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Laborfleisch könnte
in der Schweiz bald Realität werden
Ein israelisches Start-up will in der Schweiz kultiviertes Fleisch verkaufen. Die ersten Kunden sollen aus der Spitzengastronomie kommen.
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Das Thema hat schon heftige Diskussionen ausgelöst, doch bisher war es immer nur Zukunftsmusik. Nun könnte in der Schweiz im Labor kultiviertes Fleisch bald erhältlich sein. Das in Israel ansässige Start-up Aleph Farms hat laut einer Mitteilung einen Antrag beim Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV eingereicht. Es verfolgt gemäss eigenen Angaben das Ziel, die weltweit ersten kultivierten Rindersteaks unter der Marke «Aleph Cuts» in der Schweiz zu verkaufen.
Der Antrag bei der Lebensmittelbehörde ist in Zusammenarbeit mit der Migros erfolgt, die bereits seit 2019 in das Unternehmen investiert. Die Zulassung in der Schweiz wäre eine Premiere in Europa. Ähnliche Anträge sind auch in Asien, in Israel und in den Vereinigten Staaten ge- stellt worden. Wie lange die Bearbeitung des Antrags dauert, ist laut BLV noch unklar. Dies hänge von den eingereichten Dokumenten ab und nehme bestimmt mehrere Monate in Anspruch.
Zunächst in der Gastronomie erhältlich
Wenn die Zulassung dann da ist, dürfte das Produkt gemäss der Migros zunächst in der gehobenen Gastronomie erhältlich sein. Auch aufgrund der noch sehr hohen Produktionskosten werde es vor 2030 kaum möglich sein, kultiviertes Fleisch in Supermärkten zu kaufen. «Die Schweiz ist ein Land mit einer hohen Affinität zur Innovation», schreibt Aleph Farms. Gemäss Umfragen, die das Unternehmen gemeinsam m it der Migros durchgeführt hat, würden 74 Prozent der Befragten kultiviertes Fleisch probieren. Sei es aus Neugierde oder aus Nachhaltigkeitsaspekten.
Die Herstellung der «Aleph Cuts» im Labor dauert gemäss dem Unternehmen rund vier Wochen. Basis für das kultivierte Rindfleisch ist die befruchtete Eizelle einer Kuh. Daraus werden die verschiedenen Zellarten, aus denen Fleisch besteht, entnommen und kultiviert. (AGU/SDA)