Elektrotechnik 01/2015

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Heft 1 | Januar 2015 WWW.ELEKTROTECHNIK.CH ELEKTROTECHNIK AUTOMATION, TELEMATIK GEBÄUDETECHNIK

Ein echter iBricks Visualisierung, Automation, Zutritt, Videoserver und Meldungssystem, auf nur 10x11 cm

20

Netzwerkinstallationen prüfen/zertifizieren?

48

Verkabelungen für Geschäftsgebäude

32

Dezentralisierung in der Gebäudeautomation

62

NIN-Know-how, Leserfragen Teil 107


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Editorial

ET-Wettbewerb Januar 2015

Klimaerwärmung Liebe Leserin, lieber Leser Weihnachten rückte näher und mit der zunehmenden Ungeduld der Kinder stiegen auch die Erwartungen der Hoteliers in den Wintersportorten und die der Bergbahnbetreiber. Die Skipisten waren weiterhin grossflächig grün und es war vielerorts zu warm, um Kunstschnee zu produzieren. 2014 geht als das global wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen von 1864 in die Geschichte ein. Was die Klimaforscher im ersten Bericht des Weltklimarats (IPCC) bereits 1990 abschätzten, wird nun im 5. Standbericht des IPCC praktisch von allen Ländern weltweit im Wortlaut anerkannt: 1. Der menschliche Einfluss auf das Klimasystem ist klar 2. Weitere Treibhausgasemissionen werden erhebliche Auswirkungen auf Menschen und Ökosysteme haben 3. Die Begrenzung des Klimawandels erfordert beträchtliche und anhaltende Reduktionen der Treibhausgasemissionen und 4. Es gibt mehrere Strategien die Erwärmung unter 2° Celsius zu halten Laut Thomas Stocker, Professor für Klima- und Umweltphysik an der Universität Bern, kann die Schweiz auch als kleines Land eine führende Rolle übernehmen. Nach drei industriellen Revolutionen, der Mechanisierung, Elektrifizierung und Digitalisierung komme nun die «Erneuerbarisierung». Diese führe vom ungebremsten Verbrauch endlicher Ressourcen zu den erneuerbaren Energien und geschlossenen Material-Kreisläufen. Sie könne nur mit agressiver Innovation und konsequenter Investition in neue Infrastrukturen gelingen. Dadurch könnten neue Märkte besetzt, Verfahren entwickelt, Geräte erfunden, Produkte verkauft und neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Schweiz sei als Innovations-Spitzenreiter gut dafür positioniert. Sie ist ein anerkannter Forschungssplatz und die Berufsbildung ist breit und ein Erfolgsmodell. Die Schweiz könne die vierte industrielle Revolution massgeblich mitgestalten und somit die Schlüssel zur Lösung des Klimaproblems bereitstellen. ET wird auch weiterhin über innovative Produkte und Lösungen berichten. Wir wünschen Ihnen für 2015 alles Gute und bei der Lektüre viele Inspirationen.

Welche Funktionen bietet der ProfShop von Otto Fischer AG ? (Mehrfachnennungen möglich) • Waren bestellen • Etiketten kreieren • Offerten anfordern Geben Sie Ihre Antworten auf der ET-Website www.elektrotechnik.ch ein und gewinnen Sie eines von drei Jahresabonnements für die Zeitschrift «Fit for Life», das Magazin für Fitness, Lauf-Ausdauersport, im Wert von je 98 Franken.

«Türanmeldung» und «Lichtsteuerung» waren die richtigen Antworten zur Wettbewerbsfrage in ET 12/2014 (siehe Artikel Seite 6 in ET 12/2014). Die folgenden drei Gewinner haben je eines von drei Jahresabonnements für die Zeitschrift «Kochen» im Wert von je 68 Franken gewonnen: Herr Franz Gartmann, 8962 Bergdietikon Herr Thomas Schelker, 4054 Basel Herr Lukas Willi, 6218 Ettiswil

Hansjörg Wigger, Chefredaktor Elektrotechnik 1/15 | 1



20 Netzwerkinstallationen prüfen Bei einer Netzwerkinstallation bestimmen nicht nur die Art der Kabel und Stecker die erreichbare Bandbreite, sondern auch die Installationsqualität. Um die Gesamtqualität einer Netzwerkinstallation zu messen und zu dokumentieren, sind Kabelzertifizier-Geräte notwendig, die alle Messungen einfach, sicher und schnell ausführen und dokumentieren können.

Inhalt Editorial

10 An der Infoshow 2014

1 Klimaerwärmung: Es braucht Innovationen und Investitionen

10 11

Wirtschaft und Verbände

11

5 Intelligente Haustechnik 6 Gebäudekonfigurator für 7 8 9 9

Elektroplaner 314 Studierende der HSR mit erfolgreichem Abschluss Mit Gebäudeautomation CO2-Emissionen senken Software Caneco BT nach NIN 2010/2015 zertifiziert Strompreise in der Schweiz 2016 bis 2025

Perfekte Steuerung und Medienmanagement für: – Bankettsaal – Konferenzräume – Restaurant, Bar – Foyer AMX Distributor: Arocom AG, Telefon +41 61 377 87 97 Weitere Infos unter: www.arocom.ch

12

14

17

gewinnt der Nachwuchs Etikettieren leicht gemacht Lernende auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten Neues Mitglied der Geschäftsleitung HHM Ersatzbewilligung: Kein Automatismus bei der Verlängerung Mehr Komfort trotz weniger Energie: Interview mit Thomas Fischer, Siemens Building Technologies Ausgezeichnete professionelle Lichtplanung

18 Schweizer Energiepreise Watt d’Or: Gütesiegel für Energieexzellenz

Installations- und Gebäudetechnik 20 Netzwerkinstallationen prüfen: Anspruchsvolle Messtechnik bei Kupfer-LAN-Verkabelungen 31 Die neuen theLuxa P Bewegungsmelder 32 Dezentralisierung in der Gebäudeautomation: Wichtige Rolle der Gebäudeautomation im Zweckbau

a n g: em Rundg ll e tu ir v S m it S o lu ti o n s iPa d A PP d u c a ti o n E & l ia c r me P -S to r e) AMX C om lo s im A P n te s o k : (N E U Bild: Campus Hotel Hertenstein, Weggis


48 Verkabelungen

54 Elektrounfälle

Besonders geschäftlich genutzte Liegenschaften bedürfen einer hochstehend ausgeführten Verkabelung. Planungsfehler haben kostenintensive Nachbesserungen und Erweiterungen zur Folge.

Jedes Jahr erleiden in der Schweiz rund 430 Elektrofachleute einen Elektrounfall. Zwei bis drei verlieren dabei ihr Leben. ET berichtet in einer dreiteiligen Serie über Risiken und Schutzmassnahmen.

Inhalt Installations- und Gebäudetechnik

Aus- und Weiterbildung 52 Fokus Elektrosicherheit:

37 Energie sparen mit dezentraler Automation: Gebäudeautomationssystem Sigmalon 38 «Wir sind begeistert»: Gebäudeautomationssystem NOXnet 40 iBricks Automation Server: Release 6.8 mit vielen neuen Funktionen 42 Einfach und rasch installiert

Funktionserhalt von Kabelanlagen

54 ESTI-Unfallstatistik 2013: 57 60 62 66

Noch kein Rückgang Typische Elektrounfälle: Risiken im Umgang mit Elektrizität Schutzausrüstung: Bewegungsfreiheit und uneingeschränkte Sicht NIN-Know-how 107: Fragen und Antworten zu NIN Sicheres Arbeiten ist lernbar

Service Photovoltaik 44 Den Strom vom Dach selber nutzen: Neue Förderinstrumente unterstützen den Eigenverbrauch 46 Sichere Lithium-Batterien mit hoher Lebensdauer

Informations- und Kommunikationstechnik 47 2020 nutzen 90 Prozent aller Menschen ein Handy

47 Neue kompakte Rangierfeld-

67 Produktanzeigen 67 Stellenanzeigen 68 Veranstaltungskalender Veranstaltungshinweise

71 Impressum 72 Themenvorschau

ZUR TITELSEITE

Ein echter iBricks Die neue P-Serie des iBricks Automation Servers ist so klein, dass sie in jeder Verteilung Platz findet. Trotzdem handelt es sich dabei um einen echten iBricks Server mit massenhaft Funktionen und Performance. In dem 10 × 11 cm grossen Kraftpaket befindet neben einer hochwertigen Visualisierung auch ein Videoserver, ein Zutrittssystem, ein Meldungssystem und natürlich jede Menge Automationsfunktionen wie Schaltuhr, Szenensteuerung, Anwesenheitssimulation, Statistik- und Aufzeichnungssysteme, Verbrauchsvisualisierung, Alarmmanagement sowie vieles mehr. Natürlich bietet auch die P-Serie jede Menge Schnittstellen an. Von KNX über EnOcean bis ModBus, von eKey über Miele bis Wago und von uLux über IRTrans bis Philips HUE. Mehr Infos auf www.iBricks.ch

Generation

48 Verkabelungen für Geschäftsgebäude: Strukturierte Verkabelung Teil 1

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iBricks Solutions 3178 Bösingen Tel. 031 511 01 10 www.iBricks.ch


Über 30 Personen trafen sich vergangenen November im Hightech Zentrum Aargau und diskutierten über innovative Techniken und intelligente Haussteuerungen. Laut Recherchen vom Hightech Zentrum wurden rund 50 Prozent aller Häuser in der Schweiz vor 1960 erbaut. In einer Zeit, in der Energiesparen noch kein Thema war und die heutigen, innovativen Technologien noch in weiter Ferne lagen. Doch dort verbirgt sich ein grosses Potenzial für wirtschaftliche und energietechnische Verbesserungen. Um das Potenzial bei Heizung, Lüftung und Isolation zu nutzen, ist das optimale Zusammenspiel der einzelnen Bereiche zwingend notwenig. Und so ist im energietechnischen Sinn das Herz einer Liegenschaft die zentrale Steuerung der einzelnen Geräte. Neuste Entwicklungen ermöglichen per Knopfdruck Licht, Storen, Heizung, Lüftung, Sicherheit, die Kaffeemaschine und auch das Heimkino optimal miteinander zu verbinden. Vernetzt durch ein Hausbussystem, beispielsweise über die bestehenden Stromleitungen, lassen sich sämtliche elektrischen Geräte im Haus verbinden. Hausautomation sorgt für mehr Komfort, mehr Sicherheit, mehr Wirtschaftlichkeit und mehr Energieeffizienz. Eine Checkliste hilft, die individuellen Bedürfnisse wie Nutzung des Tageslichtes, bewegungsabhängige Schaltungen, wetterfühlige Sensoren genau zu definieren. Für die Wahl der einzelnen Systeme und die Kombination zu einer funktionierenden Haus-automationslösung braucht es jedoch entsprechende Fachkenntnisse. Klar ist: Der Preis wird bestimmt über die Leistungsmerkmale des Systems. Egal, für welches System man sich entscheidet: Es ist stets darauf zu achten, dass die Verrohrung und Verkabelung so angelegt wird, dass Nachrüsten jederzeit möglich ist. Unter anderem wurde an der Veranstaltung der selbstlernende, adaptive und vorausschauende Heizungsregler der Firma Neurobat und das Hausbussystem DigitalStrom vorgestellt. André Philipp vom Fraunhofer Institut in Dresden informierte in seinem Vortrag über die Entwicklungstrends von Organischen Leuchtdioden (OLED): Auf flexiblen Oberflächen, auf dem Kochherd, am Kühlschrank, im Auto oder an Gebäuden werden leuchtende Dünnschichtbauelemente aus organischen, halbleitenden Materialien entwickelt, die uns wohl bald im Alltag in allen Formen begleiten werden. Weitere Informationen und Referate sind auf der nachstehenden Website ersichtlich. www.hightechzentrum.ch/energie

Rudolf Tanner (rechts) vom Hightech Zentrum Aargau im Gespräch mit Geert Hoevenaars von Neurobat AG, Brugg.

Wirtschaft und Verbände

Intelligente Haustechnik


Wirtschaft und Verbände

Kostenloser Online-Gebäudekonfigurator für die Elektroplanung Das Innerschweizer Software-Unternehmen Web-Plan GmbH möchte mit dem weltweit ersten Gebäudekonfigurator für die ganzheitliche Gebäudetechnik, eine ganze Branche revolutionieren. Was in der Automobilindustrie bereits Standard ist, gibt es nun auch für die Elektrobranche.

Mit dem kostenlosen Tool können einfach und effizient die individuellen Bedürfnisse der Eigentümerschaft oder Investoren ermittelt, den Baubeschrieb online generiert, sowie die Kosten einfach und exakt berechnet werden. Das kostenlose, online basierte Konfigurator-Tool bietet Architekten, Kos-

tenplaner, Elektrounternehmer und Projektersteller einen echten Mehrwert. Damit gelingt eine erhöhte Planungs- und Kostengenauigkeit vor Baubeginn. Die Unternehmer arbeiten effizienter, haben weniger nachträgliche Anpassungen und sparen so Zeit und Kosten. Für Hersteller eröffnet sich mit dem Tool eine neue Vertriebsplattform, die Produkte können dem Verbraucher besser und übersichtlicher präsentiert werden. Die Idee für den neuen «Web-PlanKonfigurator» entstand im Jahr 2008, als der Innerschweizer Unternehmer Sven Kulmer online, sein neues Auto konfigurierte. «So ein Tool braucht es doch auch für die Baubranche». Der komplexen Materie zum Trotz entwickelte der Unternehmer das Tool in den letzten vier Jahren Schritt für Schritt zur Marktreife weiter. «Ich bin überzeugt, dass dieses Tool bald schon ein zentrales Bindeglied zwischen Bauherr, Architekt und der Elektrobranche sein wird», so Sven Kulmer. Der Online-Konfigurator lässt sich vorerst für Wohnungen, Ein- und Mehrfamilienhäuser einsetzen. Die Bedienung erfolgt in drei einfachen Schritten: Erfassen des Bauprojekts, Konfigurieren der Bedürfnisse und Auswahl von den Produktedesign’s der verschiedenen Hersteller im Designcenter. Bau- und Produktebeschriebe können individualisiert heruntergeladen werden. Das Tool wird am 15. März an der Smart Home 2015 in Baden von WebPlan präsentiert. www.web-plan.ch

Absenkung der Einspeisetarife für Photovoltaik Der Bundesrat hat im November beschlossen, die Einspeisetarife für Photovoltaik (KEV) um 12 bis 23 Prozent für 2015 zu senken. Laut Swissolar gefährde dies den weiteren Ausbau grosser Photovoltaikanlagen. Die in der Schweiz installierte Photovoltaik-Leistung wächst kontinuierlich. Zum heutigen Zeitpunkt sind bereits rund 1000 Megawatt installiert, die etwa 1,5 Prozent des jährlichen Strombedarfs liefern. Gemäss bundesrätlicher Energiestrategie ist ein Solarstromanteil von mindestens 20 Prozent anzu-

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streben. Mit der Absenkung bremse der Bundesrat den weiteren Zubau. Auch die Messkosten für die Netzeinspeisung von Solarstrom sind weiterhin sehr hoch. Stossend sei auch auch die Kürzung der Einmalvergütung für kleinere Solaranlagen. Dadurch sinke der Anreiz zur Nutzung dieser Alternative zur KEV und damit zum Abbau der Warteliste von rund 34 000 Photovoltaikprojekten. Positiv zu werten sei jedoch, dass die Absenkung nicht wie in früheren Jahren in einem Schritt zu Jahresbeginn er-

folge. Die Warnungen von Swissolar zu den damit verbundenen Gefahren für die Installateure (verschneite Dächer, Dunkelheit usw.) würden offensichtlich ernst genommen. Die zweistufige Absenkung auf 1. April und 1. Oktober 2015 ermögliche es der Branche, sich frühzeitig an die neuen Rahmenbedingungen anzupassen. Zudem wurde zugesichert, dass bis mindestens 1. April 2016 keine weitere Absenkung erfolgen werde. www.swissolar.ch


Wirtschaft und Verbände

314 Studierende mit erfolgreichem Abschluss Die Absolventinnen und Absolventen erhielten ihre Diplome im feierlichen Rahmen in der Aula der HSR Hochschule für Technik Rapperswil. Umrahmt wurde die Diplomfeier von eigenen Beiträgen der Diplomandinnen und Diplomanden, einer Show des Humoristen und Erfinders Stephan Heuss sowie von vier jungen A-cappella-Sängern der Formation à la quarte. Von den insgesamt 314 Diplomandinnen und Diplomanden schlossen 12 den MSE Master of Science in Engineering ab. Dieser schweizweit einzigartige konsekutive Masterstudiengang wird in Kooperation aller Schweizer

Fachhochschulen angeboten. Er ermöglicht eine gezielte Vertiefung der Ausbildung in den Bereichen Technik/IT sowie Architektur/Bau/Planung. Das Angebot richtet sich vor allem an hochmotivierte und leistungsstarke Bachelorabsolventen, die im Masterstudium auf verantwortungsvolle Positionen vorbereitet werden. Mirjam Strahm aus dem bernischen Wabern hat ihr Masterstudium gesamthaft als Beste abgeschlossen. Neben dem höchsten Notendurchschnitt über das gesamte Studium gerechnet, verfasste sie auch eine hervorragende Masterarbeit im gewählten Fachgebiet

Raumentwicklung und Landschaftsarchitektur. In einer umfänglichen GISAnalyse hat Mirjam Strahm statistische Daten und Immobilieninserate aus dem Internet ausgewertet, um den Büroflächenmarkt im Kanton Zürich zu analysieren. Aus diesen Analysen hat sie dann Handlungsansätze für die Raumplanung formuliert. Die HSR Diplomfeier findet zweimal im Jahr nach den Bachelor- und Masterabschlüssen statt. www.hsr.ch

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Wirtschaft und Verbände

Förderprogramm Gebäudeautomation für Planer, Integratoren, Installateure und Bauherren an der Startveranstaltung.

Mit Gebäudeautomation CO2-Emissionen senken Der neuste Klimabericht zeigt es deutlich: Um die Erderwärmung einzudämmen, muss der Energie- und Ressourcenverbrauch dringend reduziert werden. Gebäudeautomation erhöht die Energieeffizienz von bereits gut gedämmten Wohn- und Zweckbauten noch weiter. Vor diesem Hintergrund haben die Stiftung Klimaschutz und CO2-Kompensation KliK eine nicht gewinnorientierte Organisation gegründet. Diese nimmt den mit ihr vertraglich verbundenen Mineralölgesellschaften die seit 2013 bestehende gesetzliche Kompensationspflicht für CO2-Emissionen ab, die bei der Nutzung fossiler Treibstoffe entstehen. Die Stiftung KliK investiert ihre Mittel in nachweislich wirksame Klimaschutzprojekte in der Schweiz. Im Oktober fand dazu im Technopark Zürich die Startveranstaltung zum Programm Gebäudeautomation statt. Rund 90 interessierte Vertreter von Herstellern sowie Planer, Integratoren, Installateure und Bauherren besuchten die Veranstaltung und liessen sich von den Verantwortlichen von KliK, Egon AG, TNC Consulting, sowie der GNI umfassend über Ziele, Anmeldungskriterien und den Ablauf informieren. Das Programm Gebäudeautomation wird von KliK finanziert und wurde vom Bundesamt für Umwelt BAFU geprüft und registriert. Gebäudebetreiber können bei KliK Unterstützungsbeiträge für die Modernisierung der Gebäudeautomation auf die GA-Effizienzklasse A oder B gemäss der Schweizer Norm SN EN 15232

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(SIA 386.110) beantragen. Die Norm mit dem Namen «Energieeffizienz von Gebäuden – Einfluss von Gebäudeautomation und Gebäudemanagement» arbeitet mit den vier Energieeffizienzklassen A bis D. Diese bewerten den Einfluss des Automatisierungsgrades auf die Energieeffizienz, wobei in die Klasse D Gebäude fallen, die über keine Automatisierungs- und Regellösungen verfügen, und in die Klasse A solche, deren Gebäudetechnik zu einem hochwertigen, bedarfsgeführten Gesamtnetz verbunden ist. Eine Modernisierung auf die GA-Effizienzklasse B würde bedeuten, dass Automationslösungen installiert werden, die die Räume vernetzen, ihren Bedarf an Licht, Wärme usw. jedoch nicht automatisch erkennen. Durch eine solche Modernisierung sinken die Energiekosten im Gebäude um 10 bis 50 Prozent und damit auch die CO2-Emissionen. KliK kann sich diese CO2-Einsparungen an die gesetzliche Kompensationspflicht anrechnen lassen und zahlt dem Bauherrn als Gegenleistung einen Förderbeitrag aus. Der Bauherr profitiert zusätzlich von einem erhöhten Raum- und Bedienkomfort im Gebäude. Ebenfalls Bestandteil des Programms ist das technische Gebäudemanagement. Damit erhält der Bauherr Transparenz über seinen Energieverbrauch und Betriebssicherheit. Die gesamte Investition kann er von den Steuern abziehen, und der Wert seiner Liegenschaft steigert sich. Die Bestimmung der GA-Effizienzklasse vor und nach der Modernisierung erfolgt durch einen Projektbegleiter. Er

erhält dafür eine Ausbildung von KliK sowie ein Tool, mit dem er die GA-Effizienzklasse schnell und einfach bestimmen kann. Ausschlaggebend für die Gesamt-Effizienzklasse des Gebäudes ist die tiefste einzelne Bewertung einer GA-Funktion. Ein Gebäude fällt somit in die Klasse C oder D, wenn es in einem einzelnen Gewerk oder in einem einzelnen Raum nur diese Klasse erreicht. Der Förderbeitrag wird immer für das gesamte Gebäude ausbezahlt, unabhängig davon, ob vorher in einem Teil des Gebäudes schon die GA-Effizienzklasse A oder B erreicht worden war. Der Abschluss der Modernisierung wird vom Projektbegleiter mit einem Abnahmeprotokoll dokumentiert. Die Auszahlung erfolgt anschliessend mit einem einmaligen Förderbeitrag. Das Programm sollte der Gebäudeautomations-Branche neue Geschäftsfelder eröffnen, insbesondere im Sanierungsbereich und im Wohnungsbau, denn es verdeutlicht für Planer und Bauherren noch einmal den Nutzen der Gebäudeautomation. Es ist zu hoffen, dass dank dem Programm die GA-Effizienzklassen ähnlich bekannt werden wie das Label Minergie oder die Klassen des Gebäudeenergieausweises der Kantone (GEAK). Mehr Informationen zur Anmeldung von Projekten und zum Ablauf des Programms finden Sie unter den nachstehenden Websites. www.gebaeudeautomation.klik.ch www.g-n-i.ch


Software Caneco BT nach NIN 2010/2015 zertifiziert • Verschiedene Netzkonfigurationen und Einspeisungen Die Softwarelösung Caneco BT ist mit über 10 000 Lizenzen auf dem Markt der Standard für Software Engineering und Netzberechnungen. Die Lösung berechnet alle Niederspannungsanforderungen mit herstellerübergreifenden Katalogen (Hager, Siemens, ABB, Schneider) und mit 15 internationalen Normen (IEC 60364, HD 60364, VDE) in sieben Sprachen. «Diese Zertifizierung ist für uns sehr wichtig, da es einmal mehr einen Beweis für die Qualität der Lösung und Einhaltung der Normen innerhalb unserer Software darstellt», sagt Ilker Güler, Geschäftsführer Alpi GmbH.

Wirtschaft und Verbände

Alpi Deutschland stärkt mit der Niederspannungs-Berechnungssoftware Caneco BT seine Marktposition durch eine weitere Zertifizierung aufgrund der Niederspannungs-Installations-Norm. Experten von Electrosuisse prüften folgende Inhalte der Software: • Plausibilität der Berechnungsergebnisse • Strombelastbarkeit von Kabel und Leitungen • Schutz gegen elektrischen Schlag (Abschaltzeiten) • Leitungsschutz (Überlast und Kurzschluss) • Spannungsfall • Einstellmöglichkeiten der Schutzeinrichtungen (herstellerübergreifend) • Praktische Planung, Prüfung und Dokumentation von elektrischen Anlagen

www.alpi-software.com/de

Strompreise in der Schweiz 2016 bis 2025 Als das Schweizer Stimmvolk im Februar letzten Jahres die Volksinitiative gegen Masseneinwanderung angenommen hatte, fielen die Reaktionen in den umliegenden Ländern meist negativ aus. Die Annahme führte zu politischen Unsicherheiten, da die Zukunft der bilateralen Verträge mit der EU nicht gesichert ist und eine Integration der Schweiz in den EU-Strommarkt in die Ferne rückte. Gemäss Finanz und Wirtschaft scheint jedoch zumindest in Bezug auf das Stromdossier eine pragmatische Lösung möglich und absehbar zu sein. Dabei soll die Schweiz noch besser in den EU-

Strommarkt integriert werden und ein Modell zur effizienten Bewirtschaftung grenzüberschreitender Kapazitäten erarbeitet werden (Market Coupling). Die Studie bietet einen mittel- und einen langfristigen Ausblick des schweizerischen Strommarktes von 2016 bis 2025 unter Einbeziehung europäischer Entwicklungen sowie fundamentaler Einflussfaktoren und stellt – in einer Szenarioabwandlung – die möglichen Auswirkungen einer eingeschränkten Integration der Schweiz in den europäischen Strommarkt dar. Die Studie zeigt die Rahmenbedingungen der Strom-

wirtschaft auf, unter anderem hinsichtlich der relevanten Commodities, der konventionellen und erneuerbaren Stromerzeugungsanlagen sowie der Stromnachfrage. Auf Basis der aktuellen Studien «EU energy trends to 2050» und «Energieperspektiven 2050» ist ein konsistentes Szenario erstellt worden, das die spezifische Entwicklung der Schweiz im europäischen Kontext modelliert. Mehr Infos zur Studie auf der Website:

www.elektrotechnik.ch

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Wirtschaft und Verbände

An der Infoshow 2014 gewinnt der Nachwuchs

Einer der drei Schecks geht an das EAZ Luzern (v. l. n. r.): Beni Zehnder von Zumtobel und Infoshow-Präsident Stefan Böni überreichen den Scheck an Werner Marti, Geschäftsleiter EAZ Luzern, Daniel Rölli, Instruktor, und Patric Osterag, Stv. Geschäftsleiter.

Der Startschuss zur Infoshow 2014 fiel im Mai in Zürich und die Tour führte die sechs Aussteller quer durch die ganze Schweiz: Von Weinfelden bis Lausanne und von Münchenstein bis Bellinzona absolvierten die Unternehmen

Feller, Schneider Electric, Plica, R & M, Wago und Zumtobel 25 Veranstaltungen. Mit im Gepäck hatten sie nicht nur die neuesten Produkthighlights und innovative Serviceleistungen sondern auch

ein rasantes Online-Spiel – speziell für Elektriker. Im Spiel «Hot & Cool» galt es mit Geschick den Heissen Draht zu meistern und mit Fachwissen Fragen aus dem Elektriker-Alltag richtig zu beantworten. Je schneller, desto mehr Punkte gab es und desto höher war die Platzierung im Highscore-Ranking. Neben mehreren Sofortgewinnen für die Spieler gab es am Ende einen grossen Gewinner: den Nachwuchs. Die Infoshow unterstützt drei Ausbildungszentren für Schweizer Elektriker mit einem Scheck über je 2000 Franken. Die Gewinner des Infoshow-Wettbewerbs 2014 sind die IBZ in Aarau, das ZBW in St. Gallen und das EAZ in Luzern. Über die 2000 Franken freuten sich am EAZ Luzern der Geschäftsleiter Werner Martin, der stellvertretende Geschäftsleiter Patric Osterag und Instruktor Daniel Rölli. Die Infoshow tourt bereits seit rund 30 Jahren durchs Land und informiert in der ganzen Schweiz über innovative Produkte, neue Serviceleistungen und den Wandel von Technologien. Die veranstaltenden Unternehmen Feller, Schneider, R & M, Plica, Wago und Zumtobel wissen, wie wichtig der Nachwuchs für die Zukunft der Branche ist und setzen sich dementsprechend dafür ein.

www.infoshow.ch.

Etikettieren leicht gemacht Der neue ProfShop darf als die bisher erfolgreichste Lancierung der Weblösungen von Otto Fischer bezeichnet werden. Entsprechend rege wird er vom Elektriker genutzt. Viele Kunden

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profitieren auch von der neuen Möglichkeit, via ProfChat online mit den Fachleuten zu kommunizieren. Der ProfShop von Otto Fischer bietet neben der Bestellmöglichkeit, Erstellung von Einkaufslisten, Offertanfragen und den vielen Informationen auch ein Etiketten-Tool. Wer dies bis jetzt noch nicht gebraucht hat, sollte es unbedingt einmal versuchen. Das Tool unterstützt auf einfache Weise bei der täglichen Lagerorganisation. Mit dem Etikettenkreator können Lagerflächen beschriftet werden. Möchte der Elektroinstallateur Material nachbestellen,

kann er dies einfach mit dem Scanner der ProfShop-App auf dem Smartphone erledigen. Sehr gut geeignet ist das Tool auch für den Sortimokoffer. So können zum Beispiel die einzelnen Fächer beschriftet werden und kurz bevor eines leer ist, füllt man per ProfShop-App das Fach wieder auf. Man kann entweder selber Etiketten kreieren oder vordefinierte Vorlagen benutzen. Etiketten können aus verschiedenen Applikationen produziert werden. Aus dem Warenkorb, während der Produktesuche, in Einkaufslisten oder in bestehenden Aufträgen. Mit wenigen Klicks beschriften Sie effizient – und können so speditiv (weiter)arbeiten. www.ottofischer.ch


Pünktlich zum Abschluss des bundesrätlichen Jahres der Berufsbildung hat Siemens Schweiz in Zürich-Albisrieden sein neues Lehrlingsausbildungs-Center in Betrieb genommen. Auf einer Fläche von 1300 m2 werden die angehenden Berufsleute an hochmodernen Lehrplätzen nach den neusten Methoden professionell und umfassend unterrichtet. Die Siemens-Gesellschaften in der Schweiz beschäftigen heute rund 350 Lernende. In den kommenden drei Jahren wird zudem die Zahl der Automatiker-Lehrplätze um 42 auf insgesamt 64 Lehrstellen erhöht. Die Siemens-Division Building Technologies reagiert damit auf die grosse Nachfrage nach Fachkräften im Bereich Gebäudetechnik. «Aufgrund der Trends in dieser Branche haben wir festgestellt, dass ausgebildete Automatiker auch in Zukunft sehr gefragt sind», sagt Siegfried Gerlach, CEO von Siemens Schweiz. «Um diese Nachfrage decken zu können, haben wir beschlossen, die Lehrstellen in diesem Fachgebiet auszubauen. Gleichzeitig haben wir nun mit dem neuen Lehrlings-Center eine Ausbildungsstätte, die den höchsten Anforderungen genügt.» Nicht nur bezüglich Infrastruktur und Anzahl der Lehrstellen hat sich viel getan, sondern auch ausbildungstechnisch. So hat sich die Berufspalette in den vergangenen Jahrzehnten nicht zuletzt durch die technischen Neuerungen und Entwicklungen stark verändert: Apparatezeichner und Dreher mussten zeitgemässen Ausbildungen wie jener des Automatikers, Elektronikers oder Informatikers weichen. Das aktuelle Ausbildungskonzept bei Siemens Schweiz steht für Flexibilität und Anpassungsfähigkeit und soll die Selbstkompetenz der Jugendlichen fördern. «Diese kommt nicht nur den Lernenden zugute, sondern ganz klar auch dem Unternehmen», meint Michele

Blick in die Lehrlingsabteilung der Elektroniker und Automatiker im neuen AusbildungsCenter von Siemens in Albisrieden.

Marchesi, Leiter Berufsbildung. Die Lernenden werden als «normale» Mitarbeitende verstanden und sollen möglichst früh wertschöpfende Arbeit und Verantwortung übernehmen. Neu werden zudem an allen Tagen Lernende aus verschiedenen Kantonen im Haus sein, was auch eine grosse Flexibilität der Ausbildner erfordert. «In der praktischen Fachausbildung ist die Eröffnung des neuen Lehrlings-Centers, das mehr als 100 Ausbildungs- und Schulungsplätze umfasst, ein weiterer Meilenstein», ist Marchesi überzeugt. «Unsere Berufsbildung wird bezüglich Ausrichtung und Denkweise wie ein Unternehmen geführt. Sie richtet sich konsequent nach den Bedürfnissen der Kunden. Wir wollen die Nachwuchskräfte auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten.» Die Karriere-Chancen für die Siemens-Lernenden sind gut. Insbesondere im Gebäudetechnikbereich werden in den kommenden Jahren Fachkräfte gesucht, weil das Marktpotenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist. Allein mit der Installation energieeffizienter Automationslösungen können in einem Gebäude bis zu 40 Prozent Energie eingespart werden. Gemäss Bundesamt für Statistik gibt es in der Schweiz über

1,8 Mio. Gebäude, die aktiv bewirtschaftet werden. Insbesondere Nutzbauten innerhalb von Industriearealen oder alte Bürogebäude werden heute häufig saniert und zu neuem Wohnraum umgebaut, was die Nachfrage nach entsprechend ausgebildeten Fachkräften stetig steigert. www.siemens.ch/berufsbildung

Gutes Geschäftsjahr 2014 Die unter Siemens Schweiz gruppierten Geschäftseinheiten steigerten den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozent auf 1,306 Mrd. Franken. Der Auftragseingang reduzierte sich im Vergleich zum sehr starken Vorjahr um 3 Prozent auf 1,272 Mrd. Franken. «Eine starke Marktpräsenz haben wir besonders in den Bereichen Gebäudetechnik, Industrieautomatisierung, Bahnsicherungssysteme sowie Energieund Medizintechnik», erklärte CEO Siegfried Gerlach. Unter Berücksichtigung aller Tochterund Schwestergesellschaften generiert Siemens in der Schweiz einen Auftragseingang von rund 2,4 Mrd. Franken und beschäftigt hierzulande insgesamt 5753 Mitarbeitende.

Neues Mitglied der Geschäftsleitung HHM Per 1. Januar 2015 wurde Samuel Macher zum Mitglied der Geschäftsleitung der HHM Zürich AG befördert. Zusammen mit seinem Team treibt er die Planung von neuen und den Unterhalt von bestehenden Infrastrukturanlagen voran. Seit Februar 2010 hat er den Bereich Energie und Infrastruktur massgebend aufgebaut. Aktuelle Leuchturmprojekte sind der Gotthard-Basistunnel oder die 3. Röhre im Gubrist-Tunnel. HHM bietet mit seinen sieben Deutschschweizer Büros umfassende Ingenieurdienstleistungen im Kerngeschäft Elektro Engineering sowie in den Kompetenzfeldern Energie, In-

frastruktur, Licht, Sicherheit, Telematik und Gebäudeautomation an. Auf dem neuesten Stand technischer Entwicklungen und mit dem Erfahrungswissen von mehr als 60 Jahren HHM realisieren über 170 Mitarbeitende anspruchsvolle, zukunftsfähige Projekte.

www.hhm.ch

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Wirtschaft und Verbände

Lernende auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten


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Ersatzbewilligung

Kein Automatismus bei der Verlängerung In besonderen Fällen kann das Eidgenössische Starkstrominspektorat ESTI einem Elektroinstallationsbetrieb, der vorübergehend keine fachkundige Person beschäftigt, eine befristete Ersatzbewilligung erteilen. Deren Verlängerung ist nur unter bestimmten Bedingungen möglich. Dario Marty * Der Inhaber einer allgemeinen Installationsbewilligung für Betriebe muss eine fachkundige Person beschäftigen, die in den Betrieb so eingegliedert ist, dass sie die technische Aufsicht über die Installationsarbeiten wirksam ausüben kann (vgl. Art. 9 Abs. 1 Bst. a der Verordnung über elektrische Niederspannungsinstallationen [NIV; SR 734.27]). Verlässt die fachkundige Person den Betrieb, so erlischt die Installationsbewilligung für diesen Betrieb (vgl. Art. 18 Abs. 2 NIV). Kann der Betrieb bis zu diesem Zeitpunkt trotz entsprechender Bemühungen keine neue fachkundige Person fest anstellen, befindet er sich in einer ungünstigen Lage, denn wer vorsätzlich oder fahrlässig Installationsarbeiten ohne die dafür notwendige Bewilligung ausführt, macht sich strafbar (vgl. Art. 42 Bst. a NIV). Ähnlich unangenehm ist die Situation für den Betrieb, wenn die fachkundige Person plötzlich schwer erkrankt, diese nicht mehr in ihre Funktion zurückkehren kann und der Betrieb nicht in der Lage ist, die Nachfolge sofort zu regeln. Gelegentlich stellt das ESTI auch fest, dass eine fachkundige Person im Pensionsalter nicht mehr über ausreichende Fachkenntnisse verfügt, um eine wirksame technische Aufsicht über die

* Dario Marty, Geschäftsführer, Eidgenössisches Starkstrominspektorat ESTI, 8320 Fehraltorf, Tel. 044 956 12 12, info@esti.admin.ch www.esti.admin.ch

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Installationsarbeiten auszuüben, worauf der Betrieb gezwungen ist, einen anderen fachkundigen Leiter einzustellen, was nicht immer auf Anhieb gelingt. Damit der Betrieb in solchen Fällen trotzdem berechtigt bleibt, Installationsarbeiten auszuführen, kann ihm das ESTI eine befristete Ersatzbewilligung gemäss Art. 11 NIV erteilen. Voraussetzungen Die Ersatzbewilligung kann einem Betrieb erteilt werden, der mindestens einen Elektro-Kontrolleur/Chefmonteur bzw. Elektro-Sicherheitsberater oder eine Person beschäftigt, welche die Voraussetzungen als Betriebselektriker (Art. 13) erfüllt (vgl. Art. 11 Abs. 1 NIV). Zudem muss diese Person im Betrieb vollzeitlich angestellt sein, und sie darf nicht mehr als 20 in der Installation tätige Betriebsangehörige beaufsichtigen (vgl. Art. 10 Abs. 1 NIV). Zudem ist verlangt, dass der Betrieb «vorübergehend» keine fachkundige Person beschäftigt (vgl. Art. 11 Abs. 1 erster Halbsatz NIV), das heisst, der Betrieb muss bis vor Kurzem Inhaber einer allgemeinen Installationsbewilligung gewesen sein. Wer beispielsweise nach dem Ausscheiden der fachkundigen Person aus dem Betrieb deren Nachfolge nicht nahtlos regeln kann, mehrere Monate (ohne Bewilligung) unbekümmert weiter installiert und erst dann auf die Idee kommt, eine Ersatzbewilligung zu beantragen, erfüllt diese Voraussetzung nicht. Gleich verhält es sich mit einem Betrieb, der beim ESTI ein Gesuch um Erteilung oder Ände-

rung einer allgemeinen Installationsbewilligung gestellt hat, dessen Behandlung aber noch andauert; zum Beispiel, weil die vorgesehene neue fachkundige Person im Pensionsalter steht und zuerst beim ESTI ein Fachgespräch absolvieren muss. Die Ersatzbewilligung ist nicht dazu da, die Zeit bis zum Entscheid des ESTI über das Gesuch für die allgemeine Installationsbewilligung zu überbrücken. Dauer und Geltungsbereich Die Ersatzbewilligung ist sechs Monate gültig; sie kann um höchstens sechs Monate verlängert werden (Art. 11 Abs. 2 NIV). Der Betrieb ist während der Gültigkeitsdauer der Ersatzbewilligung berechtigt, unter der technischen Leitung der in der Bewilligung aufgeführten Person sämtliche Installationsarbeiten auszuführen. Diese Person ist auch berechtigt (und verpflichtet), der Netzbetreiberin Installationsarbeiten vor der Ausführung mit einer Anzeige zu melden, wenn der Anschlusswert der elektrischen Installationen insgesamt 3,6 kVA oder mehr beträgt (vgl. Art. 23 Abs. 1 NIV). Die Schlusskontrolle nach Art. 24 Abs. 2 NIV muss nach wie vor ein Elektro-Kontrolleur/Chefmonteur beziehungsweise ein Elektro-Sicherheitsberater oder eine fachkundige Person durchführen. Verlängerung Hat das ESTI die Ersatzbewilligung für eine Dauer von sechs Monaten erteilt, muss der Betrieb die Suche nach einer neuen fachkundigen Person unvermindert fortsetzen. Der Betrieb darf nicht darauf vertrauen, dass das ESTI die Ersatzbewilligung nach deren Ablauf unbesehen um weitere sechs Monate verlängert. In seinem Gesuch um Verlängerung der Bewilligung muss der Betrieb nachweisen, welche Schritte er konkret unternommen hat, um eine neue fachkundige Person zu finden


Aufsicht und Kontrolle Solange der Betrieb eine Ersatzbewilligung besitzt, muss das ESTI dessen Installationstätigkeit besonders beaufsichtigen. Der Inhaber der Ersatzbewilligung trägt die Kosten (vgl. Art. 11 Abs. 3 NIV). Dieser Aufgabe kommt das ESTI nach, indem es innerhalb der sechsmonatigen Gültigkeitsdauer der Bewilligung den Betrieb mindestens ein Mal, in der Regel innerhalb von zwei Monaten nach Erteilung bzw. Verlängerung der Bewilligung, inspiziert. Hierbei kontrolliert das ESTI, ob der Betrieb die Vorschriften der NIV einhält, insbesondere ob er nach den anerkannten Regeln der Technik installiert. Zu diesem Zweck werden die ausgeführten Arbeiten vom ESTI stichprobenweise kontrolliert. Die Verantwortung für die richtige Ausführung von Installationsarbeiten liegt aber stets beim Betrieb bzw. dessen Personal. Formelles und Gebühren Die erstmalige Erteilung sowie die Verlängerung der Ersatzbewilligung können beim ESTI mit einem Formular beantragt werden (siehe www.esti.admin.ch › Dokumentation › Formulare

NIV › Ersatzbewilligung). Die Erteilung der Ersatzbewilligung sowie deren Verlängerung sind gebührenpflichtig (siehe www.esti.admin.ch › Gebühren › Gebühren für Bewilligungen gemäss NIV). Für Gesuche, die mittels beschwerdefähiger Verfügung abgewiesen werden, erhebt das ESTI eine Gebühr, die sich nach dem benötigten tatsächlichen Aufwand bemisst. Die Aufwendungen im Zusammenhang mit der Inspektion des Inhabers der Ersatzbewilligung werden ebenfalls nach Aufwand verrechnet. Zusammenfassung In besonderen Fällen kann das ESTI einem Elektroinstallationsbetrieb, der vorübergehend keine fachkundige Person beschäftigt, eine auf sechs Monate befristete Ersatzbewilligung erteilen. Während der Gültigkeitsdauer der Ersatzbewilligung muss der Betrieb die Suche nach einem neuen fachkundigen Leiter unvermindert fortsetzen. Eine Verlängerung der Ersatzbewilligung um maximal weitere sechs Monate ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Diesbezüglich gibt es keinen Automatismus. ■

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Wirtschaft und Verbände

(z. B. Kopien geschalteter Stelleninserate beilegen; die Anzahl der geführten Bewerbungsgespräche mit möglichen Kandidaten angeben usw.). Sind diesbezüglich keine hinreichenden Bemühungen des Betriebs erkennbar, verweigert das ESTI die Verlängerung der Ersatzbewilligung. Diese Handhabung wirkt der Tendenz gewisser Betriebe entgegen, die fachkundige Person häufig zu wechseln, was dem sicheren Installieren erfahrungsgemäss nicht förderlich ist. Ausserdem verweigert das ESTI die Verlängerung der Ersatzbewilligung, wenn der Betrieb in jüngerer Zeit zu begründeten Klagen Anlass gegeben hat. Das ist namentlich der Fall, wenn der Betrieb als Inhaber der allgemeinen Installationsbewilligung oder der Ersatzbewilligung von Anzeigen des ESTI an das Bundesamt für Energie BFE wegen strafbarer Pflichtverletzungen im Sinne von Art. 42 Bst. c NIV betroffen ist. Ebenso, wenn das BFE gegen den Betrieb oder eine verantwortliche Person des Betriebs gestützt auf diese Bestimmung in Verbindung mit Art. 55 Abs. 3 des Elektrizitätsgesetzes (SR 734.0) einen Strafbescheid erlassen hat.


Interview

Interview mit Thomas Fischer, Leiter Siemens Building Technologies Schweiz

Mehr Komfort trotz weniger Energie Siemens Building Technologies ging aus den ehemaligen Unternehmen Landis & Staefa und Cerberus hervor. Diese Division der Siemens Schweiz AG steht für höchste Energieeffizienz und Komfort in Gebäuden sowie Brandschutz und Sicherheit. Wir befragten Thomas Fischer über den Bereich Gebäudeautomation. Welchen Nutzen bringt diese Immobilienbesitzern wirklich?

Desigo TRA (Total Room Automation) an, während wir in kleineren Überbauungen vermehrt ebenfalls Synco Living finden. Das Home Automation System bietet sich darüber hinaus aber auch speziell für die Modernisierung älterer Wohnungen an, da die wesentlichen

Franz Len z* Herr Fischer, was bedeutet eigentlich eine «gediegene» Gebäudeautomation? Thomas Fischer: Der Begriff «gediegen» lässt natürlich sehr viel Ermessensspielraum, von funktional bis luxuriös. Funktional heisst für uns, dass die Nutzer mit einfacher Bedienung den von ihnen gewünschten Zustand des Gebäudes oder Raumes herstellen können – und dass die Gebäudeautomation gleichzeitig und automatisch einen Energieverbrauch ohne Nutzen verhindert. Welche Anwendungen eignen sich spezifisch für Einfamilienhäuser und Überbauungen allgemein? Für neue Einfamilienhäuser sind spezi-

«Moderne Gebäudeautomation hilft, signifikant Energie zu sparen.» fische Automationslösungen für Heizung, Lüftung, Beleuchtung und Beschattung wie unser Synco Living heute fast schon Standard. Für grössere neue Wohnüberbauungen bietet sich unser

* Franz Lenz leitete die Redaktionen HK-Gebäudetechnik und ET und arbeitet seit seiner Pensionierung als freier Fachredaktor.

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Thomas Fischer, Leiter Siemens Building Technologies Schweiz.


Sensoren und Aktoren auch als funkgesteuerte Modelle erhältlich sind.

Interview

Und speziell bezüglich Energiemanagement/Wärme/Raumluft, ist es nur ein wenig mehr Komfort, oder entstehen auch Kostenvorteile? Moderne Gebäudeautomation hilft, signifikant Energie zu sparen, indem Licht automatisch aus- und wieder eingeschaltet wird, in dem nur Räume beheizt und belüftet werden, in denen sich Menschen aufhalten oder demnächst aufhalten werden, und indem automatisch beschattet wird, um unnötige

«Wer mit einem Smartphone umgehen kann, hat die grösste Hürde schon übersprungen.» Kühlung zu vermeiden. Je nach Zustand des Gebäudes macht das zwischen 10 Prozent bei Neubauten und mehr als 30 Prozent bei wenig isolierten Altbauten aus. Und das trifft für Zweckbauten genauso zu wie für Wohnbauten. Weniger Energieverbrauch bedeutet klar auch weniger Kosten. Aber Gebäudeautomation benötigt doch mehr elektrische Energie? Wie verträgt sich dies mit dem Wunsch nach der 2-Kilowatt-Gesellschaft und wo bleiben die Kostenvorteile? Natürlich haben Gebäudeautomationssysteme einen Eigenverbrauch. Der ist aber in der Regel im Bereich weniger Prozente des Primärverbrauchs der regulierten Systeme. Durch Energieeinsparungen von 10 bis 30 Prozent auf der Primärseite wird der Eigenverbrauch der Gebäudeautomation um ein Vielfaches überkompensiert. Um diese Effekte zu quantifizieren, laufen derzeit Forschungsprojekte an mehreren Hochschulen in der Schweiz und in Europa. Was soll denn in Zukunft in Gebäuden mit Null-Energieverbrauch noch automatisiert werden? Selbst wenn das Gebäude keine traditionelle Heizung mehr hat und Strom über Photovoltaik oder lokale Windräder produziert wird, wollen wir ja abends kaum bei Kerzenlicht lesen. Oder mit anderen Worten: die Gebäudeautomation wird neben den angestammten Aufgaben auch das lokale Energiemanagement übernehmen. Konkret heisst das, den produzierten Strom

«In Zukunft wird die Gebäudeautomation neben den angestammten Aufgaben auch das lokale Energiemanagement übernehmen.»

nur dort zu verwenden, wo er sinnvollerweise gerade gebraucht wird und zugleich die Speicher für die Nacht oder den nächsten – bewölkten – Tag zu laden. Was ist bezüglich Nachrüstung/ Automatisierung bei älteren Immobilien möglich? Grundsätzlich das gleiche wie bei Neubauten. Da die Verkabelungskosten aber dann rasch signifikant werden (wenn man nicht schon Kabelkanäle hat), bietet sich dann eine Lösung auf der Basis von Funkmodulen an. Moderne Systeme arbeiten dabei «vermascht», das heisst die einzelnen Module sind zugleich Empfänger und Sender, wodurch eine gute Gebäudedurchdringung ohne zentrale Antennen möglich ist und zugleich die Sendeleistung minimiert werden kann – diese ist geringer als die Abstrahlung einer Energiesparlampe. Sind die Möglichkeiten der neuen Techniken für ältere Menschen noch begreifbar? Statt einer Vereinfachung des Lebens, müssen sie immer mehr komplizierte Technik verstehen? Wer mit einem Smartphone umgehen kann, hat die grösste Hürde schon übersprungen. Wer davor Angst hat,

Thomas Fischer erwarb nach dem Studium von Physik und Germanistik an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main während zwei Jahren in einer deutschen Maschinenbaufirma erste Berufserfahrung. 1988 trat er in der damaligen Ascom Hasler AG eine erste Stelle in der Schweiz an. Als Verantwortlicher für Produkte und Dienstleistungen im Bereich grosser privater Telekommunikationsanlagen war er massgeblich an der Expansion des Bereichs in Europa beteiligt. Nach dem Wechsel zu Siemens Schweiz AG im Jahr 1998 baute er ab 2000 einen selbstständigen Geschäftsbereich auf, der Dienstleistungen für öffentliche und private Telekommunikationsanlagen anbot und in der Folge das Geschäftsvolumen auch in der Krise 2001 markant steigern konnte. Seit dem Jahr 2005 leitet er den Siemens Bereich Building Technologies in der Schweiz, seit 2013 in Südeuropa. Thomas Fischer stellt die kundenorientierte Dienstleistungserbringung einer engagierten Mitarbeiterschaft immer in den Mittelpunkt seiner Aktivitäten. Er engagiert sich für die Ingenieur-Ausbildung in der Schweiz als Stiftungsrat der Stiftung «bilding» und ist seit 2009 Bürger von Köniz.

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Interview

kann immer noch einen Profi als Installateur beauftragen, denn sehr viele Funktionen kann man wirklich automatisieren. Zum Beispiel kann man die

«Ohne Strom geht gar nichts.»

Automatisierung auch hinter traditionellen Schaltern verstecken. Und wie ist das bei Stromausfall? Wie funktionieren dann Storen, Licht, Sicherheit, Wärme/Kälte, Lüftung usw.? Zunächst einmal: ohne Strom geht gar nichts. Kein Licht, keine Heizung (weil die Umwälzpumpe nicht mehr läuft), nach ein paar Stunden kein Mobilfunk und an der Tankstelle kein Benzin (wieder die Pumpe) mehr, und der Supermarkt bleibt auch geschlossen (die elektrische Schiebetür). In meinem Heimatort Köniz haben wir das nach dem Lothar-Orkan 1999 erfolgreich ausprobiert. Anders sieht das aus, wenn man eine eigene Photovoltaikanlage hat: dann kann die Gebäudeautomation weiterlaufen, das Energiemanagement sorgt dafür,

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dass der Batteriespeicher für die Nacht geladen wird, sodass uns Licht bleibt und die Wärmepumpe weiterläuft. Aussage Siemens: «Mit Gebäudesystemtechnik von Siemens lassen sich Gebäude auf einfache Weise an Nutzerwünsche anpassen». Ist dies wirklich so einfach? Bei bestehenden Gebäuden braucht es zusätzliche Verkabelungen und etliche bauliche Änderungen. Und wie steht es mit den Kosten? Fangen wir mit den Kosten an: wenn wir die Heizungsregelung in den einzelnen Räumen eines Gebäudes automatisieren, dann machen sich die Investitionen in drei bis fünf Jahren durch die eingesparte Energie bezahlt, abhängig wiederum vom Zustand und von der Nutzung des Gebäudes. Bei der Automation der Beleuchtung dauert das etwas länger, dafür kann man dann aber auch noch ausgesprochene Komfortwünsche für Lichtszenarien tatsächlich einfach realisieren. Und auf zusätzliche Verkabelungen können wir wie gesagt meistens verzichten. Sind weitere Innovationen von Siemens

in mittelbarer Zukunft zu erwarten oder ist die Spitze der Fahnenstange erreicht? Unser Building Technologies Headquarter in Zug, von dem aus die weltweiten Siemens-Aktivitäten im Bereich Gebäudetechnik gesteuert werden, gibt jährlich einen signifikanten neunstelligen Betrag für Forschung und Entwicklung aus. Wir haben noch viele Ideen für innovative neue Produkte oder für die Weiterentwicklung bestehender Produkte und Systeme. Ein Schwerpunkt wird dabei die immer weitergehende Integration aller gebäudetechnischen Gewerke sein. Ein Blick in die Ferne: Steuern die Menschen in Zukunft ihre Haustechnik über implantierte Chips statt über das Handy, die Armbanduhr und ähnliche Geräte? Technisch gibt es die implantierten Chips schon, zumindest für den Zutritt in einigen angesagten Clubs «muss man das haben». Ob sich das aber durchsetzt, ist eine Frage, die ich mich nicht zu beantworten traue. Ich bin skeptisch, aber die Zukunft dauert noch lange … www.siemens.ch/buildingtechnologies


Tages- und Kunstlicht bewirkt erst dann die «richtige» Helligkeit, verbunden mit Farben und Emotionen, wenn es professionell geplant wird. «In der Schweizer Lichtszene beginnt ein neues Kapitel. Denn mit dem Eidg. Fachausweis Lichtplaner/-in EFA wird erstmals ein staatlich definierter Ausweis in Lichtplanung erteilt», erklärte Ivo Huber, Präsident der Schweizer Licht Gesellschaft SLG, anlässlich der Übergabe der Fachausweise am 7. November

ziellen Weiterbildungsmodulen im College der SLG vermittelt. Die Festveranstaltung wurde durch drei hochkarätige Vorträge bereichert. Lev Libeskind, Sohn von Daniel Libeskind gab zu verstehen: «Nur im richtigen Licht kommt die Architektur auch wirklich zur Geltung. Tageslicht und Kunstlicht richtig zu kombinieren ist die entscheidende Herausforderung.» Andreas Wojtysiak, Osram München, belegte eindrücklich, dass Licht für uns

Die neun Lichtplaner/-in, die erstmals mit dem Eidg. Fachausweis EFA ausgezeichnet wurden. (Bild M. Frutig)

2014. Dies sei nicht nur schweizweit erstmalig, sondern sogar europaweit. Man könne zwar an ausländischen Fach- und Hochschulen Lichttechnik oder Lichtdesign studieren, aber nicht die eigentliche qualitative Lichtplanung in der Innen- und Aussenbeleuchtung. Die neun mit dem Eidg. Fachausweis EFA ausgezeichneten Lichtplaner – sie sind alle bereits seit mehreren Jahren im Umfeld der Lichttechnik tätig – haben nach einer längeren Weiterbildung die von der SLG durchgeführte und vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI sanktionierte Berufsprüfung absolviert. Mit einer umfangreichen Projektarbeit für eine Fabrikanlage mit Innen-, Aussenund Notbeleuchtung samt Minergienachweis belegten die Absolventen vor einem internationalen Expertengremium ihre Planungskompetenz. LED sind die modernsten Lichtquellen und werden daher im grossen Umfang bei der Neuinstallation von Beleuchtungsanlagen, aber auch bei deren Sanierung eingesetzt. Diese Leuchtmittel verlangen eine präzisere Planung als bei den älteren Systemen mit Leuchtstoff- oder Entladungslampen. Die dazu notwendigen Kenntnisse werden in spe-

Menschen lebenswichtig ist und einen grossen Einfluss auf unser Wohlbefinden ausübt. Und Marcel Gramann, Philips Lighting, fragte sich, ob das Ende von DALI absehbar sei: «Die Konsequenzen sind gewaltig, wenn die Betriebsgeräte – anstelle einer DALISchnittstelle – einen EDV-Anschluss (Ethernet) haben», prognostizierte der Referent. Denn das Steuern und Regeln über das Handy und die zusätzlich mögliche Integration ins Hausleitsystem werde ein Kinderspiel. Nicht nur

der Lichtschalter neben der Türe werde entfallen, zusätzlich seien komplexe Funktionen in der Gebäudeautomation möglich. Ein weiteres Highlight war die Preisverleihung des bereits zum vierten Mal von der SLG ausgeschriebenen Prix Lumière. Diese Auszeichnung würdigt lichtplanerische Lösungen, die die Architektur und Bewohner ins optimale Licht rücken. Für die Beurteilung hatte die Jury Kriterien wie lichtgestalterische Idee und Umsetzung, Qualität des Lichtklimas, Nachhaltigkeit, Architektur und Dokumentation festgelegt. Insgesamt reichten 20 Planungsfirmen ihre Projekte ein, woraus die folgenden Arbeiten ausgezeichnet wurden: • Der mit 10 000 CHF dotierte 1. Preis ging an Rodolphe Luscher, für das gekonnte Kombinieren von Tages- und Kunstlicht bei der Wegführung im Bahnhof Prilly/Malley, Lausanne. • Im 2. Rang wurde Robert Müller von Bartenbach GmbH mit 7000 CHF ausgezeichnet für die Lichtlösung bei der kreisrunden Öffnung im Messezentrum Basel. Die Idee, das Oberlicht mit einem hoch reflektierenden Material zu verkleiden, schaffe einen lichtdurchfluteten Raum, der sich unter das Gebäude ziehe und Passanten fasziniere. • Reto Marty von Nachtaktiv erhielt 3000 CHF für seine harmonische Symbiose von Tageslicht und Kunstlicht bei der St. Galler Kantonalbank in Zürich. Damit würden Übersicht, Transparenz und optimale Lichtverhältnisse an den einzelnen Arbeitsorten geschaffen www.slg.ch (Autor: Hans R. Ris)

Höhere Berufsbildung für Lichtplaner Die Berufsprüfung für Lichtplaner ist Teil der Höheren Berufsbildung, eingebettet in die Tertiärstufe der beruflichen Aus- und Weiterbildung in der Schweiz. Bedingung ist eine abgeschlossene Berufslehre und eine nachweisbare praktische Tätigkeit im Umfeld des Prüfungsbereichs. Die Berufsprüfungen werden von Berufsverbänden unter Aufsicht des SBFI Staatssekretariat für Bildung Forschung und Innovation durchgeführt. Die von der Schweizer Licht Gesellschaft erstmals Ausgezeichneten sind alle bei Planungsfirmen oder in der lichttechnischen Industrie tätig und bringen eine umfangreiche praktische Erfahrung mit. Die SLG führt mit ihrem College seit 14 Jahren auf der Weiterbildungsstufe Kurse und Seminare für Lichtplaner im Innen- und Aussenbereich durch für über 1700 Studentinnen und Studenten. Zurzeit ist zusammen mit der deutschen, österreichischen und holländischen Lichtgesellschaft ein Lehrgang für Aussenbeleuchtung im Aufbau, der zu einem zertifizierten Abschluss und damit zur internationalen Akzeptanz führen wird.

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Ausgezeichnete professionelle Lichtplanung


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Schweizer Energiepreise Watt d’Or

Gütesiegel für Energieexzellenz Jury-Präsidentin und Ständerätin Pascale Bruderer überreichte am 8. Januar 2015 den Gewinnern und Gewinnerinnen eine riesige Schneekugel – die Watt d’Or-Trophäe. Die Veranstaltung wurde vor hunderten von Gästen der schweizerischen Energieszene und Medienvertretern/-innen im Kongresszentrum Kursaal in Bern begleitet. Innovative Schweizer Unternehmen und Hochschulen setzten die Energiezukunft bereits heute erfolgreich und mutig in die Praxis um. Zu ihren Ehren hat das Bundesamt für Energie im Jahr 2006 den Watt d’Or, das Gütesiegel für Energieexzellenz, geschaffen. Ziel des Watt d’Or ist es, aussergewöhnliche Leistungen im Energiebereich bekannt zu machen und so Wirtschaft, Politik und die breite Öffentlichkeit zu motivieren, die Vorteile innovativer Energietechnologien für sich zu entdecken. Der Watt d’Or ist nicht dotiert, es werden keine Preisgelder ausgeschüttet und es wird auf eine Rangierung unter den Siegerprojekten verzichtet. 65 Bewerbungen wurden bis Ende Juli 2014 für den Watt d’Or 2015 eingereicht und von einem Expertenteam evaluiert. Für die Endrunde nominiert wurden schliesslich 25 Beiträge aus de-

nen die Jury unter dem Vorsitz von Jurypräsidentin Pascale Bruderer fünf Siegerprojekte in fünf Kategorien kürte. Darüber hinaus vergab die Jury einen Watt d’Or-Sonderpreis in der Kategorie Ausbildung. Kategorie Energietechnologien: Das Stromverteilnetz kommt an seine Belastungsgrenze. Einst ausschliesslich auf die Feinverteilung von Strom bis zu den Steckdosen ausgelegt, muss es mit einer zunehmenden Zahl von lokal produziertem Solarstrom und neuen Verbrauchern wie Elektroautos fertig werden. Eine Lösung ist der Netzausbau, eine andere sind intelligentere Netze. Doch das klassische Smart-Grid-Konzept ist teuer und stellt hohe Anforderungen an den Datenschutz. Dass es viel kostengünstiger und sicherer geht, zeigt eine einzigartige, auf künstlicher Intelligenz basierende Innovation aus dem Tessin:

Gewinner der Energiepreise Watt d’Or 2015. (alle Bilder BFE/flickr.com)

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Ein selbstlernender, direkt in Geräte und Anlagen integrierter Algorithmus, der autonom für den Lastenausgleich im lokalen Netz sorgt. Ausgezeichnet mit dem Watt d’Or 2015 wurde die Scuola Universitaria Professionale della Svizzera Italiana (SUPSI) für die Entwicklung der Technologie und die Alpiq InTec Gruppe, die für die gesamte Industrialisierung verantwortlich ist und die neuen Produkte 2015 unter dem Namen GridSense auf den Markt bringt (siehe Artikel Seite 36 in ET 9/2014). Kategorie Erneuerbare Energien: Das im Oktober 2014 in Betrieb gegangene Rechenzentrum der Swisscom in Bern-Wankdorf ist eines der sichersten, modernsten und vor allem energieeffizientesten Rechenzentren Europas. Zur Kühlung kommen nur Aussenluft und Regenwasser zum Einsatz, auf elektromechanische Kältemaschinen und umweltschädliche Kältemittel wird gänzlich verzichtet. Die Abwärme wird in den neuen Wärmeverbund der Stadt Bern eingespeist und sorgt so für warme Stuben im nahegelegenen Quartier. Zudem macht ein innovatives Notstromsystem Batterien überflüssig. Für dieses richtungsweisende Pro-


Gewinner «Erneuerbare Energien: René Gürber (RZintegral AG) und Rudolf Anker (Swisscom (Schweiz) AG).

jekt werden die Projektverantwortlichen, die Swisscom AG und die RZintegral AG, mit dem Watt d’Or ausgezeichnet (siehe Artikel Seite 54 in ET 11/2014). Kategorie Energieeffiziente Mobilität: Die dieselelektrischen Hybridbusse der Carrosserie Hess AG kennen nur einen Weg in die Energiezukunft – AHEAD. Die vom Institut für Dynamische Systeme und Regelungstechnik (IDSC) der ETH Zürich entwickelte Technologie «Advanced Hybrid Electric Autobus Design» (AHEAD) bringt Intelligenz an Bord. Dank ihr lassen sich Busse auf optimale Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit konfigurieren. Durch das innovative Energiemanagementsystem kann der Bus Fahrstrecken aktiv «lernen», was eine äusserst energiesparende Steuerung der Antriebselemente ermöglicht. Dies senkt den Treibstoffverbrauch um rund einen Viertel und überzeugte auch die Jury bei der Vergabe des Watt d’Or 2015 an die Carrosserie Hess AG und das IDSC Kategorie Gebäude und Raum: Die Schweizer Jugendherbergen schwimmen trotz der schwierigen Lage der Tourismusdestination Schweiz auf einer Erfolgswelle. Ein Rezept heisst Nachhaltigkeit, die sie in ihren topmodernen Häusern konsequent umsetzen. Mit höchster Energieeffizienz, Komfort, Design und bezahlbaren Preisen gehört die 90 Jahre alte Organisation heute zur Avantgarde der schweizerischen Tourismusbranche. Der Watt d’Or 2015 in der Kategorie Gebäude und Raum geht an die Schweizerische Stiftung für Sozialtourismus (SSST) als Bauherr der Jugendherbergen, die Burgergemeinde Saas-Fee und die Steinmann und Schmid Architekten AG aus Basel für das WellnessHostel4000 und Aqua Allalin sowie an die SSST und die Bürgi Schärer Architektur und Planung AG aus Bern für den Neubau der Jugendherberge Gstaad Saanenland.

Spezialpreis «Ausbildung» für das Team Lucerne-Suisse der Hochschule Luzern.

Kategorie Gesellschaft: Vor über hundert Jahren waren die Hotels in Graubünden Pioniere der Elektrifizierung unseres Landes. Jetzt leuchtet es wieder aus Richtung Graubünden: Mit dem Projekt «Leuchtturm – Energieeffiziente Hotels Graubünden» setzt Hotelleriesuisse Graubünden ein schweizweites Signal für mehr Energieeffizienz in Tourismusbetrieben. Dafür geht der Watt d’Or 2015 an Hotelleriesuisse Graubünden und an Gustav Lorenz, der das Feuer im Leuchtturm entfacht hat. Spezialpreis Ausbildung: Eine Wettbewerbsaufgabe und eine starke Idee waren der Ausgangspunkt, entstanden ist schliesslich ein real gebautes Haus, das an Genialität grenzt. 70 Studierende des Departements Technik & Architek-

tur der Hochschule Luzern stellten sich im Rahmen des Solar Decathlon Europe 2014 der Herausforderung. Das Projekt währte über drei Jahre und fand im Juli 2014 im Park des Schlosses Versailles in der Nähe von Paris seinen krönenden Abschluss. «Lass uns Räume, Dinge und Kreisläufe teilen, um sozialer, ökologischer, wirtschaftlicher und lustvoller zu leben», lautete der Slogan, den die Studierenden für ihr Haus der Zukunft gewählt haben. Das Team Lucerne-Suisse der Hochschule Luzern wird für seine ausserordentliche Leistung mit dem Watt d’Or 2015 Spezialpreis ausgezeichnet.

www.wattdor.ch

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Wirtschaft und Verbände

Gewinner «Energietechnologien»: Das Team «GridSense» von SUPSI und Alpiq InTec AG.


Installations- und Gebäudetechnik

Anspruchsvolle Messtechnik bei Kupfer-LAN-Verkabelungen

Netzwerkinstallationen prüfen/zertifizieren? Bei einer Netzwerkinstallation bestimmen nicht nur die Art der Kabel und Stecker die erreichbare Bandbreite, sondern auch die Installationsqualität. Um die Gesamtqualität einer Netzwerkinstallation zu messen und zu dokumentieren, sind Kabelzertifizier-Geräte notwendig. Der Installateur schätzt es, wenn er auf möglichst einfache Weise sicher und schnell Messungen durchführen und auch leicht eine Dokumentation für den Auftraggeber erstellen kann. Je nach Kunde genügt auch die Qualifizierung der Installation.

Tore Schlatter und Raymond Kleger Anspruchsvolle Kunden, meistens Geschäftskunden, verlangen die Zertifizierung ihrer LAN-Verkabelung. Sie wollen nämlich Gewissheit, dass ihre Netzwerkinstallation die Signal-Reservewerte gemäss ISO / TIA-Standard einhält und somit beispielsweise 10 Gbit/s problemlos möglich sind. Um LAN-Verkabelungen zertifizieren

zu können, sind teure Messgeräte nötig. Der Kauf eines Geräts ist deshalb sorgfältig zu überlegen. Die Elektronik samt Software im Handmessgerät nach Bild 1 sind sehr anspruchsvoll. Es gibt nur ganz wenige Firmen weltweit, die diese Technik überhaupt beherrschen. Potenzielle Käufer von ZertifizierGeräten interessieren sich nebst dem Anschaffungspreis für viele weitere As-

pekte, die ausschlaggebend sind für längerfristige Zufriedenheit. Firmen, die Zertifizier-Geräte einsetzen, vermitteln weltweit ein recht einheitliches Anforderungsziel: Diese müssen einfach in der Handhabung und fehlersicher beim Abspeichern der Messdaten sein. Interessant sind in diesem Zusammenhang weltweite Umfragen von Fluke. Oftmals installieren und messen technisch wenig Versierte. Man wünscht sich deshalb im Falle eines «Fails», automatisch Hinweise auf die Art und den Ort des Fehlers in der Installation. Das Übermitteln und Verarbeiten der Messdaten muss so einfach wie möglich sein und effizient erfolgen. Alle drei Firmen, die überhaupt Zertifizier-Geräte anbieten, haben uns Testgeräte zur Verfügung gestellt. Sie haben keine Kosten gescheut, den Autoren dieses Beitrags Unterstützung zu geben. Ein Spezialist hat den Support der Lieferanten getestet und dabei die Kompetenz der technischen Auskünfte

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Im Test verwendete Kabelzertifizierer von links nach rechts: LanTEK II von Isatel, WireXpert 500 von Drahtex, DSX-5000 CableAnalyzer von Fluke

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Fluke DSX-5000 CableAnalyzer.

LanTEK II, Vertretung Isatel.

geprüft. Alle Anbieter können die Geräte in der Schweiz kalibrieren.

der Schweiz können alle gute Unterstützung leisten.

Philosophiefrage Es gibt offensichtlich verschiedene Schwerpunkte bei der Entwicklung eines Zertifizier-Geräts. Beim einen Gerät liegt der Schwerpunkt auf einfachster Handhabung und Dokumentierung der Daten. Das Anzeigen spezifischer Eigenschaften erfolgt nur noch bei einem «Fail», weil nach Ansicht des Herstellers Kunden dies so wünschen. Dafür wird ausserordentlich Wert auf genaue Hinweise bei einem «Fail» gegeben. Bei einem anderen Gerät sind Detailmessungen direkt möglich, was z. B. in der Schulung interessant ist. Grundsätzlich zeigt aber der Gerätevergleich, dass alle Anbieter auf hohem Niveau arbeiten. Im Rahmen dieses Beitrags ist es unmöglich, die Gerätevergleiche so umfassend zu gestalten, dass allein aufgrund dieses Beitrags ein Kaufentscheid möglich ist. Letztlich muss der Käufer sich selbst die einzelnen Geräte anschauen. Die Anbieter in

Was braucht der Praktiker? Auch kleine Elektroinstallationsfirmen installieren Netzwerkkabel, sie zertifizieren diese in aller Regel aber nicht. Dies überlassen sie spezialisierten Firmen oder bei einem grösseren Projekt mieten sie ein Gerät an. Der Grund ist schnell gefunden, 10-Gbit-NetzwerkKabelzertifizierer kosten zwischen 7250 bis 12100 Franken. Eine kleine Elektroinstallationsfirma, die ab und zu Netzwerkkabel-Installationen ausführt, kann solche Investitionen kaum amortisieren. Dieser Tatsache tragen wir Rechnung und stellen nebst Kabelzertifizier-Geräten zusätzlich einfachere Geräte vor, die nur einen Verdrahtungstest oder eine Qualifizierung erlauben. Was heisst überhaupt Testen, Qualifizieren und Zertifizieren? Wichtige Begriffe Es gibt grundsätzlich drei unterschiedliche Messungen zur Prüfung einer Netzwerkverkabelung.

• Testen: Prüft die Verkabelung auf die Verdrahtung und macht keine Aussage über die Qualität (Kosten je nach Hersteller <Fr. 100.–) • Qualifizieren: Prüft mit einem Datendurchsatz-Test für Gigabit Ethernet die Verkabelung auf die Qualität und ersetzt einen Kabelzertifizierer bei Installationen in kleineren Unternehmen, Wohngebäuden und ähnlichen Anwendungen, die keine Zertifizierung nach ISO/IEC erfordern. Bei der Qualifizierung sieht man nicht wie viel Reserven zu den Übertragungsgrenzwerten bestehen. (Kosten ab Fr. 1600.–) • Zertifizieren: Vermisst die Verkabelung auf physikalischer Ebene nach den Verkabelungs-Standards ISO/IEC (oder CENELEC/EN, ANSI/TIA usw.) auf Verdrahtung, Widerstand, NEXT, Rückflussdämpfung, Laufzeit usw. Die Reserven bezüglich aller Übertragungsgrenzwerte werden dabei ausgewiesen, der Auftraggeber sieht im Protokoll, ob der Installateur sorgfältig gearbeitet




Installations- und Gebäudetechnik

hat, denn in diesem Fall bestehen gute dB-Reserven zu den jeweiligen Grenzwerten. (Kosten ab Fr. 7250.–) Aufbau der Messgeräte Sowohl Hand- als auch Remote-Gerät (Bild 1) sind bei modernen ZertifizierGeräten trotz der Komplexität der Messungen einfach zu bedienen. Meistens sind alle gängigen Normen im Gerät hinterlegt und dienen dazu, Kabel innerhalb von Sekunden automatisch auf alle Parameter zu testen. Die Kabeltypen der einzelnen Hersteller, die verwendeten Module und der Kunde lassen sich einstellen und sind so automatisch im Messbericht. Eine Messung lässt sich bei allen Geräten vom Hauptgerät als auch Remotegerät auslösen. Alle Daten werden abgelegt, die Messungen gemäss Bezeichnung am Patchpanel fortlaufend nummeriert. Die Dokumentation erfolgt automatisch per PDF über eine Software am PC, welche die Daten aus den Messgeräten liest und aufbereitet. Beim DSX-5000 CableAnalyzer können die Messdaten über LAN und WLAN direkt auf einen WEB-Server geladen werden; damit sieht der Projektleiter im Büro den Baufortschritt. Eindrücke zu Zertifizier-Geräten Zertifizier-Geräte prüfen LAN-Verkabelungen auf der physikalischen Ebene. Je nach zu prüfender Norm wird dabei mit Frequenzen von 100 bis zu 1000 MHz gearbeitet. Das WireXpert 4500 kann zwar mit Frequenzen bis 2500 MHz arbeiten, allerdings existiert zurzeit nur eine Messnorm bis zu 1000 MHz. Solche Frequenzen zu erzeugen, über die Verkabelung zu schicken und zuverlässig nach verschiedenen Kriterien ausmessen und bewerten, ist äusserst anspruchsvoll. Ein Qualifizier-Gerät schickt dagegen nur einen

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WireXpert 500 und 4500 von Drahtex.

Datenstrom übers Netzwerk und kontrolliert, ob die Daten in genügender Qualität ankommen. Das ist technisch viel weniger aufwendig, weshalb ein Qualifizier-Gerät deutlich preisgünstiger zu bauen ist. Aber Qualifizier-Geräte verfügen über weitergehende Funktionen als Zertifizier-Geräte. Wir haben jedes der Zertifizier-Geräte genauer angeschaut, geprüft wie es in der Hand liegt, die Menüs etwas durchforstet, letztlich auch vergleichend gemessen. Hier zuerst ein paar Eindrücke von den einzelnen Geräten. Fluke Networks DSX-5000 CableAnalyzer Das Gerät ist bezüglich Abmessungen gross und vom Gewicht her recht schwer, aber nicht unangenehm in der Hand. Hilfreich ist eine Schlaufe seitlich am Gerät, ist die Hand in dieser, liegen vier Finger unter dem Gerät und mit dem Daumen bedient man den Touchscreen. Je nachdem, ob Kupferoder LWL-Kabel auszumessen sind, be-

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Ausschnitt aus einem Prüfprotokoll als PDF von WireXpert 500, Quelle Drahtex.

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steht ein anderer Messadapter. Der Aufbau des Geräts ist sehr robust ausgeführt. Die Oberfläche des Kunststoffs fühlt sich gut an. Der Messadapter mit dem direkt verbundenen sehr dicken Spezialkabel nimmt viel Platz in Anspruch. Das Messkabel zusammen mit dem langen RJ45-Stecker lässt kleinere Radien nicht zu. Messungen bei sehr beengten Verhältnissen, beispielsweise in Bodendosen oder speziellen Brüstungskanälen, können schwierig bis unmöglich werden. Beim Einschalten des Geräts kommt direkt das Messmenü, es kann sofort mit dem Messen begonnen werden. Es gibt nebst dem Einschaltknopf zwei weitere Hardware-Tasten, der Rest aller Eingaben erfolgt über den grossen Touchscreen, letzterer ist wie bei einem modernen Smartphone sehr komfortabel zu handhaben. Über die Hardware-Hometaste kommt man auf den Hauptbildschirm. Die Touch-Eingabe unterstützt auch die 2-Finger-Technik, beispielsweise zur Darstellung eines Bildschirmausschnitts. Der DSX-5000 CableAnalyzer ist Projekt-orientiert, dies bedeutet, es lassen sich verschiedene Projekte mit unterschiedlichsten Anforderungen anlegen und von der Messperson mit einem Klick auswählen. Im Menü erscheinen direkt die letzten vordefinierten Messarten. Es existiert eine vollwertige Text-Tastatur über den Touchscreen. Die Menüstruktur und die Art, wie bestimmte Definitionen und Angaben zu den Messungen eingegeben werden müssen, sind einfach und sicher zu handhaben. Wird beispielsweise der Kabeltyp und weitere Angaben wie Messstartnummer festgelegt, erschei-


Kabeltester, prüft nur richtige PIN-Belegung, www.pcp.ch

nen diese Daten durch Drücken der Hometaste im Hauptbildschirm. Das Handhaben der Messungen und Abspeichern ist fast narrensicher, eine erfolgreiche Messung verschwindet automatisch aus der Liste. Die Vorgabe ganzer Messprozeduren mit den Namen der einzelnen Kabel ist einfach, lässt sich auch vom «Chef» ausarbeiten und übers Internet aufs Gerät übertragen. Bei Grossprojekten ist das ein erwünschtes Feature. Weltweite Umfragen von Fluke zeigen, dass Detailmessungen von Kunden gar nicht verwendet werden, vielmehr sind detaillierte Hinweise für die Fehlersuche gewünscht. Das Gerät zeigt beispielsweise automatisch grafisch an, welche Buchse fehlerhaft ist, welche Paare vertauscht sind und bei welcher Länge vom Messort an allenfalls ein Knick im Kabel ist. Detailmenüs gibt es im Hauptmenü praktisch keine, sie werden je nach Fehler automatisch aktiviert. Bei Fluke ist man der Ansicht, dass nur mit diesem speziellen Messkabel Messungen von höchster Präzision durchgeführt werden können. Das Messkabel führt direkt in den Messadapter. Der Metallstecker ist ausserordentlich robust, die vorderen Verschleissteile daran lassen sich preisgünstig ersetzen. Als einziges Messgerät im Vergleich kann der DSX-5000 CableAnalyzer auch eine Aussage über das korrekte Aufschalten der Schirmung machen. Dies ist ein hochkomplexes Thema, weil nicht nur die elektrische Verbindung, sondern die Hochfrequenztauglichkeit geprüft wird. Positiv: Vom Aufbau des Geräts mit den ganz speziellen Messkabeln ist zu erwarten, dass höchste Genauigkeit und Langlebigkeit garantiert sind. Die Menüführung ist für den normalen Messalltag sehr einfach, intuitiv und schnell zu handhaben. Die Software ist so konzipiert, dass grosse Projekte effizient

abgewickelt und dokumentiert werden können. Projektdaten können von einem Gerät auf ein anderes übertragen werden; so kann ein anderes Team ein Projekt zu Ende führen. Negativ: Die dicken, starren Messkabel sind teuer und erschweren Messungen in beengten Verhältnissen. Der Support von Fluke selber ist okay, reicht aber bei Weitem nicht an die Kompetenz der beiden Konkurrenten, auch wegen Sprachproblemen. Zusätzlich haben wir den Support der Firma Sintrel Electronic AG, eine Vertretung von Fluke in der Schweiz, mit gezielten Fragen geprüft. Die Auskünfte waren hier bedeutend besser und vor allem existieren keine Verständigungsprobleme. Kurz: sie waren nahezu gleich kompetent wie bei der Konkurrenz. Kosten des DSX-5000 CableAnalyzers nur zur Ausmessung von Kupfer-Verkabelungen bis Klasse FA verkauft Sintrel Electronic AG für Fr. 12100.–. LanTEK II 350, 500 oder 1000 MHz-Modell Die Abmessungen des Geräts und das Gewicht sind etwa gleich wie beim DSX-5000 CableAnalyzer von Fluke. Das Gerät ist unten tailliert und liegt damit gut in einer Hand. Der Farbbildschirm umfasst flächenmässig etwa die Hälfte desjenigen von Fluke, ist jedoch nicht als Touchscreen ausgeführt. Beim LanTEK II kommen als Messadapterkabel normale, qualitativ hochwertige Patchkabel zum Einsatz. Dies bedingt, dass vor Messbeginn ein Nullabgleich stattfinden muss und dies auch beim Remote-Gerät. Dieser Nullabgleich dauert mit allem Drum und Dran etwa eine Minute. Der Vorteil ist, dass die Patchkabel, die ja beim Messen einem Verschleiss unterliegen, für geringe

Kosten ausgewechselt werden können. Speziell ist, dass es mehrere Schnellzugriff-Tasten gibt. Beispielsweise kann per Knopfdruck die Drahtdurchschaltung (Wiremap) schnell kontrolliert oder über eine weitere Taste die Kabellänge ermittelt werden. Es gibt viel mehr direkte Einstellmöglichkeiten als beim Gerät von Fluke. Alle Eingaben erfolgen über Tasten. Die Texteingabe über die Zahlentastatur mit Mehrfachbelegung erfolgt recht umständlich wie bei einem alten Mobile. Allerdings muss in den meisten Fällen nur einmal der Projektname definiert werden. Die eigentlichen Kabelmessungen enthalten nur noch eine zusätzliche Zahl, die automatisch bei jeder Messung fortlaufend erhöht wird. Von Vorteil ist, dass bei der Nummerierung der Messungen beispielsweise ein Buchstabe in der Nummer sein kann, der sich als statisch definieren lässt. Dies kann beispielsweise eine Stockwerkbezeichnung A, B usw. sein. Zur Vorwahl des Kabeltyps klickt man sich durch das Menü über die Tastatur, was zügig geschieht. Positiv: Preisgünstige normale Patchkabel dienen als Messkabel. Es gibt also keine Messprobleme auch bei beengten Verhältnissen. Bei Problemen aller Art ist sofortige Hilfe fast immer garantiert, weil sehr kompetente und hilfsbereite Personen im Support arbeiten. Detailmessungen sind im Menü leicht zu finden; bei den Konkurrenzgeräten findet man diese schwer oder kann diese teilweise gar nicht durchführen. Negativ: Vor Messbeginn ist ein Nullabgleich notwendig. Dieser stört bei anschliessend vielen Messungen kaum, hingegen wenn nur schnell eine Einzelmessung durchzuführen ist, schon.

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Netzwerk-Testgeräte, Links: LinkRunner AT von Fluke, Mitte: Navitek II (Isatel), rechts CableMaster CM600 (Drahtex).

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Installations- und Gebäudetechnik

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Qualifizier-Geräte: Links CableIQ von Fluke, Mitte SignalTEK II (Isatel), rechts CableQualifier NX1400 (Drahtex).

Texteingaben sind umständlich auszuführen über die vielfach belegten Tasten. Kosten des LanTEK II 500 MHzModells zur Zertifizierung bis Klasse EA-Verkabelung von der Firma Isatel für Fr. 7990.–. Das LanTEK II 1000 MHz-Modell, dass bis Klasse FA ausmessen kann, ist für Fr. 9350.– erhältlich. Von den tieferen Modellen ist jederzeit eine Aufrüstung (Hard- und Software) möglich. Drahtex WireXpert 500 und 4500 Die Abmessungen des Geräts sind etwas kleiner als bei der Konkurrenz, es ist auch leichter. Der Touchscreen beträgt zirka 70% der Fläche des DSX-

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5000 CableAnalyzer. Sowohl das Localals auch das Remote-Gerät haben den identischen Aufbau, verfügen über gleiche Eingabefunktionen. Das Gerät fühlt sich gut an und lässt sich auch mit einer Hand gut halten. Der Aufstart erfolgt viel langsamer und der Bildschirm verfügt über eine geringere Auflösung als bei den anderen beiden Geräten, ist aber heller als bei den anderen Geräten, was bei Räumen mit Sonneneinstrahlung hilfreich ist. Gewisse Symbole erscheinen sehr verpixelt, vor allem bei etwas seitlichem Blick. Dieser Makel wird bei einem der nächsten SoftwareRelease nach Auskunft von Drahtex beseitigt.

Einstellungen für die ersten Messungen sind angenehm zu betätigen. Eine Messung kann sowohl vom Local- als auch vom Remote-Gerät ausgelöst werden. Die Messwerte zeigen beide Geräte vollständig an; dies hilft für rationelles Arbeiten im Einmannbetrieb. Der WireXpert 4500 arbeitet mit 2500 MHz und ist somit das einzige Gerät, welches die kommende Cat 8 / Class I & II bereits jetzt unterstützt. Ein WireXpert 500 kann jederzeit durch Auswechseln der Messplatine auf das WireXpert 4500 aufgerüstet werden. Es gibt auch für Glasfasern Dämpfungs- und Längen-Messmodule Bei der neuen SW-Version 6.x sind spezifische Messungen im Quick Setup schnell einzustellen. Der Messadapter wird automatisch erkannt und somit gibt es eine verkürzte Auswahlmöglichkeit. Positiv: Das Gerät ist klein und vom Gewicht her recht leicht. Die ganze Messtechnik ist für den Einmannbetrieb optimal. Alle Daten lassen sich auch beim Remotegerät ablesen. Der Support ist kompetent und hilfsbereit. WireXpert 4500 misst mit bis zu 2500 MHz und ist damit bereits für die kommende Cat 8 / Class I & II geeignet.


Vergleichende Messungen Uns interessierte natürlich, wie die Messwerte bei einer realen Kabelinstallation ausfallen. Wir haben nebst den bis jetzt vorgestellten Geräten noch zwei zusätzliche Geräte mit in die Messungen aufgenommen: JDSU Certifier40G, das identisch zum WireXpert 4500 ist; dieses zeigte bei einer Kabelmessung Klasse EA praktisch identische Messwerte wie das WireXpert 500. Weiter wurde das etwas ältere Fluke DTX-1800 in die Messungen einbezogen. Es besteht natürlich grundsätzlich die Frage, wessen Messwerte der Realität am nächsten kommen. Um dies wirklich zu verifizieren, müsste eine Referenzmessung über einen NetzwerkAnalyzer realisiert werden, was das Ziel dieses Beitrags bei Weitem sprengen würde. Wir haben mit den Messgeräten gearbeitet, die uns die Hersteller bzw. Vertreiber zur Verfügung stellten. Der DSX-5000 CableAnalyzer von Fluke war brandneu, mit diesem Gerät wurden noch nicht viele Messungen durchgeführt. Bei den anderen beiden Geräten ist unklar, wie viele Messungen seit der letzten Kalibration durchgeführt wurden. Dies kann entscheidend sein für einen aussagekräftigen Zahlenvergleich, denn Messkabel und Buchsen unterliegen einer Alterung. Netzwerkdaten: • Kabel R&M Freenet 1200 MHz, Cat.7A, NVP 76%, S/FTP, • Anschlussmodul R&M Cat. 6A, • Gemessen nach Klasse EA Zudem wurden auch die Einfügedämpfung, Rückflussdämpfung und Next gemessen. Wir weisen diese aber nicht tabellarisch aus, wegen der fehlenden vorgängigen Kalibrierung über einen Netzwerk-Analyzer. Diskussion der Messergebnisse Wenn man von der Einfügedämpfung absieht, zeigten alle Geräte recht übereinstimmende Ergebnisse. Alle dBWerte sind immer Reservewerte gegenüber der Norm! • Kabellänge: Die Geräte zeigten fast identische Werte an (Tabelle 1), die Abweichungen liegen bei 0,15%, beim

älteren Fluke-Gerät liegt die Abweichung bei 0,6%, was auch gut ist. • Messzeit: Das LanTEK II hat eine etwas längere Messzeit. • Vorbereitungs- und Verarbeitungszeit: Nebst der eigentlichen Messzeit fallen noch viele weitere Zeiten an: Projektvorbereitung (Anlegung aller Namen der zu erledigenden Messungen), Vorbereitung der Messungen, Durchführen der Messungen und Verarbeiten der Messwerte bis zum Prüfprotokoll, das der Auftraggeber erhält. Aus Zeitgründen war es den Autoren unmöglich, beispielsweise ein kleineres und grösseres Projekt durchzuspielen und dabei alle anfallenden Zeiten zu ermitteln. Ob da die 6 Sekunden längere Messzeit beim LanTEK ausschlaggebend ist, muss der Käufer entscheiden. Fluke erwähnt, dass es Anwender schätzen, wenn sich Messwerte auf einfachste Weise auf einen WEB-Server transferieren lassen. Eine direkte Speicherung der Messdaten auf einen USBStick ist bei allen Geräten möglich. • Einfügedämpfung: Alle Geräte zeigen fast identische Ergebnisse an, ausser das WireXpert bzw. JDSU Certifier40G, das um Faktor 8 tiefere Reserven ausweist. Vergleicht man allerdings die Kurvenverläufe der einzelnen Messgeräte, fällt auf, dass diese ziemlich identisch verlaufen. Die beiden Geräte (WireXpert/JDSU) zeigen nicht die Reserve beim schlechtesten Wert an, sondern die Reserve beim geringsten Abstand zur Grenzwertkurve. Diese Werte befinden sich bei einer anderen Messfrequenz! Verwunderlich ist, dass dies so gemacht wird, die Norm schreibt eigentlich die Messung vor, wie sie Fluke und LanTEK angeben. • Rückflussdämpfung: Die Werte unterschieden sich im Bereich von 3 dB. Das ist nicht wenig, aber die Testgeräte wurden wie erwähnt, nicht kalibriert, weshalb hier eine weitere Diskussion nicht angebracht ist. • Next: Die Werte unterschieden sich im Bereich von 3 dB. Je nach Betrachtungsweise ist auch das nicht zu vernachlässigen. Auch hier gilt dieselbe Aussage wie bei der Rückflussdämpfung. Fazit: Die drei Geräte liefern im Vergleich vertrauenswürdige Messergebnisse, was positiv überrascht. Dokumentation Alle Anbieter stellen eine Software zur Verfügung, mit der die Werte aus den

Installations- und Gebäudetechnik

Negativ: Bei frontaler Ansicht ist der Bildschirm hell, allerdings nicht besonders hoch aufgelöst. Bei seitlicher Betrachtung leidet die Lesbarkeit schnell einmal, gewisse Grafik-Symbole sind kaum noch lesbar. Kosten des WireXpert 500 von Drahtex Fr. 7250.–, das WireXpert 4500 Fr. 9995.–.


Installations- und Gebäudetechnik

Testgeräte WireXpert 500 JDSU Certifier 40G Fluke DTX-1800 Fluke DSX-5000 Cable Analyzer LanTEK II

Länge [m]

Messzeit mit Speicherung [s]

64,9 64,8 65,2 64,8 64,8

10 10 22 11 16

Messgeräten ausgelesen und für eine Dokumentation aufbereitet werden. Bild 5 zeigt einen Ausschnitt. In aller Regel können PDF mit den wesentlichsten Angaben oder auch sehr umfassend erstellt werden. Bei grösseren Projekten, wo Hunderte von Anschlüssen zu prüfen sind, ist die Einfachheit und Geschwindigkeit, mit der die Messprotokolle verarbeitet werden, recht entscheidend. Alle Anbieter erstellen Protokolle als PDF, damit kann jeder Kunde bzw. Auftraggeber diese einfach lesen. Sanierung Altbau Elektroinstallateure sind oftmals mit Altbauten konfrontiert und müssen da eine LAN-Verkabelung in bestehenden Rohren realisieren. Hier müssen mitunter in ein altes 11er-Rohr drei Kabel eingezogen werden. Dies ist dann der Fall, wenn in eine alte linienförmige ISDN-Installation eine neue sternförmige Netzwerkinstallation zu realisieren ist. Dicke Cat. 6A- oder Cat. 7ANetzwerkkabel kommen dafür nicht in Frage. Die Kabellängen erreichen selten mehr als 20 m. Wenn der Installateur gute Anschlussmodule korrekt anschliesst, keine Knicke in den Kabeln provoziert, erzielt er auch mit dünnen Cat. 5e-Kabeln problemlos Gigabit-Fähigkeit. Ein Zertifizier-Gerät aber auch schon ein Qualifizier-Gerät kann dies zuverlässig bestätigen. Preisgünstigere Messgeräte Einfachste billige LAN-Tester (Bild 6) begnügen sich mit der Kontrolle der richtigen Buchsenbelegung. Billigstgeräte sind für weniger als 100 Franken erhältlich, ein hochwertiges, beispielsweise das VDV II von Isatel, liegt bei 150 Franken und hat Anschlüsse für RJ11, RJ45 und Koax. Wenn die Installation korrekt ausgeführt wurde, die zulässige Kabellänge nicht erreicht ist, Kabelanschlüsse sorgfältig ausgeführt sind und keine unerlaubt enge Radien bestehen, darf davon ausgegangen werden, dass auch eine umfassende Prüfung bestanden wird. Es sei hier aber nochmals betont, dass Kunden, die viel Geld für eine 1 Gbit/s- oder 10 Gbit/s-Netzwerkverkabelung zahlen, meistens um-

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fassende Messungen verlangen, weil sie damit auch die Installationsqualität aufgrund der ausgewiesenen Reserven bewerten können. Netzwerk-Testgeräte Ein Installateur kann seinem Auftraggeber garantieren, dass seine Kabelinstallation den geforderten Ansprüchen genügt, wenn er diese physikalisch mit einem Zertifizier-Gerät ausmisst. Ein Supporter hingegen hat noch ganz andere Bedürfnisse, er will beispielsweise wissen, ob Internet-Konnektivität besteht oder ob sich ein bestimmtes Gerät über eine IP-Adresse ansprechen lässt. Dies ist mit einem Zertifizier-Gerät unmöglich. Technisch ausgedrückt, einfache Netzwerk-Testgeräte überspringen Layer 1 und arbeiten direkt in Layer 2 und 3. Bild 7 zeigt von den drei Firmen typische, einfache Netzwerk-Testgeräte. Diese beherrschen nebst einem Verdrahtungstest diverse weitergehende Messungen. Bei allen diesen Geräten ist das Remote-Gerät ein passives Teil und im Bild nicht gezeigt. Die Geräte erlauben einen Ping- und Traceroute-Test für IPv4 und IPv6. Sie zeigen an, ob PoE vorhanden ist, unterstützen VLAN und listen IPAdressen von verfügbaren Hosts im Netzwerk auf. Die Testergebnisse lassen sich exportieren und als PDF-Dokument erstellen. Ein wichtiger Anschaffungsgrund ist, dass sich mit diesen Geräten wie mit einem PC das Netzwerk prüfen lässt, nicht aber ausspionieren und manipulieren. Dies ist bei heiklen Kunden wie Banken, Ärz-ten usw. aber auch Privatkunden ein Thema. Die Kosten dieser Geräte liegen unter 1000 Franken. Qualifizier-Geräte Im Unterschied zu den einfachen Netzwerk-Testgeräten können QualifizierGeräte bereits den Nachweis erbringen, dass die installierte Kupferverkabelung 1000 Mbit/s, 100 Mbit/s oder nur 10 Mbit/s Übertragung ohne Fehler erlaubt. Allerdings kann dieses nur einen Datenstrom übers Netzwerk schicken und schauen, ob dieser auch fehlerfrei ankommt – eine fehlerfreie Übertragung erfolgt auch bei «Null» Reserve.

Der Kunde erhält damit keine Aussage, wie es mit seiner Kabelinstallation bezüglich der Reservewerte gemäss ISO / EN / TIA-Standard-Norm steht, das ist Zertifizier-Geräten vorbehalten. Je nach Gerät werden auch die Länge des Kabels und allenfalls ein Kabelfehler mit Distanzangabe angezeigt. In einem aktiven Netzwerk werden viele weitere Daten angezeigt. Je nach Lieferant lässt sich zusammen mit dem Remote-Gerät die Performance untersuchen. Ein Kunde fragt sich beispielsweise, ob sein Netzwerk noch genügend Reserven hat, wenn er mehrere IP-HD-Kameras integriert. Mit so einem Gerät lässt sich nun der IP-Stream der definierten Anzahl IP-Kameras simulieren. Damit gewinnt man Sicherheit, ob die Performance ausreichend ist. Im Rahmen dieses Beitrags ist es nicht möglich, von jedem Gerät die Features aufzuzeigen. Diese Qualifizier-Geräte erlauben aber auf jeden Fall schon recht umfassende Aussagen über ein Netzwerk. Die Kosten dieser Geräte liegen im Bereich ab 1500 bis 2000 Franken. Fazit Zertifizier-Geräte für Kupfer-LANVerkabelungen bis Klasse FA oder höher sind anspruchsvolle Geräte und deshalb teuer. Mit ihnen lassen sich Messdaten ermitteln, die über die Qualität der Verkabelung Auskunft geben. Im Falle einer unsorgfältigen Installation bzw. beim Einsatz minderwertiger Kabel und Buchsen, entstehen nur geringe Signal-Reservewerte gemäss ISO / EN / TIA-Standard-Normen. Ein Spezialist kann aus einem Protokoll sofort erkennen, wie gut seine Verkabelung installiert wurde. Wir haben in unserem Bericht nur die Kupfer-Verkabelungen betrachtet. Man kann die Zertifizier-Geräte auch mit Modulen zur Ausmessung von Glasfaser-Anlagen aufrüsten. Weil die Investitionen in solche Geräte hoch sind, lohnt sich die sorgfältige Evaluation eines Geräts. Wer als Neuling in die anspruchsvolle Messtechnik einsteigt, sollte vor allem darauf achten, dass ein guter Support gewährleistet ist, denn sonst wird die ganze Messtechnik leicht zum Blindflug und der Installateur hinterlässt beim Kunden keinen kompetenten Eindruck. Weil die Bedeutung der Kommunikation weiterhin zunimmt und dabei die Bandbreite stets höhere Ansprüche zu befriedigen hat, dürfte der Einsatz von Zertifizier-Geräten in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen. ■


Grösser – weiter – leistungsstärker:

Mit der neuen theLuxa Performance-Reihe und den theLuxa Standardgeräten bietet die Theben HTS AG nun ein lückenloses Produktprogramm hochwertiger Bewegungsmelder zur automatischen und energieeffizienten Beleuchtungssteuerung im Aussenbereich.

Highlight

Die neuen theLuxa P Bewegungsmelder Fazit Mit der neuen theLuxa PerformanceReihe komplettiert thebenHTS das Bewegungsmelder-Sortiment zur energieeffizienten Beleuchtungssteuerung im Aussenbereich. Leicht zugängliche Ein-

Alle theLuxa Bewegungsmelder der Standard- und Performance-Reihe verfügen über ein einheitliches, attraktives Design. Die Standardprodukte bieten Erfassungsbereiche von bis zu 12 m und 150 ° (theLuxa S150), 180 ° (theLuxa S180) bzw. 360 ° und 16 m Erfassungsbereich (theLuxa S360). Die Performancegeräte erfassen grosse Bereiche von bis zu 16 m bei 220 ° (theLuxa P220) bzw. 300 ° (theLuxa P300). Das Einsatzgebiet liegt zur Hauptsache dank IP55 (geschützt vor Regen und Staub) im Aussenbereich von Hotels, Schulen, Tiefgaragen, Lagerhallen aber auch im Privatbereich, zum Beispiel in Carports. Kapazitive Lasten Durch die Verwendung eines 16 A Hochleistungsrelais mit Wolfram-Vorlaufkontakt können die theLuxa Performance-Melder hohe kapazitive Lasten von bis zu 10 A schalten, damit lassen sich auch mehrere LED-Leuchten an einen Melder anschliessen. Montage ein Genuss Alle theLuxa Geräte verfügen über Stecksockel mit grossem Klemmraum, gut sichtbarer Klemmenbeschriftung, Blindklemmen für Schutzleiter und eine Halterung für Steckklemmen. Die theLuxa Bewegungsmelder sind zur Wandmontage geeignet. Der theLuxa S360 und die Geräte der Performancereihe lassen sich dank schwenkbarer Sensorköpfe sogar an der Decke oder Dachvorsprüngen montieren. Umfassendes Montagezubehör wie Abstandsrahmen und Eckwinkel sorgen für viel Flexibilität bei der Montage.

Leistungsstärker: neue theLuxa Performance-Reihe

Bedienen Auch der Bedienkomfort aller Geräte wurde weiter verbessert, beispielsweise durch die leicht zugänglichen Einstellelemente oder die Teach-In-Funktion direkt am Melder zur bequemen Anpassung der Einschalthelligkeit durch den Anwender. Mit der Testfunktion lässt sich die korrekte Einstellung des Erfassungsbereichs sogar bei Tageslicht überprüfen. Dank der Impulsfunktion können die Bewegungsmelder ohne teure Anpassungen in bestehende Elektroinstallationen mit Treppenlicht-Zeitschaltern integriert werden. Die Performance-Geräte lassen sich auch komfortabel per Fernbedienung theSenda vom Boden aus einstellen.

stellelemente, die Teach-In-Funktion am Melder und die Testfunktion sorgen für komfortable Einstellung. Die Performance-Geräte lassen sich auch komfortabel per Fernbedienung theSenda bedienen. Falls gewünscht funktionieren sie auch als reine Dämmerungsschalter. Theben HTS AG 8307 Effretikon Tel. 052 355 17 00 sales@theben-hts.ch www.theben-hts.ch

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Installations- und Gebäudetechnik

Wichtige Rolle der Gebäudeautomation im Zweckbau

Dezentralisierung in der Gebäudeautomation Die zunehmende Miniaturisierung und die weitergehende Integration in der Mikroprozessortechnik führen zu Mikrocontrollern mit integrierten, in den ICs implementierten Kommunikationssystemen. Durch wirtschaftliche Produktion intelligenter Sensoren und Aktoren entstehen neue Strukturen der Gebäudeautomatisierungssysteme. Dies führt zu einer neuen Aufgabenverteilung innerhalb dieser Systeme. Die Automatisierungsfunktionen werden dezentralisiert und teilweise bis auf die Sensoren und Aktoren verteilt. Ebenso wird ein Teil der Überwachungsfunktionen dezentralisiert. Das verbessert die Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems und es wird schneller, sicherer und übersichtlicher. Auch Installateure profitieren von erweiterten Funktionen und Vereinfachungen bei der Inbetriebsetzung, Verkabelung und beim Unterhalt.

Marcel Schöb Weltweit entfallen etwa 41 Prozent des gesamten Primärenergiebedarfs auf Gebäude. Etwa 85 Prozent davon werden für das Heizen und Kühlen der Räume aufgewendet, 15 Prozent für die Beleuchtung. Damit wird schnell klar, dass die Frage eines Investments in Neubauoder Modernisierungsprojekte vor allem eine Frage der optimalen Energieeffizienz ist. Die ist aus ökologischer als auch ökonomischer Sicht interessant: Einerseits ist die frühzeitige Bedarfsermittlung bei der Planung eines Gebäudes entscheidend für die gewünschte Energieeffizienzklasse. Andererseits können mit einem Gebäudeautomationssystem bis

zu 30 Prozent Energie gespart werden, was sich direkt auf die Rentabilität der Investition auswirkt. Dies ist nur möglich mit einem intelligenten, dezentralisierten Steuerungssystem, das gewerkübergreifend die Synergieeffekte effizient nutzt und den Energieverbrauch stark reduziert. Ein solches System verfügt zu jedem Zeitpunkt über alle Informationen der Gewerke, die gezielt zur Effizienzoptimierung eingesetzt werden. Ob Beleuchtung oder Fassade, ob Klima oder Zugang: Alle Gewerke werden aufeinander abgestimmt und feinjustiert – die Möglichkeiten der kontinuierlichen Optimierung des Systems gewährleisten eine möglichst grosse Reduktion des

Einsparpotenzial und Amortisierung von Gebäudeautomationsmassnahmen.

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Energieverbrauches. In Kombination mit der kostengünstigen Implementierung ermöglichen diese Einsparungen eine schnelle Amortisierung im Vergleich zu anderen EnergieeffizienzInvestitionen. Zudem ermöglicht ein dezentrales Gebäudeautomationssystem später Anpassungen je nach Bedarf und sichert damit verlässlich den zukünftigen Betrieb. Energieeffizienz ist ein wichtiges Kriterium aber nicht das einzige. Die ökologischen Anforderungen an ein Gebäude sind immer identisch: Es gilt, maximale Energieeinsparungen zu erreichen, den Ausstoss schädigender Emissionen zu verringern und neben den gesetzlichen Vorgaben auch verschiedenen Zertifizierungsmethoden (Minergie, Green Building) gerecht zu werden. Damit enden aber die Gemeinsamkeiten, denn die Anforderungen an die Automationslösung eines Gebäudes werden durch individuelle Parameter wie Lage, Nutzungsart und spezifische Gestaltung definiert. Kein Gebäude ist gleich wie das andere. Die Steuerungslösung wird deshalb auf die spezifischen Ansprüche massgeschneidert. Zudem sollen Funktionserweiterungen oder -änderungen mit einer dezentralen Lösung durch die vordefinierten, modularen Softwarebausteine für alle Gewerke jederzeit möglich sein.


erungstechnik sowie der hohe industrielle Qualitätsstandard aller Komponenten haben sich in der Gebäudeautomation bei zahlreichen Projekten bewährt. Häufig wird die benötigte Rechnerleistung für Gebäudeautomationsanwendungen unterschätzt. Zum Beispiel benötigt die synchrone Positionierung aller Jalousien einer Fassade eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit. Offene Kommunikationssysteme: Für die Integration der Controller in eine vorhandene Automationstopologie unterstützen die Systeme alle gängigen im Gebäudeautomationsmarkt etablierten Kommunikationsprotokolle wie BACnet, OPC-UA, Modbus TCP (Automationsebene) sowie DALI, LON, EIB/KNX, M-Bus (Feldebene). Die Busklemmen-Controller und -PCs kommunizieren bis in die Raumautomationsebene meist über Ethernetnetzwerke. Unterlagerte Feldbustechnik ist deshalb in vielen Projekten gar nicht nötig. Zusätzliche Gateways für das Mapping der Daten unterlagerter Feldbusse können damit entfallen. Effizientes Engineering für alle Gewerke: Die Programmierung bzw. Parametrierung aller Systeme erfolgt mit der Automatisierungssoftware. Die Pro-

grammierung der SPS erfolgt meist gemäss der Norm IEC 61131-3. Für den dauerhaften und sicheren Betrieb eines Gebäudes ist der langfristige Zugriff auf genügend qualifizierte Techniker erforderlich. Da weltweit ein Grossteil der Steuerungen nach der IEC 61131-3 programmiert werden, sind die Voraussetzungen hierfür besonders gut. Anwendung in der Raumautomation In der Raumautomation werden die Sensoren abhängig von ihrer Funktion und unabhängig vom einzelnen Gewerk eingesetzt. Dadurch lassen sich schon während der Anlagenerrichtung Hardware- und Elektroinstallationskosten sparen. Die Reduktion des Verkabelungsaufwandes bewirkt zudem positive Nebeneffekte bezüglich Brandlasten und Gebäudestatik. Die durchgängige Raumautomation nutzt die wechselseitigen Einflüsse von Fassadensteuerung, Beleuchtung und Klimaregelung und sorgt für ein angenehmes Raumklima. Gleichzeitig wirkt sich eine effiziente Raum- oder Zonenregelung auch auf die Primaranlagen aus: Der Heiz- bzw. Kühlbedarf und die Luftmengen werden bedarfsabhängig geregelt. Daher muss schon bei der Auslegung der

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Installations- und Gebäudetechnik

Bausteine für die Gebäudeautomation Der I/O-Automatisierungsbaukasten: Am flexibelsten sind dabei die sogenannten Automatisierungsbaukasten, mit denen sich die auf das Projekt abgestimmte Variante der I/O-Module flexibel zusammenstellen lässt. Das Beckhoff-Busklemmensystem beispielsweise für die Anbindung der Datenpunkte unterstützt mit 400 verschiedenen I/OKlemmen alle gängigen Sensoren und Aktoren. Die feine Granularität des Systems ermöglicht, immer nur so viele Eingänge oder Ausgänge zu stecken, wie in dem Projekt erforderlich sind. Die äusserst hohe Packungsdichte (12 mm für 16 Digital-I/O) reduziert den Platzbedarf auf ein Minimum und erleichtert späteres Nachrüsten. Dieses Busklemmensystem ist ein weltweiter Automatisierungsstandard und ermöglicht eine Vielzahl von Anwendungen. Skalierbare Steuerungstechnik: Heute erhältliche modulare Steuerungssysteme bieten für jede Aufgabenstellung die passende Lösung vom leistungsstarken Industrie-PC für die Management- und Bedienebene, den Embedded-PC für die Automationsebene bis zur Feldebene mit dem Raumcontroller. Die hohe Rechenleistung der PC-basierten Steu-


Installations- und Gebäudetechnik

Heiz-, Kühl-, Lüftungs- und Klimaanlagen berücksichtigt werden, welcher Bedarf aus der spezifischen Nutzung der Immobilie voraussichtlich generiert wird. Ein Vorteil ist zudem, dass ein Grossteil der Optimierungsfunktionen wäh-

Bausteine für die Gebäudeautomation.

rend der Inbetriebnahme und des laufenden Betriebes innerhalb der Software auf einem System realisiert werden kann. Das führt dazu, dass keine Umbaumassnahmen den Betrieb behindern und auch der zeitliche Aufwand durch die Softwareanpassung überschaubar bleibt. Für viele Änderungen muss nicht einmal ein Servicetechniker anreisen, da die Anlage über Fernzugriff (remote) gesteuert und gewartet werden kann.

Das Zusammenspiel der einzelnen Gewerke im Hinblick auf die verwendete Sensorik wird immer komplexer. So wird beispielsweise ein Präsenzmelder schon lange nicht mehr nur für die Steuerung der Beleuchtung eingesetzt, sondern auch für die Ansteuerung der Beschattung,

(Bild: Beckhoff)

Heizung, Kühlung. Dies macht deutlich, dass zur energieeffizienten Automatisierung alle Einzelgewerke von einem System gesteuert werden müssen. Büro nach «Energieeffizienzklasse A» Was verbirgt sich hinter den Gebäudeautomationsfunktionen und wie können Energieeinsparungen erreicht werden? Technische Ausstattung des Büros: Die Beleuchtung besteht aus je einem flur-

und einem fensterseitigen Lichtband. Die Leuchten werden tageslichtabhängig über DALI auf einen konstanten Raumhelligkeitssollwert geregelt. In der Decke befindet sich ein Raumhelligkeitsfühler. Zur bedarfsabhängigen Steuerung und Regelung des gesamten Raumes ist ein Präsenzmelder montiert. Die Beschattung des Büros erfolgt über zwei aussen liegende Lamellenjalousien mit Motorantrieb. Zur manuellen Ansteuerung der Jalousie sind zwei Taster installiert. Für die Beheizung des Raumes ist ein Radiator vorhanden. Gekühlt wird das Büro über eine Kühldecke. Am Radiator und an der Kühldecke ist je ein Stellantrieb angebracht. Die Erfassung der Raumtemperatur und die lokale Verstellung des Raumtemperatursollwertes erfolgen beispielsweise über EnOcean-Funktechnologie. Zur Be- und Entlüftung ist das Büro an eine raumlufttechnische Anlage angeschlossen. Der Volumenstrom ist variabel. Der Offen-Zustand des Fensters wird über einen digitalen Eingang erfasst; ebenso der Taupunktwächter an der Kühldecke. Heiz-/Kühlfunktion: Zur Minimierung des Energiebedarfs für die Raumheizung und -kühlung wird der Raumtemperatursollwert über eine zeitschaltplanabhängige Energieniveau-Wahl bestimmt. Bei langen Abwesenheitszeiten, beispielsweise während der Betriebsferien, wird das Büro in das niedrigste Energieniveau geschaltet, um Schaden durch Frost oder Überhitzung vorzubeugen. Bei kürzeren Abwesenheitszeiten, zum Beispiel nachts oder an Wochenenden, wird das Büro in den Economy-Betrieb versetzt. Erst zu Be-

Schalten ohne Verkabelung und ohne Batterie › ALADIN Easyclick Funktaster, Funk-Präsenzmelder und Funk-Thermostate für schnellste Montage auf allen Unterlagen, ohne diese zu beschädigen, auch auf Glas, Plättli, Granit/Marmor › ALADIN Easyclick zum Schalten / Dimmen / Jalousie- und Heizungssteuerung / Einbindung in KNX › ALADIN Easyclick ideal bei Renovationen / Nachrüstungen / Neubauten mit flexibler Nutzung / Speziallösungen › Aktuelle Dokumentation unter www.flextron.ch

Flextron AG Usterstrasse 25 8308 Illnau Telefon +41 52 347 29 50 info@flextron.ch www.flextron.ch


zeugung und Verteilung von Heiz- und Kühlwasser ermöglicht eine bedarfsabhängige Anpassung der Vorlauftemperaturen. Damit können die Übertragungsverluste minimiert und der Gesamtwirkungsgrad der Anlagen erhöht werden. Luftqualität: Je nach gemessener Luftqualität wird mittels der Volumenstromregler mehr oder weniger Frischluft in den Raum eingebracht. Bei guter Luftqualität wird die Luftzufuhr auf einen minimalen Volumenstrom reduziert. Das Zentralklimagerät für die Beund Entlüftung passt seine Förderleistung aufgrund der Kommunikation zwischen der Raumautomation und den Primäranlagen automatisch an. Auf diese Weise kann der Energieverbrauch der Ventilatoren um bis zu 45 Prozent verringert werden. Präsenzabhängig wird der Volumenstrom bei Abwesenheit auf ein Minimum reduziert. Konstantlichtregelung: Bei der Unterschreitung einer Mindestlichtstärke im Raum und bei gleichzeitiger Präsenz schaltet sich die Konstantlichtregelung automatisch ein. Umgekehrt wird bei steigendem Aussenlicht der Kunstlichtanteil automatisch verringert bzw. bei Erreichen einer ausreichenden Lichtstärke abgeschaltet. Wenn durch den Präsenzmelder Abwesenheit erkannt wird, schaltet die Konstantlichtregelung zeitverzögert ab. Sonnenschutzfunktionen: Die Steuerung des Sonnenschutzes ist ebenfalls direkt in das Raumautomationssystem integriert. Die Funktion Thermoautomatik unterstützt die Heiz- und Kühlfunktion des Raumes bei Abwesenheit. Bei Sonneneinstrahlung im Winter wird

der Sonnenschutz nach oben gefahren, um die Heizung durch die Sonneneinstrahlung zu unterstützen. Im Sommer wird der Sonnenschutz automatisch aktiviert, um die Einstrahlungen durch die Sonne zu reduzieren und die Kühlfunktion zu unterstützen. Bei Anwesenheit im Raum und starker Sonneneinstrahlung wird der Sonnenschutz automatisch aktiviert. Die Lamellennachführung sorgt für einen sonnenstandabhängige Optimierung des Lamellenwinkels. Dabei werden die Lamellen so positioniert, dass eine Blendwirkung durch direkt einfallendes Sonnenlicht ausgeschlossen ist und die Zunahme des Energieverbrauches durch künstliche Beleuchtung möglichst gering gehalten wird. Die Verschattungskorrektur berechnet den Schattenverlauf auf den Fassaden des Gebäudes in Abhängigkeit vom Sonnenstand, der Fassadenausrichtung sowie der Position und der Koordinaten der umliegenden Schattenobjekte. Auf diese Weise wird eine unnötige Aktivierung des Sonnenschutzes unterdrückt und erhöhter Energieverbrauch durch den Einsatz von Kunstlicht innerhalb des Gebäudes vermieden. Integration externer Systeme In der Sensor-, Aktor- und Automationsebene besteht die Möglichkeit, verschiedene Feldbusse wie SMI, DALI, DMX, EnOcean, M-Bus, MP-Bus, LON und EIB/KNX einzusetzen. Diese sind den Anforderungen entsprechend frei kombinierbar; das heisst, es werden keine teuren Gateway-Lösungen benötigt, da die Protokolle alle direkt über das Busklemmensystem ansprechbar sind.

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Installations- und Gebäudetechnik

ginn der Kernarbeitszeit erfolgt eine Anhebung des Energieniveaus auf eine höhere Stufe. Die Raumtemperatur befindet sich jetzt nahe an dem KomfortSollwert. Erst wenn der Präsenzmelder die Anwesenheit von Personen im Raum meldet, wird geschaltet und der entsprechende Sollwert kurzfristig erreicht. Das Umschalten in die verschiedenen Betriebsarten erfolgt so spät wie möglich. Der optimale Einschaltzeitpunkt wird vom Gebäudeautomationssystem errechnet. Das Öffnen des Fensters wird von einem Fensterkontakt überwacht. Ist das Fenster offen, wird automatisch auf das nächstuntere Energieniveau heruntergeschaltet. Somit wird unnötiger Energieverbrauch durch eine Fensterlüftung automatisch unterdrückt. Die Funktionsauswahl steuert die Freigabe der Regler für den Heiz- oder Kühlbetrieb und vergleicht die aktuelle Raumtemperatur mit dem Sollwert, entsprechend wird die Funktion Heizen oder Kühlen freigegeben. Gleichzeitiges Heizen und Kühlen ist somit ausgeschlossen. Lüftung: Im Sommer trägt die natürliche Nachtabkühlung zur Reduktion des Energieverbrauches bei: Das Nachtkühlprogramm schaltet die raumlufttechnische Anlage ein und kühlt die Büroräume mit Aussenluft. Auf diese Weise werden Wärmespeicher nachts entladen, sodass sich der Energieaufwand zum Kühlen der Räume am nächsten Tag reduziert. Bei motorisch betätigten Fenstern können auch diese für die automatische Sommernachtkühlung genutzt werden. Lastoptimierung: Die Kommunikation zwischen Systemen zur Automation der Energiezentralen und Systemen zur Er-


Installations- und Gebäudetechnik

In Zusammenarbeit mit innovativen Unternehmen lassen sich immer mehr Systeme und Geräte einbinden, beispielsweise zur Bedienung von Multimedia, Brandschutz-, Zugangs oder Sicherungssysteme sowie Sensoren in die Steuerungsplattformen integrieren. Die dezentrale Raumautomation gemäss Bild Systemarchitektur ist heute verbreitet. Dieser Aufbau bietet die maximale Modularität. Jede Zone hat eine dezentrale Steuerung, die frei parametrierbar ist. Ein Controller übernimmt in der jeweiligen Zone die Kommunikation mit dem Gebäudemanagementsystem zur Übermittlung der gesamten Daten. Bei einer gehobenen Ausstattung ist pro Zimmer, Suite oder Büro die maximale Flexibilität gegeben. Für übergreifende Funktionen wie Flur- und Treppenbeleuchtung, Anbindung an den Server und übergeordnete Steuerungsfunktionen in Abhängigkeit beispielsweise von Wetterdaten kommt eine zentrale Steuerung auf Etagen-

Mögliche Systemarchitektur.

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oder Gebäudeebene zum Tragen. Dies ist eine mögliche Lösung komplexer Gebäude- und Raumautomationsaufgaben. Fernwartung Die Automation von Gebäuden und Liegenschaften erfordert aufgrund ihrer Komplexität den Zugriff per Ferndiagnose, Fernwartung und Fernbedienung. Zur Vermeidung unnötiger Kosten durch Anlagenausfälle ist eine schnelle Unterstützung von Spezialisten bei der Fehlerdiagnose, der Softwarepflege und zum Einspielen von Updates notwendig. Auch für den laufenden Gebäudebetrieb und zur Anlagenoptimierung benötigt man Informationen über Prozessgrössen sowie Warn- und Fehlermeldungen, die dem Servicepersonal per E-Mail oder SMS-Versand zur Verfügung stehen.

gel- und Steuergeräte inkl. sämtlichen Zubehörs sind vorbei. Immer mehr wurden diese Komponenten in den letzten Jahren aus diesen Schaltschranken in die Peripherie verteilt. Sie werden immer kleiner und gleichzeitig steigt die Funktionalität an. Heute werden Raumcontroller oder Raumboxen in Schränken, Hohldecken oder Doppelböden integriert. Für die Platzierung der Komponenten braucht es eine enge Zusammenarbeit des GA-Planers (oder MSR-Planers) mit dem Architekten. Ziel muss es sein, mit den Automationskomponenten möglichst nahe an die Sensoren und Aktoren heran- oder hineinzukommen, um die Installationsaufwendungen möglichst klein zu halten. Nutzen wir die heutige Technik und bauen wir energieeffiziente Gebäudetechnikanlagen. ■

Fazit Die Zeiten mit grossen Schaltgerätekombinationen zur Aufnahme der Re-

(Bild: Beckhoff)


Energie sparen mit dezentraler Automation Der Ruf nach intelligenten Gebäuden wird immer lauter, auch zur effizienten Nutzung von Energie. Bestimmte Funktionen wie Licht oder Storen zu automatisieren, ist ein wesentlicher Bestandteil für energieeffizientes Bauen. Besonders für Nachrüstungen in Altbauten oder für den schrittweisen Ausbau eignen sich dezentrale Systeme.

Eine intelligente Gebäudeautomation kann viel Energie sparen, wenn zum Beispiel die Storen für angenehme Raumtemperaturen sorgen oder das Licht automatisch ausschaltet, wenn das Tageslicht ausreicht. Dezentrale Systeme bieten hier grosse Vorteile. Zusätzlich bieten sie eine grössere Betriebssicherheit durch ihre Struktur ohne zentrale Steuereinheit. Fällt einmal ein Teil aus, können alle anderen Komponenten dennoch weiter ihren Dienst versehen. Das Gebäudeautomationssystem Sigmalon setzt komplett auf diese dezentrale Installation. Jeder Knoten enthält die nötige Intelligenz und die Kommunikation zwischen den einzelnen Knoten erfolgt direkt über das normale 230-V-Stromnetz.

Sigmalon baut auf LON und der bewährten Powerline-Kommunikation von Echelon. Diese langjährig erprobten Systeme sind ausgereift, einfach in der Bedienung und ermöglichen das einfache Prinzip: «Schalter raus – Sigmalon rein». Bestehende Schalter können einfach durch Sigmalon-Knoten ersetzt werden, Buskabel und zusätzliche Kommunikations-Schnittstellen sind überflüssig. Die gesamte Kommunikation läuft über das normale Stromnetz – auch phasenübergreifend. Das macht die Installation für jeden Elektriker zum Kinderspiel. Schnell und einfach wird aus einer konventionellen Elektroinstallation eine individuelle, leistungsfähige und ausbaubare Gebäudeautomation. Und mit dem Sigmalon-Profiler ist sie

für Fachleute und sogar für technisch interessierte Bauherren leicht konfigurierbar. Gebäudeautomation spart Energie Mit Blick auf die Energiewende und die Energiestrategie 2050 des Bundes kann eine dezentrale Gebäudeautomation ideal zur Einsparung von Energie zum Einsatz kommen. Intelligente und vernetzte Systeme wie Sigmalon ermöglichen eine automatische Steuerung des Stromverbrauchs. Mit Witterungsfühlern und Dämmerungsschaltern schaltet das Licht erst ein, wenn die Sonneneinstrahlung nicht mehr ausreicht. Eine Alles-Aus-Funktion ermöglicht beim Verlassen des Gebäudes die einfache Kontrolle über verdeckte Stromverbraucher. In Altbauten fehlen oft Leerrohre für Buskabel. Hier spielt die PowerlineKommunikation ihre grosse Stärke aus. Schnell und einfach, ohne bauliche Massnahmen. Wer dieses System zuerst in einem begrenzten Rahmen testen will, kann dies mit einer geringen Investition tun. Da jeder Knoten über seine eigene Intelligenz verfügt, braucht das System keine zentrale Steuereinheit. Ein schrittweiser Ausbau kann jederzeit und in jedem Umfang erfolgen. Edanis Elektronik AG 8575 Bürglen TG Tel. 071 626 70 60 www.sigmalon.ch

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Highlight

Gebäudeautomationssystem Sigmalon


Installations- und Gebäudetechnik

Gebäudeautomation im Berner Oberland

«Wir sind begeistert!» Eveline Gertsch wusste schon vor dem Umbau, dass das Gebäudeautomationssystem NOXnet von Innoxel ihren Alltag erleichtern wird. Dass sich die Konfiguration aber so einfach und schnell anpassen lässt, begeistert die Bauherrin vollends. In ihrem umgebauten Zweifamilienhaus stecken viel Arbeit und Herzblut – und modernste Technik. Nach einer gut siebenmonatigen Umbauzeit bewohnen sie und ihre Mutter das Bijou wieder und geniessen die Vorzüge einer zeitgemässen Elektroinstallation. Als Eveline Gertsch ihr 60-jähriges Elternhaus in Reichenbach im Kandertal übernahm, bestand grosser Renovationsbedarf. Sie entschied, das Haus als Generationenhaus für ihre Mutter und sich umzubauen. Für sie war von Anfang an klar, dass das Gebäudeautomationssystem NOXnet installiert werden sollte. Den Auftrag erteilte sie der ortsansässigen Electrio AG, die schon seit Jahren mit NOXnet arbeitet und schon mehrere Objekte mit dem Bussystem von Innoxel ausgerüstet hat. Die technikbegeisterte Bauherrin ist als Anwenderin bestens mit dem System vertraut, kennt sie doch die Inhaber der Innoxel privat.

Touchpanel als Variante Ebenfalls von Anfang an liebäugelte die Bauherrin mit einem Touchpanel, über das sie das System komfortabel bedienen kann. Eine Bedienung «nur» über Taster, iPhone und iPad ist zwar möglich, macht aber nicht so viel Spass. Aus Budgetgründen wurde dieser Posten aber vorerst zurückgestellt. Schliesslich musste sie, wie bei jedem Umbau, mit Überraschungen und unvorhergesehenen Mehrkosten rechnen. Klare Analyse und Priorität Als feststand, dass auch die tragenden Teile des Hauses ersetzt werden mussten, galt es umso mehr, die rund 2000

Franken für das 7-Zoll-Touchpanel sorgfältig einzuplanen. Eveline Gertsch hat schliesslich die Priorität (richtig) gesetzt: Die Elektroinstallation und ein Touchpanel sind feste und aufwertende Bestandteile einer Liegenschaft und werden über Jahrzehnte gute Dienste leisten. Baukosten eingespart hat sie bei der Küche, bei den Bodenbelägen sowie durch verschiedene Eigenleistungen. Jetzt, einen Monat nach dem Einzug, ist sie überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Über den zentral platzierten Touchscreen steuert sie blitzschnell Licht, Storen und Temperatur in allen Räumen und informiert sich über die Wetteraussichten und vieles mehr. Sicher im Alter Ihre Mutter bewohnt die Wohnung im Erdgeschoss und konnte dort kürzlich ihren achtzigsten Geburtstag feiern. Anfangs eher skeptisch, geniesst auch sie jetzt die Annehmlichkeiten des Systems NOXnet. In Notfällen kann ihre Tochter auch von auswärts erkennen, ob und wo Licht brennt, die Storen bedienen und anderes mehr. Das beruhigt beide. Sollte es notwendig werden, kann sie damit Generationenübergreifende Gebäudeautomation: Die 80-jährige Mutter von Eveline Gertsch geniesst es, bequem vom Relax-Sessel aus Licht und Storen bedienen zu können. Ihre Tochter hat soeben die für sie zweckmässigen Funktionen konfiguriert und auf ihr iPad geladen.

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Eveline Gertsch passt die Konfiguration des Gebäudeautomationssystems ihren persönlichen Wünschen an, übermittelt sie an die zentrale Steuerungseinheit von NOXnet und kann die neuen Funktionen sofort am Touchpanel ausprobieren.

später auch alle (gefährlichen) Verbraucher in der Wohnung der Mutter ferngesteuert vom Netz trennen. Heizung Die Bauherrin war ihrer Zeit aber schon vor dem Umbau voraus. Das alte Haus wurde mit einem «Etagenölofen» geheizt. Nach dem Einschalten dauerte es jeweils sehr lange, bis die Räume warm wurden. Deshalb hatte sie ein SMS-Relais installiert, mit dem sie die Heizung von auswärts über ihr iPhone starten konnte – das ist jetzt natürlich nicht mehr nötig. Eine moderne Wärmepumpe sorgt für gleichmässige Wärme, und weil Innoxel die Raumfühler in den Elektroniktastern unterbringt, konnte sie auch die Raumthermostaten einsparen. Aus der Ferne kann sie natürlich auch heute noch übers iPhone steuern, nicht nur die Einzelraumregulierung, auch alle anderen Funktionen von NOXnet. Musik Im Moment hört sie Radio via Bluewin-TV im Wohnzimmer. Die Beschallung reicht aber nicht bis ins Bad und Schlafzimmer im Obergeschoss. Um nicht überall Radiogeräte platzieren und bedienen zu müssen, plant sie nun die Anschaffung eines SONOS-Multiroom-Systems – auch das könnte sie nämlich bequem übers Touchpanel von Innoxel bedienen. Im Moment schätzt sie schon sehr, dass mit der «Alles-ausTaste» auch der TV ausgeschaltet wird, und zwar richtig. So vermeidet sie Standby-Verluste. Selbst ist die Frau Bei einem Kurzbesuch wurden die App und die kostenlose Konfigurationssoftware installiert. Sie liess sich die prinzipielle Bedienung zeigen – und passte noch am gleichen Abend die Grundkonfigura-

tion ihren Bedürfnissen an. Ein paar Wochen nach dem Einzug hatte sich schon gezeigt, auf welcher Taste die «Alles-aus-Funktion» auch noch sinnvoll wäre. Rechtzeitig vor ihren nächsten Ferien wird sie mit den integrierten Timern und Schaltuhren eine sinnvolle Anwesenheitssimulation konfigurieren – darauf freut sie sich jetzt schon. Die App Zehn Minuten nach Download und Einrichten der App löschte sie schon hocherfreut vom Bürostuhl im Arbeitszimmer aus das Licht im Wohnzimmer und überprüfte, ob im Gästezimmer die Lampe wirklich nicht mehr brennt. Bereits am nächsten Tag hat sie eine von ihrem Wohnteil unabhängige Konfigurationsdatei fürs iPad ihrer Mutter erstellt. Die rüstige und vife Seniorin hat einen Riesenspass, ihre Wohnung auch vom Sessel oder sogar vom Bett aus so komfortabel im Griff zu haben. Fazit Gebäudeautomation im Generationenhaus: eine 80-jährige Mutter, die souverän Licht und Storen über ihr iPad bedient, und eine moderne Tochter, die alle Möglichkeiten heutiger Technik ausschöpft – dies alles ermöglicht NOXnet. Das Gebäudeautomationssystem wird zu 100 Prozent in der Schweiz entwickelt und produziert. Das Angebot und die Funktionalität steigen mit jedem Jahr. Der Kundenkreis ist in den letzten 15 Jahren stets gewachsen unter anderem deshalb, weil die Konfigurationssoftware ganz einfach zu handhaben und gratis ist, auch für den Endkunden. INNOXEL System AG 3661 Uetendorf Tel. 033 345 28 00 info@innoxel.ch www.innoxel.ch


Highlight

iBricks Automation Server

iBricks 6.8 – mit Vollgas ins neue Jahr Das Jahr 2015 wird iBricks, dem innovativen Anbieter einer Server- und Softwareplattform für die Gebäudeautomation, garantiert ein grosses Wachstum bringen. Schon die letzte Server- und Softwareplattform hat die Branche aufhorchen lassen. Anwender will iBricks gleich zu Beginn des Jahres mit einer neuen Version ihres Automation Servers überraschen. Release 6.8 bringt einen ganzen Strauss neuer Funktionen. Die Versionsnummer EvolutionLevel 6.8 zeigt an, dass es sich um einen kleineren Versionswechsel handelt. Doch wer iBricks kennt, weiss, dass der Innovationstreiber für Haus- und Gebäudeautomation im freiburgischen Bösingen auch bei kleinen Versionswechseln nicht nur mit Banalitäten aufwartet. Neue Plattform: P-Serie Wer bisher der Meinung war, iBricks Haussteuerungsserver seien von den Abmessungen her zu gross, der wird an der neuen P-Serie des Automation Servers seine helle Freude haben. Die PSerie ist gerade mal 11 × 12 cm gross, lässt sich auf jede DIN-Hutschiene montieren und findet damit auch in einem Kleinverteiler Platz. Dabei hat die P-Serie ganz im Gegensatz zu vielen anderen Hutschienen-Servern unglaublich viel Power unter der Haube. Die P-Serie, als Automation Server Edition Light und Eco erhältlich, bietet Funktionen wie Visualisierung, Videoserver, Sicherheit & Alarm, Zutrittssystem, VoIP-Integration sowie natürlich die iBricks-Grundfunktionen wie Schaltuhr, Szenensteuerung, Aufzeichnungssystem, Regelkreise, Personenverwaltung, Statistikfunktion usw. Auch bei den Schnittstellen bietet die P-Serie nahezu den vollen iBricks-Umfang, von KNX über EnOcean, ModBus bis zu Wago 750. Wobei allerdings zu erwähnen ist, dass der «Kleine» natürlich nicht über gleich viele physikalische Schnittstellen verfügt wie die E- oder S-Serie. Im Moment noch nicht verfüg-

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es nun neben den normalen Aufzeichnungsfunktionen eine zusätzliche und unabhängige Zeitrafferaufnahme. Die Aufzeichnungen lassen sich noch besser mit anderen Ereignissen mit Zeitstempeln abspeichern und können direkt, beispielsweise per E-Mail, an beliebige Empfänger versendet werden. Ein besonderes Highlight ist die neue Bewe-

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Der iBricks Automation Server der P-Serie lässt sich mit seinen 11 x 12 cm überall einbauen und bietet trotzdem nahezu den gesamten Funktionsumfang der grossen iBricks Server.

bar sind die Funktionen MultiroomAudio und Multiroom-Video. Videoüberwachung Ein Quantensprung bieten die neuen Videoüberwachungsfunktionen, die ab sofort in allen Eco-, Standard- und Grand-Editionen des iBricks Automation Servers zur Verfügung stehen. Hier hat iBricks ein komplettes Redesign seines Videosystems durchgeführt. So gibt

gungserkennung. Diese kann nun Bewegungen in beliebigen Ausschnitten des Bildes erkennen, steuert damit die Aufnahmefunktion und schaltet auch Licht, Türgong, Alarm- und andere Funktionen. Besonders zuverlässig wird die Bewegungserkennung durch die neu von iBricks entwickelten VerifikationsAlgorithmen, die Bildveränderungen durch Bewegung von Störeinflüssen wie Sonneneinstrahlung oder Bildrauschen


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Release am 1. Februar Der iBricks-Automation-Server Evolution Level 6.8 wird am 1. Februar 2015 veröffentlicht und kann ab dann als Software-Version unter www.iBricks.ch/Start heruntergeladen werden. Und wie im-

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Der Auslösebereich im Videobild (grün) ist beliebig definierbar. Rot zeigt Bewegung im Auslösebereich.

unterscheiden können. Damit gibt es wirklich keinen Grund mehr, für ein Haus- oder Gebäudeautomationsprojekt einen zusätzlichen Video-Server verwenden zu müssen. u::Lux-Bedieneinheit Wie aus der Branche bekannt, übernimmt iBricks neue Hardware-Trends und verwendet diese in ihrer umfassenden Softwareplattform. Der u::LuxSchalter ist eine ganz neue Bedieneinheit, die derzeit die Haus- und Gebäudeautomationsszene revolutioniert. In der Grösse eines gewöhnlichen Lichtschalters erlaubt die in Österreich entwickelte Bedieneinheit, nebst dem Licht, auch gleich noch Storen, Heizung, Sicherheit und Multimedia zu steuern. Sehen Sie sich hierzu den iBricks-u::Lux-Video an: http://youtube/nlnzaJem-iA Philips HUE Und wenn wir gerade bei Trends sind, mit der neuen iBricks-Version werden natürlich ab sofort auch die WiFiGlühbirnen HUE unterstützt. Kein anderes Hausautomations-Gadget wird derzeit in der Schweiz mehr verkauft als die farbigen Lampen aus dem Hause Philips. Und mit iBricks können diese beliebig mit allen anderen Bussystemen wie KNX, EnOcean, Wago usw. oder dem u::Lux-Taster verbunden werden. Chain-Mode Eine deutliche Vereinfachung bringt iBricks mit dem neuen Chain-Mode. Einfache Funktionen erledigt man neu direkt auf der Visualisierung per Dragand-drop. Möchte man beispielsweise

eine Lampe mit einem bestimmten Taster einschalten, zieht man einfach die Lampe mit der Maus auf den entsprechenden Taster. Im darauf erscheinenden Dialogfenster wird beispielsweise Einschalten gewählt. Genau gleich geht man vor, wenn auf einem Taster die Musiklautstärke einstellbar sein soll oder eine bestimmte Radiostation aufgerufen werden soll. Diese Drag-anddrop-Funktion geht auch bei einem Bewegungsmelder, wenn dieser die Aufnahme einer Video-Überwachungskamera starten soll. Im Hintergrund generiert der iBricks Automation Server automatisch die notwendigen Script-Zeilen. Diese neue Chain-Mode-Technik erlaubt Anlagen noch schneller und einfacher zu programmieren, ohne dass dadurch auf die gros-

Der u::Lux-Taster in der Grösse eines Lichtschalters steuert Licht, Jalousien, Heizung, Multimedia und vieles mehr.

mer ist iBricks auch in ihrer Update-Politik sehr grosszügig. Für alle Server ab Version 6.5 ist das Update auf 6.8 kostenlos. Mehr Infos zum iBricks Release 6.8 sind unter www.iBricks.ch zu finden.

iBricks Solutions AG 3178 Bösingen Tel. 031 511 01 10 www.iBricks.ch

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Programmierung ganz einfach: anzusprechendes Objekt auf den Taster ziehen, Funktion auswählen, fertig.

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Highlight

se Funktionsvielfalt der iBricks-Server verzichtet werden muss.


Highlight

AWAG Revisionsschalter mit EMV-Abschirmung

Einfach und rasch installiert Mit dem durchdachten Konzept der Revisionsschalter von AWAG wird die unterbrechungsfreie Schirmdurchführung zur Selbstverständlichkeit. Der Einsatz frequenzgeregelter Motoren erfordert geeignete EMV-Massnahmen, um elektromagnetische Störungen dauerhaft zu verhindern. Bisher war dies mit hohem zeitlichen Installationsaufwand verbunden.

Durchleiterplatte mit Erdung.

Der für grossflächige Schirmverbindungen ausgelegte Schalter besteht aus einem robusten Gehäuse sowie sämtlichem Befestigungsmaterial. Damit kann die sichere Verbindung nach IEC 60204, EN50081-2 sichergestellt werden. Anwendungsbeispiel Der Revisionsschalter wird zwischen Frequenzumrichter und Motor eingesetzt. Wenn der Frequenzbereich zwischen 100 Hz und 400 Hz liegt, muss der Frequenzumrichter unbedingt abgeschaltet werden, bevor die Hauptkontakte des Schalters öffnen. Aus diesem Grund ist der Revisionsschalter

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EMV Schalter KG64 T103 / DA103 KL11V.

Schirmklammer.

zusätzlich mit einem Hilfskontakt (Schliesser) bestückt, der beim Ausschalten 20 ms voreilend öffnet, um Schäden an den Komponenten zu vermeiden. Leistungsmerkmale Mit einer Leistung von bis zu 132 kW und 315 A (3-polig) bzw. 275 A (6-polig) bei 3 × 400 V deckt die Schalterreihe ein breites Anwendungs-Spektrum ab. Als führender Anbieter von Revisions- und Anlageschaltern von Kraus & Naimer baut AWAG zahlreiche Ausführungen in diversen Gehäusegrössen mit einheitlichem Design und den folgenden technischen Merkmalen:

• Grosszügige Platzverhältnisse zum Anschliessen • Wasserdicht (Schutzart IP 66/67) und Schutzisolation • Zeitersparnis durch Deckelkupplung: Öffnen des Gehäuses ohne Griffdemontage • Sicherheit durch Deckelverriegelung: In eingeschaltetem Zustand ist der Deckel zwangsverriegelt • Integrierte Sperrvorrichtung in schwarz/grau oder rot/gelb für bis zu drei Vorhängeschlösser • Besonders mühelose Montage durch aussen liegende Befestigungslöcher • Zahlreiche Kabeleinführungsmöglichkeiten: oben, unten und seitlich • Geeignet für Frequenzen von 40 bis 400 Hz Anfragen und spezielle Andorderungen nehmen wir jederzeit gerne telefonisch oder per E-Mail entgegen. Profitieren Sie von unserer langjährigen Erfahrung. Beachten Sie auch unser laufend aktualisiertes Produktesortiment unter www.awag.ch (E-Katalog).

AWAG Elektrotechnik AG 8604 Volketswil Tel. +41 44 908 19 19 www.awag.ch info@awag.ch


Veranstaltungen

Internationale Fachmesse mit Workshops Stuttgart, 24. – 26.03.2015

Das Branchenhighlight zur Elektromagnetischen Verträglichkeit e-emv.com

Keyplayer der Branche treffen auf hochqualifiziertes Fachpublikum – seien Sie dabei.

Detaillierte Informationen auf e-emv.com oder +49 711 61946-63

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Photovoltaik Die PV-Anlage auf dem Schulhaus Säget in Jegenstorf ist eine von 111 Solarstrom-Anlagen, die zusammen 5 Prozent des Stroms der Genossenschaft Elektra Jegenstorf erzeugen. (Bild: Elektra Jegenstorf)

Neue Förderinstrumente unterstützen den Eigenverbrauch

Den Strom vom Dach selber nutzen Wer eine Photovoltaikanlage besitzt, kann den Strom nun auch direkt nutzen – für viele Anlagenbesitzer eine wirtschaftliche Alternative zur Stromeinspeisung. Wenn in naher Zukunft die Kosten von Batterien wie erwartet deutlich sinken, wird der Eigenverbrauch noch attraktiver. Die Elektrizitätsversorger sind gefordert. Irene Bättig * Im Mehrfamilienhaus von Markus Portmann in Kriens wird so viel Solarstrom vom eigenen Dach wie möglich selbst genutzt. Das intelligente Lastmanage-

* Irene Bättig, Wissenschaftsjournalistin, im Auftrag von Swissolar.

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ment steuert nicht nur die Wärmepumpe sondern auch Geschirrspüler und Waschmaschine. Der Nutzer gibt an, bis wann die Geräte ihre Programme spätestens beendet haben müssen. Eingeschaltet werden sie, wenn die Sonne scheint. Dabei wird nicht nur das aktuelle Wetter, sondern auch die Wetterprognose in die Berechnung einbezogen. Bauherr Markus Portmann leistet

mit diesem ausgeklügelten System Pionierarbeit. Doch schon bald werden viele Solaranlagenbesitzer seinem Beispiel folgen und den Strom vom eigenen Dach direkt nutzen. Denn dieser sogenannte Eigenverbrauch ist seit spätestens Anfang 2015 in der ganzen Schweiz möglich und stellt für viele Anlagenbesitzer eine attraktive Alternative zur Stromeinspeisung ins Netz dar. Denn bisher wurden ihm oft nur die Produktionskosten erstattet (rund 8 Rp/ kWh) und er musste den Strom teuer zurückkaufen, inklusive Netzkosten. Pro Kilowattstunde bezahlte er 18 bis 22 Rp. Der Trend zum Eigenverbrauch wird verstärkt durch die neuen Regelungen bei der kostendeckenden Einspeisever-


Intelligente Vernetzung der Haustechnik Als Eigenverbrauch gilt, wenn die selbst produzierte Energie am Ort der Produktion zeitgleich verbraucht wird. Bei einem gängigen Verbrauchsmuster wird bei einer PV-Anlage im Privathaushalt eine Eigenverbrauchsrate von 10 bis 20 Prozent erreicht – in Gewerbe-, Industrie- und Bürogebäuden sind deutlich höhere Eigenverbrauchsanteile möglich. Wenn die Haushalte Geschirrspüler und Waschmaschinen während der Mittagszeit laufen lassen, kann der Eigenverbrauch um rund 10 Prozent gesteigert werden. Noch höhere Eigenverbrauchsraten sind möglich, wenn grössere Verbraucher wie Wärmepumpe oder Warmwasserboiler abhängig vom Stromangebot der PV-Anlage intelligent gesteuert werden. Eine solche Steuereinheit bietet beispielsweise die Firma EES Jäggi-Bigler AG an. Der sogenannte IQ-Manager kann bis zu 100 Energieverbraucher mit SmartGrid-Fähigkeiten steuern. «Die Nachfrage ist gross», erklärt Thomas Jäggi. «Mit der Steuerung kann der Eigenverbrauch im besten Fall auf annähernd 80 % gesteigert werden.» Und künftig könnte auch ein lokaler Energiespeicher eingebunden werden. Lokale Speicher steigern Eigenverbrauch Mit einer lokalen Speicherung überschüssiger Solarenergie lässt sich der Eigenverbrauch deutlich steigern, wie Andrea Vezzini, Leiter des neuen «Energy Storage Research Centers» von BFH und CSEM bestätigt: «In Kombination mit einer Batterie kann über 70 Prozent des PV-Stroms vom

eigenen Dach vor Ort genutzt werden.» Lithium-Ionen-Akkus sind heute sehr leistungsfähig und erbringen auch nach 20 Jahren noch 80 % ihrer ursprünglichen Leistung. Aber heute sind die Kosten für die Batterien noch zu hoch, um ein solches System wirtschaftlich zu betreiben. Dies sollte sich in naher Zukunft jedoch ändern. Die kürzlich erschienene Studie «Will solar, batteries and electric cars re-shape the electricity system?» von UBS Global Research geht davon aus, dass sich die Preise für Batterien bis 2020 halbieren. Nicht ganz so optimistisch zeigt sich Andrea Vezzini: «Bis 2020 ist eine Preisreduktion von 25 bis 40 % realistisch.»

«Manche EVU schiessen aber über das Ziel hinaus», sagt David Stickelberger von Swissolar. «Mit hohen Grundtarifen bauen sie bewusst Hürden für den Eigenverbrauch auf.» Darüber hinaus würden sie für die Installation der Zähler und deren Betrieb vielerorts Preise erheben, die prohibitiv wirkten. «Bei Verbrauchergemeinschaften in einem Mehrfamilienhaus verlangen sie für die Abrechnung der einzelnen Haushalte teilweise aufwendige und teure Zählerinstallationen, die eine solche Lösung unnötig verteuern», so Stickelberger. Zurzeit ist allerdings noch ein Rechtsstreit hängig, ob das Zählerwesen unter der aktuellen Gesetzesgrundlage bereits

Der Eigenverbrauch lässt sich durch lokale Speicher deutlich steigern. Einen entscheidenden Beitrag zu einem hohen Eigenverbrauch kann darüber hinaus auch ein intelligentes Lastmanagement leisten. (Bild: www.solarwirtschaft.de)

Ob dannzumal ein PV-System mit lokaler Batterie lukrativ ist, hängt aber auch vom Tarifmodell der Elektrizitätsversorger (EVU) ab. Basiert es wie bis anhin vornehmlich auf dem Strombezug, ist ein hoher Eigenverbrauch attraktiv – vor allem wenn die Differenz zwischen Einspeisepreis und Netztarif hoch ist. Wenn die EVU auf einen leistungsbezogenen Grundtarif setzen, kann die Rechnung kippen. Neue Rolle für Elektrizitätsversorger Bereits haben viele EVU leistungsbezogene Grundtarife eingeführt, was bei Anlagen über 10 kW zulässig ist. Denn auch Eigenverbraucher sind auf das Stromnetz angewiesen. Und dessen Kosten werden heute vorwiegend über den Strompreis finanziert. Eine Umwälzung dieser Kosten auf die Anschlussleistung ist also verständlich.

liberalisiert ist. Gut möglich, dass der Anlageneigentümer die Messungen schon bald selbst durchführen oder an Dritte vergeben kann und nicht mehr an das EVU gebunden ist. «Die EVU sollten nicht unnötige Hürden für die neue Gruppe der Produzenten-Konsumenten aufbauen», so Stickelberger. Vielmehr empfiehlt er den EVU, diese als Kunden für neue Dienstleistungen zu betrachten – wie zum Beispiel für die Bewirtschaftung der Speicher, für das Energiemanagement in Gebäuden oder für die Abrechnung von Eigenverbrauchergemeinschaften. Auch Andrea Vezzini sieht die EVU in einer neuen Rolle. Denn ihr vorrangiges Geschäft, Elektrizität zu verkaufen, gerät unter Druck. «Die EVU müssen sich in Richtung System- und Netzdienstleister bewegen», so Vezzini.

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Photovoltaik

gütung (KEV), die seit Anfang 2014 gelten. Bei Anlagen bis 10 kW wurde die KEV durch eine Einmalvergütung abgelöst; bei einer Anlagengrösse von 10 bis 30 kW kann der Betreiber zwischen KEV und Einmalvergütung wählen. Angesichts der nach wie vor langen Wartelisten bei der KEV und der vorgesehenen Absenkung der Vergütungen werden sich viele Bauherrschaften überlegen, auf eine Einmalvergütung mit Eigenverbrauch zu setzen. «Für ein KMU, das tagsüber viel Strom benötigt, ist unter den aktuellen Rahmenbedingungen die Kombination von Einmalvergütung und Eigenverbrauch attraktiv», erklärt Thomas Jäggi von der EES Jäggi-Bigler AG. Anlagen von mehr als 30 kW können aktuell nicht von der Einmalvergütung profitieren, was aber im Rahmen der Energiestrategie geändert werden soll.


Photovoltaik

Nationale Photovoltaiktagung 2015 Die Themen Eigenverbrauch, dezentrale Energiespeicher und damit verbundene Chancen für die Anlagenbesitzer, Solarunternehmen und Netzbetreiber sind Schwerpunkte an der 13. Nationalen Photovoltaiktagung vom 16. bis 17. März 2015 im Congress Center Basel. Die Tagung, organisiert vom Bundesamt für Energie, Swissolar und dem Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE, beleuchtet die politische Entwicklung im Bereich der KEV und des Eigenverbrauchs, die künftige Preisentwicklung bei PV-Anlagen sowie die neusten Forschungs- und Technologieansätze.

Er sieht sie zum Beispiel als Contractor für Anlagen von Grossverbrauchern oder Energiespeichern. Oder sie könnten in Teilnetzspeichern Überschüsse aus PV-Anlagen speichern und wieder verkaufen. Damit liesse sich gleichzeitig das Netz entlasten. Fördern statt verhindern – ein Beispiel Einen Test mit einem solchen Netzspeicher plant unter anderem die Genossenschaft Elektra Jegenstorf. Der Elektrizitätsversorger hat die Zeichen der Zeit längst erkannt und setzt auf die lokale Energieproduktion. «Wir unter-

stützen als EVU die Energiewende mit vielen Massnahmen», erklärt Beat Nyffenegger, Leiter Marketing und Verkauf. «Unser Ziel ist, 30 Prozent des Stroms im eigenen Versorgungsgebiet zu produzieren und damit die regionale Wertschöpfung zu steigern.» Die 5 ProzentMarke Solarstrom-Anteil ist bereits geknackt. Die Genossenschaft Elektra realisiert als Generalunternehmen Solaranlagen im Kundenauftrag und für den eigenen Bedarf, hat eine Überbrückungsfinanzierung bis zur KEV eingeführt und berät die Kunden bei Fragen zur Energieeffizienz. Zudem hat der Versorger eine Aktion gestartet, um alte Elektroboiler durch Wärmepumpenboiler zu ersetzen. «Wir kaufen grössere Mengen der Geräte ein und bieten sie unseren Kunden zu einem sehr günstigen Preis inklusive Energieberatung an», so Nyffenegger. «Von den 111 erstellten Elektra-Solaranlagen haben wir mit 20 Prosumern die notwendigen Messungen eingebaut, damit der Eigenverbrauch beim Kunden klar erhöht werden kann.» Eigentlich säge man damit am eigenen Ast, meint auch Nyffenegger. Trotzdem sieht er die Produzenten als Partner bzw. Kunden,

zum Beispiel für die Beratung zur intelligenten Steuerung des Eigenverbrauchs. Schub für Eigenverbrauch Die Entwicklung zur dezentralen Stromerzeugung ist nicht aufzuhalten. In Zukunft soll jeder Neubau in der Schweiz Strom produzieren – mit einer Leistung von mindestens 10 W pro m2 Energiebezugsfläche, maximal jedoch 30 kW. Dies fordern die neuen Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn), die Anfang 2015 verabschiedet wurden. Auch die rasch wachsende Bedeutung der Elektromobilität wird dem Eigenverbrauch weiteren Schub verleihen, indem sie zusätzliche Speicherkapazitäten für Solarstrom bietet. Dies sagt die bereits genannte UBS-Studie voraus: Künftig werden Solarüberschüsse tagsüber in Batterien gespeichert und über Nacht ins Elektroauto gespeist. Bis 2020 soll sich ein solches System gemäss UBS bereits innerhalb von 6 bis 8 Jahren amortisieren.

www.swissolar.ch/pv2015

Sichere Lithium-Batterien mit hoher Lebensdauer

Mit neuen Materialien und weiteren Optimierungen ist es Siemens-Forschern gelungen, die Sicherheit und Lebensdauer von Lithium-Ionen-Batterien zu verbessern. Die Experten entwickelten in dem vom deutschen Wirtschaftsministerium geförderten Verbundprojekt Eigensichere Batterie (EiSiBatt) eine neue Zellchemie zur Anwendungsreife weiter. Damit sind erstmals Lithium-Ionen-Batterien möglich, die auch bei Überladung sehr si-

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cher sind und deren Ladezyklenzahl mit 20 000 weit über dem bisherigen Spitzenwert von rund 5000 liegt. Lithium-Ionen-Batterien sind wegen ihrer hohen Energiedichte besonders attraktive Speicher. Ihr Anwendungsspektrum reicht allein bei von Siemens verwendeten Produkten vom Kleinspeicher für Hörgeräte über mittelgrosse Speicher für Krananlagen und Werkzeugmaschinen bis zu Grossspeichern für Stromnetze. Die Anode der neuen Zellen ist nicht wie sonst üblich aus Graphit, sondern aus Lithiumtitanat, und für die Kathode verwenden die Experten Lithiumeisenphosphat statt eines Lithiummetalloxids. Wissenschaftler der globalen Siemens-Forschung in Erlangen entwickelten zudem ein Modell, das das Verhalten von Batteriesystemen nachbildet, bei denen mehrere Hundert der neuen Zellen zusammengeschaltet sind, wie etwa bei Kompakt- und Grossspeichern. Nach zahlreichen Messungen und Simulationen gelang es ihnen, das Verhalten zu verstehen und in Mathe-

matik zu fassen. Das Modell umfasst nicht nur das elektrische, sondern auch das mechanische und thermische Verhalten. Mit den Simulationen fanden sie heraus, wie sich Leistung und Energieinhalt der neuen Batterien verhalten, wenn sie beispielsweise in einem Stromnetz für die Stabilisierung oder Frequenzregulierung eingesetzt werden. Ein Team von Ingenieuren bei Drive Technologies in Chemnitz entwickelte das Batteriemanagement, das den Ladezustand der Zellen aussteuert. Um ein reibungsloses Zusammenspiel sicherzustellen, verwendeten sie für das Systemkonzept vorhandene Komponenten aus dem Portfolio von Siemens. Eine Simotion-Steuerung analysiert beispielsweise die Spannungs- und Temperaturwerte der Zellen. Diese Software kann damit auch weitere Aufgaben übernehmen, wenn die Batterie zum Beispiel in ein Stromnetz oder einen Antriebsverband integriert wird. www.siemens.com/innovationnews


Die aktuelle Ausgabe des Mobility Reports von Ericsson zeigt, dass sich die Mobilfunktechnologie weiter rasant ausbreitet. So wird erwartet, dass bis zum Jahr 2020 rund 90 Prozent der Weltbevölkerung im Alter von über sechs Jahren ein Mobiltelefon besitzen wird. Die Zahl der Mobilfunkanschlüsse, die per Smartphone genutzt wird, steigt bis dahin auf 6,1 Milliarden. In Europa gibt es aktuell knapp 1,2 Milliarden Mobilfunkanschlüsse, von denen 475 Millionen per Smartphone genutzt werden. Bis zum Jahr 2020 wird sich in Europa die Zahl der Smartphones auf über 800 Millionen fast verdoppelt haben. Die Zahl der LTE-Anschlüsse in Europa wird dann bei rund 600 Millionen liegen. 2014 dürfte die Gesamtzahl der Smartphones, die neu ans Netz gingen, bei 800 Millionen liegen. Da bisher erst 37 Prozent aller Mobilfunkanschlüsse über ein Smartphone genutzt werden, besteht in diesem Bereich weiterhin ein grosses Wachstumspotenzial. Der Ericsson Mobility Report prognostiziert deshalb ein Wachstum von aktuell 2,7 Milliarden aktiven Smartphones auf 6,1 Milliarden im Jahr 2020. In modernen LTE-Netzen liegt der Anteil der Videodienste am gesamten mobilen Datenverkehr

heute bei 45 bis 55 Prozent. Gründe sind vor allem die wachsende Popularität von Streaming-Angeboten und deren komfortablerer Konsum. Videos werden zunehmend als integraler Bestandteil anderer Online-Anwendungen eingesetzt, etwa in sozialen Netzen. Ericsson schätzt, dass sich das mobile Datenvolumen bei Videodiensten bis 2020 verzehnfachen und dann rund 55 Prozent des gesamten mobilen Datenverkehrs ausmachen wird. Im Jahr 2020 wird in den Mobilfunknetzen voraussichtlich die 5G-Technologie eingeführt. Diese neue Mobilfunkgeneration dürfte sich noch schneller als 4G (LTE) verbreiten, das sich bereits schneller als 3G durchsetzen konnte. Schliesslich umfasst 5G neben neuen Funktechnologien auch Erweiterungen bereits vorhandener Zugangs- (wie 3- und 4G), Cloud- und Kernnetztechnologien und bietet so tausende neuer Möglichkeiten, mobile Technologien zu verwenden. Das 5G-Wachstum dürfte von ganz neuen Nutzungsszenarien angetrieben werden, speziell im Bereich der Maschinenkommunikation, also beim Internet der Dinge.

Informations- und Kommunikationstechnik

2020 nutzen 90 Prozent aller Menschen ein Handy

Plug in High-Tech! www.bks.ch

www.rdm.com www.ericsson.com/ ericsson-mobility-report

Neue kompakte Rangierfeld-Generation Der Schweizer Verkabelungsspezialist R & M bringt eine neue Generation kompakter Rangierfelder auf den Markt. Die anwendungsfreundlichen Rangierfelder lassen sich mit 24 RJ45-Anschlussbuchsen bestücken und belegen im 19"-Gehäuse eine Standard-Höheneinheit (1HE). Sie sind das Resultat der langjährigen Erfahrungen von R & M im Aufbau und Design von optimalen Netzwerkverteilern in der strukturierten Gebäudeverkabelung und in lokalen Datennetzen für Büros oder kleine bis mittelgrosse Rechenzentren. Die Rangierfelder sind für die Kat.-5-, Kat.-6- und Kat.-6A-Kupferverkabelung bzw. für die Übertragungen von 1 und 10 Gigabit Ethernet ausgelegt. Die neue Rangierfeld-Familie erhält ein auf die Kundenbedürfnisse optimiertes Industriedesign mit klarer Linienführung und nochmals verbessertem Handling. Die Rangierfelder sind je nach Anforderung in Schwarz oder Grau erhältlich. Die Rangierfelder eignen sich für die Verwendung von vorkonfektionierten und werksgeprüften Kabel-Assemblies wie auch für die klassische Montage von Installationskabeln und RJ45-Anschlussmodulen. Eine rückseitige Kabelauflage ist fest im Rangierfeld integriert und übernimmt die Zugentlastung der Kabel. Die hybride Leichtbaukonstruktion der Rangierfelder aus Kunststoff und Metall ermöglichte es, gute Handlings-Eigenschaften mit hoher Stabilität zu vereinen. Die Einbautiefe der Rangierfelder von max. 100 mm lässt dem Installateur viel Platz innerhalb des Verteilschrankes, was die inter-

ne Kabelführung entsprechend vereinfacht. Um den Anwendern eine gute Übersicht im Netzwerkschrank zu ermöglichen, stellen die Rangierfelder mehrere Möglichkeiten für die Netzwerkadministration zur Verfügung. Die Rangierfelder sind mit Haltern für beschriftbare Papierlabel vorbereitet und alle Anschlüsse sind durchgehend nummeriert. Darüber hinaus lassen sie sich mit Farbclips aus dem R&M-Sicherheitssystem ausrüsten. Bei der Kat.-6A-Version kann das Infrastrukturmanagementsystem R&MinteliPhy nachgerüstet werden. Es ermöglicht die automatische Überwachung sämtlicher optischer und RJ45-Steckverbindungen.

sehen hören sprechen voir entendre parler

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Informations- und Kommunikationstechnik

Strukturierte Verkabelungen, Teil 1

Verkabelungen für Geschäftsgebäude Besonders geschäftlich genutzte Liegenschaften bedürfen einer hochstehend ausgeführten Verkabelung. Planungsfehler haben kostenintensive Nachbesserungen und Erweiterungen zur Folge, die es von Beginn an konsequent zu vermeiden gilt. Rüdiger Sellin Eigentlich verhält es sich mit nahezu allen Elektroinstallationen gleich, ob nun für privat oder geschäftlich genutzte Liegenschaften: Die zur Energieund Signalübertragung nötigen Kabel liegen in Unterböden, Schächten, Zwischendecken und Verteilschränken gut verborgen. Sie dringen kaum oder gar nicht ins Bewusstsein der Planer oder der späteren Nutzer und werden allzu oft vergessen. Dabei sind Stromkabel unabdingbare Energietransporteure sowie Kupfer- und Glasfaserkabel die zentralen Informationskanäle in einer

total vernetzen Arbeitswelt und Gesellschaft. Daten werden in Mega- oder Gigabit pro Sekunde transportiert und bilden eine wichtige Basis für Voice over IP (VoIP), Video-Konferenzen und weitere breitbandige Echtzeitanwendungen. Mit anderen Worten: Ohne eine leistungsfähige Infrastruktur stehen Entwicklung, Planung, Produktion, Marketing und Verkauf sowie weitere Unternehmensteile schnell still. Vor diesem Hintergrund erscheint es unverständlich, warum gerade das Thema Verkabelung so nachlässig behandelt wird. Viele IT-Entscheider machen sich darüber nur wenige Gedanken, wo-

Sauber ausgeführte Sekundärverkabelung inklusive Brandsperre (siehe Decke). (alle Bilder: Rüdiger Sellin)

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bei die Mehrzahl der Geschäftsliegenschaften meist mit passiver LAN-Infrastruktur (Local Area Network) vermietet oder geleast wird. Die Installationen sind Teil des (in der Regel möglichst preisgünstigen) Gesamtpakets. Sind die ersten Nutzer eingezogen, rächt sich die Verdrängung der Verkabelung aus dem Bewusstsein spätestens dann, wenn die mit dem Gebäude neu erstellte oder erst kürzlich erneuerte Infrastruktur angesichts breitbandiger Echtzeit-Übertragungen wie Video-Konferenzen, Online-Meetings, geshartes CAD-Design über mehrere Standorte kollabiert. Leider stellt man in unserer Arbeitswelt nicht erst seit gestern fest, dass möglichst tiefe Kosten beziehungsweise möglichst hohe Margen vor dem späteren Benutzererlebnis stehen. Wenn die LAN-Infrastruktur gängige Anforderungen wie 1- oder 10-Gigabit-Ethernet über Kupfer (GbE/10GbE), IPMultimedia-Services (IPMS) oder Power over Ethernet (PoE) verhindert, weil bei der Installation am falschen Ende gespart wurde, so machen sich schnell Unmut und Frust breit. Nur haben die Planer und Ersteller dieser Liegenschaften ihren Gewinn dann bereits realisiert. Internationale Normierung Jede Liegenschaft befindet sich in einer gewachsenen oder neu erschlossenen Umgebung. Auch die Lage (Stadt, Agglomeration oder Land) entscheiden je nach Provider über die realisierbaren Bandbreiten. Selbst am Rand von Schweizer Städten sind viele Fälle bekannt, in denen selbst grössere Neubauviertel gehobenen Niveaus mit minderwertigem Material verkabelt wurden, anstatt im Gebäude leistungsfähige Breitbandkabel zu verwenden. Hingegen ermöglicht eine strukturiert und hochwertig ausgeführte Verkabelung einen einheitlichen Aufbauplan für eine zukunftsorientierte und anwendungsun-


Informations- und Kommunikationstechnik

abhängige Netzwerkinfrastruktur. Auf einer solchen Infrastruktur können unterschiedliche Breitbanddienste (Daten, Video und Sprache) übertragen werden. Sie verhindert teure Fehlinstallationen und ermöglicht Erweiterungen sowie die Installation neuer Netzwerkkomponenten. Unstrukturierte Verkabelungen – leider allzu oft anzutreffen – sind meist an den zu tief eingeschätzten Bedarf oder an eine bestimmte Anwendung gebunden. Soll auf eine neue Technik oder Technik-Generation umgestellt werden, führt das zur Kostenexplosion mit ungeahnten Ausmassen, da plötzlich umfangreiche Änderungen von der Kabelführung bis hin zum Auswechseln aller Kabel nötig sind. Eine strukturierte Verkabelung basiert auf einer allgemein gültigen Verkabelungsstruktur, welche die Anforderungen mehrerer Jahre berücksichtigt, Reserven enthält und unabhängig von der Anwendung genutzt werden kann. Hier ist es mittlerweile üblich, dieselbe

Drei Bereiche einer strukturierten Gebäudeverkabelung.

Internationale Normen zur Gebäudeverkabelung Geltungsbereich

Norm

Beschreibung

Europa

EN 50173-1 (2003)

Nordamerika

TIA/EIA 568 B.1 (2001) und B.2 1 (2001) ISO/IEC 11801 (2002)

Verkabelungsnorm Informationssysteme – anwendungsneutrale Verkabelungssysteme Telekommunikations-Verkabelungsnorm für Gebäudeverkabelungen Verkabelungsnorm für anwendungsneutrale Gebäudeverkabelungen

Weltweit

Verkabelung für das lokale Netzwerk und die Telefonie zu benutzen. Dabei ist die Netzplanung so zu gestalten, dass die installierte Verkabelung etwa für die nächsten zehn Jahre genügend Reserven auch bei steigenden Anforderungen aufweist. Seit mehr als einer Dekade

existieren für verschiedene geografische Bereiche entsprechende Normen für Gebäudeverkabelungen (siehe Tabelle). Dazu ist anzumerken, dass die Normen TIA/EIA keine weltweit gültige Normen, sondern Industriespezifikationen für den nordamerikanischen Markt

sind, die ihren Ursprung in der Spezifikation ungeschirmter Kupfer-Anschluss-Komponenten haben. Gleichwohl sind darin auch die Anforderungen von EN (Europa-Norm) oder ISO/IEC (weltweit) zu den Übertragungseigenschaften der Verkabelung und deren Komponenten enthalten. In der für die Schweiz gültigen Europa-Norm (EN) und auch im weltweit gültigen ISO-Standard erfolgt die Strukturierung einer Verkabelung in Form von drei Hierarchieebenen. Diese Ebenen werden von Gruppen gebildet, die topologisch oder administrativ zusammengehören. Die Verkabelungsbereiche sind in die Geländeverkabelung (Primärverkabelung), eine Gebäudever-

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kabelung (Sekundärverkabelung) und eine Etagenverkabelung (Tertiärverkabelung) gegliedert. Die Verkabelungsstandards sind für eine geografische Ausdehnung von 3000 m, einer Fläche von 1 Mio. m2 und für 50 bis 50 000 Anwender optimiert. In jedem Verkabelungsbereich sind maximal zulässige Kabellängen festgelegt und bei der Installation unbedingt einzuhalten. Viele Übertragungstechniken beziehen sich auf die definierten Kabellängen und die daraus resultierenden Qualitätsanforderungen. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass es sich hier wie bei fast allen Standards um nicht bindende Handlungsempfehlungen handelt, deren Einhaltung freiwillig ist. Allerdings wird deren Einhaltung von verschiedenen Kooperationspartnern, Herstellern und Kunden gefordert und überwiegend auch umgesetzt.

Rack mit Glasfaser-Patchpanel zur Verbindung der Gebäude (Primärverkabelung).

Klare Verkabelungshierarchie Der Primärbereich wird als Campusverkabelung oder Geländeverkabelung bezeichnet. Er sieht die Verkabelung einzelner Gebäude untereinander vor. Der Primärbereich umfasst in den meisten Fällen grosse Entfernungen, hohe Datenübertragungsraten sowie eine geringe Anzahl von Stationen. Für die Verkabelung werden in den meisten Fällen Glasfaserkabel verwendet, und zwar sowohl Single Mode Fasern 9/125

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Kupfer-Patchpanel zur Versorgung der Anschlussdosen (Tertiärverkabelung).

als auch Multimode Fasern 50/125 (je nach Länge oder Anwendung). Die maximale Länge hängt vom BandbreitenLängenprodukt der Faser ab, welche die Güte der Faser bestimmt. In der Regel werden Glasfaserkabel mit Multimodefasern verwendet, bei grösseren Entfernungen auch Glasfaserkabel mit Singlemodefasern. Bei Entfernungen von max. 90 m zwischen den Liegenschaften werden auch Kupferkabel verwendet, zumal deren qualitative Fortschritte in den letzten 20 Jahren durchaus bemerkenswert sind. Grundsätzlich gilt es, den Primärbereich grosszügig zu planen. Theoretisch muss ein Übertragungsmedium betreffend Bandbreite und Übertragungsgeschwindigkeit quasi «nach oben hin offen» sein. Dasselbe gilt auch für die eingesetzten Übertragungseinrichtungen. Der Sekundärbereich bezeichnet die Gebäudeverkabelung oder die Steigbereichsverkabelung. Hier erfolgt die Verkabelung einzelner Etagen und Stockwerke innerhalb eines Gebäudes untereinander. Dazu sind entweder Glasfaserkabel oder leistungsfähige Kupferkabel (wiederum max. 90 m Länge) vorzusehen. Verwendet man Glasfaserkabel für den Sekundärbereich, sollten parallel dazu unbedingt Kupferkabel als Ausgleichsleitungen eingezogen werden. Dies mag auf den ersten Blick als unnötig erscheinen, bekommt aber Sinn, wenn man bedenkt, dass oftmals Lift-, Notruf- oder Alarmtelefone über Kupferkabel angeschlossen werden. Auch VDSL-Anschlüsse, die direkt in einen bestimmten Raum auf der Etage geführt

werden sollen, benötigen Kupferkabel. (Gleiches gilt bei privat genutzten Liegenschaften für Koaxialkabel, welche die Signale der Kabelnetzbetreiber in die Wohnungen transportieren.) Der Tertiärbereich, die detaillierte Etagenverkabelung oder die Feinverteilung der Kommunikations-Infrastruktur, ist am zeit-, material- und daher am kapitalintensivsten. Sie umfasst die Verkabelung von den Etagen- oder Stockwerkverteilern zu den Anschlussdosen in den einzelnen Räumen. Die gesamte Kabellänge ist auf 90 m zuzüglich 2 × 5 m Anschlusskabel begrenzt. Im Stockwerkverteiler befindet sich ein Netzwerkschrank mit Patchfeld zum Rangieren der ankommenden Kabel aus dem Sekundärbereich in die Feinverteilung im Tertiärbereich. Hochwertige Patchkabel bewirken dort, dass die hohe Qualität der gesamten Verkabelung erhalten bleibt. Am Arbeitsplatz des Anwenders mündet das letzte Stück Kabel in einer Anschlussdose, in einem Kabelkanal oder in der Wand. Für diese relativ kurze Strecke werden im Normalfall ungeschirmte Twisted-Pair-Kabel (UTP) verlegt (Anmerkung: Twisted Pair geht auf das Verdrillen von jeweils zwei Adern zurück). Alternativ kommen auch Glasfaserkabel zum Einsatz, was insbesondere bei sehr hohen Geschwindigkeiten wie zum Beispiel in Rechenzentren Sinn macht. ■

Fortsetzung und Teil 2 folgt in ET 2/2015 (erscheint 25. 2.)


Ab sofort sind die verbesserten Moduleinschübe für das Plugand-go-Glasfasersystem «Dätwyler Datacenter Solution» verfügbar. Doch damit nicht genug: Die Systemlösung wird perfektioniert und in grossen Schritten weiter ausgebaut. Mit diesem System hat Dätwyler eine vorkonfektionierte «Plug-and-go»-Glasfaserlösung speziell für High-Density-Anforderungen in Datacentern entwickelt. Sie zeichnet sich durch hochwertige Kabel und Komponenten, eine hochpräzise Steckerkonfektion und Bestwerte bei der optischen Performance (IL/RL) aus. Diese Werte konnte Dätwyler in den letzten Wochen zum Teil sogar noch toppen. Kein Wunder, dass sich das System einer schnell wachsenden installierten Basis erfreut. Zentrale Komponenten dieses Verkabelungssystems sind die komplett bestückten und hochwertig konfektionierten Moduleinschübe und Frontplatten. Die Moduleinschübe – wahlweise für OM3, OM4 und OS2 erhältlich – sind perfekt auf Dätwylers 3HE-Baugruppenträger und 1HE-Patchpanels abgestimmt. In Rechenzentren lassen sich damit höchste Packungsdichten realisieren: auf 3HE zum Beispiel bis zu 288 Fasern mit LCDAnschlüssen oder bis zu 1728 Fasern mit MTP-Frontplatten. Die jüngste Variante dieser Moduleinschübe, für die Dätwyler zwei Patente angemeldet hat, besteht nicht mehr aus eloxiertem Aluminium, sondern aus einem stabilen schwarzen Kunststoff. Im Gehäuse sorgt ein sauberes Kabel-Management für eine höhere Stabilität der internen Faserführung von den rückseitigen MTP-Kupplungen zu den frontseitigen LWL-Kupplungen. Auf beiden Seiten der Kupplungen finden sich Beschriftungsstreifen, die eine kundenspezifische Bedruckung ermöglichen. Bisher waren die Moduleinschübe bereits mit zwei rückseitigen MTP-Kupplungen (Typ A) zur Aufnahme von zwei vor-

konfektionierten MTP-Trunkkabeln erhältlich. Frontseitig boten die Einschübe sechs LCQ-Adapter (LC Quads). Inzwischen sind weitere Varianten, darunter MTP-auf-LSHund MTP-auf-LCD-Module lieferbar, und es werden noch mehr Modelle folgen. Zugleich bietet Dätwyler für alle diese Einschübe nun eine grössere Auswahl an Polaritätsmethoden an. Wahlweise sind die neuen Moduleinschübe auch mit bis zu zwei Spleisskassetten für maximal 24 Fasern lieferbar – eine Verdoppelung der bisherigen Aufnahmekapazität. Im Falle einer Migration auf 40 G oder 100 G werden die Moduleinschübe in den Verteilergehäusen durch Frontplatten mit MTP-Adaptern ersetzt. Diese MTP-Frontplatten – jetzt ebenfalls in Schwarz erhältlich – sind je nach Anforderung mit zwei bis maximal zwölf MTP-Adaptern bestückt. In den nächsten Monaten sollen zudem für alle Frontplattenvarianten Breakout-Module angeboten werden, die sich ebenfalls nahtlos in das durchgehend modulare Gesamtkonzept der Dätwyler Datacenter Solution einfügen. Abgerundet wird das aktuelle Angebotsspektrum durch Fanout-, Mini-Breakoutund Patchkabel, durch robustere, farblich an die Fasertypen angepasste Universalkabel sowie

Informations- und Kommunikationstechnik

Spitzenwerte noch einmal getoppt

durch Bündelader-Aufteilboxen und Rangierwannen. Dätwyler wird das Portfolio auf dieser Basis weiter perfektionieren und ausbauen. Mit der schrittweise wachsenden Typenvielfalt und dem durchgehend modularen Aufbau ist gewähr-

leistet, dass auch zukünftig alle spezifischen Kundenanforderungen erfüllt werden können. Dätwyler Cabling Solutions AG, 6460 Altdorf Tel. +41 41 875 12 68 info.cabling.ch@datwyler.com


Aus- und Weiterbildung

Fokus Elektrosicherheit

Funktionserhalt von Kabelanlagen Bei einem Brand müssen sicherheitsrelevante Einrichtungen für die Evakuation des Gebäudes und die Löscharbeiten der Feuerwehr während einer bestimmten Zeit weiterbetrieben werden können. Zu diesem Zweck müssen auch die elektrischen Anlagen so errichtet werden, dass sie die Funktion solcher Einrichtungen während der geforderten Dauer gewährleisten können.

Daniel Hofmann*

1 Kabelanlage mit integriertem Funktionserhalt Werden die Kabel offen verlegt, muss eine «Kabelanlage mit integriertem Funktionserhalt» installiert werden. Diese umfasst nicht nur die Kabel und Leitungen selbst, sondern auch die Trag- und Verlegesysteme, Schrauben, Dübel, Dosen usw. Sämtliche Komponenten müssen geprüft sein und ihre Funktion während der geforderten Zeit erfüllen können. Solche Betriebsmittel werden mit der Bezeichnung «E» gekennzeichnet (z. B. E30, E60, E90).

Schutzziele In einem Brandfall werden grundsätzlich folgende Schutzziele verfolgt: • Flucht- und Rettungswege sichern • Ausbreitung des Feuers begrenzen • Funktionen erhalten Insbesondere dort, wo grössere Menschenmassen zusammenkommen, ist es wichtig, dass lebensrettende Sicherheitssysteme und -anlagen während eines definierten Zeitraums funktionieren. Für diese verlangen deshalb einschlägige Vorschriften und Richtlinien einen sogenannten Funktionserhalt im Brandfall. Solche Anlagen können sein: • Not- und Sicherheitsbeleuchtungen • Melde- und Informationssysteme für die Evakuierung • Personenaufzüge mit Evakuierungsschaltung • Rauch- und Wärmeabzugsanlagen, Brandschutzklappen und -türen • Wasserdruckerhöhungsanlagen • Sprinklerpumpen • Feuerwehraufzüge Für Anlagen zur Selbstrettung und Evakuierung wird eine Funktionserhaltsdauer von 30 Minuten gefordert,

* Daniel Hofmann (dipl. Elektroinstallateur) leitet das Weiterbildungsteam bei Electrosuisse. Auf dem Gebiet der Installationsnormen ist Daniel Hofmann als Referent tätig und Mitautor von verschiedenen Fachpublikationen (NIN Compact usw.)

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• Örtlich getrennt vom allgemeinen Netz im Installationskanal mit Feuerwiderstand entsprechend der maximal vorgeschriebenen Betriebsdauer, mindestens aber mit Feuerwiderstand EI 30 • Offen verlegt unter Einhaltung des geforderten Funktionserhalts einschliesslich eines geeigneten Tragsystems, geeigneter Montage und Leitungsführung

Zulässige Verlegearten des Stromverteilnetzes.

2 für Anlagen zur Brandbekämpfung und Intervention eine solche von 90 Minuten. Die Nennbetriebsdauer von Sicherheitsbeleuchtungen für Rettungswege muss gemäss SN EN 18381 mindestens 60 Minuten betragen. Gemäss Brandschutzrichtlinie (BSR) 17-152 des Verbands Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) muss das Verteilnetz von Sicherheitssystemen gegen Brandeinwirkung geschützt sein. Elemente dieser Stromversorgungen/-kreise müssen feuerwiderstandsfähig abgetrennt sein. Folgende Verlegungsarten der Verteilleitungen sind zulässig (Bild 1): • Örtlich getrennt vom allgemeinen Netz; unter Putz, in Beton oder Mauerwerk

Korrekte Verlegung der Sicherheitsstromkreise.


Aus- und Weiterbildung

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Kabelanlage im Prüfofen.

Bei der Installation der Kabelanlage sind die Montageangaben des Herstellers zwingend zu befolgen. So müssen zum Beispiel die Systemspezifikationen wie Trägerabstände oder die Belastung pro Meter genau eingehalten werden. Ansonsten kann der definierte Funktionserhalt nicht garantiert werden. Ebenso muss der Koordination mit anderen Gewerken grosse Beachtung geschenkt werden. Sicherheitsstromkreise sollten immer in der obersten Lage, direkt unter der Decke, verlegt werden, damit im Brandfall das Herabfallen von Lüftungsanlagen, Rohren usw. die Kabelanlage mit Funktionserhalt nicht beeinträchtigen. Sollte eine Installation in der obersten Lage nicht möglich sein, ist die Befestigung anderer Medien für die Dauer des Funktionserhalts sicherzustellen (Bild 2). Vorgaben und Normen Ob für eine Anlage ein Funktionserhalt gilt, entscheidet üblicherweise die Kantonale Gebäudeversicherung, der Anlagenbetreiber oder andere Aufsichtsstellen. Ebenso bestimmen diese Stellen die Dauer des Funktionserhalts. Die einzige, aktuell verfügbare Norm, welche Prüfvorgaben für Kabelanlagen mit integriertem Funktionserhalt enthält, ist die nationale deutsche Norm DIN 4102 Teil 123. Die Prüfung der Musterinstallation in einem speziellen Ofen (Bild 3) bzw. deren Einteilung in die Klassen E30, E60 oder E90 basiert auf der sogenannten Einheits-Temperatur-Zeit-Kurve (ETK)4 . Die europäische Norm prEN 50577:2013, welche Kabelanlagen unter ähnlichen Bedingungen wie die DIN

(Quelle: Dätwyler Cabling Solutions AG)

4102-12 prüft, ist als Vornorm erschienen5. Unter repräsentativen Installationsbedingungen und Anwendung derselben genormten Temperatur-ZeitKurve wird beurteilt, wie lange ein Kabel (oder Leitung) seine Funktion aufrechterhalten kann. Die Klassen nach EN 50577 werden voraussichtlich P30, P60, P90 und P120 heissen. Das Tragsystem wird nach einer separaten Norm geprüft werden, welche ebenfalls erst am Entstehen ist. Fazit Im Brandfall muss gewährleistet sein, dass die Anlagen zur Evakuation und Intervention weiterhin mit Energie versorgt werden. Das entsprechende Kabel- und Leitungsnetz sowie Verlegesystem muss einer Brandbelastung standhalten können, ohne dass seine Funktion durch Kurzschluss, Unterbrechung oder Isolationsverlust beeinträchtigt wird. Dies setzt voraus, dass der Installateur die Anforderungen sowie die Verlegevorschriften kennt und einhält. Mit einer Übereinstimmungserklärung bestätigt er, dass die installierte Kabelanlage den Vorgaben entspricht und der geforderte Funktionserhalt gewährleistet werden kann. ■

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SN EN 1838:2013 Angewandte Lichttechnik, Notbeleuchtung. Brandschutzrichtlinie (BSR) 17-15 Kennzeichnung von Fluchtwegen, Sicherheitsbeleuchtung, Sicherheitsstromversorgung. DIN 4102-12:1998-11 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen, Teil 12: Funktionserhalt von elektrischen Kabelanlagen; Anforderungen und Prüfungen. Die ETK schreibt den Temperatur- und Brandverlauf vor, anhand dessen das Brandverhalten eines Bauteils erfasst und klassifiziert wird. Entwurf prEN 50577:2013 Kabel und Leitungen, Feuerwiderstandsprüfung an ungeschützten Kabeln und Leitungen (P-Klassifikation).

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Ein Blick in die Unfallstatistik 2013

Aus- und Weiterbildung

Noch kein Rückgang! Die Anzahl der Elektrounfälle im Jahr 2013, welche durch das ESTI abgeklärt wurden, hat sich auf einem hohen Niveau stabilisiert. Die meisten Unfälle geschehen bei Elektrofachleuten im Bereich der Niederspannung. Weiter zugenommen haben die Durchströmungen. Leider mussten wieder fünf tödliche Unfälle im Berufsumfeld und zwei tödliche Unfälle im privaten Umfeld abgeklärt werden.

Dario Marty * Die Zahl der dem ESTI gemeldeten Elektrounfälle hat in den letzten 10 Jahren kontinuierlich zugenommen. Es fällt auf, dass die Anzahl Elektro-

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fachleute, welche mit Elektrizität verunfallten, in den letzten 10 Jahren stetig gestiegen ist. In der Industrie und dem Gewerbe gibt es geringere Zunahmen, während die Zahl der übrigen Personengruppen fast stabil ist (Bild 1). Im

letzten Jahr hat sich die Anzahl der Elektrounfälle mit 139 auf einem hohen Niveau stabilisiert (Bild 2). Die Zunahme der Elektrounfälle in den letzten Jahren ist hauptsächlich auf vermehrte Meldungen von Bagatellunfällen an das ESTI zurückzuführen. Die Anzahl der schweren Verletzungen und Todesfälle ist praktisch stabil geblieben. Während die Unfälle im Niederspannungsbereich laufend angestiegen sind, haben sich die Unfälle in der Hochspannung auf einem relativ tiefen Niveau stabilisiert. Zu beobachten ist auch ein laufender Anstieg bei den Altersgruppen unter 40 Jahren. Über die Gründe, worauf das zurückzuführen ist, kann nur speku-

5 + 5 Regeln im Umgang mit Elektrizität 5 lebenswichtige Regeln 5 Regeln für Spannungsfreies Arbeiten Für klare Aufträge sorgen Freischalten und allseitig trennen Geeignetes Personal Gegen Wiedereinschaltung einsetzen sichern Sichere Arbeitsmittel Auf Spannungsfreiheit verwenden prüfen Schutzausrüstung tragen Erden und kurzschliessen Nur geprüfte Anlagen in Gegen benachbarte unter Betrieb nehmen Spannung stehende Teile schützen

Unfälle nach Personengruppen über die letzten 10 Jahre.

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Elektrounfälle über die letzten 10 Jahre.

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liert werden. Im Weiteren konnte eine markante Zunahme bei den Unfällen mit Verbrauchern festgestellt werden. Sie sind mit 44 Unfällen im letzten Jahr überdurchschnittlich hoch. Bei den Auswirkungen sind die Unfälle mit Durchströmung steigend, während Unfälle durch Flammbogen stabil oder gar leicht rückläufig sind. Im Jahr 2013 sind eine Elektrofachkraft sowie vier Personen aus Industrie und Gewerbe an einem Elektroberufsunfall gestorben. Zwei Personen verloren im privaten Umfeld ihr Leben. Alle tödlichen Unfälle sind die Folge einer Elektrisierung mit Niederspannung.

* Dario Marty, Geschäftsführer, Eidgenössisches Starkstrominspektorat ESTI, 8320 Fehraltorf, Tel. 044 956 12 12, info@esti.admin.ch www.esti.admin.ch


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Aus- und Weiterbildung

Ursachen Nach wie vor wird die Gefahr, die von der Elektrizität ausgeht, unterschätzt. Das zeigt sich auch in der grossen Anzahl von Bagatellunfällen in der Niederspannung. Die Risiken, bei einem Elektrounfall das Leben zu verlieren, sind sehr hoch. Auch wenn eine Elektrisierung vielfach glimpflich abläuft, sterben immer wieder Personen. Ein zuverlässiger Schutz kann nur mit der Beseitigung aller Schwachstellen erreicht werden. Vielfach wird aus Bequemlichkeit oder aus wirtschaftlichen Gründen unter Spannung gearbeitet, ohne die notwendigen Schutzmassnahmen zu treffen. Eine konsequente Anwendung der fünf Sicherheitsregeln für spannungsfreies Arbeiten hätte fast die Hälfte der Unfälle verhindert (Bild 3). Ein weiterer Unfallschwerpunkt liegt beim Messen in der Annäherungszone. Wie schnell passiert es, dass man mit der Messspitze verrutscht oder etwas herunterfällt und dabei einen Kurzschluss verursacht? Bei einem Kurzschluss ist der Flammbogen die grösste Gefahr, vor der man nur mit einer richtigen persönlichen Schutzausrüstung gewappnet ist. Mit dem Spruch «Es wird schon gut gehen» wird die Gefahr

Sicherheitswidrige Handlungen der letzten 10 Jahre.

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Sicherheitswidrige Zustände der letzten 10 Jahre.

heruntergespielt. Wieso wird mit grossem Risiko gearbeitet, werden die Arbeitsanweisungen nicht befolgt oder gar Schutzvorrichtungen ausser Betrieb ge-

setzt? Wer toleriert solches Arbeiten? Hier sind die Vorgesetzten angehalten, ihre Führungsverantwortung wahrzunehmen. Es obliegt ihnen, die Organi-

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Aus- und Weiterbildung

Dritte davon ausgehen (Bild 4). Deshalb ist es wichtig, nicht mehr gebrauchte Kabel und Drähte zu demontieren oder Kabelenden entsprechend zu isolieren, zu beschriften und spannungsfrei zu schalten.

(Bild: Suva)

Informationshilfen • Faltprospekt für Elektrofachleute (Suva-Bestellnummer 84042.d) • Instruktionshilfe (Suva-Bestellnummer 88814.d) • PowerPoint-Präsentation (www.suva.ch/elektrizitaet) • Tafel «Erste Hilfe» (www.electrosuisse.ch) • Richtlinie ESTI 407 «Tätigkeiten an elektrischen Anlagen» (www.esti.admin.ch)

sation oder das Umfeld der Mitarbeitenden so zu gestalten, dass keine Unfälle passieren. Sie müssen die Einhaltung der Schutzmassnahmen regelmässig kontrollieren. Elektrische Anlagen, Installationen oder Erzeugnisse, welche keinen genügenden Basisschutz gegen den elektrischen Schlag aufweisen, sind weitere Ursachen für Elektrounfälle. Blanke Drähte oder Kabel, welche nicht isoliert sind und unter Spannung stehen, verursachen immer wieder schwere Unfälle. Vielfach ist den Erstellern und den Betreibern von Elektroinstallationen nicht bewusst, welche Gefahren für

Auswirkungen Die Folgen von Elektrounfällen sind Durchströmung, Flammbogen und Folgeunfälle. Unfälle sind keine Zufälle. Sie werden bewusst oder unbewusst herbeigeführt. Was bei einem Unfall Zufall ist, sind die Auswirkungen. Niemand überlegt sich die Folgen eines möglichen Elektrounfalls. Es trifft den Verunfallten oft wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Wo und wie stark eine Verletzung ist, hängt von sehr vielen im Moment des Unfalls unbekannten Faktoren ab. Eine Elektrisierung mit Niederspannung (Haushaltstrom) kann dabei genauso gefährlich sein wie an einer Hochspannungsanlage, nämlich tödlich! Verbrennungen als Folge eines Flammbogens, ausgelöst durch einen Erd- oder Kurzschluss, kommen nicht nur in Hochspannungsanlagen vor. Fast 90 % der Elektrounfälle mit Flammbogen geschehen mit Niederspannung. Die hohen Temperaturen verbrennen Hände und Gesicht zuerst, sodass später Hauttransplantationen unumgänglich werden. Der Sturz von der Leiter oder das Wegschleudern können schwere Verletzungen und Knochenbrüche nach sich ziehen. Deshalb gilt: Die Elektrisierung vermeiden und spannungslos arbeiten! Massnahmen zur Unfallverhütung Um Elektrounfälle zu verhindern, hat die Suva die 5 + 5 lebenswichtigen Re-

geln für den sicheren Umgang mit Elektrizität aufgestellt. Diese richten sich an Vorgesetzte und Mitarbeitende. Sie müssen Stopp sagen, wenn sie nicht nach diesen Regeln arbeiten können. Ihr Leben kann sonst akut gefährdet werden. Das ESTI wird im Zusammenhang mit Unfallabklärungen auch untersuchen, welche der lebenswichtigen Regeln nicht eingehalten wurden. Daraus wird das ESTI den beteiligten Firmen Massnahmen auferlegen, um den sicheren Umgang mit Elektrizität zu verbessern. Nehmen Sie sich immer vor jeder Arbeit mit Elektrizität 5 Minuten Zeit, um die Arbeit so vorzubereiten, dass sie sicher ausgeführt werden kann. Meldepflicht bei Unfällen mit Elektrizität Immer wieder muss festgestellt werden, dass Unfälle mit Elektrizität erst nach Tagen oder gar nicht dem ESTI gemeldet werden (Art. 16 StV). Vielfach sind elektrische Anlagen oder Erzeugnisse entsorgt oder verändert. Ohne Meldung können die Sofortmassnahmen zur Herstellung der elektrischen Sicherheit und die Untersuchung durch unsere Inspektoren nicht eingeleitet werden. Unfälle mit Elektrizität sind dem ESTI unter folgenden Telefonnummern zu melden (ausserhalb der Geschäftszeiten: Ansagetext bis zum Ende hören): • Deutschschweiz: Tel. 044 956 12 12 • Westschweiz: Tel. 021 311 52 17 oder 079 236 39 09 oder 079 744 45 92 • Tessin: Tel. 044 956 12 12

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Typische Elektrounfälle 2013 untersuchte das Starkstrominspektorat 133 Berufs- und 6 Nichtberufsunfälle. Teils waren die Verunfallten unvorsichtig, es kommt aber auch immer wieder vor, dass gefährliche Installationen Unschuldige verletzen oder gar töten. Die hier geschilderten Beispiele sollen Elektrofachleute sensibilisieren, um weitere Unfälle zu vermeiden. Guido Santner * Ein Netzelektriker hatte den Auftrag, eine neue Hausverteilung anzuschliessen. Das Anschlusskabel sollte nicht unter Spannung stehen, da es in der Verteilkabine ausgeschaltet wurde. Zur Sicherheit überprüfte er das Kabel trotzdem auf Spannungsfreiheit – und löste dabei einen Kurzschluss aus. Der Netzelektriker verbrannte sich an den Händen und im Gesicht. Wie konnte das passieren? In der Verteilkabine war das Abgangkabel noch nach der alten Strassenbezeichnung bezeichnet. Es kam zur Verwechslung und das falsche Kabel wurde ausgeschaltet. Das Anschlusskabel für die Hausverteilung war also entgegen Erwarten unter Spannung. Da es abgeschnitten war, war es für den Netzelektriker nicht einfach, die Spannung zu messen. Zudem handelte es sich um ein Kabel mit einem konzentrischen PENLeiter, der als Metallgeflecht die Aussenleiter umschliesst. Als der Netzelektriker mit einem alten Messgerät, dessen Messspitzen nicht ausreichend isoliert waren, die Spannung messen wollte, berührte er gleichzeitig einen Aussenleiter und den konzentrischen PEN-Leiter. Damit löste er den folgenschweren Kurzschluss aus. Das Starkstrominspektorat stellte nach dem Unfall fest, dass die Folgen geringer ausgefallen wären, wenn der Netzelektriker die persönliche Schutzausrüstung (PSA) getragen hätte. Insbesondere der Helm mit Visier und die Handschuhe hätten die Verletzungen verhindert. Zudem müssen Messgeräte der Norm SN EN 61010-031 entspre-

* Guido Santner, freier Fachjournalist

chen, die sicherstellt, dass die Messspitzen mit einer Isolation gesichert sind. Bei Messungen im Bereich CAT III und CAT IV dürfen die blanken Messspit-

verteilung war in offener Bauweise ausgeführt. Der Verunfallte deckte die spannungsführenden Teile nicht ab und berührte den Anschluss ab dem Transformator, als er die Erdungsmessung durchführen wollte. Sein Finger berührte dabei den spannungsführenden Leiter und das metallene, geerdete Gehäuse der Niederspannungs-Hauptverteilung. Das Starkstrominspektorat ESTI stellt fest, dass die persönliche Schutzausrüstung (PSA) beim Betreten einer offenen Niederspannungs-Hauptvertei-

Der Netzelektriker wollte zur Sicherheit messen, ob das Anschlusskabel unter Spannung steht. Dabei löste er einen Kurzschluss aus und verbrannte sich Hände und Gesicht.

zen maximal 4 mm betragen. Das alte Messgerät des Netzelektrikers erfüllte diese Norm nicht. Aber auch bei modernen Messspitzen darf die Schutzkappe für CAT III und CAT IV-Messungen nicht entfernt werden. Erdungsmessung in Hauptverteilung Ein anderer Netzelektriker elektrisierte sich stark in einer NiederspannungsHauptverteilung. Dabei verbrannte er sich einen Finger. Er wollte eine Erdungsmessung durchführen und war sich der Gefahr nicht bewusst, obwohl er wusste, dass die Hauptverteilung unter Spannung stand. Die Niederspannungs-

lung immer getragen werden muss. Wer in der Nähe von spannungsführenden Teilen arbeitet, muss diese abdecken. Dies gelte auch für das Anbringen von Messgeräten und deren Leitungen. Sturz von der Leiter Eine Elektrisierung kann auch indirekt zur Verletzung führen, insbesondere, wenn man auf einer Leiter arbeitet, wie der Montageelektriker im folgenden Unfallbeispiel: Er hatte den Auftrag, Kanäle, Rohre, Schalter und Steckdosen zu lösen, um nach der Arbeitsortfreigabe die Installation zu demontieren. Der Montageelektriker wusste,

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Aus- und Weiterbildung

Risiken im Umgang mit Elektrizität


Aus- und Weiterbildung Die Messspitzen des alten Messgeräts waren ungenügend isoliert. Die ungedeckte, blanke Spitze darf höchstens 4 mm betragen.

dass die Installation noch unter Spannung stand. Ohne dass er einen entsprechenden Auftrag erhalten hätte, öffnete er nun eine Abzweigdose, um die Schalterleitung abzuklemmen. Dabei berührte er den spannungsführenden Aussenleiter der Zuleitung. Da er gleichzeitig das Kabeltrassee berührte, wurde er elektrisiert und stürzte von der Leiter auf den Boden. Dabei brach es sich einen Brustwirbel. Das Starkstrominspektorat warnt bei Demontagearbeiten davor, dass elek-trische Installationen immer das Risiko beinhalten, dass einzelne Teile davon noch unter Spannung stehen. Bei solchen Arbeiten muss abgeklärt werden, wo Personen gefährdet sind, wo Installationen noch unter Spannung stehen. Es muss schriftlich festgehalten wer-den, welche Massnahmen getroffen werden und wer verantwortlich ist. Elektrische Installationen müssen vor der Demontage immer ausgeschaltet und vom Netz getrennt werden. Spannungsführende Drähte müssen isoliert werden. Mikrowellenherd unter Spannung Nicht immer trifft den Verunfallten eine Schuld: Ein Monteur sollte ein defektes Mikrowellengerät reparieren. Als er das Gerät aus der Nische herausziehen wollte, wurde er elektrisiert. Die Untersuchung ergab, dass ein früherer Bewohner eine AP-Steckdose 3 × T12 installierte, die aber nur mit einem TD 2 × 1 mm2 angeschlossen wurde – der Schutzleiter war nicht angeschlossen. Das führte dazu, dass das Gehäuse des Mikrowellenofens unter 115 V Spannung stand. Das Starkstrominspektorat verlangte umgehend eine Installationskontrolle für die gesamte Wohnung. Nicht geerdete Steckdosen müssen sofort entfernt werden. Ebenso ahnungslos traf es jenen Bauarbeiter, der ein unter Spannung stehen-

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Wer eine offene Niederspannungs-Hauptverteilung betritt, muss die persönliche Schutzausrüstung (PSA) tragen. (alle Bilder: ESTI)

des Absperrgitter berührte: Er hielt sich mit beiden Händen an zwei verschiedenen Absperrgittern fest. Der Befestigungspfahl eines Absperrgitters durchbohrte ein PUR-Kabel und beschädigte einen Aussenleiter. Das Gitter stand unter einer Spannung von 230 V. Es floss ein Strom von rund 230 mA durch den Körper des Arbeiters (Widerstand ArmArm = 1000 ⍀). Das Starkstrominspektorat hält fest, dass ein Strom von 50 bis 80 mA bereits tödlich sein kann. Der Verunfallte hatte Glück, dass sein Kollege den Baustromverteiler gerade noch rechtzeitig ausschalten konnte. Weniger Glück hatten jene zwei Dachdecker, die eine «geflickte» Kabelrolle benutzten. Es regnete stark, wodurch die geflickte Stelle des Kabels auf das Kupferdach durchschlug. Dadurch geriet die Dachrinne aus Kupfer unter Spannung und beide Dachdecker starben bei der Berührung durch einen Stromschlag. Leider war die Installation nicht mit einem Fehlerstromschutzschalter RCD (FI) geschützt, die den Unfall verhindert hätte. Tödliche Unfälle Insgesamt ereigneten sich 2013 sechs tödliche Elektrounfälle. Neben dem bereits erwähnten mit zwei Opfern starb ein Metallbauer, als er seinen Winkelschleifer reparieren wollte. Die Maschine hatte einen Wackelkontakt. Er öffnete die Abdeckung und versuchte, mit einem Sackmesser die Anschlusskabel zu reparieren. Das Kabel stand allerdings noch unter Spannung – es war nach wie vor eingesteckt. Weil der Verunfallte auf einem Holzgerüst stand, passierte zunächst nichts. Dann berührte er aber den Aussenleiter und den Neutralleiter

gleichzeitig und elektrisierte sich tödlich. Der Fehlerstromschutzschalter löst in solchen Fällen nicht aus und konnte den Unfall nicht verhindern. In der Industrie und im Gewerbe kommt es immer wieder vor, dass Personen ohne Erfahrung und ohne die nötige Installationsbewilligung an elektrischen Installationen arbeiten. So installierte ein weiteres Opfer an einem Kabel für die Anspeisung anstelle einer Steckdose (weiblich) einen Stecker (männlich). Die Stifte standen nun unter Spannung und als der Verunfallte mit einer Hand eine Wasserleitung umfasste und mit der Ferse den spannungsführenden Stecker berührte, wurde er elektrisiert. Seine Muskeln verkrampften sich und er konnte die Wasserleitung nicht mehr loslassen. Fehler in der Installation Zu tödlichen Unfällen kam es 2013 auch aufgrund von Fehlern in der Installation. Eine Frau wurde beim Duschen elektrisiert, weil ein Metallgriff unter Spannung stand: In einer alten Steckdosenklemme war der Neutralleiter unterbrochen. Da es eine alte Installation nach Schema III war, geriet dadurch der Schutzleiter unter Spannung. Über den daran angeschlossenen Spiegelschrank und ein Metallgitter unter dem Putz geriet die Spannung an den Handgriff in der Dusche. Ein weiterer Unfall ereignete sich in einer Hafenanlage: Der Verunfallte schwamm im Wasser und näherte sich einem Schiffssteg. Hier wurde er so stark elektrisiert, dass er noch auf der Unfallstelle verstarb. Es zeigte sich, dass die Muffe eines Kabels für die Stromversorgung der Stegbeleuchtung nicht korrekt


Aus- und Weiterbildung Bei starkem Regen schlug die Spannung durch die geflickte Stelle auf das Kupferdach über und tötete zwei Dachdecker.

Als der Verunfallte eine Erdungsmessung durchführen wollte, berührte er den darüber liegenden Anschluss ab Trafo.

montiert wurde. Durch einen Spalt drang Wasser in die Muffe ein und es floss ein dauernder Kriechstrom, der zu einer tödlichen Berührungsspannung führte. Dies wurde bei der Erstprüfung bei der Erneuerung der Beleuchtung im Jahr 2012 nicht erkannt, weil die Prüfung nicht vollständig durchgeführtwurde.

Sicherheit der Mitarbeiter Das Risiko, bei einem Elektrounfall das Leben zu verlieren, ist 50-mal höher als bei anderen Unfällen. In der Schweiz erleiden laut Suva jährlich 430 Elektrofachleute einen Elektrounfall. 2 bis 3 verlieren dabei ihr Leben, gegen 50 erleiden schwerste Verletzungen. Die

Suva hat deshalb zusammen mit dem Starkstrominspektorat eine Kampagne zum sicheren Umgang mit Strom lanciert: 5 + 5 lebenswichtige Regeln im Umgang mit Elektrizität. Neu sind insbesondere die organisatorischen Massnahmen, für welche die Firmen verantwortlich sind. Daneben gelten die fünf bekannten Sicherheitsregeln (siehe Kasten Seite 54). Durch die 5 + 5 Regeln hätten viele der hier geschilderten Unfälle vermieden werden können. ■

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Maschinen und Geräte

Schutzausrüstung

Bewegungsfreiheit und uneingeschränkte Sicht Mit der persönlichen Schutzausrüstung wird vielfach die Bewegungsfreiheit des Kopfes der Arbeitenden eingeschränkt. Besonders gefährlich wird es, wenn zusätzlich auch die Sicht eingeschränkt wird.

Daniel Rölli* In der Bauarbeitenverordung wird auf der Baustelle das Tragen von Schutzhelmen, die der Norm SN EN 397 Industrieschutzhelme entsprechen, verlangt. Deshalb werden in vielen Betrieben Schutzhelme mit Visieren zum Schutz vor Störlichtbögen bei Kurzschlüssen und Schalthandlungen verwen-

det. In der Bauarbeitenverordnung werden keine Ausnahmen erwähnt, die von der Helmtragpflicht entbinden. Eine ärztliche Dispens beispielsweise bedeutet, dass der Arbeitnehmer nicht für die entsprechenden Arbeiten eingesetzt werden darf. Der Betriebsinhaber sorgt dafür, dass die Mitarbeitenden die erforderlichen Schutzausrüstungen erhalten und richtig anwenden. Der Mitarbeiter sorgt dafür, dass die intakte und für die Arbeit geeignete Schutzausrüstung gemäss den Vorgaben des Vorgesetzten und dem Stand der Technik entsprechend getragen wird. Damit der Mitarbeiter möglichst gefahrenfrei arbeiten kann ist es sehr wichtig, dass dem Tragkonfort grosse Beachtung geschenkt wird. Dafür müssen die Helme individuell auf den Kopf

Korrekt geschützter Mitarbeiter mit Schutzhelm und Schutzschirm mit Kinnschutz. (alle Bilder: Dehn + Söhne)

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des Benutzers angepasst werden. Die Helmhersteller haben mit immer ergonomischeren Modellen bereits viel zur Vereinfachung der Einstellungen und zum Komfort beigetragen. Wichtig beim Tragen von Schutzhelmen: Es müssen alle Riemen gleichmässig auf dem Kopf aufliegen, damit allfällige Kräfte möglichst gleichmässig auf die Kopfoberfläche verteilt werden. Zudem sollte der Helm so eingestellt sein, dass er nicht verrutschen oder sogar vom Kopf fallen kann. Allgemeine Anforderungen an die baumustergeprüfte Schutzbekleidung Zur persönlichen Schutzausrüstung im Bereich Elektrizität, gehört auch der baumustergeprüfte Helm. Der Inverkehrbringer muss mittels Konformitätserklärung feststellbar sein. Sollte das Produkt nicht den dafür gültigen Normen und Richtlinien entsprechen, ist der Inverkehrbringer dafür verantwortlich und wird haftbar. Beim Kauf ist zu beachten, dass die Schutzausrüstungen mit den relevanten Zeichen ausgerüstet sind und mit der Konformitätsbestätigung der Schutzausrüstung übereinstimmen. Vor dem Gebrauch des Helms ist eine Sichtkontrolle durchzuführen. Schutzhelme die mechanisch oder chemisch beschädigt sind dürfen nicht mehr verwendet werden. Die Helme sind konstruiert, dass die Energie eines Schlages zum Teil durch die Zerstörung der Schale oder der Gurten absorbiert wird. Aus diesem Grund sollte jedes Produkt nach einem schweren Schlag ersetzt werden. Das Anbringen von nicht kompatiblem Zubehör oder Abändern beeinträchtigt die Schutzfunktion von Helmen. Viele Hersteller bieten Lampensets, Gehörschutz, Gesichts-

* Daniel Rölli ist Instruktor für überbetriebliche Kurse im Elektro-Ausbildungszentrum Zentralschweiz, Horw.


Reinigung und Pflege von Helm und Schutzschild Ist der Schutzhelm oder der Schutzschirm verschmutzt, sind diese mit einem mit warmem Leitungswasser angefeuchteten Tuch zu reinigen. Bei starker Verschmutzung darf auch milde Seifen-

Helm mit Gesichtsschutz ohne Kinnschutz nach Lichtbogen.

Dummy mit Helm ohne Gesichtsschutz nach Lichtbogen.

lauge verwendet werden. Lösungsmittel und organische Verbindungen können die Oberfläche aufweichen und somit die Materialeigenschaften verändern

und deshalb werden sie von den meisten Herstellern nicht erlaubt. Bei den Schutzschildern sollte auf der Innenseite des Visiers nicht gerieben werden. Durch das Reiben wird die Schicht, die das Beschlagen verhindert, beschädigt. Es ist zu beachten, dass die Schutzausrüstung nur in sauberem und trockenen Zustand den optimalen Schutz gewährleistet. Für die Aufbewahrung der Schutzschilder und -helme sind geeignete Behälter oder zweckmässige Aufbewahrungstaschen zu verwenden. Die Lagertemperatur sollte zwischen + 5 °C und + 30 °C liegen, wobei die Schutzausrüstung nicht der direkten Sonneneinstrahlung oder einer Wärmequelle ausgesetzt werden sollte. Es ist darauf zu achten, dass weder der Schutzhelm noch der Schutzschirm Druck ausgesetzt ist. Es ist zu empfehlen bei den Vertreibern der Schutzausrüstung die Herstellerangaben über Pflege, Normen und Anwendungsgebiet zu verlangen. Durch einen sauberen, optimal eingestellten und normenkonformen Helm mit Schutzschild wird die Bewegungsfreiheit kaum eingeschränkt. Durch das Schutzschild, welches mit einer beschlagsfreien Scheibe, die sauber und nicht zerkratzt ist, kann das gut beleuchtete Arbeitsfeld praktisch ohne Einschränkungen eingesehen werden. Es liegt im Interesse des Arbeitnehmers und des Arbeitgebers sich möglichst optimal zu schützen, denn bei Störlichtbögen mit Temperaturen bis 6000 °C besteht grosse Verletzungsgefahr. ■

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Maschinen und Geräte

schutz usw. für ihre Produkte an. Es dürfen nur vom Hersteller empfohlene Originalteile verwendet werden. Jeder Helm hat je nach Fabrikat einen Prägestempel mit welchem das Produktionsdatum ersichtlich ist. Beim Helm wird eine Nutzungsdauer von bis zu 5 Jahren empfohlen. Bei den Schutzschirmen sind ebenfalls einige Punkte zu beachten. Der Schutzschirm sollte von unten, mit einem Kinnschutz, möglichst geschlossen sein. Störlichtbögen breiten sich durch die grosse Hitze meistens nach oben aus deshalb sind Verbrennungen am Gesicht sehr wahrscheinlich. Durch den Kinnschutz wird das Gesicht gut geschützt. Auch bei den Schutzschirmen muss vor Gebrauch eine Sichtprüfung gemacht werden. Wenn mechanische Schäden wie Kratzer oder Risse festgestellt werden, darf der Schutzschirm nicht mehr verwendet werden. Beim Schutzschirm ist die Nutzungsdauer, die der Hersteller angibt, zu beachten. Diese beträgt je nach Hersteller bis zu drei Jahren. Es ist zu beachten, dass die Farbwahrnehmung und die Sicht durch das Schutzschild beeinträchtigt werden können. Die meisten Schutzschilder sind heute innen beschlagsfrei, trotzdem kann sich die Scheibe bei starker körperlicher Anstrengung beschlagen.


Fragen und Antworten zu NIN

Aus- und Weiterbildung

NIN-Know-how 107 Als Neuheit wurden die Änderungen in den NIN 2015 gegenüber der Ausgabe NIN 2010 mit einem Strich oder Pfeil auf der Seite markiert. Dies hilft dem Leser, dass nicht der gesamte Text mit der alten Version verglichen werden muss, um die Änderungen erkennen zu können. Aber nicht jede Änderung in der Norm entspricht auch einer Änderung im technischen Sinn. Zum Teil wurden Kapitel und deren Nummerierung geändert, was natürlich zu einem Strich auf der Seite führt. Der Sinn und die damit verbundene Installationspraxis haben sich dadurch jedoch nicht geändert. Nehmen wir zum Beispiel das Kapitel 4.3 «Überstromschutz». Hier zieht sich der Strich über sämtliche Seiten hinweg. Liest man dann aufmerksam die Texte, so ergeben sich keine relevanten normentechnischen Änderungen. Dieses Kapitel erfuhr vor allem in der Nummerierung eine Korrektur.

David Keller, Pius Nauer*

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Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen in der Landwirtschaft In der Oktoberausgabe des letzten Jahres haben Sie eine Frage zum Einsatz von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen in der Landwirtschaft beantwortet. Es ging um die Zuleitung auf eine Unterverteilung, wo das Kontrollorgan das Fehlen einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung in den Steuer-

drähten beanstandet hat. In Ihrer Antwort haben Sie unter anderem geschrieben, dass Verteilleitungen in feuergefährdeten Bereichen nach NIN 2015 nicht mehr mit einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung geschützt werden müssen. Unserer Meinung nach gilt dies jedoch für die Landwirtschaft auch gemäss NIN 2015 nicht. (F.Z. per E-Mail) Es ist richtig, dass in feuergefährdeten Bereichen die Pflicht einer Fehler-

strom-Schutzeinrichtung für Verteilstromkreise nach NIN 2015 nicht mehr gegeben ist. In landwirtschaftlichen Betriebsstätten müssen auch nach neuer Ausgabe der NIN sämtliche Stromkreise mit einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung mit Bemessungsdifferenzstrom von ⱕ300 mA ausgerüstet werden. Für Endstromkreise mit Steckdosen gilt bekanntlich eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung mit einem Bemessungsdifferenzstrom von ⱕ30 mA. Der Einsatz dieser Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen hat natürlich den Grund, Brände durch Isolationsdefekte zu verhindern. In der genannten Frage ging es darum, ob in der Landwirtschaft in der Zuleitung auf eine Unterverteilung auf die Fehlerstrom-Schutzeinrichtung für die Steuerdrähte verzichtet werden kann. Wenn man ganz streng nach dem Normenartikel geht, heisst die Antwort natürlich «Nein». Wenn man jedoch den Sinn der Norm hinterfragt, kann man die gleiche Sicherheit auch dadurch erreichen, wenn die Zuleitung zur Unterverteilung so verlegt wird, dass eine Brandentstehung als ausgeschlossen erscheint. Führt nämlich die Zuleitung zum Beispiel vom Wohnhaus durch das Erdreich, dann durch den Betonboden des Stalles zur Unterverteilung, so kann mit Sicherheit auch ohne FehlerstromSchutzeinrichtungen in den Steuerdrähten die Norm erfüllt werden. (pn)

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2

Arbeitssicherheit bei Kontrollarbeiten Ich arbeite schon lange als Kontrolleur (mehr als 15 Jahre) und bin immer wieder unsicher, wie ich mich punkto Arbeitssicherheit verhalten muss bzw. wann genau ich welche Schutzbekleidung tragen muss. In meiner Anfangszeit besass ich nur gerade einen Helm mit Visier und Kevlar-Handschuhe. Nach einem Besuch eines ESTI-Inspektors bei mir hängen jetzt auch noch Hosen und Jacken an der Garderobe. Aber wann genau muss ich jetzt diese wirklich anziehen? (T.W. per E-Mail)

Keine Schutzbekleidung nötig

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Am Garderobenständer hängend nützt die Schutzbekleidung natürlich noch nicht so viel! Nun, bezüglich der Ar-


Aus- und Weiterbildung

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Schutzbekleidung nötig, je höher der anzunehmende Kurzschlussstrom desto höher die Schutzklasse.

beitssicherheit hat sich in den letzten 15 Jahren wirklich einiges getan! Nicht nur die Vorschriften wurden angepasst, auch die Bekleidung hat sich massiv verbessert – insbesondere auch der Tragekomfort. Seit dem 1. Dezember 2009 ist die Richtlinie «Tätigkeiten an elektrischen Anlagen» in Kraft. Herausgegeben durch das ESTI. Diese Richtlinie kann man übrigens (wie alle Weisungen) auf der Website des ESTI (www.esti.ch) seit Kurzem gratis herunterladen. Als Elektrofachkraft ist es im eigenen Interesse von grosser Wichtigkeit, sich vor den zum Teil schweren Verletzungen zu schützen. Insbesondere sind solche schweren Verletzungen die Folgen der Einwirkungen von Lichtbögen. Als Kontrolleur machen Sie Sichtprüfungen und Messungen an elektrischen Anlagen. Diese Arbeiten können Sie nicht alle im spannungsfreien Zustand vornehmen und müssen

sich deshalb in einen Gefahrenbereich begeben. Solange Abdeckungen mit einem minimalen Schutzgrad von IP2X (keine Öffnung ist grösser als 12 mm) noch angebracht sind, brauchen Sie keine Vorkehrungen zu treffen. Beim Entfernen der Abdeckungen müssen Sie davon ausgehen, dass Sie in die Gefahrenzone gelangen. Hinter der Abdeckung ist vermutlich IP2X nicht mehr eingehalten und ein Abstand von mindestens 30 cm zu den Spannung führenden Teilen lässt sich nicht einhalten. So müssen Sie sich also schon vor dem Entfernen der Abdeckung mit der Schutzbekleidung einkleiden. Diese besteht mindestens aus einer langarmigen, hüftbedeckenden Jacke, welche geschlossen getragen muss, und einem Schutzhelm mit Visier sowie Hitzeschutzhandschuhen. Die Schutzbekleidung behalten Sie so lange an, wie Sie sich näher als 30 cm an den spannung-

führenden Teilen befinden, oder nach dem Ausschalten die Spannungsfreiheit überprüft haben. Wenn der zu erwartende Kurzschlussstrom (ICP) weniger als 1000 A beträgt (oder der Bemessungsstrom der vorgeschalteten Schmelzsicherung kleiner als 16 A ist), müssten Sie keine Schutzbekleidung tragen. Bis zu einem ICP von 7 kA (oder einer vorgeschalteten Schmelzsicherung max. 100 A) muss die Schutzbekleidung Klasse 1 nach EN 614821–2 erfüllen. Bis dahin werden die meisten Fälle abgedeckt. Bei grösseren Kurzschlussströmen erhöhen sich die Anforderungen an die Schutzbekleidung, Details lesen Sie in der erwähnten Richtlinie. Nicht vorgeschrieben, aber sehr empfohlen wird generell das Tragen von Baumwollkleidern, keinesfalls Kleider aus Kunstfasern wie atmungsaktive Sportwäsche! An dieser Stelle auch noch der Hinweis zu den

Elektrotechnik 1/15 | 63


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Aus- und Weiterbildung

und sämtlichen anderen Betriebsmitteln, die nach Abschaltung der Anlage unter Spannung stehen werden. Zusätzlich ist am Verbraucher Überstromunterbrecher in der Schaltgerätekombination der Anschluss einer Photovoltaikanlage mit der Aufschrift «Solar-DC» zu kennzeichnen. (pn)

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Kennzeichnung Photovoltaikanlagen für die Feuerwehr.

Messgeräten: Beachten Sie, dass die Messgeräte und deren Zubehör die entsprechenden Kategorien erfüllen (Kat III oder gar Kat. IV)! (dk)

3

Kennzeichnung Photovoltaikanlagen Bei Abnahmekontrollen von Photovoltaikanlagen haben wir immer wieder Diskussionen über die Beschriftungen der Anlage und deren Komponenten. Sie haben einmal eine Skizze veröffentlicht (siehe Abbildung 3 A), an welche wir uns angelehnt haben. Wenn wir die Kennzeichnungen so angebracht haben, gab es in der Regel bei Kontrollen keine Probleme. Ein Mitarbeiter von mir meinte nun jedoch, dass diese Beschriftungen neu nicht mehr so stimmen. Was gilt nun? (J.H. per E-Mail) In den NIN 2010 wurde die Kennzeichnung von Photovoltaikanlagen bereits geregelt. Genauere Infos und praktische Beispiele dazu fand man im «Stand-der-Technik-Papier» der Swissolar. Aus diesen Dokumenten habe ich die Skizze zusammengestellt. Nun, wie ist die gesamte Kennzeichnung in der NIN 2015 geregelt? Im B+E 7.12.5.1.4 ist die Kennzeichnung von PV-Anlagen beschrieben. Es heisst, dass sämtliche Betriebsmittel, bei welchen Spannungen von >50 V AC oder >120 V DC verwendet werden, mit einem Blitzpfeil versehen werden müssen. In der Praxis sind die Spannungen im DC-Teil bei neuen Anlagen immer über 120 V DC. Danach wird die NIN etwas genauer und beschreibt die verschiedenen Kennzeichnungen. Am AnschlussÜberstromunterbrecher und an den Verteilungen zwischen dem Anschluss-

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Überstromunterbrecher und den Wechselrichtern muss für die Feuerwehr eine Kennzeichnung angebracht werden, die auf das Vorhandensein einer Photovoltaikanlage hinweist. Siehe dazu auch Abbildung 3B. Dann sind die Anschlusspunkte von Verteilungen und Wechselrichtern mit Leistungsschildern zu versehen, aus welchem mindestens die Betriebs- und maximale Spannung des PV-Generators ersichtlich ist und zusätzlich muss angegeben werden, ob der Wechselrichter eine galvanische Trennung oder auch nicht aufweist. Als dritte Kennzeichnung kommt noch die Aufschrift «Solar-DC» zum Zug. Diese Aufschrift dient zur Kennzeichnung von DC-Leitungen, DC-Klemmkasten

3B

Kennzeichnung Photovoltaikanlagen NIN 2015.

Besondere Anforderungen an die Installationen einer Käserei Ich habe kürzlich eine Abnahmekontrolle in einer Käserei durchgeführt und dabei bemängelt, dass nicht die ganze Installation eines Schaltschrankes mit einem RCD 300 mA geschützt ist. Der Installateur meinte, dass dies nicht möglich sei, weil die Pumpen und Motoren von diesem Schaltschrank über einen Frequenzumrichter gesteuert werden und der RCD dann sonst ausschalten würde. In der NIN 2010 bzw. 2015 besteht die Forderung nach FISchutz für korrosionsgefährdete Bereiche nicht mehr. Jedoch habe ich im Kapitel 7.05 (Landwirtschaftliche Betriebsstätten) gelesen, dass gemäss harmonisierten Begriffsbestimmungen auch Räume, Orte oder Bereiche dazuzählen, in denen Futtermittel, Düngemittel, pflanzliche und tierische Erzeugnisse produziert, gelagert, aufbereitet oder weiterverarbeitet werden. Und in der Käserei wird ja Milch als tierisches Erzeugnis weiterverarbeitet. So müsste dann wieder die ganze Installation mit einem RCD 300 mA geschützt werden. Wie sieht das jetzt korrekt aus? (R.V. per E-Mail) Bis und mit der Geltungsdauer der NIN 2005 musste die Fehlerstromschutzeinrichtung (RCD) mit einem


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Kleine Schwimmbäder, Steckdosenabstand 1,25 m verschwunden In den NIN 2010 und auch in früheren Ausgaben fand man bei den Schwimmbädern für die Schalter und Steckdosen eine

Sonderregelung. Diese besagte, dass Schalter und Steckdosen in kleinen Schwimmbädern im Abstand von 1,25 m vom Bereich 0 angebracht werden dürfen, wenn es nicht möglich ist, diese in den Bereich 2 zu montieren. In den alten Ausgaben der NIN fand sich dieser Artikel im 7.02.5.3. In der NIN 2015 steht an diesem Ort nur noch, dass Steckdosen, Steuergeräte und Schalter im Bereich 2 angeordnet werden müssen. Gilt neu, dass es für Steckdosen und Schalter keine Ausnahmen mehr gibt und diese zwingend im Bereich 2 montiert werden müssen? (D.K. per E-Mail) Das Kapitel 7.02 wurde ganz überarbeitet. Wie einleitend erwähnt, findet man hier am Seitenrand einen Strich über das gesamte Kapitel. So findet sich nun derselbe Text nicht mehr am gleichen Ort wie in der Vorgängernorm. Die Ausnahmeregelung mit der Montage von Schaltern und Steckdosen in kleinen Schwimmbädern mit einem Abstand von 1,25 m zum Bereich 0 ist immer noch gültig. Man findet dies nun in der Tabelle 7.02.A.2. (pn)

Beispielen und Erläuterungen haben aber die Zeichnungen dazu immer wieder mal geändert. Nach aktueller NIN gilt: Sobald nach den Leuchten noch Steckdosen an die gleiche Leitung angeschlossen werden, muss von Anfang an ein separater Schutzleiter bis zur ersten Steckdose mitgezogen werden. Wenn nur Leuchten miteinander verbunden werden, dann darf ein einzelner Schutzleiter verwendet werden. Den Schutzleiter an den Klemmen der Leuchten abzuschlaufen ist bei nicht einfach auszuwechselnden Leuchten (wie das z. B. bei Fl-Armaturen der Fall ist) zulässig. Bei Anschlussstellen für leicht demontierbare Leuchten (die Leuchte wird dann durch den Mieter, Eigentümer, Hauswart montiert oder ersetzt) darf nur ein einzelner Schutzleiter herausragen. So kann im Lampendübel eine Klemme die Schutzleiter verbinden, wovon eben ein einziger grün-gelber Draht heraussteht. (dk)

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Schutzleiter an Leuchte abschlaufen Bei einer Bauzwischenabnahme nach SIA habe ich als Fachplaner bemängelt, dass bei den Lampenstellen alle Leiter abgeschlauft wurden. Das heisst, aus den Lampendübeln sind immer je (L, N, PE) zwei Drahtenden herausgestanden. Der Sicherheitsberater der ausführenden Installationsfirma meinte aber, das sei schon in Ordnung, wenn danach keine Steckdose mehr angeschlossen sei. Nun die Frage: Muss ich das so akzeptieren? (M.A. per E-Mail)

* David Keller und Pius Nauer sind Fachlehrer an der Schweizerischen Technischen Fachschule Winterthur und unterrichten beide im Bereich Vorschriften. david.keller@elektrotechnik.ch pius.nauer@elektrotechnik.ch

Dieses Thema beschäftigt schon seit jeher! Die Vorgaben aus der NIN lauten zwar seit 2000 immer gleich, bei den

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Aus- und Weiterbildung

maximalen Bemessungsdifferenzstrom von 300 mA als zusätzliche Schutzmassnahme für korrosionsgefährdete Räume angewendet werden. Die Entwicklung beim Installationsmaterial hat dazu geführt, dass man bei der Risikobewertung zum Schluss gekommen ist, auf diese Massnahme verzichten zu können. Das heisst, bei der Auswahl des Installationsmaterials ist mehr auf Korrosionsbeständigkeit zu achten. Unterschiedliche Metalle dürfen sich z. B. nicht berühren. Bei der Verwendung von Kunststoffen ist das Risiko deutlich kleiner. Besonders interessant ist aber die von Ihnen erwähnte Begriffsbestimmung zur landwirtschaftlichen Nutzung! «Räume in denen […] tierische Erzeugnisse aufbereitet oder weiterverarbeitet werden.» Bei genaueren Überlegungen merkt man, dass tierische Erzeugnisse noch an ganz anderen Orten verschiedentlich weiterverarbeitet werden. Nach dieser Bestimmung würde ja irgendwie auch meine private Haushaltküche dazuzählen, verarbeite ich doch da hin und wieder ein tierisches Erzeugnis zu einer Mahlzeit. Hier braucht es also eine Abgrenzung. Sinnvollerweise zählt man alle Räume und Bereiche eines landwirtschaftlichen oder gartenbaulichen Betriebes zu der Nutzung nach Kapitel 7.05. Für eine Käserei, die nicht einem landwirtschaftlichen Betrieb zugehört, müssen also diese Zusatzanforderungen nicht angewandt werden. (dk)


Aus- und Weiterbildung

Sicheres Arbeiten ist lernbar Jugendliche verunfallen bei der Arbeit viel häufiger als andere Arbeitskräfte. Um Lernende und Berufsbildner für eine unfallfreie Lehrzeit zu unterstützen, hat die Suva vor rund einem Jahr die Kampagne «Sichere Lehrzeit» lanciert und weitet ihre Präventionsaktivitäten stetig aus. Jahr für Jahr erleiden in der Schweiz rund 25 000 Lernende einen Berufsunfall, wovon durchschnittlich drei tödlich enden. Mit anderen Worten: Jährlich verunfallt jeder achte Lernende. «Erklären lassen sich die hohen Unfallzahlen etwa damit, dass Lernende die Gefahren am Arbeitsplatz noch zu wenig einschätzen können, noch keine systematische Arbeitsweise haben, teilweise ihre eigenen Fähigkeiten überschätzen oder sich nicht getrauen, bei Unsicherheiten Fragen zu stellen», sagt André Meier, Abteilungsleiter Arbeitssicherheit bei der Suva. Um diesem Umstand entgegenzuwirken hat die Suva 2013 die Kampagne «Sichere Lehrzeit» lanciert, denn Jugendliche müssen so früh wie möglich für eine unfallfreie Lehrzeit sensibilisiert werden. Es gilt, bei Gefahr und Unsicherheit Stopp zu sa-

Höheres Berufsunfallrisiko bei den Lernenden (Fälle pro 1000 Personen bei berufsunfallrisiko Suvaversicherte Betrieben).

gen und die Situation mit den erfahrenen Mitarbeitenden zu klären. Für die Umsetzung der Kampagne «Sichere Lehrzeit» stellt die Suva kostenlos eine ganze Palette attraktiver Informations- und Einsatzmittel zur Verfügung. Diese sind in berufsspezifischen Dokumentenmappen zusammengestellt, den sogenannten Starterkits. Darin findet sich alles, womit die Lernenden für eine sichere Lehrzeit geschult und sensibilisiert werden können.

Zukunft aktiv gestalten

«Meine Fracht hat Gewicht. Auch an Ihrem Anlass.» Gerhard Kaufmann, TIM / e-Mobil Fahrer

Über 1850 Firmen profitieren bereits. Weitere Infos: www.eev.ch Schweizerische Elektro-EinkaufsVereinigung eev Genossenschaft office@eev.ch • www.eev.ch • Tel. 031 380 10 10

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«In der Ausbildung der Lernenden nehmen Berufsbildner und Vorgesetzte in Sachen Arbeitssicherheit eine Schlüsselrolle ein. Die Starterkits der Suva unterstützen sie, dieser Rolle gerecht zu werden», betont Raphael Ammann, Kampagnenleiter bei der Suva. Die «Starterkits» sind gratis und können online über nachstehende Website bestellt werden. www.suva.ch/lehrzeit


Die neue Feller KNX-Wetterstation GPS überzeugt durch ein futuristisch modernes Design, dass sich dank dem transparenten Gehäuse dezent an die Umgebung anpasst. Das Kom-

bigerät erfasst zuverlässig und genau die Daten von Wind, Regen, Helligkeit und Temperatur. Die Erfassung und Auswertung erfolgt direkt am Gerät. Um eine möglichst genaue Erfassung des Parameters Wind zu erhalten, erfolgt die Messung mittels Windrad, welches gegenüber dem kalimetrischen Messprinzip eine höhere Präzision ermöglicht und dessen Funktion auch visuell überprüft werden kann. Der integrierte GPS-Empfänger ermöglicht eine automatische Positionsbestimmung sowie eine weltweite Zeitsynchronisation. Ein weiterer Vorteil stellt die einfache Montage der Wetterstation auf den montierten Anschlusssockel dar.

Die KNX-Wetterstation GPS 4724.MS erfasst die aktuellen Wetterdaten Temperatur, Helligkeit aus drei Richtungen und Windgeschwindigkeit. Zusätzlich ist ein Regensensor (Re-

gen/kein Regen) an der Oberseite eingebaut. Über ein integriertes GPS-Modul können Zeit/Datum und Position empfangen werden. Die gemessenen Werte, Regenstatus sowie Datum und Zeit können auf den Bus gesendet werden. Die KNX-Wetterstation wird in KNX-Anlagen als Sensor zum wetterabhängigen Steuern von Sonnen-/Sichtschutzsystemen im Aussenbereich (Rollladen, Markisen, Lamellenstoren usw.) eingesetzt.

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Dockingstation für iOS, Android und Windows-Geräte WHD MP 60 BTL ist eine hochwertige Design-Ladestation mit integriertem BluetoothReceiver, Stereoverstärker und 230-V-Netzteil. Sie passt in alle gängigen Schweizer Schalterprogramme mit 60 × 60 mmZentralplatte. Mit dem Gerät können Smartphones komfortabel aufgeladen und die auf dem Smartphone gespeicherte Musik per Bluetooth empfangen und an Lautsprecher übertragen werden – ohne Adapter. Damit eignet sich die Dockingstation nicht nur für Privaträume, sondern gerade auch für Räume mit wechselnden Nutzern wie etwa Hotels. Universelle Anwendung durch drehbare Steckeraufnahme. Die MP 60 BTL ist über eine um 180° drehbare Steckeraufnahme sowohl mit einem Lightning-Stecker für AppleGeräte als auch mit einem Micro-USB Stecker für andere Smartphones bestückt. Die Verzierung der Steckeraufnahme mit einem strichpolierten Edelstahlring unterstreicht das hochwertige Design des Geräts. Die spezielle Gerätestütze mit Gummiaufsatz sorgt für maximalen Schutz der Smartphone-Gehäuse. Sobald ein Smartphone per Bluetooth mit der MP 60 BTL verbunden ist, leuchtet eine blaue LED, die hinter dem

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KNX-Wetterstation GPS

Smartphone platziert ist und interessante, indirekte Lichteffekte erzeugt. Bei Ausschalten der Dockingstation über die kapazitive, berührungslose Ein-/AusTaste wird die Bluetooth-Verbindung getrennt und der Verstärker sowie die LED ausgeschaltet. So wird störendes Licht oder ein Restrauschen des Verstärkers vermieden – ein Pluspunkt etwa beim Einsatz im Schlafzimmer. Nebenbei senkt das auch den Stromverbrauch. Das Smartphone wird dennoch im Standby-Betrieb geladen. Die Ladeschale des MP 60 BTL ist auch einzeln erhältlich und kann, dank voller Kompatibilität zum Vorgängermodell MP 55, einfach ausgetauscht werden. Asera AG 8303 Bassersdorf Tel. 044 755 50 60 info@asera.ch www.asera.ch

Konzessionsträger Fachkundiger Leiter (eidg. dipl. Elektroinstallateur) per sofort gesucht für ein Pensum 50 –100% im Raum Mittelland Kontakt für Interessenten: ma.bigler@bluewin.ch

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Veranstaltungen und Fachkurse

Veranstaltungen

LED Forum 2015 • 28. 1., Palais Beaulieu, Lausanne www.electrosuisse.ch Maintenance Schweiz 2015 • 11./12. 2., Messe Zürich www.easyfairs.com/maintenance-schweiz2015 Haustech-Planertag • 24. 2., Zürich Kongresshaus www.haustech-planertag.ch Netzimpuls ´15 • 12./13. 3., Luzern www.electrosuisse.ch

Recycling-Technik • 6./7. 5., Basel www.easyfairs.com/recyclingbasel

Powertage • 31. 5.–2. 6.2016, Messe Zürich www.powertage.ch

Intersolar • 10.–12. 6., München www.intersolar.de

Sindex 2016 • 6.–8. 9. 2016, BernExpo www.sindex.ch

Kongress des Schweizer Forums Elektromobilität • 16./17. 6., Bern www.forum-elektromobilitaet.ch

Security Essen • 27.–30. 9. 2016, Essen www.security-essen.de

Bauen & Modernisieren • 3.–6. 9., Messe Zürich www.bauen-modernisieren.ch

CRB (Zentralstelle für Baurationalisierung) • 16. 4., Starterkit NPK (13.30–17 Uhr)

Nationale Photovoltaik-Tagung • 16./17. 3., Basel www.swissolar.ch/pv2015

ineltec 2015 • 8.–11. 9. www.ineltec.ch

Cleanteccity • 17.–19. 3., BernExpo www.cleanteccity.ch

LED professional Symposium + Expo (LpS 2015) • 22.–24. 9., Bregenz www.LpS2015.com

Smart Home – Intelligentes Wohnen • 19. 3., Spreitenbach www.electrosuisse.ch eltefa – Fachmesse für Elektrotechnik und Elektronik • 18.–20. 3., Messe Stuttgart www.messestuttgart.de/eltefa EMV – Fachmesse Elektromagnetische Verträglichkeit • 24.–26. 3., Stuttgart www.e-emv.com

Sicherheit 2015 • 10.–13. 11., Sicherheit, Messe Zürich www.sicherheit-messe.ch Bau + Energie Messe • 26.–29. 11., Bern www.minergie-expo.ch Swissbau 2016 • 19.–23. 1., Messe Basel www.swissbau.ch

• 6, 19. 5. Kostenmanagement für Bauleiter mit eBKP-H www.crb.ch, schulung@crb.ch

Berner Fachhochschule • 5. 3., 11. 6., 2. 11. , Seminar Telekommunikation (3 Tage), Burgdorf Ti.bfh.ch/s-telecom

BauHolzEnergie • 15./16. 4., 10./11. 9., Planungsseminare Minergie-P, St. Gallen/Bern www.bauholzenergie.ch

Electrosuisse Kurse Januar/Februar 2015 • 28. 1., LED Forum

EMV 2015 – Anwenderorientiertes Wissensforum

Zur EMV 2015 (24.-26.3.) auf dem Messegelände ICS Stuttgart werden auf einer Fläche von 3600 m2 über 100 internationale Aussteller erwartet. Beteiligte Unternehmen der Vorveranstal-

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tungen loben besonders die Qualität der Fachgespräche und schätzen die fortsetzbaren Geschäftskontakte als hoch ein. Die Veranstaltung zieht vor allem Besucher aus den Bereichen Elektrotechnik, Informationstechnik und Maschinen- und Fahrzeugbau an. Parallel zur Messe wird in Workshops umfassendes EMV-Grundlagenwissen sowie branchenspezifisches Know-how mit vielen Anwendungsbeispielen vermittelt. Auch in Zeiten von erneuerbaren Energien, Smart Grids und E-Mobility spielt die elektromagnetische Verträglichkeit eine zentrale Rolle. Allen diesen neuen Themen ist gemeinsam, dass sie unterschiedliche

Systeme mit sehr verschiedenen Aufgaben miteinander in Beziehung setzen. Die Herausforderung ist es nun, die elektromagnetische Verträglichkeit aller beteiligten Systeme weiterhin zu gewährleisten. Das Workshopprogramm der EMV 2015 ist unter dem nachstehenden Link ersichtlich. Die Kombination aus Fachmesse und Workshops bringt optimale Synergieeffekte für alle Beteiligten. Die EMV hat sich über 26 Jahre zu Europas bedeutendstem Wissensforum entwickelt und hat als jährlicher Branchentreffpunkt einen hohen Stellenwert. www.e-emv.com


Feller AG, Horgen • 29. 1., 20. 3., 6. 5., 1. 7., 22. 9., 12. 11., KNX Einsteiger

• 11. 2., Instandhaltung und Prüfung elektrischer Geräte

• 24. 3., 21. 5., 2. 7., 24. 9., 10. 11., KNX Planer

• 23./24./25. 2. + 10./11./12. 3., Betriebselektrikerbewilligung nach Art. 13 NIV – Prüfungsvorbereitung

• 29. 1–4. 2., 19.–25. 3., 4.–10. 6., 20.–26. 8., 22.–28. 10., 30. 11.–4. 12., KNX Grundkurs (5 Tage)

• 23. 2. + 5. 3., Arbeiten unter Spannung – Installationen – Grundkurs

• 9.–13. 2., 22.–26. 6., 17.–23. 9., 2.–6. 11., KNX Aufbaukurs (5 Tage) ausbildung.feller.ch

• 24. 2., Stücknachweis – Schaltgerätekombinationen • 24. 2. + 12./13. 3., Schaltberechtigung – Grundkurs • 26. 2., NIN 2015 www.electrosuisse.ch, weiterbildung@electrosuisse.ch

Elektro-Material AG • 10., 17. 3., DigitalStrom Workshop • 5., 26. 3., Ecowin • 11./12. 3., Siemens LOGO! (für Fortgeschrittene) www.elektro-material.ch

Energie-cluster • 28. 1., 4. 2., 4. 9., 16. 9., 4. 11., 18. 11., Plusenergie-Gebäude • 2. 3., LED Strassenbeleuchtung www.energie-cluster.ch

Energie-Apéros • 29. 1., Die zukünftige Energielandschaft • 12. 2, 3. 3., 25. 3., 22. 4., 29. 4., 6. 5., Gebäudemodernisierung – Wie saniere ich mein Haus? • 26. 2., Plusenergie-Gebäude mit dem Gebäudeausweis der Kantone GEAK – Realisierte Beispiele, Förderung Kanton Bern • 10. 3., Dezentrale Energie-Produktion, Energieeffizienz – Neue Aufgaben für Investoren und Energieversorger • 12. 3., Dezentrale Energieproduktion erfordert neue Lösungen – Anforderungen und Lösungen für die Netzstabilität, thermische und elektrische Speicher • 1. 4., Zukunftsfähige Gebäudetechnik und Gebäudehülle • 12. 5., Moderne Energieerzeugung im Gebäude www.energie-cluster.ch

GNI Generalversammlung 7. 5. www.g-n-i.ch

• LonMark Schweiz • 2. 6./12. 11. LON-Grundlagenkurs • 11. 6./8. 10., LON-Refresherkurs • 15.–19. 6., 19.–23. 10., Systemintegratorenkurs www.lonmark.ch

• 8.–28. 5. 2016 Gebäudeautomatiker (Infoveranstaltung 19.2.) • 20. 8.–30. 6. 2016, Elektro-Teamleiter • 23. 3–30. 6. 2016, Projektleiter Sicherheitssysteme Sicherheit • 23. 3.–30. 6. 2016, Projektleiter Sicherheitssysteme Feuer www.stfw.ch/kursangebote

Schweizer Lichtgesellschaft SLG • Lichtplaner SLG 1: Modul 1: 7./8. 8., Modul 2: 28./29. 8., Modul 3: 18./19. 9. Prüfung: 16.10. • Lichtplaner SLG 2: Modul 1: 11./12. 9., Modul 2: 9./10. 10., Modul 3: 30./31. 10. Prüfung: 27. 11. www.slg.ch

Swissolar • 7. 5., Solarstrom Basis Elektro (2 Tage für Elektroplaner, -installateure) • 19. 6., Praxis & Messmethodik bei Photovoltaik-Anlagen

Otto Fischer AG • 2. 2., Workshop DigitalStrom Basic

• 30. 1., 6. 3., 18. 6., Blitz- und Überspannungsschutz bei Photovoltaik-Anlagen

• 25. 2., Workshop Siemens LOGO! 8 Basic

• 7.5.//20.8. Solarstrom Planung (4 Tage, für Gebäude- und Elektrotechniker) www.solarevent.ch

• 12. 3., Workshop Siemens LOGO! 8 Advanced www.ottofischer.ch/events

René Koch AG • 6. 2., 20. 3., 6. 5., 12. 6., 18. 9., 19. 11., Moderne Türkommunikation TC:Bus www.kochag.ch

STFW Winterthur • 16. 3.–4. 12., Eidg. Dipl. Elektroinstallateur • 13. 10–30. 9. 2018, Dipl. Techniker HF, Kommunikationstechnik (Infoveranstaltung 30. 3.) • 14.10.–30. 9. 2018, Dipl. Techniker HF, Elektrotechnik (Infoveranstaltung 3. 3.) • 19. 8.–2. 3. 2016, Vorbereitungskurs zur Praxisprüfung Art. 8 NIV • 9. 3.–4. 9., 15. 6.–27. 11., 9. 11.–22. 4. 2016, Telematik-Spezialist VSEI/STFW • 22. 8.–5.2016, Projektleiter Gebäudetechnik (Infoveranstaltung 26.2.)

Vereon AG • 4. 2.,Energierecht Schweiz – Update 2015 www.vereon.ch/ime

VSEI-Seminare • 10., 26. 3., Der Servicemonteur als Wettbewerbsvorteil • 11. 3., 1. 9., Blitzschutzseminar • 5. 5., Elektroinstallationen in explosionsgefährdeten Bereichen • 3./4.10.2. NPK – Was ist neu 2015 • 3. 3., 21. 4., 20.5., NPK-Basis • 17. 3., 6. 5., 24. 6., NPK-Anwender • 21. 4., 22. 9., Ausmass nach NPK • 3. 6., 1. 7., 1.10. ,29. 10., 5.11. Asbest www.vsei.ch (Seminare, Technik)

Aktuelle Veranstaltungshinweise unter «Agenda» und«Veranstaltungen» auf www.elektrotechnik.ch

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Veranstaltungen

• 4./5. 2., Bewilligung für Installationsarbeiten an besonderen Anlagen Art. 14 NIV – Prüfungsvorbereitung


Veranstaltungen

Haustech-Planertag: Lösungen für die Gebäudetechnik

Der Umbau der Schweizer Energiewirtschaft ist in vollem Gange: Die Energiewende ist aufgegleist. Doch die Umsetzung steht noch an und es bleibt auf allen Ebenen eine Menge zu tun. Die Politik muss Wege finden, um die Sanierung des bestehenden Gebäudeparks voranzutreiben, die Energieunternehmen müssen neue Märkte erschlies-

sen und die Baubranche muss immer komplexere Gebäude und Quartiere realisieren. Die Transformation zu einer «neuen» Energieversorgung wird eine historische Aufgabe sein. Der Gebäudetechnik kommt eine Schlüsselrolle zu, was nun auch die Politik erkannt hat: In den neuen Mustervorschriften der Kantone im Energie-

bereich (MuKEn), die im ersten Halbjahr 2015 zuhanden der Kantone verabschiedet werden, finden erstmals die Themen Gebäudeautomation und Betriebsoptimierung Platz. Die zuständige Kommission im Nationalrat plant zudem im Rahmen der Ausarbeitung der Energiestrategie 2050 eine Aufwertung der Gebäudetechnik. Die Branche ist gefordert und muss Wege aufzeigen, wie das moderne Gebäude intelligent mit Energie umgehen kann, ohne dass der Komfort darunter leidet. Der wesentliche Hebel dazu ist die Energieeffizienz. Neben der Wirtschaft arbeiten Hochschulen und Forschungsstätten an Konzepten und Lösungen, wie die effiziente Zukunft umsetzbar ist. Wohin der Weg führen könnte, erläutert eine grosse Zahl von Fachexperten aus Politik, Wirtschaft, Forschung und Lehre mit ihren Referaten am Haustech-Planertag vom 24. Februar im Kongresshaus Zürich. Der Anlass informiert über den aktuellen Stand der Technik und gibt einen Ausblick auf mögliche neue Entwicklungen. www.haustech-planertag.ch

Kurs: Der Servicemonteur als Wettbewerbsvorteil «Kein anderer kann dir besser einen Job garantieren als ein zufriedener Kunde», unterstrich Kursleiter Roland Andrey, Creogo AG, zu Beginn des VSEI-Kurses «Der Servicemonteur als Wettbewerbsvorteil». Die Teilnehmer erwartete ein äusserst intensiver Kurstag mit Gruppenarbeiten. «Welche Faktoren machen Sie künftig für Ihren Kunden erfolgreich?» war eine der Fragen, die zuerst in den Gruppen und danach im Plenum diskutiert wurden. Bemerkenswert: Roland Andrey und sein Mitarbeiter Thomas Aebi kamen ganz ohne Laptop und Beamer aus, alles wurde am Flipchart erarbeitet und erklärt. Ergänzt durch einfache, aber effektvolle Hilfen wie beispielsweise einen Doppelmeter. Die Teilnehmer tauschten positive Erfahrungen unter sich aus, beispielsweise wie das Servicegeschäft in anderen Firmen unterschiedlicher Grösse und Ausrichtung abgewickelt wird. Die vermeintlich einfache Frage «Warum kaufen Kunden» führte zu tiefgehenden Diskussionen und auch Antworten, die im Berufsalltag sofort umgesetzt werden können. Auch weitere Themen wie

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Angeregte Diskussionen und Antworten für den Berufsalltag am Kurs «Der Servicemonteur als Wettbewerbsvorteil».

Kundenorientierung, Gesprächseröffnung, Argumentation und das Erkennen von Einwänden sorgten für interessante Erkenntnisse. «Die äusserst aktive Gestaltung des Kurses hat sehr zum Denken angeregt,» meinte ein Teilnehmer zusammenfassend. Das Kursziel, sich im Markt als kompetenter Partner zu präsentieren und Mitarbeiter diesbezüglich zu fördern, sei erreicht worden.

Aufgrund der grossen Nachfrage findet der nächste Kurs «Der Servicemonteur als Wettbewerbsvorteil» bereits wieder am 10. März 2015 in BernSchönbühl und am 26. März an der STFW in Winterthur statt. (Erich Schwaninger, Leiter Berufsbildung VSEI) www.vsei.ch (Seminare, Technik)


ISSN 1015-3926 66. Jahrgang 2015 Auflage und Verbreitung (WEMF/SW-Beglaubigung 2014) Druckauflage 7000 Ex.*, Total verbreitete Auflage 6723 Ex., davon verkauft 3290 Ex. * inkl. Probe- und Werbeexemplare, Veranstaltungen und Messen Kontakt Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch Herausgeberin AZ Fachverlage AG Neumattstrasse 1 5001 Aarau Tel. +41 (0)58 200 56 50, Fax +41 (0)58 200 56 51 Geschäftsführer Roland Kühne Leiterin Zeitschriften Ratna Irzan Redaktion Elektrotechnik, Neumattstrasse 1, Postfach, CH-5001 Aarau redaktion@elektrotechnik.ch Chefredaktor Hansjörg Wigger, Tel. +41 (0)58 200 56 34 Redaktor Raymond Kleger, Tel. +41 (0)52 765 22 15 Ständige redaktionelle Mitarbeiter: Rico De Boni, David Keller, Pius Nauer, Hans R. Ris, Marcel Schöb, Erich Schwaninger, Rüdiger Sellin COPYRIGHT Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Produkte und Highlights sind kostenpflichtig. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Leitung Werbemarkt Jürg Rykart, Tel. +41 (0)58 200 56 04 Anzeigenleitung André Fluri, Tel. +41 (0)58 200 56 27 Sachbearbeitung Verena Müller, Tel +41 (0) 58 200 56 42 Leitung Lesemarkt/Online Valentin Kälin Abo-Angebote und -Bestellung: www.fachtitel.ch, abo@elektrotechnik.ch, Tel. +41 (0)58 200 55 68 Preise Jahresabo Fr. 129.–, 2-Jahres-Abo Fr. 228.– (inkl. 2,5% MwSt.) Layout/Produktion Toni Zürcher, AZ Fachverlage AG, 5001 Aarau Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner CEO: Axel Wüstmann www.azmedien.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB: AZ Anzeiger AG, AZ Fachverlage AG, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Vertriebs AG, AZ Zeitungen AG, Belcom AG, Dietschi AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, Vogt-Schild Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG

Monatsausgabe ET 2/15 25. 2. 15

Anzeigenschluss 2. 2. 15

Redaktionsschluss 22. 1. 15

ET 3/15 25. 3. 15

Anzeigenschluss 2. 3. 15

Redaktionsschluss 19. 2. 15

Arocom AG 3 Asera AG 67 AWAG Elektrotechnik AG 42 AZ Fachverlage AG US 2 Brelag Systems GmbH US 4 Camille Bauer Metrawatt 16 Drahtex AG 22, 26 easyFairs Switzerland 43 EDANIS Elektronik AG 37 EEV 66 Electrosuisse 53, 55 Elko-Systeme AG 66 Esylux Swiss AG 5 Feller AG 67 Fischer Otto AG US 3 Flextron AG 34 Hans K. Schibli AG 35 HS Technics AG 7 iBricks Solutions GmbH 4, 40 Innoxel System AG 39 Isatel Electronic AG 28 Kellenberger + Huber AG 67 Mesago Messemanagement 43 Osram AG 33 Oxpro AG 61

reichelt elektronik BMP Siemens Schweiz AG Sintrel Electronic AG STF Theben HTS AG Zentrum für berufliche Weiterbildung

Stellenmarkt

9 51 13 29 21, 65 2, 31 59

67

Titelseite iBricks Solutions GmbH

Im Text erwähnte Firmen Alpiq InTec Management AG 18 Bartenbach LichtLabor GmbH 17 Beckhoff Automation AG 32 Bundesamt für Energie 18, 42 CSEM SA 42 Dätwyler Cabling Solutions 49 Dehn + Söhne 58 digitalSTROM AG 5 Drahtex AG 20 EES Jäggi-Bigler AG 42 Electrosuisse 9, 50 EAZ 10, 58 Erdöl-Vereinigung 8 Ericsson AG 45 ESTI 12, 52, 55, 60 ETH Zürich 18 Feller AG 10 Fischer Otto AG 10 Genossenschaft Elektra 42 GNI 8 Hefti. Hess. Martignoni 9 Hightech Zentrum Aargau 5 Hochschule Luzern 18 Hochschule Rapperswil 7 IBZ, Schulen für Technik und Informatik AG 10 Innoxel System AG 38

Isatel Electronic AG 20 Mesago Messe Frankfurt 66 Neurobat AG 5 Osram AG 17 Philips AG 17 Plica AG 10 Pricewaterhouse Coopers 9 Reichle & De-Massari AG 10, 45 Schneider Electric Schweiz 10 Schweizer Jugendherbergen 18 SLG 17 Siemens AG 44 Siemens Schweiz AG 11, 14 Sintrel Electronic AG 20 SUPSI 18 Suva 64 Swisscom (Schweiz) AG 18 Swissolar 6, 42 TNC Consulting AG 8 VSEI 68 VSE 42 Wago Contact SA 10 Zumtobel Licht AG 10

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Impressum

Unsere Inserenten

Impressum


Themenvorschau Vorschau

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2 Ein Versuch LED-Spots zu dimmen Zwei ganze Tage sassen die Redaktoren im Testlabor. 10 Spots (GU10 230 V), als dimmbar ausgewiesene LED-Leuchtmittel, wurden mit fünf verschiedenen Dimmern gepaart um herauszufinden, wie weit die Versprechen der Hersteller reichen. Die gute Botschaft vorweg, es gibt gute dimmbare LED-Spots, mit denen sich, zusammen mit dem richtigen Dimmer, der Lichtstrom in weiten Grenzen regulieren lässt (Bild 1). Risiken im Umgang mit Elektrizität In den Unfallbeispielen zur Statistik der Elektrounfälle kommt das Eidgenössische Starkstrominspektorat (ESTI) häufig zum Schluss, dass die persönliche Schutzausrüstung (PSA) das Schlimmste verhindert hätte, wenn der Verunfallte sie getragen hätte. Warum bleibt die PSA im Alltag immer wieder mal im Schrank, obwohl sie getragen werden sollte? Fünf Exponenten aus der Branche diskutieren die PSA in ET 2 (Bild 2).

(Bild: Suva)

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Tiefere Kosten und einfachere Abläufe dank Wireless LAN Controller Ein WLANBetreiber hat ein grosses Interesse, mehrere Standorte zentral managen zu können. Dadurch lassen sich Zugänge und WLANZonen einheitlich verwalten und die Sicherheitsrichtlinien von einer Stelle aus umsetzen. Ein WLAN-Controller leistet dabei gute Dienste, besonders bei einer Vielzahl von Standorten. Frequenzumrichter als Energiesparer Bei vielen Antrieben wird heute noch mit fixer Drehzahl gearbeitet, obwohl die meiste Zeit über eine abgesenkte Drehzahl durchaus genügen würde. Vor allem bei Lüftungsanlagen und Pumpen liesse sich viel Energie einsparen, wenn diese nicht mit voller Drehzahl laufen. Drehzahlgeregelte Antriebe sind zwar in der Anschaffung teurer, doch ist teilweise eine Amortisation in wenigen Jahren möglich. Frequenzumrichter (FU) erlauben die Drehzahl von preisgünstigen Asynchronmotoren stufenlos zu regeln und laufen trotzdem mit vollem Nennmoment hoch (Bild 3).

(Bild: ABB)

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