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INSEL DER

Text: Dr. Ingrid Gloc-Hofmann // Fotos: Helmut Hofmann, Dr. Ingrid

Gloc-Hofmann

rauben wir uns den Berg hinauf sch r ete nm he Hö 00 2.0 er üb f au ll Von nu der Sonne glitzernden Meeresküste in r de n Vo n. ne szo ion tat ge Ve e en durch verschied e Berglanken hinauf in hochgebirgig te lde wa be d un e ng Hä re ba cht fru geht es über Phänomen, das es nur Vulkanregionen. Ein faszinierendes einmal gibt – auf Tenerifa. 48 REISE MOTORRAD 1/2014


EXTREME

Highway in endloser Wildnis: Ein perfektes Asphaltband durchzieht die geheimnisvolle Vulkanlandschaft Las Ca単adas im Teide-Nationalpark.

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urch Tiefschnee walzend mü­ hen wir uns an einem Februar­ morgen ab, den Flughafen rechtzeitig zu erreichen. Wir sind nicht die Einzigen, die mit Verspätung eintrudeln und gerade noch den Flieger erwischen. Nach vier­ einhalb Stunden Flug tauchen wir dann in eine völlig andere Welt ein. Strah­ lender Sonnenschein, eine glitzernde Meeresläche und T­Shirt­Wetter treiben uns gleich ins erste Strandcafé. Es wird eben doch alles gut, wenn man sich auf eine der „Glücklichen Inseln“ begibt. Auf Tenerifa dreht sich alles um den Teide. Von überall sichtbar, dominiert der 3.718 Meter hohe Vulkan die Insel. Seine Hangseiten schafen fruchtbare Regionen und auf der oberen Etage brei­ tet sich die mondartige Vulkanland­ schaft aus. Um uns in Spannung zu halten und die Vorfreude auf dieses Highlight zu steigern, streifen wir zu­ nächst entlang der Westküste, den Teide stets seitlich im Blick. Unsere Miet­ motorräder haben wir in Playa Paraiso bei „canarYmoto“ abgeholt: zwei BMW F 650 GS, eine Dakar und eine Zwei­ zylinder, beide in top Zustand und ge­ nau richtig für die kurvigen Straßen dieser Insel. Auch in der Küstenregion geht es gleich recht kringelig zur Sache. Im größeren Einzugsbereich von Adeje haben wir es mit ziemlich viel Verkehr zu tun. Busse und trödelige Lastwagen verstopfen die Straßen und wollen über­ holt werden. Doch Richtung Norden lösen sich die Blockaden allmählich auf und wir gewinnen zunehmend an freier Fahrt. Durch Barrancos, über Hoch­ lächen und vorbei an Bananenplan­ tagen schlängeln wir uns hinab zum Fischerstädtchen Playa de San Juan, das inmitten der schrofen Vulkanfelsküste eingebettet ist. Glücklicherweise keine Touristenhochburg, dafür mit netten Lokalen am Hafen, lädt es zu einem Stopp ein. Etwas lebendiger wird es einige Kilo­ meter weiter in Los Gigantes, doch die spektakuläre Szenerie lässt die paar Tou­ risten vergessen. Man nähert sich er­ haben dem Küstenstädtchen und dort, wo sich die Straße gabelt, um links und rechts in engen Serpentinen hinabzu­ gleiten, hat man wohl eines der besten Panoramen vor Augen. Der Name Los Gigantes hat seine Berechtigung, die la­

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chen Häuser schmiegen sich an die Steil­ wände, davor die Hafenbucht, feine Sandstrände und bizarre vulkanische Ufer. Und dahinter die wahrhaft gigan­ tische Steilküste mit bis zu 450 Meter senkrecht aufragenden, undurchdring­ lich und geheimnisvoll anmutenden Felswänden. Letztendlich sind sie der Felsabsturz des Tenogebirges, das sich weiter nörd­ lich anschließt. Da wollen wir doch mal einen Blick hinwerfen. Die Fahrt dort­ hin ist berauschend. Eine schwungvolle Kurve nach der anderen wedeln wir den Bergsattel hoch. Flugs nehmen die Hö­ henmeter zu, 600, 800, und die spek­ takulären Ausblicke bis hin zur Nach­ barinsel La Gomera bleiben ebenfalls

nicht aus. Auf 950 Metern liegen wir dann im schmucken Bergdorf Santiago del Teide ein. Am weitläuigen Markt­ platz begrüßen uns die Kirche und die majestätische Statue eines Guanchen­ königs. Dahinter, in einiger Entfernung, spitzt die Kuppe des Teide hervor. Rich­ tung Masca im Tenogebirge zweigt hier ein schmales Landsträßchen ab, das sich recht rasch in eine knilige Serpentinen­ straße wandelt. Sie ist äußerst eng mit abschüssigen Spitzkehren, in denen sich nicht selten Touristenautos verheddern. Es ist also Vorsicht geboten, aber den­ noch hat die Strecke einen außerge­ wöhnlichen Reiz. In atemberaubender Weise führt sie hinab in einen Vulkan­ krater, eine äußerst abgeschiedene und


Tenerifas mannigfache Facetten: Das Dorf Masca im Teno-Gebirge, zu erreichen über eine kurvenreiche Straße (oben); lichte Kirchen wie in Santiago del Teide (ganz links); Blumenpracht in Vilalor (Mitte links); Bade- und Sonnenfreuden wie im Surferparadies El Médano (links). bis vor kurzem kaum zugängliche Re­ gion im Tenogebirge. In unglaublicher Lage liegt dort Masca auf steilen, durch Schluchten getrennten Felsrücken, die Holzhäuser im Ort liegen zwischen Terrassen mit Obst­ und Mandelbäu­ men. Das war schon mal nicht schlecht für den Anfang! Dann soll es endlich zum Parque Nacional del Teide gehen, so der Plan. Doch hoppla! Am Abend braut sich ein monströser Sturm zusam­ men, fegt mit 90 km/h über die Land­ schaft und durch die engen Gassen von El Médano, wo wir uns eingehüllt vor­

wärts kämpfen und in einem freund­ lichen Lokal Schutz inden. Und dann bricht der Regen aller Regen aus, die Wellen peitschen an Land und überspü­

» KONTRASTREICHE EINDRÜCKE BEI SONNE UND STURM « len die strandnahen Plätze. Die Folge danach: Unser Städtchen steht unter Wasser, Planzen sind entwurzelt, dicke Wolken hüllen uns ein und es regnet

weiter. Also lassen wir die Motorräder stehen und beobachten von unserer er­ höhten Terrasse das Treiben am Strand. Allmählich lockert es auf, aber es bläst noch heftig und das sind ideale Bedin­ gungen für Surfer. Schon füllt sich die sturmgepeitschte See mit bunten Segeln und Boards, die übers Wasser jagen – ein schönes Schauspiel. Endlich ist der ganze Spuk vorbei, über Nacht hat es das Übel weggefegt und macht einer neuen faszinierenden Kulisse Platz. Denn einen Vorteil hatte der Sturm: Wir kommen in den seltenen Genuss, den Teide vollkommen in Weiß gehüllt zu erleben. Dazu geht es erstmal vom Meeresniveau stracks bergauf. Die Landschaftsräume wechseln stark. Fährt

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Die Straße der Barrancos schlängelt sich entlang der sonnigen Südhänge (oben). Außergewöhnliche Szenerie mit Schnee im TeideNationalpark (o. rechts). Über allem wacht auf 2.387 Metern das Observatorio Astronómico del Teide (rechts). Prächtige Häuser in La Orotava an der Nordküste (ganz re.). man zunächst durch zerfurchte Wüsten­ landschaft, beginnt sich die Straße ab San Isidro zu kringeln, schwingt sich durch grüner werdende Barrancos hi­ nauf bis Granadilla de Abona auf fast 700 Hö­ henmeter. Schon spürt man die geringere Tempe­ ratur, die tatsächlich pro Hundert Meter um ein Grad abnimmt. Und wei­ ter hinauf geht es auf einer perfekt ausgebauten Ser­ pentinenstraße, die uns an der Südlanke des Teide­Massivs bis Vilalor, dem höchstgelegenen Dorf Spaniens, führt. Ein guter Anlass, auf 1.466 Metern das hübsche Städtchen

zu besichtigen, aber auch den Blick bis hinab zum Meer schweifen zu lassen. Ausgedehnte Pinienwälder umgeben Vilalor, der Ort selbst erstrahlt in

» BUNTE PALETTE: SUBTROPEN, WÜSTE, HOCHGEBIRGE «

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verschwenderischer Blütenpracht, deren Farben sich satt von den weiß getünch­ ten Hausfassaden abheben. Oberhalb des Ortes begrüßt uns dann ein kleiner

Touristenmagnet, die „dicke Pinie“ mit ihren über neun Metern Stammumfang. Die größten Pinien des kanarischen Archipels wachsen in diesen Wäldern, durch die die Straßentrasse die Berg­ lanke immer höher erklimmt. Dann tauchen wir aus dem Nadeldickicht auf und betreten mit der Boca de Tauce auf 2.000 Höhenmetern ein neues Szenario. Der Einstieg zur zerfurchten Landschaft im Teide­Nationalpark ist sensationell. Vor uns breitet sich eine wilde, zerklüf­ tete Mondlandschaft aus. Scharfkantige schwarze Felsen, daneben die lachen wüstenartigen Zonen der Las Cañadas, die von Büschen und Sträuchern um­ geben sind, Planzen, die sich den extre­ men Höhenbedingungen angepasst ha­


INFO // Ein Auslug der besonderen Art Faszinierendes Naturschauspiel vor spektakulärer Kulisse, Sightseeing und entspanntes Dahingleiten, das bietet eine Bootsfahrt mit der „Katrin“. „Katrin“ ist ein ehemaliger Krabbenkutter von der Nordsee. Heute kreuzt er vor Tenerifa und fährt täglich mit Touristen hinaus aufs Meer, um Deline und Wale in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Außerdem wird das Schif in der Meeresforschung eingesetzt. Die vielfältigen Arten von Delinen und Walen werden beobachtet, ihr Zugverhalten, die Wechselwirkung zwischen ihnen und dem Menschen und vieles mehr werden untersucht. Der ständige Liegeplatz der „Katrin“ beindet sich im Yachthafen von Los Gigantes. Von hier starten die täglichen Ausfahrten, und diese sind mehr als lohnenswert. Man fährt in relativ kleinen Gruppen, die Fahrt selbst gestaltet sich ruhig, natürlich auch mit Rücksicht auf die Deline und Wale, die auf ofener See an dem kleinen Kutter vorbeigleiten. Als zu-

ben. Als Kulisse wogen rundherum die Kuppen mehrerer, von zartem Schnee­ weiß überzuckerter Vulkane. Einige Restwolken verdecken uns zu­ nächst die Sicht, doch bei einem Stopp kommt plötzlich Bewegung in die Wol­ kengebilde. Und siehe da, die Schleier lüften sich und der Vulkan der Vulkane taucht auf, weiß, majestätisch und be­ eindruckend dominant. Ganz klein kommen wir uns vor, als wir auf schnur­ geradem Highway dem Ziel entgegen­ fahren. Noch einige Höhenmeter und schon beinden wir uns in winterlicher Schneelandschaft. Gleißende Helligkeit nimmt uns ein, links und rechts der Straße türmen sich Schneehaufen auf. Ein ungewöhnlicher Zustand, der Tou­

sätzliches Schmankerl erlebt man die Steilküste von Los Gigantes aus neuer Perspektive. Denn vom Meer aus wirken sie noch spektakulärer als aus direkter Nähe. Zum Abschluss lässt der Kapitän die „Katrin“ direkt vor den skurrilen Lavafelsen des Tenogebirges entlangschippern, dort wo sich der Schlund der Masca-Schlucht zum Meer hin öfnet – ein phänomenales Erlebnis.  www.dolphinwhalewatch.com  www.rmc-international.org/katrindeutsch

risten und Tinerfeños, wie die Einheimi­ schen genannt werden, angelockt hat. Rund um die Felsnadeln Los Roques de Garcia und am Fuße des Teide tummeln sie sich staunend im kühlen Weiß. Auch die Teleskopkuppeln des weiter östlich gelegenen Observatorio Astronómico del Teide strahlen in dieser hellen Farbe, in schöner Korrespondenz zum schnee­ bedeckten Teide. Am Nordhang der Las Cañadas geht es ziemlich abrupt bergab. Schon ab 2.000 Metern beginnt das Valle de la Orotava, ein fruchtbares Tal, das wegen seiner Blütenpracht und Vegetationsviel­ falt stetig gerühmt wird. Nur leider sind die oberen Höhenlagen häuig in Passat­ wolken gehüllt. So auch an diesem Tag.

Durch Nebel und graue Wolken bahnen wir uns den Weg über eine an sich herr­ liche Kurvenstraße, nur die Ausblicke bleiben uns verwehrt. Doch auch da wendet sich das Blatt, als wir die lach auslaufenden Regionen erreichen. Die Nordküste präsentiert sich als sonnen­ beschienener Streifen am Horizont, dort die Hochhaussilhouette von Puerto de la Cruz und davor La Orotava inmitten von Blumen, Wein­ und Obstplantagen. Eine kurvenreiche Zufahrt bringt uns in das Städtchen, wo wir durch enge und steile Gassen das historische Zentrum anpeilen. La Orotava ist besonders ent­ zückend und ein Muss für jeden Kultur­ interessierten. Prächtige Kirchen, Plätze und Stadtpaläste zieren die Stadt, von denen uns einer besonders anzieht, die Casa de los Balcones. Es ist nicht nur ein stattliches, prächtig ausgestaltetes Her­ renhaus aus dem 17. Jahrhundert, man hat hier auch ein Besucherzentrum ein­ gerichtet. Typische Produkte der Region und deren Herstellung werden gezeigt, Kunsthandwerk, kanarische Stickereien, Keramik, Trachten und auch die Tra­ dition der Sandteppiche können hier bewundert werden. Nun wollen wir noch die Mittelge­ birgsregion im Süden unter die Räder nehmen. Die Straße der Barrancos, wie wir sie nennen, schlängelt sich entlang der Südlanke des Teide­Massivs in un­ glaublichen Kurven von einer Schlucht zur nächsten. Hübsche kleine Ortschaf­ ten wie Arico oder San Miguel residieren auf etwa 600 Höhenmetern wie Balkone über der Südküste des Atlantiks. Ent­ sprechend berauschend sind die Panora­ men über das Meer. Dann wieder ver­ liert sich die Kurvenstraße in engen Schluchteinschnitten, die an ihrem Ende über Brücken passiert werden. Von hier wenden wir uns nochmals der Aufahrt zu den Feuerbergen zu, in die Montaña Samara. Schwarze Vulkane mit quietsch­ grünen Pinien, daneben abgebrannte Flächen mit staksigen Baumstümpfen in schwarzem Lavageröll, die aber wieder zum Leben erweckt, zarte, in der Sonne glitzernde Nadeln austreiben, eine ge­ radezu abstrakte Szenerie. Und hinter rundlichen, bräunlich schimmernden Vulkanen spitzt der dreieckig aufragende weiße Gipfel des Teide hervor. Welch ein Anblick! Diesen gibt es wirklich nur einmal, hier auf Tenerifa. 

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La Laguna wurde die erste Hauptstadt Tenerifas, das nun der spanischen Krone unterstand. 1701 gründete man hier bereits die erste und bis 1989 einzige Universität der Kanaren. Nach dem Ausbau eines Hafens und neuer Handelsbeziehungen verlagerte man die Hauptstadt 1822 nach Santa Cruz. In der Landwirtschaft spielt der Anbau von Kartofeln, Bananen, Tomaten und Wein eine Rolle. Heute aber ist der tragende Wirtschaftsfaktor der Tourismus. Tenerifa gilt als die klassische Urlaubsinsel. Der Fremdenverkehr konzentriert sich auf die Nordküste um Puerto de la Cruz und den Süden bei Los Cristianos. Die anderen Regionen sind von touristischen Ansiedlungen noch weitgehend verschont und den faszinierenden Landschaftsräumen überlassen. Wie alle Kanarischen Inseln weist auch Tenerifa endemische Planzenarten auf wie diverse Sukkulenten und Kakteen, die Kanarische Kiefer und den eigenwilligen Kanarischen Drachenbaum. Während jede der Inseln in sich sehr speziisch und einmalig ist, dürfte Tenerifa jene mit den vielfältigsten Landschaftsräumen sein: Grün von Weingärten und Obstplantagen entlang der Nordküste, wo von je her die historischen Ansiedlungen zu inden sind; trocken und wüstenhaft im Süden mit weiten Sandstränden. Im Teno-Gebirge im Nordwesten beinden sich steile Felswände und Schluchten, ein Gebiet, das lange Zeit fast unzugänglich war. Im äußersten Nordosten liegt das Anaga-Gebirge, die feuchteste Region der Insel mit Lorbeerwäldern. Im Zentrum erhebt sich die faszinierende Vulkanlandschaft des Parque Nacional del Teide. Der Teide, der mit 3.718 Metern

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Weithin sichtbares Wahrzeichen: Der 3.718 Meter hohe Teide. höchste Berg Spaniens, und die ihn umschließende Caldera sind als Nationalpark ausgewiesen und seit 2007 von der UNESCO in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen. Highlights Die Landschaftsräume auf Tenerifa sind vielfältig. Das größte Highlight ist die skurrile Vulkanlandschaft im Parque Nacional del Teide. Nicht minder spektakulär sind das Teno-Gebirge mit der Masca-Schlucht und die Steilfelsen von Los Gigantes. Von großem Reiz sind auch die Barranco-Strecke zwischen Güimar und Arona sowie die grüne Hügel- und Klippenlandschaft im Parque Natural de Anaga.

Die Casa de los Balcones informiert über Kunsthandwerk und Lebensweise der Tinerfeños.  www.casa-balcones.com La Laguna, die ehemalige Inselhauptstadt und seit 1999 UNESCO Kulturerbe der Menschheit, birgt ebenfalls Klosteranlagen und Paläste in zauberhaften Gassen. An der Ostküste lohnt der Besuch von Candelaria, wo direkt am Strand die überlebensgroßen Bronzeplastiken von neun Guanchenkönigen stehen. Gleich daneben beindet sich die imposante Basilika, die Ziel alljährlicher Pilgerfahrten ist. Sie beherbergt die Statue der Schutzpatronin der Insel, der Virgen de Candelaria.  www.basilicadecandelaria.org

Garachico, das bereits 1496 gegründet worden war, besticht mit seinen weißen Häusern inmitten schwarzen Lavagesteins. In Icod de los Vinos beindet sich ein eindrucksvolles Exemplar des Kanarischen Drachenbaums, das an die 400 Jahre alt sein soll. Darüber hinaus gibt es hier eine Reihe von Weindegustationen. La Orotava ist ein historisches Vorzeigestädtchen mit prächtigen Palästen.

5 km

In Santa Cruz sollte man sich zwei Besichtigungen nicht entgehen lassen. Zum einen das Museo de la Naturaleza y el Hombre, das sich mit der Geschichte und Kunst der Guanchen, der Ureinwohner Tenerifas beschäftigt. Zum anderen das Auditorio de Tenerife, eine avantgardistischfuturistische Konzerthalle des Architekten Santiago Calatrava.  www.auditoriodetenerife.com Ein besonders spannendes Erlebnis verspricht der Besuch des Parque Etnográico Pirámides de Güimar. Stufenpyramiden, wie sie von den Guanchen errichtet worden waren, können live erlebt werden. Dazu ist Thor Heyerdahl ein umfassendes Museum

Atlantischer Ozean

ANAGA 5

La Orotava

Icod

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de Valle

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Observatorio Astronómico de Izaña

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21 Playa de San Juan

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El Portillo de la Villa

Santiago

La Laguna

SANTA CRUZ DE TENERIFE

Puerto de la Cruz Garachico

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Allgemeines Tenerife, so der spanische Name, ist mit etwa 80 Kilometern Länge und bis zu 50 Kilometern Breite die größte und zugleich mit 906.854 Einwohnern die bevölkerungsreichste der Kanarischen Inseln. Die Hauptstadt Santa Cruz de Tenerife bildet im Nordosten mit den Gemeinden La Laguna, Tegueste und El Rosario einen Ballungsraum, in dem knapp die Hälfte aller Einwohner leben. Die kulturhistorisch bedeutenden Städte konzentrieren sich im Norden und Nordosten, dort wo die Spanier nach der Eroberung der einst von Guanchen besiedelten Insel Ende des 15. Jahrhunderts ihre Siedlungen gründeten.

Adeje Playa Paraiso

Rabat

Granadilla

Arona

Los Cristianos

Orchilla

San Miguel

San Isidro

El Médano El Aaiún


gewidmet, in dem das Leben und die Expeditionen des Forschers dokumentiert sowie die Nachbauten der von ihm gebauten Papyrusboote ausgestellt sind.  www.piramidesdeguimar.es Klima und Reisezeit Ein gleichmäßiges Klima mit angenehmen Temperaturen ist das große Plus der Insel. Tagestemperaturen von 20 bis 25° C ergeben ein ganzjährig verlockendes Motorradparadies. Dennoch gibt es Unterschiede: Während der Süden trocken und wüstenhaft ist, steigt tagsüber oft vom Meer feuchte Luft am Teide-Massiv hoch. Ab 1.000 Metern bilden sich Wolken, die in den Kiefer- und Lorbeerwäldern feinen Nieselregen abgeben. Dies führt zu den fruchtbaren Landstrichen im Norden. Anreise Tenerifa ist am bequemsten mit dem Flugzeug erreichbar. Es gibt zwei Internationale Flughäfen. Im Süden nahe der großen Touristenorte den Aeropuerto Reina Soia und im Norden bei der Inselhauptstadt den Aeropuerto de Los Rodeos. Autofähren legen wöchentlich in Spaniens Süden ab. Die Fährfahrt von Cádiz nach Santa Cruz de Tenerife dauert ungefähr 30 Stunden.

Essen und Unterkunft Typisch für die Küche Tenerifas sind papas arrugadas, runzelige Kartofeln, die in stark gesalzenem Wasser gekocht und ungepellt gegessen werden. Man reicht sie meist mit mojo rojo, einer scharfen Soße, oder mit mojo verde, einer milden grünen Soße, zu Fleisch- oder Fischgerichten. Fisch und Meeresfrüchte gibt es in Fülle, an Fleischgerichten werden gerne conejo, Kaninchen, oder cabra, Zicklein, serviert. Klassisch sind auch deftige Suppen und Eintöpfe wie der puchero canario. Gemüse und queso blanco, weißer milder Ziegenkäse, runden jede Mahlzeit ab. Nachspeisen sind meist sehr süß und kalorienreich. Das Erfolgsprodukt der Insel sind Weine. Tenerifa hat sowohl Hotel- und Appartementanlagen zu bieten, als auch kleine Stadthotels und ländliche Fincas. Die großen Touristenzentren wie Playa de las Americas oder Los Cristianos beinden sich im Südwesten. Abseits dieser konzentrierten Bettenburgen gibt es aber kleine, beschauliche Orte mit schönen Hotels. Ebenfalls touristisch ausgebaut ist der grüne Norden rund um Puerto de la Cruz. Es empiehlt sich eine Buchung über das Internet oder über ein Reisebüro.

Geld und Kosten Dank der Zollfreiheit der Kanarischen Inseln ist das Benzin mehr als günstig. Der Preis bewegt sich neuerdings knapp über einem Euro. Viele Waren wie Alkohol und Zigaretten kann man billig einkaufen. Allerdings sind hier reduzierte Ausfuhrmengen zu beachten. Die Kosten für Verköstigung in Cafés, Bars und Restaurants sind ebenfalls recht ansprechend. Motorrad fahren Tenerifa ist nicht klein, äußerst vielfältig und gespickt mit einer Unmenge an Kurven und Serpentinenstraßen. Um die besten Highlights kennenzulernen, sollte man sich mindestens drei bis vier Tage gönnen. Dann wird man fantastische Landschaften und Strecken erleben mit faszinierenden Kurvenpassagen, Steilauffahrten und Panoramaetappen. Im Inselinneren und vor allem in den Bergregionen sollte man ausreichend Fahrzeit einplanen. Längere Etappen lassen sich auch mal über die Autobahnen, die bis auf den Westen rund um die Insel führen, zeitlich verkürzen. Motorradmiete Auf Tenerifa gibt es einige Motorradvermietungen. Wir empfehlen „canarYmoto“. Das Unter-

nehmen ist in Playa Paraiso im Südwesten angesiedelt und wird von Deutschen geführt. Der Service im Vorfeld der Reise, Informationen und Tipps waren sehr überzeugend, der Empfang herzlich und das oizielle Procedere professionell. canarYmoto bieten verschiedene Modelle von BMW und Kawasaki an, die Maschinen sind in hervorragendem Zustand und als Schmankerl gibt es tolle Restaurant-Empfehlungen: Telefon in Deutschland (0 700) 22 62 79 66 86, Telefon in Tenerifa (+34) 619 62 86 85,  www.canarymoto.de Literatur und Karten • Tenerifa, Irene Börjes, mit herausnehmbarer Karte, Michael Müller Verlag, Erlangen, 6. Aulage 2011, ISBN 978-389953-645-4, 17,90 Euro • Freizeitkarte Tenerifa, freytag & berndt, 1:50.000, ISBN 978-37079-1061-2, 8,99 Euro Wichtige Adressen Interessante Informationen rund um die Insel erhalten Sie unter  www.tenerife.es  www.insel-tenerifa.de  www.tenerifa-isla.de Auslandsvorwahl 00 34

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