Vielseitiger Würfel

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Themenheft von Hochparterre, Mai 2019

Vielseitiger WĂźrfel

Der neue FHNW Campus Muttenz ist ein komplexer Kubus. Ein Heft Ăźber die Planung des Polyfelds, die Architektur und den Alltag in der Fachhochschule Nordwestschweiz.

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Neuer Massstab: Der Mitteltrakt spannt 35 Meter Ăźber das Atrium.

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Editorial

Die Kraft des Kubus

Inhalt

4 A wie Architektur Rippendecken, Flaniertreppen, Brückenkonstruktion: Der Campus Muttenz hat viele Facetten. Ein Alphabet der Architektur.

12 « Der Würfel war ein Befreiungsschlag » Pool Architekten haben acht Jahre lang am Campus Muttenz geplant. David Leuthold und Andreas Sonderegger im Gespräch.

16 Musizieren, lackieren, pipettieren 4500 Menschen studieren und arbeiten an fünf Hochschulen – an ganz unterschiedlichen Arbeitsplätzen. Ein Rundgang.

2 0 Vom Kriegacker zum Polyfeld Das Industrieareal neben dem Bahnhof Muttenz soll sich zum Zentrum ‹ Wissen – Wohnen – Arbeiten – Begegnen › entwickeln. 24 Stimmen zum neuen Haus Ein Dutzend Benutzerinnen und Benutzer schildern, ob und wie sich ihr neuer Arbeitsort tagtäglich bewährt.

3 0 Zahlen und Fakten Wer am Gebäude geplant hat, was man im Haus studieren kann und wie viel Kubikmeter Beton drinstecken: alle Infos in der Übersicht.

Dieses Haus führt in die Zukunft. Der Campus der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW in Muttenz ist ein Markstein der Verdichtung. Hochhausgross steht der Neubau neben dem Gleisfeld, bringt die Bildung wuchtig in die Peripherie und spielt Platz frei für einen Park. Pool Architekten konzentrieren alles in einem grossen Haus, das die Hochschulen näher zueinanderrücken lässt und Energie spart. Die Architekten haben damit einen neuen Typus einer Hochschule entworfen: einen vertikalen Campus. Über dem Kollegiengebäude stapeln sie die Institute effizient in die Höhe. Doch eine Schule ist kein Bürogebäude. Ein monumentales Atrium verbindet die Geschosse, zwei Höfe bringen Licht und Luft in den kompakten Bau. Die Architektur zelebriert die öffentliche Institution und schafft Raum für Begegnung. Trotz der Grösse: Pool Architekten schauen genau hin, entwerfen mit Gespür für Raum und Atmosphäre. Sie bauen flexible, aber starke Räume, sie setzen auf wenige, aber wertige Materialien. Das Resultat ist ein Schlüsselbau für die Bildung im 21. Jahrhundert und ein klares Bekenntnis: Architektur ist wichtig. Aus all diesen Gründen hat die Jury der Besten von Hochparterre den Campus 2018 mit dem Goldenen Hasen prämiert, zudem erhielt der Bau eine Auszeichnung guter Bauten beider Basel. Dieses Themenheft, das in Zusammenarbeit mit der FHNW entstanden ist, stellt das Gebäude ausführlich vor. Gabriela Neuhaus beleuchtet die Planung des Polyfelds, zu dessen Entwicklung der Campus zeitlich wie städtebaulich den Auftakt bildet. Ein Alphabet buchstabiert das komplexe Haus durch, von A wie Atrium bis Z wie Zugang. Im Interview erklären Pool Architekten, vor welchen Herausforderungen sie bei diesem ‹ Elefantenprojekt › gestanden haben. Ein Rundgang durch das Gebäude macht klar, wie viele Nutzungen an diesem Ort zusammenfinden. Auch die Bilder, die die Fotografin Ursula Sprecher für das Themenheft eingefangen hat, zeigen die Architektur in Gebrauch. Ob und wie sich das Haus tagtäglich bewährt, erzählen schliesslich zwölf Benutzerinnen und Benutzer in Kurzporträts, die Jutta Glanzmann aufgezeichnet hat. Denn gute Architektur nützt nur, wenn sie im Alltag ankommt.  Andres Herzog

Impressum Verlag Hochparterre AG  Adressen  Ausstellungsstrasse 25, CH-8005 Zürich, Telefon +41 44 444 28 88, www.hochparterre.ch, verlag @ hochparterre.ch, redaktion @ hochparterre.ch Verleger und Chefredaktor  Köbi Gantenbein  Verlagsleiterin  Susanne von Arx  Konzept und Redaktion  Andres Herzog  Fotografie  Ursula Sprecher, www.ursulasprecher.ch  Art Direction  Antje Reineck  Layout  Barbara Schrag  Produktion  René Hornung  Korrektorat Elisabeth Sele, Lorena Nipkow  Lithografie  Team media, Gurtnellen  Druck  Stämpfli AG, Bern Herausgeber  Hochparterre in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Nordwestschweiz ( FHNW ) Bestellen  shop.hochparterre.ch, Fr. 15.—, € 12.—

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A wie Architektur Rippendecken, Flaniertreppen, Brückenkonstruktion: Der FHNW Campus Muttenz hat viele Facetten. Ein Alphabet buchstabiert die Architektur. Text: Andres Herzog

B wie Beton: Die Rippendecken, die Stützen, die Hoffassaden und sogar die Waschbecken sind betoniert.

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Atrium Wer das Haus betritt, erlebt eine Überraschung. Über ei­ nem monumentalen Atrium öffnet sich der Raum durch zwei Lichthöfe bis zum Dach, sodass Besucher den Kopf ehrfürchtig heben. Das Atrium gibt dem Campus ein kräf­ tiges Herz, eine Mitte. Es zelebriert die Bedeutung der Bildung, der Institution. Und das Atrium löst die strenge Ordnung der Hochschulgeschosse darüber auf. Auf den flachen Treppen flanieren die Professorinnen und Studen­ ten in die Höhe, auf der umlaufenden Galerie begegnen sie Kolleginnen und Kollegen aus anderen Fachrichtun­ gen. Das Atrium wird zum zentralen öffentlichen Raum: sehen und gesehen werden. Das Innere wird zum Aussen­ raum, zum Stadtraum. Beton Insgesamt 36 000 Kubikmeter Beton stecken im Gebäude, vom Keller bis zum Dach, von den Stützen über die Decken bis zur Fassade in den Innenhöfen. Der grösste Teil ist Recyclingbeton, wurde also aus Abbruchmaterial wieder aufbereitet. Der Sichtbeton trägt und prägt das Haus im Inneren. Er kommt ohne Verkleidung, ohne Veredelung aus. Er ist, was er ist: robust, direkt und – dank der Vorfer­ tigung → Vorfabrikation – fein säuberlich. Coop Der Lebensmittelgrossverteiler im Erdgeschoss ist die einzige Nutzung im Haus, die nicht direkt zur FHNW ge­ hört. Und doch passt der Laden ins Konzept. Er verstärkt den Marktplatzgedanken, er ergänzt das Angebot zur Ver­ pflegung, und er bringt ein Stück Alltag ins Haus. Dachgarten Das Dachgeschoss gehört allen. Rundherum lockt die Aus­ sicht in der Lounge. In der Mitte legten die Architekten einen Dachgarten an, einen ‹ Hortus conclusus ›, der sich nur zum Himmel hin öffnet und die Umgebung vergessen lässt. Hier ist das Gebäude für einmal ganz bei sich, ganz intim. Als Gegenstück zum Rummel im Atrium darunter. Eichenholz Der Campus ist ein Betonbau → Beton, massiv und schwer. Mit Eichenholz setzen die Architekten Akzente. In den Büros liegt Industrieparkett, in den öffentlichen Räumen sind es sägerohe Eichenriemen. Die verglasten Wände im Erdgeschoss sind mit Holz konstruiert, die Hörsäle mit Ei­ che ausgeschlagen, die Tische, Stühle und Arbeitsnischen in der Bibliothek damit gebaut, sogar die Schliessfächer sind aus Holz. Das Material spricht für sich und ist lang­ lebig, ebenso wie der Beton.

F wie Fassade: Unten löst sich der strenge Raster auf.

Fassade Die Architekten umhüllen die grosse Kiste mit einem Kleid aus eloxiertem Aluminium. Vertikale Lamellen betonen den Büroraster von 1,4 Metern. Diese Rationalität stieren die Architekten aber nicht durch: Sie gliedern die Fassa­ de klassisch. Im dritten Obergeschoss, dem ‹ Piano nobile ›, weicht der Raster einer Glasfront, die das Haus öffnet. Un­ ten stehen die Lisenen näher beieinander, das Kleid wird feiner und löst sich über der Glasfassade im Erdgeschoss auf. Das grosse Haus steht auf einem luftigen Sockel. Geometrie Das Campusgebäude misst 72 × 64,5 × 64,5 Meter. Der wuchtige Würfel korrespondiert mit dem weiten Gleisfeld. Das Hochhaus wird zum Zeichen im Stadtraum, das von überallher lesbar ist. Das kompakte Volumen spart Ener­ gie. Und es schafft Platz für einen Park. Möglich wurde der vertikale Campus, indem die Architekten zwei Gebäude aufeinandergestapelt haben. Unten ein Hofgebäude mit den öffentlichen Nutzungen wie Hörsälen, Aula, Biblio­ thek oder Mensa. Darüber die Büro- und Schulräume der verschiedenen Hochschulen, kompakt organisiert. Haustechnik Die Architekten integrieren die Technik gemeinsam mit den Haustechnikplanern pragmatisch und clever. Die Lei­ tungen führen sie offen zwischen den Rippen der Decke → Raster. So gelangt die Zuluft in die Räume. Die Abluft quillt durch Überstromöffnungen aus den Zimmern in den Flur und weiter ins Atrium, steigt auf zum Dach, wo sie entweicht – mit Wärmerückgewinnung → Wärme. Einzig aus den Labors und Gastroräumen führen Abluftrohre. Das System spart kilometerweise Leitungen und verknüpft Architektur und Haustechnik geschickt. Das gilt auch, wenn es einmal brennen sollte. Dann saugen Turbinen un­ ter dem Dach den Rauch aus dem Atrium. →

E wie Eichenholz: Böden, Verkleidungen und Möbel aus Holz bringen Wärme ins Haus. Themenheft von Hochparterre, Mai 2019 —  Vielseitiger Würfel — A wie Architektur

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Ingenieurbauwerk Der Mittelreiter läuft im Zentrum des Gebäudes wie eine Brücke über das Atrium. Die Konstruktion ist ein stati­ sches Muskelpaket, das Schnetzer Puskas Ingenieure geplant haben. Ein raumhoher Kastenträger überspannt 35 Meter und fängt die Lasten der acht Geschosse darü­ ber ab. Das unterste Brückengeschoss ist fast komplett geschlossen, so viel Armierungseisen liegt in den Mauern. Den Betonstützen darunter, die im Inneren aus 65 Zenti­ meter dickem Vollstahl bestehen, sieht man die enormen Kräfte, die in ihnen wirken, allerdings nicht an. Jahrzehnt Seit die Planung für den Campus in Angriff genommen wurde, ist eine Dekade vergangen. 2008 führte der Kanton Basel-Landschaft eine Testplanung für das Areal durch. 2009 beantragte die Regierung einen Projektierungskre­ dit von 32,5 Millionen Franken für einen Neubau. 2011 gewannen Pool Architekten den Wettbewerb → Querschnitt, danach plante das Büro acht Jahre lang. 2014 fuhren die Bagger auf. Im Herbstsemester 2018 begann der Unter­ richt. In den zehn Jahren haben rund 4000 Personen am Gebäude geplant und gebaut.

Licht Die Beleuchtung haben Pool Architekten mit dem Büro Reflexion mit zweierlei Leuchten konzipiert. Unter den Flachdecken sowohl indirekt als auch mit kreisrunden Lampen. In den Instituten betont das Licht, das zwischen den Rippen montiert ist, die lineare Struktur. Eine wich­ tige Lichtquelle kommt jedoch vom Himmel. Die beiden Höfe erhellen den tiefen Block. Im Sommer soll man im Erdgeschoss sogar ohne Kunstlicht Zeitung lesen können. Möblierung Für die Möbel haben die Architekten mit dem Basler De­ signbüro Inch Furniture zusammengespannt. Sie kombi­ nierten bestehendes Mobiliar mit Serienprodukten. Man­ che Möbel haben Inch Furniture selbst entworfen: die Sitzlandschaft als Affenfelsen im Dachgeschoss oder die Freiformtische in den Teeküchen der Institute. Aus dem Rahmen fallen die übergrossen, kreisförmigen Liegeund Sitzmöbel, die im Erdgeschoss und auf dem Vorplatz stehen. Sie sind mit Tartanbahnbelag bezogen, gummiweich und bunt gepunktet. Darauf lässt sich sitzen, liegen oder fläzen. Der Massstab dieser Riesenmöbel lässt sich zwar nicht einordnen, aber er passt zum gros­sen Gebäude.

Kunst und Bau Im Erdgeschoss ragt ein Monolith drei Stockwerke hoch auf, die Kraft des Atriums verstärkend. Die Künstlerin Kat­ ja Schenker hat Steine, Holz und Metallstücke in Beton gegossen, die die Besucher ertasten können. Selten wirkt ein Kunst-und-Bau-Projekt so elementar räumlich und zu­ gleich haptisch und sinnlich.

K wie Kunst und Bau: Im Atrium ragt ein zehn Meter hoher Monolith auf.

M wie Möblierung: Gummiweiche Kreise laden zum Sitzen, Liegen oder Schlummern ein.

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P wie Park: Im Grünraum erholen sich Studentinnen und Anwohner.

Naturstein In vielen Räumen bleibt der Beton sichtbar. Doch im Erd­ geschoss setzten die Architekten auf ein hochwertige­ res Material. Im Mittelbereich liegt Marmor aus dem Maggiatal am Boden, in den Flügeln Jurakalk. Die Stufen der Flaniertreppen → Treppen sind aus Terrazzo konstruiert, in den Fluren vor den Hörsälen besteht der Boden aus geschliffenem Hartbeton. Die Abstufung gleicht einem italienischen Palazzo: je höher, desto einfacher. Orientierung Dank der beiden Lichthöfe begreift man das Gebäude im Erdgeschoss auf einen Blick. Doch wer sich darin zurecht­ finden will, braucht Hilfe. Zumal das Haus symmetrisch aufgebaut ist und demnach überall ähnlich aussieht. Der Grafikdesigner Emanuel Tschumi legte die Signaletik schon im Rohbau an. Ein Relief im Beton erklärt bei je­ dem der vier Erschliessungskerne, in welcher Himmels­ richtung er steht: Nord, Süd, West oder Ost. Messingschil­ der zeigen die Geschosszahlen oder Raumnummern an. Auch diese Orientierungshilfen sind Teil der Architektur.

N wie Naturstein: Im Erdgeschoss liegt Marmor am Boden.

Park Das kompakte Haus → Geometrie macht Platz frei für einen Park, den auch die Menschen des benachbarten Wohn­ quartiers nutzen. Der Grünraum stellt den Bezug zur Um­ gebung her. Die Gestaltung von Studio Vulkan ist einfach, die Atmosphäre locker: Am Rand sitzen Studenten auf ei­ nem Holzrost unter Bäumen, bei den Spielgeräten sprin­ gen die Kinder aus der Nachbarschaft herum, die abge­ senkte Wiese in der Mitte bleibt frei. Querschnitt Mit einem Plan haben Pool Architekten den Wettbewerb gewonnen, davon sind sie überzeugt: mit der Schnittper­ spektive. Sie stand am Anfang und am Ende der Planung. Sie zeigt, wie die Architekten zwei Gebäude übereinan­ derstapeln → Geometrie. Sie macht die Stringenz der Struk­ tur greifbar. Und sie zeigt, wie sie sich mit Leben füllt. Raster Das Gebäude basiert auf einem Raster, der sich durchs ganze Haus zieht – egal ob Mensa, Hörsaal oder Büro. In der Fassade trägt alle 7 Meter eine Stütze. Die Gebäude­ flügel sind 14, also 2 × 7 Meter breit. Die 42 Meter zwischen den Kernen unterteilt der Raster in 6 × 7 Meter. Die Rippen in der Decke unterstreichen die klare Ordnung, die eine maximale Flexibilität → X-beliebig ermöglicht. Schall Wer grosse Räume baut, hat ein Problem mit dem Schall. Das Gebäude reagiert subtil, um diesen zu schlucken. Im Atrium brechen unter anderem die Holzlamellen vor den Hörsälen die Schallwellen, in den Lichthöfen übernehmen die Betonelemente diese Funktion. Der Rhythmus und die Tiefe der Lamellen sind auf unterschiedliche Frequenzen ausgelegt. Im dritten Obergeschoss setzen die Architek­ ten auf flexible Massnahmen: Akustikvorhänge trennen die Seminarräume und dämpfen den Lärm. →

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Wärme Der Kanton Baselland hat das Gebäude nicht mit einem Energielabel zertifiziert. Es soll aber so sparsam wie ein Minergie-P-Bau sein, auch dank der kompakten Form → Geometrie. Wärme und Kälte gelangen primär über die thermisch aktiven Betondecken in die Räume. Weil Men­ schen und Geräte mitheizen, versorgt sich der Campus fast selbst mit Energie. Die Labore, die stark genutzten Hörsäle und das Atrium müssen sogar öfter gekühlt als geheizt werden. Meistens genügt die Abwärme der Kälte­ maschinen, um das Gebäude zu heizen. Hinzu kommen das Grundwasser und ein Rückkühler auf dem Dach, bei­ des hilft, die Temperaturen auszugleichen. Die Spitzen im Winter deckt der Wärmeverbund Polyfeld ab, an den das Gebäude angeschlossen ist. Die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft haben diesen Verbund 1972 ange­ legt, um den Altbau der FHNW in Muttenz zu beheizen, die damals noch Ingenieurschule beider Basel hiess. X-beliebig Die Geschosse der einzelnen Hochschulen sind alle ähn­ lich aufgebaut. Die 600 Quadratmeter grossen Flächen zwischen zwei Kernen können flexibel unterteilt werden, keine Stütze steht im Weg: Mal sind es Einzelbüros, mal ein Zeichensaal, mal ist der Flur in der Mitte, mal an der Fassade. Diese Fassadenteilung erlaubt, alle 1,4 Meter eine Wand anzuschliessen. So kann die Zukunft kommen, welche Räume auch immer sie braucht. T wie Treppen: Das Haus macht die vertikale Erschliessung zum Thema.

Treppen Hochhäuser gibt es erst, seit der Aufzug erfunden wur­ de. Lifte aber trennen die Menschen und entkoppeln die Geschosse. Pool Architekten haben darum die Treppen zum zentralen Erschliessungsmoment erkoren. Im Atrium laufen Treppenläufe kreuz und quer durch die Luft. Sie sind besonders flach, sodass man auf ihnen mehr flaniert als hochsteigt. In jedem der beiden Lichthöfe führen frei stehende Treppen hinauf. Die vertikale Abkürzung ist eine willkommene Abwechslung, insbesondere für Hochschu­ len, die mehrere Stockwerke einnehmen. Die Fluchttrep­ pen in den vier Kernen wiederum sind besonders effizient, zwei Läufe verbinden sich zu einer Doppelhelix. Untergrund Der Campus hat nur zwei Untergeschosse, weil ein Tech­ nikgeschoss unter dem Dach den Tiefbau entlastet. Unter dem Boden versorgen die Architekten die Haustechnik, die Nebenräume und die Turnhalle. Letztere ist unter dem Vorplatz in die Erde gegraben, damit sie die Statik des Hochhauses nicht tangiert. Der Untergrund selbst war eine Herausforderung: Das Gebäude steht zwar auf felsi­ gem Grund, doch dieser fällt ab und ist zerklüftet wie eine Gletscherlandschaft. Die Pfählung ist darum mit starken Schwellen verbunden, sodass sie auch hält, wenn einzelne Pfähle versagen würden.

Yves-Klein-Blau Die Materialien im Gebäude sprechen für sich. Farbe gibt es praktisch keine. Einzig im dritten Obergeschoss schimmert die Decke zwischen den Betonrippen in YvesKlein-Blau. Der Farbtupfer veredelt den Raum und bringt die Installationen, die unter der Decke hängen, zum Ver­ schwinden. So wie Giotto in der Basilica di San Francesco d’Assisi das Kirchengewölbe zum Himmelsgewölbe machte, verleiht das Blau der Decke in Muttenz eine unendliche Tiefe. Das Pigment dafür besteht wie damals im 13. Jahr­ hundert aus gemahlenem Lapislazuli. Zugang Das Haus hat keine Hauptfassade → Fassade. Der Haupt­ eingang und der Platz am Park geben ihm aber eine klare Richtung und Adresse. Jeder und jede betritt das Gebäu­ de über den Vorplatz. Hier laufen sich alle über den Weg, bevor sie im Bauch des grossen Gebäudes verschwinden. Das stiftet Einheit. Und der Eingang ist mehr: Unter dem überdachten Bereich wird geraucht, der riesige Windfang dient als Ausstellungshalle.

Vorfabrikation Ein grosser Teil des Betonbaus ist vorfabriziert: die Rip­ pendecken, die Stützen und die nicht tragenden Fassaden­ elemente in den Innenhöfen. Die Vorfertigung spart Zeit und erhöht die Genauigkeit. Die markanten Rippen prägen die Räume und geben ihnen – bei aller Offenheit und Fle­ xibilität – architektonischen Halt. Die Deckenplatten sind 14 Meter lang, aber nur 1,4 Meter breit, damit sie nicht zu schwer für den Transport wurden. Y wie Yves-Klein-Blau: Im dritten Geschoss schimmert die Decke tiefblau.

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Z wie Zugang: Am Haupteingang laufen sich alle über den Weg.

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Längsschnitt

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3. Obergeschoss: Bibliothek und Seminarräume.

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Erdgeschoss

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1. Obergeschoss: Hörsäle, Seminar- und Gruppenräume.

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Galeriegeschoss 2. Untergeschoss

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Die Rippenplatten der Decken sind 14 Meter lang und 1,4 Meter breit, Aussparungen schaffen Platz für die Leitungen.

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Dachgeschoss: Technik.

9. Obergeschoss: Pädagogische Hochschule.

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12. Obergeschoss: Seminarräume und Lounge.

7. Obergeschoss: Hochschule für Technik, Hochschule für Soziale Arbeit.

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5. Obergeschoss: Hochschule für Life Sciences.

11. Obergeschoss: Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik.

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Öffentliche Räume 1 Eingangshalle 2 C afeteria / Mensa 3 Aula 4 Lebens­mittelladen 5 Empfang 6 Turnhallen 7 W erkstatt / Baulabor 8 Hörsäle 9 Seminarräume 10 Gruppenräume 11 Bibliothek 12 O ffene Arbeitsplätze 13 Seminarraum ( flexibel ) 14 I nfopoint / Empfang /  Arbeitsplätze 15 Aufenthaltsraum mit Teeküche 16 Zeichensaal 17 Dachgarten 18 Lounge

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David Leuthold ( *1966 ) ist Architekt und Mitgründer von Pool Architekten in Zürich. Seit 2010 ist er Mitglied im Ausschuss der Berufsgruppe Architektur beim SIA.

Andreas Sonderegger ( *1965 ) ist Architekt und Mitgründer von Pool Architekten in Zürich. Er ist Co-Leiter des Instituts Konstruktives Ent­ werfen an der ZHAW und Vizepräsident des BSA.

« D er Würfel war ein Befreiungsschlag » Pool Architekten haben acht Jahre lang am FHNW Campus Muttenz geplant. David Leuthold und Andreas Sonderegger über die Würfelform, Elefantenprojekte und Parkett im Büro. Interview: Andres Herzog

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Im Architekturwettbewerb waren Pool Architekten die Einzigen in der Schlussrunde, die ein Hochhaus als Solitär vorgeschlagen haben. Wie sind Sie darauf gekommen ? Andreas Sonderegger: Wir haben angefangen wie alle anderen: mit mehreren Gebäuden. Das schmale Grundstück führte jedoch zu langen Flügeln, deren Räume teilweise weit weg waren von der zentralen Infrastruktur. Gleichzeitig gingen die Gebäude in der grossmassstäblichen Umgebung neben den Industriebauten und dem Gleisfeld unter. Also haben wir ein möglichst kompaktes Volumen gesucht, das obendrein wenig Fassade braucht und den Wärmeverlust minimiert. So kamen wir auf den Würfel. Das war ein Befreiungsschlag. Der Landschaftsarchitekt hat uns sofort darin bestärkt: Statt Restflächen kriegen wir einen Park. Auch innenräumlich hat uns die Idee überzeugt: unten die zentralen Funktionen, darüber die Institute. Sie haben übereinandergestapelt, was normalerweise nebeneinander liegt. Gibt es Vorbilder, von denen Sie sich für diesen vertikalen Campus inspirieren liessen ?

David Leuthold:  Zuerst einmal: Der Campus ist nicht nur vertikal. Es gibt eine horizontale Abfolge von Park, Vorplatz, Eingang, Atrium. Dort treffen die Horizontale und die Vertikale aufeinander, der Raum verdichtet sich. Andreas Sonderegger:  Es gibt Referenzen, aber in Nordamerika, nicht in Europa. Wir haben uns die Hochhäuser in Chicago um 1890 angeschaut, die Hyatt-Hotels von John C. Portman Jr. aus den 1970er- und 1980er-Jahren, die Architekturfakultät in Yale von Paul Rudolph von 1963 mit dem expressiven Querschnitt. David Leuthold: Daneben haben uns auch Warenhäuser inspiriert aus einer Zeit, als diese noch Begegnungsorte waren. Bauten mit einer inneren Repräsentation. Die vertikale Anordnung ist für einen Campus ungewöhnlich. Wäre eine horizontale Anlage nicht besser für die Vernetzung ? David Leuthold: Diese Frage kann man sich zunächst stellen. Doch der Bautyp in Muttenz entspricht nicht einem Hochhaus mit kleiner Grundfläche und Lift. Das untere Kollegiengebäude funktioniert als grosser Raum, der in der Vertikalen verbindet. Andreas Sonderegger: Die Kommunikation findet auf dem Marktplatz im Erdgeschoss, in den Gängen vor den Hör­ sälen statt. Das zentrale Atrium verdichtet den Raum, statt dass die Institute in langen Korridoren enden. Und die →

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Kreuz und quer: Treppen verbinden die Hörsäle in verschiedenen Richtungen.

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Durchblick: Das Atrium verbindet das Erdgeschoss mit den Lichthöfen.

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→ Treppen in den Lichthöfen geben Einblick in alle Funktionen des Gebäudes: die Werkstätte der Architekten, die Küchen der Pädagogischen Hochschule, die Labors der Hochschule für Life Sciences. Die Studierenden erleben die Nachbarschaft im Gebäude. David Leuthold:  Die Sicht- und Hörbezüge sind wichtig. Man kann das ganze Haus durchschreiten. Nichts ist versteckt. Es gibt keine Sackgasse. Alles ist in der Mitte. Das Atrium ist das Herz. Wie war es möglich, so viel Raum nicht zu nutzen ? Andreas Sonderegger: Der Platz ist nicht verschenkt. Die Belichtung definierte die Abmessungen der Lichthöfe. Wir haben die Dimensionen mit der Strasse vor unserem Büro verglichen, die ähnlich breit ist. Später haben wir das Licht mit Simulationen berechnet, die unseren Eindruck bestätigt haben. David Leuthold: Das Atrium wirkt verschwenderisch, aber das ist nur ein Gefühl. Rechnerisch ist klar: Das Gebäude ist hocheffizient, sowohl das Volumen als auch das Verhältnis von Geschoss- zu Hauptnutzfläche. Auf den Stockwerken der Institute gibt es keinen Quadratmeter, der nicht genutzt wird. Wir waren zudem günstiger als die Kostenvorgaben. Andreas Sonderegger:  Und doch hat das Gebäude eine rela­tiv grosse Abwicklung, sodass wir sogar die Erschliessungskerne an die Fassade stellen konnten. Im Gebäude gibt es fast keine schlechten Flächen. Einzig in den untersten Geschossen des Mitteltrakts nimmt die Qualität der Belichtung ab. Dort haben wir vor allem Labore und Lagerräume untergebracht. Der Mittelträger ist ein statischer Kraftakt. Warum wird er architektonisch nicht stärker inszeniert ? David Leuthold: Wir spielen die Tragstruktur architektonisch sehr wohl aus. Der Träger ist unten fast komplett geschlossen. Die gerippte Untersicht prägt das Atrium stark. Aber er wird nicht überinszeniert. Der Träger ist Mittel zum Zweck. Wir haben ihn nicht gebaut, weil wir eine Brücke konstruieren wollten, sondern weil wir zwei Gebäude übereinandergestapelt haben. Die Fassade erinnert an ein Bürogebäude. Warum zeigt sie nicht mehr von der Vielfalt, die dahintersteckt ? Andreas Sonderegger:  Wir kennen die Vielfalt nicht, die sich in den Bürogeschossen abspielen wird. Die Geschosse der Institute sind flexibel. Vielleicht wird das Gebäude in dreissig Jahren auf den Kopf gestellt. Anders im dritten Obergeschoss: Hier wird das Gebäude transparent, die öffentliche Nutzung wird sichtbar. David Leuthold:  Wir suchten keine didaktische Fassade, die das Innere eins zu eins darstellt. An diesem Ort sind sprechende Fassaden nicht adäquat, insbesondere bei einem Hochhaus. Die Kraft des Kubus ist so stark, dass wir die Hülle einfach hielten. Und doch ist sie nicht banal. Andreas Sonderegger: Das Haus ist ein Turm, der allseitig wirkt und nicht auf die unmittelbare Umgebung reagiert. Ein Hochhaus ist auf sich bezogen. Wir wollten aber auch keine Glasbox. Schräg betrachtet schliessen die Lisenen aus Aluminium deswegen die Fassade. Sie haben 356 000 Kubikmeter verplant. Wie haben Sie die Grösse gemeistert ? Andreas Sonderegger: Wir haben lange daran gearbeitet, acht Jahre insgesamt. Am Anfang wollten wir strategisch vorgehen und uns auf die wichtigen Räume konzentrieren. Im Laufe der Planung wurden wir ehrgeiziger. Ein Monumentalbau wie dieser hat seine Regeln, das war uns früh bewusst: ein klares Volumen, eine einfache Gliederung. Das hilft, das Gebäude zu erfassen.

David Leuthold: Wir mussten nach dem Wettbewerb der Bauherrschaft ein Jahr lang beweisen, dass diese Struktur zielführend ist, sowohl für die Statik als auch für die Nutzung. Das bedeutete viel Überzeugungsleistung, Reibungsverlust, auch Sisyphusarbeit. Wir hatten ja immerhin einen Wettbewerb gewonnen. Andreas Sonderegger: Die Bauherrschaft hat uns aufgefordert, Alternativen zu suchen. Das Gebäude könnte doch auch ganz anders funktionieren, hiess es. Wir haben alles Mögliche geprüft. Nach einem Jahr sind wir aber wieder nahe am Wettbewerbsprojekt gelandet. Das war am klar­s­ ten, am stärksten. David Leuthold:  Danach war die Struktur geklärt und konnte nicht mehr infrage gestellt werden. Das gab ihr eine Widerstandsfähigkeit, wie ein robuster Mensch, den nichts aus der Ruhe bringt. Das war auch ein Glücksfall. Im Gebäude arbeiten mehr als 4500 Personen. Für wen haben Sie entworfen ? Andreas Sonderegger: Uns sass kein homogener Nutzer gegenüber. Wir waren in Kontakt mit vielen Personen, von allen Abteilungen bis zum Hauswart. Wir haben ihre Vorbehalte, ihre Freude früh mitgekriegt. Das erlaubte unkonventionelle Materialentscheide, wie das Parkett in den Büros. Ich hätte nicht gedacht, dass dieser Vorschlag bei den Nutzerinnen und Nutzern durchkommt. David Leuthold: Das Gebäude ist für Studierende gedacht, die gerne zur Schule gehen und von dieser auch etwas erwarten. Kein anonymer, nichtssagender Raum, sondern ein Ort, der in Erinnerung bleibt. Ein solches Haus baut man nicht jeden Tag. Gab es keine Überraschungen, keine Stolpersteine ? Andreas Sonderegger:  Das Gebäude ist unkonventionell. Das war für die Behörden eine Herausforderung. Das Konzept für den Brandschutz zum Beispiel mussten wir für das Haus neu erfinden. Das löste viel Unsicherheit aus. Wir mussten darlegen, dass es auch wirklich funktioniert. Aber wie beweist man etwas, das es so noch nicht gibt ? Irgendwann hilft nur noch Vertrauen. Zudem hatten wir den Aufwand unterschätzt, alle Details bei einem so grossen Gebäude zu kontrollieren. David Leuthold:  Es gab glücklicherweise keine grossen Probleme. Wir waren im Terminplan, hielten den Kostenrahmen ein, auf der Baustelle hat sich niemand schwer verletzt. Teilweise zermürbend war die Kleinarbeit. Doch unsere kollektive Bürostruktur half uns. Andreas und ich konnten uns gegenseitig unterstützen, zusammen mit dem ganzen Team. Der Campus ist ein Grossprojekt. Was bedeutete das für Ihr Büro ? Andreas Sonderegger: Das Projekt ist wie ein Elefant. Nach der Jagd muss man alles verarbeiten. Es war unser grösstes Projekt bisher und hat viele Personen gebunden. David Leuthold: Zum Glück lief das Projekt kontinuierlich, das machte es planbar. Die Grösse war damals neu für uns. In der Zwischenzeit kamen die Fachhochschulen in Biel und Winterthur hinzu, die wir derzeit planen. Der FHNW Campus Muttenz ist ein symbolträchtiger Bau. Was sagt er aus bezüglich Nachhaltigkeit ? David Leuthold: Ich sehe die Nachhaltigkeit auf den drei Pfeilern Ökonomie, Ökologie und Gesellschaft. Der Städtebau ermöglicht einen Park für das Quartier. Das Haus fördert den Austausch unter den Studierenden. Das Gebäude verbraucht wenig Boden, es ist effizient organisiert, die Materialien sind dauerhaft und unterhaltsarm. Andreas Sonderegger:  Dazu kommt die Flexibilität. Die Trakte können komplett neu organisiert werden. Schon jetzt wird das Gebäude umgebaut, es werden Schulräume ergänzt, Büros zusammengelegt.

Themenheft von Hochparterre, Mai 2019 —  Vielseitiger Würfel — « Der Würfel war ein Befreiungsschlag »

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Pool Architekten Der Zusammenschluss Pool formierte sich 1994 in Zürich als Diskussionsplattform für Architektur und Städtebau. 1998 gründeten Dieter Bachmann, Raphael Frei, Mathias Heinz, Philipp Hirtler, David Leuthold, Andreas Sonderegger, Mischa Spoerri und Matthias Stocker die Genossenschaft Pool Ar­chitekten. 2018 wurden Floris Besserer und Thomas Friberg ebenfalls Partner. Heute hat Pool fast hundert Mitarbeitende.

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Im  FHNW Campus Muttenz wirken über 4500 Menschen an fünf Hochschulen. Ein Rundgang vom Keller bis zum Dach macht klar, wie unterschiedlich ihre Arbeitsplätze sind. Text: Andres Herzog

1410 Räume hat der Campus Muttenz der Fachhochschu­ le Nordwestschweiz. Eine App, die jeden Raum verortet, und die Signaletik helfen, den Überblick nicht zu verlieren. U2.N.41 steht für zweites Untergeschoss, Nordtrakt, Raum 41. Eine verglaste Falttüre öffnet den hallengrossen Raum zur Vorfahrt. Die wenigsten kommen durch diesen Zugang ins Gebäude. Doch was hier drin lagert, passt nicht durch die normale Eingangstür. Im Baulabor der Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik stehen Betonplatten, die die Ingenieure Belas­ tungstests unterziehen. Der Boden ist 1,2 Meter dick, die Muttern sind gross wie Teller, schliesslich müssen die Bauteile bis zu hundert Tonnen aushalten. Das Aufspann­ feld, so heisst die Anlage in der Fachsprache, gehört zu den grössten in der Schweiz – neben EPFL, ETH und Empa. Im Raum daneben ist der Massstab kleiner. Mit Modellen prüfen Bauphysikerinnen, wie Wasser strömt, fliesst und wirbelt, damit Brückenpfeiler nicht unterspült werden. Ein Labor weiter geht es um die Erde: Auf dem Tisch lie­ gen zylinderförmige Bodenproben. Eingespannt in Mess­ instrumente testen die Geotechniker ihr Verhalten. Das Baulabor dient der Forschung, der Lehre und für externe Dienstleistungen, etwa für Gemeinden, die Analysen und Berechnungen bestellen. Eine Werkstatt für alle und alles Im nächsten Raum scheppert Musik aus dem Ghetto­ blaster, auf dem Gestell bewegt eine japanische Winkekat­ ze ihr Pfötchen. Die Werkstatt mit Schlosserei und Zimme­ rei ist Anlaufstelle für den ganzen Campus. Pavel Dagorov und sein Team schrauben, fräsen und bohren Holz, Metall oder Kunststoff, wenn immer ein Prototyp gefragt ist: ein Messstativ fürs Labor, eine Halterung für die Geomatik, ein Testelement für die Bauingenieure. Selbst eine Zange fürs Veloschloss und eine Starterbatterie fürs Auto liegen im Schrank bereit. « Wir sind Dienstleister für alle », er­ klärt Werkstattmitarbeiter Georg Hasler. Unter der fach­ männischen Anleitung können Studierende auch selbst Hand anlegen. Der Maschinenpark ist eindrücklich: Ne­ ben diversen Sägen und Fräsen gibt es computergesteu­ erte Maschinen, eine Spritzwerkstatt, einen Brennofen, ein Nähatelier, eine Siebdruckerei. Ein dunkler Flur führt zu einer schwarzen Tür. In der Technikzentrale dahinter wird klar, dass in diesem Gebäu­ de alles etwas grösser ist als normal: Die drei Meter hohe Klimatechnikanlage füllt den ganzen Raum, ein blauer Riese umschlungen von silbrigen Rohren. Die Doppelturn­ halle, die die App als Raum U2.O.01 anzeigt, hat hingegen eine vertraute Grösse. Es riecht nach Sport. Angehende Lehrerinnen und Lehrer spielen Volleyball, ihre Schuhe quietschen auf dem Boden. Ein Wendeltreppenlauf wei­ ter oben im ersten Untergeschoss strampeln, wuchten und rennen Muskelmänner und -frauen im Fitnessraum, unterstützt von lauter Rockmusik. Im Gymnastikraum →

Ingenieure führen im Baulabor Belastungstests durch.

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Transparenz: Von der Freitreppe sieht man in die diversen Hochschulen.

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Die Tische in den Aufenthaltsräumen erinnern an eine Wohnung.

Aus 22 wird 1 Im Neubau zieht die Fachhochschule Nordwestschweiz ( FHNW ) fünf Hochschulen zusammen, die bisher auf 22 Stand­­orte in Basel-Stadt und Basel-Landschaft verteilt waren: die Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik, die Hochschule für Life Sciences, die Pädagogische Hochschule, die Hochschule für Soziale Arbeit und die Hochschule für Technik. Mehr als 4500 Studierende, Professorinnen, Dozenten und Mitarbeitende lernen, lehren, forschen und arbeiten in Muttenz unter einem Dach. Der Campus ist der jüngste von mehreren Neubauten, mit denen die FHNW in den letzten Jahren ihre Standorte in Basel, Brugg-Windisch, Muttenz, Olten und Solothurn konzentrierte.

Vor der Semesterabgabe herrscht im Zeichensaal der Architekten Hochbetrieb.

Das Bibliotheksgeschoss ist höher als die übrigen Stockwerke.

um halb », erklärt Dominik Ehrsam, der Kommunikations­ leiter des Campus, der über dem Empfang im Erdgeschoss arbeitet. Zudem beginnt der Unterricht nicht immer um 8 Uhr morgens. Das macht sich bemerkbar: Selbst zur Mit­ tagszeit gibt es keinen Stau im Gebäude. Wir schliessen uns einer Gruppe Studenten an, die vor dem Lift wartet, und fahren mit ins dritte Obergeschoss. An den offenen Arbeitsplätzen im Raum 03.O.01 sitzen ihre Kommilitoninnen an Tischen, schreibend, diskutie­ rend, essend. Andere begeben sich in die runden Nischen, wo sie sich hinter dem Vorhang in eine ruhigere Atmo­ sphäre zurückziehen können. Auch in der Bibliothek ist die Stimmung konzentriert. An den Holztischen wird stu­ diert und recherchiert. Die Räume sind hoch, der Platz ist grosszügig. « Noch wissen nicht alle aus dem Quartier, dass die Bibliothek öffentlich zugänglich ist », sagt deren Leiter Urs Grossenbacher. « Aber das wird sich bald än­ dern. » An der Wand hinter ihm stapeln sich die gelben Behälter der hausinternen Post, die der Verein Lernwerk verteilt, der Menschen nach einem längeren Unterbruch Das Atrium als Stadtplatz Der Lift fährt an die Oberfläche in den Raum EG.M.01, hilft, in der Arbeitswelt wieder Fuss zu fassen. besser bekannt als Atrium. Die Menschen kommen und Die offenen Seminarräume in der Nordecke des Ge­ gehen, eine Frau kommt mit einem Sandwich unter dem bäudes ergänzen die Hörsäle, Sitzungszimmer und Grup­ Arm aus dem Coop, ein Ad-hoc-Chor stimmt ein Lied an, penräume im ersten und zweiten Obergeschoss. Die Ti­ andere sind auf den Sitzkreisen ins Handy vertieft. Das sche auf Rollen machen klar: Hier ist nichts fix. Werden Atrium als Stadtplatz lebt. Um das Verkehrssystem im die weissen Akustikvorhänge zur Seite geschoben, dient Haus und am Bahnhof Muttenz nicht zu überlasten, hat der Raum auch für Ausstellungen, Apéros oder Empfän­ die FHNW in Absprache mit den SBB gestaffelte Unter­ ge. Eine flexible Ergänzung zur Aula im Erdgeschoss. Und richtszeiten eingeführt. « Die Pädagogische Hochschule eine Fläche im Haus, auf der sich die Fachhochschule beginnt zur vollen Stunde, die vier anderen Hochschulen noch entwickeln kann. → daneben finden vor der Spiegelwand Pilates-Stunden, Power­-Yoga-Kurse oder Standardtanzunterricht statt. Alle Studentinnen und Studenten sowie die Mitarbeitenden des ganzen Hauses können das Bewegungsangebot über Mittag und am Abend nutzen. Die nächste Tür führt in eine andere, geschäftigere Welt. Ein blaues Förderband schiebt scheinbar endlos Tablare mit dreckigem Geschirr und Besteck herbei. Ab­ wäscherei Raum U1.N.11.2, informiert uns die App. Es ist Mittagszeit und Hochbetrieb. Die Waschstrasse funktio­ niert halbautomatisch, nur zwei Personen sind nötig, um das Förderband zu be- und entladen. In der Küche dane­ ben wird in industriellem Massstab gegart, gebacken und geschöpft. Im Regal steht ein Kilogramm Rosmarin, die Kühlschränke sind zimmergross. Von hier aus werden das Restaurant, die Mensa und die Lounge im Dachgeschoss bekocht. Über 600 Hauptmahlzeiten gibt die Küche täg­ lich aus, heute Chicken Tikka Masala.

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In den Empfangsräumen ist Platz für sportliche Abwechslung.

Im Dachgeschoss kann man sich erholen und die Aussicht geniessen.

‹ Hortus conclusus ›: Der Dachgarten öffnet sich nur zum Himmel.

Zutritt nur mit Schutzbrille Der Aufzug hält im sechsten Geschoss. Ein Schild weist darauf hin: Zutritt nur mit Schutzbrille. Eine Frau im weissen Kittel hantiert mit Pipetten, eine Maschine schüt­ telt Proben durch. Wir sind in den Labors der Hochschule für Life Sciences ( HLS ), die über drei Stockwerke verteilt ist – intern mit einer Wendeltreppe verbunden. Es gibt Ins­ titute für Chemie und Bioanalytik, für Medizintechnik und -informatik, für Pharmatechnologie oder für Umweltwis­ senschaften. Die Naturstoffchemie extrahiert Wirkstoffe aus Pflanzen, 3-D-Drucker stellen Implantate her, bild­ gebende Verfahren machen mikroskopische Strukturen sichtbar. Auf dem Flur begegnet uns Frank Pude, der die Aus- und Weiterbildung der HLS leitet. « Unsere breite, mo­ derne Infrastruktur bietet optimale Bedingungen », sagt er. 53 Millionen Franken hat der gesamte Mieterausbau im Campus Muttenz gekostet. Noch in Bau ist das Zentrum für Verfahrenstechnik, in dem ab Sommer 2019 Produkti­ onsverfahren für die Pharmaindustrie entwickelt werden. Eine weitere Investition von rund 30 Millionen Franken. Die Treppe bringt uns ins siebte Geschoss vorbei am Elektrolabor 07.M.16, wo eine Roboterkatze grüsst und ein Cyborgarm auf dem Schreibtisch liegt. Der trinationale, zweisprachige Studiengang Mechatronik der Hochschu­ le für Technik ist hier angesiedelt, im Dreiländereck zwi­ schen Deutschland, Frankreich und der Schweiz. In den drei Stockwerken darüber ist die grösste Hoch­ schule untergebracht, die Pädagogische Hochschule PH. In diesen Geschossen schreiten wir den ganzen Stunden­ plan eines Schülers ab. Blitzblank geputzt warten die vier

Kochinseln in der Schulküche auf die nächste Klasse. In der Werkstatt – Raum 09.N.12 – wird mit Karton, Kle­ ber und Lack gebastelt. Ein paar Schritte weiter unter­ richten Klavier-, Flöten- und Gitarrenlehrerinnen in den Musikzimmern. Der moderne Schallschutz machts mög­ lich. Beim Empfangsbereich klebt jedoch ein Schild an der Wand: « Ruhe bitte ! » « Manche stören sich am Geräuschpe­ gel in den Grossraumbüros », sagt Karin Manz, Professo­ rin an der PH. Zudem sei der Platz zum Teil bereits knapp, weil die PH in den letzten Jahren so stark gewachsen ist. Insgesamt ist Manz aber sehr zufrieden. « Die Wege sind viel kürzer geworden. » Auch die Grösse sei kein Nachteil. « Wir sind stolz auf dieses faszinierende Gebäude, diese ‹ Kathedrale der Bildung ›. » Der Lift macht Halt in der Hochschule für Architek­ tur, Bau und Geomatik im elften Geschoss. Im Zeichensaal spürt man, dass es auf die Semesterabgabe zugeht: Die Tische überquellen mit Karton, Styropor, Papier. In der Werkstatt nebenan surren die Laserschnittmaschinen und Plotter. Drei Studentinnen machen Pause am grossen Stubentisch, der neben dem Empfang jeder Hochschule steht. Der Ort wirkt wie eine grosse Wohngemeinschaft. Der Rundgang endet an der langen Bar im Dachge­ schoss. Von der Decke hängen Pflanzenkübel, der Blick schweift in die Ferne. Der Raum wird kunterbunt genutzt. Auf der Sofalandschaft stillt eine Mutter ihr Baby, im Dachgarten diskutiert eine Gruppe, im Sessel am Fenster tippt eine Studentin auf dem Laptop. Lernen ist heute mo­ bil, die Grenzen verschwimmen. Die Lounge mit der Num­ mer 12.N.03 bietet Raum für alle Möglichkeiten.

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Vom Kriegacker zum Polyfeld Das Industrieareal neben dem Bahnhof Muttenz soll sich zum Zentrum ‹ Wissen – Wohnen – Arbeiten – Begegnen › entwickeln. Bildungsbauten spielen eine zentrale Rolle. Text: Gabriela Neuhaus

kommenden Jahren auf einem Perimeter von gut dreissig Hektaren ein stark verdichtetes Zentrum entstehen. Sein Motto: ‹ Wissen – Wohnen – Arbeiten – Begegnen ›. Diese Entwicklung wurde auch im Rahmen der IBA Basel geNur wenige Minuten dauert die Reise vom Bahnhof Basel. fördert und war Teil der übergeordneten Projektgruppe Schon hält die S-Bahn an ihrer ersten Station auf dem Weg ‹ Transformationsgebiete ›. Dabei fokussierte man auf sonach Olten. Rundum Container aus aller Welt, die auf ihren ziale Nachhaltigkeit: Bei der Erarbeitung von TeilzonenWeitertransport warten: Zwischen Muttenz und Schwei- plänen setzte man auf die Partizipation der Bevölkerung. zerhalle erstreckt sich der zweitgrösste Güterbahnhof Zudem gab es eine Kooperation mit dem hier ansässigen der Schweiz mit jährlich 600 000 Waggonbewegungen. Institut für Sozialplanung und Stadtentwicklung der FachAb Mitte des 19. Jahrhunderts hat sich hier, am Rhein, im hochschule Nordwestschweiz. Südosten von Basel, ein weitläufiges Industriegebiet entSchulstandort wickelt. Der Bahnhof Muttenz befindet sich gut einen KiloAls Basis für die Entwicklung auf dem Polyfeld dient meter ausserhalb des historischen Ortszentrums. Vor dem Bahnhof, umgeben von gesichtslosen Gewerbegebäuden, ein Masterplan aus dem Jahr 2011. Dieser unterteilt das ein kleiner, etwas verlorener Platz. Areal in 13 Teilgebiete mit unterschiedlichen Nutzungen Neben einer Informationstafel mit bunten Bildern und und Regelungen. Zentraler Treiber ist der Kanton Baselder Aufschrift ‹ Polyfeld Muttenz › wartet Danny Wehrmül- Landschaft: Nach der Eröffnung des Campus der Fachler mit einer grossen Mappe unter dem Arm. Er kennt das hochschule Nordwestschweiz werden in einem nächsten Polyfeld wie seine eigene Hosentasche: Der Schauspieler Schritt die Gewerbeschulen und die Gymnasien von Mutund Wahlmuttenzer hat 2014 im Auftrag der Bauverwal- tenz, Pratteln und Liestal im Polyfeld zusammengezogen. Mit Investitionen von mehr als einer halben Milliarde tung einen szenisch-informativen Rundgang für diesen Ortsteil erarbeitet, von dem damals sogar Einheimische Franken allein in die Bildungseinrichtungen ist das Polyfeld für Kantonsarchitekt Marco Frigerio ein Fokusareal: kaum etwas wussten. « Für uns ist der Berufsbildungscluster in Muttenz ein Riesenprojekt, das zeigt, dass wir an die Entwicklung dieses Rascher Wandel « S eit ich mit den Rundgängen angefangen habe, hat Gebiets glauben. » Im März 2019 war Abgabetermin des sich hier einiges verändert », erzählt Wehrmüller und zeigt Projektwettbewerbs für die Sanierung und Erweiterung auf den braungolden leuchtenden Kubus, der das Quar- des ehemaligen Technikums an der Gründenstrasse im tier neuerdings überragt. « Wo heute die Fachhochschule südlichen Teil. Hier werden künftig die Gewerbeschulen Nordwestschweiz für Aufbruchstimmung sorgt, klaffte untergebracht. Der Baubeginn ist für 2022 geplant, die 2014 noch eine tiefe Baugrube. » Ein paar Schritte vom Fertigstellung für 2025. Anschliessend erfolgt die TotalBahnhof Richtung Westen bleibt er vor einem langgezoge- sanierung der heutigen Gewerbeschule und deren Umnutnen Betonbau stehen. Das neue fünfstöckige Strafjustiz­ zung für weitere Schulangebote der Sekundarstufe II. Bis zentrum Muttenz wurde damals gerade in Betrieb genom­ in zehn Jahren werden rund 7000 Schülerinnen, Schüler men. Hier arbeiten Gerichte sowie die Staatsanwaltschaft, und Studierende das Quartier beleben. Darüber hinaus und es gibt ein Gefängnis mit 47 Plätzen. « Das war das ers- soll sich aber auch die Zahl der Arbeitsplätze von urte Gebäude im neuen Polyfeld-Massstab », erklärt er. sprünglich 3200 auf 7600 mehr als verdoppeln, und die Damit meint Wehrmüller die angestrebte Transfor- Bevölkerungszahl soll von 800 auf rund 1400 steigen. mation des alten Industriestandorts ‹ Kriegacker › in ei« Das Polyfeld ist ein Flickenteppich », kommentiert nen modernen Stadtteil mit dem marketingfreundliche- Danny Wehrmüller. Er zieht ein Luftbild aus seiner Mappe, ren Namen Polyfeld. Unter Federführung der Gemeinde auf dem deutlich wird, was er meint: Während Jahrzehnten Muttenz und des Kantons Basel-Landschaft soll in den wurde ohne übergeordneten Plan wild durcheinander- →

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Langer Kasten Titel Text –T ext Aufzählung

Aussicht: Das Industrieareal beim Bahnhof Muttenz wird sich in den nächsten Jahren wandeln.

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→ gebaut. Ein Brockenhaus in einer alten Produktionshalle neben einem Büro- und Laborgebäude, ein Einfamilienhäuschen im Schatten eines mächtigen Schornsteins. Dann geht die Tour weiter, vorbei an einer Wohnüberbauung aus der Nachkriegszeit, hinein in die Genossenschaftsstrasse. Vor einem imposanten Gebäude setzt er hier bei Publikumsführungen jeweils seinen Poetenhut auf und singt das italienische Arbeiterlied ‹ Avanti popolo ›. Das 1924 von der Eisenbahner-Baugenossenschaft beider Basel mitten auf einer Wiese erstellte Wohnhaus diente damals als Unterkunft für italienische Zuwanderer, die auf dem nahen Güterbahnhof Arbeit fanden. Heute wirkt das 114 Meter lange Gebäude wie ein kolossaler Riegel mitten in einer weitgehend zugebauten Landschaft. Es gehört zu den erhaltenswerten Bestandesbauten und wird mitsamt der dazugehörenden grosszügigen Gartenoase auch im Polyfeld eine Landmarke bilden. Industrie soll bleiben Ebenfalls zu den Konstanten des Areals gehört die Florin AG. Seit 1946 hat die schweizweit grösste Herstellerin von Speiseölen und -fetten hier ihren Produktionsstandort. Mit ihrem Kamin und den grossen Silos sorgt sie dafür, dass das Quartier auch künftig seine industrielle Prägung behält. « Das Unternehmen investiert 50 bis 60 Millionen Franken in den Erhalt und die Erneuerung von Produktion und Verwaltung », freut sich der Muttenzer Bauverwalter Christoph Heitz: « Auch das ist ein Erfolg für das Polyfeld, weil wir den bestehenden Gewerbetreibenden unbedingt ermöglichen wollen, sich am angestammten Standort weiter zu entwickeln. » Das Areal wird auch künftig ein bunter Teppich mit Raum für unterschiedliche Nutzungen bleiben. Allerdings schafft der Masterplan eine gewisse Ordnung, wie Kantonsarchitekt Marco Frigerio betont: « Je nach Lage werden für die verschiedenen Teilgebiete des Areals unterschiedliche Nutzungsschwerpunkte definiert. So eignen sich die Entwicklungsgebiete in Autobahnnähe für Gewerbe- und Geschäftshäuser, während die Fachhochschule von der Anbindung an den öffentlichen Verkehr profitiert. Dazwischen gibt es Mischnutzungen in grösseren baulichen Einheiten, was absolut sinnvoll ist. » Als Ausgleich für die geplante Verdichtung und als Aufwertung soll es, über das gesamte Areal verteilt, viele naturnahe Grünflächen geben. Für die Durchsetzung dieser ‹ Pocket-Parks › wollte die Gemeinde eine für alle Bauträger verbindliche Regelung erlassen. « Leider haben wir dieses Ziel, auch wegen der fehlenden Unterstützung des Kantons, nicht erreicht », bedauert Bauverwalter Christoph Heitz: « Statt wie ursprünglich vorgesehen verbindliche Bestimmungen für die Gestaltung der Übergänge zwischen öffentlichem und privatem Raum festzulegen, geben wir nun Empfehlungen ab. » Die Grundeigentümer im Polyfeld erhalten von der Gemeinde nun ‹ Rezepte › für eine nachhaltige Gestaltung des Freiraums und der Mobilität. Ob diese unverbindlichen Regeln Früchte tragen werden, ist offen. Bei den bisherigen Projekten sei von innovativer Gestaltung zugunsten der Naturförderung im Quartier noch wenig zu spüren, bedauert Wehrmüller. Auch Platz fürs Wohnen Noch können die neuen Liegenschaften, die nach den Vorgaben des Masterplans erstellt worden sind, an einer Hand abgezählt werden. Von Weitem leuchtet die rote Fassade der Rennbahnklinik am westlichen Rand des Areals. Das auf Sportmedizin spezialisierte Spital errichtete hier 2014 seinen Neubau. In unmittelbarer Nachbarschaft wurde 2016 die Wohnüberbauung Lutzertgarten mit 39 Woh-

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nungen und einem öffentlichen Park fertiggestellt. Dazu kamen die zwei Wohnhäuser Im Brüggli. Bei beiden Überbauungen konnten, wie im Masterplan angestrebt, die Gewerbeflächen im Erdgeschoss an Dienstleistungsbetriebe vermietet werden. Schwieriger gestaltet sich die Vermarktung von Geschäfts- und Gewerbeflächen ausserhalb der Wohngebiete: So werden im sanierten Gewerbegebäude Qube Büro-, Gewerbe- und Lagerflächen zur Miete ange­ boten. Für das Grossprojekt Business City, das drei Geschäftsliegenschaften mit einer gemeinsamen Tiefgarage umfasst, liegt die Baubewilligung längst vor. Doch die Suche nach Investoren erwies sich als schwierig. Nach einem Relaunch bei der Vermarktung hofft man nun, dass der Spatenstich für die erste Etappe 2019 erfolgen kann. « Unser Zielpublikum sind internationale Firmen, die Synergien mit dem Bildungscluster und der Rennbahnklinik nutzen können und von der guten Verkehrslage profitieren. Das Polyfeld ist sowohl mit dem ÖV wie mit der Autobahn optimal erschlossen », kommentiert ein optimistischer Christopher O’Neill, der seit Sommer 2018 für die Vermarktung der Business City zuständig ist. Im Dezember 2018 erteilte die Gemeindeversammlung von Muttenz grünes Licht für eine weitere Arealentwicklung gleich gegenüber dem Strafjustizzentrum: Die Bebauung des 8300 Quadratmeter umfassenden Gebiets mit Parzellen im Besitz von Privaten, dem Kanton und der Gemeinde soll ab Frühjahr 2019 geplant werden. « Gut, dass wir nun an einer für das Polyfeld so bedeutenden Lage etwas Ganzheitliches entwickeln können », freut sich Bauverwalter Christoph Heitz. Streit um Deponiesanierung Stagnation stellt Stadtführer Wehrmüller hingegen bei der nächsten Station des Rundgangs fest: « Die Samen der Vergangenheit sind die Früchte der Zukunft », leitet er seine Ausführungen zur alten Kehricht- und Chemiedeponie Feldreben mit einem Buddha-Zitat ein. Die einstige Kiesgrube wurde während Jahrzehnten als Abfalldeponie genutzt, auch für hochgiftige Chemieabfälle. 1967 wurde sie auf einer Fläche von 350 × 50 Metern planiert und zugedeckt. Unter dem Teer liegen die Giftstoffe jedoch bis in eine Tiefe von 15 Metern und bedrohen das Grundwasser. 2014 hatten sich Behörden und Industrie auf ein 176 Millionen Franken teures Konzept für eine Teilsanierung geeinigt. Eine Mehrheit der direkt betroffenen Bevölkerung wünscht sich aber eine gründlichere Säuberung des kontaminierten Untergrunds. Die Muttenzer Gemeindeversammlung lehnte das Sanierungskonzept deshalb ab. Die gerichtlichen Auseinandersetzungen dürften sich noch während Jahren hinziehen. Damit bleiben die Giftstoffe vorläufig im Boden, und ein zentrales Areal des Polyfelds ist blockiert. Aktuell sind das Gelände und die darauf stehenden Gebäude an Zwischennutzer vermietet. So betreibt etwa das Staatssekretariat für Migration hier seit November 2016 ein Bundesasylzentrum mit 500 Plätzen. Der Streit um die Sanierung verhindert aber auch die Umsetzung des Mobilitätskonzepts. Auf dem ehemaligen Deponiegelände ist ein zentrales Parking vorgesehen. Und zum Masterplan gehört auch eine konsequente Verlagerung des motorisierten Individualverkehrs auf den öffentlichen und den Langsamverkehr. « Für uns stehen bessere Verbindungen und Anknüpfungen an das übergeordnete Verkehrsnetz im Zentrum », erklärt Bauverwalter Heitz. So fahren seit der Eröffnung des Campus bereits mehr Busse ins Polyfeld. 2019 wird die Tramstation ‹ Zum Park › in Betrieb genommen und damit der Grünzug Richtung Süden aufgewertet. Geplant ist auch ein Umbau des Bahnhofs Muttenz, und der Bahnhofplatz soll neu gestaltet werden.

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9 K V Basel-Landschaft  / Fachmittelschule 10 F HNW Campus Muttenz 11 Wohnhaus Eisenbahner­ Baugenossenschaft 12 Wohnüberbauung Im Brüggli 13 Arealentwicklung Hofackerstrasse 14 S trafjustizzentrum 15 Bahnhof Muttenz

Wichtige Bauten auf dem Polyfeld 1 Pantheon 2 Business City 3 Rennbahnklinik 4 Wohnüberbauung Lutzertgarten 5 F eldrebenareal (Bundesasylzentrum) 6 Qube 7 Florin AG 8 Gewerbeschulen (Umbau Technikum)

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Der Rundgang mit Danny Wehrmüller erreicht am nordwestlichen Zipfel des Polyfelds die runde Halle des Pantheons, wo einst Baukräne repariert wurden. Hier ist seit zehn Jahren ein Oldtimer-Museum untergebracht. Neuerdings wird das Pantheon auch als Eventhalle genutzt. Mit der Eröffnung des Campus dürfte die Belegung noch weiter zunehmen. Auf dem Rückweg zum Bahnhof wird deutlich, dass die Fachhochschule auch in ihrer Umgebung einiges bewegt. So haben die Studierenden einen Dönerstand entdeckt, vor dem sich nun regelmässig Schlangen bilden. Bereits hat auch ein Print-Shop in unmittelbarer Nähe des Campus seine Tore geöffnet. Weitere auf studentische Bedürfnisse zugeschnittene Angebote sind zu erwarten. « Die Hochschule bringt neue Impulse und verändert das Image des Quartiers », sagt Bauverwalter Christoph Heitz. Mit der bisherigen Entwicklung ist er zufrieden: « Wenn zwischendurch ein Projekt stagniert, ist das nicht dramatisch. Von Anfang an war klar, dass diese Transformation über ein bis zwei Generationen erfolgen wird. »

Polyfeld-Rundgang Dauer:  100 Minuten Buchung:  Danny Wehrmüller, www.dannywehrmueller.ch

Von der Semesterarbeit zum Masterplan Im Sommer 2007 erstellten Christ &  Gantenbein Architekten im Auftrag des Kantons Basel-Landschaft eine Studie über das Nutzungspotenzial des Bil­dungscampus Muttenz. Im April 2008 beschlossen der Regierungsrat und der Gemeinderat von Muttenz unter dem Titel ‹ Campus Muttenz – Wissen – Wohnen – Arbeiten – Begegnen › ein Testplanungsverfahren. Vier Teams waren dazu eingeladen. Ausgewählt wurde der Vorschlag von Yellow Z Urbanism Archi­ tecture, Zürich, zusammen mit den Verkehrs­p lanern IBV Hüsler sowie W + S Landschaftsarchitekten, Solothurn, und Metron Raumentwicklung, Brugg. Der Masterplan wurde 2011 von Regierung­s­rat und Gemeinde verabschiedet.

Themenheft von Hochparterre, Mai 2019 —  Vielseitiger Würfel — Vom Kriegacker zum Polyfeld

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Stimmen zum neuen Haus Aufgezeichnet: Jutta Glanzmann

Jean Fues, Student, 5. Semester, Hochschule für Technik, Bachelor Mechatronik trinational « Mein Studiengang ist grenzüberschrei­ tend: Wir studieren in einem Zyklus von sechs Semestern je ein Semester in Frank­ reich, Deutschland und in der Schweiz. Hier in Muttenz war ich zuletzt im zweiten Semester und jetzt wieder im fünften. Unterrichtssprachen sind Deutsch, Fran­ zösisch und Englisch. Im Unterschied zum alten Standort weiss man jetzt dank

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Andreas Hofmann, Leiter Campus, Campus Muttenz Services « Der neue Campus stand und steht im Fokus meiner Arbeit. Ich war Gesamt­ projektleiter des Baus für die Fachhoch­ schule und bin gleichzeitig Campusleiter. In der Planungs- und Bauphase ging es oft darum, zwischen allen Beteiligten einen Konsens zu finden. Trotz Differenzen haben wir dabei nie das Ziel aus den Augen verloren. Der Übergang von der Bauin die Betriebsphase war fliessend. Nun ist das Haus im Betrieb, und das Ta­ gesgeschäft besteht darin, auftauchen­de Probleme zu lösen. Das Interesse am Campus ist gross: Die Leute kommen und wollen das Gebäude besichtigen. Die­ se Aussensicht hilft, das Positive nicht aus den Augen zu verlieren. Wobei: Eine gute Architektur reicht nicht. Wir befinden uns in einem kontinuierlichen Ver­ besserungsprozess, und mit dem Tag der offenen Tür im Mai 2019 haben wir die Chance, den FHNW-Campus noch stärker in der Umgebung zu verankern. »

der Signaletik beim Lift, wo welche Hoch­ schule zu Hause ist. Vorher waren wir vor allem in unserem Klassenzimmer, jetzt gibt es eine Cafeteria, eine Lounge, die Bi­ bliothek: Es ist alles sehr offen. Der Neu­ bau erinnert mich an Hogwarts aus Harry Potter. Etwas seltsam ist, dass man sich in den Innenhöfen beim Arbeiten zusehen kann. Mit der Zeit vergisst man es aber und gewöhnt sich daran. Die Stimmung ist wirklich gut hier, nur manchmal fehlt mir die Möglichkeit, mich zurückzuziehen. »

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Cinzia Gaggioli, Teamleiterin Empfang, Campus Muttenz Services « Wir sind seit dem Umzug die erste An­ laufstelle für Besucher, Studierende und Mitarbeitende. Die Tage hier sind vielfältig und interessant, weil wir Kundinnen und Kunden von fünf unterschiedlichen Hochschulen betreuen. Es ist schön, im neuen Campus zu arbeiten, für uns ist es aber auch eine Herausforderung, weil vieles erst noch definiert werden muss und man noch nicht jede Ecke kennt. Es gibt immer wieder Besucherinnen und Besucher, die uns sagen, wie toll sie das Gebäude finden. Ich bin stolz, hier ar­ beiten zu können. Weil wir die Ersten waren, die eingezogen sind, konnten wir zu­ schauen, wie das Gebäude fertig gewor­ den ist. Man hat sich gegenseitig geholfen, über die Hochschulgrenzen hin­ weg. Ich wünsche mir, dass von diesem Gefühl auch künftig etwas bleibt: Das Haus ist für Begegnungen gemacht. » Pascal Krauss, Leiter Hochschulsport, Campus Muttenz Services « Ich bin kurz vor der Eröffnung an den Campus gekommen. Daneben arbeite ich als Coach und kommentiere für das Fernsehen. Davor habe ich in den USA Kampfsport als Profi betrieben. Da hier alles neu ist, konnte ich bei null anfangen und habe viel Spielraum. Das ist super. Gleichzeitig bedeutet es auch anstrengen­de Aufbauarbeit. Unser Angebot reicht von Akrobatik über Ballsportarten bis Yoga. Wir haben zwei Turnhallen, eine Kletter­ wand und einen Kraftraum. Der Kraft- und der Gymnastikraum sind nur durch Glas getrennt. Das führt hin und wieder zu akustischen Differenzen zwischen den ‹ Yogis › und den ‹ Pumpern ›. Der Campus erinnert an einen grossen Organismus. Spannend finde ich die Vielzahl der Men­ schen, die bei uns aufeinandertreffen: Sport ist der Schmelztiegel des Campus. »

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Grit Plesse, ZFV, Betriebsleiterin Gastronomie « Ich bin mit meinem Team von 25 Mitar­ beitenden für das Restaurant und die Cafeteria im Erdgeschoss, die Mensa im Galeriegeschoss sowie die Lounge im zwölften Stock verantwortlich. Weiter or­ ganisieren wir Caterings für interne und externe Anlässe im neuen Campus. Insge­ samt ist die Infrastruktur aber gut, und es macht Spass, in einem neu­en Gebäude zu arbeiten. Das ist auch in unserem Team spürbar. Das Quartier rund um den Campus hat unser Restaurant noch nicht entdeckt. Wir heissen deshalb alle willkommen ! Wenn ich einen Wunsch frei hätte ? Dass die Tassen, die an den Arbeitsplatz mitgenommen werden, den Weg auch wieder zurückfinden ! »

Eliane Rickert, Studentin, 5. Semester, Bachelor Medizintechnik, Hochschule für Life Sciences « Ich finde es cool, dass mit dem Umzug jetzt alle Labors im Campus sind und nicht mehr an zwei Standorten. Jetzt sind auch alle Leute hier, was den Austausch mit den Dozentinnen und Dozenten vereinfacht. Im Unterricht selbst hat sich am neuen Ort nicht viel verändert. Ausser wenn wir im dritten Geschoss Unterricht hatten. Dort

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sind die Räume durch Vorhänge unterteilt: Diese gingen manchmal unkoor­di­niert auf, und eine Klasse nach der anderen wurde sichtbar. Das war lustig. Manuell lassen sich die Vorhänge nicht wieder schliessen. Auch akustisch war es dort eher schwierig. Unsere Vorlesungen wurden deshalb in andere Seminarräu­me verlegt. Der neue Campus ist hell und offen – das gefällt mir. Aber technisch ist das Gebäude offenbar sehr komplex. »

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Jürg Zurmühle, Leiter Professur Musikpädagogik, Pädagogische Hochschule, Institut Primarstufe « Die Spezialräume für die Musik liegen im Mittelreiter im neunten Stock. Sie sind gegeneinander und zum Gang hin schall­ isoliert. So können wir Musik machen, ohne jemanden zu stören. Im Vergleich zum vierzigjährigen Provisorium in Liestal sind die Bedingungen hier gut. Minus­ punkte sind die kleineren Räume, die noch nicht optimale Klimatisierung und die eher schlechte Lichtsituation. Ich schätze auch, dass Bildnerisches Gestal­ ten und Musik räumlich nah beieinanderliegen. So können wir im Rahmen von Veranstaltungen zusammenarbeiten. Mir gefallen die Klarheit der Räume und die Materialien Holz, Glas und Beton. Ich schätze die Begegnungen, sei es in der Lounge oder im Atrium. Ich wünsche mir, dass der Campus von verschie­ denen Hochschulen gemeinsam und lebendig bespielt wird. »

Aimée Muriel Michelfelder, Studentin, 5. Semester, Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik, Bachelor Architektur « Ich fühle mich wohl und bin überrascht, wie gut es funktioniert. Vor dem Umzug haben wir Studentinnen uns gefragt, ob es so familiär bleiben wird wie am alten Standort. Im neuen Atelier zu arbeiten ist zwar schön, und wir unterstützen uns gegenseitig, aber an die Grösse müssen wir uns erst noch gewöhnen. Der Typus des Campus wird in Muttenz neu definiert, er geht in die Vertikale statt in die Hori­ zontale. Das Haus bietet viele Möglichkei­ ten, aber man kann sich darin auch verlieren. Die Qualität der Räume und Ma­ terialien ist hoch, sie schaffen einen repräsentativen Ort und bieten Vorlesun­ gen und Gastvorträgen ein würdiges Umfeld. Gleichzeitig stelle ich infrage, ob Parkett in der Werkstatt angebracht ist. »

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Robin Kunz, Leiter Betrieb, Campus Muttenz Services « Neben der Betriebsleitung für den Emp­ fang, den Hausdienst und den Hoch­ schulsport ist das Raummanagement der Kern meiner Aufgaben. Das ist bei fünf Hochschulen herausfordernd, aber auch spannend. Kein Arbeitstag gleicht dem anderen: Die Aufgaben reichen vom Pro­ gramm für den Sport bis zur Frage, wie die Seife in die Spender kommt. Manch­ mal wird es auch emotional, denn bei

über hundert Unterrichtsräumen kann es passieren, dass eine Reservation nicht wie gewünscht klappt. Dann ist Flexibilität gefragt. Aus der Sicht des Hausdienstes ist das Gebäude anspruchsvoll und fordert auch physisch: Insgesamt bespielen wir 15 Geschosse, da läuft man schon mal zehn bis zwölf Kilometer am Tag. Mein persön­ liches Highlight war der erste Tag, als die Studierenden den Campus in Beschlag nahmen und wir sahen, dass unsere Pla­ nung im Alltag funktioniert. »

Christine Rieder, Dozentin Fachdidaktik und Fachwissenschaft Design und Technik, Pädagogische Hochschule, Institut Sekundarstufe I und II « Ich habe zehn Jahre lang in einer Barockvilla mitten in Basel gearbeitet, weshalb ich ungern hierher gezogen bin. Dennoch fühle ich mich jetzt im Campus wohl. Zwar kann die Umgebung ästhetisch nicht ge­ fallen, umso stärker wirkt der Campus. Mir gefällt die visuelle und materielle Sorgfalt im Haus ausgesprochen gut. Die Be­ schriftung, die Eingangszone mit dem Mo­ nolithen, die Lichtführung und die Möblierung der Bibliothek wirken auf mich geradezu beglückend. Meine Architek­ turfreunde baten mich bereits um Führun­ gen. Der Umzug war ein Kraftakt. Logis­ tisch klappte alles, doch sonst lief einiges schief: Die Stromschienen waren zum Beispiel nicht immer dort, wo man sie brauchte. Und es fehlte Stauraum. In unserem Grossraumbüro kann ich gut arbeiten. Der Cam­­pus-Gedanke ent­ spricht mir, und den Austausch mit den an­ deren Hochschulen finde ich belebend. »

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Thomas Schai, I + D Spezialist, FHNW Campus Muttenz Bibliothek « Die Bibliothek gefällt mir ausserordent­ lich gut. Es ist nicht selbstverständlich, dass sie einen solch prominenten Platz er­ halten hat. Ich freue mich jeden Morgen, arbeiten zu gehen. Auch unser Team mit zwölf Mitarbeitenden, die aus vielen kleinen Bibliotheken hierher umgezogen sind, ist toll. Natürlich gibt es Kleinig­ keiten, die stören. Elektrische Anschlüs­ se am falschen Ort oder Storen, die sich nicht direkt steuern lassen. Die Raum­ akustik jedoch ist durch den L-förmigen Grundriss perfekt: Die Leute können unge­ stört arbeiten, während wir an der Theke beraten. Noch wenig bekannt ist, dass die Bibliothek öffentlich zugänglich und kostenlos ist. Ich bin fasziniert vom neuen Campus: Oft steige ich die Treppen hoch und lasse den Blick schweifen. Ich habe noch keine einzige hässliche Ecke gefunden. Und unsere Bibliothek ist das Schmuckstück in einem Palast. »

Karin Lundsgaard, Assistentin am Institut Sozialplanung, Organisa­tio­naler Wandel und Stadtentwicklung, Hochschule für Soziale Arbeit « Vorher waren wir in einem schönen, alten Haus mit Parkett mitten in der Stadt Basel. Die Umgebung hier ist ganz anders, trotzdem habe ich beim Einzug sofort gespürt, dass ich hier gut arbeiten kann. Mein Bürotisch steht in einem offenen, hellen Raum, den ich mit neun Personen und spontanen Arbeitsgruppen teile. Auch in unserem Institut gab es negative Stimmen, unter anderem wegen der Lüftung oder der Storen, aber für mich stehen die positiven Aspekte im Vor­ dergrund. Ich mag die Aussicht im siebten Stock, den Dachgarten, die Treppen und die Skulptur im Atrium. Sie ist wie das Gebäude: bescheiden und spektakulär zugleich. Dank der Signaletik weiss man jederzeit, wo man ist. In Dänemark, wo ich herkomme, orientiert man sich auch an den Himmelsrichtungen. »

Michael Lanz, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Pharma Technology, Hochschule für Life Sciences « Der Umzug war eine intensive Zeit: spannend, aber auch aufwühlend. Weil wir als Letzte der Hochschule für Life Scien­ ces einzogen, konnten wir von den Erfahrungen der anderen profitieren. Unser Gerätepool war schon am alten Standort im Rosental-Areal gut, aber die richtige Umgebung fehlte. Hier haben wir ein super Technologiezentrum mit modernen

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Labors, sehr praxis- und industrienah. Die Studierenden haben Bedingungen, wie sie sie später auch im Beruf antreffen wer­ den. Toll ist, dass wir alle am selben Ort arbeiten: Die Wege sind kürzer, und man kennt sich besser. Der dritte Stock mit der Bibliothek und den Lernbereichen ge­ fällt mir besonders. Der Campus lebt und schafft Begegnungszonen. Trotz der vielen Menschen, die während des Semesters hier sind, empfinde ich die Stimmung als sehr angenehm. »

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Zahlen und Fakten Neubau Campus Fachhochschule Nordwestschweiz Hofackerstrasse 30, Muttenz Bauherrschaft:  Hochbauamt Kanton Basel-Landschaft / Fachhochschule Nordwestschweiz Grundausbau:  Hochbauamt Kanton Basel-Landschaft, Liestal Mieterausbau: Fachhochschule Nordwestschweiz, Windisch Nutzervertreter Mieterausbau:  Planconsult W + B, Basel Bauherrentreuhand:  Beta Projekt Management, Zürich Planerteam Architektur:  Pool Architekten, Zürich Wettbewerbsorganisation:  Metron Raum­entwicklung, Brugg Generalplanung:  Pool Architekten, Zürich; Takt Baumanagement, Zürich Generalunternehmer:  HRS, Basel Landschaftsarchitektur:  Studio Vulkan Landschaftsarchitektur, Zürich Bauingenieure:  Schnetzer Puskas Ingenieure, Zürich Gebäudetechnik-Ingenieure:  Kalt + Halbeisen Ingenieurbüro, Basel Elektroplanung, Zugangskontrolle:  Pro Engineering, Basel Gebäudeautomation:  Drees & Sommer Schweiz, Zürich Signaletik:  Emanuel Tschumi Grafik Design, Zürich Lichtplanung:  Reflexion, Zürich Laborplanung:  Laborplaner Tonelli, Gelterkinden Fassadenplanung:  GKP Fassadentechnik, Aadorf Möblierung:  Inch Furniture, Basel Gastroplanung:  hpmisteli, Bern Bauphysik:  Kopitsis Bauphysik, Wohlen Akustik:  Applied Acoustics, Gelterkinden Akustik Atrium:  Neuhaus Akustische Architektur KLG, Füllinsdorf Kunst und Bau:  Katja Schenker, Zürich Gebäudesimulation Entrauchung: AFC Air Flow Consulting, Münchenstein Baubegleitung Minergie: Bau- und Umweltchemie, Zürich Bibliotheksplanung: Chevalier, Thun Verkehrsplanung: EWP, Effretikon Aufzugsplanung: Jappsen Ingenieure, Oberwesel ( D ) AV-Media-Planung: Polyconcept, Wil Qualitätsmanagement: Projektbeweger, Zürich Planung Facility Management: Reso Partners, Zürich-Wallisellen Brandschutzplanung: Visiotec Consulting, Allschwil

Zeitplan 1946 – 2004 Firmenareal Moser-Glaser 2004 – 2014 Brachlandschaft 2008 – 2009 Testplanung 2009 Projektierungskredit / Landerwerb 2010 Masterplanung 2011 Projektwettbewerb 2011 – 2013 Projektierungsphase 2014 Baukredit 2014 – 2018 Realisierungsphase 2015 Grundsteinlegung 2017 Richtfest 2018 Studienbeginn Kosten Grundausbau:  Fr. 302,4 Mio. Mieterausbau:  Fr. 53 Mio. Process Technology Center:  Fr. 30 Mio. Label Gebäudestandard: Minergie-P ( Anfor­derungen erfüllt, aber nicht zerti­ fiziert, da für Labore nicht möglich ) Ökologiestandard:  Ecobau ( GSI-zertifiziert ) Kennzahlen Grundstück:  24 000 m2 Gebäudevolumen:  356 000 m3 Geschossfläche:  65 000 m2 Total Hauptnutzfläche:  34 000 m2 Gebäudebreite:  64,5 Meter ( Nord- und Südfassade ) Gebäudelänge:  72 Meter ( Ost- und Westfassade ) Höhe ab Eingangsniveau:  64,5 m Geschosse:  16 ( 2 Untergeschosse, Erdgeschoss, 12 Obergeschosse, 1 Technikgeschoss ) Energiebezugsfläche:  55 350 m2 Luftvolumen Atrium und Lichthöfe:   48 955 m3 LED-Linearleuchten:  13 km Baumaterialien Beton:  36 000 m3 Armierungsstahl:  5300 t 1418 Rippenplatten / Deckenelemente 555 vorfabrizierte Stützen Ver- und Entsorgung Heizung:  1,7 MW Heizleistung, 399 MWh / a Heizenergie Kühlung:  2,3 MW Kühlleistung, 4123 MWh / a Kühlenergie Elektro:  5,2 MW Elektroleistung, 12 189 MWh / a Elektroenergie Fotovoltaik:  84 kW Leistung, 80 MWh / a Fotovoltaikenergie Lüftung:  385 000 m3 / h Luftmenge Bauprozess 6800 Lastwagenfuhren Baumeister 10 000 Lastwagenfuhren total ca. 4000 am Projekt beteiligte Personen ( Planung und Ausführung ) Parkplätze Autos: 274 Velos: 535 Motorräder: 57

w zu Haus und Lehre Infos www.fhnw.ch Die App ‹ FHNW Campus Muttenz › gibt es für iOS und Android.

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Kunst und Bau ‹ Dreamer › von Katja Schenker Höhe:  1030 cm Grundriss:  206 × 206 cm Gewicht:  ca. 100 t Material:  Konglomerat aus Beton und diversen Rohstoffen

FHNW Campus Muttenz Anzahl Studierende: 4000 Anzahl Mitarbeitende: 800 www.fhnw.ch Campusleitung Campusleiter:  Andreas Hofmann Stv. Campusleiterin:  Katy Schwarz Öffnungszeiten Montag – Freitag 7 - 19 Uhr Samstag 7 –14 Uhr Ausserhalb dieser Öffnungszeiten sowie an Sonn- und Feiertagen ist der Campus – ausgenommen für spezielle Anlässe – nur für Studierende und Mit­ arbeitende mit der FH-Card zugänglich. Empfang Teamleitung:  Cinzia Gaggioli +41 61 228 55 55, empfang.muttenz @ fhnw.ch Montag – Freitag 7.30 – 18 Uhr Samstag 7.30 – 14 Uhr Bibliothek Die Campus-Muttenz-Bibliothek ist eine öffentliche Hochschulbibliothek. Die Benutzung ist kostenlos. Leitung:  Urs Grossenbacher +41 61 228 50 40, bibliothek.muttenz @ fhnw.ch Öffnungszeiten: Montag – Freitag 8 – 19 Uhr ( bibliothekarische Beratung bis 18 Uhr ) Samstag 8 – 14 Uhr ( bibliothekarische Beratung bis 12 Uhr ) Anlasskoordination / Raumreservation Leitung:  Robin Kunz +41 61 228 50 20 raumreservation.muttenz @ fhnw.ch Events, Marketing & Kommunikation Leitung:  Dominik Ehrsam +41 61 228 55 10 kommunikation.muttenz @ fhnw.ch Gebäude und Anlagen Leitung:  Urban Meier +41 61 228 55 10 kommunikation.muttenz @ fhnw.ch Hochschulsport Leitung:  Pascal Krauss pascal.krauss @ fhnw.ch Zentrale Werkstätten Leitung:  Pavel Dagorov +41 61 228 50 30 werkstatt.muttenz @ fhnw.ch Gastronomie Leitung:  Grit Plesse +41 61 228 50 60 gastronomie.muttenz @ fhnw.ch Öffnungszeiten: Campus-Restaurant Cube: Montag – Freitag 7 – 18 Uhr Mensa: Montag – Freitag 11 – 14 Uhr Cube Lounge: Montag – Freitag 9 – 19 Uhr Coop Supermarkt Filialleitung:  Monika Petrovic +41 61 335 42 00 Öffnungszeiten: Montag – Freitag 7 – 18 Uhr Samstag 7 – 13 Uhr

Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik Direktor:  Prof. Ruedi Hofer +41 61 228 55 66, info.habg @ fhnw.ch Bachelor-Studiengänge:  - Architektur - Bauingenieurwesen -B auingenieurwesen trinational - Geomatik -E nergie- und Umwelttechnik Master-Studiengänge:  - Architektur -M SE – Technologie nachhaltiges Bauen -M SE – Geomatics Hochschule für Life Sciences Direktor:  Prof. Dr. Falko Schlottig +41 61 228 55 77, info.lifesciences @ fhnw.ch Bachelor-Studiengänge: -B ioanalytik und Zellbiologie - Chemie -C hemie- und Bioprozesstechnik - Medizininformatik - Medizintechnik - Pharmatechnologie - Umwelttechnologie Master-Studiengänge: - Bioanalytik - Biomedizintechnik - Chemie - Pharmatechnologie - Umwelttechnologie Pädagogische Hochschule Direktorin:  Prof. Dr. Sabina Larcher +41 848 012 210, info.ph @ fhnw.ch Bachelor-Studiengänge: - Kindergarten- / Unterstufe - Primarstufe - Sekundarstufe I - Logopädie Master-Studiengänge: - Sekundarstufe I - Sonderpädagogik Diplom-Studiengang: - Sekundarstufe II Hochschule für Soziale Arbeit Direktorin:  Prof. Agnès Fritze +41 61 228 55 99, info.sozialearbeit @ fhnw.ch Bachelor-Studiengang: - Soziale Arbeit Master-Studiengang: - Soziale Arbeit mit Schwerpunkt Soziale Innovation Hochschule für Technik Direktor:  Prof. Jürg Christener +41 56 202 99 33, info.technik @ fhnw.ch Bachelor-Studiengänge, Campus Muttenz: - Mechatronic trinational Weitere Studiengänge der Hochschule für Technik an anderen Schulstandorten: Bachelor-Studiengänge: - Data Science - Elektro- und Informationstechnik - Energie- und Umwelttechnik - Informatik - Informatik – Profilierung iCompetence - Maschinenbau - Optometrie - Systemtechnik - Wirtschaftsingenieurwesen Master-Studiengänge: - MSE – Business Engineering and Production -M SE – Energy and Environment - MSE – Industrial Technologies - MSE – Information and Communication Technologies ( ICT )

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Orientierung: Die Schrift im Beton zeigt die Himmelsrichtung der Liftkerne an.

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Vielseitiger Würfel

Der Neubau der Fachhochschule Nordwestschweiz beim Bahnhof Muttenz ist ein komplexer Kubus: 4500 Studierende, Professorinnen und Dozenten von fünf Hochschulen arbeiten im vertikalen Campus über-, mit- und neben­ei­nan­ der. Das Gebäude von Pool Architekten zelebriert die öffentliche Institution und schafft Raum für Begegnungen. Dieses Heft stellt die Architektur rund um das imposante Atrium vor. Es beleuch­­tet die Planung des Entwicklungs­gebiets Polyfeld, wo der Campus zeit­lich wie städte­baulich den Auftakt der Entwicklung bildet. Und es lässt Benutzerinnen und Benutzer zu Wort kommen, die vom Arbeitsalltag im grossen Haus be­richten. Denn gute Architektur nützt nur, wenn sie sich tagtäglich bewährt. www.fhnw.ch

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Hochparterre X / 18 —  Titel Artikel


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