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Die
Miasions-Taube.
Aus der Chriftenverfolguig in der Wiffion auf Borneo. Seite 29 dieſes Jahrgangs
berichteten wir aus der
Miſſion auf Borneo und der blutigen Verfolgung der dortigen Miſſionare im Jahre 1859. Wir erzählten die ſelbe nur kurz? in der Hoffnung, noch eine ausführlichere Beſchreibung derſelben bringen zu können, können aber das Büchlein, das einſt in unſerm Beſiß war, nicht mehr finden, in welchem alles ausführlich erzählt war, ſonder: lid) die wunderbare Errettung der Miſſionsfrau Not, welche von einem Dajaken ſammt ihrem Kinde aus dem Fluſſe gezogen und von °
WMiſfionswerk unter den Chineſen
Die
Miſſionszeitung
,,Gospel
80,000 heruntergebraht.
Das Miſſionswerk unter dieſer
heidniſchen Einwanderung wurde ſhon im Jahre 1852 in
San Francisco begonnen.
Paſtor W. Speer, ein Presbyterianer,
lange Miſ-
ſionar
Canton
in
in
China und der chineſihen Sprache vollkommen mächtig, übernahm dieſe Miſſion und gründete die erſte kleine Chriſtengemeinde von ChineJhm 1853. ſen im Jahre folgte 1859 Dr. Loomis und Miſſionar Condet, der jest noch dieſer älteſten und blühendſten in Chineſengemeinde Staaden Vereinigten ten vorſteht. 1876 wurden 80 Chineſen durch die Taufe in die Gemeinde aufgenommen,
das eines getauften Da-
jaken. Von cinem Haufen Aufrührer angehalten und nach ſeiner Re-
. ligion gefragt, bekannte er ſeinen Glauben. Auf die Aufforderung, Mu-
hammedaner zu werden,
46 unter den in der Um: gegend von San Fran-
antwortet er freudig: „Jh bin ein Chriſt und will ein Chriſt bleiben“,
_
cisco wohnenden ChineRettung der Miſſionarin Rot mit Kind durd einen Dajafen.
durchbohrt.
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ein früherer Miſſionar Hupperts in ſeiner Hausthüre vor den Augen ſeiner Frau erdolcht, ſie ſelbſt mit 7 Kindern als Gefangene fortgefdleppt. Tags darauf wird
die Station felbft überfallen, Miſſionar Rot und ſeine älteſte Tochter, Wigand mit Frau und Kind, Miſſionar Kind mit ſeiner ihm eben angetrauten Gattin und Hofmeiſter und Frau wurden getödtet und alle Stationen geplündert, verbrannt und zerſtört. — Die Miſſion hat i es je wieder von dieſem {weren Schlage ganz
O. H.
Wandel
ſen bekehrt und im Ganzen 140 Seelen gewonnen, deren chriſtlicher
in jeder Hinſicht untadelig
iſ.
Jm
Ganzen
zählt die presbyterianiſche Kirche jest in Californien 250 hriſtlihe Chineſen.
Jn Sacramento begannen die Baptiſten
1854 und
1870 in San Francisco Miſſion unter den Chineſen. Dieſelbe ift in der Hand eines ebenfalls früher in China thätigen Miſſionars Hartwell und zählt 130 Glieder. Die Congregationaliſten begannen chineſiſche Miſſion in San Francisco 1874 mit einer Schule, die bald in einem blühenden Stande’ war. Schon zwei Jahre ſpäter wurden 45 und im Staate über 100 Chineſen von ihnen
getauft. Das Werk geht in großem Segen fort. Die Methodiſt-Episcopal Kirche berief im Jahre 1868 den erfahrenen und hochbegabten Miſſionar Gibſon von China nad) Californien.
Er fand in Sacramento bereits
eine chineſiſche Sonntagsfdule vor unter dem methodiſti-
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Tags darauf ift Sonntag. Bewaffnet verſammeln fid die Chriſten in ihrem Gotteshaus, Miſſionar von Höfen predigt. Die Feinde wagen keinen Angriff. Einige Tage darauf aber werden mehrere Europäer ermordet,
erholt.
gibt
Zahl wurde in Folge von Geſetzen, welche chineſiſche Einwanderung verboten, und dur grauſame Verfolgung auf
war von den Muhammedanern angezettelt. Das erſte Blut, das vergoſſen wurde, war
der Feinde
in all Lands“
einen kurzen, aber intereſſanten Bericht über dieſes Werk. Die höchſte Zahl, welche chineſiſhe Bevölkerung in den Vereinigten Staaten je einnahm, war 100,000. Dieſe
einem Dajakenhäuptling beſhüßt wurde, obwohl ſich derſelbe an dem Mordanſchlag gegen die Miſſionare betheiligt hatte. Der Auſſtand
und wird fogleid) von unzähligen Dolchſtichen
an der 2Weſt-
Küſte Amerikas.