Kultuhr 47

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Huber Watches Jewellery Lifestyle

Eine Frage des Vertrauens

Edelsteine als Wertanlage. The Broad

Die Kunst, unvern端nftig zu sein. Cartiers Erfolgsgeheimnis

Seltene Handwerkskunst.


Women Collection

www.blancpain.com


5 EDITORIAL

Es ist ziemlich genau ein Jahr vergangen, seit am 19. Mai 2015 der Weisse Würfel eröffnet wurde. Zeit also, um sich eine stille Stunde zu gönnen und das Ganze Revue passieren zu lassen. Was waren meine Highlights? Die Ausstrahlung, die dieses Gebäude vermittelt, hat in der breiten Bevölkerung aus nah und fern eine richtige Begeisterung ausgelöst. Wir begegnen jeden Tag fröhlichen Gesichtern, die interessiert an Architektur, Kunst, Uhren und Schmuck uns einen Besuch abstatten. Natürlich mussten wir uns – wie auch unsere Kunden – an den Weissen Würfel gewöhnen. Ich vergleiche das, wie wenn eine Katze ein neues Zuhause bekommt: Zuerst wird alles beschnuppert, bis man sich nach einigen Tagen wohlfühlt und sein Plätzchen gefunden hat. Meine langjährigen Mitarbeiter sind motivierter denn je, um all unseren Gästen den Mehrwert zu bieten, welcher mein Anspruch ist. Einer meiner vielen Highlights im Weissen Würfel war der Besuch einer Königsfamilie aus dem arabischen Raum. Die Herausforderung war gleich mehrfach gegeben. Einerseits durften wir uns nicht den kleinsten Fauxpas erlauben; und was verkauft man einem Königshaus, das schon fast alles besitzt? Ich kann mit Stolz behaupten, dass wir jeden noch so erdenklichen Wunsch erfüllen konnten. Wir wurden mehrfach von der königlichen Familie mit Anhang besucht und am Ende konnte ich mir sagen: Weisser Würfel sei Dank! Ich freue mich auf Ihren Besuch, auch Sie werden königlich bedient.

Ihr

Norman J. Huber


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Nr. 47 / 2016 Höchste Zeit für Ihre Huber-App!

Im exklusiven Huber-Club informieren wir Sie über unsere Neuheiten und Events. Sie erfahren, wenn der Service für Ihre Uhren fällig wird. Ihr Uhren-Wissen testen Sie in unserem Quiz. Zudem erhalten Sie Tipps für Ihre Walking Tour in Vaduz. Wir sind gerne für Sie da: rund um die Uhr sowie für Schmuck. Laden Sie jetzt die Huber-App kostenlos auf Ihr Smartphone.

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Natürlicher Charme.

Sinnliches Investieren.

Louis Benech erweckt Privat- und Schlossgärten auf der ganzen Welt zu neuem Leben und lässt sich dabei von der Natur inspirieren. Jeder seiner Gärten ist individuell und hat eine besondere Ausstrahlung. Das Erfolgsgeheimnis des renommierten Gartengestalters ist einfach: Ein sensibler Umgang mit dem Vorhandenen und eine tiefe Liebe zu den Pflanzen.

Diamanten und Farbedelsteine werden nicht nur gerne getragen. Die funkelnden Kostbarkeiten sind auch eine interessante Geldanlage. Wer sich mit Edelsteinen als Investment befasst, sollte sich mit der Thematik vertraut machen. Ein Gespräch mit einem Vermögensverwalter und einem Gemmologen über den Reiz der Juwelen und worauf man beim Kauf achten sollte.


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10 H U B E R U H R E N AT E L I E R

Am Zahn der Zeit. 14 P O R T R A I T

Die Poesie der Einfachheit. 18 P L AY G R O U N D

Golfgenuss auf höchstem Niveau. 20 E XPEDITION

Die Perle des Baskenlandes. 24 INVESTMENT

Edelsteine.

29 COLLECTION

Schmuck der Natur. 3 8 W AT C H N E W S

Men´s Casual Collection. 4 0 W AT C H N E W S

Men´s Classic Collection. 4 2 W AT C H N E W S

Women´s Collection. 44 CULINARIUM

Das edle Wirtshaus. 48 SCIENCE

Teslas Zukunftsvision. 5 2 I N N O VAT I O N

Erfindergeist mit Bullauge. 5 6 COLLECTORS CLUB

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Automobile, die begeistern.

Schmuck der Natur.

Virus Classic Cars.

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Jede Jahreszeit hat ihren Reiz. Doch der Frühling ist ein Schauspiel, das den Zauber der Natur auf eine besondere Art zeigt. Zarte Knospen öffnen sich und Blumen blühen in den schönsten Farben. Die Natur offenbart das Geheimnis des Lebens. Geniessen Sie dieses Erlebnis mit allen Sinnen und lassen Sie sich von unserer bezaubernden Schmuck-Collection inspirieren.

Norbert Seeger sammelt Classic Cars und besitzt die komplette Phantom-Reihe von Rolls-Royce. Diese einzigartige Sammlung und die Freude an Classic Cars haben den Rechtsanwalt dazu bewogen, ein Gebäude für exklusive Fahrzeuge und weitere Preziosen in Liechtenstein zu realisieren. Im Interview spricht der Enthusiast über seine Leidenschaft und sein Projekt.

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Die Crème de la Crème. Die Kunst, unvernünftig zu sein. 70 CR AF T

Seltene Handwerkskunst. 74 A N N I V E R S A R Y

Die Uhr mit dem gewissen Dreh. 79 IMPRESSUM




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Am Zahn der Zeit.

Im Uhrenatelier von Huber Fine Watches & Jewellery arbeiten eine Frau und fünf Männer für die Zeit. Einst Kunst, ist ihr Mikrohandwerk heute noch faszinierend präzise Feinmechanik, die nach einem Stück Ewigkeit greift. Kürzlich wurde das Uhrenatelier komplett erneuert. Text Freicom Fotos Olivier Bracher

Hansjörg Roshards Stimme hebt sich leicht, wenn er erzählt. «Hier ist dieses Membran, das sich mit steigender Temperatur ausdehnt…» Der Leiter des Uhrenateliers von Huber Fine Watches & Jewellery nimmt eine Atmos aus dem Regal neben seinem Werktisch. Das Uhrwerk dieser bekannten Tischuhr läuft über eine Membran, die die Temperatur im Raum aufnimmt. So läuft sie ohne weiteres Dazutun, eine Temperaturdifferenz von 1° Celsius generiert etwa 48 Stunden Gangreserve. Vermisst die Zeit unser Dasein, verkörpert die Atmos ein bisschen Ewigkeit. Sie muss nicht bewegt oder aufgezogen werden, braucht keinen Batteriewechsel, nichts. Sie existiert und arbeitet. Und diese von Menschen gemachte Maschine tut es vor allem auch ohne uns, scheinbar ewig, eingefügt in die Natur der Zeit – in die Mondphasen, in Tag und Nacht, Sommer und Winter – zu Hause im Grossen und Ganzen. Bis heute ist Hansjörg Roshard fasziniert: «Unsere Arbeit ist ein Präzisionsspiel mit Sekunden, Minuten und Stunden – und doch auch mehr.» Im neuen Uhrenatelier

von Huber Fine Watches & Jewellery sitzen vier Männer bei der Arbeit. Der grosszügige Raum mit weissen Wänden und hellem Boden ist sehr reinlich und aufgeräumt. «Das ist enorm wichtig», erklärt der Uhrmacher, die Arbeit mit Kleinstteilen erfordert penible Ordnung. Und der helle Raum schont die Augen. Seine zwei Arbeitskollegen blicken hochkonzentriert durch ihre Lupen. Eric Baues hat eine Rolex aus den 1970er-Jahren in ihre Einzelteile zerlegt, die Uhrzeiger liegen auf einem kleinen Kissen. Man wartet aber vergeblich darauf, einen Uhrzeiger fallen zu hören. Hier hat alles nicht nur seinen Platz, sondern auch seine Nummer. «Caliber 2130, Rolex, Sekundenrad» – wie Tabletten verpackt liegen die Ersatzteile in flachen Schubladen, mit Pinzetten greifen die Uhrmacher nach den Kleinstteilen. Handwerk hat goldenen Boden Während die ersten Uhrmacher im 13. Jahrhundert Schlosser und Schmiede waren, zählte die Uhrmacherei später zu den Künsten oder zum Kunsthandwerk. Diese Künstler waren Pioniere der Feinmechanik


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und ersannen Dinge wie die Aufzugskrone oder emaillierte Zifferblätter. Im 17. oder 18. Jahrhundert, also noch vor der Industrialisierung, waren sie oft auch Bauern, die sich über den Winter mit dem neuen Handwerk ein Zubrot verdienten. Seither hat sich vieles verändert. Im Uhrenatelier von Huber Fine Watches & Jewellery werden Uhren grosser Marken gewartet und repariert. Die zahlreiche Kundschaft, namentlich auch aus dem asiatischen Raum, schätzt gutes Handwerk, bewundert das reibungslose Funktionieren mechanischer Uhren – und liebt Rolex, Omega, Longines, Jaeger und andere grosse Marken. Hansjörg Roshard kann dem viel abgewinnen. «Grosse Marken haben oft eine lange und reiche Geschichte.» Rolex fertigt zum Beispiel ihre Uhrwerke komplett selber und bietet Kunden schon seit drei Jahrzehnten garantiert alle Ersatzteile. «Auch im Design ist sich Rolex immer treu geblieben», sagt er, «diese Authentizität muss man in der DNA haben, das kann kein Marketing.»

Krise der 1970er-Jahre, als das Aufkommen der Quarzuhr die Uhrmacherei in ihre bis dahin schwerste Krise stürzte. Davon ist heute nichts mehr zu spüren. Im Gegenteil, es scheint, als ob parallel zur Virtualisierung und Digitalisierung in unserer Welt auch das Bewusstsein für Haptik und die Wertschätzung für gutes Traditionshandwerk steigt. Heute arbeiten die sechs Uhrmacher mitten in Vaduz in einem neuen, grosszügigen Atelier über dem Uhrengeschäft. Vis-à-vis liegt das Rathaus, nur wenige Schritte entfernt das bekannte Liechtensteiner Kunstmuseum und der «Weisse Würfel» mit der Kunst der Hilti Art Foundation und dem im vergangenen Jahr eröffneten neuen Huber «House of brands». Bei Interesse laden die Uhrmacher Kunden gerne auch in ihr Atelier ein. «Jeder kann uns über die Schultern schauen», sagt Roshard. Zweimal im Jahr kann man bei ihnen sogar einen kleinen Uhrmacher-Kurs besuchen und ein Gespür für diese ZeitMaschinen entwickeln.

Gespür für die Zeit Treu geblieben ist sich auch Huber Fine Watches & Jewellery. Im Haus der Marken hat man immer am Uhrmacher-Handwerk festgehalten und seinen Kunden Wartung, Reparatur, aufwändige Ersatzteil-Suche und vieles mehr angeboten – auch während der

Zeit-Geschichten Der Zahn der Zeit nagt auch an den Zahnrädern der Zeit – und erzählt die schönsten Geschichten. Wenn die Uhren für Service oder Reparatur hier auf den Werktischen landen, liegen sie nicht einfach in ihre Einzelteile zerlegt da, sondern erzählen oft

auch ihre Geschichten. Hansjörg Roshard hatte kürzlich für eine Kundin ein Ersatzteil für eine Cartier-Tischuhr aus den 1920erJahren gesucht. Seit Wochen arbeitete er an der für alle besten Lösung – für die Uhr, das Budget der Kundin und für den Werkstolz des Uhrmachers. Kurz vor dem Aufgeben rief Roshard noch einen befreundeten Uhrmacher in Schweden an. «Es war ein Glücksfall», freut er sich und fügt rhetorisch an: «Wie viele Hochzeiten, Taufen, Weihnachtsfeiern, Lehrabschluss-Zeremonien oder Master-Abschlüsse diese Uhr wohl schon begleitet hat.» Und jetzt kommt diese schöne Geschichte mit dem Ersatzteil aus Schweden dazu.


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Wenn die Zeit stehen bleibt. Hansjörg Roshard leitet seit neun Jahren das Uhrenatelier von Huber Fine Watches & Jewellery. Im Interview erzählt er, was ihn an Technik und Ästhetik auf kleinstem Raum fasziniert.

Wie sind Sie auf die Zeit – zur Uhrmacherei – gekommen? Hansjörg Roshard: Wegen des Vaters und eines Freundes. Mein Vater sammelte leidenschaftlich Uhren und öffnete mir die Augen für diese faszinierende Mikromechanik. Der Freund lernte in seiner ersten Lehre Uhrmacher. Also bildete ich mich weiter. Gelernt hatte ich ursprünglich Mechaniker, eine sicher passende Grundausbildung. Was macht das Uhrmacher-Handwerk so faszinierend? Arbeiten wir an einer Uhr, liegt unser Augenmerk auf der Mechanik. Die Zeit bleibt in diesem Moment stehen und spielt keine Rolle. Dennoch verbindet man damit automatisch mehr, wenn auch nicht immer bewusst. Zeit ist etwas Faszinierendes. Allerdings, und das ist mir sehr wichtig, ist Zeit nur Zeit, wenn sie eingebunden ist in den Lauf der Natur, des Mondes, in Tag und Nacht, in die Jahreszeiten etc. Das hat auch seinen guten Grund. Die Zeit in Zahlen dient dem Menschen nur zur Orientierung. Wie hat sich Ihre Arbeit verändert? Eigentlich nicht grundlegend. Vielleicht sind die Materialien heute besser, feiner, die Präzision grösser. Aber in seinen Grundzügen ist unser Handwerk immer noch das ursprüngliche Traditionshandwerk, das über-

lebte, weil die mechanische Uhr überlebte. Eine mechanische Uhr muss regelmässig gewartet werden. Wer sie täglich trägt, muss sich vorstellen, dass er eine kleine Maschine am Handgelenk hat, die rund um die Uhr mit höchster Präzision arbeitet – einwandfrei beim Skifahren auf dem Corvatsch genauso wie wenige Tage später beim Tauchurlaub in der Karibik. Wie sähe Ihre eigene Uhrenkreation aus? Mich faszinieren Uhren und Uhrenmarken, die sich von Modeströmungen nicht zu sehr beeinflussen lassen. Eine gute Uhr ist schönes Design und noch mehr feines Handwerk.

Sie bietet mir eine einzigartige Kombination von Technik und Ästhetik auf kleinstem Raum. Das ist einer der Gründe, warum ich Rolex schätze – eine Marke, die eigene Wertarbeit bietet und nie von ihrem Weg abgewichen ist. Was raten Sie einem Uhrenkäufer? Uhren sind heute keine Zeit-Anzeiger, sondern Schmuckstücke. Das Wichtigste ist, sie muss dem Träger gefallen. Und ich betone immer, dass eine mechanische Uhr bei jedem Träger anders läuft. Und dass es bei einer mechanischen Uhr nicht um Sekundenbruchteile geht. Wer Sekundengenauigkeit sucht, ist mit einer Quarzuhr vielleicht besser bedient.


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Die Poesie der Einfachheit. Louis Benech – Meister der Gartengestaltung


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Der Franzose Louis Benech gehört zu den renommiertesten Gartengestaltern Europas. Seine Passion für Pflanzen und Gärten begleitet ihn seit seiner Kindheit. Rund um die Welt schafft er harmonische Orte im privaten wie im öffentlichen Raum. Die Natur dient ihm dabei als unverzichtbare Inspirationsquelle. Text Caroline Zollinger Fotos Eric Sander

Gärten von Louis Benech finden sich auf der ganzen Welt. Eben hat der Franzose ein Projekt in den Gärten von Versailles abgeschlossen und ist gerade unterwegs nach Portugal, um in einem alten, verwilderten Garten verborgene Strukturen zum Leben zu erwecken. Seine Arbeit zeichnet sich durch einen sensiblen Umgang mit dem Vorhandenen und eine tiefe Liebe zu den Pflanzen aus. Ob kleiner Privatgarten oder öffentlicher Schlossgarten: Immer geht es dem Gartengestalter darum, den Geist eines Ortes aufzunehmen und daraus eine individuelle Idee zu entwickeln. «Ich möchte in jedem meiner Gärten ein harmonisches Gleichgewicht erzeugen», so Louis Benech. Er kopiert sich dabei nicht immer wieder selbst, sondern entwickelt für jedes seiner Projekte neue Ansätze. Jede Situation sei wieder anders. Es gelte, die Geschichte eines Gartens zu respektieren und die Gestaltung dem Lebensstil der Besitzer anzupassen. Die Essenz von Louis Benechs Gärten ist die Einfachheit. Die grosse Blumenwiese, die er im Schlossgarten von Pange in Frankreich angelegt hat, bringt dies beispielhaft zum Ausdruck. Sie markiert einen fliessenden Übergang in die umliegenden Felder und überrascht im Sommer mit wechselnden Blütenbildern. Die vorgenommenen Eingriffe sollen möglichst natürlich wirken. Mit Terrainanpassungen geht Louis Benech dementsprechend zurückhaltend um. Er verändert

das vorhandene Gelände nur da, wo es wirklich nötig ist, etwa um in einem Garten die Aussicht auf besondere Landschaften freizulegen. Pflanzenliebe steht über allem Gärten sind in Louis Benechs Leben seit frühester Kindheit präsent. Seine beiden Grossmütter waren leidenschaftliche Hobbygärtnerinnen. Schon als kleiner Junge habe er ihnen beim Säen und Pflanzen geholfen. Er erinnert sich an bunte Felder mit Kalifor-

Blumenwiese im Schlossgarten von Pange in Frankreich.

nischem Mohn, durch die er damals gelaufen sei und dabei ein regelrechtes «Blumenbad» genommen habe. Aufgewachsen ist Benech auf der Insel Ré an der französischen Westküste. Grosse Bäume suchte man dort vergebens. Das Klima sei von starkem Wind geprägt gewesen. «Wenn ich bei meinen Besuchen auf dem Festland alte Charakterbäume sah, umarmte und küsste ich diese, als wären es Menschen», erzählt der Pflanzenfreund schmunzelnd. Bis heute nehmen Bäume bei ihm einen hohen Stellenwert ein.


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4 Gartenkreationen von Louis Benech: 1 Saint Tropez 2 Nationalarchiv von Paris 3 Château de Pange 4 Griechische Inseln

Louis Benechs Weg zum Gartengestalter war trotz seiner früh erkannten Passion für Pflanzen und Gärten nicht vorgespurt, sondern führte über Umwege. Er hatte zunächst Rechtswissenschaften studiert, fühlte sich aber in dieser Branche nicht zu Hause. «Ich erkannte, dass das Leben zu kurz ist, um nicht das zu tun, was man liebt. Ich war mir nicht sicher, ob ich ein glücklicher Anwalt sein würde», erzählt Benech. Seine Pflanzenliebe siegte. Er reiste nach England, um in der traditionsreichen Gärtnerei Hillier das Gartenhandwerk von der Pike auf zu lernen. Während insgesamt fünf Jahren arbeitete er für den Betrieb und sammelte wertvolles Pflanzenwissen. Bereits in dieser Zeit folgte der Schritt in die Gartenplanung. Benechs allererstes Projekt war die Umgestaltung des elterlichen Gartens. Es gesellten sich weitere Anlagen in Frankreich hinzu. Die Restaurierung des Tuilerien-Gartens in Paris markierte seinen internationalen Durchbruch. Mittlerweile geniesst Louis Benech ein weltweites Renommee als Landschaftsarchitekt und führt in Paris eine Agentur mit zwölf Mitarbeitenden. Gestaltete Natürlichkeit Was er in England gesehen und gelernt hat, prägt ihn bis heute und fliesst in sein Schaffen ein. War er zu Beginn vor allem an Bäumen interessiert, erschloss ihm der Aufenthalt in England die Welt der Rosen

und der mehrjährigen Blütenstauden, die mit ihrem Wesen die Ausstrahlung eines Gartens prägen. Je nach Kontext schafft Louis Benech ganz unterschiedliche Gartenszenen. In einem Farmgarten in Connecticut (USA) liess er sich vom Bild eines Obstgartens leiten und bepflanzte eine Wiese mit lauter Kirschbäumen. Öffnen diese im Frühling ihre zarten Blüten, ist die Wirkung überwältigend. In einem Garten in St.Tropez entschied er sich für eine formale Gestaltung mit geometrisch geformten Heckenelementen und fliessenden Übergängen in die Landschaft. Die Natur ist ihm für seine Arbeit ein wichtiges Vorbild. «Ich masse mir nicht an, sie zu kopieren, lasse mich aber von ihr inspirieren», so Benech. Daraus entsteht die gestaltete Natürlichkeit, die seinen Projekten eigen ist. Sie äussert sich in den üppigwilden Beeten im Garten von Schloss Villandry (F) ebenso wie in den repräsentativen Rabatten vor dem Nationalarchiv in Paris. Louis Benech wird in seiner Arbeit getrieben vom Willen, bestehende Orte durch subtile Eingriffe aufzuwerten. Gärten sieht er als eine Wohltat für Körper und Seele. «Sie gelten gemeinhin als Luxus, sind aber eine Notwendigkeit, die unsere Träume beflügelt.» Trotz seiner Bekanntheit ist Louis Benech bescheiden geblieben. Er will sich mit seinen Gärten nicht als Künstler verwirklichen, sondern den Leuten mit seiner Arbeit Freude schenken.



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Golfgenuss auf höchstem Niveau. Mit dem neuen 9-Loch-Golfplatz bereichert Lech-Zürs am Arlberg ab 2016 sein Sommer-Freizeitprogramm um ein weiteres Premiumangebot für anspruchsvolle Aktivurlauber. Vor imposanter Bergkulisse auf 1 500 Meter ü.M. liegen die Spielbahnen des höchstgelegenen Golfplatzes von Österreich, deren besondere Herausforderung unter anderem darin besteht, den hier unweit entspringenden Lech-Fluss mehrmals zu überspielen. Text / Fotos Golfclub Arlberg

Es grünt so grün: Der 19 Hektar grosse, handicap-wirksame 9-Loch-Golfplatz in LechZug ist die «perfekte Spielwiese mitten in der Natur» und bietet Golfern jeglicher Spielstärke mit PAR 66 eine spannende, aber realisierbare Herausforderung. Konzentration ist dennoch gefragt – lenken die zauberhafte Arlbergkulisse und der noch junge Lech, der den Platz durchkreuzt, doch möglicherweise vom präzisen Abschlagen oder Einlochen ab. Spannend wird es insbesondere bei Loch 3 und 4, wo das Überspielen des Lechs gar notwendig ist, um erfolgreich einzulochen. Natürlich Golfen auf Spitzenniveau Wichtig war den Entwicklern des Golfplatzes, dass das reizvolle Zugertal bei Lech trotz Baumassnahmen seine Ursprünglichkeit bewahren kann und der Eingriff in Umwelt und Landschaftsbild möglichst schonend erfolgt. Nach einer zweijährigen Bauphase wird am 24. Juni 2016 einer der wohl schönsten Golfplätze im Alpenraum eröffnet. Der Golfsport in Vorarlberg bekommt durch den Platz in

Lech eine neue Qualität und Dimension. «Mit dem Golfplatz können wir ab 2016 unseren anspruchsvollen Sommergästen ein weiteres Highlight bieten. Unsere Top-Hotellerie, Spitzengastronomie und die grandiose Naturlandschaft sind zusammen mit dem neuen Golfangebot ein touristisches ‹Holein-One›, das im Alpenraum kaum zu toppen ist», resümiert Hermann Fercher, Tourismusdirektor von Lech-Zürs am Arlberg und begeisteter Golfer. Vom Schnupperkurs bis zur Schwunganalyse Dem Golfplatz angeschlossen ist eine Golfschule, die bereits seit dem Sommer 2015 Golfbegeisterten ein umfangreiches Kursangebot offeriert. Ob Golf-Einzelunterricht, Schnupper-, Platzreife- oder doch Intensivkurs – unter der Leitung von Pro Jeff Swanson werden Anfänger schnell zu Fortgeschrittenen, Fortgeschrittene verbessern ihr Handicap. Mit Hilfe einer computergestützten Analyse lernen Spieler, ihren Schwung zu optimieren.

Golf Lech AG Omesberg 352, 6764 Lech www.golf-arlberg.at


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Die Perle des Baskenlandes. San Sebastiรกn


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San Sebastián ist dieses Jahr die Europäische Kulturhauptstadt, und die Kunst hat bereits die Strassen der Stadt erobert. Mit einem gigantischen Kulturprogramm will die nordspanische Stadt zu einem friedvollen Zusammenleben aller Menschen aufrufen. Text Jnes Rampone-Wanger Fotos Shutterstock

Ein ganzes Jahr lang will die Stadt, die auf Baskisch Donostia genannt wird, Kulturveranstaltungen mit einem speziellen Schwerpunkt auf der Bürgerbeteiligung und dem kritischen Denken anbieten. Unter den vier Stichworten Frieden, Leben, Stimmen und Konversationen wird eine Vielzahl von unterschiedlichen Kulturprojekten angeboten, darunter Workshops, Gastaufenthalte auswärtiger Künstler, Installationen, Vorträge, Verkostungen, Labors, Ausstellungen, Konzerte und Projektionen. Fotografie, Kino, Architektur und Theater sind nur einige der Disziplinen, die im Programm der Europäischen Kulturhauptstadt San Sebastián zu finden sind, die sich diesen Titel 2016 mit der polnischen Stadt Breslau teilt. Das Motto des Kulturjahres wurde mit Bedacht gewählt. Viele Jahrzehnte war dieser Teil Spaniens das Basislager der baskischen Terrororganisation ETA, die Hunderte von Menschen umgebracht hat. Erst 2011 legte die ETA ihre Waffen nieder, und der Tourismus konnte richtig aufblühen. San Sebastián verzichtet darauf, ein ganz und gar eigenständiges Veranstaltungsprogramm auf die Beine zu stellen und arbeitet stattdessen lieber mit bestehenden Kultureinrichtungen zusammen. Man investiert keinen einzigen Cent des Fünfzig-MillionenEuro-Etats in die Infrastruktur, sondern alles Geld ins Programm.

Seeklima für die Königin Das Küstenstädtchen im nordspanischen Baskenland wird wegen seiner Schönheit und günstigen Lage im Golf von Biskaya auch gerne die «Perle des Kantabrischen Meeres» genannt. Muschelförmig ist die Bucht La Concha. Sie wird umrahmt vom Igueldo-Berg und dem gegenüberliegenden Urgull, zu dessen Füssen sich der königliche Segelclub, der alte Fischerhafen und die Altstadt ausbreiten. Zwischen Igueldo und Urgull bilden die Strände Ondarreta und La Concha einen eineinhalb Kilometer langen

Halbkreis. Die spanische Königin Isabella – und mit ihr der spanische Hof sowie der europäische Hochadel – reiste ab 1845 viele Sommer lang nach San Sebastián, um ihre Hautprobleme zu lindern. An die «Belle Epoque» erinnern auch heute noch wunderschöne Gebäude, wie das Thermalbad «La Perla», einige Luxushotels und Theater sowie der Casino-Palast – das heutige Rathaus. Heute besteht die Prominenz hauptsächlich aus Hollywood-Stars, die im September zum Internationalen Filmfestival nach San Sebastián kommen und die Küstenstadt als


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Geheimtipp handeln. Julia Roberts, Brad Pitt, Meryl Streep, Robert de Niro: Sie alle lieben die baskische Stadt – und nicht nur sie: «Unsere Einwohner halten San Sebastián für eine der schönsten Städte der Welt, und wissenschaftliche Umfragen belegen, dass sich dies tatsächlich auch auf die Zufriedenheit der Menschen hier auswirkt», sagt Bürgermeister Eneko Goia. Gastronomie-Welthauptstadt Spätestens mit der internationalen Aufmerksamkeit des Europäischen Kulturhauptstadtjahres dürfte es mit dem Geheimtipp-Status vorbei sein. Mit über 60 spannenden Kulturevents – von Antikriegsfestivals bis zu baskisch-kulinarischen Interpretationen von Shakespeares Sommernachtstraum – sollen Einheimische und Besucher überrascht werden. Ein Grossteil der Gäste kommt aber wegen kulinarischen Freuden. San Sebastián ist die unbestrittene Gastronomie-Welthauptstadt. Mit 16 Michelin-Sternen gibt es hier die grösste Sterne-Dichte der Welt. Mick Jagger war beispielsweise von Pedro Subijanas Hummer im Gewürzballon und Seehecht auf Austern so angetan, dass er gleich zwei Abende hintereinander einen Tisch in dessen Restaurant «Akelarre» reservierte und den Panoramaausblick auf den Atlantik genoss. Weltruhm erlangte auch Juan Mari Arzak. Der grossartige Koch hatte früh den Vater verloren, stand oft mit seiner Mutter in der Küche ihrer Gastwirtschaft und wollte von Kind auf unbedingt Koch werden. Seine Mutter hätte ihn lieber als Arzt oder Anwalt gesehen. Mitte der 1970er-Jahre zettelte Juan Mari Arzak die Revolution der Neuen Baskischen Küche an, hob das Niveau im familiären Wirtshaus in schwindelerregende Sphären, bekam 1989 seinen dritten Michelin-Stern, verteidigt ihn bis zum heutigen Tag und hat damit mehr Sterne erkocht, als jeder andere Chef in Spanien. Wer in San Sebastián zu Gast ist, muss auf jeden Fall eine Pintxo-Tour durch die Altstadt machen. Die kleinen Leckereien, vergleichbar mit Tapas, sind baskische Haute Cuisine im Miniaturformat: Garnelenspiess, Entenleber auf Artischockenherzen, getrüffelte Wachtelbrüstchen oder mit Pilzen gefüllte Tintenfische füllen die Theken jeder Altstadtbar. Zu den Häppchen trinken verwöhnte Gaumen Txakoli, den beliebtesten Wein des Baskenlandes. Es handelt sich dabei um einen leichten, fruchtigen Weisswein mit geringer Perlage und einem säuerlichen, erfrischenden Touch. Eine gute Gelegenheit, um mehr über den Txakoli zu erfahren, ist ein Besuch in den wichtigsten Weinbergen und Bodegas, die ihn in seinen

drei Ursprungsbezeichnungen herstellen. Dies sind die DO Álava, die DO Getaria und die DO Vizcaya. In allen drei Gebieten ist es ganz einfach, Betriebe zu finden, die Txakoli keltern und sich über Gäste freuen. Paradies für Surfer und Golfer Bei all den kulturellen und kulinarischen Höhenflügen dürfen die wunderbare Landschaft und das grosse Sportangebot nicht vergessen werden. San Sebastián geniesst international den Ruf einer erstklassigen Surfdestination. Bis zu 30 Prozent aller ausländischen Touristen sind jugendliche Surfer. Die Qualität der Wellen soll unglaublich sein, speziell am Zurriola-Strand, wo man das ganze Jahr über surfen kann. Aber auch die anderen Strände sind in den Sommermonaten eine der Hauptattraktionen von San Sebastián: Der berühmte weisse Strand von La Concha und der familiäre, mehr als 500 Meter lange und 100 Meter breite Strand Ondarreta bilden die Concha-Bucht. Wer gerne Golf spielt, sollte ebenso nach San Sebastián beziehungsweise ins Baskenland reisen. Die nordspanische Region wartet mit elf abwechslungsreichen Golfplätzen auf. Álava ist die Provinz im Landesinnern des Baskenlandes und verfügt über drei von Bergen umgebene Golfplätze. Der Club Izki Golf besitzt zwei Plätze mit jeweils 18 und 9 Löchern und liegt dem Naturpark von Izki genau gegenüber. Die beiden weiteren Clubs von Álava sind der Club de Golf Larrabea und der Zuia Club de Golf. Beide liegen am Wasser, an den Seen Urrunaga und Ulibarri, und ihr Routing verläuft zwischen Wäldern, Flüssen und Wiesen. Der Club de Golf Larrabea ist als Sportzentrum inmitten der Natur konzipiert. Die Provinz Guipúzcoa besitzt vier Golfplätze, deren anspruchsvolle Streckenführung auch für erfahrene Spieler eine Herausforderung darstellt. Einer von ihnen, der Real Golf Zarauz, ist eine Besonderheit, da es sich um einen typischen Links – einem Golfplatz an der Küste – handelt. Der Real Nuevo Club de Golf liegt praktisch mitten in der Stadt San Sebastián und ist aufgrund seiner engen Bahnen und starken Steigungen besonders schwierig. Ganz in der Nähe und nur acht Kilometer von den Stränden von San Sebastián entfernt befindet sich der Goiburu Club de Golf mit einem technisch höchst anspruchsvollen Gelände. Der Real Club de Golf San Sebastián dagegen liegt in den Bergen und bietet zahlreiche zusätzliche Sportmöglichkeiten, wie Paddle oder Tennis. Biskaya besitzt vier Golfclubs, die alle in der Nähe der Provinzhauptstadt Bilbao liegen.


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Edelsteine. Eine Frage des Vertrauens


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Unsichere Wirtschaftsaussichten und volatile Aktienmärkte rufen nach alternativen Anlageformen: Diamanten und Farbedelsteine können ein Portfolio auf ideale Weise ergänzen. Sie verkörpern hohen Wert auf kleinstem Raum und gelten seit jeher als Krisenwährung. Dabei gibt es aber wichtige Kriterien zu beachten. Text Patrick Stahl Fotos Thomas Frieden AG

«Diamonds are a girl’s best friend», sang schon Hollywood-Legende Marilyn Monroe. Die blonde Schönheit verkörperte die Sehnsucht nach diesen funkelnden und leuchtenden Edelsteinen wie kaum eine andere Frau. Marilyn Monroe hatte sowohl beruflich als auch privat das Glück, kostbare Schmuckstücke tragen zu dürfen, wobei der Filmstar der 1960er-Jahre selbst so gut wie keine edlen Exemplare besass. Ein halbes Jahrhundert später sind Edelsteine längst Mainstream geworden. Rekorderlös bei Versteigerung Wer sich den Traum von einem kostbaren Schmuckstück erfüllen will, muss nicht zwingend Millionär sein. Ein Ring oder Anhänger mit Diamanten ist bereits ab 2 500 Schweizer Franken zu haben. Nach oben sind den Preisen aber keine Grenzen gesetzt. Bei einer Auktion im November 2013 wurde ein rosafarbener Diamant, der «Pink Star», für 83 Millionen US-Dollar versteigert. Der Käufer wollte anonym bleiben. Der Rekordstein hat 59,60 Karat und wiegt damit knapp 12

Gramm. Für einen farbigen Diamanten ist er aussergewöhnlich transparent. Nie zuvor hatte ein einzelner Diamant eine solche Summe bei einer Auktion eingebracht. Dabei vereinen nicht nur Diamanten, sondern auch Farbedelsteine, wie beispielsweise Rubine, Saphire und Smaragde, unglaubliche Werte auf kleinstem Raum. In einer Hosentasche haben Steine mit einem Wert von mehreren Millionen Platz. Angesichts der jüngsten wirtschaftlichen Unsicherheiten suchen immer mehr Investoren nach alternativen Anlageformen. Denn das Sparbuch wirft kaum Zinsen ab, Immobilien bergen beträchtliche Risiken, und Aktien schwanken zum Teil stark. Doch sind Edelsteine tatsächlich eine Option, wenn es um den langfristigen Erhalt und die Vermehrung von Vermögen geht? Sicherer Hafen für Anleger «Diamanten eignen sich als Werterhalt für Menschen, die ihr Vermögen diversifizieren möchten und grossen Wert auf Stabilität und geringe Schwankungen legen», sagt Patrick Demi, Geschäftsführer des Liechtensteiner


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Vermögensverwalters Scarabaeus Wealth Management AG. Edelsteine seien vermutlich der einzige Rohstoff, dessen Preis sich völlig unabhängig von den Finanzmärkten entwickelt. Ausschlaggebend für die Preisentwicklung sei ausschliesslich das Verhältnis von Angebot und Nachfrage. «Edelsteine haben das Prädikat eines sicheren Hafens für Anleger wirklich verdient, was von Gold in den vergangenen Jahren nicht immer behauptet werden kann», sagt Demi. Thomas Frieden beschäftigt sich schon sein ganzes Leben mit den funkelnden und leuchtenden Kostbarkeiten. Der Gemmologe ist Inhaber der Schmuckmanufaktur Frieden in Thun und beliefert rund 300 Juweliere im In- und Ausland mit seinen Juwelen-Kollektionen und mit losen Edelsteinen und Perlen. Dazu kommen Anfertigungen von extravaganten Einzelstücken. Zu seinen Kunden zählt auch das Juweliergeschäft Huber in Vaduz. Die beiden Familienunternehmen pflegen eine generationenübergreifende Verbindung. Experten wie Thomas Frieden unterscheiden bezüglich Kapitalanlage zwischen Diamanten und Farbedelsteinen. «Diamanten haben einen viel grösseren Markt als Farbedelsteine. Die Preisentwicklung folgt deshalb eher der Konjunktur und verläuft kontrollierbarer. Ihre Preise in US-Dollar gerechnet haben sich in den letzten 15 bis 20 Jahren verdoppelt.» Seltenheit hat ihren Wert Bei den Farbedelsteinen eignen sich für Anlagezwecke nur wenige Edelstein-Varietä-

ten, vor allem naturfarbene Rubine, Saphire und Smaragde von bester Qualität. Deren Preise haben sich innert weniger als zehn Jahren verdoppelt und verdreifacht. Den Preissprung erklärt der Gemmologe damit, dass Edelsteine von hoher Qualität und seltener Grösse nur noch sporadisch gefunden werden, weil sich die Lagerstätten erschöpfen und neue Abbauorte kaum mehr gefunden werden. Spezielle Varietäten kommen weltweit nur an einem oder ganz wenigen Orten vor. Solche Exemplare aufzutreiben, ist die Herausforderung des Gemmologen und Edelsteinhändlers. So sind blaue Saphire und rote Rubine aus Burma etwa weltweit gesucht, und die Preisentwicklung zeigt dementsprechend steil nach oben. Bei den Smaragden sind feine Qualitäten aus Kolumbien die Spitzenreiter. Frieden nennt ein Beispiel: Im Jahr 1965 wurde ein blauer Saphir mit 5 Karat aus dem Kaschmir-Gebirge noch für 10 000 US-Dollar verkauft; im Jahr 2000 kostete der Saphir bereits 250 000 US-Dollar. Heute liegt der Wert bei einer Million US-Dollar. Die Mine ist schon seit Jahrzehnten erschöpft. Der Preisanstieg dürfte auch in Zukunft weitergehen. Zu diesem Schluss kommen zumindest die Unternehmensberater von Bain & Co. in ihrem jährlichen Diamanten-Report. Ein wesentlicher Grund liegt darin, dass es den Diamantförderern gelingt, das Angebot künstlich einzuschränken. Als die Preise zuletzt um fast einen Fünftel einbrachen, verschwand ein beträchtlicher Teil des Ange-

bots vom Markt. Durch die Drosselung der Produktion halten die grössten Produzenten wie De Beers oder Alrosa nach Schätzung von Experten Diamanten im Wert von über drei Milliarden US-Dollar zurück. Der weltweite Abbau von Rohdiamanten stagniert schon seit mehreren Jahren. 2013 wurden weltweit rund 130 Millionen Karat Rohdiamanten gefördert, das entspricht einem Gewicht von etwa 26 Tonnen. Schuld daran sind unter anderem alternde Minen. Der Grossteil der aktiven Minen wurde bereits vor mehreren Jahrzehnten erschlossen, neue Minen sind nur vereinzelt in Sicht. Laut der Studie von Bain & Co. wird der Abbau von Diamanten künftig sogar abnehmen. Weil die Nachfrage nach Edelsteinen hoch bleibt, führt die Verknappung des Angebots dazu, dass der Preis tendenziell weiter steigen wird. Worauf Anleger achten müssen Wer sich mit Edelsteinen als Investment befasst, sollte sich mit der Thematik vertraut machen. Beim Erwerb von Diamanten sollten Käufer primär auf die klassischen vier CKriterien, nämlich Carat, Cut, Color und Clarity achten. Der Vermögensverwalter Patrick Demi meint dazu: «Der Kauf sollte grundsätzlich über renommierte Partner abgewickelt werden. Ich rate davon ab, blind irgendwelche Diamanten über das Internet oder sonstige Händler zu kaufen, da meistens hohe Margen zu bezahlen sind. Vorgängige Informationen sind auch hier der Schlüssel


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zum Erfolg.» Unverzichtbar sind Zertifikate von international anerkannten gemmologischen Instituten. «Somit können auch Laien sicherstellen, dass sie wirklich jene Steine kaufen, die ihnen auch angeboten wurden», sagt Demi weiter. Käufer sollten darüber hinaus die Herkunft der Diamanten prüfen. Wer ethisch korrekt handeln will, sollte darauf achten, dass die Diamanten aus Quellen stammen, welche den Regeln des sogenannten KimberleyAbkommens unterliegen. Mit diesem weltweiten Abkommen verpflichten sich die beteiligten Staaten dazu, nur Diamanten zu handeln, für die offizielle Herkunftszertifikate des Ursprungslandes vorliegen. Damit soll der Handel mit Blutdiamanten gestoppt werden, denn mit dem illegalen Schmuggel von Diamanten aus armen Abbauländern in reiche Länder werden häufig Bürgerkriege und Terror in Konfliktregionen, wie Zentralafrika, mitfinanziert. Herkunft spielt zentrale Rolle Für Thomas Frieden ist es eine Selbstverständlichkeit, dass er seine Kunden über die Herkunft der Edelsteine im Detail aufklärt und informiert. Frieden verfügt über jahrzehntelange Erfahrung im Geschäft und hat sich darüber hinaus auch an einer Saphirmine in Madagaskar beteiligt. «Dort werden sehr schöne naturfarbene Saphire in allen Regenbogenfarben gefunden», sagt Frieden. Das Material sei sehr rar und es brauche sehr viel Zeit und Geduld, bis man

genügend Saphire in Topqualität gefunden habe, um fliessende und fein abgestimmte Regenbogenlinien zusammenzustellen. Daraus entwickelt die Schmuckmanufaktur ihre einzigartige Rainbow-Kollektion aus Armbändern, Colliers, Ringen und Ohrschmuck. Ein Wunder der Natur Frieden liegt besonders am Herzen, dass seine Kunden ihr Leben lang Freude an den unvergänglichen und nahezu unzerstörbaren Kostbarkeiten haben: «Primär sollte ein Edelstein als Wunder der Natur betrachtet und geschätzt werden. Solche Schätze, im Innern der Erde geboren und durch Zufall entdeckt, faszinieren die Menschen seit dem Altertum. Ihre Anziehungskraft ist seit Jahrtausenden ungebrochen. Die Werterhaltung oder sogar eine Steigerung betrachte ich als angenehme Begleiterscheinung. Man könnte es auch so beschreiben: Investition in Freude und bleibende Werte.» Nicht ganz zufällig wird das Wort «Diamant» aus dem griechischen Wort «adámas» hergeleitet, was so viel wie unbezwingbar bedeutet. «Diamonds are forever», sang schon Shirley Bassey im gleichnamigen James-Bond-Film. Auch die Männerwelt wird es freuen, dass ein Diamant länger hält als andere Geschenke, etwa ein Romantikurlaub. Dies dürfte sie darüber hinweg trösten, dass Diamanten der beste Freund einer Frau sind, wie Marilyn Monroe schon vor über 50 Jahren trällerte.

Die Anlagekriterien bei Diamanten Diamanten, die aus Investitionszwecken gekauft werden, sollten nicht weniger als 1 Karat haben und von guter Qualität sein. Der Wert eines Diamanten wird an vier Qualitätsmerkmalen gemessen. Colour (Farbe): Die teuersten Steine sind vollkommen farblos, das heisst ohne jeglichen Gelbstich. Cut (Schliff): Der Schliff bestimmt die Brillanz eines Steines und somit erheblich seinen Preis. Clarity (Reinheit): Je weniger Einschlüsse, desto höher der Wert. Die beste Qualität ist lupenrein. Carat (Gewicht/Grösse): Ein Karat entspricht 0,2 Gramm – so viel wie ein Samenkorn des Johannisbrotbaums.


BUTTERFLY COLLECTIONS


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Collection HUBER WATCHES JEWELLERY

Collier und Ohrschmuck Graff Diamonds


30 COLLECTION

Bracelets Shamballa


31 COLLECTION

Anh채nger Ole Lynggaard


32 COLLECTION


33 COLLECTION

Ringe und Colliers Pomellato


34 COLLECTION

Ring, Collier und Ohrschmuck Pomellato


35 COLLECTION

Ringe, Collier und Anh채nger Ole Lynggaard


36 COLLECTION

Ohrschmuck und Armschmuck Ole Lynggaard


37 COLLECTION

Ringe Pomellato


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Die «Royal Oak Concept Supersonnerie» von Audemars Piguet präsentiert sich in einer neu entwickelten Gehäusekonstruktion, die vor Schalldämpfung schützt und den Klang verstärkt. Traditionellerweise werden die Tonfedern des Minutenschlagwerks an der Werkplatte befestigt. Bei der «Royal Oak Concept Supersonnerie» werden sie an einem neuen Element unterhalb des Uhrwerks befestigt, das als Resonanzboden wirkt. Nun sind es die Tonfedern und nicht die Werkplatte, welche die Schwingungen direkt an den Resonanzboden weiterleiten. Die Funktionsweise ist identisch mit der des oberen Teils eines Gitarrenkorpus. Das Ganze wird in einem 44 mm grossen Gehäuse aus Titan ausgeliefert. Angetrieben wird die Mechanik von dem ManufakturKaliber 2937 mit Handaufzug.

Hublot schuf eine Kollektion, die sich durch absolute Transparenz auszeichnet und nicht nur die beliebte Architektur der Big Bang, sondern auch den Gang des hauseigenen Uhrwerks Unico aus einer vollkommen neuen Perspektive zeigt. Das Mittelteil, die Lünette und der Gehäuseboden der «Big Bang Unico Sapphire» sind aus Saphirblöcken entstanden. Ein Material, das beinahe genauso hart und kratzfest ist wie Diamant. Nur einige Teile, die das Grundgerüst der Uhr bilden, sind aus Titan: die Schrauben, die mit Silikon überzogene Krone und die Faltschliesse. Ihr skelettiertes Zifferblatt aus transparentem Kunstharz offenbart alle Räderwerke des markeneigenen Uhrwerks Unico HUB1242 sowie seine Veredelungen. Mit dem Armband aus transparentem Silikon, das die Haut durchscheinen lässt, ist das unsichtbare Erscheinungsbild der nur 500 Exemplare zählenden «Big Bang Unico Sapphire» schliesslich perfekt.

Seit drei Jahren nimmt IWC das Thema von Saint-Exupérys kleinem Prinzen mit einer Sonderedition auf. 2016 dürfen sich gleich vier Fliegeruhren mit dem typischen nachtblauen Zifferblatt und dem braunen Kalbslederarmband mit beigefarbenen Ziernähten schmücken. Die Edelstahlgehäuse werden durch ein Weicheisen-Innengehäuse optimal gegen die äussere Einwirkung von Magnetfeldern abgeschirmt. Die Pilot’s Watches «Le Petit Prince» tragen auf der Rückseite eine Gravur, die den kleinen Prinzen mit Mantel und Degen zeigt. Beim abgebildeten Modell handelt es sich um die 6 bar wasserdichte Pilot’s Watch Chronograph Edition «Le Petit Prince», die über die typischen Qualitäten leistungsfähiger Uhren verfügt: Präzision, Funktionalität und Zuverlässigkeit. Das robuste Chronographenwerk Kaliber 79320 ermöglicht Stopp- und Additionszeitmessungen bis zu zwölf Stunden.


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Die komplexe «Reverso Tribute Calendar» verleiht dem Können der Grande Maison auf sehr ausgewogene Art und Weise Ausdruck. Auf der einen Seite zeigt sie mit dem kompletten Kalender eine klassische Funktion, deren Höhepunkt eine Mondphasenanzeige bildet. Dieser faszinierenden Mondphasenanzeige auf der Vorderseite steht auf der Rückseite eine Tag-/Nachtanzeige in perfekter Symmetrie entgegen, die sich leicht ablesen lässt. Das anthrazitgraue guillochierte Zifferblatt mit «Clous-de-Paris»-Dekor geht mit dem rotgoldenen Gehäuse eine elegante Verbindung ein. Kenner werden die «Reverso Tribute Calendar», die durch das Kaliber Jaeger-LeCoultre 853 angetrieben wird, unter allen Uhren wiedererkennen.

Officine Panerai präsentiert eine neue «Radiomir 1940» mit 42-mm-Gehäuse und dem eigengefertigten Automatikkaliber P.4000 mit dezentralem Mikrorotor. Als erstes Modell der Radiomir 1940 Kollektion besitzt diese ein weisses Zifferblatt. Das Design und die Hauptmerkmale der neuen «Radiomir 1940 3 Days Automatic» knüpfen direkt an die 1940er-Jahre an. Dabei präsentiert sich ihr moderner Stil absolut zeitgemäss. Eine dezente, leichte Sportuhr mit klarer Linienführung, die sich hervorragend ablesen und einstellen lässt – für jeden Anlass perfekt geeignet.

Stunden, Minuten, Sekunden, Datum: Das neue Overseas-Modell zeigt die wichtigsten Funktionen eingerahmt von einem 41-mm-Gehäuse. Die Manufakturkaliber der neuen Modelle der Overseas-Kollektion verfügen allesamt über einen Automatikaufzug und sind mit der «Genfer Punze» zertifiziert. Jeder Automatikaufzug birgt eine Schwungmasse aus 22 Karat Gold, verziert mit einer Windrose, welche die Philosophie des Reisens versinnbildlicht. Die Overseas-Uhren werden, je nach Modell, mit zwei oder drei unterschiedlichen, abnehmbaren Armbändern aus Stahl oder Gold/Leder und Kautschuk geliefert, die mit einer Faltschliesse verbunden werden können. Ein geniales Instrument, welches das werkzeugfreie Auswechseln der Armbänder und Faltschliessen ermöglicht und die gleiche Stabilität wie ein festes Armband gewährleistet. Auch als Damenversion mit Brillant-Lünette erhältlich.


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Die «Royal Oak Doppelte Unruh Squelette» ist in Edelstahl oder Roségold, mit schiefergrauem Zifferblatt und aufgesetzten Indexen in Roségold erhältlich. Durch die skelettierte Oberseite und den entspiegelten Saphirglasboden bietet sich ein freier Blick auf das Innenleben der Uhr. Ob vorne oder hinten: Die atemberaubende Aussicht zieht mehrmals am Tag alle Blicke auf sich. Manchmal, um die Uhrzeit an den Leuchtzeigern abzulesen, doch häufiger noch, um sich am Tanzen der einzelnen Komponenten zu erfreuen. Die bewährte Plattform 3120 nutzten die Uhrmacher von Audemars Piguet auch für das skelettierte Kaliber 3132 in der «Royal Oak Doppelte Unruh Squelette». Seine einzigartige Besonderheit, auf die zuvor noch niemand gekommen ist, besteht in der Montage von zwei Unruhen samt den zugehörigen Spiralen auf einer Unruhwelle.

Der neue «Clifton Chronograph Kompletter Kalender» von Baume et Mercier kombiniert anspruchsvolle Uhrmacherkunst, elegantes Design und eine markante Persönlichkeit mit dem Mehrwert der Kombination zweier Funktionen: Chronograph und Kompletter Kalender. Er bietet anspruchsvollen Herren, die sich abheben möchten, den besonderen Touch Raffinesse einer einzigartigen und zeitlosen Uhr, bei der Tradition und Moderne miteinander verschmelzen. Der «Clifton Chronograph Kompletter Kalender» zeichnet sich durch seine Zweifarbigkeit aus. Sein 43-mm-Gehäuse aus Edelstahl wird von einer Lünette aus 18 Karat Rotgold gekrönt, während seine Zeiger den für diese Kollektion typischen gebläuten Stahl aufweisen, der teilweise goldfarben gehalten ist. Das nach den Regeln traditioneller Schweizer Uhrmacherkunst sorgfältig veredelte Automatikwerk lässt sich durch den Boden aus kratzfestem Saphirglas bewundern.

Die prägnante Ästhetik der Uhr «Drive de Cartier» passt sich stilistisch reizvoll den unterschiedlichen Versionen an. Ihr Gehäuse aus Rotgold oder Stahl verfügt über ein schwarzes, graues oder weisses guillochiertes Zifferblatt mit römischen Ziffern und schwertförmigen Zeigern. Durch den transparenten Gehäuseboden ist das Manufakturwerk 1904 MC sichtbar, das in zwei Versionen erhältlich ist: Stunde, Minute, kleine Sekunde und Datum für das 1904-PS MC sowie zweite Zeitzone, Tag-/Nachtanzeige, Grossdatum und kleine Sekunde für das 1904-FU MC. Die «Drive de Cartier» gibt es ferner in einer Haute-Horlogerie-Version mit fliegendem Tourbillon und Kaliber 9452 MC, zertifiziert mit dem «Poinçon de Genève».


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Mit der «Pilot’s Watch Mark XVIII» gehen neue Modelle in Edelstahl an den Start, die eines verbindet: die Reduktion aufs Wesentliche. Sie knüpfen an die Tradition der «Mark 11» an – wie ihre Vorgänger ist sie der Inbegriff einer sekundengenauen Beobachtungsuhr: präzise, robust, temperaturresistent, wasserdicht, gegen Magnetfelder geschützt und extrem wartungsfreundlich. Im Vergleich zum Vorgängermodell «Mark XVII» wurde auf das Dreifachdatum verzichtet und die Uhr um einen Millimeter auf jetzt 40 Millimeter geschrumpft.

Die schlichte und zugleich raffinierte «Master Grande Tradition Tourbillon Cylindrique» beherbergt im Herzen ihres von klaren Linien geprägten Platingehäuses ein von der Manufaktur Jaeger-LeCoultre signiertes Tourbillon. Es ist mit einer Zylinderspirale ausgestattet, reduziert erheblich die negativen Auswirkungen der Schwerkraft auf das Uhrwerk und garantiert somit seine Zuverlässigkeit. Auf seinem silberfarbenen, gekörnten Zifferblatt, welches sanfte Lichtreflexe erzeugt, strecken sich Indizes unter der Spitze der Dauphinzeiger – so fein, als wären sie mit dem Bleistift aufgezeichnet. Sie ist die perfekte Wahl für Liebhaber schöner Komplikationen. Dieses mechanische Uhrwerk mit Automatikaufzug besteht aus 275 Teilen und bietet eine Gangreserve von 45 Stunden.

Zur Feier des 40-jährigen Jubiläums seines ersten Quarzwerks, des berühmten 7P, präsentiert Piaget die «Emperador Coussin XL 700P». Diese auf 118 Exemplare limitierte Konzept-Uhr wird mit ihrer neuartigen Kombination aus Mechanikwerk und Quarzgenerator ebenso für Furore sorgen, wie das ultraflache Kaliber im Jahr 1976. Sie demonstriert zwei überlieferte, grossartige Know-hows der Manufaktur, die nicht nur in der Entwicklung ultraflacher mechanischer Uhrwerke glänzte, sondern auch mit einer ganzen Reihe selbst konzipierter Quarzwerke für ihre Schmuckund Damenuhren. Als Hommage an diese meisterliche Doppelkompetenz wurde das mechanische Herz des neuen Modells «Emperador Coussin XL 700P» mit einem Hochfrequenzregulator aus Quarz ausgestattet, der mit einer Frequenz von 32 768 Hz pulsiert und die Umdrehungen des Generators kontrolliert: genau 5,33 pro Sekunde. Dies verleiht dem Black-Tie-Zeitmesser, dessen 46,5-mm-Gehäuse die markante, kühne Linienführung dieser Kollektion aufweist, eine unerreicht hohe Präzision.


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Die Promesse-Kollektion von Baume et Mercier besteht aus originellen und raffinierten Modellen. Mit ihrem Wechselspiel der Formen und ihrer Eleganz spricht sie alle modernen und unabhängigen Frauen an. Die Baume & Mercier Uhr der Reihe «Promesse» hat ein silbernes/goldenes Edelstahl-/Rotgoldband und ein Zifferblatt aus Perlmutt. Im Inneren arbeitet ein Kaliber ETA 2671 Uhrwerk mit Automatik-Aufzug. Mit einem Gehäusedurchmesser von 30 mm zeichnet sich das Modell durch sein graziles, rundes Design aus. Diamanten auf dem Zifferblatt verleihen der Uhr ein hochklassiges Erscheinungsbild. So vielseitig und geheimnisvoll wie eine Frau verheisst auch der bedeutungsvolle Kollektionsname «Promesse» eine grosse Vielfalt an Emotionen.

Schwarz und Weiss, wie ein unaufhörlicher Taumel. Die Uhr «Hypnose» entführt die Cartier-Zeit in eine Endlosspirale. Eine Schmuckuhr mit hypnotischer Kraft, deren Attraktivität durch die Form und Illusion ihrer Linien unterstrichen wird. Stilvoll und zugleich kompromisslos gelingt es Cartier mit der Uhr «Hypnose», einen neuen grossen Klassiker der Uhrmacherei zu schaffen. Besonders bemerkenswert ist die Eleganz des mit Diamanten gesäumten Ovals, das durch seine Feminität und Subtilität charakteristische Eigenschaften Cartiers verkörpert. Glanz steht hier im Mittelpunkt. Reines, nobles Weiss gepaart mit einem unvergleichlichen Diamantpavé stellt die grafischen Ellipsen heraus. Das Ergebnis ist eine Uhr, die sowohl bei Abendveranstaltungen als auch an Festtagen die Blicke auf sich zieht.

Die für ihren unvergleichlichen Charakter und ihre technologische Exzellenz berühmte Big Bang verkörpert die DNA von Hublot. Gleichzeitig ist sie ein perfektes Symbol der Fusion und der zügellosen Kreativität der Schweizer Uhrenmanufaktur. Eine Philosophie des Luxus, die sich von etablierten Konventionen befreit hat. Davon zeugen auch die beiden neuen limitierten Serien «Big Bang Broderie Sugar Skull 41MM» und «Big Bang Broderie 41MM». Sie verkörpern die Fusion extremer Weiblichkeit und Innovation auf höchstem Niveau und zollen zum zweiten Jahr in Folge der St. Galler Stickerei auf Seidenorganza ihren Tribut. Ein verlässlicher Begleiter für alle Frauen, deren Unabhängigkeit in ihrem Stil und ihrem Geiste Ausdruck findet.


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Die «Pilot’s Watch Automatic 36» ist für Uhrenliebhaber mit schmalerem Handgelenk gedacht, die Wert legen auf das Understatement zeitlos gestalteter Uhren. Das Zifferblattdesign der eleganten Drei-Zeiger-Uhr bleibt reduziert und aufgeräumt. Auffällig an den neuen Fliegeruhren ist der dezent abgesetzte Innenkreis, der das Zifferblatt strukturiert und es noch plastischer erscheinen lässt. Die «Pilot’s Watch Automatic 36» mit ardoisefarbenem Zifferblatt wird mit dunkelbraunem Santoni-Alligatorlederarmband oder mit Edelstahlarmband angeboten. Obwohl sportliche Qualitäten nicht im Vordergrund stehen, ist die 6 bar wasserdichte Uhr durchaus flugtauglich: IWC ummantelt das Uhrwerk mit einem Weicheisen-Innengehäuse für erhöhten Magnetfeldschutz. Das mechanische Automatikuhrwerk Kaliber 35111 gewährt eine Gangreserve von 42 Stunden.

Die «Limelight Stella» setzt den ganzen Charme des ewig Weiblichen perfekt in Szene. Im unverkennbaren Piaget-Stil strahlt sie mit jedem Detail Eleganz und Glamour aus. Vom 36-mm-Gehäuse bis zum Zentrum des Zifferblatts zieht sich ein subtiles Formenspiel miteinander abwechselnder Ovale und Kreise. Der harmonische Eindruck dieser ebenso klassischen wie kühnen Architektur und ihrer klaren, fliessenden Linienführung wird durch das Zifferblatt mit Sonnenschliff-Guillochierung und schlanken Stundenindexen aus Gold zusätzlich verstärkt. Unterstrichen von zwei zarten Linien aus 14 Brillanten hat die Mondphasenanzeige bei 12 Uhr ihren grossen Auftritt.

Sie inspiriert die Damen dazu, ihrem Wunsch nach einer Komplikationsuhr nachzugeben. Die «Reverso Duetto Moon» ist mit einem mechanischen Uhrwerk mit Handaufzug versehen und birgt auf ihren beiden Antlitzen zwei vollkommen unterschiedliche Welten. Sie verfügt über die weiblichste aller Komplikationen – eine Mondphase –, bei welcher der Himmelskörper auf einer Scheibe aus Perlmutt durch seine eindrucksvolle und gleichzeitig poetische Gestalt fasziniert. Er hebt sich von einem blauen, glitzernden Zifferblatt ab, das den Blick in die Tiefen einer verträumten Nacht freizugeben scheint. Über die Mondphase hinaus zeichnet sich die «Reverso One Duetto Moon» durch das Duetto-Konzept mit zwei Rücken an Rücken angeordneten Zifferblättern aus und ist damit eine wahrhaft vollendete Uhr. Sie ist in einer Ausführung mit einem Armband aus Alligatorleder oder einem Gliederarmband aus Edelstahl oder Gold erhältlich, die ihre faszinierende Eleganz perfekt unterstreichen.


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Das edle Wirtshaus. F端r Lustesser und Weinkenner


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Das Hotel-Restaurant «Weiss Kreuz» in Malans hat sich innerhalb kurzer Zeit zu einem Bijou für Lustesser entwickelt. Gastgeberin Iris Petermann und Chefkoch Stefan Jäckel verwöhnen die Gäste auf hohem Niveau. Nun soll das traditionsreiche Haus mit 15 Gault-Millau-Punkten auch ein Geheimtipp für Weinkenner werden. Im Mai entsteht die grösste Sammlung an Magnum-Weinflaschen. Ein Grund mehr, im «Weiss Kreuz» einzukehren. Text Silke Knöbl Fotos Roland Korner, Weiss Kreuz

Während andere erfolgreiche Unternehmer mit 60 Jahren kürzer treten oder in Pension gehen, startete Iris Petermann nochmals durch und übernahm das Hotel-Restaurant «Weiss Kreuz» in Malans. «Ich wollte ein einfaches Restaurant mit tollen Weinen und feinem Essen haben», sagt die 62-Jährige, die während 30 Jahren das Gourmetrestaurant «Kunststuben» in Küsnacht am Zürichsee geführt hat. In der Küche sorgte ihr Mann, Spitzenkoch Horst Petermann, für kulinarische Köstlichkeiten. Im «Weiss Kreuz» verwirklicht sie ihre eigenen Ideen. Ihr Mann ist beratend für sie und das Team tätig. In der Küche steht indessen ein anderer: Stefan Jäckel. Der 32-jährige Deutsche hat bereits bei den Petermanns in der «Kunststuben» gekocht. Das nötige Rüstzeug eignete sich der junge Chefkoch in verschiedenen internationalen Häusern an, darunter im Hotel «Sacher» in Wien, im Hotel «Victoria Jungfrau» in Interlaken und im Restaurant «Clouds» in Zürich. Er setzt auf einfache Produkte mit viel Geschmack. Auf der regelmässig wechselnden Speisekarte finden sich auch viele klassische Gerichte, die er meisterhaft zubereitet. Stefan Jäckel ist in Pirna – in der Nähe von Dresden – aufgewachsen. Schon als Kind half er gerne seiner Mutter in der Küche. Dass ihr Sohn einmal Koch werden würde,

hätte sie nicht gedacht und auch nicht unbedingt gewollt. Doch der zielstrebige Deutsche setzte seinen Berufswunsch durch. Zum Glück. Seine Kochkunst kommt an – nicht nur bei den zahlreichen Gästen, sondern auch bei den Testern von Gault Millau, die ihn auf Anhieb mit 15 Punkten belohnt haben. Und er will noch mehr erreichen, während Iris Petermann den aufstrebenden Spitzenkoch immer wieder etwas einbremst. Bei einer Auszeichnung sind sie sich jedoch einig: «Ein Guide-Michelin-Stern wäre schon toll.»

Wichtige Stammtisch-Runde Für die in Klosters aufgewachsene Gastgeberin ist das «Weiss Kreuz» auch eine Art Rückkehr in die Bündner Heimat. Es gefällt ihr gut in Malans. «Das ganze Team wurde sehr herzlich aufgenommen», erzählt sie. Besonders schätzt Iris Petermann auch den Stammtisch im Restaurant – den Platz der Einheimischen. Dort sitzen die Jäger beisammen. Sie beliefern die Küche mit erstklassigen Produkten, die dann von Stefan Jäckel und seinem Team veredelt werden. Auch wegen des Stammtischs ist das


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«Weiss Kreuz» kein Gourmettempel, sondern eher ein edles Wirtshaus. Das Hotel-Restaurant war mehrere Jahre geschlossen. Es gehört Ernst Lehmann, Immobilien- und Bauunternehmer, der das traditionelle Haus mit viel Liebe renovieren liess. Der Malanser, der im Hotel wohnt, hat sich schon immer ein Restaurant gewünscht, in dem er sich kulinarisch verwöhnen lassen kann. «Das macht er jetzt auch», erzählt Iris Petermann. «Er bringt uns auch viele Gäste», ergänzt sie. Und diese kommen aus der Umgebung, aber auch aus der Region Zürich sowie aus dem benachbarten Liechtenstein. Von Christina Aguilera bis Prinz Charles Auch prominente Gäste haben das «Weiss Kreuz» bereits entdeckt, etwa die amerikanische Sängerin Christina Aguilera. Die 36-Jährige war im Februar zu Gast und nahm bei Winzer Martin Donatsch bei einer Weindegustation teil. Einen Tag zuvor war sie bei einer privaten Geburtstagsfeier im Hotel Quellenhof in Bad Ragaz als Überraschungsgast aufgetreten. «Wir haben nicht gewusst, wer uns besucht», sagt Iris Petermann. «Es

war alles geheim, und als sie bei uns war, hat sie auch niemand erkannt», erzählt die Gastgeberin schmunzelnd. Wer der prominente Gast war, erfuhr sie schliesslich von Patron Ernst Lehmann, der am selben Tag anrief und fragte: «Ist das wahr, dass Christina Aguilera bei euch ist?» Iris Petermann antwortete darauf mit einem klaren Ja – und wusste Bescheid. Als Prinz Charles im letzten Jahr ins «Weiss Kreuz» kam, war der Besuch zwar auch geheim, aber doch anders. Der Thronfolger des Vereinigten Königreiches verbringt seinen Skiurlaub seit Jahrzehnten in Davos-Klosters. Ein Freund von Iris Petermann kennt ihn persönlich und brachte ihn an einem Samstagabend nach Malans. «Sie kamen mit grosser Verspätung erst um halb elf Uhr abends zum Essen an», erzählt sie. An diesem Tag fand der Engadiner Skimarathon statt. Dieser wirkte sich dementsprechend auf den Strassenverkehr aus. Prinz Charles übernachtete denn auch im «Weiss Kreuz». Für ihn stellte Küchenchef Stefan Jäckel eine separate Speisekarte zusammen, da der Prinz sonntags nur vegetarisch isst. Für

das Team im «Weiss Kreuz» war sein Besuch einzigartig. Als Erinnerung an den prominenten Gast hängt seitdem ein Porträt von ihm beim Eingang zum Restaurant. Die Gäste kommen nicht nur wegen des ausgezeichneten Essens, sondern auch, um feinen Wein zu trinken. Für den Aufbau des Weinkellers wurde Hans Rhyner verpflichtet. Der ehemalige Zugchef der Schweizer Bundesbahnen berät seit über 15 Jahren namhafte Restaurants in der Region – darunter das Gasthaus «Zum Gupf» – bei der Weinauswahl. Hans Rhyner wird regelmässig von Weinführern, wie Wine Spectator, ausgezeichnet. Der Weinexperte setzt generell auf europäische Weine. «Ich finde, dass wir keine Weine aus Übersee mit langen Transportwegen brauchen, weil wir in unseren Breitengraden hervorragende Weine haben», erklärt er. Das Weindorf Malans ist bekannt für charaktervolle Pinot Noirs. Die Winzerfamilie Donatsch gehört zu den Pionieren des Weinanbaus in der Region. Es versteht sich deshalb von selbst, dass Kellermeister Hans Rhyner auch die Gewächse der Bündner Herrschaft berücksichtigt.


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Grösste MagnumflaschenSammlung der Schweiz Das «Weiss Kreuz» verfügt über zwei Weinkeller. Im ersten lagern Trouvaillen, etwa aus der Schweiz, Österreich, Deutschland, Spanien und Portugal. Im zweiten präsentieren sich Raritäten aus Frankreich, unter anderem eine Auswahl der besten Weine aus dem Bordeaux und dem Burgund – beispielsweise auch etliche Flaschen des Kultwinzers Coche Dury. «Diese werden praktisch nicht auf dem Markt gehandelt», weiss Hans Rhyner. Durch sein grosses Netzwerk zu internationalen Winzern und Weinenthusiasten kann er aber immer wieder solche grossen Weine erwerben. Wichtig für den Weinkenner ist, dass das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt. «Es gibt sehr gute Weine für wenig Geld. Und diese zu finden, ist für mich eine Herausforderung», erklärt er. Für das «Weiss Kreuz» hat er eine besondere Idee: Er will im dritten Weinkeller, der im Mai eröffnet werden soll, die grösste Magnumflaschen-Sammlung der Schweiz aufbauen. «Das wird etwas Grossartiges», ist der Weinprofi überzeugt. Trinken denn die

Gäste so gerne Weine aus Grossflaschen? «Zu viert mag man schon eine eineinhalb Liter grosse Magnumflasche», erklärt Iris Petermann. Und Hans Rhyner ergänzt: «Der Wein aus grossen Flaschen ist zudem qualitativ besser.» Die beiden überlegen deshalb, diese Weine auch im Offenausschank anzubieten. Iris Petermann schätzt die Zusammenarbeit mit Hans Rhyner sehr. Auch die Gäste freut es, wenn er vor Ort ist. «Er zeigt ihnen den Weinkeller und erzählt ihnen dazu ein paar Hintergrundgeschichten zum Wein», sagt sie. Der Weinexperte macht regelmässig Weinreisen. «Wenn man bei den Winzern und Winzerinnen vor Ort ist und sieht, wie diese mit viel Freude und riesigem Einsatz aus 17 uralten Rebstöcken eine Flasche hervorragenden Weins machen, ist das ein Erlebnis, das man nicht vergisst», schwärmt er. «Solche Geschichten erzähle ich mit Begeisterung weiter.» Das muss sich bei den Gästen bereits herumgesprochen haben. Sie kehren immer wieder gerne im «Weiss Kreuz» ein. Nicht nur wegen der Anekdoten des Kellermeisters, sondern weil das gesamte Angebot überzeugt.


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Elektrisierend. Teslas Zukunftsvision


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Tesla Motors arbeitet mit wachsendem Erfolg daran, die Automobilbranche komplett umzukrempeln. Das Start-up-Unternehmen setzt bei seinen ausschliesslich elektrisch angetriebenen Fahrzeugen auf Fahrspass und softwaregestützte Innovationen, um der Vision einer sauberen und klimaneutralen Automobillandschaft zum Durchbruch zu verhelfen. Text Stefan Lenherr Fotos Tesla Motors

Dass ein Hersteller von Elektroautos eine derartige Begeisterung auslösen kann, wie es derzeit dem US-Unternehmen Tesla Motors gelingt, war noch vor zehn Jahren kaum vorstellbar. Die bis dahin entwickelten Öko-Autos konnten weder in Sachen Optik und Leistung noch mit Alltagstauglichkeit eine breite Schicht an Käufern überzeugen. Martin Eberhard, Mitbegründer von Tesla Motors, erklärte dies während einer Präsentation damit, dass Elektroautos bisher von Leuten gemacht wurden, die keine Autos mögen. «Sie wollen, dass der Kunde sein Wesen ändert, und das ist ein Fehler. Wir müssen ihm ein Auto anbieten, das er haben will.» Tesla Motors will die Autofahrer

nicht umerziehen, sondern ihnen eine nachhaltige und gleichermassen attraktive Alternative bieten. Bei hoher Leistung und einfacher Bedienung sollen sich die Elektroautos in Preis, Komfort und Optik nicht von Fahrzeugen unterscheiden, die mit fossilen Brennstoffen angetrieben werden. Das Unternehmen startete im Jahr 2003 mit einem klaren Plan: Beginnen sollte die Produktion mit einem teuren Elektro-Sportwagen. Danach sollte eine Limousine im höheren Preissegment vom Band rollen und den Weg frei machen für ein massentaugliches Elektroauto. Fünf Jahre nach der Firmengründung rollte der Tesla Roadster vom Band. Der Sportwagen konnte mit seiner

Leistung problemlos mit der hochgezüchteten Konkurrenz aus Deutschland und Italien mithalten. Der Elektro-Roadster sorgte für den ersten Aha-Effekt und verschaffte Tesla Motors die nötige Aufmerksamkeit, um die zweite Phase zu starten. Aktuell sollen zwei Tesla-Modelle das elektrische Fahrgefühl zu erschwinglicheren Preisen verbreiten – die Limousine Model S und das SUV Model X. Dem erklärten Ziel, das beste Auto der Welt zu bauen, ist der charismatische Tesla-Chef Elon Musk mit dem Model S schon sehr nahe gekommen. Ein Grund dafür ist der Fahrspass. Da stets das volle Drehmoment anliegt, beschleunigt das Model S über den gesamten Geschwindigkeitsbereich mit


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gewaltigem Vortrieb – tut dies jedoch leise und gleichmässig. Im «Ludicrous-Mode» (zu Deutsch: Wahnsinns-Modus) sprintet die leistungsstärkste Version des Model S in rekordverdächtigen 3 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde – ohne Verzögerung oder einen Tropfen Benzin. Bei einer etwas entspannteren Fahrweise kommt die Limousine auf bis zu 560 Kilometer Reichweite pro Batterieladung. Ausserdem glänzt das Auto bei Sicherheitstests mit Bestwerten. Ein Vorteil gegenüber herkömmlichen Fahrzeugen: Da Tesla keine grossen Verbrennungsmotoren benötigt, schützt eine riesige Knautschzone im Falle eines Frontunfalls die Insassen. Nicht zuletzt punktet das Model S mit Eleganz und ausgetüftelten Details. Die Türgriffe strecken sich automatisch dem Besitzer entgegen, wenn sich dieser mit dem Schlüssel dem Auto nähert. Nachdem sie ihre Funktion erfüllt haben, versenken sie sich wieder nahtlos in der Karosserie. Das

sieht nicht nur gut aus, sondern verringert während der Fahrt auch den Luftwiderstand. Ein Computer auf Rädern Dass Tesla Motors mit einem herkömmlichen Autohersteller wenig gemeinsam hat, macht auch die Wahl des Hauptsitzes deutlich. Nicht etwa die US-Automobilhochburg Detroit neben den Arrivierten des Geschäfts, wie General Motors, Ford oder Chrysler, hat sich das Start-up als Basis ausgesucht, sondern Palo Alto im Silicon Valley – in Nachbarschaft zu Google, Apple oder Facebook. Das ist wenig verwunderlich, da die vier Firmengründer in der IT-Branche gross geworden sind – und eigentlich gar kein Auto im herkömmlichen Sinn bauen wollen, wie CEO Elon Musk erklärt. «Wir haben das Model S als hochentwickelten Computer auf Rädern konzipiert.» Tesla sei Software- und Hardwarehersteller. Das Herzstück des Cockpits im Model S und Model X bildet

denn auch eine Art überdimensionales iPad. Mit dem hochauflösenden 17-ZollTouchscreen lassen sich die wesentlichen Fahrzeugfunktionen durch eine Berührung oder Wischen steuern. Die ständige Internetverbindung über das Mobilfunknetz ermöglicht es, die Software stets auf den neusten Stand zu halten. Aufsehen erregte Tesla mit einem umfangreichen Update im Herbst des vergangenen Jahres, welches ermöglicht, das Fahrzeug vom Autopiloten steuern zu lassen. Dieser kann mehr als nur die Spur halten, führt nach einem Antippen des Blinkerhebels etwa den Spurwechsel durch, passt die Geschwindigkeit je nach Verkehrsfluss an oder erkennt passende Parklücken und parkt danach vollautomatisch ein. Tesla verspricht, dass im Laufe der Zeit stetig Verbesserungen und neue Funktionen über Updates in die Auto-Software implementiert werden sollen. Für Elon Musk ist das ganz selbstverständlich: «Für uns ist es dasselbe, wie wenn man ein Update auf sein Smartphone oder Laptop lädt.» Schnellladestationen für lange Strecken Jedoch werden kaum futuristisch anmutende Autopilotfunktionen allein über den Erfolg oder Misserfolg der Mission von Tesla entscheiden. Stattdessen müssen sich Elektroautos an ihrer Reichweite messen lassen. Tesla stellt deshalb neben den Fahrzeugen auch gleich deren Batterie her. Die Kapazität des Akkus im Model S entspricht in etwa der von 15 000 iPhones und versorgt den Motor je nach Fahrweise für ein paar


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hundert Kilometer mit Energie, dann jedoch muss das Fahrzeug an die Steckdose. Um den Ladevorgang zu verkürzen und die Elektroautos auch langstreckentauglich zu machen, setzt Tesla auf Schnellladestationen namens Supercharger, welche in 30 Minuten rund 270 Kilometer Reichweite liefern. Das Tanken an der Zapfsäule geht zwar immer noch schneller, kostet allerdings auch mehr – die Benutzung der Supercharger-Stationen ist gratis. Bereits über 600 solcher Stationen hat Tesla rund um den Globus gebaut. Das Unternehmen will in den nächsten Jahren eine geografisch lückenlose Versorgung sicherstellen. In den Automobilhochburgen dieser Welt tun sich die arrivierten Hersteller auch angesichts tiefer Benzinpreise noch leicht, Tesla als nicht zukunftsfähiges Unternehmen zu belächeln. Es spricht jedoch einiges dafür, dass auf längere Sicht vieles in der Industrie elektrisch werden wird – und Tesla ist der Konkurrenz bereits meilenweit voraus. Elon Musk jedenfalls glaubt fest an die elektrifizierte Automobilzukunft: «Wir haben den Ball mit unseren Elektroautos ins Rollen gebracht. Der Ball rollt langsam, aber er rollt.» Aktuell hält Tesla die Spannung hoch. Kaum ist das SUV Model X vom Band gerollt, folgte schon die Ankündigung eines neuen Mittelklassewagens. Mit dem kürzlich vorgestellten Model 3 will der junge Autobauer den Sprung in den Massenmarkt schaffen und dem Ziel einer sauberen und klimaneutralen Automobillandschaft ein grosses Stück näher kommen.

Der geniale Namensgeber Der Name Tesla Motors ist eine Hommage an den serbischen Physiker und Elektroingenieur Nikola Tesla (1856–1943), der unter anderem die Entwicklung des heute als Zweiphasenwechselstrom bezeichneten Systems zur elektrischen Energieübertragung prägte. Auch erfand er den Induktionsmotor. «Ohne die Vision und Brillanz Nikola Teslas würde es unsere Autos nicht geben», schrieb Tesla Motors

vor Jahren in einer Mitteilung. Nikola Tesla war nicht nur einer der genialsten, sondern auch der wohl selbstloseste Erfinder der Geschichte. Er träumte von einer Welt, in der alle Menschen unbegrenzt und kostenlos mit Energie versorgt werden. 1900 findet Tesla einen Investor für den Bau eines futuristischen Funkturms auf Long Island: Von dort möchte er hochenergetische Wellen in die oberen Atmosphärenschichten schicken und deren Energie rund um den Globus verteilen. Doch kurz vor der Fertigstellung des ambitionierten Projekts springt der Financier ab: Wenn jedermann weltweit unkontrolliert die Energie aus Long Island anzapfen kann, womit würde sich dann noch Geld verdienen lassen? Tesla erleidet daraufhin einen Nervenzusammenbruch. Trotz des Ruhmes und seiner rund 700 Patente bleibt der Magier der Elektrizität finanziell erfolglos und stirbt mit 86 Jahren in einem New Yorker Hotelzimmer. Heute hält mit Tesla Motors ein Automobilhersteller sein geistiges Erbe hoch.


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Hublot. Erfindergeist mit Bullauge

Wer in der internationalen Uhrenbranche bestehen will, muss neue Wege gehen. Die noch relativ junge Schweizer Uhrenmarke Hublot macht es vor. Sie erfindet sich immer wieder neu und begeistert mit kreativen Modellen. Eine Geschichte über bahnbrechende Innovationen, mutiges Unternehmertum und erfolgreiches Marketing. Text Silke Knöbl Fotos Hublot

Gold ist Bestandteil vieler Zeitmesser. Das Edelmetall ist weich und formbar – ideal für schöne Designs. Sein Schwachpunkt: Es ist nicht kratzfest. Bei Hublot schon. Die Uhrenmarke mit eigener Manufaktur im westschweizerischen Nyon hat eine spezielle Legierung aus 18 Karat Gold entwickelt. Das sogenannte «Magic Gold» ist dank Keramikzusätzen robust wie Diamant und härter als Stahl. Hublots Innovation ist weltweit einzigartig und das Ergebnis einer gemeinsamen dreijährigen Forschungsarbeit mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne. Unverwechselbares Design Die Innovationskraft des Uhrenherstellers zeigt sich in seiner gesamten Unternehmensgeschichte. Alles begann mit der Entwicklung einer besonderen Uhr aus Gold und einem sportlichen Kautschuk-Armband. Der Form des Zeitmessers entsprechend hiess die Uhr Hublot (französisch für Bullauge). 1980 wurde sie an der Basler Uhrenmesse zum ersten Mal präsentiert. Die darauffolgenden Jahre waren schwierig. Die Uhrenbranche war am Boden, und japanische Quarzgetriebe über-

schwemmten den Markt. 2004 übernahm Jean-Claude Biver – einer der schillerndsten Unternehmer in der Uhrenbranche – das Ruder bei Hublot. Als Verstärkung holte er Ricardo Guadalupe, der mittlerweile CEO ist, während Biver als Präsident des Unternehmens amtet. Das Erfolgsduo verhalf der Uhrenmarke binnen weniger Jahre zu einem rasanten Aufstieg. Der Umsatz konnte in nur vier Jahren von 25 Millionen auf 200 Millionen Schweizer Franken gesteigert werden. Heute betreibt Hublot 750 Verkaufsstellen sowie über 70 Boutiquen in verschiedenen Städten der Welt. Mit Big Bang – einem exklusiven handgefertigten Chronographen – hielt das Unternehmen lange Zeit den Rekord der teuersten Uhr. Der Zeitmesser kostete fünf Millionen US-Dollar. Mehr als 1 200 Juwelen schmückten ihn. Alle Diamanten hatten zusammen 100 Karat. Die extravagante Uhr wurde mit Auszeichnungen und Designpreisen überhäuft. Die Modellreihe Big Bang umfasst inzwischen eine stattliche Anzahl in verschiedenen Ausführungen und Farben. Seit 2008 gehört Hublot zur Louis Vuitton Moët Hennessy Group. Der Konzern des


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französischen Milliardärs Bernard Arnault hält Mehrheitsrechte an über 60 verschiedenen Luxusmarken und ist der Branchenführer in der Luxusgüterindustrie. Innovative Materialkombinationen Jean-Claude Biver und Ricardo Guadalupe entwickeln die Marke Hublot kontinuierlich weiter. Dabei bleiben sie dem originellen Design mit dem Bullauge treu und kombinieren es mit innovativer Technik und aussergewöhnlichen Materialien – etwa Zirkonium. Dieses wird hauptsächlich als feuerfester Überzug verwendet und kommt durch seine hohe Korrosionsfestigkeit in geringeren Mengen auch als Legierungsmittel zum Einsatz. Durch seinen Glanz und seine Festigkeit erinnert dieses grau-weisse Metall an Titan. Ein weiterer besonderer Werkstoff ist Osmium – das seltenste Edelmetall der Erde. Aus diesem fertigt Hublot das Zifferblatt der Classic Fusion Firmament. Durch die Osmium-Kristalle, deren Grösse von einem Zehntausendstelmillimeter bis zu ein paar Millimetern variiert, erhält das Zifferblatt einen silberfarbenen und blauen Schein, der an einen sternenklaren Nachthimmel

erinnert und Hublot zum Uhrennamen «Firmament» inspirierte. Die Uhrenmanufaktur hat auch eine eigene Hightech-Legierung entwickelt: Hublonium – dieses enthält unter anderem Magnesium und Aluminium. Es macht das Uhrenmodell Mag Bang besonders leicht; das Gesamtgewicht der Uhr beträgt nicht mehr als 78 Gramm. Aus den verschiedenen Materialien kreiert Hublot fortwährend unkonventionelle Zeitmesser, die Kunden weltweit begeistern. Damit interpretiert die Luxusuhrenmarke ihre Leitlinie «Die Kunst der Fusion» immer wieder neu. Durchdachte Marketingstrategie Hublot setzt auch auf durchdachte Marketingaktivitäten und präsentiert ihre Modelle multimedial. Als erste Firma der Uhrenbranche war Hublot mit einem eigenen TV-Kanal präsent. Das Unternehmen zählt gemäss einer breit abgestützten Studie zu den 50 wertvollsten Marken der Schweiz. Zudem ist Hublot im Sponsoring aktiv, insbesondere im Spitzenfussball. Zu den Partnern zählen unter anderem Bayern München, Paris Saint-Germain und der FC Chelsea. Für den Weltfussballverband FIFA hat Hublot erstmals

einen mechanischen Sportchronographen für die Zeitnahme an der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien entwickelt. Der Uhrenhersteller zählt ausserdem auf eine Reihe von Markenbotschaftern, etwa Usain Bolt, den schnellsten Mann der Welt, den ehemaligen brasilianischen Fussballstar Pelé sowie das Schweizer Aushängeschild im Langlauf Dario Cologna. Darüber hinaus gehört Ferrari zu den Partnern der Uhrenmarke. Als Hommage an den Sportwagen-Hersteller wurde die MP-05 «La Ferrari» entwickelt. Die spezielle Titan-Uhr erinnert in ihrer Form an die Konturen des Rennfahrzeugs. Es ist jedoch nicht nur die erfolgreiche Vermarktung, die Hublot zu einer begehrten Uhrenmarke macht. Vielmehr ist es ihr Erfindergeist, der überzeugt. Welche Materialien werden für das nächste Modell verwendet? Wie sieht es aus? Ein Bullauge hat es bestimmt.


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W W W.O L E LY N G GA A R D.C O M


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Automobile, die begeistern. Ein Benzingespr채ch 체ber Classic Cars


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Norbert Seeger hat sich über die letzten 20 Jahre eine weltweit einzigartige Classic-Car-Sammlung aufgebaut: die komplette Phantom-Reihe von Rolls-Royce. Diese Sammlung und die Freude an Classic Cars bewegten den Rechtsanwalt auch dazu, ein Gebäude für exklusive Fahrzeuge und weitere Preziosen in Liechtenstein zu realisieren. Im Interview spricht der Enthusiast über seine Leidenschaft und darüber, wie er den legendären Wagen von Prinzessin Margaret von England erwarb. Text Silke Knöbl Fotos Roland Korner

Herr Dr. Seeger, andere sammeln wertvolle Uhren oder Kunst. Sie sammeln Classic Cars. Warum? Dieses Hobby ist aus einem Mandat entstanden, bei dem ich einen Rolls-Royce erhielt. Das Fahrzeug stand dann längere Zeit in meiner Garage. Ich habe zwar regelmässig den Service für den Wagen machen lassen, aber gefahren bin ich nicht damit. Eines Tages habe ich ihn gestartet, und seitdem bin ich mit dem Rolls-Royce-Virus infiziert. Ihre Sammlung umfasst 27 Wagen von Rolls-Royce und Bentley. Warum haben Sie sich gerade für diese beiden Automarken entschieden? Die Solidität und Perfektion der gesamten Verarbeitung sowie die Langlebigkeit der verwendeten Komponenten haben mich schon beim ersten Rolls-Royce beeindruckt. Ich hatte längere Zeit nur diesen einen Wagen, und mit der Zeit kamen weitere Fahrzeuge hinzu. Irgendwann kam die Frage auf, wie die Sammlung weiterentwickelt werden könnte.

Soll es eine markenspezifische Sammlung werden? Wie soll sie ausgerichtet sein? Und welche Kriterien muss sie erfüllen, damit sie einen einzigartigen Charakter erhält? Daraus ist dann die Idee entstanden, die Phantomreihe von Rolls-Royce – das sind deren Flaggschiffe – zu komplettieren. Zudem wollte ich jeweils ein Modell von Rolls-Royce und von Bentley aus jeder Produktionsepoche in meiner Sammlung haben. In «motors finest», der Chronik der «Seeger Collection», gewähren Sie Einblicke in die Geschichte und Technik Ihrer Preziosen. Die Automobile sind hinsichtlich ihrer Innenausstattung und Mechanik derart fantastisch – wollen Sie überhaupt noch mit modernen Autos fahren? Ja, sicher. Das sind zwei verschiedene Welten. Oldtimer stehen für das Ruhige – das gemächliche Dahingleiten. Moderne Autos spiegeln Geschwindigkeit, Luxus und innovative Technik.

Was halten Sie von Elektro- oder selbstfahrenden Autos, die derzeit entwickelt werden? Ich bin überzeugt, dass das selbstfahrende Auto – oder anders gesagt – das garantiert unfallfreie Auto in fünf Jahren Standard bei Neuanschaffungen ist. Solche Autos haben natürlich auch ihren Reiz. Zurück zu den Oldtimern. Was löst eine Fahrt in einem Classic Car bei Ihnen aus? Sie löst viele Assoziationen an frühere Zeiten aus, denn jedes Fahrzeug aus der Sammlung hat seine eigene Geschichte. Nicht zuletzt ist die Fahrt auch erholsam und vermittelt ein wohliges Gefühl. Wann fahren Sie mit den Classic Cars? Eine Fahrt mit Fahrzeugen aus der Vorkriegszeit mache ich meist an den Wochenenden, da man für diese mehr Zeit braucht. Das beginnt bereits beim Startprozedere. Wagen aus der Nachkriegszeit nutze ich auch gerne für den Arbeitsweg. Im Winter werden die


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Fahrzeuge in der Regel weniger gefahren; die Strassen müssen salzfrei sein. Wichtig ist mir, dass alle Wagen aus meiner Sammlung jederzeit fahrbereit sind. Sie müssen regelmässig bewegt werden. Nur der Gebrauch schützt vor Zerfall. Mit welchem Wagen aus Ihrer Sammlung fahren Sie am liebsten? Diese Frage lässt sich nicht so einfach beantworten. Jeder Wagen hat seinen Reiz. Ich würde sagen, dass ich mich je nach Anlass für das eine oder andere Modell entscheide. Gibt es eine Strecke, die Sie besonders gerne fahren? Es gibt in der Region und im Appenzell sehr schöne Strecken, die ich immer wieder fahre. Auch die Pässe im Engadin und in Tirol sind atemberaubend schön. Sie nehmen auch an internationalen Concours teil. Welche Kriterien sind dort entscheidend? Es gibt zwei grundsätzliche Ansätze; in Europa müssen die Fahrzeuge möglichst original sein. In Amerika zählen perfekt restaurierte Fahrzeuge. Natürlich gibt es bei jedem Concours verschiedene Preiskategorien, etwa

der besterhaltene oder der bestrestaurierte Wagen. Mir geht es dabei um möglichst viel Originalität. Ich finde es sehr schade, wenn man die altersbedingte Patina wegmacht und den Wagen perfekt restauriert. Das ist in Amerika ein bisschen ein Trend geworden. Dort muss jede Schraube glänzen. Ist Ihre Sammlung für Sie auch eine klassische Vermögensanlage? Die Sammlung entstand aus reinem Enthusiasmus. Im Laufe der Zeit sind die Fahrzeuge unbeabsichtigt zu einer Assetklasse geworden. Das ist ein angenehmer Nebeneffekt. Es gibt zwar immer wieder Preisschwankungen, aber alles in allem sind die Preise in den letzten Jahren gestiegen. Kaufen Sie die Classic Cars selber ein oder lassen Sie sich von Experten beraten? Im Laufe der Jahre habe ich mir ein internationales Beziehungsnetz mit Experten aufgebaut. Wenn etwas auf den Markt kommt, erfahre ich das relativ schnell. In Ihrer Sammlung befinden sich auch Wagen von Prinzessin Margaret von England und der Schauspielerin Sophia

Loren. Wie sind Sie zu diesen Classic Cars gekommen? Diese Zukäufe wurden auch durch das Beziehungsnetz ermöglicht. Der Wagen von Prinzessin Margaret wurde in den 1960er-Jahren nach Amerika verkauft. Die genauen Umstände kennt man nicht. Irgendwann kam der Wagen wieder zurück nach England. Ich wurde darüber informiert und konnte das Fahrzeug erwerben. Vom Phantom IV wurden in den 1950er-Jahren lediglich 18 Stück produziert. 16 Fahrzeuge dieses Modells gibt es noch. Nur sehr wenige werden auf dem Markt gehandelt, da die meisten noch im Besitz von Königshäusern sind. Ein weiteres Fahrzeug von Prinzessin Margaret in meiner Sammlung ist der Rolls-Royce Silver Shadow 1975. Was empfehlen Sie jemandem, der sich für einen Oldtimer interessiert? Welche Kriterien sind dabei entscheidend? Es gibt drei grundsätzliche Kriterien: Das Fahrzeug muss eine gute Substanz haben, selten sein und eine gute Geschichte mit prominenten Erstbesitzern haben. Was die Substanz betrifft, weiss ein Fachmann genau, wo die Schwachstellen bei der jeweiligen Fahrzeugkategorie liegen. Das ist markenbeziehungsweise jahrgangsspezifisch. Letzt-


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lich ist es eine Frage des Geschmacks, für welches Auto man sich entscheidet. Sie besitzen ein Exemplar aller Phantom-Modelle der Marke Rolls-Royce von 1925 bis zur Gegenwart. Haben Sie damit Ihr Ziel erreicht oder werden Sie noch andere Wagen zukaufen? Die Sammlung ist komplett; somit ist das Ziel erreicht. Natürlich gibt es eine Vielfalt an Modellen sowie Sonder- und Spezialkarosserien, die auch interessant sind. Aber jedes Fahrzeug muss gewartet und gepflegt werden. Meine Sammlung hat eine Grösse erreicht, bei der das – mithilfe anderer Enthusiasten – gut machbar ist. Wenn es mehr Wagen sind, wird das schwieriger und unübersichtlicher. Je wertvoller die Sammlung, desto höher der Schutz. War das auch der Grund, warum Sie über ein eigenes Tresorgebäude für Ihre Classic Cars nachgedacht haben? Nein, die Fahrzeuge waren bislang gut geschützt, aber an drei verschiedenen Standorten verteilt. Das STABIQ Treasure House ist aus der Idee heraus entstanden, die Fahrzeuge an einem Ort unterzubringen.

Warum haben Sie sich für den Standort in Eschen entschieden? Das Grundstück im Wirtschaftspark in Eschen hat sich als optimale Variante herausgestellt und es gab die Möglichkeit, es zu kaufen. Aus dem Aufbewahrungsort für die eigene Classic-Car-Sammlung ist dann die Idee entstanden, Tresor- und Wertschutzräume für Preziosen aller Art anzubieten. Solche Treasure Houses gibt es an zahlreichen Orten der Welt. Wodurch unterscheidet sich Ihr Gebäude von anderen? Andere Häuser haben eher Lagerhaus-Charakter. Sie erfüllen damit auch ihren Zweck. Mit dem STABIQ Treasure House wollen wir einen Ort mit einem einzigartigen Ambiente und sehr hohen Sicherheitsvorkehrungen schaffen. Wann wird es seinen Betrieb aufnehmen? Im Mai 2016. Meine Sammlung ist bereits dort.

Zur Person Dr. Norbert Seeger ist Inhaber des gleichnamigen Advokaturbüros Seeger und des Treuhandunternehmens ARCOMM mit Fokus auf FamilyOffice-Services und Asset Protection in Vaduz. Der 62-Jährige ist Honorargeneralkonsul der Republik Mazedonien und Träger des Fürstlich-Liechtensteinischen Verdienstordens. Anfang der 1990er-Jahre begann Seeger, eine Sammlung von Rolls-Royce und Bentley-Fahrzeugen aufzubauen. Die nach ihm benannte «Seeger Collection» beinhaltet die komplette Sammlung der Phantom-Reihe – die Flaggschiffe aus der über 100-jährigen Geschichte von Rolls-Royce. Die «Seeger Collection» hat im neu erbauten STABIQ Treasure House im liechtensteinischen Eschen eine neue Heimat gefunden. Die Fahrzeuge sind auch in einem vom ADAC preisgekrönten Buch dokumentiert. Das Buch ist unter dem Titel «motors finest» im Benteli Verlag erschienen und kann unter www.seeger.li bezogen werden.


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Mit dem STABIQ Treasure House in Eschen hat Norbert Seeger ein einzigartiges Tresorgebäude realisiert. Ein Einblick in ein faszinierendes Projekt, das im Mai 2016 seinen Betrieb aufnimmt.

Von aussen wirkt der rotbraune Megatresor in der Industriezone in Eschen kühl und unscheinbar. Das Gebäudeinnere gleicht hingegen einem Kunstwerk. Dieses trägt die Handschrift von Carlo Rampazzi. Der renommierte Innenarchitekt hat dem STABIQ Treasure House eine besondere Note gegeben und eine einladende Atmosphäre geschaffen. Rampazzi richtet seit mehr als 40 Jahren Luxushotels sowie Häuser und Wohnungen auf der ganzen Welt ein. Doch ein Tresorgebäude zu designen, war für ihn neu. Dem Tessiner Innenarchitekten war es wichtig, aus dem vermeintlichen Bunker ein elegantes Tresorhaus zu schaffen. Das ist ihm meisterhaft gelungen. Kernstück des STABIQ Treasure House ist die insgesamt 27 Fahrzeuge umfassende «Seeger Collection», die auf zwei Geschossen in einem einzigen riesigen Raum vereint ist. Formschöne Elemente aus Bronze, etwa ein langer Tisch und eine imposante Treppe, ziehen die Blicke auf sich und fügen sich harmonisch in die stilvolle Gestaltung der Innenräume ein. Auch in den Tresorräumen, die mit modernster Klimatechnologie ausgestattet sind, zeigt sich die kunstvolle Eleganz der Innenarchitektur.

Neben der spannenden Einrichtung spielt die umfassende Sicherheitslösung im Gebäude eine bedeutende Rolle. Wolfgang Marxer, Inhaber der Firma ARGUS Sicherheitsdienst, ist Miteigentümer des STABIQ Treasure House. Seine Firma nutzt einen Teil des Tresorgebäudes und ist somit enger Partner und Nachbar zugleich. ARGUS komplettiert das STABIQ-Angebot mit individuellen Lösungen, ausgehend von der Gebäudesicherheit über die Begleitung von Transporten bis hin zum Personenschutz. Schliesslich verlangt ein solches Tresorhaus nach hohen Sicherheitsvorkehrungen. Für Enthusiasten und Sammler Das STABIQ Treasure House steht auch anderen Classic-Car-Sammlern mit wertvollen Automobilen offen. Diese können auf ein eingespieltes Team an Fachleuten vertrauen, das umfangreiche Serviceleistungen anbietet. Auf über 6 000 Quadratmeter können Preziosen aller Art – beispielsweise verschiedene Wertgegenstände, wie Edelmetalle, Kunstobjekte, Schmuck, Uhren und Münzsammlungen – sowie edle Weine und Zigarren verwahrt werden. Hierfür können entsprechende Wertschutzräume und

Safe-Boxen in unterschiedlichen Grössen gemietet werden. Zusätzlich bietet das Tresorgebäude ein offenes Zolllager, das nach den strengen Richtlinien der Eidgenössischen Zollverwaltung geführt wird. Dieses Zolllager eröffnet attraktive Möglichkeiten für den Erwerb, die Lagerung und den Verkauf von Wertgegenständen, da weder Zölle noch Einfuhrsteuern anfallen. Das Interesse an solchen Angeboten wächst, zumal Anleger vermehrt in Sachwerte investieren, um sich gegen Verwerfungen an den Finanzmärkten zu schützen. Nicht zu vergessen: die Emotionen, die mit Classic Cars oder anderen Kostbarkeiten verbunden sind. Im STABIQ Treasure House können Enthusiasten und Sammler ihren Leidenschaften nachgehen und sich mit Gleichgesinnten in einem exklusiven Ambiente austauschen. «Wichtig ist mir, dass die Kunden ihre Preziosen an einen sicheren Ort bringen können, der ihnen auch ästhetisch gefällt», sagt Seeger. Und Innenarchitekt Rampazzi ist überzeugt: «Hier wird man definitiv gerne ein- und ausgehen.» Dies dürfte sich bestätigen, denn allein die Idee des Megatresors hat bereits weit über die Landesgrenzen hinaus für Beachtung gesorgt. www.stabiq.com


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Die Crème de la Crème. La Prairie – Luxus für die Haut


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Ewig jung bleiben und dabei auch noch gut aussehen: Das ist der Wunsch vieler Menschen. La Prairie setzt bei seinen Hautpflegeprodukten auf Kaviar, Gold und Platin. Der Schweizer Luxuskosmetikhersteller erfreut damit seine internationale Kundschaft. Text Silke Knöbl Fotos La Prairie

«Du siehst gut aus.» Dieses Kompliment hört eine Frau gerne. Ein Mann übrigens auch. Schliesslich versucht man, genug zu schlafen, sich gesund zu ernähren und regelmässig Sport zu treiben. Und doch hilft alles nichts. Wer zwischen 40 und 50 Jahre alt ist, merkt, dass sich seine Haut verändert. Die Falten unter den Augen zeigen sich nicht mehr nur beim Lachen, sondern immer. Die Haut ist auch nicht mehr so geschmeidig wie in jungen Jahren. Was kann man dagegen machen? Viele Mittel hat man im Laufe der Zeit ausprobiert – darunter Tinkturen mit Edelsteinen und Edelmetallen. Beim Luxuskosmetikhersteller La Prairie basieren die Produkte auf der medizinischen Forschung und der Zellthe-

rapie des Berner Arztes Dr. Paul Niehans. Er interessierte sich in den 1930er-Jahren für neue Wege, um Gesundheit und ein längeres Leben zu erlangen. Niehans kam zur Erkenntnis, dass praktisch jede Krankheit ihren Ursprung in einer schwachen Zelle hat. Seine Idee, Organe mit neuem, gesundem Zellmaterial zu versorgen, war revolutionär, aber nachvollziehbar. Die Frischzellen-Kuren mit tierischen Zell-Extrakten in der Klinik La Prairie wurden legendär. Bekannt wurde Niehans, als der todkranke Papst Pius XII. nach einer Frischzellen-Therapie wieder gesundete. Die Klinik in Montreux etablierte sich rasch zum Treffpunkt der Reichen und Schönen, die sich durch Niehans’ Behandlungen ein längeres Leben erhofften.


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Aufbauend auf dem Wissen des Berner Arztes entwickelten die Wissenschaftlicher von La Prairie in den 1970er-Jahren den «Exclusive Cellular Complex» – ein zell-identischer Wirkstoff, der als Basis für sämtliche Pflegeprodukte des Luxuskosmetikherstellers dient. Später begannen sie, Kaviar zu erforschen. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass dessen Extrakte die Zellstruktur der Haut erneuert – und kreierten eine Hautcrème mit dem besonderen Wirkstoff. La Prairie setzte damit einen Meilenstein in der Anti-Aging-Forschung. Kaviar wurde schon im 4. Jahrhundert vor Christus wegen seiner nährstoffreichen Zusammensetzung und seines positiven Einflusses auf die Gesundheit geschätzt. Sein Extrakt ist reich an Proteinen, Vitaminen und Omega-Fettsäuren. Doch nicht nur Kaviar soll eine positive Wirkung auf die Haut haben. Auch Edelmetalle wurden von den La-Prairie-Wissenschaftlern erforscht. Gold sorgt für einen makellosen Teint und verleiht der Haut mehr Leuchtkraft. Zudem kann

es das Dreihundertfache seines Eigengewichts an Feuchtigkeit binden. Das Edelmetall lässt die Haut jünger erscheinen, glättet sie und hemmt sogar Entzündungen. Auch Kleopatra soll ihre Haut mit Gold verwöhnt haben. Und Platin – eines der wertvollsten Edelmetalle – mildert ebenso die sichtbaren Altersanzeichen. Mittlerweile hat La Prairie zahlreiche Kollektionen mit Kaviar, Gold und Platin auf den Markt gebracht: beispielsweise Crèmes, Augen-Gels und Seren – für die Tagespflege, aber nicht nur. Denn wer seiner Haut auch in der Nacht etwas Gutes tun will, nimmt die «Cellular Night Repair Cream» von La Prairie. Ihre Wirkstoffe tragen dazu bei, Hautunreinheiten zu reduzieren und -rötungen zu verringern. Gleichzeitig wird die Haut mit Feuchtigkeit versorgt, geglättet und gefestigt. Klingt gut. Ob es für ein Kompliment am darauffolgenden Morgen reicht? Ein Test wird es zeigen.

La Prairie La Prairie stellt die Inhaltsstoffe nach den neuesten Erkenntnissen der Biotechnologie her. Der führende Schweizer Luxuskosmetikhersteller gehört seit 1991 zur Beiersdorf Gruppe in Hamburg-Eimsbüttel und ist in über 90 Ländern weltweit präsent. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Volketswil. Es produziert sämtliche Pflegeprodukte in der Schweiz und erzielt über 90 Prozent seines Absatzes im Ausland – insbesondere in den USA und in Asien.


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The Broad. Die Kunst, unvernünftig zu sein

«Los Angeles ist eine intellektuelle Wüste, deren einziger Beitrag zur amerikanischen Kultur darin besteht, dass man bei Rot rechts abbiegen darf», sagt Woody Allen. Diesen Ausspruch muss er nun wohl zurücknehmen. US-Milliardär Eli Broad will nämlich mit seinem eigenen Sammlermuseum «The Broad» Los Angeles als Kulturmetropole stärken. Text Jnes Rampone-Wanger Fotos The Broad / Diller Scofidio + Renfro, Iwan Baan


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Eli Broad nennt sich selbst in seiner Denkschrift «The Art of Being Unreasonable» Risiko-Philanthrop und ist darauf sehr stolz. Der amerikanische Unternehmer zeichnet sich durch zwei wesentliche Merkmale aus: Er ist unvernünftig und besitzt eine Kunstsammlung von unvorstellbarem Wert. Dieser Konstellation verdankt Los Angeles das am 20. September 2015 eröffnete «The Broad», ein Museum für moderne und zeitgenössische Kunst, in dem der Milliardär zusammen mit seiner Frau Edythe ihre eigenwillige, aber sehr eindrucksvolle Sammlung ausstellen. Das neue Museum reiht sich ein in die architektonischen Wahrzeichen an der Grand Avenue – neben der Walt Disney Concert Hall und dem Museum for Contemporary Art (MOCA). Das Haus beherbergt Werke aus der Privatsammlung und dem Besitz der Stiftung von Eli Broad. Die Fassadenarchitektur wurde vom renommierten New Yorker Architekturbüro Diller Scofidio + Renfro, in Zusammenarbeit mit Gensler Architects aus San Francisco entworfen. Der zweistöckige Bau verbirgt die Gebäudestruktur hinter einem wie Bienenwaben anmutenden weissen Schleier. Mit einer Auswahl von 250 Arbeiten aus der mehr als 2 000 Werke umfassenden Sammlung – darunter grosse Künstlernamen, wie Andy Warhol, Cy Twombly, Roy Lichtenstein, Jean-Michel Basquiat, Cindy Sherman, Jeff Koons

und die L.-A.-Stars Ed Ruscha und Barbara Kruger – wurde das Museum eröffnet. Ein Geschenk an Los Angeles Das Museum, seine Sammlung und der freie Zugang zu seinen Kunstschätzen sei sein Geschenk an die Einwohner von Los Angeles, sagt der 82-jährige Eli Broad. 140 Millionen US-Dollar hat das Geschenk gekostet, und weitere 200 Millionen US-Dollar stellt Broad für den Betrieb seines Museums bereit. Er schliesst damit das letzte Kapitel seiner Mission ab, Los Angeles als Kulturmetropole zu etablieren. Die Leute stehen Schlange vor seinem Museum – auch aufgrund des freien Eintritts. Erst die kommenden Jahre werden zeigen, ob der Wunsch des Sammlerpaares erfüllt wird, Leben in die notorisch leeren Museen von Los Angeles zu bringen. Bis dahin sammeln die Broads weiter eifrig Kunst. Die Leute würden ihn manchmal fragen, ob er und seine Frau des Sammelns müde seien, erzählte Broad einmal. «Das ist so, als ob man uns fragt, ob wir des Lebens müde wären», so der Kunstliebhaber und Mäzen. Eli Broad, der seinen Reichtum vornehmlich mit Immobilienentwicklung und Gebäudeversicherungen erwirtschaftet hat, erwirbt hauptsächlich Blue-Chip-Künstler – also bereits eingeführte, sehr teure Werke – bei einigen wenigen Galerien. Zudem kauft er


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viele Kunstwerke bei Auktionen. Dafür wird er auch kritisiert – weil sein Geld meist jene Künstler erreicht, die sowieso schon aus dem Vollen schöpfen können. In den USA gibt es sehr wenig öffentliche Unterstützung für Kultur und Künstler, und Vermögende können ihre Sammlungen nach eigenem Gusto aufbauen, was der Qualität nicht immer förderlich ist. Schleier oder Käsereibe? Die Einwohner von Los Angeles mögen keine passionierten Museumsbesucher sein, aber im Erfinden von Übernamen sind sie meist sehr schnell. Derzeit sind sie sich aber noch nicht einig, ob sie «The Broad» nun Schleier oder Käsereibe nennen wollen. Im löchrigen Kubus werden die Kunstwerke auf etwa 7 300 Quadratmetern Fläche ausgestellt. Die Architekten strukturieren das Innere des Museums in drei Bereiche. Dabei widmeten sie das Erdgeschoss und das dritte Obergeschoss der Kunst und bauten dazwischen eine Art Höhle oder Gewölbe ein, wie sie es selbst beschreiben. Draussen ahnt man nichts von dieser dunklen Höhle – hier präsentiert sich der Bau ganz in Weiss. Durch die speziell gestaltete Fassade aus Betonpaneelen und Stahlelementen kann Tageslicht ins Innere

gelangen. Ähnlich verfuhren sie mit der Dachkonstruktion. Lediglich an den Eingangsbereichen wurden Dreiecke herausgeschnitten, um die Besucher ins Innere zu lenken. Die Kunst, Raum zu umschreiben Die «The Broad»-Architekten Elizabeth Diller, Ricardo Scofidio und Charles Renfro sind ein Phänomen. Die Architekturplattform Mapolismagazin schreibt dazu: «Obwohl sie erst wenige Gebäude realisiert haben, sind sie eine prominente Grösse in der Architekturwelt. Auf ihre Eingebungen wird in der Szene ein Auge geworfen. Ihre Art zu denken und ihre Kunst Raum zu gestalten, beeinflusst die gegenwärtige Architektur – raus aus den Konventionen, rein ins Abenteuer, in den Flow, in die fliessende Materie. Man nehme nur den Beitrag von Diller Scofidio + Renfro zur Expo 2002 in der Schweiz: Es war eine schwimmende Wolke, die Grenzen zwischen statischer Konstruktion und imaginärer Vorstellung verschwinden liess. Ein Aufschrei ging durch die Szene – so simpel gedacht, so maximal der Output an Sinnlichkeit, und das alles ohne inszenierte Hülle. Es ist sicher hilfreich, dass die Protagonisten Diller, Scofidio + Renfro aus der Kunstszene

kommen und keine klassischen Architekturstudenten waren. Lange Zeit realisierten sie Kunstprojekte, bevor sie sich an Räume für die Kunst heranwagten. Ihr Ziel bleibt aber weiterhin klar: Der Inhalt soll sich nicht der Gebäudeskulptur unterordnen. Im Gegenteil: Die Architektur muss sich dem Inhalt und der Funktion stellen. Man braucht Gespür für das Besondere, wenn man neben Gehrys Wald Disney Concert Hall oder dem extrovertierten MOCA LA von Arata Isozaki etwas Neues schaffen will. Nicht etwa, um in die Riege der Schaumschläger des kurzfristigen Ruhmes willens aufgenommen zu werden, sondern um Form und Funktion perfekt zu kombinieren. «The veil and the vault», «Schleier» und «Gewölbe», so lautet das Rezept der Architekten – das doppelte Programm, mit dem sie im Museum der Broad Collection Bibliothek mit Archiv und Magazin, Büroräume, Gastronomie und Shops sowie weitläufige Ausstellungsflächen in Raum umwandeln. «Veil and vault»: eine treffende symbolische Anleihe für die funktionalen Durchdringungen der massiven Bauteile mit der lässigen Transparenz der schleierartigen Fassade.»


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Seltene Handwerkskunst. Cartiers Erfolgsgeheimnis


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Lohnt es sich, einem Uhrmacher über die Schulter zu schauen? Bei Cartier schon. Die bekannte Schmuck- und Uhrenfirma hat im westschweizerischen La Chaux-de-Fonds die Maison des Métiers d’Art eingerichtet. Dort entstehen einzigartige Schmuckuhren. Nicht nur aus Gold und Edelsteinen, sondern auch mit Stroh und Blütenblättern. Text Silke Knöbl Fotos Cartier

Ein altes Berner Bauernhaus – umgeben von Bäumen, Wiesen und Feldern. Fast unscheinbar wirkt das Anwesen aus dem 18. Jahrhundert. Es beherbergt Cartiers Atelier für seltene Handwerkskunst. Das Gebäude wurde innen komplett renoviert. Der 350 Quadratmeter grosse Eingangsbereich mit Kalkwänden und Holzvertäfelungen sowie antikem Mobiliar lassen einen in die Vergangenheit des ursprünglichen Bauernhauses eintauchen. Verschiedene Glas- und Metallelemente wirken dagegen futuristisch. Die Maison des Métiers d’Art ist ein Haus der Gegensätze und vereint traditionelle Handwerkskunst mit innovativer Technik. Die rund 30 Spezialisten, darunter Steinsetzer, Goldschmiede, Intarsien- und EmailleSpezialisten, sind auf zwei Etagen verteilt. Mit ihren weissen Kitteln sehen sie nicht aus wie Uhrmacher, sondern vielmehr wie Wissenschaftler. Es erstaunt deshalb nicht, dass die Werkstatt im zweiten Stock an ein Labor erinnert – Mikroskope stehen auf den Tischen. Auf dem Rundgang durch das Haus können Besucher den verschiedenen Handwerkern über die Schultern blicken und mehr über die einzelnen Schritte bei der Herstellung von Uhren und Schmuck erfahren. Mit der Maison des Métiers d’Art setzt sich Cartier dafür ein, dass die traditionelle Uhrmacherkunst nicht in Vergessenheit gerät.

Unikate am Laufmeter Die französische Uhren- und Schmuckmanufaktur überzeugt immer wieder mit neuen Ideen sowie ungewöhnlicher Gestaltung. Die Modelle werden in aufwändigen Fertigungsverfahren hergestellt. Dabei kommt das ganze Geschick der Handwerker zum Tragen, etwa beim Gravieren, Emaillieren und Malen. Cartier war der erste Juwelier, der ein Mosaik auf einem Zifferblatt auf den Markt gebracht hat – aus

den Farbedelsteinen Jaspis und Onyx. 2011 präsentierte Cartier eine Armbanduhr mit einem Schildkrötenmotiv, das aus 37 verschiedenen Farbschattierungen bestand. Die Steinchen sind weniger als ein Millimeter gross. Ein paar Jahre später folgte das nächste Meisterwerk: Cartier kreierte ein Zifferblatt aus Steinmosaik mit Tigerdekor. Hierfür waren 500 winzige Steinelemente erforderlich, die in rund 40 Arbeitsstunden auf das Zifferblatt gesetzt wurden.


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Mit Blütenblatt und Stroh 2014 erweiterte die Manufaktur ihr Repertoire durch eine bis dahin unbekannte Technik: die florale Intarsienkunst für die Gestaltung des Zifferblatts. Sie erfordert von den Handwerkern verschiedene Fertigungsschritte – angefangen bei der Ernte der Rosenblütenblätter über das Färben und Zurechtschneidens jedes einzelnen Blütenblatts bis hin zum Aufsetzen auf einer hauchdünnen Holzschicht. Die Fertigstellung eines Zifferblatts braucht Geduld und eine ruhige Hand. Für die Ballon Bleu de Cartier mit floralem Papageiendekor etwa wurden drei Wochen aufgewendet. Die Uhr mit einem Gehäuse aus Weissgold ist mit Brillanten besetzt und auf 20 Exemplare limitiert. Die Spezialisten müssen konzentriert und mit grösster Sorgfalt arbeiten. Ein kleiner Fehler reicht aus, und sie können wieder von vorne beginnen. Cartiers innovative Handwerkskunst zeigt sich auch bei Strohintarsien. Halm für Halm wird gespalten und anschliessend mit einem Falzbein flachgedrückt. Anschliessend werden sie mit einer speziellen Säge zurechtgeschnitten und in mühsamer Arbeit zu einem Motiv zusammengesetzt. Das Stroh bleibt naturbelassen – ohne Schutz- oder Lackschicht. Das Emaillieren mit Goldpaste gehört ebenso zu den Steckenpferden

der Cartier-Kunsthandwerker. Dabei wird die Goldplatte mit einer schwarzen Emailleschicht bedeckt. Mithilfe einer Nadel oder eines besonders feinen Pinsels trägt der Emailleur eine Goldpaste auf, mit der er dem Motiv eine Tiefen- und Reliefwirkung verleiht. Anschliessend wird das Zifferblatt im Ofen gebrannt. Inspiriert von altem Wissen Wie kommt Cartier auf solche Herstellungsverfahren? Die Spezialisten recherchieren hierfür in Museen und Archiven auf der ganzen Welt und lassen sich von verschiedenen Techniken inspirieren. Oftmals greifen sie dazu auf Jahrtausende altes Wissen zurück. Etwa bei der Granulation. Diese geht auf das 3. Jahrtausend vor Christus zurück. Bei dieser Technik werden zahlreiche Goldkörner verarbeitet: Zunächst werden Goldfäden zerschnitten und in Holzkohlestaub gewendet, um sie dann durch Erhitzen in Goldkugeln zu verwandeln. Anschliessend werden die winzigen Goldkörner auf einer Platte platziert und mit der Pinzette zu einem Motiv zusammengesetzt. Ein eindrückliches Beispiel für die Granulation ist Cartiers Panthermotiv. Diese Komposition setzt sich aus knapp 3 800 Goldkügelchen zusammen, die jeweils in Fünfergruppen auf dem Zifferblatt befestigt

sind. Für die Fertigstellung mussten die Goldkügelchen rund 3 500-mal erhitzt werden. Die Gravur des Motivs nahm 40 Arbeitsstunden in Anspruch und das Aufsetzen der Kügelchen etwa 320 Arbeitsstunden. Uhrmacher der Zukunft Wie wichtig es Cartier ist, seltene Handwerkskunst zu erhalten, zeigt sich auch in der Ausbildung des Uhrmacher-Nachwuchses. Im Institut Horlogerie Cartier bildet das Unternehmen Lernende in verschiedenen Bereichen aus: Uhrmacherei, Schleifen, Polieren, Mikromechanik. Je nach Spezialisierung dauert die Ausbildung zwei bis vier Jahre. Hinzu kommen interne Schulungen. Zudem hat Cartier einen jährlich stattfindenden Wettbewerb für den Uhrmacher-Nachwuchs der Schweiz ins Leben gerufen. Beim Concours de l’Institut Horlogerie Cartier können die Auszubildenden sowohl ihr technisches Know-how als auch ihre Kreativität zeigen. Die Teilnehmenden haben 32 Stunden Zeit, um eine Aufgabe an einem von Cartier gestellten Uhrwerk zu lösen. Seit der ersten Austragung haben mehr als 1 000 Auszubildende ihr Können gezeigt. Gleichzeitig vertiefen die Handwerker bei Cartier regelmässig ihr Wissen in Schulungen, bei denen ihre Kompetenzen erweitert und aufgefrischt werden.


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Hoher Sammlerwert Viele Cartier-Uhren sind eine Rarität und eine echte Wertanlage, wie etwa die historischen Modelle der Tank-Uhren zeigen. Selten findet man diese Uhren im Handel, sondern meist bei spezialisierten Auktionshäusern. Eine Tank aus den 1920er-Jahren kann leicht einen Preis von 30 000 Euro und mehr erzielen. Nicht nur der Preis des Modells ist buchstäblich merkwürdig, sondern auch sein Design. Während Uhren zu jener Zeit rund waren, kreierte Cartier für die Tank ein eckiges Zifferblatt. Es war ein damals mutiges Experiment. Zum Markenzeichen der Tank wurde schliesslich der blaue Saphir-Stein auf der Aufzugskrone der Uhr. Der Zeitmesser war berühmt, da er auch von vielen Filmschauspielern getragen wurde – etwa Rudolph Valentino, Clark Gabel, Gary Cooper und später Andy Warhol. Produkte für die Ewigkeit Ein besonderes Augenmerk legt Cartier auf die unternehmerische Verantwortung. Die Uhren- und Schmuckmanufaktur arbeitet nur mit ausgezeichneten Partnern zusammen, die ihrerseits wiederum nachhaltige Kriterien in der Lieferkette erfüllen. «Unsere Produkte sind für die Ewigkeit gemacht», heisst es bei Cartier. Diese Haltung spiegelt sich denn auch in der Maison des Métiers d’Art in

La Chaux-de-Fonds. Ein Ort, bei dem seltene Handwerkskunst erlern- und erlebbar wird. Es ist ein generationsübergreifendes Projekt, bei dem Cartier nicht nur Wissen, sondern auch sein Erfolgsgeheimnis weitergibt: die grosse Liebe für Gestaltung. Juwelier der Königshäuser Die Geschichte des Uhren- und Schmuckherstellers Cartier beginnt 1847 in Paris. Louis François Cartier war ein talentierter Goldschmied, der sich für Armbanduhren begeisterte. Für die damalige Zeit war dies ungewöhnlich, zumal Männer nur Taschenuhren trugen. Bekannt wurde Cartier auch, weil ihn Prinzessin Mathilde, eine Cousine von Napoleon III., entdeckte. Von da an avancierte der Goldschmied zum begehrten Pariser Juwelier. Als einer der Pioniere in der Uhrenindustrie lancierte Cartier auch die erste Fliegeruhr «Santos». Er entwickelte diese Armbanduhr für seinen Freund, den Flugpionier Alberto Santos Dumont. Die drei Söhne Cartiers vergrösserten später das Familienunternehmen und pflegten durch ihre Reisen Kontakte zum russischen Zarenreich, zu indischen Maharadschas und nach Amerika. Das Unternehmen etablierte sich rasch als Lieferant diverser Königshäuser und spezialisierte sich auf die Fertigung kostbarer Diademe. Diese schmückten

zahlreiche Häupter europäischer Königinnen und Prinzessinnen. 1926 wurde unter anderem ein einzigartiger Kopfschmuck für den Maharadscha des ehemaligen Fürstenstaates Kapurthala gefertigt, in dem 19 seltene, tiefseefarbene Smaragde verarbeitet wurden. Der grösste Smaragd hatte ein Gewicht von 117,4 Karat. Auch heute noch ist Cartier der Juwelier der Königshäuser: Kate, die Herzogin von Cambridge und Ehefrau des britischen Prinzen William etwa, trug bei ihrer Hochzeit ein Diadem aus dem Jahr 1936, das Cartier ursprünglich für Queen Elizabeth entworfen hatte.


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Stilikone. Die Uhr mit dem gewissen Dreh

Seit 85 Jahren verdreht das Modell Reverso Liebhabern eleganter Uhren den Kopf. Ursprünglich konzipierte die Schweizer Manufaktur Jaeger-LeCoultre den Zeitmesser speziell für die Anforderungen im Polosport. Bis heute überzeugt die Art-Deco-Uhr auch dank der vielfältigen Möglichkeiten zur Individualisierung. Text Stefan Lenherr Fotos Jaeger–LeCoultre


75 ANNIVERSARY

Mit welchen Problemen sich die Uhrenhersteller im Jahr 1930 herumschlagen mussten, ist heute nur noch schwer vorstellbar. Damals setzte die Armbanduhr gerade zum Siegeszug gegen die vorherrschende Taschenuhr an. Dabei musste sie aber in Sachen Wasser- und Staubdichte sowie dauerhafter Nutzbarkeit sehr hohen Ansprüchen genügen. Auch Spieler des rasanten Ballsports zu Pferde – dem Polo – schätzten den Vorteil, im Eifer des Gefechts nur den Unterarm leicht drehen zu müssen, um die Zeit abzulesen, statt den Zeitmesser umständlich aus einer Tasche ziehen und danach wieder verstauen zu müssen. Allerdings liess die Robustheit der gängigen Armbanduhren zu dieser Zeit besonders für das Polospiel zu wünschen übrig. Diesen Umstand bekam der Schweizer Uhrenimporteur César de Trey aus erster Hand berichtet, als er während einer Indienreise im Winter 1930 ein Polospiel besuchte. Damals hatte die britische Krone noch die koloniale Vorherrschaft, und die englischen Offiziere frönten in ihrer Freizeit nur zu gerne dem Gentlemen-Sport, wobei zum Ärger der Briten auch die eine oder andere Uhr in die Brüche ging. Der Überlieferung nach machte einer der Offiziere seinem Frust über seine zerstörte Armbanduhr beim Schweizer Zaungast de Trey Luft und forderte ihn auf, ein Modell zu kreieren, das robust genug war, um ein Polo-Match zu überstehen. De Trey nahm die Herausforderung an und berichtete – zurück in der Heimat – seinem Geschäftspartner Jacques-David LeCoultre von den Sorgen der CommonwealthOffiziere in Indien. Der wiederum brachte

den französischen Ingenieur René-Alfred Chauvot ins Spiel, welcher sich der Sache mit der ihm eigenen Kreativität annahm. Das bis dahin bekannte, jedoch wenig attraktive Schutzgitter über dem Kristallglas der Uhr stellte für Chauvot keine zufriedenstellende Alternative dar. Stattdessen dachte er sich eine – im wahrsten Sinne des Wortes – umwälzende Lösung aus. Geburtsstunde der Reverso René-Alfred Chauvot fertigte ein Gehäuse aus Edelstahl, das sich mit Hilfe von Führungsnuten, vier Führungszapfen und Rasten auf seiner Grundplatte verschieben und vollständig herumdrehen lässt. Das empfindliche Glas wanderte dadurch kurzerhand nach unten, wo es vor Schlägen geschützt war. Gleichzeitig bot die Uhr eine Rückseite mit einer grossen Fläche, die für die Personalisierung genutzt werden konnte. Uhrmacher LeCoultre zeigte sich von Chauvots Erfindung begeistert. In der Folge wurde am 3. August 1931 in Paris das Patent mit der Nummer 712.868 angemeldet. Bei Jaeger-LeCoultre wird das Gespräch zwischen Ingenieur Chauvot und dem zuständigen

französischen Patentbeamten wie folgt kolportiert: «Wie lautet der Name Ihrer Erfindung?». «Reverso.» «Und das bedeutet?» «Lateinisch für: Ich drehe mich um.» «Ist notiert. Ihr Patent ist registriert.» Platz für individuelle Wünsche 85 Jahre später hat sich die Uhr von Jaeger-LeCoultre als Luxusgut etabliert, das mit seiner eleganten und raffinierten Antwort auf eine technische Herausforderung nicht nur Polo-Spieler für sich begeistert. Die Rückseite, das Besondere an der Ikone, findet woanders kaum Beachtung und inspiriert die Uhrmacher der Schweizer Manufaktur immer wieder dazu, sie als Ausdrucksfläche für ihre Fertigkeiten zu nutzen. In die ansonsten schmucklose Rückseite können etwa Wappen, Initialen oder andere Wunschmotive graviert sowie Edelsteine eingefasst werden. Für Vielreisende bietet die Rückseite ausserdem Platz für ein zweites Zifferblatt, welches auf eine andere Zeitzone eingestellt werden kann. Damit bietet die Reverso viel Spielraum, um dem Besitzer sämtliche individuellen Wünsche erfüllen zu können.



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