REISEN // SPANIEN // FUERTEVENTURA
Der Name Fuerteventura bietet viele Interpretationsmöglichkeiten: starkes Abenteuer, starker Wind oder starkes Glück. Wie auch immer, jede dieser Deutungen trift zu, und samt Sonne, Sand, Meer und Bergwelt bietet die Insel ideale Voraussetzungen für einen gelungenen Motorradurlaub. Text: Dr. Ingrid Gloc-Hofmann // Fotos: Helmut Hofmann, Dr. Ingrid Gloc-Hofmann 18 REISE MOTORRAD 4/2015
Ein klassisches Motiv: Costa Calma zwischen azurblauem Atlantik und sandiger W체stenlandschaft mit Windr채dern.
Eine starke
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or unseren Augen zeichnet sich ein faszinierendes Schauspiel ab: die endlos azurblaue Fläche des Atlantiks, dann ein dünner Streifen hellen Wüstensandes, davor grünblaues Lagunenwasser und darüber Segel in allen Farben, die über das Wasser jagen oder in der Luft wilde Sprünge vollführen. Beeindruckt blicken wir auf die von langgezogenen Dünen bestandene Playa de Sotavento de Jandía, ein einmaliges Naturschutzgebiet, das sich mit den Gezeiten stetig wandelt. Der bei Ebbe trockene, strahlend-helle Sandstrand wird mit der Flut zu einer lachen Lagune, vier Kilometer lang und zweihundert Meter breit. Durch eine schmale Sandnehrung vom ofenen Meer getrennt, entsteht in ihr eine amphibische Landschaft mit grünen Büschen und
V
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glitzernden Tümpeln. Weit sichtbar erhebt sich dahinter der mit 807 Metern höchste Berg der Insel, der Jandía, auch Pico de la Zarza genannt. Gerne zieht er die von Westen heranziehenden Wolken an und hüllt sich dann in hellgraues Gewaber, das die Küstengebiete aber verschont. Diesen Berg im Visier, düsen wir entlang der atemberaubenden Küstenstraße, Für angenehme Erfrischung sorgt bei Überlutung die sich über die Hügel und das Lagunenparadies der Playa de Sotavento. Barrancos der Halbinsel Jandía schraubt, geniale Ausblicke hinab zum Wir lassen es uns nicht nehmen, die Meer eingeschlossen. Mit einem ver- dreißig lebensgroßen Terrakottaiguren gnüglichen Kreisverkehr, der von einer mehrmals zu umrunden. Die Kleinen Gruppe kindlicher Nackedeis bestückt blicken zum Himmel, also in die Zuist, grüßt der Ortseingang von Jandía. kunft. Ein positiver Gedanke, bevor wir
ein Stück weiter einem Kontrast begegnen. Am großzügigen Strandareal der Playa del Matorral schwebt als ökologisches Mahnmal das fünfzehn Meter lange Skelett eines gestrandeten Pottwals auf Stelzen. Morro Jable, Jandía Playa und Costa Calma sind die großen Touristenstädte der Halbinsel Jandía im Süden Fuerteventuras. Trotz einer gewissen Ansammlung an Hotelanlagen, Shops und Restaurants wird die landschaftliche Attraktivität keineswegs gestört. Nur wenige hundert Meter von einer Urbanisation entfernt ist man schnell ohne störenden Verkehr auf der Landstraße unterwegs, und die Highlights liegen nicht weit voneinander entfernt. Das nächste führt uns ans Südostkap der Insel. Ein Stück entlang der Küstenstraße, dann ein Glanzvolle Ausblicke an der Punta de la Entallada mit dem dekorativen Leuchtturm und auf der Bergstraße De gollada de Los Granadillos. Schwenk in die Berge und schon biegen wir bei Gran Tarajal auf ein kleines Bergsträßchen Richtung Osten ab. Schlagartig umgibt uns eine menschenleere, erdig-braune Bergwüste, an deren Ende sich die Straße in endlosen Kehren einen Steilhang emporschraubt. Wir überwinden einen letzten Hubbel und landen auf der Plattform der Punta de la Entallada. Um 1920 errichtete man an dieser exponierten Stelle einen Leuchtturm. Sehr dekorativ im Art-déco-Stil gestaltet, bildet er einen fröhlichen Farbklecks in der unwirtlichen Küstenlandschaft. Die Aussicht ist atemberaubend. Steil fällt die Küste 185 Meter ab, dann sieht man nur noch die blaue Fläche des Atlantiks. Berge stehen auf dem Programm. Auf kurvenreicher Strecke schwingen wir zu-
nächst nach Pájara im Süden des zentralen Bergmassivs. Die wohlhabende Gemeinde leistet sich gar den Luxus eines Schwimmbades! Blumen zieren den Ort sowie edle Stadtpaläste mit typisch kanarischen Holzbalkonen. Außergewöhnlich zeigt sich die Kirche Iglesia de la Virgen de la Regla aus dem 17. Jahrhundert, deren Portal mit aztekischen Motiven, wie sie in Mexiko vorkamen, verziert ist. Am Kirchvorplatz sitzen gelassen alte Männer und daneben dreht an einem Schöpfradbrunnen ein Esel seine Kreise. Sehr ernst nimmt er seine Aufgabe allerdings nicht. Denn rasch wird er meines Kommens gewahr, freut sich über die Abwechslung und schmiegt sich an mich.
Bevor es hinein in die Berge geht, biegen wir kurz ab zur Westküste. Der Barranco de Ajuy ist eine reizvolle Fahrstrecke. Von Terrassenfeldern gesäumt und Palmen bestanden, zieht sich die Route durch das für Fuerteventura ungewöhnlich grüne Tal. Ein dramatisches Schauspiel präsentiert uns dann die stürmische See vor Ajuy. Wie eine Zuschauertribüne baute man in dem kleinen Örtchen Terrassen auf der Anhöhe, die von Cafés gesäumt werden. Fasziniert beobachten wir das Rollen und Getöse der Brecher, bevor sie an Land schlagen. Trotz der starken Brandung diente Puerto de la Peña, dieser am Meer gelegene Ortsteil von Ajuy, einst der in
Wir schöpfen aus dem Vollen: Bestechende Panoramen, kernige Bergstraßen, rauschende see und drollige Tiere. REISE MOTORRAD 4/2015
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Flinke Atlashörnchen wuseln zwischen unseren Beinen herum und angelockt von Brotkrummen, wagen sie sogar den Versuch, unser Motorrad zu erklimmen. Den landschaftlichen und den Fahrgenuss lassen wir uns nun von einigen kulturellen Highlights versüßen. Vega de Río de las Palmas ist für gläubige Katholiken das religiöse Zentrum der Insel. Ziegen, Esel, Dromedare und Atlashörnchen haben Der Grund ist die winzige sich gut dem Wüstenklima angepasst. Die possierlichen Alabasterstatue der FelsjungAtlashörnchen wurden erst in den späten 1960er-Jahfrau in der Wallfahrtskirche ren angesiedelt. Ursprünglich in Marokko und Algerien verbreitet, schleppte ein Minenarbeiter aus der früheren Virgen de la Peña. Der spanischen Sahara-Kolonie ein Pärchen ein, das ihm Fuerteventura-Eroberer Jean entkam und sich sogleich kräftig vermehrte. Nun bede Béthencourt brachte sie völkern sie die Gran Montaña und posieren als witzige wohl Anfang des 15. JahrFotomotive. Ausgesprochene Nutztiere sind Esel und Dromedare. Anfang des 15. Jahrhunderts wurden Drohunderts auf die Insel und medare von Jean de Béthencourt von Marokko auf die seitdem gilt sie als älteste Insel gebracht. Früher als Reit- und Zugtiere geschätzt, Heiligenigur der Kanaren. fungieren sie heute nur noch als Touristenattraktion. Auch Esel sind nordafrikanischer Abstammung. Mitte Wir erleben einen ruhigen, des 15. Jahrhunderts wurden sie von den Spaniern anfast schläfrigen Ort mit hübgesiedelt. Traditionell werden sie als Zugtiere und als schen Stadthäusern und palLastenträger eingesetzt. Die zahlenmäßig größte und menbestandenen Wegen. Dazugleich einheimische Tiergruppe auf der Insel sind die Ziegen. Schon die Majos hielten sie, melkten ihre Milch nach folgt in äußerst maleund nutzten ihre Felle. Heute wird aus der Milch der rischer Lage die alte Hauptberühmte Majorero-Käse hergestellt, das Vorzeigeprostadt Betancuria. Der Ort, dukt Fuerteventuras. Doch die intensive Ziegenhaltung birgt auch Probleme, denn die größtenteils frei weidengespickt mit historischen den Ziegen nagen sämtlichen Planzenwuchs bis auf Häusern, Kirchen und Klösdie Wurzeln ab. Noch vor 400 Jahren gedieh auf der tern, gibt das Bild früherer Insel eine prächtige Vegetation, doch Raubbau und Zeiten perfekt wieder, wirkt Ziegenhaltung wandelten die ehemalige Kornkammer der Kanaren zu einem Wüsteneiland. aber mehr wie ein Museumsstädtchen, denn als lebendige den Bergen gelegenen, früheren Haupt- Ortschaft. Vom 15. Jahrhundert bis 1835 stadt Betancuria als Naturhafen. residierten hier die Feudalherren der Der ultimative Trip führt dann durch Insel, dann musste die Stadt ihren ersten die Gran Montaña. Die kurvenreiche Rang abgeben. Heute leben hier gerade Panoramastraße Degollada de Los Gra- einmal 200 Menschen, deren Anzahl nadillos kann man einfach nur genießen. tagsüber von angereisten Besuchern aufMan könnte sie immer wieder fahren, poliert wird. diese in der Felswand klebende BergNach einigen aussichtsreichen Serstraße. Am Aussichtspunkt Risco de pentinen erreichen wir auf genau 600 las Peñas genießen wir den grandiosen Metern Höhe den Mirador Corrales de Blick auf die Berge und in den Barranco Guize. Keine Frage, das landschaftliche de Las Peñitas mit der kleinen, weiß Panorama ist phänomenal. Und eine schimmernden Ermita de la Peña. Da- weitere Aussicht, die vor allem die Phanhinter das tiefblaue Meer, vor dem sich tasie der Damenwelt belügelt. Majestäein ungewöhnlicher Berg in Form einer tisch stehen da die überlebensgroßen weiblichen Brust abzeichnet. Ein hüb- Bronzestatuen zweier gut gebauter und sches Bild, und der Ort beschert uns mehr als leicht bekleideter Männer. Darnoch eine Begegnung der lustigen Art. gestellt sind die legendären Majokönige INFO // Wüstentiere
Ayose und Guise, die zur Zeit der Eroberung durch die Spanier auf Fuerteventura herrschten. Und auf die Mitte der Insel bietet nebenan der 669 Meter hoch gelegene Mirador Morro Velosa am Gipfel Tegú eine perfekte Rundsicht. Endlos weite Überlandpassagen mit Wild-West-Feeling beschert uns dann der Nordteil der Insel. In einer weiten Ebene ruht das kleine Dorf Teia, dessen Häuser man in Teilen zum Freilandmuseum Ecomuseo de la Alcogida ausgebaut hat. Dromedare und Esel stapfen umher, in den Häuschen betrachten wir die Einrichtungsgegenstände und Arbeitsutensilien, die einem das traditionelle Leben der Landbevölkerung nahe bringen. Männer bearbeiten Steine, Käse wird hergestellt und im öfentlichen Backofen wird Brot gebacken. UnendKulturelle Höhepunkte: Die historische Hauptstadt Betan curia in der Gran Montaña und eine alte Mühle in Anti gua. Die Ziegen haben sich dem Wüstenklima angepasst. lich dehnt sich nun das Land vor unseren Augen aus. Hier und da ragen kegelartige Vulkanhügel aus der Ebene empor wie die Montaña Quemada und Montaña Tindaya, der heilige Berg der Ureinwohner, an dem man prähistorische Felsritzungen gefunden hat. Besonders wohlgerundet und wie nach dem Metermaß gebaut ist der Vulkanberg Arena, der eine majestätische Kulisse für das Städtchen La Oliva gibt. La Oliva selbst ist ein bemerkenswert ruhiger Ort trotz zahlreicher Sehenswürdigkeiten. Diese laden uns zu einem kleinen Streifzug ein. Wir besuchen das Kunstzentrum Casa Mané mit seinen Gemälden kanarischer Künstler und dem skurril dekorierten Garten sowie das gewaltige Herrenhaus Casa de los
Von den Gran Montaña zur Kulturstätte Betancuria und hinauf in die Wild-West-Atmosphäre des nordens. 22 REISE MOTORRAD 4/2015
westspitze. Das abgelegene Fischerdorf El Cotillo war erst kürzlich Schauplatz der Hollywood-Verilmung „Exodus“ von Regisseur Ridley Scott. Trotz des vorübergehenden Staraufgebots hat der Ort nichts von seiner Ursprünglichkeit verloren. Einsam gibt sich auch die Punta de Tostón. Dort vor der brausenden See ragt nicht nur ein Mann könnte neidisch werden, den Damen gefällt’s: schlanker Leuchtturm in den die MajoKönige am Mirador Corrales de Guize. Himmel, sondern mit ihm eigentümlich spitz wie von Coroneles, einst Sitz der Militärbefehls- Menschenhand zu Figürchen aufgehaber von La Oliva und heute ein an- schichtete Vulkansteinhaufen. Gegenüber sprechendes Ausstellungshaus. an der Nordostspitze liegt Corralejo, die Dieser Abstecher muss sein, ans Ende Nachbarinsel Lanzarote im Blick. Surfer der Welt an der klippenreichen Nord- preschen durch die Wellen der aufge-
wühlten See, am Horizont kämpft sich eine Fähre der Fred-Olsen-Linie durch die Brecher. Südlich des boomenden Touristenortes erstrecken sich die schneeweißen Dünen El Jable im Parque Natural de Corralejo. Steife Windböen blasen unentwegt Sand durch die Luft, fegen ihn haufenweise auf das dunkle Asphaltband. Die feinen Körnchen bitzeln auf der Haut und dringen in die Augen. Nicht wirklich angenehm, und so bin ich froh, trotz der atemberaubenden Szenerie allmählich dem Dünengebiet zu entkommen. Weiter im Süden nehmen wir die Ruta de los Molinos unter die Räder. Auf der einen Seite die Bergsilhouette der Gran Montaña, auf der anderen schwarze, kantige Wüstenei. Bis in die 1960er-Jahre drehten sich hier in der
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zentralen Ebene Mühlen im Passatwind, um das Getreide zu mahlen. Heute sind viele in desolatem Zustand, doch einige wurden restauriert. Im Museo Molino de Antigua betrachten wir eine dieser aus dem 17. Jahrhundert stammenden Mühlen, die uns sehr an Don Quijote und die Windräder in der kastilischen Mancha denken lässt. Auch im lauschigen Örtchen Tiscamanita, im ehemaligen Wohnhaus eines Müllers, lässt sich allerhand Interessantes über die Geschichte des Mahlens bis zurück zu den Majos erfahren. Wie diese gelebt haben, sehen wir in der beeindruckenden Steinwüste, trefend Malpais Grande, schlechtes Land, genannt. Sie entstand durch die im Südosten aufragenden Vulkane während der letzten Serie von Ausbrüchen vor INFO // Majorero-Käse
Eine Besonderheit der Insel Fuerteventura ist der Ziegenkäse Majorero. Bedingt durch bestimmte Klimaverhältnisse konnte sich die autochthone Art der Majorera-Ziege entwickeln. Traditionell stellen Herdenbesitzer aus deren Milch Käse her, der zu einem Erfolgsprodukt wurde. Es handelt sich um einen Käse von mildem Geschmack, der reif auch etwas pikant sein kann. Er ist von cremiger Konsistenz und hat ein leichtes Majoranaroma. Er wird in zylindrischen Formen produziert, die aus gelochtenen Palmblättern hergestellt werden, die wiederum auf der Rinde ein charakteristisches Muster hinterlassen. Die Rinde ist gewöhnlich weiß, doch werden die länger aufbewahrten Laibe mit Öl, Paprika oder Goio eingerieben, sodass sie eine bräunlichere Farbe erhalten. Je nach Reifungsdauer gibt es jungen, mittelalten und alten Käse. Die Qualität des Majorero wurde 1996 mit der Verleihung der Herkunftsbezeichnung „Denominación de Origen Queso Majorero“ gewürdigt. Damit war er der erste Käse der Kanarischen Inseln und zugleich der erste spanische Ziegenkäse, der diese Auszeichnung erhielt.
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Immer wieder Wind: Im Dü nengebiet El Jable jagt der Sand über die Straße, Wasser peitscht er über die Klippen der Punta de El Tostón. 10 000 Jahren; ein karges, unwirtliches Land voll scharfkantigen Vulkangesteins. Und dennoch ließen sich hier die Majos einst nieder, lebten in kleinen steingemauerten Katen und nutzten die Vulkanblasen für ihre Behausungen, wie uns anschaulich das in den Ruinas de la Atalayita errichtete Museum zeigt. Bei beginnendem Abendlicht passieren wir die Montaña Cardón, schwingen uns die Hügel hinauf, die die Abendsonne in warmes Ockerbraun hüllt, und hinter dem sich dann nach und nach das klare Blau des Ozeans ausdehnt. Dort an
der Westküste überrascht uns ein interessantes Stillleben. Inmitten der wüsten Einsamkeit im Schatten der Berge steht eine Reihe bunt gestalteter Briefkästen. Ich blicke mich um und frage mich ernsthaft, wo denn hier eine Menschenseele wohnt? Erst mehrere Kilometer weiter an der Westküste, in La Pared. Die kleine Urbanisation liegt am Istmo de La Pared, jener Landenge, die die Halbinsel Jandía vom wesentlich größeren Hauptteil Fuerteventuras, der Maxorata trennt. Die ruhige Siedlung wird vor allem von Residenten bewohnt, ist kaum touristisch und vielleicht ist gerade dies der Grund, den Ort unbedingt aufzusuchen. Denn einige geschmackvoll eingerichtete Kneipen mit leckeren Speisen verlocken zur Einkehr; die landschaftliche Lage zwischen den Bergen der Montaña Cardón und dem brausenden Atlantik in der Playa La Pared ist einmalig. Und das Nonplusultra bietet die Szenerie bei Abendstimmung, wenn die Sonne von Goldgelb bis Rot und sehr malerisch im Meer versinkt.
Pralle Kontraste: helle saharadünen und geheimnisvolle Vulkanwelten.
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Maxorata und Jandía waren einst zwei eigenständige Königreiche. Maxorata unterstand König Guize, während die südliche Halbinsel unter König Ayoze Gandía hieß. 1404 tauchte der normannische Adlige Jean de Béthencourt auf und unterwarf die Insel für Kastilien/Spanien. Die erste Hauptstadt, nach ihm Betancuria benannt, gründete man im Zentrum. 1860 wurde Puerto de Cabras an der Ostküste neue Hauptstadt. Den wenig rühmlichen Namen „Ziegenhafen“ änderte man in den 1950er-Jahren zu Puerto del Rosario. Seit 26. Mai 2009 ist die Insel Biosphärenreservat der UNESCO. Die karge Insel bietet wenig landwirtschaftliche Möglichkeiten. Zu nennen sind die traditionelle Herstellung von Ziegenkäse, die Gewinnung von Meersalz sowie der Anbau von kanarischen Kartofeln und Tomaten. Seit längerer Zeit wird auch die Heilplanze Aloe Vera gezüchtet. Der Hauptwirtschaftszweig ist und bleibt der Tourismus.
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Corralejo
20 km
Faro de El Tostón
Morro Jable Jandía man um die Strände im Süden auf der Halbinsel Jandía, Playa del Matorral und Playas de Sotavento mit der bemerkenswerten Lagune, die sich über vier Kilometer erstreckt. Hier hat der Schweizer René Egli seit 1984 ein aufregendes Windsuring- und
DL 650 V-Strom erwies sich als hervorragendes Motorrad für die Straßenverhältnisse und Bergstrecken. Auch bietet Frank eine breite Palette an Motorradbekleidung und Helmen an, was im Mietpreis eingeschlossen ist. Ein sehr empfehlenswerter Tipp für alle, die sich im Süden Fuerteventuras aufhalten. Franks Standort in La Pared ist leicht zu erreichen. Telefon (+34) 66 97 97 162 www.enduroguru.com
El J Parque Natural de Corralejo
La Oliva Montaña Tindaya 397
Caldereta
La Matilla
Puerto del Rosario
Tetir Casillas del Ángel Ampuyenta
Puerto de la Peña Montaña Blanca 273
Antigua Triquivijate Caleta de Fuste
Gran Montaña 708
Pájara
Salinas del Carmen
Malpais Grande
La Atalayita
Tuineje
La Entallada
La Pared
e Im Norden dominiert das o d ed m t Dünengebiet El Jable mit der I s Pa r la Costa Calma Playa de Corralejo die Parque ue Landschaft. Nicht Naturall Playa Barca de Jandía umhin kommt Pico de La Zarza 807
Lajares
El Cotillo
Betancuria Doch da sind viele weitere Highlights: magische Örtchen an der rauen Westküste mit wellenumtosten Buchten wie La Pared, Ajuy und El Cortillo mit dem bizarren Kap am Faro de Tostón. Ein Magnet ist das Südostkap Punta de la Entallada, dessen unwirtliche Landschaft seltsam mit dem dekorativen Leuchtturm kontrastiert. Nicht zu vergessen die traumhaften Sandstrände, das große Plus der Insel.
INFO // Motorradmiete Seit 1997 lebt Frank auf Fuerteventura. Die Liebe zum Motorrad-, speziell zum Enduro fahren hat ihn auf die Insel verschlagen. Seitdem führt er zusammen mit seiner Frau Jana das Unternehmen „Sahara-Sports Fuerteventura Enduro-Guru“. Frank als Tourguide geleitet seine Gäste zu ausgefallenen Of-Road-Strecken, vermietet aber auch Motorräder und gibt Solofahrern wertvolle Tipps zum Inseltouren. Die von uns angemietete Suzuki
Islote de Lobos
le
Highlights Fuerteventura ist ein Naturerlebnis vor allem für diejenigen, die wüstenhafte Regionen, Sand und karge Vulkan- und Berglandschaften lieben. Die Gebirgszüge Montaña de Tindaya, Gran Montaña, Montaña Blanca und Montaña Cardón sind weite, karge Naturlandschaften, die im Frühjahr von zartgrünem Flaum überzogen werden. Besonders besticht die Gran Montaña mit zahlreichen Barrancos und kegelförmigen Vulkanhügeln. Aussichtspunkte wie der Mirador de Fénduca, wo sich Atlashörnchen tummeln, Mirador Corrales de Guize mit den Statuen zweier Majo-Könige und Mirador Morro Velosa über der zentralen Ebene tragen zum Naturerlebnis bei.
ab
Allgemeines Fuerteventura ist nach Tenerifa die zweitgrößte Kanareninsel. Sie erreicht eine Länge von knapp 100 Kilometern und an der breitesten Stelle 31 Kilometer. Mit rund 66 Einwohnern pro Quadratmeter gehört sie bei einer Fläche von 1700 Quadratkilometern zu den dünn besiedelten Inseln. Fuerteventura ist vulkanischen Ursprungs und geologisch die älteste Insel des Kanarischen Archipels. Die vulkanischen Aktivitäten sind aber bereits vor 4000 bis 5000 Jahren erloschen. Der mit 807 Metern höchste Berg Pico de la Zarza beindet sich auf der südlichen Halbinsel Jandía. Diese wird durch den Istmo de la Pared, der mit fünf Kilometern Breite schmalsten Stelle, vom Nordteil Fuerteventuras getrennt, dem Maxorata, nach dem die Alteingesessenen bis heute Majoreros genannt werden.
Punta de la Entallada
Gran Tarajal
Playas de Sotavento
Kiteboarding-Center aufgebaut. Dem Schauspiel einfach zusehen oder selbst mitmachen, lohnt sich. www.reneegli.com Auch kulturell hat die Insel mehr zu bieten als man zunächst ahnt. Der historisch bedeutsamste Ort ist das unter Denkmalschutz stehende Betancuria. Mit ausgezeichneten Kirchenbauten und prächtigen Stadthäusern glänzen auch die Städte Pájara, Vega de Río de las Palmas und La Oliva, das zudem hervorragende Museen aufweisen kann wie den gewaltigen Herrensitz Casa de los Coroneles und das Kanarische Kunstzentrum Casa Mané. Hinzu kommen spannende Freilichtmuseen, die vom Leben mit und auf der Insel erzählen: das Ecomuseo de la Acogida in Tefía, das Museumsdorf Molino de Antigua, das Mühleninformationszentrum in Tiscamanita, das Kornmuseum Museo del Grano La Cilla in La Oliva und das Museo
de la Sal mit den Salinas de El Carmen. In die vorspanische Zeit entführt die Poblado de La Atalayita, ein großartiges Museumsgelände im Malpais Grande mit den Ruinen einer Majo-Siedlung. www.centrodeartecanario.com www.fuerteventura.gequotravel.de www.artesaniaymuseosdefuerteventura.org Klima und Reisezeit „Fast immer Sommer“, so lässt sich das Wetter beschreiben, was die Insel zum ganzjährig attraktiven Reiseziel macht. Die Tagestemperaturen schwanken im Jahresverlauf nur gering. Auf knapp über 20° C im Winter und etwa 28° C im Sommer ist Verlass. Auch die Nachttemperaturen sinken nicht unter 18° C. Mangels richtig hoher Berge und dank geringer Wolkenansammlungen ist Fuerteventura im Gegensatz zu anderen Kanareninseln relativ regenarm. Meist scheint die Sonne. Doch in den Herbst- und Wintermonaten können durchaus Niederschläge fallen, die aber nie lange anhalten.
Anreise Die Flugzeit ab Deutschland beträgt etwa vier bis fünf Stunden (Direktlug). Man landet am Internationalen Flughafen südlich der Hauptstadt Puerto del Rosario. Per Autofähre ist Fuerteventura einmal wöchentlich ab der Hafenstadt Cádiz in Südspanien über Las Palmas de Gran Canaria erreichbar, wobei man zwei Tage unterwegs ist. Essen Die Tradition der Ureinwohner, der Majos, hat einfache, nahrhafte und durchaus leckere Gerichte hervorgebracht. Bis heute wird das Grundnahrungsmittel Goio, eine Mischung aus gerösteten Weizen- oder Maiskörnern hergestellt. Süß oder salzig zubereitet, wird er anstelle von Brot gereicht. Beliebt sind deftige Eintöpfe und leckere Fisch-, Gemüse- oder Knoblauchsuppen. Im Mittelpunkt der einheimischen Küche steht Meeresisch, der meist gegrillt oder gebraten wird. An Fleischgerichten bevorzugt man Schwein, Lamm, Ziege sowie Kaninchen. Im Frühjahr und Herbst ist Saison für Zickleinbraten. Die Beilage schlechthin sind papas arrugadas, kleine Kartoffeln mit Meersalzkruste, die mit
Mojos, kalten Soßen aus Kräutern, Knoblauch, Essig und Öl, gereicht werden. Süße Nachspeisen wie Mandelkuchen, der Karamellpudding lan oder bienmesabe, eine Mandelcreme mit Ei und Honig runden eine originale Speise perfekt ab. Geld und Kosten Die Zollfreiheit der Kanarischen Inseln beschert angenehm günstige Preise. Der Liter Benzin kostet etwa einen Euro. Die Preise für Essen und Trinken sind ebenfalls sehr ansprechend und auch so manche andere Waren kann man billig ergattern. Literatur und Karten • Susanne Lipps, DuMont ReiseTaschenbuch Fuerteventura, DuMont Reiseverlag Ostildern, 3. Aulage 2014, ISBN 978-37701-7360-0, 17,99 Euro • KOMPASS Wandern, Rad, Freizeit, Straßenkarte Fuerteventura, 1:50.000, ISBN 3-85491-1742, 8,99 Euro Wichtige Adressen Weitere Informationen rund um die Insel erhalten Sie unter www.fuerteinfo.net www.fuerteventuraalternativ.de www.kanarentraeume.de
INFO // Motorrad fahren Fuerteventura ist verlockend vielfältig. Straßenfahrer erwartet ein Paradies mit Asphaltstrecken. Geplegte Straßenverhältnisse mit durchgehend gutem Belag und abwechslungsreicher Streckenführung versprechen ungetrübten Fahrspaß. Die Verkehrsdichte ist äußerst gering, hier und da ein Transportfahrzeug, wobei die stärkste Gruppe an Fahrern Urlauber sein dürften, die in kleinen Mietfahrzeugen über die Insel gondeln. Folgende Strecken darf man keinesfalls versäumen: Die kurven- und aussichtsreiche Küstenstraße FV2 auf der Halbinsel Jandía. Die Strecke FV512 von Gran Tarajal nach Las Playitas und zur Punta de la Entallada. Die Fahrt auf der FV605 über den Istmo de la Pared bis Pajara bietet auf ansteigenden Kurven traumhafte Ausblicke auf den Atlantik und die Montaña Cardón. Um diese herum führen auch die verlockenden Sträßchen FV617 und FV618. Den absoluten fahrerischen und visuellen Genuss erlebt man auf der FV30 in der kargen Bergwelt der Gran Montaña. Auf- und Abfahrten, jede Menge Kehren, die geniale
Serpentinenstrecke Degollada de los Granadillos, Betancuria und faszinierende Panoramapunkte wie der Mirador de Morro Velosa machen die Strecke zu einem Highlight. In der Ebene zwischen der Gran Montaña und der unwirtlichen, aber optisch spektakulären Vulkanlandschaft Malpais Grande führt die entspannte Route FV20 durch Dörfer wie Antigua, Tiscamanita und Tuineje. Nordwärts, vorbei an Teia und La Oliva durchziehen die FV207 und FV101 die weite, von einzelnen Vulkanbergen bestückte Landschaft. Geradlinige und aussichtsreiche Passagen wechseln dabei mit weitläuigen Kehren ab. Von Corralejo Richtung Süden durch feinsten weißen Sand führt die FV1, die einzige Straße, die das Dünengebiet El Jable passiert. Auch Endurofahrer können sich austoben auf Schotterpisten, steinigen Pfaden, sandigen Dünenlandschaften und ausgetrockneten Flussbetten. Doch gilt es zu beachten, dass einige Landschaftsgebiete unter Naturschutz stehen und im Gelände nicht befahren werden dürfen.
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