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sb www.iaks.sport

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Internationale Fachzeitschrift für Sportstätten und Freizeitanlagen

57. Jahrgang ISSN (Print): 0036-102X ISSN (Internet): ISSN 2198-4271

5/2023 IOC IPC IAKS ARCHITEKTURPREIS 2023

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Foto Stadion Beijing: © Arup, Chris Dite

www.fsb-cologne.de

SAVE THE DATE!

INTERNATIONALE FACHMESSE FÜR FREIRAUM, SPORT- UND BEWEGUNGSEINRICHTUNGEN

KÖLN, 24.-27.10.2023

Koelnmesse GmbH Messeplatz 1, 50679 Köln Telefon +49 221 821-2587* fsb@koelnmesse.de *(0,20 EUR/Anruf aus dem dt. Festnetz, max. 0,60 EUR/Anruf aus dem Mobilfunknetz) B

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Es heißt, Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.

Wir meinen: Es hätte sein können! Eine kollaborative, digitale und damit zeit- und kosteneffiziente Projektabwicklung steht bei uns im Fokus des Gesamtprozesses. Ihre Projekte werden bei uns nach LEAN-Methodik in Echtzeit aufgesetzt und um alle Design- und Konstruktionsabläufe zu optimieren, immer unter Verwendung der neuesten BIM-Technologien. Dabei denken wir nicht nur an morgen, sondern auch an die fernere Zukunft: Wir bauen nachhaltig, effizient und mit hohem Wohlfühlfaktor.

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WE MAKE PLASTIC BETTER.

ICH BIN MEHR ALS PLASTIKMÜLL – ICH WERDE ZUM KUNSTRASEN!

Wir recyceln Plastik, um den Fußball von morgen nachhaltiger zu machen. Bei Polytan entstehen mithilfe von Upcycling-Material Kunstrasen, die erstklassigen Sport ganz ohne Kompromisse ermöglichen. Wir brennen dafür, mit jedem Sportbelag den perfekten Untergrund für ein sportliches Miteinander zu schaffen. Deshalb arbeiten wir kontinuierlich an unserem Ziel, Spielerschutz und Umweltschutz noch besser zu verbinden. www.polytan.de/nachhaltigkeit

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Editorial

LIEBE IAKS-MITGLIEDER UND LESER DER „SB“,

Ernst-Ulrich Tillmanns

Der IOC IPC IAKS Architekturpreis 2023 zeigt ei­ nen aktuellen Querschnitt der Sport­ architektur, und das weltweit. Dabei sind die eingereichten Projekte so unterschiedlich, dass es manchmal schwerfällt, sie zu vergleichen. Deshalb gibt es verschiedene Kategorien, in denen jeweils die besten Projekte gesucht werden.

Ich hatte die Ehre, nun schon das vierte Mal Mit­ glied der Jury zu sein. Es ist interessant zu beob­ achten, wie sich über die Jahre die Schwerpunkte verschieben. Waren in den letzten Jahren noch europäische Projekte in der Mehrzahl, sind es in diesem Jahr die kanadischen Projekte gewesen, die uns begeistert haben.

Ausgezeichnet werden innovative, zukunfts­ weisende Projekte, die einen Mehrwert für die Gesellschaft bieten, den sozialen Zusammen­ hang stärken und den Sport für die Allgemein­ heit in den Vordergrund stellen. Natürlich ist die architektonische Umsetzung und Gestaltung von besonderer Bedeutung.

Schließlich möchte ich betonen, wie wichtig sol­ che Architekturpreise für die Sportarchitektur sind. Sie fördern den Wettbewerb und die Innova­ tion, und sie bieten eine Plattform, um die besten Ideen und Projekte zu präsentieren. Dies inspiriert nicht nur Architekten, Bauherren und Betreiber, sondern trägt auch dazu bei, das Bewusstsein für die Bedeutung von Sport und Bewegung in der Gesellschaft zu schärfen.

Nachhaltigkeit ist zu einem zentralen Thema ge­ worden, und immer mehr Sportstätten werden nach ökologischen Gesichtspunkten gestaltet. Dies bedeutet nicht nur die Verwendung von umweltfreundlichen Baumaterialien, sondern auch die Integration von Energieeffizienz- und Recyclingkonzepten sowie die Nachnutzung von Gebäuden für Großveranstaltungen. Barrierefreiheit ist ein weiterer ­ Schlüsselaspekt in der Sportarchitektur. Aktives Leben sollte für alle zugänglich sein. Dies erfordert nicht nur die Gestaltung von barrierefreien Zugängen und Sitzplätzen, sondern auch die Berücksichtigung der Bedürfnisse von Menschen mit unterschiedli­ chen Beeinträchtigungen. Die Sportarchitektur hat hier in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, Raum für Verbesserungen gibt es natürlich immer noch.

Wir freuen uns, die diesjährigen Gewinner des IOC IPC IAKS Architekturpreises in dieser Aus­ gabe der „sb“ zu präsentieren und hoffen, dass diese Projekte dazu beitragen, die Zukunft der Sport­ architektur weiterhin zu gestalten und zu inspirieren. Vielen Dank an alle, die an diesem spannenden Wettbewerb teilgenommen haben, und an unsere engagierte Jury, die diese herausragenden Pro­ jekte ausgewählt hat.

Ernst-Ulrich Tillmanns Vorsitzender der Jury des IOC IPC IAKS Architekturpreises 2023

Es sind nicht immer die großen, spektakulären Sportbauten, die mit einem Preis bedacht werden. Manchmal sind es gerade die kleinen und be­ scheidenen Projekte, die sich durch frische Ideen und eine gute Gestaltung auszeichnen. Diese Projekte können oft die Bedürfnisse der Gemein­ schaft erfüllen und einen erheblichen sozialen Wert schaffen. Sie zeigen, dass gute ­Architektur nicht teuer oder spektakulär sein muss.

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IOC IPC IAKS ARCHITEKTURPREIS NEWS

IOC IPC IAKS ARCHITEKTURPREIS

IAKS UK Webinar................................................................................ 6

Simon Fraser University Stadium in Burnaby................... 24

IAKS Nordic Webinar....................................................................... 7

Perkins and Will

Stadtbad Skanderborg........................................................................... 28

IAKS Deutschland Fachseminar................................................. 8

Spektrum Arkitekter

Temporäre Erweiterungsbauten zur Leichtathletik-WM 2023..................................................... 10

Rainbow Park in Vancouver............................................................... 32

Neu im IAKS Netzwerk. . ............................................................... 12

Churchill Meadows Community Centre in Mississauga ............................................................................................... 36

WHITEPAPER Wie Skateparks WCMX-gerecht gestaltet werden können.. .......................................................... 16 Dr. Veith Kilberth

IOC IPC IAKS ARCHITEKTURPREIS IOC IPC IAKS Architekturpreis 2023 Internationale Jury......................................................................... 20 Preisgekrönte Projekte .. ............................................................. 22 Die Preisträger des IOC IPC IAKS Architekturpreises 2023.............................................................. 23

DIALOG

MJMA Architecture & Design

Ravelin Sports Centre in Portsmouth....................................... 40 FaulknerBrowns Architects

Centre De Glaces Intact Assurance in Québec .................44 Lemay

Silvretta Therme in Ischgl...................................................................48

KRIEGER Architekten | Ingenieure, Wimreiter & Partner

Renovierung des Maple Ridge Leisure Centre in Maple Ridge............................................................................................... 52 SHAPE Architecture

Maritime Center in Esbjerg................................................................ 56 Werk Arkitekter, Snøhetta Arkitektur

Neil Campbell Rowing Centre in St. Catharines..............60

MJMA Architecture & Design, Raimondo + Associates Architects 4

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Maritime Center Wichmann+Bendtsen Photography

IOC IPC IAKS ARCHITEKTURPREIS

ADVERTORIALS

Japanisches Nationalstadion in Tokio.....................................64

Sportpark Kreyenbrück eingeweiht .........................................94

TAISEI DESIGN Planners Architects & Engineers, AZUSA SEKKEI, Kengo Kuma & Associates

The Entwine in Kanada........................................................................... 68 Kaamil Allah Baksh

Between Borders in Irland.................................................................. 72 Cian O’Mahony

Quintal do Ban in Campinas ............................................................ 76 Effect Arquitetura & VMOffice

Rio Rimac Sports & Recreation Center in Lima..............80

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68 Titel: Foto:

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PS+

Mit uns stimmt die Chemie................................................................ 96 FLAMINGO® FWT

ForumPiscine, Outex und ForumClub mit neuem Konzept ................................................................................. 97 Absolut

Grenzenloser Spielspaß.......................................................................... 98

SPOGG

Carlos Amed Carrillo Aguilar, Jorge Luis Castillo Tomás

PROFESSIONALS & PROFILES

ADVERTORIALS

heiler: Erster Kunstrasen für Wolfenbüttel.. .................... 99 Speed-Lock: Aktuelles Projekt in Innsbruck................... 99

Gelungene Sanierung einer Sporthalle..................................84

ASB: Videosportboden der neuen Generation........... 100 HET: Mehr Schutz und Sicherheit. . ...................................... 100

Sport ist REGUPOL.....................................................................................88

Lindner: Sporthallenkomplex Chemnitz......................... 101 Carl Stahl: Beyond the trees..................................................... 101

Nachhaltiges Energie- und Personalmanagement ....90

Spieth: Neue hochmoderne Trainingshalle...................102 Playparc: Neue Outdoor-Fitness-Anlage..........................102

Bildungs- und Sportcampus Bürstadt..................................... 92

BLOACS: Zukunft mit Slackline-Anlage.. ..........................103 eccos pro: Effizientes Gästemanagement.. .......................103

RMBH

REGUPOL

WM technics

FieldTurf

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Unternehmensindex von A bis Z.......................................... 104 Impressum......................................................................................... 112

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NEWS

Fotos:

IAKS

OLYMPISCHES ERBE VON SPORT- UND FREIZEITANLAGEN

IAKS UK WEBINAR – AUFZEICHNUNG VERFÜGBAR Fotos: IAKS

Das Webinar am 28. September war die erste Ausgabe der neuen IAKS UK Seminarreihe "Im Gespräch mit..." und begann mit Tom Jones, IAKS Vizepräsident und Senior Principal bei POPULOUS. Vor dem Hintergrund der IAKS Studienreise nach Tokio, die am 27. und 28. Juni 2023 stattfand, stellte Jones die wichtigs­ ten Erkenntnisse zum Thema "Olympisches Erbe von Sportund Freizeitanlagen" vor. In dem einstündigen Webinar präsentierte er seine Eindrü­ cke von den Sport- und Freizeiteinrichtungen, die auf der IAKS-Studienreise besichtigt wurden, einschließlich der Re­ novierungen der olympischen Austragungsorte der Olympi­ schen Spiele in Tokio 1964 und des neuen Nationalstadions, das für die Olympischen Spiele in Tokio 2020 gebaut wurde. Er zeigte auch Beispiele für moderne Trainingsanlagen sowie

ältere Sporteinrichtungen, die für traditionelle japanische Sport­ arten genutzt werden. Die Teilnehmer des Webinars führten eine lebhafte Diskussion über das Themenfeld Vermächtnis und tauschten ihre verschie­ denen Standpunkte aus. Die Aufzeichnung des Webinars ist für IAKS Mitglieder kostenlos erhältlich. Wenden Sie sich einfach an die IAKS-Geschäftsstelle unter info@iaks.sport und fragen Sie nach dem Link. www.iaks.sport/en/uk

Empowering athletes. Inspiring performance. DIAMONDLOCK™ Track

Treffen Sie Dow auf der FSB 2023

Sportliche Höchstleistungen auf Top-Leichtathletikbahnen Erleben Sie unser neues Dow DIAMONDLOCK™ Track PolyurethanBindemittelsystem für langlebige und hochwertige Leichtathletikbahnen. Premium-Qualität, zertifiziert. Profitieren Sie von Dows langjähriger Erfahrung und Expertise. Treffen Sie uns auf der FSB 2023, Halle 10.2, Stand G050. Begutachten Sie unsere Muster und erfahren Sie mehr über unsere Bindemittelsysteme für Leichtathletikbahnen.

Dow verbindet über 50 Jahre Branchenerfahrung mit dem Ziel, eine nachhaltige Zukunft für alle mitzugestalten. Durch die Optimierung unserer Technologien streben wir zusätzliche Vorteile wie verbesserte Kreislaufwirtschaft, bio-basierte Materialien, Energieeffizienz und die Verringerung von Kohlenstoffemissionen an.

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Treffen Sie Dow auf der FSB 2023 | 24.-27. Oktober | Halle 10.2, Stand G050


"ATTRAKTIVIERUNG VON SCHULHÖFEN IN DYNAMISCHE UMGEBUNGEN ZUM LERNEN, WACHSEN UND SPIELEN" IAKS NORDIC WEBINAR AM 28. SEPTEMBER: UMDENKEN AUSSERHALB DES KLASSENZIMMERS

Fotos: IAKS Nordic

Am 28. September 2023 lud die IAKS Nordic Wissenschaftler und Praktiker aus Dänemark und Norwegen ein, um über die neuesten Erkenntnisse zur Schulhofgestaltung zu sprechen. Über 300 Teilnehmer aus der ganzen Welt folgten der Einladung und können nun dank der wichtigsten Erkenntnisse aus dem Webinar "außerhalb des Klassenzimmers denken". Die Aufzeichnung des Webinars ist für IAKS-Mitglieder kostenlos verfügbar. In einer sich rasch verändernden Welt, in der Kinder weniger im Freien spielen und sich weniger bewegen, ist ein Wandel in der Gestaltung unserer Schulhöfe unerlässlich geworden. Viele denken, dass der Schulhof der wichtigste Ort für die Förderung der geistigen und körperlichen Gesundheit von Kindern ist, da er alle Kinder erreicht, unabhängig von sozi­alem und wirtschaft­ lichem Status, Geschlecht und Beeinträchtigungen. Über risikofreudiges Spiel und die Natur Ellen Beate Sandseter Hansen, Professorin am Queen Maud University College of Early Childhood Education, ist eine in­ ternational anerkannte Forscherin auf dem Gebiet des risiko­ freudigen Spiels von Kindern. In ihrem Vortrag ging sie darauf ein, was risikofreudiges Spiel bedeutet und warum es so wichtig ist. Für Kinder ist das risikofreudige Spiel ein we­ sentlicher Aspekt ihrer Entwicklung, da sie lernen, mit Risiken umzugehen, und dabei ihre räumlichen Orientierungsfähig­ keiten, ihre sozialen Fähigkeiten und ihre motorischen Kom­ petenzen verbessern. Risikofreudiges Spiel beugt psychi­ schen Problemen in der Kindheit und im späteren Leben vor. Es ist an der Zeit, dass wir unsere Kinder nach draußen lassen, sei es beim Klettern auf Bäume auf dem Schulhof, beim Rutschen auf vereistem Schnee oder beim wilden Spielen im Freien. Das nächste Thema widmete sich dynamischen Landschaf­ ten. Laut Ingunn Fjørtoft, Professorin und Doktorin, und Lise Kjønniksen, Gast-Professorin, beide von der Universität Süd­ ostnorwegen, laden Natur und komplexe Landschaften Kinder zum Erforschen, Problemlösen und Spielen ein. Ein umgestürzter Baum auf einem Schulhof beispielsweise wird schnell zu einer beliebten Attraktion, die Kinder auf vielfäl­ tige Weise zum Spielen anregt. Fjørtoft und Kjønniksen sb 5/2023

empfehlen, die Natur zurück in die Schule zu bringen, und - was am wichtigsten ist - dies in Zusammenarbeit mit den Schülern zu tun. Lisa Mari Watson, Geschäftsführerin von Tverga, wies auf vier Qualitäten bei der Schulhofgestaltung hin: Variationen, Zonen, Natur und Größe. Sie stellte auch die wichtigste Methode vor, um blühende und kreative Schulhöfe zu schaf­ fen, nämlich Design Thinking. Sie empfiehlt, dass Verant­ wortliche die Herausforderungen kennen und wissen, wer ihre Zielgruppen sind - bevor sie in die Planung des Schul­ hofes einsteigen. Best-Practice-Beispiele aus Dänemark und Norwegen Kine Marie Krogh Olesen, Landschaftsarchitektin bei der Stadtverwaltung von Stavanger, und Ola Mattsson, Entwick­ lungsberater bei der dänischen Stiftung für Kultur- und Sporteinrichtungen, berichteten beide über inspirierende Beispiele von Schulhofprojekten. Während Krogh Olesen darüber sprach, wie die Gemeinde Stavanger ihre Schulhöfe systematisch kartiert und aufwertet, erläuterte Mattsson die dänische Kampagne "Drøn på Skolegården". Er hatte eine klare Botschaft an alle, die sich mit Schulhofgestaltung be­ schäftigen: Notieren Sie sich klar definierte Herausforderun­ gen und Potenziale in der lokalen Umgebung und lassen Sie diese die Grundlage für die Vision des Projekts bilden! Das Webinar wurde vom Präsidenten der IAKS Nordic, André Flatner, moderiert. Die Aufzeichnung ist für IAKS-Mitglieder kostenlos verfügbar. Wenden Sie sich einfach an die IAKS Geschäftsstelle unter info@iaks.sport und fragen Sie nach dem Zugangscode. www.nordic.iaks.sport 7


NEWS

Infrastruktur moderner Sportplätze Trendsportarten Bewegung im öffentlichen Raum IAKS FACHSEMINAR OUTDOOR

22. UND 23. NOVEMBER 2023, HAUS DES SPORTS HAMBURG Foto: IAKS Deutschland

Sport unter freiem Himmel kann so vielfältig sein. Sport­ freianlagen und Outdoor-Sportanlagen sowie öffentliche Räume, die für Sport und Bewegung genutzt werden, lassen eine Vielzahl von Bewegungsformen und Sport­ arten zu. So unterschiedlich die Anlagen auch sind, steht die dafür benötigte Infrastruktur in der Planung, im Bau und im Betrieb ähnlichen Herausforderungen gegenüber. Nachhaltigkeit und Klimaanpassung sind in der Planung von großer Bedeutung. Aber auch gestalterische

Maß­ nahmen, die die sportfunktionale Qualität berück­ sichtigen, erfordern Kreativität und Innovation. Im dies­ jährigen IAKS Fachseminar Outdoor wird die IAKS Deutschland Best practice Beispiele und Erkenntnisse aus der Forschung präsen­tieren und mit den Teilnehmenden in die Diskussion gehen, wie man gemeinsam die Sport­ anlagen der Zukunft gestalten kann. www.deutschland.iaks.sport/events

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IAKS SCHWEIZ LÄDT AM 23.11.2023 ZUM SEMINAR „SPORTHALLEN ZUKUNFTSFÄHIG GESTALTEN“ Fotos: BASPO

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Am 23. November 2023 veranstaltet die IAKS Schweiz ihr diesjähriges Herbstseminar mit spannenden Diskussionen und interdisziplinärem Austausch mit Verantwortlichen aus Sport und Bau.

Wie lauten die Grundprinzipien der Sicherheit? Welche Neu­ heiten und Trends gibt es im Sporthallenbau? Wie gestaltet sich der Umgang und die Zusammenarbeit mit dem öffentli­ chen Sport?

Die Teilnehmer erwarten spannende Referate rund ums Thema „Sporthallen zukunftsfähig gestalten“. Wie geht eine Stadt bei der Planung und Umsetzung einer neuen Sporthalle vor? Welche Präventionsmöglichkeiten gibt es in Hallen?

Das Seminar findet am 23. November 2023 von 9.00 bis 16:15 Uhr in Magglingen statt. Anmeldungen erbeten per Mail an info@iaks.ch www.iaks.ch sb 5/2023


Nutzen Sie das Wissen unseres weltweiten Netzwerkes!

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NEWS

TEMPORÄRE ERWEITERUNGSBAUTEN ZUR LEICHTATHLETIK-WM 2023

NÜSSLI MACHT DEN STADIONBAU NACHHALTIG Fotos: Ivan Rozsa

Rendering: NÜSSLI Group

Vom 19. bis 27. August 2023 fand in Budapest mit der Leichtathletik-Weltmeisterschaft das drittgrößte Sportereignis der Welt statt. Nach dem Konzept von NAPUR Architekten erweiterte NÜSSLI das für den Anlass konstruierte “National Athletics Center“ um 25.000 Plätze – und zeigt so, wie vorausschauender und nachhaltiger Stadionbau im 21. Jahrhundert funktionieren kann und muss.

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“White Elephants“ werden Stadien genannt, welche nach ihrer Nutzung als Geistersportstätten zurückbleiben. Oft wurden diese nur für einen Anlass geplant und sind für die Nachnutzung durch die lokale Bevölkerung völlig über­ dimensioniert. Moderner Stadionbau kann durch intelligente Planung diese Problematik eliminieren, wie NÜSSLI gemein­ sam mit NAPUR Architekten bei der diesjährigen Leichtathle­ tik-Weltmeisterschaft in Budapest unter Beweis stellte.

November wieder zurückgebaut. Das Dach mit den vollstän­ digen Anzeigentafeln, Licht- und Tontechnik sowie der per­ manente Unterrang bleiben übrig. Dadurch wird sicher­ gestellt, dass das Stadion auch nach der Großveranstaltung nicht überdimensioniert ist und nach­haltig sinnvoll genutzt wird, ohne zum “White Elephant“ zu werden. Es bleibt somit ein modernes und funktionsfähiges Zentrum des Sports und der Gemeinschaft.

Pionierleistung im Sportstättenbau Der Stadionkomplex “National Athletics Center“ (Nemzeti Atlétikai Központ) ist eine Pionierleistung von NAPUR Ar­ chitekten, entstanden auf einem 15 Hektar großen Gelände. Die Vision war ein vielseitiges Zentrum des Sports und der Begegnung, das insgesamt 15.000 Sitzplätze bietet und darüber hinaus flexibel erweiterbar ist. Die Anforderungen für den Bau waren von Anfang an hochgesteckt, denn es sollte nicht nur den Bedürfnissen der heimischen Sport­ gemeinschaft gerecht werden, sondern auch internationalen Standards für Großveranstaltungen entsprechen. Dies er­ forderte eine innovative Lösung, um zusätzliche Zuschauer­ plätze zu schaffen, ohne die Funktionalität des Stadions zu beeinträchtigen.

Über den Selbstzweck hinaus Realisiert wurde das neue National Athletics Center auf dem ehemaligen Industriegebiet Vituki am Donauufer. Dieses wird mit dem Bau des Stadions nachhaltig saniert und zum städte­ baulich attraktiven öffentlichen Sport- und Erholungspark. Die für die Großveranstaltung errichtete Infrastruktur wird an­ schließend zu einer urbanen innerstädtischen Begegnungs­ zone. Während im unteren Stadionbereich dauerhaft 15.000 Zu­schauer bei Sport- und Kulturveranstaltungen Platz finden, bietet die erhöhte Ebene einen Blick ins Stadion und auf die Parkanlage mit der Donau. Die erhöhte Eingangs­ebene wird bis zum Frühjahr 2024 fertiggestellt. Geplant sind Lauf- und Rollschuhbahnen, Street-Workout-Einrichtungen, Trainings­ bereiche und Street-Food-An­ gebote, die dank der Pergo­ lakonstruktion überdacht und b ­ eleuchtet sind. So wird die freie Plateaufläche täglich aktiv genutzt, bleibt aber künftig für eine nächste Großveranstaltung mit zusätzlichem Platzbe­ darf nutzbar.

Flexibilität durch Innovation Um diesem Anspruch gerecht zu werden, setzen NÜSSLI und NAPUR Architekten auf intelligente temporäre Struk­ turen. Die schwebende Dachkonstruktion über der erhöhten Eingangsebene ermöglicht es, den Zwischenraum für einen temporären zweiten Rang zu nutzen. Für die Leichtathle­ tik-Weltmeisterschaft planten und installierten das NÜSSLI Team in diesem Bereich einen geschlossenen Oberrang mit 25.000 zusätzlichen Sitzplätzen. Nach Abschluss der Veran­ staltung wird dieser temporäre Teil des Stadions bis Ende

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Dass Veranstaltungs- und Eventbauten nicht mehr nur dem reinen Selbstzweck dienen sollen, ist lange bekannt. Die Kombination aus permanenten und temporären Strukturen bildet für Großveranstaltungen im Sport- und Kulturbereich eine verantwortungsvolle Lösung, die Flexibilität mitbringt und keine Geistersportstätten hinterlässt.

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NEWS

NEU IM IAKS NETZWERK

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KÜFFNER ALUZARGEN RHEINSTETTEN (DEUTSCHLAND)

CITY OF MELBOURNE VICTORIA (AUSTRALIEN)

Küffner Aluzargen GmbH & Co. OHG ist Hersteller von Spe­ zialtüren mit Aluminiumzargen, welche in Schwimmbädern und Sportstätten ihren Einsatz finden. Von der Planung bis zur Realisierung bietet Küffner mit unterschiedlichen Zargen- und Wandanschlussvarianten Türlösungen, die für den Nassbereich geeignet sind. Neben Rahmentüren und Nass- und Feuchtraumtüren werden im öffentlichen ­Bereich auch barrierefreie Raumspartüren angeboten. ­Küffner bietet innovative Produkte für kreative Lösungen mit nach­ haltiger Qualität, anspruchsvoller Ästhetik und dauerhafter Funktion.

Melbourne ist die Hauptstadt im australischen Bundesstaat Victoria und die zweitgrößte Stadt Australiens. Der Stadtrat von Melbourne ist die lokale Regierungsbehörde, die für den Regierungsbezirk Melbourne zuständig ist, zu der die inneren Vororte der Metropole Melbourne und der zen­ trale Geschäftsbezirk CBD gehören. Melbourne bezeichnet sich als Welthauptstadt des Sports und beheimatet die his­ torischen Melbourne City Baths, die berühmte Tan-Lauf­ bahn und den belebten Birrarung (Yarra) River. Es will welt­ weit Taktgeber sein um die Menschen zu inspirieren, ihren Alltag aktiver zu gestalten.

www.kueffner.de

www.melbourne.vic.gov.au

DB PERKS & ASSOCIATES NORTH VANCOUVER (KANADA)

FOUNDATION FOR TOMORROW'S SCHOOLS PREMBROKE (MALTA)

DB Perks & Associates Ltd ist kommerzieller Ausrüster für Schwimmbäder und zu 100 % in kanadischem Besitz und unter kanadischer Führung. Seit 1974 beliefert und betreut es öffentliche Schwimmbäder in ganz Kanada. Die Produkt­ palette reicht von Wassertestsätzen, Chemiekontrollge­ räten, Reinigungs- und Wartungszubehör, mechanischer Ausrüstung, Filtern und Pumpen, Wettkampftrennseilen, Beckenrandausrüstung sowie Zubehör für Technikräume und Beckenumlauf. Das Serviceteam verfügt über umfas­ sendes Wissen über chemische Schwimmbadsteuerung, chemische Pumpen, Filter und mechanische Systeme. DB Perks ist stolz darauf, verschiedene Organisationen in den kanadischen Provinzen zu unterstützen und Kurse für Ret­ tungsschwimmer zu finanzieren.

Foundation for Tomorrow's Schools (FTS) wurde 2001 gegründet, um neue Schulen für die maltesische Regie­ rung zu planen und zu bauen. Sie ist auch für die Sanie­ rung bestehender Schulen und die Durchführung kleinerer Projekte in verschiedenen Bildungseinrichtungen zustän­ dig. Die Stiftung ist an Projekten von der Konzeptphase bis zur tatsächlichen Inbetriebnahme beteiligt.

www.commercialaquaticsupplies.com

www.fts.mt

Ihre Aufgabe besteht darin, Kindern, Studenten, Lehrern und lokalen Gemeinschaften moderne und bessere Bildungsein­ richtungen zur Verfügung zu stellen, die den Erwartungen der maltesischen Bildungsbehörden entsprechen.

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BEPA TORFABRIK NORDASSEL (DEUTSCHLAND)

YMCA VICTORIA OAKLANDS PARK (AUSTRALIEN)

Seit 2010 ist das Unternehmen spezialisiert auf den Ver­ trieb von Fußballtoren, Bolzplatztoren aus Stahl und Alu­ minium, Torwänden und Spielerkabinen. Alle Bolzplatz­ tore und Fußball-Trainingstore sind vollverschweißt. Desweiteren bietet BEPA Einbauservice und Werksmon­ tage für Bolzplatz- und Fußballtore an, auf Wunsch kann gegen Aufpreis beim Einbau auch gleich die TÜV-Prüfung nach DGUV 202-044 durchgeführt werden.

YMCA Victoria SA Aquatic and Leisure Centre verwaltet seit mehr als 30 Jahren kommunale Freizeiteinrichtungen in ganz Australien und ist landesweit führend im Facility Management für Wassersport und Freizeit. YMCA ­Victoria bietet eine Vielzahl von Angeboten für die Nutzer im Ein­ zugsgebiet, darunter Fitness und Wellness, Gymnastik, Schwimmen und Ernährung sowie Vermietung von Sport­ plätzen und Sportanlagen.

www.bepa-torfabrik.de

www.victoria.ymca.org.au

WEIBEL - Ihr Experte für starke

Leistungen OnlIne-SHOp: www.swimlanelines.com

sb 5/2023 Wettkampfleinen

Wendeleinen

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I Abgrenzungsleinen I Fehlstartleinen Befestigungstechnik I Haspelwagen

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NEWS

NEU IM IAKS NETZWERK

ILESEUM PUNE (INDIEN)

SOLARABSORBER PRODUKTIONS GMBH VORDERNBERG (ÖSTERREICH)

ILESEUM steht als Abkürzung für „Inclusive Localism for Excel­ lence in Sports, Education and Urban Living Management“.

Die Solarabsorber Produktions GmbH stellt die MAZDASOLAR-Absorber her, die vorwiegend in n ­ achfolgenden Bereichen zum Einsatz gelangen:

Unternehmensziel ist die Entwicklung und der Betrieb von Sportinfrastruktur für Misch- und Mehrfachnutzung, entwickelt für erstklassige Sportvereine, die betrieblich fle­ xibel und wirtschaftlich nachhaltig ist und gleichzeitig Bau­ trägern, Institutionen und Behörden eine Rendite für große Club- und Freizeitanlagen bieten. Mit neun Sportclubs, mehr als 6.000 Mitgliedern und 13.000 Studenten in den Sportakademien ist Ileseum Clubs die größte Sport- und Freizeitclubmarke in Indien.

Das in Vordernberg ansässige Unternehmen zeichnet ver­ antwortlich für Herstellung, Planung, Vertrieb und Mon­ tage der MAZDA-SOLAR-Absorber und übernimmt auch die Bauleitung.

www.ileseum.club

www.mazda-solar.com

ARCTIC RIJEKA (KROATIEN)

SPORTENG HAWTHORN EAST VIC (AUSTRALIEN)

Das Hauptgeschäft von Arctic d.o.o. ist Herstellung, Ver­ kauf und Vermietung von Ausrüstung für mobile und per­ manente Eisbahnen. Hauptprodukte sind EPDM-Kühlflä­ chen für Eisbahnen, Eisschnelllaufbahnen und Eisrutschen. Die EPDM-Kühlflächen werden in verschiedenen Größen und Formen nach den Bedürfnissen der Kunden herge­ stellt. Die Produktion reicht von Holzplatten, weißen Kunst­ stoffplatten über transparentem Polykarbonat bis hin zu weiteren maßgefertigten Platten.

SPORTENG spezialisiert sich auf Planung, Entwurf und Bau­ aufsicht für Spielfelder jeglicher Sportart.

Arctic ist stolz auf die Entwicklung eines neuen Produkts für den Eisbahnmarkt. Die digitale interaktive LED-RGBBeleuchtung ist in die Eisbahnausrüstung integriert und bietet eine neue Art von Attraktion. www.arctic-klizalista.com 14

•  Solare Beheizung öffentlicher und privater Schwimmbäder •  Kühlflächen für Eisstockbahnen und Eislaufplätze •  Dachflächenheizungen bei einsturzgefährdeten      Gebäuden durch hohe Schneelasten

Durch die Kombination von Ingenieur- und Spezialwissen, das aus der engen Zusammenarbeit mit Sportämtern, Stadi­ onbetreibern, Sportplanern und Architekten resultiert, bietet SPORTENG technische Beratung für Spielfelder jeglicher Art. Die Basis für die Firmenphilosophie von SPORTENG ist das Verständnis der spezifischen Anforderungen an ein Spiel­ feld sowie das Wissen, wie Anlagen gebaut, betrieben und ge­wartet werden. Das Expertenteam – das größte in Austra­ lien – ist bestrebt, sein Fachwissen bestmöglich einzusetzen, um Kunden höchste Qualität und den am besten geeigneten Planungsentwurf bieten zu können. www.sporteng.com.au sb 5/2023


SPORT SYSTEM ATAM LIMA (PERU)

SPYROS SOUTH JAKARTA (INDONESIEN)

Sport System Atam E.I.R.L. ist ein führendes Unterneh­ men beim Einbau von hochleistungsfähigen Sportbö­ den. Es bietet ganzheitliche und individuelle Lösungen je nach Sportart an. Das Unternehmen verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung auf dem Markt und hat mehr als 400 erfolgreiche Projekte für nationale und internationale Kunden durchgeführt. Das Portfolio reicht von der Bera­ tung über den Einbau bis hin zur Wartung. Ziel ist es, ein optimales Spielumfeld zu schaffen, das die sportlichen Leis­ tungen steigert und den höchsten Ansprüchen bei der Ausrichtung von Wettbewerben gerecht wird.

SPYROS ist ein Anbieter von ganzheitlichen Lösungen für LED-Anzeigesysteme, Anzeigetafeln, Arenabestuhlung, Sportzeitmesssysteme, Drehkreuze und Zugangskontrol­ len, Video-Schiedsrichterassistenten und Instant-ReplaySystemen. Qualität, Innovation und Kundenzufriedenheit verschrieben möchte das Unternehmen ein zuverlässiger Partner für Sportarenen, Sportveranstaltungen und Unter­ haltungseinrichtungen in Indonesien sein. Zu den jüngsten Projekten gehören die Lieferung und der Bau des Anzeige­ tafelwürfels, der LED-Anzeige und des Sofortwiedergabe­ systems im GBK-Mehrzweckstadion für die FIBA-Basket­ ball-Weltmeisterschaft 2023.

www.sportsystemperu.com

www.spyros.co.id

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WIE SKATEPARKS WCMX-GERECHT GESTALTET WERDEN KÖNNEN

EMPFEHLUNGEN FÜR NEUE NUTZERGRUPPE IM ROLLSTUHLSPORT Autor: Fotos:

Dr. Veith Kilberth Anna Spindelndreier, SitNSkate, Patrick Mikulski, Jörg Photography, Pascal Lieleg

Der Bau von Skateparks boomt. Offensichtlich wächst der Bedarf an urbanen Räumen, die eine Infra­struktur für jugendkulturelle Bewegungspraktiken wie Skateboarding, BMX, Inline-Skating, Stunt-Scooter und seit einigen Jahren auch WCMX bereitstellen. In seinem Gastbeitrag gibt Dr. Veith Kilberth bereits jetzt einen Ausblick auf eine wissenschaftliche Veröffentlichung zur Inklusion von Wheelchair Skating in Skateparks, die 2024 erscheinen wird. Gleichzeitig eine Handlungsempfehlung für Kommunen! Gemeinsam mit Lisa und David Lebuser wird Dr. Veith ­Kilbert die Ergebnisse der Studie im Forschungsfeld zu Sport­ räumen und der Weiterentwicklung inklusiver Strukturen im Sport veröffentlichen. Die Veröffentlichung trägt den Titel: „Zur Teilhabe von WCMX-Skater*innen in Skateparks. Eine

erste Annäherung an eine inklusivere Planung von Skate­ anlagen“. Die Autoren verstehen ihr Werk als eine erste Handreichung mit den zentralen Aspekten zur Gestaltung von WCMX-gerechten Skateparks, die sich für Kommunen ebenso als Empfehlung lesen lässt.

INFOBOX WCMX Die Abkürzung WCMX steht für „Wheelchair MotoX“ - angelehnt an den Begriff BMX (Bicycle Motocross) und wird auch als „Wheelchair Skating“ bezeichnet. WCMX ist eine Extremsportart, bei der die A ­ thleten mit einem Rollstuhl Tricks und Stunts auf ­Skatepark-Rampen ausführen, die dem Skateboarding und BMX nachempfunden sind. Zu diesen Stunts gehören Sprünge, Slides und Flips. Erfunden wurde der Sport von Aaron „Wheelz“ Fotheringham. Er landete unter ­anderem den ersten Backflip in einem Rollstuhl. Für die Ausübung des Sports nutzen die Akteure einen manuellen Spezialrollstuhl. Er besteht aus leichteren Materialien und einem voll gefederten Rahmen, um die Beine zu ­schützen und Stöße abzufedern. Der ­Sicherheit der Athleten dient auch das Tragen von Handschuhen und eines Fahrradhelms.

Sportrollstuhl-Fahrer*innen stellen ein relativ neues Phäno­ men bei der Nutzung von Skateparks dar und treten als Nutzer*innengruppe zunehmend in Erscheinung. In den am lokalen Bedarf orientierten, partizipativen SkateparkPlanungen wird zunehmend versucht, auch Wünsche und Bedürfnisse der WCMX-Akteur*innen in der Gestaltung zu berücksichtigen. Dabei ist der Umgang mit der Thematik 16

höchst unterschiedlich. Dementsprechend entstehen deutschlandweit Skateparks mit einem weiten QualitätsSpektrum: von Anlagen, die noch nicht einmal einen barrierefreien Zugang für Rollstuhl-Fahrer*innen bieten, ­ bis hin zu explizit für die WCMX-Mitnutzung gestalteten Skatepark-Terrains. Ein Beispiel für letzteres ist der Skate­ park Höhenberg in Köln. sb 5/2023


Studie zur Inklusion von Wheelchair Skating in Skateparks In einer ersten Annährung wird das Thema Inklusion und Diversität sporträumlich auf das Phänomen der WCMXNutzung von Skateparks bezogen.

Good Practice auszuwählen. Der 2013 erbaute Skatepark befindet sich in Hamburg und verfügt über rund 1.700 m² Fläche. Zudem wurden an Planung und Bau beteiligte Personen mit leitfadengestützten Interviews befragt.

Allgemein knüpft die Studie an die Forderungen der Men­ schenrechtsabkommen der Vereinten Nationen (UN) der Be­ hindertenrechtskonvention (BRK) an. Dieses fordert, „[…] Menschen mit Behinderungen die gleichberechtigte Teilnah­ me an Erholungs-, Freizeit- und Sportaktivitäten zu ermögli­ chen […]“. Im Speziellen beabsichtig der Beitrag, die Weiter­ entwicklung von inklusiven, räumlichen Strukturen im Sport voranzubringen (vgl. Bükers & Wi-bowo, 2020, S. 73).

Charakteristika bei WCMX Die bewegungstechnischen Einschränkungen, die WCMXSkater*innen – im Vergleich zu anderen typischen Skate­ park-Rollsport-Nutzer*innengruppen – daran hindern, einen Skatepark selbstständig und ohne Hilfestellung zu nutzen, lassen sich auf drei wesentliche Merkmale verdichten:

Praktisch sollen die Ergebnisse wichtige Hinweise für Kom­ munen zur Orientierung im Umgang mit dem Thema lie­ fern sowie eine konkrete Handreichung zur Einbeziehung von WCMX in Skatepark-Planungen darstellen.

Geschwindigkeit: eingeschränkte Möglichkeit, ebenerdig Geschwindigkeit zu generieren, um zu Startpunkten zu ge­ langen, damit Elemente mit erhöhtem Tempo genutzt und Höhenunterschiede überwunden werden können.

Dementsprechend lassen sich zwei Forschungsfragen for­ mulieren: 1. Welche gestalterischen Anforderungen müssen Skate       parks zur selbstständigen WCMX-Nutzung ohne Hilfe    stellung erfüllen? 2.    Welche Möglichkeiten und Schwierigkeiten gibt es bei     der Planung von WCMX-gerechten Skateanlagen in der     Praxis?

Springen: Es besteht keine Möglichkeit des Abspringens vom Boden aus zur Überwindung von Höhenunter­ schieden ohne Hilfsmittel. Eine Skatepark-Nutzung auf mehreren Ebenen ist nur mit befahrbaren Übergängen durch Schrägen (Banks) und Rundungen (Transitions) mit dem Rollstuhl in überwindbarem Winkel und Radius möglich.

Zur Beantwortung der Fragestellungen wurde die Methode der Einzelfallstudie beziehungsweise „Case Study Research“ gewählt. Mit einer multi-methodalen Vorgehensweise wurde die deutsche WCMX-Community befragt, um den Skatepark der Integrierten Gesamtschule Wilhelmsburg als Model of

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Breite des Sportgeräts: Aufgrund der Achsenbreite und -starre eines modifizierten WCMX-Rollstuhls von circa 45 bis 70 cm wird zum Befahren von Elementen im Skatepark eine entsprechende Mindestbreite benötigt. Zudem schränkt die Starre der Achse die Wendigkeit im Fahrfluss bei höheren Geschwindigkeiten ein.

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Konsequenzen für die Planung von Skateparks? Bezüglich der WCMX-Nutzung ergeben sich aus der Analyse des Skateparks IGS Wilhelmsburg folgende Anforderungen: „Getting There“: barrierefreie Erschließung des Skateparks, entsprechend der DIN 18040 für barrierefreies Bauen, mit der Freiheit, für die Gestaltung der Skatefläche für eine ge­ wünschte WCMX-Nutzung von der DIN abweichen zu können; „Get on Table“: Selbstständiges Gelangen zu erhöhten Startpunkten mit dem (Sport-) Rollstuhl;

„Roll-On Features“: Elemente, die dem Boden befahrbar verbunden sind; „Access and Exit“: Selbstständiger Zu- und Ausgang zu verschiedenen Bereichen des Skateparks; „Geometrie der Elemente“: Berücksichtigung der Anfor­ derungen des WCMX-Rollstuhls in Bezug auf Radstand­ breite und Höhe der Grindbar bei der Gestaltung von ­Elementen; „Lines“: Fahrwege durch das jeweilige Skatepark-Terrain so planen, dass die Elemente hintereinander – in einer Line – befahrbar sind.

GRAD DER WCMX-INKLUSIVEN GESTALTUNG 3. DAS GESAMTE TERRAIN BARRIEREFREIER ZUGANG ZUR ANLAGE

2. MEHRERE BEREICHE MINDESTANGEBOT

1. EIN BEREICH

BARRIEREFREIER ZU- UND AUSGANG ALLE SKATE-BEREICHE SELBSTSTÄNDIG ZU ALLEN STARTPUNKTEN AUF RAMPEN GELANGEN HORIZONTALE BEWEGUNGSFREIHEIT AUF JEDER EBENE DES SKATEPARKS VIELE SPEZIFISCHE ROLL-ON ELEMENTE VIELE LINES

BARRIEREFREIER ZUGANG ZUR ANLAGE BARRIEREARMER ZU- UND AUSGANG MEHRERER SKATE-BEREICHE SELBSTSTÄNDIG ZU WEITEREN STARTPUNKTEN AUF RAMPEN GELANGEN HORIZONTALE BEWEGUNGSFREIHEIT AUF MEHREREN EBENEN DES SKATEPARKS MEHRERE LINES SPEZIFISCHE ROLL-ON ELEMENTE

BARRIEREFREIER ZUGANG ZUR ANLAGE BARRIEREARMER ZU- UND AUSGANG AUS EINEM SKATE-BEREICH ALLGEMEINE ROLL-ON ELEMENTE ZU STARTPUNKT AUF EINER RAMPE GELANGEN MIT KEINER/WENIG UNTERSTÜTZUNG EINE MÖGLICHE LINE

WCMX-TEILHABE SKALA

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Die Abbildung „Grad der WCMX-inklusiven Gestaltung“ zeigt, welche Ausstattungsmerkmale als Mindestangebot zur Teilhabe - und darüber hinaus - von WCMX an der Skatepark-Gestaltung zu empfehlen sind. sb 5/2023


Eine Chance für mehr Inklusion Die Möglichkeiten und Schwierigkeiten, WCMX in Skatepark-Projekten zu berücksichtigen, sind vielfältig. Auf der Seite der Möglichkeiten und Perspektiven stehen unter anderem die zunehmende Etablierung von WCMX und die steigende Anzahl an WCMX-Teilnehmer*innen sowie den daraus resultierenden spezifischen Initiativen und Ver­ anstaltungen. Aus sozial-politischer Perspektive ließe sich ein Anspruch formulieren, WCMX bei Skatepark-Projekten grundsätzlich zu berücksichtigen. Aufgrund der vielfäl­ tigen Integrationsmöglichkeiten der heute individuellen Skatepark-Planungen besteht ebenso ein breites S­ pektrum, die räumlich-materiellen Voraussetzung für WCMX krea­ tiv zu gestalten. Zudem stellt die Teilhabe von WCMX in Skateparks, also die gemeinsame Skatepark-Nutzung von Menschen mit und ohne Behinderung, eine besondere Chance für den Inklusionsgedanken dar. sb 5/2023

Als Gründe, die die Integration von WCMX-Strukturen und -elementen schwierig erscheinen lassen, wurden von den Befragten im Wesentlichen zwei Punkte ­ge­nannt. Zum einen wird ein erhöhter Aufwand vermu­ tet. Zum anderen wurde auf eine mangelnde Präsenz von WCMX-Akteur*innen vor Ort sowie Unkenntnis der T ­ he­matik bei Planungsbeteiligten mancherorts hingewiesen. Getreu dem Motto der Disability Studies („Nicht ohne uns über uns“) sei darauf hingewiesen, dass es für WCMX in Skateparks unerlässlich ist, die WCMX-Akteur*innen in die Planung einzubeziehen. Der ausführliche Beitrag wird 2024 im Band „Sport und Raum im Spiegel von Inklusion und Diversität“ der Universität Hamburg (Herausgeber.: Bükers, F., Krieger, C. & Bindel, T.) veröffentlicht. 19


NEWS

IOC IPC IAKS ARCHITEKTURPREIS 2023

INTERNATIONALE JURY

Die internationalen Experten der Jury hatten die herausfordernde Aufgabe, aus der großen Band­ breite der hervorragenden Projekteinreichungen zu entscheiden. Die diesjährige Jury setzte sich aus internationalen namhaften Persönlichkeiten zusammen. Erstmalig nahm Steven Mifsud (Direct Acces) aus dem Vereinten Königreich am Auswahlprozess teil. Er konnte sich auf die bewährte Zusammen­ arbeit der langjährigen Jurymitglieder Gary Conrad Boychuk (IAKS), Gilbert Felli (IOC), Laura Munch (Realdania), Klaus Meinel (IAKS) und Ernst-Ulrich Tillmanns (4a Architekten) verlassen. Gilbert Felli ist seit 2014 als IOC Senior Advisor tätig. Neben vielen anderen Positionen innerhalb des IOC (1990 bis 2014) war er als Exekutiv­direktor der Olympischen Spiele für die Durchführung, Koordinierung und Nachbereitung aller Aktivitäten im Zusammenhang mit den Olympi­ schen Spielen und den Olympischen Jugendspielen verantwortlich, von der Kandidaturphase bis zur eigent­ lichen Durchführung der Spiele. Felli hat ein Architektur­ diplom und arbeitete mehrere Jahre im Baugewerbe in der Schweiz, bevor er in die Sportwelt wechselte. Steven Mifsud ist Gründer und CEO der weltweit preis­ gekrönten und vielseitigen Behinderten- und Inklusions­ organisation Direct Access. Zudem hatte er die Position des Director of Accessibility (für Zugänglichkeit) im Namen der Dubai Expo2020 für die Dauer der Veranstaltung inne. Im Jahr 2021 wurde Mifsud im Rahmen der Ehrungen zum Geburtstag Ihrer Majestät der Königin zum MBE (Member of the British Empire) ernannt. Klaus Meinel ist seit 2003 für die Geschäftsführung der IAKS verantwortlich. Im Jahr 2015 wurde er zum IAKS Ge­ neralsekretär ernannt. 1997 trat Klaus Meinel als wissenschaftlicher Mitar­ beiter in die IAKS Geschäftsstelle in Köln ein. Von 1995 bis 1997 war er als technischer Referent beim Bund Deutscher Landschaftsarchitekten in Bonn und Berlin tätig. Meinel ist ­Diplom-Landschaftsarchitekt, nach­ dem er von 1988 bis 1995 Hochschulen in Hannover (Deutschland) und Tours (Frankreich) besucht hat. 20

Laura Kristine Bjerre Munch arbeitet als Projektleiterin bei der Realdania Foundation. Ihr Fokus liegt auf der Entwick­ lung gemeinsam genutzter Räume in Hinblick auf körperliche Aktivität, In­ tegration, soziale Beziehungen und nachhaltiges städtisches Leben. Sie war an zahlreichen Projekten zum Thema körperliche Betätigung im weitesten Sinne beteiligt und verfügt über umfangreiche Erfahrungen in den Bereichen Bauten und Politik des Sport- und Freizeit­ lebens. Munch hat früher für die dänische Stiftung für Kulturund Sporteinrichtungen gearbeitet und war unter anderem an den mit dem IOC IAKS-Preis ausgezeichneten Projekten "Athletic Exploratorium" in Odense, "Herning Football Ex­ periment" und "StreetMekka" in Kopenhagen beteiligt. Sie hat einen Msc in Geistes- und Sozialwissenschaften und einen Abschluss in Organisation und Management an der Copenhagen Business School. Gary Conrad Boychuk ist einer der führenden kanadischen Planer von Mehrzweckhallen mittlerer Größe für Zuschauer. Er war an mehr als 120 Sport- und Freizeitprojekten in ganz Kanada und den Vereinigten Staaten beteiligt. Boychuk verfügt über umfangreiche Erfahrungen mit öffentlichen Aus­ schreibungen und der Entwicklung von Masterplänen und Machbarkeits­ studien, die die Bedürfnisse einer breiten Öffentlichkeit widerspiegeln und gleichzeitig die ­finanziellen und wirtschaftlichen Auswirkungen berücksichti­ gen. Boychuk ist Kanadas nationaler Vertreter in der Sportund Freizeitgruppe der International Union of Architects. Ernst-Ulrich Tillmanns gründete 1990 das Büro 4a Archi­ tekten. Zuvor arbeitete er fünf Jahre lang bei Behnisch und Partner. 4a Architekten ist ein internationales Architektur­ büro mit Niederlassungen in Stutt­ gart und Moskau. Der Fokus liegt auf Planung, Bau und Sanierung von Ge­ bäuden der öffentlichen Hand. In den letzten 25 Jahren haben 4a Ar­ chitekten zahlreiche Freizeit- und Thermalbäder, Gebäude für Sport und Gesundheit, Kultur- und Bil­ dungseinrichtungen sowie Hotels realisiert. Tillmanns hält Vorträge im In- und Ausland bei Konferenzen und anderen Veranstaltungen. sb 5/2023


SPORT- UND FREIZEITBAUTEN ALS FUNDAMENT EINER RESILIENTEN GESELLSCHAFT

28. IAKS Kongress

Weltweit führendes internationales Forum für Planung, Bau und Management von Sport- und Freizeitanlagen

24.-27.10.2023, Köln, Deutschland

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PREISGEKRÖNTE PROJEKTE AUS DER GANZEN WELT

IOC, IPC UND IAKS VERLEIHEN INTERNATIONALEN ARCHITEKTURPREIS FÜR NACHHALTIGE, BARRIEREFREIE UND INNOVATIVE SPORT- UND FREIZEITEINRICHTUNGEN

Im Rahmen der feierlichen Galaveranstaltung am 24. Oktober 2023 verleihen das Internationale O ­ lympische Komitee (IOC), das Internationale Paralympische Komitee (IPC) und die Internationale Vereinigung für Sport- und Freizeiteinrichtungen (IAKS) die begehrten Auszeichnungen für herausragende Sport- und Freizeitarchitektur. Zum Festakt kommen namhafte Persönlichkeiten aus Ar­ chitektur, Management und Sport zusammen, um Einrich­ tungen zu würdigen, die neue Maßstäbe für Sport- und Freizeitanlagen setzen. In fünf Kategorien erhalten insge­ samt elf Projekte den IOC IPC IAKS Architekturpreis. Zwei Studierendenprojekte, die die Zukunft der Sportarchitektur repräsentieren, werden für ihre Originalität und ihren Ideenreichtum ausgezeichnet. Darüber hinaus werden erstmals zwei Publikumspreise vergeben. Die Jury hatte alle Hände voll zu tun, denn am Wettbewerb nahmen 88 Projekte aus 22 verschiedenen Ländern teil, darunter Australien, Deutschland und Kanada. Aber auch aus Nepal, Thailand und Brasilien wurden Projekte mit außergewöhnlichem Design und Funktionalität eingereicht. Besondere Erfolge Auffallend ist, dass in diesem Jahr nahezu die Hälfte der prämierten Projekte mit dem Thema „Wasser“ in jedwedem Aggregatzustand verbunden sind, sei es als Sportraum an sich oder durch die topografische Lage. Kanada nimmt eine Spitzenposition ein bezüglich der Anzahl der Preisträger. Gleich sechs prämierte Sport- und Freizeitan­ lagen finden sich dort, darunter mehrere Gemeindezentren, eine Eissporthalle, ein Stadtpark und ein Rudersportzentrum. Das kanadische Architekturbüro MJMA wird in zwei Katego­ rien mit Projekten in seinem Heimatland ausgezeichnet, und zwar für das „Churchill Meadows Community Centre“ sowie zusammen mit Raimondo + Associates Architects für das „Neil Campbell Rowing Centre“. 22

In diesem Jahr wählte die Jury viele inspirierende Projekte aus, die einen Mehrwert für die lokalen Gemeinschaften darstellen – ein wichtiges Thema in der Welt des Sports, das auch das Thema des IAKS Kongresses „Sport- und Freizeitbauten als Fundament einer resilienten Gesellschaft“ widerspiegelt. Internationales Interesse am Nachwuchs-Architekturpreis IOC, IPC und IAKS vergeben außerdem den „Architecture and Design Award for Students and Young Professionals“ für innovative Entwürfe und Strategien für Sport- und Freizeitein­ richtungen. Dieser Wettbewerb ist eine großartige Plattform und richtet sich an junge Architekten, Landschaftsarchitekten und Designer, die sich noch im ­Studium befinden, oder an Berufseinsteiger in den ersten beiden Berufsjahren. Er fördert Konzepte von Architekten und Designern, die ar­ chitektonische Räume für einen aktiven Lebensstil schaffen wollen. Insgesamt 13 interessante Entwürfe und Konzepte bewarben sich aus der ganzen Welt, unter anderem aus China, Deutschland, Norwegen und Polen. Die Jury vergibt zwei Preise an Projekte in Kanada und Irland. Publikumspreis erfreut sich großer Resonanz Erstmalig in der Geschichte des IOC IPC IAKS Architektur­ preises wird ein Publikumspreis vergeben. Zur Auswahl standen sowohl die gebauten Projekte von der kleinen ­ Trendsportanlage bis zum großen Stadion, drinnen, draußen und im Wasser, als auch die Nachwuchs-Entwürfe. Die Fachöffentlichkeit konnte bis zum 30. September 2023 in jeder der Kategorien einen Top-Kandidaten nominieren. sb 5/2023


Die Preisträger des IOC IPC IAKS Architekturpreises 2023 sind: Kategorie „Kommunale Außenanlagen und öffentliche Freiräume“ •  SFU Stadium, Burnaby, Kanada      Architekt: Perkins and Will      Betreiber: Simon Fraser University •  Skanderborg City Baths, Skanderborg, Dänemark      Architekt: Spektrum Arkitekter      Betreiber: Skanderborg Kommunes Biblioteker •  Rainbow Park, Vancouver, Kanada      Architekt: DIALOG      Betreiber: Vancouver Board of Parks and Recreation

Kategorie „Überdachte Anlagen für Sport, Freizeit und Erholung“ •  Churchill Meadows Community Centre, Mississauga, Kanada      Architekt: MJMA Architecture & Design      Betreiber: City of Mississauga •  Ravelin Sports Centre, Portsmouth, Vereinigtes Königreich      Architekt: FaulknerBrowns Architects      Betreiber: University of Portsmouth •  Centre De Glaces Intact Assurance, Québec, Kanada      Architekt: Lemay      Betreiber: Corporation de gestion du Centre de Glaces de Québec

Kategorie „Schwimmbäder, Thermen und Wellnessanlagen“ •  Silvretta Therme, Ischgl, Österreich      Architekt: KRIEGER Architekten | Ingenieure mit Wimreiter & Partner      Betreiber: Silvrettaseilbahn •  Maple Ridge Leisure Centre Expansion, Maple Ridge, Kanada      Architekt: SHAPE Architecture      Betreiber: City of Maple Ridge

Kategorie „Spezialisierte Anlagen für Sport, Freizeit und Erholung“ •  Maritime Center, Esbjerg, Dänemark      Architekt: Werk Arkitekter mit Snøhetta Arkitektur      Betreiber: Esbjerg Municipality •  Neil Campbell Rowing Centre, St. Catharines, Kanada      Architekt: MJMA Architecture & Design mit Raimondo + Associates Architects      Betreiber: Canadian Henley Rowing Corporation

Kategorie „Stadien“

•  Japan National Stadium, Tokio, Japan      Architekt: TAISEI DESIGN Planners Architects & Engineers mit AZUSA SEKKEI sowie Kengo Kuma & Associates      Betreiber: Japan Sport Council

Architecture and Design Award for Students and Young Professionals •  The Entwine, Kanada      Design: Kaamil Allah Baksh •  Between Borders, Irland      Design: Cian O’Mahony

Publikumspreis - IOC IPC IAKS Architekturpreis •  Quintal do Ban, Campinas, Brasilien      Architekt: Effect Arquitetura & VMOffice      Betreiber: Ancar Ivanhoe – Shopping Parque das Bandeiras

Publikumspreis - Architecture and Design Award for Students and Young Professionals •  Rio Rimac Sports & Recreation Center, Peru      Design: Carlos Amed Carrillo Aguilar und Jorge Luis Castillo Tomás sb 5/2023

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SIMON FRASER UNIVERSITY STADIUM IN BURNABY

ÜBER DER TRIBÜNE SCHWEBEND

Die Eröffnung des neuen SFU-Stadions ist der Höhepunkt einer Vision, die mit der Gründung der Universität geboren wurde. Nachdem die im ursprünglichen Projekt vorgesehene Betontribüne aus Kostengründen nicht gebaut worden war, fehlte auf dem Campus ein Ort der sozialen Begegnung. Das Architekturbüro Perkins and Will gestaltete die Tribünenüberdachung so dünn wie möglich, um den Eindruck zu erwecken, dass das große auskragende Dach förmlich über den Sitzen schwebt. Da im Stadion nur an 20 Tagen im Jahr offizielle Sportveran­ staltungen stattfinden, ging es darum, einen Ort im Freien für die formelle und informelle Nutzung einzurichten, an dem die Studierenden spontan zusammenkommen können. Das natürliche Gefälle zwischen dem Leichtathletikkomplex und dem Spielfeld erwies sich als perfekter Standort für die neue Zuschauertribüne mit 1.823 offiziellen Sitzplätzen und

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über 300 informellen Sitzplätzen für Veranstaltungen und Treffen am Terry Fox Field. Unter dem weit auskragenden Dach, das mehr als die Hälfte der Sitzplätze überspannt, befindet sich die Pressetribüne. Unterhalb der Sitzreihen wurden die Sanitärräume, Service­ bereiche und die neue Teamumkleide angeordnet.

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IOC IPC IAKS Architekturpreis 2023

Alle Funktionsbereiche unter einem Dach Zentrales Designelement ist das auskragende Dach über den zentralen Sitzplätzen. Die Tribünenüberdachung bildet einen Gegenpol zur dominanten Architektursprache des benach­ barten Lorne Davies-Komplexes. Um die Sichtlinien für die Zuschauer zu optimieren, wurde die Struktur bewusst auf ein Minimum reduziert. Alle Funktionsbereiche sind in den überdachten Tribünenbereich integriert. Das Dach wurde so dünn wie möglich gehalten, um den Eindruck zu erwecken, dass die weit auskragende Konstruktion über den Sitzreihen schwebt. Die Lösung bietet eine ungehinderte Sicht auf das Spielfeld und die Tribüne und damit ein für Zuschauer und Athleten gleichermaßen magisches Erlebnis.

Für hohe Lasten ausgelegt Hohe Schneelasten, großflächige Schichtholzelemente mit integrierten Systemkomponenten und der geringe Ab­ stand zum angrenzenden Sportkomplex machten die Kon­ struktion, Fertigung und Montage der Dachstruktur zu einer besonderen Herausforderung. Die Dachgestaltung ist eine Hommage an die sportlichen und kulturellen Leis­ tungen, die auf dem Spielfeld zu sehen sein werden. ­Hinter den brillanten Momenten, die dem Publikum auf dem Spielfeld geboten werden, steckt unglaublich viel Übung und Training. Das Dach fängt genau diese Magie ein. Wie kann etwas so Großes scheinbar über den Tribünen schweben?

JURYURTEIL Auf den ersten Blick wirkt das Simon Fraser University Stadium lediglich wie ein elegant auskragendes Dach, das einen Teil der Sitzplätze an einem Fußballfeld überspannt. Ursprünglich handelte es sich bei diesem Bereich jedoch um einen Grashügel, der den Lorne Davies-Sportkomplex vom angrenzenden Feld trennte. Die Grünfläche war und ist für die Studierenden ein wichtiger Treffpunkt im Freien und ein Ort des sozialen Miteinanders, und das Projekt für die Tribünenüberdachung wurde von den Studierenden finanziert. Das Gesamtprojekt unterstützt drei Schlüsselaspekte der Campuserfahrung. Erstens kann der Außenbereich für Lehrveran­ staltungen im Freien genutzt werden. Zweitens ist der nach Süden ausgerichtete Bereich ein Ort der spontanen Interaktion, an dem sich die Studierenden treffen und Kontakte knüpfen können. Schließlich dient er als geschützter Zuschauerbereich für Fußball, Leichtathletik und andere Sportarten. Anstelle eines simplen Stadiondachs entstand eine architektonisch gestaltete Überdachung mit elegantem, schlichtem Design. Das Dachtragwerk ist vornehmlich aus Holz gefertigt, einem nachhaltigen und lokalen Rohstoff. Dank der Umgestaltung des als Sitzbereich genutzten Grashügels zu einer formal anmutenden Sitztribüne können heute die Bedürfnisse der Studierenden und die Anforderungen von Benutzern mit einer Behinderung besser erfüllt werden. sb 5/2023

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Orte der sozialen Begegnung Mit der neuen Tribüne soll ein neuer öffentlicher Raum auf dem Campus geschaffen werden. An Veranstaltungstagen nimmt das Zuschauererlebnis hier unterschiedliche Formen an: Es gibt formelle Sitzplätze für diejenigen, die sich auf das Spiel konzentrieren möchten, und Bereiche des sozialen Miteinanders für diejenigen, deren Fokus auf dem Beisammensein mit anderen liegt. An Nicht-Veranstaltungstagen bieten die nach Süden ausgerichteten Sitzreihen die Möglichkeit, sportliche oder ­kulturelle Veranstaltungen anzusehen, die den Aufbau eines Gemeinschaftsgefühls auf dem Campus unterstützen. Das Fanerlebnis wird durch vielfältige Aufenthaltsmöglichkeiten optimiert. Die Zuschauer können unter dem Dach oder unter freiem Himmel sitzen, sich auf der Food-Truck-Terrasse aufhalten oder es sich auf den terrassenförmig angeordneten Bänken bequem machen. Ziel war es, allen Fans mit und ohne Mobilitätseinschränkungen ein gleichwertiges Zuschauererlebnis zu bieten. Barrierefreie Sitzplätze finden sich auf den überdachten und nicht überdachten Sitzbereichen sowie den terrassen­ förmigen Tribünen. Jeweils daneben gibt es zusätzliche Sitzplätze für Begleitpersonen, sodass Fans mit Mobilitätseinschrän­ kungen mit ihren Freunden zusammensitzen können. Alle Zuschauerplätze im Stadion – 2 % davon sind barrierefrei – v­erfügen über vergleichbare Sichtlinien. Die überdachten formellen Sitzplätze bieten Witterungsschutz für Vereinstreffen oder soziale Veranstaltungen. Die beiden kleineren, nicht überdachten Sitzblöcke dienen als alternative Treffpunkte. Die Terrasse, die informellen Sitzmöglichkeiten auf der Rampe und die benachbarten Flächen eröffnen zusätzliche Optionen für die Campus-Gemeinschaft.

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Antworten auf den Klimawandel Bei diesem von der Gemeinschaft getragenen Projekt bestand ein hohes Interesse an der Verwendung nachhaltiger Mate­ rialien wie Holz als lokal beschaffter Werkstoff mit vorteilhafter CO₂-Bilanz. Das Planungsteam entwickelte ein Konzept, bei dem Brettsperrholzplatten (CLT) unter horizontal auskragenden Stahlträgern montiert wurden, um an der Dachunterseite eine kontinuierliche Holzoberfläche zu realisieren. Im Rahmen einer frühen Konstruktionsprüfung wurde festgestellt, dass die Verwendung von CLT-Massivholzplatten interessante Vorteile für die Dachoberfläche bot, sofern eine geeignete Witterungs­ beständigkeit gewährleistet war. Für die Dachkonstruktion kamen über 152 m³ Holz zum Einsatz, ein nachwachsender Rohstoff mit vorteilhafter Gesamtenergiebilanz und der Fähigkeit, Kohlenstoff zu binden. So konnten kohlenstoffintensivere Alter­ nativen wie herkömmliche Stahlträger und Verkleidungselemente aus Aluminium ersetzt werden. Bei dieser innovativen Lösung unter Verwendung von CLT-Platten für Tragwerk und Oberflächen wurden die Holzplatten unter fünf großen Stahlträgern abgehängt. Sie sind vor schädlicher UV-Strahlung geschützt, da sie als Deckenuntersicht installiert wurden. Die Holzdecke erzeugt eine warme und einladende Atmosphäre, die das Gemeinschaftsgefühl bei Spielen fördert. In der Metropolregion Vancouver kommt es im Sommer aufgrund des Klimawandels immer häufiger zu extremen Hitze­ perioden. Auf den überdachten Sitzbereichen findet die Campus-Gemeinschaft Schatten und Schutz vor der sommerlichen Hitze. Die Sitztribünen werden auch als Betreuungsbereiche bei den im Stadion organisierten Kinderfreizeiten sowie als über­ dachtes Outdoor-Klassenzimmer genutzt. Das SFU-Stadion leistet mit seinen beschatteten öffentlichen Begegnungsflächen auf dem Campus einen Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel.

Standort Burnaby, Kanada Bauherr / Betreiber Simon Fraser University

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Architekten Perkins and Will Vancouver, Kanada www.perkinswill.com Autor Babak Manavi

Fotos Andrew Latreille Offizielle Eröffnung Juni 2020 Baukosten 14 Millionen EUR 27


IOC IPC IAKS Architekturpreis 2023

STADTBAD SKANDERBORG

SPORT UND ERHOLUNG IM, AUF UND AM WASSER

Das Stadtbad Skanderborg schafft einen Treffpunkt, der Natur, Erholung, Kultur und Stadtleben miteinander verbindet. Der Entwurf ist eine innovative Kombination bekannter Funktionen aus der Erfahrung mit anderen See- und Hafenbädern sowie multifunktionalen urbanen Räumen. Das Stadtbad liegt in unmittelbarer Nähe des lokalen Kulturzentrums und dient nicht nur als Ort für sportliche Aktivität, sondern auch für kulturelle Aktivitäten im Freien. Der Entwurf stammt aus der Feder des Architekturbüros Spektrum und ist mit dem Kulturplatz „Kulturløberen” verbunden, einem Ort für tägliche Aktivitäten und Veranstaltungen. Vor einigen Jahren wurde am See von Skanderborg, der sich im Stadtpark vor dem Kulturzentrum mit Stadtbibliothek be­ findet, ein kleines Becken aus Holzstegen angelegt. Aufgrund der großen Beliebtheit dieser bescheidenen Anlage fiel die Entscheidung für den Bau des „Stadtbads“, der von der däni­ schen Stiftung für Kultur und Sportstätten finanziert wurde. Das Stadtbad verfügt über mehrere Becken, ein nach Süd­ westen ausgerichtetes Sonnendeck mit Sitzstufen, eine Aus­ sichtsterrasse und Sprungplattformen. Die Anlage ist über zwei Brücken erreichbar. Die nördliche Brücke ist eine Fort­ setzung der „Kulturachse“ – ein Weg, der das Kulturzentrum über den Kulturplatz mit dem Stadtbad verbindet. Diese Achse führt weiter über die Brücke zu einer Treppe neben dem Sonnendeck und hinauf zur Dachterrasse mit Panora­ mablick über den See. Auch der Liegeplatz des Ausflugs­ boots „M/S Dagmar“ wird über diesen Nordkurs erschlossen. 28

Die südliche Zugangsbrücke verbindet das Stadtbad über den Kulturplatz mit dem Stadtpark. Sonnen- und Winterbaden Östlich des Sonnendecks befinden sich die Sprungplatt­ formen und der Winterbadebereich. Die südöstliche Ecke dient als Anlegestelle für Kajaks, SUPs und kleine Boote. Die drei und fünf Meter hohen Sprungplattformen schlie­ ßen direkt an das nach Südwesten ausgerichtete Son­ nendeck an, von dem sich ein wunderbarer Blick auf die Stadt und die Landschaft bietet. Unter den Terrassen wur­ den ganzjährig nutzbare Einrichtungen angeordnet: ein Mehrzweckraum mit Küche, Toiletten, Umkleideräume, Duschen und nicht zuletzt eine Sauna mit Seeblick. Der verbleibende Raum unter der Treppe dient als Lager für Kajaks und SUP. sb 5/2023


Eingangspatio als zentraler Treffpunkt Der windgeschützte Patio vor dem Eingang unter dem Sonnendeck eignet sich zum Sonnenbaden. Das Holzdeck bildet den Rahmen für den geschützten Badebereich. Drei Becken wurden als Aussparungen in das Deck integriert: ein flaches Kinderbecken (0,3-0,5 m), ein Spielbecken (­0,8-1,0 m) und ein tieferes Sportbecken (1,3-1,5 m). Der Poolbereich ist von Sitzstufen umgeben. Das Stadtbad ist weitestgehend aus nachhaltigem oder umweltfreundlichem Holz und Holzwerkstoffen gebaut.

Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der sich sehr gut für Freizeitgebäude und -anlagen in maritimer Umge­ bung eignet. Die verwendeten Holzarten wurden entspre­ chend ihres Verwendungszwecks sorgfältig ausgewählt. Die die Becken umgebende Unterkonstruktion b ­esteht beispielsweise aus FSC-zertifiziertem Azobe-Holz, die Terrassendielen aus FSC-zertifiziertem Tali-Holz. Diese Holzarten sind resistent gegen Fäulnis und Pilzbefall und eignen sich daher ideal für den Bau von Holzbrücken und -wegen.

JURYURTEIL In Dänemark als ein vom Meer umgebenes Land haben Schwimm- und Badeeinrichtungen entlang der Küste und an den Binnenseen eine lange Tradition, die mit dem Stadtbad Skanderborg fortgeführt wird. Als öffentliche Einrichtung von hoher Qualität erfüllt das Stadtbad nach Meinung der Jury höchste Maßstäbe in Sachen Barrierefreiheit, Architektur und nicht ­zuletzt kultureller und sozialer Nachhaltigkeit. Die multifunktionale Anlage bietet Möglichkeiten für den selbstorganisierten Sport und den Vereinssport, kulturelle Veran­ staltungen und Aktivitäten im Freien für jedermann. Als Erweiterung eines Kulturhauses eignet sich die Anlage nicht nur für Schwimm- und Freizeitaktivitäten, sondern schlägt auch eine Brücke zwischen den organisierten und selbstorganisierten Ak­ tivitäten im Kulturhaus, im Seebad und in der umliegenden Parkanlage. Die Jury erkennt an, dass das Stadtbad Skanderborg ein hervorragendes Beispiel für eine identitätsstiftende öffentliche Anlage darstellt. Es überzeugt zudem mit beispielhafter Barrierefreiheit und demonstriert erfolgreich, wie das Konzept des universellen Designs in den gesamten Planungs- und Bauprozess integriert werden kann. sb 5/2023

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Naturerfahrung Die Umkleiden sind offen und ungeheizt. Die Fassade ist mit offenen vertikalen Holzlamellen verkleidet, um eine ungehin­ derte Luftzirkulation zu gewährleisten. Die offene Fassade bietet Ausblicke auf den See und den Himmel und soll den Badnutzern eine intensivere Sinneserfahrung ermöglichen. Die Holzlamellen dienen als Sichtschutz. Die CO₂-Bilanz des Gebäudes wurde durch den Verzicht auf eine Beheizung der Umkleiden erheblich verbessert, da Isolationsmaterial und Heizenergie über die gesamte Lebensdauer der Anlage ein­ gespart werden. Auch die Sauna und der Mehrzweckraum werden natürlich belüftet. Der Mehrzweckraum eignet sich für Sport-, Kultur- und Frei­ zeitaktivitäten. Er steht lokalen Institutionen, Vereinen und Gemeindeorganisationen offen und wird intensiv genutzt, unter anderem für Sitzungen, Workshops, kulturelle und sportliche Aktivitäten wie Yoga und Gymnastik. Die größte Nutzergruppe ist ein Winterbadeverein mit aktuell 500 Mit­ gliedern. Universelles Design im Fokus Das Stadtbad ist ein Beispiel dafür, wie Barrierefreiheit der­ art in die architektonische Gestaltung integriert werden kann, dass eine natürliche, schöne und würdige Lösung auf der Grundlage universeller Designgrundsätze entsteht. Be­

sonderes Augenmerk lag darauf, dass Menschen mit einer körperlichen Behinderung alle Bereiche, insbesondere die Wasserflächen, gleichberechtigt mit anderen Gruppen nut­ zen können. So sind die Becken und der See über Rampen zugänglich. Mithilfe innovativer, abwechslungsreicher und auf Chancengleichheit basierender Lösungen demonstriert der Entwurf beispielhaft, wie mit universellem Design ein interessanter und attraktiver urbaner Raum entstehen kann, der für Menschen aller Fähigkeitsstufen und Altersgruppen gleichermaßen geeignet ist. Eine der zwei Toiletten ist uni­ versell barrierefrei zugänglich. Barrierefreiheit und universeller Zugang sind Kernelemente des Stadtbads. Die Barrierefreiheit steht in allen Funktions­ bereichen im Vordergrund, einschließlich des Zugangs zum Wasser und zu den einzelnen Anlageteilen über barrierefreie Rampen und Decks. So entstand eine inklusive Anlage, in der jeder unabhängig von seiner individuellen Mobilität willkom­ men ist. Es gibt Rampen, die vom Land zum Stadtbad ­f ühren, sowie eine geneigte Terrasse an der Ostseite der Becken. Vom die Becken umgebenden Deck erschließen Rampen an den Beckeninnenwänden den Wasserzugang für Personen mit eingeschränkter Mobilität. Patio, Mehrzweckraum, Um­ kleiden, Toiletten und Sauna sind bodengleich ausgeführt und gewährleisten so einen gleichberechtigten und prob­ lemlosen Zugang für alle Nutzer.

TERRACED SUN DECK

PATIO SKANDERBORG CULTURE CENTER

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DIVING PLATFORMS

BASINS 'KULTURLØBER' sb 5/2023


Energiesparende Beleuchtung Abends ist das Stadtbad zur besseren Orientierung beleuchtet. Die Zugangsbrücke vom Kulturplatz zu den Einrich­ tungen unter dem Sonnendeck wird über funktionale, energiesparende LED-Leisten beleuchtet, die in den Handlauf integriert sind. In die untere Stufe der Sonnenterrasse wurde eine LED-Leiste eingelassen, die den Weg zu den An­ lagenteilen unter dem Sonnendeck weist. Am Kulturzentrum befinden sich Parkplätze, darunter auch behindertengerechte Parkplätze, der Zugang ist über einen Aufzug gewährleistet. 2023/2024 sollen Fahrradabstellplätze entstehen.

Standort Skanderborg, Dänemark Bauherr / Betreiber Skanderborg Kommunes Biblioteker

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Architekten Spektrum Arkitekter Kopenhagen, Dänemark http://spektrumarkitekter.com/da/ Autor Lykke Kvistgaard

Fotos MT Højgaard, Ulf Elbrønd, Per Bille, Spektrum Arkitekter Offizielle Eröffnung Dezember 2021 Baukosten 1,96 Millionen EUR 31


RAINBOW PARK IN VANCOUVER

ATTRAKTIVE, VIELSCHICHTIGE „GEMEINSCHAFTSTERRASSEN“

Als erster neuer Park in Downtown Vancouver seit über zehn Jahren ist dieser lebendige und inklusive Raum ein Geschenk der Parkbehörde an die Bewohner. Der Entwurf ist ein Beispiel für einen integrativen und kreativen Gestaltungsansatz, den ein interdisziplinäres Designteam von DIALOG auf der Grundlage umfangreicher Studien und städtischer Richtlinien umsetzte. Er bringt Grün ins Stadtzentrum, schafft einen Ort für soziale Begegnung und Aktivitäten und umfasst ein Café sowie eine Fußgängerbrücke, die Ausblicke auf die Umgebung bietet. Der Park hieß ursprünglich Smithe and Richards Park, benannt nach den angrenzenden Straßen. Die Parkver­ waltung von Vancouver arbeitete mit Mitgliedern der ka­ nadischen First Nations Musqueam, Squamish und TsleilWaututh zusammen, um einen neuen Namen zu finden: Die Wahl fiel auf sθəqəlxenəm ts'exwts'áxwi7, was in den Sprachen hən̓ q̓ əmin̓ əm̓ und Squamish „Regenbogen­ park“ bedeutet, da der Park einst „ein Sumpfgebiet war, wo Sonne und Nebel Regenbögen entstehen ließen“. Der Regenbogen ist auch ein Verweis auf die lokale LGBTQGeschichte. Der Rainbow Park ist ein Ort, an dem sich viele Aktivitäten und Interaktionen gleichzeitig entfalten können, die Natur erlebbar wird und Erholung möglich ist. Dem integrier­ ten Projektteam ist es gelungen, die Grenzen zwischen Architektur, Landschaftsarchitektur und Brückenbau ver­ 32

schwimmen zu lassen und einen neuen, lebendigen, barriere­ freien öffentlichen Raum entstehen zu lassen. Der Park besteht aus einer Reihe überlappender Terrassen mit Gemeinschaftsflächen und interaktiven Elementen. Das Konzept der „Gemeinschaftsterrassen“ wird durch drei Schlüsselele­ mente aufgewertet: erstens der Café-Pavillon, der den Raum mit Leben und Energie erfüllt, zweitens die erhöhte Fußgän­ gerbrücke, die sich über und durch den Park schlängelt. Mit ihrer dynamisch-dramatischen Form bildet sie ein augenfälliges und unverwechselbares Wahrzeichen in der von grauem Beton domi­nierten Umgebung. Sie dient als Aussichtspunkt und Kon­ trastelement zu den angrenzenden Hochhäusern. Netze und Kunstinstallationen an der Brücke aktivieren den Raum zusätz­ lich. Drittes Schlüsselelement sind die „Skyframes“, eine Reihe von Metallrahmen, die diagonal entlang der Parkachse ange­ ordnet sind und die drei Parkzonen verknüpfen. sb 5/2023


IOC IPC IAKS Architekturpreis 2023

Intelligente standortferne Konstruktion Die beeindruckende Geometrie der Brückenträger, V ­ -Pfeiler und des Geländersystems wurde in der Planungsphase mithilfe parametrischer 3D-Modellierung entwickelt. Die Stahlträger wurden vor der Montage standortfern gefer­ tigt und lackiert (wodurch der Baulärm und das Bauschutt­ aufkommen im Bauprozess reduziert wurden). Die V ­ -Pfeiler und das Geländersystem minimieren das Gewicht der Kon­

struktion und die daraus resultierende seismische Last. Der Zugang zur Brücke erfolgt über Rampen an beiden Enden oder über zwei integrierte Treppen. Die Nord­ treppe ist die Fortsetzung eines Trägers und verfügt über bewegliche Wangen, um die Brückenbewegung aufzunehmen. Die Westtreppe verbindet das Café und den öffentlichen Platz mit dem markanten freitragenden Aussichtspunkt.

JURYURTEIL Angesichts der stetig wachsenden Weltbevölkerung und immer geringeren Verfügbarkeit großer urbaner Flächen sind Vorhaben mit sozialer Dimension, die praktische, nachhaltige und barrierefreie Lösungen für künftige Generationen bieten, notwendiger denn je – und gleichzeitig so schwierig umsetzbar wie nie zuvor. Die Jury war begeistert vom Konzept des Vancouver Rainbow Park, das genau an diesem Punkt mit einer spannenden, integrativen und für alle Menschen barrierefrei zugänglichen Spiellandschaft ansetzt. Die Jury befand, dass dieser Entwurf dank seines barrierefreien Designs und seiner markanten visuellen Gestaltung das ­Potenzial hat, bei kleinen Kindern die Akzeptanz, das Verständnis und die Toleranz gegenüber Behinderungen zu fördern. Er ruft zudem die Tatsache ins Bewusstsein, dass Kinder, die soziales Miteinander und gemeinsames Spiel erleben können, zu glücklicheren und vielseitig interessierten Erwachsenen heranwachsen. Mit diversen Einrichtungen, die sich in anderen Parks nicht finden, fördert diese Anlage nach Ansicht der Jury ein gesundes Leben und bringt junge und alte, behinderte und nicht behinderte Menschen über die Kraft des Spiels zusammen. Als eine diverse und vielfältige Gesellschaft müssen wir Orte schaffen, an denen wir zusammenkommen und die Unter­ schiede wertschätzen können, die uns einzigartig machen, unabhängig von unserer Herkunft oder unserem sozialen Status. Die Jury ist überzeugt, dass die Anlage diese Ziele erfolgreich in die Realität umsetzt. sb 5/2023

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Drei Terrassen Die erheblichen Höhenunterschiede auf dem Gelände wurden geschickt über ein umfangreiches Netz von Ram­ pen, Treppen und Stützmauern in den Entwurf integriert, um Sicherheit und barrierefreien Zugang für alle Nutzer zu gewährleisten. Auf diese Weise entstanden drei unter­ schiedliche Parkzonen: eine obere Terrasse, die zum Ver­ weilen in der Mittagspause oder zum Kaffeetrinken einlädt, eine mittlere Terrasse mit Kinderspielplatz und ein öffent­ licher Platz mit einem dekorativen Wasserspiel auf der unters­ten und gleichzeitig größten Terrasse. Das Café liegt an einem der Haupteingänge des Parks, lädt Passanten zum Verweilen ein und trägt mit seiner markan­ ten, kantigen Struktur und dem auskragenden begrünten Dach zur Belebung des urbanen Straßenbildes bei. Die bei­ den barrierefreien öffentlichen Sanitärräume werden mit Regenwasser betrieben.

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Rückgriff auf traditionelles Umweltwissen der i­ndigenen Bevölkerung In Konsultation mit Trägern des traditionellen Umweltwissens der indigenen Bevölkerung wurde der Park mit vielen einhei­ mischen Arten bepflanzt, die in der Kultur, Ernährung und Medizin der First Nations eine wichtige Rolle spielen. Stütz­ mauern dienen als Bänke und bilden Pflanzbeete. Ein Drittel des Parks ist bepflanzt und bildet eine Oase inmitten des Be­ tons der umliegenden Hochhäuser. Wasser ist ein zentraler Bestandteil der kulturellen Vorstel­ lungswelt von Vancouver und erhält in diesem Entwurf be­ sondere Berücksichtigung. Das Regenwasser wird in einer Reihe von Feuchtzonen entlang einer Böschung und Stütz­ mauer aufgefangen. Der Wasserfluss wird auf dem Weg durch den Park über die Entwässerungslöcher sichtbar. So entsteht gleichzeitig eine visuelle und akustische Barriere zwischen den Begegnungsflächen und den Arbeitskorridoren. Auf dem Platz

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sorgt das Wasser aus den in den Boden eingelassenen Was­ serspeiern für Dynamik und Spaß, bevor es gesammelt, gefil­ tert und für die Toilettenspülung und Bewässerung wieder­ verwendet wird. Das Ablaufwasser wird vor der Einleitung in die öffentliche Regenwasserkanalisation gereinigt. Kein Rasen In kanadischen Stadtparks wurde in der Vergangenheit sehr viel traditionell bewirtschaftetes Land durch Rasenflächen ersetzt. Bei der Gestaltung des Rainbow Parks wurden 50 ­Prozent der Fläche mit kulturell relevanten Arten bepflanzt, die natürliche Pflanzengemeinschaften bilden – hier gibt es keinen Rasen. Die Wiesen-, Wald- und Sumpfflächen sind klimaresili­ent und an das jeweilige Mikroklima angepasst, das durch die Höhenunter­ schiede und den erhöhten Fußgängerweg ­entsteht. Modell für Barrierefreiheit und universelles Design Der Rainbow Park ist von den wichtigsten Zielen im Stadtzen­ trum von Vancouver leicht zu Fuß zu erreichen. Er wird von geschützten Radwegen flankiert und liegt nur fünf Gehminu­ ten von 39 verschiedenen Verkehrsadern sowie von öffentli­ chen und privaten Parkplätzen entfernt.

Standort Vancouver, Kanada Bauherr / Betreiber Vancouver Board of Parks and Recreation

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Den Planern ist es gelungen, ein barrierefreies und für alle zugängliches Umfeld mit einer Reihe von Merkmalen zu schaffen, die den Zugang und die Integration erleichtern. Zwei Beispiele: Die erheblichen Höhenunterschiede auf dem Gelände wurden geschickt über ein umfangreiches Netz von Rampen, Treppen und Stützmauern in den Entwurf in­ tegriert, um Sicherheit und barrierefreien Zugang für alle Nutzer zu gewährleisten. Die Sitzgelegenheiten im Park wurden speziell für Besucher mit Mobilitätseinschränkungen konzipiert. Diese Bereiche bieten bequeme und barrierefreie Sitzmöglichkeiten für Rollstuhlfahrer mit viel Platz zum Manövrieren und für so­ ziale Interaktion. Die gelungene Umsetzung von Barrierefreiheit und uni­ versellem Design im Rainbow Park belegt das Enga­ gement der Stadt Vancouver, ein inklusives und einla­ dendes Umfeld für alle zu schaffen. Die Parkcharakte­ ristika zeugen von einem Verständnis für die Bedeu­ tung von Barrierefreiheit und Inklusion im öffentlichen Raum.

Architekten DIALOG Vancouver, Kanada www.dialogdesign.ca Autor Katrina Wright

Fotos Brett Hitchins, Jon Ross Films Offizielle Eröffnung April 2022 Baukosten 3,33 Millionen EUR 35


IOC IPC IAKS Architekturpreis 2023

CHURCHILL MEADOWS COMMUNITY CENTRE IN MISSISSAUGA RHYTHMUS UND RAHMEN

Das 2021 eröffnete Churchill Meadows Community Centre verfügt über ein 25-Meter-Becken mit sechs Bahnen und ein Therapiebecken, eine Dreifachsporthalle, einen Mehrzweckraum mit Lehrküche und ein S ­ tudio zur Förderung eines aktiven Lebensstils. Es ist für alle Altersgruppen und Fähigkeitsstufen konzi­piert und bietet eine Vielzahl von Freizeitaktivitäten und Aufenthaltsmöglichkeiten, die das ganze Jahr über genutzt werden können. Das Gebäude wurde von dem in Toronto ansässigen Architekturbüro M ­ acLennan Jaunkalns Miller Architects entworfen. Die Anlage befindet sich westlich von Toronto in der schnell wachsenden Vorstadt Mississauga. Mit dem Entwurf wurde eine 20 Hektar große landwirtschaftliche Fläche in eine gut strukturierte Parklandschaft verwandelt, deren Mittelpunkt das kommunale Freizeitzentrum bildet. Dieser Park ist als neue Destination in ein bestehendes Wegenetz eingebun­ den. Gebäude und Park bilden zusammen ein dynamisches Zentrum für Freizeit, Sport und Erholung und verkörpern das Engagement der Stadt Mississauga, das Wohlbefinden der lokalen Gemeinschaften und des Einzelnen sowie den Um­ weltschutz zu fördern. 36

Das 6.900 m² große Zentrum scheint ruhig über der Land­ schaft zu schweben. Aus der Nähe offenbart das kristalline Äußere einen großzügigen Innenraum, der von einer offenen Struktur aus massiven Brettschichtholzträgern gekrönt wird, die als Licht- und Schallbarriere dienen. Die Innenräume sind in zwei Riegeln angeordnet, die sich über die gesamte Ge­ bäudelänge erstrecken: Im Osten befinden sich die Umklei­ deräume sowie die Lehrküche, Mehrzweck- und Fitnessräu­ me im Obergeschoss. Der breitere Riegel an der Westseite beherbergt die Dreifachsporthalle und die Schwimmhalle mit Sport- und Freizeitbecken. sb 5/2023


JURYURTEIL Von den eleganten Sitzgelegenheiten an der Eingangsfassade bis hin zu den farbenfrohen und abwechslungsreichen Spielbereichen – für die Jury war klar, dass das Team hinter dem Churchill Meadows Community Centre bei der Gestaltung dieses barrierefreien Sportzentrums über die Pflicht hinausgegangen ist und innovative Lösungen in Bereichen umgesetzt hat, die in der Gesetzgebung und den Leitlinien für Barrierefreiheit in der Regel vernachlässigt werden. Die Architekten haben das Konzept des universellen Designs bis ins kleinste Detail durchdacht und einen Entwurf entwickelt, der mit seiner Berücksichtigung der physischen und sozialen Umwelt beeindruckt. Das profunde Verständnis des Teams für beispielhafte Verfahren und Leitlinien im Umgang mit Neurodiversität zeigt sich in verschiedensten Elementen – von den beeindruckenden Sportfeldern über die in Kontrastfarben ausgeführten Treppen bis hin zu den dezenten Armlehnen an den Sitzgelegenheiten, ohne jedoch den einfachen menschlichen Wunsch nach hoher ästhetischer Qualität zu vergessen. Aus diesem und verschiedenen anderen Gründen war die Jury überzeugt von der Preiswürdigkeit dieser attraktiven, einladenden, zugleich barrierefreien und inklusiven Anlage. sb 5/2023

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Optimale Sonnenausrichtung Die einfache und zugleich dynamische Formensprache des Zentrums kommuniziert seinen Zweck als Wahrzeichen des Stadtviertels und Drehscheibe für soziale Begegnung und gesundheitsfördernde Aktivität. Das Gebäude ist diagonal angeordnet, wobei jede der vier Fassadenflächen in eine Himmelsrichtung zeigt. Es dient als Orientierungshilfe und strukturiert die Einrichtungen im Park – die Spielfelder und Sportplätze sind ebenfalls in idealer Ausrichtung zur Sonne positioniert. In der Gesamtplanung nimmt das Gebäude die Funktion als Zentrale für die Parkbewirtschaftung ein: Parkbüro, Außen­ waschräume, Wasser- und Stromversorgung, Beschilderung und integrierte Beschattung sind hier untergebracht. Auf diese Weise konnte eine Duplizierung von Einrichtungen, Beschattung und Beschilderung vermieden werden. Gleich­ zeitig rechtfertigen diese Funktionen die Integration des Ge­ bäudes in den Park, wodurch letztlich ein besserer öffentli­ cher Raum geschaffen wurde: ein Ergebnis, das bei Projekten mit getrennten Gebäude- und Parkentwürfen oft fehlt. Der Park bietet eine Reihe von Freizeit- und Fitnessbereichen, darunter mehrere Fußball- und Basketballplätze, die sich in die sanfte Hügellandschaft integrieren, die mit dem Boden­ aushub aus der Bauphase geschaffen wurde. Ein mit Entfer­ nungsangaben versehener Rundkurs mit Fitnessstationen und Informationstafeln zum Naturerbe und zur Siedlungs­ geschichte des Gebiets umrundet den Park. Er verbindet die verschiedenen Angebote und führt an Umweltschutzzonen, einem geschützten Feuchtgebiet und einem Regenwasser­ rückhaltebecken vorbei.

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Beste Lösung auf dem Weg zu Netto-Null-Energieverbrauch In Bädern mit ihrer korrosiven Innenluft ist Holz als Werk­ stoff Stahl überlegen und erfordert keinen umfangreichen Hochleistungs-Schutzanstrich. Unter Berücksichtigung des gebundenen Kohlenstoffs und anderer Faktoren ist Massiv­ holz die beste Lösung, um ein Gebäude mit Netto-NullEnergieverbrauch und Netto-Null-Emissionen zu errichten. Die innovative Massivholzbauweise dient auch als bio­philes Element: Alle wichtigen Räume gewähren durch einen Wald aus Brettschichtholzträgern Ausblicke in die Park­ landschaft, was die Verbindung der Besucher zur Natur stärkt. Der Energieverbrauch des Zentrums liegt mindes­ tens 25 Prozent unter jenem vergleichbarer Anlagen. Der Fensterflächenanteil wird über eine strategische Anord­ nung von Glasflächen mit hoher Wärmeleistung reduziert. Auch der Wandaufbau ist hochgedämmt, Glasabstand­ halter kommen zur Vermeidung von Wärmebrücken zum Einsatz. Die Umweltqualität in den Innenräumen war ein wichtiger Faktor bei der Gebäudeplanung. Das Beleuchtungssystem wurde so konzipiert, dass ein geringer Energieverbrauch und eine angenehme Lichtqualität gewährleistet sind. Die Fassa­ denbeschattung aus Aluminium ist ein integraler Bestandteil des Gesamtdesigns. Sie dient der Steuerung des Tageslicht­ einfalls und minimiert die Aufheizung des Gebäudes, indem das Sonnenlicht ähnlich dem Blätterwerk im Wald gefiltert wird. Energieeffiziente Leuchten sind mit Auslastungs- und Tageslichtsensoren ausgestattet, die das Licht bei Nicht­ nutzung automatisch ausschalten oder dimmen, wenn genü­ gend Tageslicht vorhanden ist.

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Regenwassermanagement Die Anlage verfügt über ein Regenwassermanagement-Sys­ tem, bestehend aus Sickergruben, bepflanzten Drainage­ kanälen und einem Regenwasserrückhaltebecken. Das Niederschlagswasser wird über dieses System in nördlicher und/oder westlicher Richtung abgeleitet und in einen be­ stehenden Entwässerungskanal geführt. Das am Standort vorhandene Feuchtgebiet wurde als Struk­ turelement mit Informationen zur Gewässerökologie in die Entwurfsplanung integriert. Der Bodenaushub wurde nicht abtransportiert, sondern zur Anlage von Grashügeln an den Rändern der Sportfelder verwendet. Verbindung von Innen- und Außenraum Leitmotiv des Entwurfs ist Offenheit, die mit durchdachten visuellen und physischen Verbindungen gelingt. Dieser An­ satz wird bereits in der zentralen Eingangslobby deutlich, wo der Besucher das Gefühl hat, den Park zu betreten, mit weiten Ausblicken in die Natur, denen die Massivholzstruktur Rhythmus und Rahmen zugleich ist. Die zu diesem Zweck strategisch positionierten Brettschichtholzstützen dienen als verbindendes Element zwischen dem Innen- und dem Außen­raum und erstrecken sich über die gesamte parkseitige Gebäudelänge. In den Innenräumen – ob im Schwimmbad, in der Sporthalle oder Lobby – bieten sich allerorts Ausblicke durch den Wald aus Brettschichtholzstützen in den Park. Die simpel anmutende Holzstruktur, die fast ohne sichtbare Ver­ strebungen auskommt, verleiht dem Gebäude zudem eine elegante Vertikalität.

Standort Mississauga, Kanada Bauherr / Betreiber City of Mississauga

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Barrierefreier Zugang im Innen- und Außenbereich für alle Nutzergruppen Alle zum Gebäude führenden Rampen haben eine maximale Neigung von 5 %. Am parkplatzseitigen Gebäudeeingang wur­ den automatische Schiebetüren mit Bewegungssensoren instal­ liert, der Eingang auf der Parkseite verfügt über Automatiktüren. Der offene Grundriss der Anlage erfordert nur wenige Türen, die allesamt automatisch betrieben sind. Der barrierefreie Aufzug befindet sich in der Lobby in unmittelbarer Nähe des Haupteingangs. Auch die Rezeptionstheke ist mit einer Höhe von 865 mm barrierefrei. Alle Bänke im öffentlichen Raum ver­ fügen über barrierefreie Armlehnen und angrenzenden Platz für Mobilitätshilfen, um die Begegnungs- und Zuschauerflächen vollständig inklusiv zu gestalten. Insgesamt 20 % der Sitzplätze sind barrierefrei. Die Sanitärräume verfügen über flughafenähnliche Eingänge, die einen einfachen Zugang ohne Türen gewährleisten. 40 % der Sanitärräume sind barrierefrei und mit wandmontierten Sanitärelementen mit Rückenlehnen ausgestattet. Die Kabinen­ größe übersteigt die baurechtlichen Mindestanforderungen. Auch der Park wurde mit Blick auf eine maximale Barrierefrei­ heit angelegt. Spielgeräte, Bänke und Fitnessstationen sind barriere­frei und von großzügigen gepflasterten Flächen um­ geben, s­ odass ein ungehindertes Miteinander von Rollstuhl­ fahrern und anderen Besuchern möglich ist. Alle Wegweiser und Informations­tafeln, die entlang des Rundwegs über das Naturerbe und die lokale Geschichte informieren, sind in roll­ stuhlgerechter Höhe installiert.

Architekten MJMA Architecture & Design Toronto, Kanada www.mjma.ca Autor Evelyn Chin

Fotos Scott Norsworthy, Industryous Photography Offizielle Eröffnung August 2021 Baukosten 31.61 Millionen EUR

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IOC IPC IAKS Architekturpreis 2023

RAVELIN SPORTS CENTRE AN DER UNIVERSITÄT PORTSMOUTH

NEUER MASSSTAB FÜR ULTRA-NIEDRIGENERGIE-SPORTANLAGEN

Das von FaulknerBrowns Architects in enger Zusammenarbeit mit den beratenden Ingenieuren von Max Fordham entworfene Sportzentrum bietet Einrichtungen sowohl für die Universität von Portsmouth als auch für die Stadt selbst. Das Zentrum vereint ein Schwimmbad, eine Sporthalle, ein Fitnessstudio und ­Unterrichtsräume in einem offenen und transparenten Gebäude, um Gesundheit und Wohlbefinden auf dem Campus sichtbar zu fördern. Die Anlage kommt ohne fossile Brennstoffe aus und setzt im Betrieb mit einem Energieverbrauch von weniger als 100 kWh/m²/Jahr neue Maßstäbe – ein Wert, der bisher von ­keinem anderen vergleichbaren Sportzentrum im Vereinigten Königreich erreicht wurde.

JURYURTEIL Mit mehr als einer Million aktiven Nutzern pro Jahr ist das Ravelin Sports Centre ein äußerst erfolgreiches Sportzentrum, das gleichzeitig neue Maßstäbe für Ultra-Niedrigenergie-Sportanlagen setzt. Die Jury würdigte die kompakte Gebäudeform und die energieeffiziente Gebäudehülle, die optimale Tageslichtnutzung und die automatische Belüftungs-, Heizungs-, Kühlungs- und Beleuchtungssteuerung als beispielhafte Lösungen dafür, was mit sorgfältiger Planung und technisch ausgefeilter Umsetzung möglich ist. Visuelle Verbindungen zwischen den Aktivitäten im Innen- und Außenbereich erzeugen einen einladenden Fokus auf Gesundheit und Fitness, ohne dass die hocheffiziente Gebäudehülle hierdurch beeinträchtigt wird. Mit Blick auf die Zugänglichkeit überzeugt das Ravelin Sports Centre nicht nur mit physischer Barrierefreiheit in allen Be­ reichen. Das Gebäude steht der Öffentlichkeit ohne Zugangskontrollen offen und lädt Menschen aller Fähigkeitsstufen ein, sich im Gebäude umzusehen und Selbstbewusstsein zu entwickeln, um schließlich selbst aktiv zu werden. Darüber hinaus gibt es im gesamten Gebäude geschlechtsneutrale Toiletten und universelle Umkleiden mit einer großen Auswahl an Optionen für unterschiedliche Bedürfnisse und Anforderungen an die Privatsphäre. Die Jury begrüßte diese Bemühungen, die auch in der Universitätsgemeinschaft auf hervorragende Resonanz gestoßen sind. 40

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Aktivität sichtbar machen Das Ravelin Sports Centre verfügt über ein 25-MeterSchwimmbecken mit acht Bahnen, eine Achtfachsporthalle, ein Fitnessstudio mit 175 Gerätestationen, Multifunktionsräu­ me sowie Kletter- und Boulderanlagen. Hinzu kommen zwei flexibel nutzbare Squashplätze, ein Skisimulator, Unterrichtsund Büroräume. Das Gebäude soll diese Einrichtungen nach außen sichtbar machen. Es ist im Erdgeschoss durchgehend verglast, wirkt offen und einladend. Die Einblicke in die Aktivitätsbereiche bereichern das Campusleben und das Straßenbild mit ihrer Dynamik und machen die Aktivitäten im Innenraum für Stu­ dierende und Passanten gut sichtbar. Im Inneren lässt die Verglasung die Grenzen zwischen Innen- und Außenraum verschwimmen und schafft so eine erholsame, natürlich be­ lichtete Umgebung für sportliche Aktivität. Barrieren für die Teilnahme abbauen Am Eingang gibt es keine Schranken oder Drehkreuze. Statt­ dessen werden die Besucher ermutigt, sich im Gebäude

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umzusehen und die diversen Aktivitäten für sich zu ent­ decken. Durch verglaste Innenwände können die Café-­ Besucher das Schwimmtraining beobachten und in das Fit­ nessstudio blicken. Die Haupttreppe führt an einer offenen Kletter- und Boulderanlage vorbei. Die drei wichtigsten Sportbereiche verfügen über einen j­e­ weils eigenen architektonischen Charakter, sind aber auf der Grundlage einer einheitlichen Materialpalette gestaltet. Die Sporthalle ist ein hoher, von oben belichteter, mit Holz verklei­ deter Kasten. Im Fitnessstudio dominieren riesige Ventilatoren in der mit Holz verkleideten Decke. Das Schwimmbad wird von der Seite und von oben natürlich belichtet, die abgehängten Deckenuntersichten aus Holz markieren den Beckenrand. Jede dieser zentralen Sportzonen verfügt über „Randbe­ reiche“, um Barrieren für die aktive Teilnahme abzubau­ en, das heißt Bereiche mit Blick auf die Einrichtungen, in denen sich die Besucher aufhalten, Kontakte knüpfen oder ­lernen können. Das Zentrum verfügt auch über barriere­ freie Umkleiden, die nicht nach Geschlechtern getrennt sind,

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s­ ondern s­ tattdessen unterschiedliche Grade der Privatsphäre bieten. Familien können die Umkleidebereiche daher ge­ ­ meinsam nutzen. Die diversen Umkleideoptionen reichen von Einzelkabinen mit integrierter Dusche, die über einen geschlechterneutralen Universalraum erschlossen werden, bis hin zu ­klassischen Gruppenumkleiden mit Einzelkabinen und ­Duschen in geschlechterspezifischer Umgebung. Die Lösung wurde mit einer von Transgender-Personen geleiteten Basisorganisation abgestimmt. Dieses Konzept der Barrierefreiheit findet in der Universitätsgemeinschaft positive Resonanz. Die Stu­dierenden schätzen die Wahlfrei­ heit in Bezug auf die von ihnen bevorzugte Umkleideumge­ bung sowie die Möglichkeit, den Grad der Privatsphäre und die damit verbundene Erfahrung selbstbestimmt steuern zu können. Ehrgeizige Energieziele Als erste Anlage, die im Rahmen des Masterplans der Uni­ versität fertiggestellt wurde, setzt das Ravelin Sports Centre Maßstäbe für künftige Campus-Projekte, und zwar sowohl in Bezug auf die architektonische Qualität als auch auf die angestrebte Klimaneutralität. FaulknerBrowns Architects und Max Fordham arbeiteten von Anfang an eng zusammen, um die ehrgeizigen Energieziele zu erreichen.

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Das Gebäude zeichnet sich durch die folgenden emissions­ mindernden Lösungen aus: •   kompakte Gebäudeform und effiziente Außenhülle, um      Wärmeverluste zu minimieren •   viel Tageslicht, auch in der Sporthalle und im Schwimm     bad, sodass die Sonneneinstrahlung zu fast allen Jahres     zeiten zur Beheizung des Schwimmbads beiträgt •   natürliche und kombinierte Belüftung mit freier Kühlung      im Sommer sowie integrierte Deckenventilatoren im Fit     nessstudio, um den Kühlbedarf durch Luftzirkulation zu         senken •  Heizung mit Luft-Wärmepumpen und Wärmerückge     winnung aus den Kühl- und Belüftungssystemen sowie      dem Schwimmbadwasser •  Bio-Solardach mit einer 1.000 m² großen Photovoltaik     anlage, die 224 MWh erneuerbare Energie pro Jahr er     zeugt und den Strombezug aus dem Netz um über 20 %      reduziert •  Wiederverwendung von Schwimmbadwasser für die      Umkleiden •  automatische Systemsteuerung für Heizung, Kühlung,      Lüftung und Beleuchtung, um optimale und effiziente Be     dingungen für alle Aktivitäten, Auslastungsstufen und      Witterungsbedingungen zu schaffen.

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Anhand einer engmaschigen Auswertung des Nutzerver­ haltens und -feedbacks erfolgt eine Feinabstimmung der Systeme, um höchstmöglichen Komfort und eine optimale Energieeffizienz sicherzustellen. In den ersten sechs Mo­ naten seit der Eröffnung haben diese Daten gezeigt, dass der Energieverbrauch des Gebäudes im Betrieb weniger als 100 kWh/m²/Jahr beträgt, was etwa einem Zehntel des Ener­ giebedarfs einer vergleichbaren typischen Sportanlage ent­ spricht – und dies ohne Zugeständnisse bei der Sport- und Aufenthaltsqualität. Das vollelektrisch betriebene Sportzen­ trum ist damit dank seiner extrem niedrigen Kohlenstoffemissi­ onen wegweisend für eine Zukunft mit Netto-Null-Emissionen. Einladendes Eingangstor Das Ravelin Sports Centre ist nicht nur für Studierende, son­ dern auch für die lokale Bevölkerung geöffnet und soll die Altstadt von Portsmouth als einladendes Eingangstor mit dem Campus verbinden. Es liegt am Rande des Ravelin Parks. Das Fitnessstudio, die Mehrzweckräume und die Sporthal­ le wurden an der eher urbanen Gebäudeseite angeordnet, während das Schwimmbad den Park überblickt und das Ge­ fühl vermittelt, inmitten der Bäume zu schwimmen. Zugunsten der transparenten Erdgeschossebene wurde die eher geschlossene Sporthalle im Obergeschoss angelegt.

Diese Ebene ist mit einem Band aus einer zufälligen An­ ordnung vertikaler Terrakotta-Streben in Naturtönen um­ hüllt, die die Farben der umliegenden Gebäude aufnehmen. Das Volumen der Sporthalle geht über dieses Band hinaus, seine Außenhaut aus leichten, reflektierenden Metallpanee­ len verschmilzt subtil mit dem Himmel. Nachweislicher Erfolg Seit der Eröffnung zählte das Ravelin Sports Centre im ers­ ten Jahr bereits über 1 Million Besucher, mehr als die Hälfte aller Studienanfänger haben sich als Mitglieder angemeldet. So ist die Zahl der Studierenden, die pro Woche 30 Minuten lang körperlich aktiv sind, um 8% gestiegen. Mehr als 5.000 Einwohner des Großraums Portsmouth sind innerhalb der ersten fünf Monate nach der Eröffnung Mitglied geworden. Hieran zeigt sich, wie das Zentrum dazu beitragen wird, die Verbindungen zwischen Universität und Stadt zu stärken. Dank der eingeplanten Flexibilität spielte das Zentrum für Cam­ pus-Veranstaltungen bereits eine wichtige Rolle.In der Sport­ halle sind sowohl Sportveranstaltungen unter­schiedlichster Art als auch größere Events mit 200 Zus­chauern möglich. Das Ra­ velin Sports Centre wird jedes Jahr Veranstaltungsort für mehr als 100 verschiedene Sportwettkämpfe, Konferenzen, Tage der offenen Tür und Abschlussfeiern sein.

Standort Portsmouth, Vereinigtes Königreich Bauherr / Betreiber University of Portsmouth Architekten FaulknerBrowns Architects Newcastle, Vereinigtes Königreich www.faulknerbrowns.com Author Rosie O'Halloran Fotos Richard Chivers, Hufton + Crow Offizielle Eröffnung Februar 2022

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Baukosten 64.36 Millionen EUR

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CENTRE DE GLACES INTACT ASSURANCE IN QUEBEC

ODE AN DAS NORDISCHE WESEN KANADAS

Das Centre de glaces Intact Assurance soll die kanadische Bevölkerung sowie aufstrebende und etablierte Sportler zu Bewegung zu inspirieren. Der kühne Eissportkomplex wurde von Lemay geplant und verfügt über eine 400-Meter-Eisschnelllaufbahn und zwei Eisflächen mit olympischen Abmessungen – eine für Shorttrack-Eisschnelllauf und die andere für Disziplinen wie Eiskunstlauf und Eishockey. Er überzeugt mit seiner eleganten und zurückhaltenden Formensprache und ist das größte Zentrum seiner Art in Nord­ amerika sowie das erste an der Ostküste.

JURYURTEIL Mit der Erweiterung und Umgestaltung einer bestehenden Eishalle zu einer Mehrzweckhalle für diverse Eissportarten werden die Ziele des Wettbewerbs mit Blick auf Nachhaltigkeit und Schaffung von Mehrwert für die Öffentlichkeit erreicht. Das Planungskonzept zielt darauf ab, die Beziehungen zur natürlichen Umgebung zu maximieren und barrierefreien Zugang für alle Mitglieder der Gemeinschaft zu gewährleisten, unabhängig von Alter oder motorischen Fähigkeiten. Mit dem Sport­ programm aus Eissportarten und einer zusätzlichen Laufbahn gelingt ein hohes Maß an Integration für die Bevölkerung. Beim Bau stand eine Minimierung der Umweltauswirkungen im Fokus: Das Bestandsgebäude wurde so weit als möglich wieder­ verwendet, für den Neubau kamen hochmoderne Materialien und Technologien zum Einsatz, einschließlich des Kühlsystems. Die Jury lobte die Ernsthaftigkeit, mit der bei der Neugestaltung und Sanierung des Eisstadions das Ziel verfolgt wurde, einen neuen „Place to be“ für die Gemeinde zu schaffen. 44

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IOC IPC IAKS Architekturpreis 2023

Das Centre de glaces wurde für diverse Eissportarten konzi­ piert, der Fokus liegt auf dem Eisschnelllauf. Die öffentliche Anlage steht der lokalen Gemeinschaft offen, fördern Vitalität und Bewegung und versteht sich zugleich als eine Hommage an das nordische Wesen und die winterliche Atmosphäre von Quebec. Das 17.000 m² große Eissportzentrum umfasst zwei Eisflächen, eine Eisschnelllaufbahn und verbundene Funkti­ onsbereiche wie Eingangslobby, Tribünen, Umkleidebereiche, Mehrzweckräume, Dienstleistungsangebote für Eisläufer, Sani­ täranlagen und gastronomische Einrichtungen. Die Form des Gebäudes verweist auf seine Nutzung und auf die Geschwin­

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digkeit, Dynamik, Balance und Geschmeidigkeit der Eisläufer, die als Quelle der Inspiration dienten. Grundlage des Entwurfs war die Vision, eine offene Anlage zu gestalten und den Kontakt zwischen den Nutzern im Innen­ raum und der Außenwelt zu wahren. In diesem Sinne schwebt der zentrale Gebäudekörper förmlich über einem rundum verlaufenden Fensterband. Die Form spiegelt die Funktion wider, aber auch den Ort, den sie umschließt. Das elegante und selbstbewusste Äußere erinnert gleich Spiegelungen auf dem Eis an das nordische Wesen von Quebec.

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Schwebendes Oval Das Konzept des schwebenden Gebäudeovals unterstreicht die visuelle Durchlässigkeit der Anlage. Die Fassade über dem Fensterring ist mit einem Multimediaband ausgestattet, um bei besonderen Veranstaltungen die Atmosphäre über Pro­ jektionen zu intensivieren. Hinter der Fassade angeordnet sind die technischen Anlagen und die Aufhängungen der Tribüne im Zwischengeschoss, von der sich ein spektakulärer Blick in die Eisarena bietet. Auf der Tribüne entsteht ein Dialog ­z wischen Sehen und Gesehenwerden, zwischen Ausblicken auf die Landschaft und Einblicken in die Aktivitäten im Innenraum. Ihr Charakter wird durch die Holzdecke zusätzlich betont, verleiht dem Entwurf mit viel Feingespür eine menschliche Dimension und lenkt gleichzeitig den Blick nach außen. Mithilfe der im gesamten Zentrum verwendeten Stahlverklei­ dungen konnten die finanziellen und funktionalen Ziele er­ reicht werden. Gute akustische Eigenschaften werden über Holz als Werkstoff gewährleistet. Für das innerhalb eines engen Zeitrahmens realisierte Projekt stand nur ein begrenz­ tes Budget zur Verfügung. Gleichzeitig mussten sportspe­ zifische sowie internationale Vorgaben für die Ausrichtung von Sportveranstaltungen erfüllt werden. Der innovative

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und zweck­orientierte Einsatz dieser Materialien erzeugt eine warme, einladende Atmosphäre und gewährleistet gleichzeitig eine einheitliche Architektursprache und Wegeführung. Adaptive Wiederverwendung und Bestandserweiterung Der Bau einer Anlage von Weltklasse mit hochmodernen In­ nenräumen, technisch ausgefeilter Eisaufbereitung und qua­ litativ hochwertiger Ausstattung erforderte eine geschickte Budgetverwaltung. Dieser Entwurf zeigt, wie interdisziplinäres und unkonventionelles Denken in kostensenkenden Lösun­ gen münden kann. Diverse Komponenten wurden mit Blick auf ihre Kosteneffizienz ausgewählt. Die versetzt angeordnete Fassaden­ verkleidung unterstreicht beispielsweise die Bezie­ hung zwischen dem Gebäude und natürlichen Elementen wie Böschungen. Zudem konnten alle Lüftungsgitter fast unsicht­ bar in die Fassade integriert werden. So rückt das beeindru­ ckende Lichtband in den Fokus, das bei Nacht die elegante und minimalistische Linienführung hervorhebt. Ein Schwerpunkt des Entwurfs war die Minimierung der Umweltauswirkungen. Daher erhielten adaptiven ­Strategien den Vorzug vor Abriss und Neubau. Die hochmoderne ­CO₂-Kälteanlage arbeitet mit natürlichen Kältemitteln, die

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nicht zur Erderwärmung beitragen. Für das Primärsystem wird Ammoniak und als sekundäres Kältemittel CO₂ verwen­ det, eine aufgrund ihrer Komplexität nur selten umgesetzte Lösung, die jedoch mit Blick auf den Energieverbrauch sehr effizient ist und eine beispiellose Eisqualität sicherstellt. Wünsche der lokalen Gemeinschaft, Inklusion und Nutzerkomfort Das schon nach kurzer Zeit äußerst erfolgreiche Eissport­ zentrum wurde als barrierefreie Anlage konzipiert, die für alle Nutzergruppen unabhängig von Alter oder motorischen Fähigkeiten zugänglich ist. Die umgesetzte Barrierefreiheit geht über die üblichen Standards hinaus: Nutzer mit ein­ geschränkter Mobilität haben Zugang zur gesamten Ein­ richtung. Die Außenanlagen sind ebenso komfortabel wie barriere­ frei gestaltet, sanfte Neigungen machen Rampen oder Handläufe überflüssig. Der Werkstoff Holz definiert die Identität der Eissport­arena, bei deren Gestaltung die Wünsche der lokalen Gemein­ schaft, Inklusion und Benutzerkomfort im Fokus standen. Der „Außenbereich wird nach innen geholt“, die umgebende Vegetation ist im Innenraum präsent. Dies ist aufgrund des

Standort Québec, Kanada Bauherr Ville de Québec Betreiber Corporation de gestion du Centre de glaces de Québec

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erheblichen Einflusses naturnaher Materialien und Eindrücke auf den Komfort und die Gesundheit der Nutzer von ­großer Bedeutung: Die Integration natürlicher Elemente in die archi­ tektonische Gestaltung kann sich positiv auf die menschlichen Emotionen und die Umgebungswahrnehmung auswirken. Die Holzelemente helfen auch bei der Orientierung und fungie­ ren als Wegweiser von der Eingangshalle zu den wichtigsten öffentlichen Bereichen. Der strategisch angeordnete Em­ pfangsbereich wird durch das zentrale Zwischengeschoss aus Holz definiert. Der Zugang zum Kern des Sportkomplexes ist den Sportlern vorbehalten: Ein dynamisches blaues Band weist den Weg zu den Umkleideräumen im Untergeschoss. Sichtbarkeit und Barrierefreiheit des neuen Eingangs stellten die Planer vor eine Herausforderung, die jedoch als Chance verstanden und genutzt wurde. So entstand ein großer Vor­ platz an der Schnittstelle zwischen der Eingangslobby und den öffentlichen Zuwegen, der als Veranstaltungsfläche und Treffpunkt dient. Von hier aus können die Nutzer noch vor dem Betreten des Gebäudes sehen, was im Inneren passiert. Der an einen Innenhof erinnernde Vorplatz fungiert auch als Erweiterung der Eingangslobby und verbindet die Aktivitäten im Zentrum mit der umgebenden S­ tadtlandschaft.

Architekten Lemay Montreal, Kanada www.Lemay.com Autor Marie Léveillé Tremblay

Fotos Stephane Groleau Offizielle Eröffnung September 2021 Baukosten 46,7 Millionen EUR

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SILVRETTA THERME IN ISCHGL

FREIZEITANLAGE UND SILBERNE WOLKE

Die Silvretta Therme in Ischgl beherbergt eine Vielzahl gehobener Freizeiteinrichtungen rund um das T ­ hema Wasser und Bewegung, unter anderem Wasserflächen (1.000 m²), eine Saunawelt (1.500 m²), ­Gastronomie und Eisbahn (1.300 m²), einen Mehrzweck-Veranstaltungssaal mit 650 Plätzen und einen Fitnessbereich (320 m²). Der von KRIEGER Architekten | Ingenieure zusammen mit Wimreiter & Partner entworfene, vielseitige Komplex umfasst Angebote für jede Jahreszeit und richtet sich sowohl an Touristen als auch an die lokale Bevölkerung. Langfristig wird die Silvretta Therme angesichts des Klimawandels eine Alternative zum Skitourismus sein. Das Konzept der Architekten basiert auf der Vorstellung einer von der Berglandschaft des Alpentals umgebenen silbernen Wolke. Diese Wolke symbolisiert Wasser in seinen drei Ag­ gregatzuständen: fest, flüssig und gasförmig, was sich in der tortenähnlichen Schichtung der Anlagenteile von unten nach oben widerspiegelt: Eislaufbahn, Thermalbad und Sauna­ landschaft. Architektonisches Statement Das Gebäude fügt sich nahtlos in die Umgebung ein und folgt der natürlichen Geländeform und ergänzt die Bebau­ ungsstruktur von Ischgl am rechten Trisanna-Ufer. Der or­ ganisch g ­ eformte, spiegelnde Gebäudekörper ist ein archi­ tektonisches Statement und aus der Ferne sowie von den umliegenden Bergen aus sichtbar. Die champagnerfarbenen Fassadenelemen­te aus Metall wurden von Fachfirmen aus der Regi­on bearbeitet und reflektieren das Licht im Alpental mit ­sanftem Leuchten. Bei Dunkelheit erstrahlt der Komplex in 48

einer Kaskade von Farbtönen, die weit in die Ferne hinaus die Funktion der einzelnen Gebäudeebenen signalisieren. Ein harmonisches Farbschema leitet die Besucher durch die Funktionsbereiche. Die im Innenraum verwendeten hoch­ wertigen Materialien stammen aus der Region und erzeugen eine warme, gemütliche Atmosphäre. Die ungleichmäßige Anordnung der Holzpaneelen an den Decken und Wänden ahmt die organische Fassaden­ form nach. Sowohl in den Ruheräumen als auch im Ver­ an­ staltungssaal wird die Raumakustik durch diese mehr­ dimensionalen Wand- und Deckenverkleidungen optimiert. Wichtigste Voraussetzung für die Investoren war, dass die Materialien weitestgehend in der Region produziert, nach­ haltig gestaltet und von höchster Qualität sind, um sowohl wirtschaftlichen Erfolg als auch Kundenzufriedenheit zu ge­ währleisten. Die großzügigen Glasfassaden bieten neue Aus­ blicke auf die Ischgler Bergwelt. sb 5/2023


IOC IPC IAKS Architekturpreis 2023

Neuer Meilenstein in der Tourismuskultur der Stadt Ein flexibles Preissystem führt die Besucher durch die Ebenen des Hauptgebäudes und ermöglicht einen schnellen und ein­ fachen Wechsel zwischen den verschiedenen Bereichen. Da die Besucherzahl und Nutzungsintensität in den einzelnen Zonen saisonabhängig stark schwanken, wurden logistische Einrichtungen, interne Wege, Energieverbrauch und Lager­ flächen so gestaltet und positioniert, dass Synergien genutzt werden können.

Die Silvretta Therme Ischgl wurde von der Silvrettaseilbahn entwickelt, um das breite touristische Angebot des Ortes zu ergänzen. Das kurzfristige Ziel lautet, ein zusätzliches An­ gebot für Nicht-Skifahrer zu schaffen. Langfristig wird die Therme ein Baustein für neue Strategien im Umgang mit den Folgen des Klimawandels sein. Die Mehrzweckhalle kann für regionale Veranstaltungen aller Art genutzt werden und dient zudem als Cafeteria für die 750 Mitarbeitenden der Silvrettaseilbahn. Die Silvretta Therme Ischgl bietet 69 ganz­ jährige Arbeitsplätze für Menschen aus der Region.

JURYURTEIL Die Kombination aus Eislaufbahn, Thermalbad und Sauna macht die Silvretta Therme zu einer attraktiven Destination. Ein organisch geformter Baukörper, der sich aus den Funktionsabläufen ableitet, fügt sich harmonisch in die Umgebung ein, ohne die kleinteilige Struktur des angrenzenden dörflichen Umfelds mit seinen Satteldächern nachahmen zu wollen. Die terrassen­ förmige Gestaltung des Gebäudes folgt der natürlichen Geländeform. Champagnerfarbene Metallfassaden reflektieren das helle Licht der Berge. Holzdecken und warme Farben im Innenraum erzeugen eine komfortable Atmosphäre für die Thermenbesucher. Erdwärmepumpen versorgen das gesamte Gebäude mit Energie, Aufzüge garantieren einen barrierefreien Zugang zu allen Ebenen. sb 5/2023

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Zwei Hauptenergiequellen Die erste Wintersaison hat bewiesen, dass die Therme ­Ischgl sehr effizient und gänzlich ohne fossile Brennstof­ fe arbeitet: Bis zu 1.400 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr werden durch den umfassenden Einsatz von Erdwärme eingespart. Die beiden wichtigsten Energiequellen für die Wärmeerzeugung sind Grundwasser und Erdwärmeson­ den. Auf dem Gelände der Silvretta Therme wurde ein Grundwasserbrunnen mit einer Tiefe von rund 50 Metern gebohrt. Das Brunnenwasser, das eine Temperatur von etwa 7 Grad Celsius hat, wird über zwei Plattenwärme­ tauscher in einen Wärmepumpenkreislauf eingespeist. Es wird dabei auf 2 Grad Celsius abgekühlt und dem Grundwasser wieder zugeführt. Die so gewonnene Ener­ gie reicht aus, um eine Heizleistung von rund 800 kW zu erzeugen.

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Die zweite Energiequelle ist Erdwärme. Das Amphibolit­ gestein unter dem Gebäude weist eine hervorragende Wärmeleitfähig­keit auf, die sich in einer hohen Wärmeüber­ tragungskapazität niederschlägt. Insgesamt 37 Erdwärme­ sonden wurden vertikal 300 Meter tief in den Boden getrie­ ben. Entlang der gesamten Sondenlänge entzieht ein Gemisch aus Sole und Wasser dem Boden thermische Energie. So wird eine maximale Wärmeleistung von 740 kW erzeugt. Insge­ samt 1.370 kW Wärmeleistung können ausschließlich mit na­ türlichen Energiequellen erzeugt werden. Die Wärmepumpe dient exklusiv der Stromversorgung aller Stromverbraucher: Lüftungsanlagen, Warmwasserbereitung, Fußboden­ h eizung und Schwimmbadwasser-Heizsystem. Neben der umfangrei­ chen Nutzung von Wärmerückgewinnung bezieht der Betrei­ ber 100% Ökostrom, der hauptsächlich mit eigenem Wasser „vor der Haustür“ erzeugt wird.

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Barrierefreiheit gemäß höchsten europäischen Standards Die Silvretta Therme erfüllt hohe Standards der Barriere­ freiheit, in denen sich der verantwortungsvolle Ansatz der ­B ehörden und des Planungsteams widerspiegelt: Gesund­ heit, Integration und Inklusion waren Schlüsselfaktoren im Planungsprozess. Die umfassend barrierefreie Gestaltung ist auch eine Reaktion der Betreiber auf die Entwicklungen am Tourismusmarkt. Immer mehr Menschen mit Behinderun­ gen können immer einfacher reisen. Zahlreiche Angebote sind auf Menschen mit unterschiedlichen dauerhaften oder temporären Behinderungen zugeschnitten. Das Personal erhält spezielle Ausbildung und Unterstützung, um den Be­ dürfnissen dieser Nutzergruppen gerecht zu werden. Barrierefreie Stellplätze in der Tiefgarage bieten einen di­ rekten Zugang zum Haupteingang. In der Nähe der ­Silvretta

Standort Ischgl, Österreich Bauherr / Betreiber Silvrettaseilbahn AG

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Therme gibt es ausreichend Parkplätze für Gäste mit Behin­ derungen. Der Thermenkomplex ist auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln leicht zu erreichen. Die Kasse und der Kassenautomat in der Lobby sind barrierefrei ausgelegt. Die Bodenbeläge sind rollstuhlgeeignet und durchgängig rutschhemmend ausgeführt. Barrierefreie Umkleiden und Toiletten befinden sich in der Lobby und im Poolbereich. Ein mobiler, elektrischer Lift sorgt für einen barrierefreien Beckeneinstieg. Alle Ebenen des Gebäudes sind per Fahrstuhl erreichbar. Der Mehrzweck-Veranstal­ tungssaal bietet Platz für maximal 650 Personen und ist auch für Menschen mit physischen Einschränkungen pro­ blemlos zugänglich. Der Saal wird veranstaltungsspezifisch bestuhlt, sodass jederzeit Platz für Rollstuhlfahrer geschaf­ fen werden kann.

Architekten KRIEGER Architekten | Ingenieure www.architekt-krieger.de Wimreiter & Partner www.wimreiter.at

Fotos Stefan Kürzi Offizielle Eröffnung Dezember 2022

Autor Michael Krieger

Baukosten 75 Millionen EUR 51


IOC IPC IAKS Architekturpreis 2023

RENOVIERUNG DES MAPLE RIDGE LEISURE CENTRE

MODERNISIERTE RÄUME BIETEN BALANCE AUS THERAPIE UND FREIZEITSPASS Das Maple Ridge Leisure Centre (MRLC) wurde 1981 erbaut und war das erste öffentliche Mehrzweck-Freizeitzentrum mit Schwimmbad in Westkanada. Die veraltete Infrastruktur entsprach nicht mehr den aktuellen Anforderungen an Barrierefreiheit und Qualität. Die Stadt Maple Ridge beauftragte SHAPE Architecture mit der umfassenden Renovierung der bestehenden Freizeit- und Warmwasserbecken, hierin eingeschlossen eine umfassende Modernisierung der mechanischen Schwimmbadsysteme und eine Neugestaltung von Umkleiden, Lobby und Rezeption. Die Anlage wird von der Bevölkerung von Maple Ridge und Pitt Meadows intensiv genutzt und zählt jährlich mehr als 400.000 Besucher.

JURYURTEIL Die Erweiterung des Maple Ridge Leisure Centre ist in vielerlei Hinsicht ein außergewöhnliches Projekt. Ein Gebäude aus den frühen 1980er Jahren wurde mit Klarheit und Eleganz neu erfunden. Augenfällig ist die hochwertige Designsprache, die sowohl architektonisch attraktiv ist als auch eine relevante Antwort auf Fragen der universellen Barrierefreiheit bietet. Der Entwurf be­ handelt erfolgreich auch weniger offensichtliche Aspekte des breiten Spektrums von Behinderungen, anstatt sich allein auf den Zugang für Rollstuhlfahrer zu beschränken. Das Gesamtdesign der renovierten Gebäudeteile ist zeitgemäß, elegant und einfach und trifft bei den Nutzern auf hohe Akzeptanz. Die neu gestalteten Umkleiden sind geschlechtsneutral, wodurch die Barrierefreiheit und der inklusive Charakter der Anlage verbessert werden. Das Kunstwerk aus Keramikfliesen wurde von einem lokalen Künstler entworfen und von der Gemeinschaft ausgeführt. Das Freizeitzentrum steht für Nachhaltigkeit, basierend auf der wegweisenden Entscheidung, zu renovieren statt abzureißen und neu zu bauen. Inklusion war die treibende Kraft sowohl bei der Planung als auch bei der Farbgestaltung der öffentlichen Be­ reiche. Eleganz und schlichte Architektur erzeugen ein attraktives Ambiente, das allen Mitgliedern der Gemeinschaft offensteht. 52

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Bei der Renovierung des Schwimmzentrums lag der Schwer­ punkt auf der Schaffung eines universellen Zugangs zu allen Wasserelementen. Die große Auswahl an Beckentypen bie­ tet Optionen für alle Altersgruppen. Alle Becken sind über Strandeinstiege und Rampen universell zugänglich. Vari­able Beckentiefen passen sich den verschiedenen Aktivitäten, Funktionen und Fähigkeiten der Nutzer an. Flache Lehrbe­ reiche, Kleinkinderzonen und Therapiedüsen richten sich an Schwimmanfänger, Kinder und Senioren. Der elliptische Strömungskanal, die Rutschen und das tiefe Sportbecken ­ sind für Jugendliche und fortgeschrittene Schwimmer ge­ eignet. Die Wettkampfbecken sind für Schwimmwettkämpfe und Leistungsschwimmen ausgelegt. Der Wasserfall ist nicht nur optisch attraktiv, sondern kann auch zu Therapiezwecken genutzt werden. Zeitgemäße Leistungseffizienz Die mechanische Ausrüstung des alten MRLC war nicht mehr funktionsfähig oder hatte das Ende ihrer Lebens­ dauer erreicht. Daher bot sich die Chance, die Betriebskos­ ten des Zentrums zu minimieren, gleichzeitig die Energie­ effizienz zu verbessern und die Treibhausgasemissionen zu verringern. Ein System zur Feuchtigkeitsrückgewinnung liefert den größten Teil der zur Beheizung der Sport-, Freizeit- und Lehrbecken erforderlichen Wärme. In Verbin­ dung mit dem solarbeheizten Warmwassersystem wird so auch das Brauchwasser vorgewärmt. Teile des Entfeuch­ tungssystems machen eine Nacherwärmung überflüssig, die bisher über die Heizspule im Hauptzuluftmechanismus erfolgte. sb 5/2023

Ein solarbetriebenes Warmwassersystem mit 24 Solarkollek­ toren sorgt für die Vorerwärmung des Brauchwassers und dient als Backup-Lösung für das Entfeuchtungssystem der Sport-, Freizeit- und Lehrbecken. Über die Abluftrückgewinnungsanlage wird der Abluft aus der Schwimmhalle Wärme entzogen und zur Erwärmung der einströmenden Belüftungs- und Verdün­ nungsluft genutzt. Das Klimagerät im Filter- und Pumpenraum entzieht der dort vorhandenen heiß-feuchten Luft Wärme, die zur Erwärmung des Planschbeckens verwendet wird. Neubelebung einer veralteten Anlage Der Entwurf konzentrierte sich auf eine strategische Reno­ vierung des Bestandsgebäudes innerhalb der bestehenden Konfiguration und Grundfläche. Der Bauherr und das Pla­ nungsteam entschieden sich dafür, alle Umkleiden universell zu gestalten, eines der ersten Umkleidekonzepte seiner Art in British Columbia. Diese flexible Nutzungskonfiguration wurde verwirklicht, auch wenn die vorhandene Infrastruktur die Pla­ ner bei der Schaffung eines benutzerfreundlichen Zugangs für alle vor erhebliche Herausforderungen stellte. Die nur 2,4 Meter hohen Bestandsdecken im Foyer und in den Umkleide­ räumen konnten nicht angehoben werden. Daher rührte die Lösung, die Deckenplatten wo immer möglich zu entfernen und durch ein offenes Akustik-Lamellensystem zu ersetzen. Die niedrigen abgehängten Decken wurden schwarz gestri­ chen, um den Raum nach oben optisch zu vergrößern. Alle Mechanik- und Beleuchtungssysteme wurden verdeckt und mattschwarz lackiert. Die niedrigen, dunklen Decken dienen als Flächen für die Besucherorientierung, da sie sich über den wichtigsten Verkehrsflächen befinden. 53


Erweiterte Angebotspalette Das neue Freizeitbecken und das Warmwasserbecken mussten sorgfältig im Beckenbestand angeordnet und in Übereinstim­ mung mit den im Boden versenkten mechanischen Systemen positioniert werden. Die elliptische Form des Warmwasser­beckens wurde aufgrund des Platzmangels gewählt: Versetzte konzentrische Ellipsen waren am besten geeignet, um eine Rampe, eine Treppe und Sitzgelegenheiten auf begrenztem Raum unterzubringen. Das neue Freizeitbecken verfügt über eine gleich­mäßigere Wassertiefe als sein Vorgänger sowie einen barrierefreien Strandeinstieg mit durchgehendem Therapiehandlauf für Senioren. Der elliptische Strömungskanal nimmt die Form des Warmwasserbeckens auf. Im Kleinkinderbereich reicht das Wasser 50 mm an den Rand, sodass es für Eltern einfach ist, ihre Kinder im Auge zu behalten. Bei der Gestaltung der Beckenbereiche und Umklei­ den lag der Fokus darauf, Räume und Einrichtungen für Menschen aller Altersgruppen und Fähigkeitsstufen zu schaffen.

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Doppelt gepunktet: funktionale Verbesserungen und Nachhaltigkeit Die unveränderlichen Elemente der Bestandsanlage erwiesen sich bei der Sanierung der mechanischen Systeme als He­ rausforderung. Die mechanischen und strukturellen Systeme mussten auf unkonventionelle Weise angepasst werden, um die universelle Umkleiden und verbundenen Räume angemessen zu bedienen. Die Bestandsbecken und dazugehörigen Systeme waren auf mehreren Ebenen angeordnet, weshalb die einzelnen Was­ serbereiche nicht durchgängig miteinander verbunden waren. Durch die Neupositionierung und Aufrüstung der Systeme wurden höhenbedingte Unterschiede abgebaut und die Leistungseffizienz des Zentrums erhöht. Der Umbau hatte nicht nur positive Auswirkungen auf die Kundenbindung, sondern auch auf die Gemeinde. Inzwischen kommen sehr viel mehr junge Nutzer in das Zentrum, das heute für das gesamte Spektrum der lokalen Bevölkerung attraktiv und interessant ist. Das MRLC hat sich zu einer Destination für Menschen aller Altersgruppen gewandelt. Die therapeutischen Angebote sind für Senioren interessant, der Strandeinstieg macht die Becken für alle nutzbar.

Standort Maple Ridge, Kanada Bauherr / Betreiber Stadt Maple Ridge Architekten SHAPE Architecture Vancouver, Kanada Autor SHAPE Architecture Marketing Fotos Ema Peter Photography Offizielle Eröffnung Februar 2020 Baukosten 7,45 Millionen EUR sb 5/2023

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IOC IPC IAKS Architekturpreis 2023

MARITIME CENTER IN ESBJERG

ELEGANZ UND ROBUSTHEIT

Das Esbjerg Maritime Center ist die Heimat mehrerer Wassersportvereine und bildet mit Bootslager, Trai­ ningsanlagen, einer großen Werkstatt und Veranstaltungsräumen ein wahres maritimes Aktivitätszentrum. Dank des runden, offenen Designs entstand ein barrierefreies und inklusives Gebäude, das von allen ­Seiten und Winkeln aus zugänglich ist. Das von WERK Arkitekter und Snøhetta entworfene Maritime Center fördert die Aktivität, Teilhabe und Lernerfahrung der Besucher. Es bietet Platz für alle – von erfahrenen Tauchern und professionellen Kajakfahrern über Schulklassen, die zum Krabbenfischen kommen, bis hin zu zufälligen Passanten. Das Esbjerg Maritime Center lädt alle ein, mehr über das Leben am Wasser zu erfahren und sich vom Meer mit seinem endlosen Horizont inspirieren zu lassen. Im Obergeschoss des Gebäudes wurden die Räumlichkeiten verschiedener Clubs (u. a. Ruder-, Kajak, Segel-, Tauch- und Triathlonvereine) sowie Gemeinschaftsflächen, ein Bildungszentrum und Trainingseinrichtungen angeordnet. Bootslager und Werkstatt befinden sich auf der unteren Ebene, die über eine Brücke direkt mit dem Meer verbunden ist. Große Fensteröffnungen in der gesamten Fassade gewähren großzügige Einblicke, sorgen für natürliche Belichtung und dienen als Ver­ bindung zwischen Innen- und Außenraum. Nachts scheint ein warmes Licht durch die Fenster und lässt das Gebäude gleich einer Laterne leuchten. Die Designsprache ist von den geometrischen Formen und der Handwerkskunst des Bootsbaus inspiriert und versteht sich als Hommage an die maritime Tradition und ihre Bedeutung für den Hafen von Esbjerg. Ovale Öffnungen zwischen Terrasse, Bootslager und Vorbereitungsbe­ reich bringen Tageslicht in den Gebäudekern im Erdgeschoss und erzeugen in der Vertikalen visuelle und soziale Verbindungen. 56

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JURYURTEIL Das Maritime Center im dänischen Esbjerg zeichnet sich durch seine besondere Designsprache aus. Es garantiert höchste Standards und führt die in verschiedenen lokalen Vereinen organisierten Wassersportler in einem einzigen Zentrum zusammen, wo sie die Freude an Freizeit- und Wassersportaktivitäten vereinsübergreifend teilen können. Doch das Gebäude richtet sich nicht nur an Nutzer aus dem Vereinssport. Breite, einladende Öffnungen in der kreisförmigen Struktur geben allen interessierten Nutzern Zugang zu den Gemeinschaftsbereichen, Bildungsräumen und Trainingseinrichtungen. Die Jury befand das Maritime Center aufgrund seiner starken und symbolträchtigen Architektur mit Verweisen auf die geometrischen Formen und die Handwerkskunst des Bootsbaus für preiswürdig. Sie erkennt an, dass das runde, multifunktionale Gebäude Schutz vor den starken Westwinden bietet und das „soziale Miteinander“ fördert – für die Gemeinschaft im Allgemeinen sowie für Wassersport- und Outdoorfans im Besonderen. sb 5/2023

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Offensichtliche Robustheit Die rhythmische Fassadengestaltung mit ihren sich wieder­ holenden Sequenzen erinnert an die Konstruktionsweise von Holzbooten, sowohl außen als auch innen. Die Fassade ver­ weist auch auf die Energie des Wassers, indem sie die hori­ zontale Wellenbildung symbolisiert, die sich beobachten lässt, wenn man einen Stein ins Wasser wirft. Die in unterschied­ lichen Winkeln montierten Paneele erzeugen variierende Schattenmuster, inspiriert von den Formen der Kajaks. Der hölzerne Rhythmus setzt sich auch auf dem Dach mit band­ förmig angeordneten Solarmodulen fort. Das Zentrum ist mit Blick auf eine eventuelle Überflutung des neu gebauten Hochwasserschutzes rund um das Gebäude

hochwassersicher gebaut. Bis zum ersten Stock besteht das Gebäude aus Ortbeton. Die Holzfassade ist an die rauen Wit­ terungsbedingungen an der dänischen Westküste, der stür­ mischsten Region Dänemarks, angepasst. Der Gebäudekom­ plex umfasst geschützte Außenbereiche für Besucher. Holz als Primärmaterial Die Architekturlösung mit Betonkonstruktion im Erdgeschoss und Holzkonstruktion im Obergeschoss macht das Esbjerg Maritime Center sehr energieeffizient. Mit Holz als Primärma­ terial für die Fassade und das Tragwerk unterstreicht der Ent­ wurf die Bedeutung einer nachhaltigen Bauweise und Zukunft. Auch bei einer Überflutung des rund um die künstliche Insel errichteten Hochwasserschutzes ist Holz ein ideales Material,

Storage Svejsekabine

Værksted

Wet lab Technical equipment

Flexible space Depot Søsport

SafeDivers Depot

Lecture room

Depot Havneskolen

Office

Diving Club

Sauna

Office

Gym Esbjerg Water Sport

Depot

Covered terrace

Flaskedepot

Værksted

Gym

Tørrerum Depot Hovedhal

Overdækket udeareal

Sliberum Covered terrace

Heated workshop

Covered terrace

Fiskeri og søfart Depot Multiatleterne Depot Skørter og Pagajer

Foyer

Covered outdoor area

Common room Cloak room

Technical equipement

Flexible space

Skørter og Pagajer

Esbjerg Rowing Club Cleaning

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Storage

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das auf natürliche Weise trocknet, sodass das Gebäude auch in solchen Fällen weiter genutzt werden kann. Die Energie­ versorgung erfolgt über Solarmodule. Das leistungsstark iso­ lierte Gebäude hat einen Energieverbrauch von nur 3­ 1,7 kWh/m² und unterschreitet damit den erwarteten Richtwert von 41,7kWh/m². Gemeinschaft im Fokus Das Gebäude trägt zur Belebung des Hafens von Esbjerg, der Stadt und der Region bei. Mit der Vision, einen Ort zu schaf­ fen, der das Poetische mit dem Praktischen verbindet, soll das Esbjerg Maritime Center ein Gleichgewicht zwischen der fas­ zinierenden und unendlichen Bewegung des Meeres und den praktischen Anforderungen des Alltags schaffen: eine Symbi­

Standort Esbjerg, Dänemark Bauherr / Betreiber Gemeinde Esbjerg

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ose zwischen Schönheit und Rauheit, zwischen Eleganz und Robustheit. Das Herzstück des Gebäudes ist die Terrasse im ersten Stock. Der zentrale Veranstaltungsraum steht den Nutzern für ver­ schiedenste Events zur Verfügung. Von hier aus gelangt man sowohl zu den Vereinsräumen als auch zum Bootslager und Vorbereitungsbereich im Erdgeschoss, wo eine Brücke ­direkten Meerzugang bietet. Ein Aufzug macht das Maritime Cen­ ter für alle zugänglich. Die Terrassen und die große Amphitheatertreppe stehen Besuchern offen, zusätzlich gibt es eine Sauna. Im Trainingsraum können sich die Nutzer fit halten und trainieren. Für die Freiluftsaison soll ein mobiler Kiosk in die öffentlichen Bereiche integriert werden.

Architekten WERK Arkitekter www.werkarkitekter.dk Snøhetta Arkitektur www.snohetta.com

Fotos Wichmann+Bendtsen Photography

Autor Anne Mette Scharling

Baukosten 8,5 Millionen EUR

Offizielle Eröffnung Januar 2022

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NEIL CAMPBELL ROWING CENTRE IN ST. CATHARINES

GLASPAVILLON FÜR LEISTUNGSSPORT UND EVENTS

Henley Island mit seiner 2.000-m-Regattastrecke auf dem Martindale Pond bildet seit 1903 das Epizentrum des kanadischen Rudersports. Das neue Neil Campbell Rowing Centre (NCRC) setzt die Tradition der Insel als Zentrum für Wettbewerbe im Spitzensport fort und dient gleichzeitig ganzjährig als Trainingszentrum. Es war einer der wichtigen Schauplätze der Canada Summer Games 2022 und wird 2024 Austragungsort der Ruder-Weltmeisterschaften sein. Der Entwurf von MJMA basiert auf einer innovativen Massivholzkonstruktion, die optisch ansprechend ist und gleichzeitig einen wesentlichen Beitrag zur Senkung des CO₂-Fußabdrucks leistet.

JURYURTEIL Die Anlage besticht durch ihre klare und minimalistische Gestaltung. Das über dem Gebäudekern schwebende, weit aus­ kragende, wohl proportionierte Dach markiert den Standort. Zurückgesetzte Vollglasfassaden definieren die den Clubmit­ gliedern vorbehaltenen Trainingszonen. Der Außenbereich ist öffentlich zugänglich und lädt dazu ein, auf Sitzstufen am Ufer zu verweilen und die Ruderer in Aktion zu beobachten. Über große Schiebetüren können Innen- und Außenbereiche für Veranstaltungen und Regatten miteinander verbunden werden. So entsteht ein zum Wasser offener, durch das große Dach geschützter Ort, an dem Sportler und Nicht-Sportler zusammenkommen können. Die innovative Holzkonstruktion macht das Gebäude nachhaltig, die Energieversorgung erfolgt über die auf dem Dach instal­ lierte Fotovoltaikanlage. Die Jury lobte die Einfachheit und Eleganz des Entwurfs. 60

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IOC IPC IAKS Architekturpreis 2023

Das auf einer Landzunge errichtete NCRC fungiert gleich einem Leuchtturm, der den Ruderern den Weg weist, und bildet einen neuen Anziehungspunkt für Athleten und ihre Unterstützer im Herzen der Insel. Mit dem 530 m² großen Neubau an der Insel­ nordseite entstand ein neuer Treffpunkt auf einer zuvor ungüns­ tig aufgeteilten und genutzten Fläche, die im Westen durch be­ stehende Lagerhallen, im Süden durch einen Hügel und im Osten durch den Martindale Pond begrenzt wird. Die Regattavorberei­ tung findet auf dieser Fläche statt, die so zu einem Aktivitätszent­ rum wird und die Wettkampfatmosphäre zusätzlich verstärkt.

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Die gesamte Anlage ruht auf 15 Meter langen Schraubpfäh­ len, die bis ins Grundgestein reichen. Die Gebäudeform wird durch das Dach bestimmt, eine innovative Massivholzkon­ struktion aus kanadischem Brettschicht- und Brettsperrholz, die von einer leichten Stahlsäulenkonstruktion und einem zentralen Servicekern getragen wird. Die tiefen Überstände des mit einer Fotovoltaikanlage ausgerüsteten Dachs schaf­ fen geschützte Innen- und Außenbereiche. Die Holzstruktur ist nicht nur ästhetisch schön, sondern trägt auch zur Ver­ besserung der CO₂-Bilanz bei.

Ballasted Photovoltaic Array

1

Mass Timber Composite Structure

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CLT Core and Perimeter Steel Columns

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Polished Concrete Slab

4

Screw Piles Extend to Bedrock

5

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Großzügig und visuell markant Hauptmerkmale der großzügigen und markanten visuellen Identität des NCRC sind das asymmetrisch ausladende Dach, die großflächige Verglasung, die Schiebetüren und die Treppe zur Ruderstrecke. Das Gebäude umfasst einen Eingangsbe­ reich, Ruderergometer, einen Kraftraum, eine Lounge sowie universelle Umkleide- und Sanitärräume. Die miteinander verbundenen Innen- und Außenräume bieten ausreichend Platz für Veranstaltungen. Bei geöffneten Schiebetüren wird das Gebäude zu einem Pavillon – einem Zentrum, das eine perfekte Sicht auf die Regattastrecke, Raum für soziale Inter­ aktion und Wetterschutz bietet. Außerhalb von Veranstaltun­ gen gibt sich das Gebäude zurückhaltend, spiegelt formal die ruhige Wasserfläche wider und dient als Ort für Einzel­training und Teamaufbau. Die Designsprache des Gebäudes kehrt die Intransparenz typischer Bootsschuppen um und führt die Idee des „Glashauses“ ein. Diese traditionellen Typologien werden neu interpretiert und zu einem neuen funktionalen und sozial aktivierenden Ganzen verknüpft. Dem Wasser ganz nah Auf den Stufen an der dem See zugewandten Gebäudeseite kann man sitzen, spielen und die Füße im See baumeln las­

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sen. So wird der Kontakt zum Wasser gefördert, die Bezie­ hung zwischen Gebäude und See gestärkt und mehr Nähe zwischen Sportlern und Fans geschaffen. Ökologische und soziale Verantwortung Das Gebäude erfüllt sowohl die Richtwerte für Null-Kohlen­ stoffemissionen als auch für einen Netto-Null-Energie­ verbrauch. Es setzt auf passive Maßnahmen: eine einfache, robuste Materialpalette zur Senkung der laufenden Betriebsund Instandhaltungskosten, große Schiebetüren zur Querlüf­ tung und massive Dachüberstände für Sonnenschutz. In den Wintermonaten gelangt dank des niedrigeren Sonnenstands Wärme ins Gebäude, die vom Betonboden absorbiert und als passive Heizenergie in den Raum zurückgestrahlt wird. Zentrales Element der Hochleistungs-Gebäudehülle sind die als Passivhaus-Komponente zertifizierten Vorhangfassaden mit Dreifachverglasung und Spezialbeschichtung, die die Wärme- und Kältedurchlässigkeit des Glases verringern. Über ein energiesparendes mechanisches System mit variablem Kältemittelfluss und eine 43-kW-Fotovoltaikanlage auf dem Dach wird der jährliche Energiebedarf für den Gebäudebe­ trieb erzeugt. Eine integrierte Software zur Überwachung

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der Energieleistung informiert die Nutzer über einen öffentli­ chen Monitor direkt über den Energieverbrauch des Gebäu­ des und motiviert dazu, das eigene Verhalten anzupassen, um die Energieleistung weiter zu verbessern. Sandwich-Holzkonstruktion Die maßgefertigten Holzpaneelen sind vornehmlich in eine Richtung verspannt, an den Eckauskragungen hingegen in zwei Richtungen. Mithilfe des internen Brettschichtholzgit­ ters wurde der Holzbedarf optimiert. Das Dach hat eine lich­ te Spannweite von bis zu 12 Metern mit einer beidseitigen Auskragung von insgesamt 5 Metern und einer Bautiefe von 600 mm. Die oberen Brettsperrholzelemente sind 19 Meter lang, erstrecken sich über die gesamte Gebäudebreite und definieren diese. Es handelt sich hierbei um die längsten je in Kanada hergestellten Elemente dieser Art. Von allen Seiten zugänglich Vom Parkplatz aus gelangen die Besucher durch auto­ matische Drehtüren in das Gebäude. Bei großen Regatta­

Standort St. Catharines, Kanada Bauherr / Betreiber Canadian Henley Rowing Corporation

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veranstaltungen wird die der Ruderstrecke zugewandte Längsseite des Gebäudes über die raumhohen Glasschiebe­ türen geöffnet. So entstehen 4 Meter breite Durchgänge, die sich an die Eingangstüren anschließen, Zugang zum gesamten Gebäude sowie gleichzeitig zur vom Dach­ überstand geschützten Veranda geben. Hier können Per­ sonen im Rollstuhl direkt am Wasser sitzen. Die Veranda ­bildet die oberste Ebene der breiten Stufen, die zum Was­ ser führen, und bietet einen leicht erhöhten Blick auf die Ruderstrecke. Alle Innenräume des NCRC sind barrierefrei gestaltet, das Gebäude ist von außen von allen Seiten zugänglich. Die Türöffnungen wurden verbreitert und bieten auf beiden Seiten einen Wendekreis von 2.440 mm. Alle Toiletten sind barrierefrei und für Benutzer aller Geschlechter ausgelegt. Einer der Waschräume verfügt über einen automatischen Ankleidetisch für Erwachsene und ein Notrufsystem mit in­ ternen und externen akustisch-optischen Signalgebern, die durch einen Schalter im Waschraum aktiviert werden.

Fotos Scott Norsworthy

Architekten MJMA Architecture & Design www.mjma.ca Raimondo + Associates, Architects www.raimondoarchitects.com

Offizielle Eröffnung Februar 2022

Autor Evelyn Chin

Baukosten 4,87 Millionen EUR 63


JAPANISCHES NATIONALSTADION IN TOKIO

STADION IM ZEICHEN DES WALDES: TRADITION TRIFFT AUF TECHNOLOGIE UND NACHHALTIGKEIT

Das Japanische Nationalstadion bietet Platz für bis zu 68.000 Zuschauer und ist damit der ideale Veranstaltungsort für internationale Sport- und Kulturevents. Es dient als Zentrum für die Entwicklung von Sport und Kultur und soll Einwohnern aus ganz Japan sowie ausländischen Besuchern und Sportfans ein einzigartiges Erlebnis bieten. Die Anlage ist bewusst als mehrstöckige urbane Landschaft konzipiert und umfasst eine 850 Meter lange Promenade im obersten Stock, die ganzjährig für die Öffentlichkeit zugänglich ist, sowie eine Terrasse im Erdgeschoss, die mit den umliegenden Parkanlagen verbunden ist und zu Spazier­ gängen und diversen Aktivitäten einlädt. Das nachhaltige Stadiondesign minimiert den CO₂-Fußabdruck und fördert das Wohlbefinden der Gemeinschaft als umweltfreundliche Ergänzung des Stadtbildes. Der Neubau ersetzt das alte Nationalstadion, in dem 1964 die Olympischen Sommerspiele stattfanden. Das Bestandsgebäu­ de war veraltet und in mehrfacher Hinsicht nicht mehr zeitge­ mäß, unter anderem aufgrund der unzureichenden Zuschau­ erkapazität. Es wurde daher abgerissen und durch eine neue, hochmoderne Anlage ersetzt, die als Hauptaustragungsort bei den Olympischen und Paralympischen Spielen 2020 in Tokio diente. Das Mehrzweckstadion befindet sich im Tokioter Stadtteil Meiji Jingu Gaien und ist in das historische Grünan­ lagennetz des Jingu-Waldes integriert, das sich vom Inneren Garten des Meiji Jingu-Schreins bis zum Kaiserpalast erstreckt. Der Wald diente als Leitmotiv für den Stadionneubau: Das Planungskonzept beruht auf der Vision eines „lebensspenden­ den Baumes, der in der Erde verwurzelt ist und sich für die Menschen öffnet“. Dieser Ansatz spiegelt sich in der großen Anzahl von Bäumen und Grünpflanzen wider. Das ­markante, 64

sanft geneigte Dach ruht auf einem Hybridtragwerk mit frei­ tragenden, 60 Meter langen Fachwerkbindern, die in sich wie­ derholender Sequenz das gesamte Oval überspannen. Die Dachfläche steigt zur Mitte sanft an und endet in einer orga­ nisch anmutenden 3,8 m hohen Aufwölbung. Dank dieser dy­ namischen Lösung mit einer Hybridkonstruktion aus Holz und Stahl konnte die Gebäudehöhe auf unter 50 Meter begrenzt werden. Das Stadion wirkt so weniger dominant, die Produk­ tivität und Bauabläufe innerhalb des engen Bauzeitfensters konnten verbessert werden. Die schüsselförmigen Sitzränge erstrecken sich über drei Ebenen und bilden ein durchgehen­ des, zunehmend steiler ansteigendes Oval mit einem maxima­ len Neigungswinkel von 34 Grad. Die kompakten Sitztribünen erzeugen eine räumliche Nähe zwischen Sportlern und Fans sowie ein auf allen Ebenen dichtes, energiegeladenes Zu­ schauererlebnis. Die Sitzplätze bilden ein Mosaik, das an einen von Sonnenstrahlen durchfluteten Wald erinnert. sb 5/2023


IOC IPC IAKS Architekturpreis 2023

Holz aus den 47 Präfekturen Japans Die Gebäudehülle führt traditionelle japanische Elemente nahtlos mit moderner Technologie und Nachhaltigkeit zusam­ men. Die markanten, mit Zedernholz verkleideten Dachüber­ stände sind eines der charakteristischen Merkmale des Sta­ dions. Die Planer stellten sich bewusst der Aufgabe, heimi­ sches Holz zu verwenden. Es stammt aus den 47 Präfekturen Japans und wurde entsprechend der geografischen Lage der einzelnen Regionen angeordnet. Die Gestaltung der Dach­ vorsprünge orientiert sich an der traditionellen Holzarchitek­ tur japanischer Gebäude. Die Kombination aus Zedernholz mit darüber platzierten Pflanzkübeln aus wiederverwendbaren

Materialien schafft einen fließenden Übergang zwischen der hybriden Fachwerkkonstruktion im Inneren und den gestuften Dachüberständen an der Außenseite. Letztere bestehen aus mehreren Tausend sorgfältig gefertigten Einzelpaneelen, die den Eindruck fließender Bewegung erzeugen, die umgebende natürliche Umgebung widerspiegeln und ihre Farbintensität je nach Sonnenstand ändern. Bei Dunkelheit schimmert die beleuchtete Fassade einladend und wächst mit ihrem Schein aus den tiefen, dunklen Schatten hervor. Die mehrstufigen Dachüberstände erzeugen ein sanftes Schattenspiel, fügen sich mit ihrer weichen Holzstruktur perfekt in die Umgebung ein und erzeugen eine behaglich-warme Atmosphäre.

JURYURTEIL Dieses Stadion ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie ein riesiges Gebäude mittels Verbindung von traditioneller und moderner Architektur sowie Verwendung natürlicher Materialien zu einem symbolträchtigen und zeitlosen Bauwerk werden kann, das die japanische Leidenschaft für Handwerkskunst und Schlichtheit unter Beweis stellt. Die mehrstufigen Dachüberstände und die beeindruckende Außenfassade des Stadions wirken nicht für Besucher und Passan­ ten einladend, sondern geben auch die Möglichkeit, mittels optimaler Nutzung der natürlichen Querlüftung die klimatischen Bedingungen in den Zuschauerbereichen zu verbessern. Intelligent gesteuerte Lamellenöffnungen für unterschiedliche Wind­ situationen lassen das Stadion „leben und atmen“. Auf der Grundlage von Workshops mit Partnerorganisationen zu universellem Design, Benutzerfreundlichkeit und dem Einsatz modernster Technologien wurde das Stadion zu einer sicheren Umgebung für alle. Es steht für soziale Inklusion und Teilhabe für alle Nutzer und Besucher, unabhängig von Alter, Geschlecht, Behinderung, Kultur oder Nationalität. Die Jury war überzeugt, dass dieses Stadion in vielerlei Hinsicht herausragend ist und neue Maßstäbe in der Gestaltung von Stadien für Olympische und Paralympische Spiele setzt. sb 5/2023

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Vergangenheit wird Zukunft Die im alten Nationalstadion installierten Kunstobjekte wurden in den Neubau überführt, um das Erbe rund um die Kraft und die Schönheit des Sports aus der Vergangenheit in die Zu­kunft zu tragen. Der Stadionneubau überzeugt mit hochmodernen nachhaltigen Technologien, mit denen die CO₂-Bilanz optimiert, Verschwendung minimiert und Energie­ ressourcen geschont werden. Im Fokus stand eine Minimie­ rung der Umweltauswirkungen. Hierzu wurden verschiedene umweltfreund­liche Systeme gewählt, darunter emissionsarme Materialien, auf dem Dach installierte PV-Module, ein Brun­ nen-/Regenwassersammelsystem und ein System zur Wieder­ verwendung von Küchenabwasser. Das Wasser wird in unter­ irdischen Zisternen gesammelt und zur Bewässerung des Spielfelds sowie der 110 verschiedenen Pflanzenarten auf der Promenade im obersten Stock verwendet. Um die Sportbegeisterten vor der Sommerhitze zu schützen, wurden Sprühnebelsysteme in der Nähe der Eingangstore, an denen mit Menschenansammlungen zu rechnen ist, und

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an verschiedenen Stellen im Stadioninnenraum installiert. Ein Energiemanagementsystem verbessert die Nachhaltigkeit und senkt die Betriebskosten. Atmendes Stadion Die mehrstufigen Dachüberstände bieten Schutz vor Sonne und Regen, während der markante große Dachvorsprung auf der obersten Ebene, der auch „Großer Windfang“ ge­ nannt wird, eine leistungsstarke Querlüftung sicherstellt und so die klimatischen Bedingungen im Stadion optimiert. Neben ­seiner ästhetischen Funktion erfüllt der obere Dachüberstand ein wichtiges Nachhaltigkeitsziel: Die saisonalen Winde wer­ den wirksam eingefangen, um die Umweltauswirkungen des Stadionbetriebs zu verringern und das Zuschauererlebnis zu verbessern. Mithilfe modernster Umwelttechnologien wurden zwischen den Lamellen strategische Lücken angeordnet, um die vorherrschenden Sommerwinde aus Süd-Südost und die Winterwinde aus nordöstlicher Richtung effektiv zu nutzen. So entstand ein „lebendiges und atmendes Stadion“, das ohne künstliche Klimatisierung auskommt.

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Benutzerfreundlichkeit für unterschiedlichste Nutzergruppen Trotz eines Höhenunterschieds von neun Metern in Ost-WestRichtung wurde auf mehr als der Hälfte der Grundstücksfläche ein nahezu flacher Zugang realisiert, um höchsten Ansprüchen an universelles Design gerecht zu werden. Das Stadion verfügt über diverse Rampen und Rolltreppen, die die Sitzbereiche flan­ kieren und die Zuschauerströme optimieren. Es gibt bis zu 500 ausgewiesene Rollstuhlplätze mit ungehinderten Sichtlinien, taktiler Beschilderung und Sitzmarkierungen in Braille-Schrift. Auch die Sanitäranlagen garantieren Inklusion: Zusätzlich zu den allgemeinen Toiletten wurden auf der Grundlage der Be­ dürfnisse verschiedener Nutzergruppen, einschließlich der LGBTQ+-Community, fünf Arten von barrierefreien Sanitärräu­ men eingerichtet. Sie stehen auf allen Stadionebenen zur Ver­ fügung, bieten ausreichend Raum für Menschen aller Benutzer­ gruppen sowie dank Lautsprechern und Haltegriffen zusätzliche Sicherheit und Unterstützung. Zu den weiteren universellen Designmerkmalen zählen Pflege- und Ruheräume als ruhige, sichere Orte für Menschen mit Entwicklungseinschränkungen. In Zusammenarbeit mit 14 Organisationen wurden ausführ­ liche Workshops organisiert, um die Benutzerfreundlichkeit

Standort Tokio, Japan Bauherr / Betreiber Japan Sport Council

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der Anlagen aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuch­ ten. Die von den verschiedenen Nutzergruppen empfunde­ nen Probleme unterscheiden sich oft in kleinen Details: Von einer Nutzergruppe als wesentlich erachtete Problempunk­ te werden von anderen Gruppen oft nicht wahrgenommen oder stehen in Konflikt oder Abweichung zu deren Sicht­ weise. Die Berücksichtigung verschiedener Meinungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln leistete im Planungs- und Bauprozess einen wichtigen Beitrag. Das Stadion verfügt über modernste unterstützende Technologien und Systeme, darunter Beschallungsanlagen mit Audiodeskription und Verdolmetschung in Gebärdensprache, um auch Menschen mit sensorischen Beeinträchtigungen ein vollumfängliches Stadionerlebnis zu ermöglichen. Menschen aller Altersgruppen und Fähigkeitsstufen sol­ len im Stadion gleichwertige Bedingungen und ein identi­ sches Zuschauererlebnis vorfinden. Durch den Abbau von Grenzen zwischen Nutzern mit und ohne Behinderung entsteht ein sicheres Umfeld, das einen gesunden sport­ lichen Wettbewerb fördert. Das einzigartige und inno­ vative Stadiondesign soll Maßstäbe für künftige Anlagen setzen.

Architekten Taisei Design, Azusa Sekkei, Kengo Kuma & Associates Autor Teppei Fujimoto

Fotos Taisei Corporation, Azusa Sekkei, Kengo Kuma & Associates Offizielle Eröffnung Dezember 2019 Baukosten 1.070 Millionen EUR 67


IOC IPC IAKS Architektur- und Designpreis 2023 für Studierende und junge Berufstätige

THE ENTWINE

GEMEINSCHAFTSZENTRUM IN WINNIPEG, KANADA Entwurf: Kaamil Allah Baksh Behinderung ist keine Einschränkung, die lediglich einige wenige Menschen betrifft, sondern ein Teil des Menschseins. Fast jeder wird irgendwann in seinem Leben vorübergehend oder dauerhaft von einer Behinderung betroffen sein. Im Gemeinschaftszentrum „The Entwine“ werden ein barrierefreies Schwimmbad mit einer Blindenbibliothek, einem gebärdensprachlichen Theater, einem inklusiven Café und einem Sinnes-Dachgarten kombiniert. Nachwuchsarchitekt Kaamil Allah Baksh verfolgt das Ziel, Menschen mit und ohne Behinderung zusammenzubringen.

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GOLD

Das erfahrungsorientiert gestaltete Foyer umfasst universelle Sitzgelegenheiten, ausgeführt als inklusiver Sitzbe­ reich, der mit akustischen, visuellen und taktilen Elementen unterschiedliche Nutzer gezielt anspricht. Erfahrungs­ orientierung zieht sich als roter, die Entwicklung fördernder Faden durch den Entwurf: Einerseits kann eine größere Gemeinschaft den Lebensstil von Menschen mit Behinderung erleben, andererseits entstehen Arbeitsplätze für Angehörige der Minderheitsgesellschaft. Mehr als „klassische“ Barrierefreiheit Das erste große Ziel von The Entwine besteht darin, einen wahrhaft inklusiven Raum zu schaffen, der eine räumliche und erfahrungsorientierte Barrierefreiheit bietet, die den Anforderungen aller Mitglieder der von Vielfalt geprägten Gemeinschaft gerecht wird. Die zweite wesentliche Ziel besteht darin, Räume und Einrichtungen für Freizeit und Erholung bereitzustellen, die speziell auf die Bedürfnisse von Mitgliedern der Minderheitsgesellschaft zugeschnitten sind. Schwimmen und Akti­ vität im Wasser spielen eine wichtige Rolle bei der Rehabilitation von Menschen mit physischen Behinderungen. Aus diesem Grund wurde ein für behinderte Nutzer geeignetes Schwimmbad in Kombination mit hydrotherapeutischen Einrichtungen geplant.

JURYURTEIL Von der Verbesserung des emotionalen Wohlbefindens behinderter Menschen bis hin zur Schaffung einer durchweg positiven Wahrnehmung von Inklusion im öffentlichen Bewusstsein – die Auswirkungen, die barrierefreies Design auf unsere Gesellschaft haben kann, sind enorm. Der für „The Entwine“ verantwortliche Nachwuchsarchitekt Kaamil Allah Baksh entwickelte ein bis ins kleinste Detail durchdachtes Konzept für die vielleicht barrierefreieste Anlage ihrer Art. Er demonstriert nicht nur ein umfassendes Verständnis dieser Idee, sondern stellt auch ein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen in die Erfahrung behinderter Menschen mit der gebauten Umwelt unter Beweis. Innovative und wahrhaft neue Ergonomielösungen, darunter der „Welcome Handshake“-Handlauf, zeugen von einem echten Verständnis der Barrieren, mit denen Menschen mit Sehbehinderungen konfrontiert sind. Der Einsatz visueller „Filter“ für die Beleuchtungsauswahl zeugt von Interesse und Verständnis dafür, wie blinde und sehbehinderte Men­ schen ihre Umgebung wahrnehmen, sowie von der Bereitschaft, über den Ansatz der „Einheitslösung für alle“ hinaus­ zugehen. Einrichtungen wie das barrierefreie Schwimmbad, die „Blindenbibliothek“ und viele andere einfallsreiche Lösungen unterstreichen diese Kreativität. Die Jury zeigte sich von allen Bereichen des Entwurfs und dem bewussten Verzicht des Planers auf trennende Elemente begeistert. Die Anlage ist eine fantastische Möglichkeit, behinderte Sportler und nicht behinderte Nutzer zusammen­ zubringen, indem das soziale Miteinander und der Gemeinschaftssinn gefördert werden. sb 5/2023

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Inklusive Bibliothek und Theater In der Gemeinschaft der Gehörlosen gibt es immer mehr Theateraufführungen, bei denen die Vorstellungen in Gebär­ densprache übertragen werden. Im zweiten Raum des Zen­ trums ist daher ein Theater für Vorstellungen mit Verdolmet­ schung in amerikanischer Gebärdensprache für die Gemein­ schaft der Gehörlosen vorgesehen. Der dritte Raum beherbergt eine Bibliothek für blinde Men­ schen. Bibliotheken bieten häufig Medien in Braille-Schrift und Hörbücher an und betrachten sich aufgrund dieser An­ gebote als barrierefrei für blinde Nutzer. Der Schwerpunkt sollte jedoch auf dem gesamten Prozess liegen, den der Nutzer durchläuft, um auf Bücher und Medien zugreifen zu können. Die räumliche Erfahrung ist hier von wesentlicher Bedeutung. Zwei Welten miteinander verbinden Das dritte Ziel besteht darin, die Kluft zwischen der Min­ derheits- und der Mehrheitsbevölkerung zu schließen. Die 70

Räume des Gemeinschaftszentrums sind zwar auf beson­ dere Bedürfnisse zugeschnitten, gleichzeitig jedoch für alle nutzbar. Für Gehörlose ist gebärdensprachliches Theater eine Dienstleistung, für Hörende hingegen wird es zu einem Erlebnisraum. Es geht darum, Räume zu schaffen, in denen nicht nur die breite Gemeinschaft neue Erfahrungen machen kann, sondern in denen auch Beschäftigungsmöglichkeiten für Angehörige der Minderheitsgesellschaft entstehen. Ein von Blinden, Gehörlosen und Menschen mit anderen Be­ hinderungen betriebenes Café, Räume für Gebärdensprach­ kurse und zwei weitere Räume namens „Aural box“ (­auditive Box) und „Dialogue in the dark“ (Dialog im Dunkeln) sind Er­ fahrungsräume, die das Bewusstsein schärfen und Arbeits­ plätze entstehen lassen. „Handshake“-Handlauf Die Barrierefreiheit der Anlage wird unter anderem über Elemente wie universelle Sitzgelegenheiten, Sinnesgar­ ten, diffuse Belichtung, orthogonale Grundrisse, Blinden­ sb 5/2023


Orthogonale Anordnung Diffuses, natürliches Licht Schilfrohrpfad

stock-Leitschiene, „Handshake“-Handlauf und Wegeführung in Kontrastfarben umgesetzt. Nachwuchsarchitekt Kaamil Allah Baksh entwarf einen ergonomischen Handlauf, mit dem der beim Händedruck geformte Hohlraum an der Innen­ seite der Hand nachempfunden wird, um so die Erfahrung blinder Nutzer in Gebäuden zu optimieren. Einen Raum für blinde Menschen zu gestalten, bedeutet ihre Wahrnehmung im Raum zu verstehen. Entgegen der landläufigen Meinung, dass blinde Menschen in ständiger Dunkelheit leben, können sie eine beträchtliche Menge an Licht und Farben wahrneh­ men und unterscheiden. Mithilfe von Filtern werden die wichtigsten vorherrschenden Arten von Blindheit simuliert. Diese Filter werden dann zur Bewertung von Räumen verwendet, um die Wahrnehmung von Licht und Schatten zu verstehen. Die Erkenntnisse aus diesem Versuch dienten als Grundlage für den Entwurfs­ prozess, um die Beleuchtung und Wegeführung zu pla­ nen und verschiedene Möglichkeiten der Orientierung im Gebäude zu berücksichtigen. sb 5/2023

Experimentelle Qualität durch Landschaft

Adaptive Wiederverwendung Um das Straßenbild zu erhalten, Abrissarbeiten zu vermei­ den und die Wiederverwendung von Bestandsmaterial zu erhöhen, wird das Schwimmbad in einem bestehenden Backsteingebäude angeordnet. Das neue Brettschichtholz­ dach wird durch Stahlstützen verstärkt, die das Volumen der Schwimmhalle vergrößern. Die Architektursprache des Bestandsgebäudes wird auf die Fassade des Neubaus übertragen, deren Verkleidung in Backstein und lokalem Tyndall-Kalkstein ausgeführt ist. Die Gebäudestruktur besteht vornehmlich aus Brettschichtholz­ trägern, Stützen und Ständerwänden. Im gesamten Gebäude kommt eine diffuse Belichtung zum Einsatz, um blinden Menschen die Orientierung zu erleichtern. Am Standort soll zudem die von der Hauptstraße zur Innen­ stadt abzweigende Gasse aktiviert werden. Auch die räumliche Nähe zu verschiedenen relevanten Organisationen macht das Gemeindezentrum für potenzielle Nutzer attraktiv. 71


BRONZE

BETWEEN BORDERS

FUSSGÄNGERBRÜCKE UND PARK IN WATERFORD, IRLAND Entwurf: Cian O'Mahony Normalerweise sind Brücken Infrastruktur für Pendler und den öffentlichen Verkehr. Die Vision für den Brückenpark an der Suir ist ein Ort, an dem Menschen zusammenkommen und gemeinsam spielerisch aktiv werden können. Nachwuchsarchitekt Cian O'Mahony entwickelte für diese Industriebrache die Vision eines offenen Raums, der zum Spielen und Erkunden einlädt. Der Entwurf umfasst eine Erweiterung der beliebten Waterford Greenway-Radroute.

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1992 wurde der Hafen von Waterford flussabwärts nach Bel­ view verlegt, und damit verschwanden auch die zahlreichen Frachtschiffe von den Kaianlagen der Stadt. Das alte Hafen­ gebiet wurde 2017 von der irischen Regierung zu einer stra­ tegischen Entwicklungszone erklärt. Man hoffte, so Investo­ ren aus der ganzen Welt gewinnen zu können. Das nördliche Areal namens North Quays ist derzeit ungenutzt und wartet auf eine neue Entwicklungsphase.

Die Brücke soll nicht als ein lineares Verbindungselement be­ trachtet werden, sondern Raum für Interaktion, Vernetzung und eine Vielzahl räumlicher Erfahrungen bereitstellen. Als Antwort auf die strategische Entwicklungszone North Quays wird die neue 207 Meter lange Fußgängerbrücke die North Quays mit der sogenannten Clock Tower Area verbinden. Ziel ist die Verbesserung der Nutzererfahrung im bebauten Raum, indem Bewegung und Spiel gefördert werden.

Entwicklung des öffentlichen Raums Der Entwurf sieht vor, die Suir-Brücke zu einem gemein­ samen Treffpunkt für die Bewohner im Stadtzentrum und die Anwohner der nördlichen Flussseite zu machen. Er wird auch als Katalysator für die Entwicklung neuer Freizeitange­ bote dienen, mit denen Spiel und Gesundheit gefördert und Umweltbildung vermittelt werden sollen. Die Architektur an den North Quays soll das Stadtzentrum und die South Quays am Südufer mit dem Stadtteil Ferrybank und den nördlichen Vororten verbinden. Das Planungskonzept sieht öffentliche Räume vor, die körperliche Aktivität auf dem Areal und ins­ besondere entlang der Uferpromenade fördern.

Der Entwurf basiert auf der Idee, im postindustriellen Kontext eine neue Perspektive aufzuzeigen, indem eine öffentliche Verbindung geschaffen wird, die künftigen Entwicklungs­ optionen Rechnung trägt. Potenzielle Hindernisse sollen in Möglichkeiten zur Förderung der Kreativwirtschaft umge­ wandelt werden. Die erhöht angeordnete Gartenanlage ermöglicht eine sichere und einfache Flussüberquerung. Fußgänger können sich dort ausruhen und die Aussicht auf die Stadt genießen. Im öffentlichen Raum sind vielfäl­ tige Sinneserfahrungen möglich. Öffentliche Plätze und In­ frastruktur sollten den Besuchern über einen spielerischen Ansatz eine Vielzahl von Erfahrungen eröffnen. sb 5/2023


IOC IPC IAKS Architektur- und Designpreis 2023 für Studierende und junge Berufstätige

JURYURTEIL „Between Borders“ verbindet zwei Flussufer und damit die Bewohner beider Flussseiten über eine Fußgängerbrücke. Der Entwurf ergänzt die einfache Erfahrung der Flussüberquerung mit einer Reihe von Angeboten für physische und kulturelle Aktivitäten. Ein mäandernder, erhöht verlaufender Weg bietet Fußgängern, Rollstuhlfahrern, Radfahrern und anderen Nutzern die Möglichkeit, zwischen den beiden Flussufern sinnstiftende und vielfältige Erfahrungen zu machen. Auf der besser erschlossenen Flussseite findet sich die sogenannte Tower Clock Area. Hier gibt es von der Brücke aus zugäng­ liche kleine Inseln mit Kletternetz, Minigolfanlage mit Restaurant, Amphitheater für kulturelle Veranstaltungen und traditionel­ lem Angelsteg. Dieser Bereich ist als größere, kontemplative Grünfläche mit Sanitäranlagen und Picknicktischen gestaltet. Der Gesamtentwurf verbessert auf innovative Weise die Optionen für ein aktives Leben auf beiden Seiten des Flusses mit barrierefreiem Zugang. Die Anlage bietet eine Möglichkeit, den Fluss zu überqueren, ist aber gleichzeitig auch eine Desti­ nation für Nutzer aller Altersgruppen und unterstützt die vorgesehene Revitalisierung dieser Zone. Die Anforderungen des Wettbewerbs in Bezug auf Innovation, Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit werden mit diesem sozial aktivierenden Entwurf hervorragend erfüllt.

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Erweiterung der beliebten Waterford Greenway-Radroute Die Brückenüberquerung ist auf mehreren Routen für unter­ schiedliche Arten der Fortbewegung möglich, darunter auf der unteren Ebene für einen elektrischen Shuttlebus und den Rad­ verkehr als Fortsetzung des beliebten Greenway-Radwegs von Waterford. Das elektrische Shuttle wird die Erreichbarkeit der revitalisierten North Quays verbessern, wo ein neuer Verkehrs­ knotenpunkt für Stadtbahnen und -busse entstehen wird. Ein mäandernder, erhöht verlaufender Weg, der für alle Nutzer barrierefrei zugänglich ist, bietet großartige Ausblicke auf die Waterford Quays. An der Hauptroute sind verschiedene Einrichtungen zum Ent­ spannen, Verweilen und Spielen angeordnet, darunter ein Café, eine Fahrradwerkstatt, eine Minigolfanlage, Laboratorien für Biodiversität, ein Auditorium, Kletternetze, ein Kinderspiel­ platz mit Rutsche und mehrere Stege für Flusstaxis, Angeln, Kajakfahren und andere Wassersportarten. Nachwuchsarchitekt Cian O'Mahony möchte mit seinem Ent­ wurf in den folgenden Bereichen Wirkung erzielen: Hochwasserschutz Der Standort grenzt an den Fluss Suir und liegt teilweise in Überschwemmungsgebieten der Kategorien A und B. Auf der Grundlage einer strategischen Bewertung des Hochwasser­ risikos wurden die bestehenden Risiken ermittelt und ein um­ fassender Überblick über das Überschwemmungsrisiko am Standort gewonnen. Verbindung zwischen North Quays und Stadtzentrum Die Suir-Brücke soll zu einem gemeinsamen Treffpunkt für die Be­ wohner des Stadtzentrums und die Anwohner auf der nördli­chen Flussseite werden. Sie wird auch als Katalysator für die Entwicklung neuer Freizeitangebote dienen, mit denen Spiel und Gesundheit gefördert und Umweltbildung vermittelt werden sollen. 74

Interaktion mit dem Fluss Der Brückenpark bietet die Möglichkeit, die Suir zu überque­ ren. Angesichts der neuen Wohngebiete oberhalb des Flusses soll auch Flussverkehr stattfinden. Dieser Vorschlag hat eine völlig andere Dimension als die Edmund-Rice-Brücke, die täg­ lich von Tausenden von Menschen benutzt wird. Ziel des Ent­ wurfs ist es, einen öffentlichen Raum zu schaffen, der Besucher willkommen heißt und zu einem Ort wird, an dem Menschen für Erholung, Spiel, Gespräche und diverse Veranstaltungen zusammenkommen können. Er soll zudem das historische Erbe des Areals und seine ökologischen Herausforderungen berücksichtigen. Netzwerk für wirtschaftliche Entwicklung Ein neuer öffentlicher Raum, der Besucher in das nahegele­ gene Stadtzentrum lockt, wird die wirtschaftliche Entwicklung und die Beschäftigungsmöglichkeiten in der Region fördern. Dieser Raum kann auch als Ankerpunkt für lokale Unterneh­ men dienen. Aktivierung von Raum und Ort Der Brückenpark soll ein Ort sein, den die Menschen besu­ chen und erkunden können. Er soll der Kontaktaufnahme und dem Erfahrungsaustausch dienen. Auf der Fußgän­ gerebene der Brücke reihen sich ungewöhnliche Optio­ nen für spontane Aktivität aneinander, die den Spielgeist anregen. Das Konzept umfasst eine Anbindung mit öffentlichen und privaten Verkehrsmitteln und schafft einen lebendigen öffent­ lichen Raum. Raumplanung und Ausrichtung sollen derart op­ timiert werden, dass eine nahtlose Verknüpfung unterschied­ licher Verkehrsträger und Flächennutzungen gewährleistet ist. Die Brücke wird Teil des strategischen Fuß- und Radwege­ netzes über den Fluss sein. Sichere Fahrradabstellplätze sollen ebenfalls vorgesehen werden. sb 5/2023


Bewahrung von Werten und Schaffung von Möglichkeiten Mit dem Entwurf sollen die kulturellen, sozialen und historischen Werte des Gebiets bewahrt und über Bildungs- und Freizeitprogramme erlebbar gemacht werden. Pop-up-Märkte, Cafés und Restaurants sollen Teil der Strategie sein. Der South Quay-Platz soll die Funktion eines zentralen Eingangstors sowie einer Verbindung zum zentralen Einkaufs­ viertel der Stadt übernehmen. Über eine adäquate Gesamtplanung des öffentlichen Raums sollen die verschiedenen Elemente des Entwurfs zusammengeführt werden. Der zentrale Platz im östlichen Teil des North Quays-Entwicklungsgebiets ist von der erhöht angeordneten Brücken­ ebene aus zugänglich. Hier sind verschiedene Elemente wie öffentliche Parkplätze, Stadtmobiliar und eine Fahrradab­ stellanlage vorgesehen.

1. KLETTERNETZ

2. AMPHITHEATER

5. FAHRRADLADEN UND FISCHEREIHAFEN sb 5/2023

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PUBLIKUMSPREIS

QUINTAL DO BAN IN CAMPINAS

FARBENFROHE UMGESTALTUNG EINES EHEMALIGEN PARKPLATZES Auf dem Gelände eines wenig genutzten Parkplatzes wollte das Management des benachbarten Einkaufs­ zentrums einen vielseitig nutzbaren Raum für Entspannung, Erholung, soziale Interaktion und kulturelle Aktivität schaffen. Der Entwurf namens „Quintal do Ban“, was sich mit „Bans Pop-up-Hinterhof“ über­ setzen lässt, umfasst einen Kinderspielplatz, eine Veranstaltungsfläche für kleine Shows, eine Gastro­ nomiemeile mit Sitzmöglichkeiten und einen Haustierpark. Das in São Paulo ansässige Architekturbüro Effect ­Arquitectura setzte das Sanierungsvorhaben trotz der pandemiebedingten Einschränkungen in weniger als fünf Monaten um. Die Arbeiten begannen mit einer kompletten Neugestaltung der Bodenbeläge, des Entwässerungssystems und der Infra­ struktur einschließlich LED-Beleuchtung. Neue Bodenbeläge, Geräte, Mobiliar und Spielelemente wurden in den ­einzelnen Bereichen installiert. Der Spielplatz steht Kindern aller Alters­ gruppen offen, wobei der Fokus auf einer universellen Barriere­ freiheit liegt. In einem zweiten Schritt wurde ein Teil der Dachfläche des Einkaufszentrums saniert und mit einem Spielplatz namens 76

„Quintalzinho do Ban“ ausgestattet, der die interaktive Spiel­ fläche auf der Terrasse ergänzt. Das Projekt umfasst die Erweiterung der Fußgängerbereiche und die Umwandlung eines Teils des Parkplatzes in einen Er­ holungsraum für die Bürger. Das Vorhaben orientiert sich an der Gestaltung großer Plätze und öffentlicher Räume. Über das farbenfrohe, fröhlich anmutende Mobiliar und die Land­ schaftsarchitektur soll eine Verbindung zu den typischen Hin­ terhöfen der Wohnhäuser hergestellt werden. sb 5/2023


IOC IPC IAKS Architekturpreis 2023

Mix aus Texturen und Farben Für die Bodenbeläge wurden vier Lösungsansätze umgesetzt: Die Böden der Gehwege und des Platzes bestehen aus verzahnten Pflastersteinen in drei Farbtönen mit in den Boden integrierter Beleuchtung, die einen großen gestreif­ ten Teppich bilden. Kunstrasen kommt zur Abgrenzung der Freizeit- und Sitzbereiche zum Einsatz. Im Spielbereich wurde ein EPDM-Bodenbelag aus gefärbtem, vor Ort formgepressten Gummi verwendet. Der Boden des Haustierparks ­besteht aus mit Betonfarbe gestrichenem Zement. Interaktive Spielelemente auf einem farbenfrohen EPDM-Bodenbelag sind strategisch über die gesamte Fläche verteilt. Die stoßdämpfende Oberfläche dient der Unfallprävention. Bei Regen kann das Niederschlagswasser von diesem rutschfesten Material leicht ablaufen. Bei der Landschaftsgestaltung wurden eine Vielzahl einheimischer Arten gepflanzt und die vorhandene Vegetation aus den Blumenbeeten des Parkplatzes wiederverwendet. Ein Highlight dieses Projekts sind die Tafeln an der Stirnseite des Einkaufszentrums und an der Stützmauer des Parkplatzes. Sie verleihen der Anlage Farbe, Leben und Charakter und wurden von einem lokalen brasilianischen Künstler gestaltet, der in Brasilien als Referenz für Pop-Art gilt.

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Identisch wenn möglich, gleichwertig wenn nicht Quintal do Ban wurde mit Blick auf eine vollumfängliche Inklusion von Menschen mit besonderen Bedürfnissen ent­ wickelt. Der Entwurf basiert auf dem Konzept des uni­ versellen Designs, um die Bedürfnisse von Menschen mit unter­ schiedlichsten anthropometrischen Merkmalen und sensorischen Fähigkeiten zu erfüllen und ihnen Autonomie, Sicherheit und Komfort zu garantieren. Breitere Sitze sind an den Komfortbedarf übergewichtiger Personen angepasst, niedrige Thekenhöhen erfüllen die Anforderungen von Roll­ stuhlfahrern und kleinwüchsigen Personen. Die Anlage ist für Menschen unterschiedlicher Fähig­ keitsstufen geeignet und garantiert allen Nutzern eine gleichberechtigte Erfahrung getreu dem Grundsatz: iden­ tisch wenn möglich, gleichwertig wenn nicht. Beispiele für diesen Gestaltungsansatz sind Rampen an allen öffentlichen Zugängen, um Barrieren für Menschen mit Mobilitätsein­ schränkungen abzubauen, sowie Haltegriffe in den Sanitär­

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räumen, dank derer die Nutzer selbständig und sicher den Rollstuhl verlassen und wieder erreichen können. Der Park ist für eine intuitive Nutzung ausgelegt: Unnötige Komplexi­ tät wird vermieden, und er ist unabhängig von Vorkenntnis­ sen, Wissen, Sprache und Konzentrationsfähigkeit leicht ver­ ständlich gestaltet. Konkrete Beispiele für die Anwendung dieses Prinzips sind einfache, intuitiv verständliche Symbole (mit Zeichnungen, ohne Text), Karten und Informationstafeln an den Zugängen, hierarchisch strukturierte Informationen über Schilder in un­ terschiedlicher Größe mit Fokus auf dem Wesentlichen sowie Ton- und Lichtsignale. So werden die erforderlichen wesent­ lichen Informationen wirksam übermittelt, unabhängig von den Umgebungsbedingungen und den sensorischen Fähig­ keiten des Einzelnen. Der Einsatz mehrerer Kommunikations­ formen (Text und Braille-Schrift oder Ton und Bild) und tak­ tiler Bodenmarkierungen für sehbehinderte Menschen sind Beispiele für die diesbezüglich umgesetzten Maßnahmen.

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Standort Campinas, Brasilien Bauherr / Betreiber Ancar Ivanhoe - Shopping Parque Das Bandeiras

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Architekten Effect Arquitetura & VMOffice Autor Effect Arquitetura

Fotos Backstage Produções Offizielle Eröffnung September 2021 Baukosten 800,000 EUR

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IOC IPC IAKS Architektur- und Designpreis 2023 für Studierende und junge Berufstätige

SPORT- UND FREIZEITZENTRUM RIO RIMAC

AUFWERTUNG DER UFERPROMENADE IN LIMA

Aktive und passive Erholung am Wasser im Herzen von Lima - das ist die Idee des "Sport- und Freizeit­ zentrum Rio Rimac" der Nachwuchsarchitekten Carlos Amed Carrillo Aguilar und Jorge Luis Castillo Tomás. Das Projekt soll an beiden Ufern des Rimac-Flusses entstehen, eine Aufwertung für das derzeit vernach­ lässigte Gebiet. Das Sport- und Freizeitzentrum Rio Rimac hat eine ungefähre Länge von 180 m und eine ungefähre Breite von 50 m. Die beiden Studenten sind der Ansicht, dass das größte Problem im Projektgebiet darin besteht, dass das historische Zentrum Limas nicht auf den Rimac blickt, denn Lima kehrt dem Fluss den Rücken zu und lässt ihn völlig außer Acht, was zu seiner Vernachlässigung und Verschmutzung geführt hat.

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PUBLIKUMSPREIS

Wie sieht die aktuelle Situation aus? Am Südufer verkaufen Händler gebrauchte und neue Bücher. Dies macht es zu einem belebten Gebiet, zusammen mit einer alten Eisenbahnlinie, die die zentrale Küstenregion und die zentrale Andenregion miteinander verbindet. Das Nordufer ist ein unbewohntes Gebiet, durch das eine unterirdische Straße zwischen den Bezirken führt. Es ist angedacht, das Gebiet mit einer durchdachten Planung an beiden Ufern des oben genannten Abschnitts zu aktivie­ ren, und zwar mit aktiven Erholungsräumen (am Nordufer des Flusses) und passiven Erholungsräumen (am Südufer), wobei beide Bereiche mit reinen Fußgängerwegen ausgestattet wer­ den, flankiert von Grünflächen. Dies ermöglicht jedem Bürger eine einfache Durchquerung über einen angenehmen, ökolo­

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gischen und gesunden Spaziergang, wahlweise auch die Mög­ lichkeit, das Fahrrad zu benutzen, um nachhaltige Mobilität zu fördern. Wasserwirbel Der integrale Entwurf basiert auf einem kreisförmigen Gene­ ratormodul, das, wie das Wasser des Flusses, das Gefühl von Rotation und Bewegung vermittelt. Am Nordufer werden Mo­ dule für den Bücherverkauf installiert, die auch als halboffene multifunktionale Räume für Veranstaltungen wie Buchmessen und Kunstausstellungen dienen werden. Am Südufer werden eine Sporthalle, ein Volleyballfeld, ein 3×3-Basketballfeld, ein Fußballfeld mit umlaufender Leichtathletikbahn und ein Skate­ park errichtet. Die Hallensporteinheit wird mehrere Räume und Hallen für Tischtennis, Brettspiele, Judo und Fechten bieten.

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Holz, Lehm, Bambus und Stein Für den Entwurf wurden traditionelle Materialien wie Holz, Lehm, Bambus und Stein verwendet, die typisch für die alten Häuser des historischen Zentrums sind. Die Außenbereiche werden von Wegen begleitet, die von Bambus umrahmt sind und sich durch das Projekt schlängeln, um die Bewegung des Wassers des Rimac-Flusses zu simulieren. Das Hauptziel ist die Rückgewinnung des Flusses für die Bürger durch die Ausführung innovativer Entwürfe an den Ufern und sogar unterhalb des Flusses selbst durch einen Panoramatunnel, der gleichzeitig die Verbindung beider Seiten des Flusses ermöglicht. Die Überschwemmungszonen sind in Form von überflutbaren Plätzen konzipiert, die in Zeiten geringer Überschwemmungen als Treffpunkte dienen, die es den Menschen ermöglichen, in direkten Kontakt mit dem Wasser eines vollständig wiederhergestellten Flusses zu kommen. Aus ­diesem Grund wurde die Topografie genutzt, um eine Reihe von Plattformen zu schaffen, die den oberen Teil (städtisches Gebiet) mit der Ebene des Flussufers verbinden. Die Vision des Entwurfes ist eine integrale Behandlung des Rimac-Flusses. Sie soll ermöglichen, ihn vollständig zu regenerieren und ein integrierendes Element der Stadt zu werden. Dieser Gedanke soll in allen übrigen Abschnitten aufgegriffen werden.

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Ziel: mehr Nachhaltigkeit Die Bäume des Projekts stammen aus der Region, wie zum Beispiel die Weide, die nicht nur Schatten spendet und vor Sonneneinstrahlung schützt, sondern auch die Erosion der Flussufer verhindert. Bei den für die Landschaftsgestaltung verwendeten Pflanzen handelt es sich um farbige Geranien, die ebenfalls typisch für das Gebiet sind. Pflanzen und Blu­ men werden zur Verbesserung der Luftqualität beitragen. Das Wasser aus dem (wiedergewonnenen) Fluss wird in den Versorgungsbereichen und zur Bewässerung der Pflanzen verwendet. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Projekt nachhaltig ist, da es darauf abzielt, verschmutzte natürliche Bereiche wiederherzustellen, sie für die Bürger zugänglich zu machen und das städtische Umfeld von Lima zu verbessern; dabei werden alle grundlegenden Anforderungen erfüllt, so dass die Umweltauswirkungen minimal sind.

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Außen fällt die sanierte Sporthalle des Lippe Berufskollegs in Lünen durch ihre Fotovoltaik-Fassade auf.

GELUNGENE SANIERUNG EINER SPORTHALLE

WÄRMEVERTEILUNG UND LICHT KOMBINIERT

Autor und Fotos: RMBH GmbH, www.rmbh.de, Max Rolke, Kreis Unna (Bild 1)

Sie sieht aus wie neu, ist aber saniert – die Sporthalle des Lippe Berufskollegs in Lünen. Die Verwandlung ist außen an der Fassade mit Fotovoltaik sichtbar. Im Innenbereich fällt die Deckenstrahlheizung plus integrierten LED-Leuchten auf. Sie gilt aufgrund ihrer durchdachten Konstruktion als effizient und langlebig. Um das Gebäude auf diesen modernen Standard zu bringen, waren jedoch einige Herausforderungen zu bewältigen. Der Plan Das Lippe Berufskolleg in Lünen ist eines von fünf Berufs­ kollegs an drei Standorten in der Trägerschaft des Krei­ ses Unna für die berufliche Bildung. Das Angebot umfasst Schulabschlüsse bis zur Allgemeinen Hochschulreife, Fach­ schul-Kurse für Sozialpädagogik und Wirtschaft/Verwal­ tung sowie die Ausbildung in zahlreichen Berufen aus Ge­ sundheit, Handel, Büro/Industrie und Dienstleistung. Über 2.000 Schülerinnen und Schüler werden hier unter­ richtet, entweder in den (vollzeit-)schulischen Bildungsgän­ gen oder im dualen System. Die 3-fach-Sporthalle von 1978 war zuletzt energetisch und in ihrer Ausstattung nicht mehr zeitgemäß. Die Substanz des 2.300 m² großen Bauwerks

galt jedoch als so gut, dass sie mit entsprechenden baulichen und technischen Veränderungen erhalten wurde. Während das Sachgebiet „Hochbaumaßnahmen an Dienstge­ bäuden“ des Kreises Unna die Architektur selbst plante und umsetzte, übernahm das Ingenieurbüro KaTplan GmbH die Konzeption der technischen Ausrüstung. Die Planungen be­ inhalteten unter anderem einen neuen Eingang mit Warte­ bereich, was eine Änderung des Grundrisses erforderlich machte. Zudem wurden über dem Eingang ein Technikraum für die Lüftungsanlage, die auch für die Beheizung einge­ setzt werden kann, und weitere Anschlüsse errichtet. Des Weiteren waren barrierefreie Sanitär- und Umkleideräume umzusetzen.

Der Aufbau einer Deckenstrahlplatte im Schnitt.

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Beste Sportbedingungen: Mit den Deckenstrahlplatten KSP LED Premium Akustik Sport steht ein effizientes System für Wärme und Licht zur Verfügung.

Energiekosten sinken um bis zu 80 % Von außen fällt die Halle nun durch ihre transluzente Fassade aus Profilglas und die Fotovoltaikanlage auf. Durch die Däm­ mung und die neue Technik spart der Kreis jetzt bis zu 80 % der Energiekosten im Vergleich zum alten Zustand. Bei Bau­ kosten in Höhe von rund 4,2 Millionen Euro konnten Förder­ mittel in Höhe von rund 2,55 Millionen Euro akquiriert werden. Durch die ausgefeilte Konzeption ließen sich im Rahmen des Budgets sogar eine Boulderwand und ein kleines Fitnessstudio realisieren. Der nachhaltige Ansatz zieht sich durch das gesamte Projekt: Ressourcenschonung durch bestmöglichen Erhalt des Be­ stands, Ergänzung um Dämmung und Stromerzeugung am Gebäude und nicht zuletzt eine energieeffiziente Beheizung und Beleuchtung der Sporthalle.

Als wesentliche Vorteile der Kombination gelten einerseits die Einsparung an Material und Montagezeit, andererseits die gleichmäßige Ausleuchtung der Hallen. Denn sowohl die Wärme als auch das Licht werden von den bestmögli­ chen Stellen her abgegeben. Durch ihre pfiffige Konstruktion unterscheidet sich die „KSP LED Premium“ von anderen De­ ckenstrahlplatten mit LED-Beleuchtung: Sie garantiert eine thermische Entkoppelung der warmen Strahlfläche von den grundsätzlich wärmeempfindlichen LED-Leuchten. Die großen Stahlgehäuse der Leuchten führen zudem die Eigenwärme der LED-Komponenten hervorragend ab, was eine lange Lebens­ dauer sicherstellt.

Die Verknüpfung Für die 3-fach-Sporthalle wurden eine getrennte Beheizung der Zonen sowie eine gute Ausleuchtung vorgesehen. In der Ver­ bindung aus Deckenstrahlheizung und LED-Beleuchtung fan­ den die Verantwortlichen die optimale Lösung aus dem Hause RMBH. „KSP LED Premium Akustik Sport“: so heißt die einge­ setzte Deckenstrahlplatte. Der Hersteller setzt dabei auf einen ausgefeilten Aufbau: Die sparsamen LED-Leuchten werden mittig platziert, sodass die wasserführenden Rohre auf beiden Seiten entlanglaufen. Die schmalen Abschnitte zwischen den Leuchten werden mit Blind­ blechen ausgestattet. Auf diese Weise entsteht ein vollflächiges Erscheinungsbild. In diese Blindbleche ließen sich zusätzlich bauseitige Bewegungsmelder, Lautsprecher und die Sicher­ heitsbeleuchtung einbauen. Dabei gab es die unterschiedlichen Durchmesser zu beachten. Zum Schutz der Gesamtkonstruktion wurden zusätzlich Ballschutzkörbe angebracht. sb 5/2023

In die Deckenstrahlplatten wurden LED-Leuchten Lumina Flatline Sport mit 128 W und einer Breite von 245 mm installiert. 85


In die Deckenstrahlplatten konnten auch Bewegungsmelder, Lautsprecher und die Sicherheitsbeleuchtung eingebaut werden.

Durchdachte Konstruktion Aufgebaut sind die Grundelemente wie folgt: Das wasser­ führende Stahlregisterrohr in 28 x 1,5 mm wird ­kraftschlüssig in Aluminiumblech eingearbeitet. Durch die Wärmeleit­ blechstreifen sind die wasserführenden Rohre voll um­ schlossen, und es erfolgt ein optimaler Wärmeübergang auf die Strahlfläche. Längenausdehnungen bei Erwärmung können spannungsfrei kompensiert werden. Zur Dämmung oberhalb der Platte wird werkseitig 40 mm starke Mineral­ wolle mit reißfester Alukaschierung eingesetzt. Die Höhe der Platten inklusive Leuchten und Ballabweisgitter beträgt maximal 160 mm. Die Register-Kopfstücke sind bereits ab Werk an die Platten geschweißt. Die Platten wurden in der Sonderfarbe Silber (RAL 9006) statt des klassischen Weiß gefertigt, damit sie zur anthrazitfarbenen Decke passen. Die Auslegung Für die komplette Halle wurde eine Heizleistung von 37 kW zugrunde gelegt. Verteilt ist diese auf zwölf Heizbänder mit je­ weils 25 m Länge, insgesamt 300 m. Die Auslegungsparameter 86

VL/RL/RT für die Anlage betrugen 50/40/20 °Celsius. Die instal­ lierte Heizleistung liegt bei 44 W. Die drei Felder lassen sich mit stabilen Vorhängen abtrennen, jeder Hallenteil verfügt über seine eigene Lichtsteuerung. Die verwendeten Deckenstrahlplat­ ten haben eine Akustiklochung mit einer schallreflexionsbrechen­ den Sichtseite. Dadurch wird der Schall in der Halle signifikant gedämpft. Die „KSP LED Premium Akustik Sport“ sind ballwurf­ sicher nach DIN 18032-3. Ergänzt werden die Strahlbänder mit Ballabweisgittern, die als nicht brennbare Metallkonstruktion den Brandschutzvorgaben der Landesbauordnungen entsprechen. RMBH gewährt zehn Jahre Garantie auf die Deckenstrahlplatten. Für die Halle plante man mit einer durchschnittlichen Beleuch­ tungsstärke von 540 Lux. 66 Leuchten „Lumina Flatline Sport“ mit 128 W stellen sicher, dass die Sportflächen eine gleichmäßi­ ge Ausleuchtung erfahren, trotz der dunklen Decke. RMBH ge­ währt auf die Lumina-Leuchten eine Garantie von fünf Jahren. Die Leuchten sind so konzipiert, dass sich LED-Chips und Driver nach Zhaga-Standard leicht auswechseln lassen Das bedeutet eine hohe Sicherheit über die Nutzungsdauer. sb 5/2023


Zahlreiche Versorgungsleitungen laufen unter der Decke, auch der Vor- und Rücklauf für die Deckenstrahlplatten. Sonderkonstruktion für die Befestigung Das Unternehmen RMBH war nicht nur für die Lieferung ver­ antwortlich, sondern unterstützte den für alle SHK-Belange zuständigen Partner Hermann Richter GmbH auch bei der Montage. Noch am Boden wurden die Leuchten in die De­ ckenstrahlelemente eingebaut und mit einer steckerfertigen Durchverkabelung versehen. In puncto Befestigung stellte die Halle eine Herausforderung dar: Zwischen den Bindern galt es, eine tragende Unterkon­ struktion für die Platten zu errichten. Dazu stellte RMBH um­ fangreiche statische Berechnungen an, um die Weitspannträ­ ger korrekt auszulegen. Zum Einsatz kam ein Sondermaß mit bis zu 7,50 m Länge, insgesamt wurden fast 1.200 m verbaut. Nach der Fertigstellung wurde eine Deckenhöhe von mindes­ tens 7,0 m erreicht.

Die Verbindung der einzelnen DSP-Elemente erfolgte durch Pressfittings. Nach der Druckprüfung wurden die Zwischen­ räume mit den Abdeckblechen ausgestattet. Anschließend konnte man die Dämmung über den Verbindungsstellen einlegen und die Ballabweishauben fixieren. Damit schloss RMBH den vereinbarten Aufgabenbereich ab. Offiziell in Betrieb Ende Mai 2022 durfte der Kreis die Sporthalle an das Berufskol­ leg übergeben. Den Schülerinnen und Schülern steht nun eine moderne Trainingsmöglichkeit zur Verfügung, ergänzt um die Boulderwand und das Fitnessstudio. Mit der Kombination aus Wärme und Licht in Form der Deckenstrahlplatten nutzt man ein langlebiges, höchst effizientes System. Die Einsparung von bis zu 80 % Energiekosten unterstreicht, dass der Kreis Unna seine Ziele zur Nachhaltigkeit konsequent umsetzt.

Bauteil im System: ein Strahlungsfühler hinter einem Ballschutzkorb.

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SPORT IST REGUPOL

TARTANBAHNEN FÜR SPITZENERFOLGE Autor und Fotos: REGUPOL BSW GmbH, www.regupol.com

Zwei Olympiastadien gibt es in Deutschland, und in beiden laufen die besten Athleten der Welt auf Tartan­ bahnen von REGUPOL. Sowohl in Berlin als auch in München sind jeweils rund 9.000 Quadratmeter der REGUPOL Kunststoffböden verlegt – auf einem der beiden holte der Jamaikaner Usain Bolt seine bis heute unangetasteten Weltrekorde über 100 und 200 Meter. Kurz bevor Usain Bolt an den Startblock geht, blödelt er mit seinem jamaikanischen Sprinterkollegen Asafa Powell herum – die beiden Sportler boxen sich, lachen. Bolt macht weiter, schneidet Grimassen… die Show gehört dazu. Bolt ist ein Ereignis, so wie es seine Läufe sind. Erst Sekunden vor dem Start konzentriert sich der größte Sprinter aller Zeiten auf das Rennen. Rund vierzig Schritte später ist er allen davongelaufen. Weltrekord im Berliner Olympiastadion. Weltrekord auf einer Tartanbahn von REGUPOL. Später sagt Bolt: „Ich liebe REGUPOL-Laufbahnen. Sie sind schnell, fühlen sich überall gleich an und sind fugenlos.“

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Zwei Olympiastadien, zwei Class 1 Leichtathletikanlagen: Beide von REGUPOL Neben Berlin gibt es nur eine weitere Anlage in Deutsch­ land, die ebenfalls mit Class 1 zertifiziert ist, und zwar dieje­ nige in dem zweiten legendären Olympiastadion. In nur vier Wochen bauten erfahrene REGUPOL-Techniker die Anlage für die Leichtathletik-Europameisterschaft 2022 in München – dank der breiten Farbpalette und der Möglichkeit, indi­ viduelle Kundenwünsche umzusetzen, sogar im gleichen Rot wie zuvor. Das Olympiastadion in München ist ein le­ gendärer Schauplatz. Hier predigte Johannes Paul II., kickte Franz Beckenbauer und rockte Bruce Springsteen. Und jetzt laufen Sportlerinnen und Sportler auf REGUPOL. Die besondere Umgebung, die limitierte Zeit und das un­ vorhersehbare Wetter erforderten eine fachmännische, ma­ nuelle Installation und eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit Projektmanagern, Bauunternehmern und Architekten. Der hochleistungsfähige und vielseitig einsetzbare Belag wird dabei den Anforderungen der heutigen Spitzensport­ ler gerecht. Und er besteht zu 60 Prozent aus einer nachhal­ tigen, recycelten Basismatte. Gefertigt aus End-of-Life-Tire in Bad Berleburg ist sie ressourcenschonend und klimawirk­

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sam. REGUPOL schenkt dem wertvollen Rohstoff ein zweites Leben. Aber nicht nur das: Sollte die Laufbahn nach vielen Jahren der Nutzung zurückgebaut werden, kann die Basis­ matte wieder in den Kreislauf und weiterverarbeitet werden. Der Belag macht die Bahn schnell und griffig. Das Resul­ tat sind zahlreiche Erfolge der Spitzensportlerinnen und -sportler wie Gina Lückenkemper beim 100-m-Sprint, Niklas Kaul im Zehnkampf, Julian Weber im Speerwerfen und Kon­ stanze Klosterhalfen beim 5.000-m-Lauf. REGUPOL auf der FSB Köln Wenn REGUPOL in diesem Jahr ab dem 24. Oktober auf der FSB Köln – der internationalen Leitmesse für Freiraum, Sport und Bewegung – unter dem Motto „Sports is REGU­ POL“ auftritt, dann hat das also einen guten Grund. Mit mehr als 50 Jahren Erfahrung gehört das Unternehmen aus Bad Berleburg zu den Global Playern der Branche. Besuchen Sie uns gern auf der FSB (Halle 10.2, Stand F070/ G071) oder informieren Sie sich über unser breites Portfolio an Sportböden für nahezu alle Anwendungsbereiche unter https://sports.regupol.de.

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NACHHALTIGES ENERGIEUND PERSONALMANAGEMENT

WM TECHNICS STELLT INNOVATIVE MAMMOTH AUTOPILOT 3D VOR Autor und Fotos: WM technics GmbH

In einer sich stetig verändernden Welt, in der Energieeffizienz und Nachhaltigkeit im Vordergrund stehen, präsentiert WM technics stolz seine neuesten Innovationen auf dem 28. IAKS Kongress in Köln. Vom 24. bis 27. Oktober 2023 werden im Rahmen der internationalen Fachmesse für Freiraum, Sport und Bewegung (FSB) und dem IAKS Kongress die neusten Technologien und Ideen für Betreibende von Sport- und Freizeitstätten vorgestellt. Dieses Jahr stehen die Themen Energie und Arbeitskraft besonders im Fokus. Ein signifikantes Augenmerk wird dabei auf die Verringerung des CO₂-Abdrucks gelegt. Vor diesem Hintergrund freuen wir uns, eine Weltneuheit in der Eistechnologie vorzustellen: unser System zur Regulierung der Eisdicke, das nicht nur die Energiekosten senkt, sondern auch den Weg für weitere Innovationen in diesem Sektor ebnet. Willkommen in der Zukunft der Eisflächentechnik mit WM technics. Automatische Eisdickenregulierung: Betriebskosten senken und Umwelt schützen In der dynamischen Landschaft der Sporteinrichtungstech­ nologie ist die Eisdicke ein oft übersehener, aber entschei­ dender Faktor für Energieeffizienz und Betriebskosten. Als Antwort auf diese hohen Kosten und den übermäßigen Ener­ gieverbrauch präsentiert WM technics die Mammoth Auto­ pilot 3D mit integriertem Laser-Nivelliersystem. Dieses innovative System erkennt automatisch, ob und wann die Eisfläche gehobelt werden muss. Das Prinzip ähnelt dem

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von modernen Bodenreinigungsrobotern oder Rasenrobotern, die ihren jeweiligen Arbeitsbereich autonom pflegen. Denn je dicker das Eis, desto mehr muss gekühlt werden. Die Verbindung zwischen Eisdicke und Energieverbrauch ist deut­ lich. Laut Studien steigt der Energieverbrauch um bis zu 15% pro 1 cm übermäßiger Eisdicke. Das bedeutet, dass durch die präzise Kontrolle der Eisdicke Betreiber nicht nur ihre Betriebs­ kosten drastisch senken können, sondern auch einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz leisten, indem sie den CO₂-Ausstoß ihrer Einrichtungen reduzieren.

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Mit dem Mammoth-Autopiloten gegen den Fachkräftemangel Die Mammoth Autopilot 3D ist Zeugnis für den Innovations­ geist von WM technics und seine ständigen Bestrebungen, auf die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Branche zu reagieren. Es handelt sich nicht nur um ein Pro­ dukt, sondern um eine Vision für die Zukunft der Eisflächen­ technik. Die rasante technologische Entwicklung verändert nicht nur die Art und Weise, wie Sporteinrichtungen betrieben werden, sondern auch die Rolle derer, die sie betreiben. Im Kontext der gestiegenen Erwartungen an Benutzerfreundlichkeit und Automatisierung in allen Wirtschaftsbereichen wird schnell klar, dass die Zukunft der Eistechnologie im AutonomiePrinzip liegt. So auch jene der Eismeister und Eismeisterinnen. Ein ver­ mehrter Personalwechsel und der Mangel an qualifizierten Fachkräften in der Eisbranche unterstreichen die Wichtigkeit automatisierter Maschinen. Durch den Einsatz modernster Technologie wird die Zugänglichkeit erheblich verbessert: Mit dem Selbstfahr-Modus können auch Personen ohne Fachausbildung eine konstant hohe Eisqualität sicherstellen. Allerdings geht es auch um den Menschen und darum, den Beruf des Eismeisters attraktiver zu gestalten. Die M ­ aschine bietet den Vorteil, dass die bedienende Person lediglich aus sicherer Entfernung den Ablauf beobachten und nicht stän­ dig anwesend sein muss. Der einfache Startbefehl kann sogar über eine App gegeben werden, was den Bedienungskom­ fort weiter erhöht. Das bringt gleich zwei Vorteile mit sich: zum einen die bereits bekannte optimierte Zugänglichkeit; zum anderen den Nebeneffekt, dass Eismeister ihre Ar­ beitszeiten flexibler gestalten können. Einsätze spätabends

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­können mit dem Autopiloten vollkommen aus dem Berufs­ profil gestrichen werden. Fazit: Für eine nachhaltige Zukunft auch im Eissport Die Mammoth Autopilot 3D ist mehr als nur eine technologi­ sche Innovation; sie ist eine Lösung, die den Betrieb von Eis­ flächen revolutioniert und die Zukunft der Eisbranche prägt. Sie ist ein Zeichen für den fortwährenden Fortschritt und den Willen von WM technics, den Eismeistern und Betreibenden die besten Werkzeuge in die Hand zu geben, die nicht nur die Performance verbessern, sondern auch Benutzerfreund­ lichkeit bei der Bedienung berücksichtigen – und somit er­ heblichen Einfluss auf die Attraktivität des Jobs haben. Der IAKS Kongress setzt in diesem Jahr klare ­Schwerpunkte: Energie, Arbeitskraft und die Verringerung des CO₂Abdrucks. Genau hier setzt die Mammoth Autopilot 3D von WM technics an und vereint diese Kernthemen in einem re­ volutionären Produkt. Die automatische Eisdickenregulierung der Mammoth Auto­ pilot 3D stellt einen Meilenstein in der Energieeffizienz dar und spart erhebliche Mengen an CO₂-Emissionen ein. Das Autopilotensystem – bereits in der Schweiz, Deutsch­ land, Italien und den Niederlanden erfolgreich im Einsatz – verkörpert den Fokus auf Arbeitskraft. Die Möglichkeit für Eismeister, ihre Arbeitszeiten flexibler zu gestalten, steigert die Attraktivität des Berufs. Weniger qualifiziertes Personal kann die Maschine bedienen, was dem Branchentrend der hohen Personalfluktuation entgegenwirkt. Die Botschaft ist klar: WM technics’ Mammoth Autopilot 3D ist nicht nur eine technologische Neuerung, sondern ein aktiver Beitrag zur Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft im Eissport.

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BILDUNGS- UND SPORTCAMPUS BÜRSTADT

LEUCHTTURMPROJEKT FÜR EINEN GANZHEITLICHEN UND NACHHALTIGEN CAMPUS FÜR ALLE Autor: Rendering: Foto:

Rolf Haas HHVision Frankfurt a.M. LS2 Architekten

Die seit den 1970er Jahren bestehende Großsportanlage in Bürstadt wurde zu einem modernen und multifunktionalen Campusgelände entwickelt und möchte somit den Anforderungen des demographischen Wandels, der Werteveränderung unserer Gesellschaft und den Themen Integration, Klimaschutz und -anpassung gerecht werden. Barbara Schader, die Bürgermeisterin der hessischen Klein­ stadt, skizziert die Zielsetzung: “Der Bildungs- und Sport­ campus steht für unsere Vision einer ganzheitlichen Bildung und aktiven Lebensweise. Er ist ein Ort, an dem Wissen und körperliche Aktivität aufeinandertreffen, um die Potenziale unserer jungen Generation zu wecken und zu fördern. Wir bieten erstklassige Sportanlagen, um die körperliche Ge­ sundheit und den Teamgeist in unserer Stadt zu fördern.“ Bereits früh wurden lokale Akteure in die Planung integriert. Neben den Vereinen wurden auch die Verantwortlichen der Schulen und des Jugendhauses sowie Jugend- und Senioren­ vertreter einbezogen. Offener Campus für Alle Die besonderen Herausforderungen dieses einzigartigen Projektes sind die Bündelung unterschiedlicher Interessens-

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und Nutzergruppen, die Integration der förderrechtlichen Vorgaben der zehn verschiedenen Fördermittelgeber und der aufwendige Genehmigungsprozess aufgrund der komplexen Baumaßnahme. Mit der Projektsteuerung wurde das Planungs- und Projekt­ managementunternehmen Drees & Sommer aus Frankfurt beauftragt. Es entstand ein offener Campus, der für die Ver­ einsnutzungen multifunktional entwickelt wurde und für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglich sein möchte, insbesonde­ re auch für Schulen und Kindergärten. Neben den klassischen Sportarten ist es das Ziel, multifunktionale Freiflächen für alle Nutzergruppen zu entwickeln, um Bewegung, Bildung und Begegnung zu fördern. Zusätzliche Ziele sind die Integration des Jugendhauses zur außerschulischen Betreuung und der Neubau eines Bewegungskindergartens zur frühkindlichen Förderung.

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Das vereinsübergreifende offene Sportkonzept bietet dar­ü-­­­­ ber hinaus allen Bürgern eine Parcours- und CalisthenicsAnlage, einen Fitnessgarten mit unterschiedlichen Fitness­ geräten, eine Funsportlaufbahn, eine Pfeil- und Bogensport­ anlage und eine Freilufthalle. Der Sportcampus wird von sie­ ben Sportvereinen, darunter drei Fußballvereinen, genutzt. Klimaschutz und Klimaanpassung Zur Umsetzung eines nachhaltigen Energiekonzepts wird der Campus über ein sogenanntes Wärmenetz 4.0 versorgt. Hierzu wird ein innovatives, gleitendes Nahwärmenetz als Niedrigtemperaturnetz (40° Celsius) umgesetzt, welches durch Geothermie und Solarthermie betrieben wird. Der Einsatz von Photovoltaikanlagen sichert eine CO₂-neutrale Wärmeversorgung aller Gebäude und des Freibads. Der Neubau des Bildungszentrums ist in Erstellung und Be­ trieb komplett klimaneutral. Die Bodenplatte ist aus recycel­ tem Beton hergestellt, um CO₂-Emissionen zu reduzieren. Vor den Außenwänden ist eine hinterlüftete, unbehandelte Holzschindelfassade mit Einblasdämmung aus recyceltem Altpapier installiert. Großes Augenmerk wurde bei der Auswahl der Baumate­ rialien auf nachhaltige und ressourcenschonende Produkte gelegt. Als Fachplaner für die Sportanlagen entschieden sich die Landschaftsarchitekten LS2 aus Darmstadt bei den zwei

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Kunstrasenplätzen für das innovative Belagssystem PureField Ultra HD aus dem Hause FieldTurf Tarkett. Bei diesem System wird der Kunstrasenbelag mit Sand und dem neuartigen Gra­ nulat PureSelect verfüllt. PureSelect ist ein 100% natürliches Granulat aus gemahlenen Olivenkernen. Es ist biologisch ab­ baubar und hat eine hitzereduzierende Wirkung. Der Kunststoff der Kunstrasenfasern wurde vollständig durch chemisches Re­ cycling von Kunststoffabfällen nach dem Massebilanz-Ansatz gewonnen. Staatspreis für Architektur und Städtebau Land Hessen Der Bildungs- und Sportcampus Bürstadt erhielt im Juli 2023 den Staatspreis für Architektur und Städtebau in der Preiska­ tegorie „Soziale Infrastruktur und Sportbau“. Diese Auszeich­ nung wird seit 1954 vom Land Hessen und der Architektenund Stadtplanerkammer Hessen für außergewöhnliche und zukunftsweisende Projekte vergeben. Die Jury schreibt in ihrer Beurteilung: „In einem beispielhaft partizipativ angelegtem Prozess mit der Bürgermeisterin wurden unter Einbeziehung von Vereinen, Jugendlichen, Lehrer*innen und Senioren*innen die Bedarfe und Bedürfnisse aller herausgearbeitet. So waren neben der rein auf Sport ausgerichteten Nutzung auch ande­ re soziale und gemeinschaftliche Funktionen, wie Räume für Jugendtreffs, zur Nachmittagsbetreuung, für Sprachkurse und vieles mehr unterzubringen.“ Die offizielle Einweihung fand am 22. September 2023 statt.

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SPORTPARK KREYENBRÜCK EINGEWEIHT

PS+ PLANUNG VON SPORTSTÄTTEN REALISIERT SPORT- UND BEWEGUNGSPARK IN OLDENBURG Autor und Fotos: PS+ Elsner Heidbreder Landschaftsarchitekten PartmbB, www.ps-planung.de

Mit einem großen Spiel- und Sportfest wurde Ende September 2023 der Sportpark Kreyenbrück in Oldenburg offiziell eingeweiht. An der Brandenburger Straße ist eine Sportanlage mit Freiflächen entstanden, die anteilig mit Städtebaufördermitteln zu einem attraktiven Sportpark umgebaut wurde. Für die Umsetzung war das Osnabrücker Büro PS+ Planung von Sportstätten verantwortlich. Der umgestaltete Sportpark wird im Norden von einem Baum­ bestand begrenzt, im Süden schließen sich die Integrierte Ge­ samtschule Kreyenbrück mit Sporthalle und Hallenbad sowie die Jugendfreizeitstätte Cafta und ein Skatepark an. Im Osten liegt eine Seniorenwohnanlage und im Nordwesten die Kin­ der- und Jugendpsychiatrie des Klinikums Oldenburg. Um das gesamte Areal herum verteilen sich Wohnsiedlungen. Um den Sportpark bestmöglich an die Bedürfnisse seiner Nutzenden anzupassen, wurden diese in Kooperation mit der Stadt Olden­ burg aktiv mit einbezogen. So wurde ein mehrstufiges Beteili­ gungsverfahren durchgeführt, an dem mehr als 30 Personen teilnahmen.

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Offizieller Startschuss für die Baumaßnahmen im Mai 2022 Zu den seitdem umgesetzten Elementen im Bewegungspark gehören ein Kunststoffrasen- und ein Rasenplatz, ein Minispiel­ feld, ein Kleinspielfeld, ein Pumptrack sowie eine CalisthenicsAnlage und weitläufige, parkähnlich gestaltete Grünflächen, die viel Aufenthaltsqualität bieten. Alle Sportbereiche wurden mit Fahrradständern ausgestattet und durch Wegeflächen mitein­ ander verbunden. Das vorhandene, große Rasenspielfeld blieb erhalten und wurde durch weitere Sportflächen ergänzt. Dafür wurden der südöstlich anschließende Rasenplatz sowie der Baseballplatz

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in ein Kunstrasenspielfeld umgewandelt, an deren südlicher Längsseite sich ein Kunststoff-Kleinspielfeld und ein Mini­ spielfeld mit Kunststoffrasen anschließen. Für das Kunststoffrasen-Spielfeld wurde eine moderne LEDTrainingsfeldbeleuchtung mit sechs Masten und einer Licht­ punkthöhe von 16 Metern realisiert. Der Mast an der Mittel­ feldlinie erhielt zusätzlich zwei Leuchten in Richtung Klein­ spielfelder. Die vorhandene Beleuchtung des Rasen­platzes wurde durch sechs neue Masten ersetzt. Eine 4 m hohe Ballfangeinrichtung umschließt die beiden großen Spielfelder und schützt damit auch die nördliche Stirn- beziehungsweise Längsseite des Klein- und des Minispielfeldes. So können alle Flächen parallel bespielt werden, ohne dass fremde Bälle den jeweiligen Spielbetrieb unterbrechen. Bewegte Schulpause Die Fläche neben dem Kleinspielfeld kann als Bolzwiese ge­ nutzt werden. Im Rahmen der Umgestaltung wurde diese zu einer multifunktionalen Freifläche aufgewertet. Die räumliche Nähe der Sportplätze zueinander schafft kurze Wege, was vor allem für die Kinder in den Schulpausen und für die Jugend­ lichen aus der Cafta wichtig ist. Das Minispielfeld mit umlau­ fender Bande und das Kunststoffkleinspielfeld bieten Raum

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für zahlreiche Variationen des Ballsports und sprechen damit Schul-, Vereins- und Freizeitsporttreibende gleichermaßen an. Ein zur Pflege der einzelnen Spielfelder erforderlicher Zufahrts­ weg wurde mit Markierungen für eine Laufstrecke ausgeführt. Von Boule bis Pumptrack: für Jeden etwas Den Übergang vom Sport- zum Parkbereich markiert die neue Calisthenics-Anlage. Der Park erhielt seine Strukturierung durch das Wegenetz und die verschiedenen Bewegungsangebote – Pumptrack, Calisthenics, Fitness, Boule. Dazwischen befinden sich große freie Wiesen zur individuellen Freizeitgestaltung. Durch die Aufteilung der Bereiche können sich verschiede­ ne Besuchergruppen gleichzeitig im Park bewegen, ohne sich gegenseitig zu stören. Ein Holzpodest mit zwei Ebenen, eine Sitzmauer sowie in alle Richtungen drehbare Liegeses­ sel laden neben klassischen Bänken zum Verweilen ein. Den nördlichen Rand des Bewegungsparks markiert die Pump­ track-Anlage. Neben Mountainbikes, BMX-Rädern, Scootern und Inlineskates lässt sich der Asphalt-Track auch mit Roll­ stühlen befahren. Die Anlage umfasst zudem einen MiniPumptrack, so dass auch kleinere Kinder mit ihren Laufrädern einen interessanten Anlaufpunkt haben, ohne die Größeren zu behindern.

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MIT UNS STIMMT DIE CHEMIE

FAMILIENUNTERNEHMEN FLAMINGO COMPANY GROUP FEIERT JUBILÄUM Autor und Fotos: FLAMINGO® FWT GmbH, www.flamingo-group.de

Die Marke “Flamingo” feiert am 01.10.2023 Jubiläum. Die Flamingo Company Group ist ein erfolgreiches Familienunternehmen in zweiter Generation, das auf 50 Jahre Geschichte bei der Schwimmbadwasseraufbereitung zurückblicken kann. Zu den Kunden zählen nicht nur Schwimmbadfachhändler und öffentliche Bäder, sondern auch Industriezweige wie Metall, Chemie und Pharmazie. Ludwig Schulz gründete 1973 in Offenbach die Firma Ludwig Schulz & Co - ursprünglich als Schwimmbadfachhandel. An­ fangs wurde das Büro vom Sekretariatsservice der Deutschen Post übernommen, die der Firma das Passwort “Flamingo” zum Abhören der Nachrichten zuteilte: Die Geburtsstunde der Marke “Flamingo”. Schnell wurden die Bedürfnisse der Kunden zu innovativen Lösungen über die Standardchemie hinaus erkannt. Die Pro­ duktpalette wurde erweitert, um alles rund um Schwimm­ badwasseraufbereitung, Reinigung, Spa und Wellness, Natur­ schwimmteiche und Technik abzudecken. Spezialprodukte wie Schaumreiniger, Mischungen aus Aktivkohle und Kieselgur oder Filterhilfsmittel in wasserlöslichen Verpackungen runden das Portfolio ab. 1997 verlegte der Firmengründer den Firmensitz zurück in sei­ nen Geburtsort Langula bei Eisenach. 1999 beginnt Sonja Henß, die jüngste Tochter, ihre Tätigkeit in der 1998 gegründeten Ludwig Schulz GmbH - zuerst im Vertrieb, später trägt sie die Verantwortung für Finanzen und Personal. Im Jahre 2003 tritt Björn Henß in das Unternehmen ein und übernimmt 2007 ge­ meinsam mit Sonja Henß die Geschäftsführung. 2010 gründete das Führungsduo die FWT GmbH und die Flamingo Holding KG innerhalb der Flamingo Company Group. 2013 wurde nach nur 19 Monaten Bauzeit der Neubau der Produktionsstätte eröffnet. Nach Lohnfertigungen für namenhafte Produktmarken der Schwimmbadbranche wird fortan der Fokus auf die eigene 96

Marke “Flamingo” sowie die biologische Wasseraufbereitung “BIOSTAR” gelegt. Auf drei Hektar Firmengelände werden nahe­ zu alle Flüssigchemikalien wie Reinigungs- oder Flockungsmittel entwickelt und hergestellt. Die Feststoffabfüllung reicht von Ab­ füllungen in Eimern, Dosen, Flex-Containern oder Fässern bis zu Beuteln und ist flexibel umbaubar. Die Produktionsprozesse und Logistik koordiniert Nina Böhm, die mittlere Tochter, bereits seit über drei Jahrzehnten. Qualitätssicherung an erster Stelle Im hauseigenen Labor werden Wareneingangskontrollen durch­ geführt sowie Wasserproben aus Pools und Teichen analysiert. Eine eigene Abteilung für Chemikalienrecht, geführt durch Katja Czogalla, geborene Schulz, sorgt dafür, dass alle Produkte den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Insgesamt rund 20 serviceorientierte “Flamingos”, wie die Mitar­ beiter gerne genannt werden, arbeiten in der Betriebsstätte im grünen Herzen von Deutschland. Sie sind im Schnitt 40,2 Jahre alt und weisen eine beeindruckende durchschnittliche Betriebs­ zugehörigkeit von 16,2 Jahren vor. Für die Zukunft sind bereits zahlreiche Projekte, wie eine automa­ tische Abfüll- und Etikettierungsanlage, eine eigene Tabletten­ pressstrecke sowie ein intuitiver Online-Shop mit Anbindung an das ERP-System geplant. We make the difference. The flamazing difference. sb 5/2023


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FORUMPISCINE, OUTEX UND FORUMCLUB MIT NEUEM KONZEPT

BOLOGNAFIERE ZEIGT VOM 14. BIS 16. FEBRUAR 2024 ALLE FACETTEN DER FREIZEITWELT Autor und Grafik: Absolut

Die Freizeitbranche durchläuft einen tiefgreifenden Wandel. Zum einen wird dem gesunden Lebensstil und dem Wohlbefinden wachsende Aufmerksamkeit geschenkt. Zum anderen kommt es zu einer fortschreitenden Vermischung von Orten, die traditionell diesen Aktivitäten gewidmet sind, und den Outdoor-Bereichen, die zunehmend als Räume für Entspannung, Wohlbefinden oder als „Fitnessstudios unter freiem Himmel“ neu interpretiert werden. Mit einem neuen Ausstellungsformat reagiert man ab 2024 auf dem Messegelände von Bologna auf diesen Trend. ForumPis­ cine (15. Internationale Fachmesse für Pool & Spa), ForumClub (25. Kongress und Internationale Expo für Fitness-, SportWellnessclubs) und Outex (neu konzipierte Messe für Outdoor & Leisure Experience) werden vereint. So entsteht eine strategische Plattform für die Freizeitindus­ trie, die einen 360° Blick auf die innovativsten Lösungen und Dienstleistungen zur Förderung einer zukunftsweisenden Wellness-Kultur schafft. Die innovative Veranstaltung ist das Ergebnis der neuen Unter­ nehmensstruktur, bei der Editrice il Campo mit der Gruppe BolognaFiere, einem der weltweit führenden Messebetreiber, zusammenarbeitet und so zunehmend zur internationalen Entwicklung von ForumPiscine, ForumClub und Outex beitra­ gen wird. sb 5/2023

Die drei Veranstaltungen – auf einer großen Ausstellungsflä­ che (Halle 25 und 26) und in den angrenzenden Kongress­ sälen – bieten einen Überblick über Produkte, Lösungen und Services für die Planung, das Management und die Erneue­ rung von Schwimmbädern, Fitnessstudios, Sportzentren, die in den unterschiedlichsten Wohn-, Gastgewerbe- und Well­ nesskontexten angesiedelt sind, aber auch über alles, was unter den weiten Outdoor-Bereich fällt. Zusätzlich zur großen Ausstellungsfläche gibt es ein Konfe­ renzprogramm mit kostenfreien und kostenpflichtigen Veran­ staltungen sowie eine Reihe von szenografischen und erleb­ nisorientierten Installationen, die in Zusammenarbeit mit Ver­ bänden, Designern und den Unternehmen selbst entwickelt wurden, um den Akteuren Einblicke in die neuen Trends bei der Gestaltung öffentlicher und privater Räume, Indoor und Outdoor, zu geben. www.forumpiscine.it www.outex.it www.forumclub.it 97


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GRENZENLOSER SPIELSPASS

KÄNGURU-TRAMPOLIN UND NETZBAUM FINDEN WELTWEIT ANKLANG Autor und Fotos

SPOGG Sport-Güter GmbH, DE – 35614 Aßlar-Berghausen, www.hally-gally-spielplatzgeraete.de

Hally-Gally Spielplatzgeräte sind Spielplatzgeräte der besonderen Art, als Blickfang und auch als Nischengerät geeignet. Trampoline, Geräte mit Dreh-Wipp-Mechanik, Karussells, Schaukeln, Klettergeräte und ­solche in speziellem Design laden zu Aktivität und zum Verweilen ein. Erst klettern, dann träumen: das geht auf dem „Traum­ fänger“. Auch Hamsterrad, Kometenschweif, Ellipsilon und viele weitere ausgefallene Geräte sind Bestandteil des großen ­Angebotes. Für alle Altersgruppen ist etwas dabei. Die Spiel­ platzgeräte eignen sich sowohl zum Chatten und Chillen, als auch zum grenzenlosen Austoben: Springen auf einem der zahlreichen Trampoline oder Anschieben der DrehwippmichGeräte. Intensiv getestet halten sie jeder Belastung stand. Hally-Gally Trampoline, die sich seit Jahren als Spielplatz­ gerät bewährt haben, gibt es in allen möglichen Formen und Größen. Sie sind mit einer geschlossenen Sprungmatte oder mit Kunststoffgliedern erhältlich. Mit angeschrägten Platten zum leichteren Befahren für Rollstullfahrer sind sie ebenso lieferbar wie mit Sprungmatten zum Aushängen. Die Geräte fördern mit ihrer spielerischen Art die Motorik, den Gleich­ 98

gewichtssinn und ein kommunikatives M ­ iteinander. Viele davon sind behindertengerecht und werden auch in thera­ peutischen Einrichtungen eingesetzt. Hally-Gally weltweit Die ausgefallenen Spielplatzgeräte von Hally-Gally begeis­ tern Kinder über Deutschland hinaus. Auch in Japan und Neuseeland kommen die Geräte mit ihrem speziellen Design sehr gut an. Und im Irak freuen sich die Kinder über den ­gespendeten Netzbaum. Bei allem Spaß bleibt die Sicherheit bei sämtlichen Spielge­ räten der Firma SPOGG nicht auf der Strecke. Alle 60 Geräte, die das Sortiment derzeit umfasst, sind aus hochwertigen Materialien und werden sorgfältig unter Beachtung strenger Sicherheitskriterien für den richtigen Aufbau verarbeitet. sb 5/2023


Foto: Holz-Speckmann

Foto: heiler Gmbh & Co. KG

PROFESSIONALS & PROFILES

ERSTER KUNSTRASEN FÜR WOLFENBÜTTEL

AKTUELLES PROJEKT IN INNSBRUCK

Im Sommer 2023 hat die niedersächsische Kreisstadt Wolfenbüttel die Eröffnung ihres ersten Kunstrasenplatzes gefeiert. Die Neuge­ staltung des ehemaligen Naturrasenspielfelds und der Umgebung erfolgte innerhalb der elfmonatigen Bauzeit durch das Bielefelder Unternehmen heiler.

Seit Mitte September 2023 spielt das „Hypo Tirol Volleyball­ team“ in der Olympiahalle Innsbruck auf einem neuen mobilen PVC-Sportboden „Speed-Lock M1“. Der modulare Sport­ boden zeichnet sich durch seine ausgezeichneten sportfunk­ tionellen Eigenschaften aus und ist besonders muskel- und gelenkschonend.

Das Herzstück der Sportanlage Salzdahlum bildet das 6.720 Qua­ dratmeter große Kunststoffrasenspielfeld, das einen Kombibelag aus geraden und texturierten Fasern erhalten hat. „Das Kunst­ rasenfeld bekommt Bestnoten von unseren Fußballspiellern. Weicher, gelenkschonender Untergrund, gutes Roll- und Sprung­ verhalten des Balles, und Sand ist besser als Granulat“, lautet das Urteil des MTV Salzdahlum. Neben Fußball können noch einige weitere Sportarten ausgeübt werden. So ist neben dem Fußballplatz eine dreispurige 100-Me­ ter-Sprintbahn entstanden. Daran anschließend wurden eine Sprunggrube mit zwei Anlaufspuren sowie ein Kugelstoßring eingebaut. Der Streetballcourt ist in der Kunststofffläche integriert und erfreut sich großer Beliebtheit. Der ehemals unebene Bolzplatz mit Tennenbelag überzeugt heute mit einem belastbaren Naturrasen. Die bereits vorhandene Boule­ anlage und ein Beachvolleyballfeld wurden erhalten und fügen sich nahtlos in das neu gestaltete Sportgelände ein. Um das sportliche Geschehen verfolgen zu können, nehmen Zu­ schauerinnen und Zuschauer in Zukunft auf einer Sitzstufenanlage - inkl. Sitzschalen in den Vereinsfarben Blau und Gelb - zwischen Fußballfeld und Sprintbahn Platz. Darüber hinaus hat heiler sämtli­ che Pflasterflächen, Zaunanlagen, Barrieren und die LED-Flut­ lichtanlage neu angelegt. Den Gesamteindruck der Sportanlage runden 34 eingepflanzte Bäume, über 200 Sträucher und Natur­ rasenflächen ab. heiler Gmbh & Co. KG www.heiler-sport.de sb 5/2023

Der modulare Sportboden kann mit fünf Helfern in ca. 2,5 Stunden spielfertig installiert werden. Die Linierung wurde werkseitig aufgebracht, daher war der Sportboden unmittel­ bar nach Lieferung und Erstaufbau bespielbar. Da der Volleyball-Sportboden in Kombination mit einer mobilen Netzpfostenanlage genutzt wird, fertigte die Firma Holz-Speckmann GmbH & Co. KG werkseitig entsprechende Sondermodule, die perfekt auf die Netzpfostenanlage abge­ stimmt sind. Die maßgeschneiderten Systeme nach Kunden­ anforderung, sowie der hohe Qualitätsanspruch an Produkte und Service sind die Stärken, die „Speed-Lock“ bei jedem Pro­ jekt unter Beweis stellt. Holz-Speckmann GmbH & Co. KG auf der "FSB 2023" in Köln Das Jahr 2023 markiert nicht nur das 25. Jubiläum der Eigen­ marke „Speed-Lock“ der Firma Holz-Speckmann GmbH & Co. KG, sondern zudem die bereits zehnte Teilnahme an der internationalen Fachmesse „FSB – Freiraum, Sport- und Bewe­ gungseinrichtungen“ in Köln. Die internationale Fachmesse findet vom 24. bis 27. Oktober 2023 in den Hallen der Koelnmesse GmbH statt. Wir freuen uns sehr, Sie auf der diesjährigen „FSB“ begrüßen zu dürfen. Besuchen Sie uns – unseren Stand finden Sie in: Halle 10.1 | Gang B | Stand 011 Holz-Speckmann GmbH & Co. KG www.speed-lock.com 99


Foto: HET

Foto: ASB Glass Floor

PROFESSIONALS & PROFILES

VIDEOSPORTBODEN DER NEUEN GENERATION

MEHR SCHUTZ UND SICHERHEIT

ASB ist seit 1965 ein Inbegriff für Innovation, Multifunktionalität und kompromissloses Design. Was mit der Revolutionierung des Squash-Sports begann, ist heute unter dem Namen ASB GlassFloor einer der modernsten Sporthallenböden der Welt, der die Grenzen von Design und Technologie neu definiert.

Schutz und Sicherheit sind zentrale Themen für die Erzeug­ nisse von HET. Daher legen wir großen Wert auf die Prüfung & Zertifizierung unserer Produkte. So sind alle unsere Fab­ rikate auf ihre Emissionen hin geprüft. Sie erfüllen die An­ forderungen nach dem AgBB-Schema und die Anforderun­ gen der Klasse „A+“ nach französischer VOC-Verordnung für besonders emissionsarme Produkte.

Der ASB LumiFlex, der weltweit erste Voll-LED Videosportboden, bietet unbegrenzte Werbemöglichkeiten, ­Spielertracking und eine verbesserte Show-Inszenierung. Im Vergleich dazu sind die LED-Linien beim ASB MultiSports nach den Vorstellungen des Kunden vordefiniert. Per Touchscreen lässt sich für jede ­beliebige Sportart so ein Spielfeld einschalten. Der ASB GlassFloor ist FIBA, IHF und FIVB akkreditiert und ent­ spricht der europäischen Norm 14904:2006 für flächen­elastische Sportböden. Für die Gesundheit des Sportlers b ­ ietet er dank Elastizität und Rutschhemmung perfekte gelenkschonende Voraussetzungen. Die verwendeten Materialien – Glas, Keramik und Aluminium – sind für ihre Strapazierfähigkeit und Nachhaltigkeit bekannt. Der Glasboden hat eine Lebenserwartung von 70 Jahren, die LEDs von mindestens 50.000 Stunden. Weltpremiere: FIBA setzt auf ASB GlassFloor bei der FIBA U19-Basketball WM der Frauen Im Juli erlebte Madrid eine Weltpremiere, die die Sportwelt nach­ haltig verändern wird. Bei der FIBA U19-Basketball-WM der Frauen wurden die Spiele ab dem Viertelfinale nicht mehr wie gewohnt auf Parkett, sondern auf dem ASB GlassFloor ausgetragen. In Verbindung mit der eigens dafür ­entwickelten Applikation GlassCourt OS zeigte ASB GlassFloor eine neue Dimension in der Präsentation von Sportevents sowie für Coaching-­Anwendungen. ASB GlassFloor www.asbglassfloor.com 100

Wir stellen unsere Erzeugnisse aus elastischem Gummigranu­ lat her, einen großen Teil davon auf Recyclingbasis, und sor­ gen so ganz nebenbei für nachhaltige Produktlösungen. Unsere Fallschutzplatten und Zubehör aus dem Bereich ELTECPUR® play sorgen dafür, dass Kinder sicher auf Spiel­ plätzen toben können. Durch verschiedene Elemente und Farben können Spielflächen einfach und schnell individuell gestaltet werden. Die Fallschutzplatten verringern die Ver­ letzungsgefahr, sie sind witterungsbeständig und langlebig. Im Bereich ELTECPUR® sport produzieren wir Artikel für ver­ schiedene Anwendungsgebiete wie z.B. Fitness, Golfsport, Schießsport und Reitsport. Auch hier stehen Schutz und Sicher­heit bei der Ausübung des Sports im Fokus. Durch die elastischen Eigenschaften erhöhen unsere Produkte ganz nebenbei den Komfort der Anlage, in der sie zum Einsatz kommen. Wenn Sie mehr wissen wollen, besuchen Sie uns auf der FSB am Stand Nr. 021 in Halle 9.1. Wir beraten Sie gern. Als Experte für Elastomertechnik produzieren und verkaufen wir seit über 30 Jahren elastische Produkte.

HET Elastomertechnik GmbH www.shop.het-group.com sb 5/2023


Foto: Joe Ladrigan

Foto: Lindner Group

SPORTHALLENKOMPLEX CHEMNITZ

BEYOND THE TREES

Viele Schüler, Vereine und Sportclubs in Chemnitz waren begeistert von der Wiedereröffnung des Sporthallenkom­ plexes. Die beiden identischen Hallen aus dem Jahr 1978 waren überfällig für eine umfassende Renovierung. Im Rahmen dieser Maßnahmen wurden nicht nur die ­ energetischen Standards der Sporthallen auf den neuesten Stand gebracht, sondern auch die Trainingsmöglichkeiten modernisiert. Der Komplex erfüllt nun höchste Anforderungen in Bezug auf Sicherheit, Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit.

Der beeindruckende Baumkronenpfad im Avondale House and Forest Park, Irland, besticht nicht nur durch seine atem­ beraubende Aussicht, sondern auch durch seine moderne Gestaltung. Er führt die Besucher auf eine 1,4 km lange R ­ eise durch den Wald und über die Baumkronen. Der Gipfelpfad endet in einem spektakulären Aussichtsturm in 38 m Höhe mit 360-Grad-Panoamablick.

Die Firma Lindner Group stattete beide Sportstätten mit ballwurfsicheren Deckenkonstruktionen aus. Das System LMD-St 213 BWS mit betonter Fuge wurde mittels Nieder­ haltern ­fi ­­xiert, um die geprüfte Ballwurfsicherheitsklasse zu ­erreichen. Die Streckmetalldecke bietet nicht nur eine heraus­ ragende Funktionalität, sondern auch ansprechende Optiken. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind vielfältig, da verschiedene Maschenarten, -formen und -größen zur Verfügung stehen. Je nach Auswahl der Maschen oder den Anforderungen kann der Blick in den Deckenhohlraum mehr oder weniger freigegeben werden. Bei einer hohen Auswahl an freiem Querschnitt ist sogar die Installation von Beleuchtung oder anderen Einbauten im Deckenhohlraum möglich. Die Streckmetalldecke kann in beide Richtungen mit beton­ ter Fuge betrachtet werden und ermöglicht Revisionsmöglich­ keiten dank einzeln bedienbarer, abklappbarer und ver­ schiebbarer Deckenplatten. Diese Eigenschaften tragen zur Vielseitigkeit und Funktionalität der Sportstätten bei, während sie gleichzeitig ein ästhetisch ansprechendes Ambiente bieten.

Lindner Group www.lindner-group.com sb 5/2023

Die Geländerfüllung des Turms wurde durch X-TEND Edel­ stahlnetze realisiert. Diese innovative Wahl verbindet Funk­ tionalität mit Ästhetik und gewährleistet gleichzeitig Sicher­ heit. Die transparente Erscheinung der Edelstahlnetze er­ möglicht den Besuchern uneingeschränkte Panoramasichten, während sie geschützt den Ausblick genießen können. Ein ge­ lungener Mix aus Technologie und Naturerlebnis. Der Turm wurde von den van Dijk Architekten und ­Stöger + Köbl Archi­tekten entworfen und erhielt zwei Royal Institute of the Architects of Ireland (RIAI) Awards. Einen in der Kategorie „Kulturelle und öffentliche Gebäude“, womit der bedeutende Beitrag des Projekts zur Kultur gewürdigt wurde. Auch in der Kategorie Universelles Design wurden Beyond the Trees und die Architekten für ihr herausragendes Design ausgezeichnet. X-TEND Edelstahl Netze lassen sich vielseitig einsetzen. Ob als horizontale oder vertikale Absturzsicherung, Geländerfüllung, Begrünung oder als Schutznetz - Sie überzeugen durch Sta­ bilität, Langlebigkeit, Flexibilität und sind nicht entflammbar – aber absolut UV-beständig. Dank unserer ETA Zertifizierung, der Europäischen ­Technischen Bewertung, bieten wir unabhängig geprüfte, bauaufsichtlich anerkannte Qualität – die im kompletten EU-Raum gültig ist. Carl Stahl ARC GmbH www.carlstahl-architectur.com 101


Foto: Playparc

Foto: Spieth Gymnastics GmbH

PROFESSIONALS & PROFILES

NEUE HOCHMODERNE TRAININGSHALLE

NEUE OUTDOOR-FITNESS-ANLAGE

Das Heidelberger Turnzentrum wurde um einen modernen Neu­ bau erweitert, der optimale Trainingsbedingungen für Athlet*innen bietet. Nach gut zweijähriger Bauzeit wurde die neue Halle feierlich eröffnet und steht ab sofort für das Training zur Verfügung.

An der Magdeburger FH ist eine neue Outdoor-Sportstätte entstanden, die am 14. Juni dieses Jahres feierlich eröffnet wurde.

Der Neubau besticht durch seine Holzbauweise und den Pas­ sivhaus-Standard. Mit hochgedämmten Wänden und dreifach verglasten Fenstern ist die Halle energieeffizient und umwelt­ freundlich konstruiert. Auf einer Fläche von 1300 m² bietet die Halle eine Deckenhöhe von beeindruckenden 10 Metern, 3 Gru­ ben mit insgesamt 109 m² offenem Grubensystem (Schnitzel­ grube) und erfüllt damit alle Anforderungen an ein modernes Trainingszentrum. Das Heidelberger Turnzentrum hat bei der Ausstatung der Halle nichts dem Zufall überlassen. Sie bietet alles, was sich Trainer*in­ nen und Turner*innen für ein optimales Training wünschen. Die Planung der neuen Turnhalle erfolgte in enger Zusammen­ arbeit mit den Verantwortlichen der Stadt Heidelberg über mehrere Monate hinweg. In dieser Zeit wurden die Gruben ausgebaut und die hochmodernen Geräte installiert. Doch die Halle soll nicht nur Spitzenathlet*innen zur Verfügung stehen. Auch Neigungskurse der Schule, zahlreiche Kindertagesstäten und die Heidelberger Turnvereine sollen von den erstklassigen Trainingsmöglichkeiten profitieren.

Der neue Bewegungsparcours der Hochschule erstreckt sich auf einer Fläche von insgesamt 620 Quadratmetern, einge­ bettet in die grüne Parkanlage des Campus. Entlang des Par­ cours finden die Besucher verschiedene Fitnessstationen der Marke 4FCIRCLE©, die speziell für ein abwechslungs­reiches Training konzipiert wurden. Sie bieten Studierenden, Mitarbei­ tenden und Besuchern die Möglichkeit, im Freien körperlich aktiv zu werden und dabei auch noch die Umgebung auf dem grünen Campus zu genießen. Herzstück des Parcours ist die 4FCIRCLE©-Calisthenics-An­ lage des Herstellers PLAYPARC, die sowohl Geschicklich­ keit als auch Kraft erfordert. Diese Anlage besteht aus einer Vielzahl von Stangen und Barren, die für verschiedene Übun­ gen und Fitnesslevel geeignet sind. Einstiegshilfen sorgen dafür, dass auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen die Anlage nutzen können. Egal ob Anfänger oder erfahrener Athlet, jeder findet hier die passende Herausforderung.

Elisabeth Claas, die den symbolischen Schlüssel zur neuen Halle freudestrahlend entgegennahm, äußerte ihre Begeisterung: "Wir freuen uns riesig, dass wir in dieser besonderen Halle mit ­neuem Schwung starten können." Das Heidelberger Turnzentrum ist ­bereit, eine neue Ära des Turnens einzuleiten und allen Athlet*in­ nen die bestmöglichen Bedingungen für ihr Training zu bieten.

Auf dem dazugehörigen Sprungfeld kann dann die Koor­ dination trainiert werden. Für alle, die gerne ihre Ausdauer trai­nieren, bietet der Stufenturm eine Möglichkeit sich fit zu halten. Mittlerweile finden auf der Trainingsfläche neben der freien Trainingsmöglichkeit auch angeleitete Sportkurse auf dem Gelände statt. Die Hochschule Magdeburg-­Stendal möchte mit ihrem Bewegungsparcours einen Beitrag zur Förderung einer gesunden Lebensweise leisten. Menschen aller Altersgruppen und Fitnesslevel werden dazu ermutigt, aktiv zu werden und sich regelmäßig zu bewegen.

Spieth Gymnastics GmbH www.spieth-gymnastics.de

PLAYPARC GmbH www.playparc.com

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Foto: eccos pro gmbh

Foto: BLOACS

ZUKUNFT MIT SLACKLINE-ANLAGE

EFFIZIENTES GÄSTEMANAGEMENT

Die AufentHaltestelle Zukunft am Bahnhof Stuttgart-Vaihin­ gen bietet ein vielfältiges Programm aus Kunst, Kultur sowie Sport- und Bewegungsangeboten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Die eccos pro gmbh erweitert ihr Portfolio um zwei neue Produkthighlights: Mit epCollect für die komfortable Aus­ ­ gangskontrolle und Medienrücknahme sowie mit dem Self Service Terminal als moderne, bargeldlose Nachzahl- und Bu­ chungs-Lösung, optimieren Betreiber von Bädern und Ther­ men ihr Gästemanagement konsequent weiter. So schaffen sie zielgerichtet mehr Sicherheit und Effektivität in den Betriebs­ abläufen.

Mit dabei sind unsere BLOACS Slackline-Anlage mit 6m und 3m Streckenlänge, die ohne eigenes Material dauerhaft nutz­ bar ist, und die neuen BLOACS Sitzblöcke, die wie die Slack­ line-Anlagen mit individuell gestaltbaren Seitenflächen aus­ gestattet sind. Wir von BLOACS wollen mit unserem einfachen Zugang zum SLACKLINING jedem Menschen die Möglichkeit geben, sein Leben durch Bewegung nachhaltig positiv zu verändern. Und zwar genau da, wo unser Leben täglich stattfindet. Deshalb setzen wir auf das grundlegende Element eines gesunden Lebens - von Kindesbeinen an bis ins hohe Alter. Die BALANCE im Innen und Außen. Gemeinsam schaffen wir so eine Zukunft, die uns physisch und psychisch nicht so schnell aus dem Gleichgewicht bringt - denn wir sind AKTIV!

Das neue epCollect ist ein modernes Rücknahmegerät für RFID-Medien wie Armbänder oder Coins und ermöglicht eine Effizienz- und Komfortsteigerung im Gästemanagement. Das Einsammeln der RFID-Medien und das Passieren der gekop­ pelten elektronischen Zu- und Ausgangskontrolle werden parallel auf dem Grafik-Display des Geräts visualisiert; dies optimiert den Prozess für die Besuchenden weiter. Auch eine Pfandmünzenrückgabe bei Verlassen des Bäderbetriebs ist mit epCollect umsetzbar. Die Einbindung einer bargeldlosen Nachzahl- und Bu­ chungslösung erfolgt mit dem neuen Self Service Terminal zur Stand- oder Wandmontage. Integrierte RFID-Scanner und EC-/Geldwert-Kartenleser, ein intuitiv bedienbares Touch-Dis­ play sowie das optionale Ansteuern eines Armbandausgabe­ automaten beim Check-In ermöglichen ein komfortables Handling für die Besuchenden. Zugleich werden Personalauf­ wände reduziert und lange Warteschlangen an den Kassen vermieden. Beide eccos pro-Lösungen lassen sich nahtlos in bestehende mafis®-Systemlandschaften integrieren.

BLOACS www.bloacs.de sb 5/2023

eccos pro gmbh www.eccos-pro.com 103


PROFESSIONALS & PROFILES

UNTERNEHMENSINDEX VON A BIS Z IAKS Mitgliedsunternehmen gehen einen Schritt ­voraus mit „Professionals & Profiles“. Das bringt Spitzenpositionen – bei Print und online. Berichten Sie über Ihre ­Innovationen und Referenzen: im sb Magazin, im IAKS Newsletter und auf unserer Webseite. Dass Ihr Unternehmenslogo als Architekt oder Ausrüster in jeder Ausgabe ­erscheint, ist selbstverständlich – und ein Hingucker für Ihre Geschäftspartner!

AGROB BUCHTAL Deutsche Steinzeug Keramik GmbH 92521 Schwarzenfeld, Deutschland agrob-buchtal@deutsche-steinzeug.de www.agrob-buchtal.de

ACO Inotec GmbH 24782 Büdelsdorf, Deutschland christin.pohl@aco.com www.aco-sport.de

» Entwässerungssysteme » Sportplatzausstattung » Sportplatzbau

» Schwimmbadbau » Schwimmbeckenbau, Keramik

Machen Sie mit!

ANRIN GmbH 59609 Anröchte, Deutschland info@anrin.com www.anrin.com

» Entwässerungssysteme » Sportplatzausstattung » Sportplatzbau

ASB GlassFloor Systembau Horst Babinsky GmbH 83371 Stein, Deutschland info@asbglassfloor.com www.asbglassfloor.com

» Mobile Sportböden, Abdecksysteme » Multisportanlagen » Sporthallenböden

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Sekisui Alveo AG 6043 Adligenswil, Schweiz info@alveosport.com www.alveosport.com

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Arbeitskreis Trennvorhänge e.V. 42327 Wuppertal, Deutschland info@arbeitskreis-trennvorhaenge.de www.arbeitskreis-trennvorhaenge.de

» Hallentrennvorrichtungen » Sporthallenausstattung

AST Eissport und Solaranlagenbau GmbH 87629 Füssen, Deutschland hannes.schretter@ast.at www.ast.at

ASPG Deutschland GmbH 40221 Düsseldorf, Deutschland info@D-aspg.de www.D-aspg.de

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Elastikschichten, Fallschutzbeläge Sportböden für Freianlagen Mobile Sportböden, Abdecksysteme Sporthallenböden Sportplatzbau

Elastikschichten, Fallschutzbeläge Sportböden für Freianlagen Sporthallenböden Sportplatzbau Sportrasen (Kunststoffrasen)

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Eisbearbeitungsmaschinen Eishockeybanden Eissportanlagenbau Eissportausstattung Schwimmbadausstattung sb 5/2023


Avant Sports Industrial Co.,Ltd 518108 Shenzhen, China sales@avant.com.cn www.avantseating.com

» Multisportanlagen » Sportrasen (Kunststoffrasen) » Tribünen, Bestuhlung

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BERNDORF Metall- und Bäderbau GmbH 2560 Berndorf, Österreich office@berndorf-baederbau.com www.berndorf-baederbau.com

» Schwimmbadausstattung » Schwimmbadbau » Schwimmbeckenbau, Edelstahl

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sb 5/2023

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Freiraumausstattung Multisportanlagen Sportplatzausstattung Spielplatzausstattung

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Fassaden und Gebäudehüllen Sicherheitssysteme, Zaunanlagen Spielfeldbanden, Netze Spielplatzausstattung Sportplatzausstattung

» Architektur und Design » Landschaftsarchitektur

Conica AG 8207 Schaffhausen, Schweiz info@conica.com www.conica.com

» Sportböden für Freianlagen » Sporthallenböden » Sportplatzbau

ENGO GmbH Srl 39040 Vahrn (BZ), Italien info@engo.it www.engo.it

eccos pro gmbh 42553 Velbert, Deutschland info@eccos-pro.com www.eccos-pro.com

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Eissportausstatung Fitnessausstattung Schwimmbadausstattung Ticketing, Zutrittssysteme Umkleideanlagen, Garderoben

Fitnessausstattung Freiraumausstattung Schwimmbadausstattung Sporthallenausstattung Sportplatzausstattung

Brinkmann + Deppen Architekten / Landschaftsarchitekten 48336 Sassenberg, Deutschland info@brinkmann-deppen.de www.brinkmann-deppen.de

Carl Stahl ARC GmbH 73079 Süßen, Deutschland xtend@carlstahl-arc.com www.carlstahl-architektur.com

DSGN CONCEPTS UG 48145 Münster, Deutschland info@dsgn-concepts.de www.dsgn-concepts.de

» Landschaftsplanung

Elastikschichten, Fallschutzbeläge Mobile Sportböden, Abdecksysteme Sporthallenausstattung Temporäre und modulare Bauten

BLOACS 50935 Köln, Deutschland info@bloacs.de www.bloacs.de

campus GmbH Bauten für Bildung und Sport 72764 Reutlingen, Deutschland info@campus-architektur.de www.campus-architektur.de

» Architektur und Design

Gotthilf Benz Turngerätefabrik GmbH+Co KG 71364 Winnenden, Deutschland info@benz-sport.de www.benz-sport.de

Bänfer GmbH Sportmanufaktur 34537 Bad Wildungen, Deutschland info@baenfer.de www.baenfer.de

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Eisbearbeitungsmaschinen Eishockeybanden Eissportanlagenbau Eissportausstattung Mobile Sportböden, Abdecksysteme 105


PROFESSIONALS & PROFILES

GANTNER Electronic GmbH Deutschland 44894 Bochum, Deutschland info-de@gantner.com www.gantner.com

Eurotramp-Trampoline Kurt Hack GmbH 73235 Weilheim / Teck, Deutschland eurotramp@eurotramp.com www.eurotramp.com

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Schwimmbadausstattung Spielplatzausstattung Sporthallenausstattung Sportplatzausstattung

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Fitnessausstattung Schwimmbadausstattung Sporthallenausstattung Ticketing, Zutrittssysteme Umkleideanlagen, Garderoben

geo3 GmbH 47551 Bedburg-Hau, Deutschland kontakt@geo3.de www.geo3.de

» Architektur und Design » Landschaftsarchitektur » Machbarkeitsstudien

Wir helfen Ihnen gerne: Gerflor Mipolam GmbH 53824 Troisdorf, Deutschland gerflormipolam@gerflor.com www.gerflor.de

» Mobile Sportböden, Abdecksysteme » Sporthallenböden

GEZOLAN AG 6252 Dagmersellen, Schweiz customer-service@gezolan.com www.gezolan.com

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Elastikschichten, Fallschutzbeläge Multisportanlagen Sportböden für Freianlagen Sportplatzbau Sportrasen (Kunststoffrasen)

Hamberger Flooring GmbH & Co. KG 83071 Stephanskirchen, Deutschland info@haro-sports.com www.haro-sports.com

» Sporthallenböden » Prallwandelemente » Mobile Sportböden, Abdecksysteme

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Max Rosenau, Marketing rosenau@iaks.sport Silke Bardenheuer, Mitgliederservices bardenheuer@iaks.sport

GfKK – Gesellschaft für Kältetechnik- Klimatechnik mbH 50859 Köln, Deutschland info@gfkk.de www.gfkk.de

Gütegemeinschaft Sportgeräte 53113 Bonn, Deutschland info@sichere-sporthalle.de www.sichere-sporthalle.de

» Eissportanlagenbau » Eissportausstattung » Sanitär, Heizung, Klimatechnik, Energierückgewinnung

» Sporthallenausstattung » Sportplatzausstattung » Prüfungen, Qualitätssicherung

Hauraton GmbH & Co. KG 76437 Rastatt, Deutschland info@hauraton.com www.hauraton.com

» Entwässerungssysteme » Sportplatzbau » Sporthallenböden

heiler GmbH & Co. KG 33649 Bielefeld, Deutschland info@heiler-sport.de www.heiler-sport.de

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Reinigung und Pflege Sportplatzbau Sportrasen (Hybridrasen) Sportrasen (Kunststoffrasen) Sportrasen (Naturrasen) sb 5/2023


Herculan BV 4231 DJ Meerkerk, Niederlande info@herculan.com www.herculan.com

» Multisportanlagen » Sporthallenböden » Sportböden für Freianlagen

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INTERGREEN AG 60433 Frankfurt, Deutschland info@intergreen.de www.intergreen.de

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Reinigung und Pflege Sportplatzbau Sportrasen (Hybridrasen) Sportrasen (Kunststoffrasen) Sportrasen (Naturrasen)

» Prüfungen, Qualitätssicherung

Elastikschichten, Fallschutzbeläge Multisportanlagen Sportböden für Freianlagen Sporthallenböden sb 5/2023

» Eisbearbeitungsmaschinen » Eishockeybanden » Eissportanlagenbau

ISS GmbH 63263 Neu-Isenburg, Deutschland info@iss4u.de www.iss4u.de

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Jakob Rope Systems 3555 Trubschachen, Schweiz info@jakob.com www.jakob.com

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KDF - Kataskeves Dapedon Ltd. 57010 Thessaloniki, Griechenland exports@kdf.gr www.kdf.gr

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Elastikschichten, Fallschutzbeläge Fitnessausstattung Spielplatzausstattung Sportböden für Freianlagen

ISP GmbH 48167 Münster, Deutschland info@isp-germany.com www.isp-germany.com

IST – Institut für Sportbodentechnik 04416 Markkleeberg, Deutschland mario-kunze@gmx.net www.sportboden-leipzig.de

» Prüfungen, Qualitätssicherung

Intercom Dr. Leitner 39040 Freienfeld, Italy intercom@leitner.it www.realice.info

HET Elastomertechnik 65203 Wiesbaden, Deutschland info@het-group.com www.het-group.com

Fassaden und Gebäudehüllen Sicherheitssysteme, Zaunanlagen Spielfeldbanden und Netze Spiel- und Sportplatzausstattung

JUNCKERS INDUSTRIER A/S 4600 Køge, Dänemark sus@junckers.com www.junckers.com

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Reinigung und Pflege Sportplatzbau Sportrasen (Hybridrasen) Sportrasen (Kunststoffrasen) Sportrasen (Naturrasen)

Multisportanlagen Sporthallenbau Sporthallenböden Stadion- und Arenabau Temporäre und modulare Bauten

Kernig Consulting GmbH 48155 Münster, Deutschland info@andreaskernig.de www.kernig-consulting.de

Keller Tersch GmbH 39218 Schönebeck, Deutschland info@kellertersch.de www.kellertersch.de

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Eisbearbeitungsmaschinen Eishockeybanden Eissportanlagenbau Eissportausstattung Schwimmbadausstattung

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Consulting Fitness Center Bäder- und Wellnessanlagen Architektur und Design 107


PROFESSIONALS & PROFILES

Hermann Kutter Landschaftsbau Sportplatzbau GmbH & Co. KG 87700 Memmingen, Deutschland info@kutter-galabau.de www.kutter-galabau.de

KRAIBURG Relastec GmbH & Co. KG 29410 Salzwedel, Deutschland sportec@kraiburg-relastec.com www.kraiburg-relastec.com/sportec

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Elastikschichten, Fallschutzbeläge Spielplatzausstattung Sportböden für Freianlagen Sporthallenböden

Labor Lehmacher | Schneider GmbH & Co. KG 49076 Osnabrück, Deutschland info@labor-lehmacher.de www.l-l-s.de

» Prüfungen, Qualitätssicherung

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Elastikschichten, Fallschutzbeläge Reinigung und Pflege Sportplatzbau Sportrasen (Kunststoffrasen) Sportrasen (Naturrasen)

Labosport International 72100 Le Mans, Frankreich contact@labosport.com www.labosport.com

» Prüfungen, Qualitätssicherung

LAUSIN Y VICENTE S.L. 50420 Cadrete, Spanien export@lausinyvicente.com www.lausinyvicente.com

LIKE-ICE Science GmbH 84069 Schierling, Deutschland info@like-ice.com www.like-ice.com

Hallentrennvorrichtungen Spielplatzausstattung Sporthallenausstattung Sportplatzausstattung Stadion- und Arenaausstattung

» Eishockeybanden » Mobile Sportböden, Abdecksysteme » Sportböden für Freianlagen

Herbert Labarre GmbH & Co. KG 22337 Hamburg, Deutschland info@labarre-galabau.de www.labarre-galabau.de

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Reinigung und Pflege Sportplatzbau Sportrasen (Hybridrasen) Sportrasen (Kunststoffrasen) Sportrasen (Naturrasen)

Landskate GmbH 50823 Köln, Deutschland info@lndskt.de www.lndskt.de

» Landschaftsarchitektur

Lindner Group 94424 Arnstorf, Deutschland info@lindner-group.com www.lindner-group.com

» Beleuchtungssysteme » Decken, Fenster, Wandelemente

Ihre Referenz auf einer halben Seite, im Newsletter und Ihr Logo im Unternehmensindex – für nur 870 EUR pro Jahr.

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maier landschaftsarchitektur / Betonlandschaften 51107 Köln, Deutschland info@maierlandschaftsarchitektur.de www.maierlandschaftsarchitektur.de

M3 Architectes 2737 Luxemburg, Luxemburg mail@m3archi.lu www.m3archi.lu

» Architektur und Design

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» Landschaftsarchitektur

Melos GmbH 49324 Melle, Deutschland info@melos-gmbh.com www.melos-gmbh.com

MYRTHA POOLS A&T Europe SPA 46043 Castiglione d/Stiviere (MN), Italien info@myrthapools.com www.myrthapools.com

Elastikschichten, Fallschutzbeläge Multisportanlagen Sportböden für Freianlagen Sportplatzbau

» Schwimmbadbau » Schwimmbeckenbau, andere Systeme » Schwimmbeckenbau, Edelstahl

Pellikaan Bauunternehmen Deutschland GmbH 40880 Ratingen, Deutschland info@pellikaan.de www.pellikaan.de

PERROT-Regnerbau Calw GmbH 75382 Althengstett, Deutschland perrot@perrot.de www.perrot.de

Schlüsselfertigbau Schwimmbadausstattung Schwimmbadbau Sporthallenbau

» Bewässerungssysteme

Polytan GmbH 86666 Burgheim, Deutschland info@polytan.com www.polytan.de

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Elastikschichten, Fallschutzbeläge Reinigung und Pflege Sportböden für Freianlagen Sportplatzbau Sportrasen (Kunststoffrasen) sb 5/2023

McArena GmbH 71522 Backnang, Deutschland info@mcarena.de www.mcarena.de

» Multisportanlagen » Schlüsselfertigbau » Sporthallenbau

Nüssli (Deutschland) GmbH 91154 Roth, Deutschland roth@nussli.com www.nussli.com

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Play-Parc Allwetter-Freizeitanlagenbau GmbH 33014 Bad Driburg, Deutschland info@playparc.de www.playparc.de

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Porplastic Sportbau von Cramm GmbH 72108 Rottenburg a.N., Deutschland info@porplastic.de www.porplastic.de

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Elastikschichten, Fallschutzbeläge Sportböden für Freianlagen Sporthallenböden Sportplatzbau Sportrasen (Kunststoffrasen)

Schlüsselfertigbau Sporthallenbau Stadion- und Arenabau Temporäre und modulare Bauten Tribünen, Bestuhlung

Fitnessausstattung Freiraumausstattung Multisportanlagen Sporthallenausstattung Sportplatzausstattung

Schmitz Foam Products BV 6040 KG Roermond, Niederlande sales@schmitzfoam.com www.schmitzfoam.com

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Elastikschichten, Fallschutzbeläge Sportböden für Freianlagen Sportplatzbau Sportrasen (Kunststoffrasen) 109


PROFESSIONALS & PROFILES

Sika Nederland B.V. (Pulastic sports flooring) 7400 AK Deventer, Niederlande export@nl.sika.com www.pulastic.com

PS+ Planung von Sportstätten 49078 Osnabrück, Deutschland info@ps-planung.de www.ps-planung.de

» Architektur und Design » Landschaftsarchitektur

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RICHTER Sportstättenkonzepte GmbH 07629 Hermsdorf, Deutschland info@sportstaettenkonzepte.de www.sportstaettenkonzepte.de

» Architektur und Design » Landschaftsarchitektur

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» Mobile Sportböden, Abdecksysteme » Multisportanlagen » Sporthallenböden

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SMC2 Vertriebsbüro Deutschland 60314 Frankfurt am Main, Deutschland kontakt@smc2-bau.de www.smc2-bau.de

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Fassaden und Gebäudehüllen Feste und mobile Dachsysteme Multisportanlagen Schlüsselfertigbau Sporthallenbau

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Signgrass® NIK-Tufting BV 5571 TJ Bergeijk, Niederlande info@signgrass.com www.signgrass.com

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Decken, Fenster, Wandelemente Multisportanlagen Sportböden für Freianlagen Sporthallenböden

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Multisportanlagen Sportböden für Freianlagen Sportplatzbau Sportplatzausstattung Sportrasen (Kunststoffrasen)

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Holz-Speckmann GmbH & Co. KG 33790 Halle/ Westfalen, Deutschland info@speed-lock.com www.speed-lock.com

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Spieth Gymnastics GmbH 73776 Altbach, Deutschland info@spieth-gymnastics.com www.spieth-gymnastics.com

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Elastikschichten, Fallschutzbeläge Sporthallenausstattung Mobile Sportböden, Abdecksysteme Sportplatzausstattung sb 5/2023


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STARGUM Stankiewicz Sp.j. 73-110 Stargard, Poland sales@stargum.pl www.stargum.pl

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Freiraumausstattung Multisportanlagen Stadion- und Arenaausstattung Sportplatzbau Sportplatzausstattung

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Hans-Joachim Weitzel GmbH & Co. KG 25436 Tornesch, Deutschland schult@hjweitzel.de www.hjweitzel.de

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Tatamsport 50014 Zaragoza, Spanien tatamsport@toldosserrano.com www.tatamsport.com

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Züko Deutschland GmbH 78176 Blumberg, Deutschland deutschland@zueko.com www.zueko.com

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Eishockeybanden Eisbearbeitungsmaschinen Eissportanlagenbau Eissportausstattung Umkleideanlagen, Garderoben 111


IMPRESSUM

sb 5/2023 Redaktion und Verlag IAKS Internationale Vereinigung Sportund Freizeiteinrichtungen e.V. Eupener Straße 70 50933 Köln, Deutschland Fon +49 (0) 221 16 80 23- 0 Fax +49 (0) 221 16 80 23-23 sb@iaks.sport www.iaks.sport

Generalsekretär und verantwortlich Klaus Meinel meinel@iaks.sport

Redaktion Silke Bardenheuer bardenheuer@iaks.sport Fon +49(0)221 168023-11

Marketing Maximilian Rosenau rosenau@iaks.sport Fon +49(0)221 168023-13

Grafikdesign Victoria Page page@iaks.sport Fon +49(0)221 168023-12

Über die zum Ausdruck angenommenen Arbeiten kann der Verlag uneingeschränkt ­ verfügen. Nachdruck oder Vervielfältigungen, auch aus­ zugsweise, nur mit schrift­licher G ­ enehmigung des Verlages. Abopreis 2023 65 EUR Deutschland 85 EUR Andere Länder 12 EUR Einzelheft

Internationale Fachzeitschrift für Sportstätten und Freizeitanlagen

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Gerichtsstand und Erfüllungsort: Köln Anzeigenpreise: Mediadaten 2023

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Übersetzung/Lektorat Tim Chafer, ExperTeam Otto-Hahn-Str. 57, DE – 40591 Düsseldorf Euro-Sprachendienst Jellen Rheinaustr. 125, DE – 53225 Bonn www.euro-sprachendienst.de Druck Limberg-Druck Industriestr. 17 DE 41564 Kaarst www.limberg.de 112

Ausgabe 1/2024 – Sporthallen und Arenen Erscheinungsdatum: 29.02.2024 Ausgabe 2/2024 – Stadien und Sportplätze Ausgabe 3/2024 – Bäder und Wellnessanlagen Ausgabe 4/2024 – Aktivierende Urbane Räume Ausgabe 5/2024 – Nachhaltigkeit sb 5/2023


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56. Jahrgang ISSN (Print): 0036-102X ISSN (Internet): ISSN 2198-4271

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5/2022

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NACHHALTIGKEIT

Die sechs Ausgaben pro Jahr erscheinen in e ­ iner deutschen und in einer englischen Auflage. ­Redaktionell folgen sie diesen Schwerpunkten:

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