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JULIAN FERRANTE «DIGITALE HOSPITALITY IST KEINE ZAUBEREI»
Früher kümmerte sich der Réceptionist Julian Ferrante um das Wohlergehen der Gäste. Heute tut er das als Client Success Magician noch für eine andere Klientel, die ihm sehr am Herzen liegt.
HGZ: Julian Ferrante, seit gut einem Jahr arbeiten Sie bei der digitalen Plattform Like Magic als Client Success Magician. Was ist das und was sind Ihre Aufgaben?
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JULIAN FERRANTE: Like Magic digitalisiert die Gästereise – also den ganzen administrativen Ablauf vom ersten Kontakt mit dem Gast über die Zimmerbuchung und das Check-in bis zur Zahlung und Abreise. Ich bin für die Hoteliers so etwas wie ihr persönlicher Reiseleiter und -begleiter.
Erklären Sie uns das bitte etwas genauer. Gerne. Ich unterstütze Hoteliers und ihre Mitarbeitenden bei der Einführung und Anwendung unserer Produkte und stehe ihnen f ür operative und technische Fragen zur Verfügung. Mit anderen Worten: Ich bin das Bindeglied zwischen dem digitalen Werkzeugkoffer, den Like Magic anbietet, und der Hotellerie. Dabei kommt mir zugute, dass ich als Kaufmann HGT und Réceptionist mit den Arbeiten und Abläufen am Hotelempfang und im Backoffice bestens vertraut bin.
Ich denke, dass die Digitalisierung ein valables Mittel dazu ist, u nsere Berufe spannender und attraktiver zu machen. Dies besonders für die Arbeitskräfte der G eneration Z, weil kluge Codes und Softwareprogramme die zeitaufwendigen und langweiligen administrativen Aufgaben selbständig erledigen. Réceptionistinnen und Réceptionisten müssen z um Beispiel keine Daten mehr von Hand ins System eingeben.
Und was machen die Mitarbeitenden an der Réception stattdessen?
Sie haben endlich Zeit, sich um ihre Kernaufgabe zu kümmern: die individuelle Betreuung der Gäste. Das ist es doch, warum sie sich ursprünglich für diesen Beruf entschieden haben und nicht, u m Meldezettel abzutippen und Listen zu erstellen.
Verändert sich durch die Digitalisierung die Rolle der Réceptionsmitarbeitenden?
Marcel Tobler
CEO
Der Verwaltungsrat der Swiss Casinos Holding AG hat Marcel Tobler zum neuen CEO der Swiss-Casinos-Gruppe und zum Nachfolger von Marc Baumann ernannt. Er tritt seine Aufgabe im Laufe des Jahres 2024 an.
Der 44-Jährige ist seit mehr als 20 Jahren in der Casino-Bran che tätig. Zwischen 2013 und 2023 hatte er diverse Positionen bei der Stadt-Casino-BadenGruppe inne. Zunächst als CFO, dann als Chief Operating Officer Online Business. Zuletzt war er Chief Strategy Officer.
Thomas Nussbaumer
Küchenchef
Der Vorstand von Gastro Baselland engagiert Thomas Nussbaumer ab August 2023 als neuen Geschäftsführer für das Weiterbildungszentrum. Mit ihm zusammen möchte der Vorstand das Ausbildungs- und ÜKZentrum vorantreiben und den Standort in Liestal/BL festigen. Thomas Nussbaumer ist dipl. Küchenchef und Hotelmanager HF NDS. Er amtet im Kanton Basellandschaft als Chefexperte der Kochberufe und ist zudem Präsident des Schweizer Kochverbands.
Milan Prenosil
Verwaltungsrat
Philippe Corti
Verwaltungsrat sicherstellen, dass der menschliche Kontakt nicht komplett ersetzt wird. Es sei denn, ein anonymes Hotel ist ihr Betriebskonzept.
Wie lassen sich die häufigsten Fehler bei der Digitalisierung vermeiden?
Indem man das verwendete Produkt zielgruppenorientiert gestaltet, es also auf Gäste und Mitarbeitende auslegt. Daneben ist ein g utes Change Management wichtig. Die neuen Tools müssen ausserdem intuitiv bedienbar sein und die Updates der Software sollten jeweils Erklärungen mitliefern. So dass alle Mitarbeitenden –unabhängig von Bildungshintergrund und Lerntempo – die digitalen Werkzeuge verstehen, bedienen und sinngerecht einsetzen können.
RICCARDA FREI
Zur Person
Ein Magician ist ein Zauberkünstler. Wann und wo müssen Sie in Ihrem Berufsalltag zaubern?
Neue Arbeitswerkzeuge und -weisen bedeuten für Arbeitnehmende immer auch Veränderung. Manchmal muss ich ein wenig zaubern, um die Menschen für eine Systemumstellung zu gewinnen und ihnen die Angst vor dem Neuen zu nehmen. Das tue ich unter anderem durch Beratung, Begleitung und Schulung.
Digitalisierung und künstliche Intelligenz wird von vielen als Mittel gegen den Fachkräftemangel angesehen. Wie ist Ihre Meinung dazu?
Ja, sie werden sich immer mehr zu Concierges, Personal Assistants und aufmerksamen Gastgebern entwickeln. Ein weiterer Effekt betrifft die Arbeitgebenden. Junge Berufsleute schätzen es sehr, wenn sie mit den modernsten Werkzeugen arbeiten dürfen. Arbeitgebende, die ihnen das ermöglichen, haben bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deshalb einen gewissen Vorteil.
Gibt es noch weitere Vorteile für Arbeitgeber?
Die Digitalisierung hilft ihnen, Personalkosten zu senken, indem sie Arbeiten entlang der Guest Journey, etwa das Check-in- und Check-out-Prozedere, an den Gast übertragen. Hoteliers sollten aber hotelgastrounion.ch (Suche: Next Gen)
Julian Ferrante hat ursprünglich die kaufmännische Grundbildung HGT im Hotel Hirschen in Wildhaus/ SG absolviert. Er hat als Réceptionist und Butler in verschiedenen Hotels gear beitet. Er ist der erste Schweizer Réceptionist, der an den Swiss Skills und Euro Skills teilgenommen hat. Julian Ferrante studierte an der Höheren Fachschule Tourismus in Lu zern. Zurzeit bildet er sich zum Professional Bachelor in Business Administration weiter. Julian Ferrante ist seit November 2021 im Vorstand des Berufsverbands Hotel, Administration & Manage ment. Eine seiner Aufgaben ist der Aufbau der Netzwerkgruppe NextGen.
Verwaltungsratspräsident
Karim Twerenbold lenkt die Twerenbold Reisen Gruppe bereits in der vierten Generation. Neu bringen auf strategischer Ebene Milan Prenosil und Philippe Corti (Eintrag rechts) ihr Know-how in das Unternehmen ein. Milan Prenosil steht als exekutiver Präsident dem Vewaltungsrat der Zürcher Confiserie Sprüngli vor. Er engagiert sich für die Entwicklung innovativer Produkte und Märkte, einwandfreien Kundenservice, Nachhaltigkeit und Digitalisierung.
Philippe Corti leitet als Inhaber, CEO und Verwaltungsratspräsident in fünfter Generation die Corti Spleiss Gruppe. Der Konzern für umfassende Baudienstleistungen ist seit 1869 im Grossraum Zürich verwurzelt. Für Corti sei es eine Ehre, die Entwicklung der Twerenbold Reisen Gruppe als unabhängiger Verwaltungsrat zu begleiten und der Inhaberfamilie und Geschäftsleitung als Sparringpartner zur Seite zu stehen. Wie die Mitarbeitenden, würde auch er die Werte des Unternehmens leben.