www.hk-gebaeudetechnik.ch Fachzeitschrift für Energie, Wärme, Strom, Heizung, Lüftung, Klima, Kälte, Gebäudeautomation, Facility Management, Gebäudehülle, Spenglerei, Sicherheit, Sanitärtechnik, Wohnen
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Rückblick WIF 2019 HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von
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Rückblick PV-Tagung 2019
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Rückblick KGTV-GV 2019
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Wärmen und Kühlen mit Eisspeicher
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Das grosse suissetec-Interview
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Elegante Lösung: Fertigbäder
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Editorial |
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«Was» ist klar. Aber wie? ■ Ein über Jahre aktuelles Thema sind die MuKEn 2014 (Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich), genauer: ihre Umsetzung in den Kantonen. Olivier Brenner vom Generalsekretariat der kantonalen Energiedirektoren-Konferenz (EnDK) hatte Anfang April gleich zwei Auftritte an Tagungen der Gebäudetechnik-Branche, über die wir in dieser Ausgabe berichten. Zuerst mit seinem Referat anlässlich der Generalversammlung der Konferenz der GebäudetechnikVerbände (KGTV) zum Thema «Kantonale Energiegesetze als Teil der Energiestrategie» (vgl. Seite 22 und Referat online unter www.hk-gt.ch). Dann sprach er am WIF (Weishaupt Ingenieur Fachzirkel, vgl. Seite 4) unter dem Titel «Transformation des schweizerischen Gebäudeparks: Instrumente der kantonalen Energiepolitik». Die Umsetzung in den kantonalen Energiegesetzen dauert länger als geplant (ursprüngliches Ziel war bis 2020) und hat schon einige Rückschläge erlitten: Sechs Kantone wenden die MuKEn 2014 bereits an. Die gültigen Energiegesetze der übrigen Kantone basieren noch auf den MuKEn 2008. 17 Kantone arbeiten an der Umsetzung der MuKEn 2014, drei benötigen einen neuen Anlauf. Der Verbrauch der wichtigen Energieträger Treibstoffe, Erdgas und Elektrizität konnte auf hohem Niveau immerhin stabilisiert werden. Der Verbrauch an Erdöl-Brennstoffen sinkt markant, dank erfolgreichen Verbesserungen im Gebäudebereich. Dies, obwohl in der Bilanz die beheizten Flächen zunahmen. Die heute in den Kantonen gültigen Vorgaben für Neubauten sind zeitgemäss und garantieren Bauten nach modernen Standards. Hingegen ist es schwierig, für Modernisierungen im Gebäudebestand in der kantonalen Politik die notwendigen Mehrheiten für sinnvolle und wirksame gesetzliche Vorgaben (Effizienzsteigerung und Nutzung erneuerbarer Energien) zu finden. Olivier Brenner fasst die aktuelle Situation in der Klima- und Energiepolitik wie folgt zusammen: «Was» wir wollen scheint klarer, als «wie» wir es wollen. Bei den Zielen sind wir uns noch einig. Aber wir sperren uns dann gegen konkrete Massnahmen, wenn diese uns selber betreffen. Was das Ziel bezüglich CO2-Ausstoss ist, ist klar. Wenn die Menschheit keine üblen Probleme bekom-
peter.warthmann@chmedia.ch
men will, muss sie die Treibhausgas-Emissionen gegen Null reduzieren. Einige wollen dies bis spätestens 2050. Andere lieber schon bis 2030, was aber ziemlich unvorstellbar ist. Auch per 2050 ist eine Riesenherausforderung. Auf diesen Zeithorizont hat sich die «Wärme Initiative Schweiz» festgelegt (Bereich Wärme und Kälte für Gebäude und Industrie). Auch der Verein Klimaschutz Schweiz, der in diesen Tagen Unterschriften für die «GletscherInitiative» sammelt, mit dem formulierten Ziel «Netto-Null-CO2-Emissionen per 2050». Etliche andere Länder haben sich bezüglich Netto-NullEmissionen von Treibhausgasen bereits festgelegt: Island per 2040, Schweden per 2045, Finnland per 2045, Frankreich per 2050. Auch die EU diskutiert Netto-Null per 2050. Die EnDK strebt bis 2050 eine Reduktion im Gebäudebereich auf einen Zielwert von verbleibenden CO2-Emissionen unter 20 Prozent gegenüber 1990 an. Ich bin überzeugt: «Weiter wie bisher» kommt nicht gut. Ich hoffe immer noch, dass es bald mal schneller und wirksam vorwärtsgeht: Die Schweizer und die weltweite Klima- und Energiepolitik müssen es richten, dass wir möglichst bald alle am gleichen Strick ziehen.
Peter Warthmann, Chefredaktor
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Service-Learning
Ein Bauvorhaben nach SIA-Bauphasen mit klar strukturierten Arbeitsschritten zu bearbeiten, ist für Lernende im 2. Lehrjahr eine neue Erfahrung. Dank eines Projektpartners lernten sie nicht nur vieles zur HLK-Planung, sondern auch zur Komplexität der Zusammenarbeit.
Diverse Rubriken 1 Editorial 4 Info 72 Agenda US 3 Impressum
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Photovoltaik: von der Nische zur Stütze der Stromversorgung
Was vor über 40 Jahren als Nischentechnologie begonnen hat, stellt heute eine wichtige Stütze der künftigen Stromversorgung dar. Die Solarbranche hat sich trotz anfänglicher Hindernisse auch in der Schweiz etabliert. Der Alltag ist für manche Unternehmen nicht nur eitel Sonnenschein. Gemäss einer Swissolar-Umfrage scheinen die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse zahlreicher Firmen unbefriedigend zu sein. Dennoch wird die Branche bei der Gestaltung der Stromzukunft weiterhin eine wichtige Rolle spielen.
Info 4 Das Thema: «Energiestrategie 2050 – Stand heute»
Normen & Co. 32 Glossar für Werkverträgel 33 Reinigung und Pflege in Küche und Bad
8 Elektromobilität, aber wie? 10 Lehrlingsaustausch mit England in Vorbereitung 12 Die Briten entdecken die Berufsbildung 16 Projektunterricht bringt grossen Lerneffekt
Verbände 22 KGTV engagiert sich an vorderster Front
Energie / Wärme / Strom 34 Von der Nische zur Stütze der Stromversorgung 39 Solarstrom gewinnen und zeitgleich verbrauchen oder intelligent speichern 42 Fair produzierter Batteriespeicher aus der Schweiz 45 Kohlekraftwerke zu Wärmespeicherkraftwerken umnutzen
Die Unternehmerseite 26 Angebote planen und organisieren
Interview 28 Christoph Schaer wird neuer Direktor
48 Eis für das Wärmen und Kühlen von Gebäuden 52 Produkte
Lüftung / Klima / Kälte 53 Frische Luft für wache Köpfe 54 Produkte
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«Swissmade»-Salzbatterien
Salzbatterien sind umweltfreundlich, robust, sicher und nicht teurer als Lithiumbatterien. Sie eignen sich besonders als stationäre Heimspeicher. Diesen Markt will die Firma Innovenergy aus dem Berner Oberland nun mit ihrer lokal gefertigten Salzbatterie erschliessen.
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2000 Meter Grundleitungen
Der Bau einer grossflächigen Sportstätte stellt Sanitärplaner und -installateure von Grundleitungen vor besondere Herausforderungen. Die Riedo Clima AG bewältigte den Grossauftrag für das neue Stadion in Lausanne dank gründlicher Arbeitsablaufplanung.
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Vorfabrizierte Fertigbäder
Vorfabrikation gibt es im Bausektor schon lange. Und sie wird immer wichtiger. Vorfabrizierte Fertigbäder sind überall dort eine gute Lösung, wo typengleiche Bad- und Duschräume in grösseren Stückzahlen bei kurzen Bauzeiten gefordert sind.
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Gebäudeautomation
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Gebäudehülle / Spenglerei 56 Winkelfalz-Speziallösung zähmt Dünnbleche
Sanitärtechnik / Wohnen 59 Ein Fussballstadion fachgerecht entwässern 62 Elegante Lösung: vorfabrizierte Fertigbäder 66 Geberit One vereint hinter + vor der Wand 68 arwa-newclassic – Poesie im Fluss
Rückblick WIF 2019 HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von
Rückblick PV-Tagung 2019
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Wärmen und Kühlen mit Eisspeicher
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Das grosse suissetec-Interview
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Elegante Lösung: Fertigbäder
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Zum Titelbild:
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Gastgeber, Moderator und Referenten: Olivier Brenner, Thomas Rusch, Reto Brennwald, Richard Osterwalder, Berthold Högerle und Gianni Operto.
Der letzte WIF unter der Leitung von Gründer Richard Osterwalder
Das Thema: «Energiestrategie 2050 – Stand heute» Rund 300 Fachleute der HKL-Branche trafen sich am 10. April 2019 zum 16. WIF — Weishaupt Ingenieur-Fachzirkel in der Umwelt Arena Spreitenbach. Zum diesjährigen Thema «Energiestrategie 2050 – Stand heute» referierten Olivier Brenner von der kantonalen Energiedirektoren Konferenz (EnDK) und Gianni Operto, Präsident der AEE Suisse. Berthold Högerle, Leiter Schulungszentrum der Max Weishaupt GmbH in Schwendi (D), informierte über die neuen Weishaupt-Produkte. Franz Lenz
■ Seit 2007 stützt der Bundesrat seine Energiestrategie auf vier Säulen ab. Für die HLK-Branche massgebend sind Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Am 4. September 2013 unterbreitete der Bundesrat dem Parlament eine Vorlage zur Totalrevision des Energiegesetzes. Damit sollen die vorhandenen Energieeffizienzpotenziale konse uent erschlossen und die Potenziale der Wasserkraft und der neuen erneuerbaren Energien (Sonne, Wind, Geothermie, Biomasse) ausgeschöpft werden. Laut Richard Osterwalder tragen EnDK und die AEE Suisse mit ihrer Arbeit wesentlich zur Zielerreichung der Energiestrategie bei. Seit 1979 e istiert die Energiedirektoren Konferenz (EnDK) als Zusammenschluss von 2 Mitgliedern
der Kantonsregierungen. Hauptaufgaben sind die Förderung und Koordination der Zusammenarbeit der Kantone in Energiefragen sowie die Vertretung gemeinsamer Interessen. Angegliedert ist die Energiefachstellen Konferenz (EnFK), die fachtechnische Fragen behandelt. Die AEE Suisse vertritt als Dachorganisation der Wirtschaft die Interessen von 20 Branchenverbänden und rund 15 000 Unternehmen und Energieversorgern aus den Bereichen erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Ihr Ziel ist es, die ffentlichkeit und Entscheidungsträger für eine nachhaltige Energiepolitik zu sensibilisieren und sich aktiv an der Gestaltung der wirtschaftlichen und energiepolitischen Rahmenbedingungen auf nationaler und regionaler Ebene zu beteiligen.
Die Schlüsselrolle der Gebäudetechnik-Branche
Olivier Brenner ist seit März 2017 stellvertretender Generalsekretär der kantonalen Energiedirektoren Konferenz (EnDK). Sein Thema war: «Transformation des schweizerischen Gebäudeparks Instrumente der kantonalen Energiepolitik.» Der schweizerische Gebäudepark mit einem Gesamtwert von 2500 Mrd. Franken und einem ährlichen Investitionsvolumen von 40 Mrd. Franken sei für über 40 Prozent des schweizerischen Gesamtenergieverbrauchs und für zirka 27 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Gegenüber 1990 weise der Gebäudebereich aber trotz Zunahme der beheizten Fläche wie auch der Bevölke-
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rungszahl entscheidende Verbesserungen auf, die zu einem nennenswerten Anteil mithilfe der Instrumente der Kantone erreicht werden konnten. Diese Instrumente beinhalten die Bereiche Fordern, Fördern, freiwillige Label sowie Information und Beratung. Die Weiterentwicklung und konse uente Anwendung dieser und weiterer Instrumente werde auch künftig erforderlich sein, sollen die gesetzten Ziele im Energie- wie auch Klimabereich erreicht werden, erklärte Brenner. Einen wesentlichen Reduktionsbeitrag müssten die bestehenden, ineffizienten und fossil beheizten Bauten leisten. Die Energieeffizienz im Gebäudebestand sei gewissermassen die Eintrittskarte für eine technologieoffene Anwendung der begrenzt verfügbaren erneuerbaren Wärme uellen im Gebäudebereich. Die Transformation des Gebäudeparks hin in Richtung effizient und erneuerbar entspreche einem Marathon, der uns alle betreffe und nur gemeinsam erreicht werden kann. Der Gebäudetechnik-Branche komme bei der Umsetzung eine Schlüsselrolle zu, die viele Möglichkeiten, Chancen und auch Arbeitsplätze biete.
«Ausreden findet man immer, Chancen nicht» Gianni Operto ist seit 201 als Präsident an der Spitze der AEE Suisse tätig. Er ist Inhaber der Operto AG und fungiert gegenwärtig ebenfalls als Präsident des Verwaltungsrats der beiden Zürcher Jungunternehmen greenTEG AG und Adaptricit AG. Des Weiteren ist Operto Mitglied im Lenkungsausschuss vom SCCER Storage (Swiss Competence Center for Energ Research). Er ist Beirat der Freiburger Ne Wafe GmbH und der Aachener ProCom GmbH. Bei der Werner Siemens-Stiftung ist er Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats. In seinem Plädo er machte er klar: «Die Energiewende ist beschlossen und wird das Energies stem radikal ändern. Dies bringt weitreichende Veränderungen mit sich. Sich gegen Veränderungen zu wehren und untätig zu bleiben, mag auf den ersten Blick komfortabel erscheinen. Ausreden findet man immer. Aber Chancen nicht. Einige Unternehmen haben die Chancen erkannt und gestalten deshalb schon heute die Zukunft erfolgreich mit: mit innovativen und kreativen Lösungen.»
Luft/Wasser-Wärmepumpe Biblock WWP LB 12 kW: das kreative «Schweizer Produkt» Berthold Högerle, Dipl. Ing. (FH) und Leiter Schulungszentrum Schwendi der Ma Weishaupt GmbH, informierte über die neuen Produkte und deren ausgezeichnete Energieeffizienz. Die Weishaupt Luft Wasser-Wärmepumpe Biblock WWP LB, die auf der ISH 2019 Premiere hatte, ist ein echtes Multitalent (vgl. auch HK-Gebäudetechnik 4 19, S. 35). Das S stem rundet das Wärmepumpen-Programm der Firma Weishaupt optimal ab. Mit der Biblock kann noch bei minus 22 Grad Celsius die Temperatur der Aussenluft effizient zum Heizen und zum Bereiten von Warmwasser genutzt werden. Durch die Dampfeinspritzung werden Temperaturen bis zu 5 Grad Celsius erreicht. Das sorgt für hohen Warmwasserkomfort und optimale H giene. Dabei ist die neue Biblock mit einem COP von 4 hocheffizient. Zahlreiche Innovationen von Weishaupt sind erst-
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Stabübergabe bei Weishaupt Schweiz Nach 30 aktiven Jahren an der Spitze von Weishaupt AG Schweiz übergab Richard Osterwalder am WIF vom 10. April 2019 offiziell das Steuer seinem Nachfolger Thomas Rusch. Der 46-jährige ETH-Ingenieur wird die operative Leitung am 1. Juni 2019 übernehmen, er stellte sich aber bereits am 16. WIF vor. Richard Osterwalder hat in den 30 Jahren eine enorme Entwicklung miterlebt, das Geschick der Unternehmung Weishaupt in der Schweiz massgebend geprägt (siehe auch HKGebäudetechnik 1/19, Seiten 18—20) und die Marke Weishaupt in der Schweiz an die Spitze gebracht. Osterwalder bleibt dem Unternehmen als Delegierter des Verwaltungsrats erhalten, auch in Fachverbänden wird er sich weiter engagieren.
Richard Osterwalder, seit 30 Jahren an der Spitze der Weishaupt AG Schweiz, übergibt die operative Leitung per 1. Juni 2019 an seinen Nachfolger Thomas Rusch.
mals in der Wärmepumpe Biblock in Serie verwirklicht worden. Dazu gehören der verbesserte Eulenflügel-Ventilator und die strömungsoptimierten Lamellen des Aussengeräts für e trem leisen Betrieb: Bereits in 1,5 Meter Abstand werden 35 dB(A) erreicht. Auch der BlueFin-Verdampfer (Perleffekt und Korrosionsschutz) mit seiner enorm grossen Empfangsfläche zählen zu den Stärken. Die Biblock WWP LB wird komplett im sankt-gallischen Sennwald hergestellt, ist also gewissermassen ein Schweizer Produkt.
Gas-Brennwert-Anlagen bis 800 kW mit WTC-GW 80/100-A Die WTC-GW 80 100-A führen sämtliche Stärken der Weishaupt Gas-Brennwerttechnik in eine neue Leistungsdimension. Denn durch die Möglichkeit zur Kaska-
Thomas Rusch, Geschäftsführer der Weishaupt AG Schweiz ab 1. Juni 2019.
dierung von bis zu acht Geräten können Anlagen bis zu 800 kW Leistung verwirklicht werden mit höchster Effizienz, mit noch höherer Betriebssicherheit durch Redundanz der kaskadierten Wärmeerzeuger und mit einem kompletten S stem für den Heizraum zur schnellen Montage und Inbetriebnahme der gesamten Anlage. Im Betrieb überzeugen die WTC-GW 80 100-A unter anderem durch ihren grossen Modulationsbereich von 14 kW bis 80 kW oder 98 kW, bei gleichbleibend hoher Verbrennungs ualität. Schlüssel dazu ist die Verbrennungsregelung des Premi -Brenners mit dem Weishaupt SCOT-S stem (Safet Combustion Technolog ). Zu den Vorteilen der WTC-GW 80 100-A zählen zudem ihre Eignung für Erd- und Flüssiggas, die stark vereinfachte Gasartenumstellung und der leise Betrieb.
Für den Fachhandwerker zeigt sich die durchdachte Konzeption von der schnellen Montage über die erfolgreiche Inbetriebnahme bis zur Wartung. Die Montage einer Kaskade kann wie bei herkömmlichen S stemen erfolgen. Das heisst, dass die Geräte an der Wand, das H drauliks stem am Boden und das Abgass stem an der Decke befestigt werden. Eine noch montagefreundlichere Variante bietet das neue Trägers stem: Neben den Geräten können alle Anschlusskomponenten wie H drauliks stem, Gasleitung, Kondensatleitung, Abgass stem, Kabeltrassee und Kaskadenregler sehr schnell über definierte Befestigungspunkte an der stabilen Profilstahlkonstruktion montiert werden. Zum Schluss werden die vorgefertigten Wärmedämmschalen für alle H draulikkomponenten wie Geräteanschlussrohre, Kugelhähne, Pumpen, Sammlerrohre und h draulische Weiche angebracht.
Fazit am Podium: Ja, aber …
Die Grafik zeigt die Plafonierung relevanter Energieträger nach 1990 auf hohem Niveau. Ausnahme: Verbrauch der Erdöl-Brennstoffe sinkt. 100 000 TJ = 27.8 TWh. (Referat Olivier Brenner)
Reto Brennwald führte in s mpathischer und elo uenter Manier durch den Anlass. Seine Faszination für Energie-Themen und das breite Hintergrundwissen kamen erst recht in der Moderation des Podiumsgesprächs zum Tragen, wo er gekonnt auf die Diskrepanz zwischen Realität und Vorstellung hinwies. Dabei kam klar heraus: WAS wir wollen, scheint klarer, als WIE wir es wollen. Im Grundsatz a, aber nicht bei persönlicher Betroffenheit Die Umsetzung der Vorschriften erweist sich ebenfalls als Herausforderung. ■ www.weishaupt-ag.ch
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ETH-Professor Christopher Onder zu Gast an der Veranstaltung «Energie und Umwelt» des HEV Aargau
Elektromobilität, aber wie? Zur Senkung der CO2-Emissionen soll in naher Zukunft auf Elektromobilität umgestellt werden. Die Umsetzung dieses Ziels ist allerdings mit Tücken verbunden, wie an einer Veranstaltung des Hauseigentümerverbands Aargau zu erfahren war. Andreas Walker
■ Mit der Veranstaltung «Energie und Umwelt», die in Zukunft einmal pro Jahr in Aarau stattfinden soll, knüpft der Hauseigentümerverband Aargau (HEV Aargau) an den EnergieGipfel an, der während zehn Jahren regelmässig im Kanton Aargau durchgeführt worden war. Nach einer Einleitung übergab HEVSektionspräsident Hans örg Knecht das Wort an den Gastreferenten Christopher Onder, Professor im Departement Maschinenbau und Verfahrenstechnik IDSC (Institute for D namic S stems and Control) an der ETH Zürich. Unter dem Titel «Mobilität im Spannungsfeld zwischen Effizienz und Umweltschutz, M then und Fakten» rief Onder die weltweite Bedeutung der motorisierten Mobilität bei der Emission von Treibhausgasen (14 des Totals) in Erinnerung. Noch grössere Emittenten seien die Landwirtschaft mit 24 und die Industrie mit 21 Ausstoss aller vom Menschen verursachten Treibhausgase. Onder wies auf die D namik der Entwicklung im Individualverkehr hin, der für die Gesellschaft sehr wichtig sei und weltweit noch an Bedeutung gewinnen werde. Denn die Produktion und
der Kauf von Fahrzeugen sind weltweit gesehen stark im Steigen begriffen. Onder verwies insbesondere auf die Gruppe aufstrebender Volkswirtschaften der so genannten BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika): «Wenn diese Staaten auf eine ähnliche Fahrzeugdichte wie bei uns kommen, müssen diese Autos umweltfreundlich produziert werden und überdies sehr wenig Kohlendio id (CO2) ausstossen.»
Ein Plädoyer für den Hybridmotor Die Senkung der Treibhausgas-Emissionen sollte weltweit koordiniert werden. Die teilweise h sterisch geführte Dieseldiskussion in Deutschland sei kein konstruktiver Weg für die Energiewende. «Durch die Verteufelung der Dieseltechnologie werden wieder vermehrt benzinbetriebene Autos gefahren, die edoch weniger energieeffizient sind als Dieselfahrzeuge», so Onder. Deshalb steigt der CO2-Ausstoss in Deutschland im Bereich der Mobilität wieder an. Christopher Onder sieht die H bridtechnologie, bei der der Elektroantrieb mit dem Verbrennungsmotor kombiniert wird, als eine Möglichkeit, um
Christopher Onder, Professor am IDSC an der ETH Zürich: «Strom aus Kohlekraftwerken für die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte macht wenig Sinn.» (Bild: ETH Zürich / Giulia Marthaler)
CO2-Emissionen zu senken: «Das Umschalten des Fahrzeugs auf Elektroantrieb ist dann sinnvoll, wenn der Wirkungsgrad des Motors gegen null zustrebt. Dies ist vor allem in einem Verkehrsstau oder der t pischen Stopand-go-Situation im Stadtverkehr der Fall.»
Die Fahrzeugproduktion entwickelte sich in verschiedenen Ländern unterschiedlich. In China ist das Wachstum der Fahrzeugproduktion sehr gross, während diese in gesättigten Märkten (USA, Japan, Europa) stagniert. (Quelle: International Organization of Motor Vehicle Manufacturers)
Die Stromquelle ist wichtig Die Elektromobilität werde in Zukunft eine wichtige Rolle spielen, sie müsse edoch richtig umgesetzt werden. Christopher Onder betonte, dass es noch wichtiger sei, leichtere, energieeffiziente Fahrzeuge herzustellen. Der Referent lenkte die Aufmerksamkeit auch auf die Art der Strom uelle, mit der diese Fahrzeuge aufgeladen würden. So müssten
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Fahrzeugdichte pro 100 Einwohner in verschiedenen Ländern. (Quelle: Wikipedia)
die Kohlekraftwerke so schnell wie möglich vom Netz genommen werden und durch Gas-Dampf-Kombikraftwerke ersetzt werden. Kohlekraftwerke produzieren zwar billigen, aber eben auch den «dreckigsten» Strom. Auf den CO2-Ausstoss bezogen hat Deutschland durch die Kohlekraftwerke den fast dreimal schlechteren Strommi als
die Schweiz. Da Kohle etwa doppelt so viel CO2 ausstösst (pro gleiche Energiemenge) wie Erdgas, ist Gas geeignet, die Kohle zu ersetzen. Noch besser wäre Wasserstoff, der kein CO2 emittiert. Doch Wasserstoff muss wiederum mit Strom durch Elektrol se hergestellt werden. Dies macht edoch nur Sinn, wenn der Strom nicht aus fossiler Energie produziert wird.
Christopher Onder zog folgendes Fazit: «Solange der Mehrverbrauch an Strom für die Mobilität aus Kohlekraftwerken stammt, ist die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte wenig sinnvoll.» ■ www.idsc.ethz.ch www.hev-aargau.ch
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Bericht einer Reise zu einem Berufsbildungszentrum in Newcastle (GB)
Lehrlingsaustausch mit England in Vorbereitung Das gewerbliche Berufs- und Weiterbildungszentrum (GBS) St. Gallen plant einen Austausch von Lernenden mit dem Newcastle College in Grossbritannien. Der Austausch soll Jugendlichen Wissensgewinn sowie Sozial- und Methodenkompetenz bringen. GBS-Berufsschuldozenten knüpfen bereits Kontakte vor Ort. Ernst Künzi, Vera Koslovski
■ Im Rahmen eines angedachten Lehrlingsaustausches konnten wir Berufsschuldozenten das Newcastle College in Grossbritannien besuchen. Movetia, die nationale Agentur für Austausch und Mobilität, ermöglicht es, in Zusammenarbeit mit den eweiligen Schulen, interessierten Jugendlichen, in einen Austausch mit Lernenden aus anderen Ländern zu gehen. Während drei Wochen begleiten sich die Lernenden an
ihrem eweiligen Arbeits- und Wohnort beim Arbeiten, in der Schule und wenn möglich auch in der Freizeit. Ziel ist es, eine andere Kultur kennenzulernen, eine fremde Sprache (vorwiegend englisch) anzuwenden, die Arbeitsweise anderer Länder zu verstehen sowie auch praktisch mitzuarbeiten. Dieser Austausch findet gegenseitig statt. Als Voraussetzung sind ein offener Geist, Toleranz für Kultur und Sprache sowie Interesse an
Sicht in die Werkstatt, vergleichbar mit unseren ÜK-Lokalen.
Einblick in ein Schulzimmer.
Blick auf das Newcastle College.
neuen Erfahrungen gewünscht. Unser Auftrag war, vor Ort abzuklären, ob ein Austausch zwischen dem Newcastle College und dem Gewerblichen Berufsund Weiterbildungszentrum (GBS) St. Gallen möglich ist und in welchem Rahmen ein solcher stattfinden könnte.
Das Construction Department Das Newcastle College ist vergleichbar mit unserer Berufsschule. Nebst der Be-
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rufsschule werden Freizeitkurse, Sprachkurse sowie auch Lehrgänge für die höheren Berufsabschlüsse in verschiedenen Fachrichtungen angeboten. Der Campus darf nur mit einem Ausweis betreten werden und wird von Uniformierten eines Sicherheitsunternehmens bewacht. Die Berufsausbildung Plumbing and Heating am «Construction Department of Newcastle College» enthält folgende Kompetenzfelder: Sanitärtechnik Heizungstechnik Solaranlagen Elektrik, Fliesen legen (in begrenztem Rahmen) In der Umgebung des Schulzentrums sind drei weitere Colleges. Diese stehen in direkter Konkurrenz zueinander und werden regelmässig über ein Ranking bewertet. Je nach aktueller Position in der Rangliste sind Lernende eher motiviert, die im Ranking höher eingestuften Schulen zu besuchen. Denn mehr Studierende bedeutet für die Schulen wiederum mehr Geld von der Gemeinde. Die Organisation der Schule wird von der Gemeinde getragen. Der Einfluss der Berufsverbände ist nach unserer Wahrnehmung eher gering. Das College mit seinem Angebot befindet sich derzeit in einer Umstrukturierung. Die Lehrzeit der Berufsbildungen wird auf vier Jahre erhöht. Man beachte, dass Lehrpersonen in Grossbritannien vergleichsweise schlecht entlohnt werden und als Installateure in der Privatwirtschaft wohl mehr verdienen würden. Das Newcastle College verfügt über eine Business-Development-Abteilung, die sich zur Aufgabe stellt, Firmen als Ausbildungsstätte an das College zu binden, um motivierte Jugendliche an passende Ausbildungsbetriebe zu vermitteln.
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Blick auf eine Ablaufkugel.
Und so sieht es in der Praxis in einem neu erstellten Haus aus.
Baustellenbesuch
Der Ausbildungsbetrieb am College Die Werkstätten befinden sich im alten Teil des Campus und sind einfach eingerichtet. Die Schulzimmer sind kleiner, als wir es uns gewohnt sind. Sie sind mit einem Smartboard und einem Whiteboard ausgestattet und zum Teil stehen auch PC-Arbeitsplätze zur Verfügung. Während unserer Anwesenheit wurden diese aber nicht benutzt. In der Schule werden immer abwechselnd ein Theorieblock und ein praktischer Block unterrichtet. Die Arbeiten sind im eweiligen Handout aufgeführt. Auf «Level 2»-Stufe werden Einzel-
arbeitsstücke gefertigt. Der Lernende erhält die Aufgabe auf einem laminierten A3-Aufgabenblatt. Er sucht sich das Material zusammen und fertigt das Stück an. Eine Korrektur dieser Stücke konnten wir leider vor Ort nicht mehr mitverfolgen, wäre aber sicher aufschlussreich gewesen. In Newcastle werden überwiegend Kupfer- und Kunststoffverbundrohre als Kalt- und Warmwasserleitungen verarbeitet. Die Abwasserinstallation ist gesteckt und aus PVC. Der «Plumber», also der Sanitär- bzw. Heizungsinstallateur, installiert auf der Baustelle neben den Nassräumen auch die Heizung. Die Arbeitsweise, aber auch die Konstruktion der Häuser unterscheiden sich grundlegend von unserem Standard. Gerade dieser Unterschied würde aber den Austausch spannend machen und die Beteiligten gegenseitig herausfordern. Auf «Level 3» der beruflichen Ausbildung werden Apparate in Ko en angeschlossen. Kupfer biegen, weichlöten und die Verbindung von Kunststoffrohren sind hier die gefragten Befähigungen. Im Level 2 und 3 müssen in der Pra is ausgeführte Arbeiten fotografiert und entsprechend dokumentiert werden. Am Ende eder Aufgabe haben der Lernende und der Betreuer den erfolgreichen Abschluss mit einer Unterschrift zu bestätigen. In der Endphase der Ausbildung wird für die Fehlersuche viel Zeit aufgewendet. Absichtlich eingebaute Fehler müssen gefunden und behoben werden. Bei allen Arbeiten müssen auch in der Schule immer die Schutzweste und Sicherheitsschuhe getragen werden.
Plan eines Arbeitsstücks.
Spannend gestaltete sich der Baustellenbesuch. Ein Lehrer besucht alle zehn Wochen insgesamt 38 Lernende auf ihren Baustellen. Der Ausbildungsstand wird besprochen und kontrolliert. Vom Besuch wird ein Protokoll erstellt und gegenseitig unterzeichnet. Die von uns besichtigte Installation in einem EFH-Neubau wich tatsächlich nur unwesentlich vom unten abgebildeten Schema ab. Im Neubau wird die Zisterne im Estrich nicht mehr montiert. Vor dem Wassererwärmer baut man ein Druckminderer für Kalt- und Warmwasser ein. Interessant zu beobachten war, mit welcher Methode der Wassererwärmer abgesichert wird. In dessen Zuleitung wird ein kleines E pansionsgefäss ein-
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gebaut, um die Ausdehnung aufzunehmen. Zusätzlich ist ein Sicherheitsventil eingebaut, falls das Gefäss kaputt geht, lässt dieses den Druck ab. Ein zweites Sicherheitsventil spricht an, falls die Temperatur zu hoch beziehungsweise der Druck auf über bar ansteigt. Es dient vor allem der Absicherung des ersten Sicherheitsventils. Ab dem Heizungsvorlauf auf den Wassererwärmer-Wärmetauscher wird der Vorlauf der Radiatorenheizung abgenommen. In unserem Beispiel ist dieser noch in das EG und OG aufgeteilt. Ab dem Heizungsregler steuert man einfach das entsprechende Umstellventil an. Die Kalt- und Warmwasserleitungen, die Heizungs- und die Gasleitung sowie die Abwasserleitungen sind alle in der Decke über dem Erdgeschoss und allenfalls in der nächsten Decke installiert. Die Ablaufleitung wird nicht über Dach geführt, sondern mit einem «air admittance valve», ähnlich unserem Belüfter, belüftet. Für die Gasleitung wird Kupfer mit Weichlöt-Fittings verarbeitet. Die Kalt-, Warm- und Heizungsleitungen sind aus Kunststoff und, falls sichtbar installiert, sind diese Leitungen ebenfalls aus Kupfer. Die Kunststoffrohre werden mit Speed Fittings verbunden.
Schlussfolgerung Bei unserem kurzen Einblick in die englische Arbeitswelt trafen wir auf ein aufgestelltes Team und sehr interessierte Jugendliche. Ein Austausch würde beiden Seiten einen wesentlichen Gewinn auf allen Ebenen bringen. Die Arbeitsweisen- und die Ausbildungss steme weichen zum Teil erheblich von-
Der Kursinstruktor und Lehrer erklärt das Freihandbiegen.
einander ab, was einen Austausch edoch spannend machen würde. Der Austausch der Studenten muss edoch früh genug geplant und vorbereitet werden. Je besser der Ausbildungsstand des Lernenden ist, umso mehr könnte der Austausch einen Gewinn an Wissen, Sozial- und Methodenkompetenz bringen. Es braucht einen offenen Geist, um die andere Lebens- aber auch Arbeitskultur zu verstehen. Der Austausch soll edoch nicht dazu dienen, die eweils andere Arbeitsweise zu hinterfragen, zu kritisieren oder gar zu korrigieren. Werden wir das Pro ekt umsetzen und Jugendlichen den Austausch vorschla-
gen Wir hoffen a. Voraussetzungen sind edoch: Jugendliche, die am Austausch interessiert sind. Betriebe, welche die Auszubildenden unterstützen und freistellen. Betriebe, die gewillt sind, im Gegenzug Lernende aus einem anderen Land aufzunehmen. Die Lernenden, die wir in Newcastle kennengelernt haben, waren aufgestellte und motivierte Handwerker mit einem guten Ausbildungsstand. ■ www.gbssg.ch
Von «Training on the job» zur regulären, von Unternehmen mitgetragenen und vom Staat regulierten Berufsbildung – ein langer Weg
Die Briten entdecken die Berufsbildung Die Nachfrage nach hochwertiger, berufsqualifizierender Ausbildung ist in Grossbritannien lebhaft. In diesem Kontext gewinnt auch die praxisnahe berufliche Grundbildung in Betrieben, gekoppelt mit schulischer Ausbildung – vergleichbar mit unserer Berufslehre – an Bedeutung. Manuel Fischer
■ Die obligatorische Schulzeit auf den Britischen Inseln (ca. bis zum 1 . Lebens ahr) findet ihren formalen Abschluss mit dem General Certificate of Secondar Education (GCSE) und ist Signal für die Jugendlichen und ihre Bezugspersonen, sich zu orientieren und weiterführende Ausbildungen in An-
griff zu nehmen. Das GCSE gilt im britischen Schuls stem als die wichtigste Abschlussprüfung für die Sekundarstufe I. Es gibt aber viele Jugendliche, welche die Volksschule ohne GCSE verlassen. In Grossbritannien war lange Zeit die Berufsbildung in der Pra is Training
on the ob vorherrschend. Aus historischen Gründen bestand ein wenig reglementiertes S stem mit hoher dezentraler Autonomie für Unternehmen und für Bildungsanbieter. Ein staatlicher Anspruch zur Reglementierung dieses Bildungsbereichs ist erst seit den 1980er-Jahren feststellbar.
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Wenig überschaubare Vielfalt
Die Nachfrage nach hochwertiger, berufs ualifizierender Ausbildung ist im Vereinigten Königreich lebhaft und entspricht dem derzeitigen Arbeitsmarktbedarf. Es gibt eine Vielzahl von Ausbildungsgängen, die zu einer beruflichen Erst ualifikation führen. Die international vergleichende Bildungsforschung spricht im Falle von Grossbritannien «von einem notorisch undurchschaubaren Zertifizierungss stem». Die eine Gruppe von Ausbildungsgängen organisiert die berufliche Erstausbildung in Vollzeitschulen, die zu diversen Titeln führen (Vocational Certificate of Education, National Vocational ualifications NV , Business and Technical Education Council BTEC und ähnliche Zertifikats-T pen). Neben den vorwiegend schulischen Berufsbildungsangeboten gibt es auch mehr ährige Bildungsgänge, die vorwiegend in Betrieben stattfinden, allerdings mit mindestens einem Tag pro Woche schulischen Unterrichts. Die Ausbreitung der «Berufslehre» auf den Britischen Inseln wird mit statistischen Erhebungen belegt. Alleine in England (ohne Schottland und Wales) wurden im Ausbildungs ahr 2014 15 rund 500 000 Lehrverträge abgeschlossen. Diese Zahl ist insofern zu relativieren, da auch viele Erwerbstätige, die bereits über 25 Jahre alt sind, sich einer nachträglichen ualifizierung unterziehen. Berufsausbildungen werden mittlerweile in rund 200 Ausbildungsprofilen angeboten. Die einzelnen Varianten der Berufslehre gibt es anders als bei uns auf drei Stufen, die zu unterschiedlichen Niveaus im beruflichen ualifikationss stem (N F-Level 2 bis 4) führen. Auf der höchsten Stufe gibt es Anschlusslösungen an die Hochschulen. Damit zeigt sich die gewachsene bildungspolitische Bedeutung bzw. die formelle Aufwertung der Berufslehre. Noch bleibt auf politischer Ebene viel zu tun. Für das britische Ministerium für Erziehung besteht die «Hauptsorge in Grossbritannien darin, die Hochschul- und Berufsabschlüsse in einen einzigen Rahmen zu bringen, um die traditionellen Spaltungen zu überwinden und das S stem durchlässiger zu machen». Für die Strukturierung der Ausbildungspläne e istieren sogenannte «Trailblazer Groups», d. h. Gruppen von Unternehmen, die sich zu dieser branchenspezifischen Ordnungsarbeit zusammenschliessen.
Eintritt in die Berufsbildung Je nach schulischer Voraussetzung gibt es unterschiedliche Wege in die pra isorientierte Berufsbildung. Jugendliche, die bereits über einen Lehrvertrag mit einem Unternehmen und einen formellen Abschluss nach der obligatorischen Schulzeit verfügen, können die N F-2-Berufsausbildung direkt antreten. Als Bedingung müssen sie einen Lehrvertrag mit einem Unternehmen aufweisen können (Lehrstellenvertrag). Es bestehen Brückenangebote für Jugendliche mit schulischen Bildungsdefiziten. Jugendliche ohne GCSE nach der obligatorischen Volksschule treten eine Level-1-Ausbildung an. Hier werden sie in Mathematik und Englisch gefördert, besuchen gleichzeitig verschiedene Workshops und haben die Chance, betriebliche Ausbildungsverträge abzuschliessen. Anschliessend besteht eine Anschlussmöglichkeit, die zum einem N F-Level 2 führt. ■ Weiterführende Literatur: Thomas Deissinger, Die Lehrlingsausbildung in England, (Digitale Festschrift für Sabine Matthäus), unter www.bwpat.de www.gbssg.ch
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Baugewerbliche Berufsschule Zürich (BBZH) führt an einem Schulhaus in Wattwil ein Service-Learning-Projekt durch
Projektunterricht bringt grossen Lerneffekt Lernende der Baugewerblichen Berufsschule Zürich haben während einer Woche projektorientiert an einem realen Objekt geplant (Service-Learning) und haben ihr Unternehmertum gestärkt. Auch dank einem ausserschulischen Kooperationspartner war die Projektwoche ein grosser Erfolg. Peter Amacher *
■ Die Lernenden der Gebäudetechnikplaner entwickeln Pro ekte, planen und begleiten Realisierungen in einem Gebäude im Bereich von Heizungs-, Sanitär- oder Lüftungsanlagenbau. In der Ausbildung von vier Jahren spezialisieren sie sich auf eine Fachrichtung. In der Berufsfachschule werden die Schritte gelernt, um die Zusammenhänge, welche in der praktischen Tätigkeit des Lernortes ausgeübt werden, besser zu verstehen oder sie anzuwenden. Im Betrieb arbeiten die Lernenden zwar pro ektbezogen und unter Anleitung, welche mit der Lerndauer abnimmt. Baupro ekte werden aber selten bereits im 2. Lehr ahr vom Beginn bis zum Ende begleitet. Vielmehr werden die Lernenden gemäss ihrem eweiligen Wissensstand eingesetzt und müssen die Bereitschaft aufbringen, von Pro ekt zu Pro ekt zu «springen». Damit werden ihr Können und ihre Leistung gezielt genutzt. Ein Bauvorhaben nach SIA-Bauphasen mit klar strukturierten Arbeitsschritten zu bearbeiten, ist daher für alle im 2. Lehr ahr eine neue Erfahrung. In einer Pro ektwoche kann den Lernenden der
Aufbau der Bauphasen (SIA-Teilphasen) sichtbar gemacht, die notwendige Detaillierung der Arbeitsschritte (vom Grossen ins Kleine) und die Komple ität der Zusammenarbeit aufgezeigt werden. Dies ist eine anspruchsvolle Aufgabe
Die Auswahl eines geeigneten Objekts
Die Evaluation eines geeigneten Proekts wurde durch das Finden eines ausserschulischen Kooperationspartners möglich. Mit dem Verein «Energietal Toggenburg» fand man eine Organisa-
Service-Learning als Unterrichtsform Service-Learning ist eine Form pro ektorientierten Unterrichts, der zwei Elemente verbindet: Mit «Service» ist das gesellschaftliche Engagement, der Dienst an der Gemeinschaft gemeint und mit «Learning» das Aneignen fachlicher, methodischer und sozialer Komponenten. Die Methode wurde ursprünglich in Nordamerika entwickelt und findet nun auch in Europa immer grössere Verbreitung. ServiceLearning-Pro ekte schaffen authentische Lernsituationen, in denen die Lernenden ihre vielfältigen Kompetenzen weiterentwickeln können. In einer Pro ektwoche, die auf lebensnahen Aufgaben basiert, erleben sich die Lernenden als kompetent. Damit werden ihr Selbstvertrauen und ihr Unternehmertum gefördert.
Mit dem Service-Learning-Projekt eignen sich die Jugendlichen nicht nur rasch neue Kompetenzen an, sondern gewinnen auch hohe Zufriedenheit.
Auch die Projektleitung will gelernt sein.
Ein Bauvorhaben nach SIA-Bauphasen mit klar strukturierten Arbeitsschritten zu bearbeiten, ist für alle im 2. Lehrjahr eine neue Erfahrung. (Bilder: BBZH)
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tion, welche sich bereit erklärte, die Vermittlerrolle zwischen unserer Pro ektidee und einem interessierten Bauherrn aufzubauen. Das evaluierte Ob ekt, das Schulhaus Risi in Wattwil, hatte alle notwendigen Eigenschaften, welche für dieses Pro ekt wichtig waren. Das Ob ekt hatte einen grossen Sanierungsbedarf. Zudem waren bereits erste Schritte von Seite der Gemeinde getätigt worden und ein Architekturbüro war an einem Vorpro ekt beteiligt. berdies wies das Ob ekt genügend technische Teilpro ekte auf, um eine Berufsschulklasse daran wirken zu lassen. Ein realer Bedarf ist eine wichtige Komponente des Service-Learnings.
Planen, realisieren, Kritik entgegennehmen … In Gruppen von 3 Personen wurden eigene Unternehmen definiert und ein Corporate Design entwickelt. Für die anstehenden Teilpro ekte, welche von der Lehrerschaft definiert wurden, konnten sich die Schüler-Unternehmen bewerben. Die Lehrer, welche nun die Rolle der Bauherrschaft übernahmen, vergaben dann die Arbeiten, auch die der Gesamtproektleitung Mit Architekturplänen ausgerüstet begannen die Teams, ihrer Teilaufgabe entsprechend Aufnahmen vor Ort zu treffen und einen Bericht zuhanden der Pro ektleitung zu verfassen, zum Beispiel zur Turnhallen-Lüftung. Die Pro ektleitung besprach die gemachten AufnahmenBerichte mit der Bauherrschaft, also uns Lehrpersonen. Mit Sitzungen, die stets auch protokolliert wurden, und Arbeiten in den Teams gingen so alle Teilphasen, also Vorpro ekt sowie Baupro ekt mit Kostenvoranschlag, über die Bühne. Um die ualität der Arbeit in den Teams sicherzustellen, bestellte die Bauherrschaft eine e terne ualitätssicherung, wie es auch im Berufsleben vorkommen könnte, nur dass die Lehrer diese Rolle übernahmen. Dass Baupro ekte nicht immer rund laufen, erfuhren die Teams, als die Bauherrschaft nach dem Vorpro ekt eine neue räumliche Koordination der dezentralen angeordneten Lüftungsanlagen verlangte. Im Vorpro ekt hatten die Teams es versäumt, einen zentralen Ort zu definieren, um die Anlagen räumlich zusammenzufassen. Die Optimierung erlaubte dann, neue planerische Arbeiten anzugehen, wie ein gemeinsames Erdluftregister und eine Fortluftleitung. Aber auch andere Zusatzaufgaben seitens der Bauherrschaft wurden an die Pro ektleitung weitergeleitet. So stellte man zum Beispiel die vorhandene Wärmeversorgung infrage und wollte alternative Heizs steme evaluiert haben.
… und präsentieren Den Abschluss bildete eine Präsentation vor der Bauherrschaft der beauftragte Architekt und der Hauswart waren eingeladen, daran teilzunehmen. Die erarbeiteten Unterlagen wurden weitergegeben und damit wurde ein wichtiger Beitrag an das Sanierungspro ekt geleistet. Das ServiceLearning-Pro ekt fand damit seinen Abschluss. ■ eter macher ist Fachlehrer an der augewerblichen erufsschule ürich Mehr Details um Ser ice Learning als Lehr und Lernmethode finden nteressierte unter www.ser icelearning.ch www.energietal-toggenburg.ch www.bbzh.ch
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Brandschutz-Weiterbildung: Start am 19. September 2019
Weiterbildung Brandschutz in lufttechnischen Anlagen ■ Im Herbst 2019 startet die erste Weiterbildung zum Thema «Brandschutz in lufttechnischen Anlagen». Die Weiterbildung wurde von David Burkhardt (ADZ) und Frank Kalvelage (energie-cluster.ch) in Zusammenarbeit mit suissetec, Die Planer (SWKI), Isolsuisse und weiteren Organisationen erarbeitet. Der Kurs ist auch empfohlen als Weiterbildung für Brandschutzfachpersonen VKF und ist mit 3 Fortbildungstagen VKF-anerkannt. Mit den VKF-Brandschutzvorschriften 2015 wurde auch die Brandschutzrichtlinie 11-15 «Qualitätssicherung im Brandschutz» neu veröffentlicht, welche in allen Kantonen gesetzlich verbindlich ist und den Vollzug der Brandschutzanforderungen massgeblich verändert hat. In der Praxis wird seitdem mehr auf eine korrekte Umsetzung der formulierten Anforderungen geachtet – nicht zuletzt durch den für jedes Bauvorhaben vorgeschriebenen «Qualitätssicherungs-Verantwortlichen Brandschutz». Unter anderem werden in der VKF-BSR 11-15 auch die Anforderungen an Fachplaner und Errichter von gebäudetechnischen Anlagen festgehalten:
• Fachplaner: Gute Kenntnisse der Brandschutzvorschriften, der Normen und des Stands der Technik im jeweiligen Fachgebiet für die Fachplanung und die Fachbauleitung. • Errichter: Kenntnisse der Brandschutzvorschriften, der Normen und des Stands der Technik im jeweiligen Fachgebiet für die Ausführung. Gebäudetechnikplaner/innen Lüftung gelten in diesem Kontext als Fachplaner und Lüftungsanlagenbauer/innen als Errichter von lufttechnischen Anlagen. Weiter können sie auch im Rahmen der Bewirtschaftung (Betrieb und Instandhaltung) von lufttechnischen Anlagen gewisse Aufgaben übernehmen.
Zielpublikum und Kursziel Der Weiterbildungskurs richtet sich primär an Projektleiter/innen und Sachbearbeiter/innen aus der Fachplanung Lüftung sowie Lüftungsanlagenbauer/innen. Dank dem Weiterbildungskurs «Brandschutz in lufttechnischen Anlagen» erweitern Fachleute ihre Kompetenzen, sodass sie in der Lage sind, ihre Verantwortung im Bereich der Planung, Ausführung
planung/-konzepte, Übungen), M 2 Baulicher Brandschutz (Baustoffe, Gebäudenutzungen, Brandabschnitte, Fluchtwege, Übungen), M 3 Installationskonzepte, M 4 Lufttechnische Anlagen, M 5 Spezielle Nutzungsbereiche (Küchen, Fluchtwege, Wohnungen, Garagen, Verbrennungsluftzufuhr, Aufzüge), M 6 Realisierung, M 7 Bewirtschaftung, M 8 Projektarbeit (schriftliche Projektarbeit, Präsentation, mündliche Befragung).
Titelseite der Kurs-Broschüre.
und Bewirtschaftung von lufttechnischen Brandschutzmassnahmen wahrzunehmen. Sie können die im Bereich der lufttechnischen Anlagen vorgeschriebenen Leistungen als Fachplaner, Errichter oder Betreiber/Instandhalter erbringen.
Angaben zum Kurs 2019 Der Weiterbildungskurs umfasst 7 Kurstage über 3 Monate (19. September bis 12. Dezember 2019). Kursorte sind Gerlafingen SO, Rüti ZH und Hinwil ZH. Kursveranstalter: energie-cluster.ch. Details und Anmeldung: www.energie-cluster.ch/brandschutz. Kontakt für Auskünfte: Jürg Kärle, Tel. 031 381 67 42, juerg.kaerle@energie-cluster.ch. Anmeldeschluss: 5. Sept. 2019. ■
Modul-Übersicht Die Kurs-Module: M 1 Grundlagen (Begriffe, Grundlagen des Feuers, Gesetze und Vorschriften, Normen und Richtlinien, Brandschutz-
Bausoft: Wechsel in der Geschäftsleitung ■ Man muss die Chance wahrnehmen, wenn sie sich bietet ! Das hat Reto Meier gemacht und am 18. April 2019 nach 25 Jahren die Geschäftsanteile und Geschäfts-
führung zu 100 % an Roman Hegglin und Reto Zawarty übergeben. Roman Hegglin ist seit 18 Jahren in leitender Funktion bei Bausoft tätig und Reto Zawarty ist vor einem
Die zwei neuen Geschäftsführer und Inhaber Reto Zawarty (Kaufmännischer Leiter) und Roman Hegglin (Technischer Leiter), zusammen mit ihrem Vorgänger Reto Meier.
halben Jahr als kaufmännischer Leiter dazu gestossen. Schnell hat sich gezeigt, dass sich diese beiden durch ihr Engagement, Fachwissen und ihre Führungsqualitäten für eine nachhaltige Nachfolgelösung geradezu anbieten. Sie können auch auf die Unterstützung von Reto Meier zurückgreifen. Dieser wird weiterhin für Bausoft im Bereich Produktmanagement tätig sein und interne Projekte begleiten.
Mit jungem Spirit in die Zukunft Mit grosser Motivation haben Roman Hegglin und Reto Zawarty die Verantwortung für die Bausoft übernommen und werden mit Respekt, Sorgfalt und Engagement die Bausoft-ldee weiterführen. Auch im Wissen, auf ihre Erfahrungen und zwei gut gefüllte Rucksäcke zugreifen zu können: Roman Hegglin als technischer Leiter mit langjähriger IT-Erfahrung und Ausbildung zum
BIM Koordinator. Reto Zawarty als kaufmännischer Leiter mit seinem Abschluss als Master of Business Administration und dem Background in Organisation und Unternehmensführung. Zusammen werden sie als gleichberechtigte Partner die Geschäfte von Bausoft führen. Und das eingespielte Mitarbeiter-Team wird sie unterstützen. Die Vision der zwei neuen Geschäftsführer ist, Bausoft auf dem Weg als erfolgreicher Player in der Branche voranzutreiben und die Kunden mit praktikablen und innovativen Lösungen zu unterstützen. ■ Bausoft Informatik AG Tel. 044 714 70 22 www.bausoft.ch
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Beteiligungsgesellschaft Verium übernimmt mobil in Time und S&G Mobile Heizzentrale AG
Neuer Marktführer für mobile Heizzentralen Mobil in Time und S&G Mobile Heizzentrale, die zwei führenden Unternehmen im Schweizer Markt für mobile Energielösungen, schliessen sich zusammen. Eine durch die Beteiligungsgesellschaft Verium vertretene Investorengruppe hat die Aktienmehrheit an beiden Unternehmen übernommen. Die Gründer halten weiterhin einen signifikanten Anteil am Unternehmen und garantieren somit die Kontinuität. ■ Marcel Ginter und Fabio Doriguzzi, Gründer der Mobil in Time Gruppe: «Wir freuen uns, mit Verium einen Partner gefunden zu haben, der das nachhaltige Wachstum unseres jungen und dynamischen Unternehmens unterstützt. Mobil in Time wird sich auch in Zukunft über höchste Servicequalität und Innovation differenzieren und dazu beitragen, die Effizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit im Umgang mit mobilen Energiezentralen zu optimieren.» Thomas Lott, Geschäftsführer der Mobil in Time Gruppe: «Der Zusammenschluss mit S&G Mobile Heizzentrale AG ermöglicht es uns, unseren Anlagenpark substanziell zu vergrössern und mit gebündeltem Know-how und langjähriger Erfahrung passende technische Lösungen für unsere Kunden zu liefern.» Gerd Spiess, Gründer und Geschäftsführer der S&G Mobile Heizzentrale AG: «Seit über 25 Jahren haben wir uns auf qualitativ hochwertige, zuverlässige Mietwärme spezialisiert. Mit Mobil in Time haben wir einen Partner gefunden, der unsere bewährten unternehmerischen Werte – Qualität, Zuverläs-
Die S&G Mobile Heizzentrale AG wurde 1993 gegründet und bietet seither qualitativ hochwertige, zuverlässige Mietwärme in der gesamten Schweiz an.
sigkeit sowie schneller, unkomplizierter und persönlicher Service – teilt.» Die jeweiligen Gründer werden weiterhin mit einem substanziellen Anteil an der Gruppe beteiligt bleiben. Im Zuge der Transaktion beteiligt sich auch die Gesamtgeschäftsleitung an der Gruppe. Der Eigentümerwechsel wird für die Kunden und Mitarbeitenden beider Unternehmen keine Auswirkungen haben.
Auf KMU ausgerichtete Beteiligungsgesellschaft George Merk, Investment Director bei Verium: «Durch den Zusammenschluss von Mobil in Time und S&G Mobile Heizzentrale haben wir einen klaren Marktführer im Bereich der mobilen Energie in der Schweiz geschaffen. Beide Unternehmen verbindet ein hochwertiger Anlagenpark, langjährige Kompetenz, Entwicklungsgeist sowie erstklassiger Service – basierend da-
Mobil in Time ist ein europaweit führender Vermietungsspezialist in den drei Kompetenzfeldern Kälte, Wärme und Dampf.
rauf, sehen wir vielversprechende Möglichkeiten für langfristiges Wachstum.» Verium ist eine Beteiligungsgesellschaft, die vorzugsweise in familiengeführte kleine und mittlere Unternehmen investiert, und zwar im deutschsprachigen Raum. Beide Marken sollen weiterhin im Markt bestehen bleiben. ■
www.mobilintime.ch www.mobile-heizzentrale.ch
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8. HLK Kompetenz-Brunch in Diessenhofen
Städtebau und Teamwork bei Tempo 1000 Mobil in Time, führender schweizerischer Anbieter mobiler Energielösungen, hat am letzten Donnerstag im März zu seinem 8. HLK Kompetenz-Brunch eingeladen. Den zahlreichen Gästen wurde mit den Referaten «Städtebau heute» und «Teamwork bei Tempo 1000» gute Unterhaltung geboten. ■ Thomas Lott, Geschäftsführer von Mobil in Time, freute sich sehr über die hohe Teilnehmerzahl des 8. HLK Kompetenz-Brunchs. In seinen Begrüssungsworten an die rund 35 Gäste, die den Weg ins Kompetenzzentrum für mobile Energie fanden, nutzte er die Gelegenheit, um auf einige Neuigkeiten von Mobil in Time hinzuweisen. So wurden im September 2018 mobile Öl-Warmluftheizungen mit Wärmeleistungen bis 390 Kilowatt neu ins Sortiment aufgenommen und im November 2018 die neueste Generation der MCU (Regeleinheit zur autonomen Unterlagsbodentrocknung) vorgestellt. Überdies wurde im Februar
2019 der Mietkältepark um neun neue Kaltwassersätze aufgestockt. Auch die Lancierung des Heizölmanagements vor einem Jahr sei ein grosser Erfolg gewesen.
Städtebau heute Raumplaner Oliver Trueb ging in seinem Referat auf die planerischen Aufgaben und Anforderungen einer modernen Stadt ein. Städte seien eine der tollsten Erfindungen der Menschheit, so Trueb. Sie vereinigen Strassen, Plätze, Grünanlagen, Häuser und Gebäude zu einem Ganzen und müssen viele, oft sogar widersprüchliche Aufgaben erfüllen. Raumplanung, Städtebau und Ge-
Oliver Trueb, Thomas Lott, Geschäftsführer von Mobil in Time, und Marc Zimmerli boten spannende und gute Unterhaltung mit ihren Referaten.
bäudetechnik sind die wichtigsten Hilfsmittel, um den Lebensraum Stadt zu gestalten. Die Schweizer Bevölkerung wächst und die Urbanisierung nimmt zu. Das stelle laut Trueb die Schweiz vor zwei grosse Herausforderungen. Zum einen stehe aufgrund des Wachstums die Qualität des städtischen Raums unter Druck. Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik seien deshalb wichtige Bestandteile einer grundlegenden Infrastruktur, die hilft, eine Stadt lebenswert für ihre Bewohner zu machen und so die Qualität zu steigern. Zum anderen stehe das ausgewogene Verhältnis von staatlichem und privatem Handeln unter Spannung. Um beispielsweise autokratischer Planung und Überregulierung entgegenzuwirken, brauche es vermehrt regionale Kooperationen und Strategien im Sinne von öffentlichprivaten Partnerschaften. Ziel müsse die Entwicklung einer städteplanerischen Vision sein, die sowohl auf die ökonomischen Bedürfnisse der Wirtschaft als auch auf Nachhaltigkeit setzt.
Teamwork bei Tempo 1000 In seinem Referat verriet Marc Zimmerli, ehemaliger Leader der Patrouille Suisse, wie ein Team erfolg-
reich zusammenarbeitet und Höchstleistungen erbringt. Das Ziel der Patrouille Suisse ist es, eine präzise, spektakuläre und sichere Vorführung zu fliegen. Wird dies erreicht, erfüllt das Team die Aufgabe als «Visitenkarte» der Schweizerischen Eidgenossenschaft. In einem Umfeld wo Fehler sehr schnell verheerende Auswirkungen haben können, müssen die Piloten der Schweizer Luftwaffe mit gegenseitigem Vertrauen eine Topleistung erbringen. So sind die Flugzeuge im Verbandsflug nur gerade 3 bis 5 Meter voneinander entfernt, und das manchmal auch nur 30 bis 90 Meter über Grund. Dabei wirken Beschleunigungskräfte von -3 bis +7 g auf die Piloten ein. Die Teilnehmer des HLK Kompetenz-Brunchs erhielten somit nicht nur interessante Einblicke aus erster Hand in ein ganz anderes berufliches Umfeld, sondern entdeckten auch manche Erkenntnisse, welche sie ihren HLK-Teams weitergeben können. ■ Mobil in Time AG Tel. 044 806 13 00 www.mobilintime.com
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Abacus-Software für Personalverwaltung, Mitarbeiterportal und Arbeitszeiterfassung
Zeiterfassung schafft Mehrwert Die heutige Arbeitswelt ist geprägt durch flexible Einsatzzeiten der Mitarbeitenden. Arbeiten werden vermehrt unterwegs oder von zu Hause aus, in unregelmässigen Tages- und Nachtzeiten geleistet. ■ Es ist nur konsequent, dass auch die Leistungserfassung diesem Trend Rechnung trägt, zumal der Gesetzgeber im Arbeitsgesetz die Unternehmen dazu verpflichtet, Arbeits- und Ruhezeitvorschriften einzuhalten und bei Bedarf den entsprechenden Nachweis zu erbringen. Damit eine umfassende und lückenlose Zeiterfassung umgesetzt werden kann, müssen Mitarbeitende ein geeignetes Instrument nutzen können. Zusatz-Vorteile nutzen Mit einem ausgereiften System können Unternehmen aus der Pflicht zur Arbeitszeiterfassung einige Vorteile gewinnen. So registrieren zeitgemässe Lösungen heute nicht nur das «Kommen und Gehen». Ist eine Zeiterfassung in ein ERP-System integriert (ERP = Enterprise Resource Planning, Geschäfts-RessourcenPlanung), lassen sich daraus zusätzliche Vorteile erzielen. So werden beispielsweise mit der Zeiterfassungslösung von Abacus nicht nur Ein- und Ausgangszeiten registriert, sondern es lassen sich auch Personaleinsätze planen, Leistungen erfassen sowie Spesen und Reisekosten abrechnen. Auch können damit Absenzen verwaltet werden. Gleit- und Überzeiten sowie Feriensaldi sind jederzeit für die
Vorteile der vollständigen Integration der AbacusZeiterfassung ins ERP-System – Keine Mehrfacherfassungen von Daten – Keine Schnittstellen – Einbindung von vor- und nachgelagerten Prozessen wie Planung und Abrechnung – Einfache Bedienbarkeit für Mitarbeitende schafft Effizienz – Automatisierungen schaffen zeitliche und administrative Entlastung – Rechtssicherheit und Transparenz gegenüber Mitarbeitenden und Behörden – Sinnvolle Auswertungen zeigen Optimierungspotenziale auf
Mitarbeitenden in Echtzeit ersichtlich. So wird nicht nur Transparenz über die Arbeitseinsätze geschaffen, sondern die dazugehörigen Prozesse lassen sich automatisieren wie beispielsweise die automatische Auszahlung der Überzeit über die Lohnsoftware. Die Abbildung von Gesamtarbeitsverträgen ist bei moderner Zeiterfassungssoftware ein Muss, genauso wie auch die Unabhängigkeit vom benutzten Eingabegerät. So spielt es keine Rolle, ob Mitarbeitende ihre Zeiten auf einem Smartphone unterwegs, am Notebook zu Hause oder am fix installierten Terminal im Büro registrieren, da alles und alle miteinander verbunden sind.
Digitale Stempeluhr AbaClocK Herkömmliche Stempeluhren haben endgültig ausgedient. Mit der Abacus-App AbaClocK, bei der das Apple-Tablet iPad als Erfassungsterminal dient, ist die nahtlose Integration erfasster Daten ins Abacus-ERP-System sichergestellt. Mehrere AbaClocK-Terminals lassen sich via Cloud miteinander verbinden, sodass sich Mitarbeitende an unterschiedlichen Orten eines Betriebs an- und abmelden können. Die Identifikation der Mitarbeitenden für die Registrierung der Kommen-/Gehen-Zeiten am Terminal erfolgt über Chipkarten beziehungsweise Badges. Das Erfassungsterminal kostet zusammen mit der Abacus-App AbaClocK nur 790 Franken.
Arbeitszeiten via Browser an ihrem Arbeitsplatz zu erfassen. Damit sie jederzeit über die Saldi wie etwa Gleitzeit und Feriensaldo informiert sind, steht eine Übersicht zur Verfügung. Zu den erfassten Stunden können ein Monatsrapport und eine Absenzenübersicht aufbereitet werden. Das bietet insbesondere Vorgesetzten die Möglichkeit, Arbeitsstunden ihrer Mitarbeitenden zu kontrollieren. Über MyAbacus sind Mitarbeitende leicht in der Lage, Anträge für Abwesenheiten zu erfassen oder Adressdaten zum Beispiel bei einem Wohnungswechsel anzupassen.
Zeiterfassungsplattform: ein Gewinn für das Unternehmen Die Abacus-Zeiterfassungsplattform schafft für ein Unternehmen Rechtssicherheit und administrative Entlastung. Dank der vollständig integrierten Zeiterfassungsplattform hat die Personal-Abteilung auf alle Daten der Mitarbeitenden in Echtzeit Zugriff. Arbeitsstunden inklusi-
Abacus-App ve «AbaCliK» auf Überstundem Smartphone. den und Überzeit werden getrennt voneinander und somit leicht nachvollziehbar dargestellt. Eine Überzeit kann direkt über den Lohn ausbezahlt werden. Bei Bedarf lässt sich ein Zeitnachweis zusammen mit der Lohnabrechnung verschicken. ■
Abacus Research AG Tel. 071 292 25 25 www.abacus.ch/zeiterfassung
Mittag 7:30h
11:50h
Abend 12:30h
17:30h
Die Abacus-Zeiterfassung ist gut vernetzt und vollständig ins ERP-System integriert.
AbaCliK – mobile Arbeitszeiterfassung Die Smartphone-App ist auf eine ortsunabhängige Erfassung von Arbeitszeiten zugeschnitten. Sie enthält auch so genannte EmployeeSelf-Service-Funktionen, mit denen Mitarbeitende ihre Arbeits-, Sollund Gleitzeiten sowie Feriensaldi abfragen können. Zudem können über die App auch Absenzen oder Ferien beantragt, Spesen erfasst, Personalstammdaten aktualisiert und aktuelle Lohnabrechnungen eingesehen werden. Mitarbeiter-Portal MyAbacus Auch über das Portal MyAbacus sind Mitarbeitende in der Lage, ihre
18:30h
Die Abacus-Zeiterfassung kann vielfältig genutzt werden.
19:30h
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Rückblick KGTV-GV vom 4. April 2019 in Bern: Klimapolitik, kantonale Energiegesetze und Energiestrategien
KGTV engagiert sich an vorderster Front Die Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände (KGTV) nutzt ihre Generalversammlungen nicht nur, um Jahresberichte, Bilanzen, Berichte aus den Dossiers und Budgets zu genehmigen, sondern vor allem auch dazu, das Netzwerk zu pflegen und den Vertretern der einzelnen Verbände das Rüstzeug mitzugeben, um vom Wissen der eingeladenen Fachreferenten zu profitieren. KGTV, Sigrid Hanke, Peter Warthmann
■ KGTV-Präsident Jürg Grossen konnte 34 Anwesende begrüssen. Er berichtete über ein spannendes Jahr 2018 mit einigen Höhepunkten. Zusätzlich zu den bestehenden Dossiers Politik, Behörden, Wirtschaft und Bildung wurde neu das Dossier Forschung eingeführt. Die Herbstplenarversammlung fand am 7. November 2018 bei Belimo in Hinwil statt und stand unter dem Motto «Energiewende konkret», vgl. HKGT 10 18, S. 34.
KGTV-Dossier Behörden Die 1 Merkblätter zu den Mustervorschriften der Kantone sind fertiggestellt und auf der Website der KGTV aufgeschaltet (www.kgtv.ch Umsetzung Energiegesetze Merkblätter). Als weiterer Schritt erfolgt nun die Schulung der Merkblätter-Anwender.
KGTV-Dossier Bildung Seit Frühling 2018 wird an einem neuen Ansatz der Entwicklung der neuen FM-Bildungsbörse Schweiz gearbeitet. Im Online-Tool wird das eigene CV hochgeladen und das S stem erkennt und fasst dabei automatisiert Kompetenzen zusammen. Daraufhin listet
das Online-Tool in Echtzeit personalisierte Aus- und Weiterbildungsvorschläge auf.
KGTV-Dossier Politik Der Dossierleiter Stephan Peterhans berichtete über die CO2-Debatte des Nationalrats der vergangenen Wintersession. Die CO2-Gesetz-Revision wird aktuell in der UREK SR behandelt. Als zweiten Punkt beleuchtete er die Ablehnung des Energiegesetzes im Kanton Bern. Als spezielles Ereignis wurde der Auftritt von Greta Thunberg festgehalten. Dieses Beispiel zeigt, dass ein einzelner Mensch eine weltweite Welle auslösen kann. Den Klimastreikenden will die KGTV die 140 Massnahmen zur Effizienzsteigerung und CO2-Reduktion präsentieren. Stephan Peterhans orientierte auch zur Kommunikationskampagne von EnergieSchweiz, die an der Swissbau 2020 startet. Die KGTV hat ihre Beteiligung an der Kampagne angemeldet. Alle Verbände sind eingeladen, Informationen zu holen und die Chancen bei einer Beteiligung zu nutzen.
KGTV-Dossier Wirtschaft Der Pro ekt-Stand zu «m Energ Guide Dein digitaler Energieberater» wurde
von Markus Weber vorgestellt. Mit Unterstützung von BFE EnergieSchweiz ist im Jahr 2018 die Vorstudie abgeschlossen worden. Im März 2019 konnte nun die Software-Entwicklung angegangen werden. Die zentrale Idee von «m Energ Guide» ist, dass ein OnlineTool dem Laien ökologisch und finanziell lohnenswerte Sanierungsmassnahmen vorschlägt, selbst wenn dieser nur seine Adresse eingibt. Das Pro ekt «SmartGridread » wurde von Jürg Grossen kurz vorgestellt. Er war mit dabei, als im März 2019 der Verein SmartGridread gegründet wurde (vgl. HK-GT 4 19, S. 23). Ein Verein, der die Entwicklung, die Förderung und Verbreitung des gleichnamigen Labels zum Ziel hat. Geräte wie Wärmepumpen, Waschmaschinen und Ladestationen für Elektroautos sollen künftig Informationen mit dem Stromnetz und den Produktionsanlagen austauschen können. Damit wird eine effizientere, dezentrale und sichere Stromversorgung angestrebt. Der Verein ist Informationsstelle. Er entwickelt mit Fachleuten die Spezifikationen des Labels, fördert die interdisziplinäre Zusammenarbeit und führt Schulungen und Ausbildungen durch.
Der KGTV-Präsident mit den drei Fachreferenten: Olivier Brenner (Stv. Generalsekretär EnDK), Jürg Grossen (Nationalrat, Präsident KGTV), Patrick Hofstetter (Leiter Klima & Energie, WWF Schweiz) und Markus Meier (Direktor Hauseigentümerverband).
Verbände |
KGTV-Dossier Forschung
Das Dossier Forschung wurde neu eingeführt. Betreut wird es von brenet. Leiter der brenet-Geschäftsstelle ist Michael Sattler (vgl. HK-Gebäudetechnik 2 19, S. 18). Angestrebtes Ziel ist, interdisziplinäre Forschungspro ekte mit den KGTV-Mitgliedern zu lancieren und das Verbreiten von Interessen der brenet-Mitglieder und der Forschung allgemein über die KGTV-Kanäle. Zuständige Personen der eweiligen Verbände werden in Form eines Einstiegs-Newsletters kontaktiert. Zeitplan: Es muss damit gerechnet werden, dass bis zu den ersten Erfolgsmeldungen in Form von Pro ekten ca. 2 Jahre vergehen werden. 2020 kann somit ein erstes Fazit gezogen werden. Nächste Schritte: Michael Sattler sammelt Kontakte aus den Verbänden und koordiniert den Versand des EinstiegsNewsletters bis Ende Jahr.
Wahlen und Bestätigungen Die bisherigen Vorstandsmitglieder wurden bestätigt. Neu gewählt wurden Gian A. Bisatz und Michael Sattler. Der aktuelle KGTV-Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: Nationalrat Jürg Grossen, Präsident Martin Bänninger, SVLW Jürgen Baumann, GSGI Gian A. Bisatz, swissengineering, neu Andrea Baumgartner, IFMA Alfred Freitag, FKR Simon Hämmerli, VSEI Stephan Peterhans, FWS Michael Sattler, brenet, neu Markus Weber, SIA FGE Nach dem statutarischen GV-Teil folgten drei Fachreferate von Olivier Brenner (Stv. Generalsekretär EnDK), Patrick Hofstetter (Leiter Klima Energie WWF Schweiz) und Markus Meier (Direktor Hauseigentümerverband).
des Energieverbrauchs und der CO2Emissionen. Weitere Instrumente der kantonalen Energie- und Klimapolitik sind GEAK, GEAK plus, das Gebäudeprogramm vom BFE, Minergie-Standards sowie Zielvereinbarungen mit Grossverbrauchern und raumplanerische Vorgaben.
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Ein nach MuKEn 2014 realisierter Neubau verbraucht noch rund 3,5 Liter Heizöl- uivalente an Wärmeenergie. Einige Fakten zum Schweizer Energieverbrauch Wärme 2017: 33 des Endenergieverbrauchs werden für Raumwärme und Warmwasser verbraucht. 50 davon benötigen die Haushalte.
Ziellücke des aktuellen Bundesratsplans zum Paris-kompatiblen Klimaschutzpfads der Schweiz. (Referat Patrick Hofstetter, WWF Schweiz)
Umsetzungsstand der MuKEn 2014 in den Kantonen. (Referat Olivier Brenner, Stv. Generalsekretär EnDK)
Wie können wir den Auftrag der Kantone im Gebäudebereich erfüllen? «Kantonale Energiegesetze Teil der Energiestrategie. Stand und Ausblick», so der Titel des Referats von Olivier Brenner (Stv. Generalsekretär EnDK, Konferenz Kantonaler Energiedirektoren). Der Auftrag der Kantone im Gebäudebereich ist in den MuKEn 2014, den Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich, festgelegt und beinhaltet Gebäudevorschriften Gebäudestandards für Neubauten und bestehende Bauten zur zielkonformen Reduktion
Umsetzungsstand der MuKEn 2014 bezüglich Energiekennzahl Wärme. (Referat Olivier Brenner, Stv. Generalsekretär EnDK)
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0 des Wärmebedarfs werden mit fossilen Brennstoffen gedeckt. Nur zu 14 wird direkt mit Strom geheizt. Die positive Meldung: Der Gebäudesektor leistet seit 1990 im Vergleich zu Verkehr, Industrie und brigen den grössten Reduktionsbeitrag, konkret: minus 4,4 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. Im Inland Die Kantone sind sich nicht einig, wollen aber bis 2020 die MuKEn 2014 eingeführt haben. Die Ziele bleiben und das Leitbild Gebäudepolitik 2050 heisst: Die EnDK strebt bis 2050 eine Reduktion im Gebäudebereich auf einen Zielwert von verbleibenden CO2-Emissionen unter 20 Prozent gegenüber 1990 an. Dabei ist Energieeffizienz unabdingbar. Der Restwärmebedarf soll erneuerbar sein. Nach etlichen Volksabstimmungen zum Thema beschreibt Olivier Brenner die aktuelle Situation in der Klima- und Energiepolitik wie folgt: «Was wir wollen scheint klarer, als wie wir es wollen: Im Grundsatz a, aber wir klemmen bei eigener Betroffenheit.»
Wir haben die Wahl Unter dem Titel «Klimapolitik via Paris nach Bern» stellte Patrick Hofstetter (Leiter Klima Energie beim WWF Schweiz) vor, was in Bern bisher passiert ist. Generell ist das Pariser Abkommen eine grosse Chance für unseren Planeten in Artikel 2 wird festgelegt, dass die globale Erwärmung unter 2 C, möglichst unter 1,5 C liegen sollte. Zurzeit führen die laufenden Entwicklungen weltweit aber zu einer Erwärmung von 5 C mit den entsprechenden Gefahren wie etwa Meeresspiegelanstieg um 1,4 m bis 2100, Versauerung der Ozeane, um 40 gesteigerte Zerstörungskraft von Hurrikanen und Artensterben. Bisher ignoriert die aktuelle Vorlage des Bundesrats diese völkerrechtlich verbindlichen Zielsetzungen, während andere Länder längst ein Beispiel geben: Netto-Null-Emission von Treibhausgasen in Island per 2040, Schweden per 2045, Finnland per 2045, Frankreich per 2050. Auch die EU diskutiert Netto-Null per 2050. Für die Schweiz heisst «Paris umsetzen» bis in rund 20 Jahren aus den fossilen Energien aussteigen und die nach aktuellem Bundesratsplan bestehende Ziellücke mit einem Minus von 7 Prozent bis 2030 auffüllen. Konkret: Die Schweiz muss die ährliche CO2-Reduktion verdoppeln statt halbieren und ab sofort nur richtige Investitionsentscheidungen
treffen. Notwendig ist eine CO2-Reduktion pro Jahr um 4 .
Doch was passiert wirklich ? Lediglich 1 aller bestehenden Gebäude wird pro Jahr energetisch saniert. aller alten lheizungen werden wieder durch eine lheizung ersetzt. Und 85 aller alten Gasheizungen wieder durch eine Gasheizung. Damit ist ein Substitutionsplan für l- und Gasheizungen in der Schweiz überfällig, denn nirgends in Europa wird pro Kopf so viel l verheizt wie in der Schweiz. Es gilt also, dringend die Rahmenbedingungen neu zu setzen und Lösungen zu finden: national wie kantonal, in der Klima- und Energiepolitik, bei den Baunormen, in der Verkehrspolitik, der Raumplanung, der Agrarpolitik, der Finanzplatzregulierung etc. Der Forderungskatalog ist gross: Kantonale Gebäudegesetzgebung: MuKEn endlich umsetzen Höhere steuerliche Abzüge für Sanierungen und Ersatzneubauten gemäss Energiestrategie 2050 umsetzen CO2-Abgabe von Fr. 9 . schrittweise auf Fr. 210. t CO2 erhöhen Einen technologieneutralen Emissionsstandard einführen (Kennzahl in kg CO2 pro m2 beheizte Fläche EBF pro Jahr) Das Gebäudesanierungsprogramm nicht bis 2025 oder 2030 befristen, sondern als längere, flankierende Massnahme ausgestalten
Beitrag der Gebäude zur Energiestrategie Markus Meier, Direktor HEV Schweiz, ist mit seinem Hauseigentümerverband Schweiz gewichtiger Meinungsbildner und Berater, was den Gebäudebereich angeht. Die 117 lokalen, regionalen und kantonalen Sektionen zählen 335 000 Mitglieder, 35 Prozent davon sind Eigentümer von Mehrfamilienhäusern. Gebäudetechnik-Themen beim Gebäudeunterhalt sind aus Sicht der Energiestrategie: Photovoltaikanlagen, Sonnenkollektoren, Beleuchtung, Heizung, Elektroboiler und Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Aus Sicht des Komforts vor allem neue Küchen, neue Bäder, Wellnessanlagen und Smart Home Devices. Seit 201 ist die Wohnbautätigkeit, was den Neubau anbelangt, etwas rückläufig. Der Fokus liegt eindeutig auf der Erneuerung mit markanter Zunahme der Ersatzneubauten und Verdichtung sowie energetischer Verbesserungen. Bedenklich ist, dass beim Ersatz von alten
Heizungen immer noch zu häufig wiederum auf fossile Energieträger zurückgegriffen wird. Der HEV bietet entsprechend Beratung an und verweist verstärkt darauf, dass neue Technologien bezahlbar geworden sind. Zum Beispiel: Ein Photovoltaik-Modul mit einer Leistung von 1 5 Wp kostete 2009 noch Fr. 1500. . Heute im Jahr 2019 kostet ein Modul mit fast doppelter Leistung von 310 Wp zehnmal weniger, also nur noch Fr. 150. . Markus Meier fasste zusammen: Das Schwergewicht liegt auf der Erneuerung. Ein grosser Teil davon betrifft die Gebäudetechnik. Das Gebäude wird zum Gesamts stem: Heizung, Warmwasser, Strom und Gebäudehülle sind abzustimmen Und klar: ber kurz oder lang drohen fossile Heizungen, verboten zu werden.
Es wird immer noch falsch investiert ! Der KGTV-Anlass endete mit einem klaren Statement von Präsident Jürg Grossen: «Es wird immer noch falsch investiert, in ungenügende Gebäudetechnik. Es ist falsch, neue Dachziegel aufs Dach zu verlegen, statt eine Photovoltaikanlage zu installieren. Es ist einfach falsch, lheizungen durch lheizungen zu ersetzen und keine Ladestation für Elektroautos einzurichten. So schaffen wir es nicht, die von Paris vorgegebenen Grenzwerte zu erreichen. Wir alle müssen dazu beitragen, dass richtig investiert wird. In unsere Zukunft und in die unserer Kinder. Die KGTV ist an vorderster Front mit dabei.» ■ Die erbstplenar ersammlung der T findet am Do, . o ember , hr bei Siemens in ug statt und die nächste T eneral ersammlung am Do, . pril , : hr in ern. Die räsentationen der drei Fachreferenten sind abrufbar unter: www.h gt.ch gt
www.kgtv.ch www.smartgridready.ch www.endk.ch www.wwf.ch www.hev-schweiz.ch
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Angebotsmanagement – Erwartung der Kunden – Situation der Anbieter
Angebote planen und organisieren Zuerst zuhören, dann verkaufen: Angebote müssen massgeschneidert sein und die spezifische Situation der Kunden berücksichtigen. Und nicht immer ist der Preis entscheidend für den Zuschlag. Die Aufmerksamkeit der (Neu-)Kunden soll auf Zusatzinformationen und Referenzen gelenkt werden. Zum Angebotsgesamtpaket gehören hervorgehobene Merkmale wie erstklassiger Service oder kurze Termine. Schliesslich: Das kompetente Gespräch vor Ort kann den Ausschlag geben. Rolf Leicher
■ Komple e Angebote sind nicht auf den ersten Blick ersichtlich: Leistungsbestandteile werden erst im Gespräch transparent. Auch in der Gebäudetechnik sind Angebote an Kunden meist standardisiert, die Individualität bleibt auf der Strecke. Die meisten Angebote werden nach den gleichen Regeln erstellt, man bietet zum Preis von an und ergänzt diese Angaben noch mit den Zahlungskonditionen und den «Allgemeinen Geschäftsbedingungen». Wenn Angebote ein Profilierungsinstrument gegenüber der Konkurrenz sein sollen, dürfen nicht die Konditionen im Mittelpunkt stehen. Damit ein Angebot voll zur Wirkung kommt, muss man auch darauf achten: La out, Te t, Abbildungen, Skizzen oder Grafiken. Es ist auch ein Unterschied, ob das Angebot gemailt oder in einer Mappe per Post versendet wird. Angebote per Post werden anders gelesen, erzielen eine grössere Wirkung und wirken nachhaltiger als Mails. Online-Lektüre wird anders aufgenommen als Print. Man sollte mit dem Kunden abstimmen, wie das Angebot übermittelt werden soll.
Erwartungen der Kunden Der Kunde erwartet, dass der Gebäudetechniker seine Anfrage genau verstanden hat und ein massgeschneidertes Angebot erstellt, welches auf seine spezifische Situation eingeht. Fühlt er sich in seinen Erwartungen verstanden, steigt sein Vertrauen, und er bildet sich ein positives Urteil. Viele Angebote bestehen meist nur aus technischen Daten und verdeutlichen dem Kunden zu wenig, welchen Nutzen er von seiner Entscheidung hat. Dem Anbieter muss es gelingen, die wesentlichen Vorteile und seine Alleinstellungsmerkmale ausführlich darzustellen. Auch Gratisleistungen können Bestandteil eines Angebots sein: In der Te tspalte steht die Leistung, in der Preisspalte «gratis» oder «kostenfrei». Der Erstanfrager
Im persönlichen Gespräch wird die Beratungskompetenz des Anbieters erkennbar. (Bild: iStock.com)
erhält das Angebot mit Zusatzinformationen, der Anbieter stellt sich in Form eines Briefings kurz vor. Mit aktuellen Referenzen kann er dem Neukunden eine Entscheidungshilfe geben. Kunden schätzen es besonders, wenn der Anbieter auch bei kleineren Anfragen das gleiche Interesse zeigt wie bei grossen und die Angebotsbearbeitung zeitnah vorgenommen wird. Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass ein Angebot pünktlich zugestellt wird und nicht noch vom Kunden gemahnt werden muss. Bei Verzögerungen ist ein Zwischenbescheid an den Kunden das Mindeste. Der Detaillierungsgrad einer Offerte ist abhängig von der Kundenanfrage und dem Ob ekt. Ob man sich für ein sogenanntes «Spaltenangebot» oder «Fliesste tangebot» entscheidet, hängt von der Software, aber auch von der Te tmenge ab. Bestimmte Te tstellen können durch Fettdruck, Kursiv oder Farbe hervorgehoben werden, um die Bedeutung zu kennzeichnen. Zur Ergänzung des Angebots eignen sich Abbildungen der Hersteller oder Detail-Skizzen. Angebote an Neukunden sollten informativer sein als an Stammkunden. Bei der Erstanfrage eines neuen Kunden ruft man zurück, bedankt sich und fragt nach der uelle: «Wie kommen Sie auf uns » Da-
mit erfährt man, welche Werbemassnahme sich als erfolgreich herausstellt. Bevor man sich mit dem Angebot befasst, konsultiert man die Website des neuen Kunden, um sich zu orientieren.
Moderne Angebotstexte Die meisten Angebote werden schriftlich unterbreitet, sei es via Briefpost oder wohl weit häufiger via E-Mail. Dennoch sollte der Anbieter auf konventionelle Floskeln verzichten und eine möglichst individualisierte Ansprache wählen, die zu aktivem Handeln auffordert. «Sehr geehrter Herr Mustermann» in der Anrede ist Standard und unpersönlich. Kundennähe liest sich anders, z. B. «Guten Tag, Herr Mustermann». Je nach den persönlichen Beziehungen kann man «Hallo, Herr Sowieso» schreiben. Oft liest der Kunde: «Bezug nehmend auf Ihre Anfrage unterbreiten wir Ihnen », «Ihrem Wunsch entsprechend erhalten Sie », «Wunschgemäss bieten wir Ihnen unter Beachtung unserer umseitig genannten Konditionen ». Diese Te te sind nicht mehr zeitgemäss. Moderne Formulierungen zeigen dem Kunden, dass er es mit einem modernen und erfolgreichen Anbieter zu tun hat. Vorschläge für zeitgerechte Te te: «Für Ihre Anfrage vom danken wir Ihnen.
(Bild: iStock.com)
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Eigenheiten der Besprechung mit dem Kunden Wie gewünscht erhalten Sie unser Angebot über » oder «Schön, dass Sie sich mit Ihrer Anfrage an uns wenden. Wir sind gespannt, wie Sie unser Angebot beurteilen». Moderne Te te sind meist nur gewöhnungsbedürftig. Auch der Schlusssatz des Angebotes sollte aktualisiert werden. Noch immer liest man die veralteten Sätze «Für eventuelle Rückfragen stehen wir Ihnen ederzeit gerne zur Verfügung» oder «Wir würden uns freuen, den Auftrag für Sie ausführen zu dürfen und verbleiben mit ». Warum nicht mal anders: «Haben Sie noch Fragen, rufen Sie uns an» oder «Wir freuen uns, wenn unser Angebot überzeugt» oder «In den nächsten Tagen rufen wir Sie an, um Ihre Meinung zu unserem Angebot zu erfahren». Damit ist auch klar, dass das Angebot nachgefasst wird, man schafft sogar eine gewisse Erwartungshaltung. Statt «Mit freundlichen Grüssen» wird heute auch einfach nur «Freundliche Grüsse» gete tet oder allenfalls «Es grüsst Sie». Es kostet kein Geld, dem Te t eine Vitaminspritze zu verpassen und sich von den alten Formulierungen aus dem letzten Jahrhundert endlich zu verabschieden. Sie passen nicht ins digitale Zeitalter.
Situation der Anbieter Nun gibt es Kunden, die immer wieder ein Angebot anfordern und den Auftrag immer einem anderen erteilen, der bei anderer Leistung preisgünstiger ist. Am Ende wollen solche Kunden nur preislich vergleichen und «missbrauchen» den Anbieter, um sein Angebot dem Konkurrenten vorzulegen. Wenn ein Kunde mehrere Angebote erhalten hat und nie einen Auftrag erteilt, kann man weitere Angebote infrage stellen. Anbieter fürchten, dass der Preis das alleinige Entscheidungskriterium für Kunden ist. Es gibt allerdings noch andere Beurteilungspunkte für die Entscheidung, z. B. kurze Termine, die bessere Technik, der erstklassige Service. Als Premium-Anbieter punktet man mit Alleinstellungsmerkmalen, mit einzigartigen Vorteilen, die ein Billiganbieter nicht bieten kann. Bewährt hat sich die Angebotsbesprechung vor Ort: Der Anbieter hat im Gespräch die beste Möglichkeit, sein Leistungspaket und die Dienstleistung zu kommentieren. Denn die Vorteile und der Nutzen für den Kunden ergeben sich nicht nur aus dem schriftlichen Angebot. Die einzelnen im Angebot erwähnten Positionen können im Face-to-Face-Kontakt ausführlich erklärt werden. Im persönlichen Gespräch wird auch die Beratungskompetenz des Anbieters erkennbar, es sollten alle Chan-
cen genutzt werden, durch die Beratung vor Ort einen nachhaltigen Eindruck zu erwecken und die Auftragschance damit zu erhöhen. Durch Erklärungen und Beantwortung von Kundenfragen entwickeln sich das Wertbewusstsein und die Akzeptanz des Angebotspreises. Eine persönliche Besprechung ist aufwendiger als eine telefonische, aber viel wirkungsstärker. Leistungsbestandteile werden erst im Gespräch transparent, das Angebot wird durch Beratung unverwechselbar. Im Kundengespräch kann der Anbieter auch Alternativen vorschlagen, das Angebot verändern, Positionen ergänzen und damit die Abschlussbereitschaft erhöhen. Wer auf die Angebotsbesprechung aus Zeitnot verzichtet, hat häufig das Nachsehen.
Checkliste für erfolgreiche Angebote Nachfolgende Fragen sind mit Ja/Nein zu beantworten: 1. Angebote zeitnah erstellt? 2. Ist die Leistungsbeschreibung ausführlich? 3. Sind Gratisleistungen aufgeführt? 4. Sind Alternativen vorgeschlagen? 5. Sind bei Neukunden Referenzen genannt? 6. Text mit modernen Formulierungen? 7. Sind zeitnahe Termine mitgeteilt? 8. Skizzen und Abbildungen im Anhang? 9. Übersichtliche Gestaltung des Angebots? 10. Präsentationstermin vorgeschlagen?
Gespräch vorbereiten Die Besprechung des Angebots muss aber gut vorbereitet sein und es muss gelingen, mit dem Entscheider vor Ort zu sprechen und nicht mit Drittpersonen, die keine Entscheidung treffen und Fragen nicht beantworten können. Der Kunde hat immer die gleichen unausgesprochenen Fragen: Was bringt es mir Was gewinne ich mit dem Angebot Wo könnte man noch sparen Was habe ich davon, mich für diesen Anbieter zu entscheiden Bei der Aufzählung von Leistungsmerkmalen geht es fast immer um den «Best Case», um Vorteile und Nutzen der angebotenen Leistung. Aber auch mit der «Worst-Case-Methode» als Gegenstück kann man gut argumentieren und so den preiskritischen Kunden verblüffen. Bei «Worst Case» wird der Kunde über die Nachteile informiert, mit denen er rechnen muss, wenn er sich für Billiges entscheidet und ualität nicht beachtet. Es ist Aufgabe des Anbieters, den Kunden von Preisbewusstsein auf ualitätsbe-
Besprechung beim Anbieter 1. Keine Anreise, Zeit- und Kostenersparnis 2. Heimvorteil durch persönliche Unterstützung (durch das Team) 3. Vorbereitung der Besprechung bis kurz vor dem Termin 4. Präsentation des Betriebs … am Ort des Kunden 1. Keine Schützenhilfe durch das eigene Team 2. (allenfalls) mangelnder Zugriff auf Akten und Unterlagen 3. Unbekannte Teilnehmer an der Besprechung 4. Kostenaufwand für die Anfahrt
wusstsein zu bringen. Angebote, die unvergleichbar sind, unterliegen nicht direkt dem Wettbewerbsvergleich. Kaum zu glauben, aber auch das Vertrauen zum Anbieter spielt beim Wettbewerbsvergleich eine Rolle. Wenn S mpathiewerte gut sind und kundenorientiertes Verhalten im grünen Bereich ist, bringt das einen beachtlichen Vorsprung vor anderen Angeboten.
Besprechung des Angebots vor Ort Vor Abgabe des definitiven Angebots findet schon vor Ort eine Besprechung beim Kunden statt. Bei grossen Ob ekten oder umfangreichen Anfragen ist dies überaus sinnvoll. Um sich gegen die «Grossen der Branche» wirkungsvoll durchzusetzen, braucht es vor allem ein eigenes Profil des mittelständischen oder kleineren Unternehmens, das erkennbar und für den Kunden erlebbar ist. Abgrenzung und Profilierung gegenüber den Grossanbietern sind die einzigen Chancen der kleineren Betriebe. Viele KMU beweisen, dass es neben den Grossen gute Möglichkeiten gibt, sich im Markt vor allem durch hervorragenden Service, kurze Wege und schnelle Termine zu positionieren. ■
Optimale Angebotsstruktur nach LAST L = Leistungsumfang Nutzendarstellung für den Kunden Einsparpotenziale Produkte und Dienstleistungen A = Alternativlösung Varianten zur Kundenanfrage Einsparpotenziale Statt A geht auch B Andere Ausführungsmöglichkeiten S = Serviceleistung Transport, Montage Gratisleistungen im Kundendienst Terminpräferenzen T = Termine Besprechungstermin des Angebots Präsentationstermin Auftragsausführung
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Direktionswechsel beim Gebäudetechnikverband suissetec
Christoph Schaer wird neuer Direktor Beim Gebäudetechnikverband suissetec kommt es zu personellen Veränderungen. Nach 13 Jahren Geschäftsleitung geht Direktor Hans-Peter Kaufmann in Pension, sein Nachfolger wird der bisherige Stellvertreter Christoph Schaer. HK-Gebäudetechnik sprach mit den beiden sowie mit Zentralpräsident Daniel Huser über den Istzustand und die zukünftigen Aufgaben des Verbands. Interview: Franz Lenz
■ suissetec ist die Berufs- und Branchenorganisation für das Heizungs-, Lüftungs-, Klima-, Sanitär- und Spenglergewerbe. Daniel Huser: Sie führen als Zentralpräsident einen grossen Verband mit vielen «Einzelkämpfern». Ein Spenglerunternehmen hat nicht die gleichen Wünsche wie eine Heizungsfirma oder ein Sanitärunternehmen. Da ist die Führung wohl nicht immer einfach? a ie se Der Verband ist heute gut strukturiert und umfasst spezialisierte Fachbereiche. Der Zentralvorstand gibt die Leitlinien vor, für die Kontrolle ist die Direktion verantwortlich, die letzten 13 Jahre war dies Direktor Hans-Peter Kaufmann. In den letzten zehn Jahren konnten wir die Zuständigkeiten der Fachbereiche laufend optimieren. Sie erhielten eine grosse Eigenverantwortung für die anspruchsvollen Abläufe. Natürlich ist die Unterstützung durch die Geschäftsleitung gewährt. Das erinnert an ein Holdingsystem? a s ee a a Genau, es ist eine Holdingstruktur. Die Fachbereiche haben eigene Budgets für ihre Pro ekte, die fachlichen Fragen und Details regeln die Bereiche unter sich. Die Geschäftsleitung ist dann verantwortlich, dass alles den Regeln des Verbands entspricht, aber bei der Ausgestaltung der technischen Lösungen sind die Bereiche autonom. Aber eine von allen Fachbereichen akzeptierte Lösung zu finden, alle technischen, administrativen und finanziellen Wünsche unter einen Hut zu bringen, ist sicher nicht einfach? a ie se Der Zentralvorstand setzt sich genau aus diesem Grunde u. a. auch aus den Präsidenten der Fachbereiche zusammen. In diesem Gremium finden die nötigen Diskussionen statt. Dort kann sich eder Fachbereich einbringen und zusammen werden Lösungen gesucht. Die Präsidenten der Fach-
grierende Entwicklung der Fachbereiche und eine zunehmend interdisziplinäre Zusammenarbeit. Es geht gar nicht anders, es funktioniert nur miteinander. Alle nennen sich heute Systemanbieter. Das bringt mich zur Frage, welche Aufgaben für den Verband in den letzten Jahren dazu gekommen sind, was hat sich in den letzten beinahe 16 Jahren grundsätzlich geändert? a ie se Die Grundidee vor 1 Jahren war, die verschiedenen Branchen der Haustechnik zusammenzubringen und den Kunden alle Fachbereiche unter einem Dach anzubieten. Das haben wir in den vergangenen Jahren erfolgreich in die Pra is umgesetzt. Der Verband hat sich laufend weiterentwickelt, aber die Entwicklung ist noch lange nicht fertig. In zehn Jahren werden die Anforderungen und Aufgaben wahrscheinlich noch etwas anders aussehen. Daniel Huser: «Die Grundidee, die verschiedenen Branchen der Haustechnik unter ein Dach zu bringen, haben wir in den vergangenen 16 Jahren erfolgreich in die Praxis umgesetzt».
bereiche informieren ihre Leute. Es ist ihre Aufgabe, die Beschlüsse des Zentralvorstands weiterzuleiten und dafür zu sorgen, dass diese eingehalten werden. Sie erhalten die strategische Unterstützung durch die Geschäftsleitung. a s ee a a Kurz nach der Fusion 2003 erfolgte die Aufstellung der eigenen Fachbereiche mit eigenen Budgets und eigenen Verantwortlichkeiten. Im Nachhinein sieht man klar, dass die verschiedenen Branchen allein, ohne in einem grossen Verband eingebunden zu sein, zu klein und als nationaler Verband nicht lebensfähig wären. Im Verbund durch suissetec befruchten sich die Bereiche gegenseitig. is ae Technisch entwickelt sich a das Gebäude hin zu einem Gesamts stem. Das widerspiegelt sich auch im Verband, es zeigt sich eine inte-
Das ist ein Thema für die Abteilung Technik und Betriebswirtschaft, da steckte und wird weiter viel Arbeit dahinterstecken? Systemanbieter hat doch auch mit Betriebswirtschaft zu tun. Christoph Schaer, sie leiten diese Abteilung. Wie unterstützt der Verband die Mitglieder hierbei? is ae Wir erarbeiten die nötigen Hilfsmittel und Dienstleistungen und schaffen möglichst gute Rahmenbedingungen für unsere Mitglieder. Wir haben diese so weiterentwickelt, dass die Unternehmen ihre Aufgaben möglichst wirtschaftlich erfüllen können. Wir informieren auch laufend über neue technische und energetische Entwicklungen. Unser Engagement findet zudem auch ausserhalb des Verbands im öffentlichen Bereich und zum Teil sogar für Nichtmitglieder statt, damit einerseits die ualität eingehalten und andererseits in nachhaltige Bautätigkeiten investiert wird. So haben unsere Unternehmen auch in Zukunft Arbeit und können Arbeitsplätze anbieten.
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Stichwort neue erneuerbare Energien: Welchen Stellenwert haben diese, immerhin sind auch Vertreter von Anlagen mit fossilen Energien Mitglieder? is ae Wir hatten von Anfang an eine glasklare Haltung und unsere Position auch immer entsprechend kommuniziert. Die Energie- und Klimafrage ist ein gesellschaftliches Problem, wir sind Teil der Lösung. Natürlich gibt es ganz verschiedene Ansätze in der Umsetzung, es gibt erneuerbare Energien, es gibt Energieeffizienz, Gebäudedämmungen usw. Eine nachhaltige
energetische Lösung ist immer eine S stembetrachtung. Mit welchen Massnahmen das Ziel erreicht wird, ist eigentlich unwichtig. Wir setzen uns für gute Rahmenbedingungen ein, damit unsere Mitglieder die Probleme auf die ihnen mögliche Art lösen können. Ein früheres roblem waren fehlende olitiker, welche die Anliegen der Mitglieder in der politischen Debatte vertraten. Wie sieht das heute aus? a s ee a a Wir verzeichnen heute politische Unterstützung
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uer durch das Parteienspektrum. Da ist Peter Schilliger, Nationalrat, unser Ehrenpräsident, aber wir diskutieren auch mit Jürg Grossen, Philippe Bauer und vielen anderen. Wir freuen uns über Politiker, die uns aus berzeugung unterstützen. Ein Beispiel ist der Vorstoss im Ständerat zum Thema der gleich langen Spiesse von staatsnahen Betrieben und privaten Unternehmen bei der Vergabe von Aufträgen. Die lange Debatte zeigt, dass es uns gelungen ist, im Stände- und Nationalrat ein für uns wichtiges Thema zu deponie-
Nach 13 Jahren Geschäftsleitung geht Direktor HansPeter Kaufmann (rechts) in Pension. Sein Nachfolger wird der bisherige Stellvertreter Christoph Schaer. (Bilder: suissetec)
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ren. Und es hat kein einziger Rat gesagt, die Konkurrenz zwischen staatsnahen Betrieben und privaten Unternehmen sei kein Problem, obwohl etliche Mandatsträger staatsnaher Betriebe dem Ständerat angehören. Inzwischen wurden auch bereits zwei weitere Motionen zum gleichen Thema eingereicht. Dann sind politische Verbindungen gewünscht? a ie se Wir fordern unsere Mitglieder immer wieder auf, sich zu engagieren und auch das Gespräch mit Politikern zu suchen. Unser Verband hat deshalb in den letzten zehn Jahren Kommissionen und Arbeitsgruppen gebildet, die Kantonsräte, Nationalräte, auch Schulpflegen und andere Vertreter zu Sitzungen einladen, um die Probleme zu diskutieren in der Hoffnung, dass die Politiker sich für die Anliegen dann in ihren Gremien einsetzen. In Gesprächen können wir unsere Bedürfnisse anbringen, vernehmen aber auch die Bedürfnisse der Politiker. Das heisst eigentlich, alles ist miteinander verknüpft, Wirtschaft, nternehmen, Arbeit, alles ist auch ein Teil der olitik. a s ee a a Wir unterstützen vom Zentralverband aus deshalb edes Mitglied, das in einem lokalen Bereich politisch tätig ist und sich für ein weiteres politisches Amt interessiert. Das Gleiche erwarten wir auch von den Sektionen. ochmals zur gesamten Branche: Was vor allem hat sich geändert in den letzten 1 , 1 Jahren? a s ee a a Sicher die vielen neuen Vorschriften, und die Kunden sind kritischer geworden. Auch die Mieter von Wohnungen beurteilen die Angebote ihrer Vermieter kritischer als früher, nehmen wir nur den Schallschutz als Beispiel. Oder bei der sanitären Ausstattung: Früher war es einfach ein Waschtisch, heute muss es ein Designstück sein. Nicht zu vergessen die ganze Legionellen-Diskussion, generell die vermehrte H giene, das sind Ansprüche, die vor zehn Jahren noch nicht so aktuell waren. Die Ansprüche an das Wohnen generell haben sich stark verändert im Laufe der Jahre. a ie se Nicht nur die Ansprüche der Kunden sind gestiegen, sondern auch die Vielfalt der Materialien. Die Arbeitsprozesse haben sich verändert und werden sich noch mehr verändern.
Heute erfolgt vielfach die Vorfertigung in der Werkstatt, auf dem Bau wird nur noch montiert. Die Digitalisierung hat ebenfalls Einzug gehalten. is ae Dazu kommen noch neue Zielkonflikte wie beim Warmwasser: Was wird höher gewertet, Komfort und H giene (Legionellenschutz) oder der Energieverbrauch Da müssen wir den Kunden die richtigen Informationen vermitteln. Wir organisieren deshalb immer wieder Informationsveranstaltungen für unsere Mitglieder, damit diese die Verbandslinie kennen und andererseits auch wir über ihre Fragen und Bedürfnisse informiert sind. Es heisst immer öfter für nstallationen lug and lay, einstecken und los gehts. Braucht es da auf dem Bau noch Fachleute respektive vertieftes Fachwissen? is ae Wir sprachen schon vom Gebäude als S stem, da gibt es etliche Veränderungen. Und wenn Daniel Huser vorhin von Digitalisierung sprach, nenne ich es lieber Vernetzung und Steuerung. Die Gebäudetechnik ist heute mit dem Internet verbunden. Zum Beispiel Raumtemperaturen, Luftualität, Lichtsteuerung, Storen und anderes hat man heute besser unter Kontrolle, weil die Komponenten miteinander kommunizieren und ein Monitoring stattfindet. Damit ändern sich auch die Anforderungen an die Berufe, denn heute geht es vielfach um Integration. Neue Herausforderungen kommen dazu, andere verschwinden. Das ist der Lauf der Zeit. Für den Verband hat es noch etliche Baustellen in der Zukunft? is ae Ja, wir werden auch in Zukunft Herausforderungen zu meistern haben. Uns wird es auf keinen Fall langweilig. a s ee a a Wir haben schon immer mit verschiedenen Fachleuten und Fachgremien wie zum Beispiel (Fach-)Hochschulen zusammengearbeitet, waren also immer von Anfang an bei neuen Erkenntnissen vorne mit dabei. is ae Wir sind oft auch die enigen, welche vorausgehen, vorausdenken und manchmal ein Risiko eingehen. Das nennt man unternehmerisches Handeln. Vor zehn Jahren waren wir z. B. die Ersten, die Tools für energetische Gebäudesanierungen geschaffen haben, da gab es noch keinen GEAK. Heute schiessen solche Tools wie Pilze aus dem Boden. Wir waren al-
so schon damals der Zeit voraus und sind schon ein bisschen stolz darauf, dass wir den richtigen Riecher hatten. Unser Ziel ist nach wie vor ein zukunftsgerichtetes, agiles Dienstleistungsunternehmen für die Branche zu sein. Daran arbeiten wir eden Tag. Ein Blick in die Zukunft: E istieren die Branchen und der Verband in zehn Jahren noch gleich? is ae Gebäude und Wohnhäuser wird es immer geben, denn wohnen ist ein Grundbedürfnis für die Menschen. Die Technik wird sich natürlich weiterentwickeln, und wir sind Teil dieses Transformationsprozesses. Wir sind in der glücklichen Lage, dass die Gebäude immer stärker im Zentrum stehen werden mit allen Entwicklungen sowie zusätzlichen Angeboten und Vernetzungen, die sich abzeichnen. Elektromobilität zum Beispiel wird dazu führen, dass Gebäude auch zum zukünftigen Tankstellennetz werden. Und es gibt unzählige weitere neue Funktionen, die von Gebäuden verlangt werden. Die Arbeit wird uns nicht ausgehen. Die enovierungen am Bestand stellen doch ein riesiges Auftragspotenzial dar. Bewegt sich da was? a s ee a a Es e istierte schon vor Jahren ein Planspiel: Man nahm an, dass die Hochkon unktur einbricht, die Zuwanderung zurückgeht, dass zudem viele ausgesteuerte arbeitslose Ausländer in ihre Heimat zurückgehen und so den ehemals neuen Wohnungsbestand, in dem sie wohnten, «leeren». Was passiert also, wenn dieser Wohnungsbestand leer wird Die Preise sinken und die modernen Wohnungen mit mehr Komfort werden von den Einheimischen gemietet. Der Altwohnungsbestand wurde nie saniert, verliert an Wert und findet keine Nachfrage mehr. Das Problem haben dann die Banken, denn auch der Altbestand gehört mehrheitlich ihnen. Leere ältere Immobilien werden immer wertloser. Wie gesagt, es ist nur ein Planspiel, aber man sollte darüber nachdenken. a ie se Ich möchte noch die im Moment politische Diskussion über die Abschaffung vom Eigenmietwert erwähnen, denn wenn die Unterhaltskosten nicht mehr steuerlich abgezogen werden können, fehlt weitgehend ein Anreiz für Renovationen. Die Gebäudesubstanz wird leiden, sie droht, vernachlässigt zu werden. Die Banken soll-
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ten ein S stem von Zinsreduktionen und Anreizen für Sanierungswillige im Bestand anbieten. a s ee a a Ich sehe noch ein zusätzliches Problem. Den Eigentümern von Immobilien wird schmackhaft gemacht, etzt noch schnell alles Mögliche zu sanieren, solange es den Unterhaltsabzug noch gibt und weil die Zinsen so tief sind. Die Folgen sind zwei negative Auswirkungen: Diese Arbeiten fordern die Unternehmen in personeller Hinsicht heraus, die personelle Kapazität fehlt, also werden Ausländer benötigt. Und später, wenn der Bauboom vorbei ist, fehlen diese Aufträge den einheimischen Unternehmen. Hans- eter Kaufmann, 1 Jahre Direktor suissetec, ich nehme an, Sie gehen mit einem lachenden und einem weinenden Auge, es gab sicher Höhepunkte und weniger Schönes. ach so viel Engagement öffnet sich doch ein grosses Zeitfenster ohne «Aufgaben», was wird nachher? a s ee a a Wir hatten eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem Zentralvorstand und in der Geschäftsleitung. Ich schätzte die grosse Freiheit und das Ver-
trauen, das selbstständige Arbeiten und die Möglichkeit, sich in die wichtigen Diskussionen einbringen zu können. Die Kompetenzen waren klar geregelt. Als einen Höhepunkt werte ich unsere Werbekampagne für die Berufe der Gebäudetechnik, wir waren die Ersten, die für diese Branchen und Berufe Radiowerbung auf DRS 3 geschaltet haben. Es folgten Auftritte im Fernsehen. Wir konnten damit ein positives, modernes Image schweizweit verbreiten. Es gäbe noch viele weitere, positive Punkte zu erwähnen. Die Unterstützung der Mitglieder durch den Verband ist gut gelungen. Wir konnten anhand unserer Dienstleistungen zeigen, dass sich für ein KMU der Jahresbeitrag für eine suissetec-Mitgliedschaft in den meisten Fällen mehr als lohnt. Erwähnen möchte ich auch unsere Angebote und Dienstleistungen in Sachen Bildung, Weiterbildung und die vielen Dokumente für den Geschäftsalltag. Wie ich meine freie Zeit verbringen werde, darüber mache ich mir keine Sorgen ich habe bereits viele Ideen und Proekte im Kopf. Christoph Schaer, Sie sind seit bei suissetec engagiert und leiteten den Bereich
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«Technik und Betriebswirtschaft». Zuletzt waren Sie auch stellvertretender Direktor. Jetzt wechseln Sie das « ult», Sie kennen die Aufgaben. der gibt es doch etwas bis etzt noch nicht Bekanntes, eine zusätzliche neue Herausforderung? is ae ber die Entwicklung in den Branchen haben wir bereits ausführlich gesprochen, die Transformation des Gebäudeparks ist in vollem Gange. suissetec hat eine solide Strategie, es wird also nicht eine 180-Grad-Wende geben. Natürlich wollen wir uns weiterentwickeln und verbessern, und die eine oder andere Idee habe ich diesbezüglich natürlich auch. Für mich persönlich ist es schon eine grosse Veränderung. Den Bereich «Technik und Betriebswirtschaft» gebe ich komplett ab, und bei der neuen Aufgabe gibt es sicher einige Herausforderungen zu meistern ich freue mich sehr darauf, diese zusammen mit einem hervorragenden Team in Angriff nehmen zu dürfen. ■ www.suissetec.ch
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Normen & Co. |
Normen, Merkblätter, Richtlinien, Broschüren und Co.
Glossar für Werkverträge Welches sind die wichtigsten rechtlichen Begriffe, welche in Werkverträgen der Gebäudetechnik vorkommen und was ist darunter zu verstehen? Ein neues suissetec-Merkblatt schafft mit einem Glossar dazu Übersicht und Klarheit.
immer im Konte t des gesamten Vertrags zu sehen. Bei Unklarheiten empfiehlt man, den suissetec-Rechtsdienst oder eine andere kompetente Rechtsberatung zu konsultieren. Die Herausgeber verstehen das publizierte Merkblatt als Dienstleistung für
Quelle: suissetec
■ Das im März 2019 erschienene Glossar für Werkverträge bietet in tabellarischer Form eine bersicht zu den gängigen rechtlichen Begriffen in Werkverträgen der Gebäudetechnik. Es soll die Unternehmer (bzw. deren Handlungsbevollmächtigten) darin unterstützen, die Bedeutung dieser Begriffe für seine Angebote und im Pro ektalltag besser abzuschätzen.
Struktur Den einzelnen berbegriffen werden einzelne Unterbegriffe zugeordnet. In den Spalten «Rechtliche Bedeutung» und «Bemerkungen» wird wo nötig auf zusammenhängende Begriffe (in fetter Schrift) verwiesen. Die aktuellen Erklärungen basieren auf dem Obligationenrecht und der Norm SIA 118 (Ausgabe 2013). Die Verfasser des Merkblattes weisen auf die vertragsrechtliche Möglichkeit hin, genannte Bestimmungen (meistens) mit individuellen Vertragsklauseln abzuändern. Rechtsbegriffe seien zudem
Titelseite des 12-seitigen Merkblatts.
die Branche. (Eine Haftung für Vollständigkeit, Inhalt und Korrektheit des Glossars wird ausgeschlossen.) ■ Das Mer blatt ist u be iehen unter www.suissetec.ch Ser ice Mer blätter suissetec 8021 Zürich Robert Diana Tel. 043 244 73 33
Normen & Co. |
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Normen, Merkblätter, Richtlinien, Broschüren und Co.
Reinigung und Pflege in Küche und Bad Der Fachbereich Sanitär/Wasser/Gas von suissetec hat in Zusammenarbeit mit Allpura, dem Verband Schweizer Reinigungsunternehmer, die bewährte, jedoch in die Jahre gekommene Broschüre «Reinigung und Pflege in Küche und Bad» komplett überarbeitet und auf den neuesten Stand gebracht. Quelle: suissetec
■ Unternehmer der Gebäudetechnik übergeben die Broschüre vor Inbetriebnahme der installierten Geräte in Küche und Bad gerne ihrer Kundschaft. Denn Glanz und Sauberkeit in Bad und Küche setzen eine regelmässige Pflege voraus. Für die vielen verschiedenen Materialien, die bei Apparaten und Armaturen verwendet werden, gibt es gemeinsame Grundregeln, aber ebenso materialspezifische Anforderungen an Reinigung und Pflege. Unter «Allgemeines» finden die Benutzer Hinweise auf die angemessene Dosierung von Wasch- und Reinigungsmittel gemäss der Wasserhärte im Versorgungsgebiet.
Tipps je nach Materialtypen Die Broschüre enthält Hinweise auf die spezifischen Eigenschaften von 11 diversen Geräte- und Materialt pen, die in Küche und Bad zum Einsatz kommen, und leitet davon bewährte Pflegetipps ab. Nur einige Beispiele seien hier aufgeführt: Armaturen und Garnituren sind mehrheitlich aus Messing und weisen meistens eine Oberflächenbeschichtung aus Chrom auf. Sie sind leicht zu reinigen, die Kratzfestigkeit ist edoch beschränkt. Waschbecken, WCs, Bidets und Urinale bestehen aus glasierter Keramik.
Ihre Oberfläche ist sehr hart und reinigungsfreundlich, edoch schlagempfindlich. Die Glasur ist gegen die meisten Säuren, Laugen und Lösungsmittel beständig. Bei Edelstahl oder Chromstahl handelt es sich um eine Metalllegierung mit einer hohen Korrosionsbeständigkeit. Die polierte, satinierte oder gebürstete Oberfläche ist sehr kompakt und daher leicht zu reinigen. Die Kratzfestigkeit ist edoch beschränkt. Holz wird wegen seiner Natürlichkeit in Küche und Bad wieder vermehrt geschätzt und eingesetzt. Alle Ausführungen in Holz (Massivholz, Sperrholzplatte, furnierte Spanplatte usw.) sind feuchtigkeitsempfindlich, daher ist die Oberfläche mit einer Beschichtung versehen. ■
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Das letzte Blatt der 16-seitigen Broschüre ist vorgestanzt, sodass sie in jedem Revisionsordner, welcher der Kundschaft abgegeben wird, abgeheftet werden kann.
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Rückblick: 17. Nationale Photovoltaik-Tagung 2019 – Aktualisierung eines breiten Themenspektrums
Von der Nische zur Stütze der Stromversorgung Was vor über 40 Jahren als Nischentechnologie begonnen hat, stellt heute eine wichtige Stütze der künftigen Stromversorgung dar. Dass sich die entsprechende Branche trotz anfänglicher Hindernisse auch in der Schweiz etabliert hat, bestätigt die Rekordteilnahme an der 17. Photovoltaik-Tagung in Bern. Jürg Wellstein, Peter Warthmann
■ Vor über 40 Jahren wurden die aus der Raumfahrt stammenden Photovoltaik-Module der Fachwelt vorgestellt. Seither ist daraus ein Technologiesektor mit vielen Marktakteuren im Bereich der Stromversorgung entstanden. Dies gilt weltweit, aber auch in der Schweiz. Bestätigt wurde diese Tatsache durch die 17. Nationale Photovoltaik-Tagung, die am 2 . 27. März 2019 in Bern stattfand und eine Rekordzahl von rund 50 Teilnehmenden aufwies. Das Themenspektrum deckte alle aktuellen Fragestellungen und Entwicklungen ab: von der internationalen Betrachtung über Rahmenbedingungen, Sektorkopplung bis zur Forschung und Entwicklung in den Bereichen der Zellen, Module und Gebäudeintegration.
Von der Nische zum Player Auf bald 40 Jahre schauen die Pioniere der TISO zurück. Die Solaranlage cino
lare ging 1982 mit 288 Modulen und einer Nennleistung von 10 kW als erste Installation Europas ans öffentliche Stromnetz. In regelmässigen Abständen
wurden Referenzmodule im SUPSILabor gemessen. Die Untersuchungen zeigen inzwischen, dass die Zellen auch nach vier Jahrzehnten weiterhin genü-
An der 17. Nationalen Photovoltaik-Tagung, die am 26./27. März 2019 in Bern stattfand, bestätigte die Rekordzahl von rund 650 Teilnehmenden die Relevanz der Branche. Das Themenspektrum deckte alle aktuellen Fragestellungen und Entwicklungen ab.
Podiumsdiskussion um Fragen zur Revision des Stromversorgungsgesetzes: Roger Nordmann (NR), Daniel Schafer (ewb), Jürg Grossen (NR), Aeneas Wanner (Moderator), Michael Frank (VSE) und Matthias Gysler (BFE).
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gend Strom liefern können. Um 1980 wurde die Photovoltaik noch als Nischenprodukt abgestempelt. Moderne Stromerzeugung erfolgte zwar getrübt durch erste verhinderte Pro ekte durch die Atomkraft. Viel politische berzeugung und noch mehr finanzielle Mittel flossen in diese Grosstechnologie. Heute steht weltweit eine installierte Photovoltaik-Leistung von über 500 GWp im Einsatz und damit hat diese zunächst verkannte Nischentechnologie sogar die AKW-Parität erreicht, auch wenn deren Energieertrag wohl noch immer höher ausfallen dürfte. Deutschland ist einer der PhotovoltaikVorreiter geworden, indem der Staat die Förderung auf Sonne und Wind ausgerichtet hat. Alleine in Ba ern sind Module mit einer Leistung von ,2 GWp installiert, deren Stromproduktionsanteil rund 15 Prozent darstellt. Die Schweiz hat 2 GW zur Verfügung und deckt damit circa 3 Prozent der Elektrizitätserzeugung ab. Dieser Wert ist zwar nicht berauschend zu lange wurde die Photovoltaik negiert , aber die entstandene Branche an Planenden, Installateuren und andern Marktakteuren hat sich etabliert. Eindrücklich konnte dies an der 17. Photovoltaik-Tagung mit Rekordbeteiligung demonstriert werden.
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Modellierung von Jahresverläufen 2011–2016 mit Leistungsspitzen von 50 GW und deren möglicher Brechung (peak shaving) während Sommerzeiten. (Grafik: Roger Nordmann / Swissolar)
Zuwachs nötig und gefordert Nicht zum ersten Mal dient diese Tagung zum Formulieren von Zielen, die heute edoch nicht mehr ausschliesslich einer Wunschvorstellung entsprechen. Sie müssen viel konkreter formuliert werden. Globale Klimaziele, nationale Energiestrategie 2050, sukzessiver Ausstieg aus der Atomkraft, erhöhter Strombedarf durch Einwohnerzunahme und Substitutionen bei der Gebäudetechnik und im Verkehr sind relevante Stichworte dazu. Kleine Schritte reichen nicht mehr aus, es braucht ein starkes Plus an Gigawatt. In 30 Jahren sollte ein Anstieg von 2 auf 50 GW erfolgen. Aber es braucht vor allem im Winter mehr Strom, wo die Photovoltaik üblicherweise schlechte Karten hat. An der Tagung ist daher deutlich hörbar gewesen, dass Grossanlagen benötigt werden, z. B. bei Landwirtschaftsbetrieben, Infrastrukturen usw. Dort muss wieder auf die Einspeisung gesetzt werden können, weniger auf den vor Ort anfallenden Verbrauch. Die neuerliche Fokussierung
Stromkosten der Photovoltaik haben in Deutschland sowohl für Haushalte als auch für die Industrie grundsätzlich Parität erreicht. Tarifdiskussionen gehören jedoch nach wie vor zu den Hemmnissen der Umsetzung. (Grafik: Bruno Burger / Fraunhofer-Gesellschaft / ISE Freiburg)
Zu den Neuerungen beim Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) gehört die Möglichkeit, eine Trennung der Parzellen durch Verkehrswege oder Gewässer zu überwinden. (Bild: Wieland Hintz / BFE)
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auf den Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) hat Vorteile, führt aber gleichzeitig zu einer Lähmung grosser Pro ekte, a mehr noch, kann sogar nur partielle Dachintegrationen provozieren, wenn Hauseigentümer ein Optimum an Eigenversorgung anstreben, weil die Einspeisung zum Verlust wird. Zudem muss die Investitionssicherheit erhöht werden, indem das ständige behördliche Variieren der Rahmenbedingungen beendet wird und langfristig gültige, breit abgestützte Leitlinien zum Tragen kommen. Beispiel dieser mühseligen Politik sind auch die langen Wartezeiten für KLEIV- und GREIV-Vergütungen, deren Kontingente noch vor einem Jahr als gegeben deklariert wurden, nun aber plötzlich drastisch vermindert werden können. Neuanmeldungen müssen circa 1,5 bzw. 2 Jahre warten. Hinzu kommt, dass für einen Staat, welcher Energiestrategien umsetzen will, solche Wartezeiten eigentlich ein No-Go sein sollten. In Diskussion befindet sich aber auch das Tarifs stem, das für alle Akteure dienlich sein müsste.
kann. Es geht um die ezentralität (der Stromproduktion), welche mit der Photovoltaik stark gefördert wird. Es geht um die igitalisierung, welche den industrialisierten Teil der Menschheit mit aller Macht erfasst hat. Und schliesslich geht es auch noch um die emokratisierung, mit welcher alle Prosumer Teil des Energieversorgungss stems werden. Diese vier «D» prägen offenbar
das aktuelle Verständnis der heutigen und künftigen Herausforderungen.
ZEV entspannt sich Schritt für Schritt Die involvierten Energieversorger kümmern sich um diese Trends, zeigen Lösungen auf und verfolgen entsprechende Marktmodelle. Der ZEV (Zusammenschluss zum Eigenverbrauch) bietet vor allem diesen Akteuren und Profis ein in-
Anspruchsvolle Situation für Marktakteure Manchmal ist die Faktenlage beinahe erdrückend. Gemäss einer SwissolarUmfrage scheinen die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse von zahlreichen Mitgliederfirmen unbefriedigend zu sein. Sowohl die eigentlichen Ergebnisse als auch die Margen reichen für eine gesunde Betriebsführung nicht bei allen. Der Markteinbruch 201 und ein steigender Preisdruck sind oft nur durch uerfinanzierungen zu bewältigen. Die langfristigen Geschäftsentwicklungen im Photovoltaik-Markt sind auf diese Weise gefährdet. Swissolar fordert deshalb, dass der gesteigerte Aufwand an administrativer Arbeit und für Formulare wieder vermindert werden muss. Der Alltag ist für manche Unternehmen sehr anspruchsvoll, zermürbend und wenig ermutigend. An der Tagung werden sie dann mit atemberaubenden E pansionszielen konfrontiert, für deren Umsetzung sie fortan tätig werden sollen. Und dann präsentiert man noch die derzeit prägenden Trends, welche die Baubranche und damit auch der Photovoltaik-Sektor antizipieren müssen. Sind alle diese Dinge verkraftbar Es geht um die ekarbonisierung, die als Ziel in aller Munde ist und zu der die Photovoltaik einen Teil beitragen
Verteilnetze werden durch hohe Photovoltaik-Anteile beeinflusst. In einer entsprechenden Region Bayerns hat die Bandbreite bzw. Volatilität des Lastflusses eines Umspannwerks deutlich zugenommen. (Grafik: Frank Wirtz / Bayernwerk Netz GmbH)
Die Sonnenfinsternis vom 20. März 2015 bedingte in Bezug auf die massive, kurzzeitige Photovoltaik-Einspeisungsverminderung eine sorgfältige Vorbereitung von Regelenergie und Systemstabilität. (Grafik: Frank Wirtz / Bayernwerk Netz GmbH)
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Die Energy-Charts des Fraunhofer-Instituts ISE bieten eine breite Informationspalette an Energiedaten und deren grafische Aufbereitung. (www.energy-charts.de)
teressantes Werkzeug, indem leistungsstarke Photovoltaik-Anlagen tatsächlich für den Eigenverbrauch von zahlreichen Nutzern zur Anwendung kommen können. Inzwischen hat der Bund wertvolle Anpassungen dieses Modells durchgeführt. Parzellen können zusammengeschlossen werden, auch wenn ein Verkehrsweg oder ein Gewässer dazwischen liegt. Hinzu kommt ein neuer, zwischen Betreiber und Mieter hälftig aufteilbarer Kostenvorteil von eigenem Solarstrom gegenüber den Netzstromkosten. Vor allem für neu zu erstellende Areale und grössere Mehrfamilienhäuser dürfte der Solarstrom eines ZEV-Verbunds, gewonnen an der eigenen Gebäudehülle, eine wichtige Option und eine Erfolgsgeschichte werden.
Entwicklung zur Gebäudehüllennutzung und Speicherung Aus der ursprünglich angewandten Dachmontage und der später hinzugekommenen Dachintegration von Modulen ist heute eine komplette Gebäudehülle zur Solarstromproduktion entstanden. Auch die Fassade gehört dazu. Dabei wird beispielsweise aus ökonomischer Sicht noch erwogen, ob die Nordseite des Hauses ebenfalls genutzt werden sollte. Die Kostendifferenzen haben sich auch im Fassadenbereich deutlich reduziert. Gleichzeitig sind Farben und Formen von Modulen vielfältiger geworden. Einige Beispiele belegen an der Tagung diese architektonische Ausweitung und Kombination mit dem Ziel, auf der Parzelle eigenen Strom erzeugen zu können bis zur Ma imalversion eines Plusenergiehau-
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ses. Der Beweis ist erbracht. Sogar in der institutionellen Immobilienbranche ist diese Botschaft angekommen. Mit der Solarstrom-Speicherung tun sich die Akteure allerdings noch schwer. Die Photovoltaik-Charakteristik ist nicht ideal für einen kontinuierlichen Power-to-Gas-Prozess, was eines der derzeitigen Hemmnisse für diese Technologie darstellt. Dennoch gilt es, einerseits die Möglichkeiten der saisonalen Speicherung durch Wasserstoff oder daraus produziertes Methan weiter zu verfolgen, anderseits Optionen der Sektorkopplung zu prüfen und in Gesamtzusammenhängen zu agieren. Was als Aufruf an alle Teilnehmenden daherkommt, eignet sich schlussendlich nur
Modulfehler erkennen und bewerten Am zweiten Tag der PV-Tagung fand über Mittag der Workshop «Modulfehler erkennen und bewerten» statt. Ein Schweizer Expertenteam berichtete über Erfahrungen bei der Fehlervermeidung während der Herstellung, über mobile Feldmessungen und stationäre Analysen im Labor. Die Zusammenarbeit findet im Rahmen der internationalen Plattform IEA PVPS Task 13 statt, welche das Ziel hat, den Ertrag und die Zuverlässigkeit von PV-Systemen zu analysieren, zu verbessern und sich zu diesem Thema auf internationaler Ebene auszutauschen. PV-Module arbeiten bis 35 Jahre und länger. Modulfehler kommen vor und sind nicht immer von blossem Auge zu erkennen. Sie können zu Leistungs- und ErEine Elektrolumineszenz-Untersuchung zeigt tragsreduktionen und zu sicherheitsrelediverse Zelldefekte wie inaktive Bereiche durch vanten Mängeln führen. Die sechs Mikrorisse oder Kontaktfehler. (Referat Evelyn Referenten stellten heutige Methoden zur Bamberger, SPF) Erkennung und Bewertung von Fehlern in PV-Modulen vor. Sie gaben einen Überblick zu typischen Fehlerkategorien: Kontaktfehler, Zellbruch (Mikrorisse/Microcracks), Delamination, Verfärbung, Rückfolienschaden, Glasbruch, eingedrungene Feuchtigkeit, Überhitzung, spannungsinduzierte Degradation (PID), defekte Bypassdioden oder schlechte Steckverbinder. Bei der Fehlerbewertung wird unterschieden zwischen Leistungsverlusten, Sicherheitsfehlern und optischen Fehlern. In den Referaten wurden folgende Methoden und Themen behandelt: Einführung zum Schweizer IEA TASK 13 Netzwerk (Gabi Friesen, SUPSI), Thermografiemessung aus der Luft * (Urs Muntwyler, BFH), Direktmessungen ohne Demontage mit mobilen Systemen (Franz Baumgartner, ZHAW), Modulcharakterisierung mit einem mobilen Testlabor durch Messung einzelner demontierter Module (Evelyn Bamberger, HSR/SPF), Messung einzelner Module im akkreditierten Testlabor (Mauro Caccivio, SUPSI), Fehlerursache und -prävention in der Produktentwicklung (Gianluca Cattaneo, CSEM).
Übersicht: mobile Messtechnik für die Inspektion von PV-Anlagen. (Referat Gabi Friesen, SUPSI)
* In HK-Gebäudetechnik Ausgabe 6-7/2019 folgt ein Artikel über Drohnen-Thermografie für PV-Anlagen.
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für wenige, die sich dann aber zurückhalten, weil fehlende Investitionsanreize lähmen. Sollen Klima- und Energieziele wirklich erreichbar sein, so wird ein gemeinsames Einstehen für die Förderung solcher Technologien unumgänglich.
Vom Wirkungsgrad und anderen Wünschen Kontinuierlich hat die Forschung und Entwicklung an der Verbesserung der Photovoltaik gearbeitet. Auch die Schweiz hat wertvolle Beiträge dazu geleistet. Stabile Prozesse, mit denen Zellen mit hohen Wirkungsgraden (von rund 18 bis 25 Prozent) erreichbar sind, resultieren daraus. Die 17. Photovoltaik-Tagung präsentierte wohl zum 17. Mal die wesentlichen Fortschritte der Zellen- und Modulforschung. Es sind beispielsweise SilikonHetero unction-Beschichtungen (HJT), die zu einem vereinfachten Prozessablauf führen, aber auch Ausgangspunkt für weitere Zellkonstruktionen bzw. -modifikationen sind. Mit dem Aufbrin-
gen einer Perowskit-Schicht auf die Silikonbasis versprechen sich die Forschenden eine weitere Steigerung der Wirkungsgrade. Ebenso vielversprechend sind bifaziale Module, mit denen das Licht beidseitig genutzt werden kann. Sie eignen sich für Schallschutzwände, Gründächer, Faltdächer usw. Die damit verbundene Möglichkeit zur vertikalen Positionierung bricht beispielsweise die Leistungsspitze am Mittag und bietet verbesserte Erträge zu den Randzeiten. Ob das Streben nach wenigen zusätzlichen, mit hohem Aufwand erlangten Effizienzprozenten in Frage gestellt werden soll, wurde kaum diskutiert. Dazu sind die wissenschaftlichen Zielsetzungen zu stark fokussiert. Für die Applikation an Gebäuden sind edoch die Langzeitstabilität, die Verarbeitungs ualität (vgl. Kasten «Modulfehler»), die mögliche Vielfalt und die Prozessvereinfachung ebenso wichtige Forschungsaspekte geworden, denen man weiterhin grosse Beachtung schenken sollte.
Grösse allein oder miteinander?
Ein Satz fand an der 17. Photovoltaik-Tagung in Bern Gefallen: «We must go big and be ond.» Frei übersetzt: Das Ziel ist Grösse und künftige Bedeutung. Beides ist auch in der Schweiz aufgegleist, also sowohl global als auch national von Relevanz. Dabei darf die Photovoltaik-Branche aber nicht ausser Acht lassen, dass der Umbau des Energieversorgungss stems sowohl Strom als auch Wärme umfasst und daher nur ein gemeinsamer Weg zum Ziel führt. Am 12. 13. März 2020 werden wir in Lausanne über die gemachten Schritte und die nächste Etappe wieder informiert. ■ rogramm und eferate der Tagung , weitere nfos: www.swissolar.ch p www.swissolar.ch
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Rückblick: 3. Photovoltaik-Industrietag 2019 an der Berner Fachhochschule in Burgdorf
Solarstrom gewinnen und zeitgleich verbrauchen oder intelligent speichern Der 3. Photovoltaik Industrietag 2019 an der Berner Fachhochschule in Burgdorf wurde unterstützt vom BFE und dem Swiss Competence Energy Research Programm für zukünftige Stromnetze «SCCER-Furies», bei dem das Photovoltaik-Labor wesentlich mitarbeitet. Andreas Walker
■ Der 3. Photovoltaik-Industrietag fand am 23. Januar 2019 statt. Rund 140 interessierte Fachleute aus der Schweizer Photovoltaik-Branche verfolgten die Referate an der Berner Fachhochschule in Burgdorf. In der Eröffnungsrede stellte Urs Muntw ler, Laborleiter und Professor für Photovoltaik (PV) die aktuellen Forschungspro ekte vor. Er zeigte, wie sich die PV-Energieproduktion in den letzten Jahren entwickelt hat und dass sie in naher Zukunft die wichtigste erneuerbare Energie uelle sein wird. Im Rahmen der Energiestrategie 2050 wird die fehlende Energie durch das Auslaufen der Kernkraftwerke primär mit PVModulen erzeugt werden. Die Energiestrategie 2050 sieht deshalb einen Ausbau der PV-Energieproduktion auf 12 TWh a bis zum Jahr 2050 vor. Ziel des 3. PV-Industrietags war die Präsentation von Pro ekten der angewandten PV-Forschung sowie der Fokus auf die Zusammenarbeit mit der Industrie. Höhepunkt der Referate war die Vorstellung des Borgna Converters, der von Luciano Borgna einem lang ährigen Mitarbeiter des PV-Labors der Berner Fachhochschule erfunden und zum Patent angemeldet wurde.
weltweite Nachfrage nach den Messdaten immer mehr ansteigt, kommen neben Anbietern von PV-Simulationsprogrammen immer mehr Forschende auf die Fachhochschule Bern zu.
rekt an den Heizstab im Boiler geleitet und Warmwasser erzeugt (z. B. mit dem Verbrauchsregler «Ohmpilot» von Fronius).
Speicherung von Solar-Energie
Die Produktion und Speicherung von Solarstrom kann gut mit der ElektroMobilität kombiniert werden. Die Idee des bidirektionalen Ladens eines Elektro-Autos soll es ermöglichen, den Energiefluss in beide Richtungen zu nutzen. Einerseits wird der Akkumulator des Elektro-Autos konventionell mit einer PV-Anlage mit Sonnenenergie geladen. Mit dem vollen Akku kann entweder eine bestimmte Reisestrecke zurückgelegt werden oder er dient als Stromspeicher, der bei Bedarf von Spitzenenergie im Netz wieder angezapft wird. Damit bildet die Ladestation zusammen mit einem für bidirektionales Laden ausgerüsteten Fahrzeug nichts anderes als eine mobile Pufferbatterie, die es ermöglicht, die produzierte Sonnenenergie zu speichern und bei Bedarf
Solarenergie gewinnen ist eine Sache. Mindestens so wichtig ist auch die Speicherung dieser erneuerbaren Energie, denn oft scheint die Sonne und es wird nicht die gesamte Energie gebraucht. Oder man benötigt viel Energie zu einer Zeit, in der kein Solarstrom produziert wird. Für Besitzer einer PV-Anlage ist es wichtig, möglichst viel des selbst erzeugten Stroms selbst nutzen zu können, das ist ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll. Solarenergie kann effizient für den Haushalt, die Elektro-Mobilität und für die Warmwasserbereitung genutzt werden. Nach dem Prinzip «Power-to-Heat» (Strom zu Wärme) etwa wird in Spitzenzeiten der Energieproduktion überschüssiger Solarstrom di-
Das Elektro-Auto als Energiespeicher
Laborrundgang Die Tagungs-Teilnehmer hatten zusätzlich die Möglichkeit, die Labors zu besichtigen, in denen die Mitarbeitenden der Fachhochschule Bern ihre Pro ekte durchführen. In den Labors werden permanent PV-Module, Wechselrichter und vieles mehr erfolgreich getestet und gemessen. Das Labor der Berner Fachhochschule betreibt wohl die weltweit längsten und umfassendsten Langzeitmessungen von PV-Anlagen. An ihnen wird die Langzeit-Stabilität gemessen und laufend verbessert. In einem eigenen Hochspannungs-Labor werden Blitzeinschläge und ihre Wirkung auf PV-Anlagen simuliert. Da die
Prognose der Potenziale der erneuerbaren Energien bis 2050 für die Schweiz. Die durch PV-Module erzeugte Sonnenenergie wird voraussichtlich den Hauptanteil ausmachen. (Grafik: Prognos)
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wieder zu verwenden. Damit kann das Auto als grosse Batterie genutzt werden anstelle von grossen und teuren Batterien im Keller. Bis etzt wird diese Technologie nur von wenigen Autos unterstützt wie etwa von Nissan Leaf, Kia Soul EV, Citroen- und Peugeot-Modellen sowie vom Mitsubishi Outlander PHV. Allerdings unterstützt bisher nur CHAdeMO bidirektionales Laden (siehe Kasten). CSS könnte es theoretisch auch, doch können die bisherigen Ladestationen kein Inselnetz aufbauen.
Der Borgna-Converter
Die Referenten am 3. Photovoltaik-Industrietag 2019: Noah Pflugradt, Daniel Gfeller, Urs Muntwyler, Duglas Urena, Thomas Schott, Iso Lechthaler, Franziska Kuonen und Manuel Lanz. (Bilder: Andreas Walker)
Luciano Borgna demonstriert seinen Borgna-Converter. Dieser wurde beim Europäischen Patentamt zum Patent angemeldet.
Als Höhepunkt der Tagung wurde der Borgna-Converter vorgestellt. Dieser Wandler ist eine neue Topologie für hocheffiziente Schaltregler und wurde
Urs Muntwyler, Leiter des PV-Labors der Berner Fachhochschule (BFH) und Professor für Photovoltaik, tankt Sonnenstrom an der PV-Anlage der BFH in Burgdorf.
Stromerzeugung finanziert aus dem Netzzuschlag. Rechts: Stromerzeugung pro Kopf aus Solar- und Windenergie im internationalen Vergleich, EU-Raum inkl. Schweiz. (Quellen: Stiftung KEV, Schweizerische Energie-Stiftung (SES) / Studie «Photovoltaik als kostengünstigste Stromquelle dauerhaft blockiert?», Autoren: Rudolf Rechsteiner, Ruedi Meier, Urs Muntwyler, Thomas Nordmann, 30. Oktober 2018, Herausgeber: SES, PDF unter: www.energiestiftung.ch › Informieren › Publikationen › Studien)
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von Luciano Borgna, einem lang ährigen Mitarbeiter des PV-Labors der Berner Fachhochschule erfunden. Durch eine Kombination aus innovativer Schaltung und intelligenter Ansteuerung der Halbleiter werden Schaltverluste beim Borgna-Converter nahezu vollständig vermieden und die elektromagnetischen Störungen des Wandlers auf ein Minimum reduziert. Die Arbeiten am Borgna-Converter wurden durch die Schweizerische Agentur für Innovationsförderung Innosuisse und die SCCER-Furies unterstützt. Die Schaltung wurde am Europäischen Patentamt zum Patent angemeldet. Lizenzen am Patent können zu günstigen Konditionen erworben werden, wobei Schweizerische Unternehmen von einem Vorzugstarif profitieren. Es gibt zwei Versionen des Borgna-Converters. Ein Converter hat 100 W Nennleistung und erreicht einen Spitzenwirkungsgrad von 98,8 . Das ist für einen Schaltregler dieser Grössenordnung ein ausserordentlich guter Wert. Der zweite Protot p hat bereits 2 kW Nennleistung und erreicht einen Spitzenwirkungsgrad von beachtlichen 99,4 . Für Solarwechselrichter ist diese neue Technologie aufgrund ihrer hohen Effizienz, der günstigen EMV-Eigenschaften (Elektromagnetische Verträglichkeit) und des einfachen Aufbaus geradezu prädestiniert.
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Hocheffizienter Schaltregler: Entwickelter Prototyp des Borgna-Converters, der zum Patent angemeldet wurde. (Bild: Berner Fachhochschule, Burgdorf)
dem Jungfrau och etwa so viel Strom wie eine optimale Anlage in Südspanien fast 50 davon im Winter. Wenn bei stabilen Schönwetterlagen im Schweizerischen Mittelland oft im Winter eine Nebeldecke liegt, scheint in den Alpen und Voralpen die Sonne. Deshalb wurde bereits 1992 auf dem Mont Soleil (1289 m ü. M.) auf einem 20 000 m grossen Feld das damals grösste PV-Sonnenkraftwerk Europas zu Forschungs- und Demonstrations-
zwecken errichtet, das internationale Bekanntheit erlangte. Es hat eine Leistung von 5 0 kW. Die Gesamtfläche der Solarzellen beträgt 4575 m . Damit werden ährlich rund 550 MWh Strom erzeugt. ■ eferate: www.p test.ch ews . ndustrietag www.pvtest.ch
Solarstrom-Produktion im Winter Die weitere Nutzung mit grösseren PVAnlagen im voralpinen bis hochalpinen Gebiet sind ebenfalls Forschungsthemen am PV-Labor der Berner Fachhochschule in Burgdorf. Die Stromproduktion mit Sonnenenergie fällt im Winter geringer aus als im Sommer. Der Energieverbrauch ist aktuell edoch im Winter höher, da zusätzlich geheizt werden muss. Deshalb sieht die Energiestrategie 2050 vor, dass erneuerbare Energien im Winter vor allem mit Windkraft und Pumpspeicherwerken produziert werden soll. Dennoch kann auch im Winterhalb ahr durch PV-Anlagen eine bedeutende Menge Strom produziert werden. PVAnlagen in höher gelegenen Regionen produzieren mehr Strom im Jahresmittel und können mehr Solarstrom im Winter erzeugen. Dafür sind vor allem vertikale Flächen interessant, bei denen kein Schnee die Produktion verunmöglicht (z. B. an den grossen Balkongeländer-Flächen auf der Südseite). So produziert die 25- ährige PV-Anlage auf
Bidirektionales Laden: CHAdeMO und CCS CHAdeMO ist der Handelsname einer markenübergreifenden elektrischen Schnittstelle eines Batteriemanagementsystems für Elektroautos, das in Japan entwickelt wurde. Damit kann der Akkumulator eines Elektrofahrzeugs oder Plug-in-HybridFahrzeugs direkt mit einer hohen elektrischen Leistung geladen werden. Die grösste Verbreitung haben CHAdeMO-Ladesäulen mit einer Ladeleistung bis 50 kW. Der Ursprung des Namens kann vom japanischen Satz «Ocha demo ikaga desuka» abgeleitet werden, was etwa heisst: «Wie wäre es mit einer Tasse Tee?» Der Name weist somit darauf hin, dass ein leer gefahrenes Elektroauto nach einer Tasse Tee, also innerhalb von 15 bis 30 Minuten auf 80 % der Batterie-Kapazität aufgeladen werden kann und die Reise bereits wieder fortgesetzt werden kann. Der CHAdeMO-Stecker hat die Dimension eines durchschnittlichen Feuerwehrschlauchs. Die grösste Verbreitung hat CHAdeMO in Japan. Das Combined Charging System (kombiniertes Ladesystem, abgekürzt CCS) ist ebenfalls ein internationaler Ladestandard für Elektrofahrzeuge. Dieses System ist in der Lage, mit seinem standardisierten Steckersystem sowohl Gleichstromals auch Wechselstromladeverfahren zu ermöglichen. CCS ist jünger als CHAdeMO und der Stecker hat etwa die gleichen Dimensionen. Es ist das bevorzugte Schnellladesystem der Autohersteller Audi, BMW, Mercedes, Ford, General Motors, Porsche und Volkswagen und wurde auch von diesen entwickelt und gefördert. Das europäische CCS basiert auf der Typ-2Fahrzeugkupplung, der mit zwei zusätzlichen Gleichstrom-Steckerpolen erweitert worden ist und als «Combo 2» bezeichnet wird. Mit CCS ausgerüstete Fahrzeuge lassen sich über Typ-2- und Combo-2-Fahrzeugkupplungen aufladen. Das im Einzelfall genutzte Ladeverfahren und die Ladezeit sind dabei sowohl von der Spannungsquelle (Leistungsfähigkeit und Gleichstromtauglichkeit) als auch von den fahrzeugseitigen Voraussetzungen (Gleichstromtauglichkeit und/oder Leistungsfähigkeit des Bordladegeräts) abhängig. Typ 2 und Combo 2 wurden in der EU als Standardsteckverbindungen bei Ladeleistungen über 3,6 kW für Wechselstrom und über 22 kW für Gleichstrom festgelegt.
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Salzbatterien haben ein grosses Potenzial für die Zukunft, vor allem für stationäre Anwendungen
Fair produzierter Batteriespeicher aus der Schweiz Salzbatterien sind umweltfreundlich, robust, sicher und nicht teurer als Lithiumbatterien. Sie eignen sich besonders als stationäre Heimspeicher. Diesen Markt will die Firma Innovenergy aus dem Berner Oberland nun mit ihrer lokal gefertigten Salzbatterie erschliessen. David Eppenberger
■ Ehrensache, dass Ma Ursin im Elektroauto zum Bahnhof nach Meiringen kommt. «Es läuft mit Strom aus einer Salzbatterie», erklärt er seinem Besucher. Womit wir mitten im Thema wären. Mit seiner Firma Innovenerg GmbH arbeitet er seit ein paar Jahren daran, umweltfreundliche Batterietechnologie auf Basis von Kochsalz, Eisen und Nickel massenmarkttauglich zu machen. Dass diese funktioniert, ist längstens erwiesen. Die sogenannte Zebra-Batterie wurde bereits in den 70er-Jahren in Südafrika entwickelt. Der Daimler-Konzern setzte sie in den 90erJahren in Elektroautos ein, Busse und Lieferwagen fahren noch heute mit Salzbatterien. Auch unter dem Sessel von Ursins Kleinwagen ist eine solche untergebracht. Er lacht: «Sie sehen, es funktioniert » Doch eigentlich sei die Salzbatterie gar nicht sonderlich geeignet für die individuelle Elektromobilität, sagt er. In der aktuellen ElektroautoEuphorie mit Tesla und Co. sind Hochleistungsbatterien auf Lithium-Basis gefragt. Salzbatterien fristen deshalb ein Schattendasein, weil Forschungs- und Entwicklungsgelder vor allem in lithiumbasierte Technologien fliessen. Doch nicht nur: Brasilien investiert in Meiringen in die Weiterentwicklung von Salzbatterien. Unscheinbar in einem ehemaligen Zeughausgebäude ist die Firma Batter Consult untergebracht. Ihre Chemiker, Ph siker und Ingenieure arbeiten dort an der neusten Generation von Stromspeichertechnologie auf Basis von Kochsalz. «Meiringen ist weltweit ein Hot Spot für die Entwicklung von Salzbatterien», sagt Ursin. Entstanden ist der Kontakt mit Brasilien während seiner Zeit als Pro ektleiter bei der Kraftwerke Oberhasli AG (KWO). Die Brasilianer suchten vor ein paar Jahren eine stationäre Speichermöglichkeit für Strom aus dem mega Wasserkraftwerk Itaipu. Sie fanden sie mit den Salzbatterien. Seither
Max Ursin will die Salzbatterie in der Schweiz im Heimbereich etablieren. (Bilder: David Eppenberger)
engagiert sich das Land finanziell für die Weiterentwicklung der Technologie im Berner Oberland.
Salzbatterien: ideal für stationäre Speicher Die Firma Innovenerg GmbH von Ma Ursin arbeitet zwar eng mit Batter consult zusammen, konzentriert sich aber auf die Vermarktung der Salzbatterie. Diese wird im Tessin produziert und hat sich in der Pra is bereits etabliert: «Gros-
Die Salzbatterie wird in der Schweiz produziert. Die Bestandteile können zu 100 Prozent wiederverwertet werden.
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Auf Alpen stehen Salzbatterien mit dem mobilen «IndieWatt» bereits im Einsatz.
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Der IndieWatt vor einem Kuhstall. (Bild: Innovenergy GmbH)
ten will Ursin nun aber im Heimbereich mit seinem Batteriespeichers stem «SaliDomo». «Ich bin überzeugt, dass Batterien in der Energiestrategie 2050 eine wichtige Rolle spielen werden», sagt Ursin. Den «SaliDomo» gibt es mit den Speicherkapazitäten von 9,4 kWh oder 18,8 kWh. Als Gewerbespeicher können bis zu sechs «SaliDomos» parallel geschaltet werden, wodurch sich die Speicherkapazität auf 108 kWh erhöht.
Umweltfreundlich und regional
Die Firma Battery Consult AG entwickelt in Meiringen die neuste Generation von Salzbatterien.
se Telekommunikationsfirmen setzen Salzbatterien heute in grosser Zahl wegen ihrer Zuverlässigkeit ein, um die in diesem Bereich notwendige unterbruchsfreie Stromversorgung (USV) zu sichern», erklärt er. Er ist überzeugt, dass die Salzbatterie bei den stationären Speichern gegenüber Lithium deutliche Vorteile hat: «Ihr Betrieb ist viel einfacher, sie erträgt enorme Temperaturschwankungen und sie übersteht auch eine vollständige Entladung problem-
los.» Ideal für Verhältnisse auf Alpen beispielsweise, wo mehrere Landwirte bereits mit dem IndieWatt arbeiten (ein Anhänger mit Salzbatterie), um Solaroder Wasserkraftstrom vor Ort zu speichern. Der Strom ersetzt dort Diesel, der sonst im Stromgenerator für den Betrieb der Melkanlagen verwendet wird. Die mobile Salzbatterie ist nur ein Betriebszweig von Innovenerg , ein anderer sind grössere Speicheranlagen beispielsweise für Bahnunternehmen. Durchstar-
Die Salzbatterie besteht aus 32 Kochsalz (Natriumchlorid), 22 Eisen, 22 Nickel und 20 Natriumionen leitender Keramik. « kologisch sind das alles unproblematische Stoffe, die zu hundert Prozent rez kliert werden können», erklärt Ursin. Bei Lithium ist die Situation anders: Es wird in Südamerika mit riesigen Mengen von Wasser aus nicht erneuerbaren uellen aufbereitet. Weil der Preis für Lithium noch zu tief ist, werden die ausgedienten Batterien heute verbrannt und nicht wiederverwertet. Besonders leistungsfähige Lithium-Batterien kommen zudem nicht ohne den Rohstoff Kobalt aus, der zum grössten Teil aus der Demokratischen Republik Kongo stammt, wo er unter sklavereiähnlichen, menschenunwürdigen Bedingungen abgebaut wird. Ursin will sich zu Konkurrenzprodukten nicht äussern und konzentriert sich lieber auf die Vermarktung von seinem Produkt. Er spricht auch nicht über die Risiken von brennenden Lithium-Batterien. Ge-
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bäudeversicherungen in Deutschland erheben deshalb eine Zusatzprämie auf solchen Speichers stemen. Ursins Salzbatterie braucht zwar eine relativ hohe Betriebstemperatur von 250 C, um auf Touren zu kommen, ist aber unbrennbar. Letztlich kommen noch regionale Aspekte dazu: Die von uns eingesetzte Batterie wird von der Firma FZSoNick im Tessin hergestellt. Zusammengebaut wird der SaliDomo von Kleinunternehmen in Brienz. Weshalb also in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah liegt
Sauber, sicher, robust Kritiker bemängeln den tieferen Wirkungsgrad der Salzbatterie im Vergleich zur Lithium-Batterie. Tatsächlich verliert sie permanent 10 der Energie als Abwärme (vgl. Tabelle). Das sei aber eine zu einfache Betrachtung, findet Ursin: Der Nutzen unter Einbezug der hohen Z klenzahl und der langen Lebensdauer ist bei der Salzbatterie grÜsser als bei der Konkurrenz. Am Preis kann es auch nicht liegen, denn dieser bewegt sich im Bereich der LithiumBatterien. Ursin denkt sogar, dass die Salzbatterien langfristig eher gßnstiger werden, wenn die Technologie in grÜsseren Mengen angewendet wird. Dafßr braucht es vor allem bei den Installateuren aber noch berzeugungsarbeit. Diese verlassen sich in ihrem Alltag lieber auf Anwendungen, die sie kennen und sich bewährt haben. Ursin wird ihnen erklären, dass Salzbatteriespeichers steme e trem einfach in der Handhabung sind, das Batterie-Management-S stem (BMS) reibungslos funktioniert und die StÜrungsanfälligkeit äusserst gering ist. Motivierend kÜnnte zudem die Spezialität wirken, dass bei seinem Batteriespeichers stem SaliDomo standardmässig die Option des Inselbetriebs integriert ist. Ursin schmunzelt: Eine Salzbatterie-Kundin in der Region merkte im letzten Jahr deshalb gar nicht, dass als Folge des Sturms Burglind bei ihr sechs Stunden der Strom ausfiel. 35 Salzbatterien stehen bereits
E D E D
Die Salzbatterie als Schema. Tubular cell = RĂśhrchenzelle, Bidirectional Inverter = bidirektionaler Wechselrichter. (Grafik: Battery Consult AG)
Vergleich Eigenschaften Lithium- und Salzbatterie Lithium-Ionen-Batterie
Salzbatterie
Zyklenzahl im Hausspeicherbetrieb
5000
5000
Restkapazität nach 10 Jahren Betrieb
80 – 90 %
100%
Energiegewicht auf Batterieebene (mit BMS)
20 kWh/150 kg
20 kWh/220 kg
Selbstentladung
1 – 20 % (chemische Selbstentla- 10 % (thermische Selbstentladung, im Alter zunehmend) dung, konstant während der ganzen Lebensdauer)
Recycling
Bei Lithium noch nicht etabliert
100 % seit 1999
Wirkungsgrad (nutzbare Energie, die dem Speicher entnommen werden kann)
95 % (im Alter abnehmend)
90 % (konstant Ăźber die Lebensdauer) mĂśglich
Tiefentladung
Beschädigt die Batterie
Kältesensibilität
Betriebsstopp bei Temperaturen MÜglicher Betrieb bis –25 Grad unter + 5 Grad
Wärmesensibilität
Muss ab 30 Grad Umgebungstemperatur gekĂźhlt werden, sonst substantielle Lebensdauerminderung
Betrieb bis 60 Grad Umgebungstemperatur ohne Einschränkung der Lebensdauer (Quelle: Innovenergy GmbH)
in Häusern im Einsatz. Nun geht es in die Serienproduktion: Dieses Jahr sollen mindestens 200 dazukommen. Dabei schielt Ursin auch nach Deutschland, wo der Markt boomt und letztes Jahr ßber 100 000 Heimspeicher installiert wurden. An der Messe Energ Storage Europe in Dßsseldorf (12. 14. März 2019) stell-
ten die Schweizer Firmen Innovenerg GmbH und FZSoNick ihre Salzbatteriespeichers steme an einem gemeinsamen Stand vor. â– www.innovenergy.ch www.batteryconsult.ch www.fzsonick.com www.eseexpo.de
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Messe-Rückblick: Energy Storage Europe, in Düsseldorf, 12.–14. März 2019
Kohlekraftwerke zu Wärmespeicherkraftwerken umnutzen Speichertechnologien sind eine wichtige Komponente in der Energiewende. An der Fachmesse Energy Storage Europe in Düsseldorf wurden grosse und kleine Lösungen vorgestellt. David Eppenberger
■ Die Sonne liefert alleine eigentlich genug Energie, um die Menschheit sauber durch die Zukunft zu führen. Das Problem: Es fehlt an genügend Speichers stemen, welche die unregelmässig anfallenden Energien aus erneuerbaren uellen für die Nutzung vernünftig verfügbar machen. Die E perten sind sich einig: Für die Energiewende braucht es Speicherlösungen. An der Energ Storage Europe in Düsseldorf im März stellten Firmen die aktuellsten Entwicklungen vor. Parallel dazu fanden Fachkonferenzen zu allen Energiespeicher-Technologien statt.
Regelenergie aus Solarenergie Von den Dimensionen her beeindruckend sind die riesigen solarthermischen Anlagen (CSP Concentrated Solar Power), die in sonnenreichen Ländern bereits seit Jahren aus Solarwärme Strom produzieren. Total waren im letzten Jahr nach Angaben des Deutschen Verbandes für CSP weltweit Anlagen mit einer Kapazität von 0 9 Megawatt installiert, 18 Prozent mehr als
im Vor ahr. Das entspricht zwar immer noch nur einem Bruchteil der Photovoltaik, doch gegenüber dieser hat CSP einen entscheidenden Vorteil: Sie kann Regelenergie liefern. Die neuste CSPAnlage mit einer Leistung von 700 Megawatt (MW) wird zurzeit in Dubai gebaut. Die Kosten für eine Kilowattstunde (kWh) Strom sollen dort bei 7,3 Eurocent liegen und das insbesondere auch in den Abend- und Nachtstunden. Dann also, wenn die Sonne nicht scheint. Wie ist das möglich Riesige Speichertürme mit einer Salzlösung fangen die Solarwärme bis zu Temperaturen von 500 Grad auf. Daraus wird Dampf produziert, der die Turbine antreibt. Der neuste Schrei sind mit Photovoltaik kombinierte CSP-Anlagen, die um die Mittagszeit noch mehr Hitze in die Salzspeicher bringen. Damit lässt sich die Laufzeit auf Volllast in der Nacht um bis zu zehn Stunden erhöhen.
Kohlekraftwerke umnutzen Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) präsentierte in Düs-
DLR-Direktor André Theiss (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) will Kohlekraftwerke durch saubere Wärmespeicherkraftwerke ersetzen.
seldorf die Vision, wie dereinst einmal nicht mehr benötigte Kohlekraftwerke dank CSP-Technologie zu Wärmespeicherkraftwerken umgenutzt werden könnten. Anstatt aus der Verbrennung von Kohle soll der Dampf für die Turbine mit aus in Flüssigsalztanks gespeicherter Solar- und Windenergie erzeugt werden. Der Vorteil: Die bestehende Infrastruktur könnte weitergenutzt werden. Zudem würde Kohle ersetzt und damit klimaschädliche Treibhausgase vermieden. Zusammen mit dem Energieunternehmen RWE führt die DLR zurzeit eine Machbarkeitsstudie durch. Direktor Andr Theiss hat keine Zweifel, dass diese positiv verlaufen wird, da sich die Technologie a in der Pra is durchgesetzt habe. Er rechnet damit, dass im Jahr 2020 eine Pilotanlage gebaut wird. Er hegt grosse Hoffnung in solche Wärmespeicherkraftwerke: «Diese können weltweit Kohlekraftwerke ersetzen und dadurch den CO2-Ausstoss reduzieren», sagte er im Gespräch. ➜
Pufferspeicher sollen künftig als Leistungs-Booster für schnelle Ladezeiten bei Elektroautos eingesetzt werden. (Bilder: David Eppenberger)
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Kohlekraftwerke sollen zu sauberen Wärmespeicherkraftwerken umgebaut werden. (Bild: DLR)
Batterien als kurzfristiger Speicher
Die Fein ustierung im künftigen Energieversorgungss stem sollen Batterien übernehmen. In Deutschland wurden im letzten Jahr 40 000 Batterien in Privathaushalten neu installiert, wie der Bundesverband Energiespeicher BVES in Düsseldorf bekannt gab. Die Anzahl grosser Industriespeicher zur Spitzenlastkappung, zur unterbrechungsfreien Stromversorgung oder zur Optimierung der Eigenversorgung nahm ebenfalls zu. Speicher werden so zunehmend zur Schlüsseltechnologie für die von der Energiewirtschaft angestrebte Sektorenkopplung, die Strom-, Wärme- und Gas-
netze sowie den Mobilitätssektor miteinander verknüpft. Dazu gehören auch Pufferspeicher als Leistungs-Booster für schnelle Ladezeiten bei Elektroautos. Die Firma ads-tec Energ GmbH stellte an der Messe mit dem HPC Booster ein Lades stem mit einer 140-kWh-Batterie vor, das kontinuierlich mit Strom aus dem Netz aufgeladen wird und bei Bedarf schnell entladen werden kann.
Alternativen zu Lithium Strom lässt sich bekanntlich auf verschiedene Arten speichern. Standard sind immer noch Batterien auf Lithium-Basis. Doch deren Brandrisiko
An der Messe wurden zahlreiche Alternativen zu Lithium-Ionen-Batterien präsentiert, wie beispielsweise die Salzwasserbatterie Greenrock aus Österreich.
war in Düsseldorf ein viel diskutiertes Thema, dazu kommen ethische und ökologische Bedenken wegen der umstrittenen Herkunft der sonst noch in den Batterien eingesetzten Rohstoffe, wie beispielsweise Kobalt. An der Messe wurde eine Vielzahl von Alternativen präsentiert. Dazu gehört auch die robuste und leistungsfähige Kochsalzbatterie der Schweizer Firma Innovenerg , die zu hundert Prozent rec celt werden kann. Das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und S steme (IKTS) verwendet in seiner an der Messe präsentierten Hochtemperaturbatterie «Cerenerg » ebenfalls ein Natrium-
Fachbesucher aus der ganzen Welt informierten sich über aktuelle Speichertechnologien (Bild: Energy Storage Europe)
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Die Schweizer Firma Eco Volta ersetzt den Treibstofftank durch Batterien, wie hier bei einem Gokart.
Nickelchlorid-Gemisch. Die Kosten lägen auf Zellebene bei rund der Hälfte des Preisniveaus von Li-Ionen-Akkus, teilte das IKTS mit. In den nächsten Monaten soll die «Low-Cost»-Batterie in die Produktionsreife überführt werden. Die Firma JenaBatteries GmbH nutzt in ihrer Redo -Flow-Batterie als Elektrol t organisches Aktivmaterial in Wasser. kologie und Brandschutz sind hier die Verkaufsargumente. hnlich sieht das beim in sterreich entwickelten und hergestellten Salzwasser-Stromspeicher Greenrock der Firma Blue Sk Energ aus. Das komplett vorinstallierte S stem wird mit Kapazitäten von 5 bis 30 kWh angeboten und benötigt überraschend wenig Platz. Einzelne Greenrocks stehen nach Aussagen der Firma auch schon in der Schweiz. Die deutsche Firma Kraftblock schliesslich verwendet als thermisches Speichermedium Schlacke aus der Stahlproduktion. Der Block kann auf bis zu 1300 Grad aufgeheizt werden. Die Energie wird dann e nach Bedarf als Prozesswärme genutzt oder verstromt.
Standardbatterien für Umrüstung auf E-Mobilität Der Blickfang an der Energ Storage war das Zero-Emission-Holzboot des italienischen Herstellers Ernesto Riva. Die Schweizer Firma Eco Volta eine Division der Ecocoach AG aus Brunnen stattete das Boot mit seiner standardisierten evoTractionBatter aus. Das Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren auf E-Mobilität umzurüsten. Eco Volta baute so bereits mehrere Fahrzeuge unter anderem für die Nutzung im Kommunalbereich oder in der Landwirtschaft um.
Das Zero-Emission-Holzboot des italienischen Herstellers Ernesto Riva fährt dank Schweizer Technologie von Eco Volta elektrisch.
Insgesamt 4000 Fachbesucher aus 0 Ländern nahmen an den Fachkongressen teil und besuchten an der Energ Storage Europe die Stände von 1 0 Ausstellern. ■
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Der Stand des Schweizer Salzbatterien-Vertreibers Innovenergy wurde in Düsseldorf gut besucht. (Bilder: David Eppenberger)
www.eseexpo.de www.innovenergy.ch www.eco-volta.com www.bluesky-energy.eu/greenrock/ www.kraftblock.com www.ads-tec.de
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Wenn Eis zum Wärmen dient: Eisspeicher – Technologie für saisonalen Energietransfer
Eis für das Wärmen und Kühlen von Gebäuden Eisspeicher haben sich etabliert. Sie werden heute vor allem als Alternative zu den konventionellen Energiequellen für Wärmepumpen eingesetzt. Ein im Jahr 2017 fertig gestelltes Demonstrationsprojekt in Rapperswil-Jona, das mit Plattenwärmetauschern arbeitet, hat sein erstes Betriebs- und Monitoringjahr erfolgreich abgeschlossen. Noch fehlen heute standardisierte Planungsgrundlagen, umgesetzte Realisierungen von Eisspeicher-Anlagen sind jedoch Tatsache. Eingebaut werden vor allem zwei Wärmetauscher-Systeme in den Eisspeichern: spiralförmige Kunststoffrohre oder plattenförmige Konstruktionen. Jürg Wellstein
■ Kann das Wasser in einem Eisspeicher als Wärme uelle dienen Ist diese Form der Energiespeicherung mit Niedertemperaturwärme effizient genug Noch vor Jahren hätten selbst Fachleute diese beiden Fragen wohl stirnrunzelnd verneint. Inzwischen wissen wir alle, dass Eisspeicher ein etabliertes Element einer modernen Wärmeversorgung von
Gebäuden sein können. Zahlreiche Obekte sind heute mit solchen Anlagen ausgestattet und die Chancen für den künftigen Aufschwung sind intakt. Diese Technologie der saisonalen Energiespeicherung wird auch in einem neuen Wohn- und Geschäftsgebäude in Rapperswil-Jona eingesetzt, das man im Jahr 2017 fertig gestellt hatte. Die hier
installierte Solarthermie-EisspeicherHeizung wurde vom Institut für Solartechnik (SPF) an der Hochschule Rapperswil konzipiert. Daniel Philippen (SPF) sagt: «Die Entwicklungsarbeit zu diesem S stem hat sich unter anderem auf die eingesetzten Wärmetauscher des Eisspeichers konzentriert. Mit einem in den vergangenen Jahren durchgeführten Forschungspro ekt konnten wir bereits wertvolle Erkenntnisse zur Auslegung von Platten-Wärmetauschern gewinnen. Mit dem neuen Vorhaben lässt sich nun ein verminderter Materialeinsatz erreichen. Dank einem gezielten Monitoring beobachten wir seit einem Jahr den Betrieb der Anlage. Ein weiteres Jahr wird uns eine abschliessende Anal se ermöglichen.»
Anwendungsaspekte für einen Eisspeicher
Durch den Wärmeentzug im Winter entsteht Eis im Eisspeicher. Dank der Kristallisationsenergie beim Phasenübergang erreicht diese Technologie eine hohe Effizienz. (Bild: Viessmann)
Wann macht der Einsatz eines Eisspeichers Sinn Zunächst gilt es festzuhalten, dass es sich in der Regel kombiniert mit Solarwärme um eine weitere saisonale «Energiezwischenlagerung» für die Anwendung von Wärmepumpen handelt. Wenn Erdwärmesonden nicht zulässig sind, das Erdreich also nicht zur Verfügung steht, Grundwasser nicht genutzt werden darf und eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ausgeschlossen ist, kommt der Eisspeicher in die berlegung. Ausserdem kann eine sommerliche Kühlung, also eine aktive Klimatisierung der Räume, als geeignetes Argument hinzukommen. Dies dürfte angesichts der Tendenz zu immer länger anhaltenden und höheren Sommertemperaturen zur plausiblen Applikation auch in Wohnungen werden. Bei Neubaupro ekten ist ein zusätzlicher Aushub für den Eisspeicher entweder als unabhängiges Bauelement oder als gekoppelte Gebäudeerweiterung in der Regel einfach zu bewerkstelligen. Ausserdem bleibt der Eis-
Das Mehrfamilienhaus am Lattenhofweg in Rapperswil weist 120 m2 thermische Sonnenkollektoren auf. Im Rahmen der am 20. Oktober 2017 in Genf durchgeführten Solarpreis-Verleihung erhielt dieses Projekt in der Kategorie Neubauten ein Schweizer Solarpreis-Diplom. (Bild: SPF)
speicher während des ahrelangen Betriebs stets für Inspektionen zugänglich, verschwindet also nicht unter der Bodenplatte, wie dies meist bei Erdwärmesonden der Fall ist. Gespeist wird der Eisspeicher von Sonnenenergie und Umgebungswärme. Diese stammt von der Aussenluft um die Sonnenkollektoren, von der Wärme des umgebenden Erdreichs und möglicherweise von zusätzlichen Abwärmeuellen, wie z. B. der Abwasser-Wärmerückgewinnung. Zudem lässt sich die beachtliche Kristallisationsenergie von 93 kWh m3 nutzen, die beim Phasenwechsel von Wasser zu Eis freigesetzt wird (vgl. www.hk-gt.ch Dossiers Wasserph sik Eisspeicher 2 11: Wasser-Ph sik). Dieser ph sikalische Prozess ist beliebig oft wiederholbar.
Platten oder Rohre – beide suchen nach optimalem Einsatz
Einer der wichtigsten Anbieter von Eisspeicher-Lösungen, die ViessmannGruppe, setzt den Entwicklungsbeginn vor rund zehn Jahren an. Damals wurde die Konzipierung von Eisspeichern in Kombination mit solarthermischen Dachabsorbern patentiert. Um 2010 wurden dann die Isocal-Fertigbetonspeicher serienreif, gleichzeitig begann man in Deutschland auch Grosspro ekte zu realisieren. 2014 erstellte Viessmann im thurgauischen Schocherswil einen ersten Grossspeicher mit 27 m3 Inhalt. Unweit dieser Anlage entstand ein Jahr später in Amriswil eine Anlage mit einem Eisspeicher von 10 m3 für eine berbauung von fünf Gebäuden mit 49 Miet- und 18 Eigentumswohnungen.
Dieser gross dimensionierte uaderförmige Speicher wurde zwischen zwei Häusern im Erdreich platziert (vgl. HK-Gebäudetechnik 4 1 , S. 32 35). Während Viessmann in den Behältern, die z linder- oder uaderförmig gestaltet werden, Kunststoffrohre als Wärmetauscher einbaut, hat sich das SPF auf
Die Plattenkonzeption eignet sich vor allem in grösseren Eisspeichern. Die vertikalen Wärmetauscher sind am Boden montiert. Auf diesen Flächen entsteht beim Wärmeentzug im Winter Eis, das periodisch abgelöst wird. (Bild: SPF)
Mit dem ersten Forschungsprojekt in Rapperswil konnten Erkenntnisse zur Planung, Auslegung und zum Betrieb eines Eisspeichers mit Wärmetauscherplatten gewonnen werden. Untersucht wurden hier Sonnenkollektoren sowohl auf dem Dach als auch an der Fassade. (Bild: SPF)
Beim im Gebäude integrierten Eisspeicher sind die vertikalen Wärmetauscherplatten vor dem Befüllen erkennbar. (Bild: SPF)
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plattenförmige Wärmetauscher-Konstruktionen fokussiert, an denen sich das Eis bilden kann. Daniel Philippen erläutert diese Technik: «Sinnvoll ist diese Plattenkonzeption vor allem in grösseren Eisspeichern. Die vertikalen Wärmetauscher sind am Boden montiert und weisen eine begrenzte Höhe auf. Auf diesen Flächen entsteht beim Wärmeentzug im Winter Eis, das periodisch abgelöst wird. Diese Eisplatten füllen anschliessend den darüber liegenden, mit Wasser gefüllten Raum des Eisspeichers. Die Wärmetauscher selbst werden dank dieser Regeneration nur geringfügig vereist, was die Entzugsleistung bewahrt.»
se, dass Eisspeicher-Heizungen mit unverglasten (selektiven) Kollektoren sehr hohe S stem-Jahresarbeitszahlen (JAZ) von 5.5 erreichen, sich dann aber unabhängig von der Speichergrösse eine Plafonierung ergibt. Anderseits steigt die S stem-JAZ weiter, falls verglaste Kollektoren verwendet werden. Hinzu kommt die Einsicht, dass mit Blick auf die Umweltwirkungen die optimale Anlagengrösse erreicht ist, falls keine Backup-Heizung mehr nötig ist, also eine monovalente Anlage geschaffen wird. Sowohl die Grösse des Eisspeichers als auch die des Kollektorfelds können in gegenseitiger funktionaler Abhängigkeit
an die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden. Dies stellt auch eine gewisse Fle ibilität der Auslegung sicher.
Chancen fürs Energiecontracting Das neue Wohn- und Geschäftshaus gehört der Elektrizitätswerk Jona-Rapperswil AG (EWJR AG), die bereits seit Langem ihren Kunden schlüsselfertige Heizungs- und Warmwasseranlagen anbietet. Innovative Konzepte, welche sich durch eine hohe Energieeffizienz auszeichnen, sollen in Zukunft dazugehören. Deshalb hat die EWJR AG bereits 2013 das Forschungspro ekt eines Eisspeichers, das in einem städtischen Kin-
Neues Rapperswiler Projekt umgesetzt Beim neuen Pro ekt am Lattenhofweg in Rapperswil wurde der Eisspeicher auf dem Niveau der Tiefgarage zusammen mit dem Rohbau des Gebäudes erstellt. Die Wärmetauscher sind aus rostfreiem Stahl dabei wurde darauf geachtet, dass während der Eisbildung kein Zusammenwachsen der Eisschichten von beiden Oberflächen her möglich ist. Bei der Dimensionierung des Eisspeichers muss bei diesem Konzept über den Wärmetauscherplatten genug Platz frei bleiben, damit sich das abgelöste und frei auftreibende Eis im oberen Raumsektor sammeln kann, ohne den weiteren Ablöseprozess zu behindern. Der Eisspeicher weist ein Volumen von 210 m3 auf. Die Solarwärme wird mit einem 120 m2 grossen Kollektorfeld gewonnen. Es handelt sich hier um unverglaste selektive Kollektoren, die als Wärme uelle für die Wärmepumpe, für das Schmelzen von Eis und vor allem im Sommer direkt für die Warmwassererzeugung eingesetzt werden. Weil sie beim Betrieb unter Umgebungstemperatur auch Wärme aus der Luft beziehen, wird der Flächenertrag besonders im Winterhalb ahr erhöht und erreicht übers Jahr voraussichtlich 40 kWh (m2 a). Im Einsatz steht eine 2-stufige 50-kW-Wärmepumpe, welche eine Energiebezugsfläche von rund 2 000 m2 versorgt. Das SPF ist in seinen Entwicklungsarbeiten auch der idealen Dimensionierung der Komponenten nachgegangen. Denn die Frage der Planenden heisst: Welchen Einfluss hat die Gesamtfläche der Sonnenkollektoren auf die Auslegung des Eisspeichers Bei den Berechnungen für ein Einfamilienhaus mit 10 MWh Wärmebedarf bei Zürcher Klimabedingungen zeigt sich beispielswei-
Das Institut für Solartechnik (SPF) hat auch vergleichende Berechnungen und Simulationen durchgeführt und dabei steigende System-Jahresarbeitszahlen in Funktion der Dimensionierung von Eisspeicher und Kollektorfeld ermittelt. (Bild: SPF)
Das Konzept mit zylinderförmigen, vorgefertigten Eisspeichern nutzt als Wärmequellen die gleichen Elemente. (Bild: Viessmann)
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Beim Grossprojekt in Amriswil sind die Absorber vertikal platziert, nutzen neben der Sonnenenergie auch die Umgebungsluft als Wärmequelle. Siehe HK-Gebäudetechnik 4/16, S. 32–35. (Bild: Viessmann)
ekt gefördert wird, ist das wissenschaftliche Monitoring bereits seit einem Jahr im Gang und wird während eines weiteren Betriebs ahrs Daten sammeln. Damit sollen Aussagen über die energetische Leistung und Effizienz dieser Demonstrationsanlage möglich werden. Neben der strombezogenen S stemeffizienz (S stem-Jahresarbeitszahl) werden die Energieflüsse und die Effizienz der einzelnen Anlagenkomponenten bewertet. Mit den Monitoring-Daten kann die Simulationsumgebung, mit der die Anlage ausgelegt wurde, validiert und bei Bedarf angepasst werden. Das Monitoring umfasst Messungen der Nutzenergie, der Abgabe von Raumwärme und Warmwasser an das Gebäude, der Wärmeflüsse bei den Komponenten Eisspeicher, Kollektorfeld und Speicher Boiler sowie Messungen des Elektrizitätsbedarfs der Heizungsanlage. Selbstverständlich werden auch die meteorologischen Daten, wie Globalstrahlung, relative Luftfeuchtigkeit, Aussentemperatur usw. erfasst. Das erste Betriebs ahr hat bestätigt, dass der geplante Komfortstandard erreicht werden konnte und der nötige Wärmebedarf vollständig abgedeckt wurde. Die monovalente Auslegung des S stems hat sich bisher bewährt. Auch das Konzept der Enteisung der Wärmetauscherplatten funktioniert einwandfrei. Einzig der S stemnutzungsgrad ist tiefer ausgefallen als vorausberechnet, was weitere Optimierungen und Massnahmen bedingt.
dergarten realisiert wurde, lanciert. Diese Technik könnte gerade in Rapperswil-Jona von besonderem Interesse werden, da rund ein Drittel des Gebiets aus Gründen des Grundwasserschutzes nicht für Erdwärmesonden vorgesehen ist. Mit Eisspeicher-Anlagen könnte die EWJR AG sich sowohl im Neubau- als auch vor allem im Sanierungsbereich profilieren und dabei dem Anspruch nach vermehrter Nutzung erneuerbarer Energien entsprechen.
Örtliche Gegebenheiten sinnvoll nutzen Die beiden unterschiedlichen Wärmetauscher-Konzepte Platten- oder Rohrkonstruktionen stehen nur scheinbar in Konkurrenz, falls man davon ausgehen kann, dass die kleineren Anlagen mit z lindrischen Kompaktspeichern aus Beton und vormontierten Rohren ausgestattet werden, grössere Volumen als uader gestaltet werden und dabei entweder mit Rohr- oder Plattenwärmetauschern arbeiten. Die eweiligen Anforderungen an Heizleistung und Kühlungsbedarf, kundenseitigen Gegebenheiten von Wärmeuellen und solarem Potenzial machen eine Standardisierung der Gesamtanlage edoch schwierig. Darin liegt der noch eher höhere Investitionsbedarf als bei konventionellen Erdwärmesonden-Anlagen. Eine konzeptionelle Vereinfachung könnte indes eine Reduktion und damit ein erhöhtes Interesse begünstigen. Dass auch bereits vorhandene Räume als Eisspeicher dienen können, zeigt die Pilotanlage «Sunnegg» auf. Dieses Bauernhaus aus dem Jahr 1840 wird als Testobekt genutzt. Die notwendige Heizwärme wird mit Solarstrom über eine Wärmepumpe aus dem Wasser der bestehenden Güllengrube bezogen. Im Winter kühlen sich die 150 m3 bis auf 0 C ab und gefrieren. Im Sommer wird das Eis über H brid-Kollektoren (PVT) aufgetaut und bis auf 25 C erwärmt. Die Speicherkapazität eines solchen Güllengruben-Eisspeichers deckt einen grossen Teil der Heizwärme und des Trinkwarmwassers ab. Als Forschungsthemen (www.eisspeicher.ch) werden hier der Einbau eines saisonalen Eis-Latentwärmespeichers in ein unbenutztes Güllenloch sowie der reale Strom- und Wärmeertrag von PVT-H brid-Solarmodulen in Verbindung mit Wärmepumpen und Eisspeicher untersucht.
Monitoring als Mittel zur Validierung der Modelle Beim Rapperswiler Ob ekt, das vom BFE als Pilot- und Demonstrationspro-
Mit einer geeigneten Verlegung der Wärmetauscherrohre im Betonzylinder erreicht man einen optimalen Betrieb und eine gleichmässige Eisbildung. (Bild: Viessmann)
Fazit Eisspeicher können einen Beitrag zur weiteren Umsetzung von saisonalen Wärmespeichern bei unterschiedlichen Wohn- und Geschäftsob ekten liefern. Im Hinblick auf einen verminderten Heizbedarf und steigende Kühlanforderungen mit erneuerbarer Energie erhält die Eisspeicher-Technologie in Kombination mit Solarthermie zunehmende Akzeptanz. Die Arbeiten zur fortgesetzten Klärung von Planungsdaten, zur Ermittlung realer Betriebserfahrungen und zum Erreichen von Kostenreduktionen sind somit begrüssenswert. ■ Kontakte und weitere Informationen Institut für Solartechnik (SPF), Rapperswil www.spf.ch
Bereits 2013 wurden in der Schweiz erste Eisspeicher-Anlagen mit Betonzylinder installiert. Siehe auch HK-Gebäudetechnik 10/13, S. 42–44. (Bild: Jürg Wellstein)
Viessmann Gruppe, www.viessmann.ch www.eisspeicher.ch www.hk-gt.ch › Dossiers › Wasserphysik & Eisspeicher
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aroTHERM AS: Split-Luft/Wasser-Wärmepumpe bis 12 kW ■ Mit der aroTherm AS SplitWärmepumpe kann Vaillant neu eine hochwertige Luft/Wasser-Wärmepumpe für die Split-Installation anbieten. Die aroTherm AS Split ist in fünf Leistungsgrössen zwischen 3 und 12 kW erhältlich. Das Produkt besteht aus einer schön designten Ausseneinheit und einem Hydraulik-Innenmodul. Kältemittel-Leitungen verbinden die beiden Geräte. Die Platzierung der Ausseneinheit kann sehr flexibel vorgenommen und den örtlichen Gegebenheiten angepasst werden. Bis zu 25 m in der Länge und bis zu 10 m in der Höhe kann die Distanz zwischen Aussen- und Inneneinheit betragen. Die aroTherm AS Split ist sehr leise und eignet sich besonders für die Sanierung. Bereits ein Mauerdurchbruch von 100 mm genügt, um die Verbindungsleitungen nach aussen zu führen. Aber auch im Neubau kann das System eingesetzt werden. Gemäss Verkaufsleiter Tobias Loher «stellt diese Sortimentsergänzung für Vaillant einen wichtigen Schritt dar, um unseren Kunden im Bereich der Wärmepumpen eine weitere Option anbieten zu können».
Luft/Wasser-Wärmepumpe aroTHERM AS Split, Ausseneinheit.
Hydraulikstation, Inneneinheit zur Luft/Wasser-Wärmepumpe aroTHERM AS Split.
In der Ausseneinheit sind der Verdampfer, der Verdichter, das VierWeg-Umschaltventil und das Expansionsventil eingebaut. In der Inneneinheit sind der Kondensator, das Drei-Wege-Umschaltventil, ein Expansionsgefäss, die Sicherheitsgruppe sowie eine elektrische Notheizung angeordnet. Damit sind bereits alle erforderlichen Bauteile für die Heizungsanlage kompakt auf kleinem Raum vorhanden. Das Vier-Weg-Umschaltventil ermög-
licht die Umschaltung auf aktiven Kühlbetrieb (Option). Bei der Entwicklung der komplett neuen Ausseneinheit wurde das Augenmerk auf hohe Effizienz und minimale Geräusche gelegt. Damit kann die Aufstellung flexibel vorgenommen werden und die Betriebskosten reduzieren sich auf ein Minimum. Die intelligente Regelung mit intuitiver Bedienung erfolgt über den bewährten Vaillant multiMatic VRC
700 Regler. Ergänzt mit dem VR 920 Internet-Kommunikationsmodul besteht die Möglichkeit, die Anlage mittels einer App zu überwachen oder anzusteuern. Das gesamte Konzept der Vaillant aroTherm AS Split-Wärmepumpe wurde komplett bei Vaillant in Deutschland entwickelt und die Produktion erfolgt im EU-Raum. Alle Komponenten entsprechen dem Vaillant-Qualitätsstandard und wurden in aufwendigen Tests auf Standfestigkeit und Langlebigkeit geprüft.
Über Vaillant Vaillant bietet seinen Kunden weltweit umweltschonende und energiesparende Heizsysteme, die verstärkt erneuerbare Energien nutzen. Das Produktportfolio umfasst Solarwärme-Anlagen, Wärmepumpen, Wärme-Kraft-Kopplungs-Anlagen, hocheffiziente Heizsysteme auf Basis fossiler Energieträger sowie intelligente Regelungen. ■ Vaillant GmbH Tel. 044 744 29 19 www.vaillant.ch
Neue Grundfos Alpha3 mit integrierter Bluetooth-Schnittstelle ■ Grundfos modifiziert seine erfolgreiche Alpha-Baureihe mit einer neuen Alpha3. Die neue Generation der Alpha3 verfügt über eine integrierte Bluetooth-Schnittstelle. Diese Schnittstelle ermöglicht eine direkte Steuerung der Pumpe per Smartphone-App und erschliesst damit zahlreiche Komfortfunktionen für Inbetriebnahme, Überwachung und hydraulischen Abgleich. Im Unterschied zur Alpha2 ist der optionale Alpha-Reader beim Mo-
dell Alpha3 dafür nicht mehr erforderlich. Ein wesentlicher Vorteil der neuen Alpha3 ist die intuitive Steuerung per Smartphone mit der kostenfreien App Grundfos GO Remote. Die benutzerfreundliche Plattform macht Parametrierung und Überwachung der Pumpe äusserst komfortabel. So können beispielsweise bei der Inbetriebnahme mit einem einzigen Klick die optimalen Parameter für Fussbodenheizung,
Alpha3: das Topmodell mit direkter Steuerung per Smartphone.
Radiatorheizung und kombinierte Anlagen eingestellt werden. Sollwerte lassen sich komfortabel anpassen, Fehler- sowie Statusmeldungen werden leicht verständlich als aussagekräftiger Klartext ausgegeben. Darüber hinaus hilft die App, mit automatisierten Berichten und dem direkten Zugriff auf Online-Tools Zeit zu sparen. GO Remote arbeitet nicht nur mit der neuen Alpha3 zusammen, sondern auch mit der Magna3 oder Modellen mit aktuellem MGE-Motor und bietet entsprechende Konfigurationsmöglichkeiten. Die App ist damit eine Allroundlösung, die jetzt auch die intuitive Steuerung der kleineren Nassläufermodelle ermöglicht. Neben der komfortablen Steuerung bietet die neue Alpha3 auch die Möglichkeit, mit geringem Aufwand einen zuverlässigen hydraulischen Abgleich durchzuführen. Der Installateur benötigt dafür lediglich die kostenfreie Grundfos-App GO Balance. Ein separater Alpha-Reader ist anders als bei der Alpha2 nicht erforderlich. Die App führt den Ins-
tallateur mit verständlichen Anweisungen schnell und einfach durch die einzelnen Schritte und nimmt notwendige Berechnungen vor. Der Abgleich lässt sich ohne weitere Hilfsmittel durchführen und dauert bei einem typischen Einfamilienhaus insgesamt weniger als zwei Stunden. Die neue Alpha3 ist wie das Schwestermodell Alpha2 in den Nennweiten 15, 25 und 32 mm für jeweils 4, 6 und 8 m Nennförderhöhe mit 130 bzw. 180 mm Einbaulänge lieferbar. Auch das neue Modell erreicht mit energieeffizientem Permanentmagnetmotor und optimierter Hydraulik höchste Wirkungsgrade. Zu den weiteren Ausstattungsmerkmalen zählen die AutoAdapt-Regelung, ein echter Trockenlaufschutz, sicheres Anlaufen und der Alpha-Stecker für werkzeuglosen elektrischen Anschluss. ■ GRUNDFOS Pumpen AG Tel. 044 806 81 11 www.grundfos.ch
Lüftung | Klima | Kälte |
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Dicht belegte Innenräume: oft dicke Luft in Schulzimmern und Sitzungsräumen
Frische Luft für wache Köpfe Zwei von drei Schulzimmern in der Schweiz sind gemäss Bundesamt für Gesundheit (BAG) ungenügend gelüftet. Das sind dann immerhin gut 65 000 Schulräume. Eine Lern- und Leistungssteigerung von 7 bis 15 % wäre dort möglich, wenn ein sinnvolles Lüftungskonzept konsequent umgesetzt würde. Quellen: BAG, SVLW, Bearbeitung Peter Warthmann
■ Die BAG-Studie wurde am 4.3.2019 vorgestellt. Sie zeigt, dass in zwei Dritteln von 100 untersuchten Schulzimmern die Luft ualität ungenügend ist. In Schulzimmern halten sich oft viele Personen gleichzeitig und über mehrere Stunden auf. Beim Ausatmen und Schwitzen geben sie neben CO2 viele weitere unterschiedliche Substanzen wie organische Verbindungen in die Raumluft ab. Diese Stoffe kumulieren sich während der Unterrichtszeit, wodurch die ualität der Raumluft sinkt. Dies wirkt sich auf die Konzentrationsfähigkeit der Schüler aus. Sie fühlen sich müde oder haben Kopfschmerzen. Ihre Leistungsfähigkeit lässt nach. Das BAG stellt für Schulen und Bauherren auf einer eigens zum Thema eingerichteten Website (www.schulen-lueften.ch) Informationsmaterial sowie einen Lüftungssimulator zur Verfügung (www.simaria.ch, damit kann z. B. die sinnvolle Lüftungsdauer ermittelt werden).
Top-Luftqualität in Schulzimmern Der Schweizerische Verein Luft- und Wasserh giene (SVLW) unterstützt mit Partnern ak-
tiv ein schrittweises Vorgehen zu «Top-Luftualität in Schulzimmern» mit der Kampagne «Welche 1000 Schulzimmer bieten Top-Luftualität » (www.svlw.ch Suche: top)
ETH verlangt Top-Luftqualität In der Schweiz ist man zu Recht stolz darauf, dass wir über gute Luft, sauberes Wasser und eine intakte Umwelt verfügen. Aber können wir auch stolz auf unsere Raumluft- ualität sein, zum Beispiel in den Schulzimmern für unsere Kinder Die ETH verlangt diesbezüglich Top-Luft ualität. Dort weiss man, dass das Wohlbefinden in Räumen die Grundlage bietet, um im internationalen Ranking vorne mit dabei zu sein. Bessere Arbeits- und Lernbedingungen verlangt auch der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH). Dies im Wissen darum, dass die Lernfähigkeit um 7 bis 15 Prozent gesteigert und die Absenzen gesenkt werden können, wenn die Raumluft einwandfrei ist. Lang ährige Untersuchungen bestätigen, dass die Luft ualität in Schulen heute noch oft ungenügend ist. Hier anzupacken, dazu sind alle aufgeforDas ist gutes Raumklima: empfohlene Bereiche für CO2-Pegel, Temperatur und Feuchte. Unsere Sinnesorgane können die Luftqualität nicht direkt messen. Auswahl von Messgeräten, die Klarheit schaffen und als Basis für gezielte Massnahmen zur Verbesserung der Luftqualität dienen: www.svlw.ch/angebote.
Im Schweizer Durchschnitts-Schulzimmer mit «natürlicher Lüftung» sollte für eine Raumluftqualität «genügend bis gut» etwa alle 20 Minuten gelüftet werden. (Grafik erstellt mit Lüftungssimulator unter www.simaria.ch)
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Lüftung | Klima | Kälte | Produkte
dert: Lehrer, Schüler, Eltern, Schul- und Baubehörden sowie die Lüftungsfachleute aus der HLK-Branche. Inzwischen ist bekannt, dass wegen steigender Klassengrössen in Schulzimmern immer öfter schlechte Luft herrscht. Das beeinträchtigt das Lernen und wirkt sich insbesondere für Allergiker negativ aus. Heute weiss man, dass in einem Klassenzimmer mit 24 Schülern und den heutigen Raumausstattungen bereits nach 1 Minuten ein problematischer Kohlendio id-Gehalt herrscht. Man muss dann dringend lüften. Zwar kann man durch ffnen der Fenster den Raum lüften. Doch draussen ist es manchmal kalt oder laut. Auch dadurch nimmt die Konzentration der Schüler ab. Eine gute Luft ualität ist aber auch andernorts wichtig. Mehr als drei Viertel unserer Zeit verbringen wir in Gebäuden. Umso zentraler ist es, dass in diesen Räumen ein gutes Raumklima herrscht. Damit wir uns in einem geschlossenen Raum wohlfühlen, muss die Temperatur stimmen, aber auch die Luftfeuchtigkeit und die Luft ualität. Eine automatische, bedarfsgerechte Lüftung ist eine gute Variante, um die Energieverluste und den Luftaustausch im Griff zu haben. Heute sind die Gebäudehüllen meist luftdicht, sowohl im Neubau wie auch nach einer Modernisierung. Zum Glück: Luftdichte Gebäudehüllen haben sich bewährt, sowohl aus h gienischer, bauph sikalischer wie
mechanische Zu- Abluftanlage Kombinationen
Luftqualität-Messgeräte IoT-Sensor: Wisely CarbonSense, mobil oder einfach montierbar. Misst CO2, Temperatur, relative Feuchte. LED-Anzeige mit wählbarem Grenzwert. Nutzt Swisscom Low-Power-Netzwerk und funktioniert ohne SIM-Karte, ohne App, ohne Login: Mit Handy gelangt man via QR-Code sofort zu den Monitoring-Daten in der Cloud. Messbereich: CO2 400 – 5000 ppm. Preis: unter Fr. 200.– bei www.brack.ch, Artikel-Nr. 900240.
auch energetischer Sicht. Damit der Luftaustausch sicher gewährleistet ist, braucht es aber z. B. eine gut funktionierende Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung (WRG).
Gut funktionierendes Lüftungskonzept Es muss nicht immer eine automatischmechanische Lüftungsanlage mit WRG sein. Auch mit regelmässigem und effizientem Fensterlüften (Lüftungsplan) kann die Luft ualität etwa im Schulzimmer bereits deutlich verbessert werden. Bei edem Neubau und bei eder Renovation sollte zudem das Lüftungskonzept (vgl. SIA 180, 382 1, 382 5) geplant und umgesetzt werden. Gemäss SIA 180 ist im Vorpro ekt ein Lüftungskonzept entsprechend den Anforderungen zu erstellen. Mögliche Lüftungsprinzipien sind: natürliche Lüftung (Fensterlüftung) einfache Abluftanlage (mit geplanter Nachströmung)
Beim Betreten eines Raums erkennt unsere Nase «schlechte Luft». Doch weshalb fällt es den Personen im Raum nicht auf Die Luft ualität verschlechtert sich schleichend. Die Leute im Raum gewöhnen sich an die schlechte Luft. Da kann ein Messgerät helfen. Der «Wisel CarbonSense» etwa misst den Luft ualitätswert CO2 sowie die Temperatur und Luftfeuchtigkeit (vgl. Bild und www.svlw.ch angebote). ■ Siehe auch: www.h gt.ch Dossiers Moderne Lüftungen www.bag.admin.ch › Suche: Schulzimmer www.schulen-lueften.ch www.simaria.ch www.lch.ch › Suche: Luft www.svlw.ch › Suche: Top www.svlw.ch/angebote
Empfehlungen des BAG bzgl. CO2 -Pegel 1. Überschreitungen eines CO2-Pegels von 2000 ppm sind so weit wie möglich zu vermeiden. Bei regelmässigen Überschreitungen sollen Sofortmassnahmen zur Verbesserung der Lüftungssituation getroffen werden. 2. Für gesunde Raumluft und gute Lernbedingungen soll der CO2-Pegel in Schulräumen stets unterhalb von 1400 ppm liegen. Bei Schulhausneubauten und -sanierungen soll ein Lüftungskonzept umgesetzt werden, mit dem dieses Ziel erreicht werden kann.
Brandschutzbekleidung für Lüftungsleitungen ■ Kanäle von Lüftungsanlagen verlaufen meist von Raum zu Raum oder etagenübergreifend und müssen so konstruiert sein, dass sich
im Brandfall weder Feuer noch Rauchgase ausbreiten können. Damit geprüfte Brandschutzsysteme in der Praxis den deklarierten Feu-
Das Conlit Ductboard 30, 60 und 90: für schlanke Brandschutzbekleidungen und eine effiziente Montage.
erwiderstand leisten, ist eine systemgetreue Montage notwendig. Flumroc handelt diesbezüglich konsequent nach dem Grundsatz: «Wie geprüft, so eingebaut.» Zu den Systemen «Conlit Ductboard» und «FMI 500 FP» gibt es darum genaue Anleitungen, in denen die richtige Montage ausführlich dokumentiert ist – inklusive des Umgangs mit Wand- und Deckendurchdringungen, Revisionsdeckeln und Küchenabluft. Die Montageanleitungen und weiterführende Informationen zu den Systemen sind verfügbar unter www.flumroc.ch/downloads, z. B. unter › Publikationen › Technische Dämmung. ■ Flumroc AG Tel. 081 734 11 11 www.flumroc.ch
Brandschutz und MuKEn 2014 Wird die Bekleidung mit einer Dämmstärke von 100 mm ausgeführt, werden nebst dem Brandschutz auch die höchsten energetischen Anforderungen der MuKEn 2014 erfüllt.
Code scannen und Montageanleitung Conlit Ductboard für eckige Kanäle downloaden. Code scannen und Montageanleitung FMI 500 FP für runde Lüftungsrohre downloaden.
Gebäudeautomation | Produkte
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Neue KNX-Aktoren für Beleuchtung und Sonnenschutz von Siemens Siemens Smart Infrastructure erweitert ihre auf dem KNX-Standard basierende Produktlinie um neue Schaltaktoren mit Laststromerkennung, neue Schalt-/Dimmaktoren und neue Sonnenschutzaktoren. Die neuen Aktoren dienen im Wohn- und Zweckbau dem zuverlässigen Schalten und Überwachen von Lasten, dem Schalten und Dimmen von Leuchtstofflampen über Steuerausgänge (1–10 Volt) bzw. dem Steuern von Wechselstrommotoren für Sonnenschutzbehänge oder Lüftungsklappen. ■ Die neuen Schaltaktoren sind für hohe, kapazitive, induktive und ohmsche Lasten geeignet, insbesondere für solche mit hohen Einschaltstromspitzen. Durch die zusätzliche Laststromüberwachung können darüber hinaus Verände-
rungen im Lastverhalten identifiziert werden. Dies trägt zu Energieeffizienz und Raumkomfort von Gebäuden bei. Die Schalt-/Dimmaktoren werden für eine intelligente Beleuchtungssteuerung eingesetzt und bieten
damit hohen Lichtkomfort. Sie ermöglichen das energiesparende Schalten und Dimmen von LEDs und Leuchtstofflampen über 1- bis 10-Volt-Steuerausgänge bzw. LEDTreiber. Dank der neuen Sonnenschutzaktoren lässt sich Tageslicht so nutzen, dass einerseits die Arbeitsplätze blendfrei gehalten werden, andererseits eine Aufheizung der Räume vermieden wird. Zusätzlich gewährleistet die automatische Fahrzeitermittlung eine einfache und schnelle Inbetriebnahme. Flexible Übersteuerungsblöcke schützen die Behänge z. B. bei Wind, Regen oder Frost. In Kombination mit einer Wetterstation lassen sich darüber hinaus komplexe Anforderungen an eine moderne Sonnenschutzsteuerung realisieren.
Schaltaktoren ist durch wartungsfreie Steckklemmen deutlich verkürzt. Für eine effiziente Inbetriebnahme stehen Schiebeschalter bzw. eine Folientastatur zur Direktbedienung mit Statusanzeige an der Frontseite der Geräte zur Verfügung. ■ Siemens Schweiz AG info.ch@siemens.com www.siemens.ch/knx
Verringerte Installationszeit und vereinfachte Inbetriebnahme Alle Aktoren können mit der neuen, herstellerunabhängigen KNX-Konfigurationssoftware ETS5 schnell in Betrieb genommen werden. Auch die Installationszeit der neuen
Unterputzsensoren omniAER® von S+S für jedes Wohnzimmer ■ Die UP-Raumfühler omniAER® sind kompatibel zu EDIZIOdue-Schaltern und -Steckdosen. Dies macht die diskreten, flachen Unterputzsensoren von der S+S Regeltechnik GmbH sowohl im Zweck- als auch im Wohnbau zum perfekten Hingucker. Ob als passive Version, ausgestattet mit PT100, PT1000 oder Ni1000, oder als aktiver Messumformer mit Ausgang 0-10V, die omniAER-Sensoren reagieren auf die geringfügigsten Temperaturschwankungen im Raum. Durch die Unterputzbauweise mit Kompatibilität zu EDIZIOdue-Schaltern und -Steckdosen lassen sich die Raumfühler perfekt in alle Zimmer integrieren. Sollwertverstellung, Taster und
LED-Anzeigen sind im Standardsortiment enthalten. Die Unterputzsensoren eignen sich sowohl für die Nachrüstung als auch für den Neubau. Die omniAER-Fühler sind als Standardvariante erhältlich. In Zukunft werden auch CO2-Fühler- und ModbusVersionen auf den Schweizer Markt kommen. Die Unterputzsensoren von S+S Regeltechnik GmbH können ideal in die Raumautomation eingebunden werden und gewährleisten ein optimales Raumklima bezüglich Temperatur und Feuchtigkeit. ■ Omni Ray AG Tel. 044 802 28 80 www.omniray.ch
UP-Raumtemperaturfühler omniAER, mit Sensor Ni1000 (Messbereich: –30 bis +60 °C), Potentiometer, Taster, LED rot und LED grün.
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Hinterlüftete Fassadenverkleidung für eine Schulhaus-Erweiterung
Winkelfalz-Speziallösung zähmt Dünnbleche Die hinterlüftete Fassadenverkleidung des Schulhaus-Erweiterungsbaus In der Höh in Volketswil besticht durch ihre individuelle Optik aus drei Metallbändern. Die Werkstoffkomposition und die ansprechende Einteilung der Bahnen geben dem Bau ein modernes und doch dezentes Aussehen. Scherrer Metec plante, fertigte und montierte die Fassadenverkleidung und entwickelte für das mittlere Band ein aussergewöhnliches Winkelfalzsystem. Bernard Trächsel
Die Verantwortlichen bei Horisberger Wagen Architekten in Zürich hatten eine klare Vorstellung, wie sie den Erweiterungsbau des Schulhauses In der Höh in Volketswil gestalten wollten: Er
Wunderbar realisierte Ecke, Optikwechsel von Band zu Band, und grosse Frontfenster.
Schönes Gesamtbild: Fassade im Winkelfalzsystem. Die drei Bänder sind im Befestigungssystem und Achsmass voneinander unabhängig montiert, im Mass und Aussehen aufeinander abgestimmt. (Bild: Thomas Züger)
sollte punkto Materialisierung und Stil dem bestehenden Gebäude mit Natursteinverkleidung angeglichen werden. Dass die Architekten beim Erweiterungsbau zuerst eine Steinfassade in
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Betracht zogen, war naheliegend. Das strikte Kostendach und statische berlegungen veranlassten sie edoch dazu, nach einer Alternative zu suchen. Das Material für die Fassade sollte roh sein, sich im Laufe der Zeit nicht zu stark verändern und mit den bestehenden Beton- und Steinelementen harmonieren. Man entschied sich für Metall. Nach der Auftragsvergabe an Scherrer Metec testete die Firma mittels Mock-up die geplante Fassade vor Ort auf Tauglichkeit bezüglich Material und Optik sowie auf allfällige Probleme wie störende Spiegelungen oder Patinierung. Am Ende entschieden sich Bauherrschaft und Architekten für die Variante mit rostfrei-
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em Tafelblech mattpluS 0,7 mm. Das Material überzeugte, da es robust-roh wirkt, aber dennoch gut kantbar ist.
Drei Bänder aus Blech Die Architekten planten die Fassade mit insgesamt drei Metallbändern. Diese sollten mit den Tafelelementen der bestehenden Natursteinfassade harmonieren und eine individuelle Optik erzeugen, ohne dabei die Funktionalität und die Sicherheitsaspekte zu vernachlässigen. Das obere, über einen Meter breite Band direkt unter dem Dach sollte möglichst frei von Konturen und Unebenheiten sein Eigenschaften, die von Dünnblechen im Normalfall nicht er-
Gestaltung im Detail: Die Blechbahnen an der Fassade sollten eine markante Kontur erzeugen. Hierfür wurde einen in Breite und Höhe aussergewöhnlicher Winkelstehfalz entwickelt.
wartet werden. Der Schattenwurf kleiner Dellen oder einer Kante würde das Gesamtbild empfindlich stören. So montierte die Spenglerfirma die Chromnickelstahlbahnen an diesem Teil des Gebäudes mit einem verdeckten Schiebers stem, das 5 Millimeter in die Vollschalung eingelassen ist. Aufgrund der Gebäudekonstruktion und der Einteilung wurde das Achsmass auf 5 0 Millimeter festgelegt und passgenau auf die Unterkonstruktion übertragen.
Fassade im Winkelfalzsystem
Links das neue, rechts das bestehende Schulhaus mit Steinfassade.
Das mittlere Band stellte die grösste Herausforderung dar. Die hier verwendeten Blechbahnen sollten eine starke Kontur erzeugen, die in sich wiederum eine Einheit bildet. Scherrer Metec entwickelte eigens dafür einen Winkelfalz, der in Höhe und Breite aussergewöhnlich ist. Die Blechbahnen in der ma imalen Länge von Metern und einem Achsmass von 4 0 bis 490 Millimetern wurden in der hauseigenen Werkstatt am Doppelbieger gekantet und den Achsmassen der Fassadenfläche zugeteilt. Die Planung der Südfassade war besonders knifflig. Mit den 14 RWA-
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Verformungen mit ma imallangen Tafelblechen im mittleren Band, ma imales Achsmass 90 mm im unteren Band. Falzrichtungswechsel bei RWA Klappen. e ia s Entwicklung eines Spezial-Winkelfalzs stems, Bandverkleidung mit verdeckten Schiebern.
Kommentar Jury
Daniel Hunziker, dipl. Spenglermeister und Mitglied der Geschäftsleitung bei Scherrer Metec AG.
Andreas Meier, Projektleiter.
Klappen musste die Falzrichtung für die Montageabfolge nach eder Klappe geändert werden. Mit dem unteren Band wollte man bewusst die senkrechten linearen Strukturen der oberen Bereiche unterbrechen. Deshalb wurden die Bahnen mit dem ma imalen Achsmass von 90 Millimetern im Winkelfalzs stem montiert. Dies erfolgte ungeachtet der oberen Bahnen und neu eingeteilt auf die Gebäudelängen.
Trapezblech versehen, als Montageauflage für die Fassadenverkleidung. Aufgrund der Falzvorgaben, und um den Anforderungen an Wind- und Soglast gerecht zu werden, produzierte Scherrer Metec eigens für das Pro ekt in Volketswil spezielle Fest- und Schiebehaften.
Unterkonstruktion und Befestigung Als Primär-Unterkonstruktion für die hinterlüftete Fassade wählte die Spenglerfirma ein U-PSI-Dämmständers stem ab rohem Beton, das mit Knaut Supafil-Wärmedämmflocken ausgeblasen wurde. In den Bereichen mit Brandschutzanforderung RF1 wurde als Sekundär-Unterkonstruktion die Vollschalung mit einem horizontalen
Technische Angaben assa e Hinterlüftete Fassadenverkleidung mit mattpluS-Blech 0,7 mm im Spezial-Winkelfalzs stem und Bandverkleidung mit verdeckten Schiebern. e s i U-PSI-Dämmständer ausgeblasen mit Knaut Supafil-Wärmedämmflocken, Windfolie und hinterlüftete Vollschalung, Trapezbleche bei Brandschutzabschnitten RF1. e e a ie es a es e s Ausgesprochen glatte Fläche im oberen Band, gerade Konturen ohne
Dieser Bau und diese Fassaden haben die Jur , sowohl auf dem Eingabebericht als auch vor Ort, sofort beeindruckt. Die Vorgaben der Architektur sind hervorragend und schön umgesetzt worden. Die Breiten und die Falzverbindungen sind angesichts der architektonischen Vorgaben geschickt vorgeschlagen und entwickelt worden. Die Linearität, die streng eingehaltene Einteilung, alles am PC geplant und entsprechend präzis realisiert, gibt dem Bau ein modernes Erscheinen. Das obere Band ist wirklich so flach verbunden, dass man erst direkt vor dem Bau realisiert, dass das Band aus Kleinelementen besteht. Die Gebäudekanten sind sehr schön und wirkungsvoll kantig umgesetzt. Der schmale bergangsstreifen bei den Frontfenstern geht trotz wechselndem Gesamtbild wunderbar und präzise um die Gebäudekanten. Die Jur sah hier eine sehr gelungene Fassade und möchte dem Architektenteam für den Mut zu Neuem und der Spenglerund Gebäudehüllenfirma für die sehr professionelle und feine Umsetzung gratulieren. ■ www.scherrer.biz
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Das neue Stade de Lausanne: Riedo Clima AG führte das Legen von Grundleitungen unter besonderen Bedingungen aus
Ein Fussballstadion fachgerecht entwässern Nicht alltäglich ist das Planen und Installieren von Grundleitungen einer grossen Sportanlage. Den Grossauftrag «Neues Stadion Lausanne» bewältigte das Unternehmen Riedo Clima AG dank einer guten Arbeitsvorbereitung durch das Erstellen detaillierter Fabrikationspläne, der Vorfabrikation der Grundleitungen in der Werkstatt und einer guten Koordination der Montagearbeiten bis hin zu einer minutiösen Dichtheitsprüfung. Manuel Fischer
■ Der Bau von Sportstadien gehört zu den grössten und prestigeträchtigsten Bauvorhaben in einer Stadt. Besondere Bedingungen und die ungewöhnlichen Dimensionen zeichnen solche Baupro ekte aus. In der Schweiz braucht es häufig mehrere Anläufe, da solche Grosspro ekte auch Nutzungskonflikte und nachfolgende Rechtsstreitigkeiten provozieren, wie etwa die leidige Geschichte rund um den Neubau des Zürcher Fussballstadions Hardturm bezeugt. In Lausanne ging man hingegen wesentlich zügiger ans Werk. Das Proekt «Stade de la Tuili re» wird als Teil der uartierentwicklung M tamorphose verstanden, die auch einen Abbruch der inzwischen veralteten Sportstätte «Stade ol mpi ue de la Pontaise» vorsieht. Nach der Durchführung eines Architektur-Wettbewerbs durch die Stadt Lausanne 2014 und der nachfolgenden Detailplanung begannen die ersten Bauarbeiten bereits zu Beginn des Jahres 2017, Monate vor der offiziellen Grundsteinlegung.
Ein eisenarmiertes Magerbetonbett ist die Basis für das Verlegen der zahlreichen Grundleitungen.
Riesige Betonplatte Gerade das Beispiel des neuen Fussballstadions in Lausanne als grossflächiges Bauwerk macht es offensichtlich: Nach dem erfolgten Bauaushub kommt der Planung und Installation von Grundleitungen eine herausragende Rolle zu. Im Falle des Stadions war zu berücksichtigen, dass eine riesige Betongrundplatte von 10 100 m2 die Basis der Stadionaufbauten bildete. Die Sanitärplaner hatten also nicht nur die Parameter des Teilproektes Entwässerung festzulegen (Strömungs uerschnitt, Abfluss-Kennzahl, Gefälle, Rückstauebene usw.), sondern die ffnungen in der Betongrundplatte für die Anschlüsse genau zu definieren. Mit der ersten Aufgabe war das Gebäudetechnik-Ingenieurbüro Grünig Partner in Bern beauftragt worden. Die zweite Aufgabe wurde dem Gebäudetechnik-Unternehmen Riedo Clima AG in Düdingen übertragen. Das Unter-
Nicht alltägliche Dimensionen: Das neue Stadion im Bau weist eine Grundfläche von 19 900 m2 auf.
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nehmen verfügt über breite Erfahrung beim Erstellen von Grundleitungen grosser Industriebauten. «Im Falle des Stadions in Lausanne war alles nochmals um eine Dimension grösser», berichtet Alain Ouleve , der für Riedo Clima eingesetzte Verantwortliche für das Erstellen der Grundleitungen. Je nach Arbeitsanfall war über ein Dutzend Fachleute und Bauarbeiter auf dem Bauplatz. «Zeitweise habe ich bis zu zehn Leute nur zur Montage von Rohrschellen eingesetzt», so Ouleve . Der Sanitärfachmann nahm die Gelegenheit wahr, das ganze Pro ekt über das Notwendige hinaus detailliert zu dokumentieren, d. h. nicht nur mit Plänen und Abnahmeprotokollen, sondern auch mit Fotografien des eweils aktuellen Baufortschritts.
Koordination ist sehr wichtig
Gemäss den Einlegeplänen mussten die Grundleitungen ein Gefälle von 2 cm pro 1 Meter (bzw. 2 %) aufweisen.
In einer späteren Phase füllte man die Differenz vom eisenarmierten Magerbetonbett bis zur Unterkante der Betongrundplatte ebenfalls mit Magerbeton auf.
Die in der Werkstatt vorgerüsteten Abläufe mit den Verzweigungen warten auf der Baustelle auf die Montage.
Im Verlaufe der Monate Februar bis Dezember 2017 erstellte ein Riedo-Montageteam nicht weniger als 2000 Meter PE-Rohre, welche die Funktion haben, die Abwässer aus Dutzenden von Toiletten und Waschtischen wegzuführen.
Die Koordination mit anderen Fachleuten und deren Vorgaben auf dem Bauplatz ist zentral. Dies gilt umso mehr im Anfangsstadium eines Bauwerks, wo ausser einer Baugrube überhaupt nichts sichtbar ist. «Ohne die Vorarbeiten des Geometers können wir nichts machen», erläutert Alain Ouleve . «Man musste uasi auf einem riesigen Gelände Magerbeton-Einlagen für die Abläufe einrichten. Dabei mussten eweils der Anfangs- und der Endpunkt eder einzelnen Leitung in einem dreidimensionalen Koordinatens stem genau definiert sein.» Die vom Geometer gesetzten dreidimensionalen Koordinationspunkte (Achsen und Höhenkoten) geben die Orientierung vor, damit anschliessend
die Riedo-Clima-Teams ihre Rohrleitungen genau ausrichten konnten. Man legte die Achsen der zu installierenden Abläufe fest und spannte anschliessend die Schnüre. Man sieht: Trotz Einsatz moderner Navigationstechnologie wie GPS kommen auf dem Bauplatz immer noch altbewährte Methoden zum Einsatz. Damit die fachgerechte Entwässerung des Stadions gelang, hatte der Pro ektleiter nicht nur eine zweckmässige Arbeitsvorbereitung zu organisieren, damit alle Werkzeuge und Messgeräte am Bauplatz vorhanden waren. Aufgrund der immensen Grösse des Auftrags musste Alain Ouleve auch eine logistische Aufgabe bewältigen: «Aufgrund der Einlegepläne erstellten wir als Sanitärunternehmen die Fabrikationspläne
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der Abläufe, womit wir die Abläufe in der Werkstatt oder auf der Baustelle vorfabrizierten.»
Ein Projekt mit vielen Besonderheiten Für den Bauauftrag musste der Pro ektleiter spezifische Eigenschaften vor Ort berücksichtigen. So verfügt die künftige Sportstätte nicht über einen steinigen, sondern über einen weichen Bauuntergrund. Man traf demzufolge Massnahmen, damit die Grundleitungen unterhalb der Betonplatte nicht «wandern» können. Man kleidete (ausnahmslos) alle Leitungen in ein eisenarmiertes Magerbetonbett und füllte anschliessend die Differenz bis zur Unterkante der Betongrundplatte ebenfalls mit Magerbeton auf, wobei die Eisenarmierungen bis in die Bodenplatte reichten. Ausserdem
Gut, wer hier die Übersicht behält: Die Koordination mit anderen Gewerken auf dem Bauplatz ist zentral.
Jeder Sanitärapparat musste einzeln an die Grundleitung angeschlossen werden.
musste eder Sanitärapparat einzeln an die Grundleitung angeschlossen werden: Ungewöhnlich war, dass die Sanitärzellen des Stadions nur mit Fliesen über Betonoberkante (ohne Estrich, Trittschall-Dämmung usw.) ausgestattet wurden. Das hat zur Folge, dass man Fehler nicht so leicht korrigieren kann. Gemäss den Einlegeplänen mussten die Grundleitungen ein Gefälle von 2 cm pro 1 Meter (bzw. 2 ) aufweisen. Dies musste unbedingt eingehalten werden, weil man sonst die neuen Kanalisationen nicht an die bestehenden anschliessen konnte. Dank der guten Arbeitsorganisation schritten die Installationen planmässig voran. Im Verlaufe der Monate Februar bis Dezember 2017 erstellte man nicht weniger als 2000 Meter PE-Rohre, welche die Aufgabe haben, die Abwässer aus Dutzenden von Toiletten und Waschtischen wegzuführen. Dazu kommen die in regelmässigen Abständen eingelegten Regenwasser-Abläufe.
Strenge Druckprüfung
Hier ein Blick auf die Anschlussrohre zu den Apparaten in den Nasszellen.
Die Sicherheit von Grundleitungen steht an oberster Stelle. Man bedenke, dass eine Entwässerungsanlage über Jahrzehnte zuverlässig ihren Dienst verrichten muss und die Abwässer aus einem Gebäude zur öffentlichen Abwasserreinigungsanlage leitet. ber das Mindestmass gemäss Entwässerungsnorm (SN 592 000 : 2012) hinaus verlangten der Sanitärplaner und Alain Ouleve eine besonders strenge Druckprüfung. Jeder der rund 84 Abläufe wurden einzeln anhand einer Dicht-
heitsprüfung mit Luft getestet und zwar fortlaufend, bevor die Abläufe im Magerbeton einbetoniert wurden im November 2017 und im März 2018. Die Abläufe hatten einem Prüfdruck von 500 mbar (anstelle von 150 mbar) während 0 Minuten (anstelle 30 Min.) ohne den geringsten Druckabfall standzuhalten. Für ede Prüfung wurde ein Protokoll erstellt. Die strengen Vorgaben haben, so Ouleve , einen simplen Grund: «Es gibt kein Zurück mehr. Der Ablauf unter einer meterdichten Bodenplatte muss einfach dicht sein.» ■
Stade de Lausanne – La Tuilière Eröffnung (vorgesehen): 2020 Grundfläche des Stadions (inkl. Spielfläche): 19 900 m2 Fläche der Grundplatte (Beton): 10 100 m2 Tragstruktur (ohne Tribünen-Elemente) aus Ortbeton: 11 800 m3 Beton-Kubatur der vorfabrizierten Tribünen-Elemente: 2945 m3 WC-Anlagen (Anzahl): 207 Urinoirs: 100 Ausgusströge: 10 Waschtische: 149
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Die wirtschaftliche Alternative zum konventionell erstellten Bad- und Duschraum
Elegante Lösung: vorfabrizierte Fertigbäder Vorfabrikation gibt es im Bausektor schon lange. Und sie wird immer wichtiger. Vorfabrizierte Fertigbäder sind überall dort eine gute Lösung, wo typengleiche Bad- und Duschräume in grösseren Stückzahlen bei kurzen Bauzeiten gefordert sind. Peter Warthmann
■ Beim konventionellen Badbau müssen bis zu zehn verschiedene Handwerker am Bau koordiniert werden. Das kann zu ualitätsschwankungen, Zeitverlust und dadurch zu einer unsicheren Kostenstruktur führen. Die Anforderungen an modernes Bauen und der allgegenwärtige Fachkräftemangel verlangen nach neuen Lösungen (vgl. Fachbeitrag «Revolutionäre Entwick-
lungen im Sanitärgewerbe» von Daniel Sommer in HK-Gebäudetechnik 2 19, S. 55 57). Deshalb gewinnen S steme aus Fertigelementen auch im Nassbereich zunehmend an Bedeutung.
Einsatzgebiete für Fertigbäder Fertigbäder eignen sich für alle Baupro ekte mit grösseren Stückzahlen von t penglei-
Konstruktionsprinzip Leichtbau-Fertigbad. Diese Boden-, Wand- und Deckenelemente können bereits im Werk oder erst auf der Baustelle zusammengebaut werden. Der Grundriss ist in einem 15-cm-Raster frei wählbar. So kann der zur Verfügung stehende Raum für die vorfabrizierte Zelle optimal ausgenützt werden.
Grundriss-Beispiel Seniorenbad. Alles im Detail geplant und eingezeichnet: Sanitärapparate und Zubehör, Sanitärleitungen mit Unterputzventilen, Lüftung, Fussbodenheizung, eingelegte Elektrokabelschutzrohre, Dämmungen etc.
chen Bad- und Duschräumen. Also vor allem im Pflege- und Hotelbereich sowie im Wohnungsbau: e e e ei Spitäler, Rehakliniken und Seniorenwohnheime e e ei vom einfachen Gasthof bis zum Fünf-Sterne-Hotel W s a Mehrfamilienhäuser, grössere Wohnanlagen, Studentenwohnheime, Geschäftshäuser, Behindertenwohnungen
Vorteile der vorfabrizierten Fertigbäder Gewährleistung aus einer Hand Hoher ualitätsstandard Bauzeitverkürzung Kosteneinsparung Vereinfachung der Planung Festpreis- und Termingarantie
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Der Fertigbad-Spezialist
Die heutige Firma Bau- und Energieberatung Reto Niedermann GmbH plant und realisiert seit bald 20 Jahren solche Fertigbäder. Egal, welche Anforderungen beim konkreten Pro ekt an Fertigbäder gestellt werden: praktisch modern oder gehoben e klusiv, alles ist möglich. Der Fertigbad-Planer entwirft nach den Vorgaben des Auftraggebers und übernimmt die Klärung technischer Details mit den anderen Haustechnikplanern. Dabei werden alle Bauvorschriften bezüglich Schallschutz, Brandschutz etc. gemäss den in der Schweiz gültigen Normen eingehalten.
Der Fertigbad-Spezialist bietet Gewährleistung aus einer Hand. Alle am Fertigbad beteiligten Handwerker werden koordiniert. Die serienmässige und industrielle Fertigung im Werk garantiert einen hohen ualitätsstandard. Parallel zur Erstellung des örtlichen Rohbaus beginnt im Werk die Produktion der Badräume. Im Durchschnitt können rund 20 der gesamten Bauzeit eingespart werden. Die Koordination und die Betreuung der Baderstellung liegt auch vor Ort in den Händen des Fertigbad-Spezialisten. Die örtliche Bauleitung wird entlastet.
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Die Fertigbad-Spezialisten machen zusammen mit den Herstellern die Planung, die Ausführungszeichnungen, die Klärung technischer Details und beraten den Auftraggeber bei der Auswahl der Materialien und der Einrichtung. Die FertigbäderModule werden im gesamten Leistungsumfang vor Beginn der Serienfertigung festgeschrieben. Im Normalfall werden Festpreise vereinbart. Die erfahrenen Fertigbad-Spezialisten garantieren die zeitnahe Lieferung parallel zum eweiligen Baufortschritt.
Leichtbau oder Beton Vor allem für Sanierung und Umbau werden Leichtbau-Fertigbäder bevorzugt. Diese Bauart kann aber auch in Neubauten eingesetzt werden, da wo die statischen Verhältnisse des Gebäudekörpers keine höheren Gewichte zulassen, oder wenn z. B. aus terminlichen Gründen die Fertigbad-Elemente horizontal eingebracht werden müssen. Leichtbaubäder wiegen e nach Grösse und Ausrüstung 800 bis 1500 kg und lassen sich so einfacher horizontal einbringen und versetzen. Im Neubau wird eher Massivbau mit armiertem Beton eingesetzt. Diese Elementbäder werden meistens etagenweise von oben eingebracht, bevor die nächste Decke betoniert wird. Ein behindertengerechtes Bad kann 5 Tonnen wiegen. Ein normales Hotelbad ca. 3,5 Tonnen.
Ablauf Planung bis Inbetriebnahme Massivbau-Fertigbad im Spital Schiers.
Massivbau-Fertigbad: B&B-Hotel im Serliana Tower Wallisellen.
Leichtbau-Fertigbad: Neubau Senioren-Residenz Meersburg.
Leichtbau-Fertigbad in der Produktion: Verrohrung Kaltwasser, Warmwasser, Elektro, Lüftung.
Von der Idee bis zur Inbetriebnahme vergehen üblicherweise ein bis zwei Jahre. Der ganze Ablauf umfasst folgende Phasen: Start: Einbezug Idee Fertigbad in Planung, Ausschreibungste te, Offerte, Pläne erstellen. Besprechung mit allen Planern: Sanitär, Schreiner, Elektriker, Plattenleger, Anforderungen Heizkörper Fussbodenheizung, Statik, Akustik, Brandabschnitte, Pflege- Reinigungsteams, Rollstuhlgängigkeit etc. Ausführungsplan, bei grösseren Pro ekten ab 30 40 Einheiten: komplette Musterzelle 1:1, Bereinigung Details. Ausführungspläne Schalungspläne für alle vorkommenden T pen, inkl. aller Freigaben Details, Bemusterung. Herstellung im Werk (Deutschland Slowenien), Verpackung, Transport mit LKW, Abnahme der Lieferung, Bereinigung letzte Details. Einbringen mit Kran, Podest für horizontales Einbringen, Panzerrollen oder Luftkissen. Instruktion Bauteam, definitives Versetzen. ➜
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Montage im Werk: Lüftungsinstallation mit Schalldämpfern in runtergehängter Decke.
Sichtabnahme aussen und innen.
Die im angrenzenden Raum sichtbaren Aussenseiten können gestrichen, verputzt oder speziell verkleidet werden.
Strangmontage an der Rückseite eines LeichtbauFertigbads: Lüftung, Abwasser, Trinkwasser, Elektro.
Serienproduktion im Werk: Hier entstehen Leichtbau-Fertigbäder.
Paraplegikerzentrum Nottwil, Ausschnitt mit vier Massivbau-Fertigbadzellen. Bauzustand nach Betonieren der darüber liegenden Decke, vor Einbau der angrenzenden Zimmerwände.
Maurerarbeiten nach Versetzen Leichtbau-Fertigbad.
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Anschlüsse Sanitär, Lüftung, Elektro. Finish-Tour: Anschlüsse testen Kaltund Warmwasser, Dichtigkeit prüfen, Kontrolle Plattenflächen, Bautüre entfernen, lose Teile montieren: Brauseschlauch, Seifen- Glashalter etc. Inbetriebnahme mit Sanitärinstallateur: Leitungen spülen, Druckprüfung, Kontrolle.
Fazit Immer mehr setzen Bauherren, Planer und Generalunternehmer auf Fertigbäder. Die vorproduzierten Module werden genau nach Baufortschritt auf die Baustelle geliefert, wo sie sofort versetzt werden. Das sorgt für schnelle Abläufe, entlastet den Bauleiter und vereinfacht die Baustellenlogistik. ■ www.bauundenergie.ch, Abteilung Fertigbad-Systeme: Tel. 062 531 15 30, fertigbad@bauundenergie.ch, www.bsbtechnik.ch › 04. Badraum/Fertigbäder
Einbringung seitlich mit Autokran und Transportkäfig.
Bildergalerie: Herstellungspläne, Fertigung Beton- und Leichtbau, Anlieferung und Montage, viele Anwendungsbeispiele. (www.hk-gt.ch › Bildergalerien › Fertigbäder 2000–2019)
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Das Beste aus zwei Welten wird eins
Geberit ONE vereint hinter + vor der Wand Waschplatz, Dusche und WC, die zentralen Bereiche des Badezimmers, haben einen neuen gemeinsamen Nenner: Geberit ONE. Geberit lanciert die umfassende Gesamtbadlösung und vereint das sanitärtechnische Know-how hinter der Wand mit der Designkompetenz vor der Wand und setzt damit neue Massstäbe. Quelle: Geberit, Bearbeitung Peter Warthmann
■ Mit der Einführung von Geberit ONE bringt Geberit seine Kompetenzen und Erfahrung ins ganze Bad. Das bewährte S stem hinter der Wand und die Produkte vor der Wand sind optimal aufeinander abgestimmt. Sanitärprofis können sich über erhöhte Planungssicherheit, effiziente Arbeitsabläufe und vielfältige Möglichkeiten für Zusatzverkäufe freuen. Die S stemgarantie über das Gesamtbad gibt Planern und Installateuren gleichermassen Sicherheit. Die
verlässlichen Installationss steme Geberit Duofi und GIS sind Garanten dafür, dass die erforderlichen Normen berücksichtigt und sowohl der Einbau als auch Betrieb und Unterhalt der Badezimmerprodukte bis ins letzte Detail durchdacht sind.
Konsequente Unterbringung der Sanitärtechnik in der Vorwand Die Installationss steme GIS und Duofi von Geberit haben sich über die Jah-
Geberit ONE bietet umfassende Lösungen für das ganze Bad: WC, Dusche mit Nischenablagebox, Waschplatz mit Waschtisch, Wandarmatur und Spiegelschrank. Oben: Sanitärtechnik hinter der Wand. Unten: Apparate und Zubehör vor der Wand.
re bei den Profis etabliert, die sie für ihre reibungslose Funktionalität, Einfachheit und höchste ualität schätzen. Geberit ONE führt nun die Nutzung der Vorwand mit zusätzlichen Elementen für die Unterbringung der Sanitärtechnik und als zusätzlicher Stauraum mit durchgängiger Anbindung ans S stem konse uent weiter und vereinfacht somit auch die Schnittstellen zu anderen Gewerken.
Quantensprung am Waschplatz Die einzelnen Elemente des Waschplatzes Waschtisch, Siphon, Armatur, Spiegelschrank und Unterschrank nehmen im Geberit ONE Bad kaum Platz weg. Möglich wird dies durch das perfekte Zusammenspiel des Vorwands stems und der neuen Lösungen vor der Wand. Auch bei beengten räumlichen Gegebenheiten im Bad werden nun vielfältige Gestaltungsvarianten möglich. Dieser uantensprung ist nur dank einer konse uenten Weiterentwicklung der Geberit-Installationstechnik möglich. Ihre Stärken spielt diese bei der Planung und während der Installation voll aus. Ist die Trockenbauwand erst einmal erstellt und befliest, lassen sich die Sanitärprodukte von einer einzigen Fachperson montieren. Was is ea i i s Die Geberit ONE Waschtischkeramik ist in zwei Varianten freischwebend oder mit Unterschrank und vier Grössen erhältlich und kann nur mit Wandarmaturen kombiniert werden. Mit einer Tiefe von 400 mm nimmt die Waschtischkeramik minimalen Raum in Anspruch. Der berlauf, das Ablaufventil und der Siphon sind in einer separaten Funktionsbo in der Vorwand untergebracht. Der Anschluss an die Abwasserleitung ist komplett neu gelöst: Ein beweglicher Anschlussbogen «Fle Neck» sorgt dafür, dass geringfügige Massabweichungen bei der Installation nicht ins Gewicht fallen. Auch auf den «Schmuckfänger» ist Verlass: Ein-
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fach die obere Verschlusskappe des Siphons öffnen, und das wertvolle Stück kann gesichert werden. Was is es a Nur 400 mm tief und zwischen 750 mm und 1200 mm breit sind die Geberit ONE Waschtischunterschränke. Sie überzeugen mit einem überragenden Stauraumangebot. Möglich wird dies durch die Verlagerung des Waschtischsiphons in die Funktionsbo innerhalb der Vorwand. Die einzelnen Montageschritte sind auf Anhieb einleuchtend und können von einem einzigen Installateur ausgeführt werden. Wa a a Als Teil der neuen Geberit ONE S stemlösung spielt die Wandarmatur ihre Stärken voll aus: Sie ist genau auf die Innengeometrie der schmalen Geberit ONE Waschtische abgestimmt und spült die Keramik optimal aus. ie e s a Mithilfe neuer Installationselemente wird der Einbau des Geberit ONE Spiegelschranks zum integralen Bestandteil der Badezimmerplanung und -realisierung. Böse berraschungen nach der Beplankung und Befliesung
der Installationswand bleiben so aus. Die Integration des Spiegelschranks in die Vorwand ist nicht nur aus ästhetischen, sondern auch aus praktischen berlegungen angezeigt. Mit seiner kaum sichtbaren Ausladung verschwindet der in vier Grössen erhältliche Spiegelschrank in der Wand.
Mehr Möglichkeiten bei der Gestaltung des Duschbereichs Bei der Gestaltung des Duschbereichs sind die Wünsche der Kunden besonders vielfältig. Besonderer Beliebtheit erfreut sich bei den Duschen die bodenebene Variante. Geberit verfügt über eine Auswahl innovativer Lösungen, die allesamt optimal auf Geberit ONE abgestimmt sind, wobei der Wandablauf die Vorteile der Vorwandtechnologie besonders konse uent ausschöpft. Geberit geht noch einen Schritt weiter und schliesst die Duschtrennwand (kann ab Oktober 2019 bestellt werden) sowie zwei Nischenablagebo en ins S stem ein. Damit werden grosse Hürden, die eine zügige, komplikationsfreie Realisierung des Duschbereichs erschweren, aus
Das neue Installationselement ist für einen einfachen Einbau der Geberit ONE Wandarmatur und der Waschtischkeramik vorbereitet. In der Funktionsbox befinden sich sowohl der Siphon wie auch das Überlaufventil. Durch die abnehmbare Abdeckung ist die Funktionsbox jederzeit zugänglich.
Die Nischenablagebox ist mit einer vormontierten Dichtfolie ausgestattet. Es gibt zwei Ausführungen: mit Einlegeböden und verspiegelter Schiebetür sowie als plattenfähige Variante.
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dem Weg geräumt. Mithilfe eines Rohbausets wird die Nischenablagebo zu einem festen, mit einer vormontierten Dichtfolie ausgestatteten Bestandteil des Installationss stems, dessen Platz verlässlich festgelegt werden kann.
Innovationsschub im WC-Bereich Elegant und perfekt proportioniert präsentiert sich das wandhängende Geberit ONE WC. Eine as mmetrische, komplett spülrandlose Innengeometrie sorgt für eine überragende und flüsterleise Ausspülung der WC-Keramik. Dank der durchdachten Installationstechnik kann das WC in der Höhe verstellt werden. Der diesbezügliche Spielraum beträgt insgesamt 4 cm ( 3 cm bzw. 1 cm der Werkseinstellung). Die Montage des WCs an der Wand kann von einem Installateur alleine bewerkstelligt werden. ■ Siehe auch rti el in ebäudetechni , S. . Die erschiedenen omponen ten on eberit E werden im eitraum on pril bis Ende lieferbar. www.geberit.ch/one
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Die schlanke, konische Silhouette der Armaturenkörper von arwa-newclassic erinnert an imposante Säulenhallen aus dem römischen Reich. (Bilder: arwa)
Die neue Armaturenserie ermöglicht bezaubernde Badezimmer
arwa-newclassic – Poesie im Fluss Mit der Kreation der Armaturenkollektion arwanewclassic führt uns der niederländische Designer Marcel Wanders zurück zu Poesie und Romantik, ohne dass er dabei die Bedürfnisse und Vorlieben der heutigen Zeit aus den Augen verliert.
Der niederländische Designer Marcel Wanders schafft mit seinen Designs fantastische Traumwelten und lässt Räume wunderbare Geschichten erzählen. Mit der neuen Badarmaturenserie arwanewclassic schlägt er jetzt ein neues Kapitel auf. Quelle: Similor, Bearbeitung Franz Lenz
Kombiniert mit dem eleganten Wanneneinlauf passt der arwa-newclassic Unterputz-Bademischer zu jedem Einrichtungsstil und vermittelt einen designorientierten Touch.
■ Die neue Armaturenkollektion arwa-newclassic erinnert an eine längst vergangene Epoche. Der international renommierte Designer Marcel Wanders lässt Poesie und Romantik wiederaufleben, ohne dass er dabei die Bedürfnisse und Vorlieben der heutigen Zeit aus den Augen verliert. Gekonnt schafft er mit arwa-newclassic die perfekte Balance aus Forminnovation und Archet p für einen weltoffenen und vielschichtigen Lebensstil. Die schlanke, konische Silhouette der Armaturenkörper erinnert an imposante Säulenhallen, wobei die geometrischen Formen fliessend mit
weich geschwungenen Kurven verschmelzen. Auslauf und Hebel der Armaturen sind besonders filigran gestaltet, was dem heutigen Zeitgeist entspricht.
Raffinierte Technik arwa-newclassic verbindet das Flair und die Kreativität des Designers mit dem grossen Know-how von arwa. Denn es erfordert eine ausserordentlich e akte Herstellungstechnik, um die hauchfeinen präzisen Trennlinien, die ein wichtiger Bestandteil des Armaturendesigns sind, zu realisieren. Ihren
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schlanken Armaturenkörper verdanken die Waschtischmischer und der Bidetmischer der hochwertigen Messing-Kartusche, die einen Durchmesser von lediglich 25 mm hat. Für die arwa-newclassic Wandarmatur mit zwei Griffen hat sich das Schweizer Unternehmen eine besonders ästhetische Installations-Lösung überlegt. Die Griffe werden aus einem Guss gefertigt und direkt an der Wand montiert. Der Tiefenausgleich findet unsichtbar in der Wand statt. Wandrosetten, die e nach Montage unterschiedlich weit aus der Wand ragen, gehören somit der Vergangenheit an. arwa-newclassic trägt auch Sorge zur Umwelt. Bei dem Duschen- und dem Bademischer reduziert die integrierte Ecototal-Patrone mit Temperatur- und Mengenbremse den Wasser- und Energieverbrauch. Auch die Waschtisch- und der Bidetmischer sind mit einer umweltfreundlichen Technik ausgestattet und erfüllen die Anforderungen der Energieetikette
«A» vom Bundesamt für Energie BFE, Energie Schweiz.
Ein Sortiment für alle Wünsche Bei der Sortimentszusammenstellung hatte der Designer die Stilwelten Bohemienne, Cosmopolitan und New Ro al vor Augen. Entsprechend lassen sich mit arwa-newclassic bezaubernde Badezimmer für eden Einrichtungsstil gestalten. Für den Waschplatz stehen zwei Waschtischmischer mit unterschiedlich langem Auslauf, ein hoher Standsäulenmischer für Waschtischschalen, e ein Modell mit zwei Griffen für die Montage auf dem Waschtisch oder an der Wand sowie ein 2-Point-Wandmischer zur Verfügung. Zudem bietet arwanewclassic Duschen- und Bademischer für die Auf- oder Unterputzmontage sowie einen eleganten Wanneneinlauf an. Ein Bidetmischer, der seine sthetik einem besonders kurzen Kugelgelenk verdankt, macht das Sortiment komplett.
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Mit Red Dot Award: Product Design ausgezeichnet
Unternehmen und Gestalter aus 55 Ländern reichten in diesem Jahr mehr als 5500 Innovationen für den Red Dot Award: Product Design ein. Darunter war auch die Armaturenlinie arwanewclassic von Marcel Wanders. Das Armaturen-Design hat die Juroren überzeugt und arwa darf sich über eine weitere Auszeichnung freuen. Wichtiger inweis: arwa newclassic ist in der Schwei erhältlich ab . www.similor.ch
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Das neue Kaldewei-Seminarprogramm ist zum Download bereit
Fürs ideale Bad kompetent beraten, planen, montieren Das neue Seminarprogramm von Kaldewei für Architekten, Planer und Handwerker ist da. Damit unterstützt Kaldewei seine Partner bei Beratung, Planung, Verkauf und Montage. Neben den bewährten Praxisseminaren stehen in diesem Jahr erstmals Designschulungen mit dem erfahrenen Branchenprofi André Höbing zur Auswahl. ■ Das Seminar «Design verstehen – Erlebnisse verkaufen» richtet sich an Badverkäufer und Ausstellungsberater und enthält mehrere Workshop-Phasen, in denen die Teilnehmer selbst aktiv werden. In der Veranstaltung vermittelt Trainer André Höbing wichtige Grundlagen für den sicheren Umgang mit anspruchsvollen, designaffinen Kunden. Für Architekten und Badplaner bietet Kaldewei zudem das Seminar «Designperspektiven: Megatrends im Bad» an. Hier erfahren Teilnehmer unter anderem, welche Gestaltungstrends relevant sind und mit welchen Badlösungen die unterschiedlichen Kundentypen angesprochen werden können. «Mit den neuen Designseminaren entsprechen wir jedem Wunsch unserer Partner, sich auch zum Thema Design weiterzubilden, um noch kompetenter beraten und erfolgreicher verkaufen zu können», sagt Brandi Bridges, Head of International Training bei Kaldewei. Hoher Praxisbezug Das Seminarprogramm von Kaldewei hat weitere aktuelle Branchenthemen im Fokus, die sich immer durch einen hohen Praxisbezug
auszeichnen. Das Themenspektrum reicht von der Planung barrierefreier Bäder über gängige und neue Normen bei der Planung und Installation bis hin zum optimalen Schallschutz. Im bewährten Praxisseminar «Einfach dicht» können auch in diesem Jahr die SanitärProfis wieder selbst Hand anlegen und die Montage der verschiedenen Einbausysteme von Kaldewei in der Praxis testen.
Download Die ausführliche Seminarbroschüre zum Download sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie unter folgendem Link: www.kaldewei.de/seminare ■
Kaldewei Schweiz GmbH Tel. 062 205 21 00 www.kaldewei.ch
Das Kaldewei-Seminarprogramm.
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Agenda |
Permanente Agenda Anmeldung
(Bitte informieren Sie sich auch unter www.hk-gebaeudetechnik.ch/agenda. Änderungen vorbehalten.)
Thema/Ort
Datum
Soltop Schuppisser AG, www.soltop.ch, info@soltop.ch, Tel. 052 397 77 77
News Day 2019, Samstag 18.5./8.30–12 Uhr = Endkunden-Tag. Bei Soltop Schuppisser AG, St.Gallerstr. 3 + 5a, 8353 Elgg
18. Mai 2019
www.tagedersonne.ch
Tage der Sonne 2019
24. Mai – 2. Juni 2019
www.suissetec.ch
suissetec: Frühjahrs-Delegiertenversammlung und Kongress, Zug, Freitag, 21. Juni 2019
21. Juni 2019
BFE, Tagungsorganisation: FWS, Tel. 031 350 40 65, www.fws.ch
BFE-Wärmepumpen-Tagung 2019, Mittwoch, 26. Juni 2019, 8.45–16.30, HTI Burgdorf
26. Juni 2019
Schw. Ingenieur- und Architektenverein SIA www.sia.ch/bim2019
BIM-Tagung: Projektabwicklung im Wandel , Do, 27.6.2019, 8.30 – 17 Uhr, Pädagogische Hochschule Zürich, Lagerstr. 2.
27. Juni 2019
European Fuel Cell Forum, Tel. 044 586 56 44 forum@efcf.com, www.efcf.com
European Fuel Cell Forum 2019: Internationaler Fachkongress. Wissenschaft, Technik und Anwendungen für Brennstoffzellen, im Kultur- und Kongresszentrum, Luzern
2. – 5. Juli 2019
ZT Fachmessen AG, www.fachmessen.ch
Forum Architektur in Zürich: Freitag, 14.00 – 16.00 Uhr, Bauen & Modernisieren, Messe Zürich
6. September 2019
energie-cluster.ch/türöffner
türöffner-event: Digitalisierung im Mehrfamilienhaus, 16 – 0 Uhr, Hinwil
12. September 2019
ZT Fachmessen AG, www.fachmessen.ch
Forum Architektur in Luzern: Freitag, 10.30 – 12.30 Uhr, Bauen+Wohnen, Messe Luzern
20. September 2019
www.gebäudetechnik-kongress.ch
3. Gebäudetechnik-Kongress 2019: Wandel & Challenge, Do 3.10.2019, KKL Luzern
3. Oktober 2019
suissetec, www.suissetec.ch
suissetec-Sanitärtag 2019, Mittwoch, 23. Oktober 2019, Kursaal Bern (alle 2 Jahre)
23. Oktober 2019
Implementation Force AG www.smartenergyparty.ch
Smart Energy Party 2019, Schweizer Netzwerkanlass der Energiebranche, Umwelt Arena Spreitenbach, Donnerstag, 24. Oktober 2019, 17 – 22 Uhr
24. Oktober 2019
Institut für Solartechnik SPF, www.spf.ch
SPF-Symposium: Solarenergie und Wärmepumpen, Mi., 30.10. 2019, an der HSR in Rapperswil
30. Oktober 2019
Fachv. Wärmepumpen Schweiz FWS Tel. 031 350 40 65, www.fws.ch
FWS Tagung: Wärmepumpen-Update 2019, Dienstag, 5. November 2019
5. November 2019
www.proklima.ch www.energie-cluster.ch/kadertag
ProKlima: 14. Kadertag Gebäudetechnik 2019 (KTGT), Kadertag für Fachleute aus der Lüftungs-, Klima- und Gebäudetechnikbranche, Dienstag, 5. November 2019, Trafohalle Baden
5. November 2019
Tagungen
Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände KGTV, KGTV: Herbst-Plenarversammlung, bei Siemens in Zug, Donnerstag, 9 – 12 Uhr www.kgtv.ch
14. November 2019
ZT Fachmessen AG, www.fachmessen.ch
Forum Architektur in Bern: Freitag, 15.30 – 17.30 Uhr, Bau+Energie Messe, BernExpo
29. November 2019
www.energie-cluster.ch/brandschutz Auskünfte: Jürg Kärle, Tel. 031 381 67 42, juerg.kaerle@energie-cluster.ch
Weiterbildung Brandschutz in lufttechnischen Anlagen, 7 Kurstage über 3 Monate (19. September bis 12. Dezember 2019), Kursorte: Gerlafingen, Rüti ZH und Hinwil. Anmeldeschluss: 5. September 2019
19. September bis 12. Dezember 2019
Hochschule Luzern, PinCH-Stützpunkt, pinch@hslu.ch, www.pinch-analyse.ch www.hslu.ch/t-weiterbildung › Fachkurse › Suche «Pinch»
Weiterbildungskurs «Energie-Optimierung mit Pinch-Analyse» . Der modular aufgebaute Weiter- Modul 1: 26 .– 27. Sept. 2019 bildungskurs besteht aus drei Modulen, die einzeln oder in Kombination besucht werden können. Modul 2: 24. – 25. Okt. 2019 Nach dem Kurs sind die Teilnehmer in der Lage, Pinch-Analysen selbstständig durchzuführen. Modul 3: 21. – 22. Nov. 2019 Modul 1: Grundlagen der Pinch-Methode, Modul 2: Anwendung und Vertiefung, Modul 3: Fortgeschrittene Themen.
Kurse
Messen
ZT Fachmessen AG, www.fachmessen.ch
20. Bauen & Modernisieren 2019, Messe Zürich
5. – 8. September 2019
MCH Messe Schweiz (Basel) AG Tel. 058 206 32 04, www.ineltec.ch
ABGESAGT Ineltec 2019, Schweizer Messe für intelligente Gebäudetechnologie. Messe Basel, Halle 1
10.-13. September 2019
ZT Fachmessen AG, www.fachmessen.ch,
18. Bau+Energie Messe, BernExpo, www.bau-energie.ch
28.11.2019 – 1.12.2019
www.svk.ch, www.swisscoolingexpo.ch
Swiss Cooling Expo, Fribourg
5. Dezember 2019
MCH Messe Schweiz (Basel) AG Swissbau, Tel. 058 200 20 20, www.swissbau.ch
Swissbau 2020, Leitmesse der Bauwirtschaft in der Schweiz, Messe Basel, Di – Sa.
14. – 18. Januar 2020
Reed Exhibitions Italia S.r.l., I-20146 Milano, www.reedexpo.it, www.mcexpocomfort.it
Mostra Convegno Expocomfort MCE 2020, MCE 2020, Fiera Milano
März 2020
Solar Promotion GmbH, www.intersolar.de
Intersolar Europe, Fachmesse für die Solarwirtschaft, Messe München.
17.–19. Juni 2020
NürnbergMesse GmbH, D-90471 Nürnberg www.chillventa.de
Chillventa 2020, Internationale Fachmesse für Kälte, Raumluft, Wärmepumpen. Messezentrum Nürnberg (alle 2 Jahre)
13. – 15. Oktober 2020
www.ish.messefrankfurt.com
ISH 2021 Frankfurt, Weltleitmesse für Wasser und Energie in Gebäuden, Baddesign, Heizungsund Klimatechnik, intelligentes Wohnen. Montag-Freitag.
22.-26. März 2021
Bezugsquellen | Impressum
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IMPRESSUM HK-Gebäudetechnik 17. Jahrgang, Nr. 5, Mai 2019 (46. Jahrgang HeizungKlima), erscheint monatlich. www.hk-gebaeudetechnik.ch, ISSN 1016-5878 Auflage + Verbreitung (WEMF 2018) Verbreitete Auflage 6553 Ex. Verkaufte Auflage 2050 Ex. Druckauflage 7800 Ex. Herausgeberin AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Tel. 058 200 56 50, Fax 058 200 56 61 Geschäftsführer Publishing: Jürg Weber Geschäftsführer Fachverlage: Thomas Walliser Verlagsleitung: Michael Sprecher Redaktion AZ Fachverlage AG, HK-Gebäudetechnik Neumattstrasse 1, Postfach, CH-5001 Aarau. Peter Warthmann, Chefredaktor, Tel. 058 200 56 15, peter.warthmann@chmedia.ch Manuel Fischer, Redaktor, Tel. 058 200 56 11, manuel.fischer@chmedia.ch Ständige externe Fachredaktoren: David Eppenberger, Bernd Genath, Alan Hawkins, Franz Lenz, Wolfgang Schmid, Martin Stadelmann, Martin Stöckli, Andreas Walker, Jürg Wellstein, Andreas Widmer, Daniela Hochradl-Wohlgemuth Redaktioneller Beirat Marco Andreoli, VR-Präsident, CTA AG, Münsingen. Domenico Autuori, Manager of Trainingcentre & Laufen Forum, Keramik Laufen AG und Similor AG, Laufen. Daniel Bader, Leiter Kommunikation, R. Nussbaum AG, Olten. Stephan Muntwyler, Geschäftsführer Gabs AG, Tägerwilen. Richard Osterwalder, Geschäftsleiter Weishaupt AG, Geroldswil, Mitglied GebäudeKlima Schweiz. Viktor Scharegg, Mitglied Zentralvorstand suissetec. Beat Scherrer, VR-Präsident Scherrer Metec AG, Zürich.
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