Kultuhr Ausgabe 43

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Huber Watches Jewellery Lifestyle

Hilti Art Foundation

Kunst f端r Alle.

Arizona

Das rote Land.

Weizmann Institute

Brennpunkt Wissenschaft.









5 EDITORIAL

Man ist, was man isst. So einfach ist das. Um möglichst jung und vital zu bleiben, braucht man also nur das Richtige zu tanken und schon ist man aus dem Schneider. Wenn man unser Covermodel Eveline Hall, welche die 68 bereits überschritten hat, beim Fotoshooting für unsere Schmuckseiten erlebt hat, kann man sich dessen nicht mehr so sicher sein. Es gab prächtig panierte Wiener Schnitzel, gemischten Salat und Weisswein. Von allem hat sie herzhaft Nachschlag verlangt. Sie isst mit Leidenschaft, verwendet keine Anti-Falten-Creme, macht täglich etwas Gymnastik, nur das Rauchen lässt sie sein. Was stimmt denn nun? Vitamin-Injektionen, Botox – auch an uns Männern geht die Frage nach dem «gepflegten» Altern nicht spurlos vorüber. Sind wir doch bereits als Klientel bei entsprechenden Schönheitsärzten ebenso beliebt wie die holde Weiblichkeit. Liest man die berührende Lebensgeschichte von Eveline Hall, begreift man recht schnell, dass es uns allen in die Wiege gelegt ist, das Beste aus dem Leben und sich selbst zu machen. Und dazu braucht es nicht viel mehr als eben richtig zu «leben». Mit Schwung und Elan und ganz viel Optimismus das Leben als eine Reise begreifen. Nicht stehen zu bleiben, nicht im Irgendwann leben, sondern im Jetzt. Dazu gehört auch, sich nicht nur geistig, sondern auch körperlich zu bewegen. Ja, auch das kann man nicht oft genug wiederholen. Unseren Schmuck an dieser quirligen und aufgestellten Frau in den «besten Jahren» mit ganz grossem Schauspieltalent zu erleben – ab Seite 33 –, war ein Ereignis. Lassen Sie sich anstecken von dieser zeitlosen Schönheit und ihrer Lebensphilosophie: «The real question ist not whether life exists after death. The real question is whether you are alive before death.» In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen erfrischend lebendigen Sommer. Herzlichst,

Ihr Norman J. Huber


6 I N H A LT

Nr. 43 / 2014

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Hilti Art Foundation.

Einfach weg.

Elementare Teilchen.

Auf der Baustelle geht es rund und auch hinter den Kulissen des Weissen Würfel wird eifrig geplant. Dr. Uwe Wieczorek, Kurator der Hilti Art Foundation, hat derzeit einen straffen Terminkalender und trotzdem Zeit gefunden für ein Gespräch. Über die Hilti Art Foundation, den Weissen Würfel und warum Kunst für alle ist.

Stille, unendliche Weite und grandiose Farben, die einem den Atem rauben. Im Laufe von Jahrmillionen hat sich in Arizona eine Landschaft gebildet, die zu den spektakulärsten der Welt gehört. Arizona ist das Mekka für Outdoor-Liebhaber. Reisezeit ist das ganze Jahr über. Ein blauer Himmel findet sich hier immer.

Wissenschaftler und Forscher brauchen perfekte Bedingungen, um die sprichwörtliche Nadel im Heu zu finden. Am Weizmann Institute of Science in Israel wird geforscht und zwar so gut, dass das amerikanische Magazin «The Scientist» das Institut als den besten akademischen Arbeitgeber weltweit eingestuft hat.


7 I N H A LT

10 E N T R È E

Jeff Koons – The Lucky Guy. 14 H I LT I A R T F O U N D AT I O N

Interview mit Kurator Dr. Uwe Wieczorek. 16 W E I S S E R W Ü R F E L

Herbert Frisch und seine Steine. 18 E X P E D I T I O N

Arizona. Das rote Land. 26 WORLD OF SCIENCE

Im Brennpunkt der Wissenschaft. 2 8 C U LT

Chevrolet from Switzerland. 30 PEOPLE

Eveline Hall – Deutschlands hipstes Model. 33 COLLECTION

Zeitlos schön.

4 2 M E N ’ S C L A S S I C W AT C H

Klassiker mit Tiefgang.

4 4 M E N ’ S C A S U A L W AT C H

Trendsport: Eleganz. 4 6 W O M E N ’ S W AT C H

Ode an die Weiblichkeit. 50 GUT GEBAUT

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Nochmal von vorn.

Sommer in Lech.

Zur Ruhe setzen, das kommt ihr nicht in den Sinn. 1961 tanzte Eveline Hall bereits als Ballerina an der Hamburger Staatsoper, sie lebte als Showgirl in Las Vegas und war Ensemble-Mitglied am Hamburger Thalia Theater. Heute ist sie als gefragtes Model im Olymp des Modehimmels angekommen.

Ab 27. Juni lädt Huber in Lech am Arlberg wieder zur Sommerfrische. Roger Jacquat, Geschäftsführer und Kenner der Bergwelt, hat seine Wanderschuhe geschnürt und das Pendant zum winterlichen Weissen Ring erkundet. Sein Fazit: Der Grüne Ring ist «fabelhaft».

Refugien der Sinnlichkeit. 54 HOLE-IN-ONE

Weltklasse-Putter von Zai. 56 HOCH HINAUS

Der Grüne Ring in Lech am Arlberg. 5 8 VA D U Z E R H O F

Your time is now. 6 0 ANTI AGING

Bad Ragazer Aging Score. 62 H U BER STOR ES

Kontakt und Öffnungszeiten.




10 ENTRÈE

Der Millionenpudel. Pop-Art-Provokateur Jeff Koons.

Kunsthaus Bregenz, Re-Object: Marcel Duchamp, Damien Hirst, Jeff Koons, Gerhard Merz, February 17 – May 13, 2007 with Balloon Dog (Blue), 1994-2000, and Tulips, 1995-2004


11 ENTRÈE

Lips, 2000, Oil on Canvas, © Jeff Koons

Gazing Ball (Ariadne), 2013, Plaster and Glass, © Jeff Koons

Er ist immer blendend gelaunt, meint seine Assistentin. Und das nicht erst seit jenem 12. November 2013, als Jeff Koons’ «Balloon Dog (Orange)» um unglaubliche $ 58.405.000 bei Christie’s New York versteigert wurde. Nie zuvor in der Geschichte wurde für das Werk eines lebenden Künstlers eine solche Rekordsumme geboten. Einige empörten sich in der Folge über die üble Dekadenz. Schimpften, seine Werke seien weder sonderlich originell, radikal noch tiefsinnig. Jeff Koons' gute Laune wurde dadurch mit Sicherheit nicht geschmälert, ebensowenig die grosse Schar seiner Bewunderer. Geboren wurde Jeff Koons, der von vielen als Superstar, als einer der populärsten lebenden Künstler bezeichnet wird, 1955 in York, Pennsylvania. Bereits als Kind zeigte er reges Interesse am künstlerischen Wirken, bekam wöchentlich Malunterricht und verfolgte früh den Plan, ein Kunststudium aufzunehmen. In einem Interview verriet er, was er heute noch als grossen Segen empfindet: «Ich hatte das grosse Glück, viel Unterstützung zu bekommen. Das Einzige, worauf ich mich vorbereitete, war, Kunst zu studieren. Meine Eltern haben immer daran geglaubt, dass man den Interessen folgen soll, die einen anziehen.» Bereits sehr früh beschäftigte er sich mit dem Medium Luft. Was mit Staubsaugern und schwebenden Basketbällen begann, führte schliesslich

Michael Jackson and Bubbles, 1988, Porcelain, © Jeff Koons

zu überdimensionalen Nachbildungen von Kinderluftballons aus glänzendem Metall. Litt Koons in seinen frühen Jahren noch unter einem etwas zu braven Image, so sollte sich das durch die spektakuläre Zusammenarbeit und Blitzehe mit der ungarisch-italienischen Skandalpolitikerin «Cicciolina» radikal ändern. Zahlreiche bedeutende internationale Museen präsentieren die Arbeiten von Jeff Koons, u.a. das Museum of Modern Art in New York, das Los Angeles County Museum of Art, das Kölner Museum Ludwig, das Stedelijk Museum in Amsterdam, die Londoner Tate Gallery oder das Museum of Contemporary Art in Tokio. Jeff Koons, der in New York ein grosses Atelier unterhält und jährlich Unsummen für Forschung, Material und Farben ausgibt, schrieb 1992 in seinem Jeff Koons Handbuch: «Ich vermittle den Menschen, dass man im Leben nicht intelligent sein muss – es genügt, clever zu sein.»

Kunstreise-Tipp Das Whitney Museum of American Art in Manhattan, das von Gertrude Vanderbilt Whitney gegründet wurde, zeigt vom 27. Juni bis 19. Oktober 2014 eine grosse Jeff-KoonsRetrospektive.

Jeff Koons, Foto: Chris Fanning


12 KURZ GESAGT

This & That

Einmal rundum und Die ultraflache wieder retour. Revolution von Piaget. Foto Robert Haidinger

Foto Piaget

In Asien kann einem Europäer leicht schwindlig werden. Menschenmassen ohne Ende, fremde Gerüche, Lärm, alles scheint zu pulsieren. Robert Haidinger liebt beides. Die unglaubliche Dichte Asiens wie auch die nahezu menschenleere Weite Arizonas, die er für uns ab Seite 18 erkundet. Robert Haidinger, 1963 in Wien geboren, lebt als Autor und Fotograf mit den Schwerpunkten Design, Architektur und Reisereportage den Traum des modernen Nomaden. Seine über 700 Reportagen wurden u.a. in hochkarätigen Titeln wie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Abenteuer & Reisen, Elle Deco, Domus, La Republicca etc. veröffentlicht. Sein abgeschlossenes Studium der Geschichte, Ethnologie und Publizistik hat ihn perfekt auf das vorbereitet, was seither seinen Lebensrhythmus bestimmt: Er ist dauernd auf Achse. Schreibt und fotografiert, hat zahlreiche Reisebücher über Indien, Sri Lanka und Bali herausgegeben und mit seiner Ausstellung zum Thema «Basic Soccer – Strassenfussball in aller Welt» auch als Fotograf bereits für Aufsehen gesorgt.

1960 lancierte Piaget das Kaliber 12P, das mit 2,3 mm Höhe dünnste Automatikwerk der Welt. Eine derartige Meisterschaft auf dem Gebiet des unendlich Kleinen bedeutete nicht nur eine aussergewöhnliche technische Leistung, sondern darüber hinaus die Eröffnung völlig neuer kreativer Horizonte. Der geringe Platzbedarf dieser Uhrwerke – und ihrer Folgemodelle – erschloss den Piaget-Designern kühnste gestalterische Möglichkeiten: ultraflache Silhouetten, Medaillen-Uhren, grosszügige Zifferblätter, Gehäuse in den verschiedensten Formen. Ein Potenzial, das von der 1874 in La Côte-aux-Fées gegründeten Manufaktur mit viel Einfallsreichtum ausgeschöpft wurde und der modernen Uhren-Geschichte manch prägende Kreation bescherte. Das reichhaltige kreative Erbe des Hauses Piaget liefert eine Vielzahl von Inspirationen für die zeitgemässe und kraftvolle Neuinterpretation historischer Modelle. Ein Sinnbild der Zeitmessung zu allen Zeiten. Ein Zeitzeuge der Geschichte – ab sofort erhältlich in der Huber World of Watches am Rathausplatz in Vaduz.

Hermès. Die Liebe zum Leder.

Viele schwören darauf: Eine luxuriöse Uhr wird erst dann zum Blickfang, wenn sie mit einem edlen Band aus echtem Leder getragen wird. In den Lederwerkstätten von Hermès nördlich von Paris riecht es nach Leim, Bienenwachs und Leder. Feinste Kalbs-, Alligator- und Ziegenleder werden hier für die Armbänder der Hermès-Uhren in einer Vielzahl von Farben verarbeitet. Das Unternehmen wurde 1837 von Thierry Hermès in Paris gegründet und ist bis heute weltweit für seine hochwertige Handwerkskunst bekannt. Bei ausgewählten Produkten werden sämtliche Produktionsschritte von einem Mitarbeiter alleine ausgeführt. Für bestimmte, in Handarbeit gefertigte Taschen ist die Nachfrage so hoch, dass es aufgrund der aufwendigen Fertigung lange Bestelllisten gibt und die Wartezeit viele Monate bis einige Jahre beträgt. Ende der 1920er Jahre kamen die legendären Lederbänder für Armbanduhren zum Sortiment hinzu. Im Jahre 1978 wurde mit der La Montre Hermès SA eine eigene Uhrenmanufaktur im schweizerischen Biel gegründet. Seither werden laufend neue Uhrenkollektionen präsentiert, die sich ganz in der Tradition des Hauses durch höchste Qualität in Design und Verarbeitung auszeichnen und in der Huber World of Watches am Rathausplatz erhältlich sind.


13 KURZ GESAGT

Geschenke mit emotionaler Dimension.

Vom Westen in den Nahen Osten.

Foto Peter Lindbergh

Foto Ben Segenreich

Unser Dasein ist geprägt von seltenen, kostbaren Augenblicken. Aussergewöhnliche, feierliche Ereignisse lösen Emotionen aus, an die wir uns unser ganzes Leben erinnern. Eben diese Augenblicke will Baume & Mercier mit seinen Kunden teilen und beauftragte den Starfotografen Peter Lindbergh mit der Aufgabe, die besonderen Momente eines Lebens filmisch festzuhalten. Denn für Baume & Mercier, die Schweizer Traditionsmarke, deren ereignisreiche Geschichte schon 1830 ihren Anfang nahm, ist die Zeit weit mehr als nur eine Abfolge von Sekunden, Minuten und Stunden. Baume & Mercier sieht seine Uhren als «Geschenke mit emotionaler Dimension». 1869 schenkte Louis-Victor Baume, Mitbegründer des Maison Baume, seiner Tochter Mélina zur Erstkommunion eine reich verzierte Taschenuhr aus Gold mit der Gravur «Für unsere geliebte Tochter». Wer könnte solche Gefühle besser in Szene setzen als ein Künstler wie Peter Lindbergh, der mit seinem einfühlsamen und entschieden filmischen Stil ebenso persönliche wie allgemeingültige Bilder schuf, die sorgsam komponiert sind und eine unverfälschte emotionale Wahrheit widerspiegeln. Die Uhren von Baume & Mercier sind jetzt erhältlich im neuen Huber «Vaduzerhof».

Er lebt mit seiner Familie dort, wo Welten aufeinander prallen und scheint doch immer ganz die Ruhe selbst zu sein. Wenn Ben Segenreich abends als Israel-Korrespondent des ORF auf den Bildschirmen sachlich Stellung bezieht zu den unterschiedlichsten Themen oder für Schweizer, österreichische und deutsche Tageszeitungen und Zeitschriften Beiträge verfasst, spürt man immer seinen hohen Anspruch an sich selbst. Dr. Ben Segenreich wurde 1952 in Wien geboren. Nach seinem Studium der Physik und Mathematik in Wien und Paris und seiner Promotion zum Doktor der Physik, arbeitete er als Software-Entwickler und begann parallel als Österreich-Korrespondent für die israelische Tageszeitung Maariv zu arbeiten. Im Jahr 1983 wanderte Ben Segenreich nach Israel aus und startete als Korrespondent für zahlreiche deutschsprachige Fernsehanstalten und Publikationen seine ganz persönliche Erfolgsgeschichte. Für uns hat Ben Segenreich das Weizmann Institute in Rechovot, Israel besucht. Ab Seite 28 berichtet er über dieses multidisziplinäre Institut für naturwissenschaftliche Forschung und Ausbildung, das weltweit höchste Anerkennung geniesst.


1 4 H I LT I A R T F O U N D AT I O N

Kunst für alle. Alles für die Kunst. Interview mit Kurator Dr. Uwe Wieczorek.

Er kommt aus der Metropolregion Rhein-Main, fühlt sich aber schon lange im beschaulichen Rheintal wie zuhause. Kunst­ historiker Dr. Uwe Wieczorek begleitet seit zehn Jahren als Kurator die Hilti Art Foundation, eine bedeutende liechten­ steinische Privatsammlung. Text Eva Engel Fotos Darko Todorovic, Heinz Preute

Herr Dr. Wieczorek, die Hilti Art Foundation wird ab Frühjahr 2015 mit ihren Sammlungen im Weissen Würfel im Zentrum von Vaduz ein neues Zuhause beziehen. Werden die Sammlungen damit öffentlich zugänglich gemacht? Ja, im Weissen Würfel werden die Sammlungen der Hilti Art Foundation künftig dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, allerdings nur ausschnittweise, denn für den Gesamtbestand an Kunstwerken wäre auf einer Ausstellungsfläche von insgesamt 430m² nicht genügend Platz.

Dr. Uwe Wieczorek (1953) studierte Kunstgeschichte, klassische Archäologie und Buchwesen in Mainz und Florenz. Nach seiner Zeit an den Staatlichen Museen zu Berlin wechselte er als Direktor der Sammlungen des Fürsten von Liechtenstein 1992 nach Vaduz. Seit dem 1.4.2003 betreut er als Kurator die Sammlungen der Hilti Art Foundation und hält zudem Vorlesungen zur Kunstgeschichte an der Universität St. Gallen.

Welche Intention verfolgt die Hilti Art Foundation mit dem neuen Sitz im Weissen Würfel? Unsere Intention dahinter ist ganz einfach: Wir möchten, und dies im besten Bürgersinne, die Öffentlichkeit teilhaben lassen an einem Kulturgut von hohem Rang. Die Sammlungen sind zwar privater Initiative und Leidenschaft zu verdanken, bedürfen aber doch der öffentlichen Wahrnehmung, um ihren Sinn und ihren Wert als Kulturgut entfalten zu können. Und das soll an dem Ort geschehen, wo die Sammlungen und ihre Sammler, d.h. der Martin-Hilti-Familien-Trust und die Mitglieder der Familie Hilti, ihren Existenzmittelpunkt haben – in Liechtenstein.

Was wird im Weissen Würfel zu sehen sein? Vorrangig werden Malerei und Plastik der Klassischen Moderne zu sehen sein, etwa Werke von Gauguin, Seurat, Lehmbruck, Boccioni, Picasso, Gris, Leger, Kirchner, Marc, Magritte, Klee, Beckmann, Hodler, Giacometti, Dubuffet, Wols u.a., zugleich aber auch Werke der Zeit nach 1950 bis zur Gegenwart, etwa von Albers, Fontana, Klein, Manzoni, Schoonhoven, Colombo, Uecker, Fruhtrunk, Knoebel oder Scully. Werden es wechselnde Ausstellungen sein oder doch eine permanente Schau? Wir möchten mit der Sammlung ein wenig spielen, und zwar in Form wechselnder Präsentationen. Das ist für uns selbst wie auch für die Besucher viel interessanter als statische Dauerausstellungen. Die Unterteilung des Weissen Würfel in drei Etagen ermöglicht eine abwechslungsreiche Differenzierung der Ausstellungen einerseits nach Stilen, Gattungen oder Themen, andererseits nach Kunstwerken aus unseren Sammlungen im Dialog mit Leihgaben aus anderen Sammlungen. Auch sind Ausstellungen mit einem einzelnen oder mehreren Künstlern denkbar. Dabei wird jedoch die Klassische Moderne stets das «Standbein», die Kunst nach 1950 und Sonderausstellungen das «Spielbein» unseres Ausstellungsprogramms bilden.


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Wie viele Kunstwerke umfassen die Sammlungen der Hilti Art Foundation und wie viele davon werden in den Ausstellungen zu sehen sein? Die Sammlungen umfassen heute etwa 200 Werke von musealem Rang, doch gehen wir nur von 50 bis 60 Exponaten pro Ausstellung aus, und zwar nach der Devise: Klein, aber fein! Vorgesehen ist dabei ein ungefähr halbjähriger Ausstellungsturnus. Auf welcher Epoche liegt der Schwerpunkt der Sammlungen? Wie gestalten sich die Sammlungen? Den Schwerpunkt der Sammlungen bildet, wenn auch nicht im quantitativen Sinne, die Epoche der Klassischen Moderne, also die Zeit von ca. 1880 bis 1945/50. Es ist die Epoche von den Begründern der Klassischen Moderne wie etwa Paul Gauguin, Georges Seurat oder Auguste Rodin bis hin zu jener Künstlergeneration, die auf die Umwälzungen und katastrophalen Verwerfungen des 20. Jahrhunderts mit existenziellen Fragestellungen reagiert. Zu ihnen gehören beispielsweise Wols, Jean Dubuffet oder Alberto Giacometti. Dazwischen sind vor allem Künstler des Expressionismus, des Kubismus und des Surrealismus mit charakteristischen Werken in den Sammlungen vertreten. Gibt es auch Interesse an zeitgenössischer Kunst? Nach 1950 bilden avangardistische Tendenzen wie z. B. «Zero» oder die «Konkrete Kunst» wichtige Schwerpunkte, und durch Werke von Künstlern wie Gerhard Richter, Imi Knoebel, Sean Scully, Helmut Federle u.a. sind auch wichtige Positionen der Gegenwartskunst vertreten. Welche langfristigen Ziele verfolgt die Hilti Art Foundation? Ziel der Hilti Art Foundation ist es, die Sammlungen innerhalb dieser Zeitspanne von gut 130 Jahren Kunstgeschichte durch den Erwerb von wichtigen Werken zu vergrössern, zu verdichten und damit auf Dauer in der internationalen Museumslandschaft zu etablieren. Sie sind seit 2003 als Kurator der Hilti Art Foundation tätig und halten zudem Vorlesungen zur Kunstgeschichte an der Uni St. Gallen. Wie muss man sich den Alltag eines Kurators vorstellen? Als Kurator gibt es zunächst einmal reichlich Routinearbeit zu bewältigen: tägliche Korrespondenz sowie organisatorische Aufgaben in

Ab 2015 im Weissen Würfel aus den Sammlungen der Hilti Art Foundation zu sehen: Georges Seurat «Le tas de pierre» (1884), Öl auf Leinwand, 32,7 x 41,3 cm

Verbindung mit Leihverkehr, also mit Museen, Versicherungen und Transportunternehmen. Es fallen Kurierreisen an, d.h. die Begleitung von Leihgaben zu internationalen Ausstellungsorten. Des Weiteren stehe ich in Verhandlungen mit Galerien und Auktionshäusern. Die Beobachtung des Kunstmarktes im Hinblick auf Neuerwerbungen und die damit verbundene Recherche, die in der Regel sehr zeitaufwendig ist, spielt eine wichtige Rolle, ebenso die Teilnahme an Auktionen und der Besuch von Messen. Es gibt eine kontinuierliche Absprache und Verständigung nach innen mit den Mitgliedern der Familie Hilti, den Beiräten und unserem Restaurator. Ganz nebenbei bemüht man sich, durch das Lesen von Fachliteratur und Fachzeitschriften sowie durch den Besuch von Ausstellungen und Künstlerateliers inhaltlich auf dem Laufenden zu bleiben. Auch das Schreiben eigener Texte, z. B. für Ausstellungskataloge, nimmt einen Grossteil der Arbeit in Anspruch. Als Höhepunkt meiner kuratorischen Tätigkeit aber empfinde ich immer wieder den Erwerb neuer Kunstwerke sowie die Vorbereitung und Realisierung von Ausstellungen und die damit in Zusammenhang stehende Öffentlichkeitsarbeit, also etwa Führungen, aber auch Vorträge und Vorlesungen. Wächst einem eine solche Sammlung ans Herz? Ja, das lässt sich gar nicht vermeiden. Man investiert ja nicht nur Arbeit in Form von Zeit und Energie in sie, sondern immer auch Gedanken und Gefühle. Man befragt die Wirkung und Bedeutung eines Kunstwerkes

in Bezug auf die eigene Person, und diese Befragung hat immer eine existenzielle Qualität, ohne die ich mir kuratorische Arbeit, ja sogar mein Leben als Privatperson nicht vorstellen kann. Gibt es speziell für junge Menschen einen Zugang zu den Sammlungen? Ich habe es immer als eine meiner Aufgaben begriffen, dies auch jungen Menschen zu vermitteln. Der Weisse Würfel wird dafür künftig einen schönen und dauerhaften Ort bilden. Der Standort des Weissen Würfel als direkter Nachbar des über die Landesgrenzen hinaus bekannten Kunstmuseums Liechtenstein ist ein Glücksfall. Wie werden diese beiden Häuser in Zukunft miteinander kooperieren? Dank dieser Nachbarschaft wird die fruchtbare und nun schon seit anderthalb Jahrzehnten gepflegte Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum nicht nur fortgesetzt, sondern auch intensiviert. Wir werden einen gemeinsamen Eingang und Kasse sowie einen gemeinsamen Auftritt nach aussen haben. Beide Sammlungen haben zwar unterschiedliche Schwerpunkte, die sich aber gerade deshalb hervorragend ergänzen und gegenseitig stärken werden. Das ist in der Tat ein Glücksfall, von dem das Land Liechtenstein und die gesamte Region Rheintal kulturell profitieren werden. Wir danken für das Gespräch.


16 WEISSER WÜRFEL

Hinter der Fassade. Die grössten Kunststeine der Welt.

Die Bauherren – Hilti Art Foundation und Huber Watches Jewellery – sind sich einig: Weiss soll der Würfel sein, der in Vaduz neben dem Schwarzen Kubus entsteht. Nicht weiss wie Austernschalen, Sturmwolken oder Zinn. Weiss wie Milch, Zucker oder Sahne. Und die Umgebung soll sich darin spiegeln. Es gibt einen, der diesen Auftrag erfüllen kann: Herbert Frisch. Text Irmgard Kramer Fotos Darko Todorovic, Laaser Marmorindustrie, Herbert Frisch

Beton aus dem Labor Herbert Frisch erlernt das Maurerhandwerk. Bald kann keiner so perfekt verputzen wie er. Er gründet eine Firma, stellt Verputze her, absolviert eine Ingenieurschule, spezialisiert sich auf Mörtel und Beton, bildet sich unermüdlich weiter und wird der Experte für Betontechnologie. Damit Bauwerke länger leben, führt er viele Jahre in Berneck ein Labor, in dem er Baustoffe und deren Verarbeitung prüft, um Schäden zu vermeiden. Heute ist er ein Einmannunternehmer und arbeitet wie ein Fünfsterne-Haubenkoch bei der Erstellung eines neuen Gerichtes: Er kreiert eine Rezeptur, sorgt für die Reinhaltung, die Konsistenz, die Mischung, kontrolliert und überwacht die Produktion. Für den weissen Beton braucht er zunächst Steine unterschiedlicher Grössen – von sandig über feinkörnig bis grobkörnig. Die Bauherren stellen sich Quarz vor. Aber Quarz erscheint schlussendlich nicht weiss, zudem kann keine Firma die gewünschte Körnung liefern. Der reinste Marmor der Welt In den 70er Jahren importierte Herbert Frisch zur Fertigmörtelproduktion Marmor aus Laas und machte damit gute Erfahrungen. Also reist er wieder über den Reschenpass in den Vinschgau. Dem kleinen Ort Laas ist auf den ersten Blick nicht anzusehen, was für gigantische Marmorhallen sich im

Inneren des Berges auftun. Bis heute prägt der Laaser Marmor die neoklassizistische Architektur grosser Städte. Die Pallas Athene vor dem Parlament in Wien, das Denkmal der Queen Victoria vor dem Buckingham-Palast, das Heinrich-Heine-Denkmal in New York und über 90.000 Heldenkreuze für die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten sind aus Laaser Marmor. Die USA wollten für ihre Soldatenfriedhöfe auf vier Kontinenten den reinsten Marmor der Welt. Im Gegensatz zu dem aus Carrara ist der Laaser Marmor hart, kristallin und demnach als einziger Marmor beständig gegen Tausalz, Wetter und Frost. Das Rezept Bei ersten Proben stellt Herbert Frisch fest, dass die Marmorkörner sehr scharfkantig sind. Glücklicherweise entsteht gerade in Pontresina eine neue Gesteinsmühle. Dort lässt er Versuche machen. Das Ergebnis überzeugt. Im Laufe der nächsten Monate ermittelt Herbert Frisch die optimale Zusammensetzung, stellt Handmuster her, schleift stundenlang, um die Struktur beurteilen zu können, fährt damit nach Vaduz und sieht sich jedes Mal einer Kommission von zwanzig Leuten gegenüber, die die Bauherren einberufen haben: Jeder hat seine eigene Meinung. Überzeugt eine Probe, wird davon ein wandgrosses Muster gegossen. Bis die Rezeptur steht.

Der Mann mit dem grossen Gespür für Beton und Steine: Herbert Frisch, geb. am 1.11.1937 in Uzwil.


17 WEISSER WÜRFEL

Aus einem Guss Herbert Frisch empfiehlt das SAW Betonwerk in Widnau. Dort wird seine Rezeptur in die Computer eingelesen. Der Marmor wird von Laas nach Pontresina transportiert, dort gemahlen und in Boxen nach Widnau gebracht. In jeder Box befindet sich eine andere Körnung. Von Computern gesteuert werden die unterschiedlich grossen Steine auf Förderbändern in einen Mischturm transportiert, dort mit Zement, Wasser und Zusatzstoffen versetzt und in Transportmischer geladen. In Vaduz wird der flüssige Beton in die Schalung gefüllt. Weil der Weisse Würfel aus einem Guss, also monolithisch, gebaut wird, ist besonders viel Eisen zur Bewehrung notwendig. Herbert Frisch verfolgt aufmerksam, ob die grösseren Marmorsteine in der Betonmasse durch die Eisenstangen gleiten und keine Luftlöcher entstehen. Gegossen wird um die Ecke. «Diese Architekten sind eben Künstler», meint Herbert Frisch. Auch der Schwarze Kubus des Kunstmuseums hat keine Fuge. Der grosse Unterschied und ein Stein im Garten Das wahrlich Besondere an den beiden Bauwerken ist die glänzende Fassade und die Sichtbarkeit der Marmorsteine. Das gelingt nur, indem acht Millimeter des fertig gegossenen Betons mit einem Diamantblatt wieder abgeschliffen werden. Eine Arbeit, die norma-

lerweise nur für Boden- oder Küchenplatten aufgewendet wird. Für einen Quadratmeter Fassade sind fünf Arbeitsstunden notwendig. Je feiner der Schliff, umso grösser der Glanz. Diese Kunststeine – der Schwarze Kubus und der Weisse Würfel – sind einzigartig. Aus der ganzen Welt bekommt Herbert Frisch Anfragen. Dreimal fährt er nach Salzburg, weil das Museum am Mönchsberg einen ähnlichen Beton bekommen soll. Das Projekt wird zum Politikum und schlussendlich mit Platten verkleidet. Einzig das Sprengel Museum in Hannover wagt sich bei einem

Erweiterungsbau an einen anthrazitfarbenen Kunststein. Der zuständige Ingenieur zieht Herbert Frisch stundenlang Informationen aus der Nase. Bei einer Reise nach Wien möchte Herbert Frisch das grosse Muster des Schwarzen Kubus noch einmal betrachten. Es steht im Architekturmuseum. Denkt er. Nur findet er es nirgends. Als er danach fragt, bekommt er die Information, dass der Direktor des Museums den Kunststein mit nach Hause genommen und in seinen Garten gestellt habe. Weil er so schön ist.


18 EXPEDITION

Das rote Land. Absolut Arizona.


19 EXPEDITION

In Arizona malen Licht, bunte Felsen und schweigende Schluchten wüste Meisterwerke der Natur. Ikonische Kakteen und der Grand Canyon prägen die Dramaturgie einer cineastischen Kulisse. Mitunter helfen Menschen ein wenig nach: F.L. Wright baute gemeinsam mit dem Wind Meilensteine der Moderne. James Turrells grösstes Land-Art-Werk rahmt den Himmel mit Hilfe eines Kunstkraters ein. Text Robert Haidinger Fotos Amanresorts, The Boulders, Sanctuary on Camelback Mountain, Four Seasons, Shutterstock

Es gab einen Moment im Leben des Dale Shewalter, da wurde die Erdkugel eine Gerade, und er spazierte direkt auf ihr dahin. Es passierte am Mogollon Rim, dem südlichsten Ausläufer des grossen Colorado-Plateaus, der Arizona wie eine grosse Treppe trennt. Ponderosa-Pinien wachsen hier, und die geologischen Schichten liegen wie ein verrutschter Stapel Pokerkarten da. Dale hatte Elche gesehen an diesem Tag, später an der Stelle gerastet, wo die Apachen 1882 eines ihrer letzten Rückzugsgefechte geliefert hatten. Dann war das Ende des Highline Trails erreicht, der einzelne Ranches

verband, und Dale lief auf Hardscrabble Mesa zu. Und den nächsten Tag auf Racetrack Mesa. Dann Crackerjack Mesa, Deadman Mesa, einfach immer weiter, ein wenig wie Tom Hanks in Forrest Gump. Denn das eigentliche Ziel stand längst fest: Eine Route quer durch Arizona, von Mexiko nach Utah. Ein Weg, der Wüsten, Berge und Schluchten verbinden sollte, gottverlassene Höfe und Menschen. Dale Richard Shewalter war, der ungefähren Reihe nach: talentierter Wrestler, US-Marine in Vietnam, später diplomierter Geologe an der Northern Arizona University

sowie Hobby-Viehzüchter auf seiner kleinen Timberline Ranch. Vor allem aber war er eine Art Visionär mit Wanderschuhen. Deswegen kennt man ihn in Arizona heute unter einem Namen: «Father of the Arizona Trail». Zu den ganz «grossen» Long Trails der USA gehört der Arizona Trail mit 1288 Kilometern nicht. Doch der Scan der passenden Reise-Garderobe lässt spontan anderes vermuten. Desert Boots UND Bikini? Ja, doch. Einmal Rucksack mit alles – das hat schon seine Richtigkeit. Denn der neue Trail fädelt Klimazonen auf wie ein Fieberthermometer Grade. Solche, die mal an Mexiko erinnern

Kunst in der Wüste: James Turrell's Roden Crater at Sunset, 2009, Color Carbon Print, Courtesy Häusler Contemporary München/Zürich


20 EXPEDITION

und dann an Kanada. Heisse Wüsten, schroffes Winterwetter auf verschneiten Gipfeln, die lila Adern des berühmtesten Canyons der Welt – Arizona ist eine Landschaft im Delirium. Die bunteste Wüste der Welt Legen wir also besser gleich noch eine Vision nach – und zwar jene vom stacheligen Paradies des Jack W. Dykinga, seines Zeichens Pulitzer-Preisträger, vor allem aber Besitzer einer Grossformat-Kamera, die er monatelang durch die südliche Sonora-Wüste schleppte. Dann, wenn der Schnee die riesigen SaguaroKakteen wie Puderzucker überstäubte. Und im Frühjahr, wenn die knochentrockenen Böden vom Farbenrausch der Blüten vollgesogen leuchteten. Mr. Dykinga, der als einer der grössten Landschaftsfotografen in die Kulturgeschichte eingehen sollte, setzte die bunteste Wüste der Welt so farbenprächtig in Szene, dass man ihr trockenes Naturell bis heute fast vergisst. Der ganz im Süden Arizonas gelegene Saguaro-Nationalpark ist Teil davon: Mehrarmige Monster-Kakteen, die zärtlich zu Eulen und Schwalben sind – obwohl oder gerade weil ihnen die Piepmätze in alle Falten kriechen. Eine gierige Sonne, die gnadenlos alles Wasser verschluckt, aber den stacheligen Büschen allabendlich fahlgelbe, weiche Gegenlicht-Pyjamas überzieht. Schlecht gewählt ist dieses Arizona-Entrèe nicht. Das gilt wohl auch für die benachbarten

«Sky Islands» Santa Ritas, Rincon oder Huachuca Mountains: Gebirge, die wie Spukgebilde aus der Wüste aufragen. Dass sich mit Tombstone die Mutter aller Goldgräberstädtchen aus dem nahe gelegenen Staub schält, passt perfekt dazu. Patinierte Saloons, die ewig aufgewärmte Geschichte vom legendären «Shootout» der Revolverhelden Wyatt Earp und Doc Holliday, die Etablissements der Goldrausch-Ära – Arizonas Süden hat auch das auf Lager. Cinemascope-Country Kenner des sechstgrössten US-Bundesstaates verwundert diese geballte Ladung Wildwest kaum. Denn Arizona ist ein sonderbares Land. Archaisch und wie von einer anderen Zeit. Mit einer wüsten Geologie, die mal spitze Sandstein-Zähne zeigt und die ein paar staubige Meilen weiter dicke, weiche Dackelfalten zieht. Ockergelbe Canyons, in denen Wind und Wasser den Feinschliff besorgen, rillen sich wie begehbare Skulpturen ins Land – passend für Einsamkeit jeder Couleur. Kein Wunder, dass sich Film-Regisseure und -Helden hier seit jeher auf die Stiefelspitzen steigen. Arizona, das ist ja auch: «Planet der Affen» und der Parkplatz, von dem aus sogar «Thelma & Louise» kurz ergriffen in den Grand Canyon starren. Wo Hitchcock «Psycho»-Horror ins suburbane Milieu übertrug, und «Easy Rider» hinreichend

Dope überall hin. Weit früher, ab 1939, mimten Arizonas Old Tucson Studios die Kulisse für «Bonanza», und für John Wayne-Klassiker wie «Rio Bravo». «John Ford’s Point» im grandiosen Monument Valley – die Lieblingsperspektive des Regisseurs – mögen nun die Schau-Weber vom Navajo-Stamm besetzen. Bloss zur «Location» wurde Arizona dabei nie. Eher schon zu einer Art Lebensgefühl. Sperrig, auf sich selbst bezogen und pur. Genau: Pioniere und Heilsbringer fühlen sich hier besonders wohl. Raum für Utopien Auch Roy Walford hatte eine Vision (und ausserdem einen texanischen Ölmagnaten an der Angel). Was das Duo zustande brachte, kann heute jeder sehen, der an der südlichen Arizona-Metropole Tucson – absolutes Must: das pastellfarbene Adobehäuser-Würfelspiel des alten Barrio Historic District – zunächst die Interstate 10 nimmt, dann die State Route 77, und sich schliesslich vor einer Arche Noah der Neuzeit einquietscht. Die Arche heisst «Biosphere 2» und sieht aus wie eine Stufenpyramide Richtung Zukunft. Sie versucht sich an der Erschaffung einer zweiten Welt in Form eines in sich abgeschlossenen Ökosystems, das tropischen Regenwald, Mangrovensumpf und Wüste umfasst – aber auch freiwillig eingeschlossene Langzeit-Probanden.


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Die Welt unterm Glassturz ist freilich kein Arizona-typisches Phänomen. Im Idealfall verschmelzen Kultur und eindrucksvolle Landschaftskulisse nahtlos ineinander – so wie die bizarren Felsformationen und die sandfarbigen Relikte der altindianischen Architektur von Mesa Verde. Oder wie das moderne Lifestyle-Ensemble von angesagten Resorts wie «The Boulders» nördlich von Phoenix – jenem Patchwork aus Golfrasenstücken und vom Wind rund geschmirgelten Steinblöcken, die nun wie Riesenmurmeln neben archaischen Luxus-Suiten liegen. Der berühmte Architekt F.L. Wright erkannte das natürliche Potenzial Arizonas ein ganzes Jahrhundert früher: «Wind und Sonne sind geschätzte Mitplaner», notierte er im Jahre 1910, als ihn die Suche nach der perfekten Umgebung in eine flache, baumlose Landschaft führte, in der in den 30ern phantastische Bauten wuchsen: Taliesin West, nordöstlich der Hauptstadt Phoenix. Architektonisches Wüstengestrüpp hat der Parade-Modernist hierher verpflanzt, das die Skelettraster aus staubig roten Holzbalken nun reizvoll rhythmisiert. Es sind Bauten, die auf vorlautes Gehabe verzichten – und gerade deswegen mit jeder Nische präsent sind: Flach ja, geduckt nein. Scharfwinkelig ja, seelenlos nein. Denn die zerklüfteten Berge finden sich in Form von planen Natursteinmosaiken wieder – unter anderem. «Breaking the Box» hatte der

Erfinder des «Prairie Style» seine Suche nach einer offenen Bauform genannt, die alles untereinander in Beziehung setzen soll: Arizonas offene Himmel, die klingende Farbe seiner spitzen Steine, die Stille der staubigen Ebenen davor. Man glaubt es den Guides gerne, wenn sie davon erzählen, dass die Wurzeln der ikonischen Saguaro-Kakteen als Vorbild für die Verankerung seines – leider nie gebauten – Mile High Skyscrapers dienten. Vom Kunstkrater zur Eso-City Auch Land-Artist James Turrell, der bekan­n­ teste Vertreter der experimentellen «Light and Space Generation» der Sixties, arbeitet sich an so einer besonderen Arizona-Verankerung ab – vorzugsweise mit Bagger und Licht. 1,3 Kubikmeter Erde wurden allein für Roden Craters Phase 1 verschoben. Der erloschene Vulkankrater – rötlich schimmernd und von dürren Sträuchern überwuchert, breit wie Manhattan und hoch wie das Chrysler Building, zugleich Turrells Land-Art-Lebenswerk – tut dabei vor allem eines: Er rückt Dimensionen zurecht. Solche von der Wüste und vom Sternenhimmel Arizonas. Von Menschen und von der Rahmenhandlung der Marke Ewigkeit. Bei Flagstaff, nicht allzu weit vom Vulkanfeld der San Francisco Peaks, der Roden Crater-Gegend, flackert Arizona nervöser. Hier kreuzt das psychedelische Neon-Flimmern

der mythischen Route 66 den Weg. Und bei Sedona speist Amerikas grösste Eso-Tankstelle New Age-Hungrige. Sieben besondere Kraftfelder sollen hier, im Herzen des Red Rock Country, spirituelle Höhenflüge fördern. Sedona liegt 24 km südlich von Flagstaff, am Ausgang des Oak Creek Canyon im Verde Valley. Zu weiteren Scenic-Heulern ist es da nicht mehr weit. Da wären die lila und ockergelben Adern des imposanten Grand Canyon – wie ein offenes Buch der Geologie liegen die Gesteinsschichten entlang des Desert View Drive da. Grandview Point, Havasu Falls, Maultierritt entlang des Bright Angle Trails, Colorado River Rafting oder Gedränge am Grand Canyon Skywalk – die Vermarktung des grössten Naturwunders der USA hält da locker mit. Wobei: Auch kleine Schluchten gehen im Copper State unter die Haut. Das beweist die surreale Welt der oft gerade mal schulterbreiten Slot Canyons bei Lake Powell. Versteinerte Falten im Wüsten-Souterrain lassen dann die Erosion in allen Farben schillern: Rubinrot und Buddhistenkutten-Orange, in blauschwarz schimmernden Schatten und als ätherische Lichtsäulen, die wie Star-Trek-Schwerter in enge Himmelsspalten stechen – der Antelope Canyon bei Page ist der berühmteste davon.


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Arizona Trip Tipps.

Anreise Internationale Flughäfen sind Phoenix (skyharbor.com) mit Anschluss zu über 100 internationalen und US-Zielen sowie der in Süd-Arizona gelegene Tucson International Airport (www.flytucsonairport.com). Zahlreiche Verbindungen über die Drehscheiben Dallas, Denver, Miami u.a. mit Lufthansa, Air France, KLM, American Airlines, United. Spannende Alternative: Direktflug Frankfurt – Las Vegas mit www.condor.com.

Hotel-Tipps Das unmittelbar östlich von Phoenix gelegene Scottsdale gilt als «Desert Fifth Avenue»: Der Cluster herausragender Boutique-Hotels verfügt über 200 Golfplätze. Dazu zählen die Luxus-Golfer-Enklave «The Boulders» (www.theboulders.com), das im altindianischen Stil gestaltete «Four Seasons Resort Scottsdale at Troon North» (www.fourseasons.com/ scottsdale) oder das Spa-Resort «Sanctuary on Camelback Mountain» (www.sanctuaryoncamelback.com). Ein historisches Architekturjuwel ist das bereits 1929 eröffnete, von F.L. Wright beeinflusste «The Biltmore» (www.arizonabiltmore.com). Ebenfalls eine Klasse für sich: Das knapp jenseits der Grenze im benachbarten Utah gelegene Designerhotel «Amangiri» (www.amanresorts.com/amangiri).

Reisezeit Viel Sonne (Phoenix verzeichnet 325 Sonnentage), noch mehr Hitze, aber trotzdem keine «falsche Reisezeit»: Dank Wüsten- und Halbwüstenklima, das im Norden in ein Steppenklima übergeht, sowie Höhenlagen bis weit über zweitausend Meter findet sich in jedem Monat eine «perfekte» Zeit. Hauptreisezeit für die Wüste im Süden ist November bis Februar. Besonders spektakulär: Die Blütezeit im April. Die Nähe der Rocky Mountains sorgt übrigens für hohe Tag-/Nachtschwankungen von 15 Grad. Art & Architektur-Tour www.franklloydwright.org – Infos für den Besuch von Taliesin West

Amangiri

The Boulders

Sanctuary on Camelback Mountain

Four Seasons Resort Scottsdale at Troon North

www.arcosanti.org – Architekt Paolo Soleri verbindet hier moderne Bauweise und Spiritualität – und bietet Workshops zum Thema an. www.smoca.org – Das 1999 gegründete Scottsdale Museum of Contemporary Art konzentriert sich auf zeitgenössische Kunst, Design und Architektur. Info Arizona Office of Tourism: Luisenstr. 4, 30159 Hannover, Tel. +49 (0)511 899 890 0 www.arizonaguide.com www.arizonareise.de


24 RUBRIKTITEL

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25 RUBRIKTITEL

Master Grande Tradition Tourbillon Cylindrique à Quantième Perpétuel Jubilee. Auf 180 Exemplare limitierte Edition. Kaliber Jaeger-LeCoultre 985. Dank der vollkommen mechanischen Programmierung des ewigen Kalenders müssen Sie diese Uhr erst beim nächsten Jahrhundertwechsel im Jahre 2100 wieder einstellen. Als Garantie perfekter Präzision im Laufe all dieser Jahre hat Jaeger-LeCoultre das Uhrwerk mit einem fliegenden Tourbillon mit zylindrischer Spiralfeder ausgestattet. Die Schwungmasse ist mit einer fein gearbeiteten Gravur einer Goldmedaille verziert, die der Manufaktur im Jahre 1889 überreicht wurde – ein Symbol für den Pioniergeist, der die Erfinder des Vallée de Joux seit nunmehr 180 Jahren vorantreibt.

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26 WORLD OF SCIENCE

Im Brennpunkt der Wissenschaft. Grundlagenforschung am Weizmann Institute of Science.

Text Ben Segenreich Fotos Ben Segenreich, Weizmann Institute of Science

Ursprünglich war da eine kleine Landwirtschaftssiedlung, 1890 durch aus Polen eingewanderte jüdische Pioniere gegründet, auf Weinbau und Zitrusfrüchte spezialisiert. Heute ist Rechovot mit seinen rund 110.000 Einwohnern zwar auch nur eine Provinzstadt, aber trotzdem weltbekannt, zumindest in Wissenschaftskreisen, denn sie ist der Sitz des Weizmann-Instituts. Und da er ein eminenter Physiker ist, schafft es Haim Harari mühelos, dessen Erfolg auf eine «Formel» mit drei Gliedern zurückzuführen: «Es ist eine Anstalt, die ganz der Grundlagenforschung gewidmet ist, die auf einem einzigen kompakten Campus alle Felder der Naturwissenschaften abdeckt, und die Master- und Doktorgrade verleiht, aber keine Studienanfänger aufnimmt.» Harvard oder Stanford in den USA zum Beispiel hätten natürlich Spitzenwissenschaftler, aber verstreut über ein riesiges Gelände mit 20.000 Studenten, wo die verschiedenen Disziplinen schwer miteinander in Kontakt kommen. Das deutsche Max-Planck-Institut wiederum sei auf gut 70 Standorte aufgesplittert und leide unter dem Nachteil, dass es keine eigenen Studenten ausbildet. Vorbildliche Formel Harari, 73, ist in Personalunion ein Elementarteilchenforscher, ein Administrator und ein Bildungspolitiker der Extraklasse. Von 1988 bis 2001 war er Präsident des Weiz-

mann-Instituts. In diese Zeit fiel etwa auch die Gründung des zugeordneten Davidson-­ Instituts für Wissenschaftserziehung, dessen Vorstandsvorsitzender er immer noch ist. Bis vor zehn Jahren hätte Harari gesagt, dass das Weizmann-Institut der einzige Ort auf der Welt mit jener speziellen Formel ist. Doch jetzt gibt es in Österreich das ISTA (Institute of Science and Technology Austria), das sich eben gerade das Weizmann-Institut zum Vorbild genommen und Harari als Geburtshelfer geangelt hat. Ein drittes Zentrum, das dem gleichen Muster folgt, operiert seit knapp zwei Jahren im japanischen Okinawa. Dass in Rechovot schon vor Jahrzehnten ein Keim für das gepflanzt wurde, was nun im 21. Jahrhundert die effizienteste Forschungs-Infrastruktur darstellt, ist wohl zum grossen Teil ein Zufall. Begonnen hat alles 1934, also 14 Jahre vor der Gründung des Staates Israel, mit ein paar Wissenschaftlern und Technikern in einem bescheidenen Chemie-Institut. Initiator war der Zionistenführer und spätere erste Staatspräsident Haim Weizmann, im «Privatberuf» ein bedeutender Chemiker, die Mittel kamen von der Londoner Unternehmerfamilie Sieff. 1949 entstand daraus das «Weizmann-Institut» mit Geldern, die amerikanische Bewunderer Haim Weizmanns aufgetrieben hatten. Plötzlich waren da fünf Abteilungen unter einem Dach, jede geleitet von einem brillanten jungen W ­ issenschaftler,

Elementarteilchenforscher Haim Harari auf dem Campus des Weizmann Institute of Science.

und jede für sich schon einer Fächerkombination gewidmet, was damals avantgardistisch war. So baute etwa Ephraim Katzir, der später selbst Staatspräsident werden sollte, eine Abteilung für Biophysik auf, also eine Mischung von Biologie und Physik. In der Abteilung für Angewandte Mathematik ging Haim Pekeris physikalische Probleme mit Computern an – der Mann, dem zu verdanken ist, dass ausgerechnet der winzige, ums Überleben kämpfende jüdische Staat, in dem Lebensmittel rationiert waren, in den frühen 50er Jahren den zweitschnellsten Elektronenrechner der Welt hatte.


27 WORLD OF SCIENCE

Interdisziplinarität ist alles «Heute greifen Computer auf die Physik über, die Physik auf die Biologie», sagt Harari, und in diesem modernen Trend zur Interdisziplinarität hatte das Weizmann-Institut einen angeborenen Startvorteil. «Bei uns trinken die Forscher der verschiedenen Fächer miteinander Kaffee, auf der einen Strassenseite sind Informatiker, die sich für die Struktur des Gehirns interessieren, auf der anderen Gehirnforscher, die sich für die Struktur des Computers interessieren.» Im Weizmann-Institut interessiert man sich aber etwa auch für Erbkrankheiten und Krebs, Umweltschutz und Sonnenenergie, Elementarteilchen und Astrophysik, Werkstoffe und Nanotechnologie, und das eine befruchtet das andere. Ada Yonath, Professorin für Strukturbiologie am Weizmann-Institut, hat 2009 den Chemie-Nobelpreis bekommen. Michael Levitt und Arieh Warshel, zwei der Chemie-Nobelpreisträger 2013, befassten sich mit der Computersimulation biologischer Vorgänge, als sie in den 70er Jahren am Weizmann-Institut arbeiteten. Damit verbun-

den ist akademische Flexibilität: «Europäische Universitäten haben Lehrstühle – wenn etwa ein Professor für Physik in den Ruhestand tritt, wird sein Physik-Lehrstuhl nachbesetzt», erläutert Harari. «Bei uns gibt es solche Kategorien nicht. Wir suchen uns einfach jemanden, der erstklassig sein muss, und er kann dann machen, was er will. Das ist ein grosser Vorteil, weil die Wissenschaften sich ständig verändern.» Reine Neugierde, lukrative Anwendungen Ganz energisch betont Harari, dass nie der praktische Nutzen die Weizmann-Gemeinde motiviert, sondern immer die reine Neugierde: «Wie kann ich die Manifestationen der Natur verstehen, das kleinste Teilchen oder die grösste Galaxie oder die menschliche Zelle?» Aber oft ergeben sich aus der Grundlagenforschung lukrative Anwendungen, etwa Medikamente oder Materialien, und dann verteidigt das Weizmann-Institut «aggressiv» sein geistiges Eigentum und vermarktet es mit grossem Einsatz, etwa durch Kooperationen mit der

Industrie oder Start-ups: «Wir sind unter den Forschungsuniversitäten der Welt die Nummer eins beim Einkommen aus Patenten und Lizenzen – wir haben in den letzten zehn Jahren mehr verdient als Harvard, Princeton und sicher sämtliche in Europa, und bedenken Sie, dass wir viel kleiner sind.» Das Geld wird dann wieder in die Forschung gesteckt. Dazu kommen Stipendien, die wegen der Qualität der Projekte reichlich fliessen – besonders aus der EU – und Spenden, sodass sich das Institut zum grossen Teil selbst finanziert. Die rund 2500 Lehrenden und Studenten sitzen dabei nicht nur in ihren Labors, sondern gehen auch zum Volk hinaus, um Verständnis für Mathematik, Physik und Biologie zu verbreiten. Die organisierte Wissenschafts-Erziehung durch Nachhilfe und Begabtenförderung an den Schulen, Sommercamps, Abendkurse oder volkstümliche Vorlesungen ist, so Harari, «ein wichtiger Beitrag zur Gesellschaft» – und soll schon bei Kindern jene Begeisterung wecken, die Professoren und Nobelpreisträger produziert.


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Good old Chevy. Der amerikanische Traum made in Switzerland.

ÂŤSo bye-bye, Miss American Pie Drove my Chevy to the levee, but the levee was dry And them good old boys were drinkin' whiskey and rye Singin' "This'll be the day that I die This'll be the day that I dieÂť


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Zeitmessgeräte, Männer und Automobile zogen sich immer schon magisch an. Sie verkörpern Persönlichkeit, Prestige, Präzision, Luxus und Ästhetik. Die Chevrolet Corvette hat in den USA Kultstatus, bei uns eher den Exotenbonus inne. Kaum zu glauben, dass dieses Symbol für amerikanische Sportwagen seinen Ausgangspunkt einst in der Schweiz nahm. Text David Malik Fotos Chevrolet

Louis-Joseph Chevrolet kommt als Sohn eines Uhrmachers an Weihnachten 1878 als zweites von sieben Kindern in La Chaux-deFonds zur Welt. Mehrere aufeinanderfolgende Krisen des Uhrenhandels zwingen die Familie, nach Beaune ins Burgund zu übersiedeln. Der elfjährige Louis muss dazuverdienen. Seine Chance bekommt er am Ende der Strasse im Fuhrunternehmen Roblin. Luis flickt Fahrräder, Kutschen und alles andere, was sich bewegen soll. Früh beweist er grosses mechanisches Talent. The American Dream Eines Tages wird Louis Chevrolet ins «Hôtel de la Poste» gerufen. Dort soll er das dampfbetriebene Dreirad eines reichen Amerikaners reparieren. Zahlreiche Schaulustige drängen sich um den «pustenden Teufel». Er gehört William Kissam Vanderbilt II. Gleich alt wie Chevrolet, noch keine zwanzig, ist er ebenso motorenfanatisch und furchtlos. «Come to America. We need people like you.» Mit diesen Worten setzt Vanderbilt einen lauten Floh in Louis’ Ohr. Der Weg führt zunächst nach Paris – die damalige europäische Metropole des Automobils bereitet sich auf die Weltausstellung 1900 vor. Louis lernt in verschiedenen Werkstätten Verbrennungsmotoren kennen und spart für die Überfahrt nach Amerika. Das Geld reicht aber nur bis Kanada. In Montreal

arbeitet er einige Monate als Fahrer und Mechaniker. Dann macht er sich auf nach New York. Let the good times roll In Brooklyn, bei einem Schweizer Mechaniker, hält es Chevrolet nicht lange aus. Er wechselt mehrfach die Firmen, fährt 1905 sein erstes Autorennen auf Fiat und stellt sofort einen Geschwindigkeitsrekord auf: 109,7 km/h. Über Nacht kennt jeder seinen Namen. Im gleichen Jahr heiratet er Suzanne, mit der er zwei Söhne haben wird. Familie ist ihm wichtig. Seine Brüder Gaston und Arthur folgen ihm nach Amerika. Oft stehen alle drei Chevrolets auf den Startlisten grosser Rennen, wie den 500 Meilen von Indianapolis, wo sie zu Legenden werden. Never give up Gemeinsam mit einem Designer entwickelt Louis in einer Mietwohnung in Detroit Pläne für den Prototyp des Wagens, der später seinen Namen tragen wird. William «Billy» Durant, der Gründer von General Motors, erkennt dessen geniale Fähigkeiten. 1911 gründen sie die «Chevrolet Motor Car Company». Wenige Monate später rollt der erste vornehme Classic Six aus den Fabrikhallen von Detroit. Die Zusammenarbeit dauert aber nur zwei Jahre. Durant erkennt den Trend zum billig pro-

duzierten Auto, wie es Henry Ford mit seinem Model T vormacht. Das gefällt Chevrolet nicht. Nach heftigen Diskussionen verlässt er das Unternehmen, hinterlässt aber seinen Namen. Durant hat nun freie Hand und die Marke «Chevrolet» wird Teil von General Motors. A legend is born Louis gründet die «Frontenac Motor Corporation» und fährt weiterhin Rennen. Schliesslich gilt er als bester Fahrer der Welt. Die Wirtschaftskrise, ein Streit mit Arthur, eine Diabetes-Erkrankung und der Tod seines erst 27-jährigen Sohnes Charles lassen ihn müde werden. «Pennyless» stirbt Louis Chevrolet mit 63 Jahren in Detroit. Heute steht sein Name für mehr als vier Millionen verkaufte Fahrzeuge jährlich – der gebürtige Schweizer hat es geschafft, die Phantasie der Menschen zu beflügeln.


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Püppi sucht ihr Glück. Eveline Hall – Deutschlands hipstes Model.

Text Anne Siegel Fotos Siegfried Pilz, Thalia Theater, Eveline Hall, Eden Books, Mega Model Agency

Eine Szene wie aus Vicky Baums «Menschen im Hotel»: Zwischen geschäftigen Gästen und distinguierten Herrschaften, die die hanseatische Klassik geniessen, betritt eine hochgewachsene Frau mit wallender, langer Mähne das Hotel Atlantic. In modisch geschnittener, enger Hose und auf High Heels durchschreitet die hagere Schönheit mit den silbergrauen, langen Haaren die Lobby des Hotels. Die Bewegungen dieser Langbeinigen sind fliessend, schnell, die Körperspannung ist die einer Balletttänzerin. Ihr Blick ist aufmerksam, der Teint des schmalen Gesichts erinnert an Porzellan. Sie hat etwas Altersloses, Menschen drehen sich in einer Mischung aus Irritation und Faszination nach ihr um. Eine Grauhaarige mit solch jugendlicher Ausstrahlung? Die, die kurz darauf wissend nicken, erkennen Deutschlands «hipstes» Model unserer Tage und kennen das Geheimnis ihres Alters längst aus den Medien. Nur einen Atemzug später sinkt Eveline Hall laut lachend in das schwere, weiche Ledersofa. Dieses kraftvolle Lachen hat sie quer durch die Welt getragen und schliesslich wieder nach Hamburg zurück. Vegas und die Liebe Eveline, die schon als Kind Balletttänzerin werden wollte, verbrachte einen Teil ihres Lebens in Las Vegas. Dort wurde sie zu einer Zeit Showgirl, in der Las Vegas nur ein

staubiges Kaff in der Wüste war und Sammy Davis Junior, Heidi Brühl und Elvis noch die selbstverständliche abendliche Gesellschaft bildeten. Eveline aus Hamburg, die schon mit fünfzehn Primaballerina an der Hamburger Staatsoper war, begegnete einem Talent­ scout des Pariser Lido. Der suchte Tänzerinnen, die über einen Meter dreiundsiebzig gross waren – kein leichtes Unterfangen im Jahr 1970. Da «Püppi», wie ihre Familie sie nennt, so gut ins Schema passte, wurde sie neugierig und suchte sich auf die Frage «Paris oder Las Vegas?» den exotischeren Ort aus. Dieser Doppelname klang geheimnisvoll. Doch Las Vegas ist noch ein unterentwickeltes Dorf, ein Entertainment-Ufo, das im Nirgendwo andockte und die Spieler im Wüstenkaff mit seinen Casinos unterhielt. Wer hier zockte und gewann, sollte das Geld möglichst schnell wieder in den Shows ausgeben. Ihr Vater, ein bekannter Schauspieler, dem sie den schönen Geburtsnamen Klopsch verdankt, gab ihr den Rat: «Wenn de nicht glücklich bist, Püppi, dann kommste sofort wieder heim.» Von nun an trug Eveline Federgebilde, hochhackige Schuhe und absurd grossen Kopfschmuck, den sie beim Tanzen nicht gleich zu balancieren vermochte. Bis dahin war sie stets die Beste gewesen, nun ist sie ein Showgirl unter vielen, das nicht zurecht kommt und nimmt aus lauter Verzweiflung


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zwanzig Kilo zu. Eveline denkt ans Aufhören. Als sie wieder einmal bei Proben mit den anderen Showgirls in einer Reihe steht, muss sie vortreten und ihren Namen nennen: «My name is Eveline Klopsch.» Grosses Erstaunen und eine typische Reaktion im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, denn wer individuell ist, den lieben die Amerikaner besonders. Von nun an erfährt sie Rettung und ist «Klopschi». Ihre Freunde von damals, Siegfried & Roy, zwei deutsche Magier, deren Karriere zeitgleich mit der ihren startet, nennen sie noch heute so. Unter den Showgirls herrscht Solidarität, die anderen helfen ihr und ihr Choreograph erkennt ihr Talent für komische Showeinlagen. Da ist noch die schauspielerische Begabung, die in ihr schlummert. Und dann ist da der Nachbar in ihrem Apartmenthaus: Ein stiller Cherokee-Indianer. Mister Hall. Es ist die grosse Liebe und so wird aus Miss Klopsch schon bald «Misses Hall» und das Paar zieht nach Europa. Immer auf dem Sprung Zurück in Hamburg hat Eveline das Angebot, ans Theater zu gehen, studiert Schauspiel und wird achtzehn Jahre lang Ensemble-Mitglied am Thalia Theater. Mister Hall liebt sie, nicht aber den deutschen Norden und verlässt Hamburg nach nur sieben Jahren Ehe. Eveline ist eine «Aufbrecherin», wie sie es nennt.

«Ich hab immer den nächsten Zug bekommen, das war im beruflichen Leben so und auch im Privatleben.» Der nächste Zug geht nach Paris. Sie ist inzwischen Mitte fünfzig. Eveline Hall macht nie halbe Sachen. Statt weitere Spielzeiten im festen Engagement zu bleiben und dann in Pension zu gehen, lernt sie Französisch und studiert Chanson, entdeckt ihre Altstimme und dazu einen sehr begabten Koch, mit dem sie nun in Paris zusammenlebt. Sieben Jahre später kommt sie zurück nach Deutschland und trifft alte Freunde, darunter einen, der inzwischen ein bekannter Model-Agent ist. Er stellt sie Michael Michalsky vor, einem aufstrebenden Designer am Modehimmel, der – fast amerikanisch – das Aussergewöhnliche zu inszenieren weiss. Sie wird mit 65 Model und schlägt durch ihre ungewöhnlichen Laufsteg-Inszenierungen ein wie eine Bombe. Heute, mit achtundsechzig, ist sie gefragter denn je. Ihre Biografie «Ich steig aus und mach ‘ne eigene Show» ist erschienen, sie tourt durch die Talkshows. Gerade modelte sie für Jean-Paul Gaultier, als Punkprinzessin. Ihr Gesicht ist auf den Covers nahezu aller grossen Mode- und Lifestyle-Magazine zu finden. Sie wird zum Vorbild fürs stilvolle Altern und sieht heute besser aus als zu ihren Las Vegas-Zeiten vor vierzig Jahren. Eveline Hall lernt jeden Tag Englisch und Französisch, dann singt

sie ein bisschen und holt die Hanteln raus, um mit ihrer alten Mutter zu trainieren. Mit ihr lebt Eveline heute wieder zusammen. Sie ist auch der Grund für den Abschied im Hotel Atlantic. Das tägliche Hanteltraining beginnt. Ihre Mutter ist auch die beste Freundin und hat ein Credo: «Wir wollen doch nur noch ein bisschen mitspielen, nicht, Püppi?» pflegt die alte Dame zu sagen und gestaltet so ihre Zukunft. Sie ist dreiundneunzig. Nur noch ein bisschen mitspielen. Das klingt, als würden wir noch ziemlich viel hören von Eveline Hall. Die Power dafür hat sie, die Gene sowieso.

Edel Verlag Hamburg ISBN 9783944296180 Seiten 240 (44 Bilder)



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34 COLLECTION

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36 COLLECTION

Pure Elegance Ohrringe mit kostbaren AltschliffDiamanten, je 5 ct und mit Brillantpavée von 1.95 ct Collier mit Altschliff-Diamant von 5 ct Solitairering in Weissgold mit Brillant 4,81 ct L vvs2 von Huber Private Label Rechte Seite: Flower Power Ohrringe «Flower» Weissgold mit Brillanten Anhänger «Flower» Weissgold mit Brillanten Anhänger «Loop» mit Brillantpavée 7.46 ct Ohrschmuck mit wertvollen Altschliff-Diamanten, je 5 ct und Brillantpavée von 1.95 ct von Huber Private Label


37 COLLECTION


38 COLLECTION

Les Petits Macarons Cocktailringe in Gelb- und RosĂŠgold aus der MIMI Kollektion Juwelenring in Weissgold mit gelbem Diamantbaguette 2.63 ct und Brillanten 4.30 ct von Huber Private Label


39 COLLECTION

Secret Treasure Flexibles Armband, Ohrringe und Ring in Gelb- und Weissgold mit Blumenmotiv aus Diamanten Collier (als Armband) in Bronze mit RosĂŠgold-Motiv Ring mit weissen, schwarzen und champagnerfarbenen Brillanten von Huber Private Label


40 COLLECTION


41 COLLECTION

Simply The Best Kostbares Set aus Collier, Ohrschmuck und Ring mit sehr seltenen pastellfarbenen Spinellen und Brillanten von Huber Private Label Linke Seite: Rainbow Love Weissgoldring mit Rubinen RosĂŠgoldring mit gelben Saphiren Weissgoldring mit weissen Brillanten Weissgoldring mit blauen Saphiren, grĂźnem Tsavorit und weissen Brillanten Weissgoldring mit blauen Saphiren von Huber Private Label


42 M RU EB NR ' SI KCT LI TAESLS I C W AT C H

e s u o H l l u F

Seelenlose Armbanduhren x-beliebiger Provenienz sind für erfolgreiche Männer, die etwas auf sich und ihr Outfit halten, heute schlichtweg inakzeptabel. Wer in feine Mechanik am Handgelenk investiert, möchte Spass und Freude auf lange Sicht. Uhrmacherische Komplikationen wie praktische Chronographen, gut ablesbare Kalendarien, emsig rotierende Tourbillons oder leicht handhabbare Zeitzonen-Dispositive stehen bei Uhr-Aficionados nicht erst seit gestern hoch im Kurs. Bei aller Liebe zu hilfreichen Zusatzfunktionen wird freilich gerne übersehen, dass die ultraflache Ausführung eines Uhrwerks nicht minder komplex ist. Schliesslich schätzen Liebhaber exquisiter Mechanik aber auch den Blick in die munter tickende Seele ihrer zuverlässigen Begleiterin. Genau den gewähren kunstvoll skelettierte und zudem sorgfältig dekorierte Uhrwerke. Text Gisbert L. Brunner

Diese King-Gold-Armbanduhr ist typisch Hublot: ein extravagant gestaltetes, natürlich selbst entwickeltes und gefertigtes Minutentourbillon, umgeben von einem elegant-sportlichen Gehäuse in distinguiertem Bullaugen-Look. Das Design des «Classic Fusion Tourbillon» mit 45 Millimeter Gehäusedurchmesser und einer Wasserdichte bis drei bar erinnert an die Anfänge der Marke Hublot im Jahr 1980. Demgegenüber verkörpert das Handaufzugskaliber HUB6010 mit 120 Stunden Gangautonomie und 13,6 Millimeter grossem Tourbillon-Käfig die uhrmacherische Gegenwart dieser Manufaktur in idealer Weise.

Nichts, aber auch gar nichts vom hochkomplexen Innenleben verbirgt die weissgoldene Jaeger-LeCoultre «Master Grande Tradition a Quantième Perpétuel 8 Jours SQ» vor den Augen des Betrachters. Der Name dieses feinen Zeitmessers mit dem Manufaktur-sorgsam skelettierten und gravierten Handaufzugskaliber 876SQ ist Botschaft: ewiges Kalendarium mit Mondphasenanzeige und acht Tage Gangautonomie. Der Index-Ring rund ums Werk besticht durch Guilloché und blau-transluzides Email.

Flacher geht es definitiv nicht. Mechanisch zumindest. Einschliesslich Weissgoldschale ist der tickende Weltrekord «Altiplano 38 mm 900P» von Piaget nur 3,65 Millimeter hoch. Während drei Jahren Entwicklungsarbeit verschmolzen die Techniker das Gehäuse und Uhrwerk zu einer konstruktiven Einheit. Der Gehäuseboden dient als Grundplatine, die Dimensionen der 145 Komponenten wurden teils bis an die Grenze des Machbaren reduziert. Wegen der aussergewöhnlichen Konstruktion des Mikrokosmos mit Drei-Hertz-Gangregler und 48 Stunden Gangautonomie musste Piaget die Zeit-Zeiger exzentrisch platzieren.


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Wer den aussergewöhnlichen Drehgang des Tourbillon Regulator von De Bethune in Aktion sehen möchte, muss diese Armbanduhr vom Handgelenk nehmen und umdrehen. Neue Materialien und Technologien gestatteten die Kreation eines ultraleichten «Wirbelwinds» mit nur 30 Sekunden Umlaufzeit. Dank Silizium und Titan bringen die insgesamt 63 Teile lediglich 0,18 Gramm auf die Waage. Das leichteste Bauteil wiegt weniger als 0,0001Gramm, das schwerste immerhin 0,0276. So gesehen kann man mit Fug und Recht von einem Superlativ sprechen. Die Unruh des Sechs-Tage-Handaufzugskalibers DB 2119 oszilliert mit flotten fünf Hertz.

Die Erfolgsgeschichte der eleganten «Portofino»-Linie von IWC begann 1984 (mit der Referenz 5251). Seit 30 Jahren ist die Portofino-Familie der stille Star der IWC-Kollektionen und steht für Understatement und guten Geschmack. Als ausdrucksstarker, aber dennoch stilvoll zurückhaltender Vertreter dieser Kollektion präsentiert sich der Portofino Chronograph in Rotgold mit klar gezeichnetem Argenté-Zifferblatt und vergoldeten römischen Ziffern und Appliken. Das Automatikkaliber 75320 im 42-Millimeter-Gehäuse hat 44 Stunden Gangreserve und stoppt Zeitintervalle auf die Achtelsekunde genau.

Weniger ist im Fall der «Métiers d’Art Mécaniques Ajourées» von Vacheron Constantin definitiv mehr. Und zwar wegen der rein manuell skelettierten Mechanik. Die Genfer Traditionsmanufaktur überhöht ihr tickendes Skelett auch noch durch gravierte Oberflächen. Als Basis schöpferischen Wirkens dient das eigene Handaufzugskaliber 4400 mit 65 Stunden Gangautonomie und Genfer Qualitätssiegel. Für ein Exemplar brauchen die kreativen Handwerker 127 Teile. In langwieriger Detailarbeit durchbrochen und dekoriert, heisst es schliesslich 4400SQ. Die adäquate «Verpackung» besteht aus einem 40 Millimeter grossen Goldgehäuse.

Die von Panerai linksseitig positionierte Aufzugs- und Zeigerstellkrone beim neuen, bis zehn bar wasserdichten Edelstahl-Modell PAM00557 weist auf eine Linkshänder-Armbanduhr hin. Das Mittelteil des 47-Millimeter-Gehäuses besitzt eine gewölbte Form. Beim Zifferblatt findet sich zwischen zwei übereinanderliegenden Scheiben eine Schicht Super-Luminova. Der Blick aufs Leuchtzifferblatt erfolgt durch ein Plexiglas. Die Zeitanzeige obliegt dem aus 162 Teilen zusammengefügten Manufaktur-Handaufzugskaliber P.3000 mit drei Tagen Gangautonomie.


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x u e J s o v s Faite Entspannt geht es zu am sogenannten «casual friday», also dem lässigen Freitag im Büro. Krawatte? Fehlanzeige! Grauer oder schwarzer Anzug? Dito! Die übliche Kleiderordnung ist zumindest teilweise aufgehoben. Der Stil: locker, leger und natürlich gerne mit Blue Jeans. Zu dieser Hose passt optimal die sportive, aber ja nicht zu aufdringliche und keineswegs protzige Armbanduhr. Den Uhrendesignern, die sich mit dieser Thematik nur allzu gerne beschäftigen, sind hier so gut wie keine Grenzen gesetzt. Ihr Handlungsspielraum ist gewaltig: Sportlichkeit pur oder gepaart mit einem Schuss Eleganz. Stets auch schon das Wochenende im Auge, wenn Outdoor-Aktivitäten und beherzte Sprünge ins erfrischende Nass hohen Stellenwert geniessen. Bei allen gestalterischen Freiheiten unserer Tage gilt freilich eine Maxime: Das zeitbewahrende Innenleben tickt wie in guten alten Zeiten.

Beim brandneuen «Calibre de Cartier Diver» in Rotgold und Stahl handelt es sich um ein echtes uhrmacherisches Manifest. Dem nassen Element widersteht die markante Schale bis zu 300 Meter Tauchtiefe. Vor dem Verlassen der Manufaktur prüft Cartier jedes einzelne Exemplar auf das Erfüllen des gleichermassen langen wie strengen Kriterienkatalogs der Taucheruhren-Norm ISO 6425. Für die Indikation der unter Wasser besonders kostbaren Zeit ist die Manufaktur-Automatik 1904-PS MC zuständig.

Über die Reverso von Jaeger-LeCoultre muss man nicht viele Worte verlieren. Die Wende-Armbanduhr mit den zwei Gesichtern macht seit der Erfindung im Jahre 1931 von sich reden. Ganz neu im Jahr 2014 ist die «Grande Reverso Night & Day» mit dem selbstaufziehenden Manufakturkaliber 967B. Die Uhrmacher der Grande Maison fügen es manuell aus 200 Komponenten zusammen. Seine Gangautonomie beträgt beruhigende 42 Stunden.

Nur 50 Exemplare fertigt De Bethune von seiner «DB28 Aiguille d‘Or» mit Titangehäuse. Der goldene Zeiger vorne erinnert an die Verleihung eines solchen beim Genfer Grand Prix d’Horlogerie im Jahr 2011. Technisch-uhrmacherisch hat diese Armbanduhr auch einiges zu bieten: sphärische Präzisions-Mondphasenanzeige bei der «6», Palladium-Silizium-Unruh und rückseitig eine Gangreserveindikation durch ebenfalls goldenen Zeiger. Das Handaufzugskaliber DB 2115 aus eigener Manufaktur läuft sechs Tage am Stück.


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Wenn eine Uhren- und eine Automanufaktur idealtypisch zusammenpassen, dann sind es Hublot und Ferrari. Beide verbindet Innovationskraft, Kreativität, Passion und das fortwährende Streben nach noch höherer Perfektion. Diese hohen Ansprüche spiegelt die «Big Bang Ferrari All Black» mit Keramikgehäuse, Durchmesser 45 Millimeter, wider. Viele gestalterische Details erinnern an die vierrädrigen Boliden aus Modena. Der verbaute «Unico»-Automatikchronograph, Kaliber HUB1241, mit Doppelkupplung, Schaltradsteuerung und Flyback-Funktion repräsentiert Manufakturarbeit par excellence.

Mit der Aquatimer Chronograph Edition «Expedition Charles Darwin», Referenz 379503, setzt IWC Schaffhausen die Entwicklung innovativer Taucheruhren fort. So verwendet das Unternehmen erstmals Bronze für ein Uhrengehäuse: Diese Metalllegierung zählte zu den typischen Materialien im Schiffsbau des 19. Jahrhunderts. Ausgerüstet mit dem IWC-Manufakturwerk Kaliber 89365, verfügt der aussergewöhnliche Zeitmesser über 68 Stunden Gangreserve und ist wasserdicht bis 30 bar. Die auffälligste technische Veränderung der neuen AquatimerGeneration ist der innovative Aussen-Innen-Drehring mit IWC-SafeDiveSystem.

Wer irgendwann zu den glücklichen Besitzern einer Panerai PAM00561 zählt, muss nur aufpassen, dass er das Aufziehen nicht vergisst. Das 15¾-linige, 4,5 Millimeter hohe Manufakturkaliber P.5000 besitzt nämlich zwei Federhäuser und wartet mit stolzen acht Tagen Gangautonomie auf. Seine Unruh vollzieht zum akkuraten Messen der Zeit stündlich 21.600 Halbschwingungen. Die Oszillationen lassen sich durch den Sichtboden beobachten. Bis 30 bar Druck kann Wasser dem Uhrwerk nichts anhaben. Zum Lieferumfang gehören ein zweites Armband und ein kleiner Schraubenzieher.

Weissgold ist das Material, aus dem Piaget das Gehäuse dieser Armbanduhr namens «Gouverneur» formt. Von Flanke zu Flanke misst es 43 Millimeter. Beim Blick durch den Saphirglasboden entdecken Kenner das knapp 27 Millimeter grosse Kaliber 800P. Dieses Automatikwerk unterstreicht einmal mehr die Kompetenz in Sachen flacher Bauweise. Das Manufaktur-Oeuvre mit drei Hertz Unruhfrequenz misst nämlich gerade einmal vier Millimeter Höhe. Ungeachtet dessen speichern zwei Federhäuser genügend Energie für 85 Stunden ununterbrochene Gangdauer. Ein hilfreiches Fensterdatum ist ebenfalls vorhanden.


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Der Trend an weiblichen Handgelenken ist schlichtweg nicht zu übersehen: Immer mehr Frauen schmücken sich mit markant-maskulinen Armbanduhren. Der Grund liegt nahe: Jahrelang hat die Uhrenindustrie das zarte Geschlecht und seinen chronometrischen Hedonismus sträflich vernachlässigt. Also griffen Damen von Welt zu Herrenuhren. Ganz nach dem Motto: Seine Uhr für mich! Und sie fuhren gar nicht so schlecht damit, denn Grösse zeigen ist in im Zuge gelebter Emanzipation und beruflichen Erfolgs. Glücklicherweise gehört beständiger Wandel zum Wesen der kostbaren Zeit. Die Uhrenhersteller haben erkannt und reagiert. Selten zuvor war die Palette erlesener Damen-Armbanduhren breiter. Anspruchsvolle Frauen können aus dem Vollen schöpfen, wie das hier Vorgestellte eindrucksvoll belegt.

An die lange Schmuckuhren-Tradition des Hauses Piaget knüpft sich die neue «Limelight Blooming Rose». Relativ schlicht mit nur vier diamantbesetzten Blütenblättern präsentiert sie sich tagsüber. Am Abend erblüht diese Armbanduhr – sofern gewünscht – zu voller Pracht. Magisch getrieben erwachsen ihr nämlich vier weitere Blätter. Das Ensemble ergibt dann eine üppige, mit 265 korngefassten Diamanten funkelnde Rose. Den zauberhaften Dreh ermöglicht ein unsichtbarer Mechanismus im oberen Gehäuseteil. Um die Zeit kümmert sich ein Quarzwerk Kaliber 56P.

Hochwertige Mechanik für das zarte Geschlecht bietet die «Rendez-Vous Night & Day» von Jaeger-LeCoultre. Das exklusive, weil in eigener Manufaktur gefertigte Innenleben dieser Armbanduhr mit distinguiertem Perlmutt-Zifferblatt nennt sich 967A. Es besteht aus 214 Einzelteilen, besitzt einen automatischen Aufzug und zeigt neben den Stunden, Minuten und Sekunden auch Tag und Nacht an. Das schlichte Gehäuse misst 29 Millimeter.


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In puncto Uhren sind «Constellation» und Omega fast schon Synonyme. Bei der «Constellation Co-Axial 27 mm» dürfen sich anspruchsvolle Damen mit einem Faible für innovative Mechanik am eigens für Damenuhren konzipierten Manufakturkaliber 8520 mit Co-Axial-Hemmung, freier Silizium-Unruhspirale und beidseitig aufziehender Schwungmasse freuen. Hat Letztere die Zugfeder voll gespannt, steht Kraft für 50 Stunden chronometergenaues Ticken zur Verfügung. Natürlich besitzt das diamantgeschmückte Stahl- und Gelbgold-Gehäuse einen Sichtboden.

Wer meint, Hublot könne bei Armbanduhren nur richtig opulent, irrt ganz gewaltig. Die vergleichsweise junge Manufaktur kann auch sehr feminin, wie die nur 33 Millimeter grosse «Classic Fusion» eindrucksvoll beweist. Ihr signifikantes Gehäuse von hohem Wiedererkennungswert birgt ein gleichermassen komfortables wie präzises Quarzwerk. Sportliche Eleganz bringt die Wasserdichte bis fünf bar Druck zum Ausdruck. Als des zarten Geschlechts beste Freunde präsentieren sich 36 Diamanten auf der mit dem Gehäusemittelteil verschraubten Lünette.

Nach täglicher Kontaktaufnahme zum Zweck manueller Energiezufuhr verlangt die feminine Tortue von Cartier. Aber das gestaltet sich bei den Qualitäten des exklusiven Handaufzugskalibers 430MC (mittelgrosses Modell) und 8970MC (kleines Modell) mit 40 Stunden Gangautonomie eher lust- denn lastbetont. In die griffige achteckige Krone hat Cartier einen facettierten Saphir-Cabochon eingelassen. Das Rotgoldgehäuse des eleganten Klassikers mit rund 100-jähriger Geschichte ist 31 Millimeter breit. In der Länge misst es 38,7 Millimeter (mittelgrosses Modell) – 24 x 30mm für das kleine Modell.

Vacheron Constantin weiss, was Damen mit erlesenem Geschmack wünschen. Aus dieser subtilen Kenntnis des zarten Geschlechts entstand das kleine Modell der «Patrimony Traditionnelle». Klein meint in diesem Fall einen Gehäusedurchmesser von 30 und eine Gesamthöhe von lediglich 6,73 Millimetern. Die geringen Dimensionen des dezenten Weissgoldgehäuses macht diese Quarz-Armbanduhr mehr als wett durch einen Glasrand mit 64 Diamanten von zusammen 0,36 Karat und ein blaues Zifferblatt, dessen Indizes gleichfalls aus 18-karätigem Weissgold bestehen.


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Refugien der Sinnlichkeit. Auserw채hlt: Spas in Europa und Asien.


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Spas sind keine gewöhnlichen Orte – und erst recht keine Nasszellen. Sie sind Refugien der Sinnlichkeit, zu denen die Hektik des Alltags keinen Zutritt geniesst. Drei Hotels in Gstaad, Mailand und auf Bali zeigen, wie das Zusammenspiel aus Architektur, Design und Natur zum Aktivator für die Sinne wird. Text Norman Kietzmann Fotos Four Seasons Hotel Milano, The Alpina Gstaad, Alila Villas Uluwatu

Für ein Hotel von Format gehört ein eigener Wellness-Tempel längst zum obligatorischen Repertoire. Doch die Gäste sind anspruchsvoller geworden. Wer weiterhin punkten möchte, muss mehr als ein luxuriöses, wenngleich oft kaltes oder gar austauschbares Ambiente liefern. «Viele Hotelketten waren früher bekannt dafür, dass sie überall auf der Welt gleich aussahen. Man wusste, was man bekommt. Heute wollen die Leute das Gegenteil», sagt Inge Moore, Chefdesignerin des Londoner Büros Hirsch Bedner Associates (HBA), das zu den führenden Einrichtern von Luxushotels rund um den Globus gehört. Ein Hotel muss in ihren Augen Vertrauen stiften, damit sich die Gäste wohlfühlen können. Was bei der Gestaltung von Spas vor allem zählt, ist das Zusammenspiel der Sinne. Nicht nur Wasser, Dämpfe und Aromen umspielen die Gäste. Auch das Interieur trägt entscheidend dazu bei, damit das Loslösen vom Alltagsstress gelingt. Das Tropische: «Alila Villas» auf Bali Wer bisweilen Panik in engen Räumen verspürt, sollte eine Reise nach Bali in Erwägung ziehen. An der Südküste der Insel wurden über einem hohen Cliff die «Alila Villas Uluwatu» nach Plänen des Architekturbüros WOHA aus Singapur errichtet. Das Resort umfasst 65 Villen, die zwischen 291 Quadratmetern für die 56 Ein-Schlafzimmer-Villen und

2000 bis 3000 Quadratmetern für die neun Drei-Schlafzimmer-Villen changieren. Jede Villa verfügt über einen separaten Pool mit überdachtem Liegebereich, einen eigenen Park sowie einen vom Haupthaus getrennten Pavillon. Die Besonderheit des Ortes liegt neben seiner Weitläufigkeit im Verschmelzen von Wohnraum und Natur. Nahtlos scheinen die Pools in das dahinterliegende Meer überzugehen und lassen den stattlichen Höhenunterschied von mehr als 100 Metern mit dem Auge kaum bemerken. Auch die Inneneinrichtung der Villen wurde so konzipiert, dass die Gäste vom Sofa, vom Bett und selbst von der Dusche unverstellte Blicke auf den Indischen Ozean geniessen können – ein Umstand, der ebenso von den Spa-Angeboten mit aufgegriffen wird. So können die Gäste verschiedene Behandlungen direkt in ihrer eigenen Villa oder in einer sternenklaren Nacht am Rande ihres Pools durchführen lassen. Darüber hinaus stehen mehrere Spa-Villen zur Verfügung, die jeweils über Kräuter-Dampfduschen, zwei Behandlungsbetten für Partnerbehandlungen sowie ein Daybed für Fussmassagen, Pediküre und Maniküre verfügen. Auch hier wurde ein fliessender Übergang zwischen innen und aussen realisiert, um Natur und Architektur miteinander in Einklang zu bringen. Neben Yoga- und Meditationskursen können

auch ganze Tagesprogramme gebucht werden, die verschiedene Wellness- und Beauty-Anwendungen sowie einen persönlich abgestimmten Ernährungsplan umfassen. Und noch etwas überzeugt: Aufgrund ihrer Bemühungen, den Wasser- und Stromverbrauch zu reduzieren, wurden die «Alila Villas Uluwatu» als erstes Resort auf Bali mit dem renommierten Green-Globe-Zertifikat für nachhaltigen Tourismus ausgezeichnet.


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Das Urbane: Four Seasons Spa in Mailand Wer Ruhe im Trubel der Grossstadt sucht, ist im Mailänder Four Seasons Hotel an der richtigen Adresse. Das 118-Zimmer-Haus nutzt die Räume eines Klosters aus dem 15. Jahrhundert und verfügt – obwohl nur einen Steinwurf von der umtriebigen Via Montenapoleone entfernt – über einen Innenhof mit eigenem Park. Auch das neu eröffnete Spa in den Kellergewölben spielt mit den Gegensätzen und stellt der historischen Bausubstanz eine subtile, zeitgenössische Sprache entgegen. Entworfen wurde der 800 Quadratmeter grosse Wellness-Bereich von der spanischen Designerin Patricia Urquiola, der es vor allem um eines ging: die Konventionen gewöhnlicher «Nasszellen» zu durchbrechen. Anstelle klinisch-glatter Fliesen wurden Materialien mit hoher Taktilität verwendet, darunter rauer Naturstein, Marmor und lasergeschnittenes Holz. «Wir haben versucht, die Grenzen zwischen Architektur, Interieur und Möbeln zu überwinden», sagt die in Mailand lebende Gestalterin, die sich in der Vergangenheit vor allem mit ihren sinnlichen Entwürfen für das Badezimmer einen Namen gemacht hat. Neben einem 14 Meter langen Schwimmbecken umfasst der Spa-Bereich sieben Treatment- und vier Massage-Räume, einen Salon für Pediküre und Maniküre sowie eine Suite für Partnerbehandlungen.

Dass die Gäste in den Entspannungsräumen auf bequemen Liegen Platz nehmen, die ebenso dem Wohnraum entsprungen sein könnten, ist kein Zufall. Das Spa soll jegliche Assoziationen zu Kälte verlieren und wie ein temporäres Zuhause wirken, in dem man sich auf Anhieb wohlfühlt. Die Stärke des Interieurs liegt in der Aufwertung der Oberflächen. Die von subtilen, reliefartigen Dekoren überzo-

genen Wände laden regelrecht dazu ein, mit den Fingern erkundet zu werden. Sie geben den Räumen eine sinnliche Komponente, die sich mit den Wasser- und Massagebehandlungen unmittelbar ergänzt. Dass die Gäste beim Verlassen des Spas nicht gleich auf einer lärmenden Strasse landen, sondern in einer Oase inmitten der Stadt, rundet das Erlebnis schliesslich ab.


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Das Alpine: «Six Senses Spa» im Alpina Gstaad Tradition wird in der Schweiz gross geschrieben. Kein Wunder, dass der Bau des ersten Fünf-Sterne-Hotels in Gstaad seit mehr als einhundert Jahren zunächst eher kritisch beäugt wurde. Doch die Macher des «Alpina Gstaad» bewiesen ein Gespür für den Ort und hielten sich ganz an die typische Chalet-Bauweise des mondänen Ferienortes. Umgeben von einem 20.000 Quadratmeter grossen Privatpark, fügt sich der fünfgeschossige Bau mit einer Fassade aus Tannenholz und Ringgenberger Alpenkalk in seine Umgebung stimmig ein. Während das Interieur der 56 Zimmer und Suiten von Inge Moore und ihrem Londoner Büro HBA entworfen wurde, lag die Gestaltung des 2000 Quadratmeter umfassenden «Six Senses Spa» in den Händen des Designbüros P49 aus Bangkok. Der Wellness-Bereich wirkt wie eine begehbare Beruhigungspille, in der die Gäste nach langen Skifahrten oder ausgiebigen Wanderungen wieder zu Kräften kommen können. Dennoch darf ein wenig Orientierung nicht fehlen. Und so hat das Team von P49 traditionelle alpine Stilelemente mit asiatischen Einflüssen verbunden, ohne dabei ins Rustikale oder Kitschige zu verfallen. Der 25 Meter lange Indoor-Pool wird von massiven, freistehenden Kalksteinen umgeben, die den Raum in eine Mischung aus Felsgrotte und unterir-

dischem Stonehenge verwandeln. Als Pfeiler wurden massive Baumstämme verwendet, während die Decke mitsamt dem grossen, runden Oberlicht mit Holz vertäfelt wurde. Das Lokale wird auf diese Weise nicht durch dekorativen Heimatstil, sondern durch die pure Sinnlichkeit der Materialien erfahren. Wer den Bergen indes noch näher sein will, kann in den beheizten Aussenpool hinausschwimmen und einen Blick auf die umliegenden Gipfel sowie den vom französischen Architekten Jean Mus gestalteten Garten werfen. Die Verflechtung von Morgen- und Abendland findet sich ebenso in den zwölf Behand-

lungsräumen wieder. Neben einem Hamam, einem Floatation Room, einem Ayurveda- und Farbtherapie-Raum stehen eine Salzgrotte sowie ein Felsenraum für Paar-Anwendungen zur Verfügung. Ein Bezug zum Regionalen zeigt sich auch bei den verwendeten Zutaten wie Milch, Honig und Kräutern, die allesamt aus der Umgebung des Hotels bezogen werden. Schliesslich ist Gstaad bis heute kein reiner Tourismusbetrieb. Neben ihren Hotels und Skipisten zählt die Region rund 150 Landwirtschaftsbetriebe, 80 bewirtschaftete Almen und mehr als 7000 Kühe.


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Zwischenlandung in Puttonien. Weltklasse-Putter von Zai.


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Märchen beginnen oft mit den Worten «Es war einmal...» – wahre Geschichten auch. Es war einmal in Disentis, dort oben in den Bergen, fast am Ende der Surselva im Bündnerland, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, wo die Einheimischen von den Gästen leben, wo Kuhglocken und Alpenluft direkt vor der Türe warten, wo vor etwas mehr als zehn Jahren ein Meilenstein gelegt wurde. Text Hannes Huggel Fotos Zai

Dort oben beginnt die Geschichte von Zai. Mitten im Klosterdorf liegt die kleine Skischmiede Zai. Wer die Fabrikationsräume betritt, dem weht der Duft von Holz entgegen. Dieser einzigartige, fremde und doch so heimelige Geruch. Dazu passt es, dass meistens Rätoromanisch gesprochen wird. Die Ur-Sprache der Bündner. Auch «zai» ist romanisch und steht für zäh. Der aus Tujetsch-Surrein stammende Firmengründer Simon Jacomet hatte vor wenig mehr als zehn Jahren die Vision und den Anspruch, einen Ski zu konstruieren, der mit keinem bisherigen verglichen werden konnte. So machte er sich auf den zähen Weg, den besten Ski der Welt zu bauen. Ein Ski, der sich im Design, im Material, in der Qualität und auch im Fahrverhalten deutlich von der Masse der handelsüblichen Skis abhebt. Irgendwann einmal wollte man in der Surselva nach dem besten Ski auch den besten Putter bauen, denn dort oben wurde auch ein Golfplatz gebaut. Knapp eine Viertelstunde von der Fabrik entfernt schuf der Schweizer Golfplatz-Guru Peter Harradine auf über 1500 Meter Höhe, nicht weit von der Quelle des (Vorder-)Rheins, einen kleinen, feinen Golfplatz mit neun zum Teil spektakulären Löchern. Auf dem Schlussloch geht’s herausfordernd über den noch jungfräulichen Fluss. Man ist in Puttonien gelandet.

Aller guten Dinge sind drei Was lag deshalb für die Zai-Leute näher, als sich auch um einen Putter zu kümmern. Nicht einfach irgendeinen weiteren Putter. Es musste schon etwas Besonderes sein. Vor ein paar Jahren kam ein erstes Modell auf den Markt. Er sah genial aus – einfach anders als alles Bisherige auf dem Markt. Saubere, klare Linien, ein Griff aus Leder, selbst die Materialien des Putterkopfes waren anders. Aber das war den Tüftlern von Disentis noch nicht gut genug. Und wie es in den wahren Märchen so kommt: Es wurde nicht einfach ein neues Modell entworfen, konstruiert und gebaut. Nein, es wurden gleich deren drei. Alle edel. Senda wurde ihr Name und als bescheidener Beiname «The Art of Accuracy» gewählt. Ein Putter für Puristen Genauso wie die Zai-Ski an der Spitze der Zunft stehen, so sollen dies dereinst auch die neuen Senda-Putter tun. Ein Putter, welcher der Bezeichnung «Purist» alle Ehre erweist. Die drei Modelle sind quasi rein: rein von fremden unerwünschten Einflüssen, ganz auf das Resultat ausgerichtet. Auch wenn es drei verschiedene Modelle, den Senda blade, den Senda hybrid und den Senda mallet, gibt, so ist doch jeder einzelne ein Präzisionsgerät. Gefräst aus hochwertigem Aluminium und

Messing. Im Design – typisch Zai – auf das Wesentliche reduziert, sind die drei Modelle auch Putter-technisch auf allerhöchstem Niveau. Die einzigartige Konstruktion mit einem Messingkern, ummantelt von einem harteloxierten Aluminium-Chassis, bewirkt ein hohes Trägheitsmoment und sorgt im Treffmoment für ein ausgezeichnetes Feedback. Und die klare Ausrichthilfe erhebt den Putter zu einem vertrauenerweckenden, stilvollen, gut ausbalancierten und erfolgversprechenden Freund im Golfbag.


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Der Grüne Ring. Eine sagenumwobene Wanderung.

Text Roger Jacquat Fotos Lech Tourismus, Adolf Bereuter

Im Hochsommer in Lech am Arlberg, wenn die Natur in voller Blüte steht, dann empfiehlt es sich auf Wanderschaft zu gehen. Seit wir im Sommer geöffnet halten, erzählen mir immer wieder Kunden von einer sagenhaften Wanderung, die sie völlig verzaubert habe. Diese 3-Tages-Runde nennt sich «Der Grüne Ring» – das Pendant zum berühmten «Weissen Ring» im Winter. Sie soll der Entschleunigung dienen, dem Innehalten und Durchatmen. Genau das, was ich brauche, bevor das Geschäft vom 27. Juni bis 20. September wieder öffnet. Ich schnüre meine Wanderschuhe und besorge mir im Tourismus-Büro das Buch zur Wanderung: «Ein Samurai am Kriegerhorn.» Erste Etappe: Bücher und ein Briefkasten Warm scheint mir die Sonne auf den Rücken, als ich vom Postamt die Lech-Promenade flussaufwärts gehe. Während ich mit der Gondel auf den Rüfikopf fahre, lese ich im Vorwort meines Büchleins, dass mich der Bildhauer Daniel Nikolaus Kocher und die Schriftstellerin Daniela Egger künstlerisch begleiten werden – mit Skulpturen und Sagen. Ich steige aus und atme die würzige Luft ein. An der Bergstation verewige ich mich in einem speziell gebundenen Gipfelbuch. Abwärts geht’s. Am Geoweg Rüfikopf finde ich einen versteinerten Nautilus. Über Kräu-

terwiesen komme ich zum Monzabonsee, in dem sich Berggipfel, Schäfchenwolken und ein Briefkasten spiegeln. Obwohl es in der Hitze flimmert, glaube ich nicht an eine Fata Morgana. Der Briefkasten ist echt. Auf über 2000 Meter Höhe. Ich entnehme eine Postkarte, die der Bildhauer gestaltet hat, setze mich auf die Holzbank, schreibe einer unserer treusten Kundinnen ein paar Zeilen nach Hamburg in den hohen Norden und werfe die Karte ein. Ob der Briefkasten je geleert wird? Am Wegrand entdecke ich ein Schild: Hüttenbibliothek. Die dazugehörige kleine Hütte ist nicht weit. Ich spähe durch die Tür und muss lachen: Bücherregale. Es duftet nach Holz. Immer wieder verweile ich auf einer der vielen unterschiedlich gestalteten Bänke. Ein Weg schlängelt sich einen Bach entlang. Ich überquere den Flexenpass und stehe vor einem Steinbuckel, der mich an eine weisse Schildkröte erinnert. Daraus sprudelt Wasser. Je nachdem wie ich meine Hand hineinhalte, fliesst das Wasser entweder ins Schwarze Meer oder in die Nordsee. Glaubt man der Sage, war die europäische Wasserscheide ein beliebter Spielplatz für Hexen. Im Flexenhäusl kehre ich ein und fahre mit dem Bus zurück nach Lech. Die erste Etappe war gemütlich. Genau richtig für den Anfang.

Zweite Etappe: Kristallfarbe und der Riese Taurin Steil windet sich der Güterweg in Serpentinen. Ich bin froh um die kurzen Hosen und meine gute Kondition. Der Zürsersee glitzert kristallklar und lässt mich an einen blauen Turmalin Indigolith denken. Ich raste auf dem romantischen Holzsteg. Am Fuss der Sesselbahn grasen Kühe. Von einer Plattform aus blicke ich direkt auf eine Höhle. Der Sage nach hat sich darin im Winter der Riese Taurin zurückgezogen. Eine Gletschermulde am Rande malerischer Wollgrasfelder symbolisiert die Pforte zur Gletscherstadt am Madloch. Über eine Geröllhalde und verkarstetes Gelände marschiere ich einen Sattel abwärts. Ein Biwak! Der einzige Unterschlupf weit und breit. Wer im Besitz eines Schlüssels ist, den man vom Tourismus-Büro gegen ein kleines Entgelt bekommt, hat das Privileg, den Sonnenuntergang von hier erleben und übernachten zu dürfen. Den Schmerz in meinen Knien vergesse ich für einen Moment – zwischen den Felsen steht der Riese Taurin an einer Felsspalte und versucht, verstreute Felsbrocken wieder nach oben zu tragen. Eine beeindruckende Holz-Skulptur. Ich kühle mir am Wasserfall meine Füsse, kehre am Fischteich ein und esse Forelle. Die Etappe war anstrengend, aber voller Wunder.


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Dritte Etappe: Von Nachtvolk und Wassergeist Im Sagenwald haben sich Bildhauer eine Woche lang zum Thema Nachtvolk ausgetobt – das Ergebnis ist atemberaubend. Ebenso wie die Steinmauer, genannt Chluppa, die sich am Speichersee auf dem Weg zur Kriegeralpe erhebt. Die Mauer entstand in einem Projekt, in das Einheimische einbezogen werden sollten – Musik oder Theater wären vergangen, diese «Steinfotografie» bleibt. 780 Lecher und Zürser sind mit Namen und Geburtsort verewigt. Genug Platz bleibt für die Ungeborenen. Durch eine Waldschneise erreiche ich schliesslich den Libellensee. Meine Sinne sind geschärft und ich finde die von Schülern gestalteten Tiere sofort. Zwei Wanderer betätigen eine Pumpe – im Teich blubbern Blasen und es scheint, als würde ein Geist unter Wasser atmen. Auf der Sonnenterrasse ruhe ich mich aus. Könnte man die Eindrücke von dieser Wanderung in Gold fassen, wäre das ein Schmuckstück von unbezahlbarem Wert. Ein paar Monate nach meiner Wanderung bekomme ich einen Anruf aus Hamburg. Die Postkarte ist angekommen.


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Your time is now. Am Puls der Zeit im Vaduzerhof.


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Es gibt für jedes Portemonnaie und jeden Geschmack die richtige Uhr. Und das in einer Qualität und Vielfalt, die staunen lässt. Im neuen Huber Vaduzerhof, der seit Dezember 2013 von Aurel Huber geführt wird, sollen sich alle wohlfühlen. Fotos Roland Korner

Die Spezialität des Geschäftes: Easy shopping. Aurel Huber bringt es auf den Punkt: «Im Vaduzerhof zeigen wir, dass es in jeder Preisklasse und allen Stilrichtungen wunderbare Uhren gibt, die mit hochpreisigen Modellen sowohl in Optik als auch Ausstattung durchaus mithalten können. Nichts ist schöner, als seine Persönlichkeit mit der jeweils passenden Uhr zu unterstreichen. Ganz nebenbei bieten wir natürlich auch im Vaduzerhof unseren gewohnt erstklassigen Uhrenservice.» Ausschliesslich hochwertige Markenuhren – aber in jeder Preisklasse für Damen und Herren – werden angeboten. Zehn verschiedene Marken umfasst das breite Sortiment mittlerweile, weitere sollen laufend folgen. Die angebotenen Modelle sind nicht zu vergleichen. Ob Breitling, Tudor, Aerowatch, Baume & Mercier, TAG Heuer, Frédérique Constant, Swatch, Longines, Rado oder Tissot – sie alle unterscheiden sich in Preis, Machart, Materialien und natürlich in der Optik und Funktion. «Jede Marke hat ihre Eigenart und Besonderheiten», beschreibt es Aurel Huber. Wer sportliche Modelle liebt, findet im Geschäft genauso den richtigen Zeitmesser wie jene, die auf Retro stehen, modernes Design oder lieber elegante Modelle bevorzugen. Und natürlich fehlt auch die klassische, schlichte Uhr nicht im Programm. Mit seinen 23 Jahren zählt Aurel Huber zur

jungen Garde seines Faches. Die juvenile Persönlichkeit weiss das Vertrauen, das ihm sein Vater Norman J. Huber entgegenbringt, zu würdigen. «Es ist eine grosse Herausforderung für mich, bei der man zum einen täglich lernt und sich natürlich auch ständig weiterentwickelt.» Sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen ihn dabei. «Der Vaduzerhof soll eine Schnittstelle sein zwischen der Aufbruchstimmung, die derzeit den Uhrenmarkt beflügelt und unserem über hundertjährigen Know-how. Die Uhr am Handgelenk ist die einfachste und schönste Art, der Zeit zu huldigen.» Edle Zeitmesser für jede und jeden Vor vier Jahren trat er in das Unternehmen ein, absolvierte neben seinem einjährigen Aufenthalt in Asien als Mitarbeiter auf einer Perlenfarm ein Wirtschaftsstudium in Innsbruck. Was er ins Geschäft mitnahm, sind die typischen Huber-Tugenden, die auf bestem Service und hohem Qualitätsanspruch beruhen. «Jeder, der ins Geschäft kommt, soll sich wohlfühlen. Es ist mir und meinen Mitarbeitern ein echtes Anliegen, dass wir möglichst alle Menschen ansprechen. In nahezu jeder Preisklasse finden sich heute fantastische Uhren in hochwertiger Ausführung – und echte Qualität macht einfach mehr Freude», verdeutlicht der Juniorchef die Philosophie.


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Mens sana in corpore sano. Ragazer Aging Score – Für einen gesunden Geist in einem gesunden Körper.

Das Leben in vollen Zügen zu geniessen, ist die beste Medizin. Wer sich in puncto Gesundheit, Vitalität und jugendlicher Schönheit gerne fachlichen Rat holt und auf professionelles Feintuning setzt, ist im Grand Resort Bad Ragaz bestens aufgehoben.

Bis in alle Ewigkeit jung, vital und schön bleiben – das wünschen sich wohl die meisten Menschen. Der ewige Jungbrunnen ist noch nicht erfunden, doch das Altern lässt sich bis zu einem gewissen Masse beeinflussen. Zu viel Nikotin, Alkohol, Drogen, Stress und falsche Ernährung, aber auch das Familienleben oder das Singledasein mit den verbundenen Emotionen können den biologischen Alterungsprozess beschleunigen. Auch der Wohnort hat einen Einfluss. Insbesondere die Luft ist von grosser Bedeutung. In einer Millionenstadt mit viel Verkehr und entsprechender Luftverschmutzung leiden die Bewohner eher unter Symptomen wie Kopfschmerzen oder Asthma als in einer ländlichen Umgebung mit wenig CO2-Ausstoss. Eine ausgeglichene Work-Life-Balance, Bewegung, genügend Schlaf und gesunde Kost sowie der Verzicht auf Suchtmittel wirken sich positiv auf die Gesundheit aus und können helfen, den Alterungsprozess zu verlangsamen. Ärztliche Gemeinschaftsarbeit Vom natürlichen Altern bleibt niemand verschont. Und doch gibt es Menschen, die genetisch so gesegnet sind, dass sie sich mehr erlauben können als andere. Die Idee zum Ragazer Aging Score hatte Christof Mannhart. Er ist Ernährungswissenschaftler und arbeitet im Medizinischen

Zentrum Bad Ragaz. Mannhart befasste sich mit diesem Thema und trug seine Idee an Dr. Clemens Sieber heran. Nach mehreren Treffen und intensiven Studien stellte Sieber dann den Score zusammen. 6 Monate lang hat Clemens Sieber am Score gearbeitet – und es sei durchaus möglich, dass er den Score in zwei Jahren wieder anpassen müsse. Denn die Erkenntnisse aus der Medizin entwickeln sich in rasendem Tempo, und gerade bei der Gesundheitsprävention kommen immer wieder neue hinzu. Wie der Score ermittelt wird Wie kommt es zu diesem Score, der Zahl, die Aufschluss über den aktuellen Gesund-

heitszustand gibt? Als Patient bleibt man vier Tage lang im Grand Resort Bad Ragaz. Zuerst findet ein längeres Gespräch mit Dr. Clemens Sieber statt, in dem Fragen zum Lebensstil, zur Ernährung und zu sportlichen Aktivitäten geklärt werden. Danach werden anhand von Bluttests, diversen medizintechnischen Verfahren sowie einem ausgeklügelten physiotherapeutischen Testverfahren die verschiedenen Organsysteme untersucht und mit einem Score beurteilt. Anhand des Scores lassen sich dann Stärken und Schwächen in den einzelnen Systemen benennen und häufig auch korrigieren. Manchmal braucht es eine Änderung des Lebensstils oder eine Anpassung der


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Ernährung. Oder es werden Medikamente verabreicht, um den Score – und somit den Gesamtzustand – zu verbessern. Den Körper kennenlernen Dr. Sieber nennt als Beispiel einen rund 60-jährigen Mann, der sich selber fit und gesund fühlte. Bei den Untersuchungen stellte sich heraus, dass er tatsächlich über eine gute Fitness und Kraft verfügt. Zu sehen war überraschenderweise aber auch eine deutliche metabolische Schwäche (Leberwerte, Blutzuckerwerte, Cholesterinwerte).

Hingegen gab es keine Hinweise auf eine Arteriosklerose. Insgesamt war der Score ausgewogen. Arbeitet der Patient jetzt aber mit mehr Ausdauertraining, einer Gewichtsreduktion, fettärmerer Ernährung und moderatem Alkoholkonsum an seinen Schwachstellen, kann er einen deutlich höheren Score erreichen. Anhand des Ragazer Aging Score liess sich bei diesem Patienten wunderbar visualisieren, wo seine Stärken und Schwächen liegen und wie er durch kleine Änderungen des Lebensstils den Alterungsprozess verlangsamen kann.

Drei Programme Das Kompetenzteam des Fachbereichs Ernährung, Training & Stoffwechseloptimierung hat ein einzigartiges Anti-AgingKonzept entwickelt, das die Vitalität und Lebensqualität nachhaltig steigert und den biologischen Alterungsprozess verlangsamt. Das Ragazer Anti-Aging-Konzept ist modular aufgebaut, individuell zugeschnitten und besteht aus drei Programmen. Ragazer Aging Score: Bestimmung des biologischen Alters durch eine umfassende Diagnostik von Körper, Organen und Stoffwechsel Ragazer Anti-Aging Nutrition & Training: Verjüngung von innen durch optimale Bewegungs-, Ernährungs- und Stoffwechselinterventionen Ragazer Anti-Aging Beauty & Shine: Verjüngung von aussen durch Schönheits­ treatments für Körper, Haut und Zähne www.resortragaz.ch


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IMPRESSUM Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: HUBER Watches Jewellery Im Städtle 36 9490 Vaduz Fürstentum Liechtenstein Konzept, Foto- und Text­ redaktion: agenturengel, Dornbirn agenturengel.eu Gestaltung: Neuland, Schaan neuland.li Autoren dieser Ausgabe: Gisbert L. Brunner Eva Engel Robert Haidinger Norman J. Huber Hannes Huggel Roger Jacquat Martin Johler Norman Kietzmann Irmgard Kramer David Malik Ben Segenreich Anne Siegel Titel und Collection: Fotografie Adolf Bereuter Make-up Susan Voss-Redfern Styling Stephan Kallaus Modedesigner Irene Luft, Shirin Seyed-Ghaemi, Alida Modisterie Model Eveline Hall Titel Schmuck Creolen und Ringe mit weissen, schwarzen und champagnerfarbenen Brillanten; Collier in Bronze mit Roségold-Motiv von Huber Private Label Auflage: 15.000 Für unsere Kunden und Freunde


17. September 1755. Der junge Genfer Uhrmachermeister Jean-Marc Vacheron nimmt in der Kanzlei des Notars Maître Choisy seinen ersten Lehrling unter Vertrag. Das Schriftstück ist das erste Dokument, in dem der Gründer der prestigeträchtigen Dynastie erwähnt wird. Es gilt außerdem als Gründungsurkunde von Vacheron Constantin, der ältesten, seit ihrer Entstehung kontinuierlich tätigen Uhrenmanufaktur der Welt.

Seit der Unterzeichnung des Vertrags – und getreu der Geschichte, die das hohe Ansehen des Hauses prägte – sieht es Vacheron Constantin als seine Pflicht, das Savoir-faire der Manufaktur an seine Uhrmachermeister weiterzugeben, um die außergewöhnliche Qualität und den Fortbestand der kunsthandwerklichen Berufe und der Zeitmesser des Hauses zu gewährleisten.

Patrimony Contemporaine Ewiger Kalender Genfer Punze, Gehäuse aus Rotgold, mechanisches extra-flaches Uhrwerk mit Automatikaufzug, Kaliber 1120 QP, Mondphasenanzeige. Referenz: 43175/000R-9687




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