www.hk-gebaeudetechnik.ch Fachzeitschrift für Energie, Wärme, Strom, Heizung, Lüftung, Klima, Kälte, Gebäudeautomation, Facility Management, Gebäudehülle, Spenglerei, Sicherheit, Sanitärtechnik, Wohnen
10 | 2019 | Oktober
HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von
PlusEnergieBauten: Beispiel und Studie 6
Hybridbox für Wärme und Strom
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Swissbau 2020 in Basel
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BFE-Studie «ImmoGap»
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Fokus «GESUND WOHNEN»
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BFE-Merkblatt «Free-Cooling»
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Editorial |
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Bundesrat klopft den Kantonen auf die Finger ■ Wir haben auch schon darüber geschrieben: Bei jeder Erneuerung einer bisher fossilen Heizung besteht die Gelegenheit, auf ein System mit erneuerbaren Energieträgern zu wechseln. Allerdings wird diese Gelegenheit bis heute viel zu selten genutzt (vgl. HK-GT 8/18, S. 10): Das liegt nicht nur daran, dass die Anfangsinvestitionen für Heizsysteme mit erneuerbaren Energieträgern oft höher liegen als für eine Gas- oder Ölheizung. Verschiedene Studien zeigen: Die Mehrheit der Eigentümer, die beim Heizungsersatz wieder eine Öl- oder Gasheizung wählen, hat eine Lösung mit erneuerbarer Energie gar nicht in Erwägung gezogen. Die Vorgaben der Kantone sind in diesem Bereich zu wenig fordernd, die Aufrufe von verschiedener Seite sind erfolglos. Im Parlament spricht man von einem CO2-Ausstoss-Grenzwert für Gebäude. Genannt wird z.B. ein Wert von 20 kg CO2/m2 Energiebezugsfläche EBF und Jahr. Das entspricht 6 Liter Heizöl bzw. etwa 60 kWh pro Quadratmeter und Jahr. So ein CO2-Grenzwert soll zur Anwendung kommen, wenn eine Heizung ersetzt werden muss. In einem gut gedämmten Gebäude könnte weiterhin mit fossilen Brennstoffen geheizt werden. Bei den Beratungen im Ständerat Ende September hat Bundesrätin Simonetta Sommaruga in einem Antrag des Bundesrats vorgeschlagen: Wenn die CO2-Ziele im Gebäudebereich trotz Vorgaben der Kantone nicht erreicht werden, soll dann ab 2029 nur noch ein Ausstoss von 6 kg CO2/m2 aus fossilen Brennstoffen pro Quadratmeter (ca. 2 Liter Heizöl/m2) zulässig sein. Das bedeutet dann für die meisten Fälle ein Ölheizungsverbot. Man kann gespannt sein, was die weiteren Beratungen ergeben zu diesem Punkt. Aus meiner Sicht ein interessantes Stichwort: Biogas. Die aktuellen Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn 2014) sehen Biogas und weitere erneuerbare Gase leider nicht als Standardlösung für den Heizungsersatz vor. Aktuell empfiehlt aber die Energiedirektoren-Konferenz EnDK den Kantonen, erneuerbare Gase in den kantonalen Energiegesetzen als zusätzliche Lösung vorzusehen. Hoffentlich wird diese Empfehlung rege umgesetzt.
peter.warthmann@chmedia.ch
Haben Sie davon gehört? In der «Schweiz am Wochenende» vom 28.9.19 wird berichtet von einem «Spektakulären Konzept», hinter dem der ehemalige SP-Präsident Peter Bodenmann stecken soll. Unter anderem wird darin vorgeschlagen, dass aus Devisenreserven der Nationalbank Geld in Form von zinsfreien, aber rückzahlbaren Darlehen für Gebäudemodernisierungen zur Verfügung gestellt werden soll. In der Wirkung wäre das prima … Ich bin gespannt, was aus dieser Idee noch wird. Beachten Sie unseren Fokus-Teil «Gesund wohnen» mit einem Fachbeitrag zu Strahlenbelastungen durch elektromagnetische Felder und einem Interview mit Innenraumluft-Experte Reto Coutalides. Die 12 Fokus-Seiten sind eine Gemeinschaftsproduktion der drei Fachzeitschriften HK-Gebäudetechnik, ET Elektrotechnik und Haustech. Hier in HK-GT ist dieser Fokus-Teil eingeordnet nach der Seite 30, bzw. vor der Fachrubrik Energie/Wärme/Strom, die mit einem Coca-ColaBild startet auf Seite 43.
Peter Warthmann, Chefredaktor
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Inhaltsverzeichnis |
Solarwärme im Verbund
Längere Zeit war die Warmwassererzeugung im Zentrum der Solarthermie. Nun diskutiert man auch den Anschluss an Wärmeverbünde als vielversprechende Anwendung. Mehr dazu an der Solarwärmetagung von Swissolar am 29. November in Bern.
Diverse Rubriken
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Fokus GESUND WOHNEN: Innenraumluft, Strahlenbelastung
Mehrere Faktoren beeinflussen das Wohlbefinden in Innenräumen. Der Trend zu dichteren Gebäudehüllen hat tiefe Luftwechselraten und – im ungünstigen Fall – erhöhte Schadstoffkonzentrationen zur Folge. Im Interview mit Innenraumluft-Experte Reto Coutalides wird deutlich: Es braucht Sorgfalt und Pflege bei Planern, Installateuren, Betreibern und auch sensiblen Nutzern, damit Lüftungsanlagen einwandfrei funktionieren. Im zweiten Fachbeitrag thematisieren wir die Strahlenbelastung durch elektromagnetische Felder.
Info
1 Editorial
4 Solarprofi beherrscht auch den Wind
4 Info
6 PlusEnergie-Häuser mit modernstem Wohn- und Energiekonzept
79 Agenda US 3 Impressum
8 PlusEnergieBau möchte Standard werden: Das Plus ist möglich dank Solarenergie 10 KTGT 2019 im Trafo: Digitalisierung, künstliche Intelligenz und mehr 12 Bewährte Befestigungstechnik auf anspruchsvollem Baugrund 16 Messe am Puls der Zeit
Verbände 21 Wettbewerb mit gleich langen Spiessen gefordert
Die Unternehmerseite 22 Anzeigen bringen Umsatz
Interview 26 Intelligente Produkte für neue Bedürfnisse
Normen & Co. 30 Zwei neue Planungshandbücher
Fokus «GESUND WOHNEN» 31 Fokus-Seiten von HK-Gebäudetechnik, ET Elektrotechnik und Haustech
Energie / Wärme / Strom 43 «Die Energieeinsparungen sind beträchtlich» 46 Solarwärme im Verbund 48 Gleichzeitig Wärme und Strom fürs Gebäude 51 Gleichzeitig erneuerte Fassade und moderne Energieversorgung 52
Warum Wohngebäude oft mehr Energie verheizen als geplant
56 Heizen und Kühlen in Gewerbe- und Industriehallen
Inhaltsverzeichnis |
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Welche Komfortlüftung?
Wohnraumlüftungsanlagen werden sowohl bei Neubauten wie bei umfangreichen Baumodernisierungen zum Thema. Doch welches System ist die optimale Lösung? Der Einbau von Einwohnungs-Lüftungsanlagen ist oftmals ein tauglicher Ansatz mit mehr Vor- als Nachteilen.
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Blechprofile vollautomatisch
In der neuen Produktionshalle der Firma Metaflex aus dem österreichischen St. Pölten fand am 12. September im Rahmen einer Hausmesse eine Weltpremiere statt. «The BASE» heisst die erste vollautomatische und flexible Produktionsanlage für Blechprofile.
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Sanitärtechnik wird digitaler
Roboter bauen Sanitärinstallationen? Das DFAB-House (NEST) zeigt: Die Montage ist zwar noch manuell, aber die Vorfertigung basiert auf digitalen Daten. Und dank Algorithmen lernen Einzelraumsteuerungen die richtigen Einstellungen kennen.
Lüftung / Klima / Kälte
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59 Gesamtkosten im Blick behalten 62 Free-Cooling: Hype oder Hoffnungsträger? 64 Komfortlüftung – mehrere Fliegen auf einen Streich schlagen 67 Neue Produkte
Gebäudeautomation
Studie zu PlusEnergieBauten PEB HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von
68 Weltpremiere: Blechfertigungs-Vollautomat
Sanitärtechnik / Wohnen 70 Auch die Sanitärtechnik wird digital 74 Sanitärprodukte im Pflegezentrum: Hygiene steht im Vordergrund 76 850 Alternativen zum Waschtisch in Weiss 77 Neue Produkte
Hybridbox für Wärme und Strom
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Swissbau 2020 in Basel
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BFE-Studie «ImmoGap»
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Fokus «GESUND WOHNEN»
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BFE-Merkblatt «Free-Cooling»
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Zum Titelbild:
Arbonia Badheizkörper: Wärme im Bad neu definiert. Hygiene und Komfort sind im Bad nicht wegzudenken. Arbonia steht für eine Vielfalt an innovativen Badheizkörpern, die weit mehr als nur Wärme schaffen. Das elegante Design fügt sich perfekt in jedes moderne Badezimmer ein. Auch im MixBetrieb oder rein elektrisch; es gibt immer eine passende Lösung. Arbonia Solutions AG CH-9320 Arbon Tel. 071 447 47 47 www.arbonia.ch
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Info |
Auf dem Flugplatz von Courcelles-lès-Montbéliard (F) stehen 20 Gasballone am 13. September 2019 bereit, um an der Gordon Bennett Langdistanz-Weltmeisterschaft teilzunehmen. Jeder Ballon ist gefüllt mit etwa 1000 m3 Wasserstoff H2. Mit auf die Reise gehen rund 600 kg «Ballonfahrer-Gold» (Sand), 100 kg davon braucht es, um 1000 m zu steigen.
HK-Gebäudetechnik gratuliert zum Schweizer Doppelsieg an der Gordon Bennett Langdistanz-Weltmeisterschaft 2019
Solarprofi beherrscht auch den Wind Die im französischen Montbéliard gestartete Gordon Bennett Langdistanz-Weltmeisterschaft für Gasballone endete mit einem Schweizer Doppelsieg. Solarprofi Kurt Frieden führte eine Gruppe zum Schwarzen Meer und sicherte sich dann den zweiten Rang. Jürg Wellstein
■ Der Start der mit Wasserstoff H2 gefüllten Ballone erfolgte, als es im französischen Montb liard Nacht wurde (eine 2er-Delegation aus dem HK-Redaktionsteam war vor Ort). Jedes Jahr messen sich die besten Gasballonpiloten an der Gordon Bennett LangdistanzWeltmeisterschaft. Sieger ist das Team, das die weiteste Strecke zurücklegt, unabhängig von der benötigten Zeit. Es wird die Distanz zwischen Start und Landung gemessen. Die Ballongrösse ist auf 10 0 m3 beschränkt und pro Land können drei Teams nominiert werden.
Entdeckerinstinkt von Anfang an Gordon Bennet Rennen gibt es seit 1906. Der Zeitungsverleger James Gordon Bennett Jr. hat verschiedene Sportarten genutzt, um seiner Zeitung neuen Schwung zu verleihen. Zudem realisierte er Reisen in wenig vertraute Gegenden der Welt, so auch die Aussendung seines Reporters Henry Morton Stanley nach Zentralafrika, um dort den vermissten schottischen Missionar und Arzt David Livingstone zu suchen. Dank dem seit 1906 durchgeführten Rennen wurde das Gasballonmaterial
Zunächst nutzen vier Mannschaften den Ostwind in niedriger Höhe (ca. 800–1000 Meter), um westwärts an die französische Atlantikküste zu fahren, wo das Rennen für sie endet. Polen-2 wagt den Überflug über die Alpen auf rund 4000 Meter Höhe und muss dann am Lago Maggiore landen. Die restlichen Mannschaften hoffen auf den Nordwestwind zwischen einem Hoch- und Tiefdruckgebiet. Diese Strömung führt sie tatsächlich alle nach Südost.
Kurt Frieden und Pascal Witprächtiger haben nach rund vier Tagen Flug und einer eindrücklichen Landung an der bulgarischen Schwarzmeerküste den 2. Platz beim Gordon Bennett 2019 erreicht.
ständig weiterentwickelt. Ziel ist es, immer leichtere Ballone zu bauen, um möglichst viel Fahrballast in Form von Sand mitnehmen zu können.
An der Schwarzmeerküste am Ziel Kurt Frieden, Solarprofi bei Haustechnik Eugster AG in Arbon, ist seit 1992 Ballonpilot. Bei schönem Wetter ist er oft über der Ostschweiz im Ballon unterwegs. Hinter ihm liegen bereits 20 Teilnahmen am Gordon Bennett Rennen: 1. Rang 2010/201 /2016 2. Rang 2009/2012/201 3. Rang 2013. Mit diesen weltmeisterlichen Auszeichnungen ging er auch 2019 in Montb liard wieder an den Start. Am 13. September 2019 standen auf dem dortigen Flugplatz 20 Gasballone bereit, um an der Gordon Bennett LangdistanzWeltmeisterschaft teilzunehmen. Nachdem zu Beginn des Rennens vier Teams nach Westen zogen und an der französischen Atlantikküste landen mussten, trieb in mittleren Höhen von 2000 4000 Metern eine Gruppe von Teams mit bis zu 60 km/h nach Osten in Richtung Schwarzes Meer. Die Zweier-Mannschaft SUI-2 mit Kurt Frieden und Pascal Witprächtiger führte die Gruppe zunächst an, wurde dann aber noch von SUI-1 überholt. Ein Schweizer Doppelsieg kam damit in Griffnähe und wurde sodann
auch Realität. Rund vier Tage nach dem Start näherte sich SUI-2 wieder dem Erdboden. Am 1 . September 2019, um 14.2 Uhr und rund 1 0 km vom Startort entfernt ging für sie das diesjährige Rennen an der bulgarischen Schwarzmeerküste erfolgreich zu Ende. Kurt Frieden sicherte sich den nächsten Vize-Weltmeister-Titel. Die lange Fahrt über vier Nächte mit einer Dauer von 88 h 40 min. ist für ihn ein neuer persönlicher Rekord. ■ www.gordonbennettmontbeliard2019.com www.gordonbennettrace.wordpress.com
Weitere Bilder und ein Video der Landung an der Schwarzmeerküste: unter www.hk-gt.ch › Bennett
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Vier MFH am Grabenweg in Möriken AG sind ein gelungenes Beispiel für eine PEB-Überbauung (PEB = PlusEnergieBau)
PlusEnergie-Häuser mit modernstem Wohn- und Energiekonzept Nach Fertigstellung der vier PEB-Mehrfamilienhäuser in Möriken luden die drei beteiligten Unternehmen Ende September zum Einweihungsfest ein. Höhepunkt des Abends war ein Gastreferat von Bertrand Piccard. Peter Warthmann
■ Die drei Unternehmen Setz Architektur AG, Immo Treier AG und die Renggli AG haben in Möriken die aus vier Mehrfamilienhäusern bestehende berbauung Grabenweg fertiggestellt. Die Gebäude basieren auf dem swisswoodhouse-Gebäudekonzept. Sie sind U-förmig auf dem Grundstück platziert und schaffen auf der Parzelle einen grossen zusammenhängenden Aussenraum. Das Wohnungskonzept umfasst 3 Miet- und Eigentumswohnungen in unterschiedlichen Grössen mit 1 , 2 , 3 und 4 Zimmern. Damit kann die erwünschte gesellschaftliche Durchmischung von Einzelpersonen, Paaren und Familien erreicht werden. Die im Minergie-P-Eco-Standard realisierte PlusEnergieHaus- berbauung überzeugt auch Punkto Nachhaltigkeit. Die Dächer und Attikabrüstungen, sowie Teile der Fassaden der PlusEnergie-Häuser sind mit modernsten Photovoltaik-Panels bestückt. Zusammen mit dem Fokus auf Solarstrom, einem
Werner Setz wird von Max Renggli geehrt für sein Schaffen: er hat mit seinem Team über 100 Minergie-Häuser realisiert und ist achtfacher Schweizer Solarpreisträger. (Fotos: Christoph Arnet, www.arnet.ch) Werner Setz und Bertrand Piccard freuen sich über viele erfolgfreiche Projekte.
Teile der Süd-, Ost- und Westfassaden sind mit modernen Photovoltaik-Panels bestückt. Auf dem Dach sind die Module Ost/West-ausgerichtet. (Bild: Setz Architektur)
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Den drei Setz-Geschäftsleitungsmitgliedern Matthias Füglistaler, Adrian Fischer und David Zimmerli wurden die Zertifikate überreicht von MinergieGeschäftsleiter Andreas Meyer.
«Energieverbrauchsmanager» und hoher Eigenstromnutzung leistet die berbauung Grabenweg einen wichtigen Beitrag zur Energiewende in der Schweiz. Moderne Komfortlüftungen sorgen für eine erstklassige Qualität der Raumlauft und eine automatische Steuerung der Luftzufuhr nach Bedarf. Das Sole-Wasser-Wärmepumpensystem erlaubt im Sommer die Wärmepumpe passiv laufen zu lassen, um mit dem «erdgekühlten» Wasser die Wohnungen über das Bodenheizungsverteilnetz zu kühlen. Gleichzeitig bewirkt dies eine Regeneration der Erdwärmesonden.
Leitthema der Überbauung: Energieeffizienz Die Dimensionierung der PV-Flächen erfolgte mit dem Ziel einer positiven Jahresenergiebilanz und eines wirtschaftlichen Einsatzes der Energie uelle Solarstrom.
Sämtliche Betriebsenergie für Heizung, Warmwasser, Lüftung, Allgemein- und Haushaltsstrom für die Wohnungen wird durch die PV-Anlagen auf dem Dach des Attikageschosses, auf den Attikaterrassenbrüstungen und partiell in diversen Süd-, Ost- und Westfassaden erzeugt. Die Planwerte der PV-Anlagen sind so berechnet, dass diese in der Jahresbilanz mehr produzieren als die ganze Arealüberbauung an Energie benötigt. Der Gesamt-Energieverbrauch der Gebäude wird über eine Software gesteuert und ist darauf ausgerichtet, einen möglichst hohen zeitgleichen Eigenverbrauch des selbst produzierten Solarstroms zu erwirken. Die schweizerische Software-Innovation «Eigenverbrauchsmanager» bezieht alle relevanten Aspekte für eine optimale Energienutzung ein: Nutzung der Gebäudemasse und des Warmwassers als
Klein aber oho: Gerät für Einstellung Raumtemperatur, Visualisierung Stromtarif und Bedienung solaroptimierte Haushaltgeräte. (Bild: Smart Energy Control AG)
thermische Speicher sowie solaroptimierter Betrieb von elektrischen Geräten und Ladung der im Gebäude stationierten Elektroautos. Zum «Eigenverbrauchsmanager» der Smart Energy Control AG werden wir in der nächsten Ausgabe von HK-Gebäudetechnik detailliert berichten. Vgl. auch frühere Artikel in HK-Gebäudetechnik: z.B. HK 2/19 S. 43-45, HK 11/17 S. 28-33, HK 10/17 S. 64-66. ■ www.setz-architektur.ch www.treier.ch www.renggli.swiss www.smart-energy-control.ch www.minergie.ch
3-Minuten-Video über PlusEnergie-MFH in Möriken AG.
Die PEB-MFH sind U-förmig auf dem Grundstück platziert. Die auf den Flachdächern aufgeständerten Solarmodule haben Ausrichtung Ost/West. (Bild: Setz Architektur)
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PEB-Gebäudestudie zeigt den CO2 -freien Weg für Neubauten und Gebäude-Modernisierungen
PlusEnergieBau möchte Standard werden: Das Plus ist möglich dank Solarenergie Die Solar Agentur Schweiz erstellte zusammen mit der Haute École d’Architecture de Gèneve, der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), der Université de Genève und der Université Paris C eine aktuelle Studie zu PlusEnergieBau-Gebäuden. In vier Energieszenarien wird darin aufgezeigt, wie die Schweiz mit einfachen Massnahmen bis 2045 eine Reduktion der CO2-Emissionen um 90 % erreichen kann. Peter Warthmann
■ Zahlreiche private Hauseigentü mer, KMU und weitere innovative Un ternehmen erstellen heute PlusEnergie Bauten (PEB). Das sind Gebäude, die mehr Energie gewinnen, als sie übers Jahr gesamthaft benötigen (einfache kWhJahresbilanz). Dies ist mit moder ner Bauweise und Gebäudetechnik bei Neubauten meist problemlos möglich. Aber auch viele gelungene Gebäude Modernisierungen beweisen, dass eben so bei Erneuerungen ein PEB realisiert werden kann. Genaue Definition von PlusEnergie Bauten (PEB): Diese erzeugen im Jah resdurchschnitt mehr Energie (Über schussenergie) am beheizten Gebäude selbst als dieses zur 100 %Deckung des Gesamtenergiebedarfs für Hei zung, Lüftung/Kühlung, Warmwasser und für die gesamte Stromversorgung (inkl. Haushalts und Betriebsstrom usw.) benötigt. Die Überschussenergie wird an Nachbarbauten geliefert, für solarbetriebene Elektrofahrzeuge ver wendet oder ins öffentliche Stromnetz eingespeist.
schliesslich gemessene und von den zuständigen Energieversorgungsunter nehmen (EVU) kontrollierte Energie werte.
Neue Erkenntnisse für eine CO2-freie Gesamtenergieversorgung Teil I der Studie zeigt den aktuellen Stand der Gebäudetechnik mit gemesse nen Energiewerten von rund 70 Gebäu detypen. Die Endenergiemessungen der MinergieP und PlusEnergieBauten im Bereich von Ein und Mehrfamilienhäu sern, Dienstleistungs, Gewerbe, Indus trie und Landwirtschaftsbauten erbrin gen den Tatbeweis, dass die über prüften Solarstromüberschüsse der in novativen Gebäudebranche – in Kombi
Grundlagen für die Studie Als Rechtsgrundlage der PlusEnergie BauGebäudestudie 2019 diente die Mo tion (16.3171) von Nationalrat Leo Mül ler (CVP/LU). Sie bezweckte, den Verfassungsauftrag des Energieartikels 89 der Bundesverfassung (BV) von 1990 in Verbindung mit Art. 5 Abs. 2 BV (Grundsatz der Verhältnismässigkeit) für einen effizienten Energieverbrauch und mehr erneuerbare Energien umzu setzen. Damit sollen die 80 % Energie verluste mit entsprechend hohen CO2 Emissionen im Gebäudebereich re duziert werden. Die Energieverbrauchs und EnergieerzeugungsMessungen von gut 3500 Gebäuden und Anlagen bilden die Grundlage für diese Ge bäudestudie. Verwendet wurden aus
nation mit Pumpspeicherkraftwerken (PSKW) – mehr als ausreichend sind, um den gesamten Gebäude und Ver kehrsbereich der Schweiz mit CO2frei em Strom zu versorgen. StudieTeil II erläutert die verfassungskonformen Voraussetzungen und rechtlichen Erwä gungen. Teil III befasst sich mit der PEBAnreizFinanzierung (PEBStrate gie) und mit den energetischökologi schen Auswirkungen im Wohn und Geschäftsbau sowie im individuellen Verkehrsbereich. Teil IV zeigt vier Energieszenarien A) Minimal, B) Strom, C) Bausanierungen und D) Energieunabhängigkeit. Teil V fasst die vier Energieszenarien in der SzenarioÜbersicht zusammen: Die Schweiz kann bis in zehn Jahren über 100 TWh jährlich substituieren. Die Ge bäudestudie zeigt, wie der Schweizer Gebäudepark ohne Landschaftsbeein trächtigung den dafür geeigneten preis günstigen und CO2freien Strom erzeu gen kann. Die in der Studie vorgeschlagene PEB Strategie für Hauseigentümer, Mieter und KMU zeigt auf, wie dies mit einer auf zehn Jahre befristeten AnreizFinan zierung erreicht werden kann. ■ Eine ese robe 28 Seiten der EB-Gebäudestudie 2019 kann beim Somedia-Buchverlag eingesehen werden: www.somediabuchverlag.ch Suche: lusenergiebau. ort oder unter www.solaragentur.ch kann auch die lusEnergieBau-Gebäudestudie 2019 145 Seiten für r. 27. bezogen werden. Solar Agentur Schweiz www.solaragentur.ch
Titelblatt der PEB-Gebäudestudie.
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NTB Interstaatliche Hochschule für Technik in Buchs SG
Weiterbildung Energiesysteme: CAS Wärmepumpen / Kältetechnik Die NTB bietet seit 2007 den berufsbegleitenden Studiengang «Master of Advanced Studies (MAS) in Energiesysteme» und nun neu den Zugang zum Studienabschluss Master of Engineering (M. Eng.) an. ■ Die Studiengänge der NTB bauen auf den einzelnen Zertifikatskursen «Certificate of Advanced Studies (CAS)» auf. Der CASKlassiker im Angebot ist der «CAS Wärmepumpen / Kältetechnik», der im Februar 2020 startet. Die Nach-
frage nach diesem Kurs ist seit Anbeginn immer sehr gross. Er ist mit seiner fachlichen Tiefe ein einzigartiges Produkt in der Schweizer Weiterbildungslandschaft. Der Kurs wiederspiegelt die Kernkompetenz des Instituts für Energiesysteme, dem auch das WärmepumpenTestzentrum WPZ angehört. Die NTB und die Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten sind nun eine schweizweit einzigartige Kooperation in der berufsbegleitenden Energiemasterausbildung eingegangen. Diese Kooperation eröffnet den Studierenden eine Perspektive, die über den Schweizer MAS-Abschluss hinausgeht, den international anerkannten Abschluss «Master of Engineering (M. Eng.)» zu erlangen. ■ Weitere Informationen unter www.ntb.ch/energiemaster.
Laborgebäude der NTB in Buchs SG.
NTB Interstaatliche Hochschule für Technik, 9471 Buchs SG Tel. 081 755 33 11 www.ntb.ch/energiemaster
Aufbau der beiden Studiengänge. 1 ECTS-Punkt entspricht 30 Stunden Studienaufwand.
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14. Kadertag Gebäudetechnik, Dienstag 5. November 2019, Trafohalle Baden: KMU im Zeichen des Technologiewandels
KTGT 2019 im Trafo: Digitalisierung, künstliche Intelligenz und mehr Mit dem Technologiewandel als Schwerpunkt des 14. Kadertags der Gebäudetechnik (KTGT) am 5. November in Baden werden die Besucher in die digitale Welt eintauchen können. Fachleute aus Firmen der Gebäudetechnik erhalten topaktuelle Informationen, die besonders auf die Bedürfnisse von KMU zugeschnitten sind. Neben anregenden Vorträgen und hilfreichen Fachinformationen wird auch dieses Jahr das Networking nicht zu kurz kommen. Eine begleitende Fachausstellung mit branchennahen Firmen wird die Tagung ergänzen. ■ Die Digitalisierung und neue Technologien verändern unser gesamtes Leben. Dies kann man als Bereicherung oder aber auch als Bedrohung sehen, insbesondere in der Arbeitswelt. Die Veranstalter Pro Klima und der energie-cluster.ch begegnen dieser Problematik mit einer Reihe richtungsweisender Referate anerkannter Experten. Abgerundet wird der Kadertag durch den bekannten EU-Experten Sebastian Ramspeck, Brüssel-Korrespondent des Schweizer Fernsehens SRF.
Digitalisierung und die Schweiz Den Anfang macht Prof. Rudolf Minsch, Chefökonom beim Wirtschaftsverband economiesuisse. Er wird die Frage klären, ob die Schweiz fit für die digitale Zukunft ist. Als Beispiel für die allgegenwärtige Veränderung durch neue Technologien beleuchtet er die Bereiche Digitalisierung, intelligente Mobilität, autonomes Fahren und das Internet der Dinge (IoT), insbesondere mit Blick auf die Herausforderungen für die Schweizer Wirtschaft und deren KMU. Welche neuen Technologien den Weg vom Forschungslabor auf die Baustelle finden, wird Peter Richner, Departementsleiter Ingenieurwissenschaften an der Empa, beschreiben. Dabei sind Innovationen von der Planung über den Bau bis hin zu Betrieb und Rückbau essenziell, um die anstehende Transformation der gebauten Umwelt hin zu Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und verbesserter Funktionalität zu bewerkstelligen. Neue Materialien inklusive Robotik und künstlicher Intelligenz eröffnen dabei bisher unbekannte Möglichkeiten.
Immobilientrends und Veränderungen der Geschäftswelt Wie in den Vorjahren wird Patrick Schnorf, Immobilienexperte und Partner bei der Wüest Partner AG, den Bau- und Immobilienmarkt Schweiz analysieren. Da die Zinsen weiterhin tief und die Immobilienpreise hoch sind, nehmen die Risiken für Investoren spürbar zu. Der Vortrag bringt einen Ausblick auf 2020. Wie die Cloud die Geschäftswelt von morgen verändert, berichtet Marc Holitscher, National
Technology Officer Microsoft Schweiz. Die Cloud wird durch Zugang zu neuen Technologien zur Innovationsplattform, die den Unternehmen neue Handelskanäle und Geschäftsfelder eröffnet.
Digitale Use Cases und BIM für die Gebäudetechnik Das Use Case Management bildet das digitale Fundament für das vernetzte, kollaborative und integrative Planen, Bauen und Betreiben. Birgitta Schock und Thomas Glättli von Bauen digital Schweiz zeigen anhand von Beispielen, wie Use Cases die Anforderungen an die Informationen über den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks formulieren und phasengerecht in der geforderten Qualität zur Verfügung stehen.
Der Mensch und die Konkurrenz Nicole Brandes, Management Coach und Partnerin des Zukunftsinstituts, stellt den Menschen ins Zentrum. Denn inmitten der digitalen Transformation mit immer schnelleren Prozessen und zunehmendem Druck wird das menschliche Element in der digitalen Transformation wichtiger. Brandes macht Führungskräften Mut, das zu tun, was Maschinen nicht können visionär sein, Men-
schen bewegen und diese für eine grössere Sache einsetzen. Neue Technologien bewegen und verändern unsere Arbeitswelt. Viele fragen sich, ob es ihr Geschäft und ihren Beruf morgen noch geben wird und welchen Wert ihre Fähigkeiten noch haben. Wie man dank Digitalisierung und künstlicher Intelligenz durchaus mehr von der Zukunft sieht und sich entsprechend agiler am Markt bewegt als die Konkurrenz, zeigt Pero Micic, Zukunftsexperte, Autor und Managementberater der FutureManagementGroup AG.
Unsicherheitsfaktor EU Das Verhältnis zur EU ist gespannt, und viele Bereiche unseres täglichen Lebens wie der Handel mit Waren und Dienstleistungen sind davon betroffen. Die autonome Schweiz hat sich für den bilateralen Weg entschieden, der aus EU-Sicht ein Auslaufmodell ist. Die EU besteht auf einem neuen Rahmenabkommen. Dazu wird EU-Experte Sebastian Ramspeck aus erster Hand informieren und über dessen Stand, Auswirkungen sowie Perspektiven für die Schweiz berichten.
Die Veranstalter ProKlima ist die Plattform für den Informationsaustausch und die Lösung von Zukunftsfragen unter Herstellern und Lieferanten von Produkten oder Systemen für die Klima- und Lüftungsbranche. energie-cluster.ch ist ein Projekt des Bundesamts für Energie (BFE), des Bundesamts für Umwelt (BAFU), mehrerer Kantone (BE, ZH, SO, VS, JU, SG, BS, AG) und des Netzwerks Platinn (Romandie). Der energiecluster.ch ist zudem Mitglied von Switzerland Global Enterprise (S-GE).
Informationen und Anmeldung 14. Kadertag Gebäudetechnik (KTGT) Datum/Zeit: Di, . 11. 2019, 9.00 16.30 Uhr Ort: Trafohalle, Baden www.proklima.ch (Anmeldung nur hier) www.energie-cluster.ch/kadertag ■
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Adis Basic von Urfer-Müpro und Beat Krenger sowie Mike Pohle von U. Hauenstein AG auf der Baustelle. (Bilder: Urfer Müpro AG)
Urfer-Müpros Know-how für eine Halbinsel
Bewährte Befestigungstechnik auf anspruchsvollem Baugrund Mit der Gesamtüberbauung auf der Halbinsel Herreney in Interlaken wird etwas Einmaliges geschaffen: Nur wenige Gehminuten vom Westbahnhof entfernt, entsteht neuer, qualitativ hochstehender Wohnraum, eingerahmt durch die Aare und den Schiffskanal zum Thunersee. Hier versorgt Urfer-Müpro den beauftragten Installations-Spezialisten U. Hauenstein AG mit Lösungen für die Befestigungs- und Einlegetechnik. Quelle: Urfer Müpro AG
■ Was so idyllisch tönt, offenbart sich für die neuen Bewohner zweifellos als Paradies, als Oase vor dem sehr stark fre uentierten Touristen-Magneten Interlaken. Für die Bautruppe allerdings stellen sich ein paar knifflige Herausforderungen. Die exponierte Lage zwischen zwei Gewässern bewirkt grundsätzlich einen hohen Grundwasserspiegel und jetzt, wo die hohen Temperaturen noch die Schneeschmelze akzentuieren, werden bis 1,2 m über dem Normalwert gemessen Deshalb wurden flussseitig mächtige Spundwände eingerammt bis auf 14 m Tiefe, und die Untergeschosse werden mit sogenannten «weissen
Wannen» erstellt, die das drückende Grundwasser aufhalten.
Enger Terminplan 2016 erfolgte der Start und Stand heute dauern die Bauarbeiten noch bis ca. 202 . In drei Etappen entstehen 1 1 Wohnungen, die Mehrzahl im Stockwerkeigentum. Die kubischen Baukörper mit drei und vier Obergeschossen sind im Untergrund mit einer durchgehenden Parkhalle, mit Keller- und Versorgungsräumen verbunden. Verschiedene Einheiten sind bereits bezogen, andere aus der zweiten Etappe sind am Entstehen, und
die dritte Etappe steht erst am Start. Die hübschen Bauten überzeugen mit attraktiven Attributen: z. B. mit der exklusiven Lage, einer hinreissenden Aussicht auf die Fluss- und Berglandschaft, dem hohen Baustandard und einer reizvollen Fassade mit Sichtmauerwerk aus Klinkersteinen. An diesem schwül-heissen Sommertag begrüssen wir die Installations-Profis der U. Hauenstein AG aus Steffisburg auf der Schalung zur zweiten Betondecke. ber die Distanzhalter werden hier Ver- und Entsorgungsleitungen gerichtet, sodass die Rohre perfekt ausgelegt werden können.
Die Landparzelle für die Überbauung zwischen Aarelauf und Schifffahrtskanal ist attraktiv gelegen.
Mike Pohle beim Einlegen.
Grossbaustelle vor eindrücklicher Kulisse.
Die hitzeresistente Truppe wird geführt durch den Projektleiter Beat Krenger und den baustellenleitenden Monteur Mike Pohle. Für ihn als gebürtigen Berliner sind wir Schweizer sowieso die Südländer, wie er bei diesem brütenden Juniwetter konstatiert. Die U. Hauenstein AG setzt auf dieser Grossbaustelle bis zu zehn Installateure ein, die in den Bereichen Heizung-, Sanitär- und Lüftungstechnik alles geben, um den engen Terminplan einzuhalten. Da muss einiges stimmen
Umfassender Support Projektleiter Krenger kommt bei der Einschätzung zur Zusammenarbeit schnell auf den Punkt: «Wir schauen nicht auf das einzelne Projektelement. Es ist die Summe von vielen Entscheidungsfaktoren, die letztlich den Ausschlag geben das zählt intern, beim eigenen Personal und genauso bei einem Partnerunternehmen. Dass wir mit vernünftigen Preisen kalkulieren können, setzen wir voraus, aber ohne einen perfekten Support vor Ort geht gar nichts. Und da schätzen wir die Unterstützung von Urfer-Mü-
pro. Seit wir vor Jahren zu Urfer-Müpro gewechselt haben, profitieren wir von einem deutlichen Mehrwert, angefangen bei den Qualitätsprodukten über die Lieferbereitschaft bis zum Support. Dazu kommen die fortwährende Innovationskraft und die besondere Agilität, auch wenn etwas Aussergewöhnliches ansteht und wir eine massgeschneiderte Lösung brauchen.» Adis Basic, der Berater von Urfer-Müpro, bestätigt die ausgezeichnete Zusammenarbeit und betont vor allem das vorbildliche Verständnis der Ansprechpartner: «Es ist eben ein Riesenvorteil, wenn man sich grundsätzlich gut versteht, und zwar nicht nur im problemlosen Alltagsgeschäft. Es sind die anspruchsvollen Herausforderungen, die uns beidseitig bestätigen, dass wir auf einem guten Weg sind. Wir schätzen diese Win-win-Situation, die wir gerne bei jedem Bauprojekt pflegen, denn letztlich sitzen wir im selben Boot.» ■ www.urfer-muepro.ch
Detail mit Einlegerohrschellen.
Überbauung Herreney, Interlaken Bauherrschaft: Bauherrengemeinschaft Herreney, Hauenstein-Immobilien AG, Zulg-Immobilien AG Architekt: HMS Architekten+Planer AG, Unterseen Bauunternehmer: Frutiger AG, Thun Installation Sanitär-/Haustechnik: U. Hauenstein AG, Heizung Lüftung Sanitär, Steffisburg Befestigungstechnik: Urfer-Müpro AG, Beinwil Bauvolumen: ca. 100 Mio Franken
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Swissbau 2020 in Basel, Dienstag bis Samstag, 14.–18. Januar 2020
Messe am Puls der Zeit Digitalisierung fordert und fördert Transformation und Innovation: Sowohl das nationale wie auch das internationale Messegeschäft ist gefordert. Mit ihren Fach- und Publikumsmessen befindet sich die MCH Group in der Transformation. Messen müssen dynamisch und zeitgemäss sein. Durch die Digitalisierung verändert sich die Wirtschaft. Verschiedene Bereiche der Bau- und Immobilienwirtschaft wachsen zusammen. Quelle: MCH Messe Schweiz (Basel) AG, Bearbeitung Peter Warthmann
■ Die Swissbau als führende Fachmesse der Schweizer Bau- und Immobilienwirtschaft bringt als Plattform alle Beteiligten der Branche zusammen und schafft thematische Weiterentwicklungen für alle Swissbau-Interessensgruppen. Als Leitmesse der Schweizer Bau- und Immobilienwirtschaft mit rund 80 Fachbesuchern ist die Swissbau Inspirations uelle, Austauschplattform und Innovationsradar für die Schweizer Planungs-, Bau- und Immobilienbranche. Sie findet alle zwei Jahre statt. An fünf Messetagen präsentieren sich in Basel vom Dienstag, 14. bis Samstag, 18. Januar 880 Aussteller wie auch über 30 Branchenverbände und Institutionen auf 110 000 m2 Ausstellungsfläche. Die Swissbau besteht aus drei Gefässen: Messe (Aussteller und ihre Produkte und Dienstleistungen) Swissbau Focus (Veranstaltungs- und Netzwerkplattform) Swissbau Innovation Lab (Sonderschau für digitale Transformation)
den in Zusammenarbeit mit führenden Partnern kontinuierlich weiterentwickelt. So bietet die Swissbau Ausstellern wie Besuchern eine Live-ExperiencePlattform mit hoher Relevanz, Aktualität und Interdisziplinarität. «Die Erweiterung der Swissbau mit den Bereichen Energie im Gebäude, Gebäudeautomation und Gebäudesicherheit entspricht dem wachsenden Bedürfnis nach interdisziplinärer Vernetzung. Kollaboration ist in Zeiten des Wandels essenziell», erklärt Rudolf Pfander, Messeleiter der Swissbau. «Mit unserem integrativen Messekonzept erschliessen sich für alle neue Zielgruppen.»
Information und persönlicher Austausch
Diese drei Formate orientieren sich am Lebenszyklus einer Immobilie und wer-
Mittels digitaler Kanäle wird heute schnell und kostengünstig interagiert und kommuniziert. So sind Messeveranstalter gefordert, den Mehrwert einer Messe aufzuzeigen. Digitalisierung und Globalisierung fragen nach neuen Ideen. «Nichtsdestotrotz ist der persönliche Kontakt auch in Zeiten der Digitalisierung unersetzbar. Kundenvertrauen gewinnen und Beziehungen pflegen ist
Lebenszyklus von Gebäuden. Die Swissbau bringt alles zusammen: Messe, Swissbau Focus (Veranstaltungs- und Netzwerkplattform) und Swissbau Innovation Lab (Sonderschauformat für digitale Transformation und neueste Technologien).
Gebäudeübersicht Swissbau 2020.
nur im persönlichen Austausch möglich», so Swissbau Messeleiter Pfander. Für ihn ist die Bedeutung der Swissbau als Plattform für interdisziplinären Dialog und Vernetzung grösser als je zuvor: «An einer Messe finde ich die ganze Branche an einem Ort vereint, innert sehr kurzer Zeit erreiche ich die für mich wichtigen Entscheidungsträger.» Stefan Cadosch, Architekt und Präsident vom Schweizerischen Ingenieurund Architektenverein SIA, bekräftigt Messeleiter Pfander: «An der Swissbau treffe ich in den fünf Tagen alle für mich relevanten Personen und kann mich rasch über die neuesten Entwicklungen informieren beim Netzwerken im Swissbau Focus sowie auf meiner Entdeckungstour durch die Messe. Für uns Architekten ist es zudem wichtig, Produkte, Materialien und Formen mit allen Sinnen zu erleben.»
Zukunftsgerichtete Veranstaltungen für Akteure der Baubranche Live-Experience-Plattform anstelle herkömmlicher Produktepräsentation: Mit wegweisenden Veranstaltungen holt die
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und Baumaterialien zusammengestellt. Die Teilnehmer erwartet eine differenzierte Sichtweise auf das Neueste aus der Schweizer Baubranche. Insgesamt bieten acht Architekten ihre individuellen zweistündigen Touren mit unterschiedlichen Schwerpunkten an. Als weiteres Special ist der Schweizerische Baumeisterverband SBV mit dem Projekt «Tour d horizon» an der Swissbau 2020 präsent. Mit diesem Projekt möchte der SBV den Dialog mit der Öffentlichkeit lancieren. Das Thema Bauen ist omnipräsent und betrifft jedermann. Im Zentrum des Projekts steht ein 13 Meter hoher Turm: der «Tour d horizon». Dieser wird an der Swissbau 2020 einen prominenten Platz einnehmen und auf dem Messeplatz stehen.
Trial and Error – Versuch und Irrtum für neue Innovationskultur
Swissbau die Entscheidungsträger der Baubranche nach Basel. Mit dem Swissbau Focus bietet die Swissbau zusammen mit rund 30 Branchenverbänden, Institutionen und Hochschulen eine relevante Veranstaltungs- und Netzwerkplattform. In rund 80 Veranstaltungen werden die aktuellen Herausforderungen der Branche entlang dem Life Cycle diskutiert. Das an der Swissbau 2018 neu lancierte Swissbau Innovation Lab rückt das digitale Bauen ins Zentrum der Aufmerksamkeit: In Zusammenarbeit mit der Branche nimmt sich die Sonderschau für digitale Transformation der Themen BIM (Building Information Modeling), digitale Lösungen und Bauen der Zukunft an und präsentiert innovative Ansätze. Gemeinsam mit rund 40 Partnern aus Forschung, Planung, Bau und Betrieb wird die einzigartige Inszenierung mit neuartigem Architekturkonzept im Herzen der Messe entwickelt und umgesetzt. Auch in enger Zusammenarbeit mit einem renommierten Architekturbüro wird die Trendwelt Bad als Highlight im Innenausbau präsentiert: «Die Trendwelt Bad ist die führende Badausstellung der Schweiz. Hier präsentieren die Branchenleader ihre Neuentwicklungen in einzigartiger Umgebung und inspirieren für kommende Bauprojekte. Her-
kömmliche Badezimmerkonzepte haben sich aufgelöst, das Badezimmer ist Ausdruck von Lebens ualität, Design und Luxus geworden», sagt Messeleiter Rudolf Pfander.
Rundumpaket Live-Experience-Plattform Als eines der Swissbau-Specials bietet die Swissbau in Kooperation mit dem Premium-Netzwerk Swiss-Architects geführte Rundgänge für ein Fachpublikum aus der Architektur- und Baubranche an. Diese Guided Tours bieten einen berblick zu neuen Technologien, Materialien und Produkten und werden von unabhängigen Experten aus den Bereichen Architektur, Innenarchitektur
Swissbau 2020 auf einen Blick Die Swissbau findet alle zwei Jahre in Basel statt. Sie ist die grösste Baumesse der Schweiz. Im Januar 2020 präsentieren sich 880 Aussteller sowie über 30 Branchenverbände und Institutionen auf 110 000 m2. Ort: Messe Basel Messedauer / Öffnungszeiten: 14. bis 18. Januar 2020, Dienstag bis Freitag 9 bis 18 Uhr, Samstag 9 bis 16 Uhr. Veranstalter: MCH Messe Schweiz (Basel) AG Weitere Infos: www.swissbau.ch
Das Motto der Swissbau 2020 lautet «Trial and Error Mut für Neues?». Die Schweizer Bau- und Immobilienwirtschaft steht für Qualität und Beständigkeit. Doch etablierte Prozesse werden immer öfter infrage gestellt. Die Zukunft gehört folglich interdisziplinären Teams, die gewohnte Pfade verlassen und so die besten Lösungen finden. Passend zum Motto findet im Swissbau Focus am Freitag, 1 . Januar um 1 Uhr erstmals eine «FuckUp-Night» statt. Hier erzählen Unternehmer von den Tiefschlägen ihrer Karriere und was sie daraus gelernt haben. «FuckUp-Nights» feiern öffentlich Fehler und Niederlagen, Misserfolge und Pannen sowie gescheiterte Projekte im Berufsleben, sogenannte «FuckUps». Zustimmung findet, wer tief gefallen und trotzdem wieder aufgestanden ist. ■ www.swissbau.ch www.swissbau.ch/events www.swissbau.ch/focus www.swissbau.ch/innovationlab
3-Minuten-Video von Bauen digital Schweiz: 4-Stufen-Plan Schweiz für die digitale Transformation der Bauwirtschaft. 2-Minuten-Video: Der iRoom ist als interaktiver Erlebnisraum das zentrale Element des Swissbau Innovation Lab. Am Beispiel der Arealentwicklung «uptown-Basel» wird gezeigt, wie die digitale Transformation die Baubranche verändert. Täglich finden 10 Showblöcke statt, zu welchen sich Messebesucher vorgängig anmelden können.
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125 Jahre Siemens in der Schweiz / Smart Infrastructure Roadshow ■ Seit dem Bau des Flusskraftwerks Wynau im Jahr 1894 ist Siemens in der Schweiz zu Hause und hat in dieser Zeit unzählige Projekte umgesetzt. Einige Siemens-Kunden haben sich zu bekannten Schweizer Ikonen entwickelt. Sie sind Sinnbild für den Erfolg der Schweiz und stehen für Erfindergeist und Innovationskraft. Einige
dieser Schweizer Ikonen und die wichtigsten Siemens-Projekte sind auf der Jubiläumswebsite zusammengestellt, unterteilt nach sieben Zeitabschnitten: • 1847–1893: Mutige Unternehmer • 1894–1906: Es werde Licht • 1907–1936: Pioniergeist • 1937–1968: Aufschwung • 1969–1991: Spitzentechnologie
• 1992–2012: Innovationskraft • 2013–2019: Digitalisierung
Smart Infrastructure Roadshow 2019 Siemens Schweiz geht «on the road» und präsentiert anlässlich einer Roadshow sein umfassendes Produkt- und Lösungsportfolio an der Schnittstelle zwischen Energieversorgung und Gebäuden. Unter
anderem zeigt das Unternehmen dabei intelligente Infrastrukturlösungen für Smart Buildings und dezentrale Energiesysteme. Zwischen dem 22. Oktober und dem 14. November macht die Roadshow an sieben Orten in der Schweiz Halt: Bern, Basel, Zug, Dübendorf, St. Gallen, Lausanne und Manno. ■ www.siemens.ch
Infoflyer und Anmeldung Roadshow: www.siemens.ch/ rs2019
www.siemens.ch › Unternehmen› 125 Jahre Siemens in der Schweiz
Persönlicher Service für «coole Dienste» ■ Um den bestehenden Kundenkreis in der Schweiz besser zu bedienen und zu beraten, setzt das Vermietungsunternehmen Coolworld Rentals AG ihren Wachstumskurs fort. Mit einer zentralen Verwaltung in Schaffhausen, einem Büro in Lausanne und seinem zen-
Étienne Vieuxmaire, wohnhaft in Lausanne, verstärkt das CoolwordVerkaufsteam und vertritt die Westschweiz.
tralen Logistikdepot in Bern ist Coolworld in der Lage, das gesamte schweizerische Gebiet innerhalb kürzester Zeit zu beliefern. Das Unternehmen verfügt über eine sich auf dem neuesten technischen Stand befindliche Mietflotte und bietet temporäre Mietlösungen im Bereich von mobilen Kühl- und Tiefkühlzellen, Kaltwassersätzen, Klima- und Raumkühlsystemen und unter dem Teilbereich «Heatworld» auch mobile Heizzentralen an. Dank Coolworld können Kunden temporären Kühl- oder Heizbedarf kurzfristig, pünktlich und zuverlässig lösen, ohne dass Investitionen in Geräte nötig sind. Somit bleiben finanzielle Mittel weiterhin frei für die Entwicklung des Kerngeschäfts.
Verstärkung für die Westschweiz Seit Kurzem verstärkt Étienne Vieuxmaire (40), wohnhaft in Lausanne, das Verkaufsteam und vertritt den französischsprachigen Teil der Schweiz. «Mit einer kurzfristig
Mit kurzfristig einsetzbaren Kühl- oder Tiefkühlzellen können u. a. Produktionsstillstände und Warenschäden verhindert werden. (Bilder: Coolworld Rentals AG)
einsetzbaren Mietlösung von Coolworld werden u. a. Produktionsstillstände oder Warenschäden verhindert», erklärt Étienne Vieuxmaire. «Mein Ziel ist es, auch den französischen Teil der Schweiz kompetent und persönlich zu beraten. Ein kurzes persönliches Treffen beim Kunden sorgt für ein besseres gegenseitiges Verständnis und ver-
hindert später ungewollte Überraschungen. Das gehört in der Angebotsphase zum Service und kostet nichts.» ■ Coolworld Rentals AG Tel. 0800 002 720 www.coolworld-rentals.ch
Rohre und Rohrzubehör INOX ■ Als bedeutender Lagerhalter für Edelstahlprodukte in der Schweiz präsentiert die Hans Kohler AG ihren neuen Katalog, welcher mit mehr als 700 neuen Positionen / Artikeln erweitert wurde. Die wichtigsten Neuheiten: • Steriltechnik: Erweiterung des Aseptikbereichs mit über 400 neuen Positionen / Artikeln, unter anderem mit dem ASME BPESortiment • Gewindefittings: Kupplungen R134 – leichte Ausführung, konisch / flach dichtend – neu auch mit reduzierten Einlegeteilen sowie in Kombination mit Press-AnDer neue Katalog von Hans Kohler AG schlüssen erhältlich führt auf 238 Seiten über 700 neue • Isolierverschraubungen: Positionen auf. PDF-Blätterkatalog INOX / INOX, INOX / Stahl und online auf www.kohler.ch, ebenso als Stahl / Stahl sowie Isoliermuffen Druckexemplare bestellbar. und Isolier-Flanschverbindungen zur galvanischen Trennung und Verhinderung von Kriechströmen • Flamco T-plus Messing für Edelstahlrohr: Rohrabzweigungen bei vollem Betriebszustand mit SVGW-Zulassung • Montageschienen und Zubehör: Sortiment nochmals erweitert – neu sind auch doppelte Montageschienen direkt ab Lager verfügbar • Flansche: Ausführungen und Abmessungsbereiche wurden erweitert; grosse Nennweiten mit Orbital-Anschluss sowie neue G-ST-Flachdichtungen EPDM mit Stahleinlage, mit Trinkwasser-Zulassung • Straub-Rohrkupplungen: Straub-Square-Flex-Rohrkupplungen für Quadratrohre • Lebensmittel-Armaturen: grosses Sortiment an LebensmittelArmaturen direkt ab Lager in Dietikon • Rohre: Sortiment an Rohren ebenfalls erweitert ■ Hans Kohler AG Tel. 044 207 11 22 www.kohler.ch
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Comifix von SCHÄNIS revolutioniert Rohrverlegung ■ Die STS Systemtechnik Schänis GmbH ist in der metallverarbeitenden Industrie tätig und hat sich unter der Kurzbezeichnung «SCHÄNIS» einen Namen geschaffen, der weit über die Region hinausreicht. Mit Comifix hat die Firma ein Einschlagteil für den Export entwickelt. Es entspricht den internationalen Anforderungen und erleichtert die Rohrverlegung. Die Feuertaufe hat Comifix in Skandinavien mit Bravour bestanden. Gebaut wird in allen Ländern, nur die eingesetzten Mittel und Verfahren unterscheiden sich. In Skandinavien werden zum Beispiel Rohre auf ein Sand- bzw. Schotterbett mit einem bestimmten Gefälle verlegt. Wie beim Verlegen von Rohren auch immer vorgegangen wird: Es erfordert einiges an Arbeit, Material und Zeit, damit korrekt verlegte Rohre ihren Zweck erfüllen. Bedürfnisse aus erster Hand erhoben Spezialisten des Bereichs Befestigungstechnik der STS System-
tadelloses Einstellen des Rohrwinkels. Damit das Rohr sauber in der Flucht liegt, wird die Varioplate von Hand in die Führung eingeschoben. Ebenfalls ohne Werkzeug lässt sich mit der Starfix-Garnitur bei Bedarf die Höhe verstellen.» Im Vergleich zu anderen, meist fix verschweissten Verlegungssystemen ist die Lösung der STS Systemtechnik Schänis GmbH flexibler anwendbar und dank ihres sparsamen Volumens auch für den Versand und die Lagerung attraktiver. Jürg Ryser, Bereichsleiter Befestigungstechnik, zeigt das Comifix-System.
technik Schänis GmbH haben eine praktische, einfache und effiziente Lösung für die Rohrverlegung entwickelt, die allen länderspezifischen Anforderungen genügt. Dazu Jürg Ryser, Geschäftsbereichsleiter Befestigungstechnik: «Die Impulse für Comifix lieferten die Bedürfnisse ausländischer Bauprofis, die wir vor Ort eingeholt haben. Basierend auf diesen Anforderungen haben
wir das neue Einschlagteil entwickelt, das sich mit der Varioplate kombinieren lässt.»
Ein Hammerschlag tut es auch So schlicht das Produkt daherkommt, so wirkungsvoll ist sein Einsatz. Nochmals Jürg Ryser: «Das Einschlagteil wird mit einem Vorschlaghammer ins Erdreich gerammt und ermöglicht dadurch ein
Überzeugende Lösung mit hohem Exportpotenzial Die Comifix-Lösung vereinfacht, beschleunigt und vergünstigt den bisherigen Aufwand rund um die Rohrverlegung im Fundament. Damit weist Comifix alle Merkmale auf, die einen Exportschlager auszeichnen. ■ STS Systemtechnik Schänis GmbH Tel. 055 619 68 00 www.schaenis.com
Verbände |
Für fairen Wettbewerb braucht es ergänzende Spielregeln für staatsnahe und staatlich beherrschte Betriebe
Wettbewerb mit gleich langen Spiessen gefordert Der Wettbewerb mit gleich langen Spiessen ist ein zentrales Anliegen von suissetec. Der Verband als Sprachrohr seiner rund 3500 Mitgliedsbetriebe – grösstenteils KMU – setzt sich mit Nachdruck für faire Wettbewerbsbedingungen zwischen staatsnahen Betrieben und dem Gewerbe ein. Quelle: suissetec
■ Der Wettbewerb und das Bestehen im Markt ist das tägliche Brot der Gebäudetechnik-Unternehmen. Nicht akzeptabel hingegen ist, wenn dieser Wettbewerb immer stärker durch staatsnahe Betriebe verfälscht wird. Denn solche verfügen oft über eine grössere Kapitalkraft, aber auch über Informationen aus dem Monopolbereich und haben teilweise Kunden- und Verbrauchsdaten zweckentfremdet, um sich im Markt Vorteile zu verschaffen. Damit wird der freie und faire Wettbewerb behindert. Beispiele gibt es zuhauf: Energiedienstleister etwa kaufen Gebäudetechnikunternehmungen auf. Oder der regionale Stromlieferant verkauft Solaranlagen. suissetec hat in drei Fällen Anzeige gegen Unternehmen erstattet, weil diese mutmasslich ihre bevorzugte Position als staatsnahe Betriebe für Marktaktivitäten missbraucht haben bzw. noch immer missbrauchen (Verfahren gegen EKS AG in Schaffhausen, Repower in Graubünden sowie Groupe E in Fribourg).
Politische Vorstösse suissetec will diesem Treiben einen Riegel schieben und hat von verschiedenen Politikern Unterstützung bekommen: Auf eidgenössischer Ebene gab es Vorstösse im National- wie auch im Ständerat von NR Peter Schilliger (LU) sowie SR Jean-René Fournier (VS). Ebenso wurden Motionen von SR Beat Rieder (VS) und SR Andrea Caroni (AR) eingereicht. Der Vorstoss Fournier wie auch die Motionen Rieder und Caroni wurden im Ständerat abgelehnt. Die Hoffnungen ruhen nun auf der parlamentarischen Initiative Schilliger, denn die WAK-N (Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Nationalrats) hat seinen Vorstoss «Wettbewerb mit gleich langen Spiessen» mit 15:10 Stimmen gutgeheissen. Die weitere Behandlung findet voraussichtlich erst in der neuen Legislatur statt. ■ www.suissetec.ch
(Bild: iStock.com)
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Die Unternehmerseite |
Anzeigenwerbung ist immer noch wirkungsvoll, vorausgesetzt, sie ist gut gemacht
Anzeigen bringen Umsatz Auch wenn es um Technik geht: Die Werbebotschaft muss beim Zielpublikum unter die Haut. Die Mittel sind vielfältig, vom Slogan über vielversprechende Magnetwörter, eindeutige Vorteile der neuen Produktegeneration bis hin zur modernen Inszenierung von Wort und Bild und zur Platzierung in einem Magazin. Rolf Leicher
■ Anbieter sind beim Thema Werbung durch Inserate oft skeptisch: «Muss nicht sein, kostet nur Geld», «Bringt nichts, man kennt uns doch», «Andere machen auch nichts», «Ist nur
was für grosse Firmen.» Allerdings gibt es gute Gründe, die für Inserate sprechen. Der Firmenname prägt sich ein, gute Werbung fällt auf und erhöht den Bekanntheitsgrad, vor allem bei Neu-
kunden. Natürlich kosten Inserate Geld. Aber richtig eingesetzt bringt Werbung auch Geld. Auch im Internet-Zeitalter sind Inserate die Klassiker der Werbung und immer noch aktuell. Trotz OnlineKonkurrenz werden Inserate insbesondere in der Fachpresse beachtet, denn Print liest man anders als digital. Beim Lesen von Print sind Auge und Gehirn höchst aktiv, der Leser ist stärker konzentriert. Die fokussierte Aufmerksamkeit des Lesers ist eine gute Voraussetzung für die nachhaltige Verankerung einer Werbebotschaft. Mit sieben bis neun Sekunden Aufmerksamkeit des Lesers liegt Print vorne.
Magnetwörter
Attraktiv sind immer Sonderangebote. Fotos von jungen Menschen sprechen vor allem junge Zielgruppen an.
Ein Inserat besteht aus einer attraktiven Headline, die als Aufmerksamkeitserreger («Eye Catcher») an Bedeutung verloren hat. Das liegt an den Abbildungen, die stark ins Auge fallen, und auch an farbige Inserate. Eine emotionale Wirkung durch Abbildung von Personen, meist attraktiven Personen, ist unumstritten. Techniker interessieren sich mehr für Produktabbildungen, die aber professionell sein müssen. Die Anzeigenredaktion kann die von einem Laien gelieferten Fotos per Handy auch nicht aufwerten. Bei der Abbildung von Einbauteilen zeigt die Gegenüberstellung von früher und heute den Fortschritt und die technische Entwicklung und ist für Leser interessant. Für den eigentlichen Inseratetext (Body-Text) gelten publikumswirksame Grundsätze. Jede Aussage muss einen Nutzen für den Leser, für den Anwender, für den Kunden darstellen: «optionale Anpassungsmöglichkeiten …», «nachhaltige und effiziente Lösung …», «komfortable Raumautomation …», «ganz heitliche Automatisierungslösung …», «Visualisierung der Betriebswerte». Mit Magnetwörtern kann man punkten.
Weniger ist mehr Bei der Aufzählung von Vorteilen kommt es nicht auf die Quantität an.
Das Logo ist ein Alleinstellungsmerkmal und macht Angebote unverwechselbar. Mit digitalen Geräten wie dem iPad kann der Empfänger zielgerichtete Werbung auch einschränken.
Weniger ist mehr, und der für den Anwender wichtigste Vorteil steht an erster Stelle einer Aufzählung. Bei Aufzählungen ist der Fliesstext unübersichtlich, es liest sich leichter, wenn für
jedes Schlagwort eine neue Zeile verwendet wird. Zahlenangaben in Verbindung mit Vorteilen haben einen grossen Wirkungsgrad. Die allgemeine Aussage «kostensparend» ist ungenau, die Ein-
sparungswerte in kWh oder in Prozenten sind für interessierte Leser wichtig. Leser interessieren sich für den Nutzen, für Vorteile eines Produkts, einer Dienstleistung. Das erreicht man mit den « bersetzungshilfen» wie «gewinnen, sparen, erleichtern, sichern, erhöhen, garantieren, reduzieren». Jeder Satz muss beim Leser ein «Ja» auslösen, ein «Stimmt, so ist es», der Leser muss sich mit der Werbeaussage identifizieren. Um sich in seine Situation zu versetzen, wird auf das «wir» im Inserat verzichtet (Wir bieten …, wir können … wir haben …, wir sind …) und der Perspektivenwechsel zum «Sie» vorgenommen (für Sie …, für Ihre …). Bei der Aufzählung von Vorteilen wird meist das Alleinstellungsmerkmal des Anbieters vergessen. Für den Leser geht es nicht nur um Produkte, er möchte erfahren, was das Besondere am Anbieter ist, an seinen Dienstleistungen, dem Service vor Ort. Der Leser fragt sich: Warum soll ich dieser Firma einen Auftrag erteilen? Welchen Nutzen gibt es für mich im Vergleich zu anderen Anbietern?
Keine Floskeln
Ein Slogan prägt sich gut ein und bringt schnelle Wiedererkennung.
Auf die allgemein bekannten Floskeln «Wir beraten Sie gerne», «Rufen Sie uns einfach an», «Besuchen Sie uns» kann man wirklich verzichten. Ist Beratung nicht selbstverständlich? Auch die Ankündigung «Mehr Infos auf www …» kann entfallen, wenn man einfach nur die Internetadresse nennt. Und auf die Faxverbindung kann man auch verzichten. Telefon und Internet sollten als Kontaktdaten genügen. Die moderne Abkürzung für Tel. lautet Fon. Der zweidimensionale QR-Code (Quick Response) hat sich noch nicht durchgesetzt. In einigen Inseraten wird dieser Code angezeigt. Es ist aber nicht nachweisbar, dass Leser diesen auch nutzen, weshalb Inserenten inzwischen wieder darauf verzichten. Auszeichnungen im Inserat wie «Design Award» finden das Leserinteresse.
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Die Unternehmerseite |
Prüfsiegel und Auszeichnungen haben immer eine positive Wirkung auf die Leser.
Ebenso anerkannte Prüfsiegel, Gütezeichen usw. Die Verleihung sollte aber nicht älter als Jahre sein. Die Teilnahme an Fachmessen oder die Veranstaltung von Präsentationen in der Firma sind ein guter Anlass für ein Inserat. Auch Produktneuheiten oder technische Weiterentwicklungen sind ein interessanter Aufhänger und werden als «Neuheit» deutlich gekennzeichnet. Was neu ist, findet immer Interesse und wird als Magnetwort bezeichnet. Weniger wirksam in unserer schnelllebigen Zeit sind die Traditionsangaben wie «seit über 100 Jahren tätig». Wer selbst textet, legt sich eine Sammlung von Inseraten des Wettbewerbs an, nicht um sie zu kopieren, sondern um sich abzuheben. Auch Inserate von ganz anderen Branchen bringen gute Textideen.
Das Layout Eine moderne Schriftart oder in Kleinbuchstaben getextet und eine ungewöhnliche Textanordnung fallen sofort auf. Blocksatz, rechts- oder linksbündig wirkt modern. Leser knüpfen an ein
modern wirkendes Layout Gedanken zu einem modernen Unternehmen. Bei kleineren Inseraten entscheidet man sich für nur eine Schriftart und eine Grösse, und verzichtet auf Hervorhebungen durch Fettdruck. Bei grösseren Inseraten hingegen sind Texthervorhebungen erkennbar, und zwar durch fett, kursiv, oder drei Punkte grösser ... Nicht mehr zeitgemäss sind Unterstreichungen, Versalien und zentrierte Texte. Besteht das Inserat nur aus der Firmenbezeichnung, spricht man von der «Erinnerungswerbung». Lange sagte man, Schwarz-Weiss-Anzeigen wirken langweilig, Farben wirken. Inzwischen fallen bei den vielen Bunt-Inseraten die Schwarz-Weissen wieder auf. Bei Farbe hat man die Wahl: entweder weisse Fläche mit farbiger Schrift, oder umgekehrt. Statt der gesamten Anzeigenfläche, kann man auch den Rahmen farbig gestalten. Der Inserent sollte eine einmal gewählte Farbe keinesfalls wechseln, das schadet dem Erinnerungsvermögen des Lesers. Eine grössere Firma sollte sich auch für ein grösseres Inserat entscheiden, Kleinanzeigen passen nicht zur ersten Adresse, zum «Platzhirsch in der Region».
Platzierung Immer wieder entsteht die Frage: Wo ist meine Anzeige richtig platziert? Ist die rechte Seite besser? Oder wirkt die Anzeige auf der linken Seite optimal? Fachzeitschriften werden anders gelesen als die Tageszeitung. Die Wirkung einer Anzeige hängt nicht primär von der linken oder rechten Seite, von vorne oder hinten ab. Text und Layout entscheiden über den Erfolg. Vielen Lesern wird das Inserat erst nach einiger Zeit bewusst. Anzeigenrahmen und Firmen-
Ein Werbeslogan – nicht mehr als 6 Wörter Ein Slogan ist ein kurzes einprägsames Statement, das eine Firma erinnerungsfähig macht. Ein Werbeslogan, einmal erfunden, besteht langfristig und ist völlig unabhängig von einzelnen Produkten. Er muss kurz und eindeutig sein, besteht aus Wörtern, die am besten einsilbig sind. (Beispiel von Milka: «Trau dich, zart zu sein») Bei der Anzahl der Wörter gilt die Obergrenze von sechs Wörtern. Gedächtnisfreundlich zu texten, heisst, Worte zu verwenden, die emotional besetzt sind und im allgemeinen Sprachgebrauch üblich.
Checkliste Werbung: An alles gedacht? Nachfolgende Aspekte sind mit Ja/Nein abzuhaken: • • • • • • • • •
Anzeigenformat Erscheinungsdatum Aktuelle Neuheiten Textanordnung Schriftart, Schriftgrösse Grafik, Farbe Kontaktdaten Abbildungen Textmenge
logo gehören zu den Konstanten, sollten also nicht verändert werden, damit die Wiedererkennung für den Leser erhalten bleibt. Grössere Anzeigen wirken auf den Leser grosszügig, er vermutet einen grösseren Anbieter dahinter. Die Wiederholung eines Inserats ist obligatorisch. Man kann auch kaum mit einem einzigen Schlag einen Nagel in die Wand bringen. Es geht um die nachhaltige Wirkung, die Wiederholung erhöht die Wirksamkeit. Lesern wird ein Inserat erst nach einiger Zeit bewusst. ■
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Interview |
Im Gespräch: Thomas Hoffmann, Leiter Verkauf und Marketing Bodenschatz AG
Intelligente Produkte für neue Bedürfnisse Bodenschatz in Allschwil BL hat als Firmenleitsatz «Intelligenz im Bad» gewählt. Das bedeutet, so Bodenschatz, stets am Puls der Zeit zu bleiben, Bedürfnisse und Trends zu erforschen und daraus intelligente und hochwertige Produkte zu entwickeln. Dieser Tradition folgt das Unternehmen seit fast 80 Jahren. Die neueste Entwicklung ist die Klebelösung Adesio (siehe auch HK-Gebäudetechnik 8-9/2019, S. 84–85). Interview: Franz Lenz
■ Herr Hoffmann, Bodenschatz nennt ihre Produkte Garnituren und Accessoires für das Badezimmer. Was ist darunter zu verstehen? Thomas o mann: Alles, was im Badezimmer für Ordnung sorgt und praktisch ist: von Papierhalter, Seifenschalen bis zur Duschstange. Aber es stimmt, die Begriffe Garnituren und Accessoires sind tatsächlich bei den Endkunden weniger bekannt. In der Sanitärbranche kennt man sie. Wir entwickeln zwar zusammen mit Planern und Installateuren laufend neue Produkte, aber so ganz eng sind wir beim Vertrieb unserer Pro-
dukte mit den planenden, ausführenden Unternehmen und den Endkunden nie gewesen. Unsere Verkaufskanäle laufen vor allem über den Grosshandel. Wir führen auch eine «Schweizer Firmenpartnerschaft» mit den Firmen Schmidlin (in Oberarth), KWC (Unterkulm) und Koralle (Dagmersellen). Wenn wir erklären, was wir machen, sprechen wir über die Organisation im Badezimmer. Damit ist gemeint, dass unsere Produkte da montiert werden, wo sie den Benutzerinnen und Benutzern helfen, ihre Rituale zu pflegen, und da, wo es Platz für Dinge braucht, die
Thomas Hoffmann: «Wir sind nicht fertig mit Entwickeln, wir wollen die neuen Bedürfnisse erkennen und mit intelligenten Produkten darauf reagieren. Das ist die Welt von Bodenschatz.».
im Bad aufbewahrt werden. Dafür haben wir eine digitale Anschauungsseite entwickelt. Dargestellt wird ein übliches realistisches Badezimmer und wir zeigen dann die Möglichkeiten der Verbesserung mit unseren Produkten. Trotzdem, das Wissen über Bodenschatz-Produkte fehlt weitgehend bei den Endkunden. Auch dass es Grosshandels-Shops gibt und alle Leute dort Ersatzteile kaufen können. Wir kennen die Ersatzteilgarantie schon seit 19 . Wir führen auch noch Ersatzteile für Garnituren, die über 4 Jahre alt sind und damals sehr beliebt waren. Vielleicht haben wir zu wenig über uns und unsere Produkte informiert. Wir sind halt eine kleine Firma und seit unserer Gründung 1940 durch Rudolf Bodenschatz auf die Entwicklung und Herstellung von Badezimmer-Accessoires spezialisiert. Bodenschatz blieb also bei den Produkten aus Messing und Stahl? Ja. Wir fertigten von Anfang an Qualitätsprodukte aus Messing und Stahlrohren. Heute bestehen aber unsere Produkte aus einer Vielzahl von ganz verschiedenen Materialien. Wir sind hier der Entwicklung stets gefolgt. Neu sind zum Beispiel unsere Gläser in Tritanglas erhältlich, ein BPA-freier (ohne Bisphenol A) und unzerbrechlicher Kunststoff. 19 erfand ein Techniker die Möglichkeit der verdeckten Wandhalterung von Accessoires. Die Schrauben wurden durch einen Schiebflansch an der Wand verdeckt. Das verhalf zum Durchbruch für unsere Garnituren, das System war montagefreundlich und für den Kunden angenehm, weil die Verschraubung nicht sichtbar war. Wird denn immer noch verschraubt, Bodenschatz hat doch ganz neu das Klebesystem Adesio lanciert? Ja, denn geklebt wird ja noch nicht so
Interview |
lange. 2009 begannen wir mit der Idee von Klebesystemen. Wir wurden von den Installateuren immer wieder auf eine solche Möglichkeit angesprochen. Gesucht wurde ein Befestigungssystem, das montagefreundlich ist, aber trotzdem zuverlässig hält. Die Installateure fürchteten das Bohren in Fliesen, zersprungene Fliesen konnten nicht immer verhindert werden, auch wird die Abdichtung hinter der Wand beschädigt. Dieses Jahr konnten wir nun mit Adesio die erste professionelle Klebelösung lancieren. Mit Adesio by Bodenschatz können die meisten Produkte der Linie Chic sowie einige Universalprodukte geklebt werden. Wer war an der grunds tzlichen dee einer Klebelösung beteiligt? Wir arbeiten seit jeher mit den Fachleuten der Sanitärbranche und Hochschulen gut zusammen. Es sind immer wieder Installateure, die uns auf mögliche Verbesserungen aufmerksam machen. So entstand ja auch die Idee einer Klebelösung. Wir suchten eine hundertprozentige professionelle Lösung. Bei Tests befriedigten die verschiedenen auf dem Markt vorhandenen Klebstoffe nicht, auch die Lagerung der Klebstoffe über eine gewisse Zeit war nicht einfach zu lösen. Mit der Zeit entstand in Zusammenarbeit ein ausführliches Pflichtenheft mit allen Anforderungen. Es war demnach vor allem eine chemische Herausforderung? Nein, nicht nur. Wir hatten am Schluss einen genauen Anforderungskatalog erstellt. Und mit diesen Herausforderungen und dem Pflichtenheft gingen wir zur Sika Schweiz AG. Für Sika war die Entwicklung einer solchen «kleinen Menge» eines speziellen Klebstoffs betriebswirtschaftlich eher unwesentlich, statt ein paar Bahnwagen voll Klebstoff ging es hier um kleine Kartuschen, die auf den Bau mitgenommen werden können. Aber Sika fand die Idee toll und unterstützte uns von Anfang an mit ihrem Labor mit ihrer Fachkunde. Zum Schluss hatten wir das Produkt definiert, das alle Ansprüche am besten erfüllte. ch denke, Sika fand diese dee rein entwicklungstechnisch interessant, auch für das mage als Entwickler. Sika freute sich auf diese Herausforderung. Als weiteren Partner konnten wir die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) gewinnen. Wir hatten festgestellt, dass die Herausforderung nicht nur der Klebstoff war, sondern auch der Prozess des Klebens, in den wir ja unsere Partner einbinden müssen. Sowie die Einflüsse von Kalk, Salz und weiteren trennenden Stoffen. Da
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Interview |
halfen uns die Fachleute der ZHAW. Wir müssen ja sicherstellen, dass der Installateur weiss, worauf er achten muss. Es braucht also eine klare orgabe, damit richtig geklebt wird? Genau, der Installateur muss vieles beurteilen können. Das Wichtigste ist der Untergrund, die Wand. Wir wissen, dass der Klebstoff auch bei extremen Temperaturen hält. Was wir nicht wissen, ist die Beschaffenheit des Unter-
Wie ist es mit dem Klebe-Material? Für das Kleben können alle Teilstücke ausser dem Klebstoff immer mitgenommen werden. Dieser ist rund zwei Jahre haltbar, der Installateur kann die kleinen Klebstoff-Kartuschen bei sich im Lager halten. So sind sie schnell verfügbar. Wir haben zudem einen Klebkoffer zusammengestellt, der beim Grosshandel der Sanitärbranche in der ganzen Schweiz gekauft werden kann. Die Zu-
Mehrere Badetücher miteinander zu trocknen ist mit der 4-fach-Badetuchstange der Linie Creativa problemlos möglich. (Bilder: Bodenschatz)
grunds, um welches Material es sich handelt und die jeweiligen spezifischen Anforderungen. Da müssen wir uns auf den Installateur verlassen können. Also müssen die Handwerker geschult werden, gerade für die Beurteilung des ntergrunds? Das betreiben wir auch seriös. Wir sind auch viel bei den Leuten auf dem Bau und können die Vorteile des Klebens vor Ort erklären und helfen, dass alles richtig funktioniert. Das wird von den Fachleuten geschätzt. Aber das konventionelle Bohren ist trotzdem noch möglich? Ja, aber die Installateure sehen auch die Gefahren des Bohrens zum Beispiel in teure Fliesen. Praktisch ist, dass auch erst auf der Baustelle entschieden werden kann, ob Kleben oder Bohren sinnvoll ist. Wenn der Untergrund kein Kleben gestattet, dann muss halt gebohrt werden.
sammenarbeit mit dem Sanitärgrosshandel ist übrigens sehr angenehm. Bodenschatz sagt, das Klebesystem sei auf alle niversalprodukte anwendbar. m welche niversalprodukte handelt es sich? Grundsätzlich handelt es sich natürlich um verschiedene Accessoires von Bodenschatz. Wir haben aber bekannten Sanitärfirmen in der Schweiz angeboten, für ihre Produkte wie zum Beispiel Duschgleitstangen gemäss ihren Zeichnungen eine Klebemöglichkeit zu entwickeln, weil es nicht viel nützt, wenn der Duschkorb geklebt ist und die Duschgleitstange daneben geschraubt. Das verstehen wir unter Universalprodukte. Einmal geklebt, immer geklebt? Mit einem Heissluftfön kann der Flansch jederzeit wieder sauber gelöst werden.
ie Leitidee von Bodenschatz ist, Serien zu entwickeln für hohe Ansprüche. Welche Serien wurden bis heute auf den Markt gebracht? 19 revolutionierte Rudolf Bodenschatz den Markt der BadezimmerAccessoires mit der Chic-Serie und der indirekten Wandbefestigung. Ein Kunststoffteil wurde angeschraubt und die Accessoires einfach darüber geschoben. Die Linie Chic gibt es heute in der sechsten Generation. Sie wurde immer wieder verbessert und den Designansprüchen angepasst. Seit den Anfangszeiten von Bodenschatz hat sich im Badezimmer einiges getan. Das bedeutet für uns, stets am Puls der Zeit bleiben zu müssen, Bedürfnisse und Trends zu erforschen und daraus clevere Produkte und Lösungen zu entwickeln. 2010 positionierte sich die Firma neu. Auf der Basis umfangreicher Studien wurde unter dem Namen Creativa eine multifunktionale Accessoires-Linie lanciert, die das Badezimmer clever nutzt und ästhetisch überzeugt. Seit 201 kommt das Design unserer Produkte von Vetica in Luzern. An der Swissbau 2016 wurde die Linie Liv aus hochwertigen Materialien vorgestellt. 2018 folgte die Linie Nia und 2019 die Klebetechnik Adesio. Wir sind aber nicht fertig mit Entwickeln, wir wollen die neuen Bedürfnisse erkennen und mit intelligenten Produkten darauf reagieren. Das ist die Welt von Bodenschatz. ■
www.bodenschatz.ch
Die Geschichte 1940 gründete Rudolf Bodenschatz die Bodenschatz AG in Allschwil BL. Die Erfolgsgeschichte begann mit der Herstellung von Gartenmöbeln, Eisenartikeln für den Garten und Badezimmer-Accessoires. 1958 übernahmen Egon Mauser und Fritz Bürgin die Firma, die heute noch in Familienbesitz ist. 1992 fokussierte sich Bodenschatz auf das Kerngeschäft der Badezimmer-Accessoires. Die Möbel für den Gartenbereich fielen aus dem Sortiment. Heute beschäftigt Bodenschatz rund 35 Mitarbeitende und vertreibt die Produkte in der Schweiz sowie in Deutschland, Österreich und Frankreich.
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Normen & Co. |
suissetec-Planungshandbücher «Heizung» und «Lüftungs- und Klimaanlagen»
Endlich verfügbar: zwei neue Planungshandbücher Die Fachbereiche Heizung und Lüftung/Klima/Kälte von suissetec haben in den letzten drei Jahren, in Zusammenarbeit mit Partnerverbänden, die beiden Planungshandbücher «Heizung» sowie «Lüftungs- und Klimaanlagen» erarbeitet. Quelle: suissetec
■ Die vorliegenden Planungshandbücher entsprechen den Bedürfnissen der Branche. Nach einem kurzen, aussagekräftigen Einführungsteil werden die einzelnen Planungsphasen nach Norm SIA 108 umschrieben und mit Musterplänen ergänzt. Die Planungshandbücher werden durch eine Nutzungsvereinbarung und diverse Checklisten zur Unterstützung der Heizungs- und Lüftungsplanung vervollständigt. Auszüge aus der SIA 108 / 2014 «Ordnung für Leistungen und Honorare der Ingenieure und Ingenieurinnen der Bereiche Gebäudetechnik, Maschinenbau und Elektrotechnik» sind grafisch gekennzeichnet. Die übrigen Anmerkungen zu den Planungsphasen sind entsprechende Interpretationen
der Verfasser der Planungshandbücher. Die Handbücher dienen zu Schulungszwecken, als Leitfaden für Planer zur Planerstellung/Projektabwicklung und für Installateure sowie Behördeninstanzen zur Vereinheitlichung und Verständigung bei der Planung von Heizungs-, Lüftungsund Klimaanlagen. Beide Handbücher sind gegliedert in 16 Kapitel: Einleitung Planung Sinnbilder/Kennzeichnung Plandarstellung Schemadarstellung SIA-Phase 1 Strategische Planung SIA-Phase 2 Vorstudien SIA-Phase 3 Projektierung SIA-Phase 4 Ausschreibung
SIA-Phase Realisierung SIA-Phase 6 Bewirtschaftung Nutzungsvereinbarung Checklisten Planung Betriebs- und Instandhaltungsanleitung Freie sachbezogene Dokumente Merkblätter Die beiden Handbücher können im suissetec-Shop (suissetec.ch) als Ordner (A4), E-Books, oder im Kombiangebot erworben werden. Sie sind vorerst in Deutsch verfügbar. Die französische und die italienische Version werden ab Frühjahr 2020 verfügbar sein. Die Handbuch-Ordner kosten je Fr. 16 . (für Nichtmitglieder Fr. 330. ), als E-Book Fr. 116. (Fr. 232. ). Kombiangebot: Handbuch-Ordner E-Book: Fr. 214. (Fr. 428. ). ■ Bestellung unter www.suissetec.ch Sho suissetec Tel. 043 244 73 00, www.suissetec.ch
Info |
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Rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche stehen die Produktionsanlagen in Betrieb.
Heizungssanierung bei Coca-Cola HBC Schweiz
«Die Energieeinsparungen sind beträchtlich» Im Werk Dietlikon, wo Coca-Cola-Produkte für den gesamten Schweizer Markt abgefüllt werden, ist im Rahmen einer etappenweisen Erneuerung der Heizzentrale die Wärmeerzeugung saniert worden. Neu liefern zwei Gasbrenner Nextron von Elco die Wärme für Prozesse, Gebäudeheizung und Warmwasserbereitung. Jean Haag
■ Erst die Wärmeerzeugung mit den beiden Zweistoffbrennern, danach der Hochtemperatur-Verteiler und zu guter Letzt der Niedertemperatur-Verteiler: In dieser Reihenfolge präsentiert sich der Ablauf der integralen Erneuerung der Heizzentrale bei Coca-Cola HBC Schweiz AG. Verantwortlich für die Planung und Umsetzung des Projekts ist Ersin Isler, der seit gut 1 Jahren in der Getränkebranche tätig ist, davon die letzten 10 Jahre bei Coca-Cola. «Die grösste Herausforderung für uns bestand darin, Produktionsunterbrüche zu vermeiden bzw. zu minimieren, denn bei jeder Unterbrechung müssen Getränke vorproduziert werden, was Mehrkosten zur Folge hat», sagt Exper-
te Isler, der sich neben der Heizung auch mit Themen wie Prozessoptimierungen oder Energiesparmassnahmen befasst.
Effiziente Gasbrenner Produziert wird bedarfssynchron (JIT, just in time) rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche. Für die Wärmeverteilung bestehen zwei Heizkreisläufe: Ein Hochtemperatur-Kreislauf (103 C) für den Abfüllbereich bzw. für die Pasteurisierung der Produkte, die Reinigung der Abfüllanlagen und für verschiedene Spülprozesse mit Heisswasser sowie ein Niedertemperatur-Kreislauf (60 C bis 0 C) für die Gebäudeheizung und die Warmwasserbereitung. Die Wärme wird
neu von zwei modulierenden Gasbrennern Nextron von Elco erzeugt. Sie verfügen über eine Leistung von 2 00 kW bzw. 2000 kW. Hauptmerkmale der Monoblockbrenner sind eine schadstoffarme Verbrennung auf der Basis der Freiflamm-Technologie, ein niedriger Stromverbrauch, ein integrierter Schaltschrank und eine anwenderfreundliche Bedienung. Weiter eine einfache und zeitsparende Wartung sowie ein äusserst niedriges Geräuschniveau. Dank hoher Schallabsorption des Brennergehäuses und einer speziellen Luftansaugführung liegt der Schallleistungspegel bei Brennern bis 3 MW unter 1 dB(A). Dass Elco den Zuschlag erhalten habe, begründet Ersin Isler unter anderem damit, dass
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Blick in die Heizzentrale mit Ygnis-Heizkesseln und den neuen Monoblock-Gasbrennern Nextron.
ihn die Technologie der Brenner überzeugt hätte. Neben der Laufruhe sei die Kompaktheit ein wesentlicher Vorteil. Als schlicht einzigartig bezeichnete er das hervorragende Preis-Leistungs-Verhältnis. Auch habe man Elco als zuverlässigen Partner kennengelernt, der fair und sehr kundenorientiert agiere sei dies im Bereich Wartung, Service oder Störungsbehebung.
Frei programmierbare Steuerung Kompakt und innovativ ist das Design des Nextron, das moderne Technik und Funktionalität vereint. Rechts im Bild die neuen Schaltschränke für Stromverteilung, Steuerungs- und Leistungsteil.
Da die alte Anlage über eine externe Abgasrezirkulation verfügte, während diese beim neuen Brenner integriert ist, waren die Anschlüsse entsprechend an-
Gruppenbild nach der Besichtigung der Heizzentrale: Fabian Weidmann, CSR Communications Specialist, und Ersin Isler, Engineering, beide Coca-Cola HBC Schweiz AG; Thomas Eckert, Leiter Elco Industrie Schweiz & Österreich.
Ersin Isler, treibende Kraft der Erneuerung der Heizzentrale: «Die Energieeinsparungen übersteigen unsere Erwartungen.»
zupassen. Sodann galt es, wegen der Reduktion der Betriebstemperatur im Hochtemperatur-Kreislauf auf 103 C, die NOx-Werte gemäss LRV bzw. kantonalem Massnahmenplan von 110 mg/m3 auf 80 mg/m3 zu senken, wie Thomas Eckert, Leiter Elco Industrie Schweiz Österreich, erklärte. Dass die neue Anlage, die im November 2018 installiert wurde, schon nach drei Tagen wieder in Betrieb gesetzt werden konnte, verlangte eine minutiöse Planung und perfekte Organisation. Die exklusive TIA Steuerung (Total Integrated Automation) von Siemens ist frei programmierbar und kann jederzeit optimiert oder an neue Verhältnisse angepasst werden. Im HLK-Bereich ist dies speziell, denn gebräuchlich sind Steuerungen für weniger komplexe Bedürfnisse, die man nicht individuell abstimmen kann. «Weil wir 90 der Wärmeenergie für Prozesse in der Produktion benötigen, liegt auch in diesem Bereich das grösste Sparpotenzial», erläutert Fachmann Isler den Zusammenhang. «Mit der gewählten Lösung ist man in der Lage, jeden einzelnen Strang, der zu diversen Anlagen/Prozessen führt, einzeln und individuell zu steuern.» Dank der Möglichkeit, den effektiven Wärmebedarf zu erkennen und exakt in der geforderten Menge bereitzustellen, lasse sich auch viel Energie einsparen. Die beiden Kes-
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Im Rahmen der etappenweisen Erneuerung der Heizzentrale wurde in einem zweiten Schritt der Hochtemperatur-Verteiler saniert.
sel sind in Kaskade geschaltet und werden so gesteuert, dass die Betriebsstunden ausgeglichen sind und bei Störungen des einen Brenners der andere automatisch die Wärmeerzeugung übernimmt.
Rundum positive Bilanz In einer ersten Bilanz schneidet die neue Anlage sehr gut ab. Absolut zufrieden ist Coca-Cola HBC Schweiz mit der Zuverlässigkeit der Brenner, die ihre Arbeit einwandfrei verrichten. Liegt einmal eine Störung vor, sei die Suche nach der Ursache heute viel schneller und effektiver, weil man dank der Datenaufzeichnung rasch erkennen könne, wo der Fehler liege. «Die bisher erreichten Energieeinsparungen sind beträchtlich und übersteigen unsere Erwartungen», resümiert Ersin Isler. Unter dem Strich werden 13 weniger Erdgas und 1 weniger Strom als vor der Sanierung, die 2020 abgeschlossen sein wird, verbraucht. Dabei ist der Optimierungsprozess noch im Gang. Gemessen am jährlichen Brennstoffverbrauch reduziert sich allein der CO2-Ausstoss der neuen Anlage im Vergleich zur alten mit Zweistoffbrennern um einen Wert, der, auf den schweizerischen Durchschnitt bezogen, der jährlichen Kohlendioxidemission von etwa 90 Personen entspricht. «Nachhaltigkeit ist ein wesentlicher Be-
standteil unserer Unternehmensphilosophie», unterstreicht Ersin Isler, «und dank der Modernisierung unserer Anlagen und deren Optimierung benötigen wir immer weniger Energie für die Herstellung unserer Produkte.» In diesem strategischen Punkt der Ressourcenschonung bestehe eine weitgehende bereinstimmung mit den Intentionen von Elco, bekräftigt Thomas Eckert. Wer sich dafür interessiert, weshalb Coca-Cola HBC weltweit zu den drei nachhaltigsten Getränkeunternehmen gehört, kann dies im Nachhaltigkeitsbericht, der auf der Website des Unternehmens einsehbar ist, im Detail nachlesen. ■ www.elco.ch www.siemens.ch www.ygnis.ch ch.coca-colahellenic.com
In Coca-Cola steckt mehr Schweiz, als man denkt Coca-Cola ist seit 1936 in der Schweiz zu Hause und produziert über 80 % der Getränke an den Standorten Dietlikon ZH und Vals GR. Das Unternehmen beschäftigt rund 800 Mitarbeitende. Dabei setzt Coca-Cola auf eine nachhaltige und umweltschonende Produktion und wurde vom Dow Jones Sustainability Index 2019 erneut zum nachhaltigsten Getränkeunternehmen in Europa gekürt. Auch dank der vorbildlichen Produktion in der Schweiz. Coca-Cola HBC Schweiz ist ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Das Unternehmen produziert beispielsweise mit Valser das erste klimaneutrale Mineralwasser der Schweiz. Mit den neu lancierten Flaschen aus 100 % rezykliertem PET schenkt Valser zudem jeder PET-Flasche ein neues Leben.
Daten zur Sanierung der Wärmeerzeugung Alte Anlage: Zweistoffbrenner mit externer Abgasrezirkulation Neue Anlage: 2 Gasbrenner Nextron – 7.3600 G-EF3 BT3 / Leistung 2500 kW – 6.2900 G-EF3 BT3 / Leistung 2000 kW Bauherrschaft / Planung: Coca-Cola HBC Schweiz AG, 8306 Brüttisellen Ausführung: ID-Group/Steger AG, 8355 Aadorf Beratung: Elco Industrie, 7324 Vilters SG
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Fachbeitrag im Vorfeld zur Solarwärme-Tagung vom Freitag, 29. November 2019
Solarwärme im Verbund Die Wärme aus Sonnenkollektoren ist die effizienteste Nutzung der Solarenergie. Doch kämpft die Branche mit sinkenden Marktzahlen. Nebst der klassischen Warmwassererzeugung rücken auch neue Anwendungsfelder zunehmend in den Fokus. Eine davon ist die Nutzung von Solarthermie in Wärmeverbünden. Eines von vielen Themen, die an der Solarwärmetagung von Swissolar am 29. November in Bern diskutiert werden. Irene Bättig, im Auftrag von Swissolar
■ Die Solarwärme wird auch in Zukunft einen festen Stellenwert in der Schweizer Energielandschaft haben, ist David Stickelberger von Swissolar überzeugt: «Sofern die MuKEn in den Kantonen vollständig umgesetzt werden, erwarten wir einen Schub für die Solarthermie.» Vorgesehen ist, dass bei einem Heizungsersatz 10 der benötigten Wärmeenergie erneuerbar sein muss. Solarwärme ist eine Standardlösung, die vor allem für Einfamilienhäuser interessant sein wird. Ein weiteres Feld ist die Kombination von Erdwärmesonden und Solarthermie: Im Sommer wird dem Erdreich über die Sonde überschüssige Solarwärme zugeführt, die dann im Winter wieder zur Verfügung steht. Dank dieser solaren Erdsondenregeneration kühlt der Untergrund nicht aus und die ErdsondenWärmepumpen lassen sich langfristig effizient betreiben. Eine innovative
Wärmelösung mit Solarthermie wird auch in der berbauung «Weltpost Park» in Bern realisiert, die an der Tagung besichtigt wird: Mit einer Kombination aus Eisspeicher, Abwärmenutzung aus Abwasser und Solarwärme wird der Wärmebedarf von 1 0 Wohnungen zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt.
Die Dänen machens vor Ein weiteres potenzielles Wachstumsfeld ist die Ergänzung von Wärmeverbünden mit Solarwärme. Das Potenzial zeigt ein Blick ins europäische Ausland: In Dänemark hat die Solarenergienutzung in Verbünden in den letzten 1 Jahren einen wahren Boom erlebt, wo bis heute über 900 MW thermische Leistung installiert sind grösstenteils als Freiflächenanlagen. Die grösste Anlage befindet sich im dänischen Silkeborg mit einer Kollektorfläche von 1 000 m2
und einer Leistung von 100 MW. Auch Deutschland ist auf den Zug aufgesprungen: Derzeit sind 34 solarthermische Grossanlagen mit einer Nennleistung von insgesamt 44 MW bzw. einer Kollektorfläche von 62 00 m2 in Wärmenetze eingebunden. Weitere 19 MW bzw. 23 200 m2 sind in Realisierung oder Planung. Die Anlagen werden staatlich gefördert (bis zu 4 ) und erreichen Wärmepreise von unter 2 EuroCent/kWh. Ein Fünftel der Leistung entfällt auf ländliche Regionen, wo Energiedörfer Wärmenetze mit Biomassekraftwerken und Solarthermie-Freiflächenanlagen aufbauen. Bemerkenswert ist, dass auch zahlreiche städtische Wärmeverbundbetreiber neu auf Solarwärme setzen. So entsteht aktuell in Ludwigsburg Deutschlands grösstes Kollektorfeld mit 14 800 m2 Fläche, dieses soll , Millionen Kilowattstunden Wärme jährlich in den Wärmeverbund der Stadt liefern.
Auch die Schweiz hat Potenzial In der Schweiz ist diese Entwicklung noch kaum angekommen. Im Gegensatz zu unserem nördlichen Nachbarn ist die Fördersituation hierzulande unklar und kantonal unterschiedlich. Zweitens nutzen viele bestehende Wärmeverbünde Abwärme aus Kehrichtverbrennungsanlagen, die auch im Winter zur Verfügung steht. Drittens sind Freiflächenanlagen in der Schweiz umstritten und der Platz ist vielerorts knapp. Kollektoren auf Dächern aber sind deutlich teurer und senken die Wirtschaftlichkeit.
Im dänischen Silkeborg steht seit Ende 2016 das weltweit grösste Kollektorfeld mit einer Fläche von 157 000 m² und gewinnt jährlich 80 000 MWh thermische Energie für einen Wärmeverbund. (Bild: Arcon Sunmark)
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Sinkende Kosten
Kollektoranlage des Wärmeverbunds Lyssach-Schüpfen mit einer Fläche von 460 m2. Hier im Einsatz: Hochleistungskollektoren OPC 15 von der AMK-Solac Systems AG. (Bild: a energie ag)
Ob die solare Unterstützung in Wärmeverbünden auch unter diesen erschwerten Bedingungen Sinn machen könnte, untersuchte das Institut für Solartechnik (SPF) der Hochschule Rapperswil anhand von bestehenden Energieverbünden im Kanton St. Gallen. Die Resultate sind ermutigend: Sind passende Dachflächen in der Nähe vorhanden und würden die Anlagen wie «normale» Solarthermie-Anlagen gefördert, sind Wärmegestehungspreise von unter 3 Rp./kWh möglich. Die besten Bedingungen fanden die Studienautoren beim Wärmeverbund Altstätten vor. «Unsere Analyse zeigte, dass rund 1 00 m2 Kollektoren installiert werden könnten, ohne dass ein zusätzlicher Speicher benötigt wird. Diese könnten bis zu 900 MWh Wärme jährlich lie-
8. Solarwärme-Tagung 2019 Am Freitag, 29. November 2019 trifft sich die Schweizer Solarthermie-Branche bereits zum achten Mal zur jährlichen Solarwärme-Tagung, die von Swissolar gemeinsam mit EnergieSchweiz organisiert wird. Die Referate am Morgen informieren über die aktuelle politische Diskussion und neue technische Entwicklungen. Am Nachmittag werden zwei Praxisbeispiele besichtigt, die aufzeigen, wie Gebäude klimaschonend mit Wärme und Kälte versorgt werden können. Die Teilnehmenden erhalten freien Eintritt zur Bau+Energie Messe, die in Gehdistanz zum Veranstaltungsort stattfindet. Datum: Freitag, 29. November 2019, 9.15–16.45 Uhr Ort: Novotel BernExpo Programm und Anmeldung: www.swissolar.ch/ solarwaerme-tagung-2019
fern», erklärt Florian Ruesch vom SPF, der an der Solarthermie-Tagung zum Thema referieren wird. So könnten bis 6 des Wärmebedarfs des Verbunds gedeckt werden. Die Wärmegestehungskosten lagen beim günstigsten Anbieter bei 6,2 Rp., mit Subventionen sogar bei 2,6 Rp./kWh.
«Das Potenzial in der Schweiz ist also sicherlich vorhanden», so Ruesch. Dies zeigt auch die 1000 m2 grosse Solarwärme-Anlage der Service Industriel Gen ve (SIG), die bereits seit den 1980erJahren das Fernwärmenetz speist und nun erneuert werden soll. Oder die 2012 realisierte Kollektoranlage des Wärmeverbunds Lyssach-Schüpfen: Die 460 m2 Vakuumröhrenkollektoren auf einem Gebäude neben der Energiezentrale decken 60 bis 0 des sommerlichen Wärmebedarfs. Die Gestehungskosten liegen zwar leicht höher als für Wärme aus dem Holzheizkraftwerk, aber deutlich unter dem Verkaufspreis für die Wärme. «Wenn wir den technologischen Fortschritt bei Grossanlagen im Ausland berücksichtigen, könnte man die Kollektoranlage heute wohl deutlich günstiger realisieren», betont Ruesch. So würde die Wärme von der Sonne noch ein Stück konkurrenzfähiger. ■
www.swissolar.ch
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Hybridbox verarbeitet Solarstrom auf effiziente Art
Gleichzeitig Wärme und Strom fürs Gebäude In der Kombination liegt die Lösung. Mit der Hybridbox wird ein optimiertes Zusammenwirken von Blockheizkraftwerk und Wärmepumpe erreicht, um die für Gebäude nötigen Energien möglichst effizient und emissionsarm bereitzustellen. Im neuen Mehrfamilienhaus der Umwelt Arena Schweiz kommt die Hybridbox zusammen mit einer umfassenden Solarstrom-Produktion zum Einsatz. Jürg Wellstein, im Auftrag von V3E / PowerLoop
■ «Die energetischen Anforderungen, die sich in einem Gebäude stellen, sind vielfältig», sagt Walter Schmid. «Wir brauchen Raumwärme, Warmwasser, Strom und möglicherweise eine Kühlung. Zur Erfüllung dieser Bedürfnisse stehen heute unterschiedliche Technologien, meist erprobte und bewährte Geräte, zur Verfügung. Es bestand aber schon lange das Ziel, hier eine systematische Kombination zu realisieren, welche die jeweiligen Vorteile verbindet und die sinnvollen gegenseitigen Ergänzungen nutzt.»
Kombination der Technologien Sowohl die Wärme-Kraft-Kopplung (WKK) mit der Entwicklung von Block-
heizkraftwerken (BHKW) als auch die Erfolgsgeschichte der Wärmepumpen sind Elemente, bei denen bereits vor Jahren das gegenseitige Zusammenwirken als wünschenswerter Weg zu noch mehr Effizienz verstanden wurde. Eine Realisierung von Kombi-Lösungen, die sich für eine Anwendung im Gebäudebereich eignen, liess jedoch lange auf sich warten. Bis Walter Schmid, Erfinder von Kompogas und Initiant der Umwelt Arena, die Hybridbox als Innovation lancierte. Zusammen mit engagierten Partnern (ABB, CTA, Avesco, Pro-Energie Projekt- und Energiemanagement GmbH, RZ Energiemanagement GmbH) hat er die kompakte Ver-
einigung einer Wärmepumpe mit einem kleinen BHKW sowie geeigneter Steuerung und Abwärmenutzung verwirklicht. Die erste Version der Hybridbox konnte bald in der Umwelt Arena Schweiz als Neuheit präsentiert werden. Nun steht sie bei einem neu erstellten Solarhaus im Einsatz.
Reduktion der Emissionen garantiert «Das integrierte BHKW wird mit Biogas oder erneuerbarem Methan betrieben und arbeitet so zu 100 Prozent CO2-neutral», erläutert Roger Balmer. Es lässt sich aber auch mit konventionellem Erdgas betreiben und erreicht aufgrund der Kombination mit der integrierten
Im solaren Mehrfamilienhaus in Zürich-Leimbach hat die Umwelt Arena Schweiz ihr zweites Leuchtturmprojekt verwirklicht, hier mit der Hybridbox. (Artikel mit weiteren Bildern: HK-Gebäudetechnik 2/18, S. 12–13)
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Wärmepumpe eine Reduktion der CO2 -Emission um rund die Hälfte. Heute steht die Hybridbox in drei Leistungsstufen zur Verfügung (30, 60 und 240 kW) und kann dadurch in mittleren bis grossen Mehrfamilienhäusern, Wohnarealen, Gewerbeund Bürobauten sowie denkmalgeschützten Gebäuden zum Einsatz kommen. Der reduzierte Primärenergieverbrauch basiert auf der Nutzung von Umwelt- oder Abwärme uellen durch die Wärmepumpe, die als spezielle Sole-Wasser-Einheit konzipiert wurde. Es lassen sich Aussenluft, Abwärme oder alle anderen, über eine Sole erschliessbaren Wärme uellen einsetzen. Dank der Verknüpfung mit einer internen Wärmerückgewinnung kann auch bei tiefen Temperaturen ein hoher Wirkungsgrad erreicht werden. Die Hybridbox bietet mit dem BHKW für das Trinkwarmwasser Vorlauftemperaturen bis zu 80 C. Zudem ermöglicht die Wärmepumpe eine Unterstützung von Kühlungsprozessen bis 14 C. Dank der modernen Steuerung kann die Hybridbox flexibel auf das vor-
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Roger Balmer (rechts): «Durch die patentierte Kombination eines speziellen BHKW und einer speziellen Wärmepumpe in einem gemeinsamen Gehäuse erreichen wir eine sinnvolle und effiziente Bereitstellung von Wärme und Strom im Gebäude.» Zusammen mit Walter Schmid (Mitte) und René Schmid (Architekt) als Team für die Realisierung eines weiteren Gebäudeprojekts. (Bilder: Umwelt Arena Schweiz)
handene Stromangebot und die Nachfrage reagieren, wobei der wärmegeführte Betrieb stets den Fokus auf eine bedarfsgerechte Wärmeversorgung des jeweiligen Gebäudes mit einem entsprechend dimensionierten Wärmespeicher legt.
Hybridbox im solaren Leuchtturmprojekt in Zürich-Leimbach
«Die Hybridbox steht im Mehrfamilienhaus an der Zwirnerstrasse in ZürichLeimbach im Mittelpunkt des vorbildhaften Energiesystems», sagt Roger Balmer. «In der Energiezentrale werden
Technik im Untergeschoss: Die Hybridbox (1) erfüllt die zentrale Funktion in der Energiezentrale und steuert Angebot und Nachfrage auf emissionsarme Weise.
Kamin mit Wärmerückgewinnung Patentierte Wärmerückgewinnung durch die Wärmepumpe beim Betrieb des BHKW Kontrollierte Wohnungslüftung Zentralgerät Zentrales Gerät für die Aufbereitung und Verteilung der Zu- und Abluft
Energiezentrale Hybridbox G 30 30 kW Heizleistung/ 5 kW elektrische Leistung Patentierte Kombination Wärmepumpe mit Blockheizkraftwerk (BHKW)
Technischer Speicher Heizen
Warmwasserstation Frischwasserstation
Batteriespeicher ca. 25 kWh Kapazität
Speicherung und Entnahme der erzeugten Wärme
Erzeugung von Trinkwarmwasser ca. 45 – 50 ºC inkl. Legionellenschutzschaltung
Kurzzeitige Speicherung elektrischer Energie für ca. einen Tag
Technischer Speicher Trinkwarmwasser
Fassade: Wechselrichter Photovoltaikanlage
Speicherung und Entnahme der erzeugten Wärme
Erzeugung aus Gleichstrom (600 – 900 V) der Solarzellen Wechselstrom von 3 x 400 V/50 Hz
Ladestation für Elektrofahrzeug Anschluss Wassernetz Für den Bezug von Frischwasser
Elektrohauptverteilung Messung und Verteilung der elektrischen Energie
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Einblicke in das Hybridbox-System Konzept und Potenzial des «Mehrfamilienhauses mit Energiezukunft» werden in der Umwelt Arena Schweiz in Spreitenbach mit einer vierteiligen Ausstellung präsentiert. Sie zeigt die Anwendungsmöglichkeiten im Wohn- und Mobilitätsbereich, die sich durch die Speicherung von überschüssigem Sommerstrom im Erdgasnetz (Powerto-Gas) ergeben. www.umweltarena.ch
Die Steuerung ermöglicht, mit der Hybridbox flexibel auf das vorhandene Stromangebot und die Nachfrage zu reagieren.
Die Hybridbox umfasst Wärmepumpe, BHKW, Wärmerückgewinnung und Steuerung. Sie steht heute in drei Leistungsstufen für unterschiedlich grosse Gebäude zur Verfügung.
Wärmerückgewinnung Umweltwärme
Wärmepumpe
Biogas/Erdgas
die Wärme und der Strom für die elf Wohnungen des Solarhauses bereitgestellt. Nach dem energieautarken Mehrfamilienhaus in Brütten hat die Umwelt Arena Schweiz mit diesem weiteren Leuchtturmprojekt erneut eine zukunftsweisende Lösung für die emissionsarme Energieversorgung von Gebäuden aufgezeigt. Und mittendrin steht die Hybridbox.» Das auf dem Dach und an den Fassaden mit über 1000 dimensionsgleichen Photovoltaik-Modulen ausgestattete Mehrfamilienhaus erzeugt Solarstrom, wobei der sommerliche berschuss in einer externen Power-to-Gas-Anlage mit einer CO2-Zufuhr in erneuerbares Methan umgewandelt und im bestehenden Schweizer Erdgasnetz zwischengespeichert wird. Auf diese Weise kann der zu viel produzierte Solarstrom saisonal verschoben und für die Energiebereitstellung im Winter genutzt werden. Steht jedoch an einem sonnigen Wintertag genügend Solarstrom zur Verfügung, so wird dieser direkt von der Wärmepumpe der Hybridbox genutzt. Ansonsten schaltet die Hybridbox auf den Gasbetrieb des BHKW um und setzt das gespeicherte Methan aus dem
Strombezug
Raumwärme
BHKW
Stromrücklieferung
Umwelt- und Abwärme einerseits, erneuerbares Methan und konventionelles Erdgas anderseits werden so genutzt, dass eine effiziente Wärme- und Strombereitstellung ermöglicht wird.
Netz ein. Das integrierte Blockheizkraftwerk erzeugt nun Wärme und Strom, wobei der mögliche berschuss an Strom für die Elektromobilität der Bewohner nutzbar ist oder ans öffentliche Stromnetz abgegeben werden kann. Das erzeugte e-Gas lässt sich aber auch für gasbetriebene Fahrzeuge einsetzen. Die Wärme-Kraft-Kopplung, auf welcher die Hybridbox aufgebaut ist, erfüllt die Aufgabe der gleichzeitigen Erzeugung von Wärme und Strom im Gebäude auf optimale Weise. In Kombination mit einer angepassten Wärmepumpe, welche Umwelt- oder Abwärme nutzt, können Effizienzgewinne und reduzierte Emissionen erreicht werden. ■
Kontakte Walter Schmid, Umwelt Arena Schweiz 8957 Spreitenbach www.umweltarena.ch www.hybridbox.ch Roger Balmer, Pro-Energie Projekt- und Energiemanagement GmbH 8370 Sirnach roger.balmer@pem-gmbh.com www.pem-gmbh.com www.abb.ch www.avesco.ch www.cta.ch www.powerloop.ch
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Weiterer Einsatz einer Hybridbox für eine effiziente Gebäudesanierung
Gleichzeitig erneuerte Fassade und moderne Energieversorgung Solarfassade und Hybridbox eignen sich in Kombination auch für Gebäudesanierungen. Zusammen reduzieren sie den CO2-Ausstoss und zeigen einen realistischen Weg zur Energiewende auf. Quelle: Umwelt Arena Schweiz, Bearbeitung Jürg Wellstein
■ Inzwischen hat die Umwelt Arena Schweiz ein weiteres Beispiel einer Solarfassade in Kombination mit der Hybridbox realisiert. Die Fassadensanierung einer Liegenschaft an der Wallisellerstrasse in Opfikon umfasst weiterentwickelte Photovoltaik-Module, wie sie schon an den ersten Objekten in Brütten und Zürich-Leimbach verwendet wurden. Die matte Oberfläche der Module, die ein satiniertes Rippenglas aufweisen und dezente Farben nutzbar machen, ergeben zahlreiche gestalterische Möglichkeiten. Gleichzeitig sind die Dimensionen so angepasst worden, dass eine vollflächige Abdeckung auch bei bestehenden Gebäudeund Fenstermassen möglich ist.
Dank flexibler Dimensionierung der farblich angepassten Photovoltaik-Module konnte für die bestehenden Baumasse eine optimierte Lösung gefunden werden. (Bilder: Umwelt Arena Schweiz)
Das Gebäude aus den 1970er-Jahren in Opfikon wurde mit der neuen Solarfassade und einer Hybridbox für die Wärme- und Stromversorgung auf die Zukunft ausgerichtet.
Kombination reduziert den CO2-Ausstoss
Heute erzeugt diese neue Fassade rund 14 000 kWh Solarstrom pro Jahr, der primär als Eigenverbrauch genutzt wird und sekundär sich ins Netz einspeisen lässt. Dort dient dieser überschüssige Solarstrom mithilfe der Power-to-GasTechnologie zur Umwandlung in solares Methan, das saisonal gespeichert werden kann. Dieses dient im Winterhalbjahr für den Betrieb des Blockheizkraftwerks (BHKW) der Hybridbox. Wärme und Strom stehen dann für die Haushalte zur Verfügung. Gegenüber konventionellen Öl- oder Gasheizungen ist durch diese Gebäudeerneuerung mit umgebauter Energieerzeugung eine markante Reduktion der CO2-Emissionen möglich geworden. Bei vollständigem Biogas- bzw. Solargas-Betrieb kann man mit einer Solarfassade in Kombination mit der Hybridbox eine vollständige CO2-Neutralität erreichen. Durch das Prinzip der Wärme-Kraft-Kopplung las-
sen sich im Winter durch die Hybridbox im Gebäude in Opfikon zusätzlich ca. 10 000 kWh Strom erzeugen.
Sanierung mit Zukunft Mit der Fassadensanierung und der Integration einer Hybridbox für die Wärme- und Stromversorgung hat das Gebäude aus den 19 0er-Jahren eine zukunftsgerichtete Erneuerung erfahren. Die gezielt aufeinander abgestimmten und geregelten Komponenten der Hybridbox arbeiten mit der optimalen Nutzung von Umwelt- und Abwärme sowie der Zufuhr von Primärenergie effizient zusammen. Vgl. auch achbeitrag zu « arbige Solarfassaden und S eicherbatterien» in HK-Gebäudetechnik 8/18, S. 44 48, unter www.hk-gt.ch ossiers Solarstrom. ■ www.umweltarena.ch www.hybridbox.ch
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Planung versus Realität: Studie «ImmoGap» bringt neue Erkenntnisse zum Thema Performance Gap
Warum Wohngebäude oft mehr Energie verheizen als geplant Moderner Gebäudetechnik zum Trotz: Viele Immobilien brauchen in der Realität mehr Energie für die Heizung als geplant. Forscher des Instituts für Solartechnik SPF (HSR) sind in Zusammenarbeit mit der 3-Plan Haustechnik AG und der econcept AG in einer BFE Studie diesem Thema nachgegangen. Igor Mojic, Michel Haller *
■ In der Schweiz verursachen rund 1,6 Mio. Gebäude etwa die Hälfte des schweizweiten Primärenergiebedarfs. Deshalb hat der Gebäudebereich in der Energieforschung und im Speziellen die Effizienzsteigerung einen grossen Stellenwert. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass teilweise eine deutliche Differenz zwischen den aus Planwerten abgeleiteten Energieverbräuchen und den im Betrieb gemessenen «realen» Verbräuchen von Gebäuden besteht. Dies wird häufig mit dem Begriff «Performance Gap» bezeichnet. Das Bundesamt für Energie (BFE) hat 2016 in einer Ausschreibung neun Studien zu diesem Thema in Auftrag gegeben. Eine davon mit dem Akronym «ImmoGap» wurde durch das SPF in Zusammenarbeit mit econcept AG und 3-Plan Haustechnik AG bearbeitet.
solchen Fall Standard- oder Schätzwerte verwendet. Bei den untersuchten Wohnobjekten handelt es sich um Neubauten mit Baujahr zwischen 2006 und 2014. Diese weisen im Schnitt gegenüber der Planung einen witterungsbereinigten Mehrverbrauch von 44 auf. Vier der Gebäude haben gar einen «Performance Gap» von 100 bis 11 .
Einen Schritt zurück, um zwei nach vorne zu gehen
Als Erstes wurde im Projekt eine Literaturrecherche zum Thema durchgeführt. Dabei musste festgestellt werden, dass es kein einheitliches Vorgehen gibt bei den Untersuchungen zum Performance Gap. Weder sind die Begrifflichkeiten eindeutig, noch ist immer klar, ob zum
Um was geht es bei diesem Projekt? Obwohl das Dauerthema «Performance Gap» in Fachkreisen schon viel diskutiert wurde, sind weiterhin viele Fragen offen und die Ursachen nicht zufriedenstellend geklärt. Deshalb wurden im Projekt «ImmoGap 6 » Mehrfamilienhäuser mit detaillierten Messungen des Heizwärmeverbrauchs untersucht. Dank der Zusammenarbeit mit Energie-Contracting-Unternehmen konnten für diese Studie Heizwärmedaten in bislang einzigartiger Qualität ausgewertet werden. Im Unterschied zu vielen anderen Studien wurde explizit die Nutzenergie betrachtet, also die Heizwärme, die ins Gebäude eingebracht wurde. Verwendet man die Endenergie (Strom, Gas, Holz usw.), welche vom Wärmeerzeuger verbraucht wird, kann dies zu Unsicherheiten bei der Auswertung führen. Dies deshalb, weil die realen Wirkungsgrade eines Wärmeerzeugers, die für die Umrechnung auf den Heizwärmebedarf benötigt werden, selten bekannt sind. Häufig werden in einem
Abb. 1: Unterteilung und Spezifizierung des Begriffs «Performance Gap». (Quelle: SPF)
Abb. 2: Ein wichtiger Indikator für einen Performance Gap ist die Heizgrenze. Die Heizgrenze bestimmt, bei welcher mittleren Tagesaussentemperatur die Heizung in Betrieb geht. In der Theorie geht man von 12 °C aus, die Auswertung zeigt für 65 MFH jedoch keinen Wert unter 15 °C. Der Median liegt bei 17.3 °C. (Quelle: SPF)
Energie | Wärme | Strom |
Abb. 3: Die Auswertung eines Neubaus zeigt, dass bei 50 % der Wohnungen eine Solltemperatur von 24 °C oder mehr eingestellt wurde (maximal aufgedreht). (Quelle: SPF)
Beispiel eine Witterungsbereinigung der Messdaten vorgenommen wurde oder welche Wirkungsgrade für die Wärmeerzeuger verwendet wurden. Damit wurde rasch klar, dass in einer ersten Phase die Grundlagen zum Thema erarbeitet werden müssen. Der Begriff «Performance Gap» suggeriert, dass eine gewünschte Leistung nicht erbracht wird. Dies ist kritisch zu betrachten, da es unterschiedliche Gründe gibt, weshalb ein Gebäude mehr Energie verbraucht als ursprünglich geplant war. Im Projekt wurden deshalb zum Teil neue Begriffe und Definitionen vorgeschlagen, um den sogenannten «Performance Gap» präziser zu definieren (Abb. 1). Im Kasten sind in Kurzform die wichtigsten Punkte aufgezählt, die bei einer «Performance Gap»-Analyse beachtet werden müssen. Im Schlussbericht sind diese im Detail beschrieben. Ohne ein einheitliches Vorgehen in der Praxis können mit kleinen «Tricks» die Resultate so beeinflusst werden, dass ein und dasselbe Gebäude entsprechend einen grossen Performance Gap ausweist oder gar keinen.
Alte versus neue Bauten Die Literaturanalyse hat weiter aufgezeigt, dass interessanterweise ältere Gebäude bis etwa aus dem Baujahr 199 einen tieferen Wärmeverbrauch aufweisen als geplant. Grundsätzlich ist es erfreulich, wenn Gebäude weniger Energie benötigen als angenommen. Eine Kehrseite der Medaille ist jedoch, dass das Reduktionspotenzial bei Sanierungen deutlich geringer ist, als es die theoretische Berechnung vermuten lässt. Dies wirkt sich negativ auf die Wirtschaftlichkeit von energetischen Sanierungsmassnahmen aus. Auf der ande-
ren Seite bedeutet dies jedoch auch, dass mit den energetischen Sanierungen nicht nur der Energiebedarf sinkt, sondern auch der Komfort gesteigert wird.
Entscheidend ist das Benutzerverhalten: v. a. bzgl. Verschattung, Fensterlüftung, Raumtemperatur Die detaillierte Auswertung zeigt, dass ein Mehrverbrauch an Wärme vor allem in der bergangszeit, also im Frühling und Herbst, zustande kommt und nicht im Winter (Abb. 4 und ). Daraus kann abgeleitet werden, dass in den seltensten Fällen ein Baumangel, sondern vielmehr ein von den Normrechnungen abweichendes Benutzerverhalten die Ursache ist. Dieses Phänomen findet sich auch in anderen Branchen wie zum Beispiel im Automobilsektor. Der Benzinverbrauch eines Autos wird ebenfalls über Normtests ermittelt, die dem realen Fahrverhalten nur bedingt entsprechen. Dies führt dazu, dass der Autobesitzer enttäuscht ist, wenn in Realität mehr verbraucht wird als vom Hersteller angegeben. Gleiches widerfährt dem Hausbesitzer, wenn die Normbedingungen zu weit von dem realen Benutzerverhalten abweichen. Die Resultate aus dem Projekt ImmoGap lassen darauf schliessen, dass im Frühling und Herbst deutlich häufiger die Fenster geöffnet sind als in der Norm angenommen. Auch konnte festgestellt werden, dass die Fensterverschattung (z. B. Storen) häufiger aktiv ist und damit die solaren Gewinne über die Fenster tiefer ausfallen. Beides ist von der Aussentemperatur abhängig, da im Winter, wenn die Temperaturen tief sind, kein ungewöhnlich hoher Wärmebedarf entsteht. Zusätzlich zum Verschattungs- und Lüftungsverhalten be-
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einflussen die erhöhten Raumtemperaturen den Wärmebedarf stark, diese liegen eher bei 23 C als bei den in der Norm angenommenen 20 C. Eine in der Praxis häufig genannte Faustregel besagt, dass ein Grad mehr im Haus den Wärmebedarf um 6 ansteigen lässt. Die Resultate dieser Studie zeigen jedoch, dass der Mehrverbrauch bei neueren Gebäuden pro Grad höherer Raumtemperatur eher bei 10 12 zu liegen kommt als bei 6 . Die Schuld für den Performance Gap auf den Nutzer zu schieben wäre jedoch zu kurz gegriffen, da nicht der Nutzer das Problem ist, sondern die ungenügenden Annahmen bei den Berechnungen und ungenügende Informationen über die Auswirkungen des Benutzerverhaltens. Würde man bereits bei der Bedarfsberechnung ein reales Nutzerverhalten berücksichtigen, würden die untersuchten Gebäude im Schnitt kaum einen «Performance Gap» aufweisen. Deshalb wird in einer weiteren BFE Studie (VenTSol) das Benutzerverhalten im Detail untersucht, mit dem Ziel den Planern und den Normenkommissionen neue Berechnungsgrundlagen zu liefern und realistischere Resultate bei den Berechnungen zu erzielen. ➜ Was muss beachtet werden bei einer Performance-Gap-Analyse? – Es muss immer eine Klimakorrektur durchgeführt werden, da sonst die Messdaten nicht mit dem Referenzjahr vergleichbar sind. Wir empfehlen vorläufig die Verwendung der HGT-Methode, da sich bei der Verwendung der neuen ATD-Methode einige Unklarheiten gezeigt haben. – Es muss definiert und ausgewiesen werden, ob für den Vergleich der Wärmebedarf mit effektivem oder mit Standardluftwechsel ermittelt wurde. – Der Heizwärmeverbrauch sollte nur in seltenen Fällen mit dem Heizwärmegrenzwert verglichen werden. Denn es gibt einige Gebäude, bei denen der in der Planung berechnete Heizwärmebedarf den Grenzwert deutlich unterschreitet. – Es soll explizit zwischen einer Endenergie- und einer Nutzenergiebetrachtung unterschieden werden (Heizwärme direkt messen). Die beiden Betrachtungsweisen führen beim selben Gebäude in Bezug auf einen Mehrverbrauch nicht immer zu denselben Schlüssen. – In der Regel sollte der Heizwärmebedarf neu berechnet werden mit aktuellen Nutzungsdaten und mit dem zur Untersuchungszeit vorherrschenden Klima (SIA380/1, Optimierung/Messwertvergleich).
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Welche Stellschrauben hat ein Planer?
Abb. 4: Vergleich des monatlichen Anteils am Heizwärmeverbrauch von Berechnung mit Standardwerten (Energienachweis) und realen Messwerten von zwei im Detail untersuchten Gebäuden.
Abb. 6: beispielhaft eine Energiebilanz eines neuen Gebäudes. Fall 1: Standardnutzung, Fall 2: erhöhte Wärmeverluste und tiefere solare Gewinne aufgrund von realem Nutzerverhalten. Unterschied absolut: +15 kWh/m2, relativ: +100 %. (Quelle: SPF)
Wenn für einzelne oder wenige Gebäude der Wärmeverbrauch mit einer Vorhersage verglichen werden soll, so sieht die SIA 380/1 vor, dass mit der Option «Optimierung» gerechnet werden soll. In dieser Berechnung werden nicht die Standardnutzungsdaten, wie sie für den behördlichen Energienachweis verwendet werden, sondern bestmöglich den realen Nutzungsbedingungen entsprechende Werte eingesetzt. Für den Vergleich mit Messwerten empfehlen die Forscher in der Praxis, die nachfolgenden Parameter in der Berechnung nach SIA 380/1 abweichend zu den Standardwerten anzupassen und die Berechnung neu durchzuführen: Anpassung der Nutzungsdaten wie Personenanzahl, Geräte usw. Korrektur des g-Werts aufgrund des Sonnenschutzsystems (z. B. Vorhänge in den Wohnungen), aus Gründen des Sichtschutzes bei nahen Nachbargebäuden, oder aufgrund der Verschattung durch nahe gelegene Nachbarsgebäude Korrektur der Innenraumtemperatur, wenn möglich mit der effektiv gemessenen Temperatur oder der eingestellten Temperatur Korrektur der Lüftungsverluste aufgrund von vermehrtem Fensterlüften (besonders während der bergangszeit) Die Erfahrung aus der Praxis zeigt, dass der Jahreswärmebedarf für Wohngebäude mit nicht zu grossem Fensteranteil ( 2 ) ziemlich gut berechnet werden kann, wenn die Gebäudeparameter richtig definiert werden. Im Projekt wurden auch für ausgewählte Gebäude die Energienachweise ausgewertet, welche häufig zum Ermitteln des Performance Gap herangezogen werden. Da-
Wärmebedarf [kWh/m2]
Abb. 5: Vergleich der Energiekennlinie (absolute Werte) von Berechnung mit Standardwerten (Energienachweis) und realen Messwerten von zwei im Detail untersuchten Gebäuden. Es ist ein deutlicher Unterschied in der Übergangszeit festzustellen.
Wärmebedarf [kWh/m2]
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Abb. 7: beispielhaft eine Energiebilanz eines älteren Gebäudes. Fall 1: Standardnutzung, Fall 2: erhöhte Wärmeverluste und tiefere solare Gewinne aufgrund von realem Nutzerverhalten (gleich wie beim neuen Gebäude, Abb. 6). Unterschied absolut: +15 kWh/m2, relativ: +14 %.
Energie | Wärme | Strom |
bei konnte gezeigt werden, dass in einigen Fällen seitens der Planenden tendenziös optimistische Annahmen getroffen worden sind. Dadurch schneidet ein Gebäude in der Realität automatisch schlechter ab als zuvor berechnet.
Absolute und relative Zahlen Im letzten Jahr gab es vermehrt negative Medienmitteilungen über Minergie-Gebäude. Dabei wurde kritisiert, dass gerade die vermeintlich hocheffizienten Gebäude einen grossen Performance Gap aufweisen. Hier bedarf es einer differenzierten Sichtweise. Auch im Projekt ImmoGap hat sich gezeigt, dass der relati e Mehrverbrauch grösser ist bei Gebäuden mit besserem Dämmstandard. Dies ist jedoch einfach zu erklären, denn je effizienter ein Gebäude ist, respektive je tiefer der Wärmebedarf generell ist, desto stärker fällt das Benutzerverhalten ins Gewicht. Ein offenes Kippfenster führt bei guter und bei schlechter Gebäudehülle zu einem ähnlichen absoluten Mehrbedarf an Heizwärme. Relativ betrachtet weist jedoch das Gebäude mit sehr guter Gebäudehülle einen massiv höheren Mehrverbrauch aus. In Abb. 6 ist beispielhaft für ein neueres Gebäude mit einem jährlichen Heizwärmebedarf von 1 kWh/m2 die Energiebilanz für zwei Fälle aufgeführt. Der Fall 1 stellt die Referenz dar, die einer Standardnutzung entspricht. Erhöht man nun die Lüftungsverluste und Transmissionsverluste um je kWh/m2 aufgrund realer Nutzung und reduziert gleichzeitig die solaren Wärmeeinträge um kWh/m2 (Fall 2), dann erhöht sich der Wärmebedarf um 100 . Betrachtet man dieselbe Situation für ein älteres Gebäude (Abb. ) mit einem Heizwärmebedarf von 110 kWh/m2, dann erhöht sich der Heizwärmebedarf nur um 14 . In absoluten Zahlen erhöht sich jedoch für beide Gebäude der Heizwärmebedarf um 1 kWh/m2. Dies macht deutlich, wieso relative Unterschiede gerade bei guten Bauten mit Vorsicht zu betrachten sind, da eine falsche Interpretation möglich ist. ■ - ownload « mmoGa »-Schlussbericht 137 Seiten unter: www.s f.ch/ mmoGa Autoren: gor o ic und ichel Haller S nstitut für Solartechnik, HS . eiter waren im ro ektteam der B E-Studie: eta ehmann econce t AG und Stefan van Velsen 3- lan Haustechnik AG . www.spf.ch
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Flexibilität pur mit Industrieflächenheizung und Deckenstrahlsystem
Heizen und Kühlen in Gewerbeund Industriehallen Im Industrie- und Gewerbebereich braucht es vor allem Flexibilität, sowohl in der Raumnutzung wie auch bezüglich Raumklimatisierung. Deshalb sind zum Kühlen und Heizen geräumiger Hallen besondere technische Lösungen gefragt. Quelle: GebäudeKlima Schweiz
■ Im Privatbereich sind Fussbodenheizungen heutzutage Standard. Sie sorgen, unter oder direkt im Unterlagsboden verlegt, für wohlige Wärme. Eine Lösung, die in Industrie- und Gewerbebauten nur schwer umsetzbar ist. Hier ist oft kein Unterlagsboden vorhanden, vielmehr nackter Beton. Auf diesem kommen grosse Maschinen oder riesige Regale mit ihrem Gewicht zu stehen, werden mit langen Verankerungen im Boden befestigt. Eine normale Bodenheizung kommt also nicht infrage. Lange setzte man deshalb als Alternative auf Warmluftheizungen. Inzwischen sind diese jedoch kaum noch zeitgemäss. Zwar heizen sie die Luft rasch auf, sorgen durch ständigen Luftzug und aufgewirbelten Staub aber für unzufriedene Mitarbeitende. Zusätzlich
entweicht die warme Luft schnell, da reicht ein kurz geöffnetes, grosses Tor. Dies ist energetisch bedenklich. Neue, effizientere und komfortablere Lösungen bieten Industrieflächenheizungen oder Deckenstrahlsysteme.
Industrieflächenheizung Bei der Industrieflächenheizung werden die Heizkreise anstatt unter oder in den Unterlagsboden direkt ins Betonelement Boden und/oder Decke verlegt. Geschieht dies auf der unteren Armierung, ist auch noch genügend Bohrtiefe für allfällige Befestigungen gegeben, und zwar überall. «Diese Flexibilität in der Raumnutzung ist eine der häufigsten Anforderungen in Industrie- und Gewerbebauten», weiss Stephan Müller, Sales Manager beim Hersteller Rehau
Bei Industrieflächenheizungen kommen die Heizrohre direkt in den Betonkern und wärmen oder kühlen von dort anschliessend das gesamte Bauteil. (Bilder: GebäudeKlima Schweiz)
Vertriebs AG und Mitglied der Fachgruppe Wärmeverteilung von GebäudeKlima Schweiz. «Zudem muss eine Heizung einfach installiert werden können, eine konstante Temperatur liefern ohne Zugluft und kostengünstig sein im Betrieb. All dies lässt sich mit einer Industrieflächenheizung realisieren.» Tatsächlich lassen sich die Heizkreise nicht nur günstig einbringen, sondern vor allem auch flexibel auf die Gebäudegeometrie anpassen. Vor allem, wenn die Heizungsrohre direkt vor Ort in den Betonkern verlegt werden. Daneben gibt es auch die Option, vorfabrizierte Netze mit Heizkreis-Modulen auf der Baustelle einzubringen oder aber besonders zeiteffizient mit Betonfertigelementen zu bauen, in welche die Heizungsrohre bereits verlegt sind.
Bei der Verlegung direkt vor Ort lassen sich die Heizkreise flexibel auf die Gebäudegeometrie anpassen.
Bei Deckenstrahlsystemen werden Platten an der Decke montiert, in denen Heizungsrohre zu liegen kommen.
Im Gegensatz zu einer konventionellen Bodenheizung, die nur den Boden heizt, aktiviert eine Industrieflächenheizung ganze Bauteile thermisch. Dies schränkt zwar die Reaktionsfähigkeit etwas ein, was bei Industrie- oder Gewerbehallen jedoch kaum ins Gewicht fällt. Dafür profitiert man von der enormen Speicherfähigkeit: Die Wärme bleibt auch im Bauteil, wenn einmal Durchzug herrscht. Entsprechend reichen Vorlauftemperaturen von unter
30 C für eine konstant angenehme Wärme. Dies hält das gesamte Spektrum an Energieträgern offen und hilft, Kosten und Energie zu sparen. Gleichzeitig ist mit der Industrieflächenheizung auch eine energiesparende Grundkühlung möglich. Denn fliesst durch die Rohre kühles statt warmes Wasser, kühlt auch der Bauträger ab, beziehungsweise er entzieht der Umgebungsluft effizient Wärme. «In Zeiten des Klimawandels wohl sogar einer der
Auch für Turnhallen sind Flächenheizungen ideal, schliesslich soll der Boden so elastisch wie möglich bleiben.
grössten Pluspunkte solcher Flächenheizungen», weiss Stephan Müller.
Deckenstrahlsysteme Einen wesentlichen Nachteil haben Industrieflächenheizungen dennoch: Durch die Verlegung direkt im Betonkern sind sie praktisch nur im Neubau umsetzbar. In bestehenden Bauten hingegen empfiehlt es sich, mit Deckenstrahlsystemen zu arbeiten. Auch sie bieten flexible Raumnutzung, einfache Installation, konstante Temperatur und kostengünstigen Betrieb. Konkret werden bei Deckenstrahlsystemen Heizungsrohre an der Decke montiert. Festgemacht an vorhandenen Strahlträgern oder dann direkt am Beton. Natürlich nicht die nackten Rohre. Vielmehr Platten, auf oder in denen die Heizungsrohre zu liegen kommen. «Vereinfacht gesagt sind dies schlicht modulare Stecksysteme, fertig aufgebaut und gedämmt, in Länge und Breite praktisch frei variierbar», erklärt Rolf Ulmann, Verkaufsleiter bei Zehnder Group Schweiz. Dadurch können sie passgenau auf jene Flächen abgestimmt werden, die auch wirklich beheizt werden sollen. Oder gekühlt: Denn selbstverständlich bieten auch Deckenstrahlsysteme Kühlen und Heizen in einem. Vor allem aber reagieren sie enorm schnell, die Heiz- oder Kühlwirkung ist uasi umgehend spürbar. Und dies trotz ebenfalls tiefer Vorlauftemperaturen. Zu verdanken ist dies dem Prinzip der Strahlungswärme, vergleichbar mit der Sonne von oben: «Die Energie überträgt sich enorm schnell. Aber erst, wenn die
Dank des Prinzips der Strahlungswärme liegt die empfundene Temperatur im Heizbetrieb höher und im Kühlbetrieb niedriger als die tatsächlich gemessene Raumtemperatur. Dadurch sinkt der Energiebedarf um bis zu 40 %. Der Betrieb der Deckenstrahlplatten erfolgt lautlos und ohne Staubaufwirbelung.
Strahlung auf einen Körper trifft», so Rolf Ulmann. Das geht so weit, dass die gefühlte Strahlwärme oder -kälte mit zwei bis drei Grad Unterschied wahrgenommen wird, egal wie hoch die Halle ist. «Für eine gefühlte Temperatur von 20 C reichen also 18 C aus. Auch deshalb spart man im Vergleich zu anderen Systemen bis zu 40 an Energie.» Gleich wie bei Industrieflächenheizungen hat man ausserdem auch bei Deckenstrahlsystemen keinen Wartungsaufwand, keine Luft- und damit keine Staubzirkulation und keine Lärmbelastung im Betrieb. Im Gegenteil: Deckenstrahlsysteme sind sogar in schallabsorbie-
render Ausführung erhältlich und sorgen damit dreifach für Komfort dämpfend, kühlend und wärmend. Dabei bleiben Böden und Wände flexibel nutzbar.
Auch für Turnhallen Nicht nur für Industrie- und Gewerbehallen, auch für Turnhallen eignen sich sowohl Flächenheizungen wie auch Deckenstrahler. Denn gleich wie in einer Industriehalle ist auch der Turnhallenboden besonderen Belastungen ausgesetzt. Vor allem muss er elastisch bleiben. Deshalb kommt hier die Flächenheizung auch nicht direkt in den Betonboden, sondern in einen Hohlraum auf der Isolation
und unter den gummigelagerten Turnhallenboden. Auch mit einem Deckenstrahlsystem bleiben sowohl der Boden wie auch die Wände flexibel nutzbar. Und dank spezieller Konstruktion können auch hoch fliegende Bälle dem System nichts anhaben. brigens ist auch die Kombination beider Systeme, der Flächenheizung sowie des Deckenstrahlsystems, durchaus eine sinnvolle Option: Die eine Heizung sorgt für eine angenehme Grundwärme, die andere ist flexibel und kurzfristig einsetzbar als Zusatzgerät, etwa in Mehrzweckhallen. ■ www.gebaeudeklima-schweiz.ch
Lüftung | Klima | Kälte |
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Qualitätsmerkmale technischer Dämmstoffe, Teil 5: Folgekosten beim Einbau ungeeigneter Baustoffe
Gesamtkosten im Blick behalten Bei der Ausschreibung von Anlagenisolierungen müssen immer die technische Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit der Installation den Ausschlag geben. Eine reine Orientierung am Preis kann die am Bau Beteiligten und Objektbetreiber teuer zu stehen kommen. Werden nicht geeignete Baustoffe ausgeschrieben und eingesetzt, können Wartungs-, Reparatur- und mögliche Folgekosten, wie z. B. Bauschäden oder durch Stillstandzeiten betriebstechnischer Anlagen bedingte Produktionsausfälle, die vermeintlichen Einsparungen schnell um ein Vielfaches übersteigen. Georgios Eleftheriadis, Armacell Manager Technical Marketing EMEA
■ Isolierungen leisten einen entscheidenden Beitrag zur Funktionstüchtigkeit haus- und betriebstechnischer Anlagen: Sie steigern die Energie-Effizienz der Anlage, verhindern Kondensationsprozesse, sichern den Korrosionsschutz, reduzieren Schallemissionen und halten die Verfahrensprozesse industrieller Anlagen in Gang. Elastomere Dämmstoffe gewährleisten eine höhere Leistungsfähigkeit, längere Lebensdauer und Effizienz der Anlagen in Gebäuden und in der Industrie. Der Anteil technischer Isolierungen an den Gesamtkosten des technischen E uipments ist dagegen verschwindend gering und liegt oft nur bei 1 . Wer hier am falschen Ende spart, wird langfristig im Zweifel draufzahlen.
Leistungsfähig auch unter schwierigen Bedingungen
nes Dämmstoffs. Nur wenn das Material auch vor Feuchteaufnahme geschützt ist, werden das Entstehen von Tauwasser auf der Rohroberfläche und ein Anstieg der Wärmeleitfähigkeit während der Betriebsdauer verhindert. Der Wasserdampfdiffusionswiderstand ( -Wert) gibt an, um wievielmal der Diffusionswiderstand eines Baustoffs grösser ist als der einer gleich dicken ruhenden Luftschicht gleicher Temperatur. Wie eine Untersuchung des Fraunhofer Instituts für Bauphysik (Stuttgart) gezeigt hat, sind Armaflex Dämmstoffe sehr gut vor Feuchteaufnahme geschützt. Sowohl unter der PUR- als auch der Mineralwoll-Dämmung hatte sich bereits während der relativ kurzen Testdauer eine erhebliche Menge an Feuchtigkeit angesammelt. Während das mit FEF gedämmte
Rohr auch nach 33 Tagen noch keinerlei Anzeichen von Tauwasserausfall zeigt, versagte die Mineralfaserdämmung direkt zu Beginn des Versuchs. Wenn es zu einer kompletten Durchfeuchtung des Dämmstoffs kommt, ist der steigende Energieverbrauch oft noch das geringste Problem. Schimmelpilze, konstruktive Schäden z. B. an abgehängten Decken, Korrosion unter der Dämmung (CUI) oder Störungen industrieller Prozesse durch Wartungsund Stillstandzeiten können zu enormen Kosten führen. Die technische Leistungsfähigkeit eines Dämmstoffs ist massgeblich bei der Materialwahl. Doch nur wenn sich die Materialien auch unter schwierigen Baustellenbedingungen noch sicher anwenden lassen, ist eine langfristige Funktion der Anlage gesichert. ➜
Wie wir in dieser Artikelreihe gezeigt haben, ist die Wärmeleitfähigkeit ( Wert) eines Materials eine zentrale, aber nicht die allein entscheidende, technische Eigenschaft bei der Wahl ei-
Abb. 2: Mit geeigneten und korrekt ausgelegten Dämmstoffen wird eine Tauwasserbildung verhindert und die Gefahr der Korrosion unter der Dämmung (CUI) minimiert. Abb. 1: Bei technischen Dämmsystemen entscheiden die Leistungsfähigkeit der Materialien und die Sicherheit der Installation.
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Elastomere Dämmstoffe im Vorteil
Lüftung | Klima | Kälte |
Massgeblich für die Gesamtkosten (total installed costs) eines Projekts ist die Montagedauer. Die Installationsgeschwindigkeit der unterschiedlichen technischen Dämmstoffe untersuchte Armacell in Anwendungstests. Insgesamt wurden pro Material über 20 unterschiedliche Installationssituationen getestet und so durchschnittliche Verarbeitungszeiten ermittelt. Die Abbildungen 3 bis zeigen die durchschnittlichen Kosten (Material und Installationskosten), die beim Einsatz der unterschiedlichen Dämmstoffe anfallen. Aufgrund des vergleichsweise hohen Materialpreises und -verbrauchs der Mineralwollschalen und des Alubandes schneidet das Mineralwollsystem auf geraden Rohrleitungen als teuerstes Material ab. Noch deutlicher werden die Unterschiede bei der Her-
stellung von einfachen Formteilen: Hier sind die Kosten für Mineralwolle fast doppelt so hoch wie für das Elastomermaterial. Werden vorgefertigte Bögen und T-Stücke aus PUR bzw. Schaumglas verwendet, steigen die Kosten sogar um bis zu 200 Prozent Ganz ähnlich sieht es bei komplexen Formteilen aus. Auch hier vervielfachen sich die Kosten beim Einsatz von PUR und Schaumglas: So sind die SchaumglasFormteile fast dreimal und die PURFormteile sogar über viermal so teuer wie die selbst gefertigten Formteile aus elastomeren Dämmstoffen.
Fallstudie: Dämmarbeiten im Vergleich Um zu zeigen, wie sich die Kostenunterschiede bei einem realen Bauvorhaben auswirken, hat Armacell in einem weiteren Untersuchungsschritt eine Fallstudie auf Basis dieser Berechnun-
gen durchgeführt. Grundlage war eine typische Ausschreibung für Kältedämmarbeiten. Bei dem Projekt handelt es sich um den Ausbau eines Produktionsstandorts eines US-amerikanischen Chemieunternehmens in Baden-Württemberg. Insgesamt wurden 30 Mio. USDollar in den Neubau investiert, der auf einer Gesamt-fläche von 11 00 m zusätzliche Produktions-, Lager-, Laborund Bürokapazitäten schafft. Die Ausschreibung für die Kältedämmarbeiten umfasste die Isolierung von insgesamt 1 241 m geraden Rohrleitungen (DN 1 DN 200) und 1223 Formteilen. Die unterschiedlichen Rohrdurchmesser und Installationshöhen wurden bei der Kalkulation berücksichtigt und den oben beschriebenen Testergebnissen zugeordnet. Abhängig von ihrem Komplexitätsgrad wurden die zu dämmenden Anlagenteile (wie Ventile,
Abb. 3: Durchschnittliche Installationskosten für gerade Rohrleitungen (Euro/m).
Abb. 5: Durchschnittliche Installationskosten für komplexe Formteile (Euro/Stk.).
Abb. 4: Durchschnittliche Installationskosten für einfache Formteile (Euro/Stk.).
Abb. 6: Fallstudie: Kosten für Kältedämmarbeiten im Vergleich.
Kugelhähne, Wärmetauscher usw.) den getesteten Formteilen zugeordnet. Neben den Materialkosten wurden die Arbeitskosten mit einem Stundenlohn von 60 Euro/h veranschlagt. Alle benötigten Artikel und Zubehörteile wurden jeweils für die unterschiedlichen Dämmstoffe einzeln betrachtet und berechnet. Wie die Abb. zeigt, ergibt der Einsatz von FEFDämmstoffen erhebliche Kosteneinsparungen: In dem betrachteten Projekt wäre die Ausführung mit einem Mineralwollsystem für Kälteanwendungen fast 60 teurer, bei Schaumglas müsste sogar mit einem Aufschlag von 0 gerechnet werden und das PUR-System würde sogar nahezu das Doppelte im Vergleich zur Ausführung mit einem Elastomerdämmstoff kosten.
Fazit Wer in der technischen Dämmung nur den günstigsten Materialpreis im Auge hat, zieht am Ende den Kürzeren. Es müssen immer die gesamten Kosten, also Materialpreis und Arbeitskosten, verglichen werden. Viele Investitionsentscheidungen werden ausschliesslich auf der Grundlage der Anschaffungskosten getroffen. Dabei übersteigen die Kosten während des Betriebs die Investitionskosten häufig um ein Vielfaches. Sie lassen sich nur schwer kalkulieren, werden oft übersehen oder unterschätzt. Der Ansatz der «Gesamtkosten des Betriebs» (TCO, Total Cost of Ownership) hingegen betrachtet alle Kosten, die mit der Beschaffung und Verwendung eines Gutes verbunden sind. So sollen bereits im Vorfeld einer Investitionsentscheidung auch versteckte Kosten identifiziert werden. Im Falle technischer Dämmstoffe sind das neben den Investitionskosten auch Wartungs-, Reparatur-, Ersatz- und mögliche Folgekosten, die aus betrieblichen Stillstandzeiten oder Bauschäden resultieren können. Unberücksichtigt bei der Planung betriebstechnischer Anlagen bleibt oftmals leider auch die Tatsache, dass Dämmstoffe zwar Geld kosten, aber im Laufe ihrer Betriebszeit erheblich mehr Geld einsparen. Solange nur Minimalanforderungen erfüllt und eine kurzfristige Minimierung der Einkaufspreise angestrebt wird, wird das enorme Einsparpotenzial technischer Dämmungen während eines Betriebs über viele Jahrzehnte nicht ausgeschöpft. ■ www.armacell.ch
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Gute Free-Cooling-Lösungen brauchen eine sorgfältige Planung
Free-Cooling: Hype oder Hoffnungsträger ? Wie hoch ist das Potenzial für Free-Cooling in der Klimakälte? Und was sind die Voraussetzungen, damit sich die freie Kühlung lohnt? Eine aktuelle Studie der zhaw hat Antworten auf diese Fragen gesucht, ein Merkblatt des Bundesamts für Energie BFE fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen. Thomas Lang
■ Free-Cooling verspricht nichts weniger, als dass die Kühlung gratis (frei) ist, wenig bis keine Energie braucht und die Umwelt schont. Aus diesem Grund fordern engagierte Planer, Bauherrschaften und Behörden solche Free-CoolingLösungen in der Klimakälte oft ein. Gebäudetechnik-Expertinnen und -Experten vermuten jedoch seit geraumer Zeit, dass die hohen Erwartungen längst nicht immer erfüllt werden können. Energetisch und wirtschaftlich sei das Kühlen eines Gebäudes mit Free-Cooling nicht unter allen Umständen die optimale Lösung. Im schlimmsten Fall verursache Free-Cooling Zusatzkosten und verschlechtere gleichzeitig die Gesamtenergiebilanz eines Gebäudes. Das BFE wollte es genauer wissen und beauftragte das Institut für Energiesysteme und Fluid-Engineering der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften zhaw zu untersuchen, unter welchen Voraussetzungen und mit welchen Betriebsarten sich Free-Cooling in der Praxis bewährt.
Free-Cooling ergänzt die Klimakälteanlage Der Fokus der Untersuchungen lag bewusst auf indirekten Free-Cooling-Lösun-
(Bild: 123rf)
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gen mit Aussenluft. Dabei wird das Gebäude über das Kaltwassersystem der Klimakälteanlage gekühlt und es werden mindestens zwei Wärmeübertrager benötigt, was spürbare Auswirkungen auf die nutzbaren Temperaturen hat (siehe Abb. 1). Die Kältemaschine kann hingegen ganz abgeschaltet werden oder kühlt nur noch jene Wärme, für die das FreeCooling nicht reicht. Nicht Gegenstand der Studie war das direkte Free-Cooling, bei dem die kühle Nachtluft direkt über die Fenster oder über Lüftungsanlagen ins Gebäude geblasen wird. Eine zwar einfache und effiziente Lösung, die aber für Büroumgebungen oft zu wenig wirksam ist, da die kühlen Nachtstunden zu kurz sind und die Tropennächte in unseren Breitengraden tendenziell zunehmen.
werden. Weitere zwei Faktoren haben sich zwar als nicht weniger wichtig herausgestellt doch die geografische Lage (z. B. Zürich oder Davos) und die Nutzungsart des Gebäudes (z. B. Rechenzentrum oder Büro) sind in einem Projekt gegeben. Dabei liegt es auf der Hand, dass FreeCooling in Rechenzentren mit ganzjährigem Kühlbedarf das grössere Potenzial aufweist als in Bürogebäuden. Und je kühler das Klima am Standort ist (z. B. in den Alpen), desto grösser ist der Beitrag des Free-Coolings zum gesamten Kühlbedarf. Keine nennenswerten Unterschiede hinsichtlich des Potenzials gibt es hingegen zwischen Bürogebäuden und Nutzungen wie Warenhäusern, Fachmärkten oder Behandlungsräumen.
Zentrale Einflussgrössen im Auge behalten
Die zhaw-Studie zeigt, dass vor allem die notwendige Vorlauftemperatur des Kältekreises (Kälteträger) entscheidend ist, ob sich ein indirektes Free-Cooling rechnet oder nicht. Bei den untersuchten Bürogebäuden wird Free-Cooling ab einer Kaltwasser-Vorlauftemperatur von 18 C wirtschaftlich interessant und sollte in Betracht gezogen werden (siehe Abb. 3). Wärmeaufnahmesysteme wie thermoaktive Bauteilsysteme TABS oder Kühldecken, die mit hohen Kaltwasser-Vorlauftemperaturen arbeiten, eignen sich daher besonders gut für Free-Cooling. Werden Verbrauchertemperaturen (Kühlanforderung) unter 14 C benötigt, fällt das FreeCooling-Potenzial in einem Bürogebäude auf einige wenige Prozente der gesamten Kühlenergie für Klimakälte zusammen und dürfte in den meisten Fällen unwirtschaftlich sein.
Die zhaw-Studie hat fünf Einflussgrössen auf das Free-Cooling-Potenzial untersucht. Drei Faktoren (hydraulische Einbindung, Kaltwassertemperatur und Art des Rückkühlers) haben einen enormen Einfluss auf das Potenzial und die Wirtschaftlichkeit und können durch Planer und Bauherrn entscheidend beeinflusst
Möglichst hohe Kaltwassertemperaturen
Hydraulische Einbindung Bei der hydraulischen Einbindung ist darauf zu achten, dass der Rückkühler seriell eingebunden wird, sodass mit dem Free-Cooling der Kälteträger vor der Kältemaschine «vorgekühlt» werden kann. Dies ermöglicht einen bivalent-parallelen Betrieb der Klimakälteanlage. Je nach kli-
Lüftung | Klima | Kälte |
matischer Situation kommen FreeCooling und Kältemaschine gemeinsam zum Einsatz (Vorkühlung des Kälteträgers über den Free-Cooling-Rückkühler) oder die Wärme wird komplett entweder durch das Free-Cooling oder die Kälte-
maschine entzogen. Die serielle Einbindung der freien Kühlung einer Kältemaschine ist hydraulisch und regeltechnisch anspruchsvoll, da die Kältemaschine sehr sensibel auf schwankende und sich stark ändernde Temperaturen reagiert.
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Hybride Rückkühler: effizienter, aber aufwendiger
Die Wahl des Free-Cooling-Rückkühlers hat ebenfalls einen starken Einfluss auf die Temperaturen. Hybride Rückkühler (benetzt, besprüht, befeuchtet) haben den Vorteil, dass sie 3 bis 4 C tiefere Rückkühltemperaturen erreichen als die Trockenrückkühler. Dadurch wird das System effizienter und es können tiefere Kaltwasser-Vorlauftemperaturen erreicht werden. Der Nachteil der hybriden Systeme sind die höheren Investitions-, Unterhalts- und Betriebskosten.
Zuerst Abwärme nutzen, dann «entsorgen»
Abb. 1: Weisen die Wärmeübertrager eine Temperaturdifferenz von 3 bis 4 K auf, benötigt ein indirektes Free-Cooling eine Aussentemperatur von 14 °C, um an den Kühlpanelen im Raum eine Kühltemperatur von ca. 20 °C zu erreichen.
Free-Cooling führt die (Wärme-)Energie aus dem Gebäude. Die Wärme wird «entsorgt». Besteht jedoch zum selben Zeitpunkt im Gebäude ein Wärmebedarf, ist es sinnvoller, die Wärme zum Heizen zu nutzen, statt diese übers Dach zu «entsorgen». Gerade in Zeiten mit tiefen Aussentemperaturen wäre das Free-Cooling sehr effizient. Doch genau zu dieser Zeit braucht das Gebäude oft auch Wärme zum Heizen, was die Nutzungsdauer des Free-Coolings verringert (siehe Abb. 2).
Photovoltaik als Alternative?
Abb. 2: Die monatlichen Heiz- und Kühllastkurven zeigen, dass in Bürogebäuden mit Heizbedarf die Zeitdauer mit reinem Kühlbedarf auf wenige Wochen beschränkt sein kann.
Bei Gebäuden mit einem kleinen FreeCooling-Potenzial stellt sich die Frage, ob anstelle einer zusätzlichen FreeCooling-Installation (Rückkühler, Leitungen, Armaturen und Steuerung) nicht besser eine Photovoltaikanlage realisiert wird. Denn Photovoltaik- und Klimakälteanlagen ergänzen sich grundsätzlich sehr gut. Beide Systeme haben im Hochsommer ihre Leistungsspitze: Die Klimakälte hat in diesen Monaten den höchsten Stromverbrauch, während mit der PV-Anlage am meisten Strom erzeugt werden kann. Aus Sicht des Gesamtenergieverbrauchs des Gebäudes über das ganze Jahr kann eine solche Lösung bei vergleichbaren Investitionskosten eine bessere Gesamtbilanz aufweisen als eine zusätzliche FreeCooling-Installation. ■ as erkblatt « ree-Cooling: Gute sungen brauchen K fchen» 12 Seiten mit den wichtigsten Ergebnissen und die Grundlagenstudie « ree Cooling in der Klimakälte» k nnen kostenlos heruntergeladen werden: www.energieschweiz.ch/klimakaelte ree Cooling in der Klimakälte
Abb. 3: Free-Cooling-Potenzial bei Kälteanlagen mit einem seriell eingebundenen, zusätzlichen hybriden Rückkühler in einem Bürogebäude in Zürich bei unterschiedlichen Vorlauftemperaturen des Kältekreises.
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Hoval Planertagung Komfortlüftung 2019 (Teil 2): Einzel- oder Mehrwohnungslüftungen – flexible, multisensorielle Geräte
Komfortlüftung – mehrere Fliegen auf einen Streich schlagen Wohnraumlüftungsanlagen werden sowohl bei Neubauten wie bei umfangreichen Baumodernisierungen zum Thema, ja werden zur gebäudetechnischen Grundausrüstung gerechnet. Doch welches System ist die optimale Lösung? Und welche Einflussgrössen der Raumluft sind relevant? Manuel Fischer
■ Nicht von ungefähr war der Titel der Hoval-Planer-Tagung «Komfortlüftung welches ist das beste System?» als Frage formuliert. Für ein vielgeschossiges Mehrfamilienhaus, für ein Eigenheim oder für ein Gebäude des sozialen Wohnungsbaus muss die Antwort verschieden ausfallen. Roger Matt, Geschäftsführer der Romaco AG und erfahrener Lüftungstechniker und Energieberater, präsentierte an der Hoval-Komfortlüftungs-Planertagung Projekte für Komfortlüftungen in Mehrfamilienhäusern. Diese kommen üblicherweise in zwei Ausführungsvarianten vor. Matt zog dabei einen Vergleich zwischen der EinzelwohnungsLüftungsanlage (EW-LüA) und der Mehrwohnungs-Lüftungsanlage (MWLüA). Beide Typologien haben ihre Vorund Nachteile.
Varianten und Offerten
Im Falle eines Projekts A hatte der Experte im Auftrag der Firma Hoval vorgängig abzuklären, welcher Anlagetypus kostengünstiger erstellt werden kann bei gleichem Komfort. Roger Matt sprach sich für die Installation einer EW-LüA aus, da deren Einbau bei gleichem Komfortniveau mit 136 000 Franken günstiger kommt als die MW-LüA, welche er mit 1 3 000 Franken kalkulierte. Der Fachmann begründet die Differenzkosten mit geringerem Material- und Installationsaufwand. Gleichzeitig werden die Schächte kleiner, und durch das vereinfachte Konzept können die Brandschutzklappen weggelassen werden. Bei der Variante MW-LüA waren VAV-Boxen (VAV Variabler Luftvolumenstrom) pro Gebäudezone / Wohnung vorgesehen, die somit eine individuell einstellbare Lüftungsstromregelung
erlauben. Die Lüftungsaufbereitungsgeräte sind gemäss dieser Planungsvariante vom Treppenhaus her bedienbar. Im Falle des Projekts B wurde tatsächlich eine MW-LüA verbaut. Matts Aufgabe war, herauszufinden, welche Kosteneinsparungen sich beim Einbau einer EW-LüA ergeben hätten. Der Vergabepreis für die MW-LüA belief sich auf 230 000 Franken, dies diente als Richtschnur für die Beurteilung. Durch den Einbau der EW-LüA kann auf die Luftaufbereitung und -verteilung im Untergeschoss inkl. allen 16 Brandschutzklappen verzichtet werden. Die EW-Lü-Geräte können anstelle der VAV-Boxen platziert werden. Da diese keine Kondensatabläufe benötigen, entstehen auch keine Mehraufwendungen. Durch die Konzeptänderung wird die Aussen- und Frischluft über das Dach
Die beiden Modellreihen sind grundsätzlich in zwei verschiedenen Abmessungen (H: 1000 x B: 560 x T: 560 bzw. 374 mm) erhältlich. Damit werden verschiedene Einbausituationen berücksichtigt.
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= Schacht
Infolge des breiteren Querschnitts für die gebündelte Leitungsführung braucht der Einbau einer MehrwohnungsLüftungsanlage grössere Aussparungen als eine Einzelwohnungs-Lüftungsanlage. Grösserer Querschnitt = höhere Baukosten.
angesaugt und ausgeblasen. «Häufig basiert die Offerte von Lüftungsplanern für Wohnbauten auf dem bereits gewonnenen Erfahrungswissen aus dem Lüftungsanlagebau in Gewerbebauten, und dort dominieren zentrale Lüftungsanlagen», sagt Roger Matt. Für ein geräumiges Mehrfamilienhaus mit verschiedenen Grundrissen und grosszügigen Terrassen (Projekt C) rechnete der Lüftungstechnikberater drei verschiedene Varianten von EWLüA sowie eine Variante MW-LüA durch. Man kalkulierte die Kosten für die wahlweise Aufstellung und Montage der Lüftungsaufbereitungsgeräte (pro Wohnung) auf der Terrasse, in Zentrumslage der Wohneinheiten (nahe Aufzug) und in der Technikzentrale im UG. Dabei stellte sich heraus, dass die platzsparende Positionierung der Lüftungsaufbereitungsgeräte auf den Terrassen ausschlaggebend für die günstigste Variante war (Fr. 61 200. , im Vergleich dazu die teuerste Variante (MW-LüA) für Fr. 3 00. ).
Expertenblick auf die Mehrwohnungs-Lüftungsanlage: Multifunktionale Einzelwohnungs-Lüftungsgeräte hätten anstelle der VAV-Boxen platziert werden können – ohne Mehraufwand. (Bilder: Hoval AG)
Die Hoval-Gerätereihe HomeVent ist nun standardmässig mit VOC-Sensoren ausgerüstet, und zwar sowohl im Zuluft- wie im Abluftkanal.
Ärger mit VOC lindern Martin Woerz, der langjährige Leiter Klimatechnik und Komfortlüftung bei Hoval AG, lenkte die Aufmerksamkeit der Zuhörer auf die optimale Luft ualität im Wohnraum. Bei der Neuentwicklung
Eine mit einem Handgriff aufsetzbare Schalldämpferbox in drei Varianten erleichtert die Montage. Je nach Situation kann die Position der 4 Anschlüsse (Aussenluft, Zuluft, Abluft und Fortluft) gewählt werden.
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Gegenüberstellung
Vorteile Mehrwohnungslüftungsanlage
Einzelwohnungslüftungsanlage Feuchterückgewinnung Feuchteschutzsteuerung möglich Geringes Risiko von Geruchsübertragung zwischen Wohnungen Autonome, bedarfsgerechte Steuerung durch den Mieter/Eigentümer Geringerer Platzbedarf durch Installationsschächte
Zentrale Wartung vom Lüftungsgerät Platzbedarf für das Lüftungsgerät, nicht innerhalb Wohnung platziert
Nachteile Mehrwohnungslüftungsanlage
Einzelwohnungslüftungsanlage
Platzbedarf Lüftungszentrale und der Zuluft- und Ablufterschliessungsleitungen aus Zentrale Platzbedarf für die Lüftungsbox (VAV und Schalldämpfer) in der Wohnung
Platzbedarf Lüftungsgerät in Wohnung / Keller
Bedarfsgerechte Steuerung durch den Mieter/ Eigentümer beschränkt möglich
Service- und Unterhaltskosten
Risiko Geruchsübertragung, da ein zentraler Kreuzungspunkt Risiko Telefonie Akustik – Problematik zwischen Wohnungen durch gemeinsame Leitungen
Schallemissionen durch das in der Wohnung installierte Lüftungsgerät
Für Servicearbeiten muss die Wohnung betreten werden, je nach Platzierung VAV-Box
Für Servicearbeiten muss die Wohnung betreten werden, je nach Platzierung des Lüftungsgeräts
von Kompaktlüftungsgeräten soll das Augenmerk vermehrt auf die Qualität der Raumluft gelegt werden. Als wichtige Schadstoffe sind dabei die flüchtigen organischen Stoffe (VOC) zu messen. Solche Stoffe haben einen bunten Strauss an Quellen, beispielsweise Toiletten, Putzmittel, Parfüms, Haarsprays oder der bediente Grill des Nachbarn. Je nach Belastung der Raumluft mit VOC ist die notwendige Luftmenge zu fördern. Die Hoval-Gerätereihe HomeVent kann mit VOC-Sensoren ausgerüstet werden, und zwar sowohl im Abluft- wie im Zuluft-Strom. Darüber hinaus und ge-
mäss Stand der Technik verfügen die HomeVent-Geräte über hocheffiziente Radialventilatoren und über Feuchtigkeits- und Temperatur-Sensoren. Ein weiterer Vorteil: Die Gerätereihe besticht durch einen hohen und konstanten Wirkungsgrad des Enthalpietauschers (sowohl Rückfeuchtezahl als auch Rückwärmzahl), und zwar bei höchst unterschiedlichen Volumenströmen (Rotordrehzahl 0,1 bis 10 U/min). Die Geräte eignen sich als Einzelwohnungs-Lüftungsanlagen und sind individuell konfigurierbar. Je nach Wohnsituation sind die Geräte direkt regelbar.
Das heisst: Im Mehrfamilienhaus wird pro Wohnung ein Raumbedien-Modul empfohlen. Bei Altersheimen oder Studentenwohnheimen wird jede Wohnung über Luft-Qualitäts-Sensoren geregelt. Die Bedienung der Regelung geschieht hingegen über ein zentrales Raumbedien-Modul im Technikraum, wobei an diesem Modul bis zu 16 HomeVent-Geräte angeschlossen werden können. Die beiden Modellreihen sind grundsätzlich in zwei verschiedenen Abmessungen (H: 1000 B: 60 T: 60 beziehungsweise 3 4 mm) erhältlich. Damit werden verschiedene Einbausituationen berücksichtigt, so etwa der Einbau in einem Kleiderschrank.
Einfache Montage bitte! Es gab noch weitere Herausforderungen wie die Verringerung der Schallleistung und eine höchstmögliche Flexibilität der Luftanschlüsse, wofür die Hoval-Ingenieure eine Lösung finden mussten. Hierbei wurde eine kompakte und mit einem Handgriff aufsetzbare Schalldämmbox in drei Ausführungsvarianten entwickelt. Für diese Schalldämpfer gilt: Je nach Montagesituation im Hause kann die Position der vier Auslässe (Aussenluft, Zuluft, Abluft und Fortluft) gewählt werden. Weitere positive Eigenschaften: Aufgrund von Frostschutzprüfungen war auch bei einer Aussentemperatur von 20 C keine Eisbildung im Gerät (Enthalpietauscher) feststellbar. Ausserdem fällt auch kein Kondensat an, das über eine Sanitärinstallation fortgeführt werden müsste. Dies erleichtert die Installation erheblich. ■ www.hoval.ch www.romaco.ch
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Mietkühlung und Klimatisierung: ein Plus für den kältetechnischen Gebäudeunterhalt
Kühlen Kopf bewahren bei Ausfällen Engpässe in der Prozesskühlung, Klimatisierung, in Kühl/ Tiefkühlräumen oder der Heizung. Welche Ursache auch immer, das kann teure Folgen haben. Gut zu wissen, dass man sich in Notsituationen an Kältespezialisten wenden kann. Quelle: Coolworld Rentals GmbH
■ Die Kältetechnik spielt im Gebäudeunterhalt eine immer wichtigere Rolle. Denn Benutzer und Besucher erwarten ein angenehmes Raumklima. Für die Industrie wiederum sind Wirtschaftlichkeit und Betriebssicherheit der Anlagen unumgänglich. Als Haustechnik-Verantwortlicher, als Projektleiter oder als Gebäudetechnik-Unternehmen ist es gut zu wissen, wo fachliche Hilfe zu holen ist, um rasch eine zuverlässige temporäre Lösung zu installieren. Die Gründe sind vielfältig, etwa im Falle eines akuten Problems mit der fest eingebauten Anlage, aber auch, wenn irgendwo im Gebäude, Unternehmen oder Veranstaltungsraum vorübergehend Bedarf nach zusätzlicher Kühlung oder Heizung besteht. Sofort einsetzbare Kühl- und Heizgeräte Gibt es einen Defekt, der nicht schnell behoben werden kann, muss die Kältefachfirma innerhalb weniger Stunden für eine Notlösung sorgen. Manchmal entsteht dieser Bedarf unerwartet. Das ist dann genau der Zeitpunkt, zu dem eine temporäre Lösung Abhilfe bietet. Unternehmen aus jeder Branche fragen bei jahreszeitlich bedingten Spitzen oder in Notfällen immer öfter nach zusätzlicher temporärer Kühlung (oder Heizung). Der Mietkältespezialist «Coolworld» ist in der Lage, Notvorrichtungen, wie beispielsweise ein mo-
biles Lüftungsgerät in Kombination mit einer Pumpe und einem Kaltwassersatz (Chiller) innerhalb weniger Stunden zu installieren. Hierdurch werden die Risiken eines Leistungsausfalls erheblich verringert. Doch auch bei umfangreicheren Produktions- und Lagerräumen ist schnelle und adäquate Hilfe essenziell. So rief ein grosses Produktionsunternehmen aus der Industrie Coolworld zur Hilfe, als an einem Produktionsstandort eine Kühlmaschine längere Zeit ausfiel. Fünf Monate lang hielt ein gemieteter Kaltwassersatz die Klimaanlage in Betrieb. Die Endprodukte konnten weiterhin auf der vorgeschriebenen Temperatur gelagert werden. Und auch die Mitarbeiter bewahrten während der kritischen Phase einen kühlen Kopf.
Temporäre Kühlung, Klimatisierung, Heizung Das Unternehmen Coolworld ist in der gesamten Temperatur- und Tiefkühlkette zu Hause und bietet ein breites Mietsortiment mit betriebsbereiten HACCP-Kühl- und Tiefkühlzellen von 10 bis 100 m3 Volumen. Ausserdem liefert das Unternehmen temporäre Klimaanlagen für jeden Raum, von kleinen Laboren bis zu grossen Lagerräumen und Produktionshallen. Und sollte die Prozesskühlung oder Heizung einer Testanlage, eines Gebäudes oder einer Produktionseinheit ausfallen oder zu wenig Ka-
Auch ein ganzes Gebäude kann temporär gekühlt werden. (Bilder: Coolworld Rentals AG)
Blick in den Kühllagerraum: Sensible Waren verlangen nach einer sofortigen Lösung, wenn die stationäre Klimatisierung ausfällt.
pazität haben, hat Coolworld auch dafür eine passende Lösung. Alle wirtschaftlichen Kühllösungen bei Ausfällen, Spitzenlasten oder Umbauten können kurzfristig geliefert werden: Einfach eine temporäre Anlage für die Umbauzeiten mieten
Die flexible Komfortlüftung: Avero V 280 von Prolux mit Flexiverteiler ■ Passivhäuser setzten neue Standards in Sachen Energiebilanz und Wohngesundheit. Dank Komfortlüftung. Für noch mehr Komfort – und zwar schon beim Einbau – sorgt Avero V 280. Das Besondere am Lüftungsgerät der Prolux Solutions AG ist der Flexiverteiler. Er vereinfacht die Auslegung mit flexiblen Anschluss- und Kombinati-
onsvarianten für Zu- und Abluft. Die bis zu 14 variablen Anschlussmöglichkeiten wirken sich nicht nur positiv auf die Montage aus. Sie sorgen auch für einen geringen Druckverlust, minimierte Energiekosten und Platzeinsparungen, da Überkreuzungen vermieden werden können. Mit nur einer Revisionsöffnung erfüllt die Komfortlüf-
tung auch hohe Ansprüche an die Ästhetik. Avero V 280 ist zertifiziert durch das Passivhaus Institut. ■ Prolux Solutions AG Tel. 071 447 48 48 www.prolux-ag.ch/komfortlueftung Einfach flexibel in der Montage: Komfortlüftung Avero von Prolux.
und der Kunde kann gewissenhaft und in Ruhe die stationären Anlagen warten, reparieren oder austauschen. ■ www.coolworld-rentals.ch
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Von rechts nach links: Forstner Abcoilanlage, nuIT Produktionssteuerungssystem, Cidan Handling System und Thalmann TD Doppelbieger. Die 10 Funktionen: 1) Flexible Abwickelgeräte (bis zu 6 Abwickelhaspel von je 2 bis 7 Tonnen), 2) Richt-, Längs- und Querteilanlage (inklusive Stufenschnitt), 3) Produktionszentrale, 4) Vollintegrierter Etikettendrucker, 5) Überwachungsmonitor, 6) Übernahmetische (für fertige Profile), 7) Dynamisches Handling System (zum Bewegen und Wenden von Blechstreifen), 8) TD Doppelbieger (für schnelle, präzise und flexible Kantungen), 9) Förderband (inklusive Dämpfungseinheit), 10) Reststreifencontainer.
The BASE: Die erste vollautomatische Produktionsanlage für Blechprofile
Weltpremiere: Blechfertigungs-Vollautomat In der neuen Produktionshalle der Firma Metaflex aus dem österreichischen St. Pölten fand am 12. September im Rahmen einer Hausmesse mit «The BASE» die Weltpremiere der ersten vollautomatischen und flexiblen Produktionsanlage für Kantteile der blechverarbeitenden Branche statt – eine internationale Kooperation von Cidan, Forstner, nuIT und der Thalmann Maschinenbau AG. Frank Reichert
■ Seit geraumer Zeit beherrschen Schlagwörter wie «Industrie 4.0» und «Digitalisierung» die Medien und machen auch vor der blechverarbeitenden Branche keinen Halt. Für viele Unternehmen ein nicht greifbares Schreckgespenst, verbunden mit unkalkulierbaren Risiken und tiefgreifenden Veränderungen. The BASE beweist das Gegenteil: kalkulierbar, gewinnbringend, hocheffizient, chancenreich und zukunftsweisend.
das andere. Und der TD Doppelbieger von Thalmann läuft und läuft und läuft. Schnell, präzise und flexibel auch unter Vollauslastung im Zwei- oder Dreischichtbetrieb».
Hocheffiziente Kombination «The BASE» ist ein hocheffizient produzierendes und intelligent zusammenge-
stelltes Ensemble aus den wohl besten Blechbearbeitungsmaschinen, die der Markt derzeit zu bieten hat. Sie ist weltweit die erste und einzige vollautomatische und flexible Produktionsanlage für Blechprofile. In Kombination mit der Software von nuIT, die für eine prozessoptimierte Bestellung, Organisation und
Kooperationspartner Mit Cidan, nuIT, Forstner und der Thalmann Maschinenbau AG stehen gleich vier renommierte und innovative Firmen hinter «The BASE». «Die Idee, eine hocheffiziente und vollautomatische Produktionsanlage für Blechprofile zu entwickeln, schwebte schon länger in unseren Köpfen. Nun ist es soweit, und darauf können wir alle sehr stolz sein. Die ersten Kundenrückmeldungen, auch in Form konkreter Anfragen, übertreffen bei weitem unsere Erwartungen», so Petter Hjelm vist, CEO der Cidan Machinery Group. hnlich positiv klingt die Aussage von Marco Cappello, geschäftsführender Mitinhaber der Thalmann Maschinenbau AG aus der Schweiz: «Die Anlage funktioniert tadellos und arbeitet hocheffizient. Wie bei einem Schweizer Uhrwerk greift ein Rädchen in
Hocheffiziente Produktion von Blechprofilen: Das dynamische Handling System von Cidan bewegt und wendet vollautomatisch die zugeschnittenen Blechstreifen und bestückt pausenlos den TD Doppelbieger von Thalmann.
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Vollautomatische Produktionsanlage: Die gesamte Anlage benötigt lediglich eine Stellfläche von 24 x 8,5 m und kann von nur einer Person komplett bedient werden.
Produktion sorgt, wird die Produktionseffizienz in bis dato noch nie da gewesener Art und Weise erhöht. Die Bedienung der gesamten Produktionsanlage kann von nur einer Person bewerkstelligt werden: Bestellung, Abwicklung, Spalten, Schlitzen, Zuschneiden, Kanten, Etikettieren und Lieferung. Darüber hinaus kann die Anlage auch im Halbautomatik-Modus betrieben werden. Lediglich die zugeschnittenen Streifen müssen von ein oder zwei Mitarbeitern von Hand eingelegt werden. Somit wird höchste Flexibilität ermöglicht und jede Maschine kann mit ihrem kompletten Leistungsumfang betrieben werden.
Software gesendet wurden, automatisch gekantet werden. Anschliessend können die fertigen Profile dem bernahmetisch entnommen werden. «The BASE» kann in einer Länge von 6 oder 8 Metern geliefert werden. Die maximale Materialstärke beträgt 1,0 mm Stahlblech.
Resümee « berwältigend», lautet das Resümee von Gerhard Resch, Firmeninhaber des österreichischen Kantteilherstellers Metaflex und Geschäftsführer der nuIT Gmbh. «Wir haben eindrucksvoll bewiesen, dass wir mit «The BASE» auf
Produktionsablauf Die mit der nuIT-Software generierten Produktionsdaten werden direkt an die Maschine gesendet. Ausgangsbasis und Startpunkt des Produktionsablaufs bildet die Forstner PSM eine programmierbare Spaltmaschine (mit bis zu sechs Abwickelhaspeln von je 2 bis Tonnen) mit integrierter Richt-, Längsund Querteilanlage, inklusive Stufenschnitt, der eine wesentlich bessere Verschachtelung der Streifen ermöglicht und somit den Verschnitt stark reduziert. Die Streifenmesser sind programmierbar und machen es möglich, zuschnittsoptimierte Aufträge aus der Software direkt an die PSM zu senden. Die zugeschnittenen Streifen werden nun einer nach dem anderen über das Cidan Handling System auf dem Thalmann TD Doppelbieger platziert, wo sie auf der Basis eines Biegeprogramms, dessen Profildaten zuvor von der nuIT-
dem richtigen Weg sind und den Zeitgeist getroffen haben. Viele Kunden scheinen förmlich auf eine vollautomatische Produktionsanlage wie «The BASE» gewartet zu haben». Besichtigung « he BASE» kann bei der irma etafle bzw. nu besichtigt werden: Cernystrasse 3, A-3105 St. lten. Ans rech artner ist Herr Gerhard esch, el. 43 2742 27 408, office nu-it.at. Bleche po, Stuttgart, 5. 8. ovember 2019, www.bleche o-messe.de: Auf dem gemeinsamen essestand von halmann und der Cidan achinery Grou Halle 1, Stand 1403 gibts weitere nformationen und nterlagen zu « he BASE». ■
Strahlende Gesichter bei den Verantwortlichen: Petter Hjelmqvist (CEO der Cidan Machinery Group), Gerhard Resch (Geschäftsführer der nuIT GmbH) und Marco Cappello (geschäftsführender Mitinhaber der Thalmann Maschinenbau AG).
www.thalmann-ag.ch www.forstnercoil.at www.metaflex.at www.nu-it.at www.cidanmachinery.com
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Sanitärtechnik | Wohnen |
Das DFAB House ist die separate Wohneinheit rechts oben im NEST in Dübendorf.
R. Nussbaum AG testet im DFAB-House ihre Produkte im Umfeld digitaler Fabrikation und BIM-basierter Planung
Auch die Sanitärtechnik wird digital Eine Holzkonstruktion oder eine Stahlgitterarmierung, zugeschnitten und gebaut von Robotern – das kann man sich irgendwie vorstellen. Aber Sanitärinstallationen? Die Montage ist zwar noch manuell, aber die Vorfertigung und immer mehr Armaturen basieren entweder auf digitalen Daten oder übernehmen Steuerungsaufgaben. Die R. Nussbaum AG leistet im DFAB-House, etwa mit der intelligenten Steuerung der Fussbodenheizung ThermControl, ihren Beitrag zum Smart Home. Quelle: R. Nussbaum AG
■ DFAB-House ist das weltweit erste bewohnbare Bauwerk, das nicht nur digital geplant, sondern mit Robotern und 3D-Druckern auch weitgehend automatisiert ausgeführt wurde. Nach vierjähriger Planungs- und Bauzeit sind drei ausgewählte Empa-Mitarbeiter und ETH-Forscher Anfang Mai eingezogen. Aufgeteilt in vier Schlaf- und Badezimmer, eine gemeinsame Küche und den Wohnbereich sitzt das Modul auf der obersten von drei Plattformen des NEST (Next Evolution in Sustainable Building Technologies) auf dem Gelände der Empa in Dübendorf. Für den Bau haben Forschende der ETH Zürich im Rahmen des Nationalen Forschungsschwerpunkts (NFS) «Digitale Fabrikation» in Zusammenarbeit mit Industriepartnern neuartige, digitale Bautechnologien vom Labor in reale Anwendungen überführt. Die acht beteiligten ETH-Professuren suchten dabei nach Wegen, das Bauen durch den Einsatz von digitalen Technologien
nachhaltiger und effizienter zu machen und gleichzeitig neue gestalterische Möglichkeiten zu schaffen.
Industriepartner testen autonom Das Interesse an NEST beziehungsweise am DFAB-House zeigt sich nicht nur in den durchschnittlich 1000 Besuchern monatlich, sondern auch an den Industriepartnern, die bei diesem neusten Modul mitwirken. «Unsere Partner bewirtschaften ihre marktnahen Innovationsthemen in eigener Regie dafür bieten wir mit NEST die Plattform», erklärt Enrico Marchesi, Innovation Manager NEST. «Sie testen ihre Produkte selbstständig und ziehen ihre eigenen Erkenntnisse daraus.» Falls die Bewohner Messungen durchführen und Rapporte erstellen sollen, geschieht das weitgehend auf bilateraler Ebene. Selbst MSRT-Ingenieur, habe er natürlich gewisse Impulse für die haustechnischen Installationen im DFAB-House gegeben, lasse den beteiligten Unternehmen je-
doch viel Spielraum, ergänzt Marchesi. Ein Spielplatz ist dieses Projekt aber nicht. Die Erwartung an die Partner ist klar: Es muss funktionieren.
Intelligente Steuerung der Fussbodenheizung Das Produkt Therm-Control von Nussbaum ist prädestiniert für den Einsatz in Dübendorf. Als Einzelraumsteuerung misst das System fünf Regelparameter: die Vorund Rücklauftemperatur jedes Heizkreises, die Raumtemperatur, die Differenz Soll/Ist sowie die Kontrolltemperatur. Weil sich die Ventile immer ganz öffnen und schliessen, reagiert die Bodenheizung sehr schnell auf Temperaturveränderungen, wie z. B. Sonneneinstrahlung. Dank eines Algorithmus lernt Therm-Control buchstäblich das Gebäude kennen und sorgt so für Energie- und Kosteneinsparungen. Trotzdem können die DFAB-HouseBewohner an Raumsteuergeräten ihre bevorzugten Einstellungen vornehmen.
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Ein Teil des Technikraums.
Vitor Rodrigues Correia bei einer Optipress.
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Für die Trinkwasserverteilung und Sprinkleranlage setzten Engie Services AG und die Jomos AG Optipress-A uaplus ein. Die weitgehend herkömmliche Leitungsinstallation war im DFAB-House dann doch etwas aufwändiger: Zu Forschungszwecken wurden in den Leitungsabschnitten viele Sensoren und Messeinrichtungen eingebaut. Das erforderte eine komplexere Installation unter Beachtung der kompakten Elementbauweise. Aber auch bei den Rohrsystemen hat die Digitalisierung Einzug gehalten. Sie fängt bei den BIM-Daten an, führt über die Vorfertigung der objektspezifischen Rohrlängen bis zur Kommissionierung nach Etage und/ oder Bauabschnitt. Dabei unterstützt Nussbaum Open-BIM-Dateien, also die softwareunabhängige Verwendbarkeit der Produktdaten, wie auch proprietäre Formate wie Autodesk Revit. «BIM steht in unserem Gewerk zwar noch am Anfang, kommt aber unaufhaltsam», bestätigt Maurizio Lagrotteria, Leiter Sanitär bei der Engie Services AG, Winterthur. «BIM steigert unsere Effizienz auf der Baustelle und hilft uns, Varianten besser und schneller zu beurteilen», ist er überzeugt. Bei Nussbaum wurden die ersten BIM-Daten 201 erstellt, so-
Unit DFAB-House im NEST Typ:
Vitor Rodrigues Correia (verantw. Installateur, Engie Services AG), Enrico Marchesi (Innovation Manager NEST), Maurizio Lagrotteria (Leiter Sanitär, Engie Services AG), Glen Höfliger (Leiter Anwendungstechnik, R. Nussbaum AG)
Automatisches Absperrventil
Die Easy-Matic Stellantriebseinheit für Spindelventile besteht aus dem Actuator, dem Controller mit integriertem Timer und diversen Anschlussmöglichkeiten für Standardsensoren sowie digitalen und Modbus-Schnittstellen. Im DFAB-House schützt sie den kleinen Technikraum vor einem Wasserschaden: Im Leckage-Fall sendet der Wasserfühler in Bodennähe dem Actuator auf dem Absperrventil einen Schliessbefehl. Zudem lässt sich so auch das programmierte Öffnen und Schliessen von Ventilen steuern. Eine ganz neue Lösung testet Nussbaum bei der Warmwasserbereitung. Unterdessen ist ein Prototyp des Wärmepumpen-Trinkwassererwärmers im Einsatz. Dieser nutzt
den Rücklauf der Heizungsinstallation, um auf Basis von Wärmepumpen-Technologie Trinkwasser aufzuheizen. Das Gerät passt in einen Schweizer Normschrank und könnte die rein elektrischen Boiler ersetzen, die in der Schweiz noch weit verbreitet sind.
Rohre nach Mass Das ungewöhnliche Layout und die beschränkten Platzverhältnisse waren wie gemacht für das Vorwandsystem Optivis-Tec. Laut Engie-Installateur Vitor Correia liess sich das aus Schienen und Verbindern bestehende Montagesystem problemlos vor Ort den Gegebenheiten anpassen. Auf Wunsch erarbeitet Nussbaum-Plantec auch die CAD-Vorgaben und liefert Stücklisten, Pläne und Teile.
Neubau (Gebäudetechnisches Versuchslabor)
Gesamtfläche/ Volumen: 67 m2/ 824 m3 Kapazität: Wohnraum für 4 Personen Inbetriebnahme: Februar 2019 Wohnstart: Mai 2019
Baubeteiligte Bauherrschaft: Empa, (schweizerische Forschungsstelle für anwendungsorientierte Materialwissenschaften und Technologie der ETH) Architektur: ETH Zürich, Nationaler Forschungsschwerpunkt (NFS) «Digitale Fabrikation» Projektplanung: Häusler Ingenieure AG Ausführungsplanung: ENGIE Services AG, Winterthur HLK- und Sanitärinstallation: ENGIE Services AG, Winterthur Nussbaum-Systeme im Einsatz: – Optiarmatur – Optipress-Aquaplus – Optiflex-Flowpress – Optivis-Tec – Easy-Matic – Optipress-Therm – Therm-Control
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Eines der vier Badezimmer.
Das Vorwandsystem Optivis-Tec mit Schienen und Verbindern erlaubt individuelle Lösungen vor Ort.
Eines der vier Badezimmer.
dass heute fast das ganze Sortiment, alles in allem mehrere Tausend Artikel, digital abrufbar ist.
man von diesem wegweisenden Feldversuch noch viele Innovationen und Impulse erwarten. ■
Fazit
www.nussbaum.ch
Für Nussbaum ist das Projekt u. a. eine Möglichkeit, die Planung und Fabrikation von Sanitärinstallationen mit digitalen Daten zu testen und auf Grossprojekte zu übertragen. Für Enrico Marchesi ist die Botschaft von DFABHouse, ja des gesamten NEST-Projekts, klar: «Schaut über den Tellerrand, vergesst den Gartenzaun, arbeitet zusammen. Es ist eigentlich ein Paradox, dass die Digitalisierung gerade den Menschen wieder ins Zentrum rückt. Ohne intensive Teamarbeit würde das hier gar nicht funktionieren, ich habe viel Respekt für die Leistung jedes Einzelnen, vom Akademiker bis zum Monteur.» Durch die Unterstützung von Industriepartnern wie Nussbaum darf
Optipress mit Sprinkler. Therm-Control für die Einzelraumregelung von Fussbodenheizungen.
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Das Alterszentrum Süssbach – ein schöner Campus für ältere Menschen.
Der Eingangsbereich des Pflegezentrums.
Projekt Akkord: Neubau und Erweiterung des Pflegezentrums Süssbach in Brugg AG
Sanitärprodukte im Pflegezentrum: Hygiene steht im Vordergrund Akkord heisst auch, etwas in Übereinstimmung zu bringen, es anzupassen, zu harmonisieren. Im Fall des Pflegezentrums Süssbach in Brugg AG handelt es sich bei diesem Projektbegriff um einen Neu- sowie einen Erweiterungsbau. Entstanden ist ein moderner Campus für ältere Menschen als Teil des Gesundheitszentrums. Quelle: Franke Water Systems AG
■ Beim rund 100 Millionen Franken teuren Bauprojekt ging es darum, das dem Gesundheitszentrum Brugg angegliederte Pflegezentrum um 100 Patientenbetten zu erweitern und zugleich im Bestand eine neue Demenzstation mit 28 Betten zu erstellen. Gleichzeitig erfolgten der Umbau des bestehenden Altersheim-Hochhauses sowie die Errichtung von 48 Wohnungen fürs Alter. Auch die Parkanlagen wurden gesamterneuert, sie dienen als Erholungs- und Begegnungsort für die betagten Menschen und das umliegende Quartier. Seit 2012 befindet sich an der Süssbachund an der Fröhlichstrasse in Brugg eine Baustelle. Zuerst erneuerten die Fachkräfte im bestehenden Pflegeheim die Küche, die Wäscherei und die Logistik. Im November 2014 begannen die Aushubarbeiten für die zweite und grösste Bauetappe. Den Grundstein für das neue Pflegezentrum legten die Pla-
ner im Februar 201 . Im August/September war der Rohbau vollendet, und im Herbst 2016 fand die Phase des Neubaus ihren Abschluss das Pflegezentrum wurde eingeweiht. Es folgten der Einbau der Demenzabteilung und 201 der Umbau des Hochhauses, das 2018 eröffnet wurde. Bis Juni 2020 ist die letzte Etappe mit rund 0 Neubauwohnungen fürs Wohnen im Alter abgeschlossen. Die geschickte Etappierung half dabei, Provisorien weitgehend zu vermeiden, die Menschen konnten Schritt für Schritt neue Wohnräume beziehen.
2004 geschlossen wurde, haben die Architekten und Generalplaner von fsp Architekten AG aus Spreitenbach AG einen herausragenden GesundheitsCluster erschaffen. In den vergangenen sieben Jahren entstanden ein Haus der Medizin, ein unabhängiges rztehaus mit rund 3000 m2 für Praxen, Labors und Spezialkliniken, ein Pflegezentrum mit rund 2 0 Pflegebetten, angegliederte 100 Wohnungen fürs Wohnen im Alter sowie das Medizinische Zentrum Brugg.
Schweizweit einmalige Gesamtanlage und idealer Ort fürs Älterwerden
Beim Innenausbau des Pflegezentrums standen die hygienischen Vorschriften weit oben auf der Anforderungsliste. Auch Erfahrung und Kompetenz waren im Hinblick auf die Ausstattung der sanitären Räume ausschlaggebend. Und so haben sich die Architekten bei der
Das Gesamtkonstrukt des Gesundheitszentrums Brugg ist ein einmaliges Projekt im Bereich der Gesundheitsbauten. Aus dem ehemaligen Regionalspital Brugg, das vom Kanton Aargau im Jahr
Bei Sanitärprodukten steht die Hygiene im Vordergrund
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Wahl der Waschtische sowie der Accessoires für Franke Water Systems entschieden. Dieses Unternehmen ist spezialisiert auf komplette Waschraumlösungen: Von der Konzeption, der Planung, der Wahl der Betriebskomponenten, der Materialund Produktlieferung bis hin zum Einbau sowie zur Inbetriebnahme und Beratung bietet Franke Water Systems alles aus einer Hand. In den Nasszellen der Zimmer finden die Bewohner Nischen-Einzelwaschtische der Produktlinie «Varius» in gerader Ausführung und einer ovalen Mulde, in den Garderoben «Varius»-Reihenwaschtische. Die Produkte aus dem kunstharzgebundenen Mineralwerkstoff Miranit sind mit einer porenfreien, hochglänzenden Gelcoatschicht überzogen, welche die Haftung von Bakterien und Mikroorganismen unterbindet. Sie sind besonders pflegeleicht, bruchfest und gegen Desinfektionsmittel resistent eine unverzichtbare Eigenschaft für den Einsatz in Pflegeheimen. Die Produkte bestehen aus einem Guss, ohne Klebenaht und Fugen, die Produktion der alpinweissen Waschtischlinie erfolgt nach Mass. Breite, Grösse, Achsmasse, Form und Muldenplatzierung sind für jeden Waschtisch einzeln konfigurierbar. Gegenüber vergleichbaren Produkten aus Keramik sind sie bruchfester. Kleinere Beschädigungen sind rasch und ohne sichtbare Spuren reparierbar. Das Wasser sprudelt aus barrierefreien Armaturen der KWC-Linie «Vita». Neben der gestalterischen Ausprägung und der Hygiene waren für die Architekten die Flexibilität bei den Grössenvorgaben sowie die individuell angepasste Geometrie wichtigste Entscheidungsargumente. ■ www.franke.ch
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Pflegeleicht und sehr stabil: Waschtisch «Varius» aus dem kunstharzgebundenen Mineralwerkstoff Miranit.
Ist bedienungsfreundlich und bietet Sicherheit beim Duschen: barrierefreie Armatur der KWC-Linie «Vita».
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Kaldewei erweitert Waschtischportfolio um edle Mattfarben
850 Alternativen zum Waschtisch in Weiss Kaldewei eröffnet mit der Ausweitung der Coordinated Colours Collection auf das Waschtischsegment eine neue Dimension bei der Realisierung von Traumbädern: Architekten, Planer und Bauherren können bei den Waschtischlösungen des Premiumherstellers zusätzlich zu den gängigen Sanitärfarben aus acht exklusiven matten Farben wählen. Quelle: Kaldewei, Bearbeitung Franz Lenz
■ Das Bad nicht nur zum wichtigen Rückzugsraum zu machen, sondern mit derselben Hingabe und Stilsicherheit zu gestalten, die dem Rest der Wohnung schon längst zuteil wird darin zeigt sich gutes Interior Design. «Unser Anspruch ist es, unseren Kunden mit der stetigen Ausweitung unserer Iconic Bathroom Solutions die Badplanung so einfach wie möglich zu machen», sagt Britta Jung, Leiterin Internationales Produktmanagement Waschtische bei Kaldewei, und ergänzt: «Mit der neuen Farbwelt bei Waschtischen und den damit noch grösseren Auswahlmöglichkeiten an individuellen und passgenauen Badlösungen leisten wir einen besonderen Beitrag auf dem Weg zum Traumbad. Persönliche Vorstellungen und räumliche Gegebenheiten lassen sich jetzt noch besser zusammenbringen.»
Design trifft auf Funktionalität Nur wenn Funktionalität und Design Hand in Hand gehen, gelingt es, im Badezimmer zur Ruhe zu kommen und in Harmonie mit sich zu sein. Ideal für kleine Bäder sind zum Beispiel der puristisch elegante Waschtisch Cono und die frei auf einem Unterschrank platzierbare Designikone Miena. Beide Waschtische schaffen Ablagefläche, ohne auf anspruchsvolles Design zu verzichten. Besonders vielseitig einsetzbar sind die Waschtische aus der Designlinie Puro. Von der kompakten Einzelplatzlösung bis zum Doppelwaschtisch mit grosszügig dimensioniertem Innenraum: Jeder Badtyp findet hier die Lösung, die
Farbig emaillierte Waschtische werten den Raum auf. Waschtisch-Schale Miena in der Farbe Lavaschwarz Matt aus der Coordinated Colours Collection.
Doppelwaschtisch Cono in der Farbe Oystergrey Matt. (Bilder: Kaldewei)
Unterbauwaschtisch Classic in der Farbe Cataniagrau Matt.
hochwertiges Design und aussergewöhnliche Funktionalität vereint.
Exklusive Farbtöne als i-Tüpfelchen ber die verschiedenen Designlinien von Kaldewei hinweg unterstreichen die exklusiven Farben der Kaldewei Coordinated Colours Collection den einzigartigen Charakter der Badlösungen und können Waschtische, Badewannen und Duschflächen perfekt den im Bad vorherrschenden Tönen anpassen. Farbig emaillierte Waschtische werten über
das harmonische Zusammenspiel von Farbtönen den Raum auf. In den matten Grautönen, in softem Creme oder edlem Schwarz der Kaldewei Farbwelt können sie aber auch im wirkungsvollen Kontrast zu den Badmöbeln stehen oder sich als Wandwaschtisch von der Boden- und Wandgestaltung dezent abheben. ■ www.kaldewei.ch
Sanitärtechnik | Wohnen | Produkte
Keramik Laufen schuf mit Laufen Pro S eine moderne Badkollektion
Breites Sortiment bei attraktivem Preis Mit Laufen Pro S bietet Keramik Laufen eine moderne Badkollektion zu einem attraktiven Preis an. Das breit gefächerte Sortiment integriert auch vorkonfektionierte Slim-Packs, bestehend aus einem Waschtisch und Unterbaumöbel. Das erleichtert die Produktauswahl und garantiert Stilsicherheit. ■ Mit ihren eleganten Formen und der filigranen Keramik rückt die Badkollektion Laufen Pro S zweifellos in Richtung der Premium-Designlinien von Keramik Laufen. Dennoch verfügt sie über ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis, das die Bauherren seit vielen Jahren begeistert. Weil der persönliche Einrichtungsstil nicht immer leicht zu definieren ist und eine sehr grosse Produktauswahl zur Verfügung steht, sind von Laufen Pro S auch Komplettlösungen, die sogenannten Slim-Packs, erhältlich. Sie kombinieren filigrane Waschtische und Unterbaumöbel mit verschiedenen Ausstattungen, was die Produktauswahl erleichtert und Stilsicherheit garantiert. Attraktiv und komfortabel Die Laufen Pro S Slim-Packs bestehen aus einem Waschtisch mit integriertem Unterbaumöbel. Weil bei den Slim-Packs die Keramik nur 18 mm dünn ist, wirken die Waschtische auf den Betrachter sehr filigran, ja fast schon wie auf dem Möbel schwebend. Die dazugehörigen
Unterbaumöbel stammen entweder aus der Laufen Pro Kollektion, die dank integrierten Griffleisten das Öffnen der Schubladen erleichtern. Oder aber aus der Kollektion Base. Diese Möbel verfügen über eckigen Kanten sowie über Push- und Pull-Schubladen ohne Griffe und sprechen damit vor allem Bauherren mit hoher Affinität zum puristischen Einrichtungsstil an. Neben klassischem Weiss matt oder glänzend stehen weitere moderne Möbelfarben zum Beispiel in heller oder dunkler Holzoptik zur Auswahl. Auf Wunsch und für besondere Badinszenierungen sind weitere, matt lackierte Trendfarben erhältlich. Die Laufen Pro S SlimPacks sind in den meisten Ausstellungen der Sanitärhändler ausgestellt und können auch beim Sanitärinstallateur bestellt werden. ■ Keramik Laufen AG Tel. 061 765 71 11 www.laufen.ch
Die Waschplatzlösungen von Laufen Pro S kombinieren einen nur 18 mm dünnen Waschtisch mit einem Unterbaumöbel. (Bilder: Keramik Laufen)
Die sogenannten Laufen Pro S Slim-Packs bestehend aus einem Möbelwaschtisch und einem Unterbaumöbel.
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Sanitärtechnik | Wohnen | Produkte
Kubische Highlights aus glasiertem Titanstahl
Mero: ein vielfältiges Programm Kubische Formen verleihen dem Badezimmer eine puristische Ausstrahlung und setzen gegenüber den geschwungenen Linien von Armaturen oder Badewanne kontrastreiche Höhepunkte. Mit der neuen Waschtischserie Mero aus glasiertem Titanstahl gibt Schmidlin Architekten, Planern und Kunden eine attraktive Kollektion zur Hand, mit der sich auch Sonderwünsche realisieren lassen. ■ Die Waschbecken aus der Kollektion Mero sind Vertreter des klassischen Designs im Badezimmer. Ihre kubischen Formen verfügen über eine puristische Ausstrahlung, die sich wunderschön mit geschwungenen Linien von Armaturen oder Badewannen kombinieren lassen. Damit aber nicht genug. Die Kollektion Mero können Architekten, Planer und Kunden äusserst vielseitig einsetzen und auch massgefertigte Ausführungen kreieren. Vielfältigkeit ist Programm Für die neue Waschbecken-Serie hat sich der Schweizer Hersteller aus der Zentralschweiz einiges einfallen lassen. Im Mittelpunkt steht
das kubisch geformte Becken mit seiner nutzerfreundlichen Tiefe. Die Becken sind als Wand-, Aufsatz-, Einlege- oder Unterbaubecken in unterschiedlichen Grössen erhältlich. Mit ihren frei wählbaren Ablagen links oder rechts bieten sie dem Nutzer im Singlehaushalt genauso wie der Grossfamilie viel Platz für die unterschiedlichen Badutensilien. Die Becken sind aus glasiertem Titanstahl gefertigt. Ein Material, das sich im Alltag als sehr hygienisch und pflegeleicht erweist und das dank seiner Materialität auch den Einsatz von magnetischen Accessoires ermöglicht. Wie zum Beispiel praktische Handtuchhalter für die Wandbecken sowie Zahngläser, Seifenschalen, Seifen-
Mero Aufsatzbecken rechts.
spender und für besondere Wellnessstunden sogar magnetische Kerzenhalter. Optional sind die Waschbecken in verschiedenen Farben erhältlich, werden mit der wasser- und schmutzabweisenden Glasur Plus veredelt und können mit individuell platzierbaren Lochbohrungen für Armaturen, Seifenspender und Steckdosen versehen werden.
Grössen und Sonderanfertigungen Die Mero-Kollektion integriert eine Vielzahl an Waschbecken in unterschiedlichen Ausführungen und Grössen. Zusätzlich ist sie Teil des Vario-Sortiments und bietet deshalb Hand für die Umsetzung von massgefertigten Lösungen. Alle Vario-Modelle sind von einer Mindest- bis zur Maximalgrösse in Abständen von einem Zentimeter bestellbar, was sich sowohl in Neubauten als auch bei Badrenovationen in älteren Gebäuden als grosser Vorteil erweisen kann. Nicht zuletzt sind die Vario-Modelle zu fixen Preisen und innerhalb kurzer Lieferzeiten erhältlich, was ganz im Sinne von Bauherren und Objektverantwortlichen ist. ■
Mero Einlagebecken.
Wilhelm Schmidlin AG Tel. 041 859 00 60 www.schmidlin.ch
Agenda |
Permanente Agenda Anmeldung
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(Bitte informieren Sie sich auch unter www.hk-gebaeudetechnik.ch/agenda. Änderungen vorbehalten.)
Thema/Ort
Datum
Energie-Apéros Aargau, Tel. 079 483 46 66 www.energieaperos-ag.ch
Energie-Apéro Aargau: Städte in Transformation – Wärme und Kälte CO2-frei Jeweils 17.30 – 19.30 Uhr
15. Oktober 2019, Baden 17. Oktober 2019, Lenzburg 22. Oktober 2019, Buchs AG
suissetec, www.suissetec.ch
suissetec-Sanitärtag 2019, Mittwoch, 23. Oktober 2019, Kursaal Bern (alle 2 Jahre)
23. Oktober 2019
suissetec, Gebäudetechnikverband suissetec.ch/meisterschaft
Schweizermeisterschaften der Gebäudetechnik 2019, finden heuer im Rahmen der Schaffhauser 23. – 27. Oktober 2019 Herbstmesse statt.
Institut für Solartechnik SPF, www.spf.ch
SPF-Symposium: Solarenergie und Wärmepumpen, Mi., 30.10. 2019, an der HSR in Rapperswil
Tagungen
30. Oktober 2019
Fachv. Wärmepumpen Schweiz FWS, www.fws.ch FWS Tagung: Wärmepumpen-Update 2019, Dienstag, 5. November 2019
5. November 2019
www.proklima.ch www.energie-cluster.ch/kadertag
ProKlima: 14. Kadertag Gebäudetechnik 2019 (KTGT), Kadertag für Fachleute aus der Lüftungs-, Klima- und Gebäudetechnikbranche, Dienstag, 5. November 2019, Trafohalle Baden
5. November 2019
Konferenz der GT-Verbände KGTV, www.kgtv.ch
KGTV: Herbst-Plenarversammlung, bei Siemens in Zug, Donnerstag, 9 – 12 Uhr
14. November 2019
Energie-Apéros Aargau, Tel. 079 483 46 66 www.energieaperos-ag.ch
Energie-Apéro Aargau: Power to Gas – Energieträger H2 oder CH4? Jeweils 17.30 – 19.30 Uhr
19. November 2019, Baden 20. November 2019, Zofingen 26. November 2019, Buchs AG
Swissolar, EnergieSchweiz www.swissolar.ch/solarwaerme-tagung-2019
8. Solarwärme-Tagung Schweiz 2019, Bern Expo
29. November 2019
ZT Fachmessen AG, www.fachmessen.ch
Forum Architektur in Bern: Freitag, 15.30 – 17.30 Uhr, Bau+Energie Messe, BernExpo
29. November 2019
www.suissetec.ch
suissetec: Herbst-Delegiertenversammlung, Zürich, Freitag, 29. November 2019
29. November 2019
www.motorsummit.ch
Motor Summit 2019 Switzerland, Kongresszentrum Kreuz, Bern
4. Dezember 2019
Verband Fernwärme Schweiz www.fernwaerme-schweiz.ch
19. Fernwärme-Forum 2020 Fernwärme / Fernkälte, Donnerstag 8.30 – 16.30 Uhr, Kongresshaus Biel
23. Januar 2020
Kurse
Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz FWS, Praxiskurs Wärmepumpen-System-Modul (WPSM) Infos + Anmeldung online: Planen und Dimensionieren von Erdwärmesonden www.fws.ch › Aus- und Weiterbildung Projektablauf, Elektrik, Regeltechnik, Inbetriebnahme, Unterhalt bei Wärmepumpen Akustik bei Wärmepumpen Praxiskurs Wärmepumpen-System-Modul (WPSM)
23.10.2019 / Muttenz 30.10.2019 / St. Gallen (FH) 6.11.2019 / Region Bern 13.11.2019 / Sargans 4.12.2019 / Fribourg (in Deutsch)
Hochschule Luzern, PinCH-Stützpunkt, pinch@hslu.ch, www.pinch-analyse.ch www.hslu.ch/t-weiterbildung › Fachkurse › Suche «Pinch»
Weiterbildungskurs «Energie-Optimierung mit Pinch-Analyse». Der modular aufgebaute Weiter- Modul 2: 24. – 25. Okt. 2019 bildungskurs besteht aus drei Modulen, die einzeln oder in Kombination besucht werden können. Modul 3: 21. – 22. Nov. 2019 Nach dem Kurs sind die Teilnehmer in der Lage, Pinch-Analysen selbstständig durchzuführen. Modul 1: Grundlagen der Pinch-Methode, Modul 2: Anwendung und Vertiefung, Modul 3: Fortgeschrittene Themen.
suissetec.ch/WBPL19
Workshop Projektleiter Lüftung, Kursdauer 1 Mittwoch-Vormittag, Zürich
30. Oktober 2019
TWK – Test- und Weiterbildungszentrum Wärmepumpen und Kältetechnik GmbH Friedrich-List-Strasse 10 D-76297 Stutensee Germany Telefon: +49 7244 55737-0 Telefax: +49 7244 55737-11 Email: info@twk-karlsruhe.de www.twk-karlsruhe.de
Zweitägiger Intensivkurs, KT1 Vorkurs – Einstieg in die Kältetechnik 2.3. – 3.3.2020, 30.3. – 31.3.2020, 18.5. – 19.5.2020, 22.06. – 23.6.2020 Einwöchiger Intensivkurs, KT2 Kältetechnik A 9.3. – 13.3.2020, 20.04. – 24.4.2020, 25.05. – 29.5.2020, 29.6. – 3.7.2020 Einwöchiger Intensivkurs, KT3 Kältetechnik B 24.2. – 28.2.2020, 16.3. – 20.3.2020, 4.5. – 8.5.2020, 15.6. – 19.6.2020 Einwöchiger Intensivkurs, KT4 Kältetechnik C 30.3. – 3.4.2020 Einwöchiger Intensivkurs, KT5 Kältetechnik D - Projektierung Einwöchiger Intensivkurs, KT6 Praxis an Kälteanlagen 2.3. – 6.3.2020, 23.3. – 27.3.2020, 11.5. – 15.5.2020 Zweitägiger Intensivkurs, KT7 Dichtheitsprüfung an Kälteanlagen 6.4. – 7.4.2020 Eintägiger Intensivkurs, KT8 Wiederkehrende Unterweisung Kältemittel und Kälteanlagen Zweitägiger Intensivkurs, KT9 Kälteanlagen mit brennbaren Kältemitteln (Kohlenwasserstoffen) 20.4. – 21.4.2020 Zweieinhalbtägiger Intensivkurs, KT10 Kältetechnik mit dem Kältemittel CO2 – stationär 1.4. – 3.4.2020 Einwöchiger Intensivkurs, KT11 NH3- und subkritische CO2-Kälteanlagen Zweitägiger Intensivkurs, KT14 Kältetechnik E - Regelung/Energieeffizienz Eintägiger Intensivkurs, KT15 Kältemittel mit geringer Brennbarkeit (A2L) 29.6.2020 Eintägiger Intensivkurs, KT18 Gewässerschutz bei Kälte- und Klimaanlagen sowie Wärmepumpen Zweitägiger Intensivkurs 22.6. – 23.6.2020 KT19 Fehlerdiagnose und Störungsbehebung an Kälte- und Klimaanlagen sowie WP Zweitägiger Intensivkurs in englisch, KT20 Basics of Refrigeration Eintägiger Intensivkurs, KT23 Grundlagen der Absorptionskälteanlage Eintägiger Intensivkurs, KT25 Gefährdungs- und Risikobeurteilung bei brennbaren Kältemitteln Eintägiger Intensivkurs, KT26 Energ. Inspektion von Klimaanl. nach Stufe A der DIN SPEC 15240
8.1. – 9.1.2020
Zweitägiger Intensivkurs, KT27 COOL-Update – Auffrischungskurs Kältetechnik Eintägiger Intensivkurs, KT28 Löten in der Kältetechnik
28.1.– 29.1.2020 17.2.2020
13.1. – 17.1.2020 17.2. – 21.2.2020 20.1. - 24.1.2020 3.2. – 7.2.2020 4.5. – 8.5.2020 27.1. – 31.1.2020 10.2. – 11.2.2020 23.4.2020 3.2. – 4.2.2020 13.1. – 15.1.2020 10.2. – 14.2.2020 16.3. – 17.3.2020 16.1.2020 25.6.2020 5.02. – 6.2.2020 6.4. – 7.4.2020 12.3.2020 5.2.2020, 22.4.2020 27.2.2020
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10.2. – 14.2.2020 16.3. – 17.3.2020 Eintägiger Intensivkurs, KT15 Kältemittel mit geringer Brennbarkeit (A2L) 29.6.2020 16.1.2020 Eintägiger Intensivkurs, KT18 Gewässerschutz bei Kälte- und Klimaanlagen sowie Wärmepumpen 25.6.2020 Zweitägiger Intensivkurs 22.6. – 23.6.2020 5.02. – 6.2.2020 KT19 Fehlerdiagnose und Störungsbehebung an Kälte- und Klimaanlagen sowie WP 6.4. – 7.4.2020 Zweitägiger Intensivkurs in englisch, KT20 Basics of Refrigeration 12.3.2020 Eintägiger Intensivkurs, KT23 Grundlagen der Absorptionskälteanlage Eintägiger Intensivkurs, KT25 Gefährdungs- und Risikobeurteilung bei brennbaren Kältemitteln 5.2.2020, 22.4.2020 Eintägiger Intensivkurs, KT26 Energ. Inspektion von Klimaanl. nach Stufe A der DIN SPEC 15240 27.2.2020 Einwöchiger Intensivkurs, KT11 NH3- und subkritische CO2-Kälteanlagen
Agenda Zweitägiger | Intensivkurs, KT14 Kältetechnik E - Regelung/Energieeffizienz
Zweitägiger Intensivkurs, KT27 COOL-Update – Auffrischungskurs Kältetechnik Eintägiger Intensivkurs, KT28 Löten in der Kältetechnik Zweitägiger Intensivkurs, FK0 Einstieg in die Kfz-Klimatisierung Einwöchiger Intensivkurs, FK1 PKW-Klimaanlagen A 15.6.– 19.6.2020 Dreitägiger Intensivkurs, FK2 PKW-Klimaanlagen B 29.6.– 1.7.2020 Zweitägiger Intensivkurs, FK3 PKW-Klimaanlagen mit R744 (CO2) Eintägiger Intensivkurs, FK5 Elektro- und Hybrid-Fahrzeugklimaanlagen Zweitägiger Intensivkurs, FK6 Basics of Automotive A/C-Systems Zweitägiger Intensivkurs, FK11 Steuerung und Regelung von Kfz-Klimaanlagen Einwöchiger Intensivkurs, FK7 Schienenfahrzeug-Klimaanlagen Dreitägiger Intensivkurs, EK1 Elektrotechnik A in Kälteanlagen Viertägiger Intensivkurs, SZ4 Sonderzertifizierung Sachkunde Kategorie I nach EG 303/2008
28.1.– 29.1.2020 17.2.2020 12.2. – 13.2.2020 2.3.– 6.3.2020 9.3. – 11.3.2020 23.3. – 24.3.2020 25.3.2020 11.5. – 12.5.2020 13.5. – 14.5.2020 25.5. – 29.5.2020 9.3. – 11.3.2020 17.2. – 20.2.2020
www.blechexpo-messe.de
14. Blechexpo, Intern. Fachmesse für Blechbearbeitung, Stuttgart
5.– 8. November 2019
ZT Fachmessen AG, www.fachmessen.ch
18. Bau+Energie Messe, BernExpo, www.bau-energie.ch
28.11.2019 – 1.12.2019
www.svk.ch, www.swisscoolingexpo.ch
Swiss Cooling Expo, Fribourg
5. Dezember 2019
MCH Messe Schweiz (Basel) AG Swissbau, Tel. 058 200 20 20, www.swissbau.ch
Swissbau 2020, Leitmesse der Bauwirtschaft in der Schweiz, Messe Basel, Di – Sa.
14. – 18. Januar 2020
Reed Exhibitions Italia S.r.l., I-20146 Milano, www.reedexpo.it, www.mcexpocomfort.it
Mostra Convegno Expocomfort MCE 2020, MCE 2020, Fiera Milano
März 2020
Solar Promotion GmbH, www.intersolar.de
Intersolar Europe, Fachmesse für die Solarwirtschaft, Messe München.
17.–19. Juni 2020
NürnbergMesse GmbH, D-90471 Nürnberg www.chillventa.de
Chillventa 2020, Internationale Fachmesse für Kälte, Raumluft, Wärmepumpen. Messezentrum Nürnberg (alle 2 Jahre)
13. – 15. Oktober 2020
www.ish.messefrankfurt.com
ISH 2021 Frankfurt, Weltleitmesse für Wasser und Energie in Gebäuden, Baddesign, Heizungsund Klimatechnik, intelligentes Wohnen. Montag-Freitag.
22.–26. März 2021
Messen
Bezugsquellen | Impressum
| HK-Gebäudetechnik 10/19 |
IMPRESSUM HK-Gebäudetechnik 17. Jahrgang, Nr. 10, Oktober 2019 (46. Jahrgang HeizungKlima), erscheint monatlich. www.hk-gebaeudetechnik.ch, ISSN 1016-5878 Auflage + Verbreitung (WEMF 2018) Verbreitete Auflage 6553 Ex. Verkaufte Auflage 2050 Ex. Druckauflage 7800 Ex. Herausgeberin AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Tel. 058 200 56 50, Fax 058 200 56 61 Geschäftsführer Publishing: Jürg Weber Geschäftsführer Fachverlage: Thomas Walliser Verlagsleitung: Michael Sprecher Redaktion AZ Fachverlage AG, HK-Gebäudetechnik Neumattstrasse 1, Postfach, CH-5001 Aarau. Peter Warthmann, Chefredaktor, Tel. 058 200 56 15, peter.warthmann@chmedia.ch Manuel Fischer, Redaktor, Tel. 058 200 56 11, manuel.fischer@chmedia.ch Ständige externe Fachredaktoren: David Eppenberger, Bernd Genath, Alan Hawkins, Franz Lenz, Wolfgang Schmid, Martin Stadelmann, Martin Stöckli, Andreas Walker, Jürg Wellstein, Andreas Widmer, Daniela Hochradl-Wohlgemuth Redaktioneller Beirat Marco Andreoli, VR-Präsident, CTA AG, Münsingen. Domenico Autuori, Manager of Trainingcentre & Laufen Forum, Keramik Laufen AG und Similor AG, Laufen. Daniel Bader, Leiter Kommunikation, R. Nussbaum AG, Olten. Stephan Muntwyler, Geschäftsführer Gabs AG, Tägerwilen. Richard Osterwalder, Geschäftsleiter Weishaupt AG, Geroldswil, Mitglied GebäudeKlima Schweiz. Viktor Scharegg, Mitglied Zentralvorstand suissetec. Beat Scherrer, VR-Präsident Scherrer Metec AG, Zürich.
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