Et 04 2015 low gesamt

Page 1

Heft 4 | April 2015 WWW.ELEKTROTECHNIK.CH ELEKTROTECHNIK INFORMATIONS- UND KOMMUNIKATIONSTECHNIK GEBÄUDETECHNIK

6 26

Aktuell: Einblicke in die Stromversorgung

38

Hohe Flexibilität dank SDNs

Lüftungstechnik für Elektriker

44

NIN-Know-how, Leserfragen Teil 110



Editorial

ET-Wettbewerb April 2015

Wachstumsmarkt Sonnenenergie Liebe Leserin, lieber Leser Laut der internationalen Energieagentur IEA ist Elektrizität die am schnellsten wachsende Endenergieform. Durch Kosteneinsparungen und Förderungsmassnahmen seien erneuerbare Energien für fast die Hälfte der Zunahme der gesamten Stromerzeugung bis 2040 verantwortlich. Auf die Solarenergie entfallen weltweit rund 18 Prozent des Wachstums, hinter der Windkraft (34 %) und der Wasserkraft 30 %). Im letzten Jahr ist die Photovoltaik weltweit rund 10 Prozent auf über 40 000 MW gewachsen. Der grösste Teil installierter Photovoltaikanlagen weltweit befinden sich immer noch in Europa. Die führenden Länder wie Deutschland, Italien und Griechenland produzieren damit deutlich über fünf Prozent des jährlichen Stromverbrauchs. Auch die Schweiz hat in den vergangenen zwei Jahren über 300 MW Leistung zugebaut und erreicht nun insgesamt über 1000 MW, was etwa der Leistung des Kernkraftwerks Gösgen entspricht und rund 1,5 % des Strombedarfs abdeckt. Die Schweiz ist damit in einer beachtlichen Kategorie angelangt: der Solarzubau erreicht pro Jahr und Person rund 40 W, was derzeit nur von Japan übertroffen wird (60 W). Auch hat laut Branchenverband Swissolar die schweizerische Photovoltaik-Branche mit 6000 Arbeitsplätzen und einem Jahresumsatz von 1 Milliarde Franken nunmehr eine wichtige wirtschaftliche Bedeutung erreicht. Die Preise für Solarstrom sind seit 2009 um rund 70 Prozent deutlich gefallen und die Leistungsfähigkeit und Anwendungsmöglichkeiten der neusten Solarmodule haben weiter zugenommen. Mit farbigen und sogar weissen Solarmodulen wird deren Integration in die Fassade architektonisch als auch wirtschaftlich interessanter. Auch die Möglichkeit, den auf dem Dach erzeugten Strom selber zu nutzen oder zu speichern ist für kleinere Produzenten attraktiver geworden. Sie zahlen keine Netzgebühren und können ihren Betrieb/Verbrauch lokal optimieren. Mehr Informationen zu Plug & Play und fassadenintegrierten Photovoltaikanlagen finden Sie in dieser Ausgabe auf den Seiten 16 bis 18 und 30.

Nennen Sie zwei Kapitel aus dem neusten Solarkatalog von Otto Fischer AG • Blitz- und Überspannungsschutz • Montagesysteme • Speichersysteme

Geben Sie Ihre Antworten auf der ET-Website www.elektrotechnik.ch (Rubrik Wettbewerb) ein und gewinnen Sie je 2 von 10 Freikarten in ein Pathé-Kino, Film nach Wahl, im Wert von je 39 Franken (2 x 19.50 regulärer Eintritt). «PlusEnergieBauten» und «Photovoltaik» waren die richtigen Antworten zur Wettbewerbsfrage in ET 3/2015 (siehe Artikel Seite 5 in ET 3/2015). Die folgenden drei Gewinner/-innen haben je zwei Früchteboxen à 6,5 kg im Wert von je 89 Franken gewonnen: Herr David Frei, 8444 Henggart Frau Eva Graf, 9450 Altstätten Frau Rahel Sigg, 8475 Ossingen

Hansjörg Wigger, Chefredaktor Elektrotechnik 4/15 | 1



l Aktuel

6 Einblicke in die Stromversorgungen Für Industriesteuerungen, Gebäude- und Raumautomationssysteme, werden Netzteile mit 24 VDC, bei KNX 30 VDC gebraucht. Zur Hauptsache sind es Stromversorgungen für Hutschienen, aber auch solche für Kleinverteiler. Vermehrt sind auch solche mit Batteriepufferung gefragt, weil ohne Stromversorgung bei der heutigen Technik nichts mehr funktioniert.

Inhalt Editorial 1 Wachstumsmarkt Sonnenenergie

Installations- und Gebäudetechnik 19 Gebäudeautomationssystem

Focus 5 Herausforderung Licht dimmen; Twiline packts

Aktuell 6 Einblicke in die Stromversorgung: 24-V- und KNXBus-Stromversorgungen

Wirtschaft und Verbände 12 Haushaltsgeräte-Fachhandel trotz starkem Franken optimistisch

13 Technologienetzwerk präsentiert vertikale Integration von Daten

14 Klare Leistungsverzeichnisse: Ein echter Mehrwert für alle

16 Plug-&-Play-Photovoltaikanlagen 18 13. Nationale Photovoltaiktagung

NOXnet

20 Dynamische USV-Anlage im Spital Muri

22 Systemablösung Gebäudeautomation: Chance zur Effizienzsteigerung

25 Micro Browser Web Panel von Saia-Burgess Controls AG

26 Lüftungstechnik für den Elektriker 29 Bewegungsmelder theMova 30 Gebäudeintegrierte Photovoltaik: Schlau kombinieren und Energie ernten

32 Vernetze Bewegungsmelder von Edanis


26 Lüftungstechnik

50 Brandschutzschalter

Heutige Kleinraumventilatoren verfügen über hohe Druckleistungen bei gleichzeitig niedrigen Geräuschwerten. Moderne Ventilatoren verbrauchen dabei 30 Prozent weniger Energie als ältere Geräte.

Schutzeinrichtungen in Niederspannungsinstallationen bestehen im Idealfall aus drei Komponenten, die einen ausreichenden Schutz vor Überstrom, Fehlerstrom und einem Brand gewährleisten.

Inhalt Informations- und Kommunikationstechnik 33 R & M wächst in 2014 deutlich 33 Top-Apps dominieren den mobilen Datenverkehr

34 High Definition Base T: Der praxisnahe Übertragungsstandard

38 Hohe Flexibilität dank SDNs

Aus- und Weiterbildung 43 Der neue Solarkatalog 2015 von Otto Fischer

43 Buchtipp: Planungshilfen Lüftungstechnik

44 NIN-Know-how: Fragen und Antworten Teil 110

50 Fokus Elektrosicherheit: Schutz vor elektrisch gezündeten Bränden

Service 53 57 61 63

Produktanzeigen Veranstaltungen Veranstaltungskalender Themenvorschau

4 | Elektrotechnik 4/15

ZUR TITELSEITE

LED-Strahlerserie für jeden Bereich HS Technics AG in Dietikon ist seit sieben Jahren Ihr Spezialist für LEDTechnik. LED punktet mit überragender Energieeffizienz, langer Lebensdauer und vielfältigen Anwendungen. Für unsere Kunden analysieren, entwickeln, projektieren und realisieren wir LED-Beleuchtungskonzepte nach Ihren Bedürfnissen. Die Neoaccent LED-Strahlerserie von Toshiba setzt neue Akzente für die Shop-Beleuchtung: kraftvoll, effizient, flexibel. Selten war es so einfach, mit LED eine punktgenaue und hochwertige Akzentbeleuchtung in modernen Verkaufsräumen zu erzielen. Durch ihre durchgängige, dynamische Designsprache lassen sich die unterschiedlichen Lösungen der Serie dabei nicht nur perfekt in jede Architektur integrieren, sondern auch untereinander flexibel kombinieren. Die speziell ausgelegte Gehäuseform ermöglicht eine rein passive Kühlung der leistungsstarken LED-Module, und bleibt dennoch sehr kompakt.

Ob Tracklights, Extractables oder Batteries: Hochwertige Kunststofflinsen sorgen für äusserst präzise Lichtverteilungen und starke Akzente. Mit brillanter Lichtqualität setzen die Neoaccent LED-Strahler so echte Highlights – und jeden Shop und jedes Produkt perfekt in Szene. Der Lichtkopf, welcher in allen Neoaccent Typen zum Einsatz kommt, gibt es in zwei verschiedenen Stärken, 1700 Lumen bei 22 Watt und 2600 Lumen bei 32 Watt. Erhältlich in Lichtfarbe 3000K oder 4000K, sowie den verschiedenen Abstrahlwinkeln 15°/25°/35°. Für detaillierte Auskünfte und eine persönliche Beratung sind wir gerne für Sie da.

HS Technics AG Lerzenstrasse 21 8953 Dietikon Telefon 044 744 60 30 info@hsag.ch www.hsag.ch


Herausforderung Licht dimmen; Twiline packts Die Glühbirne ist tot, die Lichtregelung lebt weiter … und wird immer anspruchsvoller. Die Unterscheidung Anschnitt- und Abschnittdimmer war einmal die Herausforderung, da beginnt heute die Kunst des Dimmens erst so richtig. Die Beleuchtungstechnik ist in Bewegung. Fortschritte in lichttechnischer und energetischer Optimierung folgen in kurzen Abständen. Es gilt, laufend Lösungen zu finden, um bei der Ansteuerung immer auf Augenhöhe zu bleiben. Wie regeln? Diese Entwicklung fordert von der Gebäudesystemtechnik eine hohe Kompetenz in der Regelung. Grundsätzlich landet der Planer fast immer bei • Leistungsdimmer • 0-10V-Leitspannung • DALI-Bus

Doch auch hier lauern Stolperfallen: Leistungsdimmer: • An- oder Abschnitt • Dimmcharakteristik für Halogen, Energiesparlampe, LED • Mindestlast muss gegen Null gehen Leitspannung: • Passiv 0–10 V • Aktiv 1–10 V • Mit/ohne Wegschalten der Versorgung beim Ausschalten DALI: • Sicheres Erkennen der Teilnehmer • Einfache Gruppenzuordnung • Einfache Parametrierung und Störungsanalyse

Alle diese Punkte sollten möglichst in der Planungsphase geklärt werden. Wir alle wissen, dass dies nicht möglich ist. Darum sind wir auf die Flexibilität der Steuerung angewiesen. Twiline-Regler Der Twiline-Leistungsdimmer xBA-D4-V bietet eine Automatikfunktion, kann aber auf ESL und LED mit An- und Abschnitt eingestellt werden. Mit einer Mindestlast von lediglich einem Watt deckt er das benötigte Spektrum ab. Das 0-10V-Modul xBAD2EVG-V arbeitet mit Leitspannung aktiv oder passiv und stellt zum Wegschalten einen automatisch mitlaufenden Relaiskontakt zur Verfügung. Das neue DALI-Gateway xBG-DAV mit Display und Jog-Rad unterstützt Inbetriebnahme und Störungssuche mit vielen, einfach abrufbaren Zusatzfunktionen und Informationen, sodass auch eine DALI-Anlage in kurzer Zeit fehlerfrei läuft. Programmierung Die Ansteuerung der Lampengruppe wird in der Twiline-Zentrale unabhängig vom Typ des Reglers programmiert. Somit können die Funktionen und Szenen bereits in einem frühen Stadium fertig definiert und ausprogrammiert werden. Falls eine Endstufe bei der Inbetriebnahme umdefiniert werden muss, hat das keinen Einfluss auf die Logik. Bei einem späteren Lampentausch muss allenfalls der Regler ausgewechselt werden, die Software wird hingegen nicht tangiert.

Fazit Die Anforderungen an den Elektroplaner und an den Elektroinstallateur sind hoch. Die Information, welche Art von Leuchtmittel eingesetzt wird, kommt spät. Entscheidend ist, dass das eingesetzte System mit allen Varianten problemlos umgehen kann. Nur damit ist Planungssicherheit in der Grundausrüstung möglich. Twiline bietet hier die volle Flexibilität und damit Planungssicherheit zu vertretbaren Preisen.

W. Wahli AG 3018 Bern Tel. 031 996 13 33 info@wahli.com www.twiline.ch

Elektrotechnik 4/15 | 5

Focus

Dimmen immer anspruchsvoller


Aktuell

Vertiefte Einblicke in die Technik der Stromversorgungen

24-V- und KNX-BusStromversorgungen Für Industriesteuerungen, Gebäude- und Raumautomationssysteme, werden Netzteile mit 24 VDC, bei KNX 30 VDC gebraucht. Zur Hauptsache sind es Stromversorgungen für Hutschienen aber auch solche für Kleinverteiler. Vermehrt sind auch solche mit Batteriepufferung gefragt, weil ohne Stromversorgung bei der heutigen Technik nichts mehr funktioniert. Raymond Kleger Bei Industriesteuerungen kommt zur Hauptsache als Speisespannung 24 VDC zur Anwendung. Auch bei Gebäude- und Raumautomationssystemen liegt die Versorgungsspannung bei 24...30 VDC. Der Grund für die Kleinspannung ist schnell gefunden: Der Einsatz von Betriebsmitteln, seien dies Sensoren oder Aktoren, ist viel ungefährlicher mit Kleinspannung, und Geräte lassen sich kleiner und günstiger aufbauen. Noch vor 10 Jahren kamen ungeregelte Stromversorgungen mit 50-HzNetztransformator zum Einsatz, heute sind diese kaum noch im Verkauf zu finden. Primär getaktete Systeme haben die alte Technik fast vollständig verdrängt. Es gibt dafür viele Gründe: Ein Weitbereichseingang, beispielsweise von 85…265 VAC mit 50 Hz oder 60 Hz ist realisierbar und somit ist eine Anlage auf dem gesamten Weltmarkt einsetzbar (siehe Bild 1). Zudem ist die Ausgangsspannung geregelt, es besteht auch eine aktive Laststrombegrenzung, die Geräte sind somit einfach vor Kurzschluss und Überlast zu schützen. Primär getaktete Netzteile sind auch deutlich kleiner und leichter als Typen mit 50-HzNetztransformator. Primär getaktete Netzteile können auch mehrere Perioden Spannungsausfall überbrücken. Primär getaktete Netzteile Bei einem primär getakteten Netzteil führt die Eingangsspannung über ein Netzfilter, bei Leistungen ab zirka

6 | Elektrotechnik 4/15

70…1000 W (gemäss EN61000-3-2) auch über eine aktive mit Halbleitern bestückte PFC-Stufe (PFC: Power Factor Correction). Die PFC-Stufe ist notwendig, weil sonst der Netzstrom extrem nichtsinusförmig ist. Bild 2 zeigt

ein ganz einfaches, primär getaktetes Netzteil ohne PFC-Schaltung. Die Netzspannung führt über ein kleines Filter mit integriertem Überspannungsschutz direkt auf den Grätzgleichrichter. Am Ausgang des Grätzgleichrichters liegt der Elektrolyt-Speicherkondensator. Es kommt also kein 50-Hz-Trafo zum Einsatz, sondern ein Hochfrequenz-Transformator, der mit 40…200 kHz arbeitet. Die Transformator- und Ausgangskondensator-Grössen hängen direkt von der Frequenz ab; je höher die Frequenz, desto kleiner die Bauteile.

1

Moderne 24-VDC-Schaltnetzteile, die mit 90...240 VAC eine stabile Lastspannung liefern.

2

Primär getaktetes Schaltnetzteil, Einsatz bis etwa 20 W.


Firma

ABB www.abb.ch

CP-Reihe 10…960 W 1-phasig 90...264 VAC 3-phasig 340…575 VAC Ausgangsspannung 22.5…28.5 VDC Leistungsbereich 10…960 W Kurzzeitige bis 50 % Überlastfähigkeit Wirkungsgrad Voll- bis 93 % last und 50 % Auslastung Temperaturbereich –40 °C…70 °C Typ Gerät Leistung … W Eingangsspannung

Einschaltstrom Aktive Begrenzung Anzeigen an Front

EHS www.ehs.ch

Exista AG www.exista.ch (Mean Well) SDR-240-24

Intronic www.intronic.ch

88 ~ 264 VAC 124 ~ 370 VDC

1 Ph. / 2 Ph. / 3 Ph.

24 oder 48 VDC 240 W bis 50 %

5 bis 48 VDC 10–960 W bis 50 %

bis 93%

bis 94 %

–20 °C bis 50 °C

–25 °C +70 °C mit Derating bis 70 °C Ja

RPL Serie 30-960 W 1-phasig 85...264 VAC 3-phasig 340...575 VAC 12, 24 oder 48 VDC 30–960 W 25 % für 4s

Phoenix Contact www.phoenixcontact.ch QUINTPS/1AC/24DC/40 3 Ph 320…575 VAC 450…800 VDC

Puls Electronic www.pulspower.ch 15–1000 W

Weidmüller www. weidmueller.ch PROeco

1 Ph. und 3 Ph.

1 Ph und 3 Ph

5 bis 72 VDC 15–1000 W bis 50 %

12/24/48 VDC 72–960 W 20 % für 60 sec

bis 94 %

24 VDC 1000 W 45 A / 215 A für 12 ms › 94 %

bis 95 %

bis 94 %

–25 °C bis 70 °C mit Derating Ja

–25 °C bis 70 °C Anlauf bis –40 °C Ja

–25 °C bis +70 °C, Anlauf bis –40 °C Ja

–25 °C...70 °C Derating ab 5 Ja

10–960 W

Ja

Ja

LED-Anzeige DC Ok grün DC low rot

Grüne LED für DC LED grün: DC Ok, Ok LED rot: Strombegrenzung, LED gelb: Gerät am Netz, Ausgangsspannung abgeschaltet Ja Ja

Ja mit LED

Ja durch LED DC-Ok/Boost/Überlast

LED grün – DC-Ok LED rot – Überlast

LED grün – DC-ok LED rot – Überlast/Fehler LED orange – Ilast › 90 % von Inen

Ja, je nach Netzteil

Ja

Ja

Ja

Ja, je nach Netzteil

Ja / Ja

Aktive Lastaufteilung

Ja, 1 potential freier Kontakt bis 5 St.

Fehlermeldung über Ja Transistor/Relais Parallelschaltbar Ja, mit Redundanzmit/ohne Lastaufmodul teilung

Bei 230-VAC-Netzspannung beträgt die Gleichspannung nach dem Grätzgleichrichter rund 320 V. Ein elektronischer Schalter in Form eines Transistors verwandelt die 320 V in RechteckWechselspannung mit einer Frequenz von beispielsweise 150 kHz und führt diese auf die Primärseite des Transformators. Auf der Sekundärseite arbeitet ein Einweggleichrichter mit Glättungskondensator und erzeugt so eine Gleichspannung, die von einer hochfrequenten Wechselspannung kleiner Amplitude überlagert ist. Die Ausgangsspannung wird gemessen, mit einem Sollwert verglichen und die Abweichung wird dem Regler auf der Primärseite über einen Optokoppler gemeldet. Ist die Ausgangsspannung zu tief, wird die Pulsbreite der Gleichspannungsimpulse auf der Primärseite vergrössert, bei zu hoher Ausgangsspannung verkleinert. Die Ausgangsspannung ist somit geregelt bezüglich Schwankungen der Netzspannung und des Laststroms. Schaltnetzteile bringen eine Reihe von Vorteilen: • Eingangsspannung bis zu 85...265 VAC • Ausgangsspannung stabil bei Lastströmen von 0...IN • Wirkungsgrad bis zu 95 Prozent • Dynamik bei Laststromsprüngen ist gut

Nein

• Volumen und Gewicht gering • Bei grossem Kondensator am Eingang (320 V) sind Netzausfälle von mehreren Perioden überbrückbar. Das ist insofern interessant, weil bei Blitzeinschlägen die Netzspannung häufig für 1...5 Perioden ausfällt. Es gibt Geräte, die bis zu einer Sekunde Netzausfall ohne Einsatz einer Batterie überbrücken können – und in diesem Zeitbereich liegen die meisten Spannungsausfälle. Stromversorgungen für Hutschienen Für Industriesteuerungen, aber auch grössere Anlagen in der Gebäudetechnik, werden im Schaltschrank Geräte auf Hutschienen aufgebaut (Bild 1), die Spannung beträgt meistens 24 VDC. In diesem Bereich gibt es unzählige Anbieter von Stromversorgungen. In aller Regel stellt die Stromversorgung ein «single point of failure» dar (einzelne Schwachstelle, die bei Versagen alles lahmlegt). Es ist somit klar, dass die Stromversorgung höchsten Qualitätsansprüchen genügen sollte. In allen Stromversorgungen kommen Elektrolyt-Kondensatoren zum Einsatz und diese haben grundsätzlich eine begrenzte Lebensdauer. Bei höchster Qualität und tiefer Umgebungstemperatur halten diese zwar 10 Jahre Dauerbetrieb durch, doch sind qualitativ hochwertige

Elektrolyt-Kondensatoren teure Bauteile, bei Billiggeräten lässt sich hier sparen. In Tabelle 1 sind 24-V-Stromversorgungen für Hutschienen aufgeführt. Konkret sind die Daten eines Geräts von jeder Firma im Bereich von 100…300 W aufgeführt. Diese Details geben Hinweise zur Qualität des Geräts. Bei grossen Leistungen, in der Regel ab zirka 400 W, gelangen dreiphasige Geräte zum Einsatz. Alle in der Tabelle aufgeführten Geräte arbeiten mit natürlicher Konvektion ohne Ventilator, sie sind leerlaufsicher, kurzschlusssicher, die Isolation prim/sek. beträgt geprüfte 4 kVAC, am Eingang ist ein Überspannungsschutz, die Schutzklasse ist mindestens IP20. Unterschiede bei Schaltnetzteilen Schaltnetzteile verschiedenster Hersteller unterscheiden sich in der Lebenserwartung, dem Wirkungsgrad, der Überbrückungszeit bei Netzausfall, der Höhe kurzzeitiger Überlast, dem maximalen Kurzschlussstrom, der Betriebszustandssignalisierung, der Überspannungsfestigkeit bei der Netzspannung und Dynamik bei der Spannungsregelung. Wird eine grosse Last zugeschaltet, sollte die Ausgangsspannung nicht einbrechen, wird eine grosse Last abgeworfen, sollte kein Überspannungspuls

Elektrotechnik 4/15 | 7

Aktuell

Tabelle 1: 24-V-Stromversorgungen für Hutschienen


Aktuell

te 4 kVAC, am Eingang ist ein Überspannungsschutz, die Schutzklasse ist mindestens IP20.

3 Schaltnetzteile für Kleinverteiler bis 120 W. (Bild: EHS)

entstehen. Hier gibt es frappante Unterschiede bei den verschiedenen Herstellern und es lohnt sich, vor allem bei Industriesteuerungen und Raumautomationssystemen, die über 10 Jahre und mehr funktionieren sollten, der Lebenserwartung des Netzteils grosse Beachtung beizumessen. Renommierte Hersteller setzen beispielsweise nur die besten Elektrolytkondensatoren ein, denn diese sind in Netzteilen immer vorhanden. Es sind die einzigen Bauteile, sofern kein Lüfter vorhanden ist, die klar eine begrenzte Lebenserwartung aufweisen. Das Problem bei Elektrolytkondensatoren liegt darin, dass ihr Elektrolyt austrocknet und dies umso schneller, je höher die Umgebungstemperatur ist. In diesem Zusammenhang kommt einem hohen Wirkungsgrad des Netzteils zusätzliche Bedeutung zu. Wenn wenig Wärme erzeugt wird, ist auch die Temperatur im Gehäuse gerin-

ger und somit hat dies auch einen Einfluss auf die Lebenserwartung. Stromversorgungen für Kleinverteiler Im Wohnungsbereich kommen Kleinverteiler zum Einsatz und keine Schaltschränke. Dies gilt auch bei Gewerbebauten, hier bestehen Unterverteilungen häufig aus Kleinverteilern. Deshalb sollte auch die Stromversorgung im Kleinverteiler aufgebaut werden können (Bild 3). Eine Ausnahme gibt es höchstens dann, wenn die Stromversorgung auch noch über eine 24-V-USV verfügt. Die meisten proprietären Raumautomationssysteme arbeiten mit 24 VDC. Dies gilt nicht für KNX-Systeme. Die Leistungen liegen im Bereich 5…60 W. Alle in Tabelle 2 aufgeführten Geräte arbeiten mit natürlicher Konvektion ohne Ventilator, sind leerlaufsicher, kurzschlusssicher, die Isolation prim/sek. beträgt geprüf-

KNX-Stromversorgung In der Gebäudeautomation dominiert KNX. Als grosser Vorteil wird die verteilte Intelligenz hervorgehoben. Sollte ein Sensor oder Aktor ausfallen, beschränkt sich der Schaden auf wenige nicht mehr funktionstüchtige Geräte. Fällt hingegen bei einem KNX-System die Stromversorgung aus, ist alles tot im betroffenen Versorgungsbereich. Der Zuverlässigkeit der KNX-Stromversorgung kommt deshalb eminente Bedeutung zu. Bei KNX ist die Busleitung zweiadrig. Auf zwei Adern erfolgt sowohl die Stromversorgung aller angeschlossenen Sensoren und Aktoren als auch die Kommunikation. Dies funktioniert nur mit speziellen Stromversorgungen, weil das Überlagern der Bus-signale auf den zwei Leitern eine Drossel am Ausgang des Netzteils bedingt. Die Spannung beträgt auch ungewöhnliche 29…30 VDC, der Strom ist auf 640 mA begrenzt (Bild 4). Es gibt allerdings Anbieter, die das Parallelschalten zweier Geräte erlauben Grundsätzlich beinhalten KNX Spannungsversorgungen eine Drossel. Man kann aber eine separate Drossel dazu verwenden, um mit einer allfällig vorhandenen Zusatzspannung einer KNX Spannungsversorgung eine Hauptlinie einzuspeisen. n. Tabelle 3 zeigt Anbieter für KNX-Stromversorgungen mit

Tabelle 2: 24-V-Stromversorgungen für Kleinverteiler (geregelte Typen) Firma

ABB www.abb.ch

EHS www.ehs.ch

Typ Gerät Eingangsspannung

CP-D Reihe 90…264 VAC

Ausgangsspannung Leistung Ausgang Kurzzeitige Überlastfähigkeit Überspannungsschutz Wirkungsgrad Volllast und 50 % Auslastung Temperaturbereich Einschaltstrom Aktive Begrenzung Anzeigen an Front

Fehlermeldung über Transistor/Relais Parallelschaltbar mit/ohne Lastaufteilung

8 | Elektrotechnik 4/15

12 VDC, 24 VDC 10…100 W 50%

PSM-Serie 90…265 VAC 130…370 VDC 12 VDC, 24 VDC 10–120 W Ja

Phoenix Contact www. phoenixcontact.ch DR-Serie STEP-PS/1AC/24DC/4 85-264 VAC / 120-370 VDC 85…264 VAC 95…250 VDC 5…24 VDC 24 V 15–100 W 60 W 50 %

Weidmüller www. weidmueller.ch INSTA POWER 85...264 VAC / 110...370 VDC 5/12/24/48 VDC 24–48 W Bis 50 %

Ja bis 89 %

Ja, elektronisch 80–93 %

115 %–135 % bis 89 %/

Varistor 87 %

Varistor 75... 80 %

–40 °C…70 °C

–10 °C ....50 °C ohne Derating Nein

–20 °C…60 °C

–25 °C…70 °C

LED grün Ok

Ja, DC ok

Typ. 15 A nein DC Ok grün

–10 °C...70 °C (Derating ab 55 °C) Ja

Ja LED-Anzeige DC Ok grün DC low rot Nein

Nein

Ja mit Redundanzmodul

Ja, direkt

Intronic www.intronic.ch

Nein

DC Ok grün

Nein

Nein

Ja, direkt

Ja, bis zu 3, müssen sekundärseitig abgeglichen werden.


Themenschwerpunkte Elektrotechnik 4/15 | 9


Tabelle 3: KNX-Stromversorgungen

Aktuell

Firma Typ Gerät Eingangsspannung Ausgangsstrom Drossel integriert

ABB www.abb.ch SV/S 30.640.5.1 85…265VAC 0,16 und 0,32 und 0,64 A Ja

Bitelec www.bitelec.ch ZPS640MPA230 230 V 0,16 und 0,64 A

Hager www.hager.ch TA005 0,64 A Ja

Merten www.merten.de REG-K/640 mA 230 V 0,64 A Ja

den wichtigsten Eigenschaften dieser Geräte.

4 KNX-Bus-Stromversorgung mit 29…30 VDC, mit eingebauter Drossel am Ausgang. (Bild: ABB)

24-V-Netzteil mit USV-Funktionalität Bei kritischen Anwendungen wird heute vermehrt auch bei 24-VDC-Netzen eine unterbrechungsfreie Stromversorgung gefordert. Es gibt auch hier einige Hersteller, die Geräte anbieten, allerdings nur ein Hersteller bietet solche auch für den Kleinverteiler (EHS), allerdings ist hier der Accu extern aufzubauen (Bild 5). Einige Hersteller setzen 24-V-Batterien ein, wobei zwei 12-VTypen in Serie geschaltet werden. Dieses Verfahren birgt den Nachteil, dass bei nicht ganz exakt gepaarten Batterien die eine davon überladen wird und schnell defekt geht. Puls arbeitet mit

Theben HTS www.theben-hts.ch 9070924 230 V 0,16 und 0,32 und 0,64 A Ja

nur einer 12-V-Bleibatterie. Bei Stromausfall wird aus der 12-V-Spannung via Hochsetzsteller eine Spannung von knapp 24 VDC hergestellt. Eine temperaturkompensierte Ladung der Batterien hat sich bei den namhaften USVHerstellern durchgesetzt, dadurch ist eine optimale Akkupflege möglich, was sich positiv auf die Lebensdauer und die Kapazität der Bleibatterien auswirkt. Redundanz Wie schon erwähnt, ein Versagen der 24-V-Speisung kann verheerende Auswirkungen haben. In der Regel bewirkt dies einen Totalausfall der Anlage. Deshalb ist beispielsweise bei der Zugangskontrolle und anderen sicherheitsrelevanten Anwendungen Redundanz gefor-

Tabelle 4: 24-V-Stromversorgungen mit integrierter USV Firma Typ Gerät Eingangsspannung Ausgangsspannung Ausgangsstrom Überbrückungszeit Wirkungsgrad Kurzschlussfest Speziell

EHS www.ehs.ch MDMB 0500 12 230 VAC ±15 % 12 VDC 5A Lastabhängig Batterie: 7 Ah 85–90 % Ja Fernüberwachung durch potentialfreie Kontakte möglich

Intronic www.intronic.ch DC/USV TWIN 21.5–30 VDC 24 VDC 0–10 A Ca. 45 sek. Bei 10 A,ca. 4 min. bei 5 A, ca. 30 min. bei 1 A Ja

Intronic www.intronic.ch CBI All in One 115–277 VAC 24 VDC 3 A…35 A Je nachdem was für eine Batterie angeschlossen wird bis 91% Ja Alles in einem Gerät, nur die Batterie braucht man noch zusätzlich.

Phoenix Contact www.phoenixcontact.ch TRIO-UPS/1AC/24DC/5 230 VAC 24 VDC 5A 2 min … 2 h › 88 % Ja PC Shut-down möglich

5 Netzteile, 12 oder 24 VDC mit integrierter USV von Comatec (EHS). Links mit eingebauter Batterie, rechts Gerät für Kleinverteiler mit externer Batterie.

10 | Elektrotechnik 4/15

(Bild EHS)


Step Power Stromversorgungen für Installationsverteiler mit den Ausgangswerten 24 V/0,5 A und 12 V/1 A sind im nur 18 mm schmalen Gehäuse verfügbar.

dert. Dies bedeutet, dass zwei Netzteile, von denen jedes die gesamte Anlage alleine versorgen kann, parallel geschaltet werden. Die Technik ist seit Langem bekannt. Werden Standard-Netzgeräte redundant geschaltet, müssen herkömmlich am Ausgang zwei Dioden für eine Entkopplung sorgen, damit das eine Netzgerät nicht in den Ausgang des zweiten rückspeisen kann. Die Dio-

den-Entkopplung ist aber mit einem Haken behaftet, die Verluste in den beiden Dioden sind erheblich. Zwei alternative Techniken bieten sich an: 1. Die Dioden werden durch MOSFET-Transistoren ersetzt, in diesem Fall reduzieren sich die Verluste je nach Laststrom um Faktor 5. 2. Die Ausgangstufe des Netzteils ist systemmässig so konstruiert, dass eine Redundanzschaltung zweier Netzteile möglich ist. Puls Electronic wendet Version 1 an mit dem Vorteil, dass beide Netzteile mit gleicher Leistung arbeiten. Netzteile haben normalerweise bei 50 Prozent der Nennlast den besten Wirkungsgrad. Andererseits verlangt die Lösung von Puls ein zusätzliches Gerät. Fazit Der Stromversorgung kommt innerhalb einer Steuerung wichtige Bedeutung zu, bei Ausfall steht die ganze Anlage still, es sei denn, die Stromversorgung wird redundant aufgebaut. Das gilt speziell auch bei Raumautomationssystemen zu beachten. Interessanterweise werden hier aber nur Diskussionen geführt, was passiert, wenn irgendeine Steuereinheit

Aktuell

6

7 SDR-240 48 von Exista Power Supplies.

ausfällt. Die weitaus häufigste Fehlerquelle stellt ein defektes Netzteil dar und kommt somit einem Blackout gleich. Der Grund für den häufigen Ausfall des Netzteils ist einfach zu finden: Dieses steht an der Front und ist mit Überspannungen durch Schalthandlungen oder Blitzeinschlägen konfrontiert. Somit gehört beim Netzteil das Beste in den Schaltschrank oder Kleinverteiler. ■


Wirtschaft und Verbände

Haushaltgeräte-Fachhandel trotz starkem Franken optimistisch Über 250 Besucher trafen sich im März in Zürich an der Elite-Gerätetagung des Elektro-Einkaufs-Vereinigung eev. Die Besucher informierten sich über neue Geräte und folgten mit Interesse den Referaten prominenter Redner. Im vergangenen Jahr noch profitierte der Haushaltgeräte-Fachhandel vom Bauboom in der Schweiz. Im laufenden Jahr sei die Geschäftsentwicklung schwierig vorauszusehen, nachdem die Schweizerische Nationalbank im Januar den Euro-Mindestkurs aufhob. Die Zeichen deuten aktuell darauf hin, dass die Bauwirtschaft nicht einbrechen wird – dies vor allem dank den nach wie vor tiefen Zinsen. Der Fachhandel in grenznahen Gebieten bekommt jedoch die Konkurrenz aus dem Ausland durch den schwachen Euro stärker zu spüren als bisher. Ein Wachstum verzeichnete die eev bei den Exklusivgeräten, die ausschliesslich bei Elite Electro-Partnern, den Mitgliedern der eev, erhältlich sind. Die eev hat das entsprechende Sortiment auf das laufende Jahr hin weiter ausgebaut, von 18 auf 27 Modelle. Dazu gehören sowohl freistehende als auch Einbaugeräte aus den Bereichen Waschen,

12 | Elektrotechnik 4/15

Stefan Verra: «Die Sprache des Körpers ist ehrlicher als die der Worte.»

Trocknen, Steamen, Kühlen, Gefrieren und Spülen. Die Zusammenarbeit der eev mit den führenden Herstellern ist dank vorteilhaften Einkaufspreisen attraktiv für die Mitglieder. Laut Hans Peter Stamm, Geschäftsleitung Schulthess Maschinen AG, produziere das Unternehmen seit 170 Jahren in der Schweiz und das soll auch in Zukunft so bleiben. Er erklärte, weshalb es sich nicht lohne, im günstigen EuroLand die Waschmaschine zu kaufen: «Oftmals dauern bei solch günstigen Modellen die Waschgänge lange. Schulthess und andere qualitativ hochwertigen Anbieter haben hingegen Produkte mit guten Kurzwaschprogrammen», so Stamm.

Neben den Referaten von TV-Korrespondent Ulrich Tilgner (über das Chaos im Orient) und Extrembergsteiger Stephan Siegrist (über Extreme zwischen Himmel und Erde) sprach Körpersprache-Experte Stefan Verra über ndas Naheliegende: «Einen Kunden anzulächeln, kann schon viel bewirken. Denn um einen ersten Eindruck eines fremden Menschen zu erhalten, benötigt man nur eine Viertelsekunde.» Die Sprache des Körpers sei ehrlicher als die der Worte. Er riet den Fachhändlerinnen und Fachhändlern, ihren Gang und ihre Haltung, ihre Mimik und Gestik bewusster zu nutzen. Rund um die Referate organisierte die eev ein Rahmenprogramm mit Stehdinner. So konnten die teilnehmenden Fachhändler und Lieferanten bestehende Kontakte vertiefen und neue knüpfen. In der in die Veranstaltung integrierten Fachausstellung zeigten eevVertragspartner die neusten Innovationen und Trends aus dem Bereich der Haushaltgeräte. Die nächste Elite-Gerätetagung wird 2017 stattfinden. www.eev.ch


Wirtschaft und Verbände

Technologienetzwerk präsentiert vertikale Integration von Daten Eplan, Rittal und Phoenix Contact präsentierten zusammen auf der Hannover Messe 2015 die komplette vertikale Integration von Daten im Engineering- und Produktionsprozess. «From the Top Floor to the Shop Floor» – diese Kurzformel umreisst das gemeinsame Engagement von Eplan, Rittal und Phoenix Contact, drei führenden Lösungsanbietern im Engineering, in der Schaltschranksystem- und Automatisierungstechnik. Das Technologienetzwerk «Smart Engineering and Production 4.0» zeigte den durchgängigen, automatisierten Prozess vom digitalen Artikel über das Engineering bis hin zur Produktion. Am Beispiel eines Schaltschranks erlebten Messebesucher, wie aus einer ganzheitlichen, virtuellen Produktbeschreibung die Daten aus der Entwicklung über standardisierte Schnittstellen in den Herstellungsprozess fliessen. Die digitale Produktbeschreibung kann bis in die Inbetriebnahme, Anlagenbedienung und -wartung entlang des gesamten Produktlebenszyklus, weiter genutzt werden. Digitale Artikeldaten, durchgängige Prozesse und Systeme sowie standardisierte Schnittstellen konnten die Besucher live am Messestand des Technologienetzwerks in Halle 8 erleben: Die fünf Stationen am Messestand zeigten exemplarisch die digitale Beschreibung eines Endprodukts, das Engineering am Beispiel des Schaltschrankaufbaus, die NC-gestützte mechanische Bearbeitung von Bauteilen sowie die automatisierte und intelligente Konfektionierung von Baugruppen. Damit wird die Idee von Industrie 4.0 anschaulich und bietet ein vollständiges Abbild der digitalen Datenwelt für eine intelligente industrielle Fertigung der Zukunft. www.phoenixcontact.ch www.eplan.ch www.rittal.ch

Elektrotechnik 4/15 | 13


Wirtschaft und Verbände

Klare Leistungsverzeichnisse – ein echter Mehrwert für alle Etwa 250 Bauherren, Architekten, Baufachleute und Unternehmer trafen sich im März an der Fachtagung «Bau schlau» – zum Stellenwert und Umgang der Leistungsverzeichnisse. Für Mario Marti, Geschäftsführer usic, ist der Leistungsbeschrieb «Dreh- und Angelpunkt im Vertragsverhältnis». Das Leistungsverzeichnis muss übersichtlich, vollständig und mängelfrei sein. Damit Jürg Grossen zeigte anschaulich, wie einfach die Zusammenarbeit von Bausich Effizienzmassnahmen umsetzen lassen. herr, Unternehmer und Planer – trotz unterschiedlicher Interessen – gut funktioniert, seien die Gebote der Transparenz und Fairness einzuhalten und die vorhandenen Hilfsmittel wie Normen und der Normpositionen-Katalog NPK, der die gemeinsame Sprache bildet, anzuwenden. Hanspeter Winkler, Leiter Projektmanagement BBL, vertraut darauf, «dass Planer und Unternehmer die gängigen Standards von CRB (Baukostenplan BKP, NPK, LCC) und die Normen des SIA anwenden». Mit einem auf der Basis des NPK erstellten Leistungsverzeichnisses werden vergleichbare Offerten generiert, für einen Bauherrn mit einer jährlichen Investitionssumme von 250 bis 350 Millionen Franken ein grosser Vorteil.

Für Jörg Paschke, Projektleiter Proplaning AG, bestand die grösste Herausforderung bei der Ausschreibung für den Anbau des Landesmuseums darin, sich aufgrund des umfangreichen Planungsstands Klarheit zu verschaffen. Die NPK-Kapitel boten ihm hier ein sicheres, einheitliches Gerüst. Nach anfänglichen Widerständen ist der NPK Elektro und Sanitär heute gut etabliert. Peter Zimmermann und Stefan Trummer, beide von der Alpiq Intec Ost AG, betonten, dass der NPK mit seiner klaren Struktur und einheitlichen Sprache nicht nur die Zusammenarbeit und den Datenaustausch zwischen Fachplaner und Kunden fördert, sondern mithilfe der Kalkulationsgrundlagen des VSEI auch eine genauere und schnellere Kalkulation möglich ist. Im Zusammenhang mit der Energiestrategie 2015 stand für Jürg Grossen, Nationalrat und Elektroplaner, fest, dass die sinnvolle Nutzung von Energie vor der Förderung erneuerbarer Energie und dem Ausbau des Stromnetzes kommen muss. Da in der Praxis viele unterschiedliche Ansprüche und Bedürfnisse aufeinandertreffen, brauche es gute Instrumente, um die Energie- und Stromeffizienzpotenziale voll ausnutzen zu können. Anhand von Massnahmen wie zum Beispiel Storensteuerung, tageslicht- und präsenzabhängiger Beleuchtung sowie bedarfsgerechtem Betrieb konnte der Stromverbrauch in seinem Firmengebäude insgesamt um 80 Prozent reduziert werden. Die Gebäudeautomation verbinde das Ganze und spiele dabei eine zentrale Rolle. www.crb.ch www.vsei.ch


Wirtschaft und Verb채nde Elektrotechnik 4/15 | 15


Wirtschaft und Verbände

Begrenzung der Leistung freizügig steckbarer Photovoltaikanlagen

Plug-&-PlayPhotovoltaikanlagen Steckbare Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) – auch Plug-&-Play-Photovoltaikanlagen genannt – zur dezentralen Energieeinspeisung in das elektrische Netz sind als Erzeugnisse in verschiedenen Konfigurationen und Leistungen zunehmend auf dem Markt erhältlich. Dabei ist zu beachten, dass solche Erzeugnisse in jedem Zeitpunkt elektrisch sicher sein müssen und dass deren einspeisende Leistung in einem Endstromkreis die Funktionsfähigkeit bestehender Schutzsysteme der festen elektrischen Installation nicht gefährdet.

Dario Marty* Elektrische Niederspannungserzeugnisse müssen in der Schweiz den Anforderungen der Verordnung über elektrische Niederspannungserzeugnisse (NEV; SR 734.26) entsprechen, damit ein Inverkehrbringen zulässig ist. Normalerweise handelt es sich hierbei um elektrische Verbraucher, welche an einer freizügigen Schweizer Steckdose (SEV 1011)1 eingesteckt sind und elektrische Energie verbrauchen. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei Plug-&-Play-PVAnlagen um energieeinspeisende Systeme. Der Begriff «Plug & Play» ist dabei ein undefinierter Begriff und hat verschiedene Bedeutungen, wie beispielsweise: • Ein gemäss Niederspannungs-Installationsnorm (NIN 2010) fest installiertes PV-Stromversorgungssystem mit einer steckbaren DC-Verkabelung der PV-Module untereinander • Eine «kleine» steckerfertige PV-Anlage, welche mit PV-Modul, Wechselrichter, eventuell Batteriemodul und Netzschnittstelle eine Einheit bildet, mit einem Netzanschlusskabel mit Stecker (SEV1011) und FehlerstromSchutzeinrichtung als freizügig steckbares Erzeugnis im Sinne der NEV. Mögliche Überlastung «Kleine» PV-Anlagen werden vereinzelt als steckerfertige Erzeugnisse angeboten. Diese Anlagen können auf Balkonen, Fassaden und auf Dächern fest montiert und mit einem Typ-12- oder Typ-23-Stecker an einer Aussensteckdose eingesteckt werden. Durch die Energieeinspeisung einer solchen PVAnlage und gleichzeitig hohem Energiebezug eines im selben Endstromkreis an einer Steckdose eingesteckten Ver-

(Bild: Otto Fischer AG)

16 | Elektrotechnik 4/15

* Dario Marty, Geschäftsführer, Eidgenössisches Starkstrominspektorat ESTI, 8320 Fehraltorf, Tel. 044 956 12 12, info@esti.admin.ch www.esti.admin.ch


Begrenzung Es ist notwendig, eine zulässige Leistungsgrenze festzulegen, bei welcher die thermische Wirkung in einem Endstromkreis – mit der üblichen Absicherung von 10 A/13 A – mit der zusätzlichen Energieeinspeisung über eine Steckdose keinen Schaden anrichtet. Mit einem maximalen eingespeisten Strom von 2,6 A und einer Spannung von 230 V AC kann eine Überlastung in einer korrekten bestehenden Installation in der Regel verhindert werden. Festlegung • Pro Bezügerleitung dürfen steckerfertige mobile PV-Anlagen bis zu einer AC-seitigen Nennleistung von gesamthaft maximal 600 W an freizügigen 230-V-Aussensteckdosen – typisch Balkon oder Dachterrasse –

eingesteckt sein. Diese abgegebene AC-Leistung darf in keinem Moment überschritten werden. Für die PVAnlage muss eine Konformitätserklärung mit der Aufführung aller relevanten Normen gemäss Art. 6 NEV über das gesamte Erzeugnis vorhanden sein. Zudem ist zwingend entweder eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (PRCD, Typ B, 30 mA)2 im Netzkabel oder im Netzstecker auf der AC-Seite des Erzeugnisses vorhanden oder es ist eine allstromsensitive Fehlerstrom-Überwachungseinheit (RCMU)3 im Wechselrichter/Netzschnittstelle nachweislich eingebaut. PV-Modul, Wechselrichter, evtl. Batteriemodul und Netzschnittstelle müssen dabei örtlich eine Einheit bilden, um zusammen mit dem Netzanschlusskabel mit Stecker (SEV1011) und PRCD als frei steckbares Erzeugnis im Sinne der NEV gelten zu können. In der beizulegenden Instruktion ist zwingend darauf zu verweisen, dass eine solche gesteckte PV-Anlage durch den Nutzer seinem Netzbetreiber vor Betriebsaufnahme schriftlich gemeldet werden muss. • Netzgebundene PV-Anlagen mit

einer AC-Nennleistung grösser 600 W dürfen nicht an Endstromkreisen angeschlossen werden. Sie unterliegen der lnstallationspflicht nach der Verordnung über elektrische Niederspannungsinstallationen (NIV; SR 734.27) und müssen über eine separate Absicherung fest angeschlossen werden (NIN Kap. 7.12). Inverkehrbringer von solchen Anlagen an Private müssen beim Anbieten auf dem Markt und in der Installationsanleitung über die Installationspflicht nach NIV informieren («Diese PV-Anlage unterliegt aufgrund der abgegebenen Leistung der Installationspflicht gemäss der Verordnung über elektrische Niederspannungsinstallationen (NIV) und darf nur durch Personen respektive Betriebe installiert werden, welche im Besitz einer lnstallationsbewilligung nach Art. 9 oder 14 NIV sind»). www.esti.admin.ch

1

2 3

Schweizer Norm SN SEV 1011 Stecker und Steckdosen für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke Portable Residual Current Device Residual Current Monitoring Unit

Wirtschaft und Verbände

brauchers können Steckdosen, Leitungen und Anschlussstellen in der Installation überlastet werden. Die vorgeschaltete Schutzeinrichtung des Endstromkreises löst bei dieser Überlastung nicht korrekt aus. Es besteht dadurch eine latente Brandgefahr, welche zu gefährlichen Zuständen für Personen und Sachen führen kann.


Wirtschaft und Verbände

Forscher, Anwender, Politiker und Vertreter der Elektrizitätsbranche diskutierten an der diesjährigen Tagung über Herausforderungen und Chancen der Photovoltaik.

13. Nationale Photovoltaiktagung Basel Über 50 000 Photovoltaikanlagen (PVAnlagen) mit einer Gesamtleistung von rund 1 Gigawatt sind in der Schweiz installiert. Sie decken mehr als 1,5 Prozent des Strombedarfs. Das Potenzial ist jedoch weit höher: Eine Fläche von rund 80 km2 auf Dächern und Fassaden – weniger als 20 Prozent der gesamten Dachfläche der Schweiz – würde reichen, um 20 Prozent des heutigen Strombedarfs aus Sonnenenergie zu erzeugen. Seit der Einführung der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) 2009 sind die Preise für Solarstrom um rund 70 Prozent gefallen. Seit Anfang 2014 ist es Besitzern von Solarstromanlagen erlaubt, den produzierten Strom zeitgleich selbst zu nutzen. Dieser Eigenverbrauch ist für viele Hausbesitzer eine interessante Alternative zur Netzeinspeisung. Gleichzeitig drängen dezentrale Stromspeicher in den Markt, mit denen Kleinproduzenten ihren Eigenverbrauch weiter steigern und sich zu einem grossen Teil vom Netz entkoppeln können. Zusammen mit den tiefen Marktpreisen stellen diese Entwicklungen die bisherigen Geschäftsmodelle der Elektrizitätswirtschaft in Frage. Dieses Thema stand im Fokus

18 | Elektrotechnik 4/15

der Nationalen Photovoltaiktagung, die organisiert von Swissolar, dem Bundesamt für Energie (BFE) und dem Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE), kürzlich in Basel stattfand. Wie der Umbau der Stromversorgung sinnvoll gesteuert werden kann, ist derzeit Thema der politischen Diskussion. Swissolar-Präsident und Nationalrat Roger Nordmann betonte, dass der Wandel unaufhaltsam sei, wir aber jetzt noch zwischen einer chaotischen und einer politisch gesteuerten Entwicklung der Energiewende wählen können. «Wir müssen zur Einsicht kommen, dass die Stromerzeugung künftig ein Geschäft mit tiefen Grenzkosten ist und dass mit den niedrigen Preisen die Kapitalinvestitionen nicht mehr refinanziert werden können», so Nordmann. Um trotzdem die notwendigen Produktionskapazitäten zu garantieren, braucht es gemäss Nordmann ein Finanzierungssystem wie die KEV. Denn nur mit einer solchen Abgabe könnten die Investitionen über den Strompreis finanziert werden. Zwei Elektrizitätsversorger informierten, wie sie mit neuen Geschäftsmodellen den Ausbau der Solarenergie

unterstützen. Diese Beispiele zeigten, wie Elektrizitätsversorgungsunternehmen den Umbruch in der Stromversorgung aktiv angehen, ohne dem Eigenverbrauch unnötige finanzielle und technische Hürden in den Weg zu stellen. Laut Swissolar leide auch die Schweizer Solarindustrie unter dem starken Franken und der wirtschaftlichen Schwäche Europas. Doch die höchst innovative Schweizer Photovoltaikforschung biete Chancen für die Zukunft – gerade auch im Hinblick auf eine geplante multinationale PhotovoltaikGrossproduktion in Europa, die an der Tagung vorgestellt wurde. Auch bei der Integration von Solarmodulen in die Gebäudehülle gehört die Schweiz weltweit zur Spitze (siehe auch Artikel Seite 30). Schliesslich war auch die Versorgungssicherheit bei steigendem Solarstromanteil ein wichtiges Thema. Am zweiten Tag zeigten Referenten Ansätze aus der Forschung und Beispiele aus der Praxis, wie Produktion und Bedarf mit intelligenter Verbrauchssteuerung und neuen Speichersystemen ausgeglichen werden können (siehe Artikel Seite 22). www.swissolar.ch


Schweizer System für Feller-Taster

Beim Gebäudeautomationssystem NOXnet von Innoxel kommen die Elektroniktaster von Feller zum Einsatz, von 1- bis 8-fach, mit oder ohne LED. Diese können auch gedimmt oder in einen Blinkmodus versetzt werden. Das geschieht per Mausklick, mit der kostenlosen Konfigurationssoftware. Das Gebäudeautomationssystem NOXnet von Innoxel umfasst auch passende Touchpanels und eine App für Smartphones. In den meisten Fällen kommen aber die Universal-Elektroniktaster von Feller zum Einsatz. Diese liefert Innoxel normalerweise fertig adressiert, beschriftet und zu Kombinationen montiert aus. Das erleichtert dem Elektroinstallateur die Arbeit enorm. Auch die Konfiguration wird ihm mit NOXnet leicht gemacht. Konfiguration Die Zuordnung der Taster, ob und wann die LED leuchten oder blinken soll, in welcher Helligkeit, zu welcher Tageszeit – das alles wird mit der kostenlosen PC-Software «Innoxel Setup»

Highlight

NOXnet blinkt konfiguriert. Das geschieht in der Regel im ruhigen Büro, lange vor der Inbetriebnahme. Die Software lässt sich intuitiv, ohne grosse Schulung bedienen. LED ganz individuell Jede Leuchtdiode kann per Mausklick einem beliebigen Ausgang zugeordnet werden, dabei ist auch eine inverse Rückmeldung möglich. Oder sie wird so konfiguriert, dass sie dauernd ein- oder ausgeschaltet bleibt. In der Praxis wird die blaue LED oft als Orientierungshilfe verwendet. Gerade in einem Schlafzimmer kann dieses Licht aber auch stören. Deshalb lässt sich die Helligkeit mit der Maus über «Schieberegler» den Wünschen des Kunden anpassen. Genauso einfach lassen sich die LED zum Blinken bringen, sei es, wenn das Keller- oder Estrichlicht brennt, das Garagentor offen ist oder … Fazit NOXnet von Innoxel schöpft die Möglichkeiten der Feller-Taster aus und bietet eine komfortable Konfiguration aller Funktionen. INNOXEL System AG 3661 Uetendorf Tel. 033 345 28 00 info@innoxel.ch www.innoxel.ch

Die Konfiguration von NOXnet erfolgt mit der von Innoxel entwickelten PCSoftware, für die weder Lizenznoch Schulungskosten anfallen.


Installations- und Gebäudetechnik

Einsatz einer dynamischen USV-Anlage im Spital Muri

Dynamisch schlägt statisch Die dynamische, unterbrechungsfreie Stromversorgungsanlage (USV) im Spital Muri fand bereits bei der Vorstellung weitum Beachtung. Die neue USV-Anlage mit vakuumgelagerten Schwungrädern erweist sich langfristig als günstiger im Vergleich zu Batterielösungen und überzeugt auch unter ökologischen Gesichtspunkten. Das Spital Muri und seine Verantwortlichen nehmen mit diesem Entscheid für diese im Spitalbereich (noch) kaum verbreitete Technologie eine Pionierrolle ein. Inzwischen ist auch das Interesse anderer Spitäler geweckt.

Stefan Berchtold * USV-Lösungen kommen bei Anlagen und Geräten zum Einsatz, bei denen die unterbrechungsfreie Stromversorgung jederzeit gewährt sein muss. Im Spital Muri wird damit u. a. die Versorgung der IT-Infrastruktur, der Telefonanlagen, der Alarmserver, der Operati-

Batterie USV versus dynamische USV.

20 | Elektrotechnik 4/15

onsräume und der medizinischen Geräte gesichert. Sie müssen bei einem Ausfall dauerhaft und notfalls über Stunden oder sogar Tage verlässlich mit Strom versorgt werden können. Klassisch überbrücken Batterien die Zeitspanne der Unterbrechung von rund 15 Sekunden, bis danach meist Notstrom-Dieselgeneratoren zum Einsatz

kommen und die Stromversorgung des Spitals gewährleisten. Die Gegend um Muri ist ein ausgewiesenes Gewittergebiet mit oftmals intensiven Blitzeinschlägen. Von den direkten Auswirkungen wird auch das Spital Muri nicht verschont. Martin Nietlisbach, der Leiter des technischen Diensts, hat dies frühzeitig erkannt und brachte die Diskussion über eine dynamische USV-Anlage ins Rollen. Bei konventionellen USV-Anlagen haben Netzunterbrüche und die damit verbundene Entladung der Batterien einen negativen Einfluss auf deren Lebensdauer. Der Spital-CEO Marco Beng meint dazu: «Die Batterien der alten USV-Anlage mussten alle vier bis fünf Jahre ersetzt werden.» Dieser Ersatz kostete mit jedem Mal rund 40 000 bis 60 000 Franken. Mit der neuen Notstrom-Lösung und der Neukonzeption der Energieversorgung entfällt dieser Aufwand künftig. Denn in Muri hat man sich im Zuge der Spitalerweiterung für eine Lösung mittels dynamischer USV-Anlage entschieden, in der dauerhaft rotierende Schwungräder (CATFlywheel USV) nahezu ohne Reibungsverlust die Rolle der Batterien übernehmen. Das Schwungrad einer einzelnen Einheit rotiert konstant mit 7700 Umdrehungen pro Minute im Vakuum. Die rotierende Masse speichert dabei kinetische Energie. Bei einem Netzausfall wird das Schwungrad 15 Sekunden lang zum Generator und wandelt so die vorhandene kinetische in elektrische Energie um und überbrückt den Stromunterbruch. 225 kW Entladeleistung werden für 15 Sek. je Modul versorgt, bevor zwei grosse


Dieselgeneratoren mit 1100 kVA zum Einsatz kommen und die Gesamtversorgung übernehmen. Umfassend im Vorteil Die Vorteile dieser Lösung liegen auf der Hand. Es gibt ein einheitliches System, zentral an einem Ort, ohne die bekannten dezentral verteilten Batteriestationen. Im Vergleich zur Batterie ist auch der Wirkungsgrad grösser. Zwar bezieht das Schwungrad für den Betrieb Strom (Wirkungsgrad 99 %), aber dasselbe gilt auch für die konventionellen Batterielösungen (Wirkungsgrad 92 %) über den ganzen Leistungsbereich hinweg. Der Platzbedarf für die Schwungrad-Einheiten ist zudem vergleichsweise gering, die Schwungradtechnologie ist bewährt und steht in der Industrie bereits seit Jahren erfolgreich im Einsatz. Die längere Lebensdauer

Dynamische USV im Spital Muri.

von mindestens 20 Jahren und der geringere und damit günstigere Wartungsaufwand sprechen eindeutig für diese Lösung. Im Gegensatz zu Batterielösungen ist die dynamische USV auch nicht temperaturkritisch. Hinzu kommen damit neben handfesten ökonomischen auch ökologische Überlegungen, beispielsweise durch den Wegfall zusätzlicher Kühlanlagen, die ihrerseits unterhalten werden müssen. Die USV-Anlage im Spital Muri ist modular aufgebaut. Das System lässt sich bei entsprechendem Platzbedarf beliebig erweitern. In Muri wurde für die neue Anlage eigens eine neue Energiezentrale realisiert, die langfristig grösstmögliche Flexibilität für die Weiterentwicklung und Erschliessung des Spitalareals gewährleistet. Die Abwärme der USV-Anlage wird gleichzeitig dazu genutzt, die beiden Notstrom-Dieselgeneratoren auf einer optimalen Betriebstemperatur zu halten. Das ist notwendig, weil die Generatoren ansonsten mittels Zusatzleitung auf Betriebstemperatur gebracht werden müssen. Warum ist diese Lösung nicht weiter verbreitet? In Europa wurden seit 2007 erst 23 dynamische USV-Anlagen in Spitälern installiert. Die Technologie muss gewartet werden und ein Wartungsnetz fehlte lange Zeit. Das entsprechende Servicenetz besteht aber heute und mehr und mehr Spitäler profitieren von den Erfahrungen der Pioniere und evaluieren dynamische USV-Anlagen bei anstehenden Investitionsentscheiden, weil sie aus ökonomischer und ökologischer Sicht nachhaltiger sind. www.hhm.ch * Stefan Berchtold, Projektleiter Elektro Engineering, HHM Aarau AG (Hefti. Hess. Martignoni.)


Installations- und Gebäudetechnik

GA-Systemablösung erfordert Abklärungen zu Betrieb und Unterhalt der Automations- und Managementebene

Chance zur Effizienzsteigerung nutzen Gebäudeautomation ist Mittel zum Zweck, das heisst Werkzeug zur Steuerung und Optimierung gebäudetechnischer Anlagen. Mit einem Update eines GA-Systems ist eine Senkung des Energieverbrauchs am Gebäude nur dann möglich, wenn Anlagefunktionen und Regelstrategien überprüft und Sensoren nachgerüstet werden.

Die wichtigsten Bereiche, die über die Gebäudeautomation gesteuert werden können.

Paul Gränicher * Bauherren von Industrie- oder Zweckgebäuden, deren gebäudetechnische Einrichtungen über ein etwas älteres Gebäudeautomationssystem (GA-System) geregelt, gesteuert und überwacht werden, müssen mit Post vom entsprechenden Systemlieferanten rechnen. Mit einer Abkündigung wird der Bauherr vom Lieferanten auf den Be-

* Paul Gränicher ist Experte Gebäudeautomation bei Polke, Ziege, von Moos AG, Ingenieure für Gebäudetechnik, Zürich.

22 | Elektrotechnik 4/15

ginn der Auslaufphase seines GA-Systems oder Bestandteile davon hingewiesen. Normalerweise wird mit diesem Schreiben detailliert darüber informiert, bis zu welchem Datum welche Teile noch geliefert und welche Dienstleistungen noch erbracht werden können, beziehungsweise wie lange nach dem Auslieferungsstopp eine Reparatur von defekten Komponenten noch möglich ist. In der Regel beträgt die Frist zwischen der Abkündigung bis zum Zeitpunkt an dem weder Ersatzteillieferungen noch ein technischer Support gewährleistet werden können, doch noch einige Jahre.

Analysieren, um Investitionen zu antizipieren Wird ein neues System abgekündigt, stellen sich für den Eigentümer verschiedene Fragen über den weiteren Betrieb und Unterhalt der Automations- und Managementebene. Es ist ja nicht so, dass von einem Tag auf den anderen die Verfügbarkeit der Gebäudeautomation infrage gestellt werden muss und deshalb innert kürzester Zeit ein Totalersatz der installierten Hard- und Software notwendig wird. Vielmehr sollte die verbleibende Frist bis zum Ablauf der Lieferbarkeit von Komponenten und Dienstleistungen, für die Erarbeitung einer Strategie über eine mittel- bis langfristige Systemablösung genutzt werden. Dabei sind die folgenden Überlegungen anzustellen: • Art der Gebäudenutzung (aktuell/mittelfristig) • Komplexität der gebäudetechnischen Anlagen, welche in die GA eingebunden sind (Redundanzanforderungen, geforderte Verfügbarkeit) • Aktueller Zustand der haustechnischen Anlagen • Zustand der Regelperipherie und Art der Ansteuerung (elektrisch/pneumatisch) Mit der Beantwortung der aufgeführten Fragen kann in einem ersten Schritt eruiert werden, ob sich ein Systemersatz ausschliesslich auf die Gebäudeautomation beschränkt oder inwieweit vor einer Systemablösung auch andere Bereiche überprüft oder hinterfragt werden müssen. Grundsätzliche Fragen stellen sich nach der Gebäudenutzung und zwar zum aktuellen Zeitpunkt, wie auch für die mittelfristige Zukunft. Ist eine Umnutzung (gesamt oder teilweise) voraussehbar? Sollte (wenn immer möglich) eine Systemablösung erst in Erwägung gezogen werden, wenn angepasste Anlagekonzepte infolge Nutzungsänderungen vorliegen?


Die Komplexität der gebäudetechnischen Anlagen, welche in die GA eingebunden sind, und die Ansprüche hinsichtlich Redundanzen und Verfügbarkeit sind ebenso zu beurteilen, wie der Zustand von Aggregaten (Pumpen/ Ventilatoren usw.) und Feldgeräten, die den Automationsstationen aufgeschaltet sind. Sollte sich zeigen, dass andere Komponenten ebenfalls das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben oder dass sich deren Ersatz unter dem Aspekt der Energieeffizienz respektive Wirtschaftlichkeit aufdrängt, ist deren Auswechslung parallel mit dem GA-Ersatz anzustreben. Damit wird verhindert, dass kurz nach einer GA-Sanierung Veränderungen auf der Anlagenseite vorgenommen werden, welche erneut Folgekosten bei den Schaltgerätekombinationen und der Gebäudeautomation nach sich ziehen. Vorteile einer neutralen Expertise Eine Analyse über den Zustand der gebäudetechnischen Einrichtungen kann vom Bauherrn/Betreiber selbstständig durchgeführt werden. Ist dies aus fachlichen, personellen oder organisatorischen Gründen nicht möglich, empfiehlt sich der Beizug eines Gebäudetechnikplaners, welcher neben der Beurteilung der Anlagen auch die Möglichkeiten für einen energetisch optimaleren Anlagenbetrieb aufzeigen kann und diese mit Wirtschaftlichkeitsberechnungen und einem Grobterminplan für die Umsetzung belegt. Die Analyse soll der Bauherrschaft Aufschluss darüber geben, mit welchen Investitionen für die gebäudetechnischen Anlagen kurz-, mittel- und langfristig gerechnet werden muss, damit eine uneingeschränkte Nutzung des Gebäudes gemäss dem dafür vorgesehenen Zweck sichergestellt ist. Unabhängig davon, welche Massnahmen anlagenseitig umgesetzt werden sollen, muss eine Strategie für die bevorstehende Systemablösung festgelegt werden. Für diese Aufgabe ist ein neutraler GA-Planer prädestiniert, der der Bauherrschaft aufzeigen kann, welche Lösung für sein Objekt die technisch richtige und wirtschaftlich sinnvolle ist. In der Praxis haben sich unterschiedliche Varianten bewährt. a) Hard- und Softwareersatz ohne Systemwechsel: Der Lieferant des abgekündigten Systems nimmt einen Realersatz der Hard- und Software vor. Bei einem ungetrübten Vertrauensverhältnis zwischen Bauherrn und Systemlieferanten (fehlender

Kostenvergleich zur Konkurrenz) stellt dies die einfachste Variante dar, weil sich damit umfangreiche Anpassungen an den Schaltgerätekombinationen und eine Neuerstellung der Dokumentation (Elektroschema) in den meisten Fällen erübrigen. b) GA-Ausschreibung und Produktewechsel: Werden in Verbindung mit einem Systemersatz umfangreiche Veränderungen an den Anlagen vorgenommen, ist die Bauherrschaft mit dem Support des Systemliefe-

Beispiel einer Systemabkündigkung über fünf Jahre Abkündigung / Beginn der Auslaufphase noch in Produktion Lieferbar Ende Ersatzteillieferung und Support

messen analysieren

0 Monate 12 Monate 24 Monate 24 Monate

ranten nicht zufrieden, oder soll ein marktgerechter Offertpreis erreicht werden, kann es sein, dass aufgrund einer produkteneutralen GA-Ausschreibung ein anderer Systemlieferant mit der GA-Ablösung beauftragt wird. Bei dieser Variante ergibt sich eine Schnittstelle zwischen den Automationsstationen und den Schaltgerätekombinationen (SGK). Für den neuen GA-Lieferanten wird die Weiterbearbeitung der bestehenden Elektroschemas kaum möglich sein. Deshalb müssen diese von Grund auf neu gezeichnet werden und zwar auch dann, wenn nur jene Felder der Schaltgerätekombinationen mit den Automationsstationen vom GA-Ersatz betroffen sind und der Steuer-/Leistungsteil in seiner ursprünglichen Form beibehalten wird. Diesem Umstand muss in der GA-Ausschreibung besonders Rechnung getragen werden, indem diese Schnittstelle mit sämtlichen, vom GA-Lieferanten zu erbringenden Lieferungen und Leistungen detailliert zu umschrieben und als separate Preisposition auszuweisen ist. Inwieweit die Schaltgerätekombinationen von einer GA-Ablösung betroffen sind, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Diese sollten in der Analyse über die gebäudetechnischen Einrichtungen dokumentiert sein. Grundsätzlich sollte davon ausgegangen werden,

NISMessungen beraten kontrollieren Nichtionisierende Strahlung: Elektrische Felder (NF) Magnetische Felder (NF) Elektromagnetische Felder

Beispiele aus unserer Dienstleistung: Lückenlose Messung von Bahnmagnetfeldern mit hoher zeitlicher Auflösung Messung von Magnetfeldern bei zeitgleicher Erfassung der Ströme mit Hilfe von Netzanalysatoren Frequenzselektive Messungen Selektive Messungen von Funkdiensten Isotrope Messungen hoch- und niederfrequenter Felder Messung hochfrequenter Ströme

ENGINEERING UND BERATUNG BERATUNG AG G für EMV und Blitzschutz CH-8152 Opfikon / Glattbrugg Wallisellerstrasse allisellerstrasse 75 Telefon elefon 044 828 15 51 info@arnoldeub.ch, www www.arnoldeub.ch .arnoldeub.ch


Installations- und Gebäudetechnik

dass die SGK bzw. die darin eingebauten elektrischen Betriebsmittel die Lebenszeit des neu eingesetzten GA-Systems überdauern. Sollte diese Voraussetzung nicht gegeben sein, empfiehlt sich ein Totalersatz der SGK. Regelperipherie und Energieeffizienz So viel vorweg: Eine Steigerung der Energieeffizienz der Gebäudeautomation nach SN EN 15232 bzw. SIA 386.110 gegenüber dem Istzustand, ist ohne Veränderungen an den Primärund Sekundäranlagen für Heizung, Lüftung, Klima, Storen- und Beleuchtungsanlagen kaum möglich. Die Gebäudeautomation ist Mittel zum Zweck bzw. das Werkzeug zur Optimierung des Anlagenbetriebes (Steuerung und Regulierung) auf der Automationsebene. Steuerungs- und Regelkonzepte, wie auch die Möglichkeiten zur Auswertung von Energie- und Verbrauchsdaten (Monitoring), welche die Ma-

nagementebene bietet, sind im Wesentlichen von der Art und dem Umfang der an den Anlagen installierten Sensoren, Aktoren und Messeinrichtungen abhängig. Wenn nun also ein Ein-zuEins-Ersatz eines GA-Systems vorgenommen wird, ohne dass die Regelperipherie erweitert wird, ändert dies an der Effizienzklasse für die Gebäudeautomation herzlich wenig. Dennoch sind eine Optimierung des Anlagenbetriebes und eine Senkung des Energieverbrauches möglich. Hierbei ist empfehlenswert, wenn der Controller bei der Um- oder Neuprogrammierung die Anlagenfunktionen und Regelstrategien hinterfragt und – wo notwendig – den neuen Erkenntnissen angepasst werden. Zudem können mit verhältnismässig geringem Aufwand, beispielsweise mit der Nachrüstung von einzelnen Sensoren, Verbesserungen erreicht werden. Dies ermöglicht einen bedarfsabhängigen Anlagenbetrieb, da-

mit nicht ausschliesslich nach Zeitschaltplänen betrieben werden muss. Wichtig ist, dass mit der GA-Ablösung die Chancen für Veränderungen in Richtung Energieeinsparungen wahrgenommen werden, auch wenn damit nicht gleich ein Sprung in eine höhere Effizienzklasse für die GA erreicht werden kann. Planer, Systemlieferanten, Betreiber und Bauherren stehen in dieser Beziehung gleichermassen in der Verantwortung. www.pzm.ch www.mega-planer.ch

Grobkostenplan ohne Berücksichtigung der normalen Unterhaltskosten. Gewerk/Anlagen Gebäudeautomation Schaltgerätekombinationen (Automationsfelder) Automationsstationen Managementebene Total Gebäudeautomation Heizung Heizkessel Feuerungen Kamin Feldgeräteersatz Total Heizung Lüftung/Klima 113 Demontage/Rückbau/Entsorgung Feldgeräte 244/245 Lüftung/Klima Feldgeräteersatz 244/245 Lüftung/Klima «Luftkühlerersatz Temp.-Anhebung» 246 Kälteinstallation Austausch Luftkühler 248 Dämmungen HLK-Installationen 248 Dämmungen Luftkühler 249 Übriges Total Lüftung/Klima Sanitär keine Anpassungen/Realersatz usw. notwendig Total Sanitär

Investitionen kurzfristig 1–2 Jahre (CHF)

Investitionen mittelfristig 3–5 Jahre (CHF)

0

60 000 650 000 50 000 760 000

Investitionen langfristig 6–10 Jahre (CHF)

150 000 40 000 25 000 0

30 000 30 000

215 000

20 000 105 000 75 000 25 000 30 000 15 000 0

20 000 175 000

115 000

0 0

0 0

0 0

Total Elektroinstallationen

0

80 000 80 000

10 000 10 000

Gesamtinvestitionen

0

1 045 000

340 000

Elektroinstallationen

24 | Elektrotechnik 4/15


Flexibilität und höchster Komfort im Raum Das Schweizer Technologieunternehmen Saia-Burgess Controls AG (SBC) präsentiert im Rahmen der ISH 2015 das neue Room Micro Browser Web Panel in der Grösse 4,3 Zoll mit kapazitivem Touchscreen. Das kleine RaumPanel ist ideal für den Einsatz in flexiblen, hochwertigen Räumlichkeiten. Als Grundlage für die Visualisierung des neuen Panels dient die S-Web-Technologie von SBC. Sie erlaubt es, schnell, effizient und im Design völlig frei Applikationen zu erstellen und so die individuellen Bedürfnisse des Nutzers umzusetzen. Das 4,3" Room Micro Browser Web Panel wurde speziell für die Anwendung in flexiblen, hochwertigen Räumlichkeiten entwickelt. Ob Hotelsuiten, Besprechungsräume oder auch Krankenhäuser – das neue Raum-Panel von SBC dient als Visualisierungs- und Bediengerät in Verbindung mit den Saia PCD Automationssystemen. Mit dem neuen 4,3"-Panel können alle Gewerke eines Raums, wie zum Beispiel Heizung und Lüftung, bedient werden. Es lässt sich je nach Nutzung individuell anpassen. In einem Besprechungsraum können so je nach Bedarf Szenarien programmiert werden, wie zum Beispiel «Licht aus, Jalousien herunterfahren» und «Beamer an». Für eine Konferenz mit Präsentation ist dies nur eine von vielen verschiedenen Möglichkeiten. Flexibilität dank S-Web-Technologie Saia PCD kombiniert SPS-Funktionalität mit innovativer Web- und IT-Technik in industrieller Qualität. Daher ist auch das neue 4,3"-Panel höchst flexibel und an die individuellen Bedürfnisse der Nutzer anpassbar. Dank S-WebTechnologie ist das Panel frei in der

Eigenschaften ●

● ●

4,3"-TFT-Display: Viel Platz für individuelle und kreative Applikationen Kapazitive Touch-Technologie: Schnelle und präzise Reaktionen Einfache Befestigung in StandardDoppel-Unterputzdose

Programmierung, es können aber auch die angebotenen Templates genutzt und je nach Bedarf konfiguriert werden. Das Raum-Panel ist speziell auf die Belange von Web-Visualisierungen ausgerichtet und für alle möglichen Anwendungen mit Software-Werkzeugen programmierbar. Je nach entsprechender Zugriffsberechtigung ist es jedem Browser möglich, auf jeden im Netzwerk bekannten Webserver der Automatisierungsgeräte zuzugreifen. Das Raum-Panel kann direkt mit der Saia PCD-Steuerung verbunden sein, die Applikation kann aber auch lokal im Panel liegen. Dadurch lassen sich mehrere Räume miteinander verknüpfen. Es ist zum Beispiel möglich, von einem Raum auf einen anderen Raum zuzugreifen und Szenarien zu ändern. Um hierbei Fehlbedienungen oder Missbrauch zu vermeiden, stehen verschiedene Zugangsbeschränkungen zur Verfügung. Unkomplizierte Bedienung Die Bedienoberfläche des neuen RaumPanels wird immer transparent dargestellt und bietet viel Platz für Kreativität. Jede Bedienseite ist offen in der Gestaltung und kann mit Standardobjekten oder bestehenden Funktionstemplates konfiguriert werden. Das 4,3"-TFTDisplay macht die Anwendung noch einfacher und komfortabler. Die kapazitive Touch-Technologie garantiert eine besonders schnelle und empfindliche Reaktion des Displays. Das kompakte Raum-Panel ist für den unkomplizierten Einbau in handelsübliche Standard-Doppel-Unterputz-

dosen direkt im personennahen Umfeld vorgesehen. Saia-Burgess Controls AG 3280 Murten Tel. 026 580 30 00 www.saia-pcd.com

Das 4,3" Room Micro Browser Web Panel speziell für die Anwendung in flexiblen, hochwertigen Räumlichkeiten. (Bild: SBC)

Highlight

SBC präsentiert neues 4,3" Room Micro Browser Web Panel


Installations- und Gebäudetechnik

Belüftung von Einzelräumen

Lüftungstechnik für den Elektriker Fensterlose Räume oder solche mit dem Auftreten von belasteter Luft, machen eine mechanische Lüftung unumgänglich. Es gibt auch Räume mit Fenstern, wo Lüftungen sinnvoll sind. In eigener Kompetenz montiert der Elektriker nur einfache Anlagen, so zum Beispiel bei Sanierungen von Sanitärzellen. Heutige Kleinraumventilatoren verfügen über hohe Druckleistungen bei gleichzeitig niedrigen Geräuschwerten. Moderne Ventilatoren verbrauchen dabei 30 % weniger Energie als ältere Geräte.

wird, müssen die Luftleistungen pro Person um 20 m3/h erhöht werden. Je nach Situation kann nicht einfach kalte Aussenluft angesogen werden, diese ist zu erwärmen. Ohne spezielle Massnahmen wird die Aussenluft einfach über Ritzen bei Fenstern und Aussentüren in die Wohnung gesogen. Dies kühlt die Raumluft bei kalten Aussentemperaturen ab. Es ist

Marcel Schöb Die einem Raum zu- bzw. abzuführende Luftmenge hängt in starkem Masse von der Nutzung und Schadstoff- bzw. Geruchsbelastung ab. In industriellen und gewerblichen Anlagen kann der Luftmengenbedarf auch durch anfallende Prozesswärme bestimmt sein. Elektriker legen in eigener Kompetenz nur ganz einfache Lüftungsanlagen aus. Dabei kann es sinnvoll sein, den Volumenstrom des Ventilators zu überschlagen. Die Volumenstrom-Bestimmung kann nach verschiedenen Kriterien berechnet werden. Wir zeigen hier nur eine ganz einfache Variante mit Erfahrungswerten (siehe Tabelle 1) und einer simplen Formel. Dieser einfache Weg gilt unter der Annahme, dass die Luft nicht über besondere Schadstoffe oder Verunreinigungen verfügt (siehe Berechnung):

1 Luftwechselzahlen (LW/h) einiger typischer Räume.

Eine Leistung von 29 m3/h erbringt ein kleiner Ventilator (Bild 2). Bei Räumen, in denen beispielsweise geraucht

Berechnungsbeispiel V = VR · LW/h V = Luftvolumen von Ventilator m3/h VR = Raumvolumen in m3 LW/h = Luftwechselzahl aus Tabelle Beispiel: Ein privates WC mit 1,7 m Länge, 1,5 m Breite und 2,3 m Höhe soll entlüftet werden. Wie gross muss die Fördermenge des Ventilators pro h sein? VR = 1,7 m x 1,5 m x 2,3 m = 5,9 m3 Bild 1 zeigt einen Tabellenausschnitt von verschiedenen Räumen und die notwendigen Luftwechselzahlen. V = VR · LW/h = 5,9 · 5 = 29 m3/h

26 | Elektrotechnik 4/15

deshalb darauf zu achten, dass WCVentilatoren erheblich Energie verbrauchen. Zwar nicht für den Motorenstrom, der ist vernachlässigbar, sondern für die Heizenergie die benötigt wird, um kalte angesogene Luft zu erwärmen. Bei dicht gedämmten Häusern kann der Einsatz eines Ventilators im WC problematisch sein. Denn wie soll frische Aussenluft bei dicht geschlossenen Fenstern und Aussentüren ins Haus gelangen, wenn der WC-Ventilator läuft? In diesem Fall muss irgendwo eine kontrollierte Luftzufuhr über ein Rohr mit Klappe eingebaut werden. Bei grossen Lüftungen in Hotels oder Büros darf nicht einfach frische Luft von


Geräuschpegel Die Geräuschintensität eines Ventilators ist bei dessen Auslegung und bei der Planung einer Lüftungsanlage zu beachten, weil dies den Bewohner oder die Nachbarschaft stören kann. Ventilatoren für WC oder Duschen sind allerdings heute so konstruiert, dass deren Geräuschentwicklung kaum stört und für Nachbarn nicht hörbar ist. Bei grossen Lüftungsanlagen entstehen Geräusche nicht nur durch den Ventilator selber, sondern durch Kanalbauteile, Aggregate, Lüftungsgitter und vieles mehr. Je grösser die Querschnitte der Lüftungskanäle, desto kleiner wird die Luftgeschwindigkeit und desto geringere Geräusche fallen an. Berechnungen sind ein Tätigkeitsgebiet für Spe-zialisten. Die maximal zulässigen Geräuschimmissionswerte sind in Verordnungen geregelt. Druckverluste Der elektrische Widerstand entspricht in der Lüftungstechnik dem Druckverlust. Je länger eine elektrische Leitung,

desto grösser der Widerstand. Je länger ein Lüftungsrohr, desto grösser wird der Druckverlust. Lüftungsanlagen bestehen häufig aus mehreren Komponenten wie: Ventilator, Umlenkungen, Gittern, Wärmetauschern, Filtern usw. All diese Bauelemente verursachen Druckverluste, die für die Auswahl des passenden Ventilators von entscheidender Bedeutung sind. Der Druckverlust der gesamten Anlage errechnet sich durch die Addition aller Einzel-Druckverluste. Es ist immer die Aufgabe von Lüftungsspezialisten, eine optimale Lösung zu finden, wobei auch da letztlich die Kosten hineinspielen. Liefert und montiert der Elektroinstallateur einen Ventilator für ein WC oder eine Dusche, muss er mindestens kurz die Daten des Ventilator-Herstellers konsultieren, wenn eine lange Leitung besteht. Je nachdem kann die Luftleistung empfindlich abnehmen, wenn die Leitung zu lang und auch noch einen kleinen Querschnitt hat.. Ventilatoren-Motoren Diese nehmen eine Sonderstellung ein. In den letzten Jahrzehnten hat eine stürmische Entwicklung stattgefunden. Es galt die Luftleistung zu optimieren, die Luftgeräusche zu minimieren, die Drehzahl in weitem Bereich regelbar zu machen und die Lebenserwartung durch dauergeschmierte Lager zu erhöhen. Die Ventilatoren arbeiten teilweise in Temperaturbereich von – 40 bis + 140 °C. Die Motoren sind je nach Ausführung tropenfest. Jeder Ventilator ist entsprechend den einschlägigen Bestimmungen und örtli-

Installations- und Gebäudetechnik

aussen angesogen werden. Aus energetischen Gründen müssen heute Wärmetauscher zum Einsatz gelangen. Die belastete Luft aus den Räumen wird über einen Wärmetauscher geführt, damit die warme Luft ihre Wärme an die eingeführte Raumluft abgibt. Man spricht hier von einer sogenannten Wärmerückgewinnung (WRG). Im Sommer ist es dann umgekehrt, die eher kalte Innenluft kühlt die zugeführte Warmluft von aussen. Dies funktioniert heute mit verblüffend gutem Wirkungsgrad.

2 Typischer Kleinventilator für das WC oder die Dusche, Luftleistung mindestens 30 m3/h. (Bild: Helios)

chen Vorschriften anzuschliessen und gegen Überlastung, Phasenausfall usw. durch einen Motorschutzschalter oder mittels eingebauter Thermokontakte sowie einem Motorvollschutzgerät allpolig und in jeder Drehzahl abzusichern. Für die Auswahl von Motorschutzschaltern sind allein die Angaben auf dem Leistungsschild massgebend. Alle Einphasen-Motoren sind meistens serienmässig mit Thermokontakten ausgestattet. Die Mehrzahl der regelbaren Dreiphasen-Motoren ist mit herausgeführten Thermokontakten ausgestattet. Eine Ausnahme bilden explosionsgeschützte Motoren. Serienausführungen von Lüftern sind zur Förderung normal verschmutzter,

Elektrotechnik 4/15 | 27


Installations- und Gebäudetechnik

nicht aggressiver und normal feuchter Luft vorgesehen. Bei abweichenden Betriebsbedingungen ist der Hersteller zu konsultieren. Berührungsschutz Teilweise sind die Ventilatoren mit Schutzgittern ausgestattet. Abhängig von Einbauverhältnissen können zusätzliche Schutzeinrichtungen nötig sein. Die Verantwortung für das Einhalten der Sicherheitsbestimmungen ob-

an, folglich ist bei jedem Antrieb ein Hinweis nötig «Achtung Anlage läuft automatisch an». Drehzahländerung Die Forderung nach Leistungsregelung von Lüftungs- und Klimaanlagen ist auf mehreren Faktoren begründet: • Zur Abdeckung von Komfortansprüchen • Zur Sicherstellung einer sich den wechselnden Anforderungen

3

Ventilator für Fenster- oder Rohreinbau.

liegt dem Installateur und dem Betreiber. Beim Einbau sind die gültigen Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften sowie der Berührungsschutz zu beachten. Der Kontakt mit rotierenden Teilen muss verhindert werden. Es ist sicherzustellen, dass sich im Ansaugbereich keine ansaugbaren Stoffe befinden. Ventilationsanlagen laufen in der Regel immer automatisch

28 | Elektrotechnik 4/15

(Veränderung der Raumbelegung, Luftverschlechterung, Temperaturwechsel) anpassenden Betriebsweise • Zur Erfüllung eines ökonomischen Betriebes Die Leistungsregelung bei Ventilatoren mittels Drehzahlsteuerung stellt die beste Lösung hinsichtlich Energiebedarf und Geräuschentwicklung dar. Der

Leistungsbedarf des Laufrades reduziert sich mit der dritten Potenz der Drehzahl. Eine Halbierung der Drehzahl verursacht nur noch einen Achtel des Leistungsbedarfs wie bei voller Drehzahl. Ventilator-Motoren sind in ihrer Charakteristik speziell auf den Leistungsbedarf des Laufrades abgestimmt. Dies garantiert optimale Wirkungsgrade im Nennlast- wie auch im Regelbetrieb. Viele Hersteller bieten spezielle Ventilator-Motoren kombiniert mit Frequenzumrichtern an. Weil Ventilatoren nur in einer Drehrichtung laufen und es nur Motorbetrieb gibt, kommen einfache Frequenzumrichter zum Einsatz. Fazit Elektroinstallateure montieren in eigener Kompetenz nur ganz einfache Lüftungsanlagen. In der Regel sind dies einphasige Lüfter für WC und Duschen, meistens mit eingebauter Nachlaufzeit. Zur Planung einer WC-Entlüftung bedarf es keiner grossen Berechnungen. Bestehen allerdings lange Leitungen, sollten die technischen Unterlagen oder der Anbieter/Hersteller konsultiert werden. Auf der anderen Seite ist es wenig sinnvoll, eine überdimensionierte Lüftung in einem WC zu installieren, denn die abgeführte Luft muss auch wieder zugeführt werden. Im Winter frisst die Erwärmung kalter Aussenluft viel Heizleistung und die Menge der Luft ist aus rein wirtschaftlichen Gründen auf ein vernünftiges Mass zu begrenzen. ■


Neue theMova-Bewegungsmelder für den Innenbereich von thebenHTS

Mit der Produktfamilie theMova bietet thebenHTS neue Highlights für die Gebäudeautomation bei der automatischen energieeffizienten Beleuchtungssteuerung für Durchgangsbereiche in Innenräumen. Das neue tropfenförmige Design der theMova-Bewegungsmelder knüpft an das Produktdesign der thePrema-Präsenzmelder an. Das tropfenförmige Design hebt sich von marktüblichen kreisrunden Typen auf den ersten Blick ab. Mit dieser Form ist aber nicht nur ein neues Design-Element an der Decke, sondern auch Technik, die sich sehen lassen kann und im Markt neue Zeichen setzt. Technik und Schönheit vereint Die Produktfamilie theMova gibt es in einer Performance-Version «P» und in einer Standardversion «S». theMova P erlaubt Erfassungsbereiche bis zu 24 m Durchmesser und Montagehöhen bis 6 m. Bei Bedarf lässt sich der Erfassungsbereich über aufsteckbare Clips einschränken. Speziell zu erwähnen ist der Eigenverbrauch der theMova-P-Bewegungsmelder, dieser setzt nämlich die Messlatte ganz hoch, oder müsste man hier tief schreiben? Er liegt deutlich unter 0,2 W pro Gerät. Ein theMova P verbraucht pro Jahr demnach rund 1,5 kWh. Damit ist auch eine Steuerung von ganz sparsamen LED-Lampen sinnvoll. Der Anschluss von LED-basierten Lichtlösungen ist dank des Hochleistungsrelais mit Wolfram-Vorlaufkontakt problemlos möglich. Über kurze Nachlaufzeiten lässt sich auch hier noch mehr Energie sparen. Eine Montage kann Unterputz in einer UP-Dose Grösse 1 oder Aufputz mit AP-Rahmen 110A erfolgen. Die Kunststoff-Montageplatte ist schnell montiert. Die Fixierung erfolgt mit den einfach zu bedienenden Schiebe-Clips

Highlight

Wenn Eleganz den Kaufentscheid prägt für alle Funktionsmöglichkeiten die Management-Fernbedienung «SendoPro» möglich. Einsatzgebiete Durchgangsbereiche unter anderem von Verwaltungsgebäuden und Hotels,

Elegant und mit modernster Technik ausgerüstet – die neue Produktfamilie theMova von thebenHTS.

auf der Seite der Bewegungsmelder. Bevor man die Abdeckung über einen Bajonettverschluss verriegelt, können die Einstell-Potis bequem von unten eingestellt werden. Einzelne Räume oder ganze Gebäude sind heute mit der Software Relux planbar. Leuchten und Sensoren können so sauber platziert werden. Das komplette Präsenz- und Bewegungsmelder-Programm von thebenHTS ist in der Relux-Lichtplanungssoftware integriert. Beim theMova P ist eine bequeme Einstellung über die Benutzer-Fernbedienung «theSenda S», die Installations-Fernbedienung «theSenda P» oder

Sport- und Lagerhallen, Parkhäuser und Tiefgaragen. Auch in Feuchträumen ist dank IP54 (Aufputzversion) eine Montage möglich. Es gibt auch eine KNX-Version. Theben HTS AG 8307 Effretikon Tel. 052 355 17 00 sales@theben-hts.ch www.theben-hts.ch

Elektrotechnik 4/15 | 29


Installations- und Gebäudetechnik

Der Geschäftssitz von Bracher + Schaub AG, Ormalingen, mit Anbau (mitte) und Carport (links).

Gebäudeintegrierte Photovoltaik (BIPV)

Schlau kombinieren und Energie ernten Die Elektro- und Telematikfirma Bracher + Schaub AG in Ormalingen zeigt mit dem neuen Anbau an das bestehende Geschäftsgebäude, wie optimal gebäudeintegrierte PV-Fassadenanlagen aussehen können. Der Bau wurde 2014 mit dem Solarpreis-Diplom ausgezeichnet. Für den Bauherrn und diplomierten Elektroinstallateur Jürg Schaub, Geschäftsführer Bracher + Schaub AG, ist der Bau von Photovoltaikanlagen nichts Neues. Bereits 1994 baute er erste Anlagen, doch damals waren Aufträge in diesem Geschäftsbereich noch spärlich. Mit der Einführung der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) erlebt die Nachfrage nach PV-Anlagen einen regelrechten Boom und für Jürg Schaub wurde es ab 2011 wieder interessant. «In nur vier Jahren habe ich für Kunden nicht weniger als 112 Anlagen errichten können», sagt Schaub. Schon seit Längerem befasse er sich mit den Anfor30 | Elektrotechnik 4/15

Geschäftsführer Jürg Schaub: «Ich suchte einen Kompromiss zwischen Leistungseffizienz und ansprechender Ästhetik.»

derungen der gebäudeintegrierten Photovoltaik (Building Integrated Photovoltaics/BIPV). Photovoltaikmodule in der Gebäudehülle sollen nicht nur der Energiegewinnung dienen,

sondern weitere Funktionen, beispielsweise einen angemessenen Witterungsschutz, übernehmen können. «Ich war auf der Suche nach einem einfachen System, das einen Kompromiss zwischen der Leistungseffizienz und optisch ansprechender Ästhetik darstellt», erklärt Schaub. Dieser Anbau, eine dreigeschossige Holzkonstruktion mit einer Ost-, Nord-, Westund Südfassade, sei auch Modell für künftige Photovoltaikprojekte. Ambitiöse und teure Spezialanfertigungen im Bereich BIPV, zum Beispiel die Umweltarena Spreitenbach, seien zwar national bekannt, doch müssten mehr einfache und bezahlbare Projekte nachgeahmt werden. Allein schon Informationen über innovative Fassadenlösungen seien ein Hürdenlauf: «Der unkundige Bauherr wendet sich an den Architekten, dieser verweist auf den Solarpanelanbieter. Jener wiederum ist nicht in der Lage, die


Im Carport mit Ladestation erzeugen 18 lichtdurchlässige Solarmodule eine Nennleistung von 4.68 kWp.

leisten ihren Dienst auch bei nicht optimalem Sonneneinstrahlungswinkel und eignen sich – nicht zuletzt aus ästhetischen Gründen – für die Verkleidung grosser vertikaler Flächen. Aufgrund von Bauvorschriften besteht die Oberfläche des Solarmoduls aus Verbundsicherheitsglas, sodass sie gegen Zersplitterung geschützt sind. Die allseitig ausgerichtete und von den Bracher + Schaub-Installateuren selbst verkabelte Anlage ist auf eine Leistung von 12 kWp ausgerichtet. Schaub rechnet mit einer maximalen Ertragsausbeute von 5500 kWh im Jahr. Zwar ist der vertikale Solarmodulfassadenaufbau der aufsehenerregende Teil des Bauprojekts. Dennoch ist er nur ein Teil eines grösseren Solarkraftwerks. Auf dem Neubaudach sind in Ost-West-Ausrichtung mo-

Installations- und Gebäudetechnik

spezifischen Fassadenmodule an eine Fassade anzubringen und verweist auf den Montagespezialisten», so Schaub. Die Schwierigkeit für interessierte Bauherren oder Architekten bestehe, einen Systemanbieter zu finden, der sowohl die für die Fassadenintegration tauglichen Solarpanel als auch das Montagesystem dazu liefere. Fündig wurde Schaub bei der Jansen-Gruppe, welche raffinierte Profilsysteme für Fenster, Türen und Fassaden und zudem Photovoltaik- und Solarwärmeanlagen vertreibt. Am eingerüsteten Anbau des Gewerbehauses an der Hauptstrasse zwischen Gelterkinden und Ormalingen dominiert die Farbe Schwarz. Jedes dieser dunklen Dünnschichtmodule mit amorphen Siliziumzellen wird als einzelnes Element an die Fassade vorgehängt. Sie

Der Anbau mit den fassadenintegrierten Dünnschichtmodulen.

nokristalline Standardmodule installiert worden. Dazu kommt die bestehende PV-Anlage auf dem Schrägdach des Altbaus mit polykristallinen Modulen. Auch entlang der Fenstersimse produzieren die bereits vor zwölf Jahren installierten und gegen Süden gerichteten Solarmodule zuverlässig elektrischen Strom. Der neue Anbau zum bestehenden Gewerbehaus wurde im April 2014 in Betrieb gesetzt. Dank der teilweise sehr guten Wärmedämmung bis 40 cm und U-Werten von 0.10 W/m2K beim Neubau, weist das zusammengebaute Gebäude einen relativ tiefen Gesamtenergiebedarf von 37 600 kWh/a auf. Die 43 kWp-PV-Anlagen erzeugen rund 36 000 kWh/a, was zu einer Eigenenergieversorgung von 96 Prozent führt. Hervorzuheben ist die ästhetisch hervorragend gelungene Fassade des Neubaus, die aus handelsüblichen Panels ohne Spezialanfertigung realisiert wurde.

Jürg Schaub fährt auch ein Elektrofahrzeug und nutzte die Chance, gleich noch eine weitere Solarstromanlage in das Bauprojekt einzufügen. Einer interessierten Kundschaft soll der vielfältige Nutzen eines modernen Fahrzeugunterstands aufgezeigt werden. Der Carport auf dem Areal ist mit einer Ladestation und einem Schrägdach aus lichtdurchlässigen Solarmodulen ausgerüstet sein. Der Unterstand dient übrigens ebenso instruktiven Zwecken wie die an vier Fassaden angebrachte PVAnlage des Anbaus. Denn interessierte Laien wollen sich ein einfaches Bild von der Leistungsfähigkeit der Photovoltaik der jüngsten Generation machen können. Da mag es manchen erstaunen, dass alleine die 18 auf dem Carport installierten Module reichen, um eine vierköpfige Familie mit elektrischem Strom zu versorgen. www.bs-solarpower.ch

Elektrotechnik 4/15 | 31


Highlight

Vernetzte Bewegungsmelder

Die unterschätzten Allrounder gebracht werden. So wandert das Licht mit dem Menschen mit. Das funktioniert natürlich nicht nur auf dem Trottoir, sondern auch im Korridor, in der Lagerhalle oder zu Hause im Eigenheim. Bewegungsmelder in multifunktionalen Haussteuerungen Verbundene Netzwerkvariablen. (nvo-nvi: netzwerkvariabler Out/Input). Die Anwendungsmöglichkeiten von Bewegungsmeldern in intelligenten Bewegungsmelder werden oft Haussteuerungen sind sehr vielfältig. Wird beispielsweise ein Bewegungsmelunterschätzt. Werden sie nämlich der bei der Eingangstür eines Verkaufsmit intelligenten Schaltern oder ladens angebracht, so kann dieser im Büro und Lager ein Rufsignal auslösen. Dimmern vernetzt, entstehen vielDer Ladenbesitzer kann sich somit frei fältige Möglichkeiten zur Steuerung im Haus bewegen, ohne dass er einen Kunden verpasst. Der gleiche Bewevon Automatismen in Gebäuden gungsmelder kann zusätzlich die Lichund Aussenanlagen. Sicherheit, ter schalten oder von gedimmt auf voll steueren. Sigmalon, das auf dem beKomfort und Funktionalität währten LON aufbaut, integriert solche verknüpfen sich dabei ideal. Funktionen einfach und komfortabel. Die Kommunikation erfolgt dabei über Oft werden Bewegungsmelder auf ihre das normale Stromnetz. Selbst phasenGrundfunktion reduziert. In vernetzten übergreifende Schaltungen sind einfach Anlagen können sie aber komplexe realisierbar. Dies macht Sigmalon ideal Funktionen ansteuern und vernetzte für Neu- und Umbauten. Aufgaben erfüllen. Dadurch lassen sich Komfort und Sicherheit mit einfachen Komfort und Sicherheit mit Mitteln markant erhöhen. Bewegungsmeldern im Verbund Wie Bewegungsmelder den Komfort und die Sicherheit erhöhen, zeigt das Vernetzte Bewegungsmelder lassen Beispiel eines Hotels, in dem die Gänge niemanden im Dunkeln stehen Niemand geht gerne in einen dunklen und Treppen stets ausgewogen ausgeRaum oder durch eine dunkle Gasse. leuchtet sein sollten. Doch ausgewogen Bewegungsmelder sorgen dafür, dass bedeutet nicht immer dasselbe. Tagsimmer dort das Licht brennt, wo sich über braucht es oft weniger künstliches gerade jemand aufhält. Bereiche, wo Licht als nachts, während der Hauptsaisich niemand befindet, können ausge- son herrschen andere Bedürfnisse als in schaltet oder gedimmt werden. Arbei- der Zwischensaison. Damit sich die ten diese Bewegungsmelder in einem Gäste aber jederzeit sicher fühlen, intelligenten Verbund, so können Licht- braucht es viele Leuchten und dadurch gruppen in gegenseitige Abhängigkeit viel Strom.

So können intelligent vernetzte Bewegungsmelder, welche bei den Zimmern angebracht sind, in Sektoren Lichter von Reduziert auf Voll schalten. Tritt der Gast aus seinem Zimmer, läuft er nicht ins Dunkle, sondern hat sofort ausreichend Licht. Zwischensaisonal kann vielleicht auf diese Grundausleuchtung ganz verzichtet werden. Die Bewegungsmelder schalten dann Leuchten nur teilweise oder reduziert ein. Mit Tageslichtsensoren im Innen- oder Aussenbereich, welche die einzelnen Leuchten resp. Bewegungsmelder individuell aktivieren, wird eine solche Beleuchtung zusätzlich intelligent. Sind die Aktoren zusätzlich mit einer Taste schaltbar, so kann eine «Putzschaltung» alle Leuchten auf voll schalten. Das Reinigungspersonal verfügt dann über maximale Lichtstärke, um seine Arbeit perfekt zu erledigen. Noch mehr Sicherheit bieten solche Schaltungen, wenn das Haus geschlossen ist. In diesem Fall sind die gleichen Bewegungsmelder zur Alarmierung nutzbar. Grenzenlose Flexibilität Intelligente Kombinationen von Bewegungsmeldern sind mit Sigmalon einfach zu realisieren: Schalter raus – Sigmalon rein. Mit der einfach zu bedienenden Software kann der Elektriker jederzeit Funktionen ändern oder neu konfigurieren. So wird auf einfache Weise vieles möglich: melden, sichern, präsentieren, überwachen, alarmieren, öffnen, schliessen, zählen, rufen, einzeln oder gemischt. EDANIS Elektronik AG 8575 Bürglen Tel. 071 626 70 60 www.edanis.ch


Der Schweizer Verkabelungsspezialist R & M hat das Geschäftsjahr 2014 mit einem deutlichen Umsatzplus von 7,3 Prozent abgeschlossen. Das Familienunternehmen mit Sitz in Wetzikon erzielte ein Umsatzvolumen von 211,7 Mio. Franken, die EBIT-Marge stieg von 2,5 auf 4,3 Prozent. «Die erfreulichen Umsatz- und Ertragssteigerungen bestätigen, dass wir operativ auf einem guten Weg sind. Die seit 2012 eingeleiteten Optimierungsmassnahmen entfalten ihre Wirkung», sagte CEO Michel Riva. Die gezielten Investitionen in die internationalen Vertriebsorganisationen, optimierte Verkaufsprozesse sowie die Einführung wettbewerbsfähiger sowie innovativer Produkte mit hohem Kundennutzen führten im Berichtsjahr zu einem starken Wachstum. R & M wuchs in allen drei strategischen Marktsegmenten schneller als die Branche. Das stärkste Plus verzeichnete R & M auf dem stark wachsenden Rechenzentrums-Markt und im Bereich der öffentlichen Breitbandnetze. Insgesamt wuchs der Umsatz in Asien/Pazifik mit über 20 Prozent und in Europa mit knapp 10 Prozent am stärksten. Über 70 Prozent des Umsatzes und rund 90 Prozent des Wachstums erwirtschaftet R & M ausserhalb der Schweiz. Die Stärkung der Produktionsstätten in Bulgarien, Polen, Dubai und Indien, die erfolgreiche Umsetzung verschiedener Effizienzsteigerungsmassnahmen sowie die konsequente Anwendung von Lean-Management-Prinzipien in allen Produktionsstandorten haben ebenfalls erheblich zur Verbesserung des operativen Ergebnisses beigetragen. Die im März 2014 akquirierte Advanced Fiber Systems in Indien konnte in der Zwischenzeit er-

Informations- und Kommunikationstechnik

R & M wächst in 2014 deutlich

folgreich integriert und weiter ausgebaut werden. R & M kann nun im stark wachsenden Telekommunikations-Markt in Indien partizipieren. Als Folge davon konnten bereits erste grössere Projekterfolge erzielt werden. Trotz den erreichten operativen Verbesserungen, sind die Aussichten für das Geschäftsjahr 2015 nach der massiven Aufwertung des Schweizer Frankens stark beeinträchtigt. Um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, lanciert R & M ein umfassendes Kostenreduktionsprogramm im Stammhaus in der Schweiz. Dies beinhaltet auch weitere Verlagerungen verschiedener Aktivitäten in die Standorte Bulgarien und Polen. Als Folge dieser Massnahmen werden in den nächsten Monaten am Standort in Wetzikon rund 50 von 325 Stellen abgebaut. R & M bedauert diesen Stellenabbau, der jedoch notwendig sei, um die Marktposition nach der Schweizer Franken-Aufwertung wieder zu stärken und den Wachstumskurs fortzusetzen.

Plug in High-Tech! www.bks.ch

www.rdm.com

Wir brauchen Gebäudeinformatiker www.swiss-gin.ch

www.rdm.ch

Top-Apps dominieren den mobilen Datenverkehr Die aktualisierte Version des Ericsson Mobility Reports zeigt, dass Video-Streaming und die Nutzung sozialer Netze weltweit zu den populärsten mobilen Anwendungen gehören. Genauer untersucht wurden drei Länder (USA, Spanien und Südkorea), in denen jeweils Facebook an der Spitze liegt. Die Beliebtheit anderer Dienste, zum Beispiel Netflix oder YouTube, differieren je nach Land. In den genannten Ländern erzeugen die fünf beliebtesten Apps rund zwei Drittel des mobilen Datenverkehrs. Dies ist ein Trend, der sich weltweit beobachten lässt. Bei den Mobilfunktechnologien konnte LTE im 4. Quartal 2014 im Vergleich zu anderen mobilen Standards wie HSPA und GSM/EDGE erstmals die Spitzenposition bei neuen Nutzern einnehmen. Insgesamt verzeichnet der Report in diesem Zeitraum 110 Millionen Neuzugänge. Die Zahl der Smartphone-Nutzer stieg im Jahr 2014 um insgesamt 800 Millionen und liegt nun bei welt-

weit 2,7 Milliarden. Dies entspricht einer Steigerung um 40 Prozent (2013: 1,9 Milliarden). Zudem zeigt der Report, dass Videodienste den Anstieg beim mobilen Datenvolumen dominieren. Innerhalb der nächsten sechs Jahre soll der durch mobile Videonutzung verursachte Datenverkehr um das 17-fache gegenüber den vergangenen sechs Jahren wachsen. Gründe sind nicht nur die gestiegene Zahl videotauglicher Endgeräte und grössere Displays. Hinzu kommt, dass Videoinhalte zunehmend in andere Online-Angebote integriert werden, etwa als Nachrichten, Werbung und in sozialen Medien. Ausserdem werden Videoinhalte immer häufiger über soziale Netze ausgetauscht. Die ausführlichere Mitteilung in englisch sowie den kompletten Report zum Herunterladen finden Interessierte auf dem nachstehenden Link:

sehen hören sprechen voir entendre parler

www.ericsson.com/news/1896760

Elektrotechnik 4/15 | 33


Informations- und Kommunikationstechnik

High Definition Base T (HDBaseT)

Der praxisnahe Übertragungsstandard Der Übertragungsstandard High Definition Base T (HDBaseT) gewinnt weiter an Popularität. Er erlaubt die Übertragung hochaufgelöster digitaler Multimedia-Inhalte über ein bestehendes Cat5e- oder Cat6-Verkabelungssystem über Distanzen von bis zu 100 m, und das ohne Qualitätsverlust. Rüdiger Sellin Die HDMI-Schnittstelle (High Definition Multimedia Interface) ist sowohl für die Unterhaltungselektronik als auch für die professionelle Videotechnik von grosser Bedeutung und wurde von Anfang an als High-Speed-Schnittstelle definiert. Über ein einzelnes HDMI-Kabel können multimediale Daten, hochaufgelöstes Video, HDTV und UHDTV mit Audio sowie Kontroll- und Steuersignale übertragen werden. HDMI wird von über 1600 Herstellern unterstützt und findet sich an Endgeräten wie z. B. Fernsehern, Monitore, Projektoren, Blu-ray-Player, Computer, AV-Receiver, Settop-Boxen u. a. Im Laufe der HDMI-Entwicklung wurden viele Parameter deutlich verbessert, z. B. die Videoauflösung (max. 4096 × 2160p60, kurz 4K), die Datenübertragungsraten (max. 18 Gbit/s), die Anzahl der Kanäle (max. 32) sowie die Audio-Sampling Rate (max. 1536 kHz). Diese Angaben sind gültig für die neueste Version HDMI 2.0. Als Nachteile von HDMI sind die hohen Kosten von HDMI-Kabeln und deren kurze Leitungslänge zu nennen (rund 10 m). Letztere ist vor allem in der begrenzten Qualität der Chipsätze in den angeschlossenen Geräten begründet. Kabellängen von 20 m sind

34 | Elektrotechnik 4/15

zwar möglich, wegen Qualitätseinbussen und der hohen Kabelkosten aber nicht sinnvoll. Längen von rund 10 m mögen für Verbindungen von Geräten der Unterhaltungselektronik daheim völlig ausreichend sein. Hingegen besteht dadurch in grossen Audio-/Videoinstallation im professionellen Umfeld eine klare Restriktion. Denn bei der Verlegung dieser Kabel stört schnell der grosse HDMI-Stecker, der in engen Installationsröhren kaum Platz findet. Da der Stecker zudem nur schwer lötbar ist, entfällt auch die Variante des Abtrennens und Wiederanbringens desselben. Hier stellt sich zudem die Frage nach der Schirmung. Bei einigen HDMIKabeln wird die Schirmung lediglich punktuell am Stecker angelötet, wäh-

rend bei qualitativ hochwertigen Kabeln eine 360 °-Schirmung über den ganzen Stecker ausgeführt ist. Diese Unterschiede sind von aussen oft gar nicht oder nur schwer erkennbar, was auch auf die Qualität der HDMI-Kabel zutrifft. Hier sind eindeutige Brandings und Kabeltests zur eindeutigen Identifizierung der Kabelqualitäten in Planung. HDMI-Kabel der Kategorie 1 (Standard) erlauben eine Übertragungsrate von max. 2,25 Gbit/s und übertragen ein 720p Videosignal. Die Kategorie 2 (High Speed) ermöglicht eine Übertragungsrate von max. 10,2 Gbit/s und überträgt ein 1080p Videosignal. HDMI-Kabel der Kategorie 2 sollen aber auch für höhere Bandbreiten taugen wie bei der jüngsten HDMI-Version 2.0 (bis zu 18 Gbit/s).

1 Anwendungsbeispiel zur Kombination zweier Extender (Sender PU-507TX, Receiver PU-507RX) zur Signalübertragung zwischen Quelle (PC) und Ausgabegerät (Projektor).


Informations- und Kommunikationstechnik

HDBaseT statt langer HDMI-Kabel Als Problemlösung für den Ersatz langer und teurer HDMI-Kabel existiert mit High Definition Base T (HDBaseT) seit einigen Jahren eine praxisnahe Lösung. Damit lassen sich HDMI-Signale inklusive hoch aufgelöstes 4K HDTV über gewöhnliche und preisgünstige Cat5e/6-Verkabelungen transportieren. HDBaseT wandelt die HDMI-Signale in ein eigenes Protokoll um, das nicht mit dem Ethernet-Protokoll identisch ist. Chipsets (primär von der Firma Valens) übernehmen die eigentliche Umsetzung des HDMI-Signals in HDBaseT. Ein wichtiger Vorteil ist, dass im Gegensatz zu HDMI nur ein einziges Kabel von der Signalquelle zum Ausgabegerät geführt werden muss. Daher entfallen teure HDMIKabel ebenso wie fehleranfällige Konfektionen von HDMI-Ste-

Die HDBaseT Alliance Im Jahr 2010 wurde die HD BaseT Alliance durch die Firmen LG Electronics, Samsung Electronics, Sony Pictures Entertainment und Valens Semiconductor gegründet. Die Allianz spielt eine anerkannt aktive Rolle und legt Wert auf eine praxisnahe und anwenderfreundliche Umsetzung der vielfältigen Ideen. Die Mitgliedsfirmen rekrutieren sich vorwiegend aus Herstellern der Unterhaltungselektronik und professioneller AV-Geräte, aber auch aus Anbietern elektronischer Inhalte. Ziel ist die Standardisierung und Promotion der HDBaseT™Technologie für professionelle und Heimanwendungen. HDBaseT ermöglicht die Übertragung hochaufgelöster, digita-

ler Video- und weiterer Signale über ein einziges LAN-Kabel und ersetzt den heute noch üblichen «Kabelsalat». HDBaseT wurde für Video-Anwendungen optimiert und verbindet eine Fülle von Endgeräten der Unterhaltungselektronik untereinander. Quasi als Eckstein der HDBaseT-Technologie wird 5Play™ angesehen, dank dem fünf verschiedene Signalkategorien (unkomprimiertes HD Digital Video, Audio, 100BaseT Ethernet, Stromversorgung via Power over Ethernet (PoE) und verschiedene Kontroll- und Steuersignale) in einem einzigen LAN-Kabel zusammenlaufen. www.hdbaset.org

ckern vor Ort. Die stattdessen verwendeten LAN-Kabel schonen das Budget und vereinfachen dank ihrem schlanken Format den Kabeleinzug in engen Kanälen. HDBaseT nutzt eine asymmetrische Methode zur Datenübertragung (Video, Audio, Ethernet und Steuersignale) von der Quelle zur Senke. In Gegenrichtung werden nämlich nur 100 Mbit/s übertragen (Ethernet und Steuersignale), was für den Anwendungszweck völlig ausreicht. Im Gegensatz zur konventionellen Datenkommunikation mit symmetrischen Anwendungen und einer Bitfehlerrate (Bit Error Rate, kurz BER) von mindestens 10-12 wird die asymmetrische Kommunikation von HDBaseT über einen innovativen «DSP Engine» (Digital Sound Processor) und einer «Application Front End-Architektur» erreicht. Im Vordergrund steht dabei die Eliminierung des unerwünschten Protokoll Overheads von Videosignalen, der den grössten Teil der Bandbreite aufbrauchen würde. Die effiziente und schnelle Videosignalübertragung wird über eine spezielle Kodierungsart erreicht. Dazu verwendet HDBaseT eine proprietäre Version der Puls Amplituden Modulation (PAM), um HDMI-, Steuer- und Kontrollsignale über ein LAN-Kabel zu übertragen. Digitale Daten werden hier im Kodierungsschema dargestellt und nutzen verschiedene Gleichspannungspegel, ohne die elektrischen Charakteristiken zu verändern oder die Leistungsfähigkeit des Kabels zu beeinträchtigen. Interessant ist dabei die Tatsache, dass HDBaseT zwar dieselbe Kodierungstechnologie wie Ethernet verwendet und sogar über einen Ethernet-Kanal verfügt. Trotzdem unterscheiden sich die

Elektrotechnik 4/15 | 35


Informations- und Kommunikationstechnik

HDBaseT- von traditionellen EthernetPaketen. HDBaseT nutzt lediglich die physikalische Ethernet-Verkabelung sowie die bekannten Ethernet Frames. Aus diesen Gründen stellt HDBaseT kein Netzwerk im klassischen Sinn dar, denn hier werden lediglich Punkt-zuPunkt-Verbindungen zwischen zwei Geräten hergestellt. Jeder Zuspieler (= Signalquelle) beliefert ein Endgerät (= Senke) via HDBaseT mit einem fest definierten Signal. Eine HDBaseT-Matrix kann die Signale eines Players zwar

2

Vorder- und Rückseite der 8 x 8-Matrix CYP PU-8H8HBTE-4K.

3 Einsatzszenario des HDBaseT-Präsentationsumschalters CYP EL-5500-HBT.

auf mehrere Bildschirme verteilen, was aber auf einer anderen Technik basiert als das klassische Ethernet, das als Bussystem mit IP-Adressen funktioniert. Somit können bei HDBaseT auch nicht alle Geräte per IP-Adresse beliebig aufeinander zugreifen. Die neue Version HDBaseT 2.0 erleichtert aber den Aufbau von Punkt-zu-Multipunkt-Verbindungen. Gleichwohl sind zwischengeschaltete Router oder Switches bei HDBaseT ein Tabu, weil sie das HDBaseT-Signal unterbrechen würden. Einfache Repeater hingegen sind möglich und verlängern die Reichweite bzw. die mögliche Leitungslänge von 100 m um jeweils weitere 100 m (pro eingesetztem Repeater). Fünf Signalarten auf einem Link Die HDBaseT Allianz als Standardisierungsgremium von HDBaseT (siehe Textkasten) unterscheidet fünf verschie-

36 | Elektrotechnik 4/15

dene Signaltypen und nennt dieses Kernmerkmal von HDBaseT daher «5Play»: 1. Full-HD-Videosignale, Full-HD-3DVideos, 4K oder ultrahoch aufgelöste Filme. HDBaseT liefert unkomprimierte Videos an ein Gerätenetzwerk oder an ein einzelnes Endgerät (Punkt-zu-Punkt). Durch Übergabe des Videosignals an einen HDMI Chipsatz werden alle wichtigen Funktionen von HDMI 1.4 unterstützt, dies bei höchster Videoqualität und ohne jegliche Latenz. 2. HDBaseT befördert alle hoch auflösenden Audioformate von HDMI 1.4 inklusive Dolby TrueHD oder DTS HD-Master Audio. Auch dieses Signal wird direkt an den HDMIChipsatz übermittelt. 3. Ethernet zur Kommunikation aller Komponenten wie TV, Soundsysteme, Computer und andere Geräte.

4. HDBaseT übermittelt verschiedene Steuer- und Kontrollsignale. Neben der CEC-Steuerung (Consumer Electronic Controls), die einige Steuerbefehle an HDMI-Geräte übermittelt, ermöglicht HDBaseT auch die Gerätesteuerung per RS232-Protokoll. Dieses Protokoll wird für die Heimautomation sowie besonders im professionellen Bereich verwendet. Zudem überträgt HDBaseT InfrarotFernbedienungssignale, sodass sich z. B. ein Video-Player im Nebenraum über HDBaseT steuern lässt. Via IP Control können schliesslich Netzwerkkameras gesteuert werden. 5. HDBaseT ermöglicht die Spannungsversorgung per Netzwerkkabel (Power over Ethernet). So kann HDBaseT Geräte bis zu 100 Watt Leistungsaufnahme mit Strom beliefern. Der Empfänger (Receiver) eines HDBaseT Extender Sets muss daher nicht in der Nähe einer Steckdose aufgestellt werden, sondern lässt sich frei platzieren. Die Aufzählung verdeutlicht die Universalität von HDBaseT und zeigt, dass dieser Industriestandard die ideale Lösung für professionelle Video- und Audioumgebungen darstellt. Konkrete Lösungen am Beispiel In der Praxis fällt positiv auf, dass zahlreiche Hersteller HDBaseT unterstützen. Dadurch können Sende- und Empfangsgeräte unterschiedlicher Lieferanten problemlos gemischt werden. So haben neuere Projektoren wie z. B. jene von Epson eine HDBaseT-Schnittstelle bereits integriert, sodass allfällige Wandler entfallen. Die in Mägenwil ansässige Firma Ceconet vertreibt neben Endgeräten mit integrierter HDBaseT-Schnittstelle (wie die erwähnten Epson-Projektoren) eine Vielzahl Geräte für professionelle Audio-/VideoInstallationen, etwa in Seminarräumen, Heimkinos, Museen und Event Locations.


gänge zu HDBaseT-Ausgängen zuordnen lassen. Die Signale mehrerer HDMI-Quellen sowie 2-Weg-IR lassen sich damit flexibel an unterschiedliche Wiedergabegeräte verteilen – dank HDBaseT via kostengünstige CAT5e/6Netzwerkkabel und über Distanzen von bis zu 100 m. Die 8 × 8-Matrix CYP PU-8H8HBTE-4K stellt hier das Topmodell dar, das bis zu acht HDMI-Eingänge auf bis zu HDBaseT-Ausgänge verteilt (Bild 2, Vorder- und Rückseite). Diese Matrix überträgt Audio, höchst aufgelöstes Video (4K2K@24/25/30Hz), PoE, Ethernet und bidirektionale Steuersignale (IR) über ein Cat5e/6-Kabel (max. 100 m). Die PU-8H8HBTE-4K ist über das Bedienpanel, eine mitgelieferte IR-Fernbedienung, das LAN oder via RS232 steuerbar und unterstützt die 4K-Auflösung. In Restaurants, Hotels oder Messegeländen ist eine HDBaseT Matrix eine perfekte Lösung und ermöglicht die einfache Umsetzung flexibler HD-Installationen in bis zu acht Multiroom-AV-Zonen. Sie werden wahlweise über ein Webinterface, RS-232, IR-Fernbedienung oder Gerätetasten gesteuert.

Eine weitere Erleichterung in gemischten Audio-/Video Installationen mit hohem Qualitätsanspruch bringt der HDBaseT-Präsentationsumschalter CYP EL-5500-HBT. Er schaltet und skaliert unterschiedliche Eingangssignale auf ein Ausgangssignal. Er bietet ein sehr grosse Auswahl unterschiedlicher Eingänge (4 × HDMI, 1 × VGA, 2 × HDBaseT, 5 × Klinken 3,5 mm, 1 × YUV, 1 × Composite, 2 × Cinch (Audio), 1 × LAN (Steuerung), 1 × RS232, 1 × IR, je 1 × USB A und USB B) und Ausgänge (3 × HDMI, 1 × HDBaseT, 1× Koaxial, 2 × Klinken 3,5 mm), Der HDBaseT-Präsentationsumschalter ist über das Bedienpanel, die mitgelieferte IR-Fernbedienung, ein LAN oder RS232 Schnittstellen steuerbar. Ceconet vertreibt weitere Geräte und Einrichtungen, um HDBaseT praxisnah und einfach installieren zu können. Weitergehende Informationen unter www.ceconet.ch. Im eShop lassen sich dort alle Geräte auch gleich bestellen. www.ceconet.ch

Elektrotechnik 4/15 | 37

Informations- und Kommunikationstechnik

Wer kennt nicht das Problem, ein Notebook oder einen PC im abgeschirmten Präsentationsraum zu haben, den Projektor sowie die via InfrarotFernbedienung oder via RS232 gesteuerten Anzeigegeräte jedoch im Saal? Hier schaffen zwei Extender als HDMIVerlängerung Abhilfe, die via HDBaseT über ein LAN-Kabel Punkt-zu-Punkt miteinander verbunden werden (Bild 1). Am Sender CYP PU-507TX werden beispielsweise ein Router, der PC, ein Blu-ray-Player und weitere Geräte angeschlossen, am Receiver CYP PU-507RX das Grossdisplay oder der Projektor. Das Geräteduo dient der Übertragung von Audio, Video (1920 × 1200 @60Hz), PoE, Ethernet, RS232 und einem bidirektionalen Steuersignal (IR) über ein einziges Cat5e-/6-Kabel (max. 100 m). Somit kann entweder der Präsentator den Bildvorschub auf dem PC veranlassen oder ein Techniker vom Technikraum aus die Grossprojektion steuern. Über die HDMI-Verlängerung sind alle an der Präsentation beteiligten Geräte untereinander verbunden. Eine weitere praktische Einrichtung ist eine Matrix, an der sich HDMI-Ein-


Informations- und Kommunikationstechnik

Revolution im Management von Netzressourcen

Hohe Flexibilität dank SDNs Das Cloud Computing ist beinahe zur Selbstverständlichkeit geworden. Mit den Software Defined Networks (SDNs) geht die Virtualisierung von Rechnerkapazitäten bei den Netzressourcen weiter. Die SDN-Controller bilden dabei das Kernstück einer höchst flexiblen Managementarchitektur. Rüdiger Sellin Besonders Anbieter von Netzequipment werden nicht müde, die Netzbetreiber auf den explosionsartigen Anstieg des Datenverkehrs hinzuweisen. Dies betrifft insbesondere Mobilfunknetze mit einer Volumenverdoppelung etwa alle 7 bis 12 Monate. Dank dem Cloud Computing mit weit verzweigtem Verkehr zwischen verschiedenen Servern sind auch IP-Kernnetze betroffen, die den gesamten Datenverkehr transportieren, sei er aus mobilen oder aus Festnetzen. Zudem sollte festgehal-

ten werden, dass unsere allgegenwärtige Kommunikation deutlich komplizierter abläuft als noch vor 10 Jahren. So sind an einer scheinbar simplen mobilen E-Mail-Abfrage ab Notebook oder ab Smartphone mindestens 20 Server beteiligt. Da bereits 75 Prozent aller neu verkauften Handys Smartphones sind, nimmt der mobile Datenverkehr weiter zu. Den Sprachverkehr hat er volumenund umsatzmässig längst hinter sich gelassen – Tendenz zunehmend. Denn die klassischen Datendienste wie z. B. Surfen im Internet, Termin- und E-MailSynchronisation sind eine Art mobiler

1

SDN-Architektur mit zentralem SDN-Controller und OpenFlow-fähigen Netzelementen. (Bild: Rüdiger Sellin)

38 | Elektrotechnik 4/15

Selbstverständlichkeit geworden. Allein die Google-Tochter Youtube verzeichnete 2014 100 Mio. Videoaufrufe pro Tag oder mehr als eine Billion Benutzer pro Monat. Im selben Jahr wurden jeden Monat mehr als sechs Billionen Stunden Videos online angeschaut und jede Minute (!) mehr als 100 Stunden Videos heraufgeladen (alle Angaben: www.wikipedia.com). Während das mengenmässige Wachstum von den Benutzern stammt, wird die Anzahl der Sessions von den Servern getrieben. So haben sich die Verkehrsmuster innerhalb der Rechenzentren stark verändert. Im Gegensatz zu herkömmlichen Client-Server-Applikationen greifen viele gängige Anwendungen auf mehrere Datenbanken und Server zu, bevor sie die gewünschten Daten zu den Endgeräten bringen. Dies erklärt den zunehmenden Maschinezu-Maschine-Verkehr (M2M) mit Zusatzlasten für Datennetze. Dabei stehen weniger die Datenvolumina, aber die Häufigkeit und Unregelmässigkeit der Serverabfragen im Vordergrund. Zudem stellen die Mobilfunknetzbetreiber ein verändertes Nutzerverhalten fest. Während früher die meisten Abfragen mobiler Endgeräte fast ausschliesslich stationär erfolgten, ist man heute jederzeit und überall online, etwa auch in öffentlichen Verkehrsmitteln. Dies betrifft auch die Nutzung Cloud-basierter Dienste, etwa zur Datenabfrage und Datensicherung sowie das Heraufladen hoch aufgelöster Bilder oder den Abruf von Videos von unterwegs aus. Das Versenden grosser Datenmengen belastet also unzweifelhaft mobile Netze und IP-Kernnetze gleichermassen. Unflexible Netzwerkarchitekturen Höhere und dazu oft spontan anwachsende Netzlasten haben Erweiterungen und zeitaufwendige Neukonfigurationen bestehender Netze zur Folge. Gleichzeitig fordern die sich immer


schneller ändernden Geschäftsanforderungen und rasant wachsenden Apps eine schnelle Anpassung der Netzwerke, was mit traditionellen Netzwerkarchitekturen kaum zu bewerkstelligen ist. Aus dieser Erkenntnis entstand bereits 2006 an der kalifornischen Stanford-Universität in unmittelbarer Nachbarschaft zum Silicon-Valley ein neuer Architekturansatz zum zentralen und effi-zienten Management des Datenverkehrs in Unternehmensnetzen. Damit wurde der Grundstein für weitere Forschungsarbeiten an grossen IP-Netzen mit zentraler Netzwerksteuerung gelegt, die zur Definition des OpenFlow-Standards führten. Dieser wiederum begründete das neue Paradigma des Software Defined Networking. Hier wird die Kontrollebene von der Datenebene quasi entkoppelt, wodurch der Datenverkehr nicht mehr ausschliesslich durch die in den Routern und Switches implementierte Software in der Data Plane (Infrastruktur) geregelt, sondern in einer separaten Control Plane (Management) zentral gesteuert wird (Bild 1). Die darüber liegende Applica-tion Plane ist zweigeteilt. Die untere Hälfte mit den Network Apps erkennt verfügbare Links mit deren Parametern, setzt Pfade auf oder löscht sie und überwacht deren Qualität sowie installiert Software-/Firmware-Upgrades. Die obere Hälfte beinhaltet die Business Apps, welche durch den Endkunden genutzt werden, z. B. die Network Cloud (Connectivity), Storage Cloud (Datenspeicherung) oder Video-Konferenzen. Diese Apps werden «on demand», also auf Anforderung genutzt und die gewünschten Dienste auf dieselbe Weise bereitgestellt – eine für den Benutzer praktische Sache. Bereits 2008 startete HP in enger Zusammenarbeit mit der Stanford-Universität die Entwicklung eigener OpenFlow-fähiger Switches. Die Bezeichnung OpenFlow referenziert u. a. das Kommunikationsprotokoll zwischen Kontroll- und Datenebene. Es arbeitet mit sogenannten Flows als kleinste Einheit, wobei ein Flow eine Folge von Paketen mit identisch gesetzten Header-Bits darstellt. Dahinter kann sich eine TCP-Verbindung oder Pakete mit einer bestimmten MAC-Source-Adresse verbergen. Jeder OpenFlow-kompatible Switch verfügt über einen via SSL-gesicherten Kontrollkanal zum SDN-Controller und enthält eine sogenannte Flow-Tabelle. In der Flow-Tabelle speichert der Switch pro Flow

Das Wichtigste zu Software Defined Networks (SDN) Vereinfacht gesagt steht hinter der Abkürzung SDN ein Konzept zum flexiblen Management einer grossen Anzahl unterschiedlicher Ressourcen (Server, Netzwerke, Applikationen). Dabei wird die Infrastruktur (Data Layer) von einem logisch und physisch getrennten SDN Controller (Control Layer) gemanagt und gesteuert. Die Steuerungsintelligenz wandert so vermehrt von der durch Hardund Firmware geprägten Data Layer in die Control Layer. Letztere ist im Prinzip eine Softwareschicht, die auf separater Hardware läuft. Sie entscheidet z. B. im Fall von Network Cloud-Diensten, wohin und mit welcher Bandbreite Daten in den physikalischen Data Layer geschickt werden. Die Zentralisierung des Ressourcenmanagements (inklusive Netzmanagement) soll den Ad-

ministratoren ihre tägliche Arbeit erleichtern, da fast alle Konfigurationen von Netzen und Diensten zentral erfolgen, anstatt auf einzelne Komponenten wie Switches, Firewalls separat zuzugreifen. Insbesondere das bedarfsgesteuerte Umkonfigurieren «on demand» gelingt mit SDN schneller und fehlerfreier, weil die wechselseitige Abhängigkeit der Parameter einzelner Systeme durch die Gesamtsicht des SDN Controllers konzeptbedingt quasi automatisch gegeben ist. Zudem kommunizieren die Applikationen über APIs direkt mit der Kontrollebene und teilen ihr den Status oder Fehler mit. Durch diese weitgehende Automatisierung können Änderun-gen sowie der Rollout neuer Applikationen und Services bedeutend schneller und einfacher vorgenommen werden als heute.


Informations- und Kommunikationstechnik

2

OpenFlow-fähiger Switch mit Pipeline (eine Pipeline sind in Serie geschaltete Flow-Tabellen). (Bild: Rüdiger Sellin)

einen Eintrag mit entsprechend gesetzten Header-Bits. Für jedes empfangene Paket vergleicht er den Paketkopf mit den Einträgen in der Tabelle. Bei Übereinstimmungen wird eine zuvor festgelegte Aktion ausgeführt und das Paket an die nächste Tabelle weitergeleitet. Eine Flow-Tabelle besteht somit aus einer Liste von Regeln mit dazugehörigen Paketverarbeitungsaktionen. Neben den Aktionen für die Header-Felder muss jeder OpenFlow-fähige Switch eine Reihe von Basisaktionen ausführen können, beispielsweise Pakete über einen bestimmten Switch-Port weiterleiten, an alle Ports senden oder sie verwerfen. Darüber hinaus können Hersteller optionale Aktionen unterstützen, etwa die Veränderung bestimmter Header-Felder, das Hinzufügen oder Entfernen von VLAN- oder MPLSTags sowie die Zuweisung von Paketen zu einem bestimmten Puffer. Weil die Pakete auf eine Anzahl von Tabellen abgebildet werden, spricht man im OpenFlow-Standard von einer Pipeline (Bild 2). Erwartungsgemäss gibt die OpenFlow-Spezifikation keine spezifische Implementierung vor, sondern beschreibt lediglich die Architektur, das erwartete Verhalten der Switches sowie die für die Kommunikation mit dem Controller notwendigen Datentypen. Aus Sicht eines Controllers besteht ein

40 | Elektrotechnik 4/15

OpenFlow-Switch aus einer Reihenfolge (Pipeline) mehrerer seriell ablaufender Forwarding-Tabellen. Für jedes ankommende Datenpaket sieht er zunächst in der ersten Tabelle nach und führt bei einer Übereinstimmung wie beschrieben alle dem Eintrag zugeordneten Aktionen in der vordefinierten Reihenfolge aus. Liegen keine Tabelleneinträge für das Bitmuster im Header vor, reicht er das Paket an die nächste Tabelle weiter. Falls der Switch auch am Ende der Pipeline keine Übereinstimmung findet, sendet er das Paket an seinen Controller zurück. Neuere OpenFlow-Versionen erlauben es, eine Pipeline nicht nur ab Controller zu steuern, sondern die darin enthaltenen Tabellen (etwa auf Layer 2 und 3) nach aussen als eine einzige Tabelle erscheinen zu lassen. Diese Abstraktion erlaubt es den Hardwareherstellern, zwecks Differenzierung von ihren Mitbewerbern und ohne Offenlegung der Architekturdetails OpenFlow mit eigenen Features zu implementieren und zu optimieren. Dass dies der Kompatibilität zwischen SDN-Controller und Switches kaum zuträglich ist, liegt auf der Hand. Marktkonsequenzen von SDN Eine breit von Entwicklern und Providern abgestützte Standardisierung tut also Not. Der Openflow-Standard wird

daher seit 2011 von der Open Networking Foundation (ONF) verwaltet, zu deren Gründungsmitgliedern die Deutsche Telekom, Facebook, Google, Microsoft, Verizon und Yahoo gehören. Die als Stiftung organisierte ONF (www.opennetworking.org) mit mehr als 100 Mitgliedern hat die Entwicklung, Etablierung und Implementierung von SDN auf Basis offener Standards als Hauptziel. Trotz des universitären Ursprungs haben sich zahlreiche Anbieter von Netzwerklösungen der ONF angeschlossen, darunter Arista Networks, Brocade, Cisco, Citrix, HP und Juniper. Nicht alle Stiftungsmitglieder teilen allerdings die puristische Sichtweise der Gründer, insbesondere aus dem Lager der Hersteller von Netzwerkkomponenten. Diese wollen einerseits ihre hohen Investitionen in Vorentwicklungen schützen, andererseits aber mindestens eine ONF-kompatible API-Schnittstelle zu ihren Komponenten wie Router bereitstellen. Zur Sicherstellung der Interoperabilität hat die renommierte Indiana University Bloomington im Mai 2011 in Zusammenarbeit mit der ONF ein SDN Interoperability Lab eröffnet. Hier wird getestet, wie gut die SDN- und OpenFlow-Produkte verschiedener Hersteller zusammenarbeiten. Weltweit gibt es zurzeit vier solcher SDN-Zertifizierungslabors. Überhaupt scheint das Thema OpenFlow zunehmend politischen Charakter zu erhalten. Durch konsequente Trennung von Software und Firmware/Hardware sowie durch logische Aufteilung in eine Kontroll- und Datenebene verlieren die Anbieter von Netzwerkkomponenten ihre Hoheit über die Software, während für die Softwarebranche attraktive Geschäftsfelder entstehen. Vereinfacht gesagt wird der Hardwareteil auf den puren Betrieb von vergleichsweise einfachen Netzelementen reduziert, die applikationsgesteuert auf die Bedürfnisse des gerade gewünschten Dienstes angepasst und konfiguriert werden. Das neue Netzkonzept stellt traditionelle Netzbetreiber vor grosse Herausforderungen, technologisch wie personell. Denn wenn sich die Telcos ein Stück vom SDN-Kuchen abschneiden wollen, müssen sie sich von alten Denkweisen verabschieden und ihre Skills umgehend erweitern, um gegen globale Service Provider bestehen zu können. Dies bedingt ein Höchstmass an Flexibilität, Schnelligkeit, Kundenorientierung und modernem IT-Wissen, u. a. im Bereich Linux. Ansonsten bleibt den Telcos nur das we-


Informations- und Kommunikationstechnik

3 Flaggschiff der Nexus-Serie zur Realisierung leistungsfähiger Data Centers als Cloud-Service. (Bild: Cisco Networks)

nig lukrative, da kostenintensive Connectivity-Geschäft. Der grau-rosa Riese hat bereits reagiert und im Rahmen eines Feldtests in Kroatien die Tauglichkeit einer SDN-basierten IP-Netzarchitektur im Projekt « TeraStream» bewiesen. Seit April 2013 setzt die Telekom den ersten Prototyp eines Open Source Softwarebasierten Routers (Home Gateway) ebenso ein wie das «Lightweight 4over6»-Verfahren. Es ermöglicht den Transport von IPv4-Paketen aus den angeschlossenen 100 Haushalten durch einen Tunnel im IPv6-Netz. Dank Vereinfachung der Netzinfrastruktur soll das Telekom-Netz schneller, flexibler und kostengünstiger werden (www.laboratories.telekom.com). Auf der anderen Seite bauen und betreiben viele multinationale Konzerne wie Amazon oder Google «auf der grünen Wiese» weltumspannende IPNetze. Die nötigen Links werden jeweils national angemietet. Da die IPNetzknoten in der Regel höchstens zu 40 Prozent ausgelastet sind, besteht Nutzungspotenzial für externe Kunden. Beispielsweise hat Google nach Insiderangaben alle Netzknoten mit einer SDN-basierten Logik verbunden und

erreicht damit eine Netzauslastung von ⱕ 99 Prozent. Eine recht genaue Verkehrssteuerung ist deshalb möglich, weil der interne Datenverkehr bestimmten Verkehrsmustern folgt und daher gut vorhersehbar ist. Mit diesem SDN-basierten Netz hat sich Google ausgerechnet bei einer Ausschreibung des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums (DoD) gegen AT & T durchgesetzt. Der Einsatz von SDNs ist aber keinesfalls nur auf IP-Netze beschränkt. Nach Expertenmeinung besteht das kostenmässig grösste Optimierungspotenzial beim Einsatz von SDN im Bereich Wi-Fi-Offload, also der Entlastung (teurer) zellularer Mobilfunknetze durch (lizenzfreie) lokale WLANs, die über das Festnetz erschlossen sind. Auch das Management von sich dynamisch verändernden Small Cells (siehe Beitrag in net 06/13) soll dank SDN besser gelingen. So überrascht es nicht, dass u. a. auch Huawei und Ericsson zu den SDN-Promotoren gehören. Cisco’s SDN-Vision Die Idee zum Cloud Computing ist keinesfalls neu. Denn die ursprünglich bei

der Start-Up-Firma Nuova entwickelten Nexus Switches leiteten bereits 2008 einen Paradigmenwechsel für Rechenzentren ein. Nuova wurde damals von Cisco für über 800 Mio. US$ vollständig übernommen. Dank der Ethernet-basierten «Unified Fabric» wuchsen Server- und Speichernetzwerke zusammen, was den Weg für die umfassende Virtualisierung von Diensten und IT-Ressourcen ebnete. Die Nexus Switching-Familie wird seither beständig weiterentwickelt und bildet heute die tragende Säule des Cisco SDN-Portfolios. Mit ihrer «Networking Fabric» sollen SDN-basierte Datencenter und die Cloud zusammenwachsen. Die Mitte 2013 präsentierte Nexus 6000er-Serie bietet die höchste 10- und 40GbE-Portdichte im Portfolio, konkret bis zu 384 Ports für 10 GbE und bis zu 96 Ports für 40 GbE. Zudem werden bis zu 75 000 virtuelle Maschinen unterstützt. Ergänzt werden die Nexus 6000 Switches durch einen software-basierten WLAN-Beschleuniger sowie durch den Nexus 1000 V Intercloud Switch. Letzterer dient der Virtualisierung der Netzressourcen, indem öffentliche Netzkapazität aus einer frei zugängli-

Elektrotechnik 4/15 | 41


Informations- und Kommunikationstechnik

Handbuch zur Netzwerkinfrastruktur «Für Software Defined Networking spricht die Möglichkeit, die Netzwerkinfrastruktur besser als bisher auf die speziellen Anforderungen von Anwendungen abstimmen zu können», so Dr. Thomas Wellinger, Market Manager Data Center bei R&M, dem Schweizer Spezialisten für Netzwerk-Verkabelungslösungen. Dazu nennt er speziell die Zuweisung der erforderlichen Bandbreiten und Quality-of-Service-Parameter, um die verlangte Performance zu gewährleisten. Diese Flexibilität wird vor allem

in komplexen Netzen wie Private oder Public Clouds wichtig. Die Auswahl an SDN-fähigen Switches sei noch gering. Generell sei festzustellen, dass sich alle etablierten SwitchHersteller SDN auf die Fahnen geschrieben haben. Über neue Netzwerkstrukturen informiert R&M ausführlich in seinem Data Center Handbuch. Interessenten können das 190 Seiten starke Werk als E-Book kostenlos herunterladen. www.rdm.com (Service, Downloads)

chen Cloud zur bedarfsgerechten Ergänzung eigener Ressourcen herangezogen wird. Cisco spricht von einer «Hybrid Cloud Technologie», die über die Bereitstellung eines Tunnels zwischen App und öffentlicher Cloud hinausgeht. Cisco kapselt nach eigenen Angaben das gesamte virtuelle Netz mit dessen Diensten im sicheren Container. Dieser schützt die durch andere Apps entstehende Auslastung der Cloud, um eine hohe Performance der Apps sicherzustellen. Ähnlich wie HP und Juniper erkennt Cisco die Möglichkeiten des OpenFlow-Protokolls zwar an, erweitert sie aber mit dem hauseigenen Cisco ONE Software Controller. Er unterstützt den ONE Platform Kit (OnePK), der sowohl die Cisco SDNs als auch das Standardprotokoll OpenFlow unterstützt. Die Interoperabilität mit anderen SDN-Anbietern beschränkt sich auf jene im ONF-Standard definierten Management-Features. OnePK repräsentiert aber nur einen Teil der SDN-Strategie von Cisco. Denn

zur «Application Centric Infrastructure» (ACI) gehören die SDN ControllerSoftware, der «Application Policy Infrastructure Controller» (APIC), neue Switches der Nexus 9000er-Linie sowie angepasste Versionen des Cisco-Betriebssystems NX-OS. Hier manifestiert sich die SDN-Philosophie des Marktführers besonders deutlich. Ein Teil der Intelligenz zur Steuerung des Netzwerkes verbleibt weiterhin in den Switches, was dem SDN-Gedanken eigentlich widerspricht, andererseits aber für eine hohe Netzstabilität sorgt. Ein Kernstück der Nexus 9000er-Switches (Bild 3) sind spezielle Chips (ASICs), welche mit der neuen Controller-Software für das Netzmanagement zusammenarbeiten und trotzdem eine gewisse Autonomie besitzen. So laufen gewisse SDN-Funktionen auch dann weiter, wenn die zentrale SDN Controller-Software offline ist. Der APIC als Kontrollebene von ACI ist laut Cisco hochskalierbar und kann bis zu einer Million Endgeräte verwalten. Die Software erlaubt die einheitliche

Überwachung und Verwaltung der physischen und virtuellen Infrastruktur. Die Charakteristiken und gegenseitigen Abhängigkeiten von Applikationen sind in sogenannten «Application Network Profiles» (ANPs) definiert. Dank dieser ANPs kann APIC den Applikationen Netzwerk-, Computing- und Speicherressourcen sowie Security-Policies dynamisch zuweisen. Schliesslich umfasst die Cisco Nexus 9000-Switching-Familie zurzeit ein Chassis-Modell mit acht Slots und zwei Rack-Switches. Die Switches können zunächst in einem klassischen Datennetz eingesetzt und später mit einem APIC-fähigen Software-Upgrade erweitert werden. Damit lassen sie sich in einem ACI-Netzwerk einsetzen und auch mit Software-Controllern anderer Hersteller zusammenarbeiten. Aber auch hier lassen sich alle Vorteile von SDN nur dann nutzen, wenn die Entwickler der SDN-Controller-Software der reinen ACI-Lehre folgen. Deren Auflistung enthält durchaus gewichtige Partner wie BMC, CA, Citrix, EMC, F5, IBM, Microsoft, NetApp, Red Hat, SAP, Splunk, Symantec, VCE und VMware. Cisco hat die auf ACI basierende Technologie zu einem grossen Teil von einem Startup-Unternehmen namens Insieme Networks eingekauft. Cisco besass bereits 85 Prozent der Insieme-Aktien und hat Ende 2013 die restlichen 15 Prozent für 863 Mio. US$ übernommen. Diese rekordverdächtige Summe zeigt, wie wichtig der Marktführer für IP-Networking das Thema SDN nimmt und wie konsequent Cisco jeder Bedrohung der Kernkompetenz mit eigenen Interpretationen trotzt. ■

Schalten ohne Verkabelung und ohne Batterie › ALADIN Easyclick Funktaster, Funk-Präsenzmelder und Funk-Thermostate für schnellste Montage auf allen Unterlagen, ohne diese zu beschädigen, auch auf Glas, Plättli, Granit/Marmor › ALADIN Easyclick zum Schalten / Dimmen / Jalousie- und Heizungssteuerung / Einbindung in KNX › ALADIN Easyclick ideal bei Renovationen / Nachrüstungen / Neubauten mit flexibler Nutzung / Speziallösungen › Aktuelle Dokumentation unter www.flextron.ch 42 | Elektrotechnik 4/15

Flextron AG Usterstrasse 25 8308 Illnau Telefon +41 52 347 29 50 info@flextron.ch www.flextron.ch


Die technischen Entwicklungen in der Solarbranche schreiten rasch voran. Mit der neuen Ausgabe des Solarkatalogs erhält der Elektroinstallateur kompakt und umfassend Informationen über das aktuelle Sortiment. Immer hochwertigere und effizientere Module kommen auf den Markt. Die Wechselrichter werden stetig kommunikativer. Die Wartefristen für die KEV dauern nach wie vor mehrere Jahre. Damit sich eine PVAnlage sofort rentiert, sollte der Strom möglichst selber verbraucht werden. Dieser Trend zum Eigenverbrauch des Solarstroms erfordert gesamtheitliche Lösungen und somit steigen auch die Anforderung an den Elektroinstallateur. Der neue Solarkatalog ist das ideale Hilfsmittel. Sowohl das Kapitel «Speichersysteme», wie auch das Kapitel «Blitz- und Überspannungsschutz» bietet eine kompakte Auswahl an geeigneten Lösungen. Sämtlichen Module,

Wechselrichter und Montagesysteme sind langjährig bewährte Komponenten. Damit ist eine hohe Qualität und langfristige Verfügbarkeit des Sortiments sichergestellt. Ein effizienter Service funktioniert auf einer soliden Vertrauensbasis persönlicher Beziehungen. Otto Fischer agiert täglich als zentrale Schaltstelle zwischen Herstellern und den Kunden. Ein Fachberater steht dem Elektriker mit seinem Fachwissen zur Seite und unterstützt ihn als Partner vor Ort. Er misst die Dachfläche und definiert bauliche Massnahmen, unter Berücksichtigung der Kundenwünsche (E-Mail: g.schenkel@ottofischer.ch). Der neue Solarkatalog 2015 kann kostenlos bestellt werden mit der E-Nr. 996 007 080 unter der Website: www.ottofischer.ch

Buchtipp: Planungshilfen Lüftungstechnik Das Handbuch vermittelt Architekten, Planern und Ingenieuren das nötige Wissen, um für ein Bauobjekt das wirkungsvollste und zugleich wirtschaftlichste Lüftungssystem auszuwählen. Der Band gibt Einblick in die Kältetechnik, stellt moderne Lösungen in der Lüftungstechnik vor und behandelt Aspekte, die die Wirtschaftlichkeit einer Raumlufttechnik-Anlage (RTL) beeinflussen. Aktuelle europäische Regelungen und Vorschriften wurden eingearbeitet und interpretiert, neue Berechnungsbeispiele erarbeitet. • Beschreibung lüftungstechnischen Grundwissens, um für ein Bauobjekt

das wirkungsvollste und wirtschaftlichste Lüftungssystem auszuwählen • Veranschaulichung physikalischer und technischer Zusammenhänge der Lüftungstechnik • Lüftung für industrielle Fertigungsstätten, Nur-Luft-Anlagen, Auslegung einer Klimaanlage • Aktuelle technische Lösungen und deren Beurteilung unter den Aspekten Behaglichkeit, energetischer Aufwand, Nachhaltigkeit, Gebäudeautomation und Optimierung der Investitionskosten Der Autor Prof. Dr.-Ing. Achim Trogisch lehrte 15 Jahre an der Hochschule für

Technik und Wirtschaft (HTW) in Dresden Technische Gebäudeausrüstung. Seine langjährigen Erfahrungen aus der Praxis am Institut für Luft- und Kältetechnik (ILK) und bei der HL-Technik AG fliessen in dieses Werk ein. Das Handbuch mit 538 Seiten ist im VDE Verlag für 56 Euro erhältlich, ISBN 978-3-8007-3651-5.

www.vde-verlag.de

Elektrotechnik 4/15 | 43

Aus- und Weiterbildung

Der neue Solarkatalog 2015 von Otto Fischer AG


Aus- und Weiterbildung

Fragen und Antworten zu NIN

NIN-Know-how 110 Noch können Installationen nach der NIN 2010 ausgeführt werden, aber die Fachwelt bereitet sich auf den Wechsel vor. Elektrofachleute studieren die neue Norm Version 2015 genau und stellen dabei einige Änderungen fest. Der geneigte Leser erkennt aber auch hier und da noch Unstimmigkeiten, welche das Redaktionsteam für die NIN noch korrigieren wird, sodass dann per 1. Juli 2015 definitiv gestartet werden kann. Für das NINKnow-how gibt es aber noch genügend Fragen, welche bereits jetzt schon beantwortet werden können. Lesen Sie auch in dieser Ausgabe, was die Leserinnen und Leser von ET beschäftigt.

David Keller, Pius Nauer

1

Bemessung Schutz-Potenzialausgleich An einem NIN Kurs wurde uns gesagt, dass sich der Querschnitt des Schutz-Potenzialausgleichsleiters nicht mehr nach dem Nennstrom des Anschlussüberstromunterbrechers richtet. Nun wollte ich dies in der NIN 2015 nachschauen und habe keine entsprechende Formulierung gefunden. Wie ist es nun? (F. A. per E-Mail) Beim Schutz-Potenzialausgleichsleiter hat sich tatsächlich einiges geändert. Im Normtext sind es zwar nur Kleinigkeiten. In der Praxis kann es daraus aber doch einige Änderungen geben. Wie

fremde leitfähige Teile definiert sind und wie dies umgesetzt werden kann haben wir bereits aufgegriffen. Die Aussage über den Querschnitt des SchutzPotenzialausgleichsleiters, dass dieser nicht mehr in Abhängigkeit des Nennstromes des Anschlussüberstromunterbrechers definiert wird, ist richtig. In der Tabelle 5.4.4.1.1 B + E finden Sie die Angaben über die Querschnitte der Schutz-Potenzialausgleichsleiter (siehe dazu Bild 1). In der ersten Spalte, erste Zeile heisst es nun: Massgebende Überstrom-Schutzeinrichtung. In den Vorgängerversionen der NIN 2015 stand dort jeweils «Anschlussüberstromunterbrecher. Neu wird der Querschnitt des Schutz-Potenzialausgleichsleiter nicht

mehr nach dem Nennstrom des Anschlussüberstromunterbrechers dimensioniert. Es sind vielmehr ganze Anlageteile, welche zur Querschnittsdefinition betrachtet werden können. Nehmen wir das Beispiel eines kleinen handwerklichen Betriebsgebäudes, in welchem zusätzlich eine Wohnung einoder angebaut ist. Wenn am Anschlussüberstromunterbrecher eine Sicherung von 125 A eingesetzt ist, ergibt dies einen Querschnitt für den Schutz-Potenzialausgleichsleiter von 16 mm2. Die Wohnung kann nun separat betrachtet werden. Ist diese mit einer 25 A Sicherung geschützt, so ergibt es für den Schutz-Potenzialausgleich einen 6 mm2. Da das Gewerbe wohl aber einen äusseren Blitzschutz aufweist ist der minimale Querschnitt auch für die Wohnung bei 10 mm2. Ausserdem finden Sie in der Tabelle, dass der maximale Querschnitt des Schutz-Potenzialausgleichs nicht mehr bei 25 mm2, sondern bei (pn) 16 mm2 liegt.

2

Steckdose für Heizungsanschluss freizügig verwendbar In einem Einfamilienhaus haben wir mit der Heizungsfirma ein Problem. Die Steckdose für den Anschluss der Heizung (T 13) ist durch RCD geschützt. Nun reklamiert der Heizungsmonteur, dass dieser RCD hin und wieder auslöst und er erwartet von mir, dass ich den RCD entferne. Man könne ja anschreiben, dass diese Steckdose nur für die Heizung zu gebrauchen sei? (P. H. per E-Mail)

1 Schutz-Potenzialausgleich (NIN 2015).

44 | Elektrotechnik 4/15

Davon ausgehend, dass sich die Heizung – gerade im Einfamilienhaus – in einem allgemein zugänglichen Raum


fern zum Schweizer Stecker auch noch einen Schuko-Stecker aus und erlauben damit die Veränderung an der Anschlussleitung. Somit könnte der Stecker auch einfach entfernt und das Kabel am Schalter angeschlossen werden. Die Variante mit einer Aufschrift, z. B. «Nur für Heizung» ist zwar nach NIN nicht ganz ausgeschlossen. Jedoch wird auch in der NIN deutlich darauf hingewiesen, dass eine Warnaufschrift manchmal sogar das Gegenteil bewirken kann und deshalb besser nicht angewendet werden sollte. Plötzlich nutzt der Kaminfeger einmal diese Steckdose für seine Prüf- und Reinigungsgeräte und schon sind wir dem Unfall einen Schritt näher! (dk)

3

NIN 2015 fordert getrennte Verlegung von Stromkreisen Als Elektroplaner sind wir oft mit der Planung von KNX-Anlagen beauftragt. Gerade im Wohnungsbau haben wir oft das KNX-Buskabel und das Starkstromkabel für die Versorgung einer Steckdose im selben Rohr verlegt. Nun haben wir vernommen, dass die neue NIN solche Installationen verbietet. Neuerdings muss anscheinend wie früher zwischen Stark- und Schwachstromleitungen die Ordnungstrennung wieder angewendet werden. Man spricht hier von 20 cm Abstand zwischen Starkstromund Schwachstromleitungen. Ist dies wirklich so, dass neu für Starkstrom- und Kommunikationsleitungen separate Rohre verlegt werden müssen? (X. K. per E-Mail) In NIN 4.4.4.6 findet sich nun neu tatsächlich der Übertitel: «Getrennte Verlegung von Stromkreisen». Gehen wir ein paar Jahre zurück, zu den Zeiten der Hausinstallationsvorschriften, so kannte man nichts anderes, als die Stark- und Schwachstromleitungen separat zu ver-

legen. Mit Einführung der NIN wurde die sogenannte «Ordnungstrennung» sehr aufgeweicht. Früher waren es wohl eher die Problematiken der Kabelisolationen, welche die getrennte Verlegung von Stark- und Schwachstromanlagen forderten. Heute ist es kein isolationstechnisches Problem mehr, sondern vielmehr die Tatsache, dass ganze Systeme durch elektromagnetische Einflüsse gestört werden können. Dies greift nun die NIN im Kapitel 4.4.4 neu auf. Darf nun im Einfamilienhaus das Telefonkabel nicht mehr im gleichen Kanal oder Rohr verlegt werden wie die Starkstromkabel? Oder wie sieht es nun mit einer KNX-Installation aus? Der Elektroplaner oder auch der Elektroinstallateur ist verantwortlich, dass er elektrische Installationen so plant und erstellt, dass informationstechnische Anlagen nicht gestört werden. In sehr grossen Anlagen, mit grossen Nennströmen der Starkstromleitungen ist das Einhalten dieser Abstände sicher sinnvoll. In solchen Anlagen werden für die Stark- und Schwachstromanlagen meist auch separate Kanalsysteme verlegt. Die Abstände können auch verringert werden, wenn zum Beispiel geschirmte Leistungskabel verwendet werden. In kleinen Anlagen, wie Einfamilienhäuser hat das Zusammenlegen von Stark- und Schwachstromanlagen in der Vergangenheit wohl kaum zu Problemen geführt, also ist hier auch in Zukunft keine Änderung nötig. Sinngemäss finden wir dazu in 4.4.4.6.3 Angaben, wann auf die Trennung verzichtet wird. Folgende Bedingungen müssen erfüllt sein: Im gleichen Rohr oder Kanal befinden sich nur Einphasenstromkreise, vorzugsweise Kabel, nicht nur Drähte. Der Strom pro Stromkreis darf den Nennstrom von 20 A nicht übersteigen und der Gesamtstrom darf maximal 100 A betra-

Elektrotechnik 4/15 | 45

Aus- und Weiterbildung

befindet, muss schon mal davon ausgegangen werden, dass Steckdosen in diesem Raum von jedermann benutzt werden können. Wenn es sich um CH-Haushalt-Steckdosen handelt, so sind diese sicher freizügig verwendbar und müssen deshalb zusätzlich mit einem RCD max. 30 mA geschützt werden. Damit auf den Schutz durch RCD verzichtet werden könnte, müsste die freizügige Verwendung verunmöglicht werden. Das könnte man durch den Einsatz einer «besonderen» Steckvorrichtung erreichen. Zum Beispiel durch Verwendung einer Steckdose nach CEE-Norm. Dabei wird die Anordnung des Schutzleiterkontaktes unten, also Richtung 6 Uhr, für die freizügige Verwendung genutzt. Erst wenn für die Heizung eine CEE-Steckvorrichtung mit Anordnung des Schutzleiterkontaktes Richtung 9 Uhr verwendet wird, wäre das ein Lösungsansatz. Bei Bemessungsspannungen 200–250 V wird die Farbe Blau verwendet. Bei blauen Steckdosen 2L + PE ist der PE-Kontakt aber immer Richtung 6 Uhr angeordnet. So müsste man einen weiteren Trick anwenden und auf eine vierpolige Ausführung, also 3L + PE ausweichen. Denn bei diesen Typen kann der PEKontakt Richtung 9 Uhr angeordnet sein. Dabei muss man halt einen Pol freilassen. Rein normentechnisch wäre es auch möglich, eine Steckvorrichtung CEE 63 A einzusetzen. Diese müsste nicht durch RCD geschützt werden. Damit sich der Schreibende hier aber nicht ganz zum Gespött macht, eben der Hinweis, dass diese Variante zwar theoretisch erlaubt wäre, aber sicher mehr als einen komischen Eindruck hinterlassen würde. Eine vernünftige Variante wäre auch die Verwendung eines Anlageschalters anstelle der Steckvorrichtung. Einige Hersteller lie-


Aus- und Weiterbildung

gen. Sie sehen also, das gemeinsame Verlegen eines KNX-Kabels und eines Starkstromkabels in einem Rohr ist nach NIN 2015 nicht verboten. (pn)

6

4

Unterschiedliche Faktoren für die Berechnung zum Einhalten der automatischen Abschaltung Immer wieder höre ich unterschiedliche Meinungen zu den Faktoren, welche bei den Kurzschlussstrommessungen verwendet werden müssen, einmal wird von 0,7, mal von 0,75 und einmal von 0,66 gesprochen. Kürzlich meinte ein Sicherheitsberater gar, man müsse überhaupt keinen Faktor berücksichtigen. Wenn ich also mit dem Installationstester eine Kurzschlussstrommessung durchführe und einen Wert ablese, was muss ich mit diesem machen? (F. L. per E-Mail) Seit wir in der Lage sind, Kurzschlussströme einigermassen genau zu messen (und das ist noch gar nicht so lange der Fall), ist diese Grösse fast zum Mass aller Dinge avanciert. Behalten wir einmal das Ziel vor Augen, dass bei einem Isolationsfehler der Stromkreis innerhalb – sagen wir mal – 0,4 Sekunden abgeschaltet werden muss. Nach NIN sind für diese Abschaltung Überstromunterbrecher und Fehlerstromschutzeinrichtungen zugelassen. Bei den Überstromunterbrechern wiederum verwenden wir meist Schmelzsicherungen oder Leitungsschutzschalter. Eine Schmelzsicherung löst dann aus, wenn genügend Energie am Schmelzleiter in Wärme umgesetzt wurde, um die Schmelztemperatur zu erreichen. Bei einem Leitungsschutzschalter ist es die Magnetische Kraft, welche den Magnetauslöser zum Ansprechen bringen muss, denn mit dem eingebauten Bimetall (thermischer Auslöser) wird eine Abschaltzeit unter 1 Sekunde kaum erreicht. Beim Einsatz von RCDs führen bereits kleinste Kurzschlussströme (L-PE) zur Auslösung. Es müsste also schon hier darauf geachtet werden, welches Gerät dann den Fehler abschalten muss. Da die Schleifenimpedanzmessung nicht das gleiche Resultat zeigt, wie wenn der Fehler tatsächlich eintritt, hängt damit zusammen, dass erstens die Messung bei Raumtemperatur durchgeführt wird, zweitens nicht bekannt ist, wie hoch der Übergangswiderstand im Fehlerfall (evtl. Lichtbogenwiderstand) ist, und drittens das Messgerät einer bestimmten (Un-)Genauigkeitsklasse unterliegt. Die NIN beschreibt im Teil 6 das Verfahren für diese Messung und

46 | Elektrotechnik 4/15

Fehlerschutz (Isolationsfehler).

sagt, dass die automatische Abschaltung sicher funktioniert, wenn die Schleifenimpedanz nicht grösser als zwei Drittel des Verhältnisses zwischen Bemessungsspannung und minimalem Kurzschlussstrom ist. Die Eingabe im Taschenrechner von zwei Drittel ergibt eben die Zahl von 0,66. Somit können Sie den Wert des im Display angezeigten Wertes mit dem Faktor 0,66 multiplizieren und erhalten den minimalen Strom, welcher unter allen ungünstigen Bedingungen sicher zum Fliessen kommt. So kann davon ausgegangen werden, dass die Automatische Abschaltung nach NIN sicher funktioniert. In der NIN findet man aber auch andere Methoden bzw. Berechnungen, welche einen Nachweis ermöglichen würden. Ob diese Vorgehen einfacher und besser nachvollziehbar sind, als die Multiplikation mit dem Faktor 0,66, bleibe dem Fachmann überlassen. Diese Möglichkeit wird übrigens seit der NIN Version 2010 beschrieben. Schon viel länger ist die Definition zum Minimalen Kurzschlussstrom in der NIN, nämlich im Kapitel Überstromschutz 4.3 beschrieben. Darin wird der IK min als drei Viertel des einpoligen Kurzschlussstromes berechnet. Dieser Faktor hängt am meisten davon ab, dass die Messgeräte eine Toleranz von ±30 Prozent aufweisen dürfen (EN 61557). Der Kurzschlussstrom wird mit der Division der Bemessungsspannung geteilt durch die gemessene Schleifenimpedanz berechnet. Daraus entsteht der Faktor für die ungünstigere Situation bei zu tief gemessener Schleifenimpedanz von 1/1,3, gerundet also etwa 0,75. Nach aktueller Norm verwenden Sie also den Faktor 0,66 oder erbringen

auf eine andere Weise den Nachweis, dass die automatische Abschaltung funktioniert. (dk)

5

Bauartnachweis für Wohnungsverteiler Für ein 15-Familien-Haus erstellen wir die Wohnungsunterverteilungen selber. Wir haben die Leergehäuse von einem namhaften Hersteller. Den Verteiler bestücken wir mit Klemmen, Leitungsschutzschaltern und einem Sperrschütz. Die Eingangsverdrahtung wird mit 6 mm2 ausgeführt. Die Absicherung der Unterverteilung wird 25 A sein. Nun sind wir uns über die Dokumentationen der Verteilung nicht mehr sicher. Uns wurde gesagt, dass wir für die Verteilung eine Stückprüfung und einen Bauartnachweis machen müssen. Ich habe in den EN 61439-1 einmal nachgelesen, was für die Bauartprüfung alles gemacht werden muss. Hier wird es mir als «normaler» Elektroinstallateur schwindlig! Wenn dem so ist, kann ein «einfacher Elektriker» keine Unterverteilungen mehr selber herstellen. Was meinen sie dazu? (E. S. per E-Mail) Zu diesem Thema habe ich schon einige interessante Ausführungen gehört. Das Erstellen eines Bauartnachweises ist tatsächlich nicht einfach. Es muss die Konstruktion und das Verhalten einer Verteilung nachgewiesen werden. Ein Beispiel. Nach EN 61439-1 muss die Wärmebeständigkeit von Umhüllungen aus Isolierstoff mit einer trockenen Wärme von 70 °C, mit natürlicher Belüftung über 168 Stunden und einer Erholzeit von 96 Stunden durchgeführt werden. Nach dieser Zeit wird ein Stück rauer Stoff mit einer Kraft von


6

Aus- und Weiterbildung

6

Zusatzschutz bei Versagen des Fehlerschutzes.

5 Newton auf das Prüfstück gepresst. Auf dem Prüfmuster dürfen keine Spuren des Stoffs zurückbleiben und der Stoff darf auch nicht am Prüfling festkleben. Diese Prüfungen müssen nicht bei jeder Schaltgerätekombination gemacht werden, sondern bei einem repräsentativen Prüfling. Wenn Sie die Verteilung von einem namhaften Hersteller beziehen, so halten Sie ein Produkt eines «ursprünglichen Herstellers» in den Händen. Gemäss EN 61439 ist der ursprüngliche Hersteller verpflichtet, einen Bauartnachweis zu machen. Der einzige Punkt, welcher in solchen serienmässigen Verteilungen meist nicht abschliessend geprüft werden kann, ist die Erwärmung von Schaltgerätekombinationen. Diese ist in Abhängigkeit von den eingebauten Betriebsmitteln. Was nun der «ursprüngliche Hersteller» mit einem Bauartnachweis nachgewiesen hat, muss ich als Hersteller der Schaltgerätekombination nicht mehr nachweisen. Interessant

Zusatzschutz bei unsachgemässem Gebrauch.

ist, wenn man die verschiedenen Dokumentationen von den Herstellern solcher Kleinverteiler studiert. Da findet man zum Beispiel, dass die Erwärmungsberechnung nicht gemacht werden muss, wenn der Gleichzeitigkeitsfaktor der Verteilung maximal 0,5 entspricht. Gerade in Wohnungen ist der Gleichzeitigkeitsfaktor mit Sicherheit kleiner, somit ist auch der Nachweis der Erwärmung gegeben. Wenn Ihr Hersteller nun also für serienmässige Kleinverteiler die Bauartnachweise erbringen kann, sind Sie von diesem Prozedere befreit. Sie bestücken und verdrahten die Schaltgerätekombination, somit gelten sie gemäss EN 61439 als Hersteller der Schaltgerätekombination und müssen somit den Stücknachweis erbringen. Übrigens, in der NIN heisst es: Installationsverteiler für die Bedienung durch Laien werden in den meisten Fällen als Einzelanfertigung hergestellt oder zusammengebaut. Wenn eine Schaltgerätekombination hergestellt wird, wo kei-

ne Bauartnachweise vorliegen, so kann ein Bauartnachweis und ein Stücknachweis in Kombination erbracht werden. Oder eben, wenn die Bauartnachweise des ursprünglichen Herstellers vorhanden sind, kann auf ein erneutes Erbringen verzichtet werden. (pn)

6

Basis,- Fehler-, Zusatzschutz; worin liegen die Unterschiede In der Berufsschule lernen wir, dass eine Abschaltzeit von 0,4 Sekunden eingehalten werden müsse, auch bei einem RCD. In unserer Firma aber sagt mein Chef, dass ein RCD innerhalb 0,3 Sekunden abschalten müsse. Was stimmt jetzt, ich gehe schon bald an die LAP? (S. S. per E-Mail) Die unterschiedlichen Zeiten hängen mit unterschiedlich hohen Berührungsspannungen zusammen. Da in der NIN die Anforderungen an die Installation beschrieben sind, nicht aber diejenigen für die Herstellung von Erzeugnissen,

Elektrotechnik 4/15 | 47


Aus- und Weiterbildung

wie z. B. Fehlerstromschutzeinrichtungen, entstehen manchmal Missverständnisse. Die vier allgemein anwendbaren Schutzmassnahmen nach NIN müssen eines von drei Kriterien für den Personenschutz erfüllen (NIN 2010/ 2015 1.3.1.2): Entweder sie verhindern einen Berührungsstrom, oder sie begrenzen diesen auf einen ungefährlichen Wert (sagen wir 0,5 mA), oder aber sie begrenzen dessen Einwirkdauer. Mit diesen Schutzmassnahmen erfüllen wir die Anforderungen der NIV, Art. 3, dass elektrische Installationen im normalen Gebrauch und im voraussehbaren Störungsfall weder Personen noch Sachen gefährden. Im erwähnten Artikel 3 steht aber weiter, dass […] möglichst auch bei voraussehbarem unsachgemässem Betrieb […] eben keine Gefahr bestehen darf. Bei der am häufigsten angewendeten Schutzmassnahme, Schutz durch automatische Abschaltung der Stromversorgung, erfüllen wir die Anforderung der NIV mit dem Basisschutz (Abdeckung/Isolierung) bei normalem Gebrauch, ein Berührungsstrom wird verhindert. Im Störungsfall (Isolationsfehler) schaltet der fehlerhafte Stromkreis automatisch ab. Im Sys-

48 | Elektrotechnik 4/15

tem TN beträgt die Berührungsspannung üblicherweise etwa 115 V, im ungünstigsten Fall 160 V. Diese Spannung darf nicht länger als 0,4 Sekunden lang berührt werden, die Einwirkdauer des Körperstromes wird also begrenzt. Und jetzt kommt der unsachgemässe Betrieb hinzu: Wenn der Laie versucht, mit dem Silberbesteck den verklemmten Toast aus dem Toaster zu fischen und dabei die Heizwicklung berührt, so setzt er sich einer Berührungsspannung von bis zu 230 V aus! Diese deutlich höhere Spannung führt auch zu einem höheren Körperstrom. Deshalb muss diese Einwirkdauer auf eine Zeit von 0,3 Sekunden begrenzt werden, oder aber die Berührungsspannung wird reduziert. Die NIN bietet für diesen Zusatzschutz zwei Möglichkeiten an: Entweder wird die Berührungsspannung verhindert durch einen zusätzlichen Schutz-Potenzialausgleich, oder es wird die Einwirkdauer mit der FI-Schutzschaltung (RCD, maximal 30 mA) auf eben 0,3 Sekunden begrenzt. Da der Hersteller eines FI-Schutzschalters (RCCB) für das Einhalten dieser Anforderung zuständig ist, steht diese eben nicht in der NIN, sondern in der für

den Hersteller massgebenden Norm (z. B. EN 61008-1). Leider ist aus der NIN nur schwer herauszufinden, was der Installateur bei einem RCD genau prüfen muss. Wenn Sie also nebst der Funktionsprüfung durch Betätigen der Prüftaste noch das Einhalten der EN 61008-1 prüfen möchten, so muss der FI-Schutzschalter (nach wie vor) bei 100 Prozent Bemessungsdifferenzstrom innert 0,3 Sekunden ansprechen. Beim doppelten Bemessungsdifferenzstrom innert 0,15 Sekunden und beim fünffachen sogar innert 0,04 Sekunden auslösen. (dk)

* David Keller und Pius Nauer sind Fachlehrer an der Schweizerischen Technischen Fachschule Winterthur und unterrichten beide im Bereich Vorschriften. david.keller@elektrotechnik.ch pius.nauer@elektrotechnik.ch


Produkteanzeigen

15 0 2 . 4 . 30 n e i d e AZ M rau Aa

BEST PRACTICE Automatisierung live erleben Lernen Sie aus den Erfahrungen anderer! Megalink Best Practice präsentiert Ihnen die Fortschritte in der Automatisierungstechnik live und ohne Umwege am Beispiel der neuen Rotation der Mittelland Zeitungsdruck Aarau. Führende Anbieter stehen Ihnen kompetent und direkt mit ihrem Know-how zur Verfügung. Fordern Sie sie heraus und erzielen so mit minimalem Zeitaufwand maximalen Nutzen für Ihre tägliche Arbeit! Ihr Vorteil • Automations-Know-how direkt vor Ihrer Haustür • Minimaler Zeitaufwand, maximaler Nutzen • Persönliches Ambiente durch kleine Gruppen • Dialog mit kompetenten Ansprechpartnern • Networking Programm 13.30 Eintreffen / Besichtigung der Tischmesse 14.00 Begrüssung durch Chefredaktor Markus Back 14.10 Automationslösungen flexibel einsetzbar 15.00 Besichtigung der Druckmaschine & Papierabführung / Hersteller erklären Ihre Lösungen in der Applikation 16.00 Tischmesse mit Apéro und Möglichkeit zum Networking 16.45 Offizielles Ende Das Wichtigste in Kürze Wann: Donnerstag, 30. April 2015, 14 Uhr Wo: AZ Medien AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Anmeldung: www.megalink.ch Kosten: keine Teilnahmegebühr ACHTUNG! Begrenzte Teilnehmerzahl Elektrotechnik 4/15 | 49


Aus- und Weiterbildung

Fokus Elektrosicherheit: Brandschutzschalter, Teil 1

Schutz vor elektrisch gezündeten Bränden Schutzeinrichtungen in Niederspannungsinstallationen bestehen im Idealfall aus drei Komponenten, die einen ausreichenden Schutz vor Überstrom, Fehlerstrom und einem Brand gewährleisten. Dank einem sogenannten Brandschutzschalter können viele der elektrisch ausgelösten Brandgefahren von der elektrischen Leitung bis hin zum Endgerät rechtzeitig erkannt und so Mensch, Tier und Sache geschützt werden. Unsere zweiteilige Artikelserie (Teil 2 folgt in ET 5/2015) beschäftigt sich mit aktuellen Fragestellungen rund um diese wichtige Schutzeinrichtung einer Elektroinstallation. Josef Schmucki * Erinnern Sie sich an den Brand des Zürcher Zunfthauses zur Zimmerleuten? Im November 2007 entstand ein Brand in einer Zwischendecke des

wehrmann ums Leben gekommen. Gut möglich, dass ein Brandschutzschalter dieses Unglück hätte verhindern können. In der Schweiz kommt es jährlich zu einigen Tausend Brandfällen. Rund ein

2

Auslösekennlinien von Leitungsschutzschaltern und AFDD.

860 Jahre alten Gebäudes, verursacht durch die elektrische Anlage. Die Schadensumme alleine der Gebäudeversicherung Kanton Zürich (GVZ) belief sich auf über CHF 9 Mio. Der veränderte Wiederaufbau hat noch einige Millionen Franken mehr gekostet. Leider war damals auch ein Feuer-

50 | Elektrotechnik 4/15

Viertel der Brände wird durch die Elektrizität gezündet – die Elektrizität ist somit die häufigste Brandursache. Im langjährigen Durchschnitt sind über 20 Brandtote pro Jahr zu beklagen. Feuerschäden an Gebäuden verursachen jährlich Kosten von über CHF 250 Mio. Die jährliche Schadensumme von elek-

trisch gezündeten Bränden beläuft sich auf über CHF 70 Mio. Seit 2013 sind Einrichtungen zur Lichtbogenerkennung und -abschaltung, kurz «Brandschutzschalter» oder AFDD (Arc Fault Detection Device), international genormt. In der Schweiz sind diese Schutzeinrichtungen in der NIN 2015 erstmals erwähnt, die sie für bestimmte Anwendungen empfiehlt. In der NIN sind Anwendungsbereich, Zweck und Grundsätze für das Errichten von Niederspannungsanlagen festgelegt. Abschnitt 1.3.1.3 «Schutz gegen thermische Auswirkungen» fordert, dass die elektrische Anlage so angeordnet sein muss, dass von ihr keine Gefahr der Entzündung brennbaren Materials infolge hoher Temperatur oder eines Lichtbogens ausgeht. In den USA werden Brandschutzschalter (dort «AFCI Arc Fault Circuit Interruptor» genannt) schon seit langer Zeit erfolgreich eingesetzt. AFCI sind seit vielen Jahren eine Selbstverständlichkeit und in Niederspannungsinstallationen vorgeschrieben. Brandschutzschalter schliessen eine bis anhin vorhandene Lücke im Sicherheitsdispositiv elektrischer Anlagen, indem sie gefährliche Lichtbögen erkennen und den betroffenen Stromkreis rasch abschalten können. AFDD vervollständigen somit die Schutzeinrichtungen und sind eine sinnvolle Ergänzung zu den Überstrom- und Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen. Ursachen für Lichtbögen Mögliche Ursache für Lichtbögen, insbesondere serielle Lichtbögen, sind im fest installierten Teil der Anlage – vor

* Josef Schmucki, eidg. dipl. Elektroinstallateur, ist Projektleiter Netze und Installationen bei Electrosuisse. Als Spezialist/Referent für Installationsnormen arbeitet er in nationalen und internationalen Normengremien und ist Autor verschiedener Fachpublikationen.


oder in der Steckdose auszumachen: • Lose Kontakte, schlechte Klemmstellen • Überlastete Kontaktstellen • Wackelkontakte • Mechanische Beschädigungen an Leitungen (Quetschungen, Anbohren, Schrauben und Nägel) • Umwelteinflüsse (z. B. Temperatur) • Alterung • Nagetierfrass Auch im ortsveränderlichen Teil der Anlage – also nach der Steckdose lauert Gefahr: • Mechanische Beschädigung von Leitungen (z. B. Quetschungen an Steckern oder Leitungen durch Möbel/Türen) • Wackelkontakte oder beschädigte Kontakte in Verbrauchsmitteln (z. B. in einem Thermostat des Geräts)

4 Welche Schutzeinrichtung erkennt welche Fehler? (Schutzeinrichtung oben, Schema mit Fehlerarten unten links, Prinzipschema der drei Schutzeinrichtungen unten rechts).

4

• Schlechte Kontakte in stark belasteten oder gar überlasteten Mehrfachsteckdosen und/oder Steckdosenleisten – insbesondere wenn diese bereits mechanisch beschädigt sind oder Brandspuren an den Kontaktstellen aufweisen. Einfluss des Laststroms auf die Brandentstehung Mit Strömen von 1 A bis 32 A wurden Untersuchungen in Bezug auf die Brandentstehung gemacht. Im Bereich unter 3 A ist die gesamte elektrische Energie, die an der Fehlerstelle hauptsächlich in Form von Hitze und Strahlung freigesetzt wird und für das Bilden einer Flamme aufgewendet werden muss, zwei- bis dreimal höher als die durch den Lichtbogen freigesetzte Energie. Unterhalb von 2 A verfügt selbst ein stabiler Lichtbogen kaum über die nötige Leistung, um ein PVC-Kabel zu entzünden. Im mittleren Bereich (3 A bis 10 A) – genau im Bereich von vielen üblichen Elektrogeräten – ist die Wahrscheinlichkeit am grössten, dass gefährliche Fehlerlichtbögen entstehen. Fast die ganze Energie tritt dabei am Lichtbogen auf. Die Energie, die zum Entzünden eines PVC-Kabels benötigt wird, beträgt in diesem mittleren Strombereich ca. 450 Joule. Die Wahrscheinlichkeit für die Bildung von Flammen liegt in diesem mittleren Bereich bei ca. 80 Prozent. Im oberen Bereich (über 10 A) ist die Leistung des Lichtbogens so gross, dass Flammen sehr schnell und ohne Verkohlung auftreten. Es kommt seltener zu einer Flammenbildung, indem deren Wahrscheinlichkeit auf unter 5 Prozent sinkt. Auch die Stabilität von Lichtbögen sinkt bei höheren Lastströmen deutlich ab. Die niedrigere Lichtbogenstabilität reduziert die Leistung und lässt dadurch kaum zuverlässige Zün-


Aus- und Weiterbildung

dungen zustande kommen. Zudem können unter Umständen serielle Lichtbögen mit hoher Leistung die beiden Kupferteile wieder zusammenschmelzen und die Fehlerstelle «reparieren». Auch wenn stabile Lichtbögen über 10 A selten sind, stellen die möglichen kurzen und heftigen Flammen trotzdem eine ernsthafte Gefahr dar. Fehlersituation mit parallelen Fehlerlichtbögen Im Gegensatz zu den seriellen Fehlerlichtbögen, für die es bisher in Europa keine Schutzeinrichtungen gab, werden parallele Fehlerlichtbögen unter bestimmten Bedingungen durch Überstrom- und Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen erfasst. Im Stromverlauf können zusammen mit einem stabilen Lichtbogen auch Lücken ohne Stromfluss entstehen. Der Lichtbogen löscht zwar beim Nulldurchgang, danach kommt es jedoch nicht in allen Fällen zu einer erneuten Zündung. Das Auslösen der Überstrom-Schutzeinrichtung über den thermischen Schutz kann somit nicht sichergestellt werden. Aufgrund einer hohen Bogenspannung an der Fehlerstelle, die in einem schwachen Netz mit einer hohen Netzimpedanz auftritt, könnte der Scheitelwert des Stromes durchaus auch unterhalb des magnetischen Auslösestromes des Leitungsschutzschalters liegen. Die magnetische Schnellauslösung des Leitungsschutzschalters kann demzufolge nicht gewährleistet werden. Falls der Strom unter dem Nennstrom des Leitungsschutz-

52 | Elektrotechnik 4/15

schalters liegt, löst er auch thermisch nicht aus. Aus hohen Lichtbogenströmen, die auch über 100 A liegen können, und Bogenspannungen im Bereich von 60 V ergeben sich Lichtbogenleistungen von mehreren kW (z. B. bei 100 A und 60 V wären dies 6 kW). Daraus resultieren hohe Leistungsdichten an der Fehlerstelle, die zu einer raschen Entzündung des Isolationswerkstoffes und damit zu einem Brand führen können, wenn die Abschaltung nicht innerhalb von Sekundenbruchteilen erfolgt. Es ist bekannt, dass Leistungen von 60 W schon ausreichen, um Holz wie z. B. Tannenholz zu entzünden. Abschaltung durch Überstrom-Schutzeinrichtungen An Steckdosen in Büro- und Wohngebäuden betragen die typischen Kurzschlussströme zwischen 150 A und 500 A. Damit ist in den meisten Fällen die magnetische Schnellauslösung des Leitungsschutzschalters gegeben. Tritt der Fehler jedoch nicht an der Steckdose, sondern innerhalb der Zuleitung zur Steckdose auf, ist das Auslösen des Leitungsschutzschalters noch wahrscheinlicher aufgrund der niedrigeren Impedanz und dem dadurch höheren Kurzschlussstrom. Bei Fehlern in einem Verlängerungskabel liegt die Impedanz hingegen höher und der Kurzschlussstrom wird dadurch reduziert. Der Leitungsschutzschalter kann den gewünschten Schutz möglicherweise nicht mehr bieten. Bei Fehlern sowohl an der Steckdose,

in deren Zuleitung als auch in einem Verlängerungskabel ist zu beachten, dass auch eine hohe Bogenspannung den Kurzschlussstrom reduzieren und eine magnetische Schnellauslösung verhindern kann. Unter kritischen Bedingungen können zudem bei Schmelzeinsätzen die Abschaltzeiten für einen effektiven Brandschutz zu lange sein. Grundsätzlich sind Überstrom-Schutzeinrichtungen nur dann wirksam, wenn die Zeit bei einem bestimmten Strom über der Auslösekennlinie der jeweiligen Überstrom-Schutzeinrichtung liegt (siehe Bild 2) . Fazit Für den Schutz vor Gefahren, die von einem Lichtbogen ausgehen, standen für Niederspannungsinstallationen bisher keine geeigneten Schutzgeräte zur Verfügung. Dank der Entwicklung eines Brandschutzschalters konnte nun diese Sicherheitslücke geschlossen werden. ■ (Fortsetzung und Teil 2 erscheint in ET 5/2015)

Quellen – SN 411000:2015/ NIN SEV 1000:2015 Niederspannungs-Installationsnorm (NIN 2015) – Bryner P./Schmucki J., Sicherheit in elektrischen Anlagen, Fehraltorf 2013 – Siemens AG. Sentron, Brandschutzschalter 5SM6, Technikfibel. Regensburg 2012 – w3.siemens.com/powerdistribution/global/ DE/lv/landing-pages/Brandschutzschalter 5SM6/Seiten/Default.aspx


Die Starterkits sind mit Schalt- und Dimmaktoren erhältlich, die wahlweise mit Funktaster für die Wandmontage oder mit Mini-Handsender kombiniert sind. Die zwei unterschiedlichen Bauarten der Aktoren können entweder in Unterputzdosen oder direkt als Schnuraktor an einem Verbraucher zwischengeschaltet werden. Für die Bedienung einer Beschattung eignet sich der Jalosienaktor mit AP-Funksensor. Mit fünf wählba-ren Betriebsarten sind nahezu alle gewünschten Beschattungs-Funktionen ansteuerbar. Die Kombination FunkFenster-/Tür-Kontakt mit einem Schaltaktor bietet vielfältige Möglichkeiten. Beim Öffnen und Schliessen von Türen und

Fenstern können beliebige Aktivitäten ausgelöst bzw. unterbrochen werden (Lüftung, Klimageräte, Heizungen usw). In perfekter Abstimmung arbeitet der AP-Solar-Präsenzmelder mit dem Einbau-Lichtcontroller zusammen. Mit vier vorprogrammierten Einstellungen kann zwischen Bewegung-, Helligkeitund Zeitschaltfunktion die ge-

wünschte Priorität zur Lichtsteuerung eingestellt werden. Alle neun Starterkits haben batterielose Funksensoren, Aktoren mit extrem tiefem Stand-by-Verbrauch, die Interoperabilität der EnOceanTechnologie und sind über Drehregler leicht einzulernen. In jedem Starterkit befindet sich beigepackt ein USB-Stick mit umfangreichem Informationsmaterial.

Demelectric AG 8954 Geroldswil Tel. 043 455 44 00 www.demelectric.ch info@demelectric.ch

www.stb-ag.ch

Ihr Schaltschrankprofi

Ihr Systemintegrator

Glas L-VIS Touch Panels in 7" und 15"

Gänzlich neu sind die Glas L-VIS Geräte in 7 und 15". Die rahmenlose Glasfront schafft ein hochwertiges und modernes Erscheinungsbild und der kapazitive Touchsensor erlaubt die Bedienung ohne jeglichen Druck auf die Oberfläche – ganz so wie man es heute von Smartphones oder Tablets gewohnt ist. Durch die rahmenlose Glasoberfläche ohne jegliche Ecken und Kanten eignen sich die Glas L-VIS-Geräte besonders auch für die Verwendung in

Reinräumen oder hygienisch anspruchsvollen Umgebungen wie Pflegeeinrichtungen oder Spitälern. Glasfronten für 15"Geräte (L-VIS-3ME15-Gx) können in silber, schwarz und weiss bestellt werden. Die 7"-Touch Panels (LVIS-3ME7-Gx) sind in silber und schwarz erhältlich. Diese neue Generation an Geräten bringt auch die Zusammenführung der bisher getrennt erhältlichen Modelle für LON und BACnet mit sich. Um eine gleichzeitige Anbin-

dung an LON- und BACnetNetzwerke zu ermöglichen, sind die Geräte jeweils mit einem TP/FT-10-Anschluss für LON sowie einem RS-485-Anschluss für BACnet MS/TP ausgestattet. Über Ethernet/IP werden darüber hinaus BACnet/IP, LON IP-852, Modbus TCP und OPC XML-DA unterstützt. Die Zusammenlegung der LON- und BACnet-Varianten bei gleichzeitiger Rückwärtskompatibilität bestehender Projektierungen vereinfacht viele Prozesse, vom Einkauf, über die Lagerhaltung, der Erstellung von Projektierungen für die Geräte, bis hin zur Wartung der Geräte im Feld. Neu ist auch die Unterstützung von WLAN durch Anschluss des LWLAN-800 Interfaces.

Omni Ray AG 8600 Dübendorf Tel. 044 802 28 80 info@omniray.ch www.omniray.ch

Ihr Fernwirk- und Automationsspezialist

STB Seilereistrasse 3 a CH-8892 Berschis Tel. 081 720 10 20 www.stb-ag.ch Elektrotechnik 4/15 | 53

Produkteanzeigen

Starterkits für den Gebäudefunk

Kaufen Sie günstig und schnell im STB-Online-Shop


Produkteanzeigen

Neuer Mehrkanal-Funkwandsender

Am besten kommen die Vorteile von Sicht- und Sonnenschutzsystemen zum Tragen, wenn sie intelligent bewegt werden. Die Produktpalette von Elero umfasst zahlreiche Wand- und Handsender, die Signale per Funk oder drahtgebunden über ein Kabel an den Antrieb weiterleiten. Mit dem neuen MehrkanalFunkwandsender MultiTec Touch-868 lässt sich die Haustechnik über ein hochwertiges Touchscreen einfach bedienen. Die Steuerung wird vom Handwerker an die Stromversorgung angeschlossen und an die Wand montiert. Schon leuchtet das Display auf und die Funkempfänger können wie gewohnt in die 20 Kanäle eingelernt werden. Die Funktionseinstellungen erfolgen menügeführt mit Klartextanzeige und vielen weiteren Vorteilen zur Vereinfachung.

Ein Berühren des Displays genügt und schon reagieren Sicht- und Sonnenschutzelemente, Lampen und Heizstrahler. Die eingelernten Geräte können auch in individuell eingeteilten Gruppen oder alle zeitgleich angesprochen werden. Die integrierte Zeitschaltuhr ermöglicht viele weitere Funktionen wie etwa die Steuerung nach astronomischen Sonnenauf- und -untergangszeiten oder per Zufallsprogramm. Die Rückmeldung über das mittels bidirektionalem Funk ausgeführte Signal erfolgt durch Display-Symbole.

Meimo AG Tel. 043 455 30 40 8954 Geroldswil info@meimo.ch www.meimo.ch

Multimedia-Rohr von Plica Schick sehen sie aus – die neuen superflachen Fernsehgeräte. Sie bringen echte Kino-Atmosphäre ins Wohnzimmer. Wie ein Kunstwerk werden die neuen Superflachen einfach an die Wand gehängt, und der Fernseher wird zum multimedialen Designobjekt. Doch wohin mit den lästigen Kabeln und sperrigen Steckern? Das neue ovale Multimedia-Rohr von Plica ist hier die optimale Lösung. Es wird unter Putz in der Wand eingebaut und lässt unschöne Kabel einfach verschwinden. Auch noch Jahre später können Leitungen und Stecker nachträglich eingeführt werden. Auf diese Weise bleibt der Hausbesitzer flexibel und kann technisch jederzeit problemlos nachrüsten. Vor dem Verputzen die genaue Position des Rohres dokumentieren (z. B. senkrecht über die Antennendose), damit beim Bohren der Löcher für die Auslassdosen das Rohr optimal getroffen wird. Um ein Verlaufen der Bohrkrone zu vermeiden, sollte mit einem 6-mm-Bohrer vorgebohrt werden. Das Rohr mit einer Länge von 1,5 Meter eignet sich perfekt für die Montage von Flachbildfernsehern. Verwendet wird dieses Multimedia-Rohr für die Unterputzinstallation. Die 3-m-Länge kommt in Schulen, Krankenhäusern und Besprechungsräumen ideal zum Einsatz. Durch die ovale Form sind nur etwa 6 cm Einbautiefe erforderlich. Es kann durch den Putz direkt in das Rohr gebohrt werden. Der Vorteil liegt in der Austauschbarkeit von Kabel und Stecker. Die Entwicklung der Technik ist nicht absehbar. Deshalb sollten Elektroinstallationen jederzeit erweiterungsfähig sein. Wenn Sie schon heute ein grosszügiges Leerrohrsystem verlegen, erweitern Sie Ihre Elektroinstallationen später problemlos. Viel Zeit, Geld und Aufwand bleiben Ihnen erspart!

Plica AG 8500 Frauenfeld Tel. 052 723 67 20 www.plica.ch

Multifunktionaler AP-Hausverteiler Die Firma STB hat den erfolgreichen Online-Shop um zwei AP-Multimediaverteiler erweitert. • Energieverteilung mit 4 × 20 oder 8 × 15 Modulen • grosses Klemmenfeld mit zwei Klemmschienen • Verdrahtungskanäle • vergrösserter DIN-Schienenabstand (125 mm), passend zu allen gängigen Produkten wie Schneider Clario, Hager, ABB, Eaton, Legrand und sämtliche DIN-Apparate

54 | Elektrotechnik 4/15

• DIN-Schiene oder Lochplatte für Patchmodule • frei verschiebbarer Gerätehalter • vormontierte 4-fach-Gerätesteckdose • transparente Abdeckung und werkzeugloser Zugang des Multimediateils.

• Multimediateil 350 × 1000 mm

• distanzierte Lochplatten für rückwärtige MM-Verkabelung

STB 8892 Berschis Tel. 081 720 10 26 st.gubser@stb-ag.ch Webshop: www.stb-ag.ch


Erstmals können Leiter mit Querschnitten von 50 mm2 bis 185 mm2 schraubenlos sowie zeitsparend, wartungsfrei und rüttelsicher angeschlossen werden. Die neue Power Cage Clamp der Serie 285 ist für einen Nennstrom von 353 A und eine Bemessungsspannung AC/DC bis 1000 V und DC bis 1500 V ausgelegt. Mit Einführung der neuen Hochstrom-Federklemme bleibt Wago der Reihenklemmenanbieter mit dem grössten Anschlussbereich für die schraubenlose elektrische Verbindungstechnik: Das Hochstromprogramm Power Cage Clamp umfasst Reihenklemmen für Leiterquerschnitte bis 35, 50, 95 und 185 mm². Die seitlichen Leitereinführungen ermöglichen ein komfortables Anschliessen schwer biegsamer Leiter. Die Anschlussstelle wird mit einem Betätigungswerkzeug geöffnet und durch Betätigen eines orangenfarbenen Verriegelungsele-

anschlusstechnik gewährleistet eine optimale Kontaktkraft, unabhängig der Sorgfalt der Bedienperson. Die HochstromFederklemme erfüllt höchste Anforderungen und ist selbst

Designstarker Strahler

Mit der neuen Leuchte iShop bietet iGuzzini einen LEDStrahler für die Beleuchtung von Verkaufsflächen, der elegantes Design mit hoher Beleuchtungsstärke verbindet. Die vom Architekten und Designer Carlo Colombo entworfene Leuchte aus Aluminiumdruckguss und Thermoplast ist für die Installation an Standard 3-Phasen-Stromschienen sowie für den Deckenaufbau und Deckeneinbau vorgesehen. iShop kann um 360 ° um die vertikale

und Schiffsverkehr oder den Energiesektor. Über einen Brückenschacht auf jeder Seite lassen sich sowohl Potenzialvervielfältigungen als auch Potenzialabgriffe realisieren. So können, ohne den Einsatz von Zusatzklemmen, Versorgungsspannungen beispielsweise für Licht- und Service-Steckdosen abgegriffen werden. Für eine optimale Übersicht im Schaltschrank können die neuen Produkte der Serie 285 neben den WagoMulti-Beschriftungsschildern zusätzlich Beschriftungsstreifen aufnehmen.

ments arretiert. Eine Vorbereitung der Adern mit Ringkabelschuhen oder Aderendhülsen ist nicht erforderlich. Die Feder-

Achse und um 90 ° um die horizontale Achse gedreht und in jeder eingestellten Position fixiert werden. Austauschbare Opti-Beam-Reflektoren ermöglichen fünf unterschiedliche Optiken (Spot, Medium, Flood, Wide Flood, Elliptisch) sowie eine optimale Lichtverteilung mit hohem Sehkomfort und hohem Wirkungsgrad. Die LEDLeistung von iShop beträgt 12, 29 und 46 Watt bei einem Lichtstrom von 1100 bis 5400 lm. Die Lebensdauer der LED wird mit 50 000 Stunden (L80) angegeben, die LED sind in Neutral white (4000 K) und Warm white (3000 K) verfügbar. Die Leuchte ist in schlichtem Weiss und elegantem Schwarz erhältlich. iGuzzini illuminazione Schweiz AG 8045 Zürich Tel. 044 465 46 46 www.iguzzini.ch

bei grösseren Belastungen rüttelsicher sowie hitze- und kältebeständig. Dadurch eignet sie sich vor allem für energieintensive Anwendungen wie den Maschinen- und Anlagebau, Bahn-

Wago Contact SA 1564 Domdidier Tel. 084 020 07 50 info.switzerland@wago.com www.wago.com

Plan- und Schemazeichnen einfach

Das ideale Planungswerkzeug für Elektriker, die dank der einfachen Bedienung in kurzer Zeit selbst ihre Pläne und Schemas erstellen. Dank den praxisbezogenen Filmanleitungen und der kostenlosen Starthilfe ist das einfach und effizient. Anwender können DWG, DXF, PDF und eingescannte Bilder problemlos einmessen und sofort bearbeiten. Wenn bei einem Umbau kein Plan vorhanden ist, lässt sich dieser problemlos mit Wänden, Türen und Möbeln zeichnen. Mit Bauherrenansicht Ein/Aus wechseln Symbole auf Bilder.

• Leitungsfang an Symbolen • Symbole als Favorit speichern • Eigene Symbole erstellen • Symbole mehrfach einfügen • Automatisches Verteilen • Radieren in Plan/Schema • Div. Pfad- und Raumvorlagen • Automatische Querverweise Das Gesamtpaket ist bereits ab CHF 615.– erhältlich und kann kostenlos getestet werden. Heinz Martin AG 4144 Arlesheim Tel. 061 545 99 00 www.hemag.ch info@hemag.ch

Elektrotechnik 4/15 | 55

Produkteanzeigen

Weltweit erste Hochstrom-Federklemme bis 185 mm


Produkteanzeigen

Tools vereinfachen die Arbeit des Elektrikers Kurze Wege, direkter Zugang zu den wirklich wesentlichen Informationen – das macht den Job in der realen aber auch in der virtuellen Welt leichter. Zumtobel verbindet beide Welten mit einer für mobile Endgeräte optimierten Website. Der gesamte Produktkatalog inklusive hilfreicher Tools ist jederzeit und überall zugänglich und in nur wenigen Schritten sind lichttechnische Berechnungen an Ort und Stelle möglich. Wer bei der Installation schnell Auskunft über Anschlussleistung oder Leistungsschutzautomaten einer bestimmten Leuchte braucht, dem wird lästiges Blättern in Produktbeschreibungen oder endloses Klicken durch Navigationsleisten erspart. Der direkte Draht zu allen wichtigen Daten ist die Artikelnummer: Einfach nur die jeweilige Artikelnummer hinter die URL setzen, beispielsweise zumtobel.ch/42181846 und schon sind alle Informationen auf einen Blick verfügbar. Natürlich unterstützt der Online-

Katalog auch auf dem Weg zur richtigen Leuchte. Ein übersichtlicher Produktfilter hilft bei der Ermittlung der idealen Besetzung einer Lichtlösung. Einen echten Mehrwert bietet die Website aber vor allem mit zusätzlichen Tools, die Planung und Installation erleichtern. Egal ob man direkt über die Artikelnummer oder über

den Filter zu einem Produkt gelangt, auf der Artikelebene findet man nicht nur umfassende Informationen, sondern vor allem praxisnahe Helfer für den Arbeitsalltag. Besonders grosser Beliebtheit erfreut sich der Quickcalc-Rechner. Er ermittelt auf Basis der Raumdaten innerhalb eines Klicks wie viele Leuchten eines Typs in welcher

Anordnung erforderlich sind, um eine bestimmte Beleuchtungsstärke zu erzielen. Der Download-Bereich überlässt nichts dem Zufall. Bei vielen Produkten sind in Ergänzung zur Montageanleitung Videos für eine noch einfachere und sicherere Installation verfügbar. Licht bringt er auch in den Normen-Dschungel. Alle für eine Leuchte verfügbaren Deklarationen sind übersichtlich aufgelistet und stehen zum Download bereit. So ist mithilfe von CE-Konformitätserklärung, Prüfzeichen-Zertifikat, Energieetikett, Umweltproduktdeklaration und weiteren Nachweisen der ordnungsgemässe Einsatz schnell dokumentiert.

Zumtobel Licht AG 8050 Zürich Tel. 044 305 35 35 www.zumtobel.com

Daisy Chain spart Kabel und Switches

Spectra ergänzt seine Palette an E/A-Modulen mit Ethernet-Interface um die ET-7200-Serie. Die Module verfügen über zwei 10/100 Mbps Ethernet-Ports die eine 2-Port-Switch-Funktion bieten. Damit wird eine serielle (Daisy Chain) Verkabelung von mehreren Modulen möglich. Gegenüber der sternförmigen Verkabelung mehrere Geräte – die notwendig wird, wenn Geräte nur über serielle Ethernet-Schnittstellen ohne

56 | Elektrotechnik 4/15

Switchfunktion verfügen – resultiert sich ein erheblich geringerer Verkabelungsaufwand. Ebenso erübrigt sich der Einsatz von externen Switches. Die ET-7200-Serie umfasst insgesamt 20 verschiedene Modelle mit unterschiedlichen Kombinationen an analogen und digitalen Ein-/Ausgängen. An einige Analogmodule können Sensoren wie Thermoelemente, Widerstandsthermometer und Dehnmessstreifen ohne externe

Vorverstärker direkt angeschlossen werden, da die notwendige Signalkonditionierung bzw. bei Thermoelementen die hier erforderliche Klemmstellenkompensation, bereits in den Modulen integriert ist und die Module über präzise leistungsfähige Messverstärker verfügen. Diese Module liefern dem Anwender direkt die entsprechende physikalische Grösse. Die hierfür notwendigen Berechnungen führen die Module eigenintelligent aus. Bei den digitalen E/As reicht das Spektrum vom nicht isolierten TTL E/A bis zum Lastrelais oder galvanisch getrennten Open Collector-Ausgang. Die Module kommunizieren mit einem Steuerrechner über das populäre Modbus TCP/IP-Protokoll. Damit unterstützt die ET-7200Serie zahlreiche Softwaresysteme für Mess- und Prüftechnik. Für den Selbstprogrammierer

steht eine kostenlose DLL für die Entwicklung eigener Modbus-Applikationen zur Verfügung. Die Netzwerk-, Basisund E/A-Konfiguration der Module kann sehr einfach mit einem Webbrowser durchgeführt werden. Die Module können unter einer Umgebungstemperatur zwischen –25 °C und +75 °C betrieben werden. Die Stromversorgung kann mit 12 VDC bis 48 VDC erfolgen. Die Modulserie ist auch unter der Typenbezeichnung PET7200 mit PoE-Ports lieferbar. Bei diesen Modulen erfolgt die Stromversorgung über das Ethernet-Kabel.

Spectra (Schweiz) AG 8132 Egg / ZH Tel. 043-277 10 50 info@spectra.ch www.spectra.ch


Immer mehr Elektroplaner und Elektroinstallateure setzen das Gebäudeautomationssystem NOXnet von Innoxel ein, das seit 2001 in der Schweiz entwickelt und hergestellt wird. Innoxel liefert alles aus einer Hand: Steuerungseinheit, Aktorik, Sensorik, Dimmer, Wetterstation, Touchpanels usw. Auch die kostenlose Konfigurationssoftware und die App sind Eigenentwicklungen. NOXnet basiert auf dem CAN-Bus, wurde speziell für den Wohnungs- und Gewerbebau entwickelt und erfüllt alle gängigen Automatisierungswünsche. Zur Planung stehen zurzeit CAD-Symbole für KiCAD, TinLine und RED CAD zur Verfügung. Download und nähere

Produkteanzeigen

CAD-Symbole für NOXnet

Informationen findet man auf der Homepage, dort gibt es auch verschiedene Musterschemas.

INNOXEL System AG 3661 Uetendorf Tel. 033 345 28 00 info@innoxel.ch www.innoxel.ch

Türsprechanlage mit Videospeicher Endlich ist sie möglich – die automatisierte Antwort auf die Frage, welche Besucher die Bewohner eines Hauses in ihrer Abwesenheit verpasst haben. Leisten kann das die Türsprechanlage Serie CASA: Sobald die Türklingel betätigt wird, können Bilder und Videos aufgenommen werden. Die grosse Speicherkapazität der Sprechanlage bietet Platz für eine langfristige Archivierung. Die Anlage lässt sich über ein hochmodernes Multi-Touch-Display mit Wischbewegungen steuern. Wie von Smartphones und Tablets gewohnt, können Nutzer direkt am Bildschirm die Ansicht mit der Bewegung zweier Finger zoomen oder das Menü mit einem Handstreich durchblättern. Die CASA-Reihe ist dank intuitiver Handhabung für jede Altersgruppe geeignet. Welcher Ton soll Besucher ankündigen? Die Entscheidung liegt ganz bei Ihnen – Sie können die Klingeltöne vollkommen frei wählen. Ob klassischer Türgong, Musikstück oder Naturgeräusch: Die Anlage kann mit beliebigen Klingeltönen programmiert werden.

Die Symbiose aus hochwertigen Materialien verleiht der Aufputz-Serie CASA ein aussergewöhnliches Design. Bedingt durch ein abgestuftes Gehäuse wirkt die Ausführung in Aufputz, als würde die Anlage auf der Wand «schweben». Die 7-Zoll grosse Bildschirmdiagonale sorgt für gestochen scharfe Details.

Hans K. Schibli AG 8032 Zürich Tel. 044 252 52 52 www.schibli.com

Elektrotechnik 4/15 | 57


Veranstaltungen

LonMark: Fachwissen im Handbuch und Kursen LonWorks–Netzwerke ermöglichen Planern und Bauherren grösstmögliche Flexibilität im Einsatz ihrer Gebäudeautomation. Ob Energieeffizienz, Komfort oder Sicherheit, erst die Vernetzung der einzelnen Produkte und Anlagenteile macht die Automation wirtschaftlich. LonWorks bietet mit objektorientierten Strukturen einzigartige Vorteile. Kein anderes Netzwerk bietet ähnlich viele Vorzüge über die Automations- und Feldebene wie LonWorks 2.0. Seit vielen Jahren fördert LonMark Schweiz diese offene, interoperable Technologie. Neben gemeinsamen Interessen und dem Austausch von Fachwissen, bietet LonMark Schweiz auch Fachausbildungen zur Planung und Ausführung der Lon-Technologie. Seit 2014 steht dem interessierten Fachpublikum auch eine Übersicht aktueller Produkte aus dem LonWorks-Umfeld zur Verfügung. Mit vielen Detailinformationen stellt LonMark Schweiz in dem Dokument die Produkte, Software und Dienstleistungen ihrer Mitglieder vor. Das Dokument steht online oder als Handbuch zur Verfügung.

58 | Elektrotechnik 4/15

• 2. 6., 12.11. 2015: LON-Grundlagenkurs: Teilnehmende erfahren, wie LON aufgebaut ist und wo seine Anwendungsbereiche sind. LON ermöglicht z. B. seit Längerem die vertikale Integration. Mit LON können mehrere Gewerke wie Beleuchtung, Beschattung, Klima und auch Sicher-

heitstechnik auf einer Hardwareinstallation durch mehrere Unternehmer betrieben werden. • 11. 6., 8.10. 2015: Der LON-Refresherkurs dient als Plattform für den Erfahrungsaustausch unter Anwendern. Mit Praxisbeispielen werden oft auftretende Probleme bei der Installation von Anlagen mit offenen Systemen diskutiert. Zudem werden die wichtigsten Inhalte der Nachprüfung zum «LonMark Certified Professional» repetiert und die Teilnehmenden auf die Prüfung vorbereitet. • 15.–19. 6., 19.–23.10. 2015: Im einwöchigen Systemintegratorenkurs profitieren Teilnehmende von der grossen Praxiserfahrung der Referenten und können an den Tischmodulen Geräte verschiedener Hersteller selbst integrieren. Neben zwei Tagen Praxisunterricht und den theoretischen Grundlagen konzentriert sich der Kurs auf die Vorbereitung der Prüfung zum «LonMark Certified Professional», welche am letzten Kurstag absolviert werden kann. www.lonmark.ch


New Technology Boulevard an der Ineltec 2015 Die Ineltec ist seit vielen Jahren ein verlässlicher Partner der Elektrotechnikbranche. Um den neuesten Entwicklungen besser gerecht zu werden und die Innovationskraft der Branche stärker abzubilden, wurde neu der New

ineltec 2013 | Impression

Technology Boulevard geschaffen. Auf dem Boulevard können Unternehmen ihre Innovationen nicht nur mit einer zentralen Messepräsenz, sondern auch mit einem Kurzvortrag über Mittag im ineltec Forum, präsentieren. Gerade neue Entwicklungen sind oft erklärungsbedürftig. Mit dem Kurzvortrag im Ineltec Forum haben die Aussteller des New Technology Boulevards die Möglichkeit, die Technologien und Marktchancen ihrer Innovation einem

kompetenten Publikum zu erläutern. Das Ineltec Forum unterstützt die Vernetzung von Ausstellern, Besuchern, Medien und Partnern und fördert somit gezielt den Austausch innerhalb der Branche. Mit dem Ausstellungsbereich New Technology Boulevard reagiert die ineltec auf das wachsende Bedürfnis der Aussteller, ihre innovativen Lösungen prominenter zu präsentieren und damit neue Entwicklungen effizienter zu kommerzialisieren. «Mit dieser konzeptionellen Ausrichtung wollen wir einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Energiewende leisten. Die konsequente Orientierung der Ineltec für Elektrotechnik rund um das Gebäude, entspricht den heutigen Rahmenbedingungen aus der Branche», sagt Messeleiter Armin Kirchhofer. Die Ineltec findet vom 8. bis 11. September 2015 in der Messe Basel statt und ist die Schweizer Plattform für Elektrotechnik rund um das Gebäude. Sie bietet attraktive Vernetzungsmöglichkeiten für Fachleute aus allen Disziplinen des Elektroinstallationshandwerks sowie für Planer, Ingenieure und Hersteller aus diesem Umfeld. Mit den Themenschwerpunkten Gebäudeautomation und Elektroinstallation; Energieverteilung, -übertragung und -optimierung; Kommunikationssysteme und Netzwerktechnik sowie Licht und Beleuchtungstechnik zeichnet die ineltec ein übersichtliches Gesamtbild der relevanten Elektrotechnikthemen in Gebäude und Infrastruktur. www.ineltec.ch

Die Wirtschaft braucht Qualitätsfachleute Kein Unternehmen der Elektro- oder Maschinenindustrie kann heute auf Qualitätsmanagement verzichten. Im Lehrgang der IBZ Schulen werden entsprechende Fachleute ausgebildet. «Immer wieder hören wir von Unternehmen, dass Spezialisten für die Umsetzung von Qualitätsmassnahmen fehlen» so IBZ Schulbereichsleiter Rolf Kümin. «Daraufhin haben wir einen berufsbegleitenden Lehrgang entwickelt, der sich an Berufsleute in produzierenden Betrieben richtet, die sich mit dem Thema Qualität beschäftigen oder dies anstreben.» Im einsemestrigen Lehrgang stehen Grundlagen zum Thema Qualität, Qua-

litätsmanagementsysteme (ISO 9001) und verschiedene Werkzeuge auf dem Lehrplan. Im Fach Kommunikation geht es zudem um Präsentationstechnik und Visualisierung. Wer den Lehrgang erfolgreich abschliesst, erhält das IBZDiplom «Qualitätsfachmann/-fachfrau» und kann das Gelernte sofort im Arbeitsalltag umsetzen. Der Lehrgang beginnt jeweils im April oder im Oktober. Interessenten/ -innen finden weitere Informationen zum Lehrgeng sowie zum IBZ-Bildungsangebot auf der Website.

www.ibz.ch/qualitaetsfachleute


Veranstaltungen

Wie sparen Betriebe Energie und Kosten? Schlüssige Antworten und Lösungsansätze bietet der Kurs «Energie-Effizienzmanagement im Unternehmen» des energie-cluster.ch. Er wird am 17. Juni 2015 in der HWZ, Hochschule für Wirtschaft Zürich, durchgeführt und macht Fachleute aus den Sparten Gebäudebetrieb und -unterhalt, Prozesse und Qualität mit den Instrumenten des Energiemanagements im Unternehmen bekannt. Die Veranstaltung richtet sich an Energieverantwortliche in Industrie und KMUs, in Dienstleistungsfirmen und der öffentlichen Hand, an Infrastruktur-

verantwortliche, Betriebsleiter, Planer, Umweltbeauftragte, Prozess- und Qualitätsverantwortliche und Facility Manager. Mit dem Wissen aus dem Tageskurs werden sie in der Lage sein, für ihren relevanten Anwendungsfall unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit ein Energiemanagementsystem zu erstellen. Transparenz bei den Energieflüssen ist die Basis um diese kontrollieren, optimieren und senken zu können. Die Referate von erfahrenen Spezialisten vermitteln nicht nur die theoretischen Grundlagen der Methode, sie machen die Teilnehmenden auch mit

Electro-Tec 2016 in Bern und Winterthur

Die nächste Electro-Tec wird 2016 in der West- und der Ostschweiz stattfinden, nämlich in der Bernexpo am 18./19. Mai und in den Eulachhallen in Winterthur am 14./15. September. Nach dem Besucherrekord von 2014 will die Fachmesse neue Trends und Entwicklungen der Kommunikations-, Gebäude-, Licht- und Installationstech-

nik einem erweiterten Fachpublikum präsentieren. Der Branchentreff für Elektroinstallateure und -planer, Lichtplaner, Gebäudetechniker, Fachspezialisten sowie Fach- und Berufsschulen reagiert damit auf die steigende Nachfrage von Besuchern im Grossraum Zürich und Ostschweiz und schliesst eine regionale Lücke. Zudem ist der

dem neuesten Wissen aus der Praxis bekannt. Experten aus der Wirtschaft stellen Produkte und Lösungen zur Energieeinsparung aus verschiedenen Bereichen vor. Eine Vertiefung der Kenntnisse ermöglicht die Tischmesse. Hier stehen die Hersteller und Lieferanten von Energieeffizienzprodukten und -lösungen Rede und Antwort. Die Struktur des Kursprogramms ermöglicht es, dass offene Fragen mit ihnen im Plenum oder auch im Einzelgespräch diskutiert werden können. www.energie-cluster.ch

Brückenschlag zur Romandie mit der Electro-Tec in Bern weiterhin gewährleistet. Zusammen mit führenden Industriepartnern wie Feller, Hager, Legrand, Philips, Elektro-Material oder Wilhelm Sihn stösst die Weiterentwicklung auf ein grosses Brancheninteresse. «Die Weiterentwicklung der Messe ist deutlich spürbar und wird nun noch verstärkt mit dem Ausbau Ost. Die Messe bietet uns die Möglichkeit, eine Vielzahl unserer Kunden aus der ganzen Schweiz begrüssen zu können. Die Messe deckt in ihrem kompakten Format alles ab, was rund um das Thema Elektrotechnik wichtig ist», sagt Andreas Stahel, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Elektro-Material AG. Die Messe- und Anmeldeunterlagen werden Anfang Mai 2015 versendet. Aussteller, die sich bis Ende August für eine Präsenz an beiden Plattformen interessieren, profitieren von einem attraktiven Kombiangebot und vom Frühbuchungsrabatt. www.electro-tec.ch

Diplomlehrgang zum Verkaufsprofi Was unterscheidet einen Verkäufer von einem guten Verkäufer? Letzterer hat mehr Zeit investiert, um gut zu werden. Er kennt sich aus in Kommunikation, Betriebswirtschaft und Marketing und weiss, worauf es im Verkauf ankommt. Bei Würth können Männer und Frauen zwischen 22 und 26 Jahren und abgeschlossener Lehre den Verkäuferberuf von der Pike auf erlernen. Die einzigartige Ausbildung zum «Verkaufsprofi» dauert ein Jahr. Während dieser Zeit absol-

60 | Elektrotechnik 4/15

vieren sie in Gruppen von maximal sechs Personen ein facettenreiches Programm aus theoretischen und praktischen Unterrichtseinheiten. Sie erhalten einen Ausbildungsvertrag mit Grundlohn, Firmenwagen sowie weitere Lohnnebenleistungen. Der nächste Lehrgang startet im September 2015. Nach Abschluss sind die «Verkaufsprofis» gefragte Spezialisten auf dem Arbeitsmarkt. www.wuerth-ag.ch/trainees


Kongress des Schweizer Forums Elektromobilität • 7./8. 12. www.forum-elektromobilitaet.ch

Electrosuisse Kurse Mai/Juni 2015 • 4. 5., Betriebselektrikerbewilligung nach Art. 13 NIV – Wiederholungskurs • 4. 5., Energieeffizienz in Ihrem Betrieb • 4. 5., Zulassung von Medizingeräten nach IEC/EN 60601/2012 • 5. 5., Bewilligungsträger nach Art. 14 oder 15 NIV – Wiederholungskurs • 5., 18. 5., Arbeiten unter Spannung – Netze – Grundkurs • 6. 5., Erstprüfung gemäss NIN • 6. 5., Risikobeurteilung von Maschinen/Geräten • 7. 5., Sicherheitsstromkreise und Sicherheitsbeleuchtung • 8. 5., NIN 2015 /Up-Date – Die überarbeitete NiederspannungsInstallationsnorm • 11./12., 19./20./21., 28./29. 5., Bewilligung für Installationsarbeiten an Photovoltaikanlagen nach Art. 14 NIV – Prüfungsvorbereitung • 11./12./13. 5., Elektrotechnik Grundlagen • 13. 5., Neue Eco-Design und Kennzeichnungsvorschriften, Mindestanforderungen für Elektrogeräte • 18./19. 5., IEC/EN 60335-1 – Haushaltsgeräte • 19. 5., Arbeiten unter Spannung – Netze – Wiederholungskurs • 20., 26. 5., Schaltberechtigung – Grundkurs • 21. 5., Schaltberechtigung – Wiederholungskurs • 26. 5., NIN Grundkurs – Die Niederspannungs-Installationsnorm • 27. 5., Wiederholungskurs für Elektrokontrolleure/Sicherheitsberater • 27. 5., Dimensionierung & Berechnung von elektrischen Anlagen – Anlageplanung mit belvoto und NIN digital • 28. 5., 3. 6., Arbeiten unter Spannung – Installationen – Grundkurs • 28. 5., Sicherer Umgang mit Elektrizität www.electrosuisse.ch,

CRB (Zentralstelle für Baurationalisierung) • 6. 5., 19. 5., Kostenmanagement für Bauleiter mit eBKP-H www.crb.ch, schulung@crb.ch

Energie-cluster • 4. 9., 16. 9., 4. 11., 18. 11., PlusenergieGebäude www.energie-cluster.ch

Berner Fachhochschule • 11. 6., 2. 11. , Seminar Telekommunikation (3 Tage), Burgdorf Ti.bfh.ch/s-telecom

Feller AG, Horgen • 6. 5., 1. 7., 22. 9., 12. 11., KNX Einsteiger • 21. 5., 2. 7., 24. 9., 10. 11., KNX Planer • 4.–10. 6., 20.–26. 8., 22.–28. 10., 30. 11.– 4. 12., KNX Grundkurs (5 Tage) • 22.–26. 6., 17.–23. 9., 2.–6. 11., KNX Aufbaukurs (5 Tage)

EMV – Fachmesse Elektromagnetische Verträglichkeit • 24.–26. 3., Stuttgart www.e-emv.com Europa Forum • 27. 4., KKL Luzern www.europa-forum-luzern.ch Recycling-Technik • 6./7. 5., Basel www.easyfairs.com/recyclingbasel Öffentliche Beschaffung: nachhaltig und rechtskonform • 20. 5., Winterthur (9.00–16.40 Uhr) www.push.ch Intersolar • 10.–12. 6., München www.intersolar.de Energie-Effizienzmanagement im Unternehmen • 17. 6., Zürich www.energie-cluster.ch Bauen & Modernisieren • 3.–6. 9., Messe Zürich www.bauen-modernisieren.ch ineltec 2015 • 8.–11. 9. www.ineltec.ch advanceING, Ingenieur-Recruiting • 20. 10., Kongresshaus Zürich www.advanceING.ch Sicherheit 2015 • 10.–13. 11., Messe Zürich www.sicherheit-messe.ch Bau + Energie Messe • 26.–29. 11., Bern www.minergie-expo.ch

BauHolzEnergie • 10./11. 9., Planungsseminare Minergie-P, St. Gallen/Bern www.bauholzenergie.ch

Veranstaltungen

Veranstaltungen und Fachkurse

Elektrotechnik 4/15 | 61


Veranstaltungen

• 16./17. 6., 29./30. 9., 11./12. 11., Visualisierung Facility-Server/Home-Server • 9. 6., 30. 9., 18. 11., Visaphon Tür- und Videosprechsystem • 1. 6., 1. 9., 2. 10., 20. 11., 3. 12., Elektronisches Schaltsystem Zeptrion www.feller.ch/ausbildung • • • •

LonMark Schweiz 2. 6., 12. 11., LON-Grundlagenkurs 11. 6., 8. 10., LON-Refresherkurs 15.–19. 6., 19.–23. 10., Systemintegratorenkurs www.lonmark.ch

Omni Ray Gebäudeautomation: • 27.–29. 5., 16.–18. 9., 18.–20. 11., LTRAIN-LINX • 3./4. 6., 23./24. 9., 25./26. 11., LTRAIN-LWEB-900 • 1./2. 6., 21./22. 9., 23./24. 11., LTRAIN-GRAPHICS Kommunikationstechnik und Computing • 23. 6., Moxa Managed Switch Basics • 25. 6., Moxa Wireless LAN Basics • 24. 6., Moxa Managed Switch Advanced www.omniray.ch/schulungen

Otto Fischer AG • 6. 5., Erdung – Blitzschutz • 1. 7., Solarstrom basic • 27. 8.,Siemens LOGO! 8 Advanced www.ottofischer.ch/events René Koch AG • 6. 5., 12. 6., 18. 9., 19. 11., Moderne Türkommunikation TC:Bus www.kochag.ch STFW Winterthur • 15. 6.–27. 11., 9. 11.–22. 4. 2016, Telematik-Spezialist VSEI/STFW • 19. 8.–2. 3. 2016, Vorbereitungskurs zur Praxisprüfung Art. 8 NIV • 13. 10–30. 9. 2018, Dipl. Techniker HF, Kommunikationstechnik • 14. 10.–30. 9. 2018, Dipl. Techniker HF, Elektrotechnik www.stfw.ch/kursangebote Schweizer Lichtgesellschaft SLG • Lichtplaner SLG 1: Modul 1: 7./8. 8., Modul 2: 28./29. 8., Modul 3: 18./19. 9. Prüfung: 16.10. • Lichtplaner SLG 2: Modul 1: 11./12. 9., Modul 2: 9./10. 10., Modul 3: 30./31. 10., Prüfung: 27. 11. www.slg.ch

Swissolar • 7. 5., Solarstrom Basis Elektro (2 Tage für Elektroplaner, -installateure) • 19. 6., Praxis & Messmethodik bei Photovoltaik-Anlagen • 18. 6., Blitz- und Überspannungsschutz bei Photovoltaik-Anlagen • 7. 5., 20. 8., Solarstrom Planung (4 Tage, für Gebäude- und Elektrotechniker) www.solarevent.ch Wago Gebäudeautomation • 28./29. 4., 1./2. 9., 20./21. 10., 10./11. 11., 8./9. 12., Umsteiger von CODESYS V2 auf e!COCKPIT • 5. 5., 25. 8., 8. 10., 29.10., BACnet-Komponenten • 6. 5., 11. 6., 18. 6., 26. 8., KNX IP-Komponenten • 19./20. 5., 22./23. 9., 13./14. 10., Betriebsunterhalt • 27./28. 5., 2./3. 6., 9./10. 6., 29./30. 9., 24./25. 11., 1./2. 12., e!COCKPIT Einsteiger • 9./10. 6., 16./17. 6., 6./7. 10., 27./28. 10., CODESYS V2.3 Einsteiger Plus • 18.–20. 8., 15.–17. 9., 15.–17. 12., CODESYS V2.3 Einsteiger www.wago.ch/seminare Aktuell: www.elektrotechnik.ch

«Ich betreue Ihre Versicherungen. Professionell und neutral.» Der Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen sucht per sofort oder nach Vereinbarung einen

Beatrix Adam, Sachbearbeiterin Versicherungen

Projektleiter Berufsbildung Hauptaufgaben: – Führen von Projekten der Grundbildung, Berufs- und Höheren Fachprüfungen und der Nachwuchsförderung – Leiten von Fachgruppen – Realisieren von Weiterbildungsangeboten – Organisation von und Mitarbeit an Anlässen und Messen – Erteilen von Auskünften zu allen Gebieten der Grund- und Weiterbildung Voraussetzungen: Sie verfügen über eine Grundbildung als Elektroinstallateur EFZ oder Elektroplaner EFZ und eine Weiterbildung zum dipl. Elektroinstallateur oder gleichwertige Ausbildung. Zusätzlich besitzen Sie mehrere Jahre Berufserfahrung in der Installation und/oder Planung. Sie verfügen über gute EDV-Anwenderkenntnisse, beherrschen die deutsche Sprache und besitzen gute Kenntnisse in Französisch und/oder Italienisch. Eine selbstständige, zielstrebige Arbeitsweise und unternehmerisches Handeln sind für Sie selbstverständlich. Wir freuen uns auf eine Persönlichkeit, die motiviert ist, sich für die Berufsbildung der Elektroinstallationsbranche einzusetzen. Bei Fragen steht Ihnen Herr Erich Schwaninger, Leiter Berufsbildung, gerne zur Verfügung (Tel. 044 444 17 20). Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann senden Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen bitte an: VSEI Zentralsekretariat, Erich Schwaninger, Limmatstrasse 63, 8005 Zürich, oder an erich.schwaninger@vsei.ch. Der Verband für Installationen von Stark- und Schwachstrom, Telekommunikation, IT und Sicherheit, Gebäudeautomation www.vsei.ch

62 | Elektrotechnik 4/15

Unsere Mitarbeiter sind für Sie da. Werden Sie Mitglied und profitieren Sie. www.eev.ch


Unsere Inserenten

ISSN 1015-3926 66. Jahrgang 2015 Auflage und Verbreitung (WEMF/SW-Beglaubigung 2014) Druckauflage 7000 Ex.*, Total verbreitete Auflage 6723 Ex., davon verkauft 3290 Ex. * inkl. Probe- und Werbeexemplare, Veranstaltungen und Messen Kontakt Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch Herausgeberin AZ Fachverlage AG Neumattstrasse 1 5001 Aarau Tel. +41 (0)58 200 56 50, Fax +41 (0)58 200 56 51 Geschäftsführer Roland Kühne Leiterin Zeitschriften Ratna Irzan Redaktion Elektrotechnik, Neumattstrasse 1, Postfach, CH-5001 Aarau redaktion@elektrotechnik.ch Chefredaktor Hansjörg Wigger, Tel. +41 (0)58 200 56 34 Redaktoren Jürg Altwegg, Tel. +41 (0)58 200 56 40 Raymond Kleger, Tel. +41 (0)52 765 22 15 David Keller, Pius Nauer, Hans R. Ris, Marcel Schöb, Erich Schwaninger, Rüdiger Sellin COPYRIGHT Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Produkte und Highlights sind kostenpflichtig. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Leitung Werbemarkt Jürg Rykart, Tel. +41 (0)58 200 56 04

Arnold Engineering

23

LonMark Schweiz

52

AZ Fachverlage AG

49

MCH Messe Schweiz

61

Bosch Sicherheitssysteme

17

Meimo AG

Bracher + Schaub AG 31 Bütikofer Automobile AG 41 Camille Bauer Metrawatt 12 Citroën (Suisse) SA 15 Demelectric AG 39, 53 Dosteba AG 14 EEV 62 Electrosuisse 51 Elektro-Material AG 21 Elko-Systeme AG 48 Elvatec AG 58 Esylux Swiss AG 13 Feller AG 60 Finder (Schweiz) AG 59 Fischer Otto AG US 3 Flextron AG 42 Ford Motor Company 11 Hager AG US 4 Hans K. Schibli AG 28, 57 Hefti. Hess. Martignoni. 48 Heinz Martin AG 55 HS Technics AG 1, 4 IBZ 43 iGuzzini illuminazione 55 Innoxel System AG 19, 57 Koch René AG 35

54, 58

Omni Ray AG 53 Peugeot (Suisse) SA 9 Plica AG 54, 57 reichelt elektronik 27 Reichle Installation Technologies AG 37 Saia-Burgess Controls AG 3, 25 Spectra (Schweiz) AG 56 STB Engineering AG 53, 54 STF 45, 47 Theben HTS AG 2, 29 VSE 62 W. Wahli AG 5 Wago Contact SA 55 Zumtobel Licht AG US 2, 56 Stellenmarkt

62

Titelseite HS Technics AG

Im Text erwähnte Firmen

Anzeigenleitung André Fluri, Tel. +41 (0)58 200 56 27 Sachbearbeitung Nicole Lüscher, Tel. +41 (0)58 200 56 42 Leitung Lesemarkt/Online Valentin Kälin Abo-Angebote und -Bestellung: www.fachtitel.ch, abo@elektrotechnik.ch, Tel. +41 (0)58 200 55 68 Preise Jahresabo Fr. 129.–, 2-Jahres-Abo Fr. 228.– (inkl. 2,5% MwSt.) Layout/Produktion Toni Zürcher, AZ Fachverlage AG, 5001 Aarau Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner CEO: Axel Wüstmann www.azmedien.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB: AZ Anzeiger AG, AZ Fachverlage AG, AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG, AZ Verlagsservice AG, AZ Vertriebs AG, AZ Zeitungen AG, Belcom AG, Dietschi AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, Vogt-Schild Vertriebs GmbH, Weiss Medien AG

Monatsausgabe ET 5/15 20. 5. 2015

Anzeigenschluss 23. 4. 2015

Redaktionsschluss 14. 4. 2015

ET 6/15 17. 6. 2015

Anzeigenschluss 22. 5. 2015

Redaktionsschluss 12. 5. 2015

ABB Schweiz AG 6 Bracher + Schaub AG 30 CeCoNet AG 34 Cisco Systems 38 CRB 14 EDANIS Elektronik AG 32 EEV 12 EHS Elektrotechnik AG 6 Electrosuisse 50 Elektro-Material AG 60 energie-cluster.ch 60 EPLAN Software & Service AG 13 Ericsson AG 33, 38 ESTI 16 Exista AG 6 Fischer Otto AG 43 Google Switzerland GmbH 38 Hager AG 6, 60 Hefti. Hess. Martignoni. 20 Helios Ventilatoren AG 26 IBZ 59 Intronic AG 6

Jansen AG 30 Legrand (Schweiz) AG 60 LonMark Schweiz 58 MCH Messe Schweiz 59 MeGA 22 Philips AG 60 Phoenix Contact AG 6, 13 Puls Electronic GmbH 6 Reichle & De-Massari 33, 38 Rittal AG 13 Schulthess Maschinen AG 12 Swissolar 18 Theben HTS AG 6 VDE-Verlag GmbH 43 VSE14 Weidmüller Schweiz AG 6 WISI Wilhelm Sihn AG 60 Würth AG 60

Elektrotechnik 4/15 | 63

Impressum

Impressum


Themenvorschau anfällt, fühlt sich niemand fürs Sparen verantwortlich. Das ändert sofort, wenn es aufgeschlüsselte Abrechnungen gibt. Auch bei industriellen Prozessen möchte der Chef wissen, wo die Energie und damit Kosten versickern. Nebst elektrischer Energie gibt es noch Gas-, Wasser- und Wärmezähler, deren Messwerte auch gleich miterfasst werden können. Neue Zähler mit MID-Zulassung ermöglichen ungeahnte Anwendungen (Bild 3).

Vorschau

1

Der Eigenverbrauchsmanager Seit die neue Energieverordnung im April 2014 in Kraft getreten ist, hat jeder Photovoltaik-Betreiber das Recht auf Eigenverbrauch. Der natürliche Eigenver-

Sicherheitsbeleuchtung Tunnels Erfahrungen aus den Unglücksfällen in Tunnels, die sich in den letzten Jahren ereignet haben, sind mitverantwortlich, dass die einschlägigen Normen verschärft und ausgebaut wurden. Gleichzeitig sind die Betreiber bzw. Eigentümer der jeweiligen Bauwerke hellhörig geworden. Viele Tunnels und Rettungsstollen sind in den vergangenen Jahren entsprechend saniert worden. Weitere neue Projekte werden zurzeit ausgeführt oder sind geplant. Durch die erhöhte Nachfrage sind verschiedene neue Produkte und Lösungen im Markt (Bild 1). Mehr Durchblick im Datacenter Das Management von Datacentern ist heute komplexer denn je. Das liegt vor allem daran, dass die IT-Geräte in einem Datacenter nach gut drei Jahren veraltet

3

64 | Elektrotechnik 4/15

2

sind. Die Strukturen um Komponenten wie Stromversorgung und Klimatechnik sind hingegen für einen wesentlich längeren Zeitraum ausgelegt. Dadurch entstehen neue Herausforderungen, insbesondere wenn es um Strukturen auf Basis von Virtualisierung und Cloud Computing geht. Deren effiziente Versorgung mit Strom und Kühlung lässt sich kaum noch ohne die Hilfe professioneller Software-Werkzeuge verwalten (Bild 2: Schneider Electric). Zähler mit MID-Zulassung Wenn beim Campingplatz, Bürogebäude oder Betrieb einfach eine Stromrechnung

brauch von Gebäuden ohne Massnahmen ist allerdings relativ gering (unter 30 %). Im Rahmen des laufenden Projektes «Regelstrategien für die Optimierung des Eigenverbrauchs in Gebäuden» des Bundesamtes für Energie, konnte in Simulationen gezeigt werden, dass durch regelungstechnische Massnahmen eine Verdoppelung des natürlichen Eigenverbrauchs möglich ist. Deshalb wurde in einem weiteren Projekt der Eigenverbrauchsmanager entwickelt, eine innovative Software, die wie eine lokale Strombörse funktioniert.

. . . und viele weitere aktuelle Artikel zu Themen rund um die Elektrotechnik, Gebäudetechnik, Automation und Telematik




Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.