Dominikanische Republik

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REISEN // DOMINIK ANISCHE REPUBLIK

Karibikfeeling

Text: Dr. Ingrid Gloc-Hofmann Fotos: Helmut Hofmann, Dr. Ingrid Gloc-Hofmann

República Dominicana sagen die Einheimischen zu jener traumhaft tropischen Antilleninsel. Überaus fröhlich und lebensbejahend und immer von Musik umgeben, laden die Dominikaner ein, ihr Land hautnah zu erleben. 34 REISE MOTORRAD 5/2014


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Motoconcho ist das dominikanische Schlagwort, das allgegenwärtige, aller­ orts taugliche und zuverlässige Fortbe­ wegungsmittel. Ob privat oder als Taxi, das Gefährt ist von den dominikani­ schen Straßen nicht wegzudenken. So­ eben dem Flugzeug entstiegen, inden wir uns jäh inmitten dieses wuselnden, am Anfang etwas unübersichtlichen Trei­ bens wieder, das sich aber bald als durch­ aus überschaubares und entspanntes Ver­ kehrsgebaren entpuppen wird. Cabarete an der Nordküste ist unser erstes Ziel. Ein brillanter Einstieg. Der Hotspot für Wind­ und Kitesurfer bezaubert mit ein­ ladenden Strandcafés und Lokalen. Sehr romantisch sitzt man abends bei musi­ kalischen Klängen und sanftem Kerzen­ licht am Strand, scharrt mit den Füßen im warmen Sand und lässt sich von den freundlichen und fröhlichen Dominika­ nern umsorgen. Hier lernen wir auch Sepp kennen, den gebürtigen Oberbayer, der einen Motorradverleih und eine Autovermietung betreibt. Wie gut kann ich verstehen, dass es ihn vor vielen Jah­ ren in die sonnige Karibik gezogen hat!

Nun aber los zu unserer Erkundungs­ fahrt durch die Dominikanische Repu­ blik. Gleich nach dem lebhaften Caba­ rete geht es auf die angenehm ruhige Küstenstraße entlang der atlantischen Nordküste. Herrlich kurvenreich schlän­ geln wir uns bis zur einzigen Einfall­ straße zur Halbinsel Samaná. Anstatt den neu ausgebauten Highway über die Hauptstadt Santa Bárbara zu nehmen, kringeln wir uns lieber auf der alten Ser­ pentinenstraße die wild bewachsenen Hügel hinauf und hinab. Das Küsten­ städtchen Las Terrenas bietet sich von einem Aussichtspunkt als prächtiges Panorama an und weiter im Osten stre­ ben wir den letzten Ort der Halbinsel, Las Galeras, an. Eine staubige Haupt­ straße führt durch die Ortschaft hin­ durch, links und rechts Geschäfte und Straßencafés und weiter in Strandnähe einige wenige familiäre Hotels. Motor­ radtaxis schwirren ununterbrochen um­ her. Im Café vor dem Taxistand nehmen wir Platz und beobachten bei einem Glas „Presidente“­Bier das lustige Treiben rund um die Motoconcho­Fahrer, die mit ihren

» Eine faszinierende Palette karibischer Impressionen. « aufälligen quietschorangefarbenen Jacken und der Aufschrift „Go Galeras“ um Kundschaft werben. Landschaft und Natur schöpfen aus dem Vollen auf Samaná: Über Stock und Stein, auf sperrigem Untergrund, durch dunkles Urwalddickicht holpern wir ans Nordostkap der Halbinsel, zum Teufels­ schlund la boca del diablo. Mächtiger Passatwind schlägt auf die Felswände und lässt die Palmwedel wehen. Und dann passiert es: Donnernd treibt der Wind die Meeresbrandung durch den unterirdischen Schlund, mächtig fauchend und als meterhohe Gischtsäule tritt das Wasser ans Tageslicht. Schmunzelnd beobachte ich Helmut, wie er neugierig in die Öfnung lugt, um schlagartig mit einem entsetzten Satz zurückzuweichen. Von der geplegten Halbinsel Samaná zieht es uns nun aber geradewegs nach Süden, zur Karibik. Der kleine Küsten­ ort Bayahibe mit seinen palmenbestande­ nen Traumstränden wird für mich zum

Magisch: Fröhliches Strandleben, quirlige Motorradfahrten, tiefe Religiosität und ungestüme Naturgewalten.

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Inbegrif karibischen Lebens. Ein INFO // Erste Neue Welt buntgemischtes lockeres Publi­ Als Christoph Kolumbus am 3. August 1492 von kum bevölkert die Straßen, nette Spanien aus in See stach, um das sagenhafte Lokale und allerorts dröhnende Indien zu inden und Ende des Jahres die ersten Musik sorgen für den richtigen Inseln vor dem amerikanischen Kontinent er­ blickte, wähnte er sich noch in diesem Land. Kick. Es lässt sich richtig gut aus­ Tatsächlich betrat er am 5. Dezember 1492 das halten hier und für Tagesauslüge Gebiet der heutigen Dominikanischen Republik. in der Umgebung ist auch so Als erste Siedlung gründete er im Norden La Navidad. Nach deren Zerstörung durch die Tainos einiges geboten. Spannend ge­ entstand 1494 La Isabella und 1498 an der ge­ staltet sich der Besuch der Höh­ schützten Bucht des Río Ozama Santo Domingo. len Cueva de Berna und Cueva de Bis heute sind die Dominikaner stolz darauf, die las Maravillas. Neben der geologi­ Ersten der Neuen Welt zu sein. Denn mit der Wie Amerika erobert wurde: die Reisen des Gründung der ersten Stadt Amerikas, Santo Christoph Kolumbus, die die Welt veränderten. schen Besonderheit sind sie auch Domingo, ging es Schlag auf Schlag. Alles was zu eine archäologische Köstlichkeit dieser Zeit von Bedeutung war, wurde lugs und durchaus prachtvoll errichtet: Die Fortaleza Ozama dank der mehr als 1000 Jahre baute man 1502 als älteste Festung des amerikanischen Kontinents. Der 1511 errichtete Palacio Alcázar gedieh zum Machtzentrum und Sitz des ersten spanischen Hofes. 1512 weihte man die erste Univer­ alten magischen Felszeichnungen sität der Neuen Welt ein und 1520 wurden die Casas Reales als Villa für den königlichen Gerichtshof der früheren Tainobevölkerung. erbaut. Schon in den ersten Jahren zog die Stadt Händler, Hölinge und Conquistadoren magisch an Weiter westlich, in San Rafael und dem folgte der Bau zahlreicher feudaler Villen und Paläste entlang der eleganten Calle Las Damas, de Yuma, beeindruckt die etwas der ersten geplasterten Straße. Selbstverständlich durfte auch der religiöse Aspekt nicht fehlen. Der Grundstein für die erste Kirche der Neuen Welt, der Kathedrale Santa María de la Encarnación wurde fehl am Platz wirkende, da wehr­ 1510 gelegt und bereits 1508 war das Monasterio de San Francisco, das älteste Kloster Amerikas errich­ haft in Stein gemauerte Casa tet worden. Santo Domingo wurde so in Windeseile zum frühen Zentrum der Macht in der Neuen Ponce de León, das stattliche Welt. Von hier aus eroberten die Conquistadores Kuba und Jamaika und von hier aus nahm die Geschichte der Eroberung des amerikanischen Festlands durch die Spanier ihren Fortgang. Haus eines spanischen Eroberers. Voll Begeisterung berichtet uns der Führer vom Gebäude und seinen Schwerstarbeit auf den Feldern Schwarz­ Altstadt, erfahren die aufregende und ehemaligen Bewohnern. Belustigend in afrikaner zu Tausenden versklavten. Im dramatische Geschichte der Insel haut­ einem Land, in dem auch die Nachttem­ Hinterland von La Romana dehnen sich nah anhand der historischen Plätze und peraturen kaum unter 25° C sinken, als die weiten Zuckerrohrplantagen aus. Wie Bauwerke und erleben rund um die er uns eine Schale zeigt, die einem früher beackern die Arbeiter das wert­ Plaza de España, dem Mittelpunkt der Nachttopf ähnelt, sich jedoch als Feuer­ volle Gut, verladen es auf Karren und Altstadt, wie es die Dominikaner verste­ stelle entpuppt, die die Spanier aus Sorge dann auf Züge, die es in die Zuckerfabri­ hen, zu leben und zu feiern. Musik und vor Kälte aus ihrem Heimatland mit­ ken transportieren. Nördlich der Zucker­ Tanzveranstaltungen beleben die Plätze brachten. Die Eroberung der Insel durch rohrplantagen dehnt sich die Cordillera und da soeben Karneval ist, gelangen die Spanier gehört zum Land ebenso wie Oriental aus, wo wir es uns nicht nehmen wir auch in den Genuss, die vielfältigen die Ära der Zuckerbarone, die für die lassen, den 700 Meter hohen Gebirgszug bunten Masken und Kostüme und an zu erklimmen. Eine bunte Vegeta­ der Uferpromenade Malecón eine Parade tion, enge Serpentinen und präch­ von Automobil­Oldies zu bewundern. tige Ausblicke bis hinüber zur Nach dem lärmenden Brutkasten Halbinsel Samaná lassen unsere Santo Domingo freuen wir uns auf die Herzen höher schlagen. Aber hoppla, ruhige und kühlere Bergwelt der Cordil­ nicht minder beeindruckend sind lera Central. Hoch hinauf kringeln wir auf dieser Strecke die Löcher im uns gemeinsam mit schnaufenden und Straßenbelag, die ein gelegentlich ächzenden Lastwagen und schwer bela­ erwünschtes Überholmanöver un­ denen Transportern bis Constanza, der möglich machen, da jedes Fahr­ mit 1200 Metern höchstgelegenen Stadt zeug kreuz und quer um die der Dominikanischen Republik. Man schlimmen Stellen herumjongliert. wähnt sich in den Alpen, weit dehnen Santo Domingo ist die glanz­ sich zwischen Berggipfeln grüne Täler volle Hauptstadt der Dominikani­ aus und beherbergen ein lorierendes schen Republik. Wir nehmen uns Anbaugebiet, wo weniger tropische, son­ eine Auszeit von den Fahrten dern mitteleuropäische Früchte wie Erd­ durch die vielfältigen Regionen und beeren gedeihen. Jarabacoa und seine lassen uns treiben in der quirligen Wasserfälle sind magischer Anziehungs­ Ciudad Colonial, der kolonialen punkt und Sommerfrische für einheimi­ sche Besucher, die der Hitze der unteren Salto de Baiguate: Der tosende Lagen entkommen wollen. Auch uns er­ Wasserfall in der Cordillera Central scheint das traumhaft gelegene Hotel ist verlockende Erfrischung. am Wildluss Jimenoa verlockend. Doch 36 REISE MOTORRAD 5/2014


oje, die gurgelnden Wasser dröhnen so laut, dass ein abendliches Gespräch auf der hübschen Terrasse kaum möglich ist, und abends sorgen kalte Füße für un­ gewohnte Irritationen. Am nächsten Tag aber nehmen wir die Wasserfälle unter die Lupe. Zum Salto de Baiguate geht es über einen befahrbaren Dschungelpfad, spritzend plügen wir uns durch tiefe Wasserpfützen, während der Salto de Jimenoa nur zu Fuß über wackelige Holz­ hängebrücken zu erreichen ist. Tosend stürzen die Fälle an Felswänden hinab, ein schöner und erfrischender Anblick. Auf unserer Weiterfahrt passieren wir die fruchtbare Ebene von La Vega. Im lebhaften San Francisco de Macoris trei­ ben Studenten und Schüler in geplegter Schulkleidung umher, Motoconchos wuseln durch die Straßen und in Sal­ cedo besuchen wir das beeindruckende Haus der drei Schwestern, bevor es nord­ wärts geht durch das Kakaoanbaugebiet in der Cordillera Septentrional. Wieder an der Nordküste angelangt, wollen wir hier die Sehenswürdigkeiten erkunden. Puerto Plata gibt sich schmuck

herausgeputzt mit fröhlich bunten und reich verzierten kolonialen Häusern. Doch größeren Bekanntheitsgrad hat die Stadt durch den Umstand, dass 1998 der österreichische Musiker Falco bei einem Autounfall hier ums Leben kam. Sehr abgelegen dann, am nordwestli­ chen Zipfel der Dominikanischen Repu­ blik liegt der kleine ruhige Ort Luperón, benannt nach Gregorio Luperón, dem Helden der Unabhängigkeit von Spa­ nien und erstem liberalen Präsidenten der Republik. Recht verlassen und un­ wirklich wirkt das nahe gelegene Kap mit den Ruinas de la Isabela. Dennoch ein historisch tragender Ort. Immerhin die erste, von Christoph Kolumbus auf amerikanischem Boden gegründete Sied­ lung, wo es die mageren Grundmauern seines ehemaligen Hauses zu sehen gibt. Ein letzter Auslug führt uns noch­ mals in die Cordillera Septentrional. Geradezu verwunschen wirkt der Ge­ birgszug mit seinen dichten, undurch­ dringlichen Tropengewächsen. Verschlun­ gene, kurvige Landsträßchen ziehen dort hindurch, hinauf und hinab. Man­

» On the road erlebt man die Kontraste und Nervenkitzel. « che in gar schlechtem Zustand mit Auf­ brüchen, Schlamm, von Löchern durch­ sät. An Wochenenden ziehen sie einhei­ mische Endurofahrer aus der nahe­ gelegenen Großstadt Santiago de los Caballeros an. Entgegen allen anderen Motorradfahrern sind sie nicht nur professionell gekleidet, sondern fahren auch perfekte Maschinen. Ein Gewusel herrscht an diesem Sonntag auf der Strecke. Nicht nur Enduristen, auch Motoconchos, geländegängige und nicht geländegängige Fahrzeuge, Reiter auf stolzen Pferden und eine Rinderherde streiten ums Vorwärtskommen. Durchgeschüttelt nach dieser holp­ rigen Fahrt bei äußerst mäßiger Durch­ schnittsgeschwindigkeit trudeln wir abends wieder im Küstenstädtchen Cabarete ein. Das fröhliche Leben ent­ lang der Kneipenmeile am von Palmen gesäumten Strand versöhnt uns, stimmt uns aber auch melancholisch angesichts unseres baldigen Abschieds. 

Dominikanisch: Polenta-Verkäufer am Straßenrand, wilde Karnevalsmasken, Zuckerrohrplantage und Motoconchos.

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Allgemeines Die Dominikanische Republik ist ein auf der Insel Hispaniola in den Großen Antillen gelegener Inselstaat. Er umfasst den Osten und die Mitte der Insel, während das westliche Drittel der Staat Haiti einnimmt. Die gemeinsame Grenze der beiden Länder beträgt 388 Kilometer. Im Norden und Osten wird die Insel vom Atlantik, im Süden vom karibischen Meer eingefasst, wobei die Küsten von palmenbestandenen Sandsträn­ den gesäumt werden. Das Lan­ desinnere der Dominikanischen Republik ist weitgehend gebirgig. Die Cordillera Central im Zentrum der Insel weist die höchsten Gip­ fel auf, der Majestät ist der Pico Duarte mit 3098 Metern. Tropische Feuchtwälder bedecken etwa 50 % der Insel, Trockenwälder 20 % und hispaniolische Kiefernwälder etwa 15 % oberhalb von 850 Me­ tern. Flora und Fauna sind ausge­ sprochen vielfältig. Ursprünglich lebten auf der Insel Arawakindianer aus Südamerika, die später von den Tainos ver­ drängt wurden. 1492 entdeckte sie Christoph Kolumbus, ging im Norden erstmals an Land und nannte sie Hispaniola. Der Erobe­ rung durch die Spanier folgten unruhige Jahrhunderte, die ge­

prägt sind von Aufständen, Inva­ sionen, Pirateneinfällen und wechselnden Machtverhältnissen. 1844 erkämpfte sich das Land die Unabhängigkeit von Haiti, die Dominikanische Republik wurde gegründet. Doch bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts folg­ ten weitere Unruhen und Dikta­ turen, bis Ende des Jahrhunderts die Demokratie wieder Einkehr hielt und eine Stabilisierung der Verhältnisse eintrat. Die Domini­ kanische Republik ist ein Präsidial­ system, in dem das Staatsober­ haupt auch das Amt des Regie­ rungschefs bekleidet. Die Agrar­ wirtschaft stellte über einen langen Zeitraum den wichtigsten Teil der dominikanischen Wirtschaft dar. Neben Kakao, Kafee und Tabak wird vor allem Zuckerrohr ange­ baut, dessen Export lange einen unverzichtbaren Teil darstellte. Ein weiteres Produkt aus dem Zuckeranbau ist die Herstellung von Ron, dominikanischem Rum. In den 2000er Jahren schließlich ging man an den Ausbau des Tourismus. Die Branche blüht und hat zu einem immensen Wirt­ schaftswachstum beigetragen. Die Bevölkerung stammt im We­ sentlichen von den europäischen Einwanderern überwiegend spa­ nischer Herkunft und von afrika­

Atlanta

USA 500 km

Jacksonville

Tampa

Orlando

Atlantischer Ozean Miami

Bahamas La Habana

Cuba Dominikanische Republik San Juan

Haiti Jamaica

Port-au-Prince

Santo Domingo

Puerto Rico

Karibisches Meer Nicaragua Barranquilla

Maracaibo

Caracas

Costa Rica Barquisimeto

Panama

Venezuela Medellín

Kolumbien

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nischen Sklaven ab. Markantes Element des dominikanischen Lebens ist die Musik. Sie ist ge­ prägt von afrikanischen und spa­ nischen Einlüssen. Vor allem die Musikstile Merengue, Bachata und Reggaetón sind äußerst be­ liebt und gehören zum Alltag. Highlights Die Dominikanische Republik hat eine ausgewogene Mischung an Sehenswürdigkeiten aus Natur und Kultur zu bieten. Nicht zu ver­ gessen sind die paradiesischen Sandstrände, die immer wieder für relaxte Abwechslung sorgen. Ein Muss ist die Ciudad Colonial, das 1990 zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärte historische Zentrum der Hauptstadt Santo Domingo. Die wichtigsten Se­ henswürdigkeiten sind die Plaza de España und der Alcázar de Colón (Palast von Vizekönig Diego Colón), das Museo de las Casas Reales (Museum des Königshau­ ses) und das Panteón Nacional (Mausoleum der militärischen und politischen Führer), der Parque Colón mit dem Kolumbus­Denk­ mal, die älteste Kathedrale Ame­ rikas „Catedral Primada de Amé­ rica“, die Casa de Tostado (Mu­ seum der Dominikanischen Fami­ lie des 19. Jahrhunderts) und die Fortaleza Ozama (Festung über dem Río Ozama). Etwas außerhalb, aber sehr sehenswert sind die Cueva Los Tres Ojos (Tropfstein­ höhlen) und das Acuario Nacional.  www.acuarionacional.gob.do Weitere interessante Orte sind im einsamen Norden der Insel La Isabela, die spärlichen Reste der ersten spanischen Siedlung, Puerto Plata, die koloniale Bilder­ buchstadt, und Santiago de los Caballeros, wo sich insbeson­ dere der Besuch des Centro León lohnt. Das Museum präsentiert eine Sammlung moderner domi­ nikanischer Kunst sowie Wissens­ wertes zur dominikanischen Ökologie, Geschichte und Kultur. Ebenfalls von historischer Bedeu­ tung ist das Städtchen Salcedo mit dem Museo Hermanas Mira­ bal, das die Geschichte des Wider­ stands gegen das Regime von Diktator Trujillo dokumentiert, dem drei Schwestern der Familie Mirabal 1960 zum Opfer ielen.  www.centroleon.org.do Faszinierende Bilderbuchland­ schaften indet man in den Berg­ regionen der Cordillera Oriental, Cordillera Septentrional und der Cordillera Central. Ein Zentrum hier ist der Bergort Jara­ bacoa rund um die Wasserfälle

Salto de Jimenoa und Salto de Baiguate, wo man an Rafting­ oder Canyoningtouren teilnehmen kann. Zerklüftete Klippen, Man­ grovenwälder und eine reiche Tierwelt zeichnen den Parque Nacional Los Haitises aus und als größtes unversehrtes Küsten­ ökosystem der Karibik, eine Kalk­ steinlandschaft mit Höhlen und präkolumbischen Piktogrammen, gilt der Parque Nacional del Este mit der vorgelagerten Isla Saona. Hübsche Küstenstädtchen an Bilderbuchstränden, wo sich auch ein längerer Aufenthalt lohnt, sind Cabarete an der Nordküste, Las Galeras auf der Halbinsel Samaná, Santa Bárbara de Samaná, wo Buckelwale von Februar bis April schwimmen und man zum Wale­ watching schippern kann, sowie Bayahibe an der Karibikküste. Klima und Reisezeit Das Klima ist tropisch. Die Trocken­ zeit von Dezember bis März ist zugleich Hauptreisezeit, während in der Regenzeit April bis Novem­ ber die Schauerneigung zunimmt und im Spätsommer/Herbst die karibische Hurrikansaison beginnt. Die Temperaturen bleiben das ganze Jahr über annähernd gleich. Dennoch gibt es regionale Unter­ schiede: Der Norden auf der atlan­ tischen Seite ist allgemein etwas feuchter bei ca. 28° C Lufttempe­ ratur, während die karibische Seite im Süden, im Regenschatten der Berge bei etwa 31° C die trockenste Region darstellt. Im Hochland der Cordillera Central sind die Tempe­ raturen gemäßigt, tagsüber bei 20° C, können sie nachts bis zum Gefrierpunkt abrutschen. Anreise Flüge werden von verschiedenen Fluggesellschaften angeboten, wobei die Preise je nach Saison variieren. Die Flugzeit bei Direkt­ lügen aus Deutschland/Mittel­ europa beträgt ca. 9 bis 10 Stun­ den. Die großen internationalen Flughäfen sind Puerto Plata im Norden, Punta Cana im Osten und Santo Domingo im Süden. Formalitäten Die Einreisebestimmungen sind unkompliziert. Sie benötigen einen mindestens sechs Monate ab dem Einreisedatum gültigen Reisepass. Zudem müssen eine Personalien­ sowie eine Zoll­ erklärung ausgefüllt und bei der Einreise eine Touristenkarte für 10 Dollar gekauft werden. Unbe­ dingt dabei sein sollte eine Kredit­ karte und für die Miete eines Mo­ torrades ein gültiger nationaler oder internationaler Führerschein!


Geld Die einheimische Währung ist der Dominikanische Peso DOP (1 Euro = 59,08 DOP, 100 DOP = 1,69 Euro). Viele Preise, insbeson­ dere in Hotels und touristischen Lokalen werden jedoch in US­ Dollar angegeben. Es ist dringend zu empfehlen, Bargeld in USD mitzuführen, da der Euro nicht akzeptiert wird. Die einheimi­ schen DOP können an Geldauto­ maten mit Kredit­ und teilweise auch mit EC­Karten abgehoben werden. Hotels und Restaurants akzeptieren Kreditkarten, auch Tankstellen, jedoch ist das Gelin­ gen der Transaktion hier nicht immer gewährleistet. Essen und Unterkunft Die dominikanische Küche ist eine kreative Mischung aus kreo­ lischen und antillischen Rezepten, wobei man stolz auf die Zuberei­ tung traditioneller Speisen aus heimischen Zutaten ist. Gerichte werden gezaubert aus Reis, Fisch und Meeresfrüchten, Fleisch und Gemüse, und garniert mit leich­ ten Gewürzen, Kokosnuss oder Früchten. Typische Speisen sind Mangú, eine Mischung aus Bana­ nen, Frischkäse und Eierspeise, Arroz, Reisgerichte mit Fleisch und Gemüse oder mit Meeres­ früchten, Tostones, frittierte Koch­

bananenscheiben als Beilage zu Fleischgerichten, Chicharrones de pollo, Huhn in Stücken frittiert, und vielerlei Eintöpfe mit Ziegen­, Schweine­ oder Hühnerleisch. Als Süßspeisen locken exotische Früchte, Kokosnuss, diverse Ku­ chen und selbstverständlich Eis. Abrunden lässt sich jede Mahlzeit vom Nationalgetränk Ron, Rum. Sehr zu empfehlen ist das domi­ nikanische Bier der Marke „Presi­ dente“, ein helles Pilsner. Erwäh­ nen muss man auch Mamajuana, ein Wunderschnaps aus Kräutern und Wurzeln, gemischt mit Rum, Gin, Wein, Honig und Zitrone. Als Urlaubsparadies hat die Domi­ nikanische Republik vor allem in den Küstenregionen jede Menge Hotelresorts zu bieten, in denen sich Pauschaltouristen tummeln und die am besten über ein hei­ misches Reisebüro zu buchen sind. Reist man jedoch individuell, so sind problemlos ansprechende, landestypische Mittelklassehotels in schöner Lage zu inden. Ein Doppelzimmer kostet je nach Ausstattung 60,00 bis 130,00 USD. Ein reichhaltiges Frühstück ist stets inbegrifen. Motorrad fahren In der Dominikanischen Republik gilt keine Helmplicht. Jeder kann

sich kleiden wie er möchte und sein Moto bis zum Exzess bela­ den. Dennoch, gerade für längere Strecken ist eine leichte Schutz­ kleidung, auf jeden Fall ein Helm zu empfehlen. Man begegnet auf der Insel allen Typen an Motorrä­ dern, doch aufgrund der Straßen­ verhältnisse bieten sich Enduros besonders an. Zwar sind die Au­ tobahnen und Highways sehr gut ausgebaut, aber auf den Landne­ benstraßen und in den Bergregi­ onen darf man von den Fahr­ bahnen nicht allzu viel erwarten. Aufwürfe, Auswaschungen und Löcher sowie bewusst platzierte Geschwindigkeitsbegrenzungs­ buckel gehören dazu. Anderer­ seits sind dies die landschaftlich schönsten Strecken, wo meist wenig Verkehr herrscht und man sich an Kurven, Auf­ und Ab­ fahrten, fantastischer Natur und tollen Panoramen erfreuen kann. Die Dominikaner sind ange­ nehme und rücksichtsvolle Fah­ rer, dennoch sollte man stets die Augen ofen halten, denn insbe­ sondere bei stärkerem Verkehr in den Ortschaften und bei Abbie­ gemanövern rauschen Mofas und Motorräder gerne links und rechts an einem vorbei. Motorradmiete Das Küstenstädtchen Cabarete

ist ein idealer Ausgangsort für die Miete eines Motorrades oder eines Autos. Schon seit Jahrzehnten betreibt der gebürtige Oberbayer Josef Peuker das Unternehmen „easyrider­cabarete“ und ganz nebenbei kümmert er sich als in­ oizielle Touristeninfo auf sympa­ thische Weise um die Belange der Besucher. Sein Angebot umfasst auch Tourenvorschläge, ausge­ arbeitete Fahrtrouten, geführte Touren, Tipps zu Sehenswürdig­ keiten und Restaurants sowie Hotelempfehlungen.  www.easyrider-cabarete.com Literatur und Karten • National Geographic Traveler Dominikanische Republik, ISBN 978­3­86690­083­7, 16,40 Euro • Dominikanische Republik. Marco Polo Reiseführer, Mairdumont Verlag, ISBN 978­3­8297­2443­2, 11,99 Euro • Reise Know-How Landkarte Dominikanische Republik, Haiti, reiß­ und wasserfest, 1:450.000, ISBN 978­3­8317­7206­3, 8,90 Euro Wichtige Adressen Informationen zur Dominika­ nischen Republik erhalten Sie unter  www.domrep-guide.de  www.godominicanrepublic.com  www.domrepinfos.de

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