Die Goldene Straße

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s e d f Au

s r e Kais n e r u p S

Lauf an der Pegnitz: eine der St채dte, die Kaiser Karl IV. protegierte. 26 REISE MOTORRAD 5/2010


Text: Dr. Ingrid Gloc-Hofmann // Fotos: Helmut Hofmann, Dr. Ingrid Gloc-Hofmann

aße verschiedene Königreiche Schon 1347 verband die Goldene Str g. dte, Territorien und deren Bevölkerun Stä e nd ute de be ie sow n fte cha afs Gr und ichte auf einer Motorradtour Lassen wir diese faszinierende Gesch der lebendig werden. durch bezaubernde Landschaften wie REISE MOTORRAD 5/2010

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E

rlenstegen ist ein idyllisch in der Nähe des Pegnitzufers gelegener Stadtteil Nürnbergs. Hier und da sind noch einige alte Sandsteinhäuser an der Ausfallstraße in Richtung Osten zu sehen und an der Stadtgrenze prangt eine Tafel, auf der zu lesen ist: „Böhmische Grenze. Z. Zt. Kaiser Karl IV. 1347-1378 lag hier an der Goldenen Straße nach Prag die Grenze von Neuböhmen“. Na, dann mal los auf dieser Jahrhunderte alten, berühmten Trasse. Von Nürnberg-Erlenstegen geht es ostwärts entlang der Pegnitz bis Lauf und etwas später nach Hersbruck, zwei mittelalterliche Städte, deren Fachwerkhäuser und Altstadtmauern heute idyllisch am Flussufer ruhen. Beide waren sie unter Karl IV. wichtige Standorte an der Goldenen Straße. Lauf durfte Straßenzölle erheben, wie an einem der Stadttore zu lesen ist, und im einzigartigen Wappensaal des Wenzelschlosses kann man allen Territorien jener Zeit nachspüren. Eine landschaftlich besonders reizvolle Strecke führt ab Hersbruck durch die Frankenalb, ein schmales Tal, links und rechts bewaldete Hänge. In Pommelsbrunn stehen noch Gasthöfe,

Besonders idyllisch liegt Hersbruck an der Pegnitz. Die mittelalterlichen Fern­ straßen wie auch die Goldene Straße führten mitten durch die Stadt. 28 REISE MOTORRAD 5/2010

Start unserer Motorradtour ist die „Böhmische Grenze“ des Reiches von Kaiser Karl IV., heute ein schicker Stadtteil von Nürnberg. die schon früher Stallungen für die Pferde der Durchreisenden bereit hielten, darüber sicherte im Mittelalter die Burg Lichtenstein die Straße. Das klingt äußerst romantisch, was es zu jener Zeit aber gewiss nicht war. Doch unsere Motorradfahrerherzen gehen auf angesichts der Straßenführung. Da geht es ein Stück geradeaus und plötzlich schlängelt sich die Straße entsprechend ihren natürlichen Bedingungen, bis vor uns, am Rande der Oberpfalz, hoch oben am Berg Sulzbach-Rosenberg auftaucht. In Serpentinen fahren wir rund um den Hügel hinauf zum Altstadtkern. Licht durchflutet ist die Stadt mit ihren

hell getünchten Häusern und dem prägnanten Schloss Sulzbach, der größten Schlossanlage Nordostbayerns. Dieses und ein moderner Glück-Auf-Brunnen


erinnern daran, welche Bedeutung die an der Goldenen Straße gelegene Stadt dank ihrer reichen Bodenschätze erlangte. Kaiser Karl IV. förderte den Bergbau, der bis ins 20. Jahrhundert der wichtigste Wirtschaftsfaktor nicht nur dieser Stadt, sondern der gesamten Region war. Wir wechseln von breiten Überlandstraßen auf kleine Nebenstrecken und durchforsten die Weite der Oberpfälzer Ebene. Besonders schmuck, umrahmt von sanften Hügeln, liegt Hahnbach in der Vilstal- und Auenlandschaft. Dann passieren wir die ehemalige Zollstation Hirschau. Weiß wie Schnee erhebt sich der 120 Meter hohe Monte Kaolino wie ein Fremdling in der grünen Landschaft. Den künstlichen Berg aus Quarzsand, ein Abfallprodukt des hiesigen Kaolin-Abbaus, kann man mit Skiern, Board oder Rodel hinabbrausen und im daneben liegenden Dünenfreibad karibisches Strandgefühl genießen. Doch dann wird es ernst. Denn nun steigt das Gelände beständig an. In Kohlberg, wo früher Holzkohle hergestellt wurde, die man zum Schmelzen von Eisenerz benötigte, war der Weg

» AUF GOLDENEN UND VERBOTENEN WEGEN GEHT ES BERGAUF GEN OSTEN « seinerzeit so steil, dass sich die Spuren der Wagen tief in den Boden eingegraben haben. Damals eine immens anstrengende Etappe der Goldenen Straße, doch heute macht sie richtig Spaß. Wir genießen die Steigungen und die herrliche Fahrt in sanften Kurven über die hügelige Hochebene. Ein Abstecher führt uns etwas südlich der offiziellen Route nach Leuchtenberg und Vohenstrauss. Diese malerischen Orte lagen an der einst „Verbotenen Straße“, jener Strecke, die nach der Ära Karls IV. gerne benutzt wurde, weil sie schlichtweg kürzer war. Wir passieren dann mit den Orten Weiden, Altenstadt und Neustadt an der

Waldnaab wieder bedeutende Handelsstädte an der Goldenen Straße und das weitläufige Naabtal, wo sich der Naturpark Oberpfälzer Wald anschließt; eine ruhige, ländliche Gegend. Recht einsam schlängeln sich die Landstraßen über das hügelige Gelände. Man spürt, dass die Grenze zum Nachbarland Tschechien nicht mehr weit sein kann. Störnstein, ein kleiner Flecken, war einst für das sichere Geleit der Etappe bis zur Grenze nach Bärnau zuständig. Wir folgen dem alten Weg über die weite Hochebene bis Bärnau-Steinberg, wo Kaiser Karl IV. auf seinen Reisen stets Station machte. Heute führt eine um 1800 angelegte Alleenstraße hinauf zum Steinberg, linkerhand liegt ein schattiger Kreuzweg und oben

Abwechslungsreich und reizvoll ist die Fahrt durch unterschiedliche Regionen. Auch daran erinnert das verschlungene Kunstwerk an der Autobahnraststätte Schmidgaden. REISE MOTORRAD 5/2010

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eine kleine Wallfahrtskapelle. In Erinnerung an die bis zum Zweiten Weltkrieg „offene“ Grenzregion treffen sich hier seit 1946 die Bewohner aus verschwundenen Ortschaften, die im Kalten Krieg dem Grenzstreifen weichen mussten.

Tschechische Republik Auch heute ist die Grenze wieder offen. Es gibt keine Zollstation, lediglich eine Ansammlung von Schildern und die obligatorischen Discountmärkte vergegenwärtigen den Grenzübergang. Und doch, trotz aller Nähe, Tschechien ist anders. Kaum angekommen, tauchen wir ein in eine ungemein ursprüngliche Landschaft. Wir sind allein, nur wir und unsere Motorräder, und so nehmen wir Fahrt auf über die ziemlich unebenen, dafür sich idyllisch durch die Natur windenden Landstraßen. Wilde blühende Wiesen reichen bis zum unbefestigten Straßenrand, Bäume ragen darüber. Obwohl gänzlich von grünem Laub überwuchert, entdecken wir in Svetce die verwunschene Ruine einer ehemaligen Klosterkirche und das prächtige, kürzlich renovierte Gebäude einer Reitschule,

Im tschechischen Grenzgebiet scheint die Zeit stehen geblieben zu sein: ursprüng­ liche Natur, die Reitschule in Svetce (ganz oben) und das Kloster Kladruby. 30 REISE MOTORRAD 5/2010

der zweitgrößten ihrer Art in Mitteleuropa nach der Wiener Reitschule. Die historische Stadt Tachov, böhmisches Landestor an der Goldenen Straße, gibt sich beschaulich und zugleich lebendig. Junge Leute vergnügen sich am Marktplatz und nehmen mit uns Motorradfahrern begeistert Kontakt auf. Gemächlich geht es weiter, vorbei an Gehöften und kleinen Ortschaften. In Svojsín tummeln sich Fischer und Kanufahrer im Fluss Mze (Mies). Und dann fahren wir über Endloskurven auf die beeindruckende Silhouette der Stadt Stríbro zu. Der tschechische Ortsname leitet sich vom Silberbergbau ab, der vom 13. bis zum 15. Jahrhundert hier betrieben wurde. Die ehemalige Bergmannsiedlung erhebt sich, von Grün um-

geben, auf einer Hügelkuppe. Zu ihren Füßen liegt ein tiefes Tal, in dem die Flüsse Mze und Uhlavka zusammenfließen. Wenige Kilometer weiter südlich thront sehr erhaben das Benediktinerkloster Kladruby über der ursprünglichen Flusslandschaft. Der prächtige Bau zeugt vom ehemaligen Reichtum. Bis zur Plünderung durch die Hussiten 1421 war es das mächtigste Kloster Westböhmens, dessen Besitztümer bis in die Prager Stadt hineinreichten. Zudem lag es strategisch sehr günstig am Schnittpunkt der Goldenen und der Verbotenen Straße sowie einer Abzweigung nach Regensburg. Im größeren Einzugsgebiet von Pilsen nahm die Goldene Straße einen wechselnden Verlauf. Wir schlagen uns süd-

..

» IN TSCHECHIEN FUHLEN WIR UNS WIE PIONIERE AUF .. ZWEI RADERN «


Die Barockkirche Maria Himmel­ fahrt, die der Kirchenbaumeister Kilian Ignaz Dienzenhofer in Prestice bei Pilsen schuf.

lich der heutigen Via Carolina, der Autobahntrasse Nürnberg-Prag. Welch ein Kontrast: Gondelten wir zuvor durch eine hügelige, lauschig und dicht bewachsene Natur mit engen Tälern, so brausen wir nun über eine weitläufige Landschaft, hier und da von herrlichen Alleen durchbrochen. Die Route der Goldenen Straße führt nun direkt nach Osten in großem Bogen um den Ballungsraum der Stadt Pilsen. Der Verkehr

ist dichter geworden, dennoch entdecken wir so manche sehenswerten Kleinode: Einen abgeschieden gelegenen riesigen Gutshof mit dem bezeichnenden Namen Gigant. Es folgt eine spätgotische Steinbrücke in Dobrany, die in schönen Bögen über die Radbuza führt, und wir können uns lebhaft vorstellen, wie früher ein Tross von Wagen und Pferden darüber holperte. Dann ein weiterer idyllischer Ort, Stenovice am Fluss Uhlava, der mit einer Schlossanlage glänzt. Vor Rokycany durchfahren wir unvermutet einen dichten Wald, das Gelände steigt ganz schön an und zwischen den Bäumen entdecken wir eigenartige Bodenwellen. Dies war eine der schwierigen Etappen der Goldenen Straße, denn durch das Bremsen der Wagenräder am Berg mittels eines Hemmschuhs gruben sie sich tief in die Straße ein. Die Gefahr, von Räubern über-

An Kulturellem kommt man in Tschechien einfach nicht vorbei: Schloss Stenovice am Fluss Uhlava (oben) und der Marktplatz der Silberbergbaustadt Stríbro (rechts). Heute ist das Reisen deutlich einfacher: Spuren von Hohlwegen am Berghang, wo sich die Wagen früher tief ins Erdreich eingegraben haben (links).

INFO // Goldene Straße Die „Goldene Straße“ war ab dem 13. Jahrhundert der wichtigste Handelsweg zwischen Nürnberg und Prag. Ihre große Epoche begann Mitte des 14. Jahrhunderts unter Kaiser Karl IV. als Verbindung zwischen Böhmen und dem Westen seines weit verzweigten Reiches. Dies bedeutet, dass die Goldene Straße zwischen Nürnberg und Prag lediglich ein Teilstück der 1.220 Kilometer langen politischen Landbrücke von Prag zu den luxemburgischen Hausmachtgütern Karls IV. war. Hier konnte der Kaiser sicher und bequem auf eigenem Grund reisen und zugleich repräsentieren und Volksnähe zeigen. Die damalige politische Bedeutung der Straße wird an ihrem militärischen Schutz deutlich: Zahlreiche Plegamtssitze und Burgen säumten ihren Weg. Aber sie brachte auch wirtschaftlichen Wohlstand mit sich. Aus Böhmen kamen auf ihr Häute, Wachs, Gewürze, Kupfer, Zinn, Eisen, Heringe, Talg, Schinken, Salz, Loden und Ochsen. Nach Böhmen wurden landrische Tuche, Sämereien, Getreide, Wein, Wolle und Eisenwaren geliefert. Auch die Deutsche Hanse, der bedeutendste Wirtschaftsbund des Mittelalters und der frühen Neuzeit, benutzte die Goldene Straße als Handelsweg. Die an der Route gelegenen Dörfer und Städte sowie die Regionen zwischen Nürnberg und Prag proitierten ebenfalls. So lebten die Schmiede vergleichsweise im Wohlstand. Gasthäuser befanden sich in Abständen von drei bis fünf Meilen und in den Raststätten ging es hoch her. Die Strecke der Goldenen Straße war von Karl IV. genau festgelegt, denn sie sollte nur durch böhmisches Gebiet führen. Um 1490 aber begannen Klagen vor allem aus den Städten Tachov, Bärnau und Weiden, da immer häuiger eine kürzere, südlich gelegene Alternative zwischen Hirschau und Stríbro über Leuchtenberg, Vohenstrauss, den heutigen Grenzort Waidhaus, über Primda und Bor benutzt wurde. Diese Strecke war zu Zeiten Karls IV. verboten, da sie größtenteils durch das Gebiet der Landgrafen von Leuchtenberg führte und so hieß sie denn auch „Verbotene Straße“. Interessanterweise wurde eben jene Strecke später zur modernen „Via Carolina“. Auch heute ließt der Verkehr zwischen den Partnerstädten Nürnberg und Prag, der Tourismus und kulturelle Begegnungen zwischen Deutschen und Tschechen in den grenznahen Gebieten beleben die Wirtschaft. Die Bauarbeiten dauerten viele Jahre, doch am 10. 9. 2008 wurde die vollständige Autobahntrasse der „Via Carolina“ ParisNürnberg-Prag eingeweiht. An der Raststätte bei Schmidgaden erinnert ein verschlungenes Kunstwerk an den Völker verbindenden Gedanken.

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fallen zu werden, war hier besonders groß. So eröffnete man am Berg parallel neue Spuren, wodurch bis zu dreißig teilweise an die fünf Meter tiefe Hohlwege entstanden. Wir kommen deutlich entspannter auf der asphaltierten Straße voran als unsere mittelalterlichen Vorgänger und landen schließlich in Mirosov. Ein wunderschönes Landhotel in einem ehemaligen Gutshof sieht sehr verlockend aus. Idyllisch und ruhig ist es hier, aber keinesfalls langweilig! Denn im zugehörigen Gasthaus geht es abends quicklebendig zu. Von weit her kommen die Gäste, um vorzüglich zu speisen, zu trinken, zu reden und bei Livemusik das Tanzbein zu schwingen. Grund genug also, hier einige Tage zu bleiben und die nähere Umgebung genauer unter die Räder und ins Visier zu nehmen. Egal, aus welcher Richtung der Reisende kommt, schon von weitem grüßt der Bergfried einer Burg südlich von Pilsen. Wie ein Ungetüm ragen die Reste der Burg Radyne aus den Bäumen. Einst von Karl IV. erbaut, diente sie zum Schutz der Goldenen Straße, die unterhalb des Burgberges

Verlockungen: Pilsen mit dem berühm­ ten „Pilsner Urquell“ (links). Diese hüb­ schen Damen zieren Schloss Zbiroh (Mitte). Herrliche Alleen im Umland (re). 32 REISE MOTORRAD 5/2010 2010/4

verlief. Wagemutig steigen wir den hohen Turm hinauf und da liegt uns das gesamte Pilsener Gebiet zu Füßen. Direkt vor uns Stary Plzenec, Altpilsen, ein kleiner beschaulicher Ort, der aber immerhin „Bohemica“, die bedeutendste Wein- und Sektkellerei Tschechiens beherbergt. Dahinter sieht man die Autobahntrasse der Via Carolina und schließlich Pilsen. Wer kennt sie nicht, die Heimat des Markenzeichens „Pilsner Urquell“? Das ist dann auch unser nächstes Ziel: Ein prächtiges Eingangstor, einem Triumphbogen gleich, geleitet uns auf das Gelände des 1842 eröffneten Bürgerlichen Brauhauses, wo man wirklich alles über das Brauwesen erfahren kann. Und fortsetzen lässt sich die Erkundungstour rund ums Bier im historischen Bierbrauereimuseum in einem alten brauberechtigten Stadthaus in Pilsens Altstadt. Na dann, Prost!

Das Goldene Prag ist das Ziel Ein kurzer Abstecher führt uns etwas abseits der Goldenen Straße durch ein lauschiges schmales Tal, an dessen Ende Dobrív aufwartet. In dem bezaubernden denkmalgeschützten Dorf mit Holzhäusern steht eine schwedischen Brücke aus dem 17. Jahrhundert und ein voll funktionierendes Hammerwerk aus dem Mittelalter, wo bis heute geklopft und gehämmert wird wie in alten Zeiten. Von hier geht es ostwärts, und wir kreuzen wiederholt die Autobahntrasse Via Carolina. Zu unserer Linken erheben sich die Berge von Krivoklát. Vor uns strahlt das weite Land im gleißenden Sonnenlicht, zuweilen tauchen wir in herrlich schattige Alleen ein. Auf einsamen Landsträßchen gondeln wir von Ort zu Ort und siehe da: In einem dieser Dörfer bei Myto landen wir in einem fröhlichen Frühjahrsfest. Junge, in bunte Trachten gewandete Leute marschieren vergnügt über den Hauptplatz, begleitet von einer Blaskapelle, deren Musiker sich mächtig ins Zeug legen. Zahlreiche Burgen und Schlösser säumen diese letzte Etappe, welche mit der Burgenstraße einhergeht. Das Drei-


» SCHATTIGE ALLEEN – STRASSEN GELEITEN UNS .. ZU KONIGLICHEN ORTEN « kaiserschloss Zbiroh, an strategischer Stelle errichtet, gibt sich heute äußerst elegant. Nicht nur Kaiser Karl IV. residierte hier, in einem Anbau aus dem 19. Jahrhundert lebte unter anderem der bekannte tschechische Jugendstilmaler Alfons Mucha und in einem weiteren Trakt aus der Zeit der Renaissance kann man es sich im Schlosshotel so richtig gut gehen lassen. Auch Horovice mit seinem klassizistischen Schloss war eine königliche Stadt. Steil ansteigende Serpentinenstraßen führen durch sie hindurch. Bei dieser Fahrt werden Kindheitserinnerungen wach, denn ich verbrachte in meinen ersten Lebensjahren einige Zeit in dieser Umgebung. Unweit von Horovice überrascht dann ein beeindruckender Blick über Felder, Wiesen und Alleen auf die Burgen Zebrák und

Tocník vor der Kulisse der Berge von Krivoklát. Die heutige Ruine Zebrák sieht äußerst idyllisch aus, war aber im Mittelalter ein wichtiges Handelszentrum und von daher eine schwer befestigte Stadt an der Goldenen Straße. Nach der Zerstörung durch einen Brand 1395 ließ Wenzel IV., der Sohn Karls IV., auf einem hohen Felssporn eine neue Burg namens Tocník errichten. Ein imposanter Bau, von dem aus man große Teile der wichtigen Straße von Prag nach Nürnberg überblickt. Was früher von strategischer Bedeutung war, ist für uns Vergnügen pur, denn die Aussicht über die Hügel und Felder der Umgebung ist außergewöhnlich reizvoll. Und der Burgbesuch gestaltet sich ganz amüsant, denn unvermutet darf ich mich als Falknerin betätigen und meinen linken Arm einem

wunderschönen Kauz als Start- und Landeplatz anbieten. Wir nähern uns Prag, die Besiedlung und der Verkehr nehmen deutlich zu, anstelle der ländlichen Idylle herrschen nun vermehrt Industrieansiedlungen vor. Králuv Dvur hat darin eine lange Tradition, schon im Mittelalter arbeitete hier ein Eisenhüttenwerk. Ein schöner Lichtblick ist da die alte Stadt Beroun. Karl IV. nannte sie „Verona mea“, erhob sie zur Königsstadt und beschenkte sie reich mit Privilegien. Die Stadt war von jeher bekannt für ihre Töpfereien, Tuchmacher, Mälzer, Braumeister und Weinbauern. Und wie es der Zufall will, findet just ein traditioneller Markt statt, der all diese handwerklichen und kulinarischen Künste vorführt und natürlich zum Kauf anbietet. Nur noch wenige Kilometer trennen uns nun vom Ballungsraum der tschechischen Hauptstadt. Der Rest des Weges der Goldenen Straße führt durch zahlreiche Prager Vororte, aber dann sind wir am Ziel, am Ufer der Moldau, und blicken auf die Silhouette des Hradschin, der Burganlage der Goldenen Stadt Prag.3

Zbiroh präsentiert sich als elegante Schlossanlage (links). Erlebnisreich ist ein Besuch auf Burg Tocník (oben) und fröhlich geht es bei den Dorfesten zu.

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Allgemeines Die Goldene Straße, von West nach Ost gesehen, führt in Deutschland ab Nürnberg in Mittelfranken durch die Frankenalb und den Nördlichen Oberpfälzer Wald; anschließend in Tschechien durch Westböhmen, das Pilsener Becken und am Bergland von Krivoklát vorbei bis Prag. Das sind geograisch und vor allem politisch sehr unterschiedliche Regionen, die aber über Jahrhunderte hinweg immer wieder in engster Verbindung standen. Mitte des 14. Jahrhunderts wurde die böhmische Hauptstadt Prag das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Mitteleuropas. Kaiser Karl IV. aus der Dynastie der Luxemburger dehnte, ausgehend von Prag, seinen Machtbereich bis nach Schlesien im Osten und im Westen bis Luxemburg aus. Benachbarte Territorien, wie beispielsweise die nördliche Oberpfalz, das so genannte Neuböhmen, wurden der Krone Böhmens einverleibt. So entwickelte sich insbesondere im Grenzgebiet eine besondere Beziehung zwischen Deutschen und Böhmen. Bis zum Zweiten Weltkrieg war diese Region grenzüberschreitend bewohnt und bewirtschaftet. 1938 wurden mit dem Münchener Abkommen tschechische Grenzgebiete mit mehr als fünfzig Prozent deutschen Bevölkerungsanteils dem Deutschen Reich zugeschrieben. 1939 besetzte Hitler das Land, Böhmen und Mähren wurden Teil des Deutschen Reiches. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus der Tschechoslowakei setzte eine neue Phase ein, der Kalte Krieg. Noch heute sieht man an zahlreichen Ortschaften im Grenzge-

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Keine Zollstation mehr! Aber ein Schilderwald kündigt die deutsch­tschechische Landesgrenze an. biet, wie sie in dieser Zeit durch den Todesstreifen brutal geteilt waren. Auch für die Oberpfalz bedeutete der Kalte Krieg tief greifende wirtschaftliche Einschnitte, wurde die Region doch an den äußersten Ostrand Westeuropas verdrängt. Erst nach 1989, mit der Wende und der Samtenen Revolution in der Tschechoslowakei, vollzog sich die allmähliche Öfnung der Grenzen. Und heute kommt man wieder zusammen. Zahlreiche gemeinsame Aktivitäten auf deutscher und tschechischer Seite sorgen für interkulturelle Veranstaltungen, für Kulturprojekte und neue touristische Aktivitäten wie die Plege grenzüberschreitender Wanderwege, die auch Teilstrecken der Goldenen und der Verbotenen Straße begehbar machen. Klima und Reisezeit Ende April/Anfang Mai bis September sind die für Motorradfahrer günstigsten Monate, wobei es klimatisch unterschiedliche

Gegebenheiten gibt. So muss vor allem im Grenzgebiet, in den höheren Lagen des Oberpfälzer Waldes und des angrenzenden nördlichen Böhmerwaldes, mit Regenfällen oder kurzzeitigen Schauern gerechnet werden, während die Frankenalb und das weite Pilsener Becken milder und sonnenreicher sind. Highlights Die Strecke der Goldenen Straße ist sehr abwechslungsreich. Immerhin durchfährt man das Hügelland der Frankenalb und die Höhen des Naturparks Nördlicher Oberpfälzer Wald. Auf tschechischer Seite folgen dann mehrere Höhenzüge, zwischen Tachov und Stríbro eine idyllische, waldreiche, von kleinen Seen durchsetzte Landschaft, schließlich die weite Hochebene rund um Pilsen und danach wird es mit dem Bergland von Zbiroh und Krivoklát wieder richtig hügelig. Da man sich auf einer alten Trasse bewegt, ist es kein Wun-

der, wenn man auch einmal die Burgenstraße passiert. Burgen, Schlösser und alte, historische, sehr malerische Ortschaften liegen zuhauf am Weg. Besonders erwähnenswert sind Lauf, Hersbruck und die Bergbaustadt Sulzbach-Rosenberg, wo man den Sulzbacher Bergbaustollen besichtigen kann. In Hirschau erwartet einen ein Highlight anderer Art, der Monte Kaolino, wo man neben Freizeitvergnügen das Gestein Kaolin erleben kann. Einen sehr schönen und für die Oberpfalz typischen Altstadtkern weist Weiden auf und in der Grenzstadt Bärnau lässt sich die Wallfahrtskapelle am Steinberg oder das Deutsche Knopfmuseum besichtigen. Es lohnen auch Abstecher zur Verbotenen Straße. Besonders idyllisch im Oberpfälzer Wald liegen Leuchtenberg und Vohenstrauss mit dem RenaissanceSchloss Friedrichsburg.   www.lauf.de   www.hersbruck.de


www.sulzbach­rosenberg.de   www.montekaolino.de   www.weiden­oberpfalz.de   www.knopfundknopf.com   www.burgruine­leuchtenberg.de   www.vohenstrauss.de In Böhmen ist es mit den historischen Sehenswürdigkeiten noch vielfältiger bestellt. Dazu gehören die alte Grenzstadt Tachov, in Svetce die äußerst romantisch gelegene Ruine des Paulanerklosters und eine Reitschule von 1857, die Silberbergbaustadt Stríbro und das Benediktinerkloster Kladruby, das 1108 vom schwäbischen Kloster Zwiefalten gegründet worden war und zu einem der reichsten Klöster Westböhmens avancierte. Rund um Pilsen bestechen denkmalgeschützte Städte wie Dobrany, Prestice mit der Barockkirche Maria Himmelfahrt des berühmten Architekten K. I. Dienzenhofer, Stenovice, Mirosov, Altpilsen mit der Burg Radyne und das schöne alte Dorf Dobriv mit seiner Volksarchitektur und dem mittelalterlichen, noch betriebenen Wasserhammerwerk. Und selbstverständlich sollte man Pilsen, der Stadt mit dem Markenzeichen „Pilsner Urquell“, dem Bürgerlichen Bräuhaus und dem Bierbrauereimuseum einen Besuch abstatten. Auf der letzten Etappe vor Prag betritt man dann die Königsrunde. In herrlicher landschaftlicher Umgebung geht es von einer Burg zur nächsten, Schloss Zbiroh, Horovice, Zebrák und Tocník, zum königlichen Eisenhüttenwerk Králuv Dvur und in die alte Handwerksstadt Beroun.   www.mustribo.cz   www.kladruby.cz   www.prestice­mesto.cz   www.zamek­mirosov.cz

www.staryplzenec.cz   www.pilsen.eu   www.prazdroij.cz   www.zbiroh.com   www.zamek­horovice.cz   www.tocnik.com   www.meto­beroun.cz Essen und Unterkunft Für schmackhaftes Essen ist überall gesorgt. In Franken und in der Oberpfalz gehören Schweinebraten, das fränkische „Schäufele“, ein Schulterstück vom Schwein mit hausgemachten Klößen, Bratwürste oder Schinkenplatten zu den Spezialitäten. Deftige Speisen und Hausmannskost sind auch für die böhmische Küche typisch. In den einfachen böhmischen Lokalen auf dem Land gibt es bevorzugt Schweinebraten, Sauerbraten, Rauchleisch oder Gulasch, serviert mit Semmel- oder Kartoffelknödeln und süßem Weißkraut. Sehr zu empfehlen sind auch die hausgemachten Suppen und als Nachspeise Palatschinken. In gehobenen tschechischen Restaurants lassen sich sehr gut kurzgebratene Gerichte vom Schwein, Rind oder Gelügel kosten. Beilagen werden in der Regel gesondert bestellt. Die einheimischen Biere und Weine sollten auch probiert werden. Die Palette an Übernachtungsmöglichkeiten ist vielfältig. In Tschechien gibt es Unterkünfte jeder Kategorie. In einer einfachen, geplegten Familienpension lässt es sich noch günstig wohnen. Die Preise in Drei- und Vier-SterneHotels hingegen sind vergleichbar mit jenen in westlichen Großstädten. Im zweiten Drittel der Strecke, rund um Pilsen, gibt es sehr viel zu erkunden. Wer sich hier etwas länger aufhalten möchte, dem sei

das sehr angenehme und schön gelegene Landhotel „Na Statku“ in Mirosov empfohlen.   www.hotelnastatku.cz Geld und Kosten Obwohl in Tschechien durchaus auch mit dem Euro bezahlt werden kann, ist die Landeswährung die Tschechische Krone (1 Euro entpricht ca. 25 Kronen). In den Städten gibt es EC-Bankautomaten, Kreditkarten werden meist in größeren Hotels, Restaurants und Tankstellen akzeptiert, jedoch nicht in einfachen Landgasthöfen. Essen und Übernachtung sind am Land noch verhältnismäßig günstig, ansonsten aber hat das Preisgefüge mitteleuropäisches Niveau. Motorrad fahren Entlang der Goldenen Straße bewegt man sich größtenteils in dünn besiedelten Regionen, so dass es auf den Landstraßen recht ruhig zugeht. Die Fahrt gestaltet sich abwechslungsreich. Mal fährt man kurvenreich durch Täler und gebirgiges Gebiet, dann über lacheres Hochland mit Seen, Alleen und weiten Aussichten – also Fahrspaß pur! Lediglich in der Nähe der Ballungszentren Nürnberg, Pilsen und Prag ist die Verkehrsdichte größer. Wer einmal auf die

Autobahn Via Carolina ausweichen möchte: Für Motorräder muss keine Autobahngebühr bezahlt werden. Die Promillegrenze liegt in Tschechien bei 0,0. Literatur und Karten • Motorrad Generalkarte Deutsch­ land Nr. 14 (ISBN 3-82972-099-8), Nr. 16 (ISBN 3-82972-101-3), Nr. 17 (ISBN 3-82972-102-1), Maßstab 1 : 200.000, € 5,90 • Mairs Geographischer Verlag, Generalkarte Tschechien Nr. 1, West- und Mittelböhmen, Maßstab 1 : 200.000, ISBN 3-89525015-5, € 8,50 Wichtige Adressen Informationen zum Verlauf und zur Geschichte der Goldenen Straße, zu Sehenswürdigkeiten, Unterkünften und Gastronomie bietet die hervorragende Homepage:   www.goldene­strasse.de Sehr informativ zum Gebiet Bärnau-Tachov ist die Webseite:   www.geschichtspark.de Informationen zu Tschechien, Unterkünften und virtuellen Besichtigungen inden Sie unter:   www.czecot.com/de/ Auslandsvorwahl: 004 20. Im mittelalter­ lichen Hammer­ werk Dobriv wird gehäm­ mert wie früher. Mit Wasser­ kraft wird Eisen­ erz zu Nägeln und anderen Werkzeugen verarbeitet.

gefahrene Route Abstecher Via Carolina

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