HK-Gebäudetechnik 01/2015

Page 1

www.hk-gebaeudetechnik.ch Fachzeitschrift für Energie, Wärme, Strom, Heizung, Lüftung, Klima, Kälte, Gebäudeautomation, Facility Management, Gebäudehülle, Spenglerei, Sicherheit, Sanitärtechnik, Wohnen

1 | 2015 | Januar

HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von

Rückblick SVGW-Direktor Anton Kilchmann 6

Solarwärme-Anlagen: Preise im Fokus 40

Emotionale Kompetenz mit Marzipan

Energie-Gründächer als Kombilösung 62

22

Wärmepumpen Schweiz: FWS-Update 31

Der aktuelle Stellenmarkt

78



Editorial |

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Solarwärme-Branche ist gefordert ■ Das Geschäft mit Solaranlagen für die direkte Nutzung der Wärme zur Warmwassererwärmung oder zur Heizungsunterstützung läuft schlechter als auch schon. Seit 2009 ist die Quadratmeter-Zahl der installierten Kollektorflächen rückläufig. In den letzten drei Jahren beträgt der jährliche Rückgang durchschnittlich 8 %. Das Bundesamt für Energie BFE, Swissolar und suissetec betrachten diese Entwicklung mit Sorge. Im November haben diese die Solarwärme-Fachleute zur dritten «Tagung Solarwärme Schweiz» eingeladen. Dabei wurden die Ergebnisse von zwei Studien präsentiert, die das BFE in Auftrag gegeben hatte. Thema der ersten Studie: Analyse der Preise thermischer Solaranlagen in der Schweiz, Österreich und Baden-Württemberg. Solarwärmeanlagen kosten in der Schweiz markant mehr als in Österreich oder Deutschland. Die Gründe dafür sind vielfältig. Ein Fachbeitrag von den Verfassern dieser Studie ist in diesem Heft auf den Seiten 40 – 43. Thema der zweiten Studie: Wettbewerbsfähigkeit thermischer Solaranlagen im Vergleich zu anderen Technologien der Wärmeerzeugung. Soll der Marktanteil der Solarwärme weiter wachsen, müssen besonders lohnende Anlagenkategorien, zum Beispiel die solare Wassererwärmung in Mehrfamilienhäusern, sowie neue, grössere Kundenkreise angepeilt werden. Diese Kunden sind nicht mehr bereit, für ein gutes Gefühl oder eine spannende Technologie mehr zu bezahlen. Für sie muss die Solaranlage einfach zuverlässig und wartungsarm Wärme liefern und sie darf nicht teurer sein als Konkurrenztechnologien. Der Masterplan Solarwärme, der 2013 von Swissolar präsentiert wurde, zeigte bereits, in welchen Bereichen gehandelt werden muss, um den Solarwärme-Markt wieder anzukurbeln: Potenziale für Kostensenkungen müssen ausgeschöpft werden. Qualitätsprobleme bei solarthermischen Anlagen müssen aufgedeckt und behoben werden. Und nicht zuletzt muss breiteres Solarwärme-Fachwissen vermittelt werden bei der Ausbildung der Fachleute der Branche.

peter.warthmann@azmedien.ch

Immerhin kommen von der Politik klar positive Signale für die Wärmeproduktion aus erneuerbaren Energien. Nach den erfreulichen Entwicklungen bei der Photovoltaik in den letzten Jahren sind Bund und Kantone bei der Überarbeitung der Förderbedingungen bestrebt, grundsätzlich gleich lange Spiesse für Solarwärme und Photovoltaik zu schaffen. Die Randbedingungen für neue Solarwärmeanlagen bleiben voraussichtlich schwierig. Die bereits laufende Diskussion über optimale Speichertechnologien bringt auch keine Verbesserung. Im Gegenteil: die Vorstellung etwa, dass zu gewissen Zeiten überschüssiger Strom als Wärme gespeichert wird, schafft zusätzliche Konkurrenz für die direkte Nutzung der Solarwärme. Es ist zu hoffen, dass Anstrengungen der Hersteller und Installateure in den oben genannten Bereichen dazu führen, dass die jährlich neu realisierten Solarwärme-Kollektorflächen trotzdem wieder zunehmen.

Peter Warthmann, Chefredaktor

1


2

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

28

Inhaltsverzeichnis |

Flügel als Energiespeicher

Mit dem «Active energy building» des österreichischen Architekten Anton Falkeis in Kooperation mit der Hochschule Luzern wird Neues gewagt. Aussergewöhnlich sind die beweglichen Fassadenteile aus Phasenwechselmaterialien zur Wärme- und Kältespeicherung an der Gebäudehülle.

Diverse Rubriken 1 Editorial 4 Info 75 Bildungsangebote Gebäudetechnik 76 Agenda 77 Impressum 78 Stellenmarkt US 3 Firmen- und Inserentenverzeichnis

36

Es fehlt an Fachleuten für Energieeffizienz

Am Motor Summit 2014 haben sich einmal mehr die Hersteller, Anwender, Forscher und Behörden über das Thema Energieeffizenz im Betrieb gebeugt. In der Industrie schlummert ein gewaltiges Potenzial von sechs oder mehr TWh pro Jahr. Im Rahmen eines Förderprogramms für effizientere elektrische Antriebe wurden die Leistungsdaten von 4142 Motoren in 18 grossen Schweizer Betrieben ausgewertet. Hierbei stellte man fest, dass vor Ort oft die geeigneten Ansprechpartner fehlen. Eine Bildungsoffensive soll nun Abhilfe schaffen.

Info

Normen & Co.

4 «Der Begriff Energiewende vermittelt ein falsches Bild ...»

26 Neues suissetec-Merkblatt «Umwälzpumpen in Heizungsanlagen»

6 Geprägt von Gas und Wasser

27 Hilfreiche Broschüren für GebäudetechnikFachleute, Kunden und Hauswarte

10 Wohnqualität in der verdichteten Stadt: mehr als Energie- und Ressourceneffizienz? 13 Roboter biegen Bleche, Menschen schweissen 16 Raumheizung und Warmwasser: Heizungs-Check für rasche Optimierung von Installationen und Betrieb

Energie/Wärme/Strom 28 Hochschule Luzern verleiht Flügel 31 Auf Qualität und Transparenz fokussiert 33 Vakuum dämmt Warmwasserrohre 36 Es fehlt an Fachleuten für Energieeffizienz

Die Unternehmerseite

38 «Effizienz der Antriebssysteme – ein ungehobener Schatz» 40 Wie die Solarwärme wieder wachsen kann

22 Emotionale Kompetenz: So wirkt man sympathisch

44 Den Strom vom Dach selber nutzen 47 Wer mit Köpfchen saniert, schafft rundherum Gewinner

Interview

50 Gesteigerte Effizienz der Kraft-WärmeKopplung 52 Produkte

24 Mehr Komfort trotz weniger Energie


Inhaltsverzeichnis |

44

Strom vom eigenen Dach

Im Privathaushalt liegt bei üblichen Verbrauchsmustern die Eigenverbrauchsrate beim Betrieb einer PV-Anlage selten über 20 Prozent. Neue Anreize (Einmalvergütung) und der Fortschritt der Speichertechnologie wird den Eigenverbrauch deutlich attraktiver machen.

Lüftung/Klima/Kälte

62

Kombilösung Energie-Gründach

Das Gründach steht oft in Konkurrenz zum Solardach. Das muss nicht sein! Sinn- und effektvoller ist die Verbindung von grüner und solarer Ökologie, die begrünte Dachflächen mit Wasserretention sowie eine solare Rendite im Rahmen eines «EnergieGrünDachs» erlaubt.

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

65

Renovation Oltnerhof

Das Hotel Oltnerhof ist ein markantes Gebäude, bietet aber durch seine Gebäudeform für Planer und Handwerker auch einige Tücken. Der zeitlich anspruchsvolle Bauplan verlangte vom Installateur eine optimale Rationalisierung der Abläufe.

Wohnen

56 Retrofit macht Ventilatoren zukunftstauglich

70 Klare Sicht und viel Stauraum

59 Produkte

72 Modern, funktional, vielfältig, farbig 73 Ein Schutzschild für die Badkeramik 74 Produkte

Gebäudeautomation 60 Hausautomation – eine Frage der Planung und des Preises

Zum Titelbild:

Gebäudehülle/Spenglerei 62 Kombilösungen Energie-Gründach fördern

Sanitärtechnik 65 Ein 20er-Jahre-Bijoux in neuem Glanz 68 Produkte

Die neue Generation Druckreduzierventile Für den Einsatz in Gewerbe, Industrie, öffentlichen Einrichtungen, ab DN 65 auch in Wohnhäusern: Druckreduzierventile PN 16 in den Dimensionen DN 15 – 100. Mit einzigartigen Leistungsmerkmalen. R. Nussbaum AG Postfach, 4601 Olten, 062 286 81 11 www.nussbaum.ch Filialen in Basel, Bern, Biel, Brig, Buchs, Carouge, Crissier, Giubiasco, Gwatt-Thun, Kriens, Sion, St. Gallen, Trimbach, Winterthur, Zug und Zürich

3


4

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Info |

Interview mit BFE-Direktor Walter Steinmann zur Energiestrategie 2050

«Der Begriff Energiewende vermittelt ein falsches Bild ...» Walter Steinmann, Direktor des Bundesamts für Energie hält das «Weiter wie bisher»-Szenario beim Stromverbrauch als wenig realistisch. Hingegen sei das Fortschreiten zu neuen Effizienztechnologien und dezentralen Produktionsanlagen die richtige Strategie. Dabei werde die Versorgungssicherheit als energiepolitisches Ziel nicht über Bord geworfen. Interview: Rudolf Burger

■ Herr Steinmann, Kritiker sagen, die Energiewende sei nicht zu schaffen. Ihre Antwort? Walter Steinmann: Es gibt nichts zu wenden. Der Begriff Energiewende vermittelt ein falsches Bild. Vielmehr geht es um eine evolutionäre Weiterentwicklung der Energieversorgung, die angesichts der alternden Energieinfrastrukturen sowieso unumgänglich ist. Diese Weiterentwicklung, nämlich die intelli-

Sind die Kosten für die Energiewende, die auf bis zu 150 Milliarden Franken geschätzt werden, nicht zu hoch? Walter Steinmann: Die Erneuerung der Energieinfrastruktur, die in die Jahre gekommen ist, ist unausweichlich. Und sie kostet viel Geld. Es wäre daher unverantwortlich gegenüber kommenden Generationen, wenn wir bei den ohnehin anstehenden Investitionen nicht auf modernste Technologien setzen, die lang-

Walter Steinmann, BFE-Direktor: «Falls Gaskraftwerke zum Einsatz kommen, sehe ich ihr Einsatzgebiet vor allem in Wärmekraftkoppelungsanlagen in der Industrie und in Ballungsräumen.»

gente Verknüpfung der herkömmlichen mit gänzlich neuen Technologien, wollen wir mit der Energiestrategie 2050 ermöglichen. Sämtliche Modelle und Berechnungen zeigen, dass dies technisch und wirtschaftlich umsetzbar ist. Es braucht aber den Willen zur Zusammenarbeit von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik.

fristig kostengünstiger sind, uns unabhängiger machen und der Schweiz mehr Versorgungssicherheit garantieren. Pro Jahr kostet dies lediglich eine Milliarde Franken mehr als wir ohnehin in die Erneuerung der Energieinfrastruktur stecken müssen. Eine Milliarde Franken ist übrigens etwa so viel, wie wir Schweizer pro Jahr für Schokolade ausgeben.

Sie rechnen in Ihren Strategien mit einem leicht abnehmenden Energieverbrauch ab 2020 bis 2050 in der Schweiz. Ist das realistisch? Die Bevölkerung nimmt weiter zu. Walter Steinmann: Der Energieverbrauch pro Kopf wird abnehmen, weil neue Technologien die Effizienz massiv erhöhen helfen. Im Gebäudesektor haben wir beispielsweise seit den Siebzigerjahren den Verbrauch bei den Neubauten um 75 % gesenkt. Nun werden Plusenergiebauten zum Standard, also Gebäude, die mehr Energie produzieren als sie selbst verbrauchen. Ähnliches spielt sich in der Industrie und in der Mobilität ab. Was den Stromverbrauch betrifft: Es ist doch gut möglich, dass das Szenario «Weiter wie bisher» dasjenige ist, das der Realität am nächsten kommt. Walter Steinmann: «Weiter wie bisher» ist nicht realistisch. Erstens zeigen die Entwicklungen auf dem Strommarkt bereits heute, dass dieses Szenario überholt ist und sich damit kein Geld mehr verdienen lässt. Und zweitens sind zusätzliche Energieinfrastrukturen nicht leicht zu realisieren, die gesellschaftliche Opposition ist gross, sei es gegen neue Stromleitungen, Windenergieanlagen, usw. Wir müssen mit einer glaubwürdigen Effizienzpolitik beweisen, dass nur zugebaut wird, wenn es keine Alternativen gibt. Wird die Schweiz unter dem Regime der «Energiewende» in Bezug auf die Stromversorgung abhängiger vom Ausland? Walter Steinmann: Nochmal: Es geht nicht ums Wenden sondern um eine Weiterentwicklung hin zu neuen Effizienztechnologien, zu dezentralen Produktionsanlagen, die Nutzung von erneuerbaren Energien, Plusenergiebauten. Daneben macht es – wie schon


Info |

heute – Sinn, stromtechnisch optimal mit Europa vernetzt zu sein. Nur so können wir die Versorgungssicherheit garantieren. Ein Inseldenken bei der Stromversorgung ist illusorisch: Wenn in Europa die Lichter ausgehen, trifft es auch die Schweiz. Deshalb sollten wir als Ziel haben, mit unseren Trümpfen zu einer hohen Versorgungssicherheit der Schweiz und Europas beizutragen. Die Gefahr aber besteht doch, dass die Schweiz nach dem Abschalten der Atomkraftwerke «dreckige Energie» aus Deutschland bezieht, also Strom, der aus Kohlekraftwerken stammt. Walter Steinmann: Auch die alten Kohlekraftwerke in Deutschland und anderen Ländern kommen einmal ans Ende ihrer Tage. Und sie werden nicht mehr konkurrenzfähig sein, wenn die EU ein CO2-Emissionssystem konzipiert, das der erneuerbaren sowie der emissionsarmen fossilen Stromproduktion klare Priorität zuweist.

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Ist es möglich, vielleicht mit Photovoltaik sogar mehr als 10 Prozent zu erreichen? Und welche Ausbauschritte wären allenfalls dazu laut dem Bundesamt für Energie notwendig? Walter Steinmann: Wir sind am Anfang einer Reise bis 2050. Wer schon jetzt jedes Detail präzise vorausbestimmen und klar rechtlich definieren will, sollte zum Arzt gehen, sagt zurecht der Philosoph Ludwig Hasler. Wir haben ein Ziel vor Augen und werden den Kurs aufgrund von technologischen Entwicklungen, Veränderungen der Märkte aber auch neuen gesellschaftlichen Bedürfnissen in den kommenden Jahrzehnten sicher mehrmals anpassen müssen.

ohne Gaskraftwerke auskommen, umso besser. Aber wir sollten uns für alle Eventualitäten wappnen und Gas bei Bedarf für die Stromproduktion einsetzen können. Sie aus Prinzip auszuschliessen wäre kurzsichtig, wie jedes Technologieverbot. Falls Gaskraftwerke tatsächlich zum Einsatz kommen, sehe ich ihr Einsatzgebiet vor allem in Wärmekraftkoppelungsanlagen in der Industrie und grossen Ballungsräumen, oder allenfalls in der Steuerung und Re■ gelung von Bedarfsspitzen. www.bauholzenergie.ch www.bfe.admin.ch www.energieschweiz.ch

Wie wollen Sie der Bevölkerung den Einsatz von Gaskombikraftwerken, die einen hohen Ausstoss an CO2 haben, erklären? Sind sie überhaupt nötig? Walter Steinmann: Versorgungssicherheit ist das vorrangige Ziel. Wenn wir

Was die Windenergie betrifft, sind Ihre Ziele womöglich zu weit gesteckt. Überall, wo Windturbinen aufgestellt werden sollen, wehrt sich die Bevölkerung. Walter Steinmann: Erreichen wollen wir die Ziele bis 2050, also haben wir noch rund 35 Jahre Zeit. Im Parlament sind jetzt die Beratungen angelaufen, mit welchen planerischen und baurechtlichen Instrumenten der Ausbau der Windenergie wirklich gefördert werden kann. Die Abwägung zwischen Schutz und Nutzen soll konstruktiv erfolgen können. Die Photovoltaik soll nach den bestehenden Szenarien einen Anteil von über 10 Prozent an der Stromproduktion erreichen. Heute sind wir bei etwas über einem Prozent, bei einem enormen Wachstum. Wann sind die 10 Prozent erreicht? Walter Steinmann: Wir nennen keine Jahreszahlen wie wir auch keine gesetzlich verpflichtenden Vorgaben für einzelne Technologien machen. Der Markt, also die Energiewirtschaft und Energiekonsumenten, sind für den Ausbau verantwortlich. Wir freuen uns, dass die Photovoltaik Jahr für Jahr kostengünstiger wird und die Montage dank neuen Fertigungstechniken ebenfalls schneller und billiger wird. Die Branche braucht kostenmässig ambitiöse Vorgaben, damit sie mittelfristig Kostenparität mit den traditionellen Energieträgern erreicht.

IM NOTFALL n BEI HEIZUNGSSANIERUNGEN n ZUR BAUAUSTROCKNUNG n VON 22 kW BIS 1'400 kW n DIE ERFAHRUNG DER ERFINDER MIT DEM ENGAGEMENT EINES FAMILIENBETRIEBS – SEIT 1990

VERMIETUNG MOBILER HEIZ- UND WARMWASSERZENTRALEN GROSSÄCHERSTRASSE 23 | CH-8104 WEININGEN ZH T 044 750 66 50 | F 044 750 17 10 | INFO@WAERMEMOBIL.CH

5


6

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Info |

Anton Kilchmann, SVGW-Direktor bis 2014, im Interview zu 25 Jahren wechselvoller Geschichte des Gas- und Wasserfachs

Geprägt von Gas und Wasser In den letzten 25 Jahren erlebte die Gasbranche grosse Veränderungen, aber auch in der Trinkwasserversorgung lief einiges. Als Direktor des Schweizerischen Vereins des Gas- und Wasserfaches SVGW erlebte Anton Kilchmann die Entwicklung hautnah mit. Ende 2014 tritt er zurück. Im Interview blickt er nochmals zurück, wagt aber auch einen Blick in die Zukunft für die Branche. Interview: Christoph Meier, SVGW

■ Das Jahr 1989 war ein Jahr der politischen Umbrüche. Damals traten Sie, Herr Kilchmann, die Stelle als SVGWDirektor an. Gab es damals auch in der Gas- und Wasserbranche Umbrüche? Anton Kilchmann: Für den Gasbereich trifft das zu. Damals verliessen gerade die letzten Chemiker, welche die Branche lange Zeit geprägt hatten, die Gaswirtschaft. Sie wurden nicht mehr gebraucht, weil die Gasproduktion – das sogenannte Stadtgas – wegfiel. Dafür gewann das Erdgas zunehmend an Bedeutung. Dieses war 1973 im Zusammenhang mit dem Bau der TransitgasLeitung durch die Schweiz eingeführt worden. Entsprechend brauchten die Werke aufgrund des Netzausbaus anstelle der Chemiker vermehrt Techniker. Gab es auch zusätzliche Verbrauchsgeräte für das in grösseren Mengen vorhandene Gas? Ja. Dabei entwickelte die einheimische Gasgeräteindustrie aufgrund der stren-

gen schweizerischen Luftreinhalteverordnung weltweit führende Gasgeräte in Bezug auf Abgaswerte und Energieeffizienz. Diese modernen, modulierenden und kondensierenden Gasgeräte erwiesen sich jedoch als zu teuer und waren der Zeit zu weit voraus. Denn aufgrund der langen Übergangszeit bis zur Einhaltung der strengen Grenzwerte verdrängten ausländische Billigprodukte die einheimischen Erzeugnisse. Konnte das wachsende Umweltbewusstsein der Gesellschaft und der Politik die Schweizer Gasgeräteindustrie nicht retten? Nein, dafür war es zu spät. Doch Erdgas konnte sich als umweltfreundlicher Energieträger etablieren, da die Erdgasgeräte praktisch keine Luftschadstoffe emittierten. Von nun an übernahmen die Marketingleute das Zepter und feierten grosse Erfolge mit dem «grünen Blatt». Das Netz wurde stark ausgebaut und Erdgas zu Heizzwecken praktisch konkurrenzlos.

Dieser Boom hatte aber seine Grenzen? Ein Problem war, dass mit dem Erfolg die Technik in der Branche marginalisiert wurde. Andere Branchen dagegen verzichteten auf das millionenteure Marketing und investierten ihr Geld in die Entwicklung ihrer Geräte, getreu dem Motto «Nur mit Forschung kann man Vorsprung schaffen». Das zahlte sich aus. Die elektrische Wärmepumpe überholte die Erdgasheizung und profitierte von den besseren Rahmenbedingungen. Denn Erdgas hatte mit einem neuen Problem zu kämpfen. Die Klimadiskussion hatte das vorhin saubere Erdgas in die fossile Schmuddelecke verbannt. Es musste nun plötzlich gegen neue «saubere» Konkurrenten wie Holzschnitzel, Fernwärme und elektrische Wärmepumpen antreten. Dazu kam, dass gut isolierte Gebäude den Wärmebedarf reduzierten und der hohe Gerätewirkungsgrad zu immer tieferen, spezifischen Erdgasverbräuchen pro Hausanschluss führte. Gaben Sie als technischer Verband nicht Gegensteuer? Doch, wir versuchten früh, neue Technologien wie die Brennstoffzellenforschung in Gang zu bringen, und machten Versuche mit wasserstoffbefeuerten Brennstoffzellen im neuen Gaslabor in Schwerzenbach. War die Resonanz anfangs klein, scheint sich aber heute langsam ein Markt für solche Geräte zu bilden. Aktiv wurden wir auch beim Biogas. Bereits im Jahr 1997 hatte das Technische Inspektorat Gas des SVGW die Biogaseinspeisung ins Erdgasnetz bewilligt. Das war die Chance, mit dem grünen Biogas dem angekratzten Umweltimage von Erdgas wieder etwas zu mehr «grüner Farbe» zu verhelfen. Heute gibt es über 15 Biogaseinspeisestellen ins Erdgasnetz.

Anton Kilchmann, nun Privatmann, blickt zurück: «Zu Beginn meiner Tätigkeit war die Wasserversorgung, salopp gesagt, von Klempnerei geprägt. Damals diskutierte der Direktor der Wasserversorgung Zürich mit andern Werksdirektoren detailliert über Kugelhähne in der Hausinstallation.»

Was war die Rolle des Erdgases bei der Mobilität? Mit Erdgas und Biogas als Treibstoffen sah die Gaswirtschaft die Chance, dem


Info |

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Welche Aufgaben kamen danach auf den SVGW zu? Die Spezialisierung machte auch vor den Wasserversorgungen nicht halt. Doch fehlten noch einschlägige Ausbildungen. Das war die Chance für den SVGW. Mit dem Aufbau einer eidgenössischen Berufsprüfung «Brunnenmeister» wurden die Grundlagen für das heute breite Ausbildungsprogramm des SVGW gelegt.

Anton Kilchmann, SVGW-Direktor 1989–2014, weist auch in die Zukunft: «Die Politik ist falsch beraten, wenn sie das Erdgas bereits abschreibt. Denn grosse Bedeutung könnte das Erdgasnetz für die Energiespeicherung erlangen, indem überschüssiger Strom in erneuerbares Gas umgewandelt wird (Power-to-Gas).»

schrumpfenden Wärmemarkt zu begegnen. Lange Zeit war man sich jedoch nicht einig, ob zuerst Tankstellen gebaut werden oder zuerst Erdgasfahrzeuge auf der Strasse verkehren sollten. Auf jeden Fall wurden dann unter der Führung des SVGW Erdgastankstellen für eine Erdgasflotte anlässlich der Expo02 gebaut. Mittlerweile bedrängen oder dominieren jedoch Hybrid- oder Elektrofahrzeuge diese Marktnische. Blieben Sie im Trinkwasserbereich im Vergleich zur Gasbranche in ruhigen Gewässern? Es waren ruhigere Gewässer, aber sie flossen auch. Zu Beginn meiner Tätigkeit war die Branche salopp gesagt von Klempnerei geprägt. Natürlich sind Hausinstallationen auch heute noch ein wichtiges Thema. Doch ist es heute nicht mehr denkbar, dass sich der Direktor der Wasserversorgung Zürich mit andern Werksdirektoren über Kugelhähne und Rohrsysteme in der Hausinstallation diskutiert, wie es damals in der Installations- und Normenkommission der Fall war. Ein wichtiges Thema, das weit über die häuslichen Probleme hinausging, war damals aber noch die Krisenorganisation Gas-Wasser bei einem Atomschlag. Dazu erstellte man Richtlinien für den Bau sicherer Anlagen.

Sonst blieb es ruhig? Eigentlich schon. Dadurch, dass in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts viel gebaut wurde – grosse Anlagen in Zürich oder Genf – und viel Geld floss, erhielt die Wasserversorgung jedoch einen politischen Wert und fand regelmässig Eingang in die Medien, sei es wegen Bauvorhaben oder Einweihungsfesten. Das klingt ziemlich sorgenfrei. Grundsätzlich befinden sich die Wasserversorgungen in der Schweiz in einer sehr guten Verfassung. Mit den Fortschritten in der Analytik wurden jedoch immer mehr vom Menschen verursachte Fremdstoffe im Rohwasser gefunden. Das löste eine Grundsatzdiskussion aus, wie rein ist rein? Als Folge davon begannen die Wasserversorgungen ihre Aufbereitungen aufzurüsten: Die Membrantechnologie hielt Einzug bei den Seewasserwerken, teilweise auch bei Quellwasserfassungen. Eine gewisse Unruhe entstand auch beim Wasserpreis, indem der Preisüberwacher sich in der Tariffestlegung einzumischen begann. Mit der Klimadiskussion wurde die Frage nach der Versorgungssicherheit wieder thematisiert und verschiedene politische Vorstösse und Forschungsvorhaben wurden lanciert. Letztere weisen jedoch darauf hin, dass wir auch in Zukunft genug Wasser für die Wasserversorgung haben werden. Kritischer als die Wassermenge dürften dagegen Konflikte um den beschränkten Raum werden: Bei immer mehr Wohnraum, mehr Strassen, mehr Stromleitungen, mehr Freizeitanlagen, mehr natürlichem Lebensraum usw. wird der Druck auf die Trinkwasserschutzgebiete höher. Aber etwas Positives hatte dieser Konflikt trotzdem: Einzelne Kantone schufen ausführliche Wasserwirtschaftsgesetze und Planungsgrundlagen, um die Wasserversorgung auch für die nächsten Generationen sicherstellen zu können.

Erfreulich ist aus meiner Sicht dabei, wenn Kantone in ihrer Wasserstrategie dem Trinkwasser die erste Priorität zugestehen. Wie reagierte der SVGW als Verband auf all diese Veränderungen. Eine Reaktion auf die wachsenden Ansprüche waren die klarere Strukturierung und der Ausbau der Geschäftsstelle. Dabei wurde nicht nur das oben erwähnte Ausbildungsangebot entwickelt, sondern auch das Regelwerk wurde neu strukturiert und weitergeführt. Das Technische Inspektorat übernahm im Auftrag des Seco die Marktüberwachung bei der Biogaseinspeisung, die Kommunikation wurde verstärkt oder es entstanden Aussenstellen in Lausanne und Bellinzona. Gab es auch Rückschläge? In meinem ersten Jahr erfolgte die Eröffnung des neuen Gaslabors in Schwerzenbach. Aufgrund der Entwicklungen in Europa hin zu offenen Märkten wurde dann aber das über zwei Millionen Franken teure Labor bald nicht mehr benötigt. Mit diesem Neubau hatte sich der SVGW stark verschuldet und besass für einige Zeit damit praktisch keinen finanziellen Spielraum mehr. Wo lauern die Gefahren und liegen die Chancen der Gasbranche in der Zukunft? Die Entwicklung der Gaswirtschaft in der Schweiz wird geprägt sein durch drei Faktoren: die Klimaänderung, die damit verbundene Energiestrategie 2050 des Bundes und die Gasmarktöffnung. Mit der Entflechtung von Infrastruktur, Erdgasnetz und dem Produkt Erdgas ändert das Geschäftsmodell für die Gasversorgungsunternehmen. Bei einer vollständigen Öffnung des Gasmarktes droht eine enorme Datenflut für die Bilanzierung, den Betrieb und die Verrechnung. Zur Beherrschung dieser Datenmengen ist die Festlegung von Standards für die Messung und den Datenaustausch zwingend. Wenn die Netzbetreiber nur noch erhöhte Gewinne durch Kosteneinsparungen erzielen können, besteht die Gefahr, dass bei der Sicherheit gespart wird. Die Vertriebs- und Handelsgesellschaften hingegen werden zu direkten Konkurrenten und deshalb zunehmend vorsichtiger mit der Herausgabe von Geschäftsdaten. Mehr Wettbewerb gibt es aber nur im Gasmarkt selbst; ausserhalb entstehen

7


8

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Info |

durch die Politik zunehmende Wettbewerbseinschränkungen. Dabei wird das Erdgas in den kantonalen Energievorschriften auf der Basis der Musterenergieverordnung der Kantone klar benachteiligt. Für das Erdgas wäre es wichtig, wenn die Politik anerkennen würde, dass Erdgas als Ersatz für andere fossile Energieträger zur Milderung der Klimaveränderung beitragen kann. Ebenfalls grosse Bedeutung könnte das Erdgasnetz für die Energiespeicherung erlangen, indem überschüssiger Strom in erneuerbares Gas umgewandelt wird, das in grossen Mengen im Erdgasnetz gespeichert werden kann. Im Wärmemarkt dürfte die zentrale Frage sein: Wird die Brennstoffzelle wettbewerbsfähig? Beschränkt dürfte das Potenzial des Biogases sein, da bereits jetzt um biogene Abfälle gefeilscht wird. Schwierig abzuschätzen ist die

Entwicklung für das Erdgas als Treibstoff. Entscheidend dürften das Angebot der Autohersteller und die Kauflust der Konsumenten sein.

mentation und Kommunikation, welche die Relationen gerade im Vergleich mit anderen potenziellen Gefährdungen aufzeigen.

Gehen wir wieder zum vermeintlich ruhigeren Wasser. Die prognostizierte stürmischere Klimazukunft wird in der Wasserbranche die Versorgungssicherheit ins Zentrum rücken. Hier gilt es, übergeordnete Strukturen zu planen, um lokale Engpässe auffangen zu können. Seewasserwerke sollen mit ergiebigen Grundwasservorkommen verbunden werden. Die Grundwasservorkommen sind mit einem umfassenden Schutz für die nächsten Generationen zu sichern. Trotzdem werden wir vermehrt Spurenstoffe im Trinkwasser finden. Um einer Verunsicherung in der Bevölkerung vorzubeugen, braucht es daher eine gute Argu-

Und wie sieht es mit dem Dichtestress für die Wasserversorgungen aus? Diese Frage wird uns mehr und mehr beschäftigen. Denn auch andere Benutzer von Böden wie die Landwirtschaft stehen unter dem Druck, immer mehr effizienter produzieren zu müssen. Insbesondere hinsichtlich der Pflanzenschutzmittel ist mit der Landwirtschaft eine Lösung zu finden. Gibt es noch weitere Aufgaben? In Europa schwellt schon seit einigen Jahren ein Konflikt, welche Prüfmethoden und Grenzwerte für Materialien in Kontakt mit Trinkwasser anzuwenden sind. Hier gilt es, pragmatische Ansätze für die Schweiz zu finden. Eine Daueraufgabe bleibt auch in der Zukunft die laufende Modernisierung der Wasserversorgungen – es ist im Sinne der Generationengerechtigkeit zu verhindern, dass Investitionen, um Kosten zu sparen, zur nächsten Generation hin verschoben werden. Selbstverständlich gilt es dabei, den Wasserpreis im Auge zu behalten und die Erneuerungen der Infrastrukturen im Rahmen der vom SVGW vorgeschlagenen Perioden zu planen. Zudem gilt es, sich sowohl im Wasser- wie im Gasbereich laufend der technischen Entwicklung anzupassen. Und noch etwas: Auch bei den Wasserversorgungen wird die zunehmende Lust am Streiten spürbar. Damit steigt der Bedarf der Branche, auf juristische Fragestellungen Antworten zu erhalten. Seit dem 1. Januar 2015 ist Martin Sager neuer Direktor des schweizerischen Vereins des Gas- und Wasserfachs (SVGW), ■ siehe HK-GT 8/14, Seite 25. www.svgw.ch



10

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Info |

Vorbildliche Wohnareale möglich mit bescheidener Wohnfläche unter 35 m2 pro Person

Wohnqualität in der verdichteten Stadt: mehr als Energie- und Ressourceneffizienz? Fachleute der Stadtplanung, Architektur und Bauwirtschaft suchen nach energie- und ressourcenschonenden Möglichkeiten der Verdichtung – ohne Verlust von Wohnqualität. Das novatlantis Bauforum Zürich 2014 stellte aktuelle Projekte und Meinungen vor. Morris Breunig

■ Mit dem Schwerpunkt «Stadtvision 2050 – Wohnqualität in der verdichteten Stadt: mehr als Energie- und Ressourceneffizienz?» fand im August das novatlantis Bauforum Zürich 2014 statt. Nach der Begrüssung und einer Einleitung in das Thema durch die neue novatlantis-Geschäftsführerin Anna Roschewitz überliess sie den Anwesenden die Frage «Wie sieht Wohnqualität für Sie konkret aus?» und übergab das Wort an die Referierenden.

Architektonische Freiheit mit städtebaulichen Vorgaben Es bestehen zwei Formen «extremer architektonischer Freiheit», so Kees Christiaanse, Professor für Architektur und Städtebau an der ETH Zürich. Die komplette Freiheit führt aus seiner Sicht zu vollständiger – und nicht erstrebenswerter – Unordnung. Empfehlenswert sei daher eine Verbindung aus architektonischer Freiheit und städtebaulichen Vorgaben, beispielsweise in Form von Gebäudetypologien. «Diversität ist von hoher Bedeutung für die Wohnqualität auf einer Parzelle», so Christiaanse. Die von hoher Vielfalt geprägte HafenCity in Hamburg sei exemplarisch für städtebauliche Nachhaltigkeit infolge Verdichtung. Anhand von Rotterdam und Amsterdam erklärte er die Entwicklungen in den Niederlanden und den auf ehemaligen Hafenarealen entstandenen Kreativquartieren. Die Messestadt Riem in München entstand 1992 nach der Verlegung des dort domizilierten Flughafens. René Sigg von Intep informierte über das rasant entwickelte Pilotprojekt zur Umsetzung der Leitlinien «München – kompakt, urban, grün» als Verbindungselement zwischen dem Münchner Zentrum und umliegenden Regionen. Zentraler Baustein war ein 200 ha grosser Landschaftsgürtel im Süden des 500 ha grossen ehemaligen Flug-

Wohn- und Geschäftshaus «Kalkbreite» in Zürich. (Foto: Martin Stollenwerk)

Aquatikon bei Nacht. (Bild: Hochtief Development Schweiz AG)

hafenareals, abgetrennt durch Infrastrukturanlagen wie Schulen. Nach Eröffnung der Neuen Messe 1997 folgte 2003 die Fertigstellung der ersten Wohngebiete. Eines der Hauptziele sieht René Sigg als gescheitert: «Nur ein geringer Anteil der Wohnbevölkerung arbeitet und wohnt auch in Riem.» Beide Funktio-

nen waren ursprünglich eng verknüpft. Darüber hinaus bemängelt er die Art der Umsetzung: «Heute würde ich mir wünschen, dass die Stadt München ihre Zielsetzung stärker forciert hätte. Nach stockendem Beginn verzeichnete das Projekt vor allem in den 2000ern eine boomartige Entwicklung – vermutlich zu schnell. Trotz ökologisch vorbildlicher Planung wurde zum jeweiligen Zeitpunkt lediglich nach aktuellem Stand der Technik gebaut. Dezentralere Lösungen hätten mehr Vorteile gebracht.» Die Resonanz auf die Baukultur hingegen ist vielversprechend. «Die Messestadt Riem ist eine Pilgerstätte für Architektinnen und Architekten», lobt Sigg und schränkt gleichzeitig ein: «Die Bewohnenden erachten die Architektur jedoch als zu streng. Für sie ist die Erschliessung des Areals bedeutender.» Und diese ist – anfänglich nur für den Messebetrieb vorgesehen – in Riem vorbildlich. «Die Identifikation der Wohnbevölkerung mit ihrem Wohnort ist trotzdem sehr hoch.» Die Gründe sieht Sigg im Mitspracherecht


Info |

Aquatikon, Innenbereich. (Bild: Hochtief Development Schweiz AG)

der verschiedenen Nutzergruppen bei der Ideenfindung. Als «Erfolg wider Erwarten» bezeichnete Jürg Graser von Graser Architekten ETH SIA BSA in Zürich die Sanierung von «Le Lignon» in Genf. Der Bau von 1963 ist mit 1600 Metern Länge das grösste Wohngebäude Europas. Die 16 Geschosse waren ursprünglich für 10 000 Personen konzipiert und der Wohnungsknappheit in der Schweiz geschuldet. Heute fasst der Baukoloss rund 7000 Personen in 5700 Wohnungen und steht aufgrund seiner Einzigartigkeit unter Denkmalschutz. Laut Graser besitzt der aus heutiger energetischer Sicht in der Ursprungsform nicht mehr zu realisierende Bau weiterhin seine Existenzberechtigung: «Die Wohnungen sind aus meiner Sicht auch für heutige Bedürfnisse tauglich. Das trifft ebenso für die Beton-Schotten-Struktur der Aussenwandkonstruktion zu. Die tektonische Fassade erzeugt zudem ein Wechselspiel aus dem Grossteiligen in das Detail und vom Detail in das Ganze. Daraus ergibt sich eine hypnotische Wirkung. Le Lignon besitzt zudem eine intakte Nachbarschaft – ein nicht zu vernachlässigender Wert.» Graser stellte verschiedene konstruktive Möglichkeiten zur Gebäudehüllensanierung vor. Ohne Gerüstbauten an den Längsseiten kam bei Le Lignon lediglich die bestehende Fassadenbefahranlage zur Anwendung. Der Bewohnerschaft blieben Einschränkungen im Wohnen erspart, die sich durch das Gerüst mit der neunmonatigen Sanierungsphase ergeben hätten. Der Auf- und Abbau ist in der Regel mit Beschädigungen verbunden. Die Curtain-Wall-Fassade aus

Aluminiumprofilen und Glaselementen hätte zudem eine Montage der Gerüstanker verhindert. Graser kritisierte die vielzähligen Tiefeneingriffe bei Sanierungen – «Man kann generell sehr viel sanfter sanieren, als es momentan in der Schweiz der Fall ist» – anhand des Gymnasiums Strandboden in Biel. Am ursprünglichen Bau des Architekten Max Schlupp wurde 80 Prozent der Gebäudesubstanz erneuert. Die Sanierung der von Fritz Haller erbauten Kantonsschule in Baden hält er dagegen für sehr gelungen.

Siedlungslandschaften gemeinsam entwickeln Ulrike Wissen Hayek, Planung von Landschaft und Urbanen Systemen, (PLUS), Institut für Raum- und Landschaftsplanung (IRL), ETH Zürich, schätzt diese Herangehensweise mit Blick auf die Prozessgestaltung zur Entwicklung integrierter Ansätze. Eine elementare Notwendigkeit ihrer Arbeit ist «das Verständnis für die vielfältigen Wechselwirkungen zu ergründen – beispielsweise von Mensch und Umwelt. Das momentane Ziel ist die Begrenzung der Siedlungsausdehnung und dies erfolgt über Innenentwicklung.» Das NFP-65-Projekt «Sustainable Urban Patterns (SUPat)» fokussiert sich auf das prozedurale Konzept. Die Bedürfnisse der Nutzer sind für diesen Prozess grundlegend: «Es ist wichtig, dass das Formulieren der Prioritäten iterativ geschieht. Wenn sich dadurch die Werthaltung der Prioritäten ändert, führt es zwangsläufig wieder an den Anfang – zu den Bedürfnissen der Bevölkerung.» Das dicht besiedelte Limmattal bietet

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Kalkbreite: Dachgärten und Terrassen. (Foto: Martin Stollenwerk)

hohes Potenzial bei der Entwicklung nachhaltiger Siedlungsmuster. Die Bedürfnisse der Bewohner integrierte man mithilfe von Befragungen in den Kollaborationsprozess zur bewussten Gestaltung und perspektivischen Planung des Limmattals.

Baulich und sozial verdichtet In Zürich wird neu und verdichtet gebaut. Das im Zürcher Glattpark geplante 16 000 m2 grosse Aquatikon besteht aus vollständig rezyklierbaren Baustoffen und integriert das Wasser technisch sowie gestalterisch in die Fassade und den Innenraum. Das Gebäude bedient sich thermischer Bauteilaktivierung, elektrochromer Verglasung, einer Raumtiefenausleuchtung und der Verdunstungskühlung über Saline und Regenwasser. Der Kühlkreislauf führt vom Regenwasserbecken auf dem Dach bis in das Auffangbecken im zweiten Untergeschoss. Die externe Kühlenergie reduziert sich somit um 25 Prozent. Eine Photovoltaikanlage mit einer Kollektorfläche von 1000 m2 deckt 80 Prozent des Stromverbrauchs. Ein zentrales Atrium versorgt die einzelnen Geschosse bis zur Tiefgarage mit Tageslicht und mindert den Verbrauch von Beleuchtungsenergie. Anhand des Achsmasses von 1,35 m sind Büroräume von 250 m2 bis 16 000 m2 flexibel realisierbar. Ralf Bellm des Bauherrn Hochtief Development Schweiz AG sieht einen visionären Bau: «Themen, welche die Zukunft betreffen, sollten nach unserer Ansicht über das Aktuelle hinausgehen.» Das Aquatikon ist bereits mit Minergie-P-Eco vorzertifiziert und hat zudem das LEED-Label erhalten.

11


12

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Info |

Das Wohn- und Geschäftshaus Kalkbreite auf dem gleichnamigen Areal in Zürich ist auf Grundlage einer 2006 gegründeten Genossenschaft von Quartierbewohnenden realisiert worden und orientiert sich an einem Lebensmodell der 2000-WattGesellschaft. Seit 2013 leben 238 Menschen in den 97 Wohneinheiten und 250 Personen arbeiten dort. Büros, Gewerbe und andere Dienstleistungen mit Kinderkrippe, Kino und Räumlichkeiten für Greenpeace befinden sich auf rund 5000 m2 in den unteren Geschossen mit einem hohen Mass an Diversität. Der erwünschte Trend zur verringerten Wohnfläche pro Person wurde in der Planung berücksichtigt. «Das Ziel waren 35 m2 pro Person, wir erreichten schliesslich 31 m2 pro Person», erläutert Pascal Müller von Müller Sigrist Architekten. Er beschreibt den technischen Aspekt des Gebäudes als langwierigen Vorgang: «Die Einstellung der Technik – das Regeln der Lüftung etc. – ist natürlich ein aufwendiger Prozess, der auch Probleme beinhaltet.» Die Kalkbreite ist provisorisch mit Minergie-P-Eco zertifiziert.

Der Bau mit städtischen Strukturen vereint mehr als nur Wohnen und Arbeiten. «Aus strategischen Gründen gab es eine Nutzungsmischform. Gleichzeitig integriert die Kalkbreite eine Tramhalle mit Stellplätzen der VBZ. Das Gebäude gibt dem Quartier damit eine völlig neue Identität», erklärt Müller die Bedeutung des Komplexes. Der soziale Faktor steht klar im Zentrum. «Die Erschliessungskaskade zieht sich wie ein roter Faden durch das Gebäude. Begonien im Foyer, verbindet sie auf den Geschossen die Wohnungen mit den Gemeinschaftsräumen und endet auf den Dachgärten mit anschliessender Terrasse. Sinnbildlich für das Zusammenleben in der Kalkbreite animiert die Kaskade zum Teilhaben an der Gemeinschaft.» Die Dächer umgeben als Gürtel die halböffentliche Terrasse im zweiten Obergeschoss. Der Aussenbereich ist mit 2500 m2 Zentrum des sozialen Lebens in der Kalkbreite. Nur öffentlich über eine steile Treppe erreichbar, ist sie den Bewohnenden als private Zone vorbehalten und soll die Balkone ersetzen. Müller formulierte

hieraus eine der Kernaussagen dieser Veranstaltung: «Um baulich verdichten zu können, braucht es auch eine soziale Verdichtung. Es bedingt ein umfangreiches Nutzungsangebot mit Flexibilität.» Die Schlussworte gehörten der novatlantis-Geschäftsführerin Anna Roschewitz. Sie dankte den Referierenden für die hochkarätigen Vorträge, allen Beteiligten für die lebhaften Diskussionen sowohl im Plenum als auch während des Innovationsapéros und entliess die Besuchenden in der Hoffnung, einen «prallen Rucksack an neuem Wissen» zu schultern. Das novatlantis Bauforum Zürich 2014 mit dem Schwerpunkt «Stadtvision 2050 – Wohnqualität in der verdichteten Stadt» zeigte auf, dass ein verdichteter, energie- und ressourceneffizienter Lebensraum unverkennbaren Bezug zur Diversität besitzt, aber nicht zwingend mit dem Verlust an Wohnqualität einhergeht. Das nächste novatlantis Bauforum findet am Donnerstagnachmittag, 22. Januar ■ 2015 in Luzern statt. www.novatlantis.ch


Der Kessel- und Speicher-Bau benötigt immer noch die manuelle Fertigkeit des präzisen Schweissens. (Bild: Fery Lipp)

Rundgang für die Fachpresse im Hauptwerk Vaduz der Hoval AG

Roboter biegen Bleche, Menschen schweissen Der Name Hoval steht international für Zuverlässigkeit und Know-how in der Heiz- und Klimatechnik. Die Heizungs- und Lüftungsherstellerin gewährte kürzlich der Fachpresse einen Einblick ins Werk Vaduz und informierte über innovative Projekte und Herausforderungen. Manuel Fischer

■ 1932 gründete Gustav Ospelt sein eigenes Unternehmen, ein Jahrzehnt später überraschte er mit einer Innovation; aus einem einfachen Kochherd entwarf Ospelt einen Zentralheizungs-Küchenherd, den er sogleich patentieren liess. Die EMPA (Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt) bestätigte damals den guten Wirkungsgrad in ihrem Prüfbericht. Im Jahr 1945 erfolgte der Eintrag der Marke HOVAL (Heizapparatebau Ospelt Vaduz Liechtenstein). Die Internationalisierung des Unterneh-

mens begann bereits Mitte des letzten Jahrhunderts. Heute zählt Hoval weltweit zu den führenden Unternehmen für Raumklima-Lösungen. Insgesamt 1500 Beschäftigte in 16 Gruppengesellschaften weltweit arbeiten an der erfolgreichen Positionierung von Hoval als Komplettanbieterin intelligenter Heiz- und Lüftungssysteme, die in über 50 Länder exportiert werden. Am Stammsitz in Vaduz, wo 1957 die erste Produktionshalle auf der grünen Wiese entstand, arbeiten derzeit rund

330 Mitarbeitende auf einem Areal, so gross wie sieben Fussballfelder. In den vergangenen Jahrzehnten von der Kesselbauerin zur integralen Systemanbieterin in Heiz- und Klimatechnik gewandelt, warten weitere Herausforderungen vor der Tür des Unternehmens in Familienbesitz. Diese werden in erster Linie durch kompetentes Personal bewältigt. Dieses muss in der Lage sein, innovative multivalente Energiesysteme zu planen und umzusetzen sowie zukunftsweisende Steuerungs- und Leitsystemtechnik zur Vernetzung bestehender und neuer Komponenten der Energieversorgung bereitzustellen. Handarbeit und Automation – kein Widerspruch

Das Werk Neugut im Industriegebiet von Vaduz ist seit 1957 Standort des Stammhauses der heutigen Hoval-Firmengruppe.

Anlässlich einer Fachmedienorientierung gewährte Hoval Einblick in die Produktionsstätte in Vaduz. Bei dieser Gelegenheit wurde offenbar, dass das Unternehmen zumindest an seinem Hauptsitz weiterhin industrielle Kernkompetenzen weiterhin pflegen muss. Deswegen engagiert sich die HovalGruppe weiterhin in der Berufsbildung. Aktuell bildet das Unternehmen am Hauptsitz 36 Lernende in nicht weniger als sieben Berufen aus, nämlich Polymechaniker/-in, Produktionsmechaniker/-in, Anlagen- und Apparatebauer/-in, Konstrukteur/-in,


14

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Gustav Ospelt, Heiztechnikpionier, ist Vater der Marke Hoval.

Info |

Kaufmann/-frau, Informatiker/-in und Logistiker/-in. Augenfällig auf dem Rundgang waren die automatisierten Produktionsprozesse, wo Bleche millimetergenau gestanzt, gebogen und gefräst werden. Ebenso eindrücklich sind aber auch die manuellen Schweissarbeiten bei der Produktion von Kesselkörpern und Speichern. Es sind die Anlage- und Apparatebauer, die sich die Kompetenz des Schweissens bereits während der Berufslehre aneignen. Zudem schult der Verantwortliche für die Schweisstechnik weitere Mitarbeitende und bereitet diese auf die benötigten TÜV-Prüfungen vor (DINEN-Normen für diverse Schweissmethoden). Keineswegs einfach ist es, auf dem Arbeitsmarkt qualifizierte Mitarbeitende mit ausreichend Erfahrung in den gängigen Schweissverfahren zu finden; solche werden vor allem aus Deutschland, Österreich und Osteuropa rekrutiert. Auch die sonnigen Seiten des Geschäfts vernachlässigt Hoval nicht.

Auf dem Werkrundgang präsentiert Hoval ihr Engagement an vorderster Front bei der Entwicklung und beim Bau modernster solarthermischer Anlagen. Die formschönen Kollektoren des Typs Ultrasol bestehen aus einem schmalen Aluminium-Druckgussrahmen mit Antireflex-Sicherheitsglas mit optimalem Wirkungsgrad. Auf modernsten Produktionsanlagen im Werk Vaduz werden sie 1,2 auf 2 Meter gross gefertigt. Fahrbare Roboter setzen Schweisspunkte, um die vollflächigen Mäanderabsorber auf das Trägermaterial zu fixieren. Vertikal aufgereiht wie nigelnagelneue Fensterrahmen warten die Kollektoren auf ■ ihren Versand. www.hoval.com


Info | Weltleitmesse Erlebniswelt Bad Gebäude-, Energie-, Klimatechnik Erneuerbare Energien

Voranzeige: WIF am 19. März in der Umwelt Arena, Spreitenbach ■ WIF-Themen 2015: Eco Labeling, kantonale Energievorschriften und Normen in der Praxis – ein Muss für Fachplaner, Behörden, Politiker, Entscheidungsträger und Interessensvertreter! Der 14. WIF findet zum ersten Mal in der Umwelt Arena, Spreitenbach statt und wird eine attraktive Veranstaltung. Denn im 2015 stehen für die HLK-Branche einige Änderungen an. Die Inkraftsetzung der Energieetikette für Wärmeerzeuger in der EU wird ab dem 26. September 2015 auch in der Schweiz übernommen. Die Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn) werden durch die Konferenz der kantonalen Energiedirektoren (EnDK) fortlaufend revidiert. Mit den MuKEn 2014 sind teilweise massgebende Änderungen für unsere Branche geplant. An diesem Anlass erhalten wir anschauliche Antworten zur Einführung der Energieetikette, Eco Labeling und MuKEn. Zu Beginn der Veranstaltung stellt Tim Schloen, Leiter Forschung und Entwicklung Weishaupt, das neue Forschungsund Entwicklungszentrum vor. Anschliessend berichtet BFE-Direktor Walter Steinmann über die EUEcodesign-Anforderungen und die Schweizer Erfahrungen. Christoph Gmür, AWEL Kt. ZH, Abt. Energie, Leiter Sektion Energietechnik, behandelt die Weiterentwicklung der Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn). Im Anschluss referiert Stefan Cadosch, Präsident Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein SIA über «Labeling oder ganzheitliches Denken? Hilfsmittel auf dem Weg zu einer energieeffizienten Gesellschaft». Den Vormittag schliesst exklusiv Jürg Grossen, Nationalrat Kanton Bern mit einem Beitrag über die Entstehung von Gesetzen

– ein Praxisbericht aus dem Bundeshaus. Auch in seiner Funktion als Vorstand der Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände (KGTV) erläutert er die Chancen der Gebäudetechnikbranche. Danach findet ein Podiumsgespräch unter der Moderation von Beat Glogger, Wissenschaftsjournalist und Buchautor – unter anderem bekannt aus der Fernsehsendung Menschen Technik Wissenschaft –, mit den Referenten Walter Steinmann, Christoph Gmür, Stefan Cadosch und Nationalrat Jürg Grossen statt. Der WIF 2015 wird mit einem kabarettistischen Auftritt vom bekannten Schauspieler und Parodist Walter Andreas Müller (WAM) als Alt-Bundesrat Christoph Blocher abgeschlossen. Nutzen Sie die Gelegenheit für einen wertvollen Erfahrungsaustausch mit kompetenten Fachexperten und Branchenfachleuten. Verpassen Sie es nicht, an diesem einmaligen Wissenstransfer teilzuhaben. Die Weishaupt AG freut sich auf Ihre Anmeldung und Teilnahme am WIF 2015. ■ Weishaupt AG 8954 Geroldswil ZH Tel. 044 749 29 29 www.weishaupt-ag.ch

WIF 2015: jetzt anmelden! Der Weishaupt IngenieurFachzirkel 2015 findet statt am Donnerstag, 19. März 2015, 8.30 – 16.00 Uhr, in der Umwelt Arena, Spreitenbach. Für Fragen und Anmeldungen: Fabienne Zimmermann, Tel. 044 749 29 79 f.zimmermann@weishaupt-ag.ch

Frankfurt am Main 10. – 14. 3. 2015

Energy

The future of energy: Efficiency & Renewables. Erleben Sie neue Technologien, die als sofort einsetzbare Lösungen für mehr Energieeffizienz sorgen und damit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele leisten: Die ISH ist die weltweit führende Leistungsschau für innovative und energieeffiziente Gebäudesystemtechnik. www.ish.messefrankfurt.com info@ch.messefrankfurt.com Tel. +41 44 503 94 00


16

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Info |

Abteilung Energie des Kantons Aargau und Gebäudetechnikverband suissetec aargau lancieren «Heizungs-Check»

Raumheizung und Warmwasser: rasche Optimierung von Installationen und Betrieb Die Abteilung Energie des Kantons Aargau und der Gebäudetechnikverband suissetec aargau haben in einem Gemeinschaftsprojekt den «Heizungs-Check» lanciert. Dieser zeigt dem Hausbesitzer auf, wie durch eine Betriebsoptimierung und einfache Massnahmen im Bereich der Heizungsanlage der Energieverbrauch gesenkt werden kann. Bereits beim Augenschein vor Ort können häufig wichtige Einstellungen für die Heizkurve oder am Wassererwärmer optimiert werden, die sofort zu beachtlichen Einsparungen führen.

Peter Warthmann

■ Das eigene Gebäude stellt für die Eigentümer eine bedeutende Investition dar. Dem Werterhalt kommt deshalb eine zentrale Bedeutung zu. Den richtigen Zeitpunkt für die richtigen Massnahmen zu finden, hilft die Investitionskosten zu reduzieren und bietet Gewähr für einen langfristigen Schutz der eingesetzten Mittel. Mit dem Ziel, den Energieverbrauch der Gebäude zu senken, laufen in allen Kantonen diverse Aktivitäten. Hier wird als Beispiel die Kampagne «Heizungs-Check» der Abteilung Energie des Kantons Aargau beschrieben, die in Zusammenarbeit mit suissetec aargau lanciert wurde.

Einstündige Beratung Der «Heizungs-Check» zeigt auf, wo in der Heizungsanlage Energiesparpoten-

ziale vorhanden sind und wie der Energieverbrauch reduziert werden kann. Im Rahmen einer rund einstündigen Beratung erhalten Hauseigentümer und Heizungsbetreiber praktische Hinweise, wie sie durch eine Betriebsoptimierung und einfache Massnahmen den Energieverbrauch senken können. Weil so keine grossen Kosten anfallen, können rasch spürbare Energieeinsparungen erzielt werden.

Schulung für Heizungsfachleute, Infoveranstaltungen für Hausbesitzer Durchgeführt wird der Heizungs-Check durch ausgewiesene Heizungsfachleute, die speziell für diese Tätigkeit geschult und vorbereitet wurden. An den ersten beiden Infoveranstaltungen konnten bereits rund siebzig Heizungsfachleute geschult werden. Diese Schulung dauert zwei Stunden. Daneben organisiert die Abteilung Energie regelmässig Infoveranstaltungen für Hausbesitzer, welche eine Modernisierung oder einen Umbau ihrer Liegenschaft vornehmen möchten. Dabei geht es um allgemeine Vorgehensweisen bei Modernisierungen und Massnahmen wie zum Beispiel die Verbesserung der Wärmedämmung, den Fensterersatz oder die Erneuerung von Haustechnikanlagen. 2014/2015 liegt ein Schwerpunkt beim Ersatz der Heizungsanlage und der Warmwasseraufbereitung. Diese Informationsveranstaltungen finden jeweils von 19.00 bis 20.30 Uhr statt, mit anschliessendem Apéro. Die Teilnahme ist kostenlos.

André Stierli im Büro bei der Vorbereitung für den Heizungs-Check.

Angebot «Heizungs-Check»

Augenschein im MFH-Keller in Muri AG: Heizungsraum mit diversem Optimierungspotenzial.

Für eine Kostenbeteiligung von 100 Franken können die Eigentümer von Wohnbauten im Kanton Aargau ihre Heizung durch ausgewiesene Heizungsfachleute

Ausgefülltes Formular «Heizungs-Check» für das beschriebene Mehrfamilienhaus.


Info |

kontrollieren lassen. Die Beratung vor Ort dauert rund eine Stunde. Die Vergütung für den Installateur beträgt pauschal Fr. 300.– pro Heizungs-Check (inkl. Anfahrt, Heizungscheck, Vor- und Nachbearbeitung). Die Abrechnung erfolgt durch den Installateur an den Kunden (abzüglich Beitrag Kanton). Der Kantonsbeitrag von Fr. 200.– geht an den Installateur.

Beispiel MFH in Muri AG André Stierli, Leiter der Installationsabteilung bei der Grolimund AG in Muri AG, ist einer der für den «HeizungsCheck» geschulten Heizungsfachleute. HK-GT durfte ihm über die Schulter schauen bei der Vorbereitung und beim Augenschein für einen «HeizungsCheck» in einem Mehrfamilienhaus mit Wohnung, Büro und Gewerbe. Im Formular-Kopf werden Daten zum Gebäude und zur Heizanlage notiert. Aufzeichnungen des Brennstoffverbrauchs der letzten Jahre sind dabei sehr hilfreich. Die Abschätzung des Optimierungspotenzials der Heizung

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

ist unterteilt in die vier Bereiche Wärmeerzeuger, Wärmeverteilung, Wassererwärmung und Wärmeübergabe. Das Formular «Heizungs-Check» enthält 18 vorgegebene Punkte im Sinn einer Checkliste. Befunde im konkreten Beispiel MFH Muri waren etwa: Luftzufuhr Verbrennungsluft: Fensteröffung zu gross (Auskühlung Heizraum), Wärmedämmung Leitungen/Armaturen: 2.5 m fehlen, Warmwassertemperatur: 55 °C (geprüft/i. O.), Einstellung Raumtemperatur: 21 °C (vorher 23 °C). Empfehlungen für den Eigentümer/Betreiber: Fensterersatz, Kellerdecken dämmen. Unten auf dem Formular können weitere Empfehlungen für den Eigentümer/Betreiber notiert werden, etwa erste grobe Hinweise zur Optimierung der Gebäudehülle oder zu weiteren Massnahmen im Bereich der Installationen, zu weiteren Betriebsoptimierungen etc.

Unterlagen für den Hauseigentümer Als Dokumentation erhält der Hauseigentümer neben dem ausgefüllten A4Formular «Heizungs-Check» die 20-sei-

tige Broschüre «energieberatungAargau, Förderprogramm» und weitere für den konkreten Fall passende Unterlagen. Diverse solche Ratgeber hat EnergieSchweiz zusammen mit anderen Fachstellen herausgegeben, vgl. Auswahl in dieser Ausgabe von HK-Gebäu■ detechnik auf Seite 27. Weitere Infos zur Kampagne «HeizungsCheck» im Kanton Aargau unter: www.ag.ch/energie > Bauen & Energie > energieberatungAargau Kanton Aargau Departement Bau, Verkehr und Umwelt Abteilung Energie energieberatungAargau 5001 Aarau Tel. 062 835 45 40 energieberatung@ag.ch www.ag.ch/energie suissetec aargau Gebäudetechnik-Genossenschaft 5001 Aarau Tel. 062 746 20 40 www.suissetec-ag.ch

HOCHEFFIZIENZ GEWINNT

LET‘S GO

GEWINNEN SIE IHRE www.effizienzpunkte-grundfos.com

REGISTRIEREN, GEWINNEN UND DIE ZUKUNFT ERLEBEN Melden Sie sich an auf unserem Online Aktionsportal für das BMW i8-Gewinnspiel und gewinnen Sie mit etwas Glück Ihre Fahrsaison in die Zukunft. Zusätzlich warten weitere Preise und die EffizienzpunkteSammelaktion auf Sie. Wie Sie mit den Grundfos AUTOADAPT™ -Pumpen punkten, um an Ihre Prämien zu kommen und die genauen Teilnahmebedingungen finden Sie auf www.effizienzpunkte-grundfos.com

17


18

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Info |

Neues Siemens-Berufsbildungszentrum in Zürich Lernenden werden als «normale» Mitarbeitende verstanden und sollen möglichst früh wertschöpfende Arbeit und Verantwortung übernehmen. Neu werden zudem an allen Tagen Lernende aus verschiedenen Kantonen im Haus sein, was auch eine grosse Flexibilität der Ausbildner erfordert. «In der praktischen Fachausbildung ist die Eröffnung des neuen Lehrlings-Centers, das mehr als 100 Ausbildungsund Schulungsplätze umfasst, ein weiterer Meilenstein», ist Marchesi überzeugt. «Unsere Berufsbildung wird bezüglich Ausrichtung und Denkweise wie ein Unternehmen geführt. Sie richtet sich konsequent nach den Bedürfnissen der Kunden. Wir wollen die Nachwuchskräfte auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten.»

Das aktuelle Ausbildungskonzept hat zum Ziel, die Anpassungsfähigkeit und Selbstkompetenz der Jugendlichen zu fördern.

■ Pünktlich zum Abschluss des bundesrätlichen Jahres der Berufsbildung hat Siemens Schweiz in Zürich-Albisrieden sein neues Lehrlingsausbildungs-Center in Betrieb genommen. Auf einer Fläche von 1300 m2 werden die angehenden Berufsleute an hochmodernen Lehrplätzen nach den neusten Methoden professionell und umfassend unterrichtet. Die SiemensGesellschaften in der Schweiz beschäftigen heute rund 350 Lernende. In den kommenden drei Jahren wird zudem die Zahl der Automatiker-Lehrplätze um 42 auf insgesamt 64 Lehrstellen erhöht. Die Siemens-Division Building Technologies reagiert damit auf die grosse

Nachfrage nach Fachkräften im Bereich Gebäudetechnik. «Aufgrund der Trends in dieser Branche haben wir festgestellt, dass ausgebildete Automatiker auch in Zukunft sehr gefragt sind», sagt Siegfried Gerlach, CEO von Siemens Schweiz. «Um diese Nachfrage decken zu können, haben wir beschlossen, die Lehrstellen in diesem Fachgebiet auszubauen. Gleichzeitig haben wir nun mit dem neuen Lehrlings-Center eine Ausbildungsstätte, die den höchsten Anforderungen genügt.» Selbstkompetenz fördern Nicht nur bezüglich Infrastruktur und Anzahl der Lehrstellen hat sich

viel getan, sondern auch ausbildungstechnisch. So hat sich die Berufspalette in den vergangenen Jahrzehnten nicht zuletzt durch die technischen Neuerungen und Entwicklungen stark verändert: Apparatezeichner und Dreher mussten zeitgemässen Ausbildungen wie jener des Automatikers, Elektronikers oder Informatikers weichen. Das aktuelle Ausbildungskonzept bei Siemens Schweiz steht für Flexibilität und Anpassungsfähigkeit und soll die Selbstkompetenz der Jugendlichen fördern. «Diese kommt nicht nur den Lernenden zugute, sondern ganz klar auch dem Unternehmen», meint Michele Marchesi, Leiter Berufsbildung. Die

Dem Fachkräftemangel in der Gebäudetechnik vorbeugen Die Karriere-Chancen für die Siemens-Lernenden sind gut. Insbesondere im Gebäudetechnikbereich werden in den kommenden Jahren Fachkräfte gesucht, weil das Marktpotenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist. Allein mit der Installation energieeffizienter Automationslösungen können in einem Gebäude bis zu 40 Prozent Energie eingespart werden. Gemäss Bundesamt für Statistik gibt es in der Schweiz über 1,8 Millionen Gebäude, die aktiv bewirtschaftet werden. Insbesondere Nutzbauten innerhalb von Industriearealen oder alte Bürogebäude werden heute häufig saniert und zu neuem Wohnraum umgebaut, was die Nachfrage nach entsprechend ausgebildeten Fachkräften stetig steigert. ■ www.siemens.ch

ZIG-Planerseminar in Horw im März ■ Das 11. ZIG-Planerseminar vom Mittwoch, den 25. März 2015, von 13.30 bis 17.30 Uhr, an der Hochschule Luzern (HSLU) in Horw bietet wiederum ein breites Spektrum an interessanten Referaten zu aktuellen Themen im Bereich Gebäudetechnik und erneuerbaren Energien. Namhafte Referenten aus dem In- und Ausland wie Walter Steinmann, Direktor BFE, Walter Steinlin (Präsident KTI), Prof. Ing.

Karsten Voss (Bergische Universität Wuppertal), Ulrich Pont (TU Wien) und Prof. Axel Seerig (HSLU) berichten über aktuelle Trends (Energiestrategie 2050, Forschungstätigkeit der sieben SCCER), über aktuelle Forschungsaktivitäten wie beispielsweise die Netto-Null- und Plusenergiegebäude oder den «genetischen Fingerabdruck» von Gebäuden. Zur Sprache kommen auch neue Ansätze in der Planung ener-

gieeffizienter Gebäude. Das vom Zentrum für Integrale Gebäudetechnik (ZIG) organisierte Seminar richtet sich an Bauherrschaften, ArchitektInnen, IngenieurInnen und weitere Planungsfachleute und liefert wertvolle Tipps für die tägliche Arbeit. Die Anmeldung ist möglich via E-Mail franziska.rosenberg@hslu.ch oder per Tel. 041 349 35 15. ■

Hochschule Luzern Technik & Architektur 6048 Horw www.hslu.ch/planerseminar



20

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Info |

Energie-Apéros 2015 – von Gebäudehülle bis Plus-Energie ■ 13 Energie-Apéros machen im Frühjahr 2015 das Modernisieren mit Energieeffizienz zum Thema. In verschiedenen Regionen des Kantons Bern und in Solothurn vermitteln die Veranstaltungen aktuelle Informationen zum Bauen und Sanieren. Erörtert werden auch Fragen zur dezentralen Energieproduktion mit neuen Technologien. Neu ergänzen betreute Tischmessen die Referate, fördern den Austausch und bieten Ansprechpartner mit konkreten Tipps und Ratschlägen vor Ort. Die Energie-Apéros 2015 finden in Bern, Meiringen, Langnau i. E., Solothurn, Moutier, Langenthal, Münsingen, Biel, Thun und Interlaken statt. Zwischen dem 29. Januar und dem 12. Mai kommen Experten aus unterschiedlichsten Bereichen und mit spezifischen Kompetenzen zu Wort.

Referate, Tischmessen, Networking Sie referieren über die aktuellen Bedingungen und Möglichkeiten rund um das energiesparende und energieproduzierende Bauen. Organisiert durch den energie-cluster.ch, vermitteln diese regionalen Anlässe leicht verständliche Referate für Hauseigentümer, Energiefachleute, Planende, Ausführende,

Daten und Tagungsorte

Behördenmitglieder, Politiker usw. Als konzeptuelle Neuerung werden Referate ergänzt durch Tischmessen: Spezialisierte Firmen aus der betreffenden Region erhalten Raum für einen individuellen Auftritt. Im Rahmen von geführten Rundgängen durch die Tischmesse finden sie Gelegenheit, ihr Angebot in wenigen Worten zu präsentieren. Die Bedingungen für ein intensives Networking sind optimal.

29. 12. 26. 3. 10. 12. 19. 25. 1. 22. 29. 6. 12.

Auftakt in Bern am 29. Januar 2014 Konkrete Tipps und Ratschläge für HauseigentümerInnen und Bauherrschaften bieten die Energie-Apéros in den verschiedenen Regionen. Ein Schwerpunkt ist die Gebäudemodernisierung. Ein grosser Informationsbedarf besteht im Zusammenhang mit der dezentralen Energieproduktion. Entsprechend gross ist die Aufmerksamkeit, welche diesem noch jungen Phänomen entgegen-

Januar 2015, Bern Februar 2015, Meiringen Februar 2015, Bern März 2015, Langnau i. E. März 2015, Solothurn März 2015, Bern März 2015, Moutier März 2015, Langnau i. E. April 2015, Bern April 2015, Münsingen April 2015, Biel Mai 2015, Thun Mai 2015, Interlaken

gebracht wird. Auch wer sich für Plusenergie-Gebäude und Fragen der Gebäudehülle und Gebäudetechnik interessiert, wird an den Energie-Apéros auf die Rechnung kommen. Die zukünftige Energielandschaft wird an der ersten Veranstaltung der Reihe, dem Polit-Apéro in der PostFinance-Arena in Bern, von massgebenden Persönlichkeiten skizziert. Die anschliessende Podiumsdiskussion lässt auf eine lebhafte Auseinandersetzung hoffen. ■ Anmeldung und Auskunft: energie-cluster.ch 3011 Bern peter.siegenthaler@energie-cluster.ch www.energie-cluster.ch


Info |

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Das Danfoss-Schulungsprogramm für 2015 ist da ■ Auch 2015 heisst die Devise: In Bildung investieren ist jeden Franken zweimal wert! Um Geräte und Anlagen optimal zu nutzen, müssen die Bediener mit den Feinheiten der Geräte möglichst perfekt vertraut sein. Ansonsten bleiben Funktionen ungenutzt, die Fehlerund damit Ausfallwahrscheinlichkeit steigt. Auch die Effizienz der Geräte kann ohne spezifische Einarbeitung und Weiterbildung hinter den Erwartungen zurückbleiben. Kurz: Die Möglichkeiten der technisch fortgeschrittenen Geräte und Anlagen erfordern Kenntnisse und Fähigkeiten, die über das Grundspektrum der meisten Ausbildungsberufe hinausgehen. Damit ist stetige Fortbildung eminent wichtig, um mit der Geräteentwicklung Schritt zu halten. Danfoss-Schulungen: Theorie und Praxis in kompakter Form.

Umfangreiches Kursangebot Auf Anfrage führen wir auch speziell auf Ihre Bedürfnisse und Wünsche angepasste Kurse durch, die in dieser Broschüre nicht aufgeführt sind. Interessierte finden unter www.danfoss.ch > News & Events detaillierte Informationen über das umfangreiche Kursangebot zur optimalen Nutzung der VLT-Frequenzumrichter-Technologie.

Unsere erfahrenen Trainer schulen Themen, die überwiegend im direkten Dialog mit unseren Kunden entstanden sind. Sie verlieren nie den Kontakt zum industriellen Alltag und zur technischen Entwicklung. Sie sind engagierte Trainer und zugleich Partner ihrer Teilnehmer. Sie informieren nicht nur über die optimale Nutzung der VLT®-Frequenzumrichtertechnologie zur Lösung antriebstechnischer Probleme, sondern auch über das Umfeld der Geräte. Dazu zählen EMV-Lehrgänge, wie die Schulungen zur Wartung und zum Austausch. In allen Kursen steht nach kurzer grundlegender Theorie dem Teilnehmer genügend Zeit für praktische Übungen zur Verfügung. ■ Danfoss AG 4402 Frenkendorf BL Tel. 061 906 11 11 www.danfoss.ch > News & Events

21


Die «Marzipan-Methode»: Für ein positives Betriebsklima müssen sich Vorgesetzte das Vertrauen ihrer Mitarbeiter erarbeiten

Emotionale Kompetenz: So wirkt man sympathisch Die Anforderungen an Vorgesetzte steigen immer weiter und sind eine Belastung für viele. Täglich sind Entscheidungen zu treffen. Dabei spielen sachliche, rationale Überlegungen die dominierende Rolle und lassen vergessen, wie wichtig die emotionale Kompetenz ist. Rolf Leicher

■ Vorgesetze und Techniker meinen, allein rationales Denken könnte Probleme lösen, Gefühle würden nur im Weg stehen. Intelligentes Handeln kann emotionale Kompetenz nicht ausschliessen. Trennung von Gefühl und Verstand ist eine Illusion. Es wird vergessen, dass Entscheidungen auch aus «dem Bauch heraus» getroffen werden und Emotionen die Ratio (Vernunft) stärker beeinflussen als umgekehrt. Dr. Oetker soll gesagt haben: «Meine Entscheidungen treffe ich mit dem Verstand, und ich lasse sie noch von den Gefühlen überprüfen.» Die Emotionalität hat im Business ihren Platz, sie beeinflusst auch das Betriebsklima oder die Loyalität der Mitarbeitenden zum Unternehmen. Emotionen des Vorgesetzten sind für jeden eine Orientierungshilfe, sofern sie dem Mitarbeiter gegenüber transparent gemacht werden und er nicht rätseln muss, wie er vom Vorgesetzten beurteilt wird. Wer seine Gefühle zulässt, wer sich outet, wird auch dann akzeptiert, wenn es sich um Kritik oder Skepsis handelt. Wie soll ein Mitarbeitender den Vorgesetzten verstehen können, wenn dieser selbst seine Gefühle ignoriert oder versteckt? Man

kann sich in die Situation eines anderen hineindenken, wenn er in Kontakten seine Emotionen darstellt. Zu jedem negativen Gefühl (Misstrauen) gibt es ein Gegenstück, das positive Gefühl (Vertrauen). Ein Gefühl entsteht durch einen Reiz, nicht durch Zufall. Gefühlsmässig positiv registrieren Mitarbeitende Verständnis des Vorgesetzten für Probleme bei der Arbeit. Anteilnahme wird sehr positiv bewertet und als Wertschätzung bezeichnet. Eine nachhaltig gute Gesprächsatmosphäre entsteht durch Kontakte. Der Mensch rückt wieder stärker in den Mittelpunkt, das macht die Beziehungen untereinander angenehmer. Daher legen Unternehmen Wert auf interne Kontakte nach der Arbeit, fördern den Zusammenhalt durch gemeinsames Essen, durch Wanderungen oder den Besuch einer Veranstaltung. Der Zusammenhalt - eine typisch emotionale Angelegenheit - sorgt auch nach aussen hin für ein positives Image.

Die «Marzipan-Methode» – acht Schritte zum Erfolg Das 8-stufige System ist ein guter Fahrplan für die Emotionalität in den Betrieben.

Jeder Buchstabe steht für eine wesentliche Eigenschaft, mit der Sie Mitarbeiter, Kollegen oder auch Kunden für sich gewinnen können. Dadurch erhalten Sie schneller Zustimmung, Sie können mit Entgegenkommen und Kompromissbereitschaft rechnen. Sie können mit der Wertschätzung Ihres Gesprächspartners rechnen und einer besseren persönlichen Bindung.

M: Mitgefühl äussern Man darf eigene und auch andere Gefühle nicht unterdrücken, muss sie zulassen, um sie zu verstehen. Nur dann man kann sich in die Lage des Mitarbeitenden versetzen, der z. B. bei einer zusätzlichen Aufgabe überfordert und verunsichert ist. Anteil zu nehmen an seinen Bedenken muss auch in Worte ausgedrückt werden. Verständnis zu vermitteln, heisst die Gefühle des anderen zu erkennen und anzusprechen. Das geht am besten mit Empathie, d. h. die Fähigkeit sich in den anderen hinein zu fühlen und ihm dies mitzuteilen. Wer sich emotional verstanden fühlt, verteilt «Bonuspunkte der Sympathie» und entwickelt Vertrauen. Mitgefühl wird als Wertschätzung der Person gewertet.


Die Unternehmerseite |

Umgang mit Emotionen Eigene Gefühle erkennen und verstehen 1. Ich erkenne meine Gefühle schon im Anfangsstadium 2. Ich kenne die Ursache meiner Gefühle 3. Ich kann meine Empfindungen gut mitteilen Eigene Gefühle beeinflussen können 4. Ich kann Ärger und Wut gut kontrollieren 5. Ich steigere mich nicht in negative Gefühle hinein 6. Ich kann sehr gut mit meinen Emotionen umgehen Gefühle anderer erkennen und verstehen 7. Ich kann mich in andere hinein versetzen 8. Ich verstehe Gefühle, die anders sind als meine 9. Ich erkenne aus Worten die Stimmung anderer Gefühle anderer beeinflussen können 10. Ich kann aktiv zuhören 11. Ich gebe anderen Hilfe zur Bewältigung von Gefühlen 12. Ich verfüge über konstruktive Gesprächstechniken

Dabei darf man es nicht übertreiben (Giesskannenprinzip), sondern man soll Mitgefühl dosiert einsetzen. Emotionalität zu entwickeln und erkennbar werden zu lassen, wirkt menschlich und macht eine Beziehung perfekt.

A: Anerkennung geben Anerkennung ist die eleganteste Form der Wahrnehmung, heisst es. Wer sich das Recht nimmt, Mitarbeiter bei schlechter Leistung zu kritisieren, hat auch die Pflicht, besonders gute Arbeit zu loben. Eine Anfangsleistung kann sogar noch besser werden, wenn sie zwischendurch gelobt wird. Lob empfindet jeder als Erfolg, als positiven Verstärker. Anerkennung wirkt sich nachhaltig auf die emotionale Ebene aus. Anerkennung ist Balsam für die Seele des Empfängers. Wer vom Vorgesetzten Anerkennung erfährt, wird in seinem Selbstvertrauen gestärkt und wird die anerkannte Leistung reproduzieren oder gar verstärken. Der Mechanismus, erfolgreiches Verhalten zu wiederholen, ist wissenschaftlich gründlich untersucht und bestätigt worden. Wer sehr gute Leistungen zeigt, aber kein positives Feedback bekommt, reduziert seinen Einsatz (Dienst nach Vorschrift). Aufmerksamkeit und Wertschätzung sind wichtige «Düngemittel» für Beziehungen. Obwohl Vorgesetzte von der Wirkung der Anerkennung überzeugt sind, fällt es ihnen schwer, dies in der Praxis umzusetzen. Vermutlich liegt es daran, dass auch Vorgesetzte selten anerkennende Worte hören.

nötig und sein Selbstwertgefühl steht für ihn in Frage. Wer Grösse hat und nicht aufs Recht Haben besteht, verschafft sich Respekt beim Team. Einem anderen Recht zu geben ist eine Frage, wie stark das eigene Selbstwertgefühl den Verstand beeinflusst. Für viele ist es immer noch eine Frage des Prestiges, Recht zu behalten und die eigene Meinung mit Autorität zu verteidigen. Emotionen können dann oft stärker sein als Munition. Techniker wollen Kaufleuten gegenüber Recht bekommen, sie haben tatsächlich mehr technische Kompetenz, und der Kaufmann lässt sich vom Techniker ungern belehren. Ältere meinen, sie müssten mehr wissen als Jüngere und es gibt immer noch Männer, die glauben, sie könnten mehr als die weibliche Kollegin.

Z: Zuverlässig sein Verlässlichkeit findet auf der Gefühlsebene statt. Sie ist eine der wesentlichen Eigenschaften eines guten Vorgesetzten und schafft Vertrauen. Ohne Zuverlässigkeit kann sich Vertrauen gar nicht erst entwickeln. Misstrauen entsteht meist, wenn Absprachen nicht gehalten oder ständig geändert werden. Zusagen, welcher Art auch immer, können nur in besonderen Ausnahmen geändert werden. Willkürliche Änderungen aus dem Gefühl heraus dürfen Mitarbeitende nicht zusätzlich belasten. Verlässlichkeit zählt für viele zu den wichtigsten Gefühlen, deren Erfüllung hoch angerechnet wird.

R: Recht geben

I: Innere Einstellung regulieren

Wenn ein Mitarbeiter Recht hat, verteidigt er seinen Standpunkt – manchmal hartnäckig. Dann ist oft die Rücknahme einer Anweisung des Vorgesetzten

Entscheidend ist, dass man schnell erkennt, wenn die eigene Stimmung kippt. Kommt die Erkenntnis spät, ist man überwältigt worden von den eige-

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

nen Gefühlen, sie dominieren über den Verstand, ein Rückzug wird schwierig. Man hinterfragt mit dem Verstand die eigenen Gefühle, gönnt sich eine Minutenpause, um wieder die richtige Einstellung zu finden. Die Einstellung zur Sache und zu Personen beeinflusst das Verhalten insgesamt. So wie man über jemanden denkt, so verhält man sich auch. In schwierigen Situationen, die der Mitarbeiter zu vertreten hat, kommt es auf die Einstellung an.

P: Positives Klima schaffen Zur Emotionalität gehört auch die Stimmung der Mitarbeitenden untereinander. Das gute Betriebsklima wirkt nicht nur imagebildend, sondern erhöht auch die Motivation des Einzelnen. Gerade bei Schwierigkeiten kommt es auf stabile Emotionen an und darauf, Chancen zu suchen, statt über Probleme zu klagen. Positives Betriebsklima macht interne Schwierigkeiten beherrschbar und ermöglicht oft einen Ausweg aus einer scheinbar ausweglosen Lage. Die Verantwortung für ein gutes Klima im Betrieb trägt jeder selbst, schon bei den ersten Anzeichen einer Verschlechterung ist Handlungsbedarf angesagt. Ein positives Klima schafft Arbeitsfreude und erhöht das Engagement.

A: Angstgefühle reduzieren Angst ist zwar ein sinnvolles Schutzinstrument, und soll davon abhalten, Risiken einzugehen. Aber die Angst zu versagen, den Leistungsansprüchen nicht gewachsen zu sein, ist ein Emotionskiller. Angst führt zu Leistungsdruck. Bewusstes Auseinandersetzen mit diesem Gefühl ist eine Möglichkeit, es zu beherrschen. Wer die Kompetenz entwickelt, auf Angst und Bedenken schnell einzugehen, kann sich schneller beruhigen und sich in die emotionale Balance bringen.

N: Natürlich bleiben Auch heute glauben vor allem Techniker, dass Gefühle im Berufsleben keine Bedeutung haben. Emotionen sind verpönt, werden unterdrückt, nicht zugelassen. Die Trennung von Gefühl und Verstand ist aber eine Illusion. An rationalen Entscheidungen sind immer auch die Emotionen beteiligt. Sie helfen, Situationen richtig zu beurteilen. Emotionen sind Impulsgeber für Beziehungen, extern wie intern. Wer es versteht, mit ihnen umzugehen, und dabei Authentizität zeigt, findet überall Zustimmung. Für den Ausdruck eigener Gefühle sollte man sich nicht verbiegen müssen. ■

23


24

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Interview |

Im Interview: Thomas Fischer, Leiter Siemens Building Technologies Schweiz

Mehr Komfort trotz weniger Energie Siemens Building Technologies ging aus den ehemaligen Unternehmen Landis & Staefa und Cerberus hervor. Diese Division der Siemens Schweiz AG steht für höchste Energieeffizienz und Komfort in Gebäuden sowie Brandschutz und Sicherheit. Wir befragten Thomas Fischer über den Bereich Gebäudeautomation. Welchen Nutzen bringt diese den Immobilienbesitzern wirklich? Interview: Franz Lenz

■ Herr Fischer, was bedeutet eigentlich eine «gediegene» Gebäudeautomation? Thomas Fischer: Der Begriff «gediegen» lässt natürlich sehr viel Ermessensspielraum, von funktional bis luxuriös. Funktional heisst für uns, dass die Nutzer mit einfacher Bedienung den von ihnen gewünschten Zustand des Gebäudes oder Raums herstellen können – und dass die Gebäudeautomation gleichzeitig und automatisch einen Energieverbrauch ohne Nutzen verhindert. Welche Anwendungen eignen sich spezifisch für Einfamilienhäuser und Überbauungen allgemein? Fischer: Für neue Einfamilienhäuser sind spezifische Automationslösungen für Heizung, Lüftung, Beleuchtung und Beschattung wie unser Synco Living heute fast schon Standard. Für grössere neue Wohnüberbauungen bietet sich unser Desigo TRA (Total Room Automation) an, während wir in kleineren Überbauungen vermehrt ebenfalls Synco Living finden. Das Home AutomationSystem bietet sich darüber hinaus aber auch speziell für die Modernisierung älterer Wohnungen an, da die wesentlichen Sensoren und Aktoren auch als funkgesteuerte Modelle erhältlich sind.

Und speziell bezüglich Energiemanagement/Wärme/Raumluft ist es nur ein wenig mehr Komfort, oder entstehen auch Kostenvorteile? Fischer: Moderne Gebäudeautomation hilft, signifikant Energie zu sparen, indem Licht automatisch aus- und wieder eingeschaltet wird, in dem nur Räume beheizt und belüftet werden, in denen sich Menschen aufhalten oder demnächst aufhalten werden, und indem automatisch beschattet wird, um unnötige Kühlung zu vermeiden. Je nach Zustand des Gebäudes macht das zwischen 10 Prozent bei Neubauten und mehr als 30 Prozent bei wenig gedämmten Altbauten aus. Und das trifft für Zweckbauten genauso zu wie für Wohnbauten. Weniger Energieverbrauch bedeutet klar auch weniger Kosten. Aber Gebäudeautomation benötigt doch mehr elektrische Energie? Wie verträgt sich dies mit dem Wunsch nach der 2-Kilowatt-Gesellschaft und wo bleiben die Kostenvorteile? Fischer: Natürlich haben Gebäudeautomationssysteme einen Eigenverbrauch. Der ist aber in der Regel im Bereich weniger Prozente des Primärverbrauchs der regulierten Systeme. Durch Energie-

Thomas Fischer: «In Zukunft wird die Gebäudeautomation neben den angestammten Aufgaben auch das lokale Energiemanagement übernehmen.»

einsparungen von 10 bis 30 Prozent auf der Primärseite wird der Eigenverbrauch der Gebäudeautomation um ein Vielfaches überkompensiert. Um diese Effekte zu quantifizieren, laufen derzeit Forschungsprojekte an mehreren Hochschulen in der Schweiz und in Europa. Was soll denn in Zukunft in Gebäuden mit Null-Energie-Verbrauch noch automatisiert werden? Fischer: Selbst wenn das Gebäude keine traditionelle Heizung mehr hat und Strom über Photovoltaik oder lokale Windräder produziert wird, wollen wir ja abends kaum bei Kerzenlicht lesen. Oder mit anderen Worten: Die Gebäudeautomation wird neben den angestammten Aufgaben auch das lokale Energiemanagement übernehmen. Konkret heisst das, den produzierten Strom nur dort zu verwenden, wo er sinnvollerweise gerade gebraucht wird, und zugleich die Speicher für die Nacht oder den nächsten – bewölkten – Tag zu laden. Was ist bezüglich Nachrüstung und Automatisierung bei älteren Immobilien möglich? Fischer: Grundsätzlich das Gleiche wie bei Neubauten. Da die Verkabelungskosten aber dann rasch signifikant werden (wenn man nicht schon Kabelkanäle hat), bietet sich dann eine Lösung auf der Basis von Funkmodulen an. Moderne Systeme arbeiten dabei «vermascht», das heisst die einzelnen Module sind zugleich Empfänger und Sender, wodurch eine gute Gebäudedurchdringung ohne zentrale Antennen möglich ist und zugleich die Sendeleistung minimiert werden kann – diese ist geringer als die Abstrahlung einer Energiesparlampe. Sind die Möglichkeiten der neuen Techniken für ältere Menschen noch begreifbar? Statt einer Vereinfachung des Lebens, müssen sie immer mehr komplizierte Technik verstehen?


Interview |

Fischer: Wer mit einem Smartphone umgehen kann, hat die grösste Hürde schon übersprungen. Wer davor Angst hat, kann immer noch einen Profi als Installateur beauftragen, denn sehr viele Funktionen kann man wirklich automatisieren. Zum Beispiel kann man die Automatisierung auch hinter traditionellen Schaltern verstecken. Und wie ist das bei Stromausfall? Wie funktionieren dann Storen, Licht, Sicherheit, Wärme/Kälte, Lüftung, usw.? Fischer: Zunächst einmal: Ohne Strom geht gar nichts. Kein Licht, keine Heizung (weil die Umwälzpumpe nicht mehr läuft), nach ein paar Stunden kein Mobilfunk und an der Tankstelle kein Benzin (wieder die Pumpe) mehr, und der Supermarkt bleibt auch geschlossen (die elektrische Schiebetür). In meinem Heimatort Köniz haben wir das nach dem Lothar-Orkan 1999 erfolgreich ausprobiert. Anders sieht das aus, wenn man eine eigene Photovoltaikanlage hat: Dann kann die Gebäudeautomation weiterlaufen, das Energiemanagement sorgt dafür, dass der Batteriespeicher für die Nacht geladen wird, sodass uns das Licht bleibt und die Wärmepumpe weiterläuft. Aussage Siemens: «Mit GammaGebäudesystemtechnik von Siemens lassen sich Gebäude auf einfache Weise an Nutzerwünsche anpassen.» Ist dies wirklich so einfach? Bei bestehenden Gebäuden braucht es zusätzliche Verkabelungen und etliche bauliche Änderungen. Und wie steht es mit den Kosten? Fischer: Fangen wir mit den Kosten an: Wenn wir die Heizungsregelung in den einzelnen Räumen eines Gebäudes automatisieren, dann machen sich die Investitionen in 3 bis 5 Jahren durch die eingesparte Energie bezahlt, abhängig wiederum vom Zustand und von der Nutzung des Gebäudes. Bei der Automation der Beleuchtung dauert das etwas länger, dafür kann man dann aber auch noch ausgesprochene Komfortwünsche für Lichtszenarien tatsächlich einfach realisieren. Und auf zusätzliche Verkabelungen können wir wie oben beschrieben meistens verzichten. Sind weitere Innovationen von Siemens in mittelbarer Zukunft zu erwarten, oder ist die Spitze der Fahnenstange erreicht? Fischer: Unser Building Technologies Headquarter in Zug, von dem aus die weltweiten Siemens-Aktivitäten im Be-

reich Gebäudetechnik gesteuert werden, gibt jährlich einen signifikanten neunstelligen Betrag für Forschung und Entwicklung aus. Wir haben noch viele Ideen für innovative, neue Produkte oder für die Weiterentwicklung bestehender Produkte und Systeme. Ein Schwerpunkt wird dabei die immer weitergehende Integration aller gebäudetechnischen Gewerke sein. Ein Blick in die Ferne: Steuern die Menschen in Zukunft ihre Haustechnik über implantierte Chips statt über das Handy, die Armbanduhr und ähnliche Geräte? Fischer: Technisch gibt es die implantierten Chips schon, zumindest für den Zutritt in einigen angesagten Clubs «muss man das haben». Ob sich das aber durchsetzt, ist eine Frage, die ich mich nicht zu beantworten traue. Ich bin skeptisch, aber die Zukunft dauert ■ noch lange … www.siemens.ch/buildingtechnologies

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Thomas Fischer Thomas Fischer erwarb nach dem Studium von Physik und Germanistik an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main während zweier Jahre in einer deutschen Maschinenbaufirma erste Berufserfahrung. 1988 trat er in der damaligen Ascom Hasler AG eine erste Stelle in der Schweiz an. Als Verantwortlicher für Produkte und Dienstleistungen im Bereich grosser privater Telekommunikationsanlagen war er massgeblich an der Expansion des Bereichs in Europa beteiligt. Nach dem Wechsel zu Siemens Schweiz AG im Jahr 1998 baute er ab 2000 einen selbstständigen Geschäftsbereich auf, der Dienstleistungen für öffentliche und private Telekommunikationsanlagen anbot und in der Folge das Geschäftsvolumen auch in der Krise 2001 markant steigern konnte. Seit dem Jahr 2005 leitet er den Siemens-Bereich Building Technologies in der Schweiz, seit 2013 in Südeuropa. Thomas Fischer stellt die kundenorientierte Dienstleistungserbringung einer engagierten Mitarbeiterschaft immer in den Mittelpunkt seiner Aktivitäten. Er engagiert sich für die Ingenieur-Ausbildung in der Schweiz als Stiftungsrat der Stiftung «bilding» und ist seit 2009 Bürger von Köniz.

25


26

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Normen & Co. |

Normen, Merkblätter, Richtlinien, Dokumentationen, Broschüren, Gesetze, Verordnungen & Co.

Neues suissetec-Merkblatt «Umwälzpumpen in Heizungsanlagen» Ineffiziente und falsch ausgelegte Umwälzpumpen sind extreme Stromfresser. Schätzungen zufolge ermöglichen richtig dimensionierte und effiziente Umwälzpumpen Einsparungen elektrischen Stroms, die in der Schweiz 65 Prozent der Jahresproduktion des Kernkraftwerks Mühleberg entsprechen. Die Reduktion des Energieverbrauchs ist auch für den Betreiber von Pumpen von Interesse. Quelle: suissetec

■ Das neue suissetec-Merkblatt informiert über die Anwendung neuer Vorschriften ab dem 1. August 2015. Es bietet aber auch den Fachleuten bei der Auslegung und Auswahl der Pumpen sachdienliche Hinweise. In der Energieverordnung sind die Anforderungen an die Energieeffizienz von elektrischen Nassläufer-Umwälzpumpen festgehalten. Die Vorschriften für die Energieeffizienz der übrigen Pumpen werden ebenfalls verschärft, wobei die Termine hierzu noch nicht festgelegt worden sind. Die aktuellen Vorschriften beziehen sich auf die Verordnung (EG) Nr. 641/2009 der Europäischen Union. Für die Schweiz gilt: Seit dem 1. Januar 2013 darf der Energieeffizienzindex (EEI) von externen Nassläufer-Umwälzpumpen einen Wert von 0,27 nicht überschreiten. Ab 1. August 2015 darf der EEI von externen Nassläufer-Umwälzpumpen und derjenige EEI von in Produkten integrierten Nassläufer-Umwälzpumpen einen Wert von 0,23 nicht überschreiten. Einstufige Pumpen erreichen den vorgeschriebenen Energieeffizienzindex nicht. Mit Inkrafttreten der Energieverordnung sind einstufige Nassläufer-Umwälzpumpen nicht mehr zugelassen. TrinkwasserUmwälzpumpen fallen übrigens nicht unter diese Richtlinie. Es empfiehlt sich trotzdem, auch im Trinkwasserbereich energiesparende Pumpen einzusetzen.

Planung von Neuanlagen und Sanierungen Zentraler Bestandteil der Planung einer neuen hydraulischen Anlage ist die richtige Auslegung der Rohrnetzdimensionen. Hierzu informiert das neue Merkblatt «Umwälzpumpen in Heizungsanlagen» im ersten Teil (Deckblatt). Immer mehr Anlagen kommen ins Alter und müssen saniert werden. Das Vorgehen bei der Auswahl der Komponenten unterscheidet sich zwischen Sanierungen und Neuanlagen wesentlich. Die

Betriebsdaten können bei Sanierungen oft nicht berechnet werden. Gemäss Merkblatt sind die nachfolgenden Betriebsdaten alternativ als Indikatoren zu verwenden, a) die Wärmeleistung, b) die Temperaturdifferenz Vor-/Rücklauf bei aktueller Aussentemperatur, c) die Einstellung der Heizkurve oder die Druckdifferenz- und Durchfluss messung.

Das Merkblatt ist erhältlich in D/F/I. Download unter: www.suissetec.ch › Clima Heizung › Merkblätter suissetec 8021 Zürich Leiter Fachbereich Clima Heizung Robert Diana Tel. 043 244 73 33 robert.diana@suissetec.ch www.suissetec.ch

Als weitere Möglichkeit zur Ermittlung der Anlagedaten wird der Einsatz einer Messpumpe empfohlen.

Pumpenauswahl Das nun vorliegende Merkblatt vermittelt eine Übersicht über die Entscheidungsvariablen bei der Auswahl von Pumpen. Allgemein sind hierbei die Gesetze der Strömungsmechanik zu berücksichtigen. So sind Förderstrom und Förderdruck die entscheidenden Variablen zum (künftigen) Betriebsverhalten der Anlage. Ebenso ist die Pumpenantriebsleistung stark von der Pumpenkonstruktion und der Drehzahl abhängig. Die Auswahl der Bauart einer Pumpe mit entsprechendem Wirkungsgrad hat einen entscheidenden Einfluss auf den Stromverbrauch. Schliesslich muss der Pumpenregelung besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden, denn auch hier schlummert hohes Stromsparpotenzial. Auf den Seiten 3 und 4 des Merkblatts wird eine Übersicht über die verschiedenen Betriebsarten von Pumpen (Normalbetrieb, minimale bzw. maximale Drehzahl), über die Regelungsarten von Pumpen (Differenzdruck, Proportionaldruck usw.) sowie über deren energetische Eigenschaften und sinnvolle An■ wendungsbereiche geboten.

Titelseite des sechsseitigen Merkblatts «Umwälzpumpen in Heizungsanlagen».


Normen & Co. |

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Energieeffiziente Gebäude: nützliche Unterlagen von EnergieSchweiz & Co. für Beratung, Planung und Betrieb

Hilfreiche Broschüren für GebäudetechnikFachleute, Kunden und Hauswarte Zum Thema Energieeffizienz von Gebäuden haben diverse Herausgeber in den letzten Jahren etliche praktische Broschüren herausgegeben. Hier wird eine kleine Sammlung von solchen Ratgebern vorgestellt für Planer, Gebäudeeigentümer und Betreiber von Gebäudetechnik-Anlagen.

3) Mehrfamilienhäuser energetisch richtig erneuern Empfehlungen zur strategischen Gebäudeerneuerung. Bestell-Nr. 805.108.d, 6-2014, A6/5, 52 Seiten.

Peter Warthmann

4) Energetische Gebäudemodernisierung mit dem GEAK Energieverbrauch senken, Kosten reduzieren. GEAK = Gebäudeenergieausweis der Kantone. 12-2012, A6/5, 12 Seiten. www.endk.ch > Dokumentation > GEAK

■ Das Bundesamt für Energie BFE, bzw. EnergieSchweiz und weitere Fachstellen haben diverse Broschüren herausgegeben zum Thema Energieeffizienz. Diese werden auch laufend aktualisiert und ergänzt. Die nützlichen Ratgeber sind gedacht sowohl für planende Fachleute als auch zum Abgeben an investitionswillige Eigentümer oder Betreiber von Gebäuden. Im Rahmen von Energieberatungen für Gebäudetechnik und Gebäudehülle bieten sie eine Fülle von gesammelten wichtigen Erkenntnissen, Tipps und bewährten Ideen für das Optimieren der besten Varianten beim Modernisieren von bestehenden Gebäuden bzw. für Neubauten. Auch viele Links zu weiteren Infos werden aufgeführt. Hier einige Bei-

spiele solcher Broschüren. Es gibt viele weitere, vgl. unten angegebene Links. 1) Energiegerecht sanieren, Ratgeber für Bauherrschaften Basiswissen in knapper Form, ergänzt mit zahlreichen Checklisten. Ziel: bei der Sanierung die Werterhaltung mit einem hohen Komfort und einem tiefen Energieverbrauch zu kombinieren. Bestell-Nr. 805.010.d, 2012, 17 Kapitel, A4, 88 Seiten. 2) Gebäude erneuern, Energieverbrauch halbieren Wie mit gezielten Massnahmen der Energieverbrauch im EFH auf die Hälfte reduziert wird. Bestell-Nr. 805.099.d, 2014, A6/5, 68 S.

5) Neubauten mit tiefem Energieverbrauch Ratgeber für Bau und Kauf von Liegenschaften. Energieaspekte beim Bauen. Bestell-Nr. 805.097.d, 8-2012, A6/5, 44 S. 6) Der Heizkompass für Hauswartinnen und Hauswarte Werkzeug für die Praxis: weniger MieterReklamationen, mehr Betriebssicherheit, tiefere Heizkosten. Seite 27: Muster-Tabelle für Energiebuchhaltung. Bestell-Nr. 805.157.d, 8-2012, A4, 44 Seiten. 7) Heizen mit Köpfchen Jedes 6. Jahr gratis heizen. Verhaltensregeln und Tipps für die Betriebsoptimierung. Bestell-Nr. 805.198.d, 1-2014, A6/5, 32 S. 8) Energie sparen im Alltag Bestell-Nr. 805.170.d, 9-2013, A6/5, 24 S. Herausgeber der meisten dieser Broschüren: EnergieSchweiz, Bundesamt für Energie BFE 3003 Bern, Tel. 031 322 56 11 contact@bfe.admin.ch www.energieschweiz.ch Mit der Bestellnummer können die aufgeführten Broschüren als gedruckte Version meist kostenlos bezogen werden unter: www.bundespublikationen.admin.ch Die PDF-Versionen der acht hier aufgeführten Ratgeber haben wir für unsere Leser gesammelt unter: www.hk-gt.ch > Dossier > Normen & Co. Die auch künftig immer aktuellen PDF sind zu finden unter: www.energieschweiz.ch > Gebäude / Wohnen / Energieerzeugung

27


28

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Energie | Wärme | Strom |

Als Forschungspartner involviert: Hochschule Luzern – Technik & Architektur

Hochschule Luzern verleiht Flügel Bei dem in Vaduz im Bau befindlichen Gebäude «active energy building» des österreichischen Architekten Prof. Anton Falkeis ist die Hochschule Luzern als Forschungspartner aktiv. Für dieses innovative Bauprojekt wurden bewegliche Fassadenelemente zur Wärme- und Kältespeicherung an der Gebäudehülle entwickelt.

Ludger Fischer, Nadège Vetterli

■ Die Hochschule Luzern – Technik & Architektur in Horw verleiht in vielerlei Hinsicht innovative Flügel. Was für die zahlreichen Studierenden gilt, die sich mit Bachelor- und Master-Abschlüssen auf eine erfolgreiche berufliche Tätigkeit vorbereiten, gilt in konkreter Weise auch für die hier stattfindende Energieforschung. Die beiden Kompetenzzentren «Thermische Energiesysteme & Verfahrenstechnik» und «Zentrum für integrale Gebäudetechnik» (ZIG) haben gemeinsam als Forschungspartner am Projekt «active energy building» des österreichischen Architekten Prof. Anton Falkeis neuartige Lösungen für eine

latente Wärme- und Kältespeicherung an der Fassade entwickelt. Am 4. November 2014 wurde das Gebäude, die grundlegende Philosophie sowie die Entwicklung der Fassadenelemente bei einem Pressetermin vorgestellt.

Phasenwechsel zur Energiespeicherung Das in Vaduz im Bau befindliche Gebäude ist als Sieger aus einem internationalen Architekturwettbewerb für ein Mehrfamilienhaus mit Mietwohnungen hervorgegangen. Bereits seit 2011 ist man mit den Entwurfs-, Planungs-, Forschungs- und Entwicklungsarbeiten beschäftigt. Die Fertigstellung wird im Herbst 2015 erfolgen.

Die Gebäudetechnik basiert einerseits auf Geothermie- und Photovoltaik-Anlagen, anderseits bildet die von der Hochschule Luzern entwickelte Wärme- und Kältespeicherung für eine im Dachgeschoss vorgesehene Attikawohnung eine innovative Lösung. Die in beweglichen Flügeln vorhandenen Phasenwechselmaterialien (PCM = Phase Change Material) bilden einerseits die Grundlage für die Nutzung von Solarstrahlung im Herbst, Winter und Frühling, anderseits für die nächtliche Auskühlung im Sommer. Sie weisen hohe volumenspezifische Energiedichten auf und eignen sich somit für den Einsatz in einer kompakten Konstruktion. Inzwischen wurden Prototypen dieser Flügel an einer Versuchsvorrichtung montiert, um Funktionalität und Effizienz testen zu können. Die am Zentrum für Integrale Gebäudetechnik (ZIG) in Horw durchgeführten Simulationen und Energieberechnungen mit Standard-Wetterdaten für Vaduz zeigen eine wirkungsvolle Nutzung erneuerbarer Energie auf. Es sollten signifikante Einsparungen bei der vorhandenen Energieversorgung, beim Heizen und Kühlen, erreicht werden.

Als Heizflügel konzipiert

Beim Gebäudeprojekt «active energy building» in Vaduz werden ausschliesslich erneuerbare Energien eingesetzt. (Bilder: HSLU / energy@hslu; Falkeis)

Die Flügel bestehen aus parallel angeordneten Aluminium-Strangprofilelementen, die eine optimale Formgebung für die Wärmeübertragung und die Luftumströmung aufweisen. In diesen Elementen befindet sich je eine geeignete Paraffin-Sorte als PCM, welche bei den Heizflügeln zu einem Phasenwechsel zwischen 26 und 32 °C führt. Hat die Solarstrahlung einen Wert von 100 Watt pro m2 erreicht, werden die Flügel ausgeklappt, und die Sonne kann je nach Stand weit in die Profilstruktur hineinwirken. Mit einem Winkel zur Vertikalachse von 18° folgen die Flügel an der Westseite des Gebäudes dem Sonnenlauf und speichern die auf die Aluminium-Elemente auftreffende Wärme. Ist die Speicherung vollständig erfolgt, wird der Flügel eingefahren und mit Luft durchströmt. Diese bringt die Wärme dann kontrolliert in die Wohnung. Je zwei Flügel bedienen eine Etage der Wohnung. Insgesamt sind vier Flügel mit einer Gesamtfläche von 24 m2 im Einsatz.


Energie | Wärme | Strom |

Die Heiz- und Kühlflügel werden an der Fassade der Attika-Wohnung des im Bau befindlichen Projekts «active energy building» in Vaduz mangebracht.

Aluminium-Profile unterschiedlicher Länge sind innerhalb eines Flügels angeordnet und mit dem Phasenwechselmaterial Paraffin gefüllt.

Während der Heizflügel bei der Wärmeabgabe mit Frischluft umströmt wird, erfolgt die Kälteabgabe bei den Kühlflügeln mit zwei integrierten Rohren.


30

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Energie | Wärme | Strom |

Versuchsaufbau mit eingeklapptem Flügel (dunkle Fläche).

Das im Bau befindliche Gebäude zeigt bereits die Umsetzung der konzipierten Stützstruktur. Die A- und V-förmigen Stützen werden im Werk gefertigt und als Fertigteilelement auf der Baustelle versetzt.

Die Wärmenutzung erfolgt erst, wenn die Flügel angelegt sind. Dann wird mit einer Wärmerückgewinnung vorgewärmte Frischluft zwischen den Aluminium-Profilen und der Glasabdeckung durchgeleitet. Die dichten Fassadenschlüsse des Lüftungssystems können also erst genutzt werden, wenn die Flügel in ihre Grundposition zurückgedreht worden sind. Die Kapazität der Flügel ist so ausgelegt, dass auch ohne Sonneneinstrahlung genug Wärme für einige Tage vorhanden sein wird. Die Simulationen haben zudem ergeben, dass die Heizflügel während beinahe eines Vierteljahres (insbesondere in der Übergangszeit) genutzt werden können.

in den Profilen geleitet. Zwei Flügel dienen der Kühlung des Wohnraums, ein dritter Flügel dem Schlafraum.

Nächtlicher Einsatz der Kühlflügel Drei weitere Flügel mit insgesamt 15 m2 Fläche befinden sich an der Ostseite und dienen zur Kühlung des Gebäudes. Bei hohen Aussentemperaturen durch starken Sonnenschein oder Föhnlagen erhöht sich die Innentemperatur über den Komfortbereich hinaus. In diesem Fall werden die Flügel nachts ausgefahren. Sie sind ohne Verglasung ausgeführt, sodass eine intensive nächtliche Abstrahlung erfolgen kann – unterstützt durch eine geneigte Anordnung und eine dunkle, stark emittierende Farbe auf den Aluminium-Profilen. Der Phasenwechsel der hier eingefüllten ParaffinSorten liegt bei 19 – 22 °C. Dank der in der Nacht abgegebenen Wärme und somit gespeicherten Kälte lässt sich bei angelegten Flügeln während des Tages eine freie Kühlung der Raumluft erreichen. Diese wird durch je zwei Rohre

punkte «das Gebäude als System» und «Lösungen für die Energiewende» wurden ideal kombiniert. Zum einen konnten die konstruktiven Anforderungen der Aluminium-Profile in Zusammenarbeit mit den Strömungsfachleuten bestimmt werden, zum andern mussten die Untersuchungen der PCM präzise energetische Daten liefern, sodass sich entsprechende Energieberechnungen praxisnah realisieren liessen. Die in Horw entwickelten Flügel werden integraler Bestandteil des im Herbst 2015 bezugsbereiten und Aufmerksamkeit erzeugenden Gebäudes in Vaduz sein. Darüber hinaus stellt dieses zum Patent angemeldete Konzept der Wärme- und Kältespeicherung eine Option für zahlreiche ähnliche, aber auch andersartige Ein■ satzbereiche dar.

Luft als optimales Medium Im Entwicklungsprozess war die Wahl des Mediums zur Wärmeübertragung eine wesentliche Frage der involvierten Wissenschafter. Bei einer Flüssigkeit hätte man ebenfalls ein Wasser-GlykolGemisch einsetzen können, wie es bei konventionellen Sonnenkollektoren genutzt wird. Allerdings wären dann ein zusätzlicher Wärmeaustausch mit einer Wärmepumpe und somit auch eine Fussbodenheizung nötig gewesen. Die Energieeffizienz wäre jedoch durch die zusätzlichen Wärmeübertrager gemindert worden. Zudem führten absehbare Probleme mit der Platzierung von entsprechenden Leitungen, die höhere Trägheit des Systems und das höhere Gewicht der Flügel dann zum Entscheid zugunsten des Mediums Luft. Dieses weist zwar eine niedrigere Wärmekapazität auf, zeichnet sich aber durch eine höhere Praktikabilität aus. Mit Simulationen konnte einerseits der erreichbare höhere Komfort in der Wohnung aufgezeigt werden, anderseits wurde damit die optimale Regelung der Flügelbewegungen und der Durchströmung der Elemente bestimmt.

Optionen dank umfassender Simulationen Die Entwicklung dieser Flügel als Latentspeicher hat verschiedene Kompetenzen der Hochschule Luzern integriert. Die beiden Forschungsschwer-

Kontakte Hochschule Luzern – Technik & Architektur 6048 Horw Dr. Ludger Fischer CC Thermische Energiesysteme & Verfahrenstechnik Leiter der Themenplattform energy@hslu ludger.fischer@hslu.ch energy@hslu.ch www.hslu.ch/tes Nadège Vetterli Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Integrale Gebäudetechnik (ZIG) nadege.vetterli@hslu.ch www.hslu.ch/zig Prof. Anton Falkeis falkeis.architect_vaduz www.falkeis.com


Energie | Wärme | Strom |

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Update 2014 der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz (FWS)

Auf Qualität und Transparenz fokussiert Das Update der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz (FWS) hat im November 2014 Aktuelles zu Entwicklungsvorhaben, Rahmenbedingungen und Technik präsentiert. Der Branchentreff für Marktakteure thematisiert einerseits Hemmnisse und Problemzonen, anderseits auch neue Lösungen. Jürg Wellstein

■ Das Anliegen des FWS-Updates ist klar: Den aktuellen Stand der Technik darstellen sowie den Weg für die weitere Entwicklung und Nutzung der Wärmepumpen aufzeichnen. «Wir wollen einerseits die Marktlage präsentieren, anderseits einen intensiven Dialog zwischen den Akteuren fördern», fasst Stephan Peterhans, Geschäftsführer der FWS, die Ziele der Tagung zusammen. Er ergänzt: «Die Wärmepumpe hält einen Marktanteil von 30 – 40 Prozent, aber der tiefe Ölpreis erschwert den vermehrten Einsatz dieser Technologie. Hinzu kommt die nach wie vor schleppende Sanierungstätigkeit.»

Verbesserte Chancen und verschärfte Rahmenbedingungen Verschärfte Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn) haben bereits in der Vergangenheit zu einer Verschiebung der Wärmeerzeugung zugunsten der Wärmepumpen geführt. Dies wird sich mit den in Planung befindlichen MuKEn 2014 noch akzentuieren. Ab 2020 sollen beispielsweise neue Gebäude selbst mit Wärmeenergie versorgt werden und zur eigenen Stromver-

sorgung beitragen. Lieferungen fossiler Brennstoffe dürften damit beendet sein. Ähnliche Verschärfungen sind auch bei Sanierungen vorgesehen. Dass dieser Weg nicht eben verläuft, zeigt sich in der Tatsache, dass neue Restriktionen im Bereich der Erdwärmesonden auftauchen. Einerseits werden durch die vermehrte Dichte nachbarschaftliche Einflüsse noch intensiver diskutiert, anderseits kommen Tiefenbeschränkungen hinzu, sodass die angestrebten höheren Temperaturen unerreichbar bleiben. Dabei geht es jedoch um den begründeten Schutz der Grundwasservorkommen, was ein durchaus prioritäres Anliegen sein muss. Im Weiteren scheint der Wunsch nach einer verordneten Messung der Vertikalität von Bohrungen übertrieben zu sein. Walter Eugster, Leiter der Gütesiegelkommission, meint dazu: «Bei Messungen am offenen Bohrloch besteht ein Beschädigungsrisiko, zudem führt dies zu einem Unterbruch der Bohr- bzw. Installationsarbeiten. Bei allen gesetzlichen Rahmenbedingungen ist eine schweizweite Harmonisierung wünschenswert, denn nur einheitliche Bestimmungen

bieten eine vernünftige Grundlage für alle involvierten Akteure.»

Modularer Ansatz und Stromdiskussion Bei der technischen Entwicklung liegt der Fokus seit einiger Zeit auf dem System. Ausdruck dieser Tatsache stellt das bereits am Update vor einem Jahr vorgestellte Wärmepumpen-System-Modul dar. Projektleiter Peter Egli konnte an der diesjährigen Tagung schon das fünfte Zertifikat überreichen. Voraussetzungen sind standardisierte Abläufe und Inbetriebnahme, abgestimmte Komponenten und eine umfassende, kundengerechte Dokumentation. Damit sollen Energieeffizienz und Qualität der ge-

Sind die Bohrungen meiner Nachbarn wirklich vertikal erstellt worden? Kann durch meine neue vertikale Bohrung ein nachteiliger Einfluss entstehen? (Bild: Walter Eugster)

Referierende des FWS-Update 2014: Mick Eschmann, Peter Egli, Georges Guggenheim, Rita Kobler, Marco Nani, Oliver Joss, Max Bartholdi, Alfons Ebnöther, Stephan Peterhans.

Die Neuentwicklung GEROtherm®-Flux zeichnet sich durch einen konischen Innendurchmesser, also zunehmende Wandstärke bis 320 Meter Tiefe, aus. (Bild: HakaGerodur AG)

31


32

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Energie | Wärme | Strom |

Am FWS-Update im November 2014 konnte bereits das fünfte Zertifikat des Wärmepumpen-System-Moduls überreicht werden. Es ging an die Weishaupt AG.

samten Anlage sowie die Transparenz weiter gesteigert werden. Auch von EnergieSchweiz wurde das Wärmepumpen-System-Modul von Beginn an unterstützt. Dies bestätigte Rita Kobler, Bundesamt für Energie (BFE). Sie wies darauf hin, dass die Energiestrategie 2050 Mindestwirkungsgrade für mit Strom betriebene Heizungen festlegen will. Ein damit in Zusammenhang stehendes Problem stellt der direkt elektrisch betriebene Heizstab in Wärmepumpen dar. Bei tiefen Aussentemperaturen und zahlreichen angeschlossenen Anlagen könnten Schwierigkeiten in lokalen Stromnetzen auftreten.

Entwicklungen bei Geräten und Sonden Im Wärmepumpen-Testzentrum (WPZ) an der Fachhochschule in Buchs werden

jährlich zwischen 50 und 70 Geräte untersucht. 2015 erfolgt ein Ausbau des Prüfstands mit zusätzlichen Klimakammern. WPZ-Leiter Mick Eschmann erklärte: «Für Effizienzmessungen an einer Warmwasser-Wärmepumpe benötigen wir ca. 5 bis 8 Tage, deshalb sind wir auf eine entsprechende Infrastruktur angewiesen.» Gleichzeitig befasst man sich im Zentrum mit neuen Prüfverfahren für Luft-Wasser-Wärmepumpen. Über eine Neuentwicklung im Bereich der Erdwärmesonden berichtete Alfons Ebnöther, HakaGerodur AG. In den vergangenen zehn Jahren hat die durchschnittliche Bohrtiefe um einen Drittel zugenommen und steht heute bei etwa 180 Meter Tiefe. Der Trend geht noch weiter. Deshalb wurden einerseits Ma-

terialqualität und -stärke verbessert, anderseits neue Konzepte entwickelt. Mit konisch verlaufendem Innendurchmesser der Rohre kann man eine Optimierung von Druckverlust und -belastung erreichen. GEROtherm®-Flux steht als Doppel-U-Sonde für den Tiefenbereich bis 320 Meter, also für einen Innendruck bis 32 bar, zur Verfügung.

Neuheiten der Hersteller Das Update der FWS bot auch drei Wärmepumpen-Unternehmen Gelegenheit, über Neuheiten zu informieren. Marco Nani, Hoval AG, thematisierte die Wärmepumpe im Anergienetz, die dank geringer Wärmeverluste im Netz hohe Jahresarbeitszahlen erreicht. Oliver Joss, Stiebel Eltron AG, stellte das neue Energiemanagement für die Kombination von Wärmepumpen mit Photovoltaikanlagen vor. Und Max Bartholdi, Viessmann (Schweiz) AG, argumentierte über die Warmwasserbereitung mit Wärme■ pumpenboiler statt Elektroboiler.

Kontakte Update zu Wärmepumpen und Erdwärmesonden: Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz (FWS), www.fws.ch Treffpunkt von über 120 Teilnehmenden der Wärmepumpenbranche am Update der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz (FWS) in der Umwelt Arena in Spreitenbach.

Wärmepumpen-System-Modul: www.wp-systemmodul.ch


Energie | Wärme | Strom |

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Vakuumspalt-Isolation (VSI): Entwicklungsprojekt für Warmwasser- und Heizungsleitungen

Vakuum dämmt Warmwasserrohre Seit 2012 definiert die neue SIA-Norm 385/1 die Dämmstärken für Warmwasserleitungen. Für die Wärmedämmung kommen in erster Linie Isolierschalen aus Mineralwolle und Isolierschaum auf Polyurethan-Basis zum Einsatz. Ein neuartiger Ansatz zur thermischen Isolation von Heizungsrohren ist die Vakuumspalt-Isolation (VSI).

Ein vakuumisoliertes Warmwasserrohr besteht aus einem Innenund einem Aussenrohr, zwischen denen ein hoher Unterdruck von 0,0001 mbar herrscht. (Grafik: Helbling)

Benedikt Vogel, im Auftrag des BFE

■ Wärmeisolation durch Vakuum ist hocheffizient und braucht nur wenig Platz. So werden Anwendungen bei der Gebäudeisolation untersucht, auch bei der Wärmeisolation bei Kühlschränken oder Kaffeemaschinen. Die Anwendung dieser Technik für Leitungen von Warmwasser- und Heizsystemen hat ein hohes Potenzial. Ein vom Bundesamt für Energie gefördertes Projekt untersucht, ob VSI hier technisch machbar und ökonomisch interessant eingesetzt werden kann. Die Thermosflasche machts vor: Der heisse Kaffee oder der kühle Eistee lässt

sich allein mit einem Luftpolster sehr gut isolieren. Luft bietet einen guten Wärmeschutz. Noch besser wird die Isolation, je mehr die Luft verdünnt wird. Mit einem guten Vakuum kann die thermische Isolierung ohne Weiteres nochmals um einen Faktor 100 verbessert werden. Dank dieser Eigenschaft wird Vakuumisolierung schon lange technisch genutzt, wo eine sehr gute Wärmeisolation gefragt ist. Etwa beim Transport von Flüssiggas oder zur Aufbewahrung von flüssigem Stickstoff in einem Dewar-Gefäss (benannt nach dem gleichnamigen schottischen Physi-

Bis zu 90 Prozent besser gedämmt Mit dem Einsatz der Vakuumspalt-Isolation lassen sich die thermischen Verluste von Warmwasserrohren gegenüber konventionell isolierten Rohren (gemäss SIANorm 385/1) um 75 bis 90 Prozent reduzieren. Das zeigen Berechnungen der Helbling Technik AG für Rohre mit einem Durchmesser von 15 bis 108 mm, wobei das Einsparpotenzial mit wachsendem Rohrdurchmesser zunimmt. Damit die thermische Isolation voll zum Tragen kommt, muss im Vakuumspalt ein Unterdruck von 0,0001 mbar herrschen. Die Isolationswirkung hängt nicht von der Dicke des Vakuums ab, oder anders ausgedrückt: Wenn der Abstand zwischen Innen- und Aussenwand 1 mm, 1 cm oder 10 cm beträgt, bleibt die Wärmeisolation des dazwischenliegenden Vakuumspalts, ausgedrückt im Wärmedurchgangskoeffizienten Ug («g» steht hier für gasförmigen Stoff) immer gleich hoch, vgl. Grafik. Dieser physikalisch bedingte Umstand ermöglicht den Ingenieuren bei der praktischen Umsetzung der VSI-Technik viel konstruktive Freiheiten.

Ug im veränderlichen Vakuumspalt ist konstant. (Grafik: Helbling)

ker, der dieses Vakuumgefäss 1874 erstmals benutzte).

Sparpotenzial im Gebäudebereich Die Technologie der Vakuumisolierung ist altbekannt, die relativ hohen Kosten setzen aber dem Einsatz bisher enge Grenzen. Doch mit dem Wunsch nach besserer Energieeffizienz rücken neue Anwendungsgebiete ins Blickfeld. Eine Studie hatte 2013 Hinweise auf neue Einsatzgebiete geliefert. Die Abschätzung des Einsparpotenzials ergab, «dass der verbesserten Isolation von Warmwasserleitungen in Gebäuden eine hohe Bedeutung zukommen könnte». Bei Ausrüstung der Gebäude mit vakuumisolierten Wasserleitungen könnten jährlich theoretisch 1,3 Mio. MWh und durch Ausrüstung der Boiler nochmals 1,2 Mio. MWh Energie eingespart werden, zusammen also 2,5 Mio. MWh, was gut 3 Prozent des gesamten Energieverbrauchs der Schweizer Haushalte entspricht. Die Warmwassersysteme landesweit mit einer neuen Isoliertechnik auszustatten, ist natürlich ein ambitioniertes Projekt. Doch die Firma Helbling Technik AG sieht hier einen Schatz, den es zu heben gilt. Dabei handelt es sich nicht um Idealisten, sondern um ein Unternehmen mit 350 Mitarbeitern, das im Auftrag von Firmen oder aus eigenem Antrieb innovative Produkte entwickelt. Am Standort Wil SG führt Helbling zurzeit ein vom BFE unterstütztes Entwicklungsprojekt durch. Ziel des Projekts, das noch bis Mitte 2015 läuft: Die Ingenieure wollen den Nachweis erbringen, dass vakuumisolierte Warmwasserrohre technisch machbar sind – und ein wirtschaftlicher Einsatz mittelfristig denkbar ist.

33


34

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Energie | Wärme | Strom |

Entwicklungsingenieur Fabio Luongo und Hans Tischhauser, Geschäftsleitungsmitglied der Helbling Technik AG, begutachten ein selbst entwickeltes Low-Cost-Vakuumheizungsventil.

Helbling-Entwicklungsingenieur Fabio Luongo mit dem Prototypen eines vakuumisolierten Warmwasserboilers.

Innovative Dämmtechnik Vom Bahnhof Wil sind es nur wenige Schritte zur Laborhalle der Helbling AG. Ein Edelstahlrohr liegt waagrecht auf zwei Holzstützen, daneben Messapparaturen. In derselben Labornische ist ein Warmwasserboiler aufgebockt. Rohr wie Boiler sind mit einer doppelten Wand gefertigt, in deren Innern ein Vakuum für eine sehr gute Isolation sorgt. «Wenn es um Energieeffizienz geht, ist die Isolation ein Dauerbrenner. Die Vakuumisolation, die wir erforschen, könnte nach Jahrzehnten der Stagnation wieder einen echten Fortschritt bringen», sagt Gerhard Staufert, ausgebildeter Maschineningenieur ETH, der früher Professor für Mikrosystemtechnik an der Fachhochschule Buchs SG war und für den Dämmstoffhersteller Sager AG Vakuumdämmplatten erforschte.

Gerhard Staufert untersucht in der Laborhalle ein vakuumisoliertes Warmwasserrohr. (Fotos: Raphael Bernhardsgrütter)

Mit finanzieller Unterstützung des BFE arbeitet Staufert seit 2007 gemeinsam mit Helbling an der Vakuumspalt-Isolation (VSI). In mehreren Studien haben die Partner seither verschiedene Aspekte der Technologie erforscht, haben Funktionsmuster einer vakuumisolierten Kaffeemaschine und das Konzept für einen vakuumisolierten Kühlschrank entwickelt. Sie haben auch verschiedene Typen von Distanzhaltern konzipiert und getestet, die nötig sind, um Doppelwände trotz Unterdruck zu stabilisieren. Mit dem Funktionsmuster eines Boilers konnten die Entwickler die Wärmeverluste bis zu 80 Prozent vermindern. Zu den Arbeiten gehörte ferner die oben zitierte Studie, die das Effizienzpotenzial verschiedenster Anwendungen untersucht und quantifiziert hat.

Einfache und kostengünstige Lösungen Trotz dieser Vorarbeiten hält die Technologie bis zu einer kommerziellen Anwendung noch etliche Herausforderungen parat. Dabei steht weniger die technische Machbarkeit im Vordergrund, sondern vielmehr die Frage, wie die Technologie zu konkurrenzfähigen Kosten angeboten werden kann und wie die Komponenten gefertigt werden müssen, dass die Installateure auf der Baustelle die Warmwasserstränge ohne Spezialgerät installieren können. Die bisherigen Studienergebnisse laufen darauf hinaus, dass für die Innenrohre Edelstahl und für die Aussenrohre Edelstahl, verzinkter Stahl oder Aluminium verwendet werden dürften. Der Einsatz dieser Materialien stellt sicher, dass die Qualität des Vakuums (und damit die

Prinzipskizze eines VSI-gedämmten Warmwasserspeichers: Das Druckrohr (dunkelblau) bildet die Innenwand des Boilers, das Wellrohr (hellblau) die Aussenwand. Zwischen den Wänden sorgt ein Vakuum für eine gute thermische Isolation des Warmwasserspeichers. (Grafik: Helbling)

thermische Isolation) durch Ausgasen des im Stahl gebundenen Wasserstoffs nicht beeinträchtigt wird. Weitere Tests sollen zeigen, aus welchem Material und in welcher Stärke das Aussenrohr gefertigt werden muss, damit die Materialkosten minimiert werden könen. Dabei sind spezielle Messungen nötig, um das Ausgasverhalten potenzieller Lösungen zu untersuchen. Eine grosse Herausforderung für die Ingenieure sind die Verbindungsstellen zwischen den Rohren. Bei jeder Heizanlage müssen zahlreiche individuell zugeschnittene Rohrabschnitte zum Heizkreislauf zusammengefügt werden. Eine Isolationstechnik ist nur praxistauglich, wenn die Installateure von Warmwassersystemen diese Arbeiten routinemässig auf der Baustelle bewerkstelligen können. Das Entwicklungsteam der Helbling Technik AG hat für diese Aufgabe einen vielversprechenden Ansatz gefunden. Mit diesem werden Wärmeverluste an den Verbindungsstellen der Rohre vermieden, indem ein durchgehendes Vakuum hergestellt wird, das ohne Unterbrechungen den ganzen Warmwasserstrang umfasst. Bei dieser Methode werden die (mit Distanzhaltern ausgerüsteten) Doppelrohre direkt auf der Baustelle auf die benötigte Länge zugeschnitten, anschliessend mit Pressfittingen zusammengebaut und nach Fertigstellung auf der Baustelle evakuiert. Da die am Markt verfügbaren Fittinge für eine Vakuumanwendung nicht dicht genug sind, werden diese nicht nur verpresst, sondern mit einer 50 Mikrometer (µm) dünnen Klebstoffschicht verklebt.


Energie | Wärme | Strom |

Welche Klebstoffe sich eignen, hatten die Entwickler in einer eigenen Studie untersucht. «Nach unserer Einschätzung ist das ein praxistauglicher Ansatz, den wir an unserem Prüfstand aber noch eingehend testen wollen», sagt Dipl. Ing. FH Hans Tischhauser, Leiter des Entwicklungszentrums Helb-

ling Technik AG. Die Entwickler sind überzeugt, auf diese Weise eine thermische Isolation von Warmwasserrohren bauen zu können, die über 50 und mehr Jahre funktionsfähig bleibt. Gleichzeitig wollen sie sicherstellen, dass die Isolierfähigkeit des Doppelrohr-Systems kostengünstig überprüft und bei Bedarf

Welche Klebstoffe sind so dicht, dass sie für die Anwendung in der Vakuumspalt-Technologie geeignet sind? Die Messgrafik zeigt für verschiedene Klebstoffe, wie der Druck im Vakuumbehälter während des Abpumpens (linker Teil der Grafik bis t = 0) sinkt und nachher im Lauf der Zeit wieder zunimmt. Fünf Klebstoffe bestehen den Dichtetest, einzig der sechste Klebstoff (Silicon 1) erweist sich als nicht dicht genug. (Grafik: Helbling)

Durch Einsatz eines geeigneten Klebstoffs können Rohre vakuumdicht zusammengefügt werden. (Grafik: Helbling)

Die Illustration zeigt das Gesamtsystem eines vakuumisolierten Warmwassersystems: Die Rohrleitungen (blau) sind durchgehend mit einem Vakuum isoliert (gelb). Das aus den Warmwasserrohren in geringer Menge austretende Gas wird durch einen Getter (grün) gebunden. Links im Bild: Heizkessel oder Boiler. (Grafik: Helbling)

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

auch zwischenzeitlich ausgepumpt werden kann, um wieder die volle Isolationswirkung zu erlangen.

Suche nach Industriepartner Bis Mitte 2015 wollen die Entwickler ein Funktionsmuster, also einen Versuchsaufbau, parat haben, mit dem sie interessierten Heizungsfirmen demonstrieren können, dass die thermische Isolation eines Warmwasserrohrs mit VSI technisch machbar ist und die Mehrkosten über die Energieeinsparung amortisierbar sind. Gelingt dieser Nachweis, soll die Technologie anschliessend in Kooperation mit einem Partner (Rohrhersteller) industrialisiert werden. Und zwar nicht nur die Fertigung von Doppelrohren und Fittingen, sondern auch des Werkzeugs für Installateure. Zu prüfen sind mitunter auch passende Geschäftsmodelle. So wäre es denkbar, dass die Hersteller mit den Rohren gleich auch deren Evakuierung auf der Baustelle anbieten. Falls sich vakuumisolierte Warmwassersysteme in Haushalt und Industrie durchsetzen sollten, würde das grosse Einsparpotenzial nur schrittweise ausgeschöpft werden können. So dürfte die VSI-Technik zunächst eher bei Trinkwasser-Leitungen eingesetzt werden, weil hier die Temperaturunterschiede ganzjährig mit höheren Werten auftreten (Δ T bei 40 °C) und damit ein höheres Einsparpotenzial besteht als bei modernen Niedertemperatur-Heizsystemen (Δ T bei 15 °C). Die oben beschriebene Technik ist zudem nur bei Neubauten einsetzbar, wo Warmwassersysteme neu konzipiert und gebaut werden. Die Promotoren der Vakuumspalt-Isolation untersuchen allerdings auch, wie bestehende Leitungen mit der VSI-Technik nachgerüstet werden könnten. Das wird allerdings nicht ganz einfach. Diese Leitungen aus Kunststoff, Kupfer und verzinktem Stahl weisen meistens ein Ausgasverhalten und einen Verschmutzungsgrad auf, der deren direkten Einsatz als den Vakuumspalt begrenzende Rohre verunmöglicht. Bestehende Warmwassersysteme müssten daher jeweils vorgängig aufgearbeitet werden, damit eine Nachrüstung mit ■ VSI-Technik möglich ist. Weitere Auskünfte zu dem Projekt erteilt Roland Brüniger (Roland.Brueniger@r-brueniger-ag.ch), Leiter des BFE-Forschungsprogramms Elektrizitätstechnologien und -anwendungen.

35


36

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Energie | Wärme | Strom |

5. Motor Summit vom 7. bis 9. Oktober 2014 in Zürich

Es fehlt an Fachleuten für Energieeffizienz Am Motor Summit 2014 haben sich einmal mehr die Hersteller, Anwender, Forscher und Behörden über das Thema Energieeffizenz im Betrieb gebeugt. In der Industrie schlummert ein gewaltiges Potenzial von sechs oder mehr TWh pro Jahr. Nun soll eine Bildungsoffensive in den Betrieben auf das Thema aufmerksam machen. Stefan Hartmann

■ Der 5. Motor Summit ist vom 7. bis 9. Oktober in Zürich mit 180 Teilnehmenden aus 25 Ländern über die Bühne gegangen. Der Motor Summit findet alle zwei Jahre alternierend zur internationalen EEMODS-Konferenz (Energy Efficiency in Motor Driven Systems) statt; diese wird im September 2015 in Helsinki sein. Der Motor Summit sei eine einmalige Begegnungschance, sagt Conrad U. Brunner: «Hersteller und Anwender sitzen am gleichen Tisch wie Behördenvertreter, die Gesetze und Standards formulieren.» Aus diesem interessanten Spannungsdreieck resultiere ein Konsens, nämlich dass der Markt von «unten» angeschoben werden muss – mit zwingenden Mindestanforderungen an die Effizienz der elektrischen Antriebe. Dies sei nötig, da die Industrie bei Neuanschaffungen nach wie vor auf billige Motoren und nicht-drehzahlgeregelte Modelle mit Frequenzumrichter setze, statt auf solche, die von den Lebenszyklus-Kosten her am sinnvollsten wären, bedauerte Conrad U. Brunner in einer seiner Interventionen am Summit.

Ab 2015 gilt in der Schweiz der Standard IE3 USA, Mexiko, China und Japan haben die Mindestanforderungen der neuen IE3-Standards bereits eingeführt. Dabei handelt es sich um effiziente Motoren, die sich auch mit Frequenzumrichtern je nach Last regeln lassen. In der Schweiz und der EU treten sie am Januar 2015 zeitgleich in Kraft – mit langen Übergangsfristen von 18 Monaten, was Conrad U. Brunner etwas gar lange scheint. Ein entsprechendes Gesetz (Energiegesetz, EnG) ist vom Bund zwar 2009 beschlossen worden. «Gleichwohl», sagt Brunner, «haben viele Importeure noch grosse Mengen an alten Motoren an Lager genommen, und die wollen sie jetzt natürlich auf den Markt bringen.»

Fachtechnisches Personal hat Schulung nötig «Meist sind die Motoren überdimensioniert, nicht drehzahlgeregelt und oben-

«Viele ältere Motoren sind überdimensioniert, nicht drehzahlgeregelt und obendrein Stromfresser», sagen die Topmotors-Experten.

drein Stromfresser», sagt Rita Werle von Topmotors. Sie hat zusammen mit Rolf Tieben, ebenfalls Topmotors, in den vergangenen vier Jahren das «Easy»-Programm (Förderprogramm von S.A.F.E. für effizientere elektrische Antriebe in der Industrie) im Rahmen der wettbewerblichen Ausschreibungen umgesetzt. Bei der Auswertung der Analysen von insgesamt 4142 Motoren

in 18 grossen Schweizer Betrieben waren sie mit der Tatsache konfrontiert, dass in den Betrieben oft die geeigneten Ansprechpartner fehlten. Es braucht Weiterbildung von Betriebsfachleuten, so lautete daher eine deutliche Forderung am Motor Summit. Daher will Topmotors 2015 ein Pilotprojekt (ET&M – Energietechnik- und Management in der Industrie) zur Schulung


Energie | Wärme | Strom |

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Volles Haus: Motor Summit 2014 vom 7. – 9. Oktober im «Glockenhof» in Zürich.

von betriebsinternen Fachleuten durchführen. Sie sollen in einem sechstägigen Kurs Kompetenzen in Sachen Energieeffizienz erwerben. Und sie sollen das nötige fachliche Rüstzeug bekommen, damit sie das Management von sinnvollen Investitionen in effiziente Antriebssysteme überzeugen können. «Das fachtechnische Personal in den Betrieben weiss, wie man gute Produkte – Schokolade, Zement oder Glas – herstellt. Aber wie man das energieeffizient macht, dazu sind ihre Fachkenntnisse oft nicht ausreichend», erklärt Topmotors-Mann Rolf Tieben.

Viele der heute in Betrieb stehenden Motoren sind wesentlich älter als ihre technische Lebensdauer.

«Velani» – Hilfestellung für die Industrie Parallel zur Weiterbildung arbeitet das Büro Impact Energy AG von Conrad U. Brunner im Auftrag des Bundes an der Strategie «Velani» (Verbesserung elektrischer Antriebssysteme in der Industrie). Dabei handelt es sich um eine weitere Hilfestellung für die Industrie. «Velani» basiert auf der Annahme, dass in der Industrie ein Effizienzpotenzial von sechs oder mehr TWh pro Jahr schlummert. Doch wie spart die Industrie diese enorme Menge elektrischer Energie ein? Conrad U. Brunner sagt dazu: «Wir versuchen, ein systematisches Vorgehen zur Verbrauchsoptimierung bei kleinen, mittleren und grossen Betrieben zu definieren und dafür Tools und Hilfsmittel zu entwickeln.» Ein Beispiel ist der «Standard Test Report» von Topmotors, mit dem der Ist-Zustand (Energieverbrauch und -kosten etc.) erfasst und ein Sollzustand definiert werden kann. Rolf Tieben: «Unser Tool STR veranschaulicht zudem den Effekt einzelner Ver■ besserungen und deren Payback.» www.topmotors.ch www.energieeffizienz.ch

Das Sparpotenzial mit Frequenzumrichtern ist erheblich. (Quelle: Topmotors/Merkblatt 25: Frequenzumrichter)

Anteil der elektrischen Antriebe nach Anwendungen bei 18 grossen Industrieunternehmen, die im Programm Easy und Topmotors analysiert wurden. (Quelle: Topmotors/Merkblatt 25, Frequenzumrichter)

37


38

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Energie | Wärme | Strom |

Im Gespräch mit dem Initiator des Motor Summit, Conrad U. Brunner

«Effizienz der Antriebssysteme – ein ungehobener Schatz» Conrad U. Brunner ist einer der Schweizer Fachleute, der sich seit Jahren für den Einsatz effizienter elektrischer Antriebe in der Industrie engagiert. Billiger Strom soll den forcierten Ersatz alter Geräte durch hocheffiziente Motoren mit Frequenzumrichter nicht verzögern. Im Gespräch mit HK-Gebäudetechnik spricht sich Brunner auch für einen Technologieexport aus. Interview: Stefan Hartmann

■ Conrad U. Brunner, seit Jahrzehnten setzen Sie sich für Energieeffizienz in industriellen Anwendungen ein. Was sind Ihre Beweggründe? Conrad U. Brunner: Mitte 1980 hatten wir, eine lose Gruppe von Fachleuten, unseren Fokus auf bessere elektrische Geräte im Haushalt gerichtet. Vor zirka 15 Jahren wendeten wir uns ganz jenem Bereich zu, um den sich niemand richtig kümmerte – der Effizienz der elektrischen Antriebe, also den Motoren, die hinter den Pumpen, Kompressoren, Ventilatoren, Förderbändern etc. stehen. Denn die sind für 80 Prozent des Stromverbrauchs in der Industrie verantwortlich. Was haben Antriebssysteme mit dem Klima bzw. der Energiewende zu tun? Brunner: Antriebssysteme sind ein grosses, unbearbeitetes Gebiet. Sie gingen in der Energie- und Klimadebatte lange Zeit vergessen. Dabei liegt hier das grösste Effizienzpotenzial der Industrie, das so verlockend ist wie ein ungehobener Schatz auf dem Grund des Zürichsees! Weshalb soll die Industrie diesen Schatz nicht heben wollen? Brunner: Sie würde das vermutlich schon tun, aber es fehlt der ökonomische Anreiz. Wieso soll man etwas verändern, das bis dato gut läuft? Da spielt auch ein Quäntchen Bequemlichkeit hinein. Das müssen Sie erklären. Brunner: Wenn man mit Effizienz ernst macht, muss man ineffiziente Antriebe abstellen, um sie zu analysieren und eventuell auswechseln. Firmen befürchten, dass dadurch der Produktionsablauf gestört wird. Darum warten sie lieber zu, bis ein Motor den Geist aufgibt. Dazu kommt, dass der Strom derzeit sehr billig ist; er schlägt nur mit 1 bis 2 Prozent des Jahresumsatzes zu Buche.

Conrad U. Brunner ist Leiter des Programms «Topmotors» (www.topmotors.ch) von S.A.F.E. und Organisator des Motor Summits (www.motorsummit.ch). «Topmotors» hat zum Ziel, energieeffiziente Antriebssysteme zu fördern. Brunners Büro Impact Energy AG ist eine Plattform, auf der industriebezogene Projekte koordiniert werden: effiziente Motoren für grosse Betriebe (Fernwärme, Kehrichtverbrennung, Wasserversorgung, Spitäler) sowie Topmotors (Easy, Motor-Check). Conrad U. Brunner hat Einsitz in zahlreichen internationalen Fach- und Normengremien.

Weshalb also investieren, wenn der Strompreis stimmt? Brunner: Der billige Strom ist ein trügerisches Argument; ein alter Antrieb, der 30 Jahre lang läuft, braucht zu viel Energie und kostet letztlich zu viel Geld, was zur Blockierung von Investitionen führt. Am Ende resultieren höhere Gesamtkosten. Es ist darum ökonomisch unsinnig, nicht in die Erneuerung zu investieren. Wie zahlt sich die Investition aus? Brunner: Die Erneuerung zahlt sich in der Regel in weniger als drei Jahren aus – dieser Payback ist der zu hebende

Schatz! Zum Vergleich: Bei einer Gebäudesanierung ist man froh, wenn man einen Payback von 20 Jahren hat. Beim Abschlusspodium des Motor Summits in Zürich fiel im Zusammenhang mit alten Antrieben der Begriff «Abwrackprämie». War damit eine Art Umweltprämie als Belohnung für neue effiziente Motoren gemeint? Brunner: Das ist tatsächlich eine Möglichkeit. Wir haben diesen Sommer bei der Auswertung der Topmotors-Untersuchung in 18 grossen und mittleren Schweizer Betrieben festgestellt, dass fast 60 Prozent der 4142 Antriebe dop-


Energie | Wärme | Strom |

pelt so alt sind wie sie sein sollten. Das sind eigentliche Auslaufmodelle, die durch einen modernen IE3-Typus ersetzt gehören. Was besagen die Standards IE3 und IE4? Brunner: IE3 und IE4 sind hocheffiziente Motoren und derzeit das Beste, was am Markt verfügbar ist. Motoren vom Stand IE2 und IE1 sind im Vergleich dazu ineffizienter. Mit einem Frequenzumrichter lässt sich die Drehzahl eines Motors nahezu beliebig regeln. Aufgrund der tieferen Drehzahlen sinkt die benötigte Leistung signifikant ab. Durch den Einsatz von Frequenzumrichtern in Kombination mit IE3- oder IE4-Motoren, optimaler Dimensionierung und besserer Systemintegration sind Energieeinsparungen von 20 bis 30 Prozent möglich. Da besteht wohl noch grosser Handlungsbedarf? Brunner: In der Tat müssen in den nächsten zwei Jahren in der Schweiz viele alte Modelle abgebaut und rezykliert werden. Der IE3-Standard wird weltweit gesehen einen riesigen Schub bewirken, und schon wartet der noch effizientere IE4. Das kommt offenbar nur zögernd in den Chefetagen an, die sich über den billigen Strom freuen, den uns die gegenwärtige Stromschwemme in Europa beschert? Brunner: Man darf nicht vergessen: Ineffiziente Motoren werden mit Strom betrieben, der zu 50 Prozent aus nicht erneuerbaren, fossilen oder nuklearen Quellen stammt. Und nicht vergessen: Lieber jetzt auf effiziente Antriebe setzen, als erst, wenn die Strompreise wieder anheben. Sie engagieren sich seit über 7 Jahren in China, das uns eine ganze Nasenlänge voraus ist, warum ist das so? Brunner: Was in China abläuft, ist für die Welt wichtig: Wenn ich in der Schweiz eine Kilowattstunde Strom durch Effizienzmassnahmen einspare, spare ich 100 Gramm CO2 – wenn ich berechne, dass da auch schmutziger Importstrom aus Kohle drin ist, spare ich sogar 200 Gramm. Mache ich das Gleiche in China, entfallen dort 1000 Gramm CO2 pro Kilowattstunde! Denn der Emissionsfaktor von CO2 ist in China viel höher, weil 80 Prozent des Stroms aus Kohle gemacht wird. In Europa sind es übrigens 600 Gramm.

Hört man in China auf Leute wie Sie? Brunner: Ministerien und Agenturen sind sehr offen; der Informationsbedarf ist gross. Und da sah ich für mich eine spannende neue Aufgabe, das hat mich ungemein gereizt. China ist eine gigantische Wirtschaftsmacht, es herrscht Aufbruchsstimmung. Und China ist auch ein grosser Exporteur von Motoren. Sie brachten Know-how nach China mit? Brunner: Mit Topmotors, Topten und S.A.F.E. hatten wir in der Schweiz ja schon so etwas wie ein «Denklabor» für Energiefragen. Unser Know-how teilen wir gerne mit den aufgeweckten Leuten in China. Früher verkaufte China liebend gerne billige Motoren nach Europa, weil die Standards hier so lange so tief waren. Wenn wir den Chinesen helfen können, ihre Produkte – Kühlschränke, Fernseher, Motoren, Staubsauger – zu verbessern und energieeffizienter zu bauen, dann profitieren wir auch in Europa ■ und der Schweiz davon. www.topmotors.ch www.energieeffizienz.ch

Preisvergabe für effiziente Motoren Im Rahmen des 5. Motor Summits in Zürich (7. bis 9. Oktober 2014) fand erstmals die Preisverleihung des Global-Efficiency-Medal-Wettbewerbs für hochenergieeffiziente Elektromotoren statt. Die Medaillenvergabe hat zum Ziel, den Einsatz hocheffizienter Motoren auch in Schwellenländern anzuregen, womit eine Verringerung des Energieverbrauchs und damit eine signifikante CO2-Reduktion erzielt werden kann. Organisiert wird der Wettbewerb von SEAD (Super-efficient Equipment and Appliance Deployement), einem internationalen Zusammenschluss von 16 Ländern und einer Initiative des Clean Energy Ministerial (CEM). Ausgezeichnet wurden Produkte der Nanyang Explosion Protection Group Company Ltd aus der Provinz Henan in der Volksrepublik China sowie der Siemens Ltd in Mumbai, Indien.

Sonnenenergie für jeden Fall. Z. B. für Warmwasser, Heizung und Strom im Einfamilienhaus. SOLTOP entwickelt und produziert in Elgg ZH und verkauft Komponenten für die Solartechnik und Solarsysteme. Von der Kleinanlage bis zum Mehrfamilienhaus.

www.soltop.ch 052 397 77 77


Mehrfamilienhaus mit Solarwärme-Anlage. (Foto: Gian Vaitl)

Untersuchungen zu Preisen von Solarwärme-Anlagen

Wie die Solarwärme wieder wachsen kann Thermische Solaranlagen kosten in der Schweiz viel mehr als in Österreich oder Deutschland. Die Gründe dafür sind vielfältig. Bei einigen lohnt sich der Blick über die Grenze. Sabine Perch-Nielsen, Michel Müller *

■ Zwischen 2003 und 2009 hat sich der Absatz von Solarkollektoren in der Schweiz vervierfacht (Bild 1). Seither stagniert der Markt und zeigt seit 2013 sogar nach unten. Um ihren Beitrag zur Energiestrategie 2050 zu leisten, muss die Solarwärme jedoch weiter wachsen. Woher kommt diese Abnahme und wie kann der Markt wieder auf einen Wachstumskurs zurückgeführt werden? Wir vermuten, dass die bisher wichtigsten Kundensegmente langsam gesättigt sind: wenig preissensible Eigenheimbesitzer, die umweltbewusst sind, Freude am guten Gefühl des solaren Duschens haben oder sich für Technik und Wirkungsgrad begeistern. Soll die Solarwärme weiterwachsen, muss sie

sich neue Marktsegmente erschliessen. Die Käufer dieser neuen Segmente sind jedoch nicht mehr bereit, für ein «gutes Gefühl» oder eine spannende Technologie mehr zu bezahlen. Für sie muss die Solaranlage zuverlässig und wartungsarm Wärme liefern und sie darf nicht teurer sein als Konkurrenztechnologien.

Marktwachstum durch Preissenkung? Für ein weiteres Wachstum müssen also die Preise sinken. Im Masterplan Solarwärme 2035 von Swissolar gibt es Hinweise, dass dazu durchaus Potenzial besteht. Eine Abfrage der Preise bei den Solarverbänden der Schweiz, Österreich und Deutschland ergab grosse Unterschiede zwischen den Ländern. Eine

Einfamilienhaus mit klassischer Solarwärme-Anlage für Warmwasser. (Foto: BFE/Planair)


Energie | Wärme | Strom |

Bild 1: Nach einer Wachstumsphase stagniert der Markt seit einigen Jahren.

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Österreich und Baden-Württemberg diverse Branchenkenner gefragt, was sie unter einer «Standard»-Anlage verstehen. Eine Standard-Anlage für ein Einfamilienhaus in der Schweiz umfasst 5 Quadratmeter Flachkollektoren, die im Dach montiert werden, und einen 500-Liter-Speicher (Bild 2). In Baden-Württemberg erfolgt die Montage hingegen eher auf dem Dach (statt im Dach) und es werden kleinere, 300-Liter-Speicher eingesetzt. Auch in Österreich werden typischerweise 300-LiterSpeicher eingesetzt. Dazu sind grössere Kollektorflächen üblich (6 Quadratmeter), die ungefähr gleich häufig im und auf dem Dach montiert werden. Auch bei den eingesetzten Technologien gibt es vor allem bei den Speichern Unterschiede. In allen drei Regionen sind Trinkwasserspeicher aus Emaille üblich. In Baden-Württemberg werden jedoch als Alternative häufig auch Heizwasserspeicher eingesetzt. In der Schweiz werden hingegen auch hie und da die viel teureren Edelstahlspeicher angeboten. Das Resultat der ersten Recherchen war also klar: Im Masterplan Solarwärme wurden tatsächlich Äpfel, Birnen und Orangen verglichen.

Viel höhere Preise in der Schweiz

Bild 2: Schema der für die Schweiz typischen Anlage für Warmwasser im Einfamilienhaus.

klassische Warmwasseranlage für ein Einfamilienhaus ist in der Schweiz viel teurer als in den Nachbarländern. Die Unterschiede sind zudem so gross, dass sie nicht allein durch höhere Löhne erklärt werden können. Bedeutet dies, dass Kosten und Preise gesenkt werden können und damit das Marktwachstum wieder angekurbelt werden kann? Diese Frage konnte nicht abschliessend beantwortet werden, denn kritische Stimmen fragen zu Recht: Stimmen die Angaben der Verbände tatsächlich? Und vor allem: Wurden dabei nicht etwa Äpfel mit Birnen verglichen? Ist eine typische Schweizer Standardanlage mit

der deutschen Standardanlage überhaupt vergleichbar? EnergieSchweiz wollte der Sache auf den Grund gehen und beauftragte uns, die Preisunterschiede zwischen der Schweiz, Österreich und Deutschland zu erheben und die wichtigsten Gründe dafür herauszufinden [1]. Da sich die Arbeitskosten in Deutschland stark regional unterscheiden, haben wir uns auf das Bundesland Baden-Württemberg fokussiert.

Äpfel und Birnen Einem belastbaren Preisvergleich müssen vergleichbare Anlagen zugrunde liegen. Dazu haben wir in der Schweiz,

Für einen fundierten Vergleich haben wir daher eine für die Schweiz typische Anlage definiert und deren Kosten und Preise bei Installateuren in der Schweiz, Österreich und Baden-Württemberg abgefragt. Der nun zulässige Preisvergleich – wir vergleichen sozusagen den gleichen Apfel in allen drei Regionen – zeigt immer noch grosse Preisunterschiede. Die typische Anlage für ein Einfamilienhaus kostet in der Schweiz zwischen 35 % und 75 % mehr als in den Vergleichsregionen, beim Mehrfamilienhaus sind es gar zwischen 60 % und 105 % (Bild 3, alle Angaben ohne MwSt.). Spannend ist dabei, dass die Preise in der Schweiz sehr variabel sind. Das günstigste Schweizer Angebot entspricht ungefähr dem durchschnittlichen Angebot in Baden-Württemberg. Wie erwartet ist insbesondere die Arbeit in der Schweiz viel teurer (Bild 4). Dies liegt einerseits an den höheren Arbeitskosten in der Schweiz, aber auch an einer deutlich höheren Anzahl angegebener Arbeitsstunden. Eher überrascht hat, dass auch die Speicher und das weitere Material deutlich teurer sind (im Durchschnitt der Gebäudetypen zwischen 60 % und

41


42

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Energie | Wärme | Strom |

95 %), während es bei den Kollektoren nur geringe Unterschiede zwischen den Regionen gibt. Wie bei den Gesamtpreisen sind auch die Komponentenpreise in der Schweiz sehr variabel. Oft erreichen die günstigsten Schweizer Angebote die durchschnittlichen Preise der Nachbarregionen.

Die sechs Gründe Um den Ursachen für die hohen Preisunterschiede auf den Grund zu gehen, haben wir 14 Hypothesen aufgestellt und im Detail überprüft. Dabei haben sich sechs Gründe als besonders relevant herauskristallisiert. • Höhere Arbeitskosten: Wie erwartet sind die Arbeitskosten in der Schweiz höher. Sie sind im Baugewerbe in Österreich rund 20 % günstiger, in Deutschland gar 30 % günstiger. • Konsequenter umgesetzte Arbeitssicherheit: Die rechtlichen Anforderungen an die Arbeitssicherheit unterscheiden sich in den drei Regionen zwar nicht sehr stark. Branchenexperten gehen jedoch davon aus, dass die Regeln in der Schweiz häufiger umgesetzt werden. Zudem sind die Kosten für die Arbeitssicherheit, wie beispielsweise die Kosten eines Gerüsts, in der Schweiz auch höher. • Höhere Bruttomargen der Grosshändler: Bei einzelnen Grosshändlern scheinen die Bruttomargen in der Schweiz viel höher zu liegen als in Deutschland. Wir haben dazu die Listenpreise für identische Produkte in den Schweizer und deutschen Katalogen von internationalen Grosshändlern verglichen. Während die Schweizer Listenpreise bei einem der untersuchten Grosshändler durchgehend zwischen 10 und 35 % höher liegen als in Deutschland, liegen sie bei einem anderen Händler bis zu 60 % höher (Bild 5). • Zusätzliche Produktprüfungen für Speicher: Erfüllt ein Produzent in der EU die Prüfnorm gemäss einer akkreditierten nationalen Prüfstelle, kann er den geprüften Speicher in der ganzen EU vertreiben. In der Schweiz müssen die Speicher hingegen vom Schweizerischen Verein des Gas- und Wasserfachs (SVGW) zertifiziert werden. Die Zertifizierung ist zwar nicht gesetzlich vorgeschrieben, aber faktisch fast unumgänglich. Das bisherige Reglement des SVGW enthielt zusätzliche Anforderungen an die Grösse und Platzierung der Kontrollöffnungen sowie an den maximal erlaubten Wärmeverlust. Solche zusätzlichen

Bild 3: Die Preise in der Schweiz sind deutlich höher und variabler als in den Nachbarregionen.

Bild 4: Relevante Aufpreise in der Schweiz für alle Komponenten ausser den Kollektoren.

Bild 5: Die Listenpreise im Schweizer Katalog sind teilweise viel höher als im deutschen Katalog.


Energie | Wärme | Strom |

Chance Solarwärme-Anlagen: Mit tieferen Preisen den Markt vergrössern.

Anforderungen verteuern die Anlagen direkt über die Erhöhung der Kosten (Zertifizierungskosten, kleine Stückzahlen), aber auch indirekt, weil sie ein Hemmnis für den Einstieg von neuen Anbietern in den Schweizer Markt darstellen und damit die Konkurrenz schmälern. Seit dem Zeitpunkt der Recherche hat der SVGW das Reglement jedoch überarbeitet und einige der Zusatzanforderungen abgeschafft. • Weniger effiziente Installation: Bei der Abfrage der Preise geben die Installateure in Österreich 30 % bis 50 % weniger Arbeitsstunden an als die Schweizer Installateure. Offenbar haben sie es geschafft, die Abwicklung und Installation zu standardisieren und zu optimieren. Dazu trägt eine effiziente und eingespielte Zusammenarbeit der Umsetzungspartner bei. Es ist beispielsweise viel üblicher, dass Hersteller von Solaranlagen die Dachmontage für die lokalen Installateure übernehmen. • Niedrigere Preissensitivität: Potenziale zur Kostensenkung werden in der Schweiz weniger ausgeschöpft, weil die Konsumenten weniger preissensitiv sind.

Zahlen mit dem Ausland, scheint die Reduktion im Bereich des Machbaren zu liegen. Ein weiteres Zeichen, das uns diesbezüglich optimistisch stimmt, ist die grosse Preisvariabilität in der Schweiz. Dies zeigt, dass es gewisse Anbieter schon heute schaffen, günstige Solarwärme-Anlagen anzubieten. Eine Hürde für tiefere Preise ist schon genommen worden. Die zusätzlichen Anforderungen des SVGW an die Speicher wurden reduziert. Dies sollte mittelfristig einen ersten Beitrag zur Kostensenkung leisten. Die Installateure können sich das neue Segment der preissensitiveren Kunden mit diversen Massnahmen erschliessen. So können sie die bereits verfügbaren günstigen Standardsets vermehrt bewerben und anbieten. Sie können die Zusammenarbeit mit den

Zukunft der Solarwärme Die Ziele der Energiestrategie 2050 können nur erreicht werden, wenn alle erneuerbaren Energieträger zulegen. Auch die Solarwärme muss dazu weiterwachsen. Dazu muss sie es jedoch schaffen, die Preise zu senken. Eine andere Studie von EnergieSchweiz [2] hat in diesem Zusammenhang gezeigt, dass die Preise zwischen 5 und 25 % gesenkt werden müssen, um im Segment der Heizungssanierungen konkurrenzfähig zu sein. Vergleicht man diese

Beispiel Speicher zu Solarwärme-Anlage für Warmwasser mit Nachheizung ab Wärmepumpe. WP-Anschlüsse und WW-Anschluss vorbildlich siphoniert. Das Bild zeigt die Rohrleitungen vor Ausführung der Dämmarbeiten. (Foto: Soltop)

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Lieferanten für die Dachmontage suchen und ihre Prozesse optimieren. Auch die Produzenten und Grosshändler können zu tieferen Preisen beitragen. Die günstigen Standardsets vieler Grosshändler enthalten in der Schweiz teurere Komponenten als die vergleichbaren Sets in den Nachbarregionen. Sie können daher die Standardprodukte anpassen und vergünstigen und sich auch überlegen, die typische Speichergrösse für die Günstigangebote zu senken. Die Kantone sind derzeit daran, die Weichen für erneuerbare Energie im Gebäude neu zu stellen. Sie sehen im Entwurf der neuen Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn) vom Mai 2014 vor, Gebäudeeigentümer beim Ersatz der Heizung zur Nutzung erneuerbarer Energien zu verpflichten. Eine solche Verpflichtung führt direkt zu einer viel höheren Nachfrage nach erneuerbaren Energien. Legt die Solarwärme gegenüber anderen Erneuerbaren-Lösungen etwas an Konkurrenzfähigkeit zu, kann diese Regelung das Sprungbett für ein erneutes ■ Wachstum bieten. www.energieschweiz.ch www.swissolar.ch * Autoren: Dr. Sabine Perch-Nielsen, Leiterin Erneuerbare Energie, Dr. Michel Müller, Leiter Energie in Gebäuden, beide bei Ernst Basler & Partner. [1] Bericht: Preise und Kosten thermischer Solaranlagen: Analyse der Preise in der Schweiz, Österreich und Baden-Württemberg. Ernst Basler & Partner AG, im Auftrag von EnergieSchweiz/BFE, A4, 102 Seiten. www.ebp.ch > Geschäftsbereiche > Ressourcen, Energie + Klima > Projekte. [2] Broschüre: Trends am Markt thermischer Solaranlagen. Planair SA, im Auftrag von Energie-Schweiz/ BFE, A5, 16 Seiten. energieschweiz.ch

43


44

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Energie | Wärme | Strom |

Optimierung Eigenverbrauch: Fachbeitrag im Vorfeld zur PV-Tagung vom 16. und 17. März 2015 in Basel

Den Strom vom Dach selber nutzen Wer eine Photovoltaikanlage (PVA) besitzt, kann den Strom nun auch direkt nutzen. Für viele Anlagenbesitzer ist das eine wirtschaftliche Alternative zur Stromeinspeisung. Wenn in naher Zukunft die Kosten von Batterien wie erwartet deutlich sinken, wird der Eigenverbrauch noch attraktiver. Die Elektrizitätsversorger sind gefordert. Irene Bättig, im Auftrag von Swissolar

■ Ein neuer Trend bewegt die Elektrizitätsbranche in der Schweiz: der Eigenverbrauch. Seit knapp einem Jahr dürfen Besitzer einer PV-Anlage den eigenen Strom direkt nutzen. Sie müssen ihn nicht mehr ins Netz einspeisen. Dies ist eine attraktive Alternative. Denn bisher wurde dem Anlagenbesitzer oft nur ein Produktionskostenanteil erstattet (rund 8 Rp./kWh) und er musste den Strom teuer zurückkaufen, inklusive Netzkosten. Pro Kilowattstunde bezahlte er 18 bis 22 Rappen. Zunehmen wird der Eigenverbrauch auch durch die neuen Regelungen bei der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV), die seit Anfang 2014 gelten. Bei Anlagen bis 10 kW wurde die KEV durch eine Einmalvergütung abgelöst; bei einer Anlagengrösse von 10 bis 30 kW kann der Betreiber zwischen KEV und Einmalvergütung wählen. Angesichts der nach wie vor langen Wartelisten bei der KEV und der vorgesehenen Absenkung der Vergütungen werden sich viele Bauherrschaften überlegen, auf eine Einmalvergütung mit Eigenverbrauch zu setzen. «Für ein KMU, das

tagsüber viel Strom benötigt, ist unter den aktuellen Rahmenbedingungen die Kombination von Einmalvergütung und Eigenverbrauch attraktiv», erklärt Thomas Jäggi von der EES Jäggi-Bigler AG. Anlagen von mehr als 30 kW können aktuell nicht von der Einmalvergütung profitieren, was aber im Rahmen der Energiestrategie geändert werden soll.

Intelligente Vernetzung der Haustechnik Als Eigenverbrauch gilt, wenn die selbst produzierte Energie am Ort der Produktion zeitgleich verbraucht wird. Bei einem gängigen Verbrauchsmuster wird bei einer PV-Anlage im Privathaushalt eine Eigenverbrauchsrate von 10 bis 20 Prozent erreicht. In Gewerbe-, Industrie- und Bürogebäuden sind deutlich höhere Eigenverbrauchsanteile möglich. Wenn die Haushalte Waschund Abwaschmaschinen während der Mittagszeit laufen lassen, lässt sich der Eigenverbrauch um rund 10 Prozent steigern. Verfügt das Gebäude über eine Wärmepumpe oder einen Warmwasserboiler, lässt sich der Eigenverbrauch

durch eine intelligente Steuerung abhängig vom Stromangebot weiter steigern. Eine solche Steuereinheit bietet beispielsweise die Firma EES Jäggi-Bigler AG an. Der sogenannte IQ-Manager kann bis zu 100 Energieverbraucher mit Smart-Grid-Fähigkeiten steuern. «Die Nachfrage ist gross», erklärt Thomas Jäggi. «Mit der Steuerung kann der Eigenverbrauch im besten Fall auf annähernd 80 Prozent gesteigert werden.» Und künftig könnte auch ein lokaler Energiespeicher eingebunden werden.

Lokale Speicher steigern Eigenverbrauch Mit einer lokalen Speicherung überschüssiger Solarenergie lässt sich der Eigenverbrauch deutlich steigern, wie Andrea Vezzini, Leiter des neuen «Energy Storage Research Centers» von BFH und CSEM, bestätigt: «In Kombination mit einer Batterie können über 70 Prozent des PV-Stroms vom eigenen Dach vor Ort genutzt werden.» Lithium-Ionen-Akkus sind heute sehr leistungsfähig und erbringen auch nach 20 Jahren noch 80 Prozent ihrer ursprünglichen Leistung. Aber heute sind die Kosten

Im Mehrfamilienhaus von Markus Portmann in Kriens wird so viel Solarstrom wie möglich vom eigenen Dach selbst genutzt. Der Inhaber des Planungsbüros e4plus leistet in seinem Haus damit Pionierarbeit. Das intelligente Lastmanagement steuert nicht nur die Wärmepumpe, sondern auch Geschirrspüler oder Waschmaschine. Der Nutzer gibt an, bis wann die Geräte ihre Programme spätestens beendet haben müssen. Eingeschaltet werden sie, wenn die Sonne scheint. Dabei wird nicht nur das aktuelle Wetter sondern auch die Wetterprognose in die Berechnung einbezogen. (Foto: Aura Fotoagentur)


Energie | Wärme | Strom |

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Die PV-Anlage auf dem Schulhaus Säget in Jegenstorf ist eine von 111 Solarstromanlagen, die zusammen fünf Prozent des Stroms der Genossenschaft Elektra Jegenstorf erzeugen. (Foto: Elektra Jegenstorf)

für die Batterien noch zu hoch, um ein solches System wirtschaftlich zu betreiben. Dies wird sich in naher Zukunft jedoch ändern. Eine kürzlich erschienene Studie der UBS geht davon aus, dass sich die Preise für Batterien bis 2020 halbieren. Nicht ganz so optimistisch zeigt sich Andrea Vezzini: «Bis 2020 ist eine Preisreduktion von 25 bis 40 Prozent realistisch.» Ob dannzumal ein PV-System mit lokaler Batterie lukrativ ist, hängt aber auch vom Tarifmodell der Elektrizitätsversorger (EVU) ab. Basiert es wie bis anhin vornehmlich auf dem Strombezug, ist ein hoher Eigenverbrauch attraktiv –

vor allem, wenn die Differenz zwischen Einspeisepreis und Netztarif hoch ist. Wenn die EVU auf einen leistungsbezogenen Grundtarif setzen, kann die Rechnung kippen.

Neue Rolle für Elektrizitätsversorger Bereits haben viele EVU leistungsbezogene Grundtarife eingeführt, was bei Anlagen über 10 kW zulässig ist. Denn auch Eigenverbraucher sind auf das Stromnetz angewiesen. Und dessen Kosten werden heute vorwiegend über den Strompreis finanziert. Eine Umwälzung dieser Kosten auf die Anschlussleistung ist also verständlich. «Manche EVU

13. Nationale Photovoltaiktagung 2015 Die Themen Eigenverbrauch, dezentrale Energiespeicher und damit verbundene Chancen für die Anlagenbesitzer, Solarunternehmen und Netzbetreiber sind Schwerpunkte an der 13. Nationalen Photovoltaiktagung von Montag / Dienstag, 16. / 17. März 2015, im Congress Center Basel. Organisiert vom Bundesamt für Energie, Swissolar und dem Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE beleuchtet das Gipfeltreffen der Photovoltaikbranche die politische Entwicklung im Bereich der KEV und des Eigenverbrauchs, die künftige Preisentwicklung bei PV-Anlagen sowie die neusten Forschungs- und Technologieansätze. Informationen und Anmeldung: www.swissolar.ch/pv2015

schiessen aber über das Ziel hinaus», sagt David Stickelberger von Swissolar. «Mit hohen Grundtarifen bauen sie bewusst Hürden für den Eigenverbrauch auf.» Darüber hinaus würden sie für die Installation der Zähler und deren Betrieb vielerorts Preise erheben, die prohibitiv wirkten. «Bei Verbrauchergemeinschaften in einem Mehrfamilienhaus verlangen sie für die Abrechnung der einzelnen Haushalte teilweise aufwendige und teure Zählerinstallationen, die eine solche Lösung unnötig verteuern», so Stickelberger. Zurzeit ist allerdings noch ein Rechtsstreit hängig, ob das Zählerwesen unter der aktuellen Gesetzesgrundlage bereits liberalisiert ist. Gut möglich, dass der Anlageneigentümer die Messungen schon bald selbst durchführen oder an Dritte vergeben kann und nicht mehr an das EVU gebunden ist. «Die EVU sollten nicht unnötige Hürden für die neue Gruppe der ProduzentenKonsumenten (Prosumers) aufbauen», so Stickelberger. Vielmehr empfiehlt er den EVU, diese als Kunden für neue Dienstleistungen zu betrachten – wie

45


46

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Energie | Wärme | Strom |

Messungen eingebaut, damit der Eigenverbrauch beim Kunden klar erhöht werden kann.» Eigentlich säge man damit am eigenen Ast, meint auch Nyffenegger. Trotzdem sieht er die Produzenten als Partner bzw. Kunden, zum Beispiel für die Beratung zur intelligenten Steuerung des Eigenverbrauchs.

Schub für Eigenverbrauch

Im neuen BFH-CSEM Energy Storage Research Center werden Speicher- und Wandlertechnologien erforscht und geprüft. Im Bild: ein Prüfstand zur Untersuchung des thermischen Verhaltens von elektrochemischen Speichersystemen. (Foto: BFH)

zum Beispiel für die Bewirtschaftung der Speicher, für das Energiemanagement in Gebäuden oder für die Abrechnung von Eigenverbrauchergemeinschaften. Auch Andrea Vezzini sieht die EVU in einer neuen Rolle. Denn ihr vorrangiges Geschäft, Elektrizität zu verkaufen, gerät unter Druck. «Die EVU müssen sich in Richtung System- und Netzdienstleister bewegen», so Vezzini. Er sieht sie zum Beispiel als Contractor für Anlagen von Grossverbrauchern oder Energiespeichern. Oder sie könnten in Teilnetzspeichern Überschüsse aus PV-Anlagen speichern und wieder verkaufen. Damit liesse sich gleichzeitig das Netz entlasten.

zur Energieeffizienz. Zudem hat der Versorger eine Aktion gestartet, um alte Elektroboiler durch Wärmepumpenboiler zu ersetzen. «Wir kaufen grössere Mengen der Geräte ein und bieten sie unseren Kunden zu einem sehr günstigen Preis inkl. Energieberatung an», so Nyffenegger. «Von den 111 erstellten Elektra-Solaranlagen haben wir mit 20 Prosumern die notwendigen

Die Entwicklung zur dezentralen Stromerzeugung ist nicht aufzuhalten. In Zukunft soll jeder Neubau in der Schweiz Strom produzieren – mit einer Leistung von mindestens 10 W pro m2 Energiebezugsfläche, maximal jedoch 30 kW. Dies fordern die neuen Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn), die voraussichtlich Anfang 2015 verabschiedet werden. Auch die rasch wachsende Bedeutung der Elektromobilität wird dem Eigenverbrauch weiteren Schub verleihen, indem sie zusätzliche Speicherkapazitäten für Solarstrom bietet. Dies sagt die bereits genannte UBS-Studie voraus: Künftig werden Solarüberschüsse tagsüber in Batterien gespeichert und über Nacht ins Elektroauto gespeist. Bis 2020 soll sich ein solches System bereits innerhalb von sechs bis acht Jahren amor■ tisieren. www.swissolar.ch

Fördern statt verhindern – ein gutes Beispiel Einen Test mit einem solchen Netzspeicher plant unter anderem die Genossenschaft Elektra Jegenstorf. Der Elektrizitätsversorger hat die Zeichen der Zeit längst erkannt und setzt auf die lokale Energieproduktion. «Wir unterstützen als EVU die Energiewende mit vielen Massnahmen», erklärt Beat Nyffenegger, Leiter Marketing und Verkauf. «Unser Ziel ist, 30 Prozent des Stroms im eigenen Versorgungsgebiet zu produzieren und damit die regionale Wertschöpfung zu steigern.» Die 5Prozent-Marke Solarstrom-Anteil ist bereits geknackt. Die Genossenschaft realisiert als Generalunternehmen Solaranlagen im Kundenauftrag und für den eigenen Bedarf, hat eine Überbrückungsfinanzierung bis zur KEV eingeführt und berät die Kunden bei Fragen

Der Eigenverbrauch lässt sich durch lokale Speicher deutlich steigern. Einen entscheidenden Beitrag zu einem hohen Eigenverbrauch kann darüber hinaus auch ein intelligentes Lastmanagement leisten. (Grafik: www.solarwirtschaft.de)


Energie | Wärme | Strom |

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Gebäudemodernisierung: Optimierung der Sanierungspakete bringt maximalen Nutzen für alle Beteiligten

Wer mit Köpfchen saniert, schafft rundherum Gewinner Werden Modernisierungsmassnahmen an Gebäude und Haustechnik im Rahmen einer Erneuerungsstrategie vorgenommen und die einzelnen Massnahmen zu zweckmässigen Sanierungspaketen gebündelt und aufeinander abgestimmt, entsteht für alle Beteiligten der optimale Nutzen, wie das Beispiel eines Mehrfamilienhauses in Zürich deutlich macht. Jean Haag

■ Energieverluste bei Gebäude und Haustechnik belasten die Budgets vieler Haushalte unverhältnismässig. «Das müsste nicht sein», sagt Elio Pola, stv. Leiter Baumanagement beim Hauseigentümerverband Zürich, «wenn, abgesehen von Massnahmen zur Schadensvermeidung, jene Bereiche mit Priorität saniert würden, welche die grössten Energieeinsparungen erbringen.» Dabei steht die Heizungssanierung ganz oben, denn gesamthaft betrachtet ist da der Rücklauf pro investiertem Franken in Form von geringeren Heizkosten und reduziertem Energieverbrauch am grössten.

Neue Heizungslösung An diesem Grundsatz orientierte man sich bei den Sanierungsmassnahmen im fünfstöckigen Mehrfamilienhaus an der

Forchstrasse in Zürich. Die Liegenschaft mit Baujahr 1914 besteht aus vier Einheiten mit zusammen 20 Wohnungen unterschiedlicher Grösse. Sie ist auf der Südseite von einer Gartenanlage mit Baumbestand umgeben. In einer ersten Etappe wurden die Fenster ersetzt. Im vergangenen Jahr sanierte man Dach und Heizung. Für die Heizung hat man ein neues Lösungskonzept entwickelt. Zuvor wurde die Raumwärme dezentral von zwei Ölheizungen erzeugt, und jeder Hausteil verfügte über eine eigene Gastherme für die Warmwassererwärmung. Neu wurde eine Heizzentrale eingerichtet, von der aus das ganze Haus mit Raumwärme und Warmwasser versorgt wird. Sodann verzichtete man auf den Energieträger Heizöl. Im Rahmen der Dachsanierung wurden Solarkollektoren eingebaut, ferner neue

Thermostatventile und hocheffiziente Umwälzpumpen installiert sowie alle Leitungen mit einer optimierten Dämmung versehen.

Effizient und umweltfreundlich Die neue Kombianlage Gas/Solar entspricht den Empfehlungen des im Frühjahr 2014 veröffentlichten Berichts des Uno-Klimarats (IPCC), wonach die Energieeffizienz zu erhöhen ist und verstärkt Energiequellen zu nutzen sind, die den Ausstoss an Kohlendioxid reduzieren oder vermeiden. Diese Anforderungen an eine klimafreundlichere Wärmeerzeugung erfüllen die eingesetzten Systeme optimal. Der Gas-Stand-Brennwertkessel Trigon L verfügt über eine Nennwärmeleistung von 120,6 kW. Mit einem Normnutzungsgrad von 111 % weist er eine aussergewöhnlich hohe Ef-

Fakten zur Heizungssanierung Neue Heizungslösung von Elco 1 Gas-Stand-Brennwertkessel Trigon L120 Nennwärmeleistung bei 75/60 °C: Max./Min. 109,9/25,0 kW Nennwärmeleistung bei 40/30 °C: Max./Min. 120,6/25,0 kW Normnutzungsgrad 40/30 °C: 111 % 40 m2 Solarkollektoren Solatron S2.5-1 für Warmwasserbereitung 2 Warmwassererwärmer Vistron FS zu je 1000 Liter Bauherrschaft Stiftung Huber-Graf + Billeter-Graf Baumanagement Elio Pola, stv. Leiter Baumanagement beim Hauseigentümerverband Zürich Systemberatung Elco Regionalcenter Winterthur

Blick in den Heizungskeller mit modulierendem Gasbrennwert-Kessel Trigon L und Verteilbalken mit Pumpengruppen.

Ausführung Blum Haustechnik AG, Schlieren Projektleiter: André Durussel

47


48

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Energie | Wärme | Strom |

umfassend über die neue Anlage instruiert. Sodann hat man ihr eine Anleitung in Wort und Bild übergeben, was zu tun ist, falls einmal eine Betriebsstörung auftreten sollte. Daraus wird ersichtlich, was wann zu kontrollieren ist, wie die Manipulationen und Resultate festzuhalten sind, wie danach zu reagieren bzw. wer zu informieren ist.

Nur Gewinner

In dieser Liegenschaft an der Forchstrasse in Zürich wurden das Dach und die Heizung saniert sowie weitere energetische Modernisierungsmassnahmen im Bereich Technik umgesetzt.

fizienz auf. Der Edelstahlwärmetauscher besteht aus zwei übereinander angeordneten zylindrischen Kondensationskammern, wobei die obere Kammer so konstruiert ist, dass sie durch das anfallende Kondensat selbsttätig gereinigt wird, wodurch ein optimaler Wärmeübergang gewährleistet ist. Auf dem Dach wurden für die Warmwasserbereitung thermische Solarkollektoren des Typs Solatron S2.5-1 mit einer Fläche von 40 m2 installiert. Der robuste Flachkollektor verfügt über einen Vollflächenabsorber aus Aluminium mit hochselektiver Beschichtung. Die Energieaufnahme liegt bei sehr guten 95,3 Prozent. Das Solarsystem kann mit passendem Speicher und Solarregler auch zur Heizungsunterstützung eingesetzt werden.

Alles aus einer Hand Sämtliche Komponenten der neuen Heizung inklusive der beiden Warmwassererwärmer mit je einem Volumen von 1000 Liter stammen von Elco. Sie sind perfekt eingebunden und exakt aufeinander abgestimmt, was die Gesamteffizienz der Anlage erhöht. Planung und Ausführung der Heizungsanlage lag in den Händen der Blum Haustechnik AG, Schlieren. Eine professionelle Inbetriebnahme, die bei Elco durch Spezialisten vorgenommen wird, gewährleistet, dass das System von Anfang an effizient

Wer mit Köpfchen saniert, schafft rundherum Gewinner – so könnte man das Ergebnis der Sanierungsmassnahmen zusammenfassen. Für die Bauherrschaft sind der langfristige Werterhalt der Liegenschaft und eine moderne, leistungsfähige Infrastruktur zentral. Prämien und Förderbeiträge von insgesamt rund 16 000 Franken verbilligten die Investition. Die Mietzinse bewegen sich weiterhin im preisgünstigen Segment und liegen nach wie vor unter der Markt-

Hydraulisch optimierte Module mit werkzeuglos montierbaren Anschlüssen reduzieren den Montageaufwand der robusten Flachkollektoren Solatron S2.5-1.

und wirtschaftlich arbeitet. Die Verbrauchsdaten bzw. Solarerträge der neuen Anlage werden systematisch erfasst und ausgewertet. Sie sind ein wichtiges Indiz für deren einwandfreie Funktion. «Die Ergebnisse zeigen uns, dass das Heizsystem wenig Energie verbraucht», kommentiert Elio Pola. «Sodann kann erstaunlich viel Gratisenergie von der Sonne für die Wärmeerzeugung genutzt werden, dies selbst bei ungünstigem Licht oder wenn es draussen kalt ist.» Für die Betreuung der Heizung ist Hauswartin Christina Dürr zuständig. Sie wurde

miete. Davon profitieren auch die Mieter, dies bei höherem Heiz- und Warmwasserkomfort, wozu auch eine umsichtige Wartung und Betreuung einen Beitrag leistet. Wegen des geringeren Energieverbrauchs dürften in der Tendenz die Nebenkosten sinken, geht man doch von Energieeinsparungen zwischen 40 und 45 % aus. Zu guter Letzt kann einer der ehemaligen Heizungskeller neu als Bastelraum genutzt werden. «Hauseigentümer, die sich mit Sanierungsmassnahmen ihrer Liegenschaft beschäftigen, sollten für Architektur und Baumanagement Fachleute bei-


Energie | Wärme | Strom |

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

S &G Mobile Heizzentrale AG www.mobile-heizzentrale.ch info@mobile-heizzentrale.ch

Leistung 20 KW – 2,3 MW • Vermietung mobiler Heiz- und Warmwasserzentralen Christina Dürr, welche die Heizung betreut, freut sich als Hauswartin und Mieterin über den hohen Heiz- und Warmwasserkomfort.

• Oellieferung bis 700 Liter möglich • Hotboy Service – Reparaturstandort ZH-Oetwil am See

Telefon 044 923 75 70 Fax 044 923 32 45

Foto Peter Bolliger, Volketswil Foto Peter Bolliger, Volketswil

BL-Reinach / BE-Münsingen

Elio Pola, stv. Leiter Baumanagement beim Hauseigentümerverband Zürich und verantwortlicher Projektleiter.

ziehen, die über einen Leistungsausweis in der Sanierung von bewohnten Liegenschaften verfügen», lautet der Ratschlag des erfahrenen Experten Elio Pola. Weiter soll man für die Haustechnik kompetente Unternehmen auswählen und sich auf Lieferanten wie Elco konzentrieren, die innovative Heizsysteme mit umfassenden Dienstleistungen von der Beratung bis zu ■ Wartung und Service anbieten.

Für schlaue Füchse: Fernwärme nach Mass

www.elco.ch

Fahrer AG Energie-, Mess- und Regeltechnik Alte Winterthurerstrasse 33 CH-8309 Nürensdorf

Basic-Modul und individuelle Stationen I Fernwärmestationen von 5 kW - 10 MW I erstaunlich flexibel, ab Lager lieferbar I markant günstiger I kompakt und servicefreundlich

Telefon 043 266 20 40 Fax 043 266 20 41 Email info@fahrer.ch, www.fahrer.ch

49


50

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Energie | Wärme | Strom |

Kaskade aus 2 BHKW, Sole-Wasser-WP, Gas- und Öl-Brennwertkessel

Gesteigerte Effizienz der Kraft-WärmeKopplung Die von Hoval erbaute moderne Heizzentrale in Triesen (Fürstentum Liechtenstein) mit integriertem Blockheizkraftwerk (BHKW) will neue Masstäbe beim Gesamtwirkungsgrad setzen und dient potenziellen Kunden auch aus der Europäischen Union als Referenzobjekt. Quelle: Hoval, Bearbeitung Manuel Fischer

■ Der Heizungstechnik-Spezialist Hoval agiert virtuos in allen Bereichen der Wärmeerzeugung und –übertragung. In Triesen (Fürstentum Liechtenstein) erstellte Hoval eine komplexe Heizzentrale für ein Nahwärmenetz; an dieses ist ein Hallenbad, Schulen und ein Alters- und Pflegeheim angeschlossen. Die Pilotanlage in Triesen umfasst alles, was Hoval im Bereich der Wärmetechnik zu bieten hat: zwei Blockheizkraftwerke, zwei Wärmepumpen sowie ein Gas- und Öl-Brennwertkessel, welche in Kaskade geschaltet werden können. Das Referenzobjekt ersetzt eine frühere Kraft-Wärme-KopplungsAnlage (KWK), die von der Liechtensteinischen Gasversorgung (LGV) bereits seit einem Vierteljahrhundert betrieben worden ist und Verschleisserscheinungen aufwies. Man entschloss sich deswegen für eine komplette Neuanlage, womit es möglich wurde, den Gesamtwirkungsgrad der Anlage nochmals wesentlich zu erhöhen. Urs Westreicher, der Projektverantwortliche der Heizzentrale in Triesen, betont den Pioniercharakter der Anlage: «Gerade die KWK werden in der

Energiewende eine bedeutende Rolle spielen können. Sie bieten den Nutzern zuverlässig Wärme und Strom und dies ökonomisch und ökologisch. Sie sind geradezu die geborenen Partner der erneuerbaren Energien wie Wind und Sonneneinstrahlung, diese Quellen stehen bekanntlich nur volatil zur Verfügung.» Bei der Anlage in Triesen wird ein Minimum an erzeugter Wärme ganzjährig abgenommen (beispielsweise für Brauchwarmwasser). Die stufenweise Anordnung mit zwei BHKW-Anlagen unterschiedlicher Leistung ist aber so dimensioniert, dass genau so viel thermische Energie erzeugt wird, wie das Gesamtsystem je nach Jahreszeit benötigt. Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen könnten prinzipiell, so Urs Westreicher, genau auf künftige Bedürfnisse von Wärmeversorgungsnetzbetreibern geplant werden.

Dauerhafter Gesamtwirkungsgrad 90 plus Was die KWK-Anlage im Komplex der weiterführenden Schulen in Triesen im Fürstentum Liechtenstein bemerkenswert macht, ist die Verknotung zu einer

systemischen Einheit mit zwei Sole/Wasser-Wärmepumpen. In diesem Verbund arbeiten die beiden HovalBHKW-Module PowerBloc EG (240) dank integrierter Wärmepumpen mit einem nachgewiesenen Gesamtwirkungsgrad von über 90 %. Das Zusammenwirken geschieht folgendermassen: Oben auf die Gehäuse der Kraft-Wärme-Stationen flanschten die Anlagebauer Belüftungs- und Entlüftungskanäle. In die Entlüftung der beiden Blockheizkraftwerke (BHKW) integrierten sie jeweils einen Luft/Wasser-Wärmetauscher. Diese Einbauten nehmen die Strahlungswärme auf, leiten sie an die Wärmepumpe des Typs Hoval Thermalia twin H mit den beiden Heizleistungsstufen 10 und 20 kW weiter. Dasselbe gilt analog für die zweite Wärmepumpe Thermalia dual mit 60 kW. Diese beiden Teilsysteme führen die BHKW-Abwärme in den heizungsseitigen Rücklauf zu den Stromwärmeerzeugern zurück: Mit einem COP zwischen 4,4 und 4,9 heben sie die Rücklauftemperatur im Mittel von 60 auf 65 °C an. Die clevere Nutzung der Abwärme hat noch einen weiteren nützlichen Effekt. Die Temperatur der Luft im Technikraum kann stabil um die 20 °C gehalten werden. Zudem wird die Heizzentrale bei Bedarf mit Frischluft durchspült. Dies kommt der ganzen Mikroelektronik im Umfeld der BHKW-Anlage, der

Die installierte Gesamtleistung der Heizzentrale (2 BHKW inklusive Wärmepumpen, Gaskessel) beträgt rund 2 Megawatt. Das kleinere BHKW a) des Typs PowerBloc EG (50) arbeitet mit einer elektrischen Leistung von 50 kW und einer thermischen Leistung von 81 kW, die als Einzelkomponente im Sommer in Betrieb ist. Angeschlossen ist eine Sole-Wasser-Wärmepumpe des Typs Thermalia twin H zur Nutzung der Abwärme. In der Zwischensaison (Frühling/Herbst) ist das grössere BHKW b) mit den entsprechenden Leistungswerten (240/365) in Betrieb. Auch bei dieser Komponente ist eine Wärmepumpe angeschlossen. Im Winter arbeiten beide Module a) und b) gemeinsam. Reicht die Leistung der beiden Blöcke immer noch nicht aus, wird ein Spitzen-Gaskessel e) zugeschaltet. Der Öl-Brennwertkessel d) dient als Redundanz – beispielsweise bei Ausfall oder Wartung der BHKW-Komponenten. Ein 80 m3 umfassender Speicher c) dient zur temporären Speicherung des produzierten Heizungswassers. Dieses fliesst via Verteilung Wärmeverbund g) über das Fernwärmenetz zu den Wärmeübergabestationen f).


Energie | Wärme | Strom |

BHKW-Anlage mit Luftführung zur Nutzung der Abstrahlverluste derMotoren. Im Wärmeübertrager (oben in Bildmitte) übergibt die Warmluft ihre energie an einen Wasserkreislauf, welcher der Sole/Wasser-Wärmepumpe (WP) als Energiequelle dient. Die WP speist in den BHKW-Rücklauf ein. Im Sommer übernimmt das kleinere BHKW (PowerBloc EG 50) (vorne im Bild) den Betrieb, in der Zwischensaison das grössere (PowerBloc EG 240) und im Winter arbeiten beide Module zusammen. Reicht die Leistung der beiden Blöcke immer noch nicht aus, speist ein Dreiwegeventil automatisch den BHKW-Vorlauf in den Rücklauf des anspringenden Gaskessels.

Wärmepumpen, des Gas- und Ölkessels der Heizzentrale zugute. (Denn häufig sind die elektronischen Bestandteile bei Umgebungstemperaturen von 40 °C störungsanfällig). Die installierte Gesamtleistung (aus BHKW, Öl- und Gas-Brennwertkessel, Wärmepumpen) beträgt rund 2 Megawatt. Darin enthalten ist aber die Redundanz von etwa 600 kW, die der Heizöl-Brennwertkessel vorhält. Die vom BHKW erzeugte Elektrizität wird übrigens ins öffentliche Netz eingespeist.

Pilotanlage mit europäischer Ausstrahlung Das Heizungswasser vom kleinen BHKW fliesst direkt zu diesen Wärmeübertragern; das grosse BHKW bedient sie direkt nur dann, wenn weitere Wärme angefordert wird. Der Gaskessel tritt dann in Aktion, wenn in Spitzenzeiten im Winter zusätzliche Wärme benötigt wird. Der Ölkessel wird nur betrieben, falls die BHKW wegen Instandhaltung oder anderen Gründen ausfallen. Der Gesamtwirkungsgrad der Pilotanlage von über 90 % entspricht den europäischen Vorgaben für förderfähige hocheffiziente, am Nutzwärmebedarf orientierte Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Die kombinierte Produktion von Wärme und Elektrizität führt zu einer Primärenergieeinsparung. Generell gelten deswegen solche Anlagen als förderungswürdig im Sinne der Richtlinie 2004/8/EG; die Ausgestaltung der Förderung ist aber von Land zu Land sehr unter■ schiedlich. Siehe auch Beitrag zu Hoval im Info-Teil auf Seiten 13–14.

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

51


52

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Energie | Wärme | Strom | Produkte

Neue Hochleistungs-Wärmepumpen von Oertli ■ Mit den beiden Luft-WasserWärmepumpen LAN 28TBS (Heizleistung 20,3 kW) und LAN 22TBS (Heizleistung 14,7 kW) von Oertli lanciert Walter Meier zwei neue Geräte zur Aussenaufstellung, die rundum überzeugen. Mit drei gezielten Massnahmen wird insbesondere die Geräuschentwicklung der beiden neuen Systeme auf ein absolutes Minimum reduziert: Das strömungsoptimierte, sich verjüngende Gehäuse mit gekapseltem Verdichterraum, der Axial-Lüfter für ein leises Luftgeräusch und die frei schwingende Verdichter-Grundplatte zur Körperschall-Entkopplung tragen entscheidend dazu bei, dass der Faktor Lärm bei der Aufstellung der Geräte mehr oder weniger ausser Acht gelassen werden kann. Auch bezüglich Leistung und Effizienz setzen die neuen, besonders platzsparend und einfach zu instal-

lierenden Wärmepumpen von Oertli neue Massstäbe. Der Hochleistungsverdampfer und der EC-Lüfter sorgen für eine verfeinerte Anpassung des Luftvolumenstroms und die FWO-Funktionalität erlaubt die Optimierung der Speicherladung für eine deutlich effizientere Warmwasserbereitung mit höheren Warmwassertemperaturen und Zapfmengen. Zwei Verdichter ermöglichen maximale Effizienz sowohl im Voll- als auch im Teillastbetrieb. Dank hohem COP lassen sich mit beiden Neuheiten ausgesprochen tiefe Betriebskosten realisieren. Dank hoher Vorlauftemperatur von maximal 65 °C eignen sich beide Modelle hervorragend für den Einsatz bei Sanierungsprojekten. ■

Noch leiser, noch komfortabler: Oertli LAN 22TBS bzw. 28TBS, LuftWasser-Wärmepumpen für Aussenaufstellung.

Walter Meier (Klima Schweiz) AG 8603 Schwerzenbach Tel. 044 806 41 41 www.waltermeier.com

Calpex Plus ermöglicht um bis zu 22 % reduzierte Wärmeverluste ■ Gute Neuigkeiten für qualitäts- und preisbewusste Planer und Installateure: Mit Calpex Plus können Sie über 30 Jahre die Energieeffizienz bis zu 22 % jährlich steigern. Der Einsatz von zusätzlich gedämmten Fernwärmerohrsystemen trägt massgeblich zur Anteilerhöhung der erneuerbaren Energien sowie der Energieeffizienz bei. Calpex Mit zentralen Vorteilen wie hoher Flexibilität, engen Biegeradien, grossen Lieferlängen, raffinierter Verbindungstechnik und exzellenten Wärmedämmwerten haben sich die Calpex-Rohrsysteme im Nah- und Fernwärmebereich bei Planern, Installateuren und Rohrbauern einen

hervorragenden Ruf erworben. Seit der Lancierung von Calpex vor bald 20 Jahren wurden weltweit Millionen Meter Calpex-Rohre verlegt.

Zusätzlich gedämmte Fernwärmerohre Calpex Plus. Beispiel hier: DN 25 mm, Aussendurchmesser 93 bzw. 78 mm.

Calpex Plus Calpex unterscheidet sich auf dem Markt bereits jetzt durch die ausgezeichnete Dämmleistung mit der geringsten Wärmeleitfähigkeit. Neu erweitert Brugg Pipesystems das Calpex-Sortiment und bietet sämtliche Dimensionen mit verstärkter Dämmleistung auf dem Markt an. Die Erhöhung der Dämmstärke und somit die gesteigerte Effizienz erlauben bei einer Lebensdauer von mindestens 30 Jahren eine enorme Einsparung der Energiekosten.

Ein Rohrsystem mit Zukunft Nahwärmesysteme gewinnen in Zusammenhang mit intelligenten, sauberen und energieeffizienten Wärmeversorgungskonzepten zunehmend an Bedeutung. Die neue Calpex-Dimensionen bilden eine solide Grundlage für dauerhafte und zukunftssichere Lösungen im Bereich Wärmetransport. ■ Brugg Rohrsystem AG 5314 Kleindöttingen Tel. 056 268 78 30 stefan.lickel@brugg.com www.pipesystems.com Eine Beispielrechnung zeigt eindrücklich den Mehrwert anhand eines kleinen Wärmeverbunds auf: Energiebedarf gesamt: 90 kW / ⌬20°C, Rohrlänge gesamt: 700 Meter, Betriebsstunden: 3000 h/a, Einsparung durch Calpex Plus: 2.9 MWh/a.


Energie | Wärme | Strom | Produkte

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Eine «Solaranlage» nach neusten Erkenntnissen der Wärme- und Verbrennungstechnik

GasCompactUnit – das kompakte Raumwunder Der sparsame Umgang mit der Energie und der sinnvolle Einsatz regenerativer Energien bei gleichzeitiger Steigerung von Komfort, Behaglichkeit und Sicherheit entsprechen einem aktuellen Anspruch in der Bau- und Renovationsbranche. Domotec baut ihr Engagement im Bereich erneuerbare Energien stetig aus und bietet mit der Solaranlage GasCompactUnit eine kompakte und zukunftsorientierte Lösung für das Wohnen von morgen. ■ Die Energievorräte unserer Welt sind knapp und deshalb wertvoll und teuer. Gründe, um beim Kauf einer neuen Heizungsanlage besonders sorgfältig auf den sparsamen Verbrauch der eingesetzten Energie und geringen CO2-Ausstoss zu achten. Die Anforderungen, die heute an einen modernen Wärmeerzeuger gestellt werden, sind aus diesen Gründen sehr vielfältig. Effizient und kompakt auch für Sanierungen Mit der GasCompactUnit hat Domotec eine Solaranlage nach den neusten Erkenntnissen der Wärme- und Verbrennungstechnik, der Solarenergie-Gewinnung und der Trinkwasserhygiene entwickelt. Die GasCompactUnit besteht aus einem effizienten Brennwertkessel und einem hygi-

Die GasCompactUnit besteht aus einem effizienten Brennwertkessel und einem hygienischen Warmwasserspeicher, wahlweise mit 300- und 500-Liter-Speicher. (Fotos: Domotec)

enischen Warmwasserspeicher. Durch die kompromisslose Zusammenführung dieser Funktionen ist eine Anlage entstanden, die in puncto Platzgewinn und Energieausnutzung völlig neue Massstäbe setzt. Sie benötigt wenig Stellfläche und passt vormontiert durch jede Tür. Die kompakte Heizzentrale zeichnet sich durch eine maximale Leistung bis zu 26,5 kW aus. Auch bei der Warmwasserhygiene erfüllt die GCU höchste Ansprüche, denn das Wasser wird in einem Chromstahlrohrsystem erwärmt, kontinuierlich erneuert und ausgetauscht. Optional auch zu einem späteren Zeitpunkt einsetzbare Solarkollektoren bieten eine zusätzliche Möglichkeit zur Wassererwärmung. Das System Solaris eignet sich sowohl für den Ein-

Auch bei der Warmwasserhygiene erfüllt die GCU höchste Ansprüche, denn das Wasser wird in einem Chromstahlrohrsystem erwärmt, kontinuierlich erneuert und ausgetauscht.

satz bei Neubauten als auch bei bestehenden Einfamilienhäusern. Technische Informationen Da der eigentliche Heizkessel der GCU im Warmwasserspeicher integriert ist, entstehen keine Oberflächen- und Auskühlverluste. Die Wärme wird somit vollständig an das Speicherwasser und nicht an die Umgebung abgegeben. Zusätzlich sorgt die sehr gute Wärmedämmung des Kunststoffspeicherbehälters für minimale Wärmeverluste. Der Verlust der gesamten GasCompactUnit beträgt bei 60 °C Speicherwassertemperatur und 20 °C Raumtemperatur gerade mal 2,9 °C in 24 Stunden. Die Heizleistung der GasCompact Unit wird von der elektronischen Regelung im Bereich von 4 bis 26,5 kW stufenlos geregelt. Eine integrierte Computerelektronik sorgt dafür dass die Gas-BrennwertUnit ihre Leistung automatisch den sich ändernden Anforderungen anpasst. Durch ihre kompakte Bauweise sind der Platzbedarf und der Installationsaufwand minimal. Auf gerade 79 × 79 cm (0,6 m2) sind der komplette Gas-Brennwertkessel, der Warmwasser- sowie der Solarspeicher untergebracht. Da die gesamte Unit vollflächig auf dem Boden steht, geht die Montage rasch und einfach von der Hand. Ausserdem werden Geräuschübertragungen von der Unit zum Gebäude wirkungsvoll unterbunden. GasCompactUnit auf einen Blick • Niedriger Energieverbrauch durch konsequente Brennwertnutzung und Integration von Heizkessel und Warmwasserspeicher • aktiver Beitrag gegen die Folgen von Klimaveränderungen und

den Treibhauseffekt durch erhebliche Reduktion des CO2Ausstosses • platzsparende, kompakte Bauweise • hochstehende Wasserhygiene • flüsterleiser Betrieb • kompakt und kostengünstig, da die GasCompactUnit Brennwertkessel und Wassererwärmer in einem Gerät vereint sind • niedriger Installationsaufwand durch betriebsfertige Vormontage • einfache und kostengünstige Wartung • Solarenergienutzung zur Wassererwärmung und Heizungsunterstützung lässt sich jederzeit nachrüsten • umfangreiche kantonale Solarförderaktion zusammen mit «energie schweiz.ch». ■ Domotec AG 4663 Aarburg Tel. 062 787 87 87 j.stenz@domotec.ch www.domotec.ch

53


54

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Energie | Wärme | Strom | Produkte

Stückholzheizung mit moderner Holzvergasertechnologie ■ Liebi LNC AG steht für erstklassige Qualität «Made in Switzerland» beim Bau von Pellets- und Stückholzheizungen. Die Anlagen LSK und LSK Combi basieren im Wesentlichen auf moderner Holzvergasungstechnologie. Bei der Holzverbrennung wird grösstmögliche thermische Leistung bei minimalen Rauch- und Schadstoffemissionen erreicht. Die elektronische Steuerung der Verbrennungsluft reduziert den Holzverbrauch auf ein Minimum. Das Resultat ist ein optimaler Wirkungsgrad bei geringer Umweltbelastung. Mit der einfachen Bedienung steht der LSK für Heizungskomfort auf dem neuesten Stand der Technik. Mit Leistungen von 19 bis 60 kW sind die LSK-Stückholzheizungen geeignet für Einfamilienhäuser bis zu grösseren Gebäuden und kleineren Nahwärmeverbünden. Die Modelle verfügen über kleinere oder grössere Holzfüllvolumen und sind für Halbmeter- oder Meterscheitholz geeignet. Je nach Kundenbedürfnissen kann die Bandung der Bedientüren angepasst werden.

Energiespeicher und Sensor Der Energiespeicher ist Bestandteil der LSK-Lösung. Dieser nimmt die Überschusswärme des Holzheizkessels auf und gibt sie bei Bedarf wieder ab. Das unterstützt einen optimalen Holzfeuerungsbetrieb und erhöht den Bedienkomfort. Ob mit Fichtenholz oder mit Buchenholz geheizt wird – LSKStückholzheizungen regulieren die Verbrennung selbstständig. Eine eingebaute Lambdasonde sendet permanent Informationen an die Steuerung der Luftklappen für die Primär- und Sekundärluft. Das regulierte Gas-Sauerstoff-Gemisch garantiert einen optimalen Wirkungsgrad und eine praktisch aschefreie Verbrennung.

Liebi-Stückholzheizungen sind erhältlich mit Leistungen von 19 bis 60 kW. Der Energiespeicher ist Bestandteil der LSK-Lösung.

Der Füllraum ist in angenehmer Höhe angeordnet (oben) und erlaubt ein einfaches Beschicken mit Halbmeter- oder Meterspälten. Die Elektronik steuert und regelt die Verbrennung vollautomatisch und effizient. Die spezielle Form der Brennkammer (unten) sorgt für eine intensive Verwirbelung und Durchmischung, sodass alle brennbaren Bestandteile in den Flammenkern geführt und verbrannt werden.

Kombilösung Bei Ferienabwesenheit oder wenn aus anderen Gründen der manuelle Nachschub mit Holz nicht möglich ist, hat Liebi mit dem HolzÖl-Heizkessel LSK Combi die ideale Lösung. Die Umstellung von Holzfeuerung auf Ölbetrieb erfolgt automatisch. Der moderne LowNOx-Ölheizkessel bietet eine schadstoffarme Verbrennung. Um individuellen Wärmebedürfnissen gerecht zu werden, ist der LSK Combi in verschiedenen Leistungs-

grössen mit unterschiedlich dimensionierten Ölkesseln erhältlich. ■ Liebi LNC AG 3753 Oey-Diemtigen Tel. 033 681 27 81 www.liebi-heizungen.ch


Energie | W채rme | Strom |

| HK-Geb채udetechnik 1/15 |

55


Uwe Sigloch, Marktmanager bei ebm-Papst (Mitte), erläutert die technischen Attribute neuer ebm-Papst-Geräte anhand ausgestellter Demoanlagen während des Symposiums.

ebm-Papst-Symposium zu effizienten und geräuscharmen Ventilatoren der neuesten Generation

Retrofit macht Ventilatoren zukunftstauglich Anlässlich eines Symposiums des Luft-, Kälte- und Klimatechnikherstellers ebm-papst im Oktober erfuhren die über 100 Teilnehmer, wie bei Energieverbrauch und Lärmpegel von Ventilatoren neue Massstäbe gesetzt werden können. Quelle: MarKom, Bearbeitung Manuel Fischer

■ Ambitiös ist die Energiestrategie 2050 des Bundes. Denn auch bei der Nachfrage nach Elektrizität sollen gewaltige Einsparungen erzielbar werden: Gegenüber heute sollen 16 TWh elektrischer Strom weniger verbraucht werden, das entspricht einer Abnahme von 27 Prozent. Grosses Sparpotenzial sehen die Experten im Ersatz veralteter, ineffizienter elektrischer Antriebe. Alleine durch diese Massnahme könnten 12 Prozent des gegenwärtigen Stromverbrauchs eingespart werden. Die Fokussierung auf Ersatzinvestitionen bei Ventilatoren ist gut begründbar. Denn rund ein Drittel der genutzten Elektrizität für antriebstechnische Vorrichtungen wird alleine für die Ventilation verwendet (4,1 Prozent des Schweizer Stromverbrauchs im Jahr 2013). Pumpen, Kälte- und Druckluftkompressoren, Förderanlagen und weitere Anlagen machen die übrigen zwei Drittel aus. Ab Januar 2015 dürfen nur noch Ventilatoren nach den neuen Mindestanforderungen importiert und verkauft werden, wobei für Lagerware eine 18-monatige Übergangsfrist besteht. Dadurch werden

die Anschaffungskosten von Ventilatoren modernster Bauart um rund 5 bis 10 Prozent verteuert, die Lebenszykluskosten der Gerätenutzer, so die Schätzung des Bundesamtes für Energie (BFE), werden tendenziell tiefer ausfallen.

Mit freiwilligen Massnahmen will der Bund die Energieeffizienz der Antriebstechnik zusätzlich steigern. Dabei unterscheidet das BFE zwischen freiwilligen Massnahmen ohne finanzielle und solchen mit finanzieller Unterstützung.

Werner Schneeberger, Geschäftsführer der Schweizer Niederlassung von ebm-Papst (links), im Gespräch mit Richard Philipps vom Bundesamt für Energie.


Lüftung | Klima | Kälte |

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

der jedoch im tatsächlichen Betrieb nicht stimmt. Das Unternehmen ebm-Papst misst gemäss Daniel Spurgeon die Mindestkonfiguration eines einbaufertigen Ventilators, bestehend aus Hochleistungslaufrad, energieeffizientem GreenTech-EC-Motor und Steuerelektronik. Häufig ist der Wirkungsgrad höher, als in den Unterlagen angegeben. Zusätzlicher Vorteil: Einbaufertige Ventilatoren benötigen keine externen Frequenzumrichter, weniger Bauraum und keine spezifischen Erdungs- und Schirmungsmassnahmen und sind nach dem elektrischen Anschluss gleich funktionsbereit (Plug & Play).

Retrofit – besondere Vorteile bei Kühlanlagen

Daniel Spurgeon (links), Spezialist für die Berechnung von Wirkungsgraden lüftungstechnischer Anlagen, nimmt sich Zeit zu Fragen eines Kunden.

Förderprogramme sind wenig bekannt Zu Letzteren gehört das Programm «ProKilowatt», wofür dieses Jahr 22 Mio. Franken Fördermittel zur Verfügung standen. Zugelassen sind dafür Schweizer Projekte, die additional, realisierbar und finanziell abgesichert sind. Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, die erst ab fünf Jahren als rentabel gelten, werden gemeinhin als unwirtschaftlich taxiert. Das Bundesamt für Energie (BFE) hat in diesem Falle – bei einer Paybackzeit einer Investition von fünf und mehr Jahren – einen Förderbeitrag von 40 Prozent der Mehrkosten infolge der Wahl einer energieeffizienten Massnahme (gegenüber einer Standardlösung) festgelegt. Für Effizienzverbesserungen bei Antriebstechniken wie Pumpen, Kältekompressoren oder Druckluftanlagen sind

bislang beim BFE schon ordentlich viele Anträge für Fördermittel angemeldet. Dass es auch Fördermittel für die Effizienzverbesserung für Ventilatoren gibt, ist bislang kaum bekannt. «Das Geld für noch nicht realisierte Projekte wartet auf Interessenten», resümierte Richard Phillips vom BFE als Gastredner am Symposium des Ventilatorenherstellers ebm-Papst.

Systemwirkungsgrad richtig ermitteln Selbst wer korrekt multipliziert, liegt falsch – zumindest beim Leistungsverbrauch von Ventilatoren. Um einen realistischen Wert zu erhalten, empfiehlt es sich aufgrund der Norm ISO 12759:2010 mit tatsächlich gemessenen Werten zu planen. Damit wird vermieden, dass ein zwar optimaler Gesamtwirkungsgrad der Einzelkomponenten gerechnet wird,

Hören und Messen – ein ungleiches Paar Schall ist objektiv messbar, aber nur subjektiv erlebbar. Christian Haag, Leiter des psychoakustischen Labors des Unternehmens ebm-Papst in Mülfingen, stellte an der Fachtagung in Geroldswil verschiedene Tonproben vor. Die Geräusche von zwei Ventilatoren mit gleichem Schallleistungspegel können sehr unterschiedlich wahrgenommen werden. Umgekehrt wird ein höherer Schallleistungspegel eines Lüfters A als derjenige des Lüfters B nicht zwangsläufig als störender oder lauter empfunden. Auch zwei Ventilatoren mit ähnlichem Frequenzspektrum produzieren ganz unterschiedliche Geräuschqualitäten. Mithilfe psychoakustischer Analysen gewinnt ebm-Papst neue Erkenntnisse zum Geräuschempfinden. Dies geschieht durch das Abspielen von Geräuschsignalen und anschliessendem Bewerten durch eine Gruppe von Zuhörern; häufig Kunden des Unternehmens. Mithilfe einer raffinierten Akustik-Software werden die subjektiven Bewertungen zu diversen akustischen Attributen wie Lautheit, Schärfe, Rauigkeit oder Schwankungsstärke gesammelt und nutzbar gemacht. Psychoakustische Parameter sollen in Zukunft bei der Entwicklung von Ventilatoren und RLT-Anlagen noch an Bedeutung gewinnen.

Bernd Kistner, Markt Manager Kältetechnik bei ebm-Papst, zeigte eindrücklich auf, wie viel Energie bei Kühlmöbeln in einem Supermarkt gespart werden kann. Dank eines Retrofit-Programms mit iQ-Motoren reduziert sich der Energieverbrauch um rund 39 MWh pro Jahr. Dies entspricht einer Ersparnis von etwa 23 Tonnen CO2 und rund 7000 Franken im Jahr. Der Geschäftsführer einer dänischen Supermarktkette testete die Stromaufnahme anhand eines Referenzgerätes und stellte nahezu eine Halbierung des Verbrauchs fest. Ein Retrofit-Programm bietet noch weitere Vorteile: Durch die geringere Wärmeentwicklung des iQ-Motors muss das Gebäude weniger stark klimatisiert werden. Bemerkenswert: Die Betriebszeit der neuen iQ-Motoren wird mit mindestens zehn Jahren veranschlagt. Die Kosten für das Umrüsten sind in der Regel in zwei bis drei Jahren amortisiert. Bei einem Ersatz dürften auch die Schweizer Grossverteiler auf Retrofit setzen. Alleine Coop könnte im Jahr den Stromverbrauch um 14,5 Mio. Mio. KWh reduzieren. Damit ergibt sich ein Einsparpotenzial von rund 2,2 Mio. Franken. Ein in Zukunft immer wichtiger werdendes Einsatzgebiet für Retrofit-Programme sind die Datencenter. Das kontinuierliche Internet-Wachstum erfordert enorme Rechner-Kapazitäten, aber auch dementsprechend wachsende Kühlleistungen und Energiekosten.

Weniger Lärm – mehr Lebensqualität Neben Effizienz und Langlebigkeit ist die Geräuschentwicklung immer wieder ein Thema bei der Anschaffung von Ventilatoren. Eine neue, passive Komponente, der sogenannte Diffusor AxiTop (für Axialventilatoren), sorgt nicht nur für eine deutliche Verbesserung des

57


58

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Lüftung | Klima | Kälte |

Wirkungsgrads, sondern reduziert den Schallpegel deutlich. Referent Uwe Sigloch liess hierzu den Zuhörern Hörbeispiele abspielen. Häufig entstehen Lärm und Zusatzgeräusche, wenn die Zuströmung zum Ventilator gestört ist: Bedingt durch unterschiedliche Einbauverhältnisse (z.B. eine asymmetrische Ansaugsituation) entstehen starke Luftverwirbelungen. Diese verbinden sich an engen Stellen zu sogenannten Wirbelzöpfen. Dank der Vorleitgitter FlowGrid lassen sich diese unangenehmen Geräusche bei Radial- und Axialventilatoren reduzieren; die Luftleistung bleibt dabei nahezu unverändert. Damit wird der Geräuschpegel um 3,9 dB(A) und der ■ Drehklang um 16 dB reduziert. Bernd Kistner, Manager Kältetechnik bei ebm-Papst, zeigte in seinem Referat auf, wie dank eines Retrofits für Ventilatoren viel Energie bei Kühlmöbeln in Supermärkten eingespart werden kann.

www.ebm-papst.ch www.bfe.admin.ch/prokilowatt www.enerprice-partners.ch/proela

In den Pausen des Symposiums gab es viel Gelegenheit zum Fachsimpeln.

In 4 Tagen zum Know-how über Komfortlüftungen ■ Für eine optimale Luftqualität in der Wohnung oder am Arbeitsplatz muss ein entsprechender Luftaustausch gewährleistet werden. Bei energieeffizienten Gebäuden bietet sich dafür die Komfortlüftung als ideale Lösung an. Sie reduziert den Heizenergiebedarf, filtert Pollen aus der Zuluft und reguliert den Feuchtigkeitsgehalt der Räume. Die Fenster werden geschlossen, Lärmimmissionen werden ferngehalten. Die Bedeutung des Fachwissens rund um den kontrollierten Luftaustausch in Gebäuden nimmt aufgrund höherer bauphysikalischer Anforderungen und gestiegenen Komfortansprüchen der Nutzer stark zu.

Deshalb bietet der energie-cluster.ch 2015 zwei Kurse mit aktualisiertem Programm für Fachleute in Planung, Architektur, Installation und bei Systemanbietern an. Praxisorientierte Kurstage Der energie-cluster.ch führt mit Unterstützung von EnergieSchweiz, suissetec und Minergie den viertägigen Kurs «Vertiefte Weiterbildung Komfortlüftung» sowohl im Frühling als auch im Herbst durch. Am ersten Kurstag geht es um die richtige Systemwahl, ideale Projektierungsgrundlagen sowie um die Anforderungen für das Erzeugen des erforderlichen Luftvolumenstroms. Thematisiert wird zu-

dem der Sanierungsbereich mit teilweise schwierigen Luftkanalführungen. Auch Akustik und Hygiene als Thema Der zweite Kurstag ist dem Brandschutz, der Koordination und der Abnahme der installierten Komfortlüftung gewidmet. Am dritten Kurstag kommen Systemanbieter zu Wort und Spezialanlagen werden besprochen. Mit einer ganztägigen Laboruntersuchung an der Hochschule Luzern – Technik & Architektur in Horw, wo neben Leistungsuntersuchungen auch die Akustik und Hygiene von Komfortlüftungen geprüft werden, endet der Kurs. Der erfolgreiche Abschluss berechtigt

die Teilnehmenden zur Fachpartnerschaft «Komfortlüftung Minergie». 2 Kursstaffeln vorgesehen Die zwei 4-Tages-Kurse im 2015 finden jeweils am Freitag und Samstag statt. Vorgesehen ist eine Kursstaffel im Frühling (1/2015) und zwar am 6./7. März sowie 27./28. März 2015. Eine zweite Kursstaffel im Herbst (2/2015) wird am 2./3. Oktober und 6./7. November 2015 stattfinden. ■ Anmeldung und Auskunft: energie-cluster.ch, 3011 Bern peter.siegenthaler@energie-cluster.ch www.energie-cluster.ch


Lßftung | Klima | Kälte | Produkte

Das Fachbuch fĂźr gute Raumbehaglichkeit â– Ob wir einen Raum als behaglich empfinden, entscheiden viele Faktoren. Thermische, lufthygienische, olfaktorische, akustische und optische Anforderungen mĂźssen stimmen, damit wir uns wohlfĂźhlen. In diesem neuen Fachbuch hat das Kompetenzteam Klimadecken der Barcol-Air AG sein umfassendes Wissen zu den Themen Behaglichkeit und LĂźftung zusammengestellt. Darin wird anschaulich und leicht verständlich verdeutlicht, wie in modernen BĂźrogebäuden mit KĂźhldecken und weiteren Technologien dauerhaft optimale und energieeffiziente Raumbedingungen sichergestellt werden kĂśnnen. Rasche Ăœbersicht fĂźr Planer Anhand von vielen Beispielen und mehr als 130 Grafiken bietet dieses Buch den Lesern einen umfangreichen Ăœberblick zu allen Aspekten der Behaglichkeit und zu verschiedenen Systemen von Heiz-/KĂźhldecken. Hinzu kommen Erläuterungen zur Planung und zum Betrieb von Heiz-/ KĂźhldecken und LĂźftungssystemen auf Basis von neuesten technischen Regeln. Auch enthält es eine Analyse zur Bedeu260 Seiten und 130 Grafiken tung von Klimadecken in den zur Planung und zum Betrieb Gebäude-Zertifizierungssystevon Heiz-/KĂźhldecken men Minergie, DGNB, Breeam und LĂźftungssystemen. und LEED. Zudem sind zahlreiche Verweise auf gĂźltige Normen und Richtlinien zu finden. Dieses Buch richtet sich an Bauherren, Architekten, Fachplaner, Projektleiter, Berater und Installateure, die sich einen Ăœberblick zum aktuellen Stand der LĂźftungs- und Klimatechnik verschaffen wollen oder ihr Wissen vertiefen mĂśchten. â– Das Fachbuch zum Preis (zuzĂźglich Versandspesen) fĂźr Fr. 49.– ist ab Januar 2015 direkt bei Barcol-Air erhältlich. Bestellung via E-Mail an info@barcolair.com oder via Tel. 058 219 40 00. Barcol-Air AG 8603 Schwerzenbach Tel. 058 219 41 12 www.barcolair.ch

!"#! $%

& #'' !'' #( #! ) #'' !'' *+ '' info@smhandelsag.ch ,,, -


60

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Gebäudeautomation |

Tagung zur intelligenten Haustechnik von Ende November im Hightech Zentrum Aargau

Hausautomation – eine Frage der Planung und des Preises Intelligente Haustechnik – unter diesem Thema trafen sich am Freitag, 28. November 2014 rund 30 Personen und 6 Referenten, um mit innovativen Techniken und Erkenntnissen Haussteuerungen optimal mit den Gegebenheiten der Architektur zu verschmelzen. Spannende Vorträge und angeregte Diskussionen im Anschluss der Veranstaltung zeigten, dass in diesem Bereich ein grosses Markt- und Entwicklungspotenzial vorhanden ist. Quelle: Hightech Zentrum Aargau

■ Rudolf Tanner vom Hightech Zentrum Aargau hat recherchiert: 50 % aller Häuser in der Schweiz wurden vor 1960 erbaut. In einer Zeit, in der Energiesparen noch kein Thema war und die heutigen, innovativen Technologien noch in weiter Ferne lagen. Dort verbirgt sich ein grosses Potenzial, wirtschaftlich sowie für energietechnische Verbesserungen. Heizung, Lüftung, Isolation; es sind viele Faktoren, die beim Energiesparen eine Rolle spielen. Das optimale Zusammenspiel der einzelnen Bereiche ist dafür jedoch zwingend. Und so ist im energietechnischen Sinn das Herz einer Liegenschaft die zentrale Steuerung der einzelnen Geräte. Die neusten Entwick-

lungen auf diesem Gebiet machen es möglich, einfach auf Knopfdruck: Licht, Storen, Heizung, Lüftung, Sicherheit, die Kaffeemaschine und auch das Heimkino optimal miteinander zu verbinden. Vernetzt durch ein Hausbussystem – sie kommunizieren meistens über die bestehenden Stromleitungen und verbinden so sämtliche elektrischen Geräte im Haus.

Detaillierte Planung führt zum Erfolg Hausautomation sorgt für mehr Komfort, mehr Sicherheit, mehr Wirtschaftlichkeit und ist zukunftssicher und das alles unter dem Aspekt der Energieeffizienz. Markus Geiser, Informatiktechniker der Herzog Kull Group in Aarau, ist

mit dem Thema bestens vertraut und weiss, dass für die Realisierung eines erfolgreichen Hausbussystems in der Planungsphase wichtige Fragen beantwortet werden müssen. Eine Checkliste hilft da, die Bedürfnisse genaustens zu definieren, und zwar bis ins Detail. Hierzu wichtige Punkte sind beispielsweise die «Nutzung des Tageslichtes», «Bewegungsabhängige Schaltungen» aber auch wetterfühlige Sensoren, welche bei Regen die Fenster schliessen lassen. Fundiertes Wissen ist nötig, um sich zwischen den einzelnen Systemen richtig zu entscheiden. Auch eine Kombination der angebotenen Hausautomationssysteme kann in Form einer Speziallösung durchaus den gewünsch-

Rudolf Tanner, Hightech Zentrum Aargau (rechts), im Gespräch mit Geert Hoevenaars der Firma Neurobat AG aus Brugg.


Gebäudeautomation |

Reto Wyss (Mitte) von eHome in Baden erklärt die verschiedenen Möglichkeiten in seiner verkleinerten Musterwohnung.

ten Erfolg bringen. Klar ist: Der Preis wird bestimmt über die Leistungsmerkmale des Systems. Je intelligenter ein System ist, desto tiefer muss man in die Tasche greifen. Egal, für welches System man sich entscheidet: Es ist stets darauf zu achten, dass die Verrohrung und Verkabelung so angelegt wird, dass Nachrüsten jederzeit möglich ist.

Organische Leuchtdioden Neben dem Hauptvortrag zu den verschiedenen Systemen wurde während der Veranstaltung der selbstlernende, adaptive und vorausschauende Heizungsregler der Brugger Firma Neurobat und das Hausbussystem «digitalStrom» vorgestellt. Reto Wyss von eHome in Baden packte aus seinem Kof-

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

fer eine Musterwohnung im Kleinformat und zeigt so auf, wie intelligentes Wohnen in der Praxis umgesetzt wird. Marcel Wyss, Student der Hochschule Luzern, stellte das innovative Haus vom Solar Declathon – die perfekte Verschmelzung von Architektur und innovativer Haustechnik – vor. Beeindruckende Zukunftsmusik, genauso wie das Potenzial der OLED-Leuchten. André Philipp vom Fraunhofer Institut in Dresden informierte in seinem Vortrag über die Entwicklungstrends organischer Leuchtdioden (OLED). Diese werden in Zukunft auf flexiblen Oberflächen, auf dem Kochherd, am Kühlschrank, im Auto oder an Gebäuden zum Einsatz kommen – dank leuchtenden Dünnschichtbauelementen aus organischen, halbleitenden Materialien werden Lichtquellen und Multimediageräte einer neuen Dimension entwickelt. Schneller als man denkt, werden sie uns bald im Alltag in allen Formen ■ begleiten. www.hightechzentrum.ch/energie

HomeControlApp zur Anlagenkontrolle und -steuerung

Wärme einfach und energieeffizient regeln Sigmagyr Regler – ein breites Sortiment für alle Heizungsanwendungen

Niedriger Energieverbrauch bei gleichzeitig höchstem Wohn- und Arbeitskomfort – Heizungs- und Fernheizungsregler von Siemens senken mit integrierten Energiesparfunktionen den Energieaufwand und die Kosten für die Wärmeversorgung in Wohn- und Zweckgebäuden.

Alle Heizungsregler lassen sich zudem einfach installieren und einstellen. Helfen Sie Ihren Kunden so, ein komfortables Raumklima zu geniessen – während sie gleichzeitig Energie sparen, Kosten senken und CO2-Emissionen reduzieren.

www.siemens.ch/sigmagyr

61


Ein «EnergieGrünDach» kombiniert den Nutzen begrünter Dachflächen mit den Vorteilen solarer Energieproduktion. (Foto: Contec AG, Uetendorf)

Dachbegrünung: Umfrage der Schweizerischen Fachvereinigung Gebäudebegrünung (SFG)

Kombilösungen mit Energie-Gründach fördern In urbanen Räumen können begrünte Dächer einen wertvollen Beitrag zum ökologischen Ausgleich leisten, beispielsweise in Form eines Energie-Gründachs.

• Sie sind optisch attraktiv und als Freiund Erholungsräume nutzbar. • Ihre Vegetation bindet und filtert Staub und Schadstoffe aus der Luft. • Sie verbessern den Schallschutz von Gebäuden. • Sie schützen die Dachabdichtung und verlängern so ihre Lebensdauer.

Hans-Ruedi Amrein-Gerber

■ In grüne Dächer zu investieren ist sinnvoll und lohnt sich, besonders dort, wo Grünflächen rar sind und baulich verdichtet wird. Dabei steht das Gründach oft in Konkurrenz zum Solardach. Das muss nicht sein! Sinn- und effektvoller ist hier die Verbindung von grüner und solarer Ökologie, die begrünte Dachflächen mit Wasserretention sowie eine solare Rendite im Rahmen eines «EnergieGrünDachs» erlaubt.

Sinnvolle Investition Der Nutzen begrünter Dachflächen ist breit anerkannt: • Sie halten 40 bis 90 Prozent des Regenwassers zurück, lassen es verzögert abfliessen, verdunsten es und entlasten damit die Siedlungsentwässerung. • Sie wirken temperaturausgleichend, mindern die Aufwärmung von Baumassen, verbessern den Wärme- und Kälteschutz von Gebäuden und senken so den Energiebedarf. • Sie stellen wichtige Ersatzlebensräume für Vögel, Insekten und Pflanzen dar und tragen damit zur Biodiversität bei.

Aus städtischer Sicht Die SFG hat amtliche Fachpersonen zur Dachbegrünung befragt und deren Stellungnahme nachfolgend zusammengefasst.

Bettina Tschander, Grün Stadt Zürich: Biodiversität ist ein zentrales Anliegen von Grün Stadt Zürich. Seit über zwanzig Jahren sind Bestrebungen im Gang, der Natur in der Stadt ihren Platz zu lassen. Dachbegrünungen leisten dabei einen Beitrag zum ökologischen Ausgleich. Als rechtliche Grundlage dafür dient uns die Bau- und Zonenordnung. Sie legt fest, dass Flachdächer – soweit sie nicht als Terrasse genutzt werden – zu begrünen sind. Für stadteigene Bauten definieren wir in einem Merkblatt Vorgaben zur extensiven Begrünung, beispielsweise hinsichtlich Mindestschichtstärke, Wasserrückhalt und Saatgut sowie zum Gründach mit solarer Nutzung. Diese Vorgaben sind auf die SIA Norm 312 «Begrünung von Dächern» und die SFG-Richtlinien abgestimmt. Bei Regelbauvorhaben dienen sie als Empfehlung für den privaten Bauherr. Bei Arealüberbauungen mit

hoher Ausnutzung sowie bei Gestaltungsplänen und Sonderbauvorschriften gelten erhöhte Anforderungen für Massnahmen zum ökologischen Ausgleich. Dabei wird neben dem Dach auch die Umgebung miteinbezogen. Durch die zunehmend solare kommt die begrünte Nutzung von Dachflächen unter Druck. Unsere Bestrebungen hinsichtlich der in Lesung befindlichen neuen Bauordnung gehen dahin, dass Kombilösungen anzustreben sind. Die technische Entwicklung läuft allerdings eher in Richtung Ausschlusslösungen. Dachbegrünungen brauchen Unterhalt. Diesbezüglich stelle ich allgemein fest, dass er oft nicht regelmässig oder sachkundig erfolgt. Wir ergänzen deshalb unsere Beratungsdienstleistung um das Thema Unterhalt.

Stefan Herfort, Stadt Luzern, Umweltschutz: Dachbegrünungen sind ökologisch wertvoll. Unsere Bau- und Zonenordnung verlangt deshalb, dass nicht begehbare Flachdächer ab 25 m2 Fläche in der Regel zu begrünen sind. Als Ausführungs-Standard gilt die SIA 312 beziehungsweise die Richtlinie der SFG. Im Rahmen der Regionalkonferenz Umwelt, in der auch Anliegergemeinden engagiert sind, haben wir ein Merkblatt zur Dachbegrünung erarbeitet. Zu den Anforderungen gehören beispielsweise eine minimale Substrathöhe von 100 mm, Substraterhöhungen und die Verwendung einer speziellen Saatgutmischung. Daneben ist der Wasserrückhalt für uns


Gebäudehülle | Spenglerei |

zentral, weil die örtliche Geologie wenig Versickerungsmöglichkeiten bietet. Der Unterhaltsaufwand für unsere Dachbegrünungen liegt im erwarteten Rahmen, weil er fachkundig erfolgt. Werden auf Flachdächern Solaranlagen installiert, sind sie kombiniert mit extensiver Begrünung auszuführen. Politische Vorstösse fordern neu die Priorität durch solare Nutzung. Ein Entscheid dazu steht noch aus. Wir ziehen wie bisher Kombilösungen vor und suchen das Gespräch mit den betroffenen Planern. Hier braucht es Kompromisse. Biodiversität ist landesweit ein wichtiges Anliegen. Vom Bund erwarte ich diesbezüglich eine insgesamt aktivere Rolle.

Sabine Tschäppeler, Stadtgrün Bern: Die Stadt Bern gibt der Biodiversität ein hohes Gewicht und hat seit Dezember 2012 ein behördenverbindliches Biodiversitätskonzept. Anlass zur Erarbeitung des Konzepts war die Erkenntnis, dass in Bern innert 8 Jahren 7 Prozent der naturnahen Fläche verloren gegangen sind. Mit dem Biodiversitätskonzept hat die Stadt Bern sich nun das Ziel gesetzt, eine Trendwende einzuleiten und die naturnahen Lebensräume zu fördern. Das können wir nur dann erreichen, wenn wir überall wo es möglich ist, naturnahe Lebensräume erhalten oder schaffen. Als zielführende Massnahme gilt deshalb von nun an, dass bei städtischen Planungen und Überbauungen ein minimaler Anteil von 15 Prozent naturnaher Lebensraumfläche am Gesamtperimeter eingeplant und umgesetzt werden muss. Extensiv begrünte Flachdächer sind dazu mit 50 Prozent ihrer Fläche anrechenbar, wenn die Ausführung nach SIA 312 erfolgt. Gemäss unserer Bauordnung sind Flachdächer zu begrünen. Zur Qualität gibt es jedoch keine Bestimmungen. Die Ausführungsqualität begrünter Dachflächen liegt deshalb in der Verantwortung der Bauherrschaft. Mit der neuen Forderung nach 15 Prozent naturnahen Lebensräumen erhalten wir einen Anreiz zur

Bettina Tschander, Grün Stadt Zürich.

Umsetzung qualitativ hochstehender, extensiv begrünter Flachdächer. Wie die Erfahrung eines Jahres zeigt, wirkt dieser Anreiz auch tatsächlich.

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Atmen Sie bessere Luft mit Abluft!

Robert Kull, Fachstelle Natur und Landschaft, Stadtplanungsamt St. Gallen: Extensive Dachbegrünungen haben für uns eine grosse Bedeutung. Einzelne Dächer sind aus naturschützerischer Sicht gar einzigartig. Sie sind geprägt von einer hohen Dichte an Orchideen und selbst die sehr seltene, fleischfressende Pflanze Sonnentau ( Drosera rotundifolia ) hat sich spontan auf einzelnen Dächern angesiedelt. Insgesamt konnten auf verschiedenen Dächern mindestens neun national und etwa zehn regional geschützte Arten festgestellt werden. Die Bauordnung der Stadt verlangt, dass Flachdächer ab 100 m2 extensiv zu begrünen sind. Leider wird noch zu wenig auf die Qualität der Begrünungen geachtet. Mit der kürzlich eingeführten neuen SIANorm 312 sollte dies nun besser werden. Momentan überarbeiten wir unser Merkblatt zur extensiven Dachbegrünung. Und mit der Forschungsgruppe Dachbegrünung der ZHAW führen wir betreffend Dachbegrünung verschiedentlich Studien oder Projekte durch. Wir sind der Meinung, dass eine Kombination von Grün- und Solardach Synergien bietet und setzen uns für solche Lösungen ein. Im neu überarbeiteten Merkblatt wird darauf hingewiesen. Unsere Fachstelle Natur und Landschaft hat eine beraten■ de Funktion.

LÜFTER Info Ohnsorg Söhne AG Knonauerstrasse 5 Postfach 332 6312 Steinhausen Tel. 041 747 00 22 Fax 041 747 00 29 www.ohnsorg-soehne-ag.ch info@ohnsorg-soehne-ag.ch Schweizer Qualitätsprodukt

SFG Schweizerische Fachvereinigung Gebäudebegrünung www.sfg-gruen.ch

Stefan Herfort, Stadt Luzern, Umweltschutz.

Sabine Tschäppeler, Stadtgrün Bern.

Robert Kull, Fachstelle Natur und Landschaft, Stadtplanungsamt St. Gallen.

63


Spenglerei- und Dachbedarf Mit dem umfassenden Angebot für Spengler und Polybauer bietet Debrunner Acifer alles aus einer Hand. Produkte zu den Themen Halbfabrikate, Spenglerbleche, Dachaufbauten, Steil- und Flachdächer, den Baustoffen mit Dachbegrünungen und

Flüssigkunststoffsystemen sowie zum Blitzschutz nach den SEV-Leitsätzen 4022. Bei uns finden Sie alles rund um die Gebäudetechnik einfach und bequem unter einem Dach. Überall in Ihrer Nähe.

www.d-a.ch

ANTARES Air System® – die perfekte Abluftleistung fürs Flachdach

Der international onal registrierte ANTARES-Lüfter ® ist der vielseitigste unter den Lüftungshüten und seit Jahren ein sehr bewährtes Ohnsorg-Produkt im Ventilationssektor. Neu gibt es den ANTARES jetzt auch als Komplettsystem für Flachdächer – ANTARES Air System®. Diese innovative Abluftlösung umfasst folgende drei Komponenten: ®

- den langjährig erprobten ANTARES-Lüfter - ein mit thermischem, 25 mm starkem Dämmstoff versehenes Rohr - ein daran angeschweisstes Tablett Das Innenrohr des Lüfters passt dabei haargenau in den Dämmstoff aus hitzebeständiger, nicht brennbarer Steinwolle und ist daher äusserst kompakt. Das macht das ANTARES Air System® zur fixfertigen Einfassung, die einfach und schnell auf jedem Flachdach eingesetzt werden kann. Nur noch das Tablett mit Bitumen versehen, Deckmaterial drüber – und fertig! Erhältlich ist dieses Komplettsystem in den Werkstoffen Kupfer, Aluman und Chromnickelstahl. Ein Schweizer Qualitätsprodukt, professionell und mit besten Materialien verarbeitet. Mit überzeugender Abluftleistung, wartungsfrei und zudem optisch ansprechend. ANTARES Air System® : Eine Investition, die sich über viele Jahre bezahlt macht. Ohnsorg Söhne AG | Kamin- und Ventilationshüte | 6312 Steinhausen | 041 747 00 22 | www.ohnsorg-soehne-ag.ch


Sanitärtechnik |

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Grundriss mit gerundeter Fassade – eine Ausgangslage mit Tücken für die Sanitärinstallation

Ein 20er-Jahre-Bijoux in neuem Glanz Meistens ist es so: Aus ausgedienten Hotels werden Wohnungen. Doch in Olten ist es umgekehrt: Aus einem älteren Wohnhaus wird ein sorgfältig renoviertes Hotel. Denn im zentral gelegenen Aarestädtchen besteht eine rege Nachfrage nach günstigen Hotelzimmern. Der ungewöhnliche Grundriss und der zeitlich anspruchsvolle Bauplan verlangten nach optimaler Rationalisierung der Abläufe zwischen den beteiligten Partnern. Andreas Stettler

■ Klein, aber fein präsentiert sich das Hotel Oltnerhof, der historische Name wurde beibehalten, nach dem Umbau, bei dem im Sanitärbereich ausschliesslich Nussbaum-Produkte installiert wurden. Schon seine Gebäudeform hat Charakter, für Planer und Handwerker aber auch einige Tücken. Doch dazu später. Während vielerorts ein Hotel das andere mit Luxus zu übertreffen sucht, setzt man hier auf gepflegten Pragmatismus für Geschäftsleute und Seminar-Touristen. Bei dieser Zielgruppe ortet die Bauherrschaft Bedarf an bezahlbarer, aber trotzdem stilvoller Unterkunft. Über-

haupt war für die neuen Eigentümer von Anfang klar, aus dem 1927 von Fritz von Niederhäusern entworfenen Restaurant und Mehrfamilienhaus nicht teuren Wohnraum, sondern ein Business-Hotel zu machen. Von Niederhäusern ist als Erbauer des markanten Usego-Gebäudes und der Friedenskirche in Olten bekannt. 1945 wechselte der Oltnerhof die Hand, und aus dem Restaurant wurde ein schweizweit tätiges Bürofachgeschäft, das jahrzehntelang zum Quartierbild gehörte. Bis zum jüngsten Besitzerwechsel gab es auf den drei Obergeschossen sechs Wohnungen.

Der renovierte 20er-Jahre-Bau Hotel Oltnerhof. (Fotos: Wolf Fotografie, Olten)

Alt und Neu im Gleichgewicht Am Grundriss wurde nichts geändert. «Wir hätten den ganzen Bau aushöhlen können, wollten seine Struktur aber stehenlassen», erklärt Architekt Daniel Hammer. So sind aus den sechs Mietwohnungen 30 zweckmässige Hotelzimmer mit insgesamt 57 Betten geworden und aus den ehemaligen Verkaufsräumen des Bürofachgeschäftes eine Lobby und Frühstückszone mit dunklem Teppich und eleganter Eichenholzmöblierung. Gerade der Umgang mit der bestehenden Substanz und die umsichtigen Erneuerungen machen die Qualität des

65


66

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Sanitärtechnik |

nur wenige Schritte vom Umbauobjekt entfernt. Dieser Grundriss mit den weit auseinanderliegenden Zimmern machten 10 Steigzonen notwendig, eine stattliche Zahl für ein Haus dieser Grösse. «Aber das Trinkwasserverteilsystem von Nussbaum bietet in solchen Fällen jeglichen Spielraum», erklärt Colelli. Angefangen mit der Verteilbatterie und sämtlichen Kellerarmaturen (und der Gaszuleitung zum Heizbrenner), weitergeführt in der Steigzone mit Optipress-Aquaplus und abgeschlossen mit Optiflex bei der Etagenverteilung. Dank der W3-konformen Einzelzapfstellen lässt sich im Oltnerhof jedes Zimmer und jede Etage – beispielsweise für Wartungsarbeiten – separat abstellen. Eine Anforderung, die für einen Hotelbetrieb unerlässlich ist.

Optivis – das Vorwandsystem von Nussbaum mit eleganten Drückerplatten

Die Optivis-Tec-Rohbaulösung vorgefertigt inklusive Spültechnik von Nussbaum.

Der zeitlich anspruchsvolle Bauplan verlangte vom Installateur eine optimale Rationalisierung der Abläufe. Man entschloss sich, die Vorwandelemente von einem Routinier, der Jürg Reist AG in Trimbach, vorfabrizieren zu lassen. Reist ist spezialisiert auf sanitäre Vorfertigung, Einschweissung, Behälterbau und Reparaturen. Reist fertigt unterdessen so viele Vorwandelemente, dass er sogar den Betrieb umgebaut und eigens dafür einen Mitarbeiter eingestellt hat. «Wir hatten früher unser eigenes, geschweisstes Produkt», so Geschäftsleiter Harry Reist, «doch Optivis hat uns und unsere Kunden überzeugt.» Der Hauptvorteil liegt in seiner einfachen Handhabung, die sich gerade auch im Oltnerhof sehr

Das Objekt auf einen Blick Dimensionen des Gebäudes – Raumprogramm: 15 Einzel- und 15 Doppelzimmer (1. – 3. OG); Cafeteria, Lobby, Personalräume (EG); Konferenzraum, Wäscherei, Technik (UG) – Hauptnutzfläche 830 m2 – Bauzeit Juli 2013 bis Mai 2014 Am Bau beteiligte Unternehmen – Bauherrschaft: Oltnerhof GmbH, 5506 Mägenwil – Sanitärinstallation: Santherm Gebäudetechnik AG, 4600 Olten – Vorfabrikation Vorwandsystem: Jürg Reist AG, 4632 Trimbach – Architektur und Bauleitung: Daniel Hammer Architekt FH AG, 4600 Olten

bewährt hat. So hat die Bauherrschaft kurz vor der Montage den Lavabo-Typ geändert: Anstelle eines angeschraubten Lavabos an der geraden Wand wurde eine Nische mit einer exklusiven Waschschale gewünscht. Den Umbau der Elemente konnte das Santherm-Team direkt auf der Baustelle vornehmen und so den Kundenwunsch vollends erfüllen. Überhaupt waren diese flexiblen Eigenschaften der Optivis-Werkzeuge und -Module sehr willkommen, weil ein Altbau bei einer kompletten Sanierung immer mal wieder Justierungen nötig macht. Das im fertigen Bau einzig sichtbare Element, die Drückerplatte, schmiegt sich optimal den je nach Stockwerk unterschiedlich farbigen Badezimmern an. Mit ihren runden Tasten nimmt sie elegant den Rundbau auch im Detail wieder auf.

Projektes aus. Man wähnt sich trotz der vernünftigen Zimmerpreise in einem Viersternehotel. «Die Lage des Oltnerhofs, nur wenige Schritte von Bahnhof, Stadtzentrum, Fachhochschule und grösseren Unternehmen sorgt für die nötige Frequenz», prognostiziert der Tourismus-Verantwortliche von Olten, Christian Gressbach.

Eine runde Sache vom Keller bis in die Etagen Zurück zu den Tücken der gerundeten Fassade. «Es gibt in diesem Haus praktisch keinen rechten Winkel, und die Wände sind kaum übereinander und teilweise schräg», fasst Davide Colelli eine der Herausforderungen für den Installateur zusammen. Colelli ist Abteilungsleiter Sanitär bei der Santherm Gebäudetechnik AG in Olten, die mit dem schmucken Hotel ein Heimspiel hatte, ebenso wie die R. Nussbaum AG, Systemlieferant und mit ihrem Hauptsitz

Optivis-Tec beplankt.

Schwungvoll, praktisch, elegant: die Nussbaum Betätigungsplatte.


Sanitärtechnik |

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Die Partnerschaft verdienen Wenn in Sichtweite gebaut wird, ist es natürlich besonders erfreulich, wenn auch die eigenen Produkte zum Einsatz kommen. «Aber ohne die richtigen Partner und Produkte geht auch vor der eigenen Haustüre nichts», sagt Andreas Gasser, Aussendienstmann bei Nussbaum, und lobt damit die langjährige Zusammenarbeit mit den Partnerunternehmen Santherm und Reist. «Wir müssen uns als Lieferant diese Partnerschaft mit fortschrittlichen Produkten und kundennahen Dienstleistungen immer wieder verdienen.» Die Leistungsfähigkeit, die Servicebereitschaft und die Qualität der Produkte des Systemlieferanten seien entscheidender als die geografische Nähe zur Baustelle, die in diesem Fall tatsächlich zutraf, erklärt Roman Könitzer, Geschäftsführer von ■ Santherm. www.nussbaum.ch www.santherm.ch www.juergreist-ag.ch

Der gefächerte Grundriss der Zimmer führte zu speziellen Einbaulösungen bei der Sanitärausrüstung.

Wir bringen Wasser in Bewegung. Genug Druck... ...ob im 1. UG oder im 12. OG, Häny Druckerhöhungsanlagen sorgen für den richtigen Druck, damit Wasser jederzeit überall verfügbar ist.

BRUNNER AG Maschinen und Pumpen

Wie immer Ihre Problemstellung der Druckerhöhung ist, Sie müssen sich

Brunnergässli 1 - 5 CH-8302 Kloten Tel. 044 814 17 44 Fax 044 814 17 75

keine Gedanken mehr dazu machen. Rufen Sie Häny an, und Ihre Aufgaben werden gelöst. Als Systemanbieter in der Haustechnik haben wir immer die richtige Lösung für Sie

mail@brunnerpumpen.ch www.brunnerpumpen.ch

Ihr Spezialist für Pumpen

bereit.

Wir sorgen dafür.

Häny AG - Pumpen, Turbinen und Systeme Tel. +41 44 925 41 11

Buechstr. 20

Fax +41 44 923 38 44

CH-8645 Jona

www.haeny.com

67


68

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Sanitärtechnik | Produkte

Retentionstanks, auch für Regenwassernutzung

Tanks für Retention im Querschnitt, links mit Regenwassernutzung. 1) beruhigter Einlauf, 2) Überlauf, 3) Retentionsstutzen, 4) Speichervolumen für die Regenwassernutzung (Gartenbewässerung, Toilettenspülung, etc.), 5) Retentionsvolumen.

Retentionsdrossel: beschränkt die Abflussmenge auf konstant 0.2 bis 0.6 l/s.

■ Bei heftigen Niederschlägen können die Kanalisation oder zu enge Bachgerinne überlastet sein und es kann zu Überschwemmungen kommen. Zahlreiche Gemeinden schreiben deshalb vor, dass ein Teil des Regenwassers verzögert in die Kanalisation oder in ein Gewässer abgegeben werden muss. Das notwendige Retentionsvolumen kann zum Beispiel als offene Mulde oder als Tank unter Terrain realisiert werden. Wenn ein Retentionstank eingebaut werden muss, besteht die Möglichkeit, diesen etwas grösser zu dimensionieren und einen Teil des Volumens zur Regenwassernutzung einzusetzen. Durch einen im Tank eingebauten Retentionsstutzen wird das Wasser verzögert abgegeben. Die Retentionstanks von H&Z zeichnen sich durch ihren wartungsfreien und kostengünstigen Retentionsmechanismus aus. Der passende Retentionsstutzen wird von H&Z in den Tank eingeschweisst. Abflussmenge und Retentionsvolumen können dadurch genau den Vorgaben der Behörden angepasst werden. Zur kontinuierlichen Wasserabgabe ab dem Retentionstank ist eine Retentionsdrossel lieferbar. Durch die Grössenanpassung der Retentionsöffnung (abhängig vom Füllstand) wird bereits zu Beginn der Speicherfüllung der maximal zulässige Abfluss erreicht: Abflussmenge 0.2 bis 0.6 l/s. Durch den beweglichen Arm und an der Drossel angebrachte Bürsten wird gewährleistet, dass die Retentionsöffnung nicht verschmutzt. ■ H&Z Hug & Zollet AG 3178 Bösingen Tel. 031 747 75 73 www.hugzollet.ch

Regenwassertank «Riku 204» erdverlegt. Aus unverwüstlichem PE, doppelwandig, innen glatt. Tank befahrbar bis 10 t Achslast. Inhalt 5 bis 52.5 m3.

www.m-scherrerag.ch _ Tel. 071 944 42 42 _ Fax 071 944 42 62

Pneumat. Abwasserstopfen in Abwasserleitung einsetzen Luft einfüllen – Dicht! ø von 19 – 1500 mm lieferbar mit oder ohne Durchgang


Sanit채rtechnik |

| HK-Geb채udetechnik 1/15 |

69


70

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Wohnen |

Neue Spiegel und Spiegelschränke von Keramik Laufen auch nach Mass

Klare Sicht und viel Stauraum Bereitet man sich vor dem Badspiegel für den Tag oder das abendliche Ausgehen vor, sind vor allem zwei Dinge wichtig: Das Gesicht muss sehr gut ausgeleuchtet sein und die benötigten Accessoires sollten möglichst in Griffweite bereitstehen. Diese Bedürfnisse erfüllt Keramik Laufen mit Frame 25, einem flexiblen und durchdachten Programm aus Spiegeln und Spiegelschränken. Quelle: Laufen, Bearbeitung Franz Lenz

■ Frame 25 nennt sich das neue Spiegelkonzept von Keramik Laufen, das auf dem Baukasten-Prinzip beruht. Das Sortiment umfasst Spiegel in elf Grössen. Die Formate 450 × 825 mm und 550 × 825 mm verfügen über horizontal platzierte LED-Leuchten. Ab der Breite 600 mm bis 1800 mm haben die Spiegel eine Einheitshöhe von 700 mm. Bei letzteren besteht die Möglichkeit, die filigranen LED-Leuchten horizontal zu positionieren oder vertikal, zum Beispiel vom Rand eingerückt, zu platzieren. Auf Wunsch werden die Spiegel ab Werk auf Mass produziert.

Design und Technik in Reinform Die puristischen Aluminiumrahmen der Frame 25-Modelle sind glanzeloxiert, was Chrom sehr ähnlich sieht und deshalb sehr schön zu entsprechenden Armaturen passt. Auf der Rückseite sind die Spiegel vollflächig mit einer Sicherheitsfolie versehen. Im Rahmen eingelassen, sind sie somit optimal geschützt. Die Leuchten strahlen ein sehr gleichmässiges und punktloses Tageslicht (4000 Kelvin) ab. Sie werden mit einer Schraube am Rahmen befestigt, wobei die Schraube im montierten Zustand nicht zu sehen ist. Optional ist ein Lichtsensor mit Dimmfunktion erhältlich.

Schöne Aussichten: Die zeitlos eleganten Spiegel Frame 25 von Keramik Laufen sind von hoher Qualität und überzeugen mit kristallklarer Sicht beim Schminken, Pflegen oder Rasieren. (Fotos: Keramik Laufen)

Weil die entsprechende Vorrichtung bei allen Spiegeln integriert ist, kann der Sensor jederzeit nachgerüstet werden. Die Spiegel sind sehr einfach zu montieren und verfügen zusätzlich über eine Aushängesicherung. Frame 25 bietet eine Vielzahl von Lösungen für individuelle Bedürfnisse und setzt das Badezimmer zu jeder Zeit ins beste Licht.

Spiegelschränke mit hohem Gebrauchswert Wird neben einem Spiegel noch zusätzlicher Stauraum benötigt, der alle Accessoires in Griffweite bereitstellt, dann eignen sich die Frame 25-Spiegelschränke hervorragend. Mit ihrer reduzierten,

Variabel einsetzbar: Ab der Breite 600 mm bis 1800 mm sind die Frame 25-Spiegel mit horizontalen oder vertikalen LED-Leuchten erhältlich. Bei der vertikalen Version können die Leuchten auf Wunsch vom Rand eingerückt werden.


Wohnen |

Sicher dicht bis in die letzte Ecke! geometrischen Formensprache und den glanzeloxierten Aluminiumkörpern machen sie in jedem Badambiente eine gute Figur. Ein besonderes Highlight sind die Seitenwände, die je mit Spiegel oder Glas mit weiss lackiertem Hintergrund gewählt werden können. Zudem sind die Spiegelschränke optimal auf die Waschtische von Keramik Laufen abgestimmt: Erhältlich sind zwei eintürige Spiegelschränke in den Breiten 450 und 600 mm, zwei Doppeltüren in den Breiten 800 und 1000 mm sowie eine dreitürige Version, die 1300 mm breit ist. Ihre Türen schliessen sanft und leise und sind doppelseitig verspiegelt, sodass Schminken oder Frisieren auch bei geöffneter Tür möglich ist und die Utensilien im Inneren dabei zugänglich sind. Integrierte, sparsame LED-Lichtleisten links und rechts der Türen sorgen für eine perfekte Ausleuchtung in naturnaher Tageslicht-Qualität. Auf Wunsch taucht eine Ambiente-Beleuchtung an der Unterseite auch den Waschtisch in ein stimmungsvolles Licht.

Noch mehr Komfort mit optionalem Zubehör-Set Mit drei höhenverstellbaren Glastablaren steht im Inneren reichlich Platz für Kosmetika und Zubehör zur Verfügung. Wer noch mehr Komfort und Übersichtlichkeit wünscht, greift zum optionalen Zubehör-Set aus frei platzierbarem Kosmetikspiegel, Magnetleiste für metallische Helfer wie Scheren, Feilen oder Pinzetten und einer Aufbewahrungsschale aus transparentem Acryl-Kunststoff, die beispielsweise Pinsel, Eyeliner, Lippenstift oder andere Accessoires aufnehmen kann. Eine Sockelleiste aus pflegeleichtem Aluminium stellt ausserdem in jedem Schrank zwei spritzwassergeschützte Steckdosen (IP44) zur Verfügung. Auch an die einfache und sichere Montage hat Keramik Laufen bei Frame 25 gedacht. Die Spiegel haben Aufhängungen mit integrierter Sicherung, die ein versehentliches Aushängen des Spiegels verhindert. Die Spiegelschränke verfügen über eine versteckte 2D-Wandbefestigung, welche die Montage und das Ausrichten zum Kinderspiel ■ macht.

Das Wannenabdichtband elastisch, dehnbar, wasserdicht.

Keramik Laufen AG 4242 Laufen Tel. 061 765 71 11 forum@laufen.ch www.laufen.ch

Mehr Informationen unter: www.mepa.de/aquaproof HPK Karlin GmbH Bodenacher 19 | CH-2564 Bellmund Tel. 0 32 / 3 31 56 16 | info@hpk-karlin.ch

www.mepa.de

Die Montage im Film


72

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Wohnen |

Die neuen Handbrausen von Similor passen in jedes Badezimmer

Modern, funktional, vielfältig, farbig Sie sind handlich und passen ohne Frage in jedes Badezimmer. Die neuen Handbrausen MyTwin und MyCity von Similor überzeugen mit kluger Brausentechnologie und Deckeloberflächen in unterschiedlichen Farben. Quelle: Similor, Bearbeitung Franz Lenz

■ Vorbei sind die Zeiten, in denen Handbrausen in Duschen und Wannen rein funktionelle Dienste leisteten. Die neuen Handbrausen von Similor bringen Stil und individuelles Duschvergnügen ins Bad. Sie sind rund oder eckig und sorgen dank unterschiedlicher Deckeloberflächen und Strahlarten täglich für neues Duschvergnügen.

Handbrausen MyCity sind mit den Oberflächen Chrome, Chrome/Mattchrome, Chrome/Nightblack, Chrome/Glacierwhite und Chrome/Pureorange erhältlich. Für die runde Handbrause MyTwin steht ein zusätzliches Motiv mit Schweizerkreuz zur Verfügung.

Mit smartem Klick zum Duschgenuss Handbrausen für jeden Geschmack Die neuen Handbrausen MyCity und MyTwin stehen für die Verbindung von puristisch flächigem Design und einer sehr schlanken Form. Modern und trendbewusst präsentieren sie sich

Die Handbrausen von Similor sehen nicht nur smart aus, sie sind es auch. Die 100-mm-Brausen verfügen über die herkömmliche Strahlart «RainSpray». Die 120-mm-Brausen präsentieren sich etwas kecker. Sie bieten nämlich den «Rain-

Gut für die Umwelt, gut für die Reinigung Die moderne Handbrausentechnik von Similor bietet jedoch weit mehr als das Umstellen von einer Strahlart auf die andere. Zum einen werden sämtliche Brausen mit dem «Ecochoice-Regler» ausgeliefert. Dieser beschränkt den Wasserdurchfluss auf 5,7 Liter/Minute und ist deshalb mit der Energieetikette «A» ausgezeichnet. Wer einen Wasserdurchfluss von 11,3 Liter/Minute bevorzugt, kann den Regler manuell entfernen. Das hätte jedoch einen weniger ökologischen Wasserverbrauch zur Folge und würde konsequenterweise nicht mehr den Anforderungen der Energieetikette «A» entsprechen. Zum anderen lassen sich störende Kalkrückstände dank «RubiClean» rasch und einfach wegrubbeln. Ein besonderes Augenmerk wurde auch auf die Wahl der verwendeten Materialien gelegt. Sämtliche wasserführenden Teile werden mit Qualitätswerkstoffen gefertigt, die den Anforderungen der Trinkwasserverordnung entsprechen.

Design by Andreas Dimitriadis, platinumdesign

Die neuen Handbrausen MyTwin und MyCity von Similor überzeugen mit kluger Brausentechnologie und Deckeloberflächen in unterschiedlichen Farben, sogar mit Schweizer Kreuz. (Foto: Similor AG)

und werden von allen geliebt, die aussergewöhnliches Design und hochwertige Qualität im Badezimmer schätzen. Designer Andreas Dimitriadis, platinumdesign, hat bei der Entwicklung auf jedes Detail geachtet. So gibt es bei der zweiteiligen Konstruktion keine störenden Trennnähte in der Griffpartie, weshalb die neuen Handbrausen perfekt in der Hand liegen. Zur Auswahl stehen zwei Formen in je zwei Grössen und sechs verschiedene Deckeloberflächen: Die rechteckigen

Spray», einen «MassageSpray» und eine Mischung aus beiden Strahlarten, den «MixedSpray», an. Die Umstellung vom weichen Regen auf den pulsierenden Massagestrahl erfolgt komfortabel mittels drücken der SmartSelect-Taste. Die integrierte Luftbeimischung garantiert obendrein ein weiches und angenehmes Wassererlebnis. Dank intelligentem Innenleben erhitzen sich die Handbrausen selbst bei hohen Wassertemperaturen nicht und bieten dadurch einen perfekten Verbrühschutz an.

Charakterstarkes Design mit Pfiff: Ein Produkt, das die Erwartungen der Käufer nicht nur erfüllt, sondern bei der Benutzung auch durch unerwartete positive Aspekte überrascht, ist für Andreas Dimitriadis ein perfektes Produkt. In diesem Sinne gestaltet der Inhaber des Designstudios platinumdesign mit seinem siebenköpfigen Team aus Designern, CAD Spezialisten und Modellbauern ausdrucksvolle Produkte, die dem Kunden einen Mehrwert bieten, ihn emotional ansprechen, die Qualität des Produktes visualisieren und ein starkes ■ Markenvertrauen aufbauen. Similor AG 4242 Laufen Tel. 061 765 73 33 info@similor.ch www.similor.ch


Wohnen |

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Laufen Clean Coat für die Hygiene

Ein Schutzschild für die Badkeramik Sauberkeit und Hygiene entscheiden darüber, wie wohl sich Badbenutzer fühlen und welchen Eindruck das Bad bei Besuchern hinterlässt – das gilt sowohl für private Badezimmer als auch für öffentliche Einrichtungen. Quelle: Laufen, Bearbeitung Franz Lenz

■ Gerade im Bad fallen Schmutzränder, Schlieren und Kalkablagerungen schnell unangenehm auf – ein Tabu für jeden Benutzer und ein Kostenfaktor überall dort, wo Reinigungspersonal zeitintensiv eingesetzt werden muss. Als Lösung für diese Fälle bietet Keramik Laufen für seine Keramiken die innovative schmutzabweisende Oberflächenveredelung Laufen Clean Coat (LCC) an, die für ihre innovativen Eigenschaften mit dem iF Material Design Award 2012 prämiert wurde.

Optimaler Abnützungsschutz LCC wurde in intensiver Forschungstätigkeit von Keramik Laufen entwickelt. Es wird in einem hoch entwickelten Verfahren auf die Keramik aufgebracht und in einem zweiten Brand mit ihr verschmolzen. Dadurch ist die Keramik optimal vor Abnutzung geschützt. Aufgrund der speziellen Eigenschaften des natürlichen, anorganischen Materials werden selbst winzigste Poren der Keramikglasur perfekt versiegelt: Der Oberflächenrauheitswert von LCC liegt weit unter 0,01 µm. Die innovative Keramik-Veredelung ist damit fast doppelt so glatt wie herkömmliche Beschichtungen. Auf dieser äusserst glatten Oberfläche finden Schmutzpartikel, Kalk, Fett und Bakterien kaum Halt und werden vom Wasser viel einfacher weggespült. Anders als beim sogenannten Lotos-Effekt findet damit bereits eine Eigenreinigung statt, denn das Wasser haftet und fliesst auf der Oberfläche, statt wirkungslos abzuperlen. Das freut auch die Umwelt, denn insgesamt werden weniger Reinigungsmittel benötigt.

Perfekt versiegelt: Der Oberflächenrauheitswert von LCC liegt unter 0,01 µm. Die innovative Keramik-Veredelung ist damit fast doppelt so glatt wie herkömmliche Beschichtungen.

Keramik Laufen AG 4242 Laufen Tel. 061 765 71 11 www.laufen.ch

Immun gegen aggressive Reinigungsmittel Ausserdem sorgen diese «hydrophil» genannten Eigenschaften von LCC auch dafür, dass sich Mittel zur Reinigung und Desinfektion besser auf der Oberfläche verteilen und effizienter wirken können. Selbst aggressive Reinigungsmittel können der extrem har-

ten und robusten Oberfläche nichts anhaben, als eingebrannte Glasur ist LCC resistent gegen fast alle chemischen Substanzen. Ihr Einsatz empfiehlt sich daher besonders im Objektbereich, zum Beispiel in hochfrequentierten Sanitärräumen auf Flughäfen, in Schulen, Krankenhäusern und Hotels. Gerade hier muss alles hygienisch und sauber sein. Die Kosten für Reinigung und Instandhaltung müssen jedoch so gering wie möglich gehalten werden. Ein weiterer Pluspunkt des Verfahrens ist seine Fähigkeit, die natürliche Schönheit und das strahlende Weiss der Keramik über viele Jahre zu erhalten – sie wirkt frischer und brillanter. Selbst bei stark beanspruchten Sanitärkeramiken sorgt LCC damit für dauerhaften Werterhalt. Das gibt Architekten und Objektbetreibern zusätzliche Investitionssicherheit, ist aber auch ein Umweltschutzaspekt – denn je höher die Lebensdauer eines Produkts, desto länger wird es verwendet. Selbstverständlich lassen sich mit LCC veredelte Keramiken aber auch problemlos recyceln, denn seine Rezeptur besteht ausschliesslich ■ aus natürlichen Materialien.

Die Oberflächenglasur LCC von Keramik Laufen ist extrem hart und nahezu unverwüstlich. Schmutz, Kalk und Bakterien finden auf der praktisch porenfreien Oberfläche kaum Halt und werden schon beim Abfliessen des Wassers weggespült. (Fotos: Keramik Laufen)

73


74

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Wohnen | Produkte

Die Wanne als Ruhezone im Badezimmer ■ Die Badewanne «ProCasa Cinque» von Richner lädt zum Eintauchen und Entspannen ein. Sie überzeugt mit einem puristischen Design, einer grosszügigen Liegefläche und optional integrierbaren Whirlsystemen. Mit der klaren, reduzierten Linienführung und der grosszügig gestalteten Liegefläche lässt sich die Badewanne «Pro Casa Cinque» zu Recht als Ruhezone im Badezimmer deklarieren. Dank des zur Mitte versetzten Ablaufs bietet die hochwertige stahlemaillierte Wanne eine geräumige Standfläche und lässt sich somit auch als kombinierte Bade- und Duschwanne nutzen. Optional stehen die Luft-Whirlsysteme «Air» und «Silent» sowie das Wasser-Whirlsystem «Aqua Silent» zur Auswahl. Wobei die Systeme «Silent» und «Aqua Silent» die Schallschutz-Anforderungen der SIA Norm 181 erfüllen und sich ohne zusätzliche bauliche Massnahmen in Objekten mit Eigentumswohnungen einbauen lassen. Über das Unternehmen Die Marke Richner gehört zum führenden Schweizer Bauhandelsunternehmen CRH Swiss Distribution. Gesamtschweizerisch ist Richner an 40 Standorten vertreten und bietet ein umfangreiches Sortiment an Bädern, Parkett sowie keramischen Wand- und Bodenplatten. Die nach den neusten Trends eingerichteten Ausstellungen präsentieren eine umfangreiche Auswahl an qualitativ hoch-

Die Badewanne «ProCasa Cinque» überzeugt mit einem puristischen Design, einer grosszügigen Liegefläche und optional integrierbaren Whirlsystemen. (Foto: Richner)

stehenden Produkten. Die Ausstellungsstandorte findet man unter www.richner.ch. ■

Richner Corporate Communications & Marketing Tel. 031 370 48 51 barbara.abiriga@crh-sd.ch www.richner.ch



76

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Agenda | Berufsbildung

Permanente Agenda

(Bitte informieren Sie sich auch unter www.hk-gebaeudetechnik.ch/agenda. Änderungen vorbehalten.)

Anmeldung

Thema/Ort

Datum

Tagungen Hochschule Luzern – Technik & Architektur 6048 Horw, www.hslu.ch/tes

2nd Swiss Symposium Thermal Energy Storage Freitag, 16. Januar 2015, 9.20-17.30, HSLU Horw

16. Januar 2015

Energie Schweiz 5400 Baden, Tel. 056 222 41 81 www.energieaperos-ag.ch

Energie-Apéros im Kanton AG Solarenergie, individuell genutzt, Baden, 20.1.2015 (Vorankündigung) Solarenergie, individuell genutzt, Lenzburg, 22.1.2015 (Vorankündigung)

Verband Fernwärme Schweiz Geschäftsstelle c/o Larissa Kämpf 5443 Niederrohrdorf, Tel. 056 534 40 02 www.fernwaerme-schweiz.ch

14. Fernwärme-Forum 2015 Fernwärme / Fernkälte, Effizienzfragen Donnerstag, 9 – 18 Uhr, Kongresshaus Biel

22. Januar 2015

novatlantis c/o PSI Paul Scherrer Institut 5232 Villigen PSI www.novatlantis.ch > Veranstaltungen

novatlantis Bauforum Luzern 2015 Stadtvision 2050: Gebäude und Areale der Zukunft: nachhaltige Energiekonzepte als Erfolgsfaktoren? Donnerstag, 22.1.2015, 13.15 bis 17.20 Uhr, in Luzern

22. Januar 2015

SWKI, Schweizerischer Verein von Gebäudetechnik-Ingenieuren 3322 Schönbühl, Tel. 031 852 13 00 www.swki.ch

3. Schweizer Hygienetagung Kernthemen: aktueller Stand der Richtlinien und Normen im Bereich der Luft- und Wasserhygiene, Ergebnisse aus dem Projekt « Hygienezustand von raumlufttechnischen Anlagen in der Schweiz », Legionellen-Schutz im Trinkwarmwasser. Ort: Luzern

23. Januar 2015

Mobil in Time AG, 8253 Diessenhofen Tel. 044 806 13 00, mobilintime.ch

HLK-Portal 2015 Donnerstag, 29. Januar 2015, Zürich

29. Januar 2015

Euroforum Schweiz AG, 8021 Zürich www.euroforum.ch www.haustech-planertag.ch

Haustech-Planertag Kongresshaus Zürich

24. Februar 2015

energie-cluster.ch 3011 Bern Tel. 031 381 24 80

Energie-Apéros 2015 Regionale Informationsvermittlung für mehr Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Diese Anlässe bieten interessierten Bauherrschaften, Planern und Architekten, Behörden und Installateuren neueste Informationen zu Energieund Gebäudethemen.

29. Januar 2015, Bern 12. Februar 2015, Meiringen 26. Februar 2015, Bern 3. März 2015, Langnau i. E. 10. März 2015, Solothurn 12. März 2015, Bern 19. März 2015, Moutier 25 März 2015, Langnau i.E. 1. April 2015, Bern 22. April 2015, Münsingen 29. April 2015, Biel 6. Mai 2015, Thun 12. Mai 2015, Interlaken

Detail-Infos + Anmeldung: peter.siegenthaler@energie-cluster.ch www.energie-cluster.ch

13 Veranstaltungen von 29. Januar bis 12. Mai 2015.

20. Januar 2015 22. Januar 2015

suissetec, Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband Jens Menzi, Tel. 043 244 73 32 www.suissetec.ch

4. März 2015 13. suissetec-Spenglertag 2015 Fachtagung für Spengler, Planer, Architekten mit Fachreferaten und Ausstellung. Mittwoch, 4. März 2015, 9 – 16 Uhr, Kursaal Bern

Institut für Solartechnik SPF 8640 Rapperswil, www.spf.ch

SPF Industrietag Solartechnik Mittwoch, 4. März 2015, Rapperswil

Energie Schweiz Energie-Apéros Aargau 5400 Baden, Tel. 056 222 41 81 www.energieaperos-ag.ch

Gebäude – vom Sanierungsstau zur 2000 W-Gesellschaft, Aarau, 10.3.2015 Lenzburg, 12.3.2015

Berner Fachhochschule BFH Architektur, Holz und Bau, 2504 Biel www.ahb.bfh.ch

8. Tagung Holzenergie Effiziente Holzenergiegewinnung aus Unternehmenssicht. Mittwoch, 11. Februar 2015, 8.30 – 19.00 Uhr, Biel

11. März 2015

Swissolar, BFE, VSE www.swissolar.ch/pv2015

13. Nationale Photovoltaik-Tagung Schweiz 2015 Montag + Dienstag, 16./17. März 2015 in Basel

16./17. März 2015

Schäfer Partner AG 5600 Lenzburg, Tel 062 888 88 44 www.energie-gipfel.ch

13. Energie-Gipfel Kanton Aargau Infos zu Energie- und Klimapolitik. Frühstücksveranstaltung. Donnerstag, 6.45 – 9.55 Uhr, in Aarau, KUK Kultur- und Kongresshaus

19. März 2015

Weishaupt AG 8954 Geroldswil Tel. 044 749 29 29 www.weishaupt-ag.ch

14. WIF, Weishaupt-Ingenieur-Fachzirkel 2015 Eco Labeling, kantonale Energievorschriften und Normen in der Praxis, Schlussreferat: WAM. Umwelt Arena Spreitenbach, Donnerstag, 19. März, 8.30 – 16.00 Uhr

19. März 2015

HSLU – Technik & Architektur, Zentrum für Integrale Gebäudetechnik (ZIG), 6048 Horw, www.hslu.ch/planerseminar Anmeldung: franziska.rosenberg@hslu.ch oder Tel. 041 349 35 15

11. ZIG-Planerseminar Interessanten Referate zu aktuellen Themen im Bereich Gebäudetechnik und erneuerbare Energien. Das Seminar richtet sich an Bauherrschaften, ArchitektInnen, Planende und Forschende. Mittwoch, 25. März 2015, 13.30 – 17.30 Uhr in Horw

25. März 2015

www.geothermie-bodensee.ch www.energiekonzeptkongress.ch www.hsg-energieforum.ch www.empa.cg/eub

21. – 22. Mai 2015 Energie-Tage St.Gallen 4. Internationaler Geothermie-Kongress, Donnerstag, 21. Mai 2015 3. Energiekonzept-Kongress 2015, Donnerstag, 21. Mai 2015 6. St.Galler Forum für Management Erneuerbarer Energien, Freitag, 22. Mai 2015

4. März 2015

10. März 2015 12. März 2015


www.weishaupt ag.ch

Umwelt Arena Spreitenbach, Donnerstag, 19. März, 8.30 16.00 Uhr

HSLU – Technik & Architektur, Zentrum für Integrale Gebäudetechnik (ZIG), 6048 Horw, www.hslu.ch/planerseminar Anmeldung: franziska.rosenberg@hslu.ch oder Tel. 041 349 35 15

11. ZIG-Planerseminar Interessanten Referate zu aktuellen Themen im Bereich Gebäudetechnik und erneuerbare Energien. Das Seminar richtet sich an Bauherrschaften, ArchitektInnen, Planende und Forschende. Mittwoch, 25. März 2015, 13.30 – 17.30 Uhr in Horw

www.geothermie-bodensee.ch www.energiekonzeptkongress.ch www.hsg-energieforum.ch www.empa.cg/eub

21. – 22. Mai 2015 Energie-Tage St.Gallen 4. Internationaler Geothermie-Kongress, Donnerstag, 21. Mai 2015 3. Energiekonzept-Kongress 2015, Donnerstag, 21. Mai 2015 6. St.Galler Forum für Management Erneuerbarer Energien, Freitag, 22. Mai 2015 1. Fachkongress Energie + Bauen, Freitag, 22. Mai 2015

Agenda | Impressum

Schweizerischer Stahl- und Haustech- 10. Stahl- und Haustechnikhandelstag Seedamm Plaza in Pfäffikon SZ nikhandelsverband SSHV, www.sshv.ch Kurse Danfoss AG, Schweiz 4402 Frenkendorf www.danfoss.ch › News & Events

Geschäftsstelle Minergie 3006 Bern Tel. 031 350 40 60, info@minergie.ch www.minergie.ch/wissen

25. März 2015

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

19. November 2015

Danfoss GmbH, VLT Antriebstechnik zu «VLT HVAC und AQUA Drive FC 100/200 – Inbetriebnahme/Instandhaltung 2-Tageskurse in Zürich 17. und 18. Februar / in Frenkendorf 16. und 17. Juni / in Bern 27. und 28. Oktober 2015

ab 17. Februar 2015

Grundlagen des energieeffizienten Bauens MuKEn 2014, Minergie, Minergie-P, Minergie-A 2. und 9. und 16. März 2015, Horw / 11., 18. und 25. März 2015, Landquart / 5., 12. und 19. Mai 2015, Bern / 5., 12. und 19. Juni 2015, Zürich

ab 2. März 2015

Danfoss AG, Schweiz, 4402 Frenkendorf Danfoss GmbH, VLT Antriebstechnik ab 4. März 2015 www.danfoss.ch › News & Events zu «VLT HVAC und AQUA Drive FC 100/200 – Grundlagen und -einstellungen 1-Tageskurs in Bern 4. März / in Frenkendorf 22. April / in Bern 30. September 2015 energie-cluster.ch 3011 Bern, Tel. 031 381 24 80 peter.siegenthaler@energie-cluster.ch www.energie-cluster.ch

ab 6. März 2015 Vertiefte Weiterbildung Komfortlüftung Fachkompetenz für Planer/Architekten, Installateure, Systemanbieter Grundlage für «Fachpartnerschaft Minergie» 6. und 7. März / 27. und 28. März / 2. und 3. Oktober / 6. und 7. November 2015

Danfoss AG, Schweiz 4402 Frenkendorf www.danfoss.ch › News & Events

Danfoss GmbH, VLT Antriebstechnik zu «VLT AutomationDrive FC 300 – Inbetriebnahme und Instandhaltung» 2-Tageskurse (nur) in Frenkendorf 11. und 12. März / 5. und 6. Mai / 15. und 16. September / 10. und 11. November 2015

ab 11. März 2015

Messen easyFairs Switzerland GmbH 4058 Basel, Tel. 061 228 10 00 www.easyfairs.com

maintenance Schweiz 2015 Technische Instandhaltung / Wartung, Facility Management, IT-Lösungen, Produktionssicherheit, Schutz & Umwelttechnik. Messe Zürich, Halle 3

11./12. Februar 2015

Swissolar, Schweizerischer Fachverband für Sonnenenergie, 8005 Zürich Tel. 044 250 88 33 www.swissolar.ch»

Kurse für Solarprofi-Swissolar Solarwärme Basis ( 2-tägig ), Solarstrom Basis ( 2-tägig ), Solarwärme-Planung ( 5-tägig ), Kursorte ganze Schweiz. Details, Termine, Online-Anmeldung: www.swissolar.ch/kursprogramm

Diverse Termine

Aus- und Weiterbildungen für Haustechnikfachleute im Biral Kompetenzzentrum, Infos und Kursdaten unter Biral campus, Biral AG IMPRESSUM Münsingen. Pumpentechnik-Schulungen am Biral campus www.biralcampus.ch 3110 Münsingen, Tel. 031 720 90 00 www.biralcampus.ch HK-Gebäudetechnik Layout/Produktion: Stefanie Lipp Daniel Bader, Leiter Kommunikation, R. Nussbaum AG, Olten. 13. Jahrgang, Nr. 1, Januar 2015 Stephan Muntwyler, Geschäftsführer Gabs AG, Tägerwilen. Daten siehe Verschiedene Kurse: energie-cluster.ch Korrektorat: Ruedi Tschumi (42. Jahrgang HeizungKlima), erscheint monatlich. Richard Osterwalder, Geschäftsleiter Weishaupt AG, www.energie-cluster.ch › – Wärmedämmen: Ein Muss – 60 Prozent Energie sparen 3011 Bern www.hk-gebaeudetechnik.ch, ISSN 1016-5878 Geroldswil, Mitglied GebäudeKlima Schweiz. – Mehr Marktanteile – Deklaration Tel. 031 381 24 80 Druck: Vogt-Schild DruckVeranstaltungen/Kurse AG, Beat Scherrer,Komfortlüftung Geschäftsführer Scherrer Metec AG,KL Zürich. EnergieBeat sparen mitMitglied Gebäudeautomation www.energie-cluster.ch Auflage + Verbreitung WEMF/SW-Beglaubigung–2013 4552 Derendingen Waeber, Zentralvorstand suissetec. – Wärmepumpen konkret: Einsatzgebiete, Vorteile > Veranstaltungen/Kurse 8500 Ex.* Druckauflage – PlusEnergie-Haus. Copyright Kooperation mit folgenden Verbänden: Total verbreitete Auflage: 5554 Ex. Davon verkauft: 4047 Ex. Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband Technische für Fachkräfte unter Walter Meier ( Klima Schweiz ) AG * inkl. Probeund Werbeexemplare, undSchulung der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der (suissetec), 8023 Zürich, Tel.Daten 043 244 73 00, www.suissetec.ch z. B. Basiskurs Wärmepumpen, Sanierungsprojekte. www.waltermeier.com 8603 Schwerzenbach Veranstaltungen und Messen Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur GebäudeKlima Schweiz, Verband für Heizungs-, Tel. 044 8064141, www.waltermeier.com Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden BeiLüftungs- und Klimatechnik, 4603 Olten, Marietta Germain, Tel. 021 943 02 71 Herausgeberin träge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur HerTel. 062 205 10 66, www.gebaeudeklima-schweiz.ch AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau ausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte energiecluster.ch, www.energiecluster.ch SeminareTextBadverkauf für Mitarbeiter aus undGeHandel: Duravit Tel. 058 200AG 56 50, Fax 058 200 56 61 und Bildunterlagen übernimmt die Handwerk Redaktion keine Schweizerischer Verband Seminarprogramm für Wärmekraftkopplungunter Nachdruck, auszugsweise, nicht gestattet. (WKK-Fachverband), www.waermekraftkopplung.ch www.duravit.de/Service Produkte,währ. Planung und auch Kommuni5504 Othmarsingen Geschäftsführer: Roland Kühne Schweizerischer Stahl- und Haustechnikhandelsverband kation. D-Hornberg, D-Meissen. 062 8872550, www.duravit.ch Redaktionelle Beiträge SSHV, 4010 Basel, www.sshv.ch Leiterin Zeitschriften: Ratna Irzan Produkte-Hinweise werden kostenlos abgedruckt, Auswahl Swissolar, www.swissolar.ch ICOdata GmbH, Schulungen in Thermografie und Blow Tec Workshop Kursdaten unter erfolgt durch die Redaktion. Bezahlte Beiträge werden mit GNI Gebäude Netzwerk Initiative, Zürich, www.g-n-i.ch Tel. 0049 6102-59 77 07 Bauthermografie, Industriethermografie. www.icodata.de/schulung «Publireportage» oder «Anzeige» gekennzeichnet. MeGA, Fachverband der führenden Gebäudeautomationswww.icodata.de/schulung Redaktion planer der Schweiz, c/o ADZ, Luzern, www.mega-planer.ch Leitung Werbemarkt:Kurse u. a. zu den Themen AZMuntwyler Fachverlage Energietechnik AG, HK-Gebäudetechnik KGTV, Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände, Kursdaten unter Muntwylers Solarakademie, AG Jürg Rykart,solare Tel. 058Stromversorgungen 200 56 04 Neumattstrasse 1, Postfach, www.kgtv.ch www.solarcenter.ch – Netzgekoppelte 3052 Zollikofen BE CH-5001 Aarau. Peter Chefredaktor, Tel. 058 200 56 15, – Netzgeführte Wechselrichter KNX Swiss, www.knx.ch Solarakademie Tel.Warthmann, 031 9115063 Anzeigenleitung /Kundenberatung peter.warthmann@azmedien.ch VDSS, Verein dipl. Spenglermeister Schweiz, www.vdss.ch – Solarthermische Systeme. www.solarcenter.ch Rolf Niederberger, Tel. 058 200 56 18, Manuel Fischer, Redaktor, Tel. 058 200 56 11, rolf.niederberger@azmedien.ch manuel.fischer@azmedien.ch Wago Contact SA, Domdidier Gebäudeautomation mit den WAGO KNX IP-Komponenten, Ein Produkt der Kursdaten unter Verena Müller, Tel. 058 200 56 42, Fax 058 200 56 61, infoswitzerland@wago.com CoDeSys V2.3, Gebäudeautomation mit WAGO BacNet u. a. www.wago.ch Ständige externe Autoren: Christian Bärtschi, Bernd Verleger: Peter Wanner verena.mueller@azmedien.ch www.wago.ch CEO: Axel Wüstmann Genath, Alan Hawkins, Franz Lenz, Anita Niederhäusern, Kurt Anzeigentarif unter www.hk-gebaeudetechnik.ch Rüegg, Wolfgang Schmid, Martin Stadelmann, Martin Stöckli, www.azmedien.ch TWK – Test- und WeiterbildungsZweitägiger Intensivkurs 09.03. – 10.03.2015 Leitung Online und Marketing: Valentin Kälin Andreas Walker, Jürg Wellstein, Andreas Widmer Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB: zentrum Wärmepumpen und KälteKT1 Vorkurs – Einstieg in die Kältetechnik 10.06.AG, – 11.06.2015 AZ Anzeiger AG, AZ Fachverlage AZ Management Sertechnik GmbHBeirat Redaktioneller Aboverwaltung, Abonnemente vices AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, 23.02. – AG, 27.02.2015 Floridastrasse 1 Marco Andreoli, Vorsitzender der Geschäftsleitung, CTAEinwöchiger AG, MaryIntensivkurs Hochstrasser, Tel. 058 200 55 74, AZ Verlagsservice AG, AZ Vertriebs AZ Zeitungen AG, KT2 Kältetechnik A 16.03. – 20.03.2015 D-76149 Karlsruhe Münsingen. abo@hk-gebaeudetechnik.ch Belcom AG Dietschi AG, Media Factory AG, Mittelland Zei13.04. – 17.04.2015 Telefon +49 721 97317-0 Domenico Autuori, Manager of Trainingcentre & Laufen Preis Jahres-Abonnement: Fr. 138.– (inkl. MwSt.) tungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, Vogt-Schild Vertriebs Telefax +49 Laufen 721 97317-11 Forum, Keramik AG und Similor AG, Laufen. Abo-Bestellung: www.fachtitel.ch GmbH, Weiss Medien AG 18.05. – 22.05.2015 15.06. – 19.06.2015 mailto@twk-karlsruhe.de www.twk-karlsruhe.de Einwöchiger Intensivkurs 19.01. – 23.01.2015 KT3 Kältetechnik B 02.03. – 06.03.2015 20.04. – 24.04.2015 Schulungsort:

77


78

| HK-Geb채udetechnik 1/15 |

Stellenmarkt |


Stellenmarkt |

| HK-Geb채udetechnik 1/15 |

79


80

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

Agenda | Stellenmarkt

Unsere Auftraggeberin ist ein renommiertes und erfolgreiches Unternehmen der Haustechnik-Branche in der Nordwestschweiz mit über 200 Mitarbeitenden. Wir suchen per sofort oder nach Vereinbarung zwei Spezialisten:

ABTEILUNGSLEITER LÜFTUNG/KLIMA (m/w) – Sie sind zuständig für die fachliche und organisatorische Führung Ihres Teams. – Die Kundenpflege und die Akquisition von neuen Kunden gehören ebenfalls zu Ihren Aufgaben. – Sie sind verantwortlich für die technische und kommerzielle Planung und Projektierung von grossen Projekten im Bereich Lüftung/Klima für Wohnungs- und Gewerbebauten. Was Sie mitbringen: – Ausbildung als Haustechnikplaner Fachrichtung Lüftung respektive eine gleichwertige Ausbildung im Ausland und einige Jahre Erfahrung als Projektleiter Lüftung – Freude am Umgang mit Kunden und Verhandlungsgeschick – Führungs- und Sozialkompetenz – unternehmerisches Denken und Handeln – Sie beherrschen die deutsche Sprache mündlich und schriftlich und haben gute EDV-Kenntnisse (MS-Office)

CAD-ZEICHNER HLKS (m/w) – Selbstständige Bearbeitung von Plänen mit NOVA für HLKS (Heizung / Lüftung / Kälte / Sanitär) im Bereich Wohnungs- und Gewerbebau. Was Sie mitbringen: – abgeschlossene Ausbildung als Haustechnikplaner, vorzugsweise Fachrichtung Sanitär – sehr versiert im Umgang mit CAD (vorzugsweise NOVA) – mehrjährige Berufserfahrung – EDV-Kenntnisse (Word / Excel / Branchensoftware) – Teamfähigkeit und Eigenverantwortung Was Sie erwarten dürfen: – ein angenehmes Arbeitsklima in einer gut strukturierten und zukunftsorientierten Unternehmung – fortschrittliche Sozialleistungen Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung (vorzugsweise per Mail), welche Sie bitte an Herrn Friedrich Häring, TOPKADER AG, Füllinsdorf, richten. TOPKADER AG Mühlemattstrasse 22d, 4414 Füllinsdorf, Tel. 061 901 71 04 info@topkaderag.ch, www.topkaderag.ch


Stellenmarkt | Verzeichnisse

Im redaktionellen Text erwähnte Firmen 70, 73

Inserentenverzeichnis Aladin AG

12

4

Liebi LNC AG

54

Berner Fachhochschule

25

STF Schweizerische Techn. Fachschule

74

4, 27, 33, 40, 56

Neurobat AG

60

Brugg Rohrsystem AG

51

Systec Therm AG

29

67

tf solutions gmbh

15

Verband – Fernwärme Schweiz (VFS)

20

Barcol-Air AG

59

BauHolzEnergie AG BFE

Keramik Laufen AG

Brugg Rohrsystem AG

52

Novatlantis

10

Brunner AG

Danfoss AG

21

Planair SA

40

Danfoss / Deutschland

Domotec AG

53

R. Nussbaum AG

65

Debrunner Koenig Management AG

e4plus AG

44

ebm-papst AG

56

EES Jäggi-Bigler AG

44

Elcotherm AG

47

Elysator Engineering AG

47

energie-cluster.ch EnergieSchweiz

4, 20, 58 4, 27, 33, 40, 56

Ernst Basler + Partner AG

40

Fachv. Wärmep. Schweiz FWS 31 Gen. Elektra Jegenstorf

44

Grolimund AG

16

HakaGerodur AG

31

Hauseigentümerverband ZH

47

Helbling Technik AG

33

Herzog Kull Group

60

Hightech Zentrum Aargau AG

60

HSLU Techn. & Architektur 18, 28 Hoval AG

| HK-Gebäudetechnik 1/15 |

13, 31, 50

Hug & Zollet AG

68

Kanton Aargau, Abt. Energie

16

Richner AG

74

9 64

Wärmebau Vertriebs AG

55 21

Santherm Gebäudetechnik AG 65

EUROFORUM Schweiz AG

14

Weishaupt AG

Schweizerische Agentur für Energieeffizienz S.A.F.E. 36, 38

Fahrer AG

49

Wesco AG

Schweizerische Fachvereinigung Gebäudebegrünung SFG 62

Grundfos GmbH

17

Häny AG

67

Siemens Schweiz AG

Helios Ventilatoren AG

59

18, 24

Geberit Vertriebs AG

US 2

Similor AG

72

Hochschule Luzern

Soltop Schuppisser AG

40

Indupro AG

12

31

M. Scherrer AG

68

MEPA – Pauli und Menden GmbH

71

Stiebel Eltron AG suissetec SVGW Zürich Swissolar

26, 75 6 40, 44 31

Nissan Center Europe GmbH

Walter Meier AG

52

Ohnsorg Söhne AG

Weishaupt AG

15

R. Nussbaum AG

Viessmann (Schweiz) AG

5

8

US 4 63, 64 69

S + G Mobile Heizzentrale AG 49 Schmid AG, energy solutions

53

Siemens Schweiz AG

61

Stellenmarkt:

SM Handels AG

59

Titelseite:

R. Nussbaum AG

Beilagen:

78 – US 3



Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.