Wittighäuser Hefte 11 - Vierzehn Heilige

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Vierzehn Heilige

zwei Figurengruppen in der Gemeinde Wittighausen

W I T T I G H Ă„ U S E R H E F T E 11



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GESCHICHTE UND FIGURENGRUPPEN

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ACHATIUS

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ÄGIDIUS

10 BARBARA 12 BLASIUS 14 CHRISTOPHORUS 16 CYRIAKUS 18 DIONYSIUS 20 ERASMUS 22 EUSTACHIUS 24 GEORG 26 KATHARINA 28 MARGARETA 30 PANTALEON 32 VITUS 3 4 Impressum / Unterstützung

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GESCHICHTE DER NOTHELFERVEREHRUNG ZWEI FIGURENGRUPPEN IN DER GEMEINDE

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Zu Beginn des 14. Jahrhunderts erreichte die Gruppe der Vierzehn Heiligen mit der Ausbreitung der Pest vom Orient her die Grenzen des Deutschen Reiches und wurde vor allem von den Bettelorden dort verbreitet. Die Verehrung ist nicht der Liturgie, sondern der Andacht des Volkes erwachsen. Namhafte Forscher haben sich seit dem Ende des 19. Jahrhunderts mit den Vierzehn Heiligen beschäftigt. Auch wenn sich heute schon klare Erkenntnisse abzeichnen, so gibt die Entstehungsgeschichte immer noch manche Rätsel auf.

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In unserer weiteren Heimat werden die Nothelfer in der Basilika Vierzehnheiligen bei Staffelstein/ Oberfranken besonders verehrt. Nachfolgend die Geschichte dazu: Im Jahr 1446 hatte der Klosterschäfer Hermann Leicht aus Frankenthal drei Erscheinungen und am Abend des 28. Juni vernahm er aus dem Mund eines Erscheinungskindes folgende Botschaft: „Wir sein die vierzehn nothelffer und wöllen ein Cappeln haben, auch gnediglich hier rasten und biß unser Diener, so wellen wir deine Diener wieder sein.“ Dies gilt als Hinweis auf einen ganz bestimmten Ort und damit sollen die Heiligen aus fernen und fremden Ländern in der Nähe, in der Heimat erfahrbar gemacht werden. Die Errichtung der Neumann‘schen Wallfahrtskirche im Jahr 1743 setzte den baulichen Schlusspunkt von vielen Jahren Nothelferverehrung. Womöglich wäre diese bei uns in den Wirren der Reformationszeit wie andere mittelalterliche Frömmigkeitsübungen untergegangen, hätte es nicht diesen Ort gegeben.

Auf den folgenden Seiten werden zwei noch komplett erhaltene Figurengruppen vorgestellt, die in der Gemeinde Wittighausen zu finden sind.

Figurengruppe 1 Ursprünglich standen die Vierzehn Heiligen neben einem 1857 errichteten Wohnhaus in einer kleinen Kapelle. Im Zuge des damaligen Neubaus wurde in der Giebelwand eine Nische geschaffen, die alle Figuren aufnahm und durch eine Glasscheibe geschützt war. Bei der Renovierung des Hauses wären die Nothelfer beinahe vernichtet worden. Vom ursprünglichen Standort entfernt, stellte man ihren schlechten Zustand fest und die Frage tat sich auf: Lohnt sich eine Renovierung? Für die Besitzerfamilie war das letztlich keine Frage. Sie beauftragte einen lokalen Fachbetrieb mit der aufwändigen Restaurierung der Kleinplastiken. Deren Inhaber vertiefte sich in diese Arbeit, setzte viel Zeit und Energie daran, die Figuren auch farblich möglichst originalgetreu neu zu fassen. Heute stehen die Vierzehn Heiligen und eine dazugehörige Marienplastik in einer Vitrine. Zwar mag der ursprüngliche Schutzgedanke der Erbauer des Hauses damit verloren sein, aber für den Betrachter ist es ein Gewinn. Der doch beträchtliche Abstand bezogen auf ihre Größe und ein ungünstiger Blickwinkel ließen die Figuren vor der Renovierung praktisch unsichtbar erscheinen.


Figurengruppe 2

Neben den Vierzehn Heiligen befindet sich auch eine Marien-

Vor wenigen Jahren wurde der im achtzehnten Jahrhundert erbaute Aufbewahrungsraum der Heiligengruppe umfassend renoviert und erstrahlt nun im neuen Glanz. Die barocken Stuckabsätze im Umlauf der Decke und ein plastischer Mittelkreis wurden farbig gefasst, wie auch der Hintergrund am Ende des Raumes, der die Plastik der Jungfrau Maria vom weiß gestrichenen Umfeld abhebt. Die ursprünglich dazu gehörige Marienfigur wurde im 20. Jahrhundert gestohlen und durch eine ersetzt, die eigentlich nicht mehr zu den daneben hängenden Vierzehn Nothelfern passt.

plastik in der Vitrine der Besitzerfamilie. Seite 4 Zur zweiten Figurengruppe gehört ein Jesuskind – eine ursprünglich ebenfalls vorhandene Marienplastik wurde im letzten Jahrhundert gestohlen.

Diese Figurengruppe ist eine beeindruckende Sammlung barocker Kleinplastiken auf jeweils einem Sockel, der mit dem entsprechenden Namen der oder des Heiligen versehen ist. Zu verdanken haben wir den guten Zustand der vor wenigen Jahren restaurierten Figurengruppe einer einheimischen Familie. Sie fühlt sich in der Verantwortung für diesen Ort der ländlichen Frömmigkeit – wie schon die Generationen vor ihnen. Sie betrachten die Plastiken im besten Sinne des Wortes als „ihr“ Eigentum, als Familienerbe, um das es sich zu kümmern gilt.

Die neben den Plastiken stehende Ziffer zeigt die Zugehörigkeit zur jeweiligen Figurengruppe. 1

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DIE VIERZEHN HEILIGEN ACHATIUS

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Name griechisch AKAKIOS, der nicht Böse, der Unschuldige Gedenktag 8. Mai Heimat Kappadokien / südliche Türkei Todesjahr um 305 unter Kaiser Diokletian enthauptet Attribut Soldat mit Kreuz und Dornenkrone Patronat Nothelfer in Lebensnöten und bei Streitigkeiten um Gerechtigkeit Er zählt zu den drei Soldaten- und Ritterheiligen. Als Hauptmann und Oberst „primicerius“ des kaiserlichen Heeres aus Kappadokien erlitt er das Martyrium in der diokletianischen Verfolgung um 305. An seiner Hinrichtungsstätte baute man ihm eine Gedenkkirche. Kaiser Konstantin ließ später eine weitere Kirche errichten und dorthin die Gebeine des Märtyrers übertragen. Im Jahre 360 wurden die sterblichen Reste des ersten christlichen Kaisers Konstantin dort bestattet. Das Sterben des Nothelfers Achatius von Konstantinopel birgt eine interessante Legende: demnach soll sein Leichnam in einem Sarg ins Meer geworfen worden sein, er ging aber nicht unter. Die Wellen trugen den Sarg bis zur Küste Unteritaliens.

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Die Oktogon-Kapelle in Grünsfeldhausen ist ihm gewidmet. 1


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DIE VIERZEHN HEILIGEN ÄGIDIUS

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Name griechisch AIGIGIOS, der Schildhalter oder AIGEIDES, die Hirschkuh Gedenktag 1. September Heimat Gallien Todesjahr 720 Attribut Mönch, Abt mit Stab, Hirschkuh mit Pfeil Attribut Vieh- und Hirtenpatron; hilft seelisch Bedrängten; Zuflucht der Sünder; Patron der stillenden Mütter In Saint-Gilles / Frankreich nahe Nîmes in der Rhonemündung wird sein Grab seit dem 8. Jahrhundert hoch verehrt, zugleich ist der Ort auch Sammelpunkt für die Jakobuspilger. Die Abteikirche des ehemaligen Klosters Saint-Gilles war der Ort, an den sich Ägidius, der einzige Nichtmärtyrer unter den Nothelfern, in die Einsamkeit zurückgezogen haben soll. Eine Hirschkuh, die ihm Milch spendete, wurde auf der Jagd verwundet, suchte bei Ägidius Schutz und konnte dann von ihm gesund gepflegt werden. So wurde der Heilige auch der Patron für stillende Mütter! Als Mönch und späterer Abt des von ihm gegründeten Klosters wurde er vielen Kranken, Notleidenden und Ratsuchenden Helfer und Bruder. Die Pfarrkirche in Oberwittighausen ist ihm gewidmet.

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DIE VIERZEHN HEILIGEN BARBARA

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Name griechisch BARBARA, die Fremde, die Ausländerin Gedenktag 4. Dezember Heimat Nikomedien, heute Izmir / Türkei Todesjahr 306 enthauptet Attribut Turm, Kelch, Hostie, Schwert Patronat Patronin der Bergleute, Bauleute, Architekten, Dachdecker, Maurer, Soldaten, Artilleristen; Hoffnung in der Finsternis, Trösterin der Gefangenen; Beschützerin vor Gewitter und Feuersnot; Beschützerin vor einem jähen Tod Sie stammte aus Nikomedien und wurde von ihrem Vater wegen ihrer außergewöhnlichen Schönheit in einen Turm gesperrt. Als sie ihrem Vater gestand, Christin zu sein, wurde sie von ihrer Familie vor den gefürchteten Statthalter gebracht, der sie wegen ihrer Glaubenstreue durch das Schwert hinrichten ließ. Vorher ernährte sie sich von der Hostie. Deshalb wird sie meist mit Schwert, Hostie und Kelch dargestellt. In der Ostkirche zählt die Heilige Barbara zu den „Großen Märtyrern“ und zu den „Virgines capitales“. Zahlreiche Kirchen mit ihrem Patronat und reiches Brauchtum bekunden ihre Bedeutsamkeit.

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DIE VIERZEHN HEILIGEN BLASIUS

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Name griechisch BASILEUS, König Gedenktag 3. Februar Heimat Sebaste / Armenien Todesjahr 316 enthauptet Attribut Bischof mit Stab, Mitra und zwei gekreuzten, brennenden Kerzen Patronat Helfer bei Halsleiden; Patron der Ärzte, Weber, Wollhändler, Wachszieher, Schneider, Gerber, Blasmusiker; Vieh- und Wetterpatron; in Italien auch Tierpatron Zuerst Arzt, dann Bischof von Sebaste, floh er vor den Christenverfolgern in eine Höhle. Diese entdeckten ihn; er kam ins Gefängnis und wurde dort vielen zum Helfer und Tröster. So befreite er einen Knaben, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte, vor dem drohenden Tod. Der Blasiussegen an seinem Gedenktag geht auf diese Legende zurück. Blasius wurde von seinen Schergen arg geschunden: ein eiserner Kamm zerfleischte ihn. Zuletzt wurde er enthauptet. Sein Kult verbreitete sich vor allem durch die Kreuzfahrer im Abendland.

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DIE VIERZEHN HEILIGEN CHRISTOPHORUS

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Name griechisch CHRISTO-PHORUS, Christus-Träger Gedenktag 24. Juli Heimat Lykien / südliche Türkei Todesjahr um 250 unter Kaiser Decius enthauptet Attribut Jesuskind auf der Schulter, Stab oder Baumstamm in der Hand Patronat Patron für ein christliches Tagwerk; Nothelfer in vielen Gefahren; Retter aus Wassernot; Schutzpatron der Schiffer, Flößer, aller Reisenden und Kraftfahrer; Helfer gegen einen unvorhergesehenen Tod Schon um 452 wurde in Chalkedon ihm zu Ehren eine Kirche geweiht. Heute sind es im europäischen Raum etwa 3000 Kultorte, wo er verehrt wird. Der mittelalterliche Mensch, durch einen plötzlichen Tod in seiner Umgebung erschreckt, ließ den Heiligen an die Wände von Kirchen, Spitälern und Häusern groß darstellen, damit man schon von weitem sein Bild erkennen konnte: wer am Morgen ein Christophorus-Bild betrachtet, ist beschützt bis zum Abend. Christophorus wollte als Riese nur dem Mächtigsten auf Erden dienen. Bald diente er als Träger Christus an einem reißenden Fluss, wo er einmal ein Kind an das andere Ufer tragen sollte. Mitten im Fluss wurde es so drückend, dass er fast zusammen brach. Das Kind sagte: „Du hast nicht nur die ganze Welt getragen, sondern auch denjenigen, der die Welt erschaffen hat“.

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DIE VIERZEHN HEILIGEN CYRIAKUS

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Name griechisch KYRIAKOS, dem Herrn Geweihte, gehörig; lateinisch DOMINICUS Gedenktag 8. August Heimat Rom Todesjahr um 305 enthauptet Attribut Diakon mit gefesseltem Dämon (Drachen, Lindwurm) Patronat Helfer in heftigen Versuchungen, gegen böse Geister; Patron der Unterdrückten und Geknechteten, Fürsprecher für die Sterbestunde; Tröster bei schweren Zwangsarbeiten; Winzerpatron Er gehörte zu den Christen, die in den Lehmgruben und Thermen des Kaisers Diokletian Zwangsarbeit verrichten mussten. Als Erzdiakon von Rom leistete er karitativ unendlich Gutes für die Armen, half auch bestens unter den Mitgefangenen. Nach der Legende befreite er die Tochter des Kaisers Diokletian von dämonischen Krankheiten, symbolisch dargestellt durch einen Drachen. Cyriakus wurde am Ende der Qualen mit dem Schwert hingerichtet. Seine Grabstätte befand sich ursprünglich an der Via Ostia in Rom. Reliquien gelangten seit dem 10. Jahrhundert in die verschiedenen Kirchen Europas. Große Verehrung genießt er im mittelund oberrheinischen Raum – in der Pfalz ist er der Winzerpatron.

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DIE VIERZEHN HEILIGEN DIONYSIUS

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Name griechisch DIONYS, der dem Gott Dionys Geweihte Gedenktag 9. Oktober Heimat wahrscheinlich Gallien Todesjahr um 250 enthauptet Attribut Bischof mit Kopf in den Händen (wie Saint Nicaise in der Kathedrale von Reims) Patronat Helfer bei Kopfleiden, in Gewissensängsten, Glaubensnöten und leidvollen Kämpfen, bei denen man „den Kopf hinhalten muss“; Patron von ganz Frankreich und der Stadt Paris; ehemals Schutzheiliger der Karolinger Als erster Bischof von Paris wurde der Heilige Dionysius (französisch: Saint Denis) um 250 auf einem Hügel mit seinen beiden Gefährten Rusticus und Eleutherius enthauptet. Seitdem heißt der Hügel „Berg der Märtyrer“ – Montmartre. Nach der Legende soll er mit seinem Haupt in Händen bis zu seinem heutigen Grab gegangen sein; so ist er auch meist dargestellt (nicht zu verwechseln mit dem Heiligen Nicasius von Reims!). Sofort setzte eine große Wallfahrt zu seinem Grab ein. Die heutige Kirche ist die erste gotische Kirche der Welt und war für einen Zeitraum von über tausend Jahren die Grabstätte der königlichen Familien, die meist in kunstvollen Grabmälern beigesetzt sind.

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DIE VIERZEHN HEILIGEN ERASMUS

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Name griechisch ERASIMOS, liebenswert, begehrenswert Gedenktag 2. Juni Heimat Kleinasien Todesjahr um 300 gemartert unter Kaiser Diokletian Attribut Bischofsstab mit Ankerwinde Patronat Helfer bei Bauchweh und Unterleibskrankheiten; Patron der Seeleute, Schiffsreisenden, Drechsler und Schuhmacher Die Legende berichtet vom grausamen Martyrium des Bischofs von Antiochien in Kleinasien. Bei der Überfahrt mit einem Schiff nach Süditalien besänftigte er durch sein Gebet das Meer; so wurde er der Patron der Schiffer in Italien, Spanien und Portugal. Segensreich wirkte der Bischof als Missionar in der Hafenstadt Formio, die zwischen Rom und Neapel liegt. Dort starb er unter dem grausamen Kaiser Diokletian den Martertod. In Italien wird er auch liebevoll San Elmo genannt. Bei Gewittern beobachtet man auf Schiffsmasten eine elektrische Entladungserscheinung, was unter dem Namen „Elmsfeuer“ bekannt wurde. Seine Gebeine wurden später nach Gaeta im Golf von Neapel gebracht; darüber bauten die Bewohner den Dom San Eramo. Matthias Grünewald schuf ein berühmtes Bild mit dem Nothelfer in der Gestalt des Stifters, des Erzbischofs von Mainz und Magdeburg, Albrecht von Brandenburg, zusammen mit dem Heiligen Mauritius.

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DIE VIERZEHN HEILIGEN EUSTACHIUS

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Name griechisch EUSTACHIOS, der Fruchtbare Gedenktag 20. September Heimat Orient Todesjahr um 118 unter Kaiser Hadrian Attribut Hirsch mit Kreuz im Geweih Patronat Patron der Jäger und Forstleute, der Schützenvereine; Nothelfer gegen die Zerstörung der Natur; Helfer in Glaubenszweifeln und bei schweren familiären Schicksalsschlägen Zeitlich ist der Heilige Eustachius als erster der vierzehn Nothelfer um das Jahr 100 einzuordnen. Im heidnischen Glauben erzogen, diente Placidus als Oberst und Befehlshaber einer römischen Legion in Kleinasien. Nach seinem Sieg über die Perser soll ihm auf der Jagd ein Hirsch mit einem leuchtenden Kreuz zwischen dem Geweih erschienen sein. Christus sprach zu ihm, er bekehrte sich mit der ganzen Familie und erhielt bei der Taufe den Namen Eustachius. Als Christ verlor er Hab und Gut, seine Familie wurde auseinander gerissen. In großer Kriegsnot erinnerte man sich des siegreichen Soldaten. Nach Rom zurückgebracht, erhielt Eustachius wieder den Oberbefehl, die Familie fand auf wundersame Weise wieder zusammen. Bei der Siegesfeier zu Ehren der Götter verweigerte der überzeugte Christ die Götzenopfer.

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DIE VIERZEHN HEILIGEN GEORG

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Name griechisch GEORGOS, der Bauer Gedenktag 23. April Heimat Kappadokien / südliche Türkei Todesjahr um 305 unter Kaiser Diokletian Attribut Ritter mit Schwert und Schild, auf weißer Fahne mit einem roten Kreuz, den Drachen zu Füßen Patronat Patron der Ritter, Bauern, Sattler und Schmiede, der Pfadfinder und Pferde; Vorbild christlicher Tapferkeit Der Erzmärtyrer, wie er in der Ostkirche genannt wird, zeigt sich auf dem europäischen Kontinent in vielen Namensvariationen: Görg, Jörg, Jürgen, George, Schorsch, Igor, Juri. Sein Grab in Lod, dem biblischen Lydda, ist bezeugt. Dem Offizier wurden glänzende Versprechungen für seine militärische Laufbahn gemacht, wenn er Abstand nähme vom Christentum. Doch auch grausame Folterungen ließen ihn treu zu Christus stehen. Über Ägypten, Äthiopien und Syrien verbreitete sich sehr bald seine Verehrung über den ganzen Vorderen Orient. Viele Fresken in Höhlen und Kapellen zeigen Szenen seines Martyriums. Georgskirchen sind im Abendland bereits im 6. Jahrhundert nachweisbar. Nach dem Erzengel Michael nimmt er als Drachenkämpfer den ersten Platz ein. Das Bild des Heiligen als Krieger und Ritter zu Pferd wurde vor allem von den Kreuzfahrern verbreitet.

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DIE VIERZEHN HEILIGEN KATHARINA

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Name griechisch AIKATHARINE, die allzeit Reine Gedenktag 25. November Heimat Alexandria / Ägypten Todesjahr um 300 enthauptet Attribut Krone, Buch, Schwert, (zerbrochenes) Rad Patronat Patronin des Lehrstandes, der Philosophen, Theologen, Rechtsgelehrten, Notare, Wissenschaftler, Politiker, Buchdrucker, Friseure, Fuhrleute, Müller, Seiler, Töpfer, Wagner, Schuhmacher, Spinnerinnen, Spitäler und Hospitäler; Nothelferin bei vielen Ängsten Als hoch gebildete und außergewöhnlich schöne Königstochter verweigerte sie in Alexandria tapfer das vom Kaiser verlangte Götzenopfer. Spielend obsiegte sie nicht nur im vom Kaiser verlangten Rededuell mit 50 heidnischen Philosophen, sondern bekehrte sie auch noch alle zum Christentum. Der Kaiser übergab jene dem Scheiterhaufen, Katharina wurde in den Kerker geworfen, gefoltert und auf ein Rad gebunden. Dieses zersprang und so wurde sie mit dem Schwert hingerichtet. Der Legende nach trugen Engel ihren Leib auf den Berg Sinai, wo der spätere Kaiser Justinian ein Kloster errichten ließ. Das Katharinen-Heiligtum ist das bedeutendste steinerne Denkmal ihrer Verehrung. Schon früh setzte im Orient und dann auch im Abendland ihr Kult ein. Zentren waren die Benediktinerklöster Monte Cassino und St. Gallen.

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DIE VIERZEHN HEILIGEN MARGARETA

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Name griechisch MARGARITE, die Perle Gedenktag 20. Juli Heimat Pisidien / südliche Türkei Todesjahr um 307 enthauptet Attribut Krone, Kreuz, Drachen am Band Patronat Patronin des Nährstandes und der Landleute; Helferin bei Geburtsnöten: Fürsprecherin der Armen Nach einer alten Legende wurde sie von ihrem Vater, einem heidnischen Priester, verstoßen. Weil sie die Schweine hüten musste, wurde sie die Patronin der Landleute. Wegen ihrer Schönheit begehrte sie der Stadtpräfekt von Antiochien und wollte sie zum Abfall ihres Glaubens zwingen. Im Gefängnis erschien ihr ein Drache, das Zeichen für das Böse. Das Kreuz in ihrer Hand und der Drache zur Seite besagen, dass Margareta in der Kraft des Kreuzes das Böse besiegt hat. Abwandlungen ihres Namens sind: Margret, Margot, Marga, Gitta, Gretl; im ganzen christlichen Osten wird sie „Marina“ gerufen. Die Margaretentradition ist in unserem Volk tief verwurzelt: Gretchen in Goethes Faust, die Gretel im Märchen. Die Margeritenblume erinnert an die Heilige aus dem Osten. Der Margaretentag hatte im bäuerlichen Jahr eine besondere Bedeutung: Beginn der Ernte, Erledigung der Pacht- und Getreidezinsen. Eine Königin mit Namen Margarete wird als Heilige verehrt und gilt als Patronin Schottlands.

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DIE VIERZEHN HEILIGEN PANTALEON

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Name griechisch PANTELEIMON, ganz mitleidig, der Allerbarmer Gedenktag 27. Juli Heimat Nikomedien / Türkei Todesjahr 305 als Leibarzt Kaiser Maximians gemartert Attribut Hände auf den Kopf genagelt Patronat Patron der Ärzte, Hebammen und Kranken; Helfer gegen Kopfweh Als geschätzter Leibarzt des Kaisers Maximian half der Nothelfer neben den körperlichen und seelischen Nöten vielen Armen mit seinem Vermögen. Im Orient zählt er zu den „Hagioi anargyrioi“, den unentgeltlich Helfenden. Diese Gruppe war im Orient quasi das Gegenstück zu unseren Nothelfern. Neidische Arztkollegen verrieten dem Kaiser, dass er Christ sei. „Lieber sollen meine Hände verdorren, als dass ich sie zum Schwur der heidnischen Götter erhebe“, soll der überzeugte Christ Pantaleon gesagt haben. An einem Olivenbaum angebunden nagelten ihm seine Peiniger beide Hände auf den Kopf. Sterbend betete er noch für sie. Darauf geht sein Name „Panteleimon“ zurück. In mehreren Kirchen werden Glasampullen mit dem Blut des heiligen Martyrers aufbewahrt. Im Konvent der Augustinerinnen in Madrid geschieht an jedem 27. Juli das so genannte Pantaleonwunder: das Blut in der Ampulle verflüssigt sich und wallt auf.

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DIE VIERZEHN HEILIGEN VITUS

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Name lateinisch VITUS, lebensvoll oder „mein lieber Kleiner“ Gedenktag 15. Juni Heimat Sizilien / Italien Todesjahr um 304 gemartert unter Kaiser Diokletian Attribut Ölkessel, Hahn, Adler, Buch Patronat Helfer in Anfällen und Notfällen wie Epilepsie (Veitstanz), Tollwut, Schlangenbiss, bei Blitz und Ungewitter, zur Zeit von Aussaat und Ernte; Patron der Lahmen und Blinden, der Schmiede, Küfer, Gastwirte, Bierbrauer, Schauspieler, Apotheker, der Jugend und der Haustiere (Geflügel); Schutzherr zahlreicher Zünfte In der Kurzform Vitus steckt der Name Vitalis, der Lebenskräftige. Andere bekannte Namensformen sind Veit oder Vit. Das älteste Zeugnis des jugendlichen Märtyrers aus Sizilien findet sich im Martyrologium Hieronymianum um 450. Seine Eltern waren Heiden. Er selbst wurde im Hause christlicher Eheleute getauft und erzogen. Sein Vater war erbost, als er von der Taufe seines Sohnes hörte. Die Legende lässt wissen, dass der Kaiser Diokletian den Jungen in den Kerker sperren ließ, obwohl jener dessen Sohn von der Besessenheit geheilt hatte. In einem Kessel mit siedendem Pech beendete der 12-Jährige sein mutiges Christ sein. So wurde der Kessel zum Kennzeichen des Heiligen. Hinzu kamen Hahn und Adler, Symbole für Wachsamkeit, sowie das Buch als Zeichen der Glaubensstärke.

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Wir danken für die Unterstützung bei der Erstellung dieser Broschüre:

November 2011 Herausgeber: Gemeinde Wittighausen

Werner Hess, Poppenhausen

Idee und Gestaltung: Edgar Braun, Unterwittighausen und Höchberg office@grafik-braun.de

Eva-Maria und Dr. Reiner Saltin, Wittighausen

Texte: Edgar Braun; Franziskanerkloster Vierzehnheiligen bei Staffelstein Mitarbeit: Karin und Hans Lang, Unterwittighausen; Frank Lurz, Unterwittighausen; Elke Schuler, Oberwittighausen Fotografie: Jochen Schreiner, Würzburg, www.jochenschreiner.de

Josefine Jahn, Würzburg

Helmut Schenk, Bütthard Jochen Schreiner, Würzburg Ingrid Seubert, Oberwittighausen

Noxum GmbH, Würzburg Redaktionssysteme für Print- und Online-Medien www.noxum.com



www.wittighausen.de


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