I.P.
55. Jahrgang - Bozen, Dezember 2020 - Nr. 11
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Fachzeitung für Hotellerie und Gastronomie
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Das Jahr 2020 aus Sicht des HGV Seite 2-3
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Große Umsatzverluste befürchtet Skisaison in Südtirol kann erst nach Neujahr starten
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Die heimischen Winterskigebiete können erst nach den Weihnachtsferien öffnen. Für den Wintertourismus bedeutet dies einen herben Verlust. Die letzten Tage und Wochen waren gekennzeichnet durch sehr kontroverse Auffassungen bezüglich des Beginns der Wintersaison. Zudem haben Staaten und Regionen die Reisebeschränkungen für Urlaubsgäste massiv erhöht. Diese Debatte hat zu einer totalen Verwirrung unter den Winterurlaubsgästen und zu zahlreichen Stornierungen in den Hotels geführt. „Den Wintertourismus komplett abzudrehen bzw. in Frage zu stellen, ist eine soziale und wirtschaftliche Katastrophe mit Langzeitfolgen“,
schreibt Vitalpin, die die Interessen von einer Million Menschen und Betrieben in den Alpen vertritt. Laut Vitalpin würde ein Ausbleiben der Wintersaison im Alpenraum zu einem Umsatzausfall von rund 15,8 Milliarden Euro führen. Knapp 200.000 Arbeitsplätze würden auf dem Spiel stehen. In Südtirol sorgen laut WIFO die Winterurlauber in Normaljahren für Umsätze in Höhe von 1,8 Milliarden Euro, dabei sind die indirekten Umsätze noch nicht eingerechnet. Die Tourismuswirtschaft hat im Sommer bewiesen, dass ein Urlaub unter Corona-Auflagen möglich ist. Mit zahlreichen und zum Teil über die jeweiligen Verordnungen hinausreichenden Vorkehrungen hat die Tourismusbranche Verantwor-
tung übernommen und die Voraussetzungen geschaffen, dass Wintersport und Tourismus auch trotz Pandemie möglich sind.
Tourismus kann nicht Hauptlast tragen Der Start der Winterskigebiete erst im Januar stellt eine Katastrophe dar. Die Aufstiegsanlagen haben alle ihre Sicherheitskonzepte verschärft, die Auflagen in den Hotels und Gastbetrieben sind bekannt. Deshalb sind die Voraussetzungen gegeben, mit der Wintersaison effektiv starten zu können. Dass die Hauptlast der Pandemie fast zur Gänze die Hotellerie und Gastronomie schultern muss, ist nicht nachzuvollziehen. „Offensichtlich sind Busse, Züge und volle Einkaufsstraßen
in den italienischen Städten für die Regierung kein Problem, die Seilbahnen, Skipisten und Hotels sehr wohl“, bemerkt Pinzger. Fakt ist, dass in der Weihnachtszeit rund 30 Prozent des gesamten Umsatzes einer Wintersaison erzielt wird. Dieser Verlust ist nicht mehr wettzumachen, noch dazu, weil bereits die letzte Wintersaison vorzeitig beendet werden musste. Deshalb müssen entsprechende Ausgleichszahlungen zur Verfügung gestellt werden. Und schließlich müssen auch Restaurants am Abend offenhalten können. „Wenn Einkaufszentren bis 21 Uhr offen halten können, warum dann nicht die Restaurants auch“, fragt sich Präsident Manfred Pinzger und fordert diesbezüglich eine Anst passung.
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Weiterer Verlustbeitrag vorgesehen Seite
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Raumkonzepte unterliegen Wandel der Zeit Seite 16