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REISEN // TSCHECHISCHE REPUBLIK // PILSNER REGION

Wie anno 30 REISE MOTORRAD 1/2016


Im Tal der Teplá: Abenteuerlich kreuzt die Bahnstrecke mehrmals die Straße. Zur Sicherheit blinkt stets das Warnsignal.

Einsame Wege, stille Städtchen, malerisch-verträumte Landschaften: Die Pilsner Region ist eine Welt für sich und ein kleines Paradies. Text: Dr. Ingrid Gloc-Hofmann // Fotos: Helmut Hofmann, Dr. Ingrid Gloc-Hofmann

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as schwarze Asphaltband bringt uns über den ostbayerischen Grenzübergang Bärnau hinein nach Tschechien. Tachov und Planá sind die ersten Städt­ chen auf unserem Weg in die urtüm­ liche böhmische Landschaft, die wir auf alten Landnebenstraßen erkunden wollen. Schon bald fühlen wir uns wie in einer anderen Welt. Für übermäßigen Verkehr sind die Sträßchen nicht gedacht, denn wer ist schon in dieser Einsamkeit unter­ wegs? Direkt am Straßenrand sprießt das Gras, Seitenstreifen gibt es grundsätzlich keine, der Belag ist krumm und schief, von Löchern und Auswür­ fen durchsetzt. Wir werden ganz schön durchgeschüttelt, doch der landschaftliche Genuss ist einma­ lig. Die Region Slavkovský Les, der Kaiserwald, ist ein friedliches Hügelland mit Alleen und tiefen Wäldern, wo die Sonne durch die Baum­ spitzen vereinzelt ihre hellen Strahlen wirft. Von den Weiden blinzeln uns weiße Kühe neugierig zu, ansonsten ist weit und breit niemand auszumachen. Soll man nun das Tal der Teplá als idyllisch oder romantisch beschreiben? Angesichts des Flüsschens Teplá, das sich in vielen Windungen seinen Weg zwischen karstigen Felswänden gebahnt hat, entscheide ich mich für malerisch – eine Traumstrecke! Das wissen natürlich auch die Einheimischen, tschechische Motorradfahrer sowie deutsche aus dem benachbarten Bayern kurven ebenso wie wir genussvoll hindurch bis Bečov nad

D

Teplou. Weit oben auf einem steilen Felssporn, der von zwei Seiten von der Teplá umlossen wird, liegen die trutzige Burg und das liebliche Schloss Bečov. Auf einem schmalen, steilen Weg fahren wir hinauf, alles ist fein herausgeputzt und strahlt farbenfroh in der Sonne. Natürlich lockt die Szenerie mitsamt den einladenden Straßencafés so manchen Besucher an. Den Ort zu verlassen, ist allerdings nicht leicht. Wir drehen zwei Runden, bevor wir die richtige Ausfall­ straße inden, was uns jedoch ein nettes Panorama auf die Burganlage beschert.

dings lautet der deutsche Name Neu­ markt. Wie auch immer, der seit dem 13. Jahrhundert belegte Ort liegt ab­ schüssig am Hang, um den Marktplatz gruppieren sich wunderschön sanierte Renaissance­ und Fachwerkhäuser, so­ dass der Ort zur städtischen Denkmals­ zone erklärt wurde. Unweit davon passie­ ren wir Konstantínové Lázně, ein idyl­ lisch inmitten von viel Grün gelegenes Heilbad, dessen schwefelhaltige Stinker­ quellen seit dem 16. Jahrhundert genutzt werden. Für Rehas, Kuren und Wellness gibt es ein vielfältiges Angebot in den gefälligen Hotels und Badehäu­ sern. Profaner wird es dann in Stříbro, der mittelalterlichen Sil­ berbergbaustadt mit ihrem be­ merkenswerten sgraittoverzierten Renaissance­Rathaus. Um die hoch oben auf einem Hügel thro­ nende Stadt windet sich in weiten Kehren die immer noch wie in alten Zeiten kopfsteingeplasterte Straße. Östlich von Stříbro peilen wir die Talsperre Hracholusky an, die das Wasser des Flusses Mže aufstaut, der im Nord­ osten der bayerischen Oberpfalz als Mies entspringt. Bis zur Mitte des 20. Jahr­ hunderts war das tief eingeschnittene, teils felsige und durch dichte Wälder führende Tal der Mže kaum besiedelt und schwer zugänglich. Mit dem Bau des Stausees konnte man dem gestiege­ nen Wasserbedarf Rechnung tragen und selbstverständlich wurden auch Straßen gebaut. Wir folgen der wunderbar kur­ venreichen Strecke, bis wir vor den Toren Pilsens stehen. Da fahren wir rasch hindurch, passie­ ren das Städtchen Rokycany und tru­ deln bald darauf in Mirošov ein, wo wir uns für die Dauer unseres Aufenthaltes in einem lauschigen Landhotel einmie­ ten. Der ehemalige Gutshof mit herrli­ chem Garten bietet angenehme Zimmer und ein geplegtes Gasthaus, das wegen des leckeren Essens von vielen Gästen aufgesucht wird. Der Ort selbst ist ein ruhiger Flecken, mittendrin liegt ein Ba­ rockschloss, das im 17. Jahrhundert zu einer repräsentativen Residenz ausgebaut worden war. Weniger schön ist die Ge­ schichte. Ende des Zweiten Weltkriegs war im Schloss ein Kriegsgefangenenla­ ger für Angehörige der Wafen­SS unter­ gebracht und nach Kriegsende fanden hier über 300 Hinrichtungen statt.

» BÖHMISCHE STRASSEN: UNVERWECHSELBAR URTÜMLICH « Schwungvoll gondeln wir weiter durch die satt­grüne Region, hinab in schattige Täler und hinauf auf hügelige Hochebenen. Das wuchtige Prämon­ stratenser­Kloster Teplá ist ebenso ein Hingucker wie die hübschen, aber men­ schenleeren alten Ortschaften mit far­ benfrohen Häuschen und Blumengär­ ten. Nur Hunde, aufgeschreckt durch unser Motorgeräusch, kläfen uns wie­ derholt an. Ich bin dankbar für die Zäune, die uns trennen, denn ohne sie hätten wir die Hunde bestimmt schon an den Waden. Das Städtchen Ùterý inde ich besonders hübsch. Ùterý be­ deutet im Tschechischen Dienstag, aller­

Ein Highlight im verschlungenen Tal der Teplá ist Bečov nad Teplou. Der Mix aus mittelalterlicher Burg, Barockschloss und moderner Kunst ist ein echter Hingucker.

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An der Berounka Wenden wir uns einem freundlicheren Programm zu, dem Tal der Berounka. Die Berounka entsteht in Pilsen durch den Zusammenluss der Mže und der Radbuza. Bei unserem ersten Stopp er­ leben wir ein lustiges Schauspiel, die misslungenen Versuche einer Kajakfahrt. Gleich dreimal hintereinander kentern zwei junge Männer, leeren mühselig, aber mit Humor das vollgelaufene Boot, bis sie dann endlich doch noch auf dem Wasser vorwärtskommen. Auch wir neh­ men zügig Fahrt auf, landen aber bald in einer Sackgasse. Nur mit einer Seilfähre geht es nun weiter. Der Fährmann bringt uns beide ans andere Ufer und setzt uns irgendwo in der Pampa aus. Wir folgen auf weiter Flur einem unbefestigten Weg, bis wir bei der Ortschaft Liblín wieder den Fluss erblicken. Dekorativ liegen die Häuser über dem breit dahin­ ließenden Gewässer, das wir auf einer breiten Brücke passieren. Nicht immer kommt man danach ganz an die Beroun­ ka heran, aber auch in unmittelbarer Nähe ist die Route ein Traum; eine kur­ vige Berg­und­Tal­Strecke, die alpinen Serpentinenstraßen in nichts nachsteht. Und plötzlich geht es hinein in den böhmischen Urwald. Hier sind die Wäl­ der anders; ursprünglicher, dicht, dun­ kel und geheimnisvoll. Das Asphaltband schlängelt sich kühn zwischen den Bäu­ men hindurch. Gelegentlich gleicht die Fahrt einem Blindlug, da wenig Son­ nenlicht durchkommt und die Qualität des Fahrbahnbelags kaum noch auszu­ machen ist, aber dennoch haben wir  einen Heidenspaß.

Facettenreich: Oft trift man auf alte Gutshöfe (o.). Das mächtige Kloster Teplá ist schon etwas marode (u. li.). Entlang des Flusses Berounka führt ein idyllisches Land­ sträßchen (u. re.). An einer Stelle geht es nur per Seilfähre über das Wasser (unten).

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Streng genommen verlassen wir mit dem Hügelland Křivoklátsko die Pilsner Region und betreten Mittelböhmen. Doch der Abzweig muss sein, denn wir wollen die romantische und exponiert über dem Fluss thronende Burg Křivo­ klát besuchen. Majestätisch scheint sie über unseren Köpfen zu schweben. Zwei Spitzkehren geben uns den Weg nach oben vor. Zahlreiche Touristen lanieren hier umher und mehrere Schulgruppen schreiten in Reih und Glied, um mit uns eine der ältesten und bedeutendsten Burgen der böhmischen Herzöge und Könige zu besichtigen. Ein Wermutstropfen unserer heutigen Runde sind die häuigen holperigen und extrem staubigen Baustellen. Dennoch haben auch sie sympathische Momente, bei­ spielsweise als uns ein Dorfbewoh­ ner einen kaum auszumachenden, aber hübschen Feldweg als Umfahrung empiehlt. An anderer Stelle gibt es einen Stau inmitten einer Ortschaft. Die Bau­ stellenumleitung führt einspurig durch eine andere Baustelle und dort haben sich ein Bus und ein Sattelschlepper ver­ keilt – kein Vorwärtskommen, und das in der glühenden Nachmittagssonne. Also nutzen wir den Vorteil unserer Enduros, nehmen Reißaus über den Straßengraben, rutschen eine abschüs­ sige Schotterabfahrt hinab, um nach weiteren Umwegen schließlich wieder das intakte Asphaltband zu erreichen, das uns nach Mirošov zurückleitet. Ver­ staubt und verschwitzt trudeln wir nach

der ereignisreichen Tour „zuhause“ ein. Eine erfrischende Dusche bringt uns wieder auf Trab und der Abend verwöhnt uns mit Traumwetter und Geselligkeit. Im Biergarten unseres Hotels lassen wir uns die böhmische Küche und Pilsner Bier schmecken, während nebenan eine Band mit Livemusik zum Tanz einlädt.

Sanftes Hügelland Heute sind wir südlich von Pilsen unter­ wegs und schwingen entspannt auf ge­ plegtem Asphalt durch die Landschaft. Es ist lieblicher und lichter als im Nor­

ben werden. Bald stoßen wir an die Ufer des Flusses Otava. Einladend liegt dort die altehrwürdige Stadt Horažďovice mit ihren Stadtbefestigungen und dem schmucken Marktplatz, den wir für eine Mittagsrast nutzen. Wohl schon im 10. Jahrhundert war der Ort als Gold­ wäschersiedlung entstanden. Wir folgen der Otava lussaufwärts durch einen idyllischen, von Kalksteinhügeln umge­ benen Talkessel und haben schon bald eine gigantische Burganlage im Visier. Majestätisch thront Burg Rabí über dem Fluss und beherrscht die Landschaft. Auch sie ist so etwas wie ein Nationaldenkmal, gilt sie doch als die größte Burgruine Tsche­ chiens und eine der ältesten Fes­ tungsanlagen des Landes. Dann begeben wir uns auf kleine, abseitige Sträßchen, um einen Schwenk nach Norden zu machen. Sie führen uns durch stille, ur­ tümliche Dörfer, bis sich am Horizont ziegelrot gedeckte Türme zwischen den grünen Baumwipfeln abzeichnen; Schloss Žinkovy an einem weiten, von Bäumen bestandenen See lässt grüßen. Die an­ mutige Schlossanlage, die im 19. Jahr­ hundert im Stil der Romantik ausgebaut worden war, liegt in einem idyllischen Park. Eine gute Gelegenheit, die Motor­ räder abzustellen, mal wieder die Füße zu vertreten und das Anwesen zu inspi­ zieren. Eine richtig nette Kulturtour ist das an diesem Tag, mit einem einzigen Haken: Auf einer abschüssigen, etwa 500 Meter langen Strecke überrascht uns ein durch die Hitze und immense Sonneneinstrahlung vollkommen aufge­ weichter, verlüssigter Asphalt. Irgendwie müssen wir durch die Schmiere hin­ durch und nehmen zur Sicherheit die erdige Kuhle am Straßenrand. Die Autos haben das Nachsehen, denn beim Durchfahren rollen sie das klebrige Bitumen auf ihren Reifen regelrecht auf.

» FAHRT MIT HINDERNISSEN – AUCH DAS HAT SEINEN REIZ « den, ein weites, ofenes Land, das ferne Ausblicke auf grüne Hügel, Wiesen und Weiden genießen lässt. Dazwischen liegen ruhige Dörfer mit Teichen und sprenkelig verstreute Gehöfte. Immer wieder trefen wir auf prächtige Schlös­ ser und Kirchen, Rožmitál pod Třem­ šínem mit Burg Rosenthal beispielsweise liegt malerisch an einem großlächigen See. Gar nicht weit entfernt passieren wir Lnáře. Das dominante Barock­ schloss Schlüsselburg sticht sofort ins Auge. Der kleine Ort mitsamt seinem Schloss liegt malerisch in einer wasser­ reichen Gegend, wo seit Jahrhunderten Teichwirtschaft und Fischzucht betrie­

Der Westen ruft

Alltagsszene in Rožmitál pod Třemšínem: Der Tante­Emma­Laden, ein Blumenla­ den und die Schlossgaststätte liegen neben der Pfarrkirche zentral am Marktplatz.

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Leider steht bereits die Rückfahrt an, doch auch die beschert uns schöne Weg­ strecken und einige kleine Highlights. Wir wenden uns Richtung Westen und tuckern auf geplegten Landstraßen ent­ spannt durch das Pilsner Becken, bis wir an einem weiteren Superlativ landen. Diesmal ist es Švihov, eine der größten Wasserburgen Böhmens. Der Herrensitz


südlich von Pilsen wurde im 14. Jahr­ hundert erbaut, 600 Jahre später diente er als Filmkulisse. Die Tschechen sind ja bekannt als hervorragende Produzenten von Märchenilmen und viele davon wurden hier gedreht, wie beispielsweise „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Klatovy, das an den nördlichen Aus­ läufern des Böhmerwaldes liegt, ist eine imposante Stadt und hat einige nicht ganz alltägliche Sehenswürdigkeiten zu bieten. Um den quadratischen Markt­ platz im Zentrum der Altstadt gruppie­ ren sich historische Bürgerhäuser. Am obersten Punkt ragt am Rathaus der Schwarze Turm empor. Er hat alle großen Brände seit dem 16. Jahrhundert überdauert und ist der höchste Turm der Stadt. Daneben präsentiert sich die barocke Jesuitenkirche, in deren unter­ irdischen Gewölben eine Kuriosität lau­ ert. Angehörige des Jesuitenordens und viele Mitglieder südböhmischer Adels­ familien wurden hier bestattet. Als wür­ den sie sich jeden Moment erheben, liegen die Leichname in ihren ofenen Särgen. Dank der besonderen Belüftungs­ verhältnisse in den Katakomben sind sie auf natürliche Weise mumiiziert und mit Haut, Haar und Bekleidung erhal­ ten geblieben. Wenige Schritte weiter steht die barocke ehemalige Apotheke „Zum weißen Einhorn“ (U Bílého jednorožce). Von 1776 bis 1966 stand sie im Dienst der Menschen, heute ist sie ein Museum. Es wird gezeigt, mit welchen Instrumenten, Gefäßen, Salben und Kräutern damals gearbeitet wurde und welche Heilmethoden zur Anwen­ dung kamen. Unsere letzte Station ist Horšovský Týn, dessen historisches Zentrum schon zu sozialistischen Zeiten zum städtischen Denkmalreservat erklärt wurde. Das hat die Ortschaft auch verdient angesichts der malerischen Häuser rund um den krummen und abschüssigen Marktplatz und vor allem hinsichtlich der wunder­ schön mit Sgraitto verzierten Burg. Nun rauschen wir dem Böhmischen Wald entgegen, dem Grenzgebirge zwi­ schen Tschechien und Deutschland. Auf traumhaften Kehren wedeln wir durch den steil am Hang platzierten Bergort Klenčí pod Čerchovem und werfen dann einen letzten Blick zurück auf die weite Ebene. Adieu Tschechien, bis zum nächs­ ten Mal. 

Burgen und Schlösser: Das romantische Schlösschen Žinkovy wurde nach 1897 von Ritter Karel von Wesselý ausgebaut (oben). Sehr viel älter ist das böhmische Natio­ naldenkmal Burg Křivoklát, das als Königspalast und Gefängnis diente (unten).

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Pilsner Kreises beindet sich das Schiefergebiet Tepler Hochland (Tepelská vrchovina) mit dem Fluss Teplá, der Richtung Norden über das Stift Tepl nach Karlsbad ließt, wo er in die Eger mündet. Daran schließt der Höhenzug des Kaiserwaldes (Slavkovský les) an, ein altes Bergbaugebiet, das im Norden schon zum Bäderdreieck Karlsbad­Marienbad­Franzensbad gehört.

Allgemeines Die Pilsner Region (Plzeňský kraj) ist eine von 14 Regionen Tsche­ chiens und liegt im Westen Böh­ mens. Westlich grenzt sie an Deutschland, im Norden an die Region Karlsbad, im Osten an Mittelböhmen und im Süden an Südböhmen. Verwaltungssitz ist die einzige größere Stadt Pilsen mit 168 000 Einwohnern, die ge­ samte Region weist 572 500 Ein­ wohner auf. Typisch ist eine große Anzahl kleiner Gemeinden und Dörfer. Das Land ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt, die Grenzregion zu Deutschland ist sehr dünn besiedelt. Fremden­ verkehr ist dank umfangreicher Naturgebiete auch bei vielen Ein­ heimischen ein wichtiger Aspekt. Die Region zählt 166 Naturschutz­ gebiete und Naturparks. Das Fremdenverkehrszentrum bildet die Stadt Pilsen mit zahlreichen Kulturdenkmälern und Einrich­ tungen. Hinzu kommen bedeu­ tende Denkmalschutzreservate, 21 städtische Denkmalzonen und 47 denkmalgeschützte Dörfer. Historische Denkmäler wie Klöster, Burgen und Schlösser sind eben­ falls ein bedeutender touristischer Faktor.

Östlich von Pilsen erstreckt sich das Gebiet Křivoklátsko (Pürglitzer Wald), das sich nach Mittelböh­ men ausdehnt und 1978 als Land­ schaftsschutzpark ausgerufen wurde. Geschützt wird das Gebiet entlang der hügeligen Landschaft des Flusses Berounka und dessen Zulüssen. Als naturwissenschaft­ lich bedeutend wurde Křivoklátsko in das internationale Netz der Bio­ sphärenreservate der UNESCO aufgenommen. Die Berounka ist der bekannteste Fluss des Landes, linker und wasserreichster Neben­ luss der Moldau. Aus dem Zusam­ menluss von Mže und Radbuza in der Pilsner Innenstadt ließt sie in traumhafter Landschaft in zahl­ reichen Kringeln und Bögen durch das Landschaftsschutzge­ biet Křivoklátsko in Richtung Prag. Nach 138 Kilometern mündet sie schließlich südlich von Prag im Stadtteil Lahovice in die Moldau.

Die Region lässt sich in folgende landschaftliche Gebiete untertei­ len: das Pilsner Hügelland (Plzeňská pahorkatina), das Bergland von Brdy (Brdská vrchovina) östlich von Pilsen, den Böhmischen Wald (Český les) an der Grenze zu Bayern und im Süden den nördlichen Böhmerwald (Naturschutzgebiet Šumava). Im Nordwesten des

Reich verziert: Renaissanceschloss Horšovský Týn am Ufer der Radbuza. biet ist der Stausee Hracholusky und nicht minder das landschaft­ lich reizvolle Tal der Berounka mit dem Hügelland Křivoklátsko. Wer es ofener und weitlächiger mag, der wird sich an den Teich­ landschaften im Süden Pilsens er­ freuen. Neben den Naturregionen sind im Pilsner Umkreis auch tra­ ditionsreiche Kulturlandschaften zu inden mit Denkmälern seit dem Mittelalter und einer reich­ haltigen Palette an Sehenswür­ digkeiten. Im Tal der Teplá bestechen Burg und Schloss Bečov. Die gotische Burg wurde vermutlich schon im 13. Jahrhundert errichtet und spä­ ter erweitert. Etwas unterhalb der Burg entstand im 18. Jahrhundert ein opulentes Barockschloss mit ausgedehntem Schlosspark. Un­ weit davon liegt Kloster Teplá. Die wegen ihrer Klosterbibliothek berühmte Abtei des Prämonstra­ tenser­Ordens wurde im 13. Jahr­ hundert gestiftet. Mehrmals zer­ stört und immer wieder aufge­

Highlights Landschaftliche Highlights sind die Landschaftsschutzgebiete Český les und Slavkovský les mit dem verschlungenen Tal der Teplá. Ein wichtiges Freizeitge­

Cheb

6

PRAG

Bečov

Křivoklát Týřovice

27 21

Mariánské Lázně

Teplá

Úterý Konstantinovy Lázně

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Město Touškov

5

PILSEN

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Horšovský Týn

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Břasy

26

6

Klenči Waldmünchen Rötz

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Horažďovice

27

Rabí

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4

Rožmitál

20

Nepomuk Žinkovy

Švihov

Furth im Wald Cham

Beroun

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5

Ud. nádrž Hracholusky

Bärnau

Krašov

Vlta va

20 km

Teplá

Ohře

Karlovy Vary

Otav a

Strakonice

Brünn München Linz

Wien

baut, weist die heutige Anlage Bauten aus verschiedenen Epo­ chen auf. Sehenswert ist ebenfalls das beschauliche Heilbad Konstantinovy Lázně.  www.zamek­becov.cz  www.klastertepla.cz  www.konst­lazne.cz Im Zentrum der Region ist die Stadt Pilsen zu nennen, die 2015 ein großes Jahr feiern durfte. Zur Kulturhauptstadt gekürt, präsen­ tiert sie sich mit zahlreichen Ver­ anstaltung wie Konzerten, Thea­ terauführungen, Vorträgen und Ausstellungen.  www.pilsen.eu  www.plzen2015.cz/de An der alten Straße von Prag nach Pilsen liegt das aus dem 12. Jahr­ hundert stammende Rokycany, und acht Kilometer südlich das stille Städtchen Mirošov mit sei­ nem lichten Barockschloss. Ein tschechisches Nationaldenkmal sollte man nicht verpassen, die Burg Křivoklát. Es handelt sich um eines der bedeutendsten und viel besuchten Bauwerke der böh­ mischen Region und zugleich um eine der ältesten Burgen der böh­ mischen Herzöge und Könige. Sie besteht seit dem 12. Jahrhundert und wurde im 13. Jahrhundert in heutiger Form erbaut.  www.rokycany.cz  www.zamek­mirosov.cz  www.krivoklat.cz Der Süden des Pilsner Kreises glänzt vor allem mit historischen Städtchen, Schlössern und Bur­ gen. Rožmitál pod Třemšínem liegt malerisch an einem großen Weiher. Der kleine Ort Lnáře, do­ miniert vom mächtigen Barock­ schloss Schlüsselburg von 1670, liegt in einem wasserreichen Fischzuchtgebiet. Horažďovice am Ufer der Otava ist eine altehr­ würdige Stadt, die wohl schon im 10. Jahrhundert als Goldwäscher­ siedlung entstand. Sie kann einen schmucken Marktplatz, Teile der Stadtbefestigung und das Schloss aufweisen. Unverwechselbar ist


Burg Rabí, die größte Burgruine Tschechiens und eine der ältesten Festungsanlagen des Landes. Malerisch zeigt sich das Schloss Žinkovy nahe der historischen Stadt Nepomuk.  www.rozmitalptr.cz  www.lnarecastle.cz  www.sumvanet.cz/horazdovice  www.hradrabi.cz  www.schlosszinkovy.de Südlich von Pilsen ist Švihov, eine der größten Wasserburgen Böh­ mens und wiederholte Filmkulisse, ein Hingucker. Die Stadt Klatovy ist ein Magnet. Am wichtigen Handelsweg zwischen Böhmen und Bayern wurde sie im 13. Jahr­ hundert gegründet. Im 17. Jahr­ hundert entstand die Jesuitenkir­ che mit ihrer barocken Doppel­ turmfassade, deren Portale von der Werkstatt des deutschen Bau­ meisters Kilian Ignaz Dientzenhofer ausgeschmückt wurden. Besichti­ gen lassen sich die Kirche samt der dazugehörigen Gruftanlage sowie die barocke Apotheke „Zum weißen Einhorn“. Auch Horšovský Týn mit seinem historischen, denkmalgeschützten Stadtkern ist bemerkenswert.  www.hradsvihov.cz/de  www.katakomby.cz/ katakombenklatovy  www.horsovsky­tyn.cz/de Klima und Reisezeit Das Klima in der Region ist gemä­ ßigt, aber zugleich von einigen Gegensätzen geprägt. Die Berg­ regionen nordwestlich von Pilsen, der Böhmische Wald und die Nordausläufer des Böhmerwaldes sind aufgrund der Höhenlagen im Frühjahr und Herbst sehr kühl, weisen aber dafür im Hochsom­ mer angenehme Temperaturen auf. Im Pilsner Becken und in den lacheren Gebieten im Osten und Süden besteht hingegen eine ausgeprägte Neigung zu hohen Temperaturen. Es sind warmge­ mäßigte Zonen mit langen, tro­ ckenen Sommern und wärmeren Übergangsperioden. Die Nieder­ schläge sind ausgewogen über das Jahr verteilt. April bis Oktober sind angenehme Monate zum Motorradfahren. Anreise Will man auch die Anreise fahre­ risch genießen, gibt es dafür schöne Strecken über Weiden in der Oberpfalz, Flossenbürg und den Grenzübergang Bärnau oder südlich über Neunburg vorm Wald, Rötz, Waldmünchen und den Grenzübergang Höll. Will man lott ins Zielgebiet kommen, lässt sich auch die Autobahn E 50 ab dem Grenzübergang Waidhaus

Richtung Prag nehmen. Erfreu­ licherweise sind tschechische Autobahnen für Motorräder nicht vignettenplichtig. Motorrad fahren Die Pilsner Region hat alle Varian­ ten an Streckenverläufen und Straßenverhältnissen zu bieten. Die großen Überlandstraßen sind gut ausgebaut und sorgen für zügiges Vorwärtskommen. Aller­ dings sollte man mit dem Tempo aufpassen, da hier gerne geblitzt wird. Reizvoller sind die Land­ nebenstraßen. Zum einen geht die Verkehrsdichte gegen null, zum anderen liegen sie landschaft­ lich äußerst reizvoll, weisen Auf­ und Abfahrten und schöne Kur­ ven auf. Fahrerisch sind sie jedoch durch schlechten Straßenbelag, Aufbrüche und vielfach Sand oder Splitt anspruchsvoller. Ver­ kehrsreich ist Pilsen mit seiner Peripherie. Essen Schon die kulinarischen Speziali­ täten sind eine Reise wert. Herz­ hafte Suppen wie Rinder­, Kartof­ fel­ oder Knoblauchsuppe werden vorneweg gereicht. Böhmische Braten mit Knödeln, Lenden­ und Schweinebraten, mit Selchleisch gefüllte Kartofelknödel und Kraut oder Gulasch sind die traditionel­ len Speisen. Für Vegetarier gibt es „bezmasé jídla“ (leischlose Spei­ sen), zum Beispiel gebackenes Gemüse wie Blumenkohl, geba­ ckener Käse, bunte Salate sowie Kartofel­ und Gemüsegerichte. Leckere Süßspeisen wie Palat­ schinken in allen Variationen, Obstknödel mit Quark und Butter serviert, und eine breite Auswahl an Kuchen sind ein weiterer Hit. Ein gutes Mahl wird klassischer­ weise mit böhmischem Bier oder Wein und einem Schnäpschen abgerundet. Unterkunft Als Basisstation für Tagesauslüge hat sich das Hotel Na Statku be­ währt. Das Gutshaus datiert aus dem Jahr 1870. 2004 wurde es auf­ wändig restauriert und zu einem modernen und gleichzeitig stil­ vollen Hotel ausgebaut. Die große

Gourmet-Tip p • Auch die Küche im Restaurant Na Statku ist ausge­ zeichnet. Traditionelle böh­ mische Gerichte in verfeiner­ ter Form, kleine Delikatessen und leckere vegetarische Speisen verwöhnen den Gast in stimmigem Ambiente.

INFO // Pilsner Köstlichkeiten Ohne Zweifel verbindet jeder mit der Stadt Pilsen die berühmte Biermarke. Die Brauerei­Aktien­ gesellschaft Plzeňský Prazdroj a. s. gilt als „Geburtsort“ des Pils­ ner Bieres. Im Jahr 1839 wurde die Brauerei unter dem Namen „Bürgerliches Brauhaus“ gegrün­ det. Wegen des Wasserbedarfs für die Bierherstellung und um die Qualität der Biere zu steigern, entstand das Areal der Pilsner Prazdroj östlich der Altstadt am Zusammenluss von Mže und Radbuza. Heute ist Pilsner Urquell die besonders für das Exportgeschäft bedeutende Hauptmarke des Unternehmens, während für den Inlandsmarkt Gambrinus als meist­ verkauftes Bier gebraut wird. Auf dem riesigen und baulich interes­ santen Areal der Pilsner Prazdroj gibt es ein Besucherzentrum, ge­ führte Besichtigungen werden in verschiedenen Sprachen angebo­ ten. Vorgestellt werden die Sudhäuser und der historische Brauerei­ keller sowie eine Ausstellung über die tägliche Arbeit im Betrieb. Zum Abschluss wird man zu einer Bierverkostung eingeladen.  www.prazdroj.cz/en/beer  www.prazdrojvisit.cz/de Nicht minder bedeutend ist Bohemia Sekt. Das Unternehmen be­ indet sich in Altpilsen (Starý Plzenec), wo eine von 1871 stammende Brauerei 1964 zur Sektkellerei Bohemia umgebaut wurde. Die An­ fänge der Gesellschaft Bohemia Sekt gehen aber bis in das Jahr 1942

zurück. Ihre ersten Erzeugnisse hießen Black Widow und Chateau Radyně. Ende der 1940er­Jahre hatte dann das Wirken des franzö­ sischen Sektweinspezialisten Luis Girardot maßgebliche Bedeutung. Seine Kunst legte den Grundstein zur Produktion der heute so be­ rühmten Sektweine. Seitdem ist Starý Plzenec Sitz der größten Wein­ und Sektkellerei der Tschechischen Republik. Die Aktienmehrheit des Unternehmens hält seit 1999 die Henkell & Söhnlein KG. 2005 wurde die Bohemia Sekt mit dem Erwerb der Marken Pražská Vodka, Nordic Ice und Silver Ice auch tschechischer Marktführer von Wodka.  www.bohemiasekt.cz/en Gaststube in hellem Holz, der Biergarten und ein begrünter In­ nenhof tragen zur Gastlichkeit bei. • Hotel-Restaurant Na Statku, Čtrnáctka 215, 338 43 Mirošov, Telefon +420 371 782 471, EZ 33,– Euro, DZ 50,– Euro  www.hotelnastatku.cz Reiseführer und Landkarten • Michael Bussmann, Gabriele Tröger, Westböhmen & Bäder­ dreieck, Michael Müller Verlag, Erlangen, 2014, ISBN 978­3­ 89953­832­8, 16,90 Euro

• Die Generalkarte Tschechien 1, Westböhmen/Mittelböhmen, Mairs Geographischer Verlag, 1 : 200 000, ISBN 3­89525­015­5, 8,99 Euro Wichtige Adressen Informationen zur Region, zu Sehenswürdigkeiten, Unterkünften und Gastronomie gibt‘s unter  www.turisturaj.cz/de  www.czech­tourist.de/ region_pilsen.htm Auslandsvorwahl: 00 42

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