Licht und Schutz

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Werkplatz Spezial Fenster und Fassaden 2021

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Werkplatz Spezial  -  Fenster und Fassaden 2021

Editorial Das Gesicht eines Hauses muss vielfältigen Ansprüchen genügen. Die Komposition einer Fassade gehört zur Königsdisziplin des Architektenberufs. Sie prägt die Umgebung eines Gebäudes und ist quasi die Duftmarke einer Architektin. Anhand der Fassade entscheiden wir in Sekundenbruchteilen, ob uns ein Haus gefällt oder missfällt. Kurz: Die Fassade ist das Gesicht eines Bauwerks. Während Jahrhunderten war eine Fassade einfach eine Mauer mit Löchern, in denen die Fenster sassen. Die Regeln der Baukunst waren einfach und verlässlich: Der Maurer verstand sein Handwerk ebenso wie der Schreiner und der Glaser, wie der Zimmermann und der Dachdecker. In dieser Weise traditionell erstellte Gebäude überdauerten Jahrhunderte – und hinter manchen stand nicht einmal ein Architekt. Doch die Welt und damit das Bauen sind komplexer geworden. Ein Fenster muss längst nicht mehr nur für Licht und Witterungsschutz sorgen, sondern es soll hochgedämmt sein, vor Schall schützen und wenig Unterhalt erfordern. Eine zeitgemässe Fassade ist ein mehrschichtiges Gebilde, bei dem die unterschiedlichen Teile zusammen als komplexes System funktionieren. Dieses Heft stellt die Produkte von elf Schweizer Unternehmen vor. Da gibt es eine Fassade aus Platten, die verkehrt herum montiert sind, oder ein Klimasystem, das das Innere eines Hauses prägt. Der Sonnenschutz ist zweimal vertreten: innen, in einer topmodernen Umgebung, und aussen, in eine historische Sandsteinfassade integriert. Bei den Fassadensystemen erzeugen die an eine Backsteinmauer erinnernden Fassadenziegel ein traditionelles Bild, während das neuartige System mit integrierter Photovoltaik den Fokus auf die Energie legt. Zwischen diesen Extremen liegt die klassische Aluminiumfassade. Soll Licht durch das Dach in ein Haus fallen, gibt es eindrückliche Beispiele von Oberlichtern oder einem Sheddach. Und schliesslich zeigt das Heft das Beispiel eines Modulbaus sowie ein Holz/ Aluminium-Fenster, das in einer Siedlung 1544-fach eingebaut wurde.  0 Werner Huber war Architekt und ist heute Co-Geschäftsleiter von Hochparterre.

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Inhalt Eternit: Die Welle am Gleismeer Seite 4

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Röthlisberger: Aktiver Innenausbau Seite 8 MHZ Hachtel: Schattenspender Seite 12

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Zürcher Ziegeleien: Das Dach an der Wand Seite 16 Cupolux: 32 Tonnen Glas Seite 20

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Aepli Metallbau: Modernisierung einer Stilikone Seite 24 Ernst Schweizer AG: Gemeinsam geplant Seite 28 Kästli: Sorgfalt im Detail Seite 32

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Alho: Auf den Millimeter genau geplant, in Tagen gebaut Seite 36 EgoKiefer: Die 1544 Augen einer grossen Siedlung Seite 40 Velux Commercial: Viel Licht, klarer Mehrwert Seite 44

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Die Welle am Gleismeer Am Zollhaus, dem neuen Flaggschiff der Zürcher Wohnbaugenossenschaften, hängen die grauen Well­platten von Eternit mit der Innenseite nach aussen. Ein Experiment, das auch der Hersteller spannend findet. Es gibt viele Gründe, warum das Zollhaus, das neue ter anderem das Neue Bauen. In den 1950er-Jahren Flaggschiff der Zürcher Wohnbaugenossenschaften, trat die gewellte Platte einen regelrechten Siegeszug an, denn die Architekten der Nachkriegs-Avantgarde ein Kleid aus grauen, gewellten Faserzementplat­ liebten ihre Leichtigkeit und textile Oberfläche. Heu­ ten trägt. Die nichttragende Holzelementfassade war te tragen Atelier- oder Ferienhäuser, Fabrik- und In­ schnell gebaut und darum günstig. Sie ist nachhaltig, weil die Fassadenhaut leicht und langlebig ist und weil dustriebauten von damals eine romantische Patina. sie mit wenig Energie in der Schweiz produziert wurde. Manchmal sind sie sogar mit einer Moosschicht be­ Aber es gibt auch einen architekto­ deckt, wie das Dach und die Fas­ nischen Grund: «Das Zollhaus sollte Die raue Welt der Gleise soll sich im saden des Wohnhauses von André mehr mit dem benachbarten Gleis­ Material des Zollhauses spiegeln. Studer, 1959 in Gock­hausen erbaut. Darum sind die Faserzementplatten körper zu tun haben als mit dem Quartier», sagt Architekt Philipp von Eternit mit der raueren RückEbenso lebendig patiniert stellt sich Fischer. Darum wählten er und sein seite nach aussen montiert. Philipp Fischer die Fassaden des Zollhauses vor: bemoost an der Team Materialien, wie man sie an Nutzbauten der SBB findet: Feuerverzinkter Stahl und nördlich gelegenen, baumbestandenen und daher eher graues Well­eternit wechseln sich in vertikalen Streifen feuchteren Strassenseite, und von der Sonne ausge­ bleicht und vom Flugrost rötlich gefärbt am offenen ab – Fenster und Fassade. Die raue Welt der Gleise soll sich im Material des Zollhauses spiegeln. Darum Gleisfeld. Der Architekt schwärmt vom «Rohling», wie sind die Faserzementplatten der Fassade von Eternit er die gewellte Platte nennt. Mit der Rückseite nach nicht nur unbeschichtet, sondern sogar ‹verkehrt he­ aussen habe sie noch mehr Charakter, erscheine mi­ rum›, mit der raueren Rückseite nach aussen, montiert. neralischer. Wenn es regnet und das Wasser einzieht, entstünden «lebendige Wolkenbilder». Ob das alles Dieser Wunsch der Architekten nach Rauheit und Au­ ohne technische Einschränkungen geht, war lange  → thentizität begleitet die mehr als hundertjährige Ge­ schichte des Produkts. Seit 1903 produziert Eternit in 1 Zollhaus in Zürich: Feuerverzinkter Stahl und graues Well­eternit der Schweiz Faserzement, und das Material prägte un­ wechseln sich in vertikalen Streifen ab. -4-

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→  unklar. Unbeschichtete Platten finden sich im Dachsortiment von Eternit, nicht jedoch im Fassaden­ sortiment. Bei Lagerhallen und Wohnbauten werden sie gern gewählt. Sie decken sogar das Dach der Er­ weiterung des Landesmuseums in Zürich. Die rauere Oberfläche der Rückseite entsteht, weil die Platten bei der Herstellung auf einem gewellten Netz trocknen. Auch wenn Philipp Fischer vermutet, dass sie schon vor dem Zollhaus bei anderen Projekten ver­ kehrt herum verlegt worden sind: Die Rückseiten-Lö­ sung ist für Eternit noch Neuland. Domenico Mezza­ testa, Architektenberater der Firma, setzte sich beim Zollhaus-Projekt intern für diese Lösung ein. Beim Hersteller gab es zunächst Bedenken wegen einer unkontrollierten Alterung. Doch nach einer monate­ langen Testphase entschied sich Eternit, das Projekt zu unterstützen. Denn das Restrisiko, dass sich die Platten leicht verformen könnten, ist gering. Da je­ doch die Langzeiterfahrung fehlt, liegt dieses Risiko letztlich beim Architekten und Bauherrn. Mezzatesta:

«Wenn diese Parteien die unkontrollierbare Verände­ rung der Fassade wünschen, unterstützt Eternit sol­ che Lösungen gerne.» Nun hat die ‹umgedrehte Welle› also ihr Referenzob­ jekt. Da das Zollhaus prominent an den Gleisen steht, kurz vor dem Zürcher Hauptbahnhof, rufen viele Archi­ tekten bei Domenico Mezzatesta an, «nicht wöchent­ lich, aber regelmässig». Auch Philipp Fischer erhält Nachfragen von Kolleginnen, die das Material auf die gleiche Weise verwenden wollen. Material, das Patina ansetzen kann, hatten Architekten schon immer gern. Im Moment, so scheint es, gilt das mehr denn je.  0

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Die Bar bei der Gleisterrasse. Das Welleternit ist mit der Rückseite nach aussen montiert. Das Zollhaus steht direkt am Gleisfeld des Hauptbahnhofs Zürich. Neben dem Welleternit prägt verzinktes Stahlblech die Fassade. Fotos: Meraner & Hauser OHG / SNG, Bozen

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Neubau Wohn- und Gewerbe­ überbauung Zollhaus, 2021 Zollstrasse 109–121, Zürich Bauherrschaft: Genossenschaft Kalkbreite, Zürich Architektur: Enzmann Fischer Partner, Zürich

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Eternit (Schweiz) AG Eternitstrasse 3 8867 Niederurnen GL +41 55 617 11 11 info@eternit.ch www.eternit.ch

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Aktiver Innenausbau Klimatechnologie gehört kaum zum Leistungsspektrum einer klassischen Schreinerei. Bei Röthlisberger wird sie zum dritten Standbein. Und schlanke Klima- und Lüftungsgeräte werden Teil der Architektur.

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3 1 B ürogebäude der AHV-Ausgleichskasse Schwyz mit dem Lüftungssystem ‹Air› und den in den furnierten Türen verborgenen Ventilatoren. 2 In der Mensa liegt die Ventilation in den Brüstungen unter den Fenstern. 3 Auch im Gang kommt die frische Luft aus den Türen.

Mark Röthlisberger führt das Unternehmen in Güm­ Aus der 1928 gegründeten Schreinerei Röthlisberger ist ligen bei Bern zusammen mit seinen beiden Brüdern ein technologisch fortschrittlicher Gesamtanbieter im in vierter Generation. «Nachhaltigkeit ist uns wich­ Innenausbau geworden. Seit 1977 produziert und ver­ treibt die Röthlisberger Kollektion erfolgreich Design­ tig, auch am eigenen Werkplatz.» Verarbeitet wird möbel. Nun kommt ein neues, zeitgemässes Stand­ ausschliesslich Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, bein hinzu: Klimatechnik. Und das und der Betrieb verfügt über eine kam so: Vor vier Jahren suchte Beat Die Sensibilisierung für Klimafragen hochmoderne Energiezentrale. Der Strombedarf für die Produktion und Kegel einen verlässlichen Partner, wächst. Und so wächst auch um seine Produktideen weiterzu­ das Interesse für nachhaltige und die Büros wird von der eigenen entwickeln. Der erfahrene Zürcher günstige Alternativen zu Photovoltaikanlage abgedeckt. Da Klimaingenieur wurde jüngst vom den gebräuchlichen Systemen. kam der Anruf von Beat Kegel wie gerufen. «Von HLKS-Planung hat­ Bundesamt für Energie mit dem ten wir keine Ahnung. Aber wir scheuen uns nicht vor ‹Watt d’Or›-Preis ausgezeichnet: für die radikal ein­ innovativen Ideen und Dingen. Und die müssen nicht fache Sanierung eines St. Galler Bürohauses aus den immer aus Holz sein», so Röthlisberger. 1960er-Jahren. Ein paar Apparate, vom Ingenieur erfunden und von Röthlisberger produziert, ersetzten Dass Holz beim neuen System aber durchaus eine Rol­ dort die Ölheizung und die elektrische Kühlung. Der le spielen kann, zeigt ein aktuelles Projekt. Das spätEnergieverbrauch jenes Hauses reduzierte sich dadurch postmoderne Gebäude der AHV-Ausgleichskasse  → um satte neunzig Prozent. -9-

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4 Vor den Fenstern sind die Gebläsekonvektoren des Systems ‹Wall› als Möbel verbaut.

Fotos: Merlin Photography Ltd.

→  Schwyz erhielt eine innere Auffrischung, energe­ tisch und visuell. In den neuen Innenausbau integriert muss man die Klimageräte regelrecht suchen. In der Halle der Caféteria finden sie sich zum Beispiel in den mit heller Esche furnierten Brüstungen zwischen den Betonpfeilern der Tragkonstruktion, oder sie stehen in weiss lackierten Sockeln vor einem wandfüllenden Fenster. In diesen Ausbauten kühlen oder wärmen Gebläsekonvektoren des Systems ‹Wall› die Luft, die zentral an einem Ort ins Gebäude geholt wird. Das Lüftungssystem ‹Air› hilft beim Transport dieser Luft von Raum zu Raum: In den furnierten Türen verborge­ ne Ventilatoren verteilen sie dorthin, wo sie gebraucht wird. Es gibt keine Hightech-Sensoren und keine auf­ wendigen Leitungen. Lüftungskanäle sind die Räume selbst. Es ist eine sanfte, eine schlanke Technik. Und durch die massgeschneiderten Holzeinbauten wird sie Teil der Architektur. Für Heizungs-, Kühlungs- und Lüftungstechniker klingt das zuerst unglaubwürdig. Sie bauen ihre Technik in der Regel nach Normen ein, aufwendig und oft über­ dimensioniert. Anders die Handwerker aus Gümligen. Sie bauten zuerst verschiedene Prototypen. Sie mas­

sen Luftmenge, Temperatur, Akustik. Und waren be­ geistert. «Das funktionierte und war nicht nur warme Luft», sagt Mark Röthlisberger lachend. Auf die Pro­ totypen folgten erste kleinere Aufträge, dann grös­sere, wie die Sanierung in St. Gallen. Momentan werden die Klimasysteme in einem Schulneubau in Bern und in zwei weiteren in Zürich verbaut. Die Bürosanierung in Schwyz ist gerade fertig gestellt. Die Sensibilisierung für Klimafragen wächst. Und so wächst auch das In­ teresse an nachhaltigen und günstigen Alternativen zu den gebräuchlichen Systemen. Der zusätzliche Vorteil von ‹Wall› und ‹Air›: Weil sie Teil des Innenausbaus sind, können sie von der Archi­ tektin frei gestaltet werden, in der Wand oder der Tür, als Schrank oder Brüstung. Damit sind sie herkömmli­ chen Systemen mit Radiatoren überlegen – nicht nur wegen der geringen Vorlauftemperatur, die nur weni­ ge Grad über oder unter der gewünschten Raumtem­ peratur liegt, sondern auch durch gestalterische Flexi­ bilität. Und soll das Klimagerät freistehen, gibt es die holzverkleidete Stele ‹Tower› oder das Element ‹Free›, eine Art stehende Schreibtischrückwand, um beste­ hende Büros ohne gros­sen Umbau anzupassen.  0

Röthlisberger Innenausbau Sägeweg 11 3073 Gümligen BE +41 31 950 21 30 innenausbau@roethlisberger.ch www.roethlisberger.ch

Umbau des Gebäudes der AHV-Ausgleichskasse Schwyz Rubiswilstrasse 8, Ibach SZ Ursprüngliche Architektur: BSS, 1993 Umbau: BSS, 2021

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Schattenspender Wer im Glashaus nicht schwitzen will, braucht einen effektiven Sonnenschutz. MHZ Hachtel baut für anspruchsvolle Gebäude Gegenzuganlagen.

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Werkplatz Spezial  -  Fenster und Fassaden 2021  -  MHZ Hachtel

«In Mitteleuropa setzten Architekten meist auf farbneutrale Glasfassaden ohne einen integrierten Sonnenschutz», sagt Klaus Westenberger, Ingenieur bei MHZ Hachtel. Das Unternehmen stellt massgefertigte Sicht- und Sonnenschutzsysteme her. «Glas wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden aus, erfordert aber zwingend eine Sonnenschutzanlage.» Die Geschichte des Glases in der modernen Architektur ist aber reich an Fehlschlägen: Überhitzung, Zugluft und Kälte, gleissend helles Licht und feuchte Räume waren Folgen unausgereifter Technik.

sinnvoll. Zudem wirkt eine offene Anlage schlanker. Dass die Anlage so kompakt ist, liegt am koaxialen Kon­struk­tions­prin­zip. Koaxial setzt sich aus der Vorsilbe ‹ko› und dem griechischen Wort ‹axōn› zusammen und bedeutet ‹zusammen in einer Welle›. Beide Wellen und auch der Motor sind im selben System verbaut. Ein Federelement kompensiert die unterschiedlichen Durchmesser von Tuchwelle und Seilscheibe. Dadurch bleibt die Spannung konstant und der Stoff wickelt sich faltenfrei auf und ab.

Der Lebenszyklus einer Gegenzuganlage beträgt im Dank einer verbesserten Fassadentechnik bleiben Innenraum laut Klaus Westenberger dreissig bis vierGlasbauten heute klimatisch stabil. Eine zentrale Rolle zig Jahre: «Gegebenenfalls auch länger – vorausgespielt die Reduktion des Licht- und Wärmeeintrags: setzt, sie wird regelmässig gewartet.» Sind Wind und «Um den Sonnenschutz ästhetisch gut zu integrieren, Wetter mit im Spiel, steigt die Belastung von Stoff und Technik. Hier liegt die Lebensplanen ihn Architektinnen bereits dauer bei etwa 25 Jahren, und rein der Entwurfsphase mit ein», so «Um den Sonnenschutz ästhetisch Klaus Westenberger. Dank einer gut zu integrieren, planen ihn gelmässige Wartungen sind noch detaillierten Werkplanung wisse Architektinnen bereits in der Entwichtiger. In einer Rehaklinik in wurfsphase mit ein.» der Auftraggeber danach, ob die Bellikon schützt eine speziell geAnlage gestalterisch seiner Vor- Klaus Westenberger, Ingenieur bei MHZ Hachtel fertigte Vordachkonstruktion die stellung entspreche. MHZ Hachtel geparkte Gegenzuganlage. Je sechs hat sich auf technisch komplexe Konstruktionen im Einheiten beschatten zwei miteinander verbundene Objektbereich spezialisiert, Sonderanfertigungen sind Betonterrassen. Wind-, Sonnen- und Regenwächter keine Ausnahme, sondern die Regel. steuern das Ein- und Ausfahren des gerafften Sonnenschutzsystems. «Bisher hatten wir noch keine Erfahrung mit dieser Art von Betonelementen», erklärt So auch beim Gebäudeensemble der BMW Welt in Mirsat Redzepi, der das Projekt geleitet hat. «Die PlaMünchen. Die Fassade des Doppelkegels mit angenung war herausfordernd. Jede konstruktive Anpasgliedertem Hauptgebäude ist grossflächig mit Glassung an der Schnittstelle zu anderen Fachplanern löste paneelen bedeckt. MHZ Hachtel hat das gläserne Hallendach und die nach innen geknickten Vertikalfaseine Kettenreaktion aus.» Weil die Tragseile gros­se saden mit der Gegenzuganlage ‹k_oax› ausgestattet. Kräfte auslösen, mussten neben Pergola und Vordach 101 Anlagen beschatten insgesamt 3500 Qua­drat­ auch die Befestigungen vom Bauingenieur freigegeben werden. Vorgefertigt wurden die Komponenten im eimeter. Jede wurde spezifisch an den Bau adaptiert, genen Werk in Kirchheim. Zwei Montage­teams fügweil die Einheiten unterschiedliche Abmessungen ten sie vor Ort zusammen und montierten die Anlagen aufweisen. Die Technik liegt offen, im Innenbereich mithilfe von Hubwagen. sind Gehäuse weder notwendig noch wirtschaftlich  →

1 Die Fassade des Doppelkegels der BMW Welt in München ist gross­flächig mit Glaspaneelen bedeckt. Gegenzuganlagen beschatten das an­grenzende Hallendach und die nach innen geknickten Vertikalfassaden. Fotos: Stephan Falk

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→  Nicht jede Geometrie erlaubt den Einbau einer Gegenzuganlage. «Technisch ist vieles möglich, aber nicht alles», so Klaus Westenberger. Der Träger kann geneigt, senkrecht oder waagrecht sein, doch horizontale Anlagen mit schräger Kante funktionieren aufgrund der Schwerkraft nicht. Anspruchsvoll sind stark gekurvte Fassaden wie jene im Hotel Kameha Grand in Bonn. Damit die Stoffbahnen dem Fassadenverlauf folgen können, wurden Umlenkrollen montiert. Der Blend- und Sonnenschutz der Veranstaltungshalle beschattet eine Fläche von 1500 Quadratmetern. Er erfüllt auch akustische Anforderungen: Zwar hat

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Polyestergewebe keine schallschluckenden Eigenschaften. Doch die grosse Menge des flächenstabilen Stoffs verbessert die Akustik wesentlich.  0

2 In einer Rehaklinik in Bellikon schützt eine speziell gefertigte Vordachkonstruktion die geparkte Gegenzuganlage. Je sechs Einheiten beschatten zwei miteinander verbundene Betonterrassen. Wind-, Sonnen- und Regenwächter steuern das Ein- und Ausfahren des Systems.

Fotos: Melanie Keller, Marketing MHZ Schweiz

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MHZ Hachtel & Co AG Eichstrasse 10 8107 Buchs ZH +41 848 47 13 13 architecture@mhz.ch www.mhz.ch

3 Besonders anspruchsvoll sind stark gekurvte Fassaden wie jene des Hotels Kameha Grand in Bonn. Damit die Stoffbahnen dem Fassaden­verlauf folgen können, wurden Umlenkrollen montiert.

Fotos: Zitronenwolf Medien, Heiko Stachel, Stuttgart

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Das Dach an der Wand Extrudierte Fassadenziegel der Zürcher Ziegeleien bekleiden Wohnhäuser, Türme und Supermärkte. Sie sind leichter als Sichtmauerwerk, optisch unregelmässig – und wiederverwendbar.

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Als Klimakiller ist Beton längst in den Medien. Dass die Ziegelbranche vor ebenso gros­sen Herausforderungen steht, wissen wenige. Die Knacknüsse: Wie Lehm brennen, ohne Treibhausgase auszustossen? Wie die Steine verbinden ohne CO -haltigen, allzu harten Ze² mentmörtel? Wie sie wieder auseinanderbekommen, damit die Kreislaufwirtschaft gelingt?

Nach dem Extrudieren raut eine Art Bürste die Oberfläche des Ziegels auf und gibt ihm eine unregelmässige Struktur. Mittlerweile gibt es vier Varianten, allesamt benannt nach Quartieren in Kopenhagen: Christianshavn, Frederiksberg, Holmen und Nord­havn. Sie sind unterschiedlich stark mit Eisenoxid durchgefärbt und darum unterschiedlich dunkel. Das sieht man nicht nur an den Schnittkanten und den Stössen, sondern auch Der Fassadenziegel ‹Urban› löst nicht alle diese Probbei den kleinen Rissen der aufgerauten Oberfläche, leme. Aber er reduziert die Materialmengen und podie durch den Engobefilm scheinen. In der Variante sitioniert die Ziegler im Fassadenleichtbau. «‹Urban› Christianshavn ist die Engobe nicht flächig appliziert, verbindet die Vorteile von Sichtmauerwerk und Hinsondern als schwarze Spritzer aufgesprüht. «Das sieht terlüftung», erklärt Roman Knuchel noch unregelmässiger aus», so Rovon den Zürcher Ziegeleien. Wäh- ‹Urban› ist dreissig Prozent man Knuchel lobend über den Bestseller im Sortiment. rend sich vermauerte Steine und leichter als übliche Fassadenziegel, aufgeklebte Klinkerriemchen kaum was in der Ökobilanz den trennen lassen, handelt es sich hier Transportaufwand wettmacht. Kein Wunder: Industriell betrachtet mag die heutzutage einheitlium einen demontierbaren, diffusionsoffenen und langlebigen Fassadenaufbau. Die che Qualität von Ton und Brand ein Fortschritt sein. Kombination mit einem nachhaltig konstruierten HolzWer die alten Steine nordischer Städte kennt, das Spiel leicht unterschiedlicher Rot- und Gelbtöne, setzt äsbau bietet sich an. thetisch ein Fragezeichen hinter die heute gängigen Produkte. Und genau darum bürstet ‹Urban› die PerDen Anstoss zur Entwicklung gab der Krøyers Plads in fektion aus dem Lehm. Kopenhagen, eine Brache an bester Wasserlage zwischen Königlichem Schauspielhaus und Freistaat ChrisIm Grunde genommen funktioniert der Fassadenziegel tiania. Nachdem sich verschiedene Entwickler an der wie ein Dachziegel. Er ist nicht gepresst, sondern ex­ Nachbarschaft die Zähne ausgebissen hatten, führte tru­diert und wahlweise auf Holzlatten geschraubt oder ein partizipativer Planungsprozess zu drei Baukörpern, auf eine Unterkonstruktion aus Aluminium geklemmt. deren geknickte Wände und Dachflächen an die GieIn der Schweiz kommt die Systemlösung bald bei eibel und Gauben historischer Speicherhäuser erinnern. Auch das Fassadenkleid sollte an dieses Bild anknüpnem 17-geschossigen Bauprojekt zum Einsatz. Aber fen. «Und hier liegt die eigentliche Erfindung», sagt Aluminium und Nachhaltigkeit? «Das ist gewiss nicht Produktmanager Knuchel, «an der Oberfläche.» optimal», sagt Knuchel offen. «Aber Aluminium  →

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Eine breite Auswahl an extrudierten Ziegeln. Modell Christianshavn Natur. Modell Frederiksberg Natur. Modell Holmen Natur. Modell Nordhavn Natur.

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6 6 Anstoss zur Entwicklung des extrudierten Fassadenziegels gab der Krøyers Plads in Kopenhagen, eine Brache an bester Wasserlage zwischen Königlichem Schauspielhaus und Freistaat Christiania. Fotos: Rasmus Hjortshøj

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→  ist leicht, und im Hochhausbau sind Holzlatten aus Brandschutzgründen keine Option. Ausserdem schaffen zwei Arbeiter beim Klemmen an einem Tag so nicht nur 50, sondern 150 Quadratmeter.» In den meisten Fällen genügt es freilich, die Ziegel mit je zwei Schrauben auf Holzlatten zu schrauben. So kamen sie auch beim ersten Supermarkt für den europäischen Discounter Netto zum Einsatz, der beim strengen DGNB-Label das Goldzertifikat erreichte. Dass der Lehm aus dem Baselland es bis nach Jütland schaffte, liegt am geringen Gewicht. ‹Urban› ist dreissig Pro-

zent leichter als übliche Fassadenziegel, was in der Ökobilanz den Transportaufwand wettmacht. Denn erstens lassen sich dünnere Querschnitte extrudieren als pressen. Zweitens ist der Ton selbst nicht vakuumverpresst, was die Tonscherben zwar empfindlicher macht und das Schwundmass erhöht. «Aber nach dem Brand sind sie genauso dauerhaft», sagt Knuchel. «Sie halten mindestens hundert Jahre.» Ob der Supermarkt dann noch steht? Das darf man bezweifeln. Die Frage lautet da­rum: Werden die wiederverwendbaren Ziegel dereinst abgeschraubt und andernorts montiert? Möglich zumindest ist es.  0

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7 7 In den meisten Fällen genügt es, die Ziegel mit je zwei Schrauben auf Holzlatten zu fixieren, so auch beim ersten Supermarkt für den europäischen Discounter Netto auf Jütland. Foto: C. F. Møller Architects / Julian Weyer 8 Axonometrie des Supermarkts in Horsens (Dänemark). Plan: C. F. Møller Architects

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Zürcher Ziegeleien AG Eichwatt 1 8105 Regensdorf ZH +41 58 219 09 09 info@zz-ag.ch www.zz-ag.ch

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32 Tonnen Glas In Baar baute Cupolux ein mehr als hundert Meter langes Oberlicht auf das Dach einer ausgedienten Chemiefabrik. Es sorgt für viel Tageslicht im neuen Landi-Laden.

Dieses Fachwerk sollte erhalten bleiben, als neue AufVon Weitem strahlt die Farbenorgel von gelb über gabe aber auch Tageslicht in die Halle bringen. Dafür hell- zu dunkelgrün über einen Parkplatz im In­dus­trie­ gebiet von Baar. Fünf Meter hohe, stählerne Stelen, die suchten die Architekten Rat bei der Firma Cupolux, ein fast hundert Meter langes Vordach halten, spielen bekannt für Lichtkuppeln und unzählige Oberlichtlödas Konzert der Firmenfarben der Landi. Hinter diesungen, die in viele Dächer eingebaut Tageslicht in den ser Fassade besorgen sich Freizeitgärtnerinnen, HobRaum tragen. Für das Dach in Baar war eine massgebybauern und auch Landwirte Pflanzen, Werkzeuge, schneiderte Lösung nötig, passend zum Ort und fähig, Dünger, Tierfutter und vieles mehr. Ihnen, zusammenauf unterschiedliche Herausforderungen zu reagieren. geschlossen in einer Genossenschaft, gehört die Landi. Andreas Trinkler, Geschäftsführer von Cupolux, skizSo macht es sich gut, wenn die Bauziert die Idee: «Einst verkleidet ernfirma ihre neuen Läden nicht auf «Es ist schon etwas Besonderes, eine wurde das Fachwerk freigelegt und die grüne Wiese baut und damit so grosse Glasfläche auf ein altes zu einem mehr als hundert Meter Kulturland schmälert, sondern sie Dach zu bauen, das für ganz geringe langen Oberlicht umgebaut. Als auf einer Industriebrache errichtet. Lasten ausgelegt ist.» Unterkonstruktion setzten die ZimDie Landi Zugerland hat eine nicht Andreas Trinkler, Geschäftsführer Cupolux merleute von Abt Holzbau aus Baar mehr gebrauchte Chemie­fabrik am eine Holz­kon­struk­tion über das alte Rand von Baar übernommen, das verschmutzte Erd­ Fachwerk. Auf ihr befestigten unsere Montagemitreich gereinigt und einen Teil der alten Fabrik abgebro­ arbeiter Stück für Stück die Aluminium-Glas-Kon­ chen. Im übrig gebliebenen Gebäude haben G&A Arstruk­tion.» Die Isoliergläser bestehen innen aus einem chitekten aus Altdorf einen grossen Laden mit Lager Verbundsicherheitsglas und aussen aus einem Einund Büros und einen ‹Hofmärt› eingerichtet. scheibensicherheitsglas. Als Sonnenschutzglas schützt es vor zu grosser Hitze im Gebäude. Zudem gewährDas alles findet Platz in einem fünfzig mal hundert Meleistet die Sattelverglasung im Brandfall die natürliche ter grossen Hallenhaus aus den 1960er-Jahren. Sein Entrauchung des Gebäudes. Dafür wurden FensterflüMerkmal ist der weitgehend stützenlose Raum im Ingel eingebaut, die auch zum Lüften dienen.  → nern und als Folge davon aus­sen ein mächtiges Dreieck auf dem Dach: die Trag­kon­struk­t i­on. Das eiserne Fachwerk bindet die eisernen Querbalken an, die auf 1 Auf einem alten, für ganz geringe Lasten den Längswänden aufliegen. Zwei gros­se Y-Stützen, ausgelegten Dach liegen 32 Tonnen Glas. die Aussenmauern und eine Wand im Innern halten es. 2 Das Oberlicht sorgt für Helligkeit in der Halle. - 20 -

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Landi Zugerland, Baar, 2021 Bauherrschaft: Genossenschaft Landi Zugerland Architektur: G&A Architekten, Altdorf Konzeption, Konstruktion und Montage Oberlichtverglasung: Cupolux, Lachen Zimmerei: Abt Holzbau, Baar Baukosten: Fr. 17 Mio. Volumen: 47 000 m³ Geschossflächen: 11 000m²

5 3 Das eiserne Fachwerk bindet die ebenfalls eisernen Querbalken an, die auf den Längswänden aufliegen. 4 Zimmerleute setzten eine Holz­kon­struk­tion über das alte Fachwerk. Auf ihr ist die Aluminium-Glas-Konstruktion befestigt. 5 An der Fassade wird das Oberlicht zu einem skulpturalen Element. 6 Die Farbenorgel der Vordachstützen reicht von gelb über hell- zu dunkelgrün. Fotos: Valentin Luthiger

→  Andreas Trinkler fasst die Herausforderungen zusammen: «Es musste gut klappen zwischen dem Architekten, der die Idee hatte, dem Holzbauer, der die Tragkonstruktion für das Glas baute, uns, die wir Konzeption, Statik, Fertigung und Montage der Oberlichtverglasung beitrugen, und dem Dachdecker, der die Abdichtung an die Konstruktion anschloss. Und es ist schon etwas Besonderes, eine so grosse Glasfläche in zwei steilen Flügeln auf ein Dach zu bauen – 192 Elemente, jedes 4,5 Meter lang. 32 Tonnen Glas auf einem alten, für ganz geringe Lasten ausgelegten Dach.» Von zwei Seiten scheint das Sonnenlicht nun in die Kaufhalle, in den kleinen ‹Hofmärt› und in die Büroräume. Die Kundinnen und Kunden können die Begonien, Gartensessel, Mistgabeln und den Betonmischer bei Tageslicht betrachten, prüfen und kaufen. Auch für das gute Dutzend Verkäuferinnen und Verkäufer ist es ein anderes Arbeiten – statt den ganzen Tag im Kunstlicht verbringen zu müssen, ge­nies­sen sie durch die grosszügige Oberlichtverglasung nun Tageslicht, frische Luft, die Sonne und den blauen Himmel.  0

Cupolux AG Glärnischstrasse 7 8853 Lachen SZ +41 44 208 90 40 info@cupolux.ch www.cupolux.ch

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Modernisierung einer Stilikone Der Hauptsitz von Coop befindet sich in einem markanten Hochhaus aus den 1970er-Jahren mitten in Basel. Für die Sanierung entwickelte Aepli Metallbau Fassaden­ elemente mit integrierter Photovoltaik.

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Die aussenliegende Betontragstruktur, darin ein HüllDie engen Fensterreihen sind dagegen Vergangenkörper mit kleinteiligen Fensterbändern: Das Coop-­ heit. Glasfelder im liegenden Format, von aussen rahmenlos, ersetzen sie und verleihen dem Fassadenbild Hoch­haus in Basel ist ein Zeuge seiner Zeit. Gass + Boss Architekten hatten den markanten Turm 1978 geplant. eine neue Ruhe. Sie schaffen eine horizontale Linie. Seither markiert er unübersehbar die Einfahrt zum Auch innen ist die Veränderung eindrücklich: Die riesigen Gläser erhellen die grosszügig geöffneten Räume Bahnhof. Bei der Sanierung war dem Architekturbüro bis tief in die Geschosse hinein und Burckhardt + Partner das Gleichge­ bieten freie Sicht auf die Stadt und wicht zwischen Erhalten und Ver- «Wir haben viel Aufwand investiert, um gestalterische mit das Umland. ändern wichtig, erklärt Marco Husmann, Mitglied der Standortleitung technischen und nachhaltigen des Büros Basel. Der Gesamtprojekt- Ansprüchen zu vereinen.» «Die umfassende technische Erneuerung der Gebäudehülle sollte verantwortliche für die Sanierung Marco Husmann, Gesamtprojektverantwortlicher erklärt: «Gezielt haben wir Bauteile sichtbar sein, wir haben keinen rein abstrahiert, Elemente feiner gefügt und die Materialrestauratorischen Ansatz verfolgt», sagt Marco Husvielfalt reduziert.» Die Tragstruktur blieb erhalten und mann. «Die plane neue Doppelfassade unterscheidet damit auch die darin steckende graue Energie: das sich deutlich von der vierzig Jahre alten Vorgängerkongrosse Plus dieser Sanierung für den Klimaschutz. struktion. Die mittlerweile stumpf gewordenen Alukofferbrüstungen wurden durch Mattglas-Photovoltaikelemente ersetzt.» So blieb das Wechselspiel von 1 Das neue Gesicht des Coop-Hochhauses am Gleisfeld in Basel. 2 Liegende Glasfelder verleihen dem Fassadenbild Ruhe. opaken Brüstungsbändern und Fenstern erhalten,  → - 25 -

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→  wenn auch in komplett neuem Format. «Schon früh im Entwurfsprozess hat uns ­Aepli Metallbau massgebend unterstützt. Gemeinsam ist uns die integrale Entwicklung einer Lösung gelungen, die technisch, gestalterisch und ökonomisch überzeugt.» Dabei handelt es sich um die erste verbaute Kombination von zwei Dritteln Aepli-Air-Control-Elementen und einem Drittel Photovoltaikmodulen. Sowohl für die Dämmung als auch für den Schallschutz weisen die vorgefertigten Aepli-Air-Control-Elemente überdurchschnittliche Werte auf. Zudem ist die Beschattung eingebaut und damit vor Wind geschützt. Die Photovoltaikelemente fallen dank der satinierten und bedruckten Glasoberfläche optisch nicht auf – wer nichts davon weiss, erkennt sie auch aus der Nähe kaum. Damit passt die Sanierung in die laufende architektonische Entwicklung: Photovoltaikmodule werden selbstverständlich, und man zeigt sie nicht mehr unbedingt her – was im Umkehrschluss voraussetzt,

dass sie architektonisch gekonnt integriert sind. «Wir haben viel Aufwand investiert, um gestalterische mit technischen und nachhaltigen Ansprüchen zu vereinen», bilanziert Marco Husmann. Produziert und montiert hat die Fassade Aepli Metall­ bau. Die Ostschweizer Firma ist spezialisiert auf Grossprojekte und damit auf Prototypen: «Wir gehen von Grund auf neu an jedes Projekt heran und entwickeln die Elemente vom Profil über die Dichtung bis zu den Gläsern gemeinsam mit den Planerinnen», sagt Christian Löpfe, der die Sanierung des Coop-­Hoch­hauses bei Aepli geleitet hat. So wurde es möglich, die Photovoltaikmodule direkt zwischen dem darüber und dem darunter anschliessenden Closed-­Cavity-­Element einzuhängen. «Diese Sonderentwicklung machte es über3 Mattglas-Photovoltaikelemente und Fenster wechseln sich ab. 4 Die Stilikone der 1970er-Jahre wird den heutigen Massstäben gestalterisch und energetisch gerecht. Fotos: Zeljko Gataric

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flüssig, die Isolation zu durchdringen, was den Wärme­ dämmwert der Fassade positiv beeinflusst. Zudem konnten wir die Montagezeit und die Kosten verringern», sagt Löpfe. Das war ein gros­ser Vorteil, denn das Hochhaus wurde unter laufendem Betrieb saniert und umgebaut – und zwar von oben nach unten. Dazu nutzte Aepli Metallbau Mastkletterbühnen anstelle konventioneller Gerüste. Der Turm wurde in vier Etappen von je drei bis vier Stockwerken aufgeteilt. Die Mitarbeitenden im Haus hatten mehrere Rochaden und Umzüge zu bewältigen. Die Arbeiten waren herausfordernd, doch man erreichte jedes Etappenziel: «Die Zusammenarbeit unter den beteiligten Firmen hat trotz Termindruck wie ein Uhrwerk funktioniert», blickt Christian Löpfe zurück. Und die Stilikone der 1970er-Jahre hat ein Kleid bekommen, das gestalterisch und energetisch den heutigen Massstäben gerecht wird: Der Heizenergieverbrauch des Gebäudes liegt um dreissig Prozent tiefer, und die Fassade liefert zehn Prozent des Strombedarfs – das zweite Plus der Sanierung.  0

Sanierung Coop-Hauptsitz TH 12, Basel, 2021 Bauherrschaft: Coop Immobilien, Bern Architektur, Generalplanung und Ausführung: Burckhardt + Partner, Basel Entwicklung, Produktion und Montage der Fassade: Aepli Metallbau, Gossau

Aepli Metallbau AG Industriestrasse 15 9200 Gossau SG +41 71 388 82 82 metallbau@aepli.ch www.aepli.ch

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Gemeinsam geplant Fassaden sind die Visitenkarten von Gebäuden. Am 3M-Hauptsitz in Rüschlikon gelang sie dank enger Zusammenarbeit von Architektin, Fachplaner und der Ernst Schweizer AG. Hersteller infrage gekommen wären, wie die Archi­ Mit einem Entwurf, der ein Ensemble entstehen liess, tektin und Projektleiterin Doris Mundt von Matti Ragaz gewann das Berner Architekturbüro Matti Ragaz Hitz Hitz betont. Den Zuschlag erhielt die Ernst Schweizer 2017 den Wettbewerb für den Erweiterungsbau des AG. «Die Vorarbeit der Fachplaner hilft allen Beteilig­ Schweizer Hauptsitzes des Multitechnologiekon­ ten bei der an­schlies­send nötigen Detailplanung», stellt zerns 3M in Rüschlikon. Der Gestaltungsplan verlangte Pius Baumeler, Leiter Vertrieb Fassaden, fest. «In jeder Rücksichtnahme auf den Bestandesbau von 1983 und Detailplanung sind zahlreiche Sitzungen nötig, um das auf die Umgebung. Das Resultat ist ein Neubau mit Projekt weiter zu optimieren.» Die Ansprüche der Ar­ einer mehrfach geknickten Fassade, die an den Sei­ chitektinnen deckten sich nicht immer mit den techni­ ten auf eine abgeschnittene Ecke zuläuft. Das Gebäu­ schen Gegebenheiten, so Baumeler. de übernimmt einzelne prägende Elemente der Kassettenfassade des «Aluminium – etwa aus alten Auch Doris Mundt weiss aus Er­ Bestandes, interpretiert diese aber Fen­stern und Fassaden – ist fahrung, «dass ein solches Projekt unendlich oft rezyklierbar. Qualität sinngemäss neu. Über dem zurück­ nicht einfach von alleine läuft». gesetzten, transparent verglasten und Material­eigenschaften Erdgeschoss mit seinem schützen­ bleiben dabei vollständig erhalten.» Im Zuge der Diskussionen über den Vordach sind die vier Ober­ Pius Baumeler, Leiter Vertrieb Ernst Schweizer AG Detaillösungen konnte die Ernst Schweizer AG für die Unter­kon­ geschosse markant gegliedert. Die Lisenen laufen vertikal durch, und die horizontalen Alu­ struk­tion und die Befestigungen am neuen 3M-Ge­ bäude Optimierungen vorschlagen, die keine archi­ miniumverkleidungen der Deckenstirnen verbergen die dahinterliegenden Rafflamellen, die Unter­kon­struk­ti­on tektonischen Abstriche verlangten und dann auch und die Isolation. So entsteht eine Gesamtwirkung mit so umgesetzt wurden. In Rüschlikon konnte man auf Gebäuden aus unterschiedlichen Zeiten – ein Span­ diese Weise insbesondere den Montageaufwand der nungsfeld zwischen Einheit und Eigenständigkeit. 520 vorgefertigten und verglasten Fensterelemente minimieren und damit die Bauzeit verkürzen. Wichtig Für die Umsetzung des Entwurfs zog das Architektur­ für den Fenster- und Fassadenhersteller ist dabei  → büro den Fassadenplaner Fachwerk F+K Engineering 1 Der neue Hauptsitz von 3M mit seiner bei. Die Fachleute setzten die Ausschreibung für die mehrfach geknickten Fassade, die an den Seiten auf eine abgeschnittene Ecke zuläuft. Fassade so offen auf, dass verschiedene Systeme und - 28 -

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→  immer der Nachweis, dass Statik und Bauphysik stimmen und die Sicherheit gewährleistet ist. Dank der guten Zusammenarbeit von Architekturbüro, Fachpla­ nung, Bauleitung und nicht zuletzt dank der grossen Erfahrung der Ernst Schweizer AG sind alle Beteiligten sehr zufrieden mit dem Resultat. Die Ernst Schweizer AG konnte auch Lösungen vor­ schlagen, die konsequent auf Nachhaltigkeit ausgelegt sind. Verbaut wurde Aluminium der Qualität Hydro Circal des Herstellers Wicona. Neue Recyclingtech­ nologien ermöglichen die Herstellung von Alumini­ umlegierungen in Spitzenqualität, die aus mindestens 75 Prozent rezykliertem End-of-Life-Aluminium be­ stehen, also aus alten Fenstern und Fassaden. «Alumi­ nium ist unendlich oft rezyklierbar, Qualität und Mate­

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Einer der Innenhöfe ... ... die mit sich automatisch verdunkelndem Glas gedeckt sind. Die Innenräume sind auf jeder Fensterachse unterteilbar. Fotos: Roger Frei

rialeigenschaften bleiben dabei vollständig erhalten», so Pius Baumeler. Bei der Ernst Schweizer AG konnten durch diese Materialwahl 2020 insgesamt 29 Tonnen CO eingespart werden. ² Umweltschonend bauen bedeutet auch, dass eine Ge­ bäudehülle als Ganzes optimiert wird. So findet sich am 3M-Neubau im Erdgeschoss ein Pfosten-Riegel-Sys­ tem. Die Pfosten korrespondieren mit dem Rhythmus der Lisenen der Obergeschosse. Die Obergeschossfas­ saden sind als Fensterbänder gefertigt. Trenn­wand­ anschlüsse sind auf jeder Fensterachse möglich. Die geschosshohen Fenster sind dreifach verglast und hal­ ten Hitze und Kälte draussen. Sie sind 1,3 Meter breit und 3,5 Meter hoch, mit einem absturzgesicherten Flügel. Die Ernst Schweizer AG lieferte sie fertig ver­ glast auf die Baustelle. Die Montage erfolgte mit dem Kran. Der Innenhof des Neubaus ist mit zwei Oberlich­ tern gedeckt, deren Glas sich bei Bedarf automatisch abdunkelt. Damit erübrigt sich ein aussenliegender, beweglicher Sonnenschutz.  0

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3M Hauptsitz Schweiz Eggstrasse 91, Rüschlikon ZH Bauherrschaft: SKE Immobilien Schweiz, Zug Architektur: Matti Ragaz Hitz Architekten, Bern Fassadenplanung: Fachwerk F+K Engineering, Bern Bauleitung: Schneebeli BauControl, Zug Leistungen Ernst Schweizer AG: - geschosshohe Verglasungen aus wärmegedämmten Aluminiumprofilen mit Dreifach-Isolierglas - markante vertikale, äussere Lisenen aus Strangpressprofilen - Pfosten/Riegel-Verglasungen im Erdgeschoss - Oblichter mit elektrochromem, automatisch abdunkelndem Glas

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Ernst Schweizer AG Bahnhofplatz 11 8908 Hedingen ZH +41 44 763 61 11 info@ernstschweizer.ch www.ernstschweizer.ch

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Sorgfalt im Detail Bei der Fassadenrenovation eines Eckhauses des ‹Zentralhofs› in Zürich galten strenge denkmalpflegerische Auflagen. Der Sonnenschutz der Firma Kästli und die dafür entwickelten Blenden erfüllen die Vorgaben.

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1991 neuer Dachstuhl und Rekonstruktion der Lukarnen

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1874 Aufstockung Sandstein und Rillenputz 1976 Holz-Metall-Fenster Raff-Lamellenstoren

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1874 Umbau Optische Neufassung Sandstein und Rillenputz

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1 Das Eckhaus an der Fraumünster-/Poststrasse in Zürich. Foto: Caroline Krajcir 2 Die Fassade an der Fraumünsterstrasse. Plan: Alessandro Vassella 3 Der ‹Zentralhof› im Jahr 1883. Foto: Baugeschichtliches Archiv Zürich

1935 Ladenumbau mit Kunststeinplatten

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A.Vassella del.

FRAUMÜNSTERSTRASSE 29 – OSTFASSADE

jeden Benutzungszustand optisch gute Lösung herbei«Ums Jahr 1830 war der Verkehr von und nach Züzuführen, die sich harmonisch in das Gesamterscheirich so lebhaft geworden, dass die Lage der Post im Gewinkel der Altstadt, im Niederdorf nicht länger zu nungsbild der beiden Blöcke einfügt und gleichzeihalten war», beschreibt die NZZ in ihrer Abendaustig bei einfacher Bedienung bezüglich des Unterhalts technisch optimiert ist.» gabe vom 11. März 1969 die Ausgangslage, bevor 1838 an der Poststrasse der ‹Posthof› eröffnet wurde. Geplant hatte das Ensemble der Architekt Hans In Zusammenarbeit mit der Firma Kästli Storen und Conrad Stadler im Auftrag der Stadt. Die Poststrasse in regelmässiger Rücksprache mit der Denkmalpflege der Stadt Zürich wurden die Farbkonzepte von Fensentstand in der Verlängerung der neuen Münsterter und Blenden, der Storentyp und brücke als Ausfall­achse Richtung Baden und ans linke Seeufer. Die «Die Blenden sehen modern aus, der Stoff bestimmt. Eingesetzt Zeitung fährt fort: «Rasch wurde sind aber das Ergebnis einer wurde eine filigrane Ausstellstore der ‹Posthof› zum Mittelpunkt des aus­ster­benden Handwerkskunst.» mit beigem Stoff, passend zum dem Tourismus aufgeschlossenen Marc Kästli, Geschäftsführer Kästli Storen Sandstein des Gebäudes. Die FühZürich: nebenan erstellte der Hoterungsstangen aus Edelstahl sind lier Baur sein Hotel ‹en ville› und wenig später siedelte unauffällig in die Fensteröffnung montiert, von aussen er sich auch ‹au lac› in der Nachbarschaft an.» sichtbar sind nur wenige Metallelemente. Um 1870 bezog die Post einen Neubau an der Bahnhofstrasse. Die Architekten Adolf und Fritz Brunner bauten den ‹Posthof› zum Wohn- und Geschäftshauskomplex ‹Zentralhof› aus und um. Gerade diese Geschichte verlangt von einer Fassadenrenovierung Sorgfalt im Detail, die Architektur wird durch die Vor­gaben der Denkmalpflege bestimmt. Das gilt auch für den Sonnenschutz: In seiner Analyse schreibt der verantwortliche Architekt Alessandro Vassella: «Gestalterisch besteht bei der Erneuerung die Aufgabe, eine für

Alte Fotografien zeigten dem Architekten, dass die Wohnhäuser ursprünglich nicht mit Sonnenschutz ausgestattet waren. Die Fensteröffnungen wurden ohne Rollladenkästen konstruiert. Ein historisches Vorbild für den aussenliegenden Sonnenschutz gab es also nicht. Im Sinne einer wenig auffallenden Lösung hätte Alessandro Vassella gerne eine Ausstellmarkise ohne Blende verwendet. «Doch wenn die Rollos insbesondere im Handbetrieb unterschiedlich weit nach oben gezogen werden, ergibt sich ein uneinheitliches Bild.»  →

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4 Filigrane Ausstellstore mit beigem Stoff. 5 Die Abdeckbleche mit ihrer Vertiefung prägen das Fassadenbild mit. 6 Das Haus nach der Sanierung, mit dem eingepassten Sonnenschutz.

Fotos: Caroline Krajcir

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X Bildlegende X Bildlegende X Bildlegende Bilder Vorname Name

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→  Also entschied sich der Architekt für eine Blende, die die Welle samt Befestigungselementen kaschiert. Die Storen von Kästli und die Blenden wurden an dieser Strasse nicht zum ersten Mal eingesetzt. An der Fraumünsterstrasse 29 kam die gleiche Blende zum Einsatz wie beim Umbau gegenüber der Nationalbank, ein paar Häuser weiter Richtung See. Die Manufaktur Sigerist in Schöftland konnte das damals eigens im Auftrag von Kästli entwickelte Werk­ zeug ein zweites Mal einsetzen. Sie prägte eine rechteckige Vertiefung ins Blech, die die Struktur der Fassade mitprägt. Von den vom Denkmalschutz vor-

gegebenen dunklen Fensterrahmen bekam sie ihre schwarzgrüne Farbe. «Die Blenden sehen modern aus, sind aber das Ergebnis einer aussterbenden Handwerkskunst», fasst Chef Marc Kästli zusammen. Als 1969 das Eckhhaus des ‹Zentralhofs› gegen die Bahnhofstrasse abgebrochen wurde, befürchtete die NZZ, «dass Zürich wiederum einen Teil von der Atmosphäre einbüssen werde, die für sein 19. Jahrhundert charakteristisch ist». Doch die Sorge war unbegründet, berichtete die Zeitung: «Rücksicht waltete.» Gleiches lässt sich heute von der Fassadenrenovierung an der Poststrasse 1 sagen.  0

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Fassadenrenovierung Fraumünsterstrasse 29 / Poststrasse 1, 2021, Erster Bauabschnitt Bauherrschaft: privat Architektur: Alessandro Vassella, Zürich Denkmalschutz: Denkmalpflege der Stadt Zürich Sonnenschutz: Kästli, Belp Hersteller Blende: Hans-Ulrich Sigerist Spenglerei & Metalldrückerei, Schöftland

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Kästli & Co. AG Hühnerhubelstrasse 63 3123 Belp BE +41 31 340 22 22 info@kaestlistoren.ch www.kaestlistoren.ch

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Auf den Millimeter genau geplant, in Tagen gebaut In Madetswil hat der Schmierstoffhersteller Panolin einen viergeschossigen Büroneubau realisiert. Die Modulbauweise mit vorgefertigten Raummodulen der Firma Alho sparte Zeit, Kosten und Ressourcen. «Wir hatten keine Erfahrung mit Modulbau, als wir dule beschrieben werden. Die Produktion trifft alle uns mit unserem Architekten Willy Suter zusamplanerischen Entscheidungen. Es muss klar sein, wo mensetzten und prüften, ob diese Bauweise für uns die Versorgungsschächte hinkommen, wo die Stützen stehen. Auch die Leitungen für die Haustechnik werinfrage kommt», erzählt Christian Lämmle, Verwalden vorverlegt. «Dass man zu diesem Zeitpunkt schon tungsratspräsident des 1949 gegründeten Schmieralles wissen muss, kann bei der Architektin und beim stoffherstellers Panolin. «Wir wollten unsere Ideen einbringen und verwirklicht sehen», Bauherrn durchaus für Irritationen so Lämmle. Mit der Firma Alho «Das Gebäude lässt sich energetisch sorgen», so Käser. Systembau wurde also die Bauauf- erneuern – oder auch einfach gabe diskutiert. Das Architektur- auseinanderbauen und an einem Die Grundkonstruktion jedes Moduls büro Suter erstellte den Vorent- anderen Ort wieder aufbauen.» besteht aus einem Stahlrahmen. Als wurf, von Alho wurde dieser an die Christian Käser, Geschäftsführer Alho Erstes wird der Boden eingebaut, Modulbauweise angepasst. dann kommt die Decke. Der Rahmen wird lackiert, alle Leitungen werden installiert, Grundsätzlich lasse sich jeder Entwurf in einen Moduldie Wände mit den Fenstern und zum Schluss die Bäbau überführen, sagt Christian Käser, Geschäftsführer der eingebaut. Während im konventionellen Bau alle bei Alho. Nur organische Kubaturen seien schwierig, Gewerke gleichzeitig und auf engem Raum arbeiten, «wir lieben den rechten Winkel». Der Entwurf kommt können sie im Modulbau optimal koordiniert werden. bei Alho in die Werksplanung, wo die einzelnen MoAlho plant und fertigt digital, in der Werkshalle  → - 36 -

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1 Schritt für Schritt entstehen in den Werkshallen von Alho die Module.

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→  stehen gros­se Bildschirme mit den Plänen und den 3-D-Modellen. Die Baustoffmengen werden im Voraus berechnet und ‹just in time› angeliefert, es gibt kaum Abfall. Dieser Ablauf erlaubt es dem Unternehmen, grosse Mengen an Material zu bestellen und auf diese Weise Kosten zu sparen und ressourcenschonend zu bauen. Auf der Baustelle muss alles haargenau passen. «Wir arbeiten im Millimeterbereich», sagt Christian Käser. Die Module werden Rahmen an Rahmen zusammengefügt und an wenigen Verbindungspunkten verschweisst. So entsteht ein zweischaliges System mit hohem Schallschutz. Weil die Lasten über die Eckstützen der Module abgetragen werden, sind die Wände nicht tragend und können flexibel versetzt werden. Pro Tag können sechs bis zehn Module montiert werden, in der Regel dauert es fünf bis zehn Tage, bis ein geschlossener Rohbau steht. Die 41 Module für den Neubau der Firma Panolin wurden im Alho-Werk im luzernischen Wikon vorgefertigt und von dort auf die Baustelle transportiert. Vier Monate später konnten die vierzig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das neue Gebäude beziehen. Es steht auf dem Grundstück der Firma neben der Produktionshalle aus der Anfangszeit des Unternehmens und einem Laborgebäude aus den 1980er-­Jahren. In Anlehnung an diese beiden Bauten wurde die Fassade des Neubaus mit silberfarbenen Aluminiumkassetten verkleidet. Die Stirnseite ist vollständig verglast. Nachts erstrahlt dieses Schaufenster in flammendem Panolin-Rot. Im Erdgeschoss sind der Empfang, der Verkauf und die Kundenberatung untergebracht. Im ersten und im zweiten Obergeschoss befinden sich die Büros der Geschäftsleitung, der ITund der Marketingabteilung. Im dritten Stock liegt der Sitzungssaal – er ist mehr als hundert Quadratmeter gross und fast vier Meter hoch.

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Der Lebenszyklus eines Modulbaus beträgt laut Christian Käser fünfzig bis sechzig Jahre. Die Möglichkeit, die Grundrisse zu verändern und das Gebäude so anders nutzbar zu machen, verlängere die Lebensdauer zusätzlich. «Das Gebäude lässt sich energetisch erneuern – oder auch einfach auseinanderbauen und an einem anderen Ort wieder aufbauen», erklärt er. Da Alho keine Verbundwerkstoffe einsetzt, sind die Materialien zu neunzig Prozent rezyklierbar, und die Stahlrahmen der Module können wiederverwendet werden.  0

Bürogebäude Panolin, 2017 Madetswil ZH Bauherrschaft: Panolin, Madetswil Architektur: Willy Suter, Ehrikon Modulbau: Alho Systembau, Wikon Bruttogeschossfläche: 1320 m²

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3 2 In der Werkshalle wird digital geplant und gefertigt. 3 Der Neubau der Firma Panolin in Madetswil. 4 Das Treppenhaus des dreistöckigen Bürogebäudes. Fotos: Alho Unternehmensgruppe

Alho Systembau AG Industriestrasse 8 4806 Wikon LU +41 62 746 86 00 info@alho.ch www.alho.ch

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Die 1544 Augen einer grossen Siedlung In der Siedlung Glattpark erstellten Pool Architekten 284 Wohnungen für die Allgemeine Baugenossenschaft Zürich. Die Holz/AluminiumFenster stammen von EgoKiefer.

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Die Siedlung der ABZ mit 284 Wohnungen für mehr als Die Fenster sind die Augen eines Gebäudes. Durch sie 800 Menschen wurde vom Zürcher Büro Pool Archiblicken die Bewohnerinnen und Bewohner in die Welt. tekten geplant. Sie setzten an die Quartierecke beim Die Fenster tragen aber auch wesentlich zum Charakter eines Hauses bei. Besonders viele Fensteraugen zählt See einen Winkelbau, zwei schlanke Scheiben mit die Siedlung Glattpark der AllgeKopfbauten und ein Hofhaus. Die meinen Baugenossenschaft Zürich Die Fensterkonstruktion wirkt wegen 1,5- bis 8,5-Zimmer-Wohnungen (ABZ): 1544 Stück, was in der Sum- der zusätzlichen Kante filigraner, bieten Raum für unterschiedliche me der Fläche eines Fussballfelds und die einzelnen Elemente lassen sich Wohnformen und Lebensphasen. entspricht. Die Siedlung Glattpark klar voneinander unterscheiden. Zwischen den einzelnen Gebäuden ist Teil des gleichnamigen Stadtteils liegen ein ruhiger Hof mit gemeinin Opfikon, direkt an der Zürcher Stadtgrenze. Nachschaftlichen Gärten und ein Quartierplatz. Gemeindem dort, auf dem einst als ‹teuerste Wiese Europas› schaftsräume, Krippen, Ateliers, Läden, Waschsalons bezeichneten Areal, in den frühen 1980er-Jahren noch und ein Restaurant beleben die Überbauung.  → 30 000 Arbeitsplätze geplant waren, ist der Stadtteil heute ein Quartier mit vielfältigen Nutzungen. Die Lage ist fürs Wohnen attraktiv: verkehrstechnisch mit der Glattalbahn bestens erschlossen, und dank dem 1 Genossenschaftssiedlung Glattpark in Opfikon. Opfikerpark gar mit einem eigenen See ausgestattet. 2 Eine gestalterisch ausgewogene Fensterteilung prägt den Raum.

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→  Als Genossenschaft setzt die Bauherrschaft auf langlebige und unterhaltsarme Bauteile, die eine hohe Wohnqualität garantieren. Bei den Fenstern haben sich diesbezüglich Holz/Metall-Konstruktionen bewährt: Die äussere Aluminiumschale ist dauerhaft und erfordert keinen Unterhalt, die raumseitige Holzkonstruktion vermittelt das Bild eines traditionellen Holzfensters und ist angenehm anzufassen. Nirgends kommt man einem Fenster näher als in den eigenen Wohn- und Arbeitsräumen. «Wir sind froh, dass EgoKiefer unsere hohen qualitativen und gestalterischen Anforderungen erfüllen konnte», sagt Mischa Spoerri, der für das Projekt verantwortliche Partner bei Pool Architekten. Bei der Siedlung Glattpark kam das Holz/Aluminium-­ Fenster Modell ‹EgoAllstar› zum Einsatz, und zwar in flächenversetzter Ausführung: Der Fenster- und der Flügelrahmen liegen aussen nicht in einer Ebene, sondern der Flügelrahmen ist – wie bei einem traditionellen Fenster – leicht zurückgesetzt. Aus der Ferne ist dieses Detail kaum wahrnehmbar, bei genauerem Hinsehen sehr wohl: Die Fensterkonstruktion wirkt wegen der zusätzlichen Kante filigraner, und die einzelnen Elemente lassen sich klar voneinander unterscheiden. Zudem wird der Aufbau der ganzen Fensterkonstruktion besser ablesbar. Laut Mischa Spoerri waren die expressive Setzung und die Teilung der Fenster wichtige Gestaltungselemente zur Gliederung der langen Fassadenflächen. Sie markieren strukturelle Öffnungen: Es sind keine Löcher in der Wand, sondern sie reichen vom Boden bis zur Decke. Mit dieser architektonischen Massnahme behalten die einzelnen Bauteile ihre Eigenständigkeit, und

die Struktur prägt das Gebäude. Die Aufteilungen der unterschiedlichen Fensteröffnungen sind auf die jeweilige Funktion abgestimmt. Als Konstante gibt es jeweils einen fest verglasten Streifen, der die ganze Raumhöhe aufspannt. Daneben ein oder zwei Flügel, die sich öffnen lassen, über einer fest verglasten Brüstung. Die Fensterteilungen mit ihren unterschiedlichen Massen in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen, ist eine wichtige Aufgabe im Entwurfsprozess. Dabei müssen die Architektinnen sowohl den Blick von innen als auch von aussen im Auge behalten. Die Profile von ‹EgoAllstar› sind so schlank gehalten, dass sie sich kaum von einem klassischen Holzfenster unterscheiden; insbesondere die identische Profilbreite in der Horizontalen und in der Vertikalen ist ein wichtiger Gestaltungsfaktor. «Die Holz/Aluminium-Fenster von EgoKiefer in gebürstetem, natureloxiertem Aluminium schaffen einen willkommenen, lebendigen Kontrast zu den groben Putzflächen», sagt Spoerri. Ein ausgeklügelter Schnitt des Holz/Aluminium-Profils sorgt für eine einwandfreie Entwässerung, ausgezeichnete Wärmedämmwerte und eine hohe Dichtigkeit. Damit die 1544 Augen der Siedlung Glattpark während Generationen ungetrübt strahlen.  0

3 Langlebige Holz/Aluminium-Fenster in drei Versionen: mit unsicht­ barem Flügelrahmen (links), mit flächenbündigem (Mitte) und mit dem im Glattpark verwendeten, flächenversetzten Flügelrahmen (rechts). 4 Zwischen den einzelnen Gebäuden liegen ein ruhiger Hof mit gemeinschaftlichen Gärten und ein Quartierplatz. 5 Raumhohe Fenster bringen viel Licht und Luft ins Haus. Fotos: © Michael Egloff

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Werkplatz Spezial  -  Fenster und Fassaden 2021  -  EgoKiefer

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Siedlung Glattpark, 2019 Wright-Strasse 45–73, Opfikon ZH Bauherrschaft: Allgemeine Baugenossenschaft Zürich ABZ Architektur: Pool Architekten, Zürich Landschaftsarchitektur: Studio Vulkan, Zürich Totalunternehmerin: HRS Real Estate, Zürich

EgoKiefer AG Fenster und Türen Hohenemserstrasse 32 9444 Diepoldsau SG +41 71 757 33 33 zentrale@egokiefer.ch www.egokiefer.ch

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Viel Licht, klarer Mehrwert Weber Hofer Partner Architekten haben das Dachgeschoss eines alten Industriegebäudes in Zürich umgebaut. Die Sheddach-Lösung von Velux Commercial bringt viel Licht in die neuen Grossraumbüros.

1 Unter den Sheds in der Nähe der Hardautürme in Zürich arbeiten Architektinnen und Architekten. 2 Das lichtdurchflutete Grossraumbüro.

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Auch die neue Belichtung unterstreicht diese räumliche Geste. Die Architekten haben das alte Dach aus den 1960er-Jahren bis auf die Stahlkonstruktion zurückgebaut und durch fünf Sheddach-Lichtbänder ersetzt. Da die Nutzlasten stiegen, mussten sie die tragende Stahlkonstruktion verstärken. Die Struktur ist mit Brettschichtholzträgern und Holzlatten ausgefacht, die auch als Unterkonstruktion für die Befestigung des Unterdachs, der Blechabdeckung und der Photovoltaikelemente dient. Als Unterdach verwendeten die Architekten eine diffusionsoffene Kunststoffbahn, die im Bereich der Photovoltaikelemente zur äussersten Dachhaut wird. So konnte sie einen grossen Anteil der metallenen Dachhaut einsparen.

Wer Architektur plant, braucht gute, helle Räume. Weber Hofer Partner Architekten haben an der Zimmerlistrasse in Zürich die oberste Etage eines ehemaligen Industriegebäudes aus den 1920er-­Jahren saniert und umge- «Gestalterisch liess sich das System Belichtet und belüftet wird der baut, um das Geschoss ihren Be- sehr gut in das Sheddach integrieren.» Raum über hundert ‹Velux Modular Skylights›-Elemente. Pro Lichtband dürfnissen als Grossraumbüro an- Josef Hofer, Architekt zupassen. Die Architekten konnten lassen sich vier motorisierte Modudie gesamte Grundfläche zwischen der Stras­sen-­und le öffnen – als Teil des neuen Belüftungs- und Klider Hoffassade freispielen. Die verglasten Sitzungsmakonzepts. Die Shedfenster sind nach Norden ausgerichtet und versorgen die Büroräume gleichmässig zimmer und der durchgehend fugenlose Bodenbelag mit diffusem Tageslicht. Bei Bedarf können sie mit  → mit Fussbodenheizung betonen die Offenheit. - 44 -

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Werkplatz Spezial  -  Fenster und Fassaden 2021  -  Velux Commercial

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→  innenliegenden Storen verdunkelt werden. Nicht zu hell und nicht zu dunkel, das garantiert eine gute Arbeits­atmosphäre. Die Dreifachverglasung reduziert den Wärmeverlust. Die nach Süden ausgerichteten Flächen der Shed­dach-­Kon­struk­t ion sind fast vollflächig mit Photovoltaikelementen belegt.

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«Um eine gute Lösung für Sheddach-Verglasungen zu erreichen, war man bisher meist auf Eigenkonstruktionen angewiesen», erklärt der Architekt Josef Hofer. Für die Velux-Commercial-Lösung entschied er sich, weil die Konstruktion technisch durchdacht, die Montage einfach und die Zugänglichkeit der Installationen gut sei. «Gestalterisch liess sich das System sehr gut in das Sheddach integrieren», so der Architekt. Eine indirekte Beleuchtung, die im Verglasungsbereich unsichtbar montiert ist, inszeniert das Sheddach auch am Abend, wenn der innenliegende Blendschutz das Kunstlicht reflektiert. Eine Akustikverkleidung sorgt für den guten Ton im Büro. In feinen Abstufungen bestimmen Weiss-, Hellgrau- und Beigetöne den Raum und treten je nach Lichteinfall unterschiedlich stark in Erscheinung. Das Resultat ist eine ausgeglichene Raumstimmung. Das alte Industriegebäude entspricht nach diesem Umbau allen Standards und Komfortansprüchen der heutigen Zeit. Mit der Verdichtung wird es wichtiger, mehr aus den bestehenden Flächen herauszuholen. Neben dem Raum gehört dazu auch die Belichtung. Die verbesserten Lichtverhältnisse lassen sich auch finanziell beziffern. Velux Commercial hat den Umbau im Rahmen der Studie ‹Mehrwert des Tageslichts› von der Firma Wüest Partner analysieren lassen, die mit drei Case Studies das Aufwertungspotenzial von Sanierungen untersucht hat. Der Umbau an der Zimmerlistrasse steigerte den Marktwert des Dachgeschosses um 22 Prozent, rechnet Wüest Partner vor. Licht ist Wohlbefinden, Licht ist aber auch Geld. Gut belichtete Architektur rechnet sich also gleich doppelt.  0

Umbau Atelier, 2017 Zimmerlistrasse, Zürich Bauherrschaft: Thomas Raible, Rapperswil Architektur: Weber Hofer Partner, Zürich Ausführende Firma: Josef Oetterli, Dällikon Lichtplanung: Velux Modular Skylights Sheddach-Lichtband

Velux Commercial Velux Schweiz AG Bahnhofstrasse 40 4663 Aarburg AG +41 62 289 44 31 info@veluxcommercial.ch www.veluxcommercial.ch

3 Eine indirekte Beleuchtung, die im verglasten Bereich unsichtbar montiert ist, setzt das Sheddach auch am Abend in Szene. 4 Einzelne Sheds lassen sich öffnen und bei Bedarf verdunkeln. 5 Querschnitt eines Lichtbands. Fotos: Jürg Zimmerman

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Impressum Verlag Hochparterre AG, Ausstellungsstrasse 25, CH-8005 Zürich, +41 44 444 28 88, www.hochparterre.ch, verlag@hochparterre.ch Geschäftsleitung: Agnes Schmid, Andres Herzog, Werner Huber Marketing und Verkauf: Agnes Schmid, schmid@hochparterre.ch; Michael Volken, volken@hochparterre.ch Texte: Redaktion Hochparterre Gestaltungskonzept: Juliane Wollensack Covergestaltung: Barbara Schrag Layout: Antje Reineck Produktion: René Hornung, Linda Malzacher Korrektorat: Marion Elmer Lithografie: Team media, Gurtnellen Druck: Stämpfli AG, Bern © Hochparterre, 2021 (Bilder und Pläne bei den Verfassern) ‹Werkplatz Spezial› ist eine Beilage der Zeitschrift Hochparterre, Ausgabe 8 / 21. Sie versammelt Artikel zu Projekten ausgewählter Schweizer Unternehmen aus der Bau- und Architekturbranche. Die Texte sind zuerst in Hochparterres Online-Rubrik ‹Werkplatz› erschienen. hochparterre.ch / werkplatz

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hochparterre.ch / werkplatz Im Auftrag von: Aepli Metallbau AG Alho Systembau AG Cupolux AG EgoKiefer AG Ernst Schweizer AG Eternit (Schweiz) AG Kästli & Co. AG MHZ Hachtel & Co AG Röthlisberger Innenausbau Velux Commercial Zürcher Ziegeleien AG

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