenmitglied und Ex-Pfadi-Präsident. 7) Walter Baer, erstellte die Chronik zum 75 Jahre Jubiläum «Erinnerungen 1938 bis 2013». 8 ) Ex Pfadi-Trainer Peter Bruppacher (links) im Gespräch mit Christoph Steiner, ehemaliger PfadiSpieler. 9) Pädy Kälin, Sportmoderator vom SRF führt eloquent durch die Jubiläums-Gala. 10) Marco Kurth und Martin Pramuk vom NLA-Team (von links). 11) Der stimmgewaltige Winterthurer Chor «Peperoncini».

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Nationalmanschaft

«Wir haben gegen Portugal eine sehr grosse Chance verpasst» Die Schweiz gewinnt nur einen Punkt aus den beiden Portugal-Spielen: 26:26-Remis in St. Gallen, 25:27-Niederlage in Santo Tirso. Damit findet auch die EM 2014 ohne helvetische Beteiligung statt. Ingo Meckes (36), der Geschäftsführer Leistungssport, nimmt Stellung. Interview Stephan Santschi Fotos Foto Wagner / Adrian Ehrbar

Ingo Meckes, die Schweiz hat sich mit Portugal zwei aufregende Duelle geleistet. Ingo Meckes: Der Auftritt des Nationalteams war während der gesamten Woche sehr positiv. Im ersten Spiel in St. Gallen waren wir aber nicht richtig präsent – ausgenommen in den letzten 20 Minuten mit der tollen Aufholjagd. In Portugal zeigte die Mannschaft dann das beste Spiel, seit ich im Jahr 2011 beim SHV angefangen habe. Leider aber nur bis zur 51. Minute und der 24:21-Führung. In den letzten neun Minuten haben wir nur noch ein Tor erzielt und uns für den guten Auftritt nicht belohnt.

Woran lag es? Die Leistungsträger, also unsere erfahrenen Leute, haben dem Spiel nicht mehr den Stempel aufgedrückt. Die Goalies zeigten nach vorher tadellosen Leistungen keine Paraden mehr. Und dann gerieten wir durch naive Fouls in eine doppelte Unterzahl, die wegweisend war. Letztlich waren verschiedene Mosaiksteinchen ausschlaggebend, zu denen auch fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen gehörten. Die notwendige Gewinnermentalität fehlt uns noch.

Hat die Schweiz eine Chance verpasst? Wir haben eine sehr grosse Chance verpasst. Hätten wir in Portugal gewonnen, könnten wir uns mit einem Sieg im Heimspiel gegen Mazedonien sogar noch für die EM qualifizieren. So aber befinden wir uns wieder im Tal der Tränen. Die Qualifikation für die EM 2014 ist kein Thema mehr. Selbst Rang drei, der unser Ziel war, werden wir wohl verpassen.

Die Schweiz liegt nach vier von sechs Runden auf dem letzten Platz der Gruppe 1. Ausstehend sind noch das Heimspiel am 12. Juni in Zürich gegen Mazedonien und das Auswärtsspiel am 16. Juni in Spanien. Wie lautet die Zielsetzung? Gegen Mazedonien ist ein Sieg absolut notwendig. Sollten wir am Ende zu den drei schlechtesten Gruppen-Vierten dieser EM-Qualifikation zählen, müssten wir im Hinblick auf die EM 2016 wieder eine Barrage gegen einen der Gewinner

In welchen Bereichen haben Sie Probleme ausgemacht? Zunächst möchte ich festhalten, was positiv war. Der Kreis war in der Vergangenheit unsere Schwachstelle. Nun ist Alen Milosevic zurück und zwar stärker als vor seiner Verletzung. Michal Svajlen hat seine grosse Bedeutung in der Deckung unter Beweis gestellt. Als er in Portugal mit einer roten Karte vom Platz gestellt wurde, hat man dies deutlich gemerkt. Und Andy Schmid hat viel Verantwortung übernommen, er war auf und neben dem Platz der Leader. Nicht zu vergessen Andrija Pendic, der eine tolle Entwicklung gemacht hat.

Und was ist Ihnen missfallen? David Graubner durchlebt in seinem Klub, dem TV Grosswallstadt, eine sehr schwierige Zeit. Das kann man in der Nationalmannschaft nicht einfach abschütteln. Er war nicht frei im Kopf. Wir werden an ihm festhalten, wir wissen, welche Qualitäten er hat. Vom rechten Flügel sind zu wenige Akzente gesetzt worden. Und Goalie Remo Quadrelli hat in Portugal insgesamt einen guten Job gemacht, in St. Gallen hätte es aber für einen Sieg die eine oder andere Parade mehr gebraucht.

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SHV Geschäftsführer Leistungssport Ingo Meckes.


interview ingo meckes

der drei Vorqualifikationsgruppen bestreiten. Das gilt es unter allen Umständen zu verhindern.

Die Schweiz wartet weiter auf die erste Teilnahme an einem grossen Turnier seit der Heim-EM 2006. Wann darf der Fan wieder mit einer Qualifikation rechnen? In der aktuellen EM-Kampagne war eine Qualifikation nicht realistisch. Immerhin haben wir erstmals seit vier Jahren wieder einen Punkt in einer EM-Qualifikation gewonnen. Nächstes Jahr wollen wir die WM-Qualifikation gewinnen und die Barrage erreichen, damit würden wir einen Schritt weiterkommen. Möglich werden könnte die Qualifikation dann für die EM 2016. Dann sind Spieler wie Andy Schmid, David Graubner, Manuel Liniger und Marco Kurth hoffentlich noch dabei und die jüngeren Spieler werden reif genug sein. Die Jahrgänge 1996 und 1997 sind ebenfalls sehr vielversprechend. Hier bietet sich uns eine Chance, für Nachhaltigkeit zu sorgen. So dass wir ab 2018, 2019 ein Team beisammen haben, das es während fünf bis acht Jahren regelmässig an grosse Turniere schaffen kann.

Kreisläufer Alen Milosevic war gegen Portugal einer der Aktivposten der Schweizer Mannschaft.

Neben der sportlichen Enttäuschung muss der SHV auch personelle Rückschläge hinnehmen. So hat sich Schaffhausens St. Otmar, den wir auch stets im Blickfeld hatten, hört auch rechter Flügel Nik Tominec für Kroatien und gegen die Schweiz auf. Wir hoffen, mit den jungen Spielern eine Generation an den Spitzensport heranzuführen, die für den Handball lebt. entschieden. Das ist sehr schade, wir haben uns sehr um ihn bemüht, alles getan, was möglich war. Er wäre ein wichtiger Bestandteil unseres Spiels gewesen. Kroatien ist eine Topnation, eigentlich bewundere ich den Ehrgeiz von Nik, sich dort durchsetzen zu wollen. Es stellt sich aber schon die Frage, ob er sich da nicht zu viel zumutet.

Mit Remo Quadrelli wird im Sommer zudem ein Schweizer Topgoalie zurücktreten und als Informatik-Ingenieur ins Berufsleben wechseln. Es ist immer bitter, wenn ein Spieler mit 27 Jahren, in diesem Fall vor dem besten Goaliealter, zurücktritt. Viele Spieler benutzen den Sport als Mittel zum Zweck, um während dem Studium Geld zu verdienen. Sie wollen sich im Sport aber nicht verwirklichen. Das ist generell eines der Probleme der letzten Jahre im Schweizer Handball. David Parolo von

Die bereit ist, 10, 15 Jahre auf Handball zu setzen. Wir werden auch künftig Spieler verlieren. Jene, die es schaffen wollen, müssen wir aber zu 100 Prozent unterstützen.

Welche Toptalente könnten den Durchbruch schaffen? Spontan fallen mir folgende Beispiele ein: Luka Maros hat sicher internationales Potenzial. Nicolas Raemy und Nikola Portner ebenso, Portner dürfte sich vielleicht noch etwas mehr helfen lassen. Sergio Muggli macht von Jahr zu Jahr Fortschritte an internationalen Nachwuchs-Turnieren. Pascal Vernier, Fabio Baviera, Thomas Heer, Marvin Lier, Stefan Huwyler, Dimitrij Küttel, der wieder erstarkte Kevin Jud oder die beiden Tynowski-Brüder, wir haben einige Talente mit Biss. Hinzu kommen die grossgewachsenen Spieler der 96/97-Jahrgänge, deren Entwicklung momentan ebenfalls sehr spannend ist.

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interview ingo meckes

Zahlen und Fakten ZUR EM 2014 Qualifikation Gruppe 1: Schweiz - Portugal 26:26 (13:15). Portugal - Schweiz 27:25 (14:14). – Restliche Spiele: Schweiz - Mazedonien (Mi 12. Juni, 20 Uhr, Saalsporthalle Zürich). Spanien - Schweiz (So 16. Juni). Rangliste (alle 4 Spiele): 1. Spanien 8. 2. Portugal 5. 3. Mazedonien 2. 4. Schweiz 1. – Die beiden Erstklassierten, sowie der beste Drittklassierte sind für die EM in Dänemark (Januar 2014) qualifiziert. Schweiz - Portugal 26:26 (13:15) Kreuzbleiche, St. Gallen. – 2500 Zuschauer (ausverkauft). – SR Konjicanin/Konjicanin (Bos) Torfolge: 2:0, 4:3, 6:3, 7:4 (9.), 7:9 (16.), 10:12, 12:12, 12:15, 13:15; 13:16, 15:17, 15:19, 17:21, 20:21, 24:26, 26:26. Strafen: 4-mal 2 Minuten inklusive Disqualifikation (Graubner/49.) gegen die Schweiz, 4-mal 2 Minuten gegen Portugal. Schweiz: Quadrelli/Bringolf (ab 37.); Schmid (7/1), Kurth (5), Liniger (4/1), Pendic (4), Graubner (1), Milosevic (1), Hess, Heer (2), Hofstetter, Ramseier (2), Cvijetic, Svajlen. Portugal: Figueira/Laurentino (ab 54.); Pereira, Solha (5/1), Tavares (3), Costa, Carneiro (6), Andrade (1), Moreira, Magalhaes, Davyes (2), Duarte (2), Rocha (2), Spinola (5). Bemerkungen: Schweiz ohne Raemy, Schelbert, Baviera (alle verletzt) und Merz (krank). Quadrelli hält Penalty von Tavares (4./2:0). Figueira hält Penaltys von Liniger (32./13:15) und Schmid (36./14:17). Schmid verwandelt im Nachschuss. Länderspiel-Debüt von Cvijetic.

Spielmacher Andy Schmid war in den beiden Spielen gegen Portugal mit 15 Treffern bester Skorer der Eidgenossen.

Luca Spengler, das bald 21-jährige Juwel von GC Amicitia Zürich, haben Sie nicht genannt. Luca muss allmählich auf den richtigen Weg finden. Er legt momentan nicht den Trainingsfleiss an den Tag, der nötig wäre. Wir werden ihn aber nicht fallen lassen. Ich bin sehr froh, dass er nun zu Kriens-Luzern wechselt, wo ihn mit Trainer Heiko Grimm und Geschäftsführer Nick Christen zwei ehrgeizige Leute weiterbringen können. Damit möchte ich nicht die gute Arbeit von GC Amicitia schmälern, begrüsse es aber, dass er von sich aus diesen nächsten Schritt gewählt hat.

Portugal - Schweiz 27:25 (14:14) Santo Tirso. – 2800 Zuschauer (ausverkauft). – SR Johansson/Kliko (Sd). Torfolge: 1:0, 1:2, 2:3, 5:3, 6:4, 6:6, 7:6, 7:8, 13:12, 13:14, 14:14; 14:16, 16:16, 16:18, 17:18, 17:21 (40.), 19:23, 21:23, 21:24 (51.), 25:24, 25:25 (57.), 27:25. Strafen: 5-mal 2 Minuten inkl. Disqualifikation (Duarte/53.) gegen Portugal; 7-mal 2 Minuten inkl Disqualifikation (Svajlen/46.) gegen die Schweiz. Portugal: Figueira (15 Paraden); Pereira (2), Solha (5/3), Tavares (2), Pesqueira, Costa, Carneiro (1), Andrade (1), Moreira (1), Magalhaes, Ferraz, Davyes (4), Duarte (2), Rocha (4), Spinola (5). Schweiz: Quadrelli (16 Paraden)/Portner (für 2 Penaltys/1 Parade); Schmid (8), Kurth (3), Liniger (4/1), Pendic (3/2), Graubner (4), Milosevic (2), Hess, Heer, Ramseier (1), Maros, Svajlen. Bemerkungen: Schweiz ohne Raemy, Baviera, Schelbert (alle verletzt), Figueira hält Penalty von Liniger (30./14:14). Portner hält Penalty von Andrade (43./17:21).

Welches sind die nächsten Schritte, um das Schweizer Nationalteam nach vorne zu bringen? Neben dem extern finanzierten Förderprojekt für hochtalentierte Spieler wollen wir in einem nächsten Projekt Strukturen schaffen, die bis in die Regionen vordringen. Ein wichtiger Punkt ist die Forcierung von Leistungszentren und leistungsorientierten Vereinen. Wenn Junioren im ersten Gefäss der Schweizer Nationalmannschaft, der U17-Auswahl, ankommen, müssen sie in einer bestimmten Verfassung sein. Ziel ist es, dass die Qualität der 13- bis 15-Jährigen insgesamt steigt.

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Nationaltrainer Goran Perkovac hat noch einen Vertrag bis 2014. Wird er verlängert? Das ist noch kein Thema, wir konzentrieren uns jetzt auf die Spiele im Juni. Die Tendenz in den Portugal-Spielen war positiv. Doch diese Entwicklung muss anhalten. Im Sport sind Resultate wichtig, es ist nicht so, dass die Nationalmannschaft nun einfach die nächsten drei Jahre gänzlich ohne Erfolgsdruck weitermachen kann. o


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jETZT TICKETS SICHERN HANDBALL handball EM-QUALIFIKATION mÄnner MÄNNER eM-Qualifikation

SCHWEIZ — MAZEDONIEN MITTWOCH, Mittwoch, 12. Juni, 12. 20 JUNI Uhr SAALSPORTHALLE, Zürich ZÜRICH Saalsporthalle,

VORVERKAUF BEI TICKETPORTAL UNTER DER NUMMER 0900 101 102 (CHF 1.19/MIN., ANRUFE AB FESTNETZ), WWW.TICKETPORTAL.COM, AN JEDEM SBB-/SOB- UND BLS-BAHNHOF, IN ÜBER 1‘000 POSTSTELLEN, IN ÜBER 100 HOTELPLAN-FILIALEN, IN ALLEN GRÖSSEREN MANOR- UND COOP-CITY-WARENHÄUSERN UND WEITEREN VERKAUFSSTELLEN.


Final 4 Männer

Wacker nach Abnützungskampf zum zweiten Cupsieg in Folge Das Final 4 in Olten, die Cup-Entscheidung im Schweizer Spitzenhandball, beinhaltet alle emotionalen Facetten. Wacker Thun bei den Männern und Spono Nottwil bei den Frauen sind die Cupsieger. Das Turnier hatte aber noch weitaus mehr zu bieten. Ein Augenschein vor Ort. Text Stephan Santschi Fotos Foto Wagner

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Wacker Thun holte zum vierten Mal in der Vereinsgeschichte, Spono zum dritten Mal den Pokal. Gewinnerinnen sind auch die Frauen von Basel Regio, obwohl sie nach 2010 zum zweiten Mal eine Niederlage im Cupfinal hinnehmen mussten (siehe Artikel auf Seite 34). Und schliesslich sind die enthusiastischen Zuschauer und der lokale Veranstalter, der HV Olten mit seinen 250 Helfern, zu den Gewinnern zu zählen. Die erstmalige Austragung des Events in der Stadthalle verlief reibungslos. «Unter dem Strich bleibt für den Verein ein vernünftiger fünfstelliger Betrag übrig. Den stecken wir in die Nachwuchsabteilung», freute sich Martin Kieser, der Präsident des HV Olten und Mitglied des dreiköpfigen OKPräsidiums. Die Verlierer, das waren die Kadetten Schaffhausen, die wie schon im Vorjahr im Endspiel an Wacker Thun scheiterten, diesmal mit 26:30. Verlierer waren auch die favorisierten Frauen des LK Zug und des LC Brühl, welche beide schon in den Halbfinals scheiterten.

Duell wird immer verbissener

Der Thuner Goalie Andreas Merz gehörte zu den spielentscheidenden Akteuren seines Teams. Hier bejubelt er eine seiner 22 Paraden.

Lukas Von Deschwanden geht gegen Kadettens Abwehrhünen Carlos Prieto in den Abschluss.

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Das Highlight des Cup-Wochenendes war der Männer-Final. Titelverteidiger Wacker Thun und der langjährige Dominator der Schweizer Handballszene, die Kadetten Schaffhausen, lieferten sich einen Abnützungskampf der Superlative. Vor allem die Berner Oberländer warfen alles, was sie an Leidenschaft und Kampfkraft mobilisieren konnten, in ein Duell, das von Jahr zu Jahr verbissener wird. Nikola Isailovic’s blutende Nase, Lukas von Deschwandens zerrissenes Trikot oder die Rudelbildung nach einem Zusammenprall zwischen Luca Linder und Andrija Pendic waren Zeugnisse eines echten Fights. «Wir spielen Handball, nicht Volleyball. Solche harten Auseinandersetzungen bringen die Spieler weiter. Der Glaube versetzt Berge», sagte Wacker-Trainer Martin Rubin.

Dissinger: Sturz und Kreuzbandriss Es gab allerdings auch eine Szene, die mit gesunder Härte nichts mehr zu tun hatte. Kurz vor der Pause gerieten Thuns



Wir sind stolz auf euch und w端nschen weiterhin viel erfolg!

Herzliche Gratulation zum Cupsieg 2013!

Wacker Thun Cupsieger 2013


Final 4 Männer

Tominec folgt auf Schärer

Gedränge beim Schiedsrichtertisch. Am Boden liegt der benommene Christian Dissinger.

Jonas Dähler und Schaffhausens Christian Dissinger heftig aneinander. Dissinger stürzte kopfvoran in den Zeitnehmertisch und blieb benommen liegen. Für den Schaffhauser Rückraumspieler war die Situation klar. «Eine Hand greift mir an den Kopf und zieht mich an den Haaren nach unten, sodass ich mit dem Kopf gegen die Tischkante knalle. Eine Tätlichkeit, eine klare rote Karte», sagte Dissinger. Dem vermeintlichen Sünder, Jonas Dähler, tat die Aktion leid: «Es war ein unglücklicher Zweikampf. Ich habe Dissinger nicht bewusst heruntergerissen.» Die Schiedsrichter hatten kein Vergehen erkennen können. Roland Schneider, der Präsident des Verbandssportgerichts, hat mittlerweile die Fernsehbilder des TV-Senders SSF angeschaut. Dort war der Zwischenfall nicht zu sehen. Die Schaffhauser haben zudem die nicht gesendeten Bilder der Hauptkamera angefordert, um das Verbandssportgericht zur Aufnahme eines Verfahrens gegen Dähler zu bewegen. Allerdings gaben auch diese keine neuen Erkenntnisse. Dissinger war dabei der Pechvogel des Finalspiels. Kurze Zeit später verdrehte sich der 21-jährige Deutsche nämlich das rechte Knie. Die niederschmetternde Diagnose: Kreuzbandriss und Meniskusschaden. Dissinger, der in Schaffhausen noch einen Vertrag bis 2014 hat, fällt damit erneut monatelang aus. Im Oktober 2011 hatte er sich das Kreuzband im linken Knie gerissen.

Ein anderer, dem die Partie gegen Wacker Thun nachhaltig in negativer Erinnerung bleiben wird, ist Trainer Urs Schärer. Den 42-Jährigen hat die Niederlage sogar den Job gekostet. Nur zwei Tage später ist er in Schaffhausen durch Matjaz Tominec (58) ersetzt worden. Der slowenisch-schweizerische Doppelbürger soll nun die Kadetten zum Meistertitel führen, ehe er im Sommer von Markus Baur abgelöst wird. Schärer, der vor einem halben Jahr interimistisch für den degradierten Petr Hrachovec eingesprungen war, ist letztlich die mangelnde Erfahrung im Trainergeschäft zum Verhängnis geworden. Sowohl Präsident Giorgio Behr, als auch einige Spieler kritisierten nach der Final-Niederlage gegen Wacker seine Taktik. «Urs hat viel Erfahrung als Spieler, aber keine grosse Trainerausbildung. Der Wechsel auf der Trainerposition ist nicht nur ein Entscheid der Vereinsführung, sondern er war auch ein Wunsch der Mannschaft», erklärt Kadetten-Manager Peter Leutwyler. Ob Schärer im Sommer wie vorgesehen das Amt des Team-Managers und damit die Nachfolge von Leutwyler übernehmen wird, ist nun ebenfalls fraglich. o

Enttäuschter Urs Schärer. Der Kadetten-Coach verlor nach dem Cupfinal auch noch den Trainerposten.

Resultate FInal 4 MÄnner Cupfinal Wacker Thun - Kadetten Schaffhausen 30:26 (15:11) Stadthalle Kleinholz, Olten. – 1380 Zuschauer. – SR Sager/Styger. Torfolge: 1:0, 2:1, 2:2, 4:2, 4:3, 6:3, 10:7, 10:9 (21.), 14:9 (27.), 15:11, 15:11; 15:13, 17:13, 17:15, 19:15, 19:17, 21:17, 21:19, 24:19, 24:20, 26:20, 27:21, 27:23, 29:23, 29:25, 30:26. Strafen: 6-mal 2 Minuten gegen Wacker; 4-mal 2 Minuten gegen die Kadetten. Wacker: Merz (22 Paraden)/Winkler (für 2 Penaltys); Linder (3), Dähler (5), Isailovic (4), Franic (5), Buri, Lanz, Caspar (2), Friedli (3), Von Deschwanden (6/1), Rathgeb (1), Hüsser, Studer (1). Kadetten: Quadrelli (5 Paraden)/Aleksejev (27. bis 54./5 Paraden); Kukucka (1), Emrich, Pendic (3), Mamic, Starczan (8/4), Stojanovic (3), Prieto, Jurca (4/4), Bucher, Ursic (1), Tominec (4), Dissinger (2). Bemerkungen: Wacker ohne Chalkidis; Kadetten ohne Schelbert und Vaskevicius (alle verletzt). Quadrelli hält Penaltys von Caspar (11./4:3) und Lanz (60./30:26); Merz hält Penaltys von Pendic (18./7:4) und Jurca (34./17:13). Halbfinals: LLakers Stäfa - Wacker Thun 32:34 (28:28, 25:25, 13:9) nach zweiter Verlängerung. Kadetten Schaffhausen - TV Endingen 28:25 (18:13).

Der glückliche Cupsieger Wacker Thun im «Goldregen». handballworld 3/13

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FINAL 4

LC Brühl Trainerin Vroni Keller.

Ein glücklicher Regio Basel Trainer Thomas Mathys nach dem Halbfinalsieg im Interview.

Von links oben im Uhrzeigersinn: Silvia Häfliger (Spono), Ivana Ravlic (Zug), Aleksandar Stojanovic und Leonard Pejkovic (Endingen).

Die Endinger Fans waren begeistert vom Auftritt Ihrer Lieblinge.

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Nemanja Sudzum (mit Ball) sorgte im rechten Endinger Rückraum für mächtig viel Action im Halbfinal gegen Kadetten Schaffhausen.


IMPRESSIONEN

Riesige Freude bei den Basel Regio-Spielerinnen nach dem überaschenden Halbfinalsieg gegen den LC Brühl.

Lakers Stäfa Spielmacher Kevin Jud in angeregter Diskussion mit einem der beiden Schiedsrichter.

Enttäuschte Lakers Spieler: Erst nach 80 Spielminuten mussten sie sich gegen den nachmaligen Cupsieger Wacker Thun geschlagen geben.

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Final 4 Frauen

Spono mit Genugtuung, Basel mit dänischer Attraktion Für Spono Nottwil war der 23:21-Sieg im Cupfinal gegen Basel Regio eine Erlösung. «Dieser Titel sorgt für Genugtuung», hält Trainer Mirko Funke fest. Genugtuung deshalb, weil die Meisterschaft mit einer grossen Enttäuschung endete. Erstmals seit 2005 hat Nottwil nämlich den Playoff-Final verpasst – wegen des schlechteren Torverhältnisses als der LC Brühl. Text Stephan Santschi Fotos Foto Wagner

Spono mit überragender Rahel Furrer Es war aber ein hartes Stück Arbeit, bis die Nottwilerinnen nach 2001 und 2011 den dritten Cupsieg der Vereinsgeschichte sichergestellt hatten. Nach Wunsch lief nämlich längst nicht alles. Beim Überraschungssieg im Halbfinal gegen Zug missglückte der Start vollends – nach 12 Minuten lagen sie mit 2:7 zurück. Und im Final gegen Basel lag Spono zwar nie im Rückstand, abzuschütteln vermochte es den hartnäckigen Aussenseiter vom Rheinknie allerdings nie. Erst Seraina Hochstrassers Fehlpass neun Sekunden vor Schluss ermöglichte den Nottwilerinnen mittels Gegenstoss durch Patrizia Ramseier die endgültige Entscheidung. «Wir haben mit dem Cupsieg bewiesen, dass in unserem Team ein enormes Potenzial steckt. Wir werden nächste Saison wieder voll angreifen», sagt Sponos Neo-Nationalspielerin Rahel Furrer. Die Linkshänderin, die wegen eines Kreuzbandrisses die erste Saisonhälfte verpasste hatte, zählte mit 13 Toren zu den überragenden Akteurinnen des Wochenendes.

Meister in Deutschland und Spanien

Die bald 39-jährige Dänin Maja Sommerlund hat am Final 4 insgesamt 12 Tore für Basel Regio erzielt.

Bei Spono, das nach einem fantastischen Saisonstart mit sieben Siegen in Serie in ein Loch gefallen war, kam es zwischenzeitlich sogar zu Spannungen zwischen Spielerinnen und Trainer. Die Luzernerinnen haben sich aber zusammengerafft, eliminierten im Halbfinal Meisterschaftsfavorit LK Zug (25:24) und bezwangen im Final schliesslich hauchdünn das Überraschungsteam aus Basel. «Dank auch an Basel Regio», sagt Funke. Dank dafür, dass Basel den Angstgegner von Spono, den LC Brühl, aus dem Weg räumte. Die Baslerinnen hatten am Samstag im Halbfinal für die grosse Sensation des Wochenendes gesorgt, indem sie die Titelverteidigerinnen aus St. Gallen mit 30:28 aus dem Wettbewerb kickten.

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Eine andere Spielerin, die für Aufsehen sorgte, stand in den Reihen von Basel Regio. Manch ein Tribünengast dürfte sich über die grossgewachsene und kräftige Blondine gewundert haben, die mit der Nummer zwei auf dem Rücken Schwerstarbeit am Kreis (total 12 Tore) und in der Abwehr verrichtete. Die Rede ist von Maja Sommerlund. Die bald 39-jährige Dänin figurierte erst seit wenigen Wochen im Kader von Basel Regio. Der Blick in ihr Palmarès ist beeindruckend. Sommerlund spielte zwölf Jahre als Profi und war zweimal Meister in Deutschland (Nürnberg, Frankfurt) und einmal in Spanien (Prestigio). 2010 hatte sie ihre Karriere beendet und eine Lehrerausbildung begonnen. Der Kontakt nach Basel entstand via Peter Sammarchi, der künftig als Teammanager amten wird. «Ich lernte Maja während ihrer Zeit in Nürnberg kennen, wir hatten gemeinsame Bekannte. Daraus hat sich eine Freundschaft entwickelt», erklärt Sammarchi.

Sommerlund definitiv zu Basel? Schliesslich gelang es Sammarchi, die Dänin mit einer Final4-Teilnahme zu einem Teilzeit-Comeback in der Schweiz zu bewegen. Dreimal stand sie mit Basel Regio in der Meisterschaft im Einsatz und führte das Team in extremis auf Platz fünf und in den Europacup. Am Cup-Wochenende war sie bereits der


Spono Nottwil Cupsieger 2013Frauen Final

Herzliche Gratulation zum Cupsieg 2013! Wir sind stolz auf euch und wünschen weiterhin viel Erfolg! mann sogar eine Zukunft in der Schweiz vorstellen. «Dann würden wir sie gerne definitiv als Spielerin oder Trainerin engagieren», so Sammarchi. Generell plant Basel Regio die schrittweise Annäherung an die nationale Spitze. Deshalb hat sich der Verein mit der Ungarin Andrea Rédli und der ehemaligen polnischen Internationalen Monika Pelka für die kommende Saison verstärkt. Der Coup gegen Brühl im Halbfinal des Final 4 soll nicht der letzte gewesen sein. o

RESULTATE FINAL 4 FRAUEN

Die Nottwilerin Stefanie Kottmann skort im Cupfinal.

Kopf des Teams. «Ich war von den Baslerinnen sofort begeistert. Hier wird mit sehr viel Spass und Leidenschaft Handball gespielt. Das ist einer der Gründe, weshalb ich zugesagt habe», erklärt Sommerlund. Mittlerweile ist sie wieder ins dänische Aabenraa, 30 Kilometer nördlich von Flensburg, zurückgekehrt. Nicht mehr der Sport, sondern ihr zehn Monate alter Sohn steht nun im Mittelpunkt ihres Lebens. Die Hoffnung auf ein längerfristiges Engagement hat man in Basel aber nicht aufgegeben. «Vielleicht werden wir sie im Verlauf der nächsten Saison wieder kurzfristig einfliegen», sagt Sammarchi. Angeblich könne sich Maja Sommerlund gemeinsam mit ihrem dänischen Ehe-

Cupfinal: Basel Regio – Spono Nottwil 21:23 (10:11) Stadthalle Kleinholz, Olten. – 1'210 Zuschauer. – SR Meyer/ Buache. Torfolge: 0:3 (6.), 2:3, 2:4, 4:4 (10.), 4:8 (20.), 6:10, 9:10, 10:11; 10:15 (34.), 14:15 (42.), 17:18, 17:19, 19:19, 19:21, 20:21, 21:22, 21:23. Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Basel; 6-mal 2 Minuten gegen Nottwil. Basel: Nyffenegger/Firmina/Abbrederis; Sommerlund (6), Melanie Scherb, Lorenz (5/4), Waldis, Lörtscher, Anja Scherb (1), Bütikofer (3), Aline Mathys (3), Hochstrasser (1), Mezei (2), Estermann. Nottwil: Hammans/ Schoch (31. bis 50.); Arnold, Spaar, Frey, Metzler, Häfliger (3/1), Gerster, Matter (1), Egli (5), Furrer (8), Bachmann (1), Ramseier (2), Kottmann (3). Bemerkungen: Basel ohne Stephanie Mathys, Dervisaj (beide verletzt) und Baumgartner (abwesend); Nottwil ohne Huber und Grüter (beide verletzt). Hammans hält Penalty von Lorenz (41./13:15). Halbfinals: LC Brühl - Basel Regio 28:30 (12:15) Spono Nottwil - LK Zug 25:24 (15:13)

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SWISS HANDBALL AWARDS

SWISS HANDBALL AWARDS Spezialrubrik

Wählen Sie Ihren Favoriten per SMS! Die handballworld Fachjury hat die drei Besten je Kategorie der Saison 2012/13 nominiert. An der 2. Swiss Handball Awards Night vom 30. Mai 2013 im Trafo Baden werden die Siegerinnen und Sieger geehrt. Öffentlich gewählt können die Spielerinnen und Spieler der nebenstehenden sechs Kategorien. Das SMS-Voting ist ab sofort und bis am 20. Mai möglich.

Jetzt abstimmen! Senden Sie eine SMS (60 Rp.) an die Zielnummer 939 mit dem entsprechenden Keyword! Tolle Preise zu gewinnen!

handballworld verlost unter allen Teilnehmern 3 x 2 Tickets für das Länderspiel Schweiz-Mazedonien, 6 Hoodies von Asics und 5 handballworld Jahresabos. Viel Glück! MVP MÄNNER

BESTER SCHWEIZER SPIELER

Text Katja Bopp Fotos zVg.

Seit Jahren werden die besten Spielerinnen und Spieler, der beste Trainer, der beste Newcomer und das All-StarTeam von der handballworld Fachjury gewählt. Diese Fachjury besteht aus SHL/SPL TrainerInnen, Manager, SHV-, SHL- und SPL-Vertretern, Journalisten und anteilsmässig bei den nebenstehenden Kategorien auch aus der Öffentlichkeit. Dazu ermittelt der SHV via Torschützen-Ranking die Topskorer der SPL und der SHL. Die Suva zeichnet aufgrund des 2-Minuten-Strafen-Rankings die Fairplay-Sieger aus und der SHV den Vereinsaward. Alle diese Siegerinnen und Sieger werden an der 2. Swiss Handball Awards Night gebührend gefeiert.

Es fehlt dem Handball» sport häufig an Wertschät-

BESTER TORHÜTER

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feiert, so sichern Sie sich jetzt Ihr Ticket. Auf den folgenden Seiten dieses Magazins finden Sie weitere Informationen.

zung, Anerkennung und Aufmerksamkeit. Wir möchten So können Sie wählen die Spielerinnen und Spie- Senden Sie eine SMS mit dem entspreKeyword der Kategorie an die ler an der 2. Swiss Handball chenden Zielnummer 939 (60 Rp.). Eine GratisteilAwards Night für ihre Leis- nahme ist via Postkarte (handballworld, tungen gebührend feiern und c/o Makoli AG, SMS-Voting, Bahnhofstrasse 88, 5430 Wettingen) möglich. Die auszeichnen. Live dabei sein...

Namen der Spielerinnen und Spieler wurden in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt.

Wenn Sie live dabei sein möchten, wenn sich die Handball-Community am Donnerstag, 30. Mai 2013 in der Trafohalle in Baden trifft und in stilvollem Ambiente

Teilnahmebeispiel MVP Frauen: Senden Sie eine SMS mit dem Text MVP F1 an die Kurznummer 939. o

Daniel Zobrist, Organisator

SWISS HANDBALL AWARDS

Roman Caspar Wacker Thun Keyword: MVP M1

David Graubner TV Grosswallstadt Keyword: CH M1

Dragan Marjanac BSV Bern Muri Keyword: TW M1

Laura Innes LK Zug Keyword: MVP F1

Nicole Dinkel

Andrija Pendic

Manuel Liniger

Andreas Merz Wacker Thun Keyword: TW M2

Azra Mustafoska LC Brühl Keyword: MVP F2

Noelle Frey Jennifer Hofstetter HSG Blomberg-Lippe Yellow Winterthur Keyword: CH F2 Keyword: TW F2

Martin Pramuk Pfadi Winterthur Keyword: TW M3

Sibylle Scherer LK Zug Keyword: MVP F3

Frisch Auf Göppingen

Kadetten Schaffhausen Balingen-Weilstetten

Die Wahl

Keyword: MVP M2

Keyword: CH M2

Lukas von Deschwanden

Andy Schmid

Frisch Auf Göppingen

Keyword: CH F1

Stephanie Engeler LC Brühl Keyword: TW F1

Die Fachjury hat in den Kategorien MVP, Schweizer Spielerund Torhüter jeweils die drei besten Männer und Frauen nominiert, welche nun durch eine öffentliche SMS-Wahl gewählt werden können (siehe nebenstehende Seite). Weiter hat die Fachjury die Newcomerin und den Newcomer sowie die Trainerin und den Trainer gewählt. Alle Gewinnerinnen und Gewinner werden an der Swiss Handball Awards Night geehrt.

In den folgenen Kategorien werden die Swiss Handball Awards vergeben:

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Frauen

MÄNNER

WEITERE EHRUNGEN

MVP – most valuable player Beste Schweizer Spielerin Topskorerin Beste Torhüterin Newcomerin Trainer/in der Saison

MVP – most valuable player Bester Schweizer Spieler Topskorer Bester Torhüter Newcomer Trainer der Saison

Bestes Schiedsrichterpaar Fairplay-Teams SHV-Vereins-Award

Wacker Thun Keyword: MVP M3

Rhein-Neckar Löwen

Keyword: CH M3

Karin Weigelt Keyword: CH F3

Laura Innes LK Zug Keyword: TW F3

Gewählt werden kann vom 1. Mai bis am 20. Mai 2013!

Senden Sie eine SMS mit dem entsprechenden Keyword an die Zielnummer 939 (60 Rp.). Gratisteilnahme via Postkarte: handballworld, c/o Makoli AG, SMS-Voting, Bahnhofstrasse 88, 5430 Wettingen. Teilnahmebeispiel MVP Männer: Senden Sie eine SMS mit dem Text MVP M1 an die Kurznummer 939. Ihre Handy-Nummer kann für Marketingzwecke von handballworld verwendet werden. Barauszahlung der Preise nicht möglich, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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Spezialrubrik

Spezialrubrik

2. SWISS HANDBALL AWARDS NIGHT Licht aus – Spot an!

Dabei sein, wenn es wieder heisst:

And the winner is...

Der Ticketverkauf für die 2. Swiss Handball Awards Night startet jetzt. Es gelangen nur eine beschränkte Anzahl öffentlich zugängliche Tickets in den Verkauf! Diese Tickets werden nach der Reihenfolge des Bestelleingangs vergeben. 1 Ticket kostet 150 Franken, inklusive 3-Gang-Menu, Getränke und Rahmenprogramm. Türöffnung ist um 18.15 Uhr, die Show startet am Donnerstag, 30. Mai 2013 um 19 Uhr. Ort: Trafohalle Baden, www.trafobaden.ch

Bühne frei für den MVP, die beste Schweizer Handballerin und den besten Schweizer Handballer, das beste Schiedrichter-Paar, die Newcomer des Jahres, die Fairplay-Sieger und weitere Award Gewinner.

Donnerstag, 30. Mai 2013 ab 18.15 Uhr, Trafohalle Baden 38

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JETZT TICKETS BESTELLEN – 2. Swiss Handball Awards Night SWISS HANDBALL AWARDS

o Ja, ich möchte gerne ____ Tickets à je 150 Franken bestellen (max. 4 Tickets pro Person möglich) Vorname/Name Strasse / Nr.

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Talon senden an: Verlag handballworld, Swiss Handball Awards Night, Bahnhofstrasse 88, 5430 Wettingen oder eine E-Mail mit allen Angaben an verlag@handballworld.com. Sie erhalten eine Bestätigung mit Rechnung. Wir freuen uns auf die 2. Swiss Handball Awards Night! handballworld 3/13 39


Wir danken allen Partnern der 2. Swiss Handball Awards Night ganz herzlich für Ihre Unterstützung.

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Köln ist gerüstet für die Giganten Zwei Giganten, ein Debütant und wie fast immer eine zweite deutsche Mannschaft – das sind die Teilnehmer des EHF Champions League Final4, das am 1. und 2. Juni vor 20 000 Zuschauern an zwei Tagen in Köln ausgespielt wird. Rekordgewinner FC Barcelona, Titelverteidiger THW Kiel, die Polen von Vive Targi Kielce und der HSV Hamburg haben sich für das grösste Handball-Event für Vereinsmannschaften qualifiziert. Text Björn Pazen Fotos Pfliegensdörfer

Einmalige Stimmung in der Kölner Lanxess Arena: Diesmal werden Barcelona, Kiel, Kielce (Polen) und Hamburg um den höchsten Titel im europäischen Klubhandball spielen.

Und drei der vier Viertelfinals hatten es wahrlich in sich, während der grosse Final4-Aussenseiter aus Kielce leichtes Spiel mit den Mazedoniern von Metalurg Skopje hatte (27:25, 26:15). Im rein spanischen Duell musste der FC Barcelona einen 20:25-Rückstand aus dem Hinspiel bei Atletico Madrid aufholen. Und drei Tage nach dem Gewinn der 20. spanischen Meisterschaft legten die Katalanen los wie die Feuerwehr, führten dank des überragenden Torwarts Danijel Saric schnell 12:4. Zwischenzeitlich wurde es noch einmal eng, aber auch wegen der elf Tore von Siarhei Rutenka hieß es am Ende 32:24. «Ein unglaubli-

cher Abend im Palau Blaugrana. Unglaublich, wie wir gespielt haben, unglaublich wie uns die Fans unterstützten», freute sich Trainer Xavi Pascual, dessen Mannschaft sich zum dritten Mal nach 2010 (Final-Niederlage gegen Kiel) und 2011 (Finaltriumph über Atletico) für das Final4 qualifizierte und dort zum achten Mal die Trophäe gewinnen will. Nicht minder enthusiastisch war Kiels Trainer Alfred Gislason. Nach 45 Minuten des Hinspiels in eigener Halle hatte wohl niemand mehr einen Pfifferling auf den Titelverteidiger gegeben, der zu diesem Zeitpunkt mir 22:28 gegen die Ungarn von MKB Veszprem hinten

lag. Aber eine sensationelle Aufholjagd bescherte den Kielern einen 32:31-Erfolg – und auch im Rückspiel im Hexenkessel von Veszprem blieben Filip Jicha & Co. eiskalt – und gewannen am Ende 29:28. Somit haben Thierry Omeyer, Momir Ilc, Daniel Narcisse und Marcus Ahlm, die den THW nach Saisonende verlassen werden, die Chance, mit dem vierten CL-Titel der Vereinsgeschichte nach 2007, 2010 und 2012 abzutreten. Und mit dem Viertelfinalerfolg über Veszprem beendeten die Kieler auch den bisherigen Fluch, dass der Titelverteidiger sich nicht für Köln qualifizierte. handballworld 3/13

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Juni. Das gesamte Wochenende ist bereits ausverkauft – angeblich hatten sich über 7500 Kieler Fans schon frühzeitig Karten gesichert und wollen wie im Vorjahr Heimspielatmosphäre schaffen. Gewinnt Kiel die Trophäe, wären sie auch die erste Mannschaft seit 2009 Ciudad Real, die ihren Titel verteidigt. o

EHF CUp

Pascal Hens wird, nach 2011, wieder mit dem HSV Hamburg in Köln auflaufen.

HSV musste noch zittern Auch der HSV Hamburg musste bis zum Schlusspfiff des Rückspiels zittern, bis man das zweite Ticket nach Köln nach 2011 in den Händen hielt – dabei schien doch alles nach dem Hinspiel entschieden. Das hatten die Hamburger mit 32:26 beim Bundesligarivalen Flensburg gewonnen, aber die SG drehte den Spieß in Hamburg um, führte zwischenzeitlich mit 23:16, war somit virtuell in Köln, ehe drei Treffer des aktuellen CL-Torschützenkönigs Hans Lindberg (insgesamt 88 Tore) dafür sorgten, dass der HSV trotz der 23:25 Heimniederlage weiter ist. Die rein rechnerisch erfolgreichste Mannschaft ist allerdings Kielce, die in 14 Spielen bis zum Viertelfinale nur eine Niederlage (im Achtelfinale in Szeged) kassierten. Die Mannschaft von Bogdan Wenta war auch die einzige, die die Gruppenphase verlustpunktfrei abschloss und nun als erste polnische Mannschaft in der 20-jährigen Champions-League-Geschichte im Halbfinale steht. Dagegen verpasste es Atletico Madrid nach drei Teilnahmen am Final4 in Folge, sich erneut zu qualifizieren.

Diesmal kein französisches Team am Final4 dabei Blickt man auf die bisherigen 144 Champions-League-Spiele zurück, waren die französischen Mannschaften die grossen Verlierer. Weder das vom Betrugsfall gegen seine Spieler arg geschwächte Team aus Montpellier, noch Chambery erreichten das Achtelfinale.

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Erstmals überhaupt stand keine französische Mannschaft unter den letzten 16. Sicherlich mehr ausgerechnet hatte man sich in Zagreb, doch das verjüngte Team von Slavko Goluza verpasste in der Schaffhauser Gruppe ebenfalls das Weiterkommen.

Kielce und Skopje überraschten Aber es gab auch positive Überraschungen: Kielce und Metalurg Skopje hatten bereits mit dem Viertelfinaleinzug Geschichte geschrieben, denn niemals zuvor war das einer Mannschaft aus ihrem Land gelungen. Bärenstark präsentierte sich auch Dinamo Minsk. Die Weissrussen zogen erstmals ins Achtelfinale, wo dann aber in Skopje Endstation war. Veszprem spielte bis zum bitteren Aus gegen Kiel eine überragende Saison, schaffte es aber trotz der Neuverpflichtungen aus Spanien wie Trainer Carlos Ortega oder Spielern wie Laszlo Nagy, Cristian Ugalde oder Chema Rodriguez nicht, sich erstmals das Ticket nach Köln zu sichern. Die Ungarn waren der einzige Gruppensieger, der es – im Gegensatz zu Hamburg, Barcelona und Kielce – nicht zum Final4 schaffte. Ansonsten war Atletico Madrid äuserst glücklich überhaupt ins Viertelfinale eingezogen, denn ein Treffer von Kiril Lazarov 15 Sekunden vor dem Abpfiff des Rückspiels bei den Füchsen aus Berlin sicherte das Weiterkommen. Während Kiel und Barcelona - die einzigen Sieger der bisherigen drei Finalturniere - die großen Titelfavoriten sind, starten Kielce und Hamburg mit Aussenseiterchancen am 1. und 2.

Andy Schmid überragend Andy Schmid zeigte im ViertelfinalRückspiel des EHF Cup gegen Magdeburg eine Glanzleistung und erzielte 9 Treffer zum 27:20 Sieg, der gleichbedeutend mit dem Einzug ins EHF Cup Final 4 ist. Schmid war damit gemäss der internationalen Presse der eigentliche Matchwinner für die Rhein Neckar Löwen, die auch dank Torhüter Landin die 28:31 Niederlage aus dem Hinspiel noch wettmachen konnten. Ebenfalls in Nantes (Frankreich) am EHF Cup Final 4 dabei sind: Holstebro (Dänemark), Frisch Auf Göppingen und Veranstalter Nantes.

Andy Schmid trumpfte im Viertelfinal für die Rhein Neckar Löwen gross auf.

Challenge Cup Halbfinals: IL Runar (Norwegen) - SKA Minsk 60:65 (31:33 / 29:32) Suceava (Rumänien) - Handball Esch (Luxemburg) 47:48 (23:21 / 24:27) Final: SKA Minsk - Handball Esch


Champions League FInal 4

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u21 NAtionalmannschaft

Die Airport-Trophy in Kloten ist «ready for take-off» Die vierte Austragung des internationalen Nachwuchshandball-Turniers in Kloten steht vor der Tür. Vom 28. – 30. Juni 2013 duellieren sich die U21-Auswahlen Spaniens, Frankreichs, Deutschlands und der Schweiz in der Klotener Ruebisbachhalle und holen sich so den Feinschliff für die vom 14. – 24. Juli anstehende Weltmeisterschaft in Bosnien-Herzegowina. Text Lukas Wernli Fotos Foto Wagner

Nach dem Rückzug des Titelsponsors, der Basler SympanyVersicherung, heisst das Turnier neu nun «Airport-Trophy». Der klangvolle Turniername wurde an den Austragungsstandort angelehnt – die «Sportstadt Kloten» ist stolzer Austragungsort des etablierten und renommierten Vorbereitungsturniers und sieht dieses als eines ihrer Markenzeichen an. «Die Flughafenstadt soll auch in Zukunft Austragungsort des Turniers blieben – daher war der Titel «Airport-Trophy» naheliegend», betont OK-Chef Edi Wickli, der hofft, baldmöglichst einen neuen Titelsponsor präsentieren zu können, «um die Zukunft des Turniers und damit auch einen finanziellen Beitrag für die Klotener Nachwuchshandball-Abteilung, der ein eventueller Gewinn zugutekommt, langfristig zu sichern.» Die Austragung der 2013er-Ausgabe war aber auch ohne Titelsponsor nie gefährdet – das OK hat nämlich innerhalb von

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wenigen Jahren ein Turnier auf die Beine gestellt, das bei den Gastteams, dem Heimteam und nicht zuletzt auch bei allen Besucherinnen und Besuchern grosses Ansehen geniesst und sich so einen festen Platz im Handballkalender gesichert hat. Dies beweisen auch die diesjährigen Zusagen der Gastteams, die schneller als je zuvor eingereicht wurden. Einzig die Spanier zitterten wegen der um einen Tag zu spät eingereichten Anmeldung um die Teilnahme und erkundeten sich beinahe kleinlaut, ob es denn noch nicht zu spät sei, sich anzumelden – für Wickli und sein OK-Team und fürs Turnier ein riesen Kompliment.

Attraktives Teilnehmerfeld - Die drei letzten Weltmeister sind zu Gast Zum aktuellen U21-Weltmeister Spanien, der Ende Juni als Sieger des letztjährigen Turniers als Titelverteidiger in Klo-


Spielplan Airport-Trophy 2013 Der Spielplan Freitag, 28. Juni 2013 16.45 Uhr Eröffnungsspiel U17-Nationalteams Schweiz – Deutschland 19.00 Uhr Deutschland – Spanien 21.15 Uhr Schweiz – Frankreich Samstag, 29. Juni 2013 13.45 Uhr U17-Nationalteams Deutschland – Schweiz 16.00 Uhr Frankreich – Spanien 18.15 Uhr Schweiz – Deutschland Sonntag, 30. Juni 2013 11.00 Uhr Deutschland – Frankreich 13.15 Uhr Schweiz – Spanien Spielhalle Ruebisbachhalle Kloten

In Kloten im Einsatz für die U21 Auswahl: Nikola Portner, Kevin Jud und Luca Spengler (von Links).

ten antritt, gesellen sich ausserdem deren Weltmeister-Vorgänger Frankreich und Deutschland sowie die Schweizer Auswahl. Im Hinblick auf die WM-Endrunde Ende Juli in Bosnien-Herzegowina also für alle vier Teilnehmer eine echte Generalprobe! Ein Nachwuchsturnier der Extraklasse, dessen Titelgewinn bisher noch keine Landesauswahl verteidigen konnte und das Handballsport auf allerhöchstem Niveau verspricht.

U17-Nationalteams eröffnen das Turnier Neben den sechs U21-Länderspielen findet zudem am Freitag ein Eröffnungsspiel zwischen den U17-Auswahlen der Schweiz und Deutschland statt, das am Samstag um 13.45 Uhr nochmals ausgetragen wird. Die Vorfreude ist zu Recht bereits rund eineinhalb Monate vor dem Turnier riesig – Kloten, das Organisationskomitee der «Airport-Trophy 2013» und deren Helferinnen und Helfer sowie alle teilnehmenden Teams sind «ready for take-off» und freuen sich auf Ihren Besuch. o

Sieger der vergangenen Turniere 2010: Slowenien 2011: Deutschland 2012: Spanien Zuschauerservice Sichern Sie sich das Matchprogramm direkt in der Halle mit allenm Wissenswertem rund um das Turnier. In der Festwirtschaft des Turniers können Sie sich bestens verpflegen. Besuchen Sie uns im Festzelt direkt vor der Halle.

Eintritt Einzeleintritte pro Tag (es gibt keinen Vorverkauf) Erwachsene: CHF 20.- pro Spieltag 16 - 19.99 Jahre: CHF 10.00 12 - 15.99 Jahre: CHF 5.00 Kids gratis Team-Aktion Was gibt es Besseres als den direkten Anschauungsunterricht im Nachwuchssport, als die die Stars von morgen, direkt und live am Werk zu sehen. Deshalb bietet der Veranstalter ein Spezialpackage an für Nachwuchsteams, was den Turnierbesuch zu besonders günstigen Konditionen ermöglicht.

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Schlusspfiff

«Die Schweizer müssen mehr trainieren» Torben Winther wird nach drei Saisons als Trainer bei Kriens-Luzern nach Dänemark zurückkehren. Der 64-Jährige zieht eine kritische Bilanz. Text Stephan Santschi Bild zVg. Torben Winther, sind Sie von Kriens-Luzern schon verabschiedet worden und wie lange bleiben Sie noch in der Schweiz? Ja, es gab ein Nachtessen in einem Restaurant. Es war zwar nicht möglich, vertiefte Gespräche zu führen. Doch ich habe mich für die schöne Zeit in der Schweiz bedankt. Mein Vertrag läuft noch bis Ende Mai. Wir haben uns geeinigt, dass ich am 16. Mai zurück nach Dänemark ziehe, dann haben die Spieler noch zwei Wochen Ferien, ehe mein Nachfolger Heiko Grimm Anfang Juni seinen Job antritt. Bis dahin machen wir noch Kraftund Konditionstraining und es gibt auch Zeit für Spass beim Fussball-, Badminton- oder Basketball-Spiel. Weshalb verlassen Sie den Luzerner Verein? Den Entscheid habe ich im letzten Herbst getroffen. Ich bin sechs Jahre im Ausland gewesen, drei Jahre in Schweden und drei Jahre in der Schweiz. Mittlerweile vermisse ich die Familie. Ich habe drei Kinder und vier Enkelkinder, bald kommt ein fünftes hinzu. Ich hatte ein gutes Gefühl während meinem Leben in der Schweiz. Nun möchte ich aber meine Familie wieder regelmässiger sehen. Schliesslich bin ich nicht mehr 35 Jahre alt. Wie fällt Ihre Bilanz aus? Mit Kriens-Luzern belegten Sie die Schlussränge drei, fünf und fünf. Mir ist es gelungen, Professionalität in den Verein zu bringen. Das Krafttraining und die Videoanalyse haben wir intensiviert. Die höchsten Ziele haben wir aber nicht erreicht. Als ich 2010 begann, wollte der Bildlegende Verein näher an die Schaffhauser heranrücken. Ich merkte aber bald, dass es dazu mehr Zeit braucht. Wir hatten zu viele Wechsel, wir machten jedes Jahr einen Neuanfang. In Zukunft muss der Verein darum bemüht sein, mehr Zusammenhalt zu schaffen. Welchen Eindruck haben Sie von der Schweizer NLA erhalten? Das Niveau der Top-Sechs, also der Finalrunden-Teilnehmer, kommt nicht an die Qualität der dänischen Liga heran, aber sie ist in Ordnung.

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Markus Baur im Interview.

Trainer Torben Winther verlässt den HC Kriens-Luzern zum Saisonende.

Wo liegen die grössten Defizite? Die Spieler müssen in der Schweiz mehr trainieren, ganz klar. Ich habe in Kriens zu viele Kompromisse eingehen müssen. Job, Studium, Schule – die Spieler tun zu viele andere Sachen. Das ist nicht professionell. Im ersten Jahr mit Kriens haben wir sehr viel trainiert, da schafften wir es auch fast in den Playoff-Final. Danach musste ich immer mehr Kompromisse eingehen. Wenn die Schweiz weiterkommen will, muss der Handball für die Spieler zur Nummer eins werden. Sonst ist und bleibt er nur ein Freizeitvergnügen.

Ich habe in Kriens zu viele Kom« promisse eingehen müssen.» Torben Winther

Wie sehen nun Ihre Zukunftspläne aus? Meine Frau Lis und ich ziehen mit unserem Hund, einem Flat Coated Retriever, in die dänische Stadt Ringsted. Beim TMS Ringsted, einem Klub in der höchsten dänischen Liga, werde ich künftig als Nachwuchschef und Trainer des U18-Teams arbeiten. Das passt für mich. Die Infrastruktur ist grossartig, Ringsted ist eine richtige Handballstadt. Ist Kriens keine Handballstadt? (schmunzelt) Nein, sicher nicht. In Dänemark sprechen mich die Leute auf der Strasse an, in Kriens hat mich niemand erkannt. o


Schlusspfiff

«Die Schweizer müssen mehr trainieren» Torben Winther wird nach drei Saisons als Trainer bei Kriens-Luzern nach Dänemark zurückkehren. Der 64-Jährige zieht eine kritische Bilanz. Text Stephan Santschi Bild zVg. Nun möchte ich aber meine Familie wieder regelmässiger sehen. Schliesslich bin ich nicht mehr 35 Jahre alt. Wie fällt Ihre Bilanz aus? Mit Kriens-Luzern belegten Sie die Schlussränge drei, fünf und fünf. Mir ist es gelungen, Professionalität in den Verein zu bringen. Das Krafttraining und die Videoanalyse haben wir intensiviert. Die höchsten Ziele haben wir aber nicht erreicht. Als ich 2010 begann, wollte der Verein näher an die Schaffhauser heranrücken. Ich merkte aber bald, dass es dazu mehr Zeit braucht. Wir hatten zu viele Wechsel, wir machten jedes Jahr einen Neuanfang. In Zukunft muss der Verein darum bemüht sein, mehr Zusammenhalt zu schaffen. Welchen Eindruck haben Sie von der Schweizer NLA erhalten? Das Niveau der Top-Sechs, also der Finalrunden-Teilnehmer, kommt nicht an die Qualität der dänischen Liga heran, aber sie ist in Ordnung.

Torben Winther als Trainer im Dress von HC Kriens-Luzern.

Torben Winther, sind Sie von Kriens-Luzern schon verabschiedet worden? Ja, es gab ein Nachtessen in einem Restaurant. Es war zwar nicht möglich, vertiefte Gespräche zu führen. Doch ich habe mich für die schöne Zeit in der Schweiz bedankt. Mein Vertrag läuft noch bis Ende Mai. Wir haben uns geeinigt, dass ich am 16. Mai zurück nach Dänemark ziehe, dann haben die Spieler noch zwei Wochen Ferien, ehe mein Nachfolger Heiko Grimm Anfang Juni seinen Job antritt. Bis dahin machen wir noch Kraft- und Konditionstraining und es gibt auch Zeit für Spass beim Fussball-, Badminton- oder Basketball-Spiel. Weshalb verlassen Sie den Luzerner Verein? Den Entscheid habe ich im letzten Herbst getroffen. Ich bin sechs Jahre im Ausland gewesen, drei Jahre in Schweden und drei Jahre in der Schweiz. Mittlerweile vermisse ich die Familie. Ich habe drei Kinder und vier Enkelkinder, bald kommt ein fünftes hinzu. Ich hatte ein gutes Gefühl während meinem Leben in der Schweiz.

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Wo liegen die grössten Defizite? Die Spieler müssen in der Schweiz mehr trainieren, ganz klar. Ich habe in Kriens zu viele Kompromisse eingehen müssen. Job, Studium, Schule – die Spieler tun zu viele andere Sachen. Das ist nicht professionell. Im ersten Jahr mit Kriens haben wir sehr viel trainiert, da schafften wir es auch fast in den Playoff-Final. Danach musste ich immer mehr Kompromisse eingehen. Wenn die Schweiz weiterkommen will, muss der Handball für die Spieler zur Nummer eins werden.

ist und bleibt Handball hier «nurSonst ein Freizeitvergnügen.» Torben Winther

Wie sehen nun Ihre Zukunftspläne aus? Meine Frau Lis und ich ziehen mit unserem Hund, einem Flat Coated Retriever, in die dänische Stadt Ringsted. Beim TMS Ringsted, einem Klub in der höchsten dänischen Liga, werde ich künftig als Nachwuchschef und Trainer des U18-Teams arbeiten. Das passt für mich. Die Infrastruktur ist grossartig, Ringsted ist eine richtige Handballstadt. Ist Kriens keine Handballstadt? (schmunzelt) Nein, sicher nicht. In Dänemark sprechen mich die Leute auf der Strasse an, in Kriens hat mich niemand erkannt.


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