www.hk-gebaeudetechnik.ch Fachzeitschrift für Energie, Wärme, Strom, Heizung, Lüftung, Klima, Kälte, Gebäudeautomation, Facility Management, Gebäudehülle, Spenglerei, Sicherheit, Sanitärtechnik, Wohnen
10 | 2016 | Oktober
HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von
Rückblick Status-Seminar brenet 2016 4
Pariser Klimaabkommen
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Bau+Energie Messe 8.–11. Dez. 2016 12
Optimierung Heizungssteuerungen
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Nachhaltigkeitslabel SNBS ist lanciert 16
Der aktuelle Stellenmarkt
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Editorial |
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Hinstehen für den Werkplatz Schweiz ■ Seit Ende der 1990er-Jahre ist die Vokabel «Swissness» in fast aller Munde. Der Modebegriff postuliert die Dachmarkenstrategie, die Schweiz wirtschaftlich als trendige Marke zu positionieren – sowohl im Inland wie auch auf den Exportmärkten. Damit sind vermeintlich typisch schweizerische Eigenschaften eingepackt, wie Fairness, Präzision, Zuverlässigkeit, politische Stabilität, Natürlichkeit, Genauigkeit und Sauberkeit. «Swissness» ist auch ein politisches Schlagwort geworden, das u. a. auch zu einer Revision des Markenschutzgesetzes führte. Die Swissness-Vorlage hatte zum Ziel, den wirtschaftlichen Wert der schweizerischen Herkunft eines Produkts verbindlich und langfristig zu sichern. Angesichts des noch härteren globalen Wettbewerbs der jüngsten Jahre wird Swissness zunehmend zur Durchhalteparole. Die anhaltende Nachfrageschwäche in vielen Bereichen nach der Finanzkrise von 2008 war ein erster Wink für den Standort Schweiz. Der 9. Februar 2014 mit dem knappen Ja zur Masseneinwanderungs-Initiative war ein Wetterleuchten und der von der Schweizerischen Nationalbank aufgehobene Mindestkurs von 1,20 Franken pro Euro ein deutliches Warnsignal: Konjunktureinbrüche oder politische Entscheidungen sind mit plötzlichen tektonischen Verschiebungen zu vergleichen, welche die Wettbewerbsfähigkeit ganzer Branchen über Nacht verschlechtern oder ernsthaft gefährden können. «Als Fabrikant von Konsumgütern wird man in der Schweiz immer einsamer», lässt sich ein Fabrikant von Reinigungsmitteln zitieren. Seine Strategie scheint im harten Umfeld aber aufzugehen. Das vergleichsweise kleine Unternehmen konzentriert sich – nach dem Verkauf der Markenrechte auf inhouse entwickelte WC-Putzmittel – auf die Herstellung und den Vertrieb der national bekannten Marke «Durgol» für Entkalker – inklusive integriertes Schweizer Kreuz auf dem Logo. Im Hinblick auf die Preissensibilität in der Baubranche wird selten nach der Herkunft von Komponenten für Bauinstallationen gefragt. Besonderer Einfallsreichtum ist gefragt, wenn nun auch Exponenten der Investitionsgüterindustrie auf den Werkplatz Schweiz hinweisen wollen.
manuel.fischer@azmedien.ch
Für ein Maximum an Offenheit entschloss sich der Lüftungskomponenten-Hersteller Trox Hesco, der im September Kunden und weitere Geschäftspartner in die Werkhallen nach Rüti im Zürcher Oberland einlud. Die Besucher wurden mit einem attraktiven Betriebsrundgang durch die Produktion geführt. An jeder Station berichteten langjährige Fachkräfte, junge wie sehr erfahrene Mitarbeitende, mit viel Hingabe und Geduld und kraft ihrer persönlichen Kompetenzen, welches Knowhow und welche Fertigungsprozesse es braucht, um hochwertige Lüftungskomponenten «Made in Switzerland» herzustellen. Der in vielerlei Hinsicht ausserordentliche Anlass schuf emotionale Nähe und Vertrauen in die Fähigkeit, kundenspezifische Lösungen in Präzision und Schnelligkeit hinzuzaubern, welche den Aufpreis für die Herkunft Schweiz rechtfertigt. Nach einem solchen Besuch wünscht man der Leitung vor Ort und der Belegschaft, dass sich ihr Risiko, persönlich hinzustehen, noch für sehr viele Jahre lohnen wird.
Manuel Fischer, Redaktor
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Inhaltsverzeichnis |
Energievorbild Bund
Der Bund will die Energieeffizienz in allen Dienststellen der Verwaltung und bei den bundesnahen Unternehmen bis 2020 um 25 % verbessern gegenüber 2006. Dabei steht ein Werkzeugkasten aus nicht weniger als 39 gemeinsamen Massnahmen zur Verfügung.
Diverse Rubriken
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Grosswärmepumpen im Fokus
Grosswärmepumpen sind technisch ausgereift und erreichen hohe Wirkungsgrade – sowohl für die Wärme- als auch für die Kälteerzeugung. Deren ökologisches Potenzial sollte noch vermehrt genutzt werden. Die im September in St. Gallen durchgeführte Wärmetagung 2016 präsentierte interessante Fallbeispiele. Ausserdem ist das Interview mit «Wärmepumpendoktor» Peter Hubacher lesenswert. Er warnt: Fachvertreter der Branche müssen sich beim Thema Wärmepumpen à jour halten, da kritische Bauherren dies auch erwarten.
Info
1 Editorial
4 Viele Inputs für eine nachhaltige Zukunft
4 Info
9 «Vorbild Bund» als Teil der Energiestrategie
91 Bildungsangebote Gebäudetechnik 93 Berufsbildung, Messen, Tagungen 92 Agenda 94 Impressum 95 Stellenmarkt US 3 Inserentenverzeichnis
12 «Das Plusenergie-Gebäude wird im Neubaubereich der Standard werden» 13 Asbest und andere Bauschadstoffe: immer noch wichtiges Thema 17 Pariser Klimaabkommen 2015: Was bedeutet es für die Schweiz und die Wirtschaft? 20 Digitale Gebäudetechnik – Herausforderung und Chance 22 Internet of Things steuert Gebäude 29 Modernes Versuchslabor für Gebäudetechniker – dank Sponsoring
Firmenporträt 30 Wilo Schweiz AG auf Erfolgskurs 32 «Das gute Dossier zu Gesicht bekommen…»
Interview 34 «Wir definieren uns über Leistung, Qualität und Schnelligkeit»
Normen & Co. 36 Trinkwassersicherheit bei Schwimmbädern sowie Temperaturschwankungen in Trinkwasserinstallationen 37 Produkt- und Systemänderungen durch Unternehmervarianten
Energie / Wärme / Strom 38 Ökonomische und ökologische Potenziale nutzen 44 «Mehr Mut zur knappen Dimensionierung!» 48 Heizungssteuerungen: grosses Effizienzpotenzial 51 Gut verbrannt heisst sauber verbrannt 55 Strompreis: Sicherheit nicht inbegriffen 58 Energetisch ausgereizte Heizzentrale 61 Produkte
Inhaltsverzeichnis |
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WKK-Forum 2016 des V3E
Wärmekraftkopplung (WKK) liefert einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit lokaler Stromverteilnetze. Am WKK-Forum wurde bemängelt, dass die Politik den künftigen Nutzen von Gas (und der bereits vorhandenen Infrastruktur) noch zu wenig anerkennt.
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Schirmdächer im Retrostil
Die Totalerneuerung der Gleisanlagen der Tramstation Bellevueplatz in Zürich war Anlass, auch gestalterisch neue Akzente zu setzen. Die zwei zusätzlichen Schirmdächer haben das 1939 entstandene Rondell zum Vorbild. Sie müssen jeder Witterung standhalten.
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Innovative Löschsysteme
Neuartige Löschmittel sollen im Ernstfall rasch wirken, über eine hohe spezifische Wärmekapazität verfügen, nicht toxisch oder korrosiv wirken, nicht elektrisch leiten und nachweislich weder ozon- noch klimaschädlich sein. Dazu sollen Löschanlagen möglichst nicht auffallen.
Lüftung / Klima / Kälte
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66 Auf dem Werkgelände hören, sehen und kulinarisch geniessen 69 Produkte
Gebäudeautomation 70 Die Behaglichkeit des Gastes memorisiert 72 Produkte HK-Gebäudetechnik wird empfohlen von
Gebäudehülle / Spenglerei 74 Schirmdächer im Retrostil
Sanitärtechnik / Wohnen 78 Hohe Anforderungen an Löschsysteme 84 Produkte
Rückblick Status-Seminar brenet 2016 4
Pariser Klimaabkommen
Bau+Energie Messe 8.–11. Dez. 2016 12
Optimierung Heizungssteuerungen
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Nachhaltigkeitslabel SNBS ist lanciert 16
Der aktuelle Stellenmarkt
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Zum Titelbild:
Arbonia Lufterhitzer erwärmen die Raumluft besonders schnell. Durch die Kombination von Heizregister und hochmoderner Motortechnologie wird eine direkte Wärmeproduktion unmittelbar nach dem Einschalten ermöglicht. Neu sind aus der Modellreihe DAB die gängigsten Modelle ab Lager Arbon in 48 Stunden lieferbar! Arbonia AG Amriswilerstr. 50, 9320 Arbon Tel. 071 447 47 47 verkauf@arbonia.ch www.arbonia.ch
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«Zug um Zug» war das Motto des 19. Status-Seminars 2016 – weil dies sowohl für das Jahrhundertprojekt des Gotthard-Basistunnels als auch für die Transformation des Bauwerks Schweiz gilt.
19. Status-Seminar brenet * 2016: Forschen für den Bau im Kontext von Energie und Umwelt
Viele Inputs für eine nachhaltige Zukunft Das 19. Status-Seminar 2016 hat Impulse, Resultate und Lösungsbeiträge für die Zukunft des Bauwerks Schweiz vermittelt. Mit der Realisierung der technischen, sozialen und politischen Gegebenheiten kann das Ziel eines nachhaltigen Gebäudeparks Schritt für Schritt erreicht werden. Forschende haben dazu zahlreiche Inputs geliefert und Vorschläge eingebracht. Jürg Wellstein
■ Das Status-Seminar vermittelt alle zwei Jahre einen aktuellen Überblick über die angewandte Forschung im Gebäudesektor. Es werden jeweils zahlreiche Projekte der unterschiedlichen Akteure aus Forschung und Entwicklung präsentiert, die sich dem Ziel eines nachhaltigen Gebäudeparks verpflichtet wissen. Im Blick auf das vor kurzem eröffnete Jahrhundertbauwerk der Schweiz – der neue Gotthard-Basistunnel – wählte Brenet das diesjährige Motto: Zug um Zug. Die Organisatorin des Status-Seminars und zugleich Forschungsnetzwerk für Gebäudetechnik und erneuerbare Energien hat die Parallelität genutzt, um auf das Generationen übergreifende Vorhaben eines weitgehend ressourcenneutral betriebenen Gebäudeparks und eines entwicklungsfähigen Lebensraums hinzuweisen. Vom Gotthardprojekt soll man lernen, dass auch das hochgesteckte Ziel im Gebäudebereich Zug um Zug mit den richtigen technischen, sozialen und politischen Schritten umsetzbar wird. Das Status-Seminar, das am 8./9. September 2016 in Zürich durchgeführt wurde, hat einige wichtige Schritte aufzeigen können.
Transformationen in Gesellschaft und Energiesystemen
Fabian Scheidler, deutscher Autor von «Das Ende der Mega-Maschine», wies darauf hin, wie sich ein nachhaltiger Gebäudepark verwirklichen lässt. Neben den energetischen, materialtechnischen und raumplanerischen Entwicklungen müssen auch gesellschaftliche Fakten überwunden werden, sodass in Zukunft ebenso eine sozio-ökonomische Transformation stattfinden kann. Dieser Wandel umfasst beispielsweise Gemeinwohl statt Profit, Energie und Wasser in Bürgerhände, das Teilen statt Besitzen. Damit ist das Stichwort genannt: Netze, bidirektionale Versorgung, Vermaschung, welche die Energieströme teilen, statt Einzellösungen. Zahlreiche Erkenntnisse konnten mit den unterschiedlichen Netzstrukturen, die bis heute in der Schweiz realisiert wurden, gewonnen werden. Die Forschung geht einen Schritt weiter und untersucht die Chancen der erneuerbaren Energien in solchen Netzen, die Areale und Quartiere versorgen können. Für die Auslegung braucht es nicht nur summierte Produktions- und Bedarfswerte, sondern Stundenwerte, also genaue Last-
profile. Auf deren Basis lassen sich dann Optimierungen und dynamische Simulationen von Energiehubs erarbeiten. Diese dienen unterschiedlichen Energie- und Stoffströmen, bilden sodann ein Multi-Energie-Netz und funktionieren mit einem prädiktiven, vorausschauenden Betrieb, was jedoch zu komplexen Schnittstellenfragen führt.
Ressourcen mit Reserven und Kosten Status-Seminare wollen aber nicht nur detaillierte Informationen zu energetischen Entwicklungen geben, sondern auch den Hintergrund beleuchten, beispielsweise in Bezug auf die Rohstoffe. Einen Einblick in die weltweite Suche und Gewinnung von Ressourcen vermittelte Ugo Bardi, Professor an der Universität von Florenz und Mitglied des Club of Rome. Im Vordergrund stehen dabei die Abbaumengen und Reserven an Sand für die Bauindustrie, danach folgen Eisen, Erdöl, Kohle usw. Bei einzelnen Materialien wird die Ressourcendichte geringer und damit steigen die Kosten für Exploration und Abbau. So konnte Ugo Bardi festhalten, dass Energie der Schlüssel für die Rohstoffgewinnung ist. Der angestrebte
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Umbau des Energiesystems wird also auch dadurch beeinflusst und bestätigt die Anstrengungen zur Suche nach Alternativen. Im Bereich der Solarstromproduktion darf man kaum mehr von Alternativen sprechen, denn die Photovoltaik steht grundsätzlich seit rund 40 Jahren zur Verfügung. Neu hingegen sind die zahlreichen farblichen Varianten, die heute vor allem für die Fassadenintegration verwendet werden können. Der architektonischen Gestaltung und optischen Wirkung stehen kaum mehr Hindernisse im Weg. Die gewünschten Farben werden auf die Rückseite des Frontglases gedruckt und können in Bezug auf die Punktdicke, Punktpositionierung und auf das Flächenverhältnis variiert werden. Die jeweiligen Farben verursachen allerdings unterschiedliche Verminderungen der Leistung. Im Hinblick auf das Verhältnis der nutzbaren Flächen an Fassaden gegenüber jener auf Dächern hoher Gebäude kommt der freien Gestaltung mit solaraktiven Elementen jedoch eine grosse Bedeutung zu. Ästhetik ist umsetzbar, der Ertrag wird zur willkommenen Zugabe. Bei Photovoltaik-Anlagen werden immer wieder Ertragsminderungen durch Schneebedeckung festgestellt. Ab einer topografischen Höhe von 500 Metern kann dieser Effekt im Winterhalbjahr auftreten. Berechnungen stimmen dann nicht mehr mit der Realität überein. Deshalb wird ein Gütefaktor vorgeschlagen, den man für Anlagen in den Voralpen und im alpinen Raum je nach Aufstellungsweise berücksichtigen sollte. Das Plus durch die umgebende Schneerefle-
Peter Richner, Empa, wies darauf hin, dass im Rahmen der SCCER-Forschung zahlreiche Projekte für einen nachhaltigen Gebäudebereich in Arbeit sind.
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xion kann nur dann eintreten, wenn die Module frei von Schnee sind. Und für solarthermische Anlagen steht in Kürze ein Rechenprogramm zur thermohydraulischen Planung zur Verfügung. Es umfasst folgende Funktionen: Rohrnetz- und Pumpendimensionierung, Definition des Ausdehnungsgefässes sowie die Nachweise für Entlüftbarkeit und Stagnationssicherheit. Neben der energetischen Dimensionierung kann nun damit auch die thermohydraulische Planung sicher erfolgen. Als weiteres Planungswerkzeug wurde am Status-Seminar das webbasierte KWL-Tool vorgestellt (KWL = Kontrollierte Wohnraumlüftung), das vereinfachte Berechnungsmodelle für Lüftungsgeräte anwendet. Auf diese Weise lassen sich Luftvolumenströme von Räumen und Wohnungen dimensionieren sowie Druck- und Schall-Berechnungen durchführen. Auf der Basis von nur vier Messpunkten können Leistungskenngrössen und die Schallwerte bei beliebigen Betriebspunkten ermittelt werden.
Materialisierung neu gedacht Zahlreich sind die Impulse für andersartige Lösungen im Bau. Sowohl die gebäudetechnischen Aspekte als auch die eigentlichen Baumaterialien stehen permanent in Diskussion. Diese konnte Martin Rauch, Lehm Ton Erde Baukunst GmbH in A-Schlins, mit seiner Präsentation der ältesten Bauweise der Menschheit bereichern. Er stellte den Lehmbau als Alternative ins Zentrum, die mit lokalem, kaum gefragtem Material auskommt und so eine nachhaltige
Gerhard Zweifel, Präsident von Brenet, Organisatorin des Status-Seminars und Forschungsnetzwerk für Gebäudetechnik und erneuerbare Energien, eröffnete am 8. September 2016 das Seminar.
Farbige Photovoltaik bietet neue Möglichkeiten für die integrale Fassadengestaltung. (Bild: Solvatec AG)
Arbeitsweise ermöglicht. Der Lehmbau ist aktuell, schont Ressourcen, benötigt wenig Primärenergie und bietet klimatische Vorzüge in Innenräumen. Mit der Vorfertigung von Stampflehmfassaden lassen sich auch Industriebauten realisieren, wie in der Schweiz das Kräuterzentrum der Ricola AG in Laufen beweist. Die Gebäudetechnik ist einer der Schlüssel für eine erfolgreiche Transformation des Gebäudeparks. Diese muss das Ziel verfolgen, den Energiebedarf sowohl von der einzelnen Komponente und des Gebäudes als auch des Areals und Quartiers reduzieren zu können. Dabei gelten die folgenden Ziele: Der Einsatz an fossilen Energien soll in 20 Jahren um den Faktor 3 reduziert, jener von erneuerbaren Energien um den Faktor 2 gesteigert werden. è
Architekt Michele Arnaboldi befasst Victor Dorer, Empa, gab einen Überblick sich mit neuen raumplanerischen und über die Integrationsmöglichkeiten gestalterischen Aspekten im Zusamerneuerbarer Energien in Quartieren. menhang mit der Infrastrukturentwicklung entlang der NEAT im Kanton Tessin.
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Ausgangspunkt für die Erreichung dieser ambitiösen Ziele sind beispielsweise Normwerte, Bauteildaten und Simulationswerkzeuge. Mit einem neuen Messverfahren lässt sich heute der Wärmefluss (U-Wert) bei bestehenden Bauteilen direkt am Gebäude messen. Auf diese Weise stehen für die Planung von Sanierungsmassnahmen präzisere Daten zur Verfügung. Zudem können ausgeführte Arbeiten einfacher überprüft werden. Messungen an über 30 älteren Gebäuden haben ausserdem ergeben, dass die UWerte tiefer lagen als die für den GEAK genutzten Daten; eine Anpassung ist somit empfehlenswert. Wärmedämmung mit Aerogel benötigt nur die Hälfte der Dämmstärke konventioneller Materialien. Vor allem bei denkmalgeschützten Objekten bietet dieser Vorzug, verbunden mit hydrophoben, diffusionsoffenen, mechanisch flexiblen und schwer entflammbaren Eigenschaften entscheidende Vorteile. Zurzeit werden fünf Anwendungsformen angeboten. Die Forschung ist dabei, durch veränderte Herstellungsverfahren die Kosten reduzieren und die Staubentwicklung vermindern zu können.
Die Bahninfrastrukturen der NEAT im Kanton Tessin begünstigen innovative Raumentwicklungen, Verdichtungsvorhaben und Erneuerungen. (Bild: AlpTransit Gotthard AG / Michele Arnaboldi)
Zusammenspiel für Chancen und Optionen Möglichkeiten zur Gestaltung von neuen Gebäuden, Arealen und Quartieren ergeben sich beispielsweise durch die Öffnung von nicht mehr genutzten Industriearealen sowie durch neue Infrastrukturprojekte. Michele Arnaboldi, Architekt in Locarno, zeigte am Beispiel der neuen Linienführung der NEATAlpentransit im Kanton Tessin auf, wie die Raumplanung entlang dieses neuen Bahntrassees zu interessanten Lösungen führt. Hier wird die urbane Qualität auf integrale Weise untersucht; es entstehen neuartige Chancen für Projekte sowie wertvolle Möglichkeiten, andere Lösungen zu überdenken. Mit der Erneuerung von Bahnhöfen und deren Umgebung lassen sich strukturelle Verdichtungen, zusätzliche Aktivitäten und veränderte Identitäten schaffen. Man hat sich daher im Tessin auf den Weg begeben und prüft entlang der neuen Gotthard-Basislinie und deren ergänzenden Infrastrukturen vorhandene Gestaltungsoptionen. Damit bieten sich Chancen für nachhaltige Entwicklungen. Werden bestehende Gebäude durch neue ersetzt, geht es um viel Material. Als vorausschauende Thematik hat sich daher das Potenzial der urbanen Stoffverwertung bei Rückbauten, vor allem auch von Wärmedämmmaterialien, er-
Modellierung eines Energie-Hubs bei einem dezentralisierten Energiesystems und den entsprechenden Konsequenzen für Kosten und CO2-Emissionen. (Bild: SCCER FEEB&D / Empa / Victor Dorer)
Neues Messverfahren für U-Werte bei älteren bestehenden Gebäuden als Basis für reale Planungsarbeiten. (Bild: Hässig Sustech GmbH)
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geben. Erst rund fünf Prozent der verbauten Tonnagen fallen heute beim Rückbau wieder an. Dieser Wert wird allerdings in Zukunft deutlich ansteigen. Deshalb gilt es schon jetzt, die stoffliche Verwertung so effizient vorzubereiten, damit ein Kreislauf entstehen kann und nicht die Verbrennung primär eingesetzt werden muss. Auch das 19. Status-Seminar hat Impulse, Resultate und Lösungsbeiträge für die Zukunft des Bauwerks Schweiz vermittelt. Das hochgesteckte Ziel eines nachhaltigen Gebäudeparks und eines breit nutzbaren, entwicklungsfähigen Lebensraums soll Zug um Zug, Schritt für Schritt, durch eine sinnvolle Gestaltung der technischen, sozialen und politischen Gegebenheiten erreicht werden. ■ * brenet: Building and Renewable Energies Network of Technology, Nationales Kompetenznetzwerk Gebäudetechnik und Erneuerbare Energien. Informationen zu Brenet und zum 19. Status-Seminar 2016: www.brenet.ch
Dämmmaterialien werden bei Rückbauten noch mehrheitlich der KVA zugeführt. In Zukunft sind eine stoffliche Verwertung und geschlossene Kreisläufe anzustreben. (Bild: TEP Energy GmbH / Martin Jakob)
Der traditionelle Lehmbau findet durch die maschinelle Vorfertigung neue Anwendungsmöglichkeiten. (Bild: www.lehmtonerde.at / Martin Rauch)
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Energieeffizienz und erneuerbare Energien bei Bundesbetrieben – Jahresbericht 2015
«Vorbild Bund» als Teil der Energiestrategie Die Bundesbetriebe tun bereits vieles, um den umfangreichen Gebäudepark energetisch nachzurüsten. Damit wird die Energieeffizienz teilweise massiv verbessert, neue Energiequellen (Photovoltaik, Erdwärme) genutzt. Der Bund will damit eine Vorbildfunktion aktiv wahrnehmen. Manuel Fischer
■ Mit gutem Beispiel vorangehen ist glaubwürdiger als predigen. Nach diesem Prinzip will der Bund die Energieeffizienz in den Dienststellen der Verwaltung und bei den bundesnahen Unternehmen massiv verbessern und zwar bis 2020 um 25 % gegenüber dem Basisjahr 2006. Die Vorbildfunktion des Bundes im Energiebereich ist politisch eingebettet in die Energiestrategie 2050. Denn am 4. September 2013 hat der Bundesrat die Botschaft zum ersten Massnahmenpaket der Energiestrategie 2050 verabschiedet und an das Parlament überwiesen. Die Vorbildfunktion Bund im Energiebereich ist eine von zwölf explizit formulierten Massnahmen dieses ersten Paketes. Darin heisst es: «Der Bund, der
Der neu erbaute PostParc beim Berner Hauptbahnhof wird nur mit Abwärme einer grossen Kältemaschine beheizt
für rund 2 % des schweizerischen Gesamtenergieverbrauchs verantwortlich ist, soll künftig mit geeigneten Massnahmen den Energieverbrauch senken und optimieren.» Mit «Bund» sind die Bundesverwaltung, die Anlagen der Armee (VBS), der ETH-Bereich und die bundesnahen Unternehmen (Post, SBB, Skyguide und Swisscom – später weitere) gemeint.
Gebäude, Mobilität, Green IT Ausgehend vom Basisjahr 2006 wird bis 2020 eine Steigerung der Energieeffizienz um 25 % angestrebt. Bereits heute schon scheinen die Bundesverwaltung und die Bundesbetriebe bis Ende 2015 ihre Energieeffizienz ihrer Gebäude, ihres Fahrzeugparks, ihrer Rechenzentren
usw. dieses Plansoll, gegenüber dem Basisjahr 2006, erfüllt zu haben. Guter Grund für die Akteure, die Hände in den Schoss zu legen? Die Globalbetrachtung täuscht aus zwei Gründen: • Denn das übergeordnete Ziel einer um 25 % langfristig verbesserten Energieeffizienz soll sowohl als Gruppe als auch von jedem einzelnen Akteur (also beispielsweise von der Post, von den SBB usw.) angestrebt werden. • Je nach Organisationseinheit (Post, Armee, zentrale Bundesverwaltung) wird die «Effizienz» nach diversen Kriterien gemessen. Das heisst: Das Energie-Vorbild Bund hat pro Akteur für das Messen der Energieeffizienzsteigerung individuell
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Auch Sporthallen eignen sich für den Umbau auf das Niveau des MinergieStandards. Im Bild die 40-jährige Mehrzweckhalle der Armee nach Abschluss der energetischen Gesamterneuerung in Emmen.
Die ESI-Plattform der ETH testet Optionen der Speicherung und Flexibilisierung von Energie. Seit Herbst 2015 wird sie schrittweise in Betrieb genommen. Sie demonstriert die Verknüpfung der Verteilnetze für Elektrizität und Gas durch die Umwandlung temporärer Stromüberschüsse in speicherbare chemische Energieträger (Wasserstoff, Methan).
erbare Energien, b) Mobilität sowie c) Rechenzentren (RZ) und «Green IT» unterteilt. Darüber hinaus können Bundesbetriebe zusätzliche Massnahmen beschliessen.
Bereich VBS – Armee
Viele SBB-Bauten sind denkmalgeschützt. Oft ist es deshalb nicht möglich, die Gebäudehülle zu sanieren und den Energieverbrauch so zu reduzieren. Eine Alternative besteht darin, diese Gebäude möglichst CO2-neutral zu beheizen. Im historischen Lokdepot von Delémont ist nun die erste Pelletheizung installiert worden. (Copyright Foto: Historische Eisenbahn-Gesellschaft HEG)
definierte relative EnergieeffizenzKennwerte definiert. Diese beziehen den Energieverbrauch auf bestimmte Bezugsgrössen, die für den jeweiligen Akteur in Bezug auf seinen Energieverbrauch Sinn machen. «Eine Vereinheitlichung der Bezugsgrössen macht keinen Sinn, weil die vom Bund erbrachten Dienstleistungen so unterschiedlich sind und somit auch die Treiber für den Energieverbrauch», erläutert Olivier Meile, Verantwortlicher Gebäude beim Bundesamt für Energie (BFE) auf Anfrage. Effizienzkennzahlen sind das Ergebnis gewichteter Summen aus je nach Bundesbetrieb zu wählender Summanden wie Vollzeitäquivalenten, Energiebezugsfläche, Anzahl Instrumententage (ETH-PSI), Betriebsleistung in Netto-
tonnen- und Personenkilometern sowie Traktionsenergieverbrauch (SBB). So zeigen auch Langzeitvergleiche zwischen 2006 und 2015 in einigen Bundesbetrieben eine Zunahme der im Jahr «verbrauchten» Energie, so etwa im ETH-Bereich, bei Swisscom und SBB. Andererseits werden grosse Anstrengungen unternommen, Abwärme zu nutzen und konventionellen Brennund Treibstoff zu reduzieren, etwa bei der Armee oder bei der Post; bei beiden ist ein Rückgang des Endenergieverbrauchs zu konstatieren. Für die Bundesbetriebe steht ein Werkzeugkasten aus nicht weniger als 39 gemeinsamen Massnahmen (s. Kasten) zur Verfügung, um das Ziel zu erreichen. Die Massnahmen wurden in die Aktionsbereiche a) Gebäude und erneu-
Aufgrund der besonderen Herausforderungen und Strukturen vollzieht das Eidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) (Armee) sein eigenes Energiekonzept, basierend auf dem Programm EnergieSchweiz. Primäre Ziele sind eine CO2-Reduktion von 20 %, eine Steigerung der Nutzung erneuerbarer Energien um 50 %. Gegenüber 2006 konnte der Gesamtenergieverbrauch um 124 GWh oder 10,7 % vom Ausgangswert reduziert werden. Als Musterbeispiel einer vorbildlichen Sanierung stellte das VBS eine energetisch sanierte, 40-jährige Mehrzweckhalle in Emmen vor, die nun den MinergieStandard erreicht. Welche Massnahmen waren zielführend? Mit dem Neuaufbau des Belags wurde der Boden der Sporthalle wärmegedämmt. Zudem wurde
Werkzeugkoffer des Bundes In der langzeitlichen Wirkung nicht zu unterschätzen sind die auf der Internet-Seite der Geschäftsstelle Vorbildfunktion Bund im Energiebereich (VBE) zu findenden Texte zu realisierten Projekten sowie Merkblätter und Arbeitshilfen. Der Online-Werkzeugkoffer soll willigen Akteuren konkret zeigen, wie bei Energieeffizienzprojekten vorgegangen wurde. Unternehmen, Städte und Gemeinden wie auch gemeinnützige Organisationen sollen so zur Nachahmung motiviert werden. www.energie-vorbild.admin.ch Direktlink: http://bit.ly/2aq2uUx
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die Fassade vollumfänglich innengedämmt und statisch verstärkt. Sämtliche Aussentüren und Fenster wurden ersetzt, das Dach innengedämmt und neu eingedeckt. Auf dem Dach sorgen Dünschicht-Photovoltaikzellen (Leistung 174 kWp; 1113 m2) für den Strom für die Wärmepumpe, welche die Umgebungsenergie aus Erdsonden für die Heizleistung nutzt.
Bereich ETH Bei den sogenannten spezifischen Massnahmen wirft die ETH ihre ambitiösen Projekte der Energieforschung in die Waagschale. Die ETH erforscht seit geraumer Zeit zur Speicherung von unregelmässig gewonnener Energie aus Photovoltaik und Windenergie. Mit diesem Ziel wird seit Herbst 2015 die ESI-Plattform schrittweise in Betrieb genommen. Sie demonstriert die Verknüpfung der Verteilnetze für Elektrizität und Gas durch die Umwandlung temporärer Elektrizitätsüberschüsse in speicherbare chemische Energieträger (Wasserstoff, Methan). Das Power-toGas-Konzept wird mit der Gewinnung von Methan aus Biomasse verknüpft,
um flexibel auf Angebot und Nachfrage nach Energie reagieren zu können.
Bereich SBB Die Forderung «keine neuen, fossil betriebenen Heizungen» mehr in Betrieb zu nehmen, gehört ebenfalls zu den 39 gemeinsamen Massnahmen. Diese ist mit Bedacht umzusetzen. So sind beispielsweise viele SBB-Bauten denkmalgeschützt. Oft ist es deshalb nicht möglich, die Gebäudehülle zu sanieren und den Energieverbrauch so zu reduzieren. Eine Alternative besteht darin, diese Gebäude möglichst CO2-neutral zu beheizen. Die SBB will dies erreichen, indem anstelle von Öl- oder Gasfeuerungsanlagen Pelletsheizungen zum Einsatz kommen. Eine solche wurde erstmals im historischen Lokdepot von Delémont installiert. Die Pellets werden aus Holzabfällen schweizerischer Sägewerke hergestellt. Erwähnenswert sind die spezifischen Massnahmen, welche den Personenbeförderungsanlagen bei Bahnhöfen dient. Die SBB rüsten bei Aufzügen und Rolltreppen nach, indem modernste Motoren und verbesserte Stufen-
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bandbeheizung die Energieeffizienz der Anlagen erhöht. Potenzial sehen die SBB-Verantwortlichen bei Rolltreppen, die beim Abwärtsfahren die Gewichtskraft der Personen zur Energieerzeugung nutzen. Eine Pilotanlage steht derzeit in Genf.
Bereich Post Auch die Post will weg von der Beheizung ihres Gebäudeparks mit fossilen Brennstoffen. Erwähnenswert ist hierbei der neu erbaute PostParc beim Berner Hauptbahnhof. Statt einer Heizung wurde in den Untergeschossen eine grosse Kältemaschine installiert. Sie produziert kaltes Wasser und speist es in den Kälteverbund des Bahnhofs Bern ein. Die Kälte wird das ganze Jahr über benötigt, zum Beispiel für Rechenzentren in der Nähe oder um Polareisproben der Universität Bern zu kühlen, aber auch für die Raumklimatisierung zahlreicher Geschäfte in der Shoppingmeile rund um den sehr belebten zentralen Bahnhof der Bundesstadt. Mit der Abwärme aus der neuen Anlage wird der gesamte PostParc mit Wärme und Warmwasser versorgt.
Bereich Swisscom Energieplanungs-Checkliste mit 39 Massnahmen Aktionsbereich Gebäude und erneuerbare Energien 1. Energieeffiziente Neu- und Umbauten 2. Potenzialanalysen Abwärme und erneuerbare Energien 3. Keine neuen, fossil betriebenen Heizungen 4. Vollkostenrechnungen Energieeffizienz 5. Energieeffiziente Beleuchtung 6. Energieeffiziente Kältemaschinen 7. Energieeffizienter Sanitärbereich 8. Energieeffiziente Elektromotoren 9. Gebäudetechnik mit Betriebsoptimierungsregime 10. Beschaffung Ökostrom und Strom aus erneuerbaren Energien 11. Mobilitätskonzepte für Gebäude 12. Schaffung von Ökofonds Aktionsbereich Mobilität 13. Integration Mobilitätsmanagement 14. Zentrale Info- und Buchungsplattform 15. Förderung mobil-flexibler Arbeitsformen 16. Förderung von Work-Hubs 17. Förderung von Video- und Web-Konferenzen 18. Anreize für die Nutzung des öffentlichen verkehrs 19. Abgabe oder Mitfinanzierung von ÖV-Abos für Mitarbeitende 20. Kriterien für die Wahl des Verkehrsmittels 21. Aktive Bewirtschaftung von Parkplätzen 22. Bereitstellung von Velo-Parkplätzen 23. Bereitstellung von Velos und E-Bikes
24. Kriterien zur Beschaffung energieeffizienter Fahrzeuge 25. Besuch von Eco-Drive-Schulungen durch Vielfahrer 26. Förderung der Nutzung von Mitfahrzentralen 27. Gemeinsame Nutzung eines Pools von Firmenfahrzeugen 28. Bereitstellen von Ladestationen für Elektrofahrzeuge Aktionsbereich Rechenzentren (RZ) und Green IT 29. Vollkostenrechnung Energieeffizienz im Einkauf 30. Spezifikationen für neue Server und neue RZ-Hardware 31. Hochenergieeffiziente Rechenzentren 32. Forcierung passiver Kühllösungen in RZ 33. Förderung der Server-Virtualisierung in RZ 34. Bündelung von RZ/Auslagerung von IT-Leistungen 35. Überwachung und Evaluation neuer Technologien 36. Förderung der Abwärmenutzung 37. Förderung Sparmodus an ComputerArbeitsplätzen 38. Förderung energieeffizienter Drucklösungen 39. Förderung der Weiterverwendung der Geräte http://bit.ly/2aK3r8X
Die Förderung der Abwärmenutzung aus Rechenzentren birgt ein hohes Potenzial bei der Dekarbonisierung des schweizerischen Energiehaushalts. Im Swisscom Rechenzentrum in ZürichHerdern sind tausende Server im Einsatz, die beispielsweise Dienste wie Swisscom-TV steuern und Daten von Geschäftskunden speichern. Seit 2015 wird das Gebäude dank dem Einsatz einer neuartigen Wärmepumpe ausschliesslich mit der Abwärme aus den Betriebsräumen geheizt. Als Schweizer Premiere wurde in der Wärmepumpe ein Wärmeübertragungsmittel mit sehr geringem Treibhauspotenzial eingesetzt. Die überschüssige Abwärme wird in den öffentlichen Wärmeverbund eingespeist. Die neue Wärmepumpe spart 900 Tonnen CO2 und entspricht 8 % der gesamten CO2-Emissionen von Swisscom im Wärmebereich. ■ Berechnungsmethoden des Bundes zur Energieeffizienz unter: http://bit.ly/2aHDxE7 www.energie-vorbild.admin.ch
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22. Herbstseminar am Donnerstag, 8. Dezember 2016, BernExpo: «Digitalisierung revolutioniert den Energiebereich»
«Das Plusenergie-Gebäude wird im Neubaubereich der Standard werden» Die Energieversorgung für eine Begrenzung der globalen Erwärmung muss schnellstmöglich vollständig durch erneuerbare Energien gedeckt werden! Diese Ansicht vertritt Prof. Volker Quaschning, der sich mit der Simulation von Photovoltaiksystemen und Szenarien einer klimaverträglichen Energieversorgung für Deutschland einen Namen gemacht hat. Er ist Autor eines als Standardwerk geltenden Lehrbuchs über Regenerative Energiesysteme und beobachtet die Entwicklungen bei der globalen Energieversorgung mit einem scharfen Auge. Am Donnerstag, 8. Dezember 2016, wird Prof. Quaschning in der BernExpo im Rahmen des 22. Herbstseminars als Referent auftreten. Interview: Manuel Pestalozzi, energie-cluster.ch
■ Fossile Energieträger sind derzeit sehr billig, die Strombranche befindet sich in Aufruhr – wie beurteilen Sie die aktuelle Situation auf dem Energiemarkt? Welche Prognosen machen Sie für die mittlere und längere Zukunft? Volker Quaschning: Solarenergie ist inzwischen noch billiger. Erste Anlagen liefern bald in sonnigen Ländern Solarstrom für weniger als 3 Cent pro Kilowattstunde. Auch in Mitteleuropa produzieren neue Solar- und Windkraftanlagen ihren Strom preiswerter als neue fossile Kraftwerke oder Atomkraftwerke. Nur konventionelle Altanlagen sind momentan noch konkurrenzfähig. In wenigen Jahren werden aber bereits die ersten Solar- und Windkraftanlagen abgeschrieben sein und können dann sämtliche konventio-
Volker Quaschning.
nellen Kraftwerke unterbieten, da sie keine Brennstoffe einkaufen müssen. Das erklärt auch die derzeitigen Turbulenzen im Strommarkt. Die alten Energieversorger versuchen, den Ausbau erneuerbarer Energien zu bremsen, um so ihre Geschäftsmodelle zu retten. Wie schätzen sie in diesem globalen Ringen um die richtige Energiestrategie die Position und die Rolle der Schweiz ein? Die Schweiz hat traditionell schon immer einen hohen regenerativen Anteil durch die starke Nutzung der Wasserkraft. Die Kernenergie hat aber auch noch einen hohen Stellenwert. Zur Risikominimierung sollte ein deutlich schnellerer Atomausstieg in Betracht gezogen werden. Im Verkehrsbereich ist die Schweiz wie die meisten anderen europäischen Länder auf den massiven Import von Erdöl angewiesen, und Öl und Gas haben auch im Wärmebereich noch eine grosse Bedeutung. Hier muss der Umstieg auf Elektroautos und Wärmpumpen weiter forciert und müssen die zur Deckung des Bedarfs nötigen erneuerbaren Kapazitäten bereitgestellt werden. Will die Schweiz aktiv das Pariser Klimaschutzabkommen unterstützen, sollte sie eine kohlendioxidneutrale Energieversorgung bis 2040 anstreben. Eine wirkliche Strategie existiert dafür wie in vielen anderen Ländern noch nicht. Bürgerinnen und Bürger erwarten von ihren Wohnsitzländern hinsichtlich ihres Energiebedarfs Versorgungssicherheit. Wie kann man diese unter den aktuellen Umständen garantieren?
Wir sind heute eine hohe Versorgungssicherheit gewöhnt. Das konventionelle System wird aber immer anfälliger gegen Angriffe von aussen und Anschläge. Ein längerer Stromausfall würde die Wirtschaft empfindlich treffen. Dezentrale erneuerbare Energieanlagen
Infos zum 22. Herbstseminar und zur 15. Bau + Energie Messe 2016 in Bern 22. Herbstseminar «Digitalisierung revolutioniert den Energiebereich» Das Herbstseminar ist die Auftaktveranstaltung zur Messe Bau + Energie. Datum: Donnerstag, 8. Dezember 2016, 9.30 – 14.45 Uhr Ort: BernExpo Congress, Bern, Halle 1.3, Raum 1 Anmeldung: Programm/Anmeldung unter www.bau-energie.ch/kongress 15. Schweizer Bau + Energie Messe Datum: Donnerstag, 8. bis Sonntag, 11. Dezember 2016 Ort: BernExpo, Bern, Hallen 2.1, 2.2, 3.1, 3.2, Freigelände, Kongresszentrum Die Bau + Energie Messe zeigt mit den über 350 Ausstellern und dem Kongress für Fachleute und Private den aktuellen Stand der Bauwirtschaft und wohin sich das nachhaltige und energieeffiziente Bauen entwickelt. Die Highlights und Fokusthemen der Bau + Energie Messe 2016: – Beraterstrasse der Kantone – Passivhausstrasse – Kompetenzzentrum Schulen und Organisationen – Sonderschau + Forum Digitales Planen und Bauen – Sonderschau Asbest und Bauschadstoffe – 22. Herbstseminar – 6. Plusenergie-Kongress – Forum Architektur «Spannungsfeld Architektur – verdichtetes Bauen – Energiewende» – Vier Fachveranstaltungen der Berner Fachhochschule – Open Forum mit Kurzvorträgen – Über 30 Fach- und Publikumsveranstaltungen zu Themen wie MinergieNews, nachhaltiges Bauen, Solararchitektur, Holzbau, Solarenergie, Photovoltaik, Energiespeicher, Lastmanagement, Komfortlüftung, Wärmedämmung, Wärmepumpen, Gesund Bauen und Wohnen. Mehr Infos: www.bau-energie.ch
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mit Speichern, die im Notfall auch einen Inselbetrieb gewährleisten, können die Versorgungssicherheit auch im Krisenfall deutlich erhöhen. Das sollte bei der Planung künftiger Energieversorgungssysteme unbedingt berücksichtigt werden. Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Photovoltaik und die Solarthermie? Die Solarenergie hat unter den erneuerbaren Energien die grössten Potenziale. Die Photovoltaik ist dabei noch deutlich flexibler einsetzbar als die Solarthermie und verspricht mittelfristig auch schnellere Kostensenkungen. Für Deutschland rechnen wir damit, dass die Photovoltaik rund 30 Prozent des künftigen Gesamtenergiebedarfs decken wird. Diese Abschätzungen lassen sich auch problemlos auf die Schweiz übertragen. Für einen wirksamen Klimaschutz muss allerdings der Ausbau der Solarenergie deutlich schneller als heute erfolgen. In der aktuellen Debatte gibt es Stimmen, die für eine höchstmögliche Autarkie einstehen, andere plädieren gerade bei der
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Versorgung mit elektrischem Strom für grenzübergreifende internationale Netze. Wohin geht der Trend? Es wird eine Mischung aus beidem sein. Durch eine stärkere Vernetzung lassen sich Ausgleichseffekte nutzen und damit der Speicherbedarf reduzieren. Eine hohe Autarkie erhöht die Unabhängigkeit von Energieimporten und letztendlich auch die Versorgungssicherheit. Hier muss ein guter Kompromiss gefunden werden. In der Schweiz ist das PlusenergieGebäude (PEG) dabei, sich Bahn zu brechen. Es produziert über das Jahr gesehen mehr elektrischen Strom als es für seinen Betrieb benötigt. Welchen Beitrag können diese Kraftwerkhäuser an die Energieversorgung leisten? Im Neubaubereich wird das der künftige Standard sein. Dadurch lässt sich der Klimaschutz effizient umsetzen und gleichzeitig eine hohe Autarkie erreichen. Im Bestand lassen sich solche Konzepte aber ungleich schwerer umsetzen. Für den Klimaschutz muss es uns letztendlich aber auch gelingen, in den nächsten 25 Jahren alle Bestandsge-
bäude klimaneutral mit Strom und Wärme zu versorgen. Das ist noch eine enorme Herausforderung. Sie werden am 8. Dezember 2016 am 22. Herbstseminar in Bern als Referent auftreten. Das Schlüsselthema des Anlasses ist die Revolutionierung des Energiebereichs durch die Digitalisierung. Was ist Ihre Meinung dazu? Künftige Systeme zur Energieversorgung werden immer komplexer. Für eine sichere und kostengünstige Energieversorgung müssen die Fluktuationen der Solar- und Windenergie intelligent ausgeglichen und die Sektoren Strom, Wärme und Verkehr vernünftig gekoppelt werden. Die Digitalisierung kann dabei einen wichtigen Beitrag leisten. Auch bietet sie die Chance, neue attraktivere Angebote für die Endkunden zu entwickeln. Damit kann es vielleicht gelingen, den für den Klimaschutz dringend benötigten Schwung beim Umbau unserer Energieversorgung zu erzeugen. ■
Sonderschau Bauschadstoffe: 8. bis 11. Dezember 2016, BernExpo, mit Einführungsveranstaltung und Kongress
Asbest und andere Bauschadstoffe: immer noch wichtiges Thema Dieses Jahr findet im Rahmen der Bau + Energie Messe (Donnerstag bis Sonntag, 8. – 11.12.2016, BernExpo) der erste Asbest- und Schadstoff-Kongress mit einer Sonderschau und einer Fachkonferenz statt. Warum sind Asbest und andere Bauschadstoffe immer noch ein Thema? ■ Schadstoffe sind schon lange ein heisses Thema und haben bereits für viele Schlagzeilen gesorgt. Viele können sich wohl noch an die Berner Kindergärten erinnern, in denen 2011 erhöhte Konzentrationen von Naphtalin gemessen wurden. Dieses Jahr hat sich nun auf gesetzlicher Ebene schweizweit etwas getan: Die alte Abfallverordnung (TVA) wurde am 1.1.2016 von der neuen VVEA abgelöst, der Verordnung zur Vermeidung und Entsorgung von Abfällen. Diese regelt den Umgang mit Abfällen, darunter auch Bauabfällen. Sie verlangt neu, dass bei jedem Gesuch für einen Abbruch oder Umbau bei Schadstoffverdacht eine Schadstoffuntersuchung vorgelegt werden muss. Ein solcher Verdacht besteht grundsätzlich bei allen Liegenschaften, die vor 1991 gebaut wurden. Durch diese Verordnung wird vielen erst bewusst, wie gross das Schad-
stoffproblem in der Schweiz wirklich ist und in wie vielen Häusern tatsächlich Asbest, PCB oder andere giftige Stoffe verbaut wurden. Diese Schadstoffe haben in der Vergangenheit zu vielen Erkrankungen und Todesfällen geführt. Sie können noch heute die Umwelt belasten. Deswegen ist das Thema hochaktuell. Der Sonderbereich an der Messe Im Rahmen der Bau+Energie Messe wird es einen Sonderbereich Asbest- und Bauschadstoffe geben. Verschiedene Firmen aus diesem Bereich werden ihre Dienstleistungen und Produkte anbieten. Das Publikum kann sich konkret eine «Sanierungszone» von innen ansehen, die notwendige Schutzkleidung anprobieren und Schadstoffsanierer kennenlernen. Die Organisatoren des Sonderbereichs hoffen auch, dass sich einige
der Besucher für den anspruchsvollen Beruf des Schadstoffsanierers begeistern können. Hier herrscht in der Schweiz ein grosser Mangel. Der Bereich Bauschadstoffe wäre unvollständig, wenn man nicht auch das Thema Radon ansprechen würde. In der Schweiz ist dieses natürliche, radioaktive Gas weiterhin einer der gefährlichsten Schadstoffe und führt pro Jahr zu 200 bis 300 Todesfällen (vgl. HKGT 3/14, S. 10 – 11, bzw. www.hkgt.ch › Dossiers › Gebäudebaustoff Radon). An der Sonderschau wird gezeigt, dass es oft mit einfachsten Massnahmen möglich wäre, eine Exponierung zu verhindern. Der Kongress Ergänzt wird die Sonderschau durch einen eintägigen Kongress am Freitag, 9. Dezember, welcher sich einerseits an Bauherren und deren Vertreter und andererseits an Fachleute aus
dem Schadstoffbereich selber wendet. Der Anlass unterstreicht die Bedeutung der Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure, um den Schutz der Arbeitnehmer und der Umwelt auf effiziente Art zu sichern. Bereits am Donnerstagnachmittag, 8. Dezember findet eine Einführungsveranstaltung für Architekten und Bauherrn statt. Detail-Informationen zu Sonderschau, Einführungsveranstaltung und Kongress: www.pollubat.ch/ Kongress Weitere Informationen zu Radon, Asbest & Co. findet man auch unter: www.hk-gt.ch › Dossiers › «Gebäudebaustoff Radon» bzw. «Gebäudeschadstoffe Asbest & Co.» ■ www.pollubat.ch/Kongress www.bau-energie.ch
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15. Bau+Energie Messe, Donnerstag bis Sonntag, 8.–11. Dezember 2016, BernExpo
Intelligent bauen für mehr Lebensqualität Die 15. Schweizer «Bau+Energie» in Bern greift aktuelle Themen zum energieeffizienten Bauen und Erneuern auf. Dieses Jahr stehen das digitale Planen und Bauen und gesunde Baustoffe im Fokus. Die Messe findet zusammen mit «Bauen+Wohnen» zum zweiten Mal unter der Leitung der ZT Fachmessen AG statt.
Die Messe bietet nicht nur eine reichhaltige Palette an 350 Ausstellern mit ihren Produkten und Dienstleistungen, sondern auch ein Kongressprogramm zu Trendthemen wie digitales Planen und Bauen sowie gesunde Baustoffe.
■ Erneut präsentieren sich die Bau+Energie Messe und die Bauen+Wohnen Bern unter einem Dach. So finden die Besucher zeitgleich in drei Hallen Rat und Tat sowohl zum energieeffizienten Bauen als auch über die Trends beim Renovieren und im Hausbau. Das Publikum hat Zugang zu 30 Kongressveranstaltungen mit Themen wie Wärmedämmung, Komfortlüftungen, Wärmepumpen, Solar, Photovoltaik, Energiespeicher,
Lastmanagement und Gebäudesanierung. Wiederum werden Kurzvorträge im Open Forum angeboten. Nach der erfolgreichen Durchführung und dem grossen Besucherinteresse vom letzten Jahr findet das «Forum Architektur» unter dem Patronat von EnergieSchweiz zum zweiten Mal statt. Ausgewählte Referenten vermitteln aktuelles Fachwissen zum Spannungsfeld Architektur, verdichtetes Bauen und Energie.
Digitales Planen und Bauen Das 22. Herbstseminar vom Donnerstag, 8. Dezember bildet den Messeauftakt. Die Digitalisierung hält Einzug in Energiebereich. Die Stromnetze werden intelligent. Messen, Regeln, Steuern, Optimieren sind im Gebäude-, aber auch im Industrie- und Dienstleistungsbereich ein Megatrend. Anhand von innovativen Beispielen werden neue Chancen und Möglichkeiten von hochkarätigen Referenten aufgezeigt. Gleichzeitig werden die neuen Rahmenbedingungen der international aufgegleisten Klimapolitik und die Preisentwicklungen auf den Energiemärkten ausgeleuchtet und die Konsequenzen dargestellt. In Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft «Bauen digital Schweiz» und dem energie-cluster.ch wird zudem neu die Sonderschau «Digitalisierung im Bau- und Energiebereich» lanciert. Beraterstrasse der Kantone Die Technik ist verfügbar, häufig fehlt es aber am Wissen, was ein Bauherr bezüglich Energie tun kann. Interessierte Besucher können sich deshalb bequem an der «Beraterstrasse der Kantone» zu
erneuerbaren Energien, Förderprogrammen und Gebäudesanierungen neutral beraten lassen. ■ ZT Fachmessen AG www.fachmessen.ch
Bau+Energie Messe, Bern Auf dem Gelände der Bernexpo findet gleichzeitig die «Bauen+Wohnen» statt. Beide Messen werden von EnergieSchweiz getragen und benötigen nur ein Eintrittsticket. Bei insgesamt 350 Ausstellern in drei Hallen und an Kongressveranstaltungen können sich Besucher sowohl zum energieeffizienten Bauen als auch über die Trends beim Renovieren und im Hausbau informieren. Datum der Messe Donnerstag bis Sonntag, 8. – 11. Dezember 2016, täglich von 10 bis 18 Uhr, am Sonntag von 10 bis 17 Uhr. Ort BernExpo, Bern. Weitere Details zum Messeprogramm siehe unter www.bau-energie.ch
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Mit AKAD Technics in die digitale Zukunft – Big Data
■ Unter dem Begriff «Big Data» werden im Allgemeinen die immer schneller wachsenden Datenberge sowie die IT-Infrastrukturen verstanden, die für die Bearbeitung dieser Daten notwendig sind. Man schätzt, dass der weltweite IP-Verkehr im Jahr 2019 einem Datenvolumen von 504 Milliarden DVDs entsprechen wird – das bedeutet, dass jede Stunde 58 Millionen DVDs über das Internet verbreitet werden. Die Bildungsgänge von AKAD Technics bereiten Studierende auf den Umgang mit Big Data vor: • Höhere Fachschule für Elektrotechnik (HFE) Dipl. Techniker/-innen HF Elektrotechnik entwickeln elektrotechnische oder elektronische Schaltungen zur Steuerung von Geräten, Maschinen und Anlagen. • Höhere Fachschule für Informatik (HFI) Dipl. Techniker/-innen HF Informatik tragen die Verantwortung
für den zuverlässigen Betrieb, die Anpassung und die Weiterentwicklung der Informatiksysteme in einem Unternehmen. • Höhere Fachschule für Wirtschaftsinformatik (HFWI) Dipl. Wirtschaftsinformatiker/-innen HF übernehmen Führungsaufgaben in Projekten, die zwischen ökonomischer und informationstechnischer Welt eines Unternehmens gestaltet werden.
Detaillierte Informationen zu den Bildungsangeboten findet man auf der Website unter: www.akad.ch/technics ■
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Zertifizierungsgesellschaft bringt neue Version SNBS-Standard ins Rollen
Erstes Zertifikat zu Nachhaltigkeits-Standard SNBS 2.0 vergeben Die Zertifizierung der Version 2 nach dem neuen Standard «Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS)» ist lanciert. An einer Veranstaltung der Genfer Zertifizierungsgesellschaft SGS in der vorletzten Augustwoche in Bern wurde ein erstes Zertifikat an ein Dienstleistungsgebäude im Berner Stadtteil Wankdorf-City vergeben.
Das erste nach SNBS 2.0 zertifizierte Gebäude der Schweiz: Das Dienstleistungsgebäude «Twist Again» im Berner Stadtteil Wankdorf-City. Der fünfgeschossige, langgezogene Baukörper zeichnet sich durch die prägnant akzentuierte Schichtung seiner transparenten Etagen aus. Im Erdgeschoss sind Dienstleistungsflächen vorgesehen, die vier Obergeschosse bieten bedarfsgerecht modulierbare Büroflächen.
Quelle: SGS Société Générale de Surveillance SA ■ Rund 420 Teilnehmer konnte die Gesamt-Projektverantwortliche, Elvira Bieri von SGS Société Générale de Surveillance, am Abend des 23. August im Berner Hotel Bellevue Palace begrüssen. Sie alle waren gekommen, um sich über die Version 2.0 des Standards «Nachhaltiges Bauen Schweiz» und das neue Zertifizierungssystem zu informieren. Kurz zusammengefasst erfuhren sie im Laufe des Abends Folgendes: Der SNBS ist kompakter und transparenter geworden, ohne an Wirksamkeit eingebüsst zu haben. Er ist nun für die Anwender offener und wirkungsorientierter ausgestaltet. Bewertet werden die einzelnen Kriterien nach dem Schweizer Schulnotensystem. Platin, Gold und Silber Damit ein Objekt zertifiziert werden kann, müssen alle Kriterien mindestens eine 4 erreichen. Ausnah-
men sind nur bei Erneuerungen möglich, weil dort wegen der Qualität der bestehenden Substanz nicht immer optimale Lösungen umgesetzt werden können. Der SNBS 2.0 kann in den Stufen Platin, Gold und Silber zertifiziert werden. Anwendbar ist er für Neubauten und Erneuerungen der Nutzungen Wohnen und Büro; Mischnutzungen mit beispielsweise Handel im Erdgeschoss sind ebenfalls möglich. Über allem stand das Ziel, ein handhab- und bezahlbares Instrument auf den Markt zu bringen, das hilft, die Siedlungsentwicklung künftig in die richtige Richtung zu lenken. Wer künftig nachhaltig bauen will, dem stehen der SNBS und mehrere Hilfstools weiterhin gratis zur Verfügung. Für all jene, die sich ihre Leistungen im nachhaltigen Bauen von unabhängiger Seite bestätigen lassen wollen, stellt SGS ab dem 24. August ein kosten-
pflichtiges Zertifizierungsverfahren zur Verfügung. Bereits operativ ist die Zertifizierungsstelle in der Niederlassung Zürich, Genf folgt noch im 2016, Tessin im 2017. Bürogebäude in Wankdorf macht den Anfang Zum Schluss der Veranstaltung wurde ausser Programm bereits das erste Zertifikat nach SNBS 2.0 verliehen. Es ging an das Dienstleistungsgebäude «Twist Again», das die Losinger Marazzi AG als Immobilienentwicklerin und Totalunternehmung zwischen 2014 und Dezember 2015 im Berner Stadtteil Wankdorf-City realisiert hat. Eigentümer des Gebäudes ist der Credit Suisse Real-Estate-Fund Green Property, ein Immobilienfonds der Credit Suisse AG. Entgegengenommen wurde das Zertifikat von, Pascal Bärtschi, CEO der Losinger Marazzi AG, und Urs Frey, Product Management
Real Estate Investment Management, Credit Suisse AG. Das Architekturbüro Rykart Architekten AG gestaltete das in vieler Hinsicht prägnant akzentuierte Gebäude mit eigenwilligen Auskragungen pro Etage. Die Zertifizierungskosten nach SNBS 2.0 belaufen sich je nach Gebäudetyp zwischen 15 000 und 30 000 Franken. ■ Detailinformationen unter: www.snbs-cert.ch › Produkte › Preisliste Zertifizierung Vgl. HK-Gebäudetechnik, Extra 7/16, S. 24 – 25 www.sgs.ch
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Schweizer Klimapolitik nach 2020 aus Sicht der nachhaltigen Wirtschaft
Pariser Klimaabkommen 2015: Was bedeutet es für die Schweiz und die Wirtschaft ? Mit dem Pariser Klimaabkommen sendet die internationale Staatengemeinschaft ein deutliches Signal an die Wirtschaft. Die Richtung für die Umsetzung heisst: weg von fossilen Energieträgern – hin zu Erneuerbaren. Das jetzige Schweizer Klimaziel ist dementgegen ungenügend. Dies führt zu ungenutzten Marktchancen für die Schweizer Wirtschaft. Dabei übersteigt das Emissionsreduktionspotenzial in der Schweiz die Ziele deutlich – insbesondere auch im Gebäudebereich. Um die Rahmenbedingungen wirtschaftsfreundlich und zeitnah auszugestalten, braucht es einen Anstoss aus der Wirtschaft. Martina Novak, Projektleiterin swisscleantech
Die Staatschefs zeigen sich erleichtert und erfreut über den historischen Abschluss des Pariser Klimaabkommens: Christiana Figueres, ehemalige Generalsekretärin der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen UNFCCC; Ban Ki-moon, Generalsekretär der Vereinten Nationen; Laurent Fabius, Französischer Aussenminister; François Hollande, Französischer Staatspräsident. (Foto: © COP21)
■ Im Dezember 2015 hat die internationale Staatengemeinschaft mit dem Pariser Klimaabkommen einen neuen globalen Rahmen für die Klimapolitik gesetzt: Mit dem Abkommen verpflichten sich erstmals 195 Staaten – die ge-
meinsam für 98 % der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich sind – zu Emissionsreduktionen. Durch die Festlegung der Grenze für die Klimaerwärmung auf 2 °C – wenn möglich 1,5 °C – wird auch der Reduktionspfad
abgesteckt: Die Bilanz der Treibhausgase ist in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts auszugleichen. Dies bedeutet, dass genau gleich viele Treibhausgase emittiert werden dürfen, wie aus der Atmosphäre durch Senken entfernt
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werden. Dies wird als Netto-null-Bilanz bezeichnet, vgl. Abb. 1.
Das Schweizer Klimaziel ist zurzeit ungenügend Die Schweiz gehört zu den Erstunterzeichnern des Pariser Klimaabkommens. Um das gesetzte 2°C-Ziel zu erreichen, sollte sie demnach eine CO2 -freie Energieversorgung bis 2055 anstreben und die Bilanz ihrer Treibhausgase bis 2080 ausgleichen. Gelingt dies nicht, müssten andere Länder den Ausstoss der Schweiz kompensieren. Da alle Länder eine Treibhausgasbilanz von netto null anstreben, müssten Länder, die bereit wären, die Mehremissionen der Schweiz zu übernehmen, eine negative Emissionsbilanz aufweisen. Das heisst, sie müssten CO2 aktiv aus der Atmosphäre herausfiltern und definitiv aus dem Kreislauf nehmen. Die Potenziale für negative Emissionen sind gering, die Kosten dafür hoch. Somit dürften auch die Preise für solche Kompensationen hoch sein.
Ein 2°C-kompatibler Absenkpfad für die Schweiz würde eine Reduktion von ca. minus 40 % aller Treibhausgase im Inland bis 2030 erfordern, vgl. Abb. 2. Der Bundesrat schlägt bis 2030 eine Treibhausgasreduktion von minus 50 % vor, wovon er jedoch lediglich 30 % im Inland erreichen möchte. Weitere 20 % der Reduktionen sollen im Ausland in Form von Zertifikaten eingekauft werden. Dieses Ziel ist nicht vereinbar mit dem Pariser Klimaabkommen. Die Absenkungen im Inland sind nicht hoch genug. Reduktionen im Ausland können, wie oben erklärt, Inlandreduktionen nicht ersetzen.
Reduktionspotenziale übersteigen die avisierten Ziele Gemäss Berechnungen des Forschungsund Beratungsbüros econcept (2016) könnten die Treibhausgasemissionen in der Schweiz bis 2030 gegenüber dem Referenzjahr 1990 um 53 % reduziert werden. Wie Abb. 3 zeigt, liegen die grössten Reduktionspotenziale dabei in den Bereichen Gebäude und Verkehr.
Abb. 1: Netto-null-Emissionen gemäss Pariser Klimaabkommen. Ein Land weist Netto-null-Emissionen auf, wenn es genau gleich viele Treibhausgase emittiert, wie es aus der Atmosphäre durch sogenannte Senken entfernt. Senken sind zum Beispiel wachsende Wälder oder CO2, das durch Carbon Capture and Storage (CCS) definitiv eingelagert wird. Diese Potenziale sind jedoch sehr beschränkt. Es werden daher hohe Preise im Emissionshandel erwartet. (Grafik: swisscleantech)
Somit sind Gebäude ein entscheidender Teil einer CO2-armen Zukunft. Das Reduktionsszenario ist laut econcept ambitioniert, aber machbar. Das technische Reduktionspotenzial ist vorhanden. Mit entsprechenden Massnahmen, kann es mit vertretbaren Kosten und wenig administrativem Aufwand umgesetzt werden. Die Erfüllung der Anforderungen des Pariser Klimaabkommens ist somit möglich. Das Bundesratsziel hingegen ist wenig ambitioniert und kann verschärft werden.
Technische Lösungsansätze in der Wirtschaft stehen bereit
Abb. 2: Paris-kompatibler Absenkpfad für die Schweiz für CO2 und die restlichen Treibhausgase. Mitte des Jahrhunderts muss die CO2-Bilanz ausgeglichen sein, gegen 2080 die Bilanz aller Treibhausgase. Seit 1990 konnten die Emissionen erst geringfügig gesenkt werden (ausgezogene Linien). Während die Emissionen aus Brennstoffen deutlich reduziert wurden, stiegen die Emissionen aus Treibstoffen kontinuierlich an. (Grafik: swisscleantech, gestützt auf BAFU, 2016)
Abb. 3: Reduktionspotenziale in einzelnen Wirtschaftsbereichen (Grafik: swisscleantech, gestützt auf econcept, 2016)
Die Ausschöpfung der Reduktionspotenziale ergibt enorme Marktchancen. Innovation spielt dabei eine Schlüsselrolle: um unsere Lebensqualität aufrecht zu erhalten und weiter zu verbessern, sind effiziente und emissionsarme Produkte und Prozesse, sowie neue Businessmodelle gefragt. Bereits heute setzen viele fortschrittliche Firmen in unterschiedlichen Branchen auf eine nachhaltige Wirtschaft und halten technische Lösungen bereit. In ihrer Vorreiterrolle nehmen diese Unternehmen frühzeitig Kurs auf die international abgestimmten Ziele des Pariser Klimaabkommens. Im Gebäudebereich gehören dazu unter anderem energieeffiziente Heiz-, Lüftungs-, Klima- und BeleuchtungsTechnologien (HLKE), leistungsstarke Gebäudehüllen, verbesserte Gebäude-
Bundesrätin Doris Leuthard mit dem Umweltminister von Ecuador, Daniel OrtegaPachecoan, beim Verhandeln an der Klimakonferenz COP21 in Paris. (Foto: © BAFU)
automation und Kontrollsysteme, sowie intelligente Energiezähler und Stromnetze.
Heute zu Handeln bringt Vorteile – insbesondere auch im Gebäudebereich Die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens bedarf neuer gesetzlicher Rahmenbedingungen, die es ermöglichen, die Reduktionspotenziale auszuschöpfen. Firmen, die sich aktiv in die Politik einbringen (Stichwort Business Advocacy), können dazu beitragen, diese innovationsfreundlich, unbürokratisch und rechtssicher auszugestalten. Dabei lohnt sich insbesondere auch im Gebäudebereich ein frühzeitiges Engagement: Mit der Langlebigkeit von Gebäuden und langen Investitionszyklen besteht das Risiko, langfristig einen hohen Energieverbrauch regelrecht zu zementieren (Lock-in-Effekt). Ein rascher und flächendeckender Einsatz effizienter Technologien bei Neubau und Sanierung lohnt sich also insbesondere aus Risiko- und Kosten-
überlegungen: Es senkt die Gefahr von schockartig anfallenden hohen Kosten in Zukunft. Wer als Vorreiter auf höhere Energieeffizienz in Gewerbe- und Wohngebäuden setzt, profitiert heute schon von höheren Immobilienwerten, einer geringeren Anfälligkeit der Gebäude für Gebäudeschäden, weniger Leerständen sowie besseren Lebens- und Arbeitsbedingungen für Eigentümer und Nutzer.
Eine ambitionierte Klimapolitik ist kein Alleingang Mit einer ambitionierten Klimapolitik betreibt die Schweiz keinen Alleingang: ähnliche Ziele haben sich bereits Länder wie Schweden, Dänemark, Finnland, Norwegen und Deutschland gesetzt, die Europäische Union befindet sich in gleicher Dynamik. Zudem haben Länder wie die USA und China das neue Klimaabkommen innenpolitisch bereits verabschiedet. Hier hinkt die Schweiz hinterher.
Die konsequente Umsetzung des Pariser Klimaabkommens ist im langfristigen Interesse unseres Landes, eine ambitionierte Klimapolitik vermittelt ein positives Bild der Schweiz. Eine wenig engagierte Umsetzung kann hingegen auch ein Reputationsrisiko darstellen. swisscleantech fordert deshalb, dass die Schweiz als Industrieland und Innovationsführerin als Beispiel vorangeht. Mit ihrer Klimapolitik soll sie mindestens die Ziele des Pariser Klimaabkommens erfüllen und früh eine Treibhausgasbilanz von netto null erreichen. ■ Weitere Informationen zu Massnahmen und politischen Instrumenten, mit denen ein wirtschaftsfreundliches, Paris-kompatibles und erreichbares Ziel umgesetzt werden kann, findet man unter folgenden Links: • Pariser Klimaabkommen, Bedeutung für die Schweiz und die Wirtschaft – Eine Beurteilung aus der Perspektive der nachhaltigen Schweizer Wirtschaft: www.swisscleantech.ch/Klimapapier • Massnahmenkatalog Klimapolitik 2030 für eine klimaverträgliche Schweiz (Studie econcept): www.swisscleantech.ch/ fileadmin/Potenziale_und_ Massnahmen_Klimapolitik.pdf • Klimawandel; Was er für das Bauen bedeutet, und was der Bausektor darüber wissen muss: Kernergebnisse aus dem Fünften Sachstandsbericht des IPCC: www.swisscleantech.ch/ IPCC_Bausektor www.swisscleantech.ch
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ProKlima: Kadertag Gebäudetechnik am Dienstag, 8. November 2016 in der Trafohalle Baden
Digitale Gebäudetechnik – Herausforderung und Chance Der «11. Kadertag der Gebäudetechnik» ist der Arbeitsmethodik der Zukunft gewidmet. Die Referate zeigen auf, was Immobilienfirmen, Gebäudetechnik-Planer , Installationsfirmen und Produkte-Lieferanten in der Zukunft voneinander erwarten. Die Tagungsteilnehmer vernehmen von den Besten dieser neuen Technologien, auf was sie sich vorbereiten müssen. ■ Als vermutlich erste Tagung präsentieren die beteiligten Fachverbände mit drei Referaten die gesamte Kette des digitalen Bauens: Vom Bauherrn bis zum Facility Management. Die Tagungsteilnehmer erhalten sehr praxisbezogene Einblicke in die digitale Zukunft der Gebäudetechnik und vernehmen vom Gründer der SwissBIMLibrary persönlich, was diese Bibliothek bieten kann. Dass die Digitalisierung und technologische Entwicklung auch vor dem Bau- und Immobilienmarkt, und insbesondere vor der vernetzten Städteplanung nicht Halt macht, erfährt man im Beitrag von Wüest & Partner. Ergänzend dazu informiert Prof. Arno Schlüter zur aktuellen Forschung der ETH Zürich über nachhaltige Gebäudesysteme der Zukunft. Im digitalen Marketing wird die mehrfach preisgekrönte Bestsellerautorin Anne Schüller unterhaltsam für die neue Ära der Kommunikation ihre Zuhörer fit machen. Und als Leckerbissen wird der bekannte Radio- und TV-Journalist und Russland-Experte Peter Gysling eine zeitgemässe Einschätzung zum Verhältnis Russland, Nato und Europa geben. Es lohnt sich, Zeit in einen besonderen Arbeitstag zur Weiterbildung in Baden zu investieren. Profitieren Sie vom Gedankenaustausch mit Ihren Branchenpartnern. ■ Tagungsprogramm und Anmeldung unter: www.proklima.ch
Marco Waldhauser: BIM in der Planung – Erfahrungen eines Gebäudetechnikers.
ProKlima Tel. 031 859 90 50 www.proklima.ch
Die Logos von ProKlima und den sechs Partnerverbänden.
Peter Gysling: Russland, die Nato und Europa – der Ton verschärft sich.
Arno Schlüter: Gebäudesysteme der Zukunft.
Paul Curschellas: SwissBIMLibrary.
Patrick Schnorf: Der Bauund Immobilienmarkt aus der Nutzerperspektive – bereit für die SmartCities?
Manuel Zanutto, Siemens Schweiz: BIM aus Sicht eines Gebäudeautomationsherstellers.
Anne Schüller: Touch. Point. Sieg – Kommunikation in Zeiten der digitalen Transformation.
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Zertifikatskurs CAS «Elektrische Energie am Bau 2017» der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW: Start am 21. Februar 2017
Internet of Things steuert Gebäude Unsere Häuser bekommen integrale Energieversorgungen und werden übers Internet gemanagt. Der Wandel ist schon im Gang. Gesucht sind Fachleute mit adäquatem Know-how. Othmar Humm, im Auftrag der FHNW
■ Die Energiewende steht schon länger auf dem Programm, doch jetzt macht die technische Entwicklung die nachhaltige Energieversorgung möglich. Der Markt treibt diese Dynamik an – rasch und umfassend. Haus bleibt Haus, doch zwei entscheidende Funktionen kommen hinzu: Energieerzeuger und Energieverbraucher – zunehmend auch Energiespeicher – wachsen zu einer integralen Hausund Mobilitätsversorgung zusammen. Elektrizität als gemeinsamer Energieträger von Heizung und Wassererwärmung, Geräten und Beleuchtung, EBikes und Elektroautos schafft diese Verbindung. Das zweite Merkmal: Die Vernetzung der Komponenten vollzieht sich – als Internet of Things – auch auf der Kommunikationsebene. Für Gebäude bedeutet dies die nächste Stufe der Automation. Wer diese Töne als Zukunftsmusik versteht, liegt falsch: Das Haus 2020 wird hier und heute geplant und gebaut – oft als Erneuerung eines Gebäudes.
Die Pyramide zur Gebäudeautomation bekommt einen Hut: Vieles läuft künftig via Internet und Cloud.
All-electric-House
In der Konsequenz geht es um die Verbindung der beiden Fachbereiche Automation und Bautechnik zu einem «Allelectric-House». Dieses Ziel setzt sich der Zertifikatskurs «Elektrische Energie am Bau 2017» der Fachhochschule Nordwestschweiz. Das Institut Energie am Bau der FHNW konnte dafür die beiden prominenten Professoren Jürg Bichsel und Urs Muntwyler gewinnen. In ihren Spezialgebieten Automation und Photovoltaik gelten sie als international anerkannte Experten (siehe Interview unten und Kasten).
Internet bietet Plattform Fachleute aller Baufachdisziplinen wundern sich über die rasante Entwicklung. Denn Eigentümerschaften und Verwaltungen von Immobilien verstehen sich immer mehr als «Prosumer», die Energie produzieren und konsumieren. Dabei kommt der Effizienz der eingesetzten Systeme eine weit höhere Bedeutung zu – schliesslich sind die Produktions- und Speicherka-
An Schlagworten fehlt es nicht – Ziel bleibt die integrale Steuerung aller gebäudetechnischen Funktionen.
Gut gerüstet für den Wandel Bichsel und Muntwyler sind zwei der insgesamt elf Dozenten am Zertifikatskurs «Elektrische Energie am Bau» der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW). Es sind Experten mit starkem Praxisbezug, die an den 16 Unterrichtstagen den Stoff vermitteln. Im Zentrum stehen die Optimierung und die Vernetzung von gebäudetechnischen Funktionen unter Einbezug von Kommunikationsinstrumenten, auch und vor allem des Internets of Things (IoT). Das CAS beginnt am 21. Februar und endet Ende Mai 2017. Einer viertägigen Einstiegswoche folgen einzelne Unterichtstage, jeweils ein Tag pro Woche. Studienort ist der FHNW-Campus Olten, unmittelbar beim Bahnhof. Das Angebot ist für Baufachleute mit Hochschulabschluss besonders geeignet, also für Architekten, Gebäudetechnikingenieure und Energieplaner. Weitere Infos: www.fhnw.ch/wbbau oder Tel. 061 467 45 45
pazitäten beschränkt. Ebenso wichtig sind der Komfort und die Sicherheit in Gebäuden. Diese Ziele lassen sich mit bewährten IT-Angeboten wie Ethernet, WLAN, Cloud respektive Internet of Things sehr viel einfacher erreichen. Der Einsatz von Elektro-Mobilität stärkt die Stellung der Elektrizität im Gebäude zusätzlich. Ganz abgesehen davon, dass sich mit einem Elektrofahrzeug die Speicherkapazität des Gesamtsystems Haus-Mobilität deutlich
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vergrössert. Intelligent konzipierte Bauten verfügen allerdings in der Primärstruktur (Böden und Wände), im Wärmespeicher einer Raumwärmeversorgung und im Warmwasser-Behälter sozusagen über «natürliche» – also technisch bedingte – Kapazitäten zur Pufferung von Energie. Das Beispiel zeigt aber auch, dass die Installation von Systemen nicht genügt. Es sind darüber hinaus Informationen notwendig, um diese Speicher im Betrieb zu koordinieren. Hier kommt das Internet of Things (IoT) ins Spiel. Merke: Bei komplexen Objekten sind die IoT-Potenziale noch viel grösser. Typisch dafür sind Spitäler, Heime, Mehrfamilienhäuser und Bürobauten. Denn die Technik ist breit einsetzbar.
Mit Politik kompatibel Der Markttrend korreliert mit der bundesrätlichen Energiestrategie 2050, den Zielsetzungen der Kantone zur Reduktion der CO2-Emissionen und den EU-Vorgaben 20-20-20. Denn die Politik will durch Steigerung der Energieeffizienz und
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durch verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien den Weg in eine decarbonisierte und AKW-freie Zukunft ebnen. Die Botschaft ist angekommen: Auftraggeber und Investoren, Planende und Bauunternehmen nutzen diese neuen Chancen.
«Da führt kein Weg vorbei» Die Professoren Jürg Bichsel (Leiter des Instituts Energie am Bau IEB der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW) und Urs Muntwyler (Leiter des Instituts für Energie- und Mobilitätsforschung IEM an der Berner Fachhochschule BFH) beantworten zwei Fragen zum Stand des Internet of Things im «All-electric-House»: Werden unsere Häuser schon bald übers Internet gesteuert? Urs Muntwyler: Das energieeffiziente, mit erneuerbaren Energien versorgte Haus wird seit Jahren von den kantonalen Energiedirektoren gefordert. Jetzt zieht der Markt nach. Das überrascht mich nicht. Mit dem Internet of Things wird die Umsetzung konsequenter.
PEG = Plusenergie-Gebäude. (Bild: Shuttersstock)
PEG: Leuchttürme der Baubranche ■ Plusenergie-Gebäude (PEG) sind die Zukunft! Das PEG findet das Gesamtoptimum von Effizienz, Produktion und Speicherung und macht ökonomisch und ökologisch Sinn. Die Energiestandards SIA, MuKEn, Minergie, GEAK und SNBS bewegen sich in Richtung Plusenergie-Gebäude – verpassen Sie nicht den Anschluss! Erfahrene Experten aus Forschung & Entwicklung und aus der Praxis zeigen Ihnen anhand von realisierten Beispielen wie es funktioniert. Nächste Kurse zum Plusenergie-Gebäude (Architektur, Ästhetik, Technik):
• Mittwoch, 16. November 2016, GIBB, Bern • Donnerstag, 17. November 2016, Hochschule Luzern • Mittwoch, 7. Dezember 2016, Hotel Euler, Basel • Dienstag, 24. Januar 2017, HWZ Zürich • Donnerstag, 2. Februar 2017, BZT Frauenfeld Zeit jeweils 08.45 – 16.45 Uhr, Kosten: Fr. 280.–, inkl. Unterlagen zum Download und Verpflegung. Weitere Infos: www.energiecluster.ch › Veranstaltungen › Tageskurse
Jürg Bichsel: An diesem Mega-Trend der Digitalisierung führt kein Weg vorbei. In der Umsetzung bleiben uns aber enorme Spielräume – gefragt sind Kreativität und Wissen. Die Vermittlung dieses Know-how betrachten wir als unsere Aufgabe. Sie erkennen auch eine energiepolitische Relevanz des vernetzten Hauses? Jürg Bichsel: Unbedingt! Ein vernetztes Haus mit einer intelligenten Steuerung hat einen höheren Eigenversorgungsgrad. Das entlastet Versorgungsnetze und Speichersysteme. Nicht nur die Kapazitäten zur Stromerzeugung sind dezentral, auch die Intelligenz für das Management der Versorgung ist Teil des einzelnen Hauses. Urs Muntwyler: Erweitern Sie die Systemgrenze! E-Bikes und Elektroautos werden auch künftig für unsere Alltagsmobilität unverzichtbar sein. Der elektrische «Schlitten» passt haargenau ins All-electric-House. ■ www.fhnw.ch/wbbau
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CO2 -neutraler Energiekreislauf: Methanol als Stromspeicher, Minikraftwerke von Silent-Power
Silent-Power AG erhält den Schweizer Innovationspreis 2016 von Idee-Suisse Für die Entwicklung der CO2 -neutralen Stromproduktion aus Methanol und die Inbetriebnahme eines Methanol-Minikraftwerks wurde das Unternehmen Silent-Power AG von der Schweizerischen Gesellschaft für Ideen- und Innovationsmanagement Idee-Suisse ausgezeichnet. Quelle: Silent-Power, Bearbeitung Peter Warthmann
■ Silent-Power erhielt den Schweizer Innovationspreis zur Förderung der wirtschaftlichen Zukunftschancen für einen hervorragenden, innovativen Beitrag zur nachhaltigen Stärkung der schweizerischen Wirtschaft. Das von der Schweizer Firma Silent-Power AG entwickelte Econimo-Minikraftwerk wandelt Methanol in Strom um. Das erste dieser geräuscharmen Minikraftwerke (deshalb der Firmenname) ist seit August 2016 in Betrieb und hilft dem lokalen Stromversorger WWZ AG, das Versorgungsnetz stabil zu halten. Diese Netzstabilisatoren werden immer wichtiger, je mehr Photovoltaik- und Windanlagen am Netz sind. Dank «Trigeneration», bei der neben Strom auch Wärme zum Heizen und kaltes Wasser zum Kühlen erzeugt wird, liegt der Wirkungsgrad des Econimo-Minikraftwerks über 95 Prozent.
Ersetzt künftig Methanol – produziert aus erneuerbaren Energien – das Erdöl in der Energieversorgung ?
Strommix global: entspricht 20 % des Gesamtenergieverbrauchs der Menschheit. (Grafiken aus Referat Urs Weidmann)
Urs A. Weidmann, CEO der Silent-Power AG, hat soeben den CH-Innovationspreis 2016 erhalten. AEE-Präsident Gianni Operto (hinten) hielt die Laudatio. Rechts: Olaf J. Böhme, Verbandspräsident Idee-Suisse, präsentiert die Urkunde.
Die in den nächsten Jahren aus Altersgründen stillzulegenden fünf Atomkraftwerke in der Schweiz sollen durch wirtschaftlichere und umweltfreundlichere Kraftwerkstypen ersetzt werden, die zudem nicht Bandenergie (wie aus Kernkraftwerken), sondern vor allem elektrische Spitzenenergie zur Kompensation etwa von Wolkendurchgängen bei Photovoltaikanlagen liefern sollen. Gefragt ist also ein Kraftwerkstyp, der bei Bedarf innert Sekunden die volle Leistung abgeben kann. Die Anlage von Silent-Power bietet genau das. Die Entwicklungsphase ist abgeschlossen und das weltweit erste Econimo-Minikraftwerk (Energy Converter Integral Modul) ist vor Kurzem für die WWZ AG an deren Hauptsitz in Steinhausen ans Netz gegangen. Die Technologie von Silent-Power setzt auf Methanol, einen Alkohol, der Energie in chemischer Form speichern kann. Aus sauberem Strom, der von erneuerbaren
Energiequellen wie etwa Windkraftoder Photovoltaikanlagen stammt, sowie aus Wasser und dem in der Luft vorhandenen Gas CO2 wird vollsynthetisches Methanol hergestellt, das sich über Jahrhunderte ohne Zerfallseffekte verlustlos lagern lässt. Beim Einsatz im Econimo-Minikraftwerk wird aus Methanol wiederum Strom, Wasser und das Gas CO2 hergestellt. Wasserdampf und das ungiftige CO2 können problemlos der Umwelt übergeben werden, womit der CO2 -neutrale Kreislauf geschlossen wird. ■ Siehe auch Fachbeitrag in HK-Gebäudetechnik 9 / 16, S. 54 – 57. www.idee-suisse.ch www.silent-power.com
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Nachwuchskräfte der R. Nussbaum AG im praktischen Arbeitseinsatz
Kühe statt Kunden ■ Frühmorgens war’s, als sich 33 Nussbaum-Lernende vor dem Zentrallager der R. Nussbaum AG (Hersteller von Armaturen und Systemen für die Sanitärtechnik) in Trimbach trafen, um für eine Woche ins traditionelle Lehrlingslager auf den Klausenpass zu reisen. Nach einer kurzweiligen Carfahrt mit Blick aus den grossen Scheiben oder auf die kleinen Bildschirme bezog die gut gelaunte Gruppe ihre Zimmer im Hotel Klausenpasshöhe. Kurz darauf ging es auch schon los mit den ersten ungewohnten Arbeiten auf knapp 2000 m ü. M.: Erlen fällen und zusammentragen, Stauden schneiden, Felder von Steinen säubern und Wasserleitungen verlegen. Routiniert die einen, die es als Lernende im 2. bis 4. Lehrjahr bereits vom Vorjahr kannten, ein wenig langsamer und vorsichtiger die anderen, die eben erst mit der
Lehre angefangen hatten. Absolutes Highlight und neu war aber die Betreuung der Kühe, inklusive melken und füttern. Natürlich immer unter fachkundiger und geduldiger Anleitung und Aufsicht der dortigen Bauern. Täglich wurden die anfallenden Aufgaben neu verteilt, damit alle Lernenden die verschiedenen Tätigkeiten kennenlernen konnten, die es weit abseits von Büro und Werkhalle zu tun gibt. Die durch die ungewohnten Arbeiten ziemlich geforderten Jugendlichen freuten sich so auch auf den Abend, wo nach einem jeweils vorzüglichen Nachtessen ein abwechslungsreiches Programm geboten wurde, organisiert von den Lernenden des 4. Lehrjahrs. Dazu gehörte auch ein sorgfältig vorbereiteter Vortrag über das Lagerleben, welcher am Besuchstag Nussbaum-Geschäftsleitungsmitglied Andreas Nussbaum
Künftige Produktions- und Polymechaniker, Logistiker und Kaufleute, zusammen mit den Ausbildungsverantwortlichen der R. Nussbaum AG auf dem Klausenpass.
präsentiert wurde. Am Freitagnachmittag endete dann die erlebnisreiche Woche mit der Rückfahrt nach Trimbach. ■
R. Nussbaum AG Tel. 062 286 81 11 www.nussbaum.ch
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EM ecowin Award 2016 für optimiertes Beleuchtungskonzept ■ 116 MWh Energieeinsparung: Das ist das Resultat des Siegers des diesjährigen EM ecowin
Award. 2016 gab es ein Kopf-anKopf-Rennen um die Auszeichnung mit dem EM ecowin Award
Der EM ecowin Award 2016 geht an die ETCOM AG. (v.l.n.r. S. Schlatter und P. Siegenthaler, Etcom AG und D. De Cia, EM)
und den Gewinn der Preissumme von 10 000 Franken. Deshalb hat sich EM entschieden, ausnahmsweise gleich drei Gewinner auszuzeichnen. Die drei Preisträgerinnen 2016 sind die Tetra Tech Veranstaltungstechnik AG, die Kreha Elektro AG (welche letztes Jahr den EM ecowin Award holte) und der aktuellen Hauptgewinnerin, der Etcom AG aus Wetzikon. Solche Leistungen machen gleichzeitig auch die Bauherren und die Umwelt zu Gewinnern. Dank der energieeffizienten und wartungsfreundlichen Lösungen wird die jährliche Stromrechnung günstiger und die jährlichen Unterhaltskosten sinken. Zusätzlich profitiert der Bauherr von Ausschüttungen aus dem EM ecowin Fonds. Denn nichts anderes strebt die EM-ecowin Initiative mit ihrem Motto «save energy – save money» an. Am 16. August 2016 überreichte EM den Vertretern der Etcom AG in einem würdigen Rahmen den Scheck über 10 000 Franken.
LED-Leuchten in der Produktion Die Etcom AG ist für Elektroinstallationen aller Art seit 35 Jahren ein fester Wert in Wetzikon. Der EM ecowin-Award bringt nun auch den wohlverdienten Leistungs- und Kompetenzausweis des Unternehmens ans Tageslicht. Die zwei Siegerprojekte betreffen die Produktionshalle und das Kleinteilelager eines namhaften Automobilherstellers. Die Optimierung der Beleuchtung mit LED-Leuchten von EM ist der Etcom AG mit einem pro Jahr um 116 MWh reduzierten Energieverbrauch überzeugend gelungen. Auf die 10-jährige Lebenserwartung der LED-Leuchten hochgerechnet ergeben sich für den Kunden Einsparungen von rund 232 000 Franken. ■ Elektro-Material AG Tel. 044 278 11 11 www.elektro-material.ch
Dienstleistungspakete mit 3D-Modelling und 3D-Scanning im Hinblick auf BIM-Projekte einkaufen
BIM not ready? – Vertrauen auf externes Fachwissen BIM ist seit Längerem auf dem Markt eingeführt, aber nicht alle Unternehmen sind bereit für diese Entwicklung. Vielen Unternehmen fehlt es an Know-how und den notwendigen Ressourcen. Wer schnell einsteigen will, vertraut auf Dienstleistungen, die im Hinblick auf BIM-Anforderungen, zugekauft werden können. ■ In Grossbritannien konnte aus dem anfangs dieses Jahres publizierten National BIM-Report 2016 herausgelesen werden, dass das
Durch den Einsatz externer Dienstleistungen kann sichergestellt werden, dass ein Planungsunternehmen für alle Phasen eines BIM-Projekts optimal ausgerüstet ist. (Bilder: Trimble International)
Baugewerbe noch nicht bereit ist für das gemeinschaftlich organisierte dreidimensionale digitale Planen von Bauten (Building Information Modeling = BIM). In diesem National BIM Report haben in einer Umfrage lediglich 10 % von über 1000 Befragten angegeben, dass sie «bereit für BIM» sind. Trotzdem sehen beinahe drei Viertel der Befragten, BIM als die zukünftig wirksame Projektmethodik in der Branche und sind überzeugt, dass BIM die ursprünglichen Baukosten und die Ausgaben für den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden senken kann. Fazit ist, dass mehr als ein Viertel keine ausreichenden Kenntnisse und Kompetenzen über BIM haben und sie beschrieben sich selbst als «nicht besonders» oder «überhaupt nicht» sicher im Umgang mit BIM. Wir sehen diesen Trend auch in der Schweiz: Viele sprechen über BIM, aber nur wenige sind bereit zur Umsetzung. Oft fehlt es an Knowhow und den notwendigen Ressourcen. Hürden mit externer Hilfe überwinden Doch wie können sich Schweizer Unternehmen rüsten um die BIM-
IM NOTFALL n BEI HEIZUNGSSANIERUNGEN n ZUR BAUAUSTROCKNUNG n VON 22 kW BIS 1'400 kW n DIE ERFAHRUNG DER ERFINDER MIT DEM ENGAGEMENT EINES FAMILIENBETRIEBS – SEIT 1990
VERMIETUNG MOBILER HEIZ- UND WARMWASSERZENTRALEN GROSSÄCHERSTRASSE 23 | CH-8104 WEININGEN ZH T 044 750 66 50 | F 044 750 17 10 | INFO@WAERMEMOBIL.CH
Barriere zu durchbrechen, damit nicht dieselbe Entwicklung wie bei unseren Berufskollegen in England stattfindet? Eine der schnellsten, vertrauenswürdigsten und zuverlässigsten Methoden dazu, ist der Zukauf von Know-how und Dienstleistungen. Diese Dienstleistungen umfassen u. a. das 3D-Laserscanning und die Erstellung von 3D-Modellen aus der Punktwolke. Durch den Einsatz externer Dienstleistungen kann sichergestellt werden, dass
Unternehmen für alle Phasen eines jeden BIM-Projekts optimal ausgerüstet sind und dass keine Bewerbung um einen Auftrag mehr aussichtslos ist. Unabhängig davon, ob es sich um ein kleines, mittleres oder grosses Unternehmen handelt: Das Outsourcing ist ausserordentlich kostengünstig. Für Unternehmen, die bislang keine BIM-Ressourcen aufgebaut haben, bedeutet der Zukauf von Know-how auch, dass dieses mit den rasanten Entwicklungen in der Baubranche Schritt halten kann. Wer auf externes Fachwissen vertraut, profitiert vom Wissen eines weltweit präsenten Unternehmens der Gebäudetechnik. Trimble bietet das branchenspezifische Fachwissen im Gebäudetechnik-Bereich, um auch auf individuellen Anforderungen der Projektführung eine Antwort zu haben. Neben dem Wettbewerbsvorteil hinsichtlich der BIM-Kompetenzen können mit dem Zukauf externer Dienstleistungen von Trimble auch Kosteneinsparungen in jeder Phase des Prozesses erreicht werden. ■ Trimble International (Schweiz) Tel. 044 727 44 44 mep.trimble.ch
Das Erstellen von 3D-Modellen auf Basis von Punktwolken kann ebenfalls als spezifische Dienstleistung eingekauft werden.
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Stiftung KliK stellt in der Umwelt Arena aus ■ Als bedeutende Akteurin im Schweizer Klimaschutz ist die Stiftung Klimaschutz und CO2Kompensation KliK ab dem 15. September in der Umwelt Arena Spreitenbach präsent. Die Stiftung KliK erfüllt im Auftrag der Mineralölgesellschaften deren gesetzliche Pflicht, von 2013 bis 2020 durchschnittlich 5 % der bei der Nutzung von Benzin und Diesel entstehenden CO2-Emissionen zu kompensieren. Dazu müssen 6,5 Mio. Tonnen (t) CO2 durch vom Bund anerkannte Klimaschutzprojekte eingespart werden. Dieses Ziel erreicht die Stiftung KliK durch die Förderung von innovativen Projekten und Programmen in den Bereichen Verkehr, Umwelt, Gebäude und Landwirtschaft. Neben CO2 werden auch Emissionen von Methan, Lachgas und von hoch klimawirksamen Industriegasen reduziert.
Pelletsheizungen Als konkretes Beispiel sei das Förderprogramm «mobile Heizungen» erwähnt: Über 3800 t CO2 haben
die vom Programm geförderten mobilen Pelletheizungen von Oktober 2014 bis Ende 2015 bereits eingespart! Dies entspricht dem
gesamten jährlichen CO2-Ausstoss eines Dorfes mit 800 Einwohnern. Das CO2-Sparpotenzial durch den Ersatz aller konventioneller Bauheizungen ist beträchtlich, da diese jährlich 300 000 t CO2 ausstossen. Förderbeiträge für diverse Bereiche Von den vielfältigen Förderaktivitäten profitieren sowohl die öffentliche Hand als auch Unternehmen und Privatpersonen (moderne Heizsysteme, wassersparende Warmwasseraufbereitung usw.). Mit den KliK-Förderbeiträgen werden überdies Fernwärmenetze mit nachhaltigen Energiequellen gefördert. ■ Umwelt Arena Spreitenbach Tel. 056 418 13 12 www.umweltarena.ch / www.klik.ch
Eröffnung der interaktiven Ausstellung der Stiftung KliK am 15. September 2016.
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Urfer-Müpro engagiert sich für die schweizerische technische Fachschule in Winterthur (STFW)
Modernes Versuchslabor für Gebäudetechniker – dank Sponsoring An der Schweizerischen technischen Fachschule in Winterthur (STFW) ist dank der Unterstützung verschiedener Sponsoren, unter anderem der Urfer-Müpro Befestigungstechnik AG aus Beinwil am See, ein zukunftsweisendes Versuchslabor eingerichtet worden. ■ Die Schweizerische Technische Fachschule Winterthur (STFW) vermittelt in Aus-, Fortund Weiterbildungskursen praxisorientiert Fachwissen, Allgemeinbildung, Kommunikationsund Teamfähigkeit aber auch ganzheitliches und unternehmerisches Denken. Jährlich besuchen über 8500 Frauen und Männer die über 150 verschiedenen Lehrgänge in den Bereichen Automobil-, Elektro-, Gebäudetechnik und Telematik sowie die höhere Fachschule und Kaderschulung. Um dem Motto der STFW «Learning by Doing» gerecht zu werden, wurde das neue Versuchslabor für die Gebäudetechniker und -Planer in Betrieb genommen. Hier haben die Kursteilnehmer der verschiedenen Lehrgänge die Möglichkeit, Geräte und Anlagen unter realen Bedingungen zu testen, Verhältnisse zu prüfen und Abläufe zu kontrollieren. Dabei ist wichtig, dass sämtliche Geräte und Apparaturen der neusten Technik entsprechen; dies bedingt auch eine elektronische Schaltzentrale, von wo aus alle Steuerungen geschaltet und kontrolliert werden.
Gesamtansicht des neuen Versuchslabors der STFW.
Mithilfe auch bei der Planung Das neue Labor wurde unter Mithilfe von verschiedenen Sponsoren aufgebaut. Die Urfer-Müpro AG hat dazu den Grossteil der Befestigungen für die verschiedenen Leitungen, Rohre und Geräte geliefert. In der Decke sind in einem regelmässigen Raster Montageschienen eingebaut, sie dienen als Grundgerüst über der ganzen Anlage. Dies ermöglicht ein flexibles Andocken aller weiteren Bestandteile und lässt auch für künftige Anpassungen und Erweiterungen
Daniel Erni STFW und Patrick Gutjahr Urfer-Müpro im Versuchslabor.
alle Möglichkeiten offen. Urfer-Müpro war von Beginn weg involviert und hat auch bei der Planung der Gesamtanlage tatkräftig mitgeholfen. Zusammen mit den Schienen sind auch Gewindestangen, Rohrschellen und das passende Zubehör-Sortiment im Einsatz. Das Unternehmen ist dafür bekannt, zu den sogenannten Standardprodukten auch flexible Lösungen mit Eigenfabrikaten und Spezialanfertigungen anzubieten, die in der eigenen Schlosserei produziert werden. Daniel Erni, Fachlehrer Gebäudetechnik an der STFW, ist denn auch sehr zufrieden mit dem Ergebnis und freut sich auf die nächsten Kursabsolventen, die im Labor ihre Erfahrungen machen können. Für Patrick Gutjahr von der Urfer-Müpro AG, selber Fachlehrer an der Schule, ist dies denn auch eine willkommene Gelegenheit, die Vorteile «seiner» Produkte einem breiten Fachpublikum im Einsatz aufzuzeigen. ■ URFER-MÜPRO Befestigungstechnik AG Tel. 062 771 85 45 www.urfer-muepro.ch
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Firmenporträt |
Nach dem Namenwechsel von EMB zu Wilo: Kundenkontakte wurden intensiviert
Wilo Schweiz AG auf Erfolgskurs Die Wilo Schweiz AG, Rheinfelden, hat ein sehr erfreuliches erstes Halbjahr erzielt. Das Unternehmen wächst stark und hat Marktanteile hinzugewonnen. Quelle: Wilo Schweiz AG
■ Die drei Bereiche Gebäudetechnik, Water Management und Industrie zeichnen sich durch eine positive Entwicklung in einem stagnierenden Markt aus. In der Gebäudetechnik wurde ein signifikanter Beitrag zum Geschäftserfolg geleistet. Die Basisarbeit im Geschäftsbereich Water Management wirkt sich inzwischen positiv auf den Umsatz aus. Hier konnte ein bedeutender Beitrag zum überdurchschnittlichen Wachstum erzielt werden. Aber auch «Industrie» läuft ausgesprochen erfreulich. Geschäftsführer Christoph Strahm ist für das laufende Jahr sehr optimistisch: «Wir steuern auf ein Umsatzhoch zu.» Wilo ist gut positioniert, egal ob beim Handel, den Installateuren oder OEMKunden. «Jede Anspruchsgruppe hat seine individuellen Bedürfnisse, die wir zielführend unterstützen», unterstreicht Christoph Strahm. In allen Kundengruppen hatte der Wechsel von EMB zu Wilo eine hohe Akzeptanz, nicht zuletzt weil EMB schon seit über 40 Jahren eine 100%ige Tochter der Wilo SE war, vgl. HK-Gebäudetechnik 2/16, S. 30. Die mit dem Namenswechsel eingeleiteten Prozesse zur Vereinfachung von Abläufen haben sich bewährt. «Insbesondere haben wir deutlich den persönlichen Kundenkontakt intensiviert», zählt Strahm einen der Erfolgsfaktoren auf. Seit Anfang April ist nun das gesamte WiloProduktportfolio auf dem Schweizer
Christoph Strahm, Geschäftsführer der Wilo Schweiz AG.
Markt verfügbar. Das Bestellwesen wurde aktualisiert und Kataloge sowie Druckunterlagen in allen Landessprachen erstellt. Die zusätzlichen Vertriebsaktivitäten werden durch einen moderaten Personalausbau begleitet. Schrittweise werden Kapazitäten in der technischen Beratung und beim technischen Support erweitert.
Regional verankert Gegen den Branchentrend wächst die Wilo Schweiz AG auch in der Fläche. Noch im Herbst wird das Unternehmen ein Büro in der Westschweiz eröffnen. Strahm: «Wir sind eine globale Firma, die sehr stark lokal verankert ist. Wir wollen näher zum Kunden.» Im Vertrieb und im Service ist ein Grossteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehrsprachig, sodass Kunden aus allen Schweizer Regionen in ihrer Landessprache betreut werden können. Die Aussichten für 2017 bewertet Christoph Strahm als «weiter positiv.» Im kommenden Jahr sollen die eingeläuteten Unternehmensprozesse noch tiefergehend greifen und die ganze Kraft des Unternehmens in den weiteren Marktausbau investiert werden. Angestossen sind beispielsweise Veranstaltungen wie das Fachsymposium «Wasser und Abwasser» auf dem Pilatus, das sich inzwischen als Branchentreff mit Wissensvermittlung etabliert hat und gerne zum Gedankenaustausch genutzt wird.
Geschäftssitz der Wilo Schweiz AG in Rheinfelden.
Eine tragende Säule in der Kunden-Lieferanten-Beziehung sieht Christoph Strahm in einem perfekten, kundenorientierten Service. Das Serviceangebot auf dem neuesten Stand zu halten, sinnvoll zu erweitern und auf die Anforderungen der einzelnen Absatzkanäle einzugehen, ist dem ganzen Wilo-Team ein Anliegen. Zu den Neuerungen gehört eine seit der Swissbau freigeschaltete 24-Stunden Hotline, die für Anfragen künftig sieben Tage die Woche zur Verfügung steht. «Wir wollen uns nicht nur mit Produkten, sondern ebenso mit dem Service, wie der Hotline oder Wartungsund Serviceverträgen, weiterhin als Premium-Partner positionieren», so Strahm. «Wir haben bereits in der Vergangenheit Standards in Qualität, Lieferperformance und Service gesetzt, diese Attribute werden wir natürlich weiter pflegen und ausbauen.» Bereits sechs Monate nach Einführung der Produkte sind inzwischen über 90 Prozent des Lagerbestands am Firmensitz in Rheinfelden Wilo-Produkte. Bei Bedarf sind jedoch die EMBProdukte noch lieferbar, um Bestandsanlagen sicher versorgen zu können. Hilfe bietet in diesem Zusammenhang auch der Online-Auftritt der Wilo Schweiz AG: «Zahlreiche Neuigkeiten und Neuerungen sind auf der Website www. wilo.ch abrufbar», so Strahm. «Hier finden sich der Online-Produkt- und CAD-Katalog, Select4, die Wilo App und eine Tabelle mit der die alten und neuen Typenbezeichnungen ‹übersetzt› werden können.» Für weitere Impulse dürfte im kommenden Jahr die ISH (14. – 18. März 2017) in Frankfurt sorgen – üblicherweise eine gute Gelegenheit für das Unternehmen, Innovationen vorzustellen. Am Stand des Mutterkonzerns wird die Wilo Schweiz Ansprechpartner für ihre Kunden sein. ■ www.wilo.ch
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Firmenporträt |
Interview mit Personalvermittler Philippe Morf zur Rekrutierung von HLKS-Fachkräften
«Das gute Dossier zu Gesicht bekommen…» Philippe Morf ist Branchenkenner und Berater in der Personalgewinnung zugleich. Unter der Marke «Teamgold» unterstützt er und sein Team Kunden aus Bau und Industrie bei der Suche und Auswahl nach Fachspezialisten. Im Interview spricht er von seiner Mission, Fehlbesetzungen wenn immer möglich zu vermeiden. Interview: Manuel Fischer
■ Seine Berufslehre absolvierte er in der Baubranche und spielte in jungen Jahren Handball in einem NationalligaA-Team. Er bildete sich weiter und war im Verkauf tätig. Als Quereinsteiger kam er in die Personalberatung, die er in allen Aspekten kennengelernt hat. Sein ganz persönliches Projekt aber reifte erst mit der Zeit heran. 2014 gründete er zusammen mit einem Geschäftspartner seine eigene Firma. Unter der Marke «Teamgold» unterstützt er und sein Team kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus Bau und Industrie bei der Suche und Auswahl nach Fachleuten. Er berät aber auch Fachspezialisten bei deren beruflichen Neuausrichtung. Philippe Morf sieht sich als ehrlichen Berater, der beiden Seiten, seinen Kunden wie Kandidaten, zur «Punktlandung» verhelfen will. Nach Ihrer Einschätzung kommt es im heutigen Rekrutierungswesen zu vielen Fehlbesetzungen. Weshalb ist das so? Philippe Morf: Häufig ist es so, dass sich beide Seiten, Unternehmen wie Kandidat, bemühen, sympathisch beim Gegenüber anzukommen. Wer macht das nicht? Ein Bewerber bereitet sich seriös vor und will mit Argumenten glänzen, um eine möglichst positive Reaktion auszulösen. Auch das Fachpersonal suchende Unternehmen schildert das Leben und Arbeiten im Betrieb den Bewerbern möglichst positiv, in der Annahme, dass er oder sie auch gerne am neuen Ort arbeiten möchte. Somit läuft man Gefahr, dass gar kein objektiv-neutrales Bewerbungsgespräch mehr stattfindet. Stattdessen sollte der künftige Arbeitgeber hellhörig sein und herausfinden: Was möchte dieser Bewerber eigentlich? Was hat er für Berufs- und Lebensziele? Wohin möchte dieser sich beruflich weiterentwickeln? Blendet man dies aus, kann man gar nicht feststellen, ob der Kandidat oder die Kandidatin zum eigenen Betrieb passt oder nicht.
Was ist denn ihr Beitrag, damit es zu weniger Fehlbesetzungen kommt? Wenn sich jemand bei uns bewirbt und ein passendes Dossier einreicht, laden wir den Kandidaten oder die Kandidatin zu einem Erstgespräch ein. Der grosse Vorteil dieser Erstbegegnung: Wir sind ein neutraler Gesprächspartner und finden heraus, welche Voraussetzungen Bewerbende für offene Stellen mitbringen. Wir sprechen aber auch ganz gezielt ihre Bedürfnisse und Vorstellungen zur Betriebskultur, zum gewünschten Verantwortungsbereich, welche man wahrnehmen möchte und Ähnliches zur Sprache. Somit ist er oder sie in den Antworten ehrlicher. Da wir viele Kunden, deren Arbeitsweise und Organisation, aber auch Kandidaten kennen, können wir bereits eine erste Einschätzung machen, ob jemand zum Unternehmen X oder Y passt.
Personalberater Philippe Morf: «Wechselwillige Fachleute finden oft in kleinen Betrieben ideale Bedingungen für ihre berufliche Fortentwicklung vor.»
Ist den Unternehmen selbst eigentlich immer klar, welche Fachkräfte mit welchen Fach-, Führungs-, Methodenund Sozialkompetenzen zu ihrem Betrieb passen? Tatsächlich spielen verschiedene Einflussfaktoren eine Rolle, ob sich jemand in einem Betrieb wohlfühlt und seine volle Leistung bringen kann. Als Team haben wir einen einzigartigen Fragenkatalog entwickelt, der sich in den letzten Jahren bewährt hat. Damit spüren wir auch heraus, welche Kandidaten dieser überhaupt in Betracht zieht. Andererseits legt zum Teil einfach die Branche oder der Arbeitsmarkt fest, welche Kandidaten überhaupt infrage kommen. Gewisse Berufs- und Fachspezialisten sind ganz schwierig aufzutreiben, etwa MSRL- und Lüftungs-Ingenieure.
Firmenporträt |
Man muss die Kunden auf die schwierige Situation ansprechen und Alternativen aufzeigen, wenn der Superspezialist nicht zu finden ist. Die meisten Kunden sind sehr offen für eine ehrliche Einschätzung der Sachlage durch Aussenstehende. Wir sind auch so ehrlich, dass wir die Aussenwahrnehmung des Unternehmens, etwa zur Betriebskultur, mit der betriebseigenen Einschätzung konfrontieren. Da gibt es schon Diskrepanzen. Die Unternehmen sind also in ihrer Struktur, ihren Arbeitsweisen und Betriebskulturen sehr unterschiedlich? Es gibt Unternehmen, die wegen ihren bekannten Herstellermarken zwar bekannt sind, aber keinen guten Ruf mehr am Arbeitsmarkt haben. Ein echter HLKS-Fachspezialist in der Mitte seiner Karriere, der nochmals eine Herausforderung annehmen möchte, ist in einem Unternehmen, das ihm wenig Verantwortung und kaum Kompetenzen überträgt, sicherlich am falschen Ort. Eine solche Fachkraft ist in einer KMU viel besser aufgehoben. Nur bekommt dieses kleine Unternehmen das vielversprechende Dossier gar nicht zu Gesicht, weil die Bewerber von der offenen Stelle nichts wissen. Aber die grösseren Unternehmen sind auch nicht zu beneiden. Die laufen Gefahr, langsam in eine Abwärtsspirale zu drehen, da sie die besten Leute nicht mehr bekommen – sowohl hinsichtlich Fachwissen als auch bezüglich Führungs- und Sozialkompetenz. Mit welchen Mitteln und auf welchen Wegen kommen Sie denn zu Ihrem Kandidatenpool? Wir müssen sehr subtil vorgehen und ständig mit potenziellen Kunden im Gespräch bleiben, ja recherchieren, wer wen sucht oder wer sich gerade beruflich neu orientieren möchte. Das ist Knochenarbeit. Wir bestehen aber auf dem Prinzip, dass sich Kandidaten aus freien Stücken bewerben, wir betreiben kein Headhunting. Andererseits nutzen wir auch traditionelle Wege und pflegen, massgeschneiderte Inserate, welche in Fachzeitschriften erscheinen. Die Ansprache via
Social Media wie Xing spielt eine vergleichsweise untergeordnete Rolle. Ein Bewerbungsverfahren ist mehrstufig gegliedert. Was geschieht, wenn zwei sehr valable Kandidaten zur Auwahl stehen? Nach dem ausführlichen Erstgespräch gebe ich dem Kunden meine Einschätzung weiter. Entscheidet sich der Kunde für Kandidatin A anstelle des Kandidaten B, hole ich, nach Einverständnis von A, Referenzen ein. Solche finde ich weit aussagekräftiger als Arbeitszeugnisse. Ebenfalls empfehle ich, wenn immer es einzurichten ist, einen Schnuppertag zu machen. Die Rekrutierung wird mit einer Empfehlung unsererseits abgeschlossen. Was halten Sie von Persönlichkeitstests im Rahmen der Eignungsdiagnostik? Wir verwenden ein vergleichsweise einfaches Analyseverfahren. Die ausgewertete Analyse darf aber nicht mehr als, salopp gesagt, «Gebrauchsanweisung» für Vorgesetzte dienen. Anhand der Resultate wie Werte, Verhalten, Kompetenzen und Emotionale Intelligenz soll das Potenzial der neu engagierten Mitarbeiter noch besser ausgeschöpft werden. ■ www.teamgold.ch
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Interview |
Im Interview: Beat Wullschleger, Mitgeschäftsleiter der Wilhelm Schmidlin AG, Oberarth
«Wir definieren uns über Leistung, Qualität und Schnelligkeit» Am Anfang der Wilhelm Schmidlin AG stand eine Schmiede, welche der Firmengründer Wilhelm Schmidlin 1947 in Oberarth SZ kaufte. Bereits 1948 wurde ausgebaut und die Wannenproduktion in Stahl begonnen, für die Emaillierung sorgte damals die Metallwarenfabrik Zug. Beat Wullschleger führt heute zusammen mit seinem Bruder Urs das Unternehmen in dritter Generation. Er erklärte HK-Gebäudetechnik die Erfolgsstrategie und die rasante technische Entwicklung des Familienunternehmens. Interview: Franz Lenz
■ Als Sie und Ihr Bruder Urs 2007 die Geschäftsleitung des Unternehmens von Ihren Eltern übernommen haben, Ihre Mutter ist die Tochter des Firmengründers, vermutete man im Umfeld eine schon länger geplante Strategie. Selbst Ihre beiden technischen Ausbildungen deuteten darauf hin. Beat Wullschleger: Wir hatten unsere Ausbildung eigentlich nicht explizit auf diese Übernahme ausgerichtet. Aber ein Einfluss für technische Ausbildungen durch den Familienbetrieb war sicherlich da und wir diskutierten natürlich in der Familie über die Zukunft des Unternehmens. Wir einigten uns schliesslich darauf, dass mein Bruder Urs und ich einsteigen würden, beide hatten ein Interesse an der Produktion und den Pro-
Beat Wullschleger.
dukten. Unsere ältere Schwester arbeitete bereits als Architektin und mein Zwillingsbruder studierte Informatik. Es war eine Zeit, da Mitbewerber anfingen, die Produktion auszulagern. Wilhelm Schmidlin AG war die einzige Schweizer Produzentin von emaillierten Stahlwannen. Eine kostenintensive Produktion. Doch Sie stiegen ein und glaubten an den Standort Schweiz. Es war sicher im damaligen Umfeld, übrigens auch heute noch, eine grosse Herausforderung. Der Standort Schweiz hat gewisse Nachteile, die Produktionskosten sind hoch. Aber es gibt auch Vorteile, und diese nutzen wir. Ein entscheidender Vorteil ist die Marktnähe. Mit unserem Produktionskonzept sind
wir ein Unternehmen, welches die Kundenwünsche am schnellsten erfüllen kann. Wir kennen kurze Entscheidungswege, unsere Abläufe basieren auf der japanischen Kaizen-Philoso-
«Der Standort Schweiz hat gewisse Nachteile. Die Produktionskosten sind hoch. Aber es gibt auch Vorteile, und diese nutzen wir.» Beat Wullschleger phie, das heisst, wir leben einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Dank unserer Lieferschnelligkeit und flexibler Produktionsmöglichkeiten werden wir noch lange in der Schweiz produzieren können. Ausländische Produktionsstätten mit voll automatisierten Produktionsstrassen eignen sich für Standardprodukte mit grossen Stückzahlen. Wir sind aber stark im Nischenbereich tätig, vielfach mit Spezialanfertigungen. Dank unserem Produktionssystem können wir schnell umrüsten und auch Einzelprodukte nach Kundenwünschen herstellen und diese wie schon erwähnt innert wenigen Tagen liefern. Natürlich führen wir auch einige Standardprodukte, einerseits um das Werk immer auslasten zu können, aber auch um Mehrfachbestellungen schnell liefern zu können. Der Mix hat sich bewährt. Dank unseren speziellen Produkten sind wir auch nicht so extrem dem Preisdruck unter-
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worfen wie die Hersteller von Standardprodukten in grossen Stückzahlen. Welcher Zeitrahmen ist unter Lieferschnelligkeit zu verstehen, zum Beispiel bei einer Extraanfertigung? Standardprodukte liefern wir ab Lager. Unsere Stärke zeigt sich bei speziellen Aufträgen. Für die meisten Spezialanfertigungen benötigen wir 4–5 Tage Produktionszeit. Wenn grosse Massveränderungen verlangt werden, Wannen auseinandergeschnitten, verlängert und wieder zusammengeschweisst werden müssen, kann es etwas länger dauern. Wir produzieren nicht vollautomatisch und benützen zwei Produktionslinien, eine davon kann deshalb sofort für Spezialanfertigungen umgerüstet werden. Wir nutzen eine flexible Automation und Produktion. Wir steht es mit dem Preis für Spezialwünsche? Natürlich haben solche Produkte ihren Preis, bestimmt durch den Aufwand. Der Erfolg gibt Ihnen recht, die Hälfte aller in der Schweiz installierten Badund Duschwannen aus Stahl stammt aus Oberarth. Wie gross ist eigentlich das Unternehmen? Die Wilhelm Schmidlin AG ist immer noch der einzige Schweizer Hersteller von Badewannen, Duschwannen, Duschflächen und Waschtischen aus Stahl und Email. An unserem Produktionsstandort im Schwyzer Oberarth wird heute mit rund 80 Mitarbeitenden tatsächlich die Hälfte aller in der Schweiz installierten Bade- und Duschwannen aus Stahl hergestellt. Angefangen hat die Firmengeschichte aber 1947, als Gründer Wilhelm Schmidlin eine Schmiede mit Wohnhaus in Oberarth gekauft hat. Schon 1948 entstand ein Fabrikationsgebäude, in dem Badewannenrohlinge zusammengeschweisst und anschliessend in der Metallwarenfabrik Zug emailliert wurden. Das war der Anfang der Stahl-Email-Wannen. Das Sortiment besteht heute aus mehr als 10 000 Modellen und Ausführungsmöglichkeiten neben den Spezialanfertigungen nach Mass, eine enorme Auswahl. Wo werden eigentlich neue Produkte entwickelt?
«Es macht zurzeit keinen Sinn, ausländische Produktionsstandorte zu planen. Da wir keine Standardprodukte in grossen Stückzahlen herstellen, würden wir eher Synergien verlieren.»
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Interessierte Kunden können die meisten Produkte nicht nur beim Grosshandel, sondern auch in der firmeneigenen Ausstellung in Oberarth besichtigen. Verkaufen Sie auch direkt an Endkunden? Nein, unsere Produkte werden ausschliesslich durch den Grosshandel verkauft. Wie steht es mit dem Export? Wir sind bereits in einigen Ländern tätig, wollen aber den ausländischen Ab-
Für die Entwicklung ist mein Bruder Urs zusammen mit einer Konstrukteurin zuständig. Das Unternehmen verfügt auch über ein eigenes Baulabor. Teilweise sind es aber auch Entwicklungen in Partnerschaft mit anderen Unternehmen und Designern. Die Produkte werden extern wie auch intern entworfen und entwickelt. Aber die Grundidee stammt in den meisten Fällen von uns. Beim neuen Urinal kam die Idee allerdings von aussen. Wir haben anschliessend die Idee bis zu Produktionsreife in Stahl-Email weiterentwickelt. Passt ein solches Urinal eigentlich ins Produktekonzept? Das Urinal ist ein Produkt für den öffentlichen Bereich, wo wir auch Waschbecken liefern, dazu passt es. Es ist allerdings immer noch in der Einführungsphase und neue Produkte im öffentlichen Bereich einzuführen braucht seine Zeit. Wir entwickeln jetzt eine weitere Variante. Bis jetzt gab es nur die wasserlose Ausführung. Nächstes Jahr werden wir zusätzlich ein Urinal mit Wasserspülung auf den Markt bringen. Ist das Endziel eigentlich, ein Komplettanbieter zu werden? Das Urinal mag diese Frage auslösen, aber wie gesagt, dieses passt zusammen mit den Waschbecken für den öffentlichen Bereich. Unser Ziel ist es, ein Komplettanbieter im Sinne unseres heutigen Angebots im Bad zu sein, also für Produkte, die unserer Kernkompetenz entsprechen. WCs könnten vielleicht einmal eine Option werden, wenn solche aus Stahl-Email herstellbar würden. Aber aktuell hegen wir keine diesbezüglichen Pläne. Badmöbel, Duschwände und anderes Zubehör gehören nicht zu uns.
Das Sortiment besteht heute aus mehr als 10 000 Modellen und Ausführungsmöglichkeiten. Zum Beispiel runde, eckige oder extra grosse Wannen (im Bild).
satz nach Möglichkeit kontinuierlich erweitern, um in Zukunft nicht mehr hauptsächlich vom Heimmarkt abhängig zu sein. Dies ist aber im Moment nicht unser wichtigstes Ziel, denn der starke Franken erschwert auch uns das Geschäft, auch in Ländern wie China. Es macht zurzeit auch keinen Sinn, ausländische Produktionsstandorte zu planen. Da wir keine Standardprodukte in grossen Stückzahlen herstellen, würden wir eher Synergien verlieren. Zum Beispiel wären weniger Qualitätskontrollen möglich und auch die Swissness nicht mehr gegeben. Gerade dieser Punkt ist für uns aber sehr wichtig, denn wir definieren uns nicht über den Preis, sondern über Leistung, Qualität und Schnelligkeit, eben Swissness. ■ www.schmidlin.ch
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Normen & Co. |
Normen, Merkblätter, Richtlinien, Broschüren, Gesetze, Verordnungen & Co.
Trinkwassersicherheit bei Schwimmbädern sowie Temperaturschwankungen in Trinkwasserinstallationen Korrekt ausgeführte Installationen sind für die Qualität des Trinkwassers von essenzieller Bedeutung. Aus diesem Grund hat der SVGW ein neues Merkblatt zur Trinkwassersicherheit bei Schwimmbädern verfasst und ein weiteres zu Druck- und Temperaturschwankungen in Trinkwasserinstallationen aktualisiert. Quelle: Schweiz. Verein des Gas- und Wasserfaches SVGW
■ Um das Lebensmittel Trinkwasser vor Erregern übertragbarer Krankheiten zu schützen, muss die Befüllung und Nachfüllung von Schwimmbädern immer mit einem freien Auslauf erfolgen. Weiter hat die Wärmerückgewinnung aus dem Schwimmbadwasser mit einem Zwischenkreislauf oder mit einem doppelwandigen Wärmetauscher zu erfolgen. Diese Vorgaben werden in der Praxis häufig fehlerhaft oder gar nicht umgesetzt.
solche Druck- und Temperaturschwankungen in Trinkwasserinstallationen immer wieder zu Fragen an den SVGW führen, hat der Verein sein Merkblatt «Druck- und Temperaturschwankungen» aus dem Jahr 2004 (W 10006) überarbeitet und mit den bei der Revision der Richtlinie W3 gewonnenen Erkenntnissen ergänzt. Im ersten Teil werden die hydraulischen Grundlagen von Druck-
schwankungen erläutert, während der zweite Teil mögliche Ursachen aufzeigt, die zu Temperaturschwankungen führen können. Die Merkblätter W10006 und W10009 stehen kostenlos zum Download bereit: www.svgw.ch/shop ■ www.svgw.ch
Trinkwassersicherheit bei Schwimmbadanlagen Wie bei Installationen für Schwimmund Badebecken sowie Schwimmteichen und Wasserspielen ein einwandfreier Schutz des Trinkwassers gewährleistet werden kann, zeigt nun das neue SVGW-Merkblatt «Rückflussverhinderung bei Schwimmbad- und Schwimmteichanlagen» (W 10009). Mögliche Lösungen werden darin anhand von Installationsbeispielen erläutert. Das Merkblatt richtet sich insbesondere an Wasserversorgungen, Sanitärfachleute und Schwimmbadhersteller, wobei die Verantwortung für eine korrekte Ausführung der Rückflussverhinderung und der Schutz des Trinkwassers bei den Sanitärfachleuten liegt.
Druck- und Temperaturschwankungen im Griff In einem hydraulischen System, in dem mehrere Trinkwasserbezüge gleichzeitig stattfinden, sind Druckschwankungen und damit verbundene Temperaturschwankungen unumgänglich. Das Problem verschärft sich bei der Verwendung von Mengenbegrenzern und Sparbrausen nach dem Mischorgan durch die damit verbundene Zunahme des Staudrucks vor dem Auslauf. Weil
W10006 für ein Duschvergnügen ohne Temperaturschwankungen.
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Produkt- und Systemänderungen durch Unternehmervarianten Das vorliegende suissetec-Merkblatt zu «Produkt- und Systemänderungen durch Unternehmervarianten» soll helfen, Diskussionen über Mehrkosten und Leistungen durch Dritte zu vermeiden. Quelle: suissetec
on, Planerleistungen usw.) – nötigenfalls mit Richtpreisen – enthalten sein.
Dokumente und Details Beschriebe, Offerten, Leistungsverzeichnis und Ausschreibungen sollen die Basis der künftigen Vereinbarung sein und sind durch den Anbieter bereitzustellen. Das Merkblatt macht eine Aufstellung, was inhaltlich zur Verfügung gestellt werden sollte (z. B. Gesamtkosten, Ge-
Das Merkblatt ist 4-seitig bedruckt.
■ Der Zweck des neuen Merkblattes: Der Unternehmer ist angehalten, mit dem Auftraggeber transparent auszuhandeln, wer die gegebenenfalls anfallenden Mehrkosten und Leistungen durch Dritte zu tragen hat. Der Auftraggeber erhält durch eine gute Dokumentation eine klare Übersicht über die ihm angebotenen Varianten und der anbietende Unternehmer kann seine Leistungen transparent vorlegen. Sofern für Angebots- sowie Preisbildung vom Auftraggeber oder Fachplaner Materialien (Qualitäten und Anforderungen) vorgegeben werden, soll der Unternehmer bei Variantenangeboten unbedingt die Gesamtkosten deklarieren. Darin sollen auch Drittkosten (z. B. für Elektroanlagen, Gebäudeautomati-
währleistungswerte, Planunterlagen, Skizzen usw.). Dem Merkblatt ist ein Datenblatt (Vorlage) zugeordnet, das zur Dokumentation von Variantenvorschlägen verwendet werden kann. ■ suissetec 8021 Zürich Robert Diana, Tel. 043 244 73 33 robert.diana@suissetec.ch http://bit.ly/2bn0DxW
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Wärmetagung 2016, St. Gallen: Grosswärmepumpen im Fokus
Ökonomische und ökologische Potenziale nutzen Welches Potenzial Grosswärmepumpen aufweisen, ist wenig bekannt. Deshalb hat sich die im September in St. Gallen durchgeführte Wärmetagung 2016 darauf fokussiert. Im internationalen Austausch konnten Überlegungen zu möglichen Anwendungen, Einsatzkriterien, Rahmenbedingungen und Geschäftsmodellen breit diskutiert werden. Jürg Wellstein
■ Die Idee stammte von den Wärmepumpenverbänden in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mit der Wärmetagung 2016, die die Universität St. Gallen (HSG) am 2. September in St. Gallen durchgeführt hat, sollte das Potenzial von Grosswärmepumpen dargelegt werden. Anwendungsgebiete, Geschäftsmodelle, Rahmenbedingungen und Zukunftsaussichten wollten besprochen sein. Denn die Gegenwart zeigt in den drei Ländern der D-A-CH-Region nur wenig genutzte Potenziale, obwohl die technischen Lösungen für Energieversorger, Kommunen und grössere Betriebe ökonomisch interessant sind.
Initiative der drei WP-Landesverbände und der HSG In der Energieszene Mitteleuropas werden Grosswärmepumpen noch kaum in dem Masse wahrgenommen, wie sie für
die Energiewende und für die CO2Emissionsreduktion sowie Dekarbonisierung des Wärmemarkts eigentlich prädestiniert sind. Die Wärmetagung 2016 hat daher einige Perspektiven aufzeigen können. Das Grundprinzip der Nutzung von Umgebungswärme, Abwärme, Restwärme und anderen geeigneten Quellen zur Vervielfachung der Wärmemenge mittels Wärmepumpentechnik ist in St. Gallen vielfältig präsentiert worden. In seiner Begrüssung äusserte sich Peter Bieri, Präsident der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz (FWS), positiv über die Hochschule St. Gallen (HSG), deren Kompetenzzentrum Energie Management (ior/cf-HSG) die Wärmetagung 2016 organisierte und damit neben den technologischen Aspekten vor allem auch die wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen in die Überlegungen zum Einsatz von Grosswärmepumpen einbringen konnte. Peter Bieri: «Unter Berücksichtigung aller
An der Wärmetagung 2016 in St. Gallen wurden die Potenziale von Grosswärmepumpen thematisiert.
drei Faktoren sind für Grosswärmepumpen reelle Chancen im künftigen Wärmemarkt vorhanden.»
Ziele und Massnahmen korrespondieren Klimaschutz- und Energiesparziele sind seit Langem Ausgangspunkt der
Weltweit sind 1- und 2-stufige Grosswärmepumpen bei unterschiedlichen Anwendungen im Einsatz. (Bild: Friotherm AG / Ulrich Pietrucha)
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Politik. Die Wirtschaft richtet sich zusätzlich nach den ökonomischen Entwicklungen. Diese haben sich in der Vergangenheit durch ihre Volatilität ausgezeichnet. So zeigen beispielsweise Zahlen aus Deutschland eine merkliche Reduktion bei energiebedingten CO2-Emissionen. Bis 2050 sollen diese bereits um 20 Prozent seit 1990 verminderten Werte um weitere 60 Prozent reduziert werden. Das bedeutet einen Umbau des Systems, während die Suche nach dem kostenoptimalen Pfad fortgesetzt werden muss. In seiner energetischen Übersicht wies Hans-Martin Henning, Professor für Technische Energiesysteme am Institut für Technologie (KIT) in Karlsruhe, auf den Einbezug aller Energieträger hin: «Mit der Modellierung REMod lassen sich die regenerativen Energien so berechnen, dass eine Minimierung der Transformationskosten entsteht. Es geht also um die Optimierung der Entwicklungspfade der Energieträger und deren Wechselwirkungen.» Will man in Deutschland beispielsweise einen beschleunigten Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2040 erreichen, so sind Alternativen zu bestimmen. Grosswärmepumpen gehören sicherlich dazu. Auch für Österreich und die Schweiz wird die Wende im Wärmemarkt den Schlüssel für das künftige Energiesystem darstellen. Dies konnte Wolfgang A. Samhaber, ehemaliger Professor am Institut für Verfahrenstechnik der Johannes Kepler Universität in A-Linz bestätigen. Der durch Nah- und Fernwärme abgedeckte Wärmebedarf hat in Österreich gegenüber 1990 um das Dreifache zugenommen. Er sagt: «Für die künftige Wärmeversorgung benötigen wir Konzepte, die im Verbund der Technologien und mit Speichersystemen ausgestattet, die vorhandenen Potenziale ausschöpfen können.»
mierte über das vor Kurzem gestartete Horizon-2020-Projekt DRYficiency, mit dem man Demoanlagen für erhöhte Arbeitstemperaturen entwickeln will.
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Zwei dieser Installationen weisen eine Leistung von 600 kW auf, eine Nutztemperatur bis 160 °C und arbeiten mit HFO-Kältemittel. Die dritte Anlage soll
Im Wärmeverbund spielen Grosswärmepumpen in Kombination mit Wärmespeichern bei der kommunalen Versorgung mit Wärme und Kälte eine zentrale Rolle. (Bild: Solites.de / Hans-Martin Henning)
Das Potenzial für Wärmepumpen in der Industrie der 28 EU-Staaten kann durch die Aufgliederung des Wärmebedarfs nach Temperaturniveaus eruiert werden. (Bild: Universität Stuttgart / IER / Stefan Wolf)
Technische Herausforderungen für Grosswärmepumpen Die Technologien der Grosswärmepumpen sind grundsätzlich etabliert, skalierbar und erreichen hohe Wirkungsgrade. So konnte an der Wärmetagung 2016 die Friotherm AG mit Sitz in Frauenfeld ihr Produktspektrum mit 1- und 2-stufigen Anlagen vorstellen. Die Leistungsbereiche werden mit 2 – 12 MW bzw. 3 – 22 MW angegeben. Dabei sind je nach Quellentemperaturen bis 95 bzw. 120 °C Nutztemperatur erreichbar. Karl-Heinz Stawiarski, Bundesverband Wärmepumpe e.V. BWP in Berlin, infor-
Grosswärmepumpen können im Rahmen von Gebäudetechniksystemen unterschiedliche Quellen nutzen, so auch Abwasserdruckleitungen. (Bild: Ochsner GmbH / BWP / Karl-Heinz Stawiarski)
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Engagement FWS für Grosswärmepumpen Der Geschäftsführer der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz (FWS), Stephan Peterhans, unterstützt die Anstrengungen zur Lancierung der Grosswärmepumpen-Nutzung. Im Folgenden geht er auf Hemmnisse und Chancen ein:
Der Präsident der FWS, Peter Bieri, erwartet von der Zusammenarbeit mit der HSG neue Impulse zu wirtschaftlichen Aspekten des Wärmepumpenmarkts.
Christian Opitz, Kompetenzzentrum Energie-Management der HSG, begrüsste an der Wärmetagung 2016 die Teilnehmenden aus der D-A-CH-Region.
mit Wasser funktionieren und Temperaturen von 150 – 180 °C erreichen, bei einem offenen Kältekreis und einer Heizleistung von 500 kW. Mit diesen Auslegungsdaten eröffnet sich eine Vielzahl an industriellen, prozesstechnischen Applikationen. Als zentrale Komponente solcher Systemkonfigurationen mit Grosswärmepumpen wurden auch an dieser Wärmetagung geeignete Speicher genannt. Wärmenetze mit zentralen Speichern und vielen Wärmequellen sind heute Stand der Technik – bei zukunftsweisenden Planungen einerseits, als Realität in Ländern mit umfangreicherem Einsatz von Grosswärmepumpen als in
der D-A-CH-Region andererseits. Ein Multifunktionsspeicher nimmt Wärme unterschiedlicher Quellen auf und dient der Versorgung angeschlossener Kunden; er gleicht Differenzen aus und garantiert langfristig die Wärmelieferung. Mit dem visionären Vorhaben eines Gigaspeichers soll beispielsweise bei der Wärmeversorgung der Stadt Linz (A) ein 2 Mio. m3 Wasser fassendes Becken entstehen, das im Erdboden eingelassen wird. Hier soll Abwärme aus der örtlichen Industrie sowie mit einer Wärmepumpe aufbereitete Grundwasserwärme genutzt werden. Dieser multifunktionale Gigaspeicher erfordert aber noch Entwicklungsanstrengungen
Worin liegen die Gründe für die geringe Präsenz von Grosswärmepumpen in der Schweiz? Stephan Peterhans: Wahrscheinlich verlangen die Bauherren neben konventionellen Lösungen keine Variante mit minimalem CO2-Ausstoss. Es kommt dazu, dass die Planer auf ökologische Lösungen zurückhaltend ansprechen, weil sie im vorgesehenen Bereich noch nicht verbreitet sind. Beim Einsatz von Grosswärmepumpen müssen mehrere Systeme zusammenspielen. Oftmals reicht die Planungszeit für eine ausgeklügelte Systemlösung nicht. Zu guter Letzt sind die ökonomischen Vorteile nicht bekannt. Welche Massnahmen schlägt die FWS zur Förderung von Grosswärmepumpen vor? Einen Ansatz für die Förderung von Grosswärmepumpen-Anlagen sehen wir darin, dass über Chancen, Konzepte und ausgeführte Anlagen kommuniziert wird. Bei solchen Anlagen rücken ökonomische Überlegungen ins Zentrum. Daher haben wir die Zusammenarbeit mit der HSG gesucht. Es kommt besser an, wenn anstelle der FWS die HSG ein Businessmodell vorstellt. Welche Akteure sind prädestiniert, die Wärmewende mit Grosswärmepumpen voranzubringen? Institutionelle Bauherren, Energieversorger, Industriebetriebe, grosse Planungsbüros und grosse Installationsfirmen; natürlich spielen die Behörden mit dem Vollzug geeigneter Rahmenbedingungen auch eine wichtige Rolle. Man könnte sich auch überlegen, mit dem vorhandenen Geld als Kapitalanlage Infrastrukturen für den Wärme- und Kältemarkt zu bauen. Solche Investitionen lassen sich wahrscheinlich besser verzinsen, als wenn das Kapital den Banken mit Negativzinsen übergeben wird. Informationen: www.fws.ch
Im neu erstellten Reka-Feriendorf in Blatten VS spielen Wärmepumpen eine zentrale Rolle im solarbetriebenen Energiesystem. (Bild: Lauber-Iwisa / Matthias Sulzer)
Stephan Peterhans, Geschäftsführer der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz (FWS).
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in den Bereichen der Verfahrens- und Bautechnik. So sind die Temperaturschichtungsstabilität, das Systemverhalten, die Dauerhaftigkeit eingebauter Kunststofffolien, des Schwimmdeckels usw. zu prüfen. Die Kombination von gross dimensionierten Speichern und leistungsstarken Wärmepumpen weist zwar den Weg, aber auch auf die noch zu beantwortenden Fragen.
Abwärme aus der Industrie als Hoffnungsträgerin Die Industrie bietet für Grosswärmepumpen zahlreiche Anwendungen. Als Wärmequellen zeichnen sich Abwasser und Abwärme von Kältemaschinen (bis 50 °C), Drucklufterzeugern (bis 80 °C) und Abgas aus der Wärmeerzeugung (bis 260 °C) ab. Wärmesenken sind ebenso vielfältig. Neben wirtschaftlichen Hemmnissen können auch unbekannte Energieflüsse und Lastprofile, die notwendige Suche nach dem Pinch-Punkt bei integraler Analyse, unerwünschte Eingriffe in die vorhandenen Produktionsprozesse genannt werden.
Beispiele einer erfolgreichen Umsetzung von Grosswärmepumpen-Projekten gibt es jedoch viele. Ulrich Pietrucha, Friotherm AG, stellte ein paar vor. In Turku (Finnland) wurde eine unterirdische Abwasserkläranlage erstellt, die mit Grosswärmepumpen ausgestattet ist. Diese nutzen die Abwärme des gereinigten Abwassers, um das Fernwärmenetz der Stadt zu speisen. Inzwischen werden damit ca. 20 Prozent des Jahreswärmebedarfs der 180 000 Einwohner gedeckt. Bis 2020 soll dieser Wert 50 Prozent erreichen. Selbstverständlich lassen sich solche Systeme auch für eine sommerliche Kälteerzeugung erweitern. Mit einem Kaltwasserspeicher und angeschlossenem Wärmetauscher lässt sich Klimakälte für die Gebäude produzieren. Ulrich Pietrucha wies jedoch auf eine Kondition hin: «Sie müssen ihre Wärmequelle genau kennen und über Varianz, Extremwerte, Mengen und Tagesverlauf Bescheid wissen.» Die industriellen Einsatzoptionen sind breit gefächert. Die Herstellung von Nahrungsmitteln, Papier, Chemikalien
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und Pharmazeutika, aber auch die Metallverarbeitung eröffnen wärme- und kältetechnische Anwendungen. In einer dänischen Papierfabrik wird beispielsweise die Abluft des Trocknungsprozesses als Quelle genutzt, um ins örtliche Fernwärmenetz einzuspeisen.
Grosswärmepumpen in der D-A-CH-Region Bereits seit 2011 nutzt Ikea an seinem damals erstellten Standort Berlin-Lichtenberg eine Abwasser-Druckleitung als Wärmequelle für drei Grosswärmepumpen. Auf der Basis einer Temperatur von rund 10 °C werden 40 °C als Vorlauftemperatur für die Fussbodenheizung, Betonkernaktivierung und das Lüftungssystem erzeugt. Bei einem Lackierbetrieb in D-Neunkirchen sollte mit Grosswärmepumpen sowohl die Beheizung der Produktionsgebäude und der Tauchbecken der Lackieranlage als auch die Kühlung der Werkzeuge der Kunststoff-Spritzgiessmaschine realisiert werden. Grosswärmepumpen haben hier zum Erfolg und zur höheren Energieeffizienz geführt. è
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Bei der schrittweisen Umsetzung des Winterthurer Energieplans werden mit Ammoniak arbeitende Grosswärmepumpen einen Grundwasseraquifer als Wärmequelle nutzen. (Bild: Stadt Winterthur / Heinz Wiher)
Beim Stahlwerk Marienhütte in A-Graz wird seit Mai 2016 das lokale Fernwärmenetz mit industrieller Abwärme und Grosswärmepumpen versorgt. Die aus zwei Kühltürmen gewonnene Energie dient den 2-stufigen Einheiten als Wärmequelle. Durch den Parallelbetrieb lässt sich dank Frequenzumrichter stets der Optimalpunkt anfahren. Zusammen mit modular betriebenen Pufferspeichern gelingt ein bedarfsgerechter Betrieb. Das Reka-Feriendorf in Blatten bei Naters VS weist eine energetische Selbstversorgung von über 70 Prozent auf. Erreicht wird dieser Wert mit HybridSolarkollektoren (PVT), die Niedertemperaturwärme erzeugen. Als saisonaler Speicher dient der Untergrund, erschlossen mit Erdwärmesonden. Mit Wärmepumpen werden die vorhandenen Niedertemperaturquellen für den Heizspeicher (60 °C) und für die Nutzwärme (35 °C) aufbereitet.
Zukunft heisst: thermische Netze Der Energiebedarf soll in Zukunft sowohl im Gebäudebereich als auch in der Industrie deutlich vermindert werden. Dies muss dank Dekarbonisierung auch zu einem verminderten CO2-Ausstoss führen. Für Matthias Sulzer, Professor an der Hochschule Luzern – Technik & Architektur in Horw, steht fest: «Es müssen mehr erneuerbare Energien ins System rein! Wir brauchen Konzepte mit mehr Flexibilität und systemischen Innovationen.» Der zukunftsweisende Ansatz – und gleichzeitig auch ein Aktionsfeld für Grosswärmepumpen – stellt das bi-direktionale Energiesystem dar, das in einem weiteren Schritt sich auch
für die Vermaschung eignen wird. Zahlreiche Einspeisepunkte für erneuerbare Energien und für die Nutzung von unterschiedlicher Abwärme bilden die Ausgangspunkte. Mit den bereits realisierten und teilweise mit einem Monitoring überwachten Anergienetzen hat man in der Schweiz einen ersten Schritt in diese Richtung getan. Die Trends sind heute bereits deutlicher erkennbar: verbreiterte Elektrifizierung, Digitalisierung in den Arealen, Quartieren und Gemeinden sowie das Prinzip des Sharing, des Teilens von Ressourcen. Für die Gebäudetechnik bedeutet dies zudem: Es werden netzdienliche Konzepte benötigt. Besteht eine hohe Stromverfügbarkeit, soll thermische Nutzenergie produziert, Wärmepumpen zum Heizen, Kältemaschinen zum Kühlen betrieben und entsprechende Speicher geladen werden. Steht wenig Strom zur Verfügung, sollen Speicher entladen, Blockheizkraftwerke (BHKW) eingeschaltet und dezentrale Zwischenspeicherungen genutzt werden. BHKW zeichnen sich besonders für eine netzdienliche Regelung aus, Grosswärmepumpen verhalten sich hierbei eher neutral. Systeme der Zukunft müssen demnach in der Lage sein, mit Speicher, Regelung und geeigneten Komponenten das Lastverschiebungspotenzial optimal auszunützen.
Energie sparen als Geschäftsmodell An der Wärmetagung 2016 in St. Gallen wurde aber auch als Alternative zum konventionellen Energie-Contracting das Modell des Energiespar-Contracting vorgestellt. Hansjörg Sidler, Verband der Schweizer Energy Services Compa-
nies (ESCO), sagte: «Esco-Unternehmen verkaufen Energie-Einsparungen, nachdem sie bei einem Kunden ein Potenzial erkannt haben. Die Honorierung der Esco steht dann im direkten Zusammenhang mit dem effektiven Projekterfolg.» Durch die Finanzierung der Esco eignet sich dieses Modell vor allem auch für finanzschwächere Kunden, gleichzeitig wird die Qualität der Energieeffizienzprojekte erhöht. Die Energiezukunft muss technisch machbar und finanzierbar sein, damit die gesetzten Ziele erreicht werden können. Gleichzeitig darf der politische Wille nicht fehlen. Dieser hat in Winterthur bereits 1999 gewirkt, als man das Energiestadt-Label erhielt. Seit 2014 ist der neue kommunale Energieplan in Kraft und das Energiekonzept 2050 sieht einen deutlichen Absenkpfad bei der Wärmeversorgung vor. Konkretisiert wird dieser durch die Schaffung von Prioritätsgebieten. Bei der vorhandenen Fernwärme hat die Kehrichtverwertungsanlage den Vorrang. Der Energieplan für das zentral gelegene Prioritätsgebiet Neuwiesen sieht vor, einen Aquifer-Wärmeverbund zu entwickeln, der mit drei Grundwasserförderbrunnen ausgestattet sein wird. Die hier nutzbare Temperaturdifferenz von 5 Kelvin wird durch drei mit Ammoniak betriebene Wärmepumpen mit je 2 MW Leistung auf 70 °C Vorlauftemperatur gebracht. Die nötigen Schritte zur Bewilligung und Realisierung sind in Arbeit. Heinz Wiher, Fachstelle Energie der Stadt Winterthur, präsentierte das Vorhaben und sagte: «Wirtschaftlichkeitsfragen stehen in der Regel im Mittelpunkt und bilden meist die grösste Hürde. Beim geplanten Wärmeverbund wollen wir den Break-even-Punkt in 5 bis 7 Jahren erreichen. Allerdings beeinflussen Faktoren wie die Energiepreisentwicklung sowohl die Netzverdichtung als auch die Rentabilität.» Wird man beginnen müssen, die Energiewende primär als Wärmewende zu verstehen, so ist der Schritt zu integralen Versorgungssystemen mit Unterstützung durch Grosswärmepumpen nicht mehr weit. ■ www.fws.ch www.iorcf.UniSG.CH www.waermetagung.ch
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Schweizer Wärmepumpendoktor Peter Hubacher fordert:
«Mehr Mut zur knappen Dimensionierung!» Seit Langem gilt die Schweiz als europäischer Vorreiter bei Wärmepumpengeräten und der qualitativ hochwertigen Umsetzung in die Anlagentechnik. Um von dem Spannungsverhältnis Gerätehersteller – Fachplaner – ausführendes Fachunternehmen und Betreiber zu lernen, setzte die Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz FWS frühzeitig auf einen Qualitätsverantwortlichen. HK-Gebäudetechnik sprach mit Peter Hubacher, Engelsburg SG, bekannt als Schweizer Wärmepumpendoktor. Interview: Wolfgang Schmid
■ Herr Hubacher, Sie sind über die Grenzen der Schweiz hinaus seit über einem Jahrzehnt als Wärmepumpendoktor bekannt. Ist Ihre Hilfe immer noch gefragt? Peter Hubacher: Sicher konnten wir die Qualität der Wärmepumpen-Systeme in den vergangenen mehr als 10 Jahren, in denen ich im Rahmen meiner Tätigkeit als Qualitätsverantwortlicher bei der FWS, also der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz, tätig war und bin, anheben und verbessern. Es ist jedoch immer noch wichtig und notwendig, dass das Fachwissen und die Erfahrungen rund um die Wärmepumpe weiter verbreitet werden. Dabei geht es nicht nur um die Planung und Umsetzung der Anlagen, sondern auch um die
Regelung und den Betrieb. Trotzdem werde ich immer noch und wohl auch weiterhin wegen Problemen kontaktiert, die man bei einigermassen normalem Wissensstand verhindern könnte. Dabei spielt sicher auch der enorme Preisdruck eine nicht zu unterschätzende Rolle. Viele Probleme sind immer noch gleich gelagert. Es beginnt bei der Hydraulik und Dimensionierung sowie auch bei der Regelung und Steuerung und setzt sich fort im Betrieb. Mit dem Aufkommen der aussen aufgestellten Luft/Wasser-Wärmepumpen haben zudem die Schallprobleme deutlich zugenommen. Leider hat die Fachbranche immer noch ein generelles Wissensmanko. Obwohl die FWS im Rahmen des Ressorts «Aus- und Weiterbildung» mehrere fachspezifische
Kaum ein Wärmepumpen-Fachmann kennt die Tücken von Wärmepumpenanlagen besser als Peter Hubacher, auch bekannt als Schweizer Wärmepumpendoktor. Sein Credo: kleiner Temperaturhub, knappe Dimensionierung. (Foto: Margot Dertinger-Schmid)
Kurse anbietet, findet man sehr wenige Fachpersonen, die diese Kurse besuchen. Da heute die Bauherren respektive die Anlagenbesitzer besser informiert sind und auch sein wollen, ist es immer wichtiger, dass eine auf richtigem Niveau angesiedelte Fachinformation dieser Zielgruppe über die Medien erfolgt. Dies hat auch das Bundesamt für Energie (BFE) in Bern erkannt und unterstützt die FWS in diesem Bereich. Die Wärmepumpen-Tagungen der FWS vermitteln den Eindruck, dass es noch viele Stellschrauben gibt, die Effizienz von Wärmepumpen zu steigern, Stichwort: WärmepumpenSystem-Modul. Können Sie die Philosophie, die dahinter steckt, kurz erklären? Das Wärmepumpen-System-Modul (WPS-M), welches die FWS in mehrjähriger Arbeitsgruppentätigkeit entwickelt hat, basiert auf all den Erkenntnissen und Erfahrungen, die ich in meiner Funktion als Wärmepumpendoktor und dem Feldanalyseprojekt des BFE, wo wir in den letzten 19 Jahren rund 250 Anlagen analysieren und die Betriebsdaten vergleichen konnten. Dass all diese Informationen nahtlos in dieses WP-S-M eingeflossen sind, ist nicht zuletzt dem Umstand zu verdanken, dass die Kommunikationswege kurz waren. Nebst der QS-Tätigkeit bei FWS war ich auch beim BFE-Feldanalyseprojekt in all den Jahren als Projektleiter tätig. Das WP-S-M wurde von FWS mit einem bedeutenden Finanzaufwand und der finanziellen Unterstützung durch das BFE entwickelt. Dabei waren von Anfang an einige Vorgaben gesetzt. Anlagen nach dem Prinzip des WP-S-M gebaut, dürfen keine Mehrkosten generieren. Gleichzeitig werden mit diesem Systemgedanken die Verantwortungen und die Zuständigkeiten für die Planung, Dimensionierung sowie die Inbetriebnahme klar ge-
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regelt. Es sollte nicht mehr vorkommen, dass beispielsweise bei einem Problem mit der Trinkwassererwärmung nicht klar ist, ob die Wärmepumpenfirma oder der Lieferant des Warmwasserspeichers dafür verantwortlich ist. Ergo müssen alle wichtigen Komponenten von der Wärmepumpenfirma als System zusammengestellt und geliefert werden. Damit ist sichergestellt, dass diese Komponenten abgestimmt sind und problemlos funktionieren. Das Produkthandling dieser Systeme wird dadurch für die Lieferfirma und den Installateur deutlich einfacher. Heute sind ca. 75 Prozent der am Markt tätigen Firmen auf dieses neue Produkt eingeschwenkt und haben ihre gängigen Geräte zu Gesamtsystemen zusammengestellt und zertifizieren lassen. Die Umsetzung im Feld ist nicht so schnell angelaufen. Es sind zwar bereits rund 150 Installateure und Planer informiert und geschult, sodass sie ein WPS-M bearbeiten können. Nun muss mit einer weiteren Informationskampagne die Information in Richtung Endkunden vorangetrieben werden. Der Endkunde profitiert beim Kauf einer Wärmepumpenanlage nach WP-S-M ebenfalls, denn er erhält nach Abschluss der Arbeiten ein auf sein Objekt ausgestelltes Zertifikat. Im Übrigen kann jede Firma Anlagen gemäss WP-S-M bauen und zertifizieren lassen, sofern diese nach den klaren Vorgaben erstellt und in Betrieb genommen werden. Bislang heisst es immer, den Temperaturhub in einem Wärmepumpenheizsystem möglichst klein zu halten, sprich eine Fussbodenheizung einzubauen. Jetzt mehren sich die Stimmen, dass Fussbodenheizungen und Betonkerntemperiersysteme in hochwärmegedämmten Häusern und Gebäuden wegen ihres sehr trägen Regelungsverhaltens – energetisch gesehen – kontraproduktiv sein können. Flinke Niedertemperatur-Heizkörper seien effizienter, hört man auf einschlägigen Veranstaltungen. Welche Erfahrungen liegen Ihnen dazu vor? Physikalisch betrachtet stimmt es immer noch, dass der Temperaturhub bei Wärmepumpensystemen eine zentrale
Grösse ist und meine fast in jedem Vortrag dozierte Grundregel «je kleiner der Temperaturhub, desto grösser die Effizienz» gilt jedenfalls immer noch. Es ist jedoch heute klar, dass der Heizwärmebedarf in hochwärmegedämmten Häusern deutlich kleiner geworden ist und somit der spezifische Anteil der Trinkwassererwärmung einen grösseren Einfluss auf die Jahresarbeitszahl einer solchen Anlage hat. Das von Ihnen angesprochene Regelverhalten bei solchen Objekten, seien es Fussbodenheizungen oder allenfalls auch BetonkernHeizflächen, wird regelungstechnisch schwieriger, je kleiner die Heizleistung ist. Diese Regelabweichungen sind dann bei Wohneinheiten oft unangenehm beziehungsweise unhaltbar. Doch muss man auch hier – gesamtheitlich betrachtet – festhalten, dass bei solchen Objekten eben auch der Fremdwärmeanteil zu Temperaturschwankungen führt, die dann oft einer schlechten Systemwahl angelastet wird. BetonkernHeizflächen sind in erster Linie dann angebracht, wenn diese zum Heizen und Kühlen eingesetzt werden. Aufgrund von Simulationen zeigt es sich, dass bei solch trägen Heiz- und Kühlsystemen eigentlich eine relativ zuverlässige Meteo-Voraussage notwendig
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Neue wasserhygienische Vorgaben beeinflussen auch bei Haus-Wärmepumpen die Art der Trinkwassererwärmung. Heizwasserspeicher mit Frischwasserstation sind eine Lösung. (Foto: BMS-Energietechnik AG)
wäre, um trendmässig richtig zu regeln. Dass man mit flinken Niedertemperaturheizkörpern die Raumtemperatur regeltechnisch schneller und vermutlich auch
Effizientere Wärmepumpenanlagen erhofft sich die Fachvereinigung Wärmepumpe Schweiz (FWS) durch das Wärmepumpen-System-Modul. Rund 75 Prozent der Hersteller und Lieferanten von Wärmepumpen der Schweiz sind auf das neue Produkt eingeschwenkt. (Grafik: FWS)
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Realisierte Wärmepumpenanlage von CTA nach dem Prinzip «Wärmepumpen-System-Modul». (Foto: Hubacher Engineering)
Besonders bei Grossobjekten besteht bei der Trinkwassererwärmung noch erheblicher Optimierungsbedarf. Die meisten Bestandsanlagen sind überdimensioniert und entsprechen nicht mehr den heute gültigen wasserhygienischen Vorgaben. Im Bild: Gross-Wärmepumpe mit wandhängenden Frischwassermodulen. (Foto: BMS-Energietechnik AG)
genauer kontrollieren, also konstant halten kann, ist absolut klar. Solche Niedertemperaturheizkörper benötigen jedoch eine interne Luftumwälzung, da sie sonst viel zu grosse Abmessungen haben oder auch träge sind. Damit für die Luftumwälzung keine Geräuschprobleme entstehen, werden Gebläse benötigt, welche sehr leise laufen müssen.
temen auf dem Markt. Gemäss den Vorschriften und Untersuchungen der Trinkwasserhygiene ist Vorsicht geboten, wenn warm stehendes Trinkwasser nicht innerhalb von 24 Stunden gebraucht wird. Deshalb müssen wir die bestehenden Dimensionierungsvorgaben für Trinkwasser, welche immer total auf der sicheren Seite waren und heute noch sind, infrage stellen. Wir konnten bei mehreren Objekten feststellen, dass der wirkliche Verbrauch von Trinkwasser bis zu 50 Prozent niedriger war als geplant. Solche Anlagen benötigen dann eine Legionellenprävention. Doch diese umfasst praktisch in jedem Wohnbauobjekt nur den Warmwasserspeicher. Die Verteilleitungen und die allfällig vorhandene Zirkulation sind in den wenigsten Fällen in den Legionellenschutz integriert. Es ist unabdingbar, dass bei der Trinkwassererwärmung weitere Entwicklungen folgen müssen. Dazu gehören auch besser funktionierende Speichersysteme. Die Trennung von Heizung und Warmwassererwärmung steht für Einzelobjekte aus meiner Sicht nicht im Vordergrund. Wenn aber bei einem Nahwärmeverbund die Warmwasserbereitung ebenfalls zentral erfolgt, habe ich schon meine Mühe. Es macht wenig Sinn, in solchen Objekten den Nahwärmeverbund für die Trinkwassererwärmung auf ein deutlich höheres Temperaturniveau hochzufahren, um die Warmwasserspeicher 2- bis 4-mal am Tag aufzuladen. Hier ist eine separate
Bleiben wir beim Temperaturhub: Für die Trinkwassererwärmung werden aus wasserhygienischen Gründen Speichertemperaturen von mindestens 60 °C und Zirkulations-Rücklauftemperaturen von 55 °C gefordert bzw. in Verordnungen vorgeschrieben. Nun wird gerade im hochwärmegedämmten Haus der prozentuale Heizenergiebedarf für die Trinkwassererwärmung immer grösser, das heisst, der COP der Wärmepumpe wird mehr und mehr von der Trinkwassererwärmung beeinflusst. Welche Lösung empfehlen Sie? Dadurch ist der Anteil für die Warmwasserbereitung, relativ betrachtet, grösser geworden und beeinflusst deshalb die Gesamteffizienz einer Wärmepumpenanlage negativ. Immerhin dürfen wir festhalten, dass es heute kein Problem mehr ist, mit einer richtig gewählten Wärmepumpe Warmwassertemperaturen von bis zu 60 °C zu erreichen. Die Entwicklung bei der Warmwasservorhaltung und Erzeugung steht ja auch nicht still. So haben wir heute aufgrund wasserhygienischer Vorgaben eine grosse Anzahl von Frischwassersys-
Warmwasserbereitung je Gebäude eine deutlich effizientere Lösung. Die Auslegung von Wärmepumpen ist für den Planer bzw. den Installateur ein Dilemma: Legt er sie exakt aus, beklagt sich der Nutzer womöglich über zu lange Aufheizzeiten nach einer längeren Abwesenheit. Eine zu gross gewählte Wärmepumpe führt dagegen zu rund 20 Prozent mehr an Stromverbrauch. Brauchen wir bei Wärmepumpen Leistungsreserven für unkalkulierbare Betriebssituationen oder einfach mehr Klarheit darüber, was eine Wärmepumpe kann und was nicht? Diese Bemerkung ist absolut angebracht. Es braucht Fachkenntnisse und Erfahrung, um die Dimensionierung der Wärmepumpe richtig vorzunehmen. Wie wir beim bereits erwähnten Feldanalyseprojekt des BFE festgestellt haben, sind die Wärmepumpen oft 30 bis 50 Prozent zu gross dimensioniert. Dies ist einerseits darin begründet, weil die Berechnung der Gebäudeheizleistung ohne die passiven Wärmegewinne erfolgt und andererseits, weil bei der Bestimmung der Heizleistung noch Sicherheitszuschläge gemacht werden. Dass die Heizleistung einer Wärmepumpe zu knapp ist, kommt sehr selten vor, da dies nur bei der für die Dimensionierung massgebenden Auslegungs-Aussentemperatur der Fall wäre und diese kommt – statistisch betrachtet – sehr selten vor. Bei Absenkung der Raumtemperatur bei längerer Abwesenheit sollte man ohnehin berück-
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sichtigen, dass für die Erreichung eines behaglichen Raumklimas einige wenige Stunden nicht genügen, sodass man mindestens am Vortag der Rückkehr den Aufheizvorgang einleiten sollte. Eine zu gross gewählte Wärmepumpe führt vor allem in der Übergangszeit der Heizperiode zu deutlich mehr Schaltzyklen. Daraus resultiert eine schlechtere Effizienz im Betrieb, die durchaus bei 15 bis 20 Prozent liegen kann. Eine Wärmepumpe sollte deshalb möglichst genau nach der notwendigen Heizleistung dimensioniert werden. Auch im Sanierungsfall ist es notwendig, dass die Dimensionierung möglichst exakt erfolgt. Es genügt nicht, sich am Richtwert des bisherigen Energieverbrauchs zu orientieren, den der Anlagenbetreiber notiert hat. Dieser Wert muss analysiert und hinterfragt werden. Aus meiner Sicht sollten die Verbrauchszahlen mindestens der letzten drei Jahre vorliegen und diese auch auf mittlere Meteodaten (Heizgradtage) «normiert» werden. Wenn die Heizleistung einer Wärmepumpe die benötigte Nutzwärmeleistung nur knapp erreicht, muss deswegen nicht ein grösseres Modell eingesetzt werden. Die Leistung könnte in einem solchen Fall zwar bei der massgebenden AuslegungsAussentemperatur knapp werden. Da diese minimale Aussentemperatur jedoch statistisch nur alle paar Jahre an wenigen Tagen erreicht oder unterschritten wird, ist dies für die Dimensionierung eher belanglos. Die Erfahrung zeigt, dass die Gebäudemasse kurze Tieftemperaturphase praktisch ohne Einbusse der Behaglichkeit überbrückt. Wodurch unterscheidet sich der Wärmepumpenmarkt der Schweiz von dem Deutschlands? Was können andere Länder von der Schweiz lernen? Die Wärmepumpe hat sich in Europa zuallererst auf dem Schweizer Markt etabliert. Heute ist die Wärmepumpe in ganz Europa gut verankert. Probleme gibt es immer da, wo die Randbedingungen von Staates wegen zu extrem sind. Hier meine ich, dass wir in der Schweiz doch noch etwas besser dastehen. Wir haben in der Schweiz auch ein Fördersystem, welches auf der Qualität der Wärmepumpensysteme aufbaut und dies finde ich gut und richtig. ■ www.wp-systemmodul.ch www.fws.ch www.energieschweiz.ch
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Betriebsoptimierungen bei Heizungsanlagen
Heizungssteuerungen: grosses Effizienzpotenzial Praktische Erfahrungen zeigen immer wieder, dass auch neue Heizanlagen mit Steuerungs-Einstellungen betrieben werden, welche zu beträchtlicher Energieverschwendung führen: zu hohe Raumtemperaturen, unnötiger Heizbetrieb bei warmen Aussentemperaturen, unnötig lange Pumpen-Laufzeiten. Systemanbieter, Monteure, aber auch Anlagenbetreiber könnten zur Realisierung des Effizienzpotenzials beitragen. Jürg Nipkow *
■ Um jederzeit ein angenehmes Raumklima (hier: Temperatur in der Heizperiode) zu erhalten, muss eine Steuerung oder Regelung für eine optimale Wärmezufuhr sorgen. Diese bewerkstelligt typischerweise eine sogenannte «witterungsabhängige Vorlauftemperatur-Regelung», welche zwar bezüglich Raumtemperatur keine Regelung, sondern eine Steuerung ist (kein Raumfühler, jedenfalls in Mehrfamilienhäusern).
Laien (z.B. EFH-Besitzer) trotz Instruktion ein geheimnisvolles Ding bleiben. Auch Fachleute, die mit einer bestimmten Steuerung nicht vertraut sind, tun sich beim ersten Anlauf schwer damit. Betreiber (so weit nicht fachkundig) sind daher dem Servicepersonal praktisch ausgeliefert, was die Einstellungen der Steuerung betrifft. Dies als Erklärung, weshalb viele Steuerungen nur
Was tut die Heizungssteuerung? Sie regelt die Heizung-Vorlauftemperatur auf einen Wert in Abhängigkeit der Aussentemperatur (sogenannte Heizkurve). Fortgeschrittene Geräte berücksichtigen dabei nicht nur die Aussentemperatur, sondern mit entsprechenden Sensoren auch Sonnenstrahlung und Wind. Zudem weisen alle Geräte eine zeitliche Programmierungsmöglichkeit auf, im einfachsten Fall eine Nachtabsenkung der Vorlauftemperatur, bei fortschrittlichen Geräten auch mit differenzierten Möglichkeiten, z. B. einer Heizgrenztemperatur mit gleitendem Mittelwert, oberhalb welcher die Heizung – möglichst samt Umwälzpumpen – ausgeschaltet wird. Damit kann verhindert werden, dass im Sommer an jedem kühlen Morgen geheizt wird und die Umwälzpumpen dauernd laufen.
Wie Effizienzfunktionen ausgetrickst werden Praktische Erfahrungen zeigen, dass sowohl an sich gute Effizienzfunktionen wie auch die Grundeinstellungen (Heizkurve) oft schon vom Hersteller und dann auch bei der Inbetriebsetzung so genutzt werden, dass möglichst jede komfortbedingte Reklamation bzw. dadurch ausgelöste Servicegänge vermieden werden. Es muss auch gesagt sein, dass die zwar durch Touchscreens und Icons «aufgewerteten» Steuerungen für
Rauchende Kamine an einem kühlen Spätsommer-Morgen: In den Morgenstunden laufen die Heizungen, ab dem späteren Morgen ist es in den südgerichteten Räumen der Häuser bereits wieder zu warm. Optimal eingestellte moderne Heizungssteuerungen können dies vermeiden. (Bild: iStock)
einmal, bei Inbetriebsetzung, eingestellt und dann nie mehr verändert werden, solange es in der Wohnung nicht «zu kalt» wird.
Was für Einstellungen sind anzutreffen? • Heizkurven-Fusspunkt mit so hohem Default-Wert, dass auch unter seltenen sommerlichen Wetterverhältnissen (längere Zeit keine Sonne, ‹ 18 °C
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Beispiele von älteren Heizungsreglern. (Fotos: DM Energieberatung AG)
Aussentemperatur) geheizt wird. Dieser Wert wird meist direkt zur Raumtemperatur-Sollwertkorrektur genutzt, weshalb er unter Umständen vom Betreiber erhöht wird. • Heizkurven-Steigung oft zu gross: z. B. passend für Heizkörper in nicht sanierten Altbauten, › 65 °C Vorlauftemperatur bei –8 °C Aussentemperatur. Eine Anpassung an Nieder-
temperatur-Wärmeabgabesysteme unterbleibt oft. • Heizgrenze-Funktion: Dafür wird ein Mittelwert der Aussentemperatur, z. B. über 24 h, eingesetzt. Ein Defaultwert von 20 °C oder gar mehr bedeutet, dass nur in ausgesprochenen Wärmeperioden die Heizung tatsächlich ausgeschaltet wird. Somit werden die früher gebräuchlichen 20/12 °C oder
20/14 °C-Heizgradtage auf 20/20 °C erhöht, mit entsprechenden Auswirkungen auf den Energieverbrauch. Natürlich laufen dann auch die Umwälzpumpen fast immer. Bei den ersten Steuerungen mit Heizgrenze-Funktion – vor 25 Jahren! – wurde eine Reduktion der effektiven Heizperiode (Wärmeerzeugung und Pumpen eingeschaltet) von 5400 auf z. B. 4400 und weniger Stunden gelobt. Heute muss man, mit den oben erwähnten Einstellungen, leider von einer effektiven Heizperiode von weit über 6000 Stunden ausgehen. Besonders ärgerlich ist dies bei gut wärmegedämmten Bauten, weil dort die effektive Heizperiode, d. h. die Zeit, wenn bei normaler Nutzung ein Raumtemperatur-Defizit besteht, deutlich unter 4000 Stunden wäre.
Handlungsbedarf Was kann getan werden, um diese unbefriedigende Situation zu verbessern? Drei Akteurgruppen können handeln: 1) Die Anbieter der Steuerungen (bzw. meist der Heizsysteme) sollten die Default-Einstellungen der Geräte für neue bzw. erneuerte Gebäude anpassen. Also: tiefere Heizkurven-Fusspunkttemperatur, Steigungswert für Fussbodenheizung (noch besser: umschaltbar, und für Radiatoren-Heizgruppen für Auslegungstemperaturen gemäss Energievorschriften, d. h. 50 °C bei Bemessungs-Aussentemperatur). Eine Heizgrenze-Funktion soll einen Grenzwert von 14 bis 16 °C aufweisen. 2) Bei der Inbetriebnahme einer Heizungsanlage oder spätestens bei der Instruktion der Betreiber müssen die Default-Einstellwerte überprüft und in der Regel an das Gebäude angepasst
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Auswirkung einer Fusspunkt-Anhebung = Parallelverschiebung Vorlauf-Temperatur. (Grafik: www.paradigma.de/heizkurve)
3) Die Betreiber der Anlagen sollten den Heizbetrieb aufmerksam beobachten, mindestens nach einer Neuinstallation oder Neueinstellung. Einerseits sind die resultierenden Raumtemperaturen mit voll geöffneten Thermostatventilen zu beobachten: sie sollten ohne Sonnenstrahlungsgewinne nicht über 21 bis 23 °C betragen (früher waren noch 20 °C Standard!). Andrerseits sollte in den Übergangszeiten (Heizgrenze) nicht unnötig geheizt werden (Umwälzpumpe läuft, evtl. spürbar warme Radiatoren). In den bei uns üblichen Massivbauten bewirkt die Wärmeträgheit, dass kalte Morgen-Temperaturen im Gebäudeinnern kaum spürbar werden – es sei denn, alle Fenster werden stundenlang geöffnet.
Tücken in der realen Welt
Heizkurven-Diagramm: Blau = Steilheit, Rot = Parallelverschiebung. (Grafik: Wikipedia/Karsten)
werden. Meist wird die Inbetriebnahme durch eine Fachperson des Systemanbieters durchgeführt (und wird oft zu einem fixen Preis offeriert und verrechnet). Diese Fachleute kennen die Steuerungen sehr gut, was für Heizungsinstallateure nicht immer zutrifft – ein Argument für die Bestellung bzw. Nicht-Abbestellung der Inbetriebnahme des Systemanbieters. Bei der Inbetriebnahme oder Instruktion kann z. B. in schlecht wärmegedämmten Altbauten die Heizgrenze-Funktion von 14 bis 16 auf ca. 18 °C erhöht werden.
Zweierlei Heizanlagen-Betreiber sind zu unterscheiden: «Profis», nämlich Hauswarte mit Ausbildung bzw. Erfahrung, bringen ein grundlegendes Verständnis für Steuerungen mit und können die Instruktion sowie Anleitungen oder Hilfefunktionen verstehen – auch noch nach Monaten oder Jahren. Demgegenüber sind die Besitzer und Betreiber von Einfamilienhäusern «Laien», welche meist mit der Heizungssteuerung ziemlich überfordert sind und nur die einfachsten Einstellungen kompetent anpassen können (Raumtemperatur-Korrektur). Daran ändern auch die Versuche wenig, moderne Heizungssteuerungen mit Dialogfunktionen aufzurüsten. «Laien»-Betreiber verstehen oft schon die Begriffe zu wenig und getrauen sich nicht, etwas zu ändern, das sie nicht wirklich verstehen. Zudem ist die wichtige Einstellung der Heizgrenze-Temperatur meist nur dem Servicepersonal via Code zugänglich. Auf die «laien-taugliche» und wirklich selbsterklärende Heizungssteuerung warten wir immer noch – die Hersteller sind gefordert! Bei Einfamilienhäusern bzw. Steuerungen/Regelungen für einzelne Wohnungen verspricht uns «Smart Home», also
ein intelligentes Management von Komfort und Geräten, eine vollautomatische Lösung. Wie effizient eine solche tatsächlich sein kann, sollte durch Messkampagnen ermittelt werden. Wegen des immer wieder anderen Witterungsverlaufs wie auch sehr unterschiedlichem Bewohnerverhalten sind solche Messkampagnen aufwendig und dauern lange. Die Effizienz in der Realität lässt sich aber schlecht berechnen, sie muss durch Messungen erhärtet werden. Das Thema für Forschungsprojekte ist lanciert. ■ * Autor: Jürg Nipkow, dipl. El. Ing. ETH/SIA, ist Leiter der ARENA Arbeitsgemeinschaft Energie-Alternativen, 8006 Zürich (www.arena-energie.ch), gehört zum Team der S.A.F.E. Schweizerische Agentur für Energieeffizienz (www.energieeffizienz.ch) und ist Präsident der SIA-Kommission 385 Warmwasser.
Flammen in einem Holzofen. (Foto: Thomas Nussbaumer)
Biomasseverbrennung: Fachbeitrag nach der Tagung «Combustion generated Nanoparticles» vom 14.6.2016 an der ETH Zürich
Gut verbrannt heisst sauber verbrannt Holzheizungen leisten einen wachsenden Beitrag zur Substitution fossiler Energieträger und tragen damit zu einer nachhaltigen Energieversorgung bei. Die Verbrennung von Holz ist CO2-neutral, erzeugt aber gesundheitlich problematischen Feinstaub. Feinstaub-Emissionen lassen sich heute mit geeigneter Technik und richtigem Verhalten beherrschen. Das machte eine internationale Tagung Mitte Juni an der ETH Zürich deutlich. Benedikt Vogel, im Auftrag des BFE
■ Feinstaub hat viele Quellen. Die winzigen Partikel im Mikro- und Nanometer-Massstab (PM10) entstehen bei der Verbrennung von Öl oder Kohle zur Erzeugung von Wärme und Strom in Kraftwerken, Industrieunternehmen oder Wohnhäusern. Feinstaub entsteht darüber hinaus insbesondere durch Dieselmotoren im Strassen- und Schienenverkehr, in der Land- und Forstwirtschaft und auf Baustellen (Verbrennungsprozesse, Abrieb). Aber auch wenn das Feuer im heimischen Holzofen gemütlich lodert, entstehen die feinen Stäube, die vom Menschen eingeatmet werden und die Lungen angreifen können. Feinstaub ist ein komplexes Gemisch, zu dem auch sekundäre Partikel beitragen, die sich erst
nachträglich in der Luft aus gasförmigen Vorläuferstoffen bilden. In den letzten Jahren und Jahrzehnten hat die Staatengemeinschaft mit verschiedenen Massnahmen auf die Gefährdung durch Feinstaub reagiert. Für Lastwagen und Pkw mit Dieselantrieb gilt heute in der Schweiz und vielen anderen Ländern eine Partikelfilter-Pflicht. Wer eine Holzheizung betreibt und Feinstaub ausstösst, muss sich unter anderem an die Grenzwerte halten, die in der Luftreinhalteverordnung (LRV) 1985 eingeführt wurden. Ab 2008 führte die Verschärfung der LRV zu einem breiten Einsatz von Feinstaubabscheidern bei automatischen Holzfeuerungen ab 500 kW und ab 2012 auch zu Massnahmen bei Feuerungen über
70 kW. «Die Schweiz hat in den letzten zwei Jahrzehnten riesige Fortschritte im Kampf gegen Feinstaub erzielt und verfügt heute im internationalen Vergleich über eine erstklassige Luftqualität. Die laufende Überarbeitung der LRV wird weitere Verbesserungen bringen», sagt Daniel Binggeli, BFE-Experte für Bioenergie.
Feinstaub aus kleinen Holzfeuerungen Die Verbrennung von Holz und anderen Arten von Biomasse hat wachsende Bedeutung. Sie leistet einen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung, da die Verbrennung nachwachsender Rohstoffe CO2-neutral ist. Allerdings tragen Holzheizungen heute – je nach Standort – rund 10 bis 30 % zur jährlichen, vom
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Übersicht über die Produkte, die bei der Verbrennung von Holz in der Feuerung entstehen und als Abgas über das Kamin in die Umgebung abgegeben werden: Holz (grünes Rechteck) besteht aus organischen Elementen (Kohlenstoff C, Wasserstoff H, Sauerstoff O), anorganischen Elementen (insbesondere Kalium K, Natrium Na, Calcium Ca, Schwefel S, Chlor Cl, Stickstoff N) und Wasser. Bei einer vollständigen Verbrennung bleiben einzig Salze, Kohlendioxid CO2 und Wasser H2O sowie in geringer Konzentration Stickoxide NOX übrig (blau). In der Realität ist die Verbrennung aber unvollständig, und dabei entsteht noch eine Reihe weiterer Verbrennungsprodukte (rot): mitgerissene Biomasse- und Kokspartikel, Russ (Soot), kondensierbare organische Verbindungen COC (auch als ‹Teer› bezeichnet), flüchtige organische Verbindungen VOC und Kohlenmonoxid CO. In der Atmosphäre (auf der Grafik nicht dargestellt) werden zudem aus COC und VOC sekundäre organische Aerosole SOA gebildet, und NOX führt zu sekundären anorganischen Aerosolen SIA. Salze, primäres organisches Aerosol POA, SOA und SIA führen zu Feinstaub PM10 in der Atmosphäre. (Grafik: Nussbaumer 2016)
International vernetzt Die Arbeitsgruppen (‹Tasks›) der Internationalen Energieagentur (IEA) sind ein wichtiges Instrument, mit dem die Schweiz den internationalen Austausch im Bereich Energietechnologien pflegt. Die IEA hat aktuell 39 Programme (‹Technology Collaboration Programs›/TCP), die sich jeweils einem bestimmten Energiebereich widmen. An 20 dieser Programme ist die Schweiz beteiligt. Um die internationale Kooperation konkret umzusetzen, hat jedes Programm eine Reihe von Tasks, in denen Experten aus verschiedenen Ländern ein bestimmtes Thema bearbeiten. Eines der IEA-Programme mit Schweizer Beteiligung ist jenes zu Bioenergie. Innerhalb dieses Programms sind zehn Arbeitsgruppen aktiv. An drei davon beteiligt sich die Schweiz: Task 32 (Biomassverbrennung), Task 33 (Vergasung) und Task 37 (Vergärung). Welche Fragestellungen die einzelnen Arbeitsgruppen bearbeiten, wird jeweils mit einem Drei-Jahres-Programm im Rahmen der strategischen Leitlinien definiert, die zuvor vom ‹Executive Committee› des jeweiligen Programms formuliert wurden. Die Schweiz ist in allen für sie relevanten Executive Committees der IEA-Programme mit einer Fachperson des BFE vertreten. «Die in den Tasks versammelten Experten erarbeiten wissenschaftliche Publikationen, die den einzelnen Ländern wichtige Impulse für die Fortentwicklung und Nutzung der jeweiligen Energieträger geben», sagt Sandra Hermle, die die Schweiz im Executive Committee des Bioenergie-Programms der IEA vertritt. «Die Arbeitsgruppen dienen dem gegenseitigen Austausch und stellen damit den Rahmen bereit, um auf nationale Fragestellungen zu bestimmten Energietechnologien gemeinsam mit Fachleuten aus anderen Ländern zukunftsweisende Antworten zu finden.»
Menschen verursachten Feinstaub-Belastung bei. Automatisch betriebene Waldhackschnitzel-Heizungen, wie sie in den letzten Jahren im Zuge des Ausbaus der Holzenergie-Nutzung gefördert wurden, arbeiten heute dank hoher Verbrennungstemperaturen vergleichsweise sauber. Auch bei dieser Verbrennung fällt zwar Feinstaub an, dies jedoch in Form von anorganischer Asche, die in grösseren Feuerungen zudem in Abscheidern zurückgehalten wird. Neben gut 8000 solchen modernen Holzfeuerungen sind in der Schweiz aber noch 56 000 Holz-Zentralheizungen und 539 000 Cheminées und Holzöfen in Betrieb. Viele von ihnen lassen mehr Feinstaub in die Umwelt, als mancher Betreiber wohl vermutet. «In vielen kleinen Holzfeuerungen wird das Holz nicht vollständig verbrannt, damit entsteht Russ, aber auch andere Formen
Filter mit Proben aus vollständiger Verbrennung (weiss = Salze) und aus unvollständiger Verbrennung (schwarz = Russ, braun = Teere). (Foto: HSLU)
Untersuchung an einem Holzofen im Labor der Hochschule Luzern – Technik & Architektur. (Foto: HSLU)
von Feinstaub mit einer Grösse von weniger als 10 Mikrometern (PM10)», sagt Prof. Thomas Nussbaumer, Verbrennungsexperte an der Hochschule Luzern und Inhaber des Beratungsunternehmens Verenum (Zürich). «Hier müssen wir mit technischen Verbesserungen ansetzen, um eine vollständige Verbrennung von Holz zu ermöglichen. Zudem müssen die Betreiber geschult und der Feinstaub-Ausstoss konsequent kontrolliert werden», so Nussbaumer.
Internationaler Erfahrungsaustausch Nussbaumer war Mitte Juni an der ETH Zürich Keynote-Speaker bei der 20. Konferenz zu Nanopartikeln aus Verbrennungsprozessen (‹Combustion Generated Nanoparticles›), bei der Ingenieure und Mediziner nach neuen Lösungen rund um die Feinstaub-Problematik suchen. Das Konferenz-Modul zum Thema Biomasse-Verbrennung war von der ‹IEA Bioenergy Task 32› mitorganisiert worden, einer Fachgruppe von Experten aus 14 Staaten, die sich unter dem Dach der Internationalen Energie-Agentur (IEA) mit technischen und ökonomischen Aspekten der Biomasse-Verbrennung befasst (vgl. Kasten). Das Gremium ermöglicht der Schweiz – vertreten durch das Bundesamt für Energie – auch den Austausch mit den Nachbarstaaten Deutschland, Österreich und Italien sowie skandinavischen Ländern wie Schweden und Norwegen, die wie die Schweiz über hohe Standards bei den Feuerungstechniken und über strikte Grenzwerte verfügen. Sehr anschaulich wurde dieser internationale Erfahrungsaustausch in Zürich beim Referat von Hans Hartmann vom TFZ-Kompetenzzentrum für nachwachsende Rohstoffe in Straubing bei München. Hartmann berichtete über seine Erkenntnisse zu kleinen Holzöfen und Cheminées: Um die Emissionen zu mi-
Die Bioenergy 2020+ GmbH, ein österreichisches Kompetenzzentrum für Bioenergieforschung, fragt unter anderem danach, wie die Emissionen von Holzfeuerungen im Labor möglichst realitätsnah abgebildet werden können. Dies gelingt zum Beispiel über einen Prüfstandstest, der den Lastzyklus einer Feuerung während acht Stunden erfasst. Die Tabelle vergleicht die in diesem Lastzyklus-Test gemessenen Werte (Load cycle) für Kohlenmonoxid (CO), Stickoxide (NOx), organische gasförmige Kohlenwasserstoffe (OGC, geläufig auch als ‹volatile organic compounds› VOC) und Gesamtstaub (Dust) mit den bei einem Feldtest gemessenen Werten (Real life), und zwar für drei Pelletskessel (für STP, also Standardbedingungen für Temperatur und Druck). Der Fachmann erkennt, dass der Lastzyklus-Test vergleichsweise gut mit den Werten des Feldtests übereinstimmt – viel besser, als das bei klassischen Typenprüfstands-Messungen unter wirklichkeitsfremden Rahmenbedingungen der Fall ist. (Tabelle: Bioenergie2020+)
Wissenschaftler des bayrischen TFZ-Kompetenzzentrums für nachwachsende Rohstoffe haben 42 Arten von Holzpellets auf chemische Komponenten hin untersucht, die für die Bildung von Aerosolen und damit für die Feinstaub-Emissionen massgeblich verantwortlich sind. Kalium K kommt mit einem Beitrag von 280 bis 900 mg/kg die grösste Bedeutung zu, während Schwefel S, Chlor Cl, Blei Pb, Zink Zn und Natrium Na eine geringere Rolle spielen. Die Grafik zeigt eine grosse Variabilität bezüglich der untersuchten Komponenten, was stark vom Pellets-Lieferanten abhängt. (Grafik: TFZ)
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Neuartige Testverfahren
Weitere Referenten befassten sich in Zürich mit den chemischen und physikalischen Eigenschaften von Feinstaub und mit den Testverfahren und Standards, die zum Nachweis von Feinstaub und anderen Emissionen aus Holzfeuerungen verwendet werden. Die Zuverlässigkeit solcher Testverfahren ist heute durch den «Dieselskandal» bei VW und anderen Autoherstellern in aller Munde. Christoph Schmidl von der österreichischen Bioenergie 2020+ GmbH stellte in Zürich beispielsweise ein Testverfahren vor, das in der Lage ist, durch Nachbildung von Lastzyklen das Emissionsverhalten von Holzheizungen vergleichsweise wirklichkeitsnah abzubilden. ■ Wer sein Cheminée unten anfeuert, erzeugt deutlich mehr CO-Emissionen, als wenn das Feuer am obereren Teil des Holzstapels entfacht wird. Das belegen die Messungen des bayrischen TFZ-Kompetenzzentrums für nachwachsende Rohstoffe (Grafik: TFZ). Siehe auch: www.hk-gt.ch › Suchen: Anfeuern.
Die Tagungsbeiträge zur «Session 2: Biomass Combustion (co-organized by task 32 of IEA Bioenergy)» sind unter folgendem Link verfügbar: www.nanoparticles.ch/ 2016_ETH-NPC-20.html Auskünfte zu IEA Bioenergy Task 32 und der Konferenzthematik Holzfeuerungs-Emissionen erteilt Sandra Hermle (sandra.hermle@bfe.admin.ch), Leiterin des BFE-Forschungsprogramms Bioenergie. Fachbeiträge über Forschungs-, Pilot-, Demonstrations- und Leuchtturmprojekte im Bereich Bioenergie findet man unter www.bfe.admin.ch/CT/biomasse.
Wissenschaftler des bayrischen TFZ-Kompetenzzentrums für nachwachsende Rohstoffe haben in drei ausgewählten Holzöfen untersucht, wie sich die Scheitgrösse (Durchmesser) auf die Feinstaub-Emissionen auswirkt. Fazit: Werden zu kleine Scheite (Querschnitt 5 × 5 cm) verbrannt, kommt es bei den untersuchten Öfen zu massiv höheren Emissionen. Optimal sind mittelgrosse Scheite mit einem Querschnitt von 7 × 7 cm. (Grafik: TFZ)
nimieren, darf das Stückholz nicht zu feucht sein, aber auch nicht ganz trocken. Wichtig sind auch die richtige Beladung des Ofens und das Anfeuern von oben und nicht von unten, wie von vielen Cheminée-Freunden noch immer praktiziert (vgl. www.hk-gt.ch › Suchen: Anfeuern). Einen erheblichen Einfluss auf die Feinstaub-Produktion hat auch
der Durchmesser der Holzscheite: Ist dieser zu klein, kann die FeinstaubMenge dreimal höher liegen als bei optimalem Zuschnitt. «Der Benutzer hat auf die Feinstaub-Belastung einen grösseren Einfluss als die benutzte Technologie», lautete Hartmanns Fazit am Rande der Tagung.
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WKK-Forum 2016: Versorgungssicherheit und Netzstabilität
Strompreis: Sicherheit nicht inbegriffen Wärmekraftkopplung (WKK) liefert einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit lokaler Stromverteilnetze. Aber dies preist der Marktpreis für Strom nicht ein, der Tarifpreis für Konsumenten eher – eine der Aussagen am WKK-Forum des V3E (Verband Effiziente Energie-Erzeugung). Deshalb ist WKK zu fördern. Urs Zahnd zeigte zudem, wie man für Strom aus dezentralen Bio-WKK-Anlagen einen Markt schafft. Martin Stadelmann
■ «Der V3E will effiziente Stromerzeugung fördern. Dazu gehört WKK, weil sie sofort abrufbaren Strom in lokale Verteilnetze liefern kann», stellte Daniel Dillier, V3E-Präsident, zur Eröffnung des WKK-Forums an der ETH Zürich Ende Juni fest. Im Hinblick auf die Energiestrategie 2050 forderte er: «Wir brauchen Planungssicherheit!» In Abstimmungen hat die Bevölkerung der Stadt St. Gallen einen ökologischen Auftrag erteilt, konstatierte Ivo Schillig, CEO der St. Galler Stadtwerke (sgsw). Ein CO2-Ziel heisst weniger Ölheizungen, dafür Erdgas und Wärmepumpen in einem sinnvollen Mix. Dabei ist die Ökobilanz der Heizsysteme nach Umweltbelastungspunkten sinnvoller als die reine Fixierung auf CO2. Aber, so Schillig: Die Strom-Versorgungssicherheit der Stadt tendiert heute gegen Null! Diese ist ebenfalls einzupreisen. Deshalb weist die Stadt in ihrem Energiekonzept der WKK mit Erdgas/Biogas eine wichtige Rolle zu, bewertet nach dem ökologischen Faktor ÖF – ei-
Die Referenten: Ivo Schillig, Turhan Demiray, Urs Zahnd, Daniel Dillier, Konstantinos Boulouchos, Hans-Kaspar Scherrer, Christian Schürch, Stephan Renz.
nem Werteverhältnis einer bestimmten Technologie zur ökologisch schlechtesten. Dieser Faktor kann den ökologisch vertretbaren, monetären Wert einer Technologie abbilden. Aus den korrespondierenden Umweltbelastungspunkten UBP der besten und schlechtesten
Technologie lässt sich der ökologische Faktor für BHKW-Strom ableiten. Je nach Allokation zwischen Strom und Wärme liegt für die sgsw der ökologische Wert von BHKW-Strom zwischen 11 und 15 Rp./kWh. Folglich bewerten die sgsw BHKW-Strom ökologisch mit 13 Rp./kWh. BHKW sind nicht eigenwirtschaftlich (die Stromgestehungskosten BHKW sind ca. 8 Rp./kWh höher als der Strommarktpreis sgsw). Kostenneutraler Betrieb braucht Förderung. Zudem ist die Vermarktung der Regelenergie aus BHKW zu berücksichtigen. Für die Fernwärme baut die sgsw deshalb zuerst ein BHKW mit 2 MWe und 2,1 MWth, später weitere. Dazu kommen weitere BHKW von 1 – 115 kWe. Den definierten ökologischen Mehrwert trägt der «Fonds ökologischer Umbau».
Das Strom-Missverständnis
Der Saal war voll: grosses Interesse am Thema! Ganz vorne Ivo Schillig, zweite Reihe Prof. Boulouchos.
«Energie 2050 spricht nur über Kapazitäten – aber für die Versorgungssicherheit wichtig wäre die Flexibilität des Angebots!», stellte Turhan Demiray von der Forschungsstelle Energienetz der ETHZ fest. Wind- und Solarstrom werden gefördert, die unregelmässig Strom liefern. Flexible konventionelle Kraft-
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werke fallen aus dem System; sie rentieren nicht mehr. Lange Zeit war Versorgungssicherheit das Ziel der Energiepolitik. Diese ist nicht mehr garantiert. Schwankungen ausgleichen kann WKK – sie ist sozusagen im Zentrum aller Anforderungen (vgl. Kreis-Grafik mit WKK im Zentrum). Demiray schlug vor, dafür einen «künstlichen Markt» zu schaffen, der die nicht eingepreisten Elemente berücksichtigt.
Power to Gas für WKK Ronny Kaufmann, CEO von Swisspower AG, hieb in die gleiche Kerbe: Die Energiesituation sei dramatisch, die Versorgungssicherheit nicht einmal mehr definiert. Und eine der simpelsten Stabilisierungsmassnahmen – Speicher, z. B. Batterien für die stochastischen Stromproduzenten – werde nicht einmal gefördert. Die Begründung von Bundesrätin Leuthard: Speicher seien nicht definiert! Noch schlimmer aber: Gas sei als Player nicht erkannt! Dabei gehe ohne Gas gar nichts, vor allem mit Biogaseinspeisung. Diese hat enormes Potenzial, besonders bei Methanisierung von Klärgas zur Einspeisung ins Erdgasnetz. Deshalb hat sich Swisspower mit Viessmann zusammengetan, deren System Gas in Faultürmen biologisch methanisiert. Rund 100 von 650 Abwasserreinigungsanlagen in der Schweiz haben Zugang zum Gasnetz und sind gross genug für eine Bio-Methanisierung. Diese nutzt heute höchstens ein Fünftel dieser ARA-Betreiber. Gekoppelt mit einer Power-to-Gas-Anlage, die aus Strom Wasserstoff herstellt, kann eine solche Anlage Überschussstrom ideal im Erdgasnetz speichern.
Energiekonzept EnK3 2050 der Stadt St. Gallen (Grafik: sgsw)
WKK im Zentrum der Anforderungen. (Grafik: Turhan Demiray)
Bauern-Strom vermarkten Urs Zahnd, Geschäftsführer der Fleco Power AG, zeigte, wie sich dezentral in bäuerlichen Biogasanlagen erzeugter Strom über die Eigenstromversorgung hinaus zur Stabilisierung des Stromnetzes nutzen lässt. Dafür hat Fleco ein zentrales Leitsystem aufgebaut, das die Anlagen bei Landwirten koordiniert. Der Fleco-Pool bindet Biogasanlagen von insgesamt 20 MW ein, die nach Bedarf Strom ins Netz einspeisen. Weil ihre Leistung gut prognostizierbar ist, ergibt die zentrale Koordination mit Steuerungsmöglichkeit je nach Möglichkeit der Anlage ein ziemlich stabiles Leistungsband. Nicht-Verfügbarkeit gibt keine Pönalen, dafür vergütet Fleco Lie-
WKK-Implementierung der Sankt Galler Stadtwerke. (Grafik: sgsw)
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ferbereitschaft mit einem Anreizsystem. Dabei zählt die Redundanz im Pool. Pooling und Intelligenz bringen Markttauglichkeit!
Mehr Speicher am richtigen Ort! In der Diskussion betonte Prof. Konstantinos Boulouchos, Institut für Energiesysteme, ETHZ, die Flexibilität von WKK-Anlagen. Sie liefern sofort Strom, wenn eine Wolke den Solarstrom abstellt. Wichtig ist eine gute Auslegung der Wärmespeicher. Laut Hans-Kaspar Scherrer, Präsident Swisspower und CEO der IBAarau, berücksichtigen die Strom-Prognosen das Bevölkerungswachstum nicht genügend. Zudem wandern die Strom-Verbrauchsspitzen vom Mittag in den Abend. Und der grösste Stromverbrauch entsteht bei einer Hochnebeldecke im Winter. Deshalb braucht es mehr Speicher. Seen sind zu weit entfernt – das Gasnetz mit WKK oder kleinen GuD dagegen wird wichtig. Da hilft, dass im Wärmemarkt viel Bewegung ist. Arealanlagen bilden ideale Voraussetzungen für WKK. Für Stephan Renz, Geschäftsführer V3E, stellt sich die Frage nach der Rolle des Gasnetzes in der Politik. Zwar ist immer mehr Biogas im Netz, aber regulatorisch wird dieses wie fossiles Gas behandelt. Das muss sich ändern! Hans-Kaspar Scherrer betonte, dass nicht nur Einfamilienhäuser Gas brauchen, sondern auch die Industrie. Wird das Gasnetz zurückgebaut, vertreiben wir die Industrie, die es schon schwer genug hat in der Schweiz. Zudem ist das Gasnetz flexibler als das Stromnetz – deshalb braucht es WKK. Eine stabile Stromversorgung ist die Basis des Wohlstands der Schweiz. ■
Das virtuelle Kraftwerk von Fleco Power ist durch Swissgrid für die Erbringung von negativer Tertiärregelleistung präqualifiziert. (Grafik: Urs Zahnd, Fleco Power AG)
Kumulierte Flexibilitäten der Fleco-Pool-BHKW. (Grafik: Urs Zahnd, Fleco Power AG)
www.v3e.ch
WKK-Technologien und deren Einsatzgebiete. Unterste Zeile, rot: Anzahl Anlagen im Versorgungsgebiet der Sankt Galler Stadtwerke. (Grafik: sgsw)
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Das Einkaufszentrum Regensdorf liegt zusammen mit dem Mövenpick-Hotel im Herzen von Regensdorf.
Hoval und Weishaupt im Einkaufszentrum Regensdorf
Energetisch ausgereizte Heizzentrale
Die drei Hoval-Warmwasserkessel mit WeishauptMonarch-Gebläsebrennern in der neuen Heizzentrale.
Die Heizzentrale des Einkaufszentrums Regensdorf – Läden, Hotel, Restaurants, Migros-Fitnesspark – war am Ende. Nun wurden die Fernheizungstemperaturen gesenkt, die Wärmetauscher in den Unterstationen angepasst und so die Leistung reduziert. Drei neue Hoval-Warmwasserkessel mit Weishaupt-Gas-Gebläsebrennern wurden eingebaut – eine knifflige Übung bei laufendem Betrieb. Martin Stadelmann
■ Letztes Jahr zeigte sich, dass die drei 3,5 MW-Hoval-Heisswasserkessel der Heizzentrale im Einkaufszentrum Regensdorf aus dem Jahre 1988 nicht mehr dicht waren. Thomas Weber, Geschäftsführer der Weber AG, Energieund Haustechnik, Watt, langjähriger Haustechnik-Betreuer des Zentrums, erhielt den Auftrag Ersatz zu planen. Ihm war sofort klar: Um Energie zu sparen, müssen die Fernheizungs-Temperaturen – die Anlage wurde mit 12 bar Druck betrieben – herunter kommen, und damit auch die benötigte Heizleistung. Man musste von Heisswasser zu Warmwasser übergehen. Das heisst: Verteildruck 6 bar, maximale Vorlauftemperatur 75 – 80 °C, Rück-
lauf 55 – 60 °C bzw. im Sommer und der Übergangszeit sind die Temperaturen noch tiefer. Dafür mussten nebst der Heizzentrale auch die Unterstationen angepasst werden. Bei den drei Wohnhochhäusern ist dies bereits geschehen; diejenigen der Läden, des Migros-Fitnessparks und des Mövenpick-Hotels werden folgen.
Erdwärme nicht möglich Als erstes klärte Weber ab, ob für die neue Heizzentrale des Zentrums Grundwasser-Wärme genutzt werden könnte. Dies erwies sich aber als unmöglich, weil die verfügbare Entnahmemenge zu knapp für eine sinnvoll dimensionierte Wärmepumpenanlage war. Zudem wäre
die Rückführung des Wassers zu kompliziert gewesen, denn für jahrelange Bewilligungsverfahren fehlte die Zeit. Hier ging es um einen Notfall – wie sehr, zeigte sich erst später … Als zweite Variante rechnete Weber ein Gasmotor-Blockheizkraftwerk plus zwei Warmwasserkessel. Da er seit vielen Jahren auch die Energieabrechnungen des Zentrums betreut, wusste er: Der vom Blockheizkraftwerk erzeugte Strom wird jederzeit gebraucht. Diese Variante stiess jedoch bei der Bauherrschaft auf wenig Gegenliebe. Man entschied sich schliesslich für eine dritte, nun realisierte Möglichkeit mit drei Warmwasserkesseln.
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Einzigartige Warmwasserkessel
Für den neu berechneten Spitzenbedarf von 5 MW wählte Weber drei Giga 3Warmwasserkessel von Hoval, mit nachgeschalteten AF-Thermokondensatoren. AF steht für Alufer; diese Kondensations-Wärmetauscher, welche die Nutzung des Brennwerts vom Gas erlauben, sind mit den gleichen AluferWärmetauschern ausgerüstet wie die bewährten Hoval Ultragas-Kessel. Die Leistung der Kessel wählte Weber so, dass je einer für einen saisonalen Einsatz passt, plus Reserve für den Fall, dass einer der Kessel ausfällt. Die Kessel wurden mit modulierenden Weishaupt Monarch-Gas-Gebläsebrennern ausgerüstet – «sehr gute Brenner», kommentiert Weber. Der Sommer-Kessel leistet 1,5 MW, der Brenner moduliert ab 430 kW. Beim Übergangskessel beträgt die Leistungsbandbreite 850 kW bis 2 MW, und der Monarch-Brenner des Spitzenkessels leistet 900 kW bis 3,15 MW. Die MSRSteuerung sorgt dafür, dass die Kessel jeweils optimal ausgelastet sind und eine O2-Regulierung über den Weishaupt-Feuerungsmanager garantiert eine optimale Verbrennung. «Wir haben somit einen Wirkungsgrad von 98 % erreicht!», freut sich Armin Heiniger, von Weishaupt AG, Geroldswil. Die Giga 3-Warmwasserkessel von Hoval sind einzigartig in ihrer Konstruktion. Diese Dreizug-Naturumlaufkessel arbeiten im Gegenstrom, das heisst: Der Rücklauf trifft auf die heissesten Abgase. Der Rücklauf-Injektor im Kessel sorgt zudem für eine schnelle Durchmischung des Rücklaufs mit dem Kesselwasser, was Spannungen und
Die Hoval-AF-Thermokondensatoren hinter den Kesseln nutzen den Brennwert des Gases.
Einbringung einer der Hoval-Warmwasserkessel noch ohne Dämmung, von oben, durch die kleine Lücke ganz hinten.
Kesselkorrosion vermindert und die Lebensdauer verlängert. Der Vorlauf verlässt den Kessel auf der Gegenseite, also hinten. Die Wendekammer hinten im Giga 3-Kessel ist mit Flossenrohren gekühlt – das hat sonst niemand. Durch den definierten Auftrieb in den Flossenrohren durchmischt sich das Kesselwasser besonders gut. Das vermeidet beim Kleinlastbetrieb kalte Zonen am Kesselboden – eine weitere Massnahme zur Lebensdauer-Verlängerung. Diese Kesselkonstruktion gestattet der Flamme des Weishaupt-Brenners auch optimalen, ungestörten Ausbrand, was sich in sehr tiefen Stickoxid-Werten niederschlägt: Liegen diese beim Sommerund dem Spitzenkessel leicht über bzw. knapp unter 70 mg/m3, erreicht der am meisten genutzte Übergangskessel Werte von 50 – 55 mg/m3 je nach jeweiliger Last – das sind sensationelle Werte in diesem Leistungsbereich und ein Beitrag zur Schonung der Umwelt.
Spezialitäten: Dämmung und Licht-Show
Die Giga 3-Kessel in Regensdorf erhielten auf Verlangen des Energiebeauftragten der Migros noch eine weltweit einzigartige Spezialität: Die Kesseltüren wurden zusätzlich nochmals wärmegedämmt. Das spart pro Jahr einige zehntausend Kilowattstunden Energie. «So etwas finden Sie weltweit nirgends!» erklärte Kesselspezialist Hans-Ulrich Minder von Hoval AG, Feldmeilen. Bei so viel Aufwand für eine auch installationsmässig (Sada, Glattbrugg) mustergültige Heizzentrale wollte Weishaupt nicht zurückstehen und spendierte den Brennern ganz spezielle, ebenfalls bisher einzigartige Schalldämmhauben. Diese sind erstmals mit einem Fenster versehen, durch welches der Brenner unter der Haube ersichtlich ist. Geht der Brenner in Betrieb, schaltet LED-Licht ein und löscht, wenn der Brenner wieder stillsteht. Fällt energetisch nicht ins Gewicht, macht aber Freude – denjenigen, die
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Die neue Gas-Druckreduzierstation.
Licht-Show: Der Weishaupt-Brenner unter dem Fenster der Schalldämmhaube.
diese «Light-Show» überhaupt zu sehen kriegen.
nung – wenige Millimeter an der unter Druck stehenden Gasleitung vorbei – nach oben gehievt wurden. Dann wurden sie auf Raupenfahrzeugen zur Bushaltestelle gebracht, wo sie auf Lastwagen umgeladen wurden. Zusätzlich kam alle zehn Minuten ein Bus, und unzählige Leute strömten vorbei. Die neuen Kessel wurden auf dieselbe Weise, nur umgekehrt, eingebracht und in
Millimeterarbeit beim Einbringen der Kessel Der Umbau der Heizzentrale begann am 21. September 2015 bei laufendem Betrieb. Einer der Heizkessel deckte den Bedarf aller Abnehmer, während die anderen beiden entisoliert und dann durch eine enge Einbringungsöff-
der Heizzentrale isoliert. «Das brauchte ausgefeilte Logistik und grosse Aufmerksamkeit – und Glück – es ist nie etwas passiert!» kommentiert Thomas Weber. Wie dringend die Sanierung wirklich war, zeigte sich, als während dieser Arbeiten der dritte, noch heizende Kessel plötzlich viel Wasser von sich gab: Eine Spezial-Equipe von Weishaupt konnte den Altersschwachen gerade noch notschweissen. Nachdem die beiden neuen Kessel installiert waren, konnte der dritte auf dieselbe Weise ausgetauscht werden. Ende Oktober 2015 war auch dies geschehen, und die neue Heizzentrale arbeitete perfekt. ■ www.hoval.ch www.weishaupt-ag.ch
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Heatworld: Vermietung von mobiler Heiztechnik Unlängst hat Coolworld Rentals AG seine Aktivitäten im Bereich der Vermietung von Heiztechnik noch weiter professionalisiert, und zwar durch Gründung einer gesonderten Geschäftseinheit: Heatworld. Stammkunden und auch neue Kunden fragen immer öfter nach Heizlösungen. Dies führte unter anderem zur Einstellung von Fachleuten auf dem Gebiet der Heiztechnik und zur Gründung einer eigenen Abteilung, die sich mit mobiler Heiztechnik beschäftigt. ■ Mit dem hochmodernen Vermietungspark ist man bei Heatworld für nahezu jede noch so umfangreiche Anfrage zu Heizlösungen adäquat gewappnet. Um schnell und aus eigenem Vorrat liefern zu können, verfügt die Firma über einen umfangreichen Mietpark mit regionalen Depots in Bern und Zürich. Breit gefächerter Einsatzbereich Mit den sofort einsetzbaren Lösungen von Heatworld kann man Schäden durch Stagnation vorbeugen. Auch bei Renovierungs- und Erweiterungsarbeiten oder beim Auswechseln einer festen Anlage kann sich eine temporäre Lösung sehr günstig auswirken, beispielsweise weil der Kosten erhöhende
Mobile Heizzentralen mit Leistungen von 3 bis 2000 kW können bei Heatworld Rentals gemietet werden.
Reto Brütsch, Countrymanager bei Heatworld Rentals Schweiz, rät: «Vermeiden Sie Engpässe oder Schäden mit dem temporären Mieten von Heizgeräten.»
Heatworld Rentals hat ein umfangreiches Programm für Industrie-Heizungen in Modulbauweise ab 5 kW.
Zeitdruck für das Projekt völlig entfällt. Heatworld liefert passgenau auf den konkreten Bedarf abgestimmte Lösungen, unter anderem für: Kapazitätsmangel, Umbau, Testaufstellungen, saisonbedingten Spitzenbedarf, Veranstaltungen, Notfälle und Störungen. Für Heatworld ist das Vermieten von Heiztechnik eine Kernaktivität. Die Dienstleistung wurde für zahlreiche Branchen bis ins Detail ausgearbeitet. Heatworld vermietet auf der Grundlage von umfassendem Service, das bedeutet, dass der Kunde sich auf eine professionelle Beratung und Realisierung verlassen kann. Von Transport und Installation bis zu 24-h-Service und Wartung vor Ort. Die Kunden erhalten immer neuste Geräte, die alle branchenspezifischen Anforderungen erfüllen. Sofortige Lieferung einer Lösung im Notfall Lässt sich eine Störung oder ein Mangel nicht schnell beheben, so muss der Installateur innerhalb weniger Stunden eine Notlösung finden. Die sachkundigen Berater von Heatworld reagieren schnell und schätzen bereits während des ersten Telefongesprächs richtig ein, was in technischer und praktischer Hinsicht die beste Lösung ist. Der wichtigste Punkt ist dann: wie schnell kann die Anlage vor Ort in Betrieb sein? So hilft Heatworld, Planungsstress einzugrenzen und
gleichzeitig die Zufriedenheit des Kunden zu gewährleisten. Heatworld verfügt über die Ausrüstung, mit der sich jedes temporäre Heizungsproblem praktisch, schnell und gleichzeitig kostengünstig lösen lässt. Dies gilt auch für temporäre Warm- und Heisswassergeräte oder Warmluftanlagen. Heatworld verfügt über ein breit gefächertes Heiztechniksortiment: • Mobile Heizzentralen • Chiller mit Wärmepumpe • Mobile Elektroheizzentralen bis 200 kW • Elektro- und Dieselheizgeräte • Klimageräte • Rooftop-Klimageräte mit Wärmepumpe • Wärmeaustauscher und Zusatzgeräte Temporäre Heizung beseitigt Zeitdruck Immer mehr Installateure kommen auch zu Heatworld, wenn sie für ihren Kunden eine temporäre Lösung benötigen, damit die Überholung oder das Auswechseln einer fest eingebauten Anlage nicht mehr unter Zeitdruck erfolgen muss . Ein wichtiger Punkt ist, dass Heatworld nie die Rolle des Installateurs übernimmt. Man beschränkt sich bewusst auf temporäre Vermietung und betreibt keinen Verkauf mobiler Wärmelösungen. Heatworld gewährleistet, dass ständig getestete, gereinigte und geprüfte Geräte den Kunden zur Verfügung stehen,
wenn es die Situation erfordert. Man ist bereit, das ganze Jahr und rund um die Uhr einspringen zu können: bei geplanten Wartungsarbeiten, Sanierungsprojekten und bei unvorhergesehenen Situationen. Ganz egal welche Situation, die Firma Heatworld ist immer im Hintergrund tätig, als Partner ihrer Kunden und nicht als Wettbewerber. Alles, was zur Vermietung gehört, wird prompt erledigt, einschliesslich der fachkundigen Installation der Mietgeräte vor Ort. Über Heatworld Rentals Heatworld Rentals ist eine Division der Coolworld Rentals AG, einem der führenden Unternehmen für mobile Energielösungen in der Schweiz mit Sitz in Neuhausen am Rheinfall und weiteren Depots in Zürich und Bern. ■ Heatworld Rentals Schweiz Tel. 0800 562 342 (gratis) www.heatworld-rentals.ch
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Lufterhitzer – robust, stapelbar, im neuen Design ■ Mobil in Time Lufterhitzer AH 20, AH 45 und AH 60 bewähren sich nahezu täglich in der Baubeheizung, bei der Bautrocknung sowie bei der Beheizung von Events. Ihre bisherige Konstruktion war bereits auf die Anforderungen im Mieteinsatz zugeschnitten. So standen Mobilität und Strapazierfähigkeit immer schon im Fokus. Mit dem neuen Design konnte die Praxistauglichkeit nun insgesamt weiter verbessert werden. Im Mittelpunkt ist nach wie vor ein umlaufender, robuster Schutzrahmen. Dieser verspricht optimale Sicherheit während des Transports und schützt den Lufterhitzer vor Beschädigungen. Hinsichtlich einer flexiblen Aufstellung vor Ort lassen sich die Geräte ganz einfach und bequem schieben oder ziehen. Die Heizgeräte sind ausserdem einwandfrei stand- und kippsicher. Dass sich die neuen Luftheizapparate besonders gut und sicher stapeln lassen, ist ein Pluspunkt für die platzsparende Lagerung wie
rungen für alle Leistungsgrössen. Im Mieteinsatz übernimmt Mobil in Time den Komplett-Service vom persönlichen Beratungsgespräch über die Montage und Inbetriebnahme der Geräte bis hin zur Betreuung während der gesamten Mietdauer. Beim Kauf gewährt Mobil in Time 5 Jahre Garantie. ■ Mobil in Time AG Tel. 0848 201 201 www.mobilintime.com
Kostengünstige Lagerung: Mobil in Time Lufterhitzer lassen sich besonders einfach und sicher stapeln.
auch im vielseitigen Einsatz. Für die praktische Wandmontage z. B. auf stark frequentierten Baustellen, bietet das umfangreiche Zubehörprogramm neben Schläuchen und Raumthermostat auch Wandhalte-
Plug and Play: einfacher, schneller Anschluss an das bestehende Verteilsystem oder in Kombination mit mobilen Heizzentralen.
Energiedach für Wärme und Strom ■ Das Elektra-Energiedach versorgt das Haus mit Solarstrom oder Solarwärme. Da in den meisten Gebäuden Strom und Wärme gebraucht wird, ist eine Kombination von Solarstrom und Solarwärme ideal. Häufig wird jedoch nur eine Technologie realisiert. Die Solarzellen auf dem Dach wandeln Licht in
Strom um. Der erzeugte Strom wird über einen Wechselrichter für den Verbraucher nutzbar gemacht. Der Strom kann schliesslich selber verbraucht oder ins Netz eingespeist werden. Zusätzlich können Sonnenkollektoren auf dem Dach installiert werden, welche die Sonnenstrahlung
in Wärme umwandeln. Diese Wärme wird im Boiler oder Kombispeicher eingelagert und kann für Warmwasser und Raumheizung genutzt werden. Die EnergiedachMontageschienen können wie Dachlatten montiert werden. In dieses System werden die Energiedachkomponenten eingelegt.
Das Energiedach-Laminat für Solarstrom besteht aus monokristallinen Hochleistungszellen. Das Solarglas bietet einen hohen Widerstand gegen Hagel. Seine Antireflexbeschichtung sorgt für einen noch besseren Wirkungsgrad. Ein Energiedach-Kollektor für Solarwärme kann zusätzlich eingebaut werden. Dieser wurde speziell für das Energiedach entwickelt und weist deshalb exakt dasselbe Rastermass auf wie die Energiedach-Laminate. Die Blindmodule (Alu-VerbundPlatten) werden objektspezifisch auf Mass geschnitten. Auf diese Weise werden Anschlüsse an Fenster, Lukarnen und Kamine etc. möglich, ohne dass die gleichmässige, symmetrische Fläche und die farbliche Einheit des Daches gestört werden. ■ Soltop Schuppisser AG Tel. 052 397 77 77 www.soltop.ch
Kurt Göggel, Photovoltaik Produktmanager, erklärt das Elektra Energiedach von Soltop.
Die Soltop-Duraklick-Flachdachsysteme überzeugen durch Hochleistungsmodule guter Qualität, durch clevere Montagesysteme, komplettes Zubehörangebot und umfassende Dienstleistungen bei Planung, Montage und Service.
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Gas-Brennwertgerät mit Systemkompetenz ■ Buderus bringt mit dem wandhängenden Gas-Brennwertgerät Logamax plus GB192i eine moderne und flexible Heiztechniklösung für Ein- und Mehrfamilienhäuser in den vier Leistungsgrössen 15, 25, 35 und 45 kW auf den Markt. Der Systemexperte Buderus führt mit der Titanium Linie eine komplett neuartige Heizungsserie in modularer Bauweise ein. Herausragend ist dabei das innovative Baukonzept, das dem Heizungsfachmann einen deutlich besseren Zugang zu den einzelnen Komponenten ermöglicht. Eine bis ins Detail durchdachte Komponentenanordnung schafft verlässliche Orientierung und optimiert Service und Montagezeiten. Mit der Titanium Linie bietet Buderus ausserdem fortschrittliche Servicemöglichkeiten dank einer integrierbaren Online-Schnittstelle. Fachhandwerker können so die Heizungsanlagen ihrer Kunden mit der innovativen Portallösung Buderus Control Center ConnectPRO vernetzen: Im Fall einer Störung wird diese erkannt und es werden mögliche Ursachen angezeigt. Benötigte Ersatzteile können so beschafft und gleich zum Kunden mitgenommen werden. Die soliden Glasfronten machen die qualitativ hochwertige Buderus-Systemtechnik auch im Design erlebbar. Anschlüsse kompatibel Buderus stellt mit der Neuheit einmal mehr seine Systemkompetenz unter Beweis: Alle Anschlüsse sind kompatibel zu den seit 1995 hundertausendfach verkauften Buderus Vorgängerprodukten
Buderus bietet das Gas-Brennwertgerät Logamax plus GB192i im Titanium Glas-Design mit schwarzer und weisser Front an.
Für effizienten Service sind alle Bauteile des Logamax plus GB192i bequem von vorne zugänglich. (Bilder: Buderus)
– damit eignet sich das Gerät sehr gut zur Modernisierung. Vorlauf-, Rücklauf-, Gas- und Abgasanschluss des Logamax plus GB192i befinden sich exakt an denselben Positionen wie bei den Vorgängerprodukten Logamax plus GB112, GB142 und GB162. Das spart Zeit beim Austausch. Nach Entfernen der Front-
haube sind die elektrischen Anschlüsse, der Wärmetauscher und alle weiteren wichtigen Komponenten direkt von vorne zugänglich. Schnell geht auch die Einstellung der Gasart, denn dazu muss lediglich eine Schraube gelöst und die zugehörige Einstellschraube in die entsprechende Position gedreht werden.
Veredelte Oberfläche Im Inneren arbeitet ein bewährter, millionenfach verkaufter ALU-GussWärmetauscher. Seine ALU-PlusOberflächenveredelung verringert Schmutz- und Verbrennungsrückstands-Ablagerungen. So reduziert sich der Reinigungsaufwand und die Reinigungsintervalle werden länger. Auf den Wärmetauscher gibt Buderus zehn Jahre Garantie. ■ Buderus Heiztechnik AG Tel. 061 816 10 10 www.buderus.ch
www.buderus-zukunft.ch
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Luft-Wasser-Wärmepumpe mit integrierter Lüftung ■ Die Geräte der LWZ-Baureihe sind kompakte Multitalente und vereinen vier Funktionen in einem Gerät: Heizen, Lüften, Kühlen und Warmwasser aufbereiten. Das 4in-1-Gerät zur Innenaufstellung bietet eine energiesparende Invertertechnik für mehr Heizleistung, eine Lüftung mit bis zu 90 % Wärmerückgewinnung und ist sogar kombinierbar mit einer Solar- oder Photovoltaikanlage. Zentrale Lüftungssysteme steigern den Komfort, senken die Heizenergiekosten und schützen wirksam die Gebäudesubstanz. Dabei werden die Abluft und die Zuluft zentral durch das Gerät aus den einzelnen Räumen abgesaugt beziehungsweise zugeführt. Darüber hinaus sorgen Integralsysteme zusätzlich für ein warmes Zuhause und warmes Wasser. Das Gerät LZW-504 ist neu mit einem drehzahlgeregelten Inverter-Verdichter erhältlich und eignet sich somit auch für den Einsatz bei grösserem Wärmebedarf bis 5 kW. Dank der integralen Inverter-Technologie lässt sich die Leistung fle-
xibel an den effektiven Wärmebedarf anpassen. Das Gerät ist maximal effizient, braucht wenig Strom, ist sehr leise im Betrieb und kann auch bei tiefen Aussentemperaturen Warmwasser optimal aufbereiten. Geeignet für Minergie Hinter der stabilen und schalloptimierten Front befindet sich ein 235-Liter-Warmwasserspeicher. Das Gerät eignet sich sowohl für Neubauten als auch für modernisierte Gebäude sowie Objekte mit einem mittleren bis höheren Energiebedarf (Einfamilienhäuser, Terrassenhäuser). Es ist geeignet für die Standards Minergie, MinergieP, Passivhaus sowie die Passivhaus-Zertifizierung. ■ Stiebel Eltron AG Tel. 056 464 05 00 www.stiebel-eltron.ch Josef Arnold zeigt das neue Gerät der LWZ-Baureihe von Stiebel Eltron. Diese Modelle vereinen vier Funktionen in einem Gerät: Heizen, Lüften, Kühlen und Warmwasser aufbereiten. (Bild: Andreas Walker)
Fussboden-Heizkreisverteiler mit automatischem Thermostat-Ventil ■ Mit Dynacon Eclipse ist von der Marke IMI Heimeier ab Herbst ein Fussboden-Heizkreisverteiler mit integrierter automatischer Thermostat-Ventiltechnik der neuen
Generation Eclipse erhältlich. Dafür wurde die weiterentwickelte, nun besonders kompakte und präzise automatische Durchflussregelung für Volumenströme bis 300 Liter
Der Fussboden-Heizkreisverteiler Dynacon Eclipse der Marke IMI Heimeier integriert die neue Generation Eclipse der automatischen Thermostat-Ventiltechnik komplett im Rücklauf; im Vorlauf eine Durchflussanzeige pro Heizkreis zur Funktionskontrolle.
pro Stunde (l/h) optimiert und mit einem Thermostat-Oberteil für Fussboden-Heizkreisverteiler kombiniert. Die komplette AFC-Technologie ist nun im Heizkreisrücklauf integriert. Dies ermöglichte im Vorlauf die zusätzliche Einbindung einer Durchflussanzeige pro Heizkreis zur Funktionskontrolle. Sie zeigt auf einen Blick, dass die einmal für jeden Heizkreis eingestellte Durchflussmenge kontinuierlich angepasst und eine Überversorgung der Nachbarkreise verhindert wird. Das vereinfacht die Inbetriebnahme merklich. Es erfolgt ein automatischer hydraulischer Abgleich, ohne dass komplexe Berechnungen oder zeitintensive, wiederholte Durchflusseinstellungen durchgeführt werden müssen. Kein Ärger nach Wartung Der innovative Verteiler ist für einen Durchfluss zwischen 30 und 300 l/h pro Heizkreis ausgelegt. Der neue Aufbau sorgt dafür, dass die erforderliche Durchflussmenge lediglich ein einziges Mal während der Inbetriebnahme – im Neubau ebenso wie im Rahmen einer Sanierung –
eingestellt werden muss. Dies erfolgt mithilfe eines Werkzeugs oder Schlüssels stufenlos, direkt in Liter pro Stunde. Die Voreinstellungen bleiben auch nach einer individuellen Absperrung der einzelnen Heizkreise im Vor- wie im Rücklauf erhalten. Hierdurch kann nach Reparatur und Wartung des Systems die Wieder-Inbetriebnahme einfacher und schneller durchgeführt werden. Eignungsbereich Aufgrund seiner zuverlässigen automatischen Durchflussregel-Funktion eignet er sich insbesondere für den Einsatz in Bestandssystemen mit hydraulischen Problemen, für die keine Berechnungs- und Revisionsunterlagen vorliegen oder in denen die Heizkreislängen bzw. der Verlegeabstand unbekannt sind. ■ IMI Hydronic Engineering Switzerland AG Tel. 061 906 26 26 www.imi-hydronic.com
Energie | Wärme | Strom | Produkte
Energiespeicher WES von Weishaupt Die Weishaupt-Energiespeicher WES 660-A und 910-A verfügen über eine hohe Serienausstattung. Dazu zählen etwa die hochwirksame ZweikomponentenWärmedämmung Isodual, die patentierte Thermo-Einschichtsäule sowie das Warmwasser-Durchfluss-System. ■ Dann aber auch die Anschlüsse für Gasoder Ölbrennwertsysteme mit Bypass-Funktion, mehrere Zusatz-Anschlussmöglichkeiten (Fremdwärme, Elektroheizung) sowie mehrere Tauchhülsen mit exakt definierten Positionen. Der innovative Weishaupt Energiespeicher kann die Wärme aus mehreren Quellen verwerten (Festbrennstoffkessel, Wärmepumpe, Elektroheizung etc.). Er sorgt für die ideale Wärmeverteilung und bietet darüber hinaus eine hygienisch beispielhafte Warmwasserleistung. In einem spiralförmig angeordneten, nickelfreien Edelstahlwellrohr wird frisches Wasser strömend erwärmt. Da infolge des vielfachen Wasseraustauschs und in Anbetracht der Strömungsgeschwindigkeit kaum Stagnation stattfindet, sind die Hygienevoraussetzungen beispielhaft. Neben der Frische bietet das System eine hohe Warmwasserleistung. Die patentierte Thermo-Einschichtsäule hat die Funktion eines Wärmeleitsystems; mehrere Thermo-Schleusen in unterschiedlich angeordneten Positionen stellen eine methodische Wärmeverteilung innerhalb des Energiespeichers sicher. Dabei wird immer zunächst der obere Behälterbereich mit Energie versorgt, sodass innerhalb kürzester Zeit Wärme für die Heizung und die Trinkwassererwärmung zur Verfügung steht. Die Thermo-Einschichtsäule mit integrier-
tem Solarwärmetauscher wirkt ausschliesslich nach physikalischem Prinzip, es werden keine mechanischen Einbauten oder externe Wärmetauscher benötigt. Diese Betriebsweise schafft beste Voraussetzungen für eine lange Nutzungsdauer. Die Zweikomponenten-Wärmedämmung Isodual mit 100 mm sorgt dafür, dass der Solarertrag effektiv bewahrt bleibt. Die Innenschicht besteht aus 20 mm Polyestervlies, das sich an die Behälterwand anschmiegt und Luftzirkulationen vermeidet. Die Aussenschicht ist aus 80 mm gekeiltem Neopor mit einem hervorragenden Lambda-Wert von 0,032 W/m·K. Zur einfachen Montage ist die Wärmedämmung in drei Segmente aufgeteilt, die über Schnellverschlüsse verbunden werden. Design-Abdeckungen für die Schnellverschlüsse sorgen für eine ansprechende Optik. ■ Weishaupt AG Tel. 044 749 29 29 www.weishaupt-ag.ch
Speicherinhalt Energiespeicher WES 910-A: 855 Liter Heizungswasser und 46 Liter Trinkwasser im Edelstahlwellrohr.
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Lüftung | Klima | Kälte |
Trox Hesco veranstaltete im September eine Hausmesse im Werk Rüti ZH
Auf dem Werkgelände hören, sehen und kulinarisch geniessen Angesichts des Übermasses an Informationen an riesigen Branchenmessen und im Internet will der Lüftungskomponentenhersteller Trox Hesco seine Kundschaft ganz persönlich ansprechen. Besucher erlebten in einer kleinen Hausmesse im Werk Rüti auf vielfältige Art und Weise Kompetenzen und Engagement der Belegschaft des Unternehmens.
solcher Durchlässe rasch nach Kundenwunsch auszuführen und an den Installationsort zu bringen. Nach dem Rundgang wurden die Gäste durch Trox Hesco Schweiz-Geschäftsführer, Christian Frei, begrüsst. «In har-
Manuel Fischer
■ Wer Ausserordentliches leistet, will auch ganz besonders wahrgenommen werden. Diesem Grundsatz folgte der Lüftungsanlagebauer Trox Hesco Schweiz AG. Das Unternehmen lud anfangs September Kunden und Partner zu einer Veranstaltung auf dem Werkgelände, welche die verschiedenen Sinne des Menschen gleichzeitig ansprach. Die Trox-Hesco-Belegschaft erläuterte in ihrer Werkschau auf eindrückliche Weise, dass Fertigkeit, Leidenschaft für die Qualität und Erfahrung in die Entwicklung und Herstellung der Produkte fliessen. Die Besucher wurden auf einem attraktiven Betriebsrundgang durch die Produktionshallen in Rüti ZH geführt. Dabei konnten sie sehen, welche Produkte und Systeme Trox Hesco herstellt und wie und wo sie hergestellt werden. Bei jeder Station erläuterte ein Mitarbeitender mittels eines Kurzvortrags das Produkt sowie dessen Herstellung. Der Rundgang führte die Messebesucher durch die gesamte Produktion. Neben den bekannten Produkten wie Lüftungsgitter, Wohnungslüftungsboxen, VAV-Regler, Brandgas- und Lüftungsventilatoren, Brandschutzklappen und Luftauslässen wurden auch neue Systeme, wie die druckoptimierte VAV-Regelung auf eindrückliche Art und Weise im werkeigenen Akustik- und Strömungslabor erklärt.
Neuheiten aus der Konzern-Boutique Ebenso konnten die Besucher Neuheiten bestaunen wie etwa das frei konfigurierbare energieeffiziente Klimazentralgerät Trox-X-Cube. Mess-, steuerungs- und regelungstechnisch funktioniert das Gerät auf Feldbus-Basis mit deutlich reduziertem Verdrahtungsaufwand und gilt als einfach montierbar, ist einfach zu warten und zu reinigen.
Die Besucher wurden auf einem Betriebsrundgang durch die Produktionshallen in Rüti ZH geführt. Bei jeder Station erläuterte ein Mitarbeitender mittels eines Kurzvortrags das Produkt sowie dessen Herstellung.
Silvio Besio, Produktmanager Lufttechnik, der im Hause als wandelndes Betriebsgedächtnis gilt, führte den Besuchergruppen die Trends bei den Lüftungsdurchlässen vor Augen, die auch etwas über die gestalterischen Vorlieben in der Innenarchitektur von Jahrzehnt zu Jahrzehnt verraten: «Deckenlamellen-Durchlässe, Dralldurchlässe, Linear- und Konvektorgitter hatten ihre Auf- und Ab-Phasen.» Zurzeit hoch im Kurs sind Quellluftdurchlässe, die sich durch ein gleichförmiges Strömungsprofil und eine verkleinerte Nahzone auszeichnen. Zudem ist Trox Hesco in der Lage, Sonderausführungen
Das Werk Rüti, gilt bei Trox konzernweit als edle «Boutique» für besondere Aufgaben.
ten Zeiten für die Schweizer Industrie ist ein klares Bekenntnis unseres deutschen Mutterkonzerns zu unserem Produktionsstandort ein Argument, das wir auch nach aussen tragen wollen», sagte Frei. Das Werk Rüti gilt konzernweit als «Boutique» für besondere Aufgaben, arbeitet vorab für die Schweizer Kundschaft und ist in der Lage, indivi-
Lüftung | Klima | Kälte |
Metallbearbeitung als genetischer Code Jedes Gebäude, jeder Raum hat seine speziellen klimatischen Bedingungen. Die Menschen, die sich in diesen Räumen aufhalten, erwarten optimale Luftverhältnisse. Als Systemanbieter im Fachgebiet «Komponenten für Lüftungs- und Klimaanlagen» sorgt Trox Hesco Schweiz AG für bessere Luft. Die Trox-Gruppe hat sich mit qualitativ hochwertigen, ästhetischen und bis ins Detail funktionellen Produkten weltweit einen exzellenten Ruf erarbeitet. Um sich auch für die Zukunft fit zu halten, rückt die perfekte Dienstleistung über die ganze Wertschöpfungskette hinweg als Trumpfkarte immer mehr in den Vordergrund; von minuziöser Analyse und professioneller Auswertung über kreative Planung bis zur individuellen Lösung. Ein Blick ins firmeneigene Museum beweist: Die professionelle Metallbearbeitung steckt quasi im genetischen Code des regional verankerten Unternehmens. Eindrückliche Firmengeschichte Die Trox Hesco Schweiz geht zurück auf die im Jahr 1863 gegründete H. Hess & Cie. Eine Schlosserwerkstatt wurde durch den Gründer Rudolf Hess in Edikon (Gemeinde Dürnten) eingerichtet und in Betrieb genommen. Das Fabrikationsprogramm: Baubeschläge und Eisenwaren. 1873 folgte der Erwerb der Liegenschaft im Pilgersteg in Rüti. Hier wurden eine Stanzerei, Schlosserei, Schleiferei und eine mechanische Werkstatt eingerichtet und mit der Produktion von mit Kohle beheizten Bügeleisen begonnen. Zur Produktepalette gehörten u. a. maschinell hergestellte Schuhnägel (1875 bis 1959), aber auch Skibindungen (Marke «Hespi»). 1950 begann schliesslich die Fabrikation von Lüftungszubehör. Strömungs- und Akustiklabor Trox Hesco bietet in ihren Laborkammern auch Strömungs- und Akustikmessungen für Dritte an. Schallemissionen so unterschiedlicher Geräte wie Küchenmixer, Waschmaschinen oder Industriestaubsauger werden dort gemessen.
Bei einem feinen Apéro riche konnten sich die Besucher untereinander und mit den Trox-Hesco-Mitarbeitenden unterhalten und Kontakte knüpfen.
Geschäftsführer Christian Frei: «In harten Zeiten für die Schweizer Industrie ist ein klares Bekenntnis zum Produktionsstandort in der Schweiz ein Argument, das wir auch nach aussen tragen wollen.»
duelle Anpassungen an Standardprodukten sehr rasch vorzunehmen. Nach einem fulminanten Vortrag zu Begriffen wie «Zeit haben», «sich Zeit nehmen» und «Zeitmanagement» durch den Gastreferenten Lothar Seiwert folgte der kulinarische Teil des Anlasses. Bei einem feinen Apéro riche konnten sie die Besucher untereinander und mit den Trox-Hesco-Mitarbeitenden unterhalten und Kontakte knüpfen. Speziell dabei waren die Kellnerinnen der «komischen Art», welche sich unbemerkt und ohne Wissen der Gäste bestens im Team des Caterings integriert
In diesem Labor bietet Trox Hesco auch Schallmessungen für Dritte an.
und für manchen erheiternden Augenblick gesorgt haben. ■ www.troxhesco.ch
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Lüftung | Klima | Kälte |
Ein Geruchsfilter, der sich selbst reinigt! werden die Gerüche neutralisiert. In regelmässigen Zeitabständen wird der Katalysator automatisch in Betrieb genommen, um eine permanente Neutralisierung des Filtermaterials zu gewährleisten. Wartungs- und geruchsfrei Wo bei herkömmlichen Umluftfiltern bereits nach zwei bis drei Jahren die Aktivkohle oder sogar der gesamte Filter getauscht werden muss, ist der permalyt® somit dauerhaft wartungsfrei. Das geprüfte und zertifizierte Umluft-Filtersystem kann bei allen berbel UmluftDunstabzugshauben von Wesco eingesetzt werden und ist seit April
LuftDruck: Das 4. VentilatorenSymposium ■ Alle zwei Jahre präsentieren die Werks-Spezialisten des Weltmarktführers ebm-papst AG in konzentrierter Form den neusten Stand der Ventilatorentechnik. Ein Nachmittag für Fachleute, der beruflich und geschäftlich Vorteile verschafft. Die Themen im Überblick: • Weltneuheit: Die neuen effizienten Axialventilatoren • Weltneuheit: CO2-Abscheidung aus der Luft • Energieeffizienz gesamtheitlich betrachtet • Energie und Mobilität, Resultate aus der Forschung • Wohnraumlüftung und Radialventilatoren: Neue Ideen/Ansätze Mehr zu den Referaten findet sich auf dem Tagungsprogramm. Datum/Ort: Donnerstag, 27. Oktober 2016, 12.45 Uhr (Stehlunch) bis ca. 17.30 Uhr. Ort: Technorama, 8404 Winterthur Anmeldund/Tagesprogramm: www.ebmpapst.ch
Die zum Einsatz kommenden Filtermatten bestehen aus einem einzigartigen Spezial-Aktivkohlenblock mit hervorragenden Eigenschaften zur Bindung der Geruchsmoleküle.
■ Ab April 2016 beginnt in der Schweiz eine neue Zeitrechnung bei Umluftfiltern: Mit permalyt® lancierte Wesco sein neues und zum Patent angemeldetes Filtersystem für berbel-Dunstabzugshauben. Wie schon bei der Zentrifugalabscheidung standen wieder Prozesse aus der Natur Pate für die Idee zur technischen Umsetzung des permalyt®. Das in der Natur zur Umwandlung häufig vorkommende Prinzip der Thermokatalyse haben sich die Techniker und Ingenieure der Wesco-Gruppe in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Instituten zum Vorbild genommen, um einen Umluftfilter zu schaffen, der regelmässig, dauerhaft und zuverlässig störende Gerüche in reine Luft umwandelt. Filtermatten aus Aktivenkohlenblock Die zum Einsatz kommenden Filtermatten bestehen aus einem bislang in der Küchenlüftung einzigartigen Spezial-Aktivkohlenblock mit hervorragenden Eigenschaften zur Bindung der beim Kochen anfallenden Geruchsmoleküle. Durch das thermokatalytische Verfahren
permalyt® ist ein innovativer Umluftfilter, der regelmässig, dauerhaft und zuverlässig störende Gerüche in reine Luft umwandelt.
2016 erhältlich. Der permalyt® Geruchsfilter ist TÜV-zertifiziert. Dieses Zertifikat garantiert dem Umluftfilter permalyt® eine durchschnittliche Geruchsbindung von über 90 % über die gesamte Lebensdauer. ■ WESCO AG, Küchenlüftung Tel. 056 438 10 10 www.wesco.ch
Lüftung | Klima | Kälte | Produkte
Axial-Mitteldruckventilatoren für Höchstleistungen ■ Die neuen Axial-Mitteldruckventilatoren AMD/AMW von Helios Ventilatoren transportieren das Know-how des Lüftungsspezialisten in die vielfältigsten Einsatzbereiche. Mit Baugrössen von 225 bis 400 mm Durchmesser, Förderleistungen bis zu 32 000 m³/h und sehr hohen Druckziffern bis 1400 Pa, erlauben die neuen Mitteldruckventilatoren höchste Volumenströme auf engstem Raum. System aus Laufrad und neuartigem Nachleitrad Die neue AMD/AMW-Baureihe zeichnet sich durch eine innovative Aerodynamik und Motortechnologie aus. Nach neuesten wissenschaftlichen Standards und mit mo-
Mit Förderleistungen bis zu 32 000 m³/h und sehr hohen Druckziffern bis 1400 Pa entspricht die Axial-Mitteldruckventilatoren-Baureihe höchsten Anforderungen der Lüftungstechnik.
dernsten Simulationsmethoden entwickelt, erfüllen die neuen Mitteldrucklaufräder mit fester Anstellung höchste Anforderungen auf höchstem aerodynamischem und werkstofftechnischem Niveau. Bei den Axial-Mitteldruckventilatoren von Helios kommt ein neuartiges gekoppeltes System aus Laufrad und Nachleitrad zum Einsatz. Durch die gemeinsame Entwicklung und die von Grund auf durchdachte Konstruktion werden Wirkungsgrade von über 90 % erzielt. Die Kombination aus Kunststofflaufrad mit perfekt integrierter Anströmgeometrie, Nachleitrad mit maximaler Druckrückgewinnung und speziell abgestimmter, spannungssteuerbaren Motoren sorgt für sehr hohe Systemwirkungsgrade. Energieeffizient und leise Durch die Kombination aus Laufrad und Nachleitrad werden hohe Druck- und Volumenziffern bei gleichzeitig kleinsten Abmessungen erreicht. Somit sind die AMD/AMW mit geringem Platzbedarf einbaubar, die Baukosten können auf niedrigem Niveau gehalten werden. Gleichzeitig erzielen die Axial-Mitteldruckventilatoren durch die neue Laufrad-Konstruktion eine merkliche Geräuschreduktion von bis zu 50 % im Vergleich zu herkömmlichen Ventilatoren dieser Bauart. Die AMD/AMWBaureihe erfüllt die gültigen ErP-Mindestanforderungen an die Energieeffizienz problemlos, nach heutigem Stand auch über das Jahr 2020 hinaus. Einsatz im Brandschutz-Bereich Insgesamt umfasst das komplette AMDProgramm von Helios Ventilatoren über 300 Typen in 12 Baugrössen mit bis zu 113 000 m³/h. Darüber hinaus zeichnen sich die Axial-Mitteldruckventilatoren durch das breite Einsatzgebiet in der professionellen Lüftungstechnik aus. In Rauchschutz-Druckanlagen, Garagen-Lüftungsanlagen oder Entrauchungsanlagen von z. B. Flughäfen oder Einkaufszentren sorgt die B AMD-Baureihe innerhalb oder ausserhalb des Brandraumes für freie Sicht. In den Temperaturklassen F300 und F400 sind die B AMD auch für den Einsatz in maschinellen Rauchabzugsanlagen geeignet. ■
Das optimal abgestimmte System aus Kunststofflaufrad und neuartigem Nachleitrad sorgt für beste Wirkungsgrade. (Werkbilder: Helios Ventilatoren)
Helios Ventilatoren AG 8112 Otelfingen Tel. 044 735 36 36
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Citizen-M-Hotelgruppe mit durchdachtem Raumautomations-Konzept
Die Behaglichkeit des Gastes memorisiert Für die noch junge Hotelkette citizenM hat Saia Burgess Controls (SBC) in Kooperation mit «Regel Partners» ein integriertes Raumautomationssystem entwickelt, mit dem HLK-Anwendungen, Licht, Beschattung und selbst das TV-Programm übers Tablet geregelt werden können. Am Flughafen Schiphol in Amsterdam wurde 2008 das erste Haus mit diesem technisch hochwertigen Standard eröffnet. Quelle: Saia-Burgess Controls AG
■ Das Umdenken fängt schon bei der Ankunft an: Anstatt an der Rezeption anzustehen, stehen den Gästen der citizenM-Hotels Terminals für den selbstständigen Check-In zur Verfügung. Der funktionelle Dreh- und Angelpunkt in den modern ausgestatteten Räumen ist ein Tablet. Damit werden nicht nur Licht und Klimatisierung geregelt, sondern auch Jalousien und TV. Über standardisierte Schnittstellen aus Funk- und Kabelverbindung übernimmt die von SBC mitentwickelte Raumbox die Verantwortung für die komplette Automation des Raumes. Neben den normalen Anwendun-
gen, die zum Wohlbefinden des Gastes beitragen, werden als netter Nebeneffekt gleichzeitig alle Einstellungen, die der Gast an der Regelung des Raumes vornimmt, für seinen nächsten Aufenthalt in einem citizenM-Hotel gespeichert.
Einfache Installation und Pflege Raumboxen sind generell vor allem für Projekte geeignet, die im HardwareAufbau identisch und in der SoftwareApplikation ähnlich sind. Daher eignen sie sich besonders für den Einsatz in Bürogebäuden, oder – wie im vorliegenden Fall – für Hotelanwendungen. Die Boxen werden nach Anforderungen «steckerfertig» gebaut, vorkonfiguriert und ausgerüstet mit einer zuverlässigen SPS-Steuerung (PCD1.M2120). Dank farblichen Markierungen an den Steckbuchsen der Box bleibt die Pflege für den Betreiber einfach. Die ganze Box kann bei Funktionsproblemen schnell und fehlerfrei im «Plug & Play»-Prinzip ausgetauscht werden. Auch der Anschluss an das technische Netzwerk ist unkompliziert. Über einen einzelnen Standard RJ-45-Ethernet-Stecker wird die Box an den Etagen-Switch angebunden und schliesslich in die Regelung mit integriert. Durch ein intelligentes Adressmanagement werden die Daten der Box direkt nach der Installation für den übergeordneten Zugriff verfügbar. In dieser Form vorkonfigurierte Raumboxen ersparen dem citizenM-Hotel enorme Betriebskosten. Die vorkonfigurierten Einstellungen der Raumbox sorgen für einen optimierten Energieverbrauch und dank schneller Austauschbarkeit auch für eine bessere Kalkulation der Betriebsaufwände. Ein zusätzliches Aufgebot von teuren, externen Spezialisten reduziert sich dadurch auf ein Minimum oder entfällt ganz.
Intuitive Bedienung Auf dem Tablet sind verschiedene Lichtstimmungen hinterlegt, auch kombiniert mit Jalousien und TV.
Die gesamte Hoteldienstleistung – vom Weckruf über das Entertainment mit Radio/TV bis hin zur Raumautomation
Jedes Zimmer ist mit einem Tablet ausgestattet, mit dem der Gast Licht, Temperatur, Jalousien und TV regelt.
– läuft auf einem zentralen Bediengerät (Tablet) zusammen. Das durchdachte hochwertige Bedienkonzept gibt dem Gast einen klaren Überblick über die angebotenen Möglichkeiten und stellt eine intuitive Bedienung sicher. Anwendungen sind dabei vielfältig kombinierbar. Zur Veränderung der Raumstimmung ist z. B. eine voreingestellte Lichtfarbe mit Helligkeit für Business, Kino oder Entspannung hinterlegt. Durch die Integration von Temperatur, Licht und Jalousie sind auch situative Szenarien einstellbar: So wird beispielsweise zur gewünschten Weckzeit die Raumtemperatur erhöht und die Jalousien auf ein bestimmtes Niveau gefahren. Zur Optimierung der Energieeffizienz wird der gesamte Raum auf diese integrierte Art und Weise gesteuert. Wenn ein Gast den Raum verlässt, werden die Jalousien automatisch geschlossen. Damit wird der Raum nicht aufge-
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heizt und beim nächsten Gast unnötig wieder heruntergekühlt. Zudem erlaubt der Betrieb über eine einzige Netzwerkplattform eine einfache Steuerung und Überwachung der Geräte. Trendanalysen, Verbräuche und Statistiken, die vom System bereitgestellt werden, helfen dem Hotel, die Betriebskosten und damit die Energie in einem optimalen Bereich zu halten.
Intuitive Verständlichkeit der Steuerung
Self-Check-In im citizenM, Amsterdam anstatt an der Rezeption anzustehen.
Die Raumbox von SBC ermöglicht eine moderne Raumautomation.
Diese Hotelanwendung wurde speziell für die Bedürfnisse von citizenM angefertigt. Doch durch die Verwendung offener Technologie können solche Lösungen ebenfalls für andere Anwendungen genutzt werden. Sowohl der Aufbau der Raumbox, als auch die Navigation der Bedientablets in den Hotelzimmern folgt einem einfachen und logischen Aufbau. Eine derart integrierte Regelung des Raumes trifft die Erwartungen der Raumnutzer, ohne sie zu überfordern. Die verwendete Symbolik ist allgemein verständlich und wird auch kulturell unterschiedlichen Vorstellungen gerecht. Mit der Raumbox-Lösung von SBC entstand für das Hotel eine einzigartige Lösung, die mit Saia PCD®-Technik komplett über weltweit offene IP-Standards kommuniziert. Auch weitere Hotels von citizenM, die sich momentan in Planung befinden, werden künftig mit dieser Art von Raumautomation betrieben. ■ www.saia-pcd.com
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Gebäudeautomation | Produkte
Neurobat NOL: für weniger CO2 und Reduktion der Heiz- und Energiekosten
Reduktion von Energiekosten in kommerziellen Liegenschaften Die innovativen Zusatzgeräte für Heizungsanlagen in Geschäftsliegenschaften verbessern die Energiebilanz markant. Insbesondere in Büround Verwaltungsgebäuden. Die Anbindung der Online-Energiesparlösung erfolgt über analoge oder digitale Schnittstellen. ■ Das Schweizer Hightech-Unternehmen Neurobat AG erweitert ihr Sortiment um eine zusätzliche Produktelinie: NOL. Die neue Online-Produktelinie (NOL) gilt als äusserst innovativ und eignet sich insbesondere für kommerzielle Liegenschaften wie Büro- und Verwaltungsgebäude. Dank der mehrfach ausgezeichneten Spitzentechnologie reduzieren die NOL-Produkte den Energieverbrauch von neuen oder bestehenden Heizungsanlagen auf einfache Art und Weise. NOL sorgt für eine Reduktion von bis zu 28 % der CO2-Emissionen und erhebliche Einsparungen der Energiekosten. Nachdem sich bereits das Neurobat-Produkt NiQ (siehe Fachbeitrag in HK-GT 12/14, S. 14 – 15) für mehr Energieeffizienz in Ein-familienhäusern auf dem Markt durchgesetzt hat, tritt Neurobat AG mit NOL in den Markt für kommerzielle Liegenschaften ein. CEO Stephen Neff ist überzeugt, dass die neuen technologisch fortschrittlichen Produkte ein gewaltiges
Marktbedürfnis abdecken: «CO2-Emissionen zu reduzieren, ist sowohl für kleinere, mittlere als auch grössere Unternehmen ein wichtiges Anliegen. Mit der NOLTechnologie in unseren Produkten ist eine CO2-Reduktion ohne Einschränkungen von Benutzerkomfort möglich – und dies bei einer äusserst kurzen Payback-Dauer und sehr tiefen Investitionskosten. Mehr als 50 % weniger als mit vergleichbaren Systemen», so Neff. Einzelgebäude, ganze Immobilienparks oder dezentral verteilte Liegenschaften Für die Installation der NOL-Produkte eignen sich Heizsysteme mit allen gängigen Heizquellen, Heizregelungen und Anzahl Heizzonen. Je nach Grösse der Liegenschaft, Schnittstellen zu den Heizsystemen oder weiteren Gebäudeleit- oder Lüftungssystemen, wird das optimale NOL-System definiert. Mit dem jeweiligen NOL-System und dem dazu passenden NOL-Leistungspaket werden die individuellen Bedürfnisse perfekt abgedeckt. Ganz nach dem Motto «Eine Technologie für vielfältige Anwendungen». Transparente Abrechnung und null Risiko dank durchdachtem Businessmodell Fixe Kosten für Leistungen wie Installation, Konfiguration und Inbetriebnahme werden den Kunden einmalig in Rechnung gestellt. Die jährlichen Kosten für die Optimierung sind abhängig von der effektiven Energieeinsparung. Stephen Neff: «Die Rückmeldungen aus Kundengesprächen zeigen, dass das Angebot gefragt ist und insbesondere als fair empfunden wird. Gerade wegen des geringen Risikos für Kunden». Die positive Resonanz am Markt bestätigen auch die bereits erfolgten Bestelleingänge: «In den nächsten Tagen werden wir bereits mehrere NOLa-Installationen (a für analog; Produkt für Gebäude ohne Gebäudeleitsystem) in Büro- und Verwaltungsgebäuden in der gesamten Schweiz vornehmen», so Neff stolz. Bereits heute zählen einige namhafte Schweizer Unternehmen zu den zufriedenen Kunden von Neurobat: so beispielsweise die Gruner Gruppe, die führende Schweizer Bauplanungsgruppe, Swisscom AG und einige andere renommierte Firmen. ■
Neurobat NOL: Die Online-Energiesparlösung für kommerzielle Liegenschaften.
Neurobat AG Tel. 056 552 33 01 www.neurobat.net www.myniq.net
Gebäudeautomation | Produkte
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Gebäudesteuerung – einfach für alle ■ EasyHome ist ein einfach bedienbares Gebäudeleitsystem für Eigenheime mit vielfältigen Funk-
So geht Gebäudeautomation einfach und elegant: Vielfältiger Nutzen – einfach dargestellt.
tionen. So wird die Beleuchtung über Präsenzmelder gesteuert. Selbst erstellte und speicherbare Beleuchtungsszenen erhöhen den Wohnkomfort. Die Beschattung geschieht durch eine wetterabhängige Automatikfunktion. Auch für maximale Sicherheit der Bewohner ist vorgesorgt worden: Die Überwachung von verlassenen Räumen gegen Einbruch geschieht über eine Bewegungserkennung. Brand-, Gas- und Wassermelder sind an die EasyHome-Steuerung anschliessbar. Energieeinsparungen bei der Heizung sind dank der durch EasyHome vorgesehenen Einzelraumregulierung erreichbar. Zudem wird bei längerer Abwesenheit die Raumtemperatur automatisch abgesenkt. Die ganze Bandbreite der Funktionen im Haus kann in der Form von Grundriss-Plänen, Kacheln oder Panels dargestellt werden. Verschiedene Eingriffsmöglichkeiten beeinflussen den Stromver-
brauch. So kann der Standby-Verbrauch durch das Ausschalten nicht benötigter Geräte reduziert, die Sicherheit durch die Schaltung «Aus» bei der Zentrale erhöht und Elektrosmog durch das Ausschalten der Stromleitungen im Schlafbereich vermieden werden. Erfolg in drei Schritten Dem für die Gebäudeautomation verantwortlichen Installateur bietet EasyHome eine sehr einfache Funktion, um alle Aktoren und Sensoren miteinander auf dem Laptop oder dem Tablet zu verknüpfen. Die EasyHome-Entwickler empfehlen eine strukturierte, sternförmige Installation. Mit dem EasyHomeBasispaket erhält der Installateur ein komplettes Set inklusive Verdrahtungsschema. EasyHome-Server und Gebäudesteuerungs-Funktionen finden sich automatisch – durch den Anschluss mit einem Ethernet-Kabel.
Für die Konfiguration ist keine Software-Installation notwendig; die Gebäudesteuerung ist mit einer Verbindung zum Laptop oder zum Tablet einfach aktivierbar. So geht die Inbetriebnahme von EasyHome viel schneller vonstatten als bei vergleichbaren Systemen. Der Server wird einfach via IP-Adresse im Webbrowser aufgerufen. Der Installationsverantwortliche ist zudem von der Aufgabe entbunden, die Programmiersoftware von Zeit zu Zeit zu aktualisieren. Und auch dem Endkunden ist zuzumuten, auf einfache Weise Änderungen der Funktionen vorzunehmen. ■ Wago Contact SA Tel. 026 676 75 00 www.wago.ch
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Das Design des sanft geschwungen und geneigten Dachs ist dem zentralen Rodell von 1937 nachempfunden und wirkt heute so grossstädtisch elegant wie damals.
Für Laien nicht sichtbare Spenglerarbeit nach Mass veredelt neuen städtebaulichen Akzent in Zürich
Schirmdächer im Retrostil Die kürzlich abgeschlossene Totalerneuerung der Gleisanlagen der Tramstation Bellevueplatz in Zürich war Anlass, auch gestalterisch neue Akzente zu setzen. Das bekannte, 1939 für die Landesausstellung entworfene, grosse Rondell diente als Vorlage für zwei zusätzliche Schirmdächer. Die elegant wirkenden Dächer müssen allen Witterungen standhalten und weisen einen komplexen Aufbau aus. Andreas Meier, Scherrer Metec AG
■ Der Bellevueplatz ist der verkehrsreichste Knotenpunkt der Zürcher Verkehrsbetriebe. In schönster Postkartenlage an See und Limmat mit dem Übergang zum grandiosen Sechseläutenplatz vor dem Opernhaus kreuzen sich sieben Tramlinien in vier Himmelsrichtungen. Täglich 1900 mal halten hier Trams und Linienbusse, steigen 76 000 Fahrgäste ein, aus und um. Anlässlich der Totalerneuerung der Gleisanlagen erhielt der Bellevueplatz zwei zusätzliche Schirmdächer im Stil des zentralen Rondells. Damit fügen sich die neuen Dächer mit dem Rondell zu einer harmonischen Einheit.
zu sehen sind, nicht aber ihre Dächer von oben, nicht die schöne Regelmässigkeit der gefalzten Metallbahnen, nicht die strahlenförmig verlaufenden Falze an den Rundungen der Schmalseiten. Schon gar nicht entdecken Passanten die komplizierten Innereien des Dachs mit seiner tragenden Konstruktion aus Stahl, Beton und Holz, mit den mehrfachen Entwässerungen und Dichtungen, mit den unsichtbaren Ableitungen. Aber es kümmert niemanden, die meisten Menschen stehen achtlos darunter, warten auf Anschluss und haben kein Auge für die feine Handwerkskunst über ihren Köpfen.
Unsichtbare Schönheit
Zentrales Rondell unter Denkmalschutz
Eigentlich ist es schade, dass von den neuen Schirmdächern der Tram-Haltestellen am Bellevue nur ihre Unterseiten
Die beiden Wartedächer flankieren das zentrale Rondell, das der Stadtarchitekt Hermann Herter für die Landesausstel-
Das Rondell (links) steht als Bau der Moderne unter kantonalem Denkmalschutz. Im Hintergrund der Zürichsee und der Uetliberg.
Gebäudehülle | Spenglerei |
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Die Stahlkonstruktion wurde zuerst in der Werkstatt zusammengesetzt, sorgfältig bearbeitet und mit allen Montagepunkten versehen. Dann wurde sie wieder zerlegt und in Einzelteilen zur Baustelle transportiert und dort erneut aufgebaut.
Die äusseren Kanten der Metalldeckung haben alles das gleiche Mass, auch in den Rundungen der Schmalseiten. Dadurch wirkt die Teilung sehr harmonisch.
lung 1939 entworfen hatte. Ursprünglich ein Wartesaal, heute ein beliebtes Café, beeindruckt das Rondell mit einem dreieckig gerundeten, weit auskragenden und flach geneigten Doppelfalzdach. Das Rondell steht als Bau der Moderne unter kantonalem Denkmalschutz und diente als Vorlage für die beiden neuen Schirmdächer, die sich in Höhe und Form dem Rondell anpassen. Die beiden Dächer ruhen auf je drei in einer Linie mittig aufgestellten pilzförmigen Säulen. Als Fundamente dienen Stahlplatten, weil der mit Werkleitungen total durchzogene Untergrund keine Tiefbauten ermöglicht. Die Säulen sind Stahlrohre und nehmen sämtliche Installationen für Kabel und Entwässerung auf.
Wegen der konischen Grundform sind alle Blechbahnen unterschiedlich lang. Um die Zeit während der kurzen Bauphasen möglichst effektiv zu nutzen, wurden die Blechbahnen in der Werkstatt auf Mass zugeschnitten und gekantet.
Zu reden gab anfangs die Höhe, die bei ungünstigen Winden weniger Regenschutz bietet als niedrigere Dächer. Aber das historische Rondell gibt die Höhe vor, sie unterstreicht mit ihrem Durchblick die Transparenz des Platzes. Zudem wollte man verhindern, dass Randalierer oder Übermütige die Dächer erklimmen, wie dies bei niedrigeren Bauten häufiger vorkommt. Glas- und Werbeflächen an den Tram-freien Längsseiten verbessern den Wind- und Regenschutz.
Spezialisten unter einem Dach Die Schirmdächer am Bellevue sind nur ein Beispiel aus der 120-jährigen Tradition der Zürcher Bauspenglerei Scherrer Metec AG. Viele historische Gebäude und Wahrzeichen Zürichs wurden von den Spezialisten des Unternehmens detailgenau saniert und restauriert. Ikonen der modernen Architektur mit von Scherrer Metec geplanten und realisierten Dächern, Fassaden oder Gebäudehüllen stehen auch in anderen Teilen der Schweiz. Voraussetzung für diesen langjährigen Erfolg ist eine gelebte Verbindung von Tradition und Moderne: die konsequente Pflege des traditionellen Handwerks ebenso wie der professionelle Umgang mit modernen Entwicklungstools und industriellen Bearbeitungsverfahren. Deshalb arbeiten bei Scherrer Metec alle Spezialisten unter einem Dach: Spengler, Metallbauer, Holzbauer und Dachdecker. Die umfassende Kompetenz aus einer Hand erleichtert die Durchführung komplexer Projekte und macht Scherrer Metec zu einem attraktiven Partner für Bauherrschaften, Architekten, Denkmalpflegen und Behörden. www.scherrer.biz
Dach mit komplexem Innenleben
So leicht und elegant die Dächer auch wirken, sie sind nicht nur eine SchönwetterEinrichtung, sie müssen allen Wettern, Winddruck und Schneelasten standhalten. Diesen Anforderungen entspricht der komplexe Aufbau. Als tragende Konstruktion fungiert ein hoch belastbares Stahlgerippe. Es wurde in der Werkstatt der Metallbaufirma komplett aufgebaut und bearbeitet. Die einzelnen Segmente sind nicht verschweisst, sondern verschraubt, um sie für den Transport zur Baustelle wieder zerlegen zu können. Dort wurden sie erneut montiert und auf die Säulen gesetzt. Die Unterseite erhielt vor Ort eine Beton-Unterschale, was für die typische, zum Rondell passende Optik sorgt. Auf das Stahlgerippe kam eine zementgebundene Trägerplatte mit einer bituminösen Dampfsperre. Darüber sorgt eine für erhöhte ausserordentliche Belastungen abgeklebte Schalung für die Hinterlüftung und eine präzise Neigung zur zentralen Entwässerungsrinne, die das Regenwasser in die Fallrohre der Dachstützen leitet. Auf der Konterlattung liegt eine Holzschalung mit einer diffusionsoffenen Dachschalungsbahn. Da-
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Das schmalere Dach an der Theaterstrasse wird von der Tram-Oberleitung und der Strasse begrenzt.
«3½ Stunden vergehen wie im Flug …» Die Tramhaltestelle Bellevueplatz ist der verkehrsreichste Knotenpunkt der Zürcher Verkehrsbetriebe, ein nicht alltäglicher Arbeitsort für Spengler. Die Montagearbeiten in der Nähe von Stromkabeln und Passantenströmen mussten einem rigorosen Zeitmanagement folgen, wie Projektleiter Andreas Meier bei Scherrer-Metec berichtet. Unmittelbar an einer Tramhaltestelle zu arbeiten, ist ungewöhnlich. Wie wirkte sich dies auf den Arbeitsauftrag aus? Andreas Meier: Wir sind ja einiges gewohnt, haben schon unter extremsten Bedingungen in grosser Höhe, bei eisiger Kälte, brütender Hitze und in schwieriger Geologie gebaut, aber diese Einschränkung war speziell: Weil der fahrplanmässige Tramverkehr nicht gestört werden durfte, blieb uns nur die verkehrsfreie Zeit in der Nacht. Wenn kurz vor eins in der Nacht das letzte Tram den Bellevueplatz verliess, stand schon ein Team der VBZ bereit, um für diesen Sektor den Fahrstrom abzuschalten. Punkt ein Uhr nachts konnten wir mit unserer Arbeit beginnen. Eine halbe Stunde, bevor um fünf Uhr wieder das erste Tram fuhr, musste das Dach komplett geräumt sein. Kein Werkzeug oder Bauteil durfte dort ungesichert herumliegen, um nicht durch Windböen den Publikums- und Fahrzeugverkehr am belebten Bellevue zu gefährden.
nenten wurden so weit möglich in der Werkstatt vorbereitet, zugeschnitten und bearbeitet, damit sie auf der Baustelle direkt montiert werden konnten. Gab es auch nicht vorhersehbare Schwierigkeiten zu überwinden? Ein anfangs nicht bedachter Faktor war das Licht. Zwar tauchten Fluter die Baustelle in ein taghelles Licht, aber für ein präzises Arbeiten warf das Licht zu harte Schatten. Massbänder liessen sich kaum millimetergenau ablesen, die Werkzeuge produzierten Schatten und verdunkelten die Markierungen, die Reflexionen des Metalls blendeten. Nach den Erfahrungen der ersten Nacht machten wir uns auf die Suche nach leistungsfähigen Arbeits- und Stirnlampen. Damit waren wir dann bestens gerüstet.
Flugaufnahme auf den Verkehrsknoten Bellevue.
Wie viel Zeit hatte das Spenglerteam für die Montage der Dachkonstruktion? Man glaubt gar nicht, wie schnell dreieinhalb Stunden vergangen sein können. Es gab keine Chance für zusätzliche abschliessende Handgriffe – der Countdown war unerbittlich. Vor jeder Nacht mussten wir sehr genau planen, wie sich die dreieinhalb Stunden am effizientesten nutzen lassen. Alle Kompo-
Die strenge Geometrie der Falztechnik lässt sich leider nur von oben betrachten.
Andreas Meier, Projektleiter bei Scherrer Metec AG, leitete die Spenglerarbeiten bei der Tramhaltestelle Bellevue.
rauf wurden dann die Blechbahnen verlegt. Die Dachrandabdeckungen sind mit verlöteten Abkantblechen geschlossen. Eine in Längsrichtung montierte Schienensystemsicherungsanlage dient zum Einhängen der Sicherungsleinen,
Gebäudehülle | Spenglerei |
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Atmen Sie bessere Luft mit Abluft!
Auf der Zwischenlage werden Konterlatten sehr präzise in Höhe und Neigung ausgerichtet. Die Neigung lässt Regenwasser zur Mitte hin in die zentrale Regenrinne abfliessen. Auf die Konterlattung kommt eine Holzlage, die mit einer Folie versiegelt wird.
wenn Reinigungs- und Unterhaltsarbeiten auf dem Dach erforderlich sind. Aufgrund der konischen Grundrissform hat jede der Blechbahnen eine andere Länge. Die Blechteile wurden in der Werkstatt zugeschnitten, an den Längsund Querseiten gekantet. Damit waren sie ohne Nachbearbeitung einbaubereit, was für die kurzen Bauphasen eine we-
sentliche Voraussetzung war. Für die halbrunden Eckflächen wurden die Teile so zugeschnitten, dass die Falze strahlenförmig nach aussen zeigen. Dadurch ergibt sich ein sehr harmonisches Gesamtbild der Flächeneinteilung. ■ www.scherrer.biz
LÜFTER Info Ohnsorg Söhne AG Knonauerstrasse 5 Postfach 332 6312 Steinhausen Tel. 041 747 00 22 Fax 041 747 00 29 www.ohnsorg-soehne-ag.ch info@ohnsorg-soehne-ag.ch Schweizer Qualitätsprodukt
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Sanitärtechnik | Wohnen |
Siemens-Löschfachtagung zu Innovationen im abwehrenden Brandschutz
Hohe Anforderungen an Löschsysteme An der Siemens-Löschfachtagung 2016 orientierten sich Objektverantwortliche zu Innovationen im abwehrenden Brandschutz. Neuartige Löschmittel sollen im Ernstfall rasch wirken, über hohe spezifische Wärmekapazität verfügen, nicht toxisch oder korrosiv wirken, nicht elektrisch leiten und nachweislich weder ozon- noch klimaschädlich sein. Schliesslich sollten Löschanlagen an Gebäuden möglichst nicht auffallen. Manuel Fischer
Die diesjährige Löschfachtagung fand bei spätsommerlichem Wetter auf dem Bodensee statt.
■ Jüngst war viel die Rede vom neuen und angepassten Katalog an Anforderungen im baulichen und anlagetechnischen Brandschutz. Nebst den neuen schweizerischen Brandschutzvorschriften für den vorbeugenden Brandschutz steht auch die Technik im abwehrenden Brandschutz nicht still. Zusammen mit Partnerunternehmen lud Siemens Schweiz Objektschutzverantwortliche auf die diesjährige Löschfachtagung ein, die auf dem Bodensee stattfand. Die angenehme spätsommerliche Fahrt über den Bodensee konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass heutzutage sehr unterschiedliche Löschmittel zur Verfügung stehen, die Wasser nur zum Teil als Ausgangsstoff verwenden. Joachim Hellmann, Key Account Manager bei 3M und diplomierter Chemieingenieur, stellte zu Beginn seines Referats eine Urteilsbegründung eines deutschen Verwaltungsgerichts in den Raum,
wonach mit der Entstehung eines Brandes praktisch jederzeit gerechnet werden müsse: «Der Umstand, dass in vielen Gebäuden kein Brand ausbricht, beweist nicht, dass keine Gefahr besteht, sondern stellt für die Betroffenen einen Glücksfall dar, mit dessen Ende jederzeit gerechnet werden muss!»
Auch immense Sachschäden im Fokus Eine hochwirksame und automatisiert funktionierende Löschanlage ist demzufolge eine Investition, die sich langfristig lohnt. Dabei geht es nicht nur darum, Personenschäden im Brandfall zu vermeiden, sondern auch hohe Sachkosten möglichst im Keim zu ersticken. Meistens ist die Wahl des Löschmittels von dessen Schadenspotenzial im Einsatzfall abhängig. Dieses soll im Vergleich zu anderen technischen Lösungen möglichst gering sein. Hellmann konnte zeigen, dass die bislang eingesetzten gasförmigen Lösch-
mittel Halone und HFKW (teilfluorierte Kohlenwasserstoffe) nicht geringe Nachteile hinsichtlich ihres Umweltprofils, ihrer zeitlichen Wirksamkeit oder ihrer Gefährlichkeit für Menschen in Gebäuden haben. Die früher in Feuerlöschern und automatischen Löschanlagen weitverbreiteten Halone waren effektive Löschmittel. Da sie in hohem Masse die Ozonschicht angreifen und zur Erderwärmung beitragen, ist die Produktion von Halonen weltweit seit dem 1. Januar 1994 verboten – mit technisch begründeten Ausnahmen und längeren Ausstiegsfristen für Entwicklungsländer. Alternativen auf Basis von teilfluorierten Kohlenwasserstoffen (HFKW) haben sich bei genauerem Hinsehen ebenfalls als umweltschädlich entpuppt, da sie zur Erderwärmung beitragen – dies infolge ihrer erheblichen Stabilität in der Atmosphäre. Bleiben noch Stickstoff oder das Inertgas Argon (argo [griech.] = träge). Die beiden dienen sehr verschiedenen Zwecken der Industrie (z. B. Schutzgas bei der Verpackung von Lebensmitteln), werden aber auch im Objektschutz als Löschmittel verwendet. Ihre Löschwirkung beruht auf dem Entzug von Sauerstoff aus dem geschützten Bereich. Allerdings benötigen die Druckgasflaschen erheblichen Platzbedarf. Der Referent präsentierte das 3M-Novec 1230-Feuerlöschmittel, ein Fluorketon, das seit 15 Jahren im Einsatz ist und seine Wirkung durch den Entzug von Wärmeenergie am Ort des Brandes entfaltet. Im Vergleich zu den Halonen verfügt es über eine höhere spezifische Wärmekapazität. Im Brandfall ist eine geringe Löschmittelkonzentration erforderlich. Es verdampft, ohne Rückstände zu hinterlassen. Es verhält sich inert, greift also keine Materialien wie Metalle oder Kunststoffe an und bietet hohe Sicherheit für Personen. Entsprechende unabhängige Bewertungen zeigen, dass Novec 1230 für den Einsatzzweck als
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Neues zur Wartung von Löschanlagen Roland Matthes, Produktmanager für Löschsysteme bei Siemens Schweiz, war es vorbehalten, auch auf die Prüfung der Funktionsfähigkeit und der Wartung von Löschanlagen hinzuweisen. Der Verband schweizerischer Erichter von Sicherheitsanlagen (SES) schreibt in seiner Richtlinie für Sprinkleranlagen bei Trockenlöschanlagen ein einjähriges, bei Nasslöschanlagen ein 3-jähriges Wartungsintervall, alle 10 Jahre einen ausführlichen Sprinklertest und alle 20 Jahre eine Generalrevision vor. Seit dem 1. Januar 2015 besteht auch eine SES-Richtlinie für Gaslöschanlagen, die sich ebenfalls zu deren Inspektion, Instandhaltung, Prüfung und Schulung äussert. Nur ein Detail: Mindestens alle 12 Monate müssen (für die Gaslöschung konzipierte) Räume durch den Anlagebetreiber visuell auf Undichtigkeit oder Veränderungen untersucht werden. «Das Unternehmen, welche die Anlage errichtet hat, ist immer erste Anlaufstelle für den Betreiber der Anlage», rief Matthes in Erinnerung. Sinnvoll ist es, wenn der Betreiber auf einen aufmerksamen Wartungsdienst pocht. Das ist insbesondere dann entscheidend, wenn bei Anlageteilen (mechanisch-pneumatische Verzögerungseinheiten, Auslöseeinheiten) die Ersatzteile (Ventile) nicht mehr verfügbar sind und Störungen des Systems nicht optisch an eine Leitzentrale übermittelt werden. Im Brandfall können ungeahnte zusätzliche Schäden auftreten. So weiss man heute, dass herkömmliche Düsen durch ihre Schallfrequenzen die in Datacenter eingelagerte Harddisk zum Schwingen bringen können, womit so gespeicherte Informationen vernichtet werden können.
Benötigte Gasflaschen für ein Raumvolumen von 200 m3 auf Basis der NFPA 2001, Brandklasse C. (Bild: 3M 2016)
Feuerlöschmittel sicher ist. Zudem ist der Stoff nicht elektrisch leitend, womit sich dieser hervorragend eignet für das Löschen von elektrischen und elektronischen Anlagen wie beispielsweise Serverräume. Weitere Pluspunkte im Vergleich zu anderen gasförmigen Löschmitteln: • Gegenüber CO2- oder Inertgas-Druckbehältern braucht das Gas bedeutend weniger Platz.
Der nachträgliche Einbau von Flüsterdüsen gilt als sinnvolle Massnahme, um Schall in der gesamten Frequenzbreite zu reduzieren. Wartung von Halon-Löschanlagen – Das Wiederbefüllen von HalonLöschanlagen ist verboten (seit 2003) – Halon-Löschanlagen dürfen grundsätzlich weiter betrieben werden – Verboten ist die Verwendung von Halon bei Übungen und Tests – Halon darf nur im «Ernstfall», also bei der Bekämpfung von Bränden in die Umwelt gelangen.* – Inhaber von Geräten, die ozonschicht-abbauende oder in der Luft stabile Löschmittel enthalten, müssen Geräte (wie Feuerlöscher) alle 3 Jahre oder grössere Anlagen jährlich «fachgerecht warten».* – Die Ausserbetriebnahme solcher Geräte oder Anlagen muss beim Bundesamt für Umwelt (BAFU) gemeldet werden (ab einer Menge von 8 kg).* *(gemäss ChemRRV, Anhang 2.11)
• In Brandversuchen schnitt die Innovation gegenüber konventionellen Lösungen gut ab: Die Flutungszeit ab Entdeckung des Brandherdes beträgt maximal 10 Sekunden. Die effektive Löschzeit von ca. 30 Sekunden entspricht der Löschzeit von Inertgas oder CO2. • Die atmosphärische Lebenszeit des Novec-1230-Feuerlöschmittels, beträgt, gemäss der Einstufung durch das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), 5 Tage und zeigt den geringsten Beitrag zur Erderwärmung (Treibhauspotenzial / GWP = 1 kg CO2 Äquivalent) von synthetischen Halon-Ersatzstoffen (GWP zwischen 1300 und 14 000 kg CO2 Äquivalent). Löschanlagen mit Novec-1230-Feuerlöschmittel finden Einsatz in Räumen mit EDV, Krankenhäusern oder in der Marine und bei der Förderung von Öl und Gas. Immerhin hat Novec-1230 den Zulassungstest der US Air Force bestanden, womit eine Chance besteht, dass klimaschädliche Halone auch bei den Luftwaffen dieser Welt bald der Vergangenheit angehören.
So funktioniert Wassernebel: Umgekehrt proportional zum Durchmesser der Wassertropfen vergrössert sich die Reaktionsoberfläche pro Liter Löschwasser: Minitröpfchen mit 0,01 mm Durchmesser im Sprüheinsatz erreichen eine Fläche von bis zu 200 m2, während 1 mm grosse Wassertropfen nur eine Fläche von 2 m2 bedecken. (Bild: Fogtec)
Wassernebeltechnik bei hochwertigem Gut Rüdiger Kopp, General Manager bei Fogtec, Ingenieur der Chemie-Verfahrenstechnik, erlaubte einen Einblick in die erstaunliche Funktionsweise des
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Wassernebel kühlt rasch: 1 Liter Wasser nimmt durch Verdampfung die Energiemenge von 2257 kJ auf (von 20 °C auf 100 °C erwärmtes Wasser nur 335 kJ) und führt die Wärmeenergie des Feuers rasch weg. (Die diversen Messpunkt-Linien stammen von verschiedenen Stellen eines Brandversuches. Ergebnis: Überall im Raum sinken die Temperaturen rasch auf <50 °C nach Auslösung des Wassernebels). (Bild: Fogtec)
Das Instaflex-System: Rohre aus dem Werkstoff Polybuten werden zusammengeschweisst. Die Installation muss während der Betonierung der Geschossdecke mit Wasser gefüllt sein und einen Mindestdruck von 6 bar aufweisen. (Bild: Georg Fischer Piping Systems Schweiz) Der entscheidende Vorteil von Novec 1230: Die Flutungszeit ab Entdeckung des Brandherdes beträgt maximal 10 Sekunden. Die Gesamt-Löschzeit ist somit kürzer als bei Löschanlagen, die mit Inertgas oder CO2 befüllt sind. (Bild: 3M 2016)
An der Löschfachtagung standen die Experten in einer abschliessenden Fragerunde Red und Antwort: Roland Matthes, Rüdiger Kopp, Roland Grebien, Joachim Hellmann, Michael Zagler.
Wassernebels als Löschmittel. Das 1997 gegründete Unternehmen hat sich auf die Entwicklung und Herstellung von Systemkomponenten zur Erzeugung von Wassernebel spezialisiert. Der Trick: Umgekehrt proportional zum Durchmesser der Wassertropfen vergrössert sich die Reaktionsoberfläche
pro Liter Löschwasser. Konkret: Während bei konventionellen Löschanlagen 1 mm grosse Wassertropfen eine Fläche von 2 m2 bedecken, können 0,01 mm Minitröpfchen mit 0,01 mm Durchmesser im Sprüheinsatz eine Fläche von bis zu 200 m2 erreichen. Die Wassernebeltechnik hat den Vorteil, rasch grosse
Mengen der Wärmeenergie eines Feuers infolge der Verdampfung des Wassers am Brandherd wegführen zu können. Damit kann rasch ein hoher Kühleffekt erzielt werden. Die ultrakleinen Wassertröpfchen haben zudem die Eigenschaft, Rauchpartikel zu binden. Damit verringert sich die Rauch-Kontamination insgesamt. Wasserlösliche Rauchgase werden zu grossen Teilen ausgewaschen. Damit verbessert sich die Sicht in der Nähe des Brandherdes. Weitere Vorteile des Löschsystems sind die geringere Wasserbevorratung, der begrenzte Wasserschaden an wertvollen Gegenständen in Bereichen, in denen die Anlage ausgelöst wurde und die einfache Installation auch bei Nachrüstungen infolge der geringen Rohrquerschnitte. Wassernebel-Anlagen werden in Brandversuchen für Industrie- wie für Objektschutzrisiken sowie für den Gebäudeschutz eingehend getestet (z. B. gemäss Europäischer Norm CEN TS 14972). Zulassungen bestehen für den Einsatz in Bürogebäuden, Krankenhäusern oder Hotels, ebenso für Bibliotheken, Archive und ähnlicher Gebäude, welche Kul-
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turgüter aufbewahren oder Gebäude, welche selbst in hohem Masse schutzwürdig sind. In diesem Zusammenhang stellte Kopp eine Fallstudie für denkmalgeschützte Gebäude vor. Die Stadt Madrid entschied sich bei der Ausschreibung für eine topmoderne Brandschutzeinrichtung ihres denkmalgeschützten Palacio Cibeles (Rathaus) für eine Fogtec-Anlage. Ein konventionelles Sprinklersystem wäre untauglich gewesen, so Kopp: «Wegen der grossen offenen Volumina des Altbaus war eine sinnvolle Brandabschnittsbildung nicht machbar. Im Hinblick auf die hohen Räume musste eine Lösung gewählt werden, welche die Rauchbildung rasch hemmt.» Das Unternehmen führte im Rahmen der Fallstudie auch Brandversuche für den Schutz von Auditorien und Konzertsälen durch. Damit konnte die Funktionsweise von Boden- und Seitenwanddüsen sowie die Unterdrückung der Rauchgasentwicklung erprobt werden.
Sprinklerleitungen in der Rohbetondecke
Auch bei konventionellen Sprinkleranlagen gibt es über Innovationen zu berichten. Da offen geführte haustechnische Anlagen manchmal dem architektonischen Gestaltungswillen wenig entsprechen, verlangen Bauherren deshalb öfter, dass Sprinklerleitungen direkt in die Geschossdecken einbetoniert werden. Dies ist machbar für grössere Bürogebäude, Hotels oder Wohnheime mit einem dauerhaften Nutzungskonzept. Auch bei niedergeschossigen Strukturen wie Tiefgaragen bietet sich eine solche Einbaulösung an. Roland Grebien, technischer Sachbearbeiter für Sprinkleranlagen bei Georg Fischer (GF) Piping Systems Schweiz AG, stellte neue Bauprojekte vor, wo Sprinklerleitungen aus dem leichten Werkstoff Polybuten in die Rohbetondecke eingefügt wurden. Hierzu müssen Bedingungen erfüllt sein: • Der Direkteinbau von Leitungen in die Betondecke muss von einer Inspektionsstelle genehmigt werden. • Hauptleitungen dürfen nicht eingelegt werden.
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• Eine Sprinklerdüse darf maximal eine Fläche von 9 m2 abdecken. Dennoch bietet das sogenannte Instaflex-System viele Vorteile, um nur einige zu nennen: • Das Material Polybuten ist korrosionsfrei. • Leitungen können (fast) keinen Schall übertragen. • Dank den glatten Rohroberflächen sind die Druckverluste sehr gering. Um während der Betonierungsphase Gegendruck zu erzeugen, müssen die Sprinklerleitungen mit mindestens 6 bar Wasser gefüllt bleiben. Als Pilotanlage für Sprinklerleitungen aus Polybuten diente übrigens der Windkanal des Sauber-Rennstalls in Hinwil. Inzwischen sind Bürogebäude grosser Banken, Gemeindehäuser, Krankenhäuser und Heime mit dem Instaflex-System ausgerüstet worden. ■ www.siemens.ch/loeschung
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Keramik Laufen: Dusch-WC mit hochwertigem Design
Für die gehobene Hygiene Dusch-WCs liegen im Trend, denn immer mehr Menschen schätzen den hygienischen Komfort und die gesundheitlichen Vorteile, den die Intimreinigung mit purem Wasser bietet. Das von Keramik Laufen entwickelte Dusch-WC Cleanet Riva überzeugt mit einem integrierten, hochwertigen Design aus Keramik und technisch anspruchsvollen wie nutzerfreundlichen Lösungen. Quelle: Keramik Laufen, Bearbeitung Franz Lenz
■ Der wesentliche Nutzen eines Dusch-WCs ist gehobene Hygiene und das Gefühl von Frische, die es dem Anwender bietet. Dabei soll der Hinzugewinn an Lebensqualität jedoch keinen Verlust an Designqualität bedeuten. Um beiden Ansprüchen auf höchstem Niveau gerecht zu werden, hat Keramik Laufen das Dusch-WC Riva entwickelt, in dem sich technisches Know-how und Schweizer Qualitäts- und Designverständnis verbinden. «Hygiene ist Vertrauenssache – deshalb kommuniziert dieses Produkt die Sauberkeit bereits optisch», sagt Peter Wirz. Der Schweizer Designer hat Riva entworfen und es geschafft Erfrischung, Reinheit und Komfort über das schnörkellose, pure Design des WCs zum Ausdruck zu bringen. Von aussen betrachtet unterscheidet sich das Dusch-WC kaum von einem klassischen Design-WC, denn auf den ersten Blick ist lediglich ein formschöner, geschlossener Keramikkörper mit
Von aussen unterscheidet sich das Dusch-WC kaum von einem klassischen Design-WC, denn auf den ersten Blick ist lediglich ein formschöner, geschlossener Keramikkörper mit einer eleganten Designkante im unteren Drittel erkennbar.
einer eleganten Designkante im unteren Drittel erkennbar. Erst wenn der Blick den Edelstahl-Drehknopf am WC-Sitz erfasst, offenbart sich der zusätzliche Komfort. Keramik Laufen ist es gelungen, die Technik komplett in den geschlossenen Keramikkorpus zu integrieren und so eine zeitlose Ästhetik zu schaffen, die sich für hochwertige Badinszenierungen eignet und perfekt mit allen Designlösungen des Unternehmens harmoniert. Im Dunkeln bringt ein LED-Nachtlicht an der Unterseite des WCs den Korpus besonders schön zur Geltung und sorgt für Orientierung.
Sauberkeit umfassend definiert Der eigentliche Clou an Riva ist jedoch die konsequente und ganzheitliche Ausrichtung am Thema Hygiene. Herzstück des Premium-WCs sind die vielseitigen, intuitiv bedienbaren Duschfunktionen, die dem Anwender körperfreundliche Reinigung und Erfrischung bieten: Da-
Erst wenn der Blick den Edelstahl-Drehknopf am WC-Sitz erfasst, offenbart sich der zusätzliche Komfort.
zu gehören eine gründliche Standardfunktion mit wählbarer Strahlstärke, Position und Temperatur, ausserdem ein besonders kräftiger Power-Modus sowie eine pulsierende Strahlart. Eine sanfte Lady-Funktion mit separater Düse, deren Strahlstärke, Position und Temperatur ebenfalls individuell gewählt werden kann, vervollständigt den Funktionsumfang. Damit sich das Dusch-WC über Jahre der Nutzung bewährt, hat Keramik Laufen ein mehrstufiges Hygienekonzept entwickelt, das perfekt ineinander greift. Alle wesentlichen Teile werden dabei regelmässig gereinigt und entkalkt. Der Duschstab wird vor und nach jeder Nutzung durchgespült und mit einem kräftigen Wasserstrahl umspült – und damit gereinigt. Im Ruhezustand ist er hinter einem Blendenring gut geschützt in der Keramik verborgen. Bei Bedarf kann der Duschkopf sogar ausgetauscht werden. Für ein umfassendes
Damit das Innenbecken ebenfalls leicht sauber gehalten werden kann, spült Riva kraftvoll sauber aus und kommt dabei völlig ohne Spülrand oder Spültunnel aus. (Fotos: Keramik Laufen)
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Frischeerlebnis filtert zudem ein eingebauter, wechselbarer Aktivkohlefilter bei jeder Toilettennutzung die entstehenden Gerüche.
Dusch-WC mit thermischer Reinigung Darüber hinaus lässt sich das gesamte wasserführende System von Riva in regelmässigen Abständen auch thermisch reinigen. Das 70 °C heisse Wasser stellt auch ohne Chemie sicher, dass Tank und Leitungen stets hygienisch rein sind. Eine Entkalkungsfunktion, wie sie jeder Anwender von seiner Kaffeemaschine kennt, stellt sicher, dass sich kein Kalk im System ablagert – das erhöht die Lebensdauer und verhindert die Besiedlung mit Mikroorganismen. In Keramik Laufens Verständnis gehört zu einer ganzheitlichen Betrachtung der Hygiene auch, dem Nutzer die gründliche Reinigung der Badobjekte möglichst bequem und einfach zu machen. Deshalb ist das Design von Riva frei von Schmutzecken und Fugen, sodass Verunreinigungen kaum anhaften können. Zur hohen Reinigungsfreundlichkeit des WCs tragen auch die Veredelung der Keramik mit dem schmutzabweisenden LCC (Laufen Clean Coat) sowie die Schnelllöse-Funktion (Quick Release) von Sitz und Deckel bei. Damit das Innenbecken ebenfalls leicht sauber gehalten werden kann, hat der Schweizer Badspezialist sein profundes Know-how in Sachen spülrandloser Technologie in die Entwicklung einfliessen lassen: Riva spült, kraftvoll sauber aus und kommt dabei völlig ohne Spülrand oder Spültunnel aus.
Durchdachte Bedienung Um die Bedienung so komfortabel wie möglich zu gestalten, bietet Riva ein cleveres Bedienkonzept auf zwei Ebenen an: Im Alltag wird das Dusch-WC über den seitlichen Drehknopf durch Drehen und Drücken intuitiv bedient, damit kommen auch Gäste des Hauses einfach zurecht. Der Knopf erlaubt die sichere Regulierung von Wassermenge und Position des Duschstabs und kann auch gespeicherte Nutzerprofile abrufen. Die Lady-Funktion stellt eine Taste mit Lady-Symbol neben dem Bedienknopf bereit. Mit der Touchscreen-Fernbedienung wiederum kann der Besitzer die Basisoder Detaileinstellungen vornehmen: zum Beispiel die unkomplizierte Individualisierung der Werkseinstellungen des Riva, das Anlegen von Benutzer-
Profilen und die Bedienung der übergeordneten Einstellungs- und Wartungsfunktionen wie Entkalken und thermische Reinigung. Darüber hinaus kommuniziert die Fernbedienung mit dem Nutzer und weist ihn darauf hin, wenn beispielsweise entkalkt oder thermisch gereinigt werden soll, und hält eine interaktive Bedienungsanleitung bereit.
Einfache Installation und Wartung Den Bedürfnissen des Installateurs trägt Keramik Laufen mit einem speziellen Montage- und Wartungskonzept Rechnung. Installiert wird Riva mittels einer Grundplatte für die Wandmontage und einer passenden Gegenplatte am WC. Dadurch lässt sich das Dusch-WC einfach anbringen und mit den nötigen Anschlüssen verbinden. Im Servicefall lässt sich das WC mithilfe eines vorinstallierten Seilzugs schnell und unkompliziert entriegeln, wobei die Gegenplatte an der Wand verbleibt und die Baugruppen offen am WC zugänglich sind. An der Unterseite des WCs ver-
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birgt sich zudem eine Serviceklappe, die einfachen Zugang zum USB-Anschluss für den Analyse-Laptop des Servicetechnikers, zum Hauptschalter und dem Typenschild gewährt.
Schweizer Dusch-WC Produziert, montiert und geprüft wird Riva in der Schweiz. Das Unternehmen sieht sich dabei in bester Schweizer Tradition – denn das Urmodell aller DuschWCs wurde 1957 unter Beteiligung von Keramik Laufen in der Schweiz entwickelt, bevor es seinen Siegeszug in anderen Teilen der Welt antrat. Sein erstes Cleanet Dusch-WC hat Keramik Laufen bereits vor über 20 Jahren auf dem heimischen Markt eingeführt. In den letzten Jahren hat das Unternehmen innerhalb der Gruppe Dusch-WCs für den asiatischen Markt und für asiatische Ansprüche entwickelt. Das eigens für den europäischen Markt entwickelte Riva profitiert jetzt bei der Produktion von diesen Erfahrungen. ■ www.laufen.ch
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Citytouch – formschön, funktionell und preiswert
Speziell für den öffentlichen Bereich Schönes Design und nutzerfreundliche Technik, die hohe hygienische Ansprüche erfüllen, vermitteln den Besuchern von öffentlichen und halböffentlichen Sanitärräumen ein gutes Gefühl. Diesem Anspruch hat sich Sanimatic verschrieben. Die neuste Selbstschlussarmatur aus dem Sanimatic-Sortiment nennt sich Citytouch. Sie überzeugt mit moderner Formensprache, einfacher Wartung und mit einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis. ■ Ein sauberes, helles Ambiente und funktionelle, einfach bedienbare Produkte sind in öffentlichen und halböffentlichen Sanitärräumen immer gern gesehen. Die Marke Sanimatic ist darauf spezialisiert, diesen Ansprüchen mit designorientierten Armaturen gerecht zu werden. Die neue Armaturenlinie Citytouch stellt zudem unter Beweis, dass eine moderne Formensprache, perfekte Leistungen und ein attraktiver Preis sich nicht ausschliessen. Nutzerfreundliche Funktionalität, modern verpackt Citytouch ist eine moderne und zugleich schlicht gestaltete Selbstschlussarmatur, die perfekt in freundlich gestaltete, öffentliche Sanitärräume passt. Das Design fügt sich dezent in unterschiedlichen Umgebungen, wie zum Beispiel in Schulhäusern, Autobahnraststätten oder Bahnhöfen, ein. Darüber hinaus erfüllt die Linie höchst funktionelle Ansprüche und ist für jedes Budget geeignet. Erhältlich sind drei verschiedene Ausführungen. Das Standventil
verfügt über eine Ausladung von 100 mm und stellt Kalt- oder Mischwasser zur Verfügung. Für mehr Komfort stehen je ein Einlochwaschtischmischer mit Ausladung von 110 mm und Temperatureinstellung über den Drehgriff sowie ein Einlochwaschtischmischer mit Ausladung 100 mm und seitlichem Temperaturregler zur Auswahl. Die Armaturenkörper und die Wasserführung sind aus Messing gefertigt und erfüllen damit die hohen Anforderungen der Trinkwasserverordnung. Alle drei Citytouch-Modelle entwickeln unter einem Wasserdruck von 3 bar einen Geräuschpegel von 20 Dezibel oder weniger, was plakativ ausgedrückt in etwa so leise wie ein feines Blätterrauschen ist. Damit entsprechen sie der Geräuschgruppe I. Einfache Installation und Handhabung Die Selbstschlussarmaturen sind einfach zu installieren und zu warten. Die integrierte, pneumatische Selbstschlusspatrone lässt sich austauschen, ohne dass dafür die ganze Armatur demontiert werden
Citytouch ist eine moderne und zugleich schlicht gestaltete Selbstschlussarmatur, die perfekt in freundlich gestaltete, öffentliche Sanitärräume passt. (Fotos: Similor)
Die Marke Sanimatic Die Marke Sanimatic steht für Funktion und Hightech im Dienste der Öffentlichkeit. Intelligente Armaturen, die sich durch Präzision, Robustheit, Hygiene und Kosteneffizienz auszeichnen. Mit der zunehmenden Mobilität der Menschen ist auch der Anspruch an die Hygiene gestiegen. So sind sanitäre Einrichtungen im öffentlichen Bereich heute eine Selbstverständlichkeit. Doch mehr Komfort führt unweigerlich auch zu Bequemlichkeit und Gedankenlosigkeit. Übermässiger Wasser- und Energieverbrauch ist die Konsequenz davon. Zudem wirkt sich die intensive Nutzung der Armaturen im öffentlichen Bereich häufig auf deren Lebensdauer aus. An diesem Punkt setzt Sanimatic mit innovativen Konzepten an: Intelligente Technik beeinflusst das Verbraucherverhalten positiv. Robuste Materialien garantieren eine überdurchschnittlich lange Lebensdauer. Und spezielle Formen und Konstruktionen verhindern Vandalismus. www.sanimatic.ch
Alle neuen Citytouch-Armaturen sind mit einer umweltschonenden Technik ausgerüstet, die den Anforderungen der Energieetikette «A» vom Bundesamt für Energie BFE entspricht.
muss. Beim Einlochwaschtischmischer mit Ausladung 100 mm bilden Griff und Patrone ein Stück, das komplett ausgetauscht werden kann. Beim Modell mit Ausladung 110 mm lässt sich der Griff abnehmen und die darunter liegende Patrone ersetzen. Alle neuen Citytouch-Armaturen sind mit einer
umweltschonenden Technik ausgerüstet, die den Anforderungen der Energieetikette «A» vom Bundesamt für Energie BFE, Energie Schweiz entspricht. ■ Similor AG Tel. 061 765 73 33 www.similor.ch
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Geberit offeriert BIM-Daten zu seinen Produkten
Optimaler Informationsaustausch schon bei der Planung Um Bauherren, Architekten, Ingenieure und Planer möglichst optimal zu unterstützen, bietet Geberit zu allen relevanten Produkten parametrische BIM-Daten an. Diese stehen kostenlos zum Download zur Verfügung und unterstützen die weltweit am stärksten verbreitete BIM-Softwarelösung AutoDesk Revit. ■ Building Information Modeling (BIM) ist eine Methode, um Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden mithilfe von Computerprogrammen zu optimieren. Dazu werden alle relevanten Informationen zu den in einem Gebäude verbauten Produkten laufend erfasst, kombiniert und vernetzt. So entsteht eine Datenbasis, die dank einem kontinuierlichen Abgleich allen Beteiligten stets vollumfängliche und aktuelle Informationen zu einem Objekt liefert. Zentrale Sanitärtechnik Die sanitären Installationen gehören in nahezu allen Gebäuden zu den zentralen Komponenten der Haustechnik, und die diesbezüglichen Planungsarbeiten erfolgen oft schon in einem frühen Stadium. Aus diesem Grund hat Geberit beschlossen, die BIM-Daten aller relevanten Produkte zu erfassen und kostenlos zur Verfügung zu stellen. Die Daten stehen unter www.geberit.ch/bim zum Download bereit. Geberit bietet ihre BIM-Daten in Form von marktspezifischen Pake-
ten an. Sie entsprechen den Anforderungen von LOD 400 und unterstützen ohne zusätzliche Plugins von Drittanbietern die BIM Softwarelösung AutoDesk Revit. Regelmässige Updates stellen sicher, dass sowohl Produktneuheiten als auch Sortimentsergänzungen stets in den Datenpaketen berücksichtigt sind. Mehrwert für den ganzen Lebenszyklus BIM ermöglicht bereits in der Projektierungs- und Planungsphase einen optimalen Informationsaustausch zwischen Architekten, Planern und Bauherren. So können Planungsfehler verhindert und die Produktivität erhöht werden. Während der Bauphase trägt BIM zu einer Verhinderung von zeitlichen oder räumlichen Engpässe bei. «Nur schon die deutlich verbesserte Planungssicherheit rechtfertigt den Einsatz von BIM, ganz zu schweigen vom Zeitgewinn bei Planungsänderungen und der Erstellung von Revisionsunterlagen», sagte Michael Richert, BIM Manager und Koordinator beim führenden Schweizer Bauunternehmen
Implenia Schweiz AG. Und werden die Gebäudedaten auch über die
Bauphase hinaus auf aktuellem Stand gehalten, ermöglicht BIM während des ganzen Lebenszyklus eine effiziente Bewirtschaftung. ■ Geberit Vertriebs AG Tel. 055 221 61 11 www.geberit.ch/bim
Mit den von Geberit zur Verfügung gestellten BIM-Daten, lassen sich Sanitärinstallationen virtuell in Gebäuden visualisieren. Eine grosse Hilfe bei der Planung, Installation und Wartung. (Bild: Geberit BIM)
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«Den Anker werfen» ...
... und mehr Zeit im Bad verbringen Durchgeplant von früh bis spät: Morgens laufen gehen, mittags radeln, noch schnell spontan in den See springen und abends ins Open-Air Kino. Nach den kurzen, intensiven Sommermonaten steigt der Wunsch nach Ruhe und Rückzug ins Private. Ein Trend, der zum Herbst passt: das Regrounding. Mal «den Anker werfen». ■ Heute überfluten uns stets neue Reize – neue App, neue Sportart, neuer Smoothie. Einerseits sind wir offen für das Neue, gleichzeitig wünschen wir uns Verlässlichkeit, klare Strukturen und ein Zuhause, wo wir den Anker werfen können. Wer in diesem Herbst neuen Halt gewinnen möchte, findet in einem Bad von Duravit den idealen Ort zum Auftanken.
Die geräumigen Schubladen bieten Platz für alle Accessoires. (Fotos: Duravit)
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in Abwasserleitung einsetzen Luft einfüllen – Dicht! ø von 19 – 1500 mm lieferbar mit oder ohne Durchgang
Lösung für Ästhetiker Das Darling New Bad ist die Lösung für Ästhetiker: Der Waschplatz aus Darling New Keramik und L-Cube Möbel sorgt in reinem Weiss für einen reduzierten Look. Allerlei Accessoires lassen sich in der bodenstehenden Variante noch einfacher verstauen. Für eine erfrischende Morgendusche am Waschtisch eignet sich das extra tiefe Innenbecken aus DuraCeram. Zu dieser c-bonded-Anwendung in Weiss Hochglanz passen Handtücher und Decken in trendigen schwarz-weissen Karo- und Hahnentrittmustern und sorgen für Geborgenheit. Entspannte Alternative für Abtaucher: In einer Darling New Badewanne, umrahmt von orangefarbenen und bordeauxroten Kerzen, lässt es sich leicht abschalten. Einen zusätzlichen Lichtakzent setzt die sanft schimmernde LED-Beleuchtung unterhalb des umlaufenden Rands. Licht schafft nicht nur Stimmung, sondern auch Mehrwert: Die Spiegelelemente von LCube liefern klares, dimmbares und blendfreies Licht für den Betrachter; die neuen Spiegelschränke zusätzlichen versteckten Stauraum. Für «Ankernde» hat Duravit eine weitere Lösung: natürliche
Vero-Möbel in Tessiner KirschbaumOptik und weisse Keramik – eine anregende Harmonie aus Erdtönen, die für Nestwärme in den eigenen vier Wänden sorgt.
Holzoberflächen. Dann treffen LCube-Möbel in Mediterraner Eiche oder Pine Terra sowie Vero-Möbel in Tessiner Kirschbaum-Optik auf weisse Keramik – eine anregende Harmonie aus Erdtönen, die für Nestwärme in den eigenen vier Wänden sorgt. ■ Duravit Schweiz AG Tel. 062 887 25 50 www.duravit.ch
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Duschfläche, Badewanne und Waschtisch aus Kaldewei Stahl-Email
Eine Harmonie bis ins Detail Bei der Planung des neuen Traumbades soll alles perfekt zueinanderpassen. Mit den optimal aufeinander abgestimmten Kaldewei-Produkten aus Stahl-Email gelingt die Gestaltung der Wohlfühloase von der emaillierten Duschfläche über die Badewanne bis zum Waschtisch in harmonischem Design. ■ Seit Jahrzehnten steht die Marke Kaldewei für exklusive Duschflächen und Badewannen aus Kaldewei Stahl-Email, die höchsten Ansprüchen an Ästhetik und Qualität gerecht werden. Nun überträgt der Premiumhersteller die Überlegenheit dieses einzigartigen Materials konsequent auch auf Waschtische. So profitieren Kunden von einem Produktmix, der durch eine einheitliche Materialität und eine bis ins Detail aufeinander abgestimmte Formensprache überzeugt. Das ist Harmonie in Perfektion: von der Farbe über die Innenform bis zum Ablaufdeckel. Waschtische aus Kaldewei Stahl-Email Passende Waschtische in vielen Abmessungen und in bis zu fünf
unterschiedlichen Einbauvarianten komplettieren die emaillierten Duschflächen und Badewannen
der erfolgreichen Kaldewei Produktfamilien Puro, Cono und Centro sowie der neuen Modelllinie
Einheitliche Materialität, harmonisches Design und abgestimmte Farbgebung zeichnen die vielseitigen Produktlösungen für das Traumbad von Kaldewei aus. Im Bild: Waschtische Cono, Badwanne Conoduo und emaillierte Duschfläche Conoflat. (Foto: Kaldewei)
Silenio. Als ganz besonderes Design-Highlight erweiterte Kaldewei seine Premiumkollektion Meisterstücke um den freistehenden Emerso Waschtisch. Neben ihrer hervorragenden Optik überzeugen die Waschtische ebenso mit einer einfachen und schnellen Reinigung: Serienmässig mit dem Kaldewei Perl-Effekt ausgestattet, lässt sich ihre Oberfläche im Handumdrehen säubern. Aufgrund der herausragenden Materialeigenschaften von Kaldewei Stahl-Email sind die Waschtische darüber hinaus besonders kratz-, stoss- und schlagfest und bleiben auch bei starker Beanspruchung dauerhaft makellos: Hierfür gibt Kaldewei ein einzigartiges Qualitätsversprechen von 30 Jahren Garantie. ■ Franz Kaldewei AG Tel. 062 205 21 00 www.kaldewei.ch
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ComfortPlus – Badkomfort auch wenn Bedürfnisse ändern ■ Nur ein Bad, das Annehmlichkeit und Sicherheit mit Eleganz, Schönheit und Grosszügigkeit verbindet, erfüllt alle aktuellen und künftigen Ansprüche aller Nutzerinnen und Nutzer. Für eine zukunftssichere und flexible Badplanung und -nutzung hat Richner das Badkonzept ComfortPlus entwickelt. Komfort ist der Goldstandard eines modernen Bads. Ein durchdacht konzipiertes und grosszügiges Bad
vereint Eleganz mit Annehmlichkeit. Ein solches Bad ist Rückzugsort, Entspannungsoase und Wohlfühlraum für alle, die ein Plus an Komfort und Sicherheit schätzen. Das neue Badkonzept ComfortPlus von Richner baut darauf auf und ermöglicht eine umsichtige und zukunftssichere Badplanung für eine langfristig freud- und lustvolle Nutzung des Bades. Dieses Bad bietet einen aussergewöhnlichen Standard, der
Ein Beispiel: ComfortPlus Vita III. (Foto: Richner)
insbesondere dann zum Tragen kommt, wenn sich Bedürfnisse oder Lebensumstände ändern. Dank einer Vielzahl an Produkte- und Kombinationsmöglichkeiten lässt sich ComfortPlus äussert individuell und eigenständig gestalten. Unabhängig von Geschmack und Ausführung bietet das Bad stets uneingeschränkten Komfort. Umsichtig, modern und komfortabel Die Gestaltung des Bades setzt bei einer umsichtigen Raum- und Grundrissplanung an, die ausreichend Bewegungsraum bietet. Die gewählten Materialien sind hochwertig, schön und funktional zugleich. Praktische und vielfältige Accessoires sorgen auch bei den kleinsten Details für umfassenden Komfort. Kombiniert mit guter Beleuchtung, Halte- und Sitzgelegenheiten ist die Nutzung des Bades uneingeschränkt praktisch, komfortabel, sicher. Das durchdachte Konzept ist exklusiv in ausgesuchten Ausstellungen von Richner zu
finden. In der dazugehörigen Broschüre finden sich nicht nur zahlreiche Details, sondern auch eine praktische Checkliste für die Badplanung. Über Baubedarf-Richner-Miauton Richner ist ein Spezialist für Inneneinrichtungen mit einem umfangreichem Sortiment an Bädern, Parkett sowie keramischen Wand- und Bodenplatten. Die Marke bietet an 40 Standorten in der Deutschschweiz in Ausstellungen und Abholshops kompetente Fachberatung und ein umfangreiches Sortiment an hochwertigen Produkten. Richner gehört zum Bauhandelsunternehmen CRH Swiss Distribution, das in der Deutschschweiz unter BaubedarfRichner-Miauton auftritt. ■ Baubedarf-Richner-Miauton Tel. 031 370 48 40 www.baubedarf-richner-miauton.ch www.better-living.ch
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Waschtisch und Badmöbel sind eine Einheit ■ Für höchste gestalterische Ansprüche im Bad hat Duravit ein innovatives, weltweit einmaliges Verfahren entwickelt, bei dem die Keramik des Möbelwaschtisches und die Möbeloberfläche des Waschtischunterbaus zu einem perfekten Ganzen verbunden werden. Mit dieser völlig neuartigen Optik wird der Waschplatz zum Meisterstück. Bei der neuen «c-bonded»-Version, wie Duravit diese neue Technologie nennt, wird der Möbelwaschtisch in einem aufwändigen Prozess praktisch nahtlos mit dem Möbelunterbau zusammengefügt. Durch die exakte, passgenaue Verbindungstechnik verschmelzen Keramik und Möbel zu einer Einheit. Die Materialstärke des Waschtischs wird dabei unsichtbar und reduziert sich auf eine präzise Kante, die beim Übergang von der kühlen, glatten Keramik auf die natürliche Struktur des Holzes ein einzigartiges haptisches Gefühl erzeugt. Die «c-bonded»-Lösung überzeugt jedoch nicht nur in optischer und haptischer Hinsicht: Die patentierte Spezialkeramik DuraCeram®, die diese Präzision und Ausformung überhaupt erst ermöglicht, zeichnet sich durch eine besonders hohe Beständigkeit aus. Die grossen seitlichen Ablageflächen bieten angenehmen Komfort bei der Benutzung. Zudem lassen sich die glatten, nahtlosen Flächen schnell und einfach reinigen. ■ Duravit Schweiz AG Tel. 062 887 25 50 www.duravit.ch
Bei der neuen «c-bonded» Version wird der Möbelwaschtisch in einem aufwändigen Prozess praktisch nahtlos mit dem Möbelunterbau zusammengefügt. (Foto: Duravit)
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Agenda |
Permanente Agenda
(Bitte informieren Sie sich auch unter www.hk-gebaeudetechnik.ch/agenda. Änderungen vorbehalten.)
Anmeldung
Thema/Ort
Datum
Tagungen Energie-Apéros Aargau Tel. 056 222 41 81 www.energieaperos-ag.ch
Energie-Apéros im Kanton AG Energie aus Abfall – Potenziale nutzen Jeweils 17.30 – 19.30 Uhr
18. Oktober 2016, Baden 20. Oktober 2016, Lenzburg 25. Oktober 2016, Aarau
Solar Agentur Schweiz 8006 Zürich, Tel. 044 252 40 04 www.solaragentur.ch
26. Schweizer Solarpreis-Verleihung an der OLMA St. Gallen inkl. Norman Foster Award (zum 7. Mal), inkl. Sondersolarpreis HEV Schweiz Dienstag, 18. Oktober 2016, von 09.00 bis 15.45 Uhr, in St. Gallen (OLMA)
18. Oktober 2016
GebäudeKlima Schweiz GKS www.gebaeudeklima-schweiz.ch
GKS-Update 02/16: Energieeffizienz von Warmwasser-Wärmepumpen FHNW Brugg Windisch, 16.00 – 19.00 Uhr
19. Oktober 2016
Swiss Engineering STV www.tage-der-technik.ch
Bauen 4.0 – Nachhaltigkeit im Gebäudebereich Mi, 26.10.16, 13.30 – 19.30 Uhr, Empa Akademie, Dübendorf
26. Oktober 2016
ebm-papst AG, www.ebmpapst.ch › Info-Center › Symposium
ebm-papst Ventilatoren-Symposium 2016 Donnerstag, 27. Oktober 2016, 13.30 – 17.30 Uhr, Technorama Winterthur
27. Oktober 2016
Bauen digital Schweiz www.bauen-digital.ch
Schweizer BIM Kongress Freitag, 28. Oktober 2016, 8.00 – 17.30 Uhr, Maag Halle Zürich
28. Oktober 2016
Electrosuisse, ETG weiterbildung@electrosuisse.ch www.electrosuisse.ch/pv-to-heat
Tagung: PV to Heat Thema «Power to Heat». Tagung für Architekten, Elektroplaner, Heizungsund Sanitärtechniker, Energiebeauftragte, Installateure von Solaranlagen.
3. November 2016
Engie Services AG www.engie-energieeffizienzforum.ch
Engie Energieeffizienz-Forum 2016 Umweltarena Spreitenbach, ab 16 Uhr
3. November 2016
www.proklima.ch
ProKlima: Kadertag Gebäudetechnik 2016: Zukunft Gebäudetechnik Kadertag für Fachleute aus der Lüftungs-, Klima- und Gebäudetechnikbranche, Dienstag, 8. November 2016, Trafohalle Baden
8. November 2016
Fachver. Wärmepumpen Schweiz FWS, FWS-Update 2016: Wärmepumpen- und Erdwärmesonden-Technik 3006 Bern, info@fws.ch, www.fws.ch Umwelt Arena, Spreitenbach
8. November 2016
www.proklima.ch
ProKlima: Kadertag Gebäudetechnik 2016: Zukunft Gebäudetechnik Kadertag für Fachleute aus der Lüftungs-, Klima- und Gebäudetechnikbranche, Dienstag, 8. November 2016, Trafohalle Baden
8. November 2016
SSHV | ASCA, Postfach 656, Güterstr. 78, 4010 Basel, www.sshv.ch
11. Stahl- und Haustechnikhandelstag 2016, unter dem Titel: Zukunft des Werkplatzes Schweiz. Seedamm Plaza, Päffikon SZ, 8.00 – 14.00 Uhr.
10. November 2015
Topmotors www.topmotors.ch/Veranstaltungen
Topmotors Workshop «Effiziente Druckluft in der Industrie» Stiftung zum Glockenhaus, Sihlstrasse 33, 8001 Zürich, 9 – 13 Uhr
11. November 2016
AEE Suisse, 3001 Bern, Tel. 031 301 89 62 5. AEE Suisse Kongress 2016: Nat. Kongress zu erneuerbaren Energien und www.aeesuisse.ch/kongress Energieeffizienz, Stade de Suisse, Bern, Montag, 14. November 2016
14. November 2016
Verein Green Building Schweiz www.greenbuilding.ch
4. Swiss Green Economy Symposium Mo, 14. November 2016, Kongresshaus Winterthur
14. November 2016
GebäudeKlima Schweiz GKS www.gebaeudeklima-schweiz.ch
GKS-Update 03/16: Neue Energieverordnung FHNW Brugg Windisch, 14.00 – 17.00 Uhr
15. November 2016
Deutscher Kälte- und Klimatechn. Verein Deutsche Kälte- und Klimatagung 2016 in D-Kassel DKV, www.dkv.org Tagungsprogramm mit 135 Vorträgen Kurse TWK – Test- und Weiterbildungszentrum Wärmepumpen und Kältetechnik GmbH Friedrich-List-Strasse 10 D-76297 Stutensee Germany Telefon: +49 7244 55737-0 Telefax: +49 7244 55737-11 Email: info@twk-karlsruhe.de www.twk-karlsruhe.de Schulungsort: TWK GmbH Friedrich-List-Strasse 10 76297 Stutensee-Blankenloch Germany
Zweitägiger Intensivkurs: KT1 Vorkurs – Einstieg in die Kältetechnik 03.05. – 04.05.2017 / 22.05. – 23.05.2017
16. – 18. November 2016
16.01. – 17.01.2017 27.02. – 28.02.2017
Einwöchiger Intensivkurs: KT2 Kältetechnik A 09.01. – 13.01.2017 06.03. – 10.03.2017 / 20.03. – 24.03.2017 / 24.04. – 28.04.2017 / 15.05. – 19.05.2017 13.02. – 17.02.2017 19.06. – 23.06.2017 Einwöchiger Intensivkurs: KT3 Kältetechnik B 27.03. – 31.03.2017 / 29.05. – 02.06.2017 / 26.06. – 30.06.2017
16.01. – 20.01.2017 20.02. – 24.02.2017
Einwöchiger Intensivkurs: KT4 Kältetechnik C
23.01. – 27.01.2017 24.04. – 28.04.2017
Einwöchiger Intensivkurs: KT5 Kältetechnik D – Projektierung
27.02. – 03.03.2017
Dreitägiger Intensivkurs: KT14 Kältetechnik E – Regelung / Energieeffizienz
13.03. – 15.03.2017
Einwöchiger Intensivkurs: KT6 Praxis an Kälteanlagen
30.01. – 03.02.2017 03.04. – 07.04.2017
Zweitägiger Intensivkurs: KT7 Dichtheitsprüfung an Kälteanlagen
08.02. – 09.02.2017 03.05. – 04.05.2017
Eintägiger Intensivkurs: KT8 Wiederk. Unterw. Kältemittel und Kälteanlagen
13.02.2017
Zweitägiger Intensivkurs: KT9 Kälteanlagen mit brennbaren Kältemitteln
20.03. – 21.03.2017
Einwöchiger Intensivkurs: KT6 Praxis an Kälteanlagen
Agenda | Berufsbildung
30.01. – 03.02.2017
| 03.04. HK-Gebäudetechnik – 07.04.2017 10/16 |
Zweitägiger Intensivkurs: KT7 Dichtheitsprüfung an Kälteanlagen
08.02. – 09.02.2017 03.05. – 04.05.2017
Eintägiger Intensivkurs: KT8 Wiederk. Unterw. Kältemittel und Kälteanlagen
13.02.2017
Zweitägiger Intensivkurs: KT9 Kälteanlagen mit brennbaren Kältemitteln (Kohlenwasserstoffen)
20.03. – 21.03.2017
Zweitägiger Intensivkurs: KT10 Kältetechnik mit dem Kältemittel CO2 – stationär 06.03. – 07.03.2017
Messen EuroBlech 2016, Mack Brooks Exhibitions Ltd., www.euroblech.com
Einwöchiger Intensivkurs: KT11 NH3- und subkritische CO2-Kälteanlagen
20.02. – 24.02.2017
Eintägiger Intensivkurs: KT16 Kältemittel – Gegenwart und Zukunft
03.04.2017
Eintägiger Intensivkurs: KT18 Gewässerschutz bei Kälte- und Klimaanlagen sowie Wärmepumpen
20.03.2017
Zweitägiger Intensivkurs: KT19 Fehlerdiagnose und Störungsbehebung an Kälte- und Klimaanlagaen sowie WP
25.01. – 26.01.2017
Eintägiger Intensivkurs: KT22 Umstellung von R404A und R507A auf geeignete Ersatzkältemittel
16.03.2017
Eintägiger Intensivkurs: KT23 Grundlagen der Absorptionskälteanlage
27.03.2017
Eintägiger Intensivkurs: KT24 Auslegung, Installation und Service von Splitklimaanlagen sowie -wärmepumpen
23.03.2017
Zweitägiger Intensivkurs: FK0 Einstieg in die Kfz-Klimatisierung
18.01. – 19.01.2017 03.04. – 04.04.2017
Einwöchiger Intensivkurs: FK1 Pkw-Klimaanlagen A 19.06. – 23.06.2017
30.01. – 03.02.2017 15.05. – 19.05.2017
Dreitägiger Intensivkurs: FK2 Pkw-Klimaanlagen B
13.03. – 15.03.2017
Zweitägiger Intensivkurs: FK3 Pkw-Klimaanlagen mit R744 (CO2)
08.03. – 09.03.2017 30.05. – 31.05.2017
Zweitägiger Intensivkurs: FK4 Pkw-Klimaanlage mit R1234yf
22.03. – 23.03.2017
Eintägiger Intensivkurs: FK5 Elektro- und Hybrid-Fahrzeugklimaanlagen
27.02.2017
Zweitägiger Intensivkurs: FK6 Basics of Automotive A/C-Systems
22.05. – 23.05.2017
Einwöchiger Intensivkurs: FK7 Schienenfahrzeug-Klimaanlagen
08.05. – 12.05.2017
Dreitägiger Intensivkurs: EK1 Elektrotechnik A in Kälteanlagen
24.04. – 26.04.2017
Zweitägiger Intensivkurs: EK2 Elektrotechnik B in Kälteanlagen
27.04. – 28.04.2017
Eintägiger Intensivkurs: EK6 Elektrotechnik C in Kälteanlagen
29.05.2017
Einwöchiger Intensivkurs: WP1 Kältetechnik A für Wärmepumpen
27.03. – 31.03.2017
Zweitägiger Intensivkurs: WP2 Grundlagen der Wärmepumpentechnik
23.01. – 24.01.2017
Viertägiger Intensivkurs: SZ4 Sonderzertifizierung Sachkunde Kategorie I nach EG 303/2008
13.02. – 16.02.2017 08.05. – 11.05.2017
EuroBlech 2016 24. Internationale Technologiemesse für Blechbearbeitung, Hannover
25. – 29. Oktober 2016
ZT Fachmessen AG, www.fachmessen.ch Bau + Energie Messe
8. – 11. Dezember 2016
www.ineltec.ch
12. – 15. September 2017
Ineltec 2017: Technologiemesse für Gebäude und Infrastruktur Messe Basel
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| HK-Gebäudetechnik 10/16 |
Berufsbildung | Impressum
IMPRESSUM HK-Gebäudetechnik 14. Jahrgang, Nr. 10, Oktober 2016 (43. Jahrgang HeizungKlima), erscheint monatlich. www.hk-gebaeudetechnik.ch, ISSN 1016-5878 Auflage + Verbreitung WEMF/SW-Beglaubigung 2015 Druckauflage 8500 Ex.* Total verbreitete Auflage: 6887 Ex. Davon verkauft: 2729 Ex. * inkl. Probe- und Werbeexemplare, Veranstaltungen und Messen Herausgeberin AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Tel. 058 200 56 50, Fax 058 200 56 61 Geschäftsführer: Roland Kühne Leiterin Zeitschriften: Maike Juchler Redaktion AZ Fachverlage AG, HK-Gebäudetechnik Neumattstrasse 1, Postfach, CH-5001 Aarau. Peter Warthmann, Chefredaktor, Tel. 058 200 56 15, peter.warthmann@azmedien.ch Manuel Fischer, Redaktor, Tel. 058 200 56 11, manuel.fischer@azmedien.ch Ständige externe Fachredaktoren: Christian Bärtschi, Bernd Genath, Alan Hawkins, Franz Lenz, Anita Niederhäusern, Wolfgang Schmid, René Senn, Martin Stadelmann, Martin Stöckli, Andreas Walker, Jürg Wellstein, Andreas Widmer, Daniela Hochradl-Wohlgemuth Redaktioneller Beirat Marco Andreoli, Vorsitzender der Geschäftsleitung, CTA AG, Münsingen. Domenico Autuori, Manager of Trainingcentre & Laufen Forum, Keramik Laufen AG und Similor AG, Laufen. Daniel Bader, Leiter Kommunikation, R. Nussbaum AG, Olten.
Stephan Muntwyler, Geschäftsführer Gabs AG, Tägerwilen. Richard Osterwalder, Geschäftsleiter Weishaupt AG, Geroldswil, Mitglied GebäudeKlima Schweiz. Beat Scherrer, Geschäftsführer Scherrer Metec AG, Zürich. Beat Waeber, Mitglied Zentralvorstand suissetec. Copyright Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Redaktionelle Beiträge Produkte-Hinweise werden kostenlos abgedruckt, Auswahl erfolgt durch die Redaktion. Bezahlte Beiträge werden mit «Publireportage» oder «Anzeige» gekennzeichnet. Leitung Werbemarkt: Jean-Orphée Reuter, Tel. 058 200 54 46 Anzeigenleitung /Kundenberatung Rolf Niederberger, Tel. 058 200 56 18, rolf.niederberger@azmedien.ch Nicole Lüscher, Tel. 058 200 56 42, Fax 058 200 56 61, nicole.luescher@azmedien.ch Anzeigentarif unter www.hk-gebaeudetechnik.ch Leitung Online und Marketing: Christine Ziegler Aboverwaltung, Abonnemente Tel. 058 200 56 50, abo@hk-gebaeudetechnik.ch Preis Jahres-Abonnement: Fr. 138.– (inkl. MwSt.) Abo-Bestellung: www.fachtitel.ch Layout/Produktion: Stefanie Lipp Korrektorat: Ruedi Tschumi
Druck: Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen Kooperation mit folgenden Verbänden: Schweizerisch-Liechtensteinischer Gebäudetechnikverband (suissetec), 8021 Zürich, Tel. 043 244 73 00, www.suissetec.ch GebäudeKlima Schweiz, Verband für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik, 4603 Olten, Tel. 062 205 10 66, www.gebaeudeklima-schweiz.ch energiecluster.ch, www.energiecluster.ch FWS, Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz, Bern, www.fws.ch Schweizerischer Verband für Wärmekraftkopplung (WKK-Fachverband), www.waermekraftkopplung.ch Schweizerischer Stahl- und Haustechnikhandelsverband SSHV, 4010 Basel, www.sshv.ch Swissolar, www.swissolar.ch GNI Gebäude Netzwerk Initiative, Zürich, www.g-n-i.ch MeGA, Fachverband der Gebäudeautomationsplaner der Schweiz, c/o ADZ, Luzern, www.mega-planer.ch KGTV, Konferenz der Gebäudetechnik-Verbände, www.kgtv.ch KNX Swiss, www.knx.ch VDSS, Verein dipl. Spenglermeister Schweiz, www.vdss.ch Ein Produkt der
Verleger: Peter Wanner, CEO: Axel Wüstmann www.azmedien.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB (Stand 31.12.2014): AZ Anzeiger AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Fachverlage AG, Atmosphären Verlag GmbH, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Zeitungen AG, FixxPunkt AG, Belcom AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, VS Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG, Dietschi AG, TrisCom-Media AG, Radio 32 AG, AZ Vertriebs AG, Zofinger Tagblatt AG
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7 77
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VSG
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Heitzmann AG
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Hoval AG
47
Wärmebau Vertriebs AG
27
hubWare AG
71
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31
IBZ
19
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87
Klima Kälte Kopp AG Lanz Oensingen AG M. Scherrer AG
69 15, 25 86
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US 2
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Beilagen: Walter Meier (Klima Schweiz AG, Mobil in Time, KNX BUS News Nr. 3, TWK – Testund Weiterbildungszentrum, ZT Fachmessen AG
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