162. Immobilienbrief

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SCHWEIZER

Ausgabe 162_ 8. Jahrgang / 27. Mai 2013

IMMOBILIENBRIEF Das e-paper der Schweizer Immobilienwirtschaft EDITORIAL

INHALT 2 Das Aus für viele Zweitwohnungsträume 2 Nachrichten: ASA/Helvetia Nostra 6 Schweizer Tankstellen markt im Umbruch 11 JLL: Immobile Assetklassen weltweit im Aufwärtstrend 12 Marktkommentar 12 Nachrichten: Solvalor/Zug Estates 13 Immobiliennebenwerte 14 Immobilienfonds/-Aktien 15 Standortentwicklung: Grünes Licht für «Campus Biotech» 16 Nachrichten: Zürich /SBB-Projekt Zollstrasse 16 Impressum

Falsch kalkuliert Der Schreck war gross. Am 22. Mai hat das Schweizerische Bundesgericht entschieden, dass die Bestimmungen der Zweitwohnungsinitiative rückwirkend gelten, dass heisst ab dem Tag der Annahme der Volksinitiative am 11. März 2012. Darüber hinaus befanden die Richter, dass Franz Webers Stiftung Helvetia Nostra berechtigt ist, Beschwerde in Baubewilligungsverfahren zu erheben. Zwei Entscheidungen mit Folgen. Wer Birgitt Wüst Redaktionsleiterin gedacht hatte, die Übergangsphase bis zum Inkrafttreten des Verfassungsartikels als rechtliche Grauzone nutzen zu können, um schnell noch ein paar Projekte zu lancieren, sieht sich nun eines Besseren belehrt. Offensichtlich haben viele die Rechnung ohne den Wirt gemacht: Zahlreiche Bauprojekte aus dem vergangenen Jahr stehen aufgrund von Einsprachen auf der Kippe; ersten Schätzungen von Credit Suisse Research zufolge können schweizweit rund 6.000 Wohnungen nicht mehr erstellt werden. Ein schwerer Schlag für die Bau- und Immobilienbranche. Gemäss CS werden Bauinvestitionen in Höhe von 2,6 Milliarden Franken ausgebremst. Hinzu kommen die bereits ausgegebenen Planungskosten und der zu erwartende Wertverlust des Baulands; von den Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt – allein am Bau sollen rund 7.000 Stellen gefährdet sein–, ganz zu schweigen. In den betroffenen Regionen ist von einem «schwarzen Tag» die Rede; beim Schweizerischen Baumeisterverband heisst es, das Bundesgericht schaffe die «schlimmstmögliche Auslegung des Volksentscheids». Mit den besten Grüssen Birgitt Wüst

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WOHNIMMOBILIENMARKT SCHWEIZ NACHRICHTEN ASA: HELVETIA NOSTRA ZIEHT EINSPRACHE NICHT WEITER Helvetia Nostra hat im April eine Einsprache gegen ein Baugesuch für ein Apartmenthaus von Andermatt Swiss Alps eingereicht. Nachdem die Dorfbehörden von Andermatt die Einsprache ablehnten, hat die Stiftung von Franz Weber, dem Initiant der Zweitwohnungsinitiative, entschieden, die Einsprache nicht zur nächsten Instanz weiterzuziehen. Gemäss Fabian Dreher, Sprecher von Helvetia Nostra, wird es auch keine weiteren Einsprachen geben. Grund sei die Übergangsverordnung zur Zweitwohnungsinitiative, die den Bau von neuen Zweitwohnungen zulassen, wenn sie - wie im Fall Andermatt - auf einem sogenannten Sondernutzungsplan basieren, der vor dem Abstimmungstermin genehmigt worden war. Unsicherheitsfaktor vom Tisch Zwar war in Zweifel gezogen worden, ob die Pläne der Orascom-Tochter Andermatt Swiss Alps für die Apartmenthäuser oder die 24 geplanten Villen detailliert genug sind, um vor Gericht bestehen zu können. Doch Dreher zufolge entsprechen die Sondernutzungspläne in Andermatt den Ansprüchen, die der Bundesrat in der Verordnung festgelegt: Aus Sicht von Helvetia Nostra generiere ein juristisches Vorgehen gegen das Resort in Andermatt darum «einen Zeitaufwand und Kosten, die sich aufgrund der Rechtslage nicht rechtfertigen lassen». Ein ASA-Sprecher begrüsste die Entscheidung: Nun sei ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor für die Käufer von Immobilien in Andermatt vom Tisch.

Das Aus für viele Zweitwohnungsträume

Nach dem Urteil des Bundesgerichts stehen zahlreiche Bauprojekte auf der Kippe.

DAS BUNDESGERICHT HAT ENTSCHIEDEN: BAUGESUCHE, DIE NACH DEM 11. MÄRZ 2012 EINGEREICHT WURDEN, MÜSSEN NEU GEPRÜFT WERDEN. UND: FRANZ WEBERS HELVETIA NOSTRA IST BESCHWERDEBERECHTIGT.

BW. Die Bestimmungen der Zweitwohnungsinitiative gelten seit der Annahme durch das Volk im März 2012 – das hat das Schweizerische Bundesgericht am 22. Mai 2013 entschieden. Ein Urteil mit Folgen, denn damit stehen zahlreiche Bauprojekte aus dem vergangenen Jahr auf der Kippe. Zudem hat das Bundesgericht bestätigt, dass die Initiantin der 2012 angenommenen neuen Verfassungs-

bestimmung – die Stiftung Helvetia Nostra des Umweltaktivisten Franz Weber – dazu berechtigt ist, in entsprechenden Baubewilligungsverfahren Beschwerde zu erheben. Ein Grossteil der Bewilligungen, die in den Kantonen seit der Annahme der Weber-Initiative erteilt wurden, hat Helvetia Nostra bereits angefochten; zirka 250 Verfahren sind aktuell vor dem Bundesgericht hängig. MILLIARDEN-INVESTITIONEN AUSGEBREMST

Für die betroffenen Regionen hat der Bundesgerichtsentscheid zur Umsetzung der Zweitwohnungsinitiative einschneidende Konsequenzen. Ge-

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Seite 3 /9_2013 /// mäss Schätzungen von Credit Suisse Research können rund 6.000 von mehr als 13.000 Wohnungen, für die zwischen 11. März und Dezember 2012 ein Gesuch eingereicht wurde, nicht mehr gebaut werden. Dabei handele es sich nicht nur um Zweitwohnungsprojekte, sondern auch um Erstwohnungen, Dienstwohnungen für Angestellte, insbesondere in der Tourismusbranche, oder auch bewirtschaftete Zweitwohnungen, also Wohnungen, deren Bau auch heute in den betroffenen Gemeinden noch möglich ist. Wie viele Wohnungen vom Bundesgerichtsentscheid betroffen sind und nicht mehr erstellt werden dürfen, lässt sich derzeit erst abschätzen. Helvetia Nostra hat bei rund 2.300 dieser 4.700 Projekte Einsprache erhoben, allerdigs einen Teil der Einsprachen wieder zurückgezogen – beispielsweise, weil sich gezeigt hat, dass es sich bei gewissen Projekten um Erstwohnungen handelte. Damit dürften insgesamt wohl gegen 1.500 bis 1.600 Einsprachen auf dem Rechtsweg weitergezogen worden sein. Hinzu kommen weitere Einsprachen von Priva-

NICHT REALISIERBARE WOHNUNGEN UND BAUINVESTITIONEN

SCHWEIZER IMMOBILIENBRIEF ten, welche nicht systematisch erfasst wurden. Gemäss Schätzung der CS-Researcher dürften damit rund 6.000 Wohnungen aufgrund von Einsprachen nicht mehr erstellt werden. Dabei zeigen sich grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Kantonen (s. Abb. 1). Mit Abstand am stärksten ist das Wallis von Einsprachen betroffen, wo voraussichtlich 3.900 Wohnungen nicht gebaut werden dürfen. In Graubünden fällt die Anzahl Einsprachen mit rund 800 Wohnungen geringer aus, was damit zusammenhängen dürfte, dass Graubünden bereits vor einigen Jahren Regulierungen im Zweitwohnungsbau eingeführt hat. Desweiteren sind vor allem die Kantone Waadt (500 Wohnungen) und Bern (400 Wohnungen) vom Bundesgerichtsentscheid betroffen. Auch in den Kantonen Tessin, Fribourg, Obwalden, St. Gallen, Schwyz, Luzern, Glarus und Uri wird voraussichtlich nicht jedes Projekt realisiert werden können. Mit dem Wegfall dieser zusätzlichen Wohnungen dürfte verhindert worden sein, dass in einzelnen Regionen der Markt mit neuen Zweit-

VERLORENE PLANUNGSKOSTEN

wohnungen überschwemmt wird, die kurzfristig nicht alle vom Markt hätten absorbiert werden können. Für die betroffenen Gebiete sind die Konsequenzen weitaus folgereicher als der Wegfall dieser zusätzlichen Zweitwohnungen. «Wir schätzen, dass die Verhinderung dieser rund 6.000 Wohnungen den Wegfall von Bauinvestitionen in der Höhe von 2,6 Milliarden Franken bedeutet», sagt Oliver Adler, Head Economic Research der Credit Suisse. Auch hiervon sei der Kanton Wallis am stärksten betroffen. Potenzielle Bauinvestitionen von rund 1,5 Milliarden CHF fallen Adler zufolge alleine hier weg (s. Abb. 2); in Graubünden sind es 350 Millionen CHF, in Waadt 250 Millionen und in Bern 200 Millionen CHF. «Hinzu kommen Planungskosten in der Höhe von rund 150 Millionen CHF, die bereits ausgeben wurden und nun abgeschrieben werden müssen.» Die Kosten für den Wertverlust des Baulands durch die veränderten Rahmenbedingungen sind in diesen Zahlen noch nicht berücksichtigt. Das betroffene Bauland dürfte >>>


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Mehr Klarheit Nach der Entscheidung des Schweizerischen Bundesgerichts besteht jetzt Klarheit darüber, welche Zweitwohnungsprojekte in den betroffenen Gemeinden noch realisiert werden können. Dabei müssen gemäss CS Research vier Fälle unterschieden werden: 1) Zweitwohnungen, die vor dem 11. März 2012 eine rechtskräftige Baubewilligung erhalten haben, können erstellt werden. 2) Zweitwohnungen, die zwischen dem 11. März 2012 und Ende 2012 eine Baubewilligung

erhalten haben, die angefochten wurde und bis Ende 2012 nicht rechtskräftig war, können nicht erstellt werden. Davon betroffen sind auch angefochtene und bis Ende 2012 nicht rechtskräftige Bewilligungen, deren Gesuch noch vor der Annahme der Initiative eingereicht wurde. 3) Zweitwohnungen, die zwischen dem 11. März 2012 und Ende 2012 eine Baubewilligung erhalten haben, die nicht angefochten wurde, können mit hoher Wahrscheinlichkeit erstellt werden. Gemäss Rechtsexperten könnte theoretisch zwar eine

Gemeinde von Amtes wegen oder auf Gesuch hin eine rechtskräftige Baubewilligung widerrufen, konstatieren die CS-Researcher. Doch sei sie dazu weder verpflichtet, noch habe sie Anreize dies zu tun. Je fortgeschrittener ein Projekt sei, umso kleiner werde dieses Restrisiko, denn in diesem Fall müsste der Vertrauensschutz des Investors höher gewichtet werden als eine nachträgliche korrekte Anwendung des Rechts im Sinne der Verfassung. 4) Zweitwohnungen, die bis Ende 2012 keine Baubewilligung erhalten haben, können nicht erstellt werden.

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Seite 5 /9_2013 /// durch den Wegfall der Bauoption Zweitwohnungen einen substanziellen Wertverlust erfahren – wie hoch dieser abfallen wird, ist derzeit noch nicht abzuschätzen.

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BERGK ANTONE SEHEN SCHWARZ

Die Resonanz auf die Urteile des Bundesgerichts fiel sehr unterschiedlich aus. Während Franz Weber den Entscheid der Richter in Lausanne als «gute Botschaft» und als «Sieg, etwas Wunderbares» bezeichnete, zeigt sich der Schweizerische Baumeisterverband «schockiert». Mit ihrem Urteil, dass eine Bündner Baubewilligung vom August aufgehoben werden müsse, gegen das Helvetia Nostra Einsprache erhoben hatte, schaffe das Bundesge-

SCHWEIZER IMMOBILIENBRIEF richt die «schlimmstmögliche Auslegung» des Volksentscheids, heisst es. Der Baumeisterverband rechnet damit, dass «gegen 7.000 Arbeitsstellen im Baugewerbe des Alpenraums» verloren gehen. Die Konsequenzen der Zweitwohnungsinitiative in touristischen Regionen würden schneller spürbar, als wenn die angefochtenen Projekte noch realisiert worden wären, erklärte Fadri Ramming, der Generalsekretär der Gebirgskantone, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Der Bündner Volkswirtschaftsdirektor Hansjörg Trachsel zeigte sich überrascht von den Urteilen. Dies, weil nach der Annahme des Volksbegehrens im März letzten Jahres die Mehrheit der Rechtsprofessoren anderer Meinung gewesen sei als nun das Bun-

desgericht. Der Berner Regierungsrat Christoph Neuhaus (SVP) sprach von einem schwarzen Tag für die Berner Volkswirtschaft, den Tourismus und die betroffenen Grundeigentümer, für die der Entscheid faktisch einer Enteignung gleichkäme. Auch der Hauseigentümerverband Schweiz (HEV) äusserte Bedauern über den Entscheid. Das Bundesgericht schaffe damit neue Unsicherheiten in der Zweitwohnungsfrage, teilte der HEV mit. Viele Bauwillige hätten ihr Projekt aufgrund der breit gestreuten Einsprachen von Helvetia Nostra seit Monaten blockiert gesehen. Darunter seien auch Projekte, die seit Jahren sorgfältig geplant und abgeklärt, aber beim örtlichen Bauamt noch nicht eingereicht worden seien. •

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Tankstellen im Convenience Retail Trend

Der Tankstellenmarkt in der Schweiz durchläuft einen Wandel

DER SCHWEIZER TANKSTELLENMARKT BEFINDET SICH IM UMBRUCH UND RÜCKT ZUSEHENDS IN DEN FOKUS DER IMMOBILIENBRANCHE. ANGESICHTS SINKENDER MARGEN SIND NEUE STRATEGIEN GEFRAGT.

MD. Aufgrund der erfolgreichen Lancierung eines Referendums über die Öffnungszeiten der Tankstellenshops sind die Tankstellen derzeit häufig in den Schlagzeilen. In der Immobilienbranche sind Tankstellen dagegen kein Thema, denn sie verfügen nicht über die Symbolkraft eines Prime Towers oder den Glamour einer Bahnhofstrassenimmobilie. Doch lohnt ein genauerer Blick: Vor dem Hintergrund eines überversorgten Tankstellenmarktes und neuer Anforderungen an die Tankstellenshops können Tankstellen ein spannendes Aufgabenfeld für die Immobilienbranche sein. Denn der Schweizer TankstellenMarkt ist in Bewegung. Aufgrund

immer verbrauchsärmerer Fahrzeuge sowie Hybrid- und Elektroautos sinkt der Treibstoffabsatz, der Preisdruck steigt. Die Folge: Der Konsolidierungsprozess ist im vollen Gange – zumal der Schweizer Tankstellenmarkt sehr kleinteilig und im europäischen Vergleich mit Tankstellen ohnehin überversorgt ist: Hierzulande kommt eine Tankstelle auf 2.200 Einwohner; in Deutschland, wo bereits seit den 70er Jahren eine massive Konsolidierung stattgefunden hat, sind es zirka

5.650. BP-Schweiz-Chef Contantin Cronenberg schätzt, dass ein Viertel der Tankstellen in der Schweiz mittlerweile unrentabel ist und zirka 20 bis 30 Prozent aller Tankstellen schliessen müssen. Sinkende Margen und bestenfalls stagnierende Umsätze im Treibstoffverkauf in den gesättigten Märkten führen dazu, dass sich grosse Ölgesellschaften in einigen Ländern ganz aus dem Tankstellengeschäft („Downstream-Business“) zurückziehen (s. Kastentext).

Ölkonzerne auf dem Rückzug Sinkende Margen und bestenfalls stagnierende Umsätze im Treibstoffverkauf führen zum Rückzug globaler Ölgesellschaften aus dem Tankstellengeschäft. Beispiele dafür sind neben dem Verkauf der Esso-Tankstellen in der Schweiz an den aserbaidschanischen Ölkonzern Socar der Verkauf der Shell Tankstellen in Finnland und Schweden im Jahr 2010 an die finnische Gruppe Keele Oy sowie der Verkauf der Esso Tankstellen in Österreich ebenfalls 2010 an die italienische ENI. Im April 2013 hat Shell angekündigt, den Verkauf der Tankstellen in Italien zu prüfen. Seit einigen Jahren hält sich ferner das Marktgerücht, dass ExxonMobil einen Käufer für die ca. 1.100 Esso-Tankstellen in Deutschland mit einem von Bloomberg geschätzten Marktwert von 1,3 Milliarden Euro sucht.

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TANKSTELLEN MIT GRÖSSERER VERK AUFSFLÄCHE IM VORTEIL

Von den in der Schweiz zu erwartenden Schliessungen sind insbesondere die Tankstellen betroffen, die nicht gross genug für ein ansprechendes Convenience-Konzept sind. Denn mit steigender Mobilität und Flexibilität in Beruf und Freizeit stellt sich der Lebensmittelhandel auf eine Versorgung der Bevölkerung mit kleineren Formaten in der Nähe von Wohnund Arbeitsplätzen oder an Pend-

lerstrecken ein. Convenience Retail Konzepte bieten Zeitersparnis und Bequemlichkeit. Keine Sparte ist im Schweizer Detailhandel in den letzten Jahren so stark gewachsen. Migrolino, Coop Pronto , Avec, die Volg und Agrola-Läden sind gute Beispiele für diesen Trend. Eine Tankstelle, die über eine ausreichend grosse Fläche für einen Convienence-Shop verfügt, kann sinkende Umsätze und schwache Margen im Treibstoffverkauf durch den margenstärkeren Shop-Verkauf kompensieren. Zudem wird an einer

ÜBERSICHT ANZAHL TANKSTELLEN SCHWEIZ 01.01.2012

Tankstelle mit einem grösseren Shop durchschnittlich mehr getankt als an einer Tankstelle mit kleiner Verkaufsfläche. Gemäss GfK lag der durchschnittliche Treibstoffabsatz im Jahr 2011 an Tankstellen mit mehr als 50 Quadratmeter Shop-Fläche bei 1.614 Millionen Liter. War die Verkaufsfläche dagegen grösser als 50 Quadratmeter, fiel der Treibstoffabsatz fast doppelt so hoch aus (3.083 l). Doch nicht jede Tankstelle kann zu einem Convenience-Shop umgebaut werden. Neben der Verkaufsfläche, die optimalerweise mindestens 100 Quadratmeter beträgt, benötigen Convenience Tankstellenläden grössere Lagerflächen – denn die Waren bestehen überwiegend aus schnelldrehenden Produkten, sogenannten Fast Moving Consumer Goods (FMCG), die durch das Personal beständig aus dem Lager nachgefüllt werden müssen. Als Daumenwert gilt, dass die Lagerfläche optimal in etwa so gross ist, wie die Verkaufsfläche. Wichtig sind neben dem breiten, aber flachen Sortiment insbesondere auch Frischeprodukte, so dass zusätzlich erhöhte Flächenanforderungen für >>>

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SCHWEIZER IMMOBILIENBRIEF Kühltheken und Tiefkühlzellen bestehen. Darüberhinaus bestehen zusätzliche Flächenbedarfe für Cafe-Bereiche und Backwarentheke.

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BENZINZUSAMMENSETZUNG AN SCHWEIZER TANKSTELLEN

NEUE KONZEPTE

Ein funktionierendes ConvenienceRetail Konzept zusammen mit einer Tankstelle ist aufgrund dieser Flächenansprüche auf einer Grundfläche von weniger als 1.000 Quadratmeter Grundstücksfläche inklusive Zapfsäulenbereich sowie Ein- und Ausfahrten kaum umzusetzen. Tankstellen mit kleinen Shops und zu geringer Grundfläche für einen Umbau zum Convenience-Store sind daher die Verlierer der beschriebenen Markttrends und werden im Rahmen der Netzbereinigung der Tankstellenkonzerne aufgegeben. Alternativ werden zu kleine und unrentable Shops geschlossen und die Tankstellen auf reinen Automatenbetrieb umgestellt, um Kosten zu sparen, sofern der Treibstoffverkauf am Standort noch rentiert. Neben dem Umbau zu Convenience-Retail Standorten

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können sich Tankstellen auch als Servicecenter positionieren. Dies gelingt durch ergänzende Angebote wie Paketautomaten zur Abholung und Versand von Paketen z.B. durch Anbieter wie DHL oder die Schweizerische Post, Pickpoint für Wäschereinigungen etc. Der Kunde profitiert von mehreren Leistungen an einem einfach und flexibel zugänglichen Ort und die Tankstelle erhöht den Umsatz auch im Treibstoff- und Shopverkauf. Bei benachbarten Shoppingcentern oder grossen Parkplätzen z.B. an Flughäfen oder Bahnhöfen kann sich eine Tankstelle mit Autowäsche auch als Dienstleister für das sogenannte Valet Parking anbieten, bei dem die Kunden ihr Fahrzeug durch Angestellte der Tankstelle auf speziellen Parkplätzen abholen lassen und das Fahrzeug dann während ihrer Abwesenheit gereinigt und betankt wird.

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Spannend wird die Frage, ob sich die Tankstellen auch als Standorte für Ladestationen für Elektroautos positionieren wollen. Socar scheint dies zumindest testen zu wollen, denn das Unternehmen ist einer der Hauptpartner der Interessengemeinschaft „EVite“, die den Aufbau einer schweizweiten, flächendeckenden Schnelllade-Infrastruktur für Elektrofahrzeuge zum Ziel hat. ALTERNATIVE NUTZUNGSSTRATEGIEN

Tankstellengrundstücke befinden sich nicht nur im Eigentum der Mineralölunternehmen, es gibt zahlreiche Modelle bei Eigentum und Betrieb. Tankstellen, die entweder im Eigentum der Mineralölgesellschaft stehen,von ihr angemietet sind oder im Baurecht erstellt wurden

und durch einen unabhängigen Partner betrieben werden, nennen sich im Fachjargon „CODO“ (company owned, dealer operated); „DODO“Tankstellen (dealer owned, dealer operated) werden dagegen lediglich mit Benzin beliefert und durch den Eigentümer betrieben. Daneben gibt es noch die COCO-Tankstellen (company owned, company operated), die durch die Tankstellenfirmen selbst bewirtschaftet werden, sowie verschiedene Mischformen Freie Tankstellen („white pumper“) kaufen und verkaufen Kraftstoffe im eigenen Namen und auf eigene Rechnung. Viele der Miet- und Baurechtsverträge, deren Laufzeiten derzeit enden, wurden noch in den 90er Jahren abgeschlossen, als der Tankstellenmarkt in der Schweiz anders funktionierte und Umsätze und Margen im Treibstoffverkauf deutlich höher waren. Die Grundstückseigentümer werden daher bei den Neuverhandlungen über die Baurechts- bzw. Mietzinsen oftmals mit deutlichen Miet- bzw. Baurechtzinsreduktionsforderungen konfrontiert. Falls die Akzeptanz geringerer Mieten für die Grundstückseigentümer keine Option ist oder die Tankstellenunternehmen den Standort zum Ablauf des Vertrages aufgeben, müssen alternative Nutzungsstrategien entwickelt werden. Dies kann Chancen für >>>

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ODER DIE FLUCHT NACH VORN

Für diejenigen Standorte, welche weiterhin als Tankstellen betrieben werden und über eine Grundstücksgrösse von mindestens 1.000 Quadratmeter verfügen, gilt die Flucht nach vorne – durch die Ausrichtung auf den Convenience Trend durch Vergrösserung und Umbau des Shops. Bei Abschluss bzw. Verlängerung der Tankstellenmietverträge sollten die Parteien die Schnittstellen genauestens definieren. Da die technischen Einbauten wie Tankanlagen und Leitungen Spezialkenntnisse verlangen, hat sich in der Praxis bewährt, dass die Vermieter lediglich Tankstellengebäude und –dach zur Verfügung stellen und alle notwendige Infrastruktur durch das Tankstellenunternehmen eingebracht wird und bei Mietende durch dieses auch wieder entfernt wird. Selbst die Überwälzung von typischen Vermieterpflichten wie Instandhaltung und Instandsetzung (auch für Dach und Fach) kann bei ei-

ner Tankstelle als Mietobjekt für Vermieter und Nutzer Sinn ergeben und ist rechtlich mit entsprechend sorgfältiger Mietvertragsgestaltung möglich. Daneben ist das Baurecht ein erprobtes und bei den Tankstellenunternehmen akzeptiertes Instrument. FAZIT

Die Konsolidierung des Tankstellenmarktes und gleichzeitig der Trend zu Convenience Retail schaffen Herausforderungen und Chancen für den Immobilientyp Tankstelle. Um bei Ablauf langfristiger Miet- oder Baurechtsverträge frühzeitig Strategien für einen nachhaltigen Weiterbetrieb

der Tankstelle oder für eine bestmögliche Nachnutzung zur Hand zu haben, empfiehlt es sich, rechtzeitig mit Hilfe von Standortanalysen Konzepte zu erstellen, die entweder die Tankstelle zu einem modernen Convenience Retail Standort entwickeln oder wenn dies z.B. aufgrund zu geringer Grundflächen oder anderer Rahmenbedingungen nicht möglich oder gewünscht ist, alternative Nutzungen vorbereiten. Wenn tatsächlich ein Viertel der 3.600 Tankstellen unrentabel ist, wie vom BP Chef geschätzt, ergibt das ein sehr vielseitiges Aufgabenfeld für die Immobilienbranche. • DER AUTOR: MICHAEL DRESSEN, DIREC TOR GLOBAL CORPOR ATE SERVICES, CBRE ZÜRICH

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IMMOBILIENINVESTMENTMÄRKTE GLOBAL

Betongold bleibt gefragt JONES LANG LASALLE MELDET WELTWEIT ANSTIEG IN ALLEN IMMOBILEN ASSETKLASSEN.

PD. Die Büroimmobilie bleibt im ersten Quartal 2013 die weltweit am stärksten fokussierte Assetklasse. Mit einem Transaktionsvolumen von rund 47 Milliarden US-Dollar hat sie nach Zahlen von Jones Lang LaSalle fast doppelt so viel Kapital angezogen wie der Detailhandelsbereich. Für diesen deutet sich – nach einem starken Jahr 2011 mit zahlreichen Shopping Center-Akquisitionen und einem durch Mangel an Bestandsobjekten leicht rückläufigen Transaktionsvolumen in 2012 – nach den ersten drei Monaten ein weiteres gutes Jahr an. Mit 25 Milliarden Dollar konnte ein Plus von einem Drittel im Jahresvergleich verzeichnet werden. Grossbritannien dominierte – zum zweiten Mal in Folge – mit einem Volumen von mehr als drei Milliarden Dollar. Die grösste Detailhandelstransaktion fand allerdings in Moskau statt. Dort kaufte Morgan Stanley das Metropolis Shopping Center. Insgesamt lag der globale Marktanteil des Einzelhandelssektors bei 25 Prozent des gesamten GewerbeimmobilienTransaktionsvolumens von rund 105 Milliarden Dollar.

eines Sektors im Jahresvergleich, getoppt nur von gemischt genutzten Immobilien (Verdreifachung gegenüber dem Vorjahr). Allerdings war der Hotelsektor der einzige Bereich der auch gegenüber dem vierten Quartal 2012 zulegen konnte. Zwei grosse Hotelportfolios in Frankreich und Grossbritannien mit jeweils über 900 Millionen Dollar trugen dazu bei, dass der Hotelsektor mit einem Gesamtvolumen im 1. Quartal 2013 von knapp 12 Milliarden Dollar seinen Marktanteil – zwölf Prozent am Gesamtvolumen (2012: 7 %) – dem des Logistik/Industrie-Sektors (rund 14 Mrd. USD, Marktanteil 14 Prozent) nahezu angleichen konnte. 28 Prozent aller im ersten Quartal 2013 verzeichneten Transaktionen waren Portfoliotransaktionen, entsprechend einem Plus von fünf Prozent gegenüber dem Vergleichs-

zeitraum des Vorjahres. Auf den Hotelsektor entfiel mit über sechs Milliarden Dollar der grösste Anteil der Portfoliotransaktionen, Büround Einzelhandelssektor kamen auf jeweils mehr als fünf Milliardnen Dollar. KEINE TRENDWENDE IN SICHT

Die grösste Portfoliotransaktion fand allerdings im Logistikbereich statt. Sie war auch die grösste in diesem Quartal verzeichnete Transaktion überhaupt: die Investition des norwegischen Rentenfonds in das europäische Immobilien-Portfolio von Prologis. Ein Ende des Trends zu Investments im Bereich Logistik-/Industrieimmobilien ist - in Anbetracht des boomenden Internethandels und der höheren Erträge, die diese Assetklasse bietet - nicht in Sicht. •

GLOBALE GEWERBEIMMOBILIEN-TRANSAKTIONSVOLUMINA NACH ASSETKLASSEN, Q1 2012 - Q1 2013

Einzelhandels- und Hotelimmobilien bilden ein natürliches Gespann. Viele neue Projekte in den Schwellenmärkten verbinden diese beiden Immobilienarten sehr erfolgreich. Mit + 67 Prozent registrierte der Hotelsektor den mit Abstand höchsten Anstieg

QUELLE: JONES L ANG L ASALLE

DER MARKTANTEIL DER HOTELIMMOBILE STEIGT


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MARKTKOMMENTAR NACHRICHTEN SOLVALOR 61 FRISCHES GELD Solvalor 61 hat die jüngste Kapitalerhöhung erfolgreich abgeschlossen. Wie der an der Schweizer Börse kotierte Immobilienfonds mitteilt, wurden 392.656 neue Anteile ausgegeben, was einem Bruttoemissionserlös von 72,6 Millionen CHF beziehungsweise einer Zeichnungsquote von 99,51 Prozent entspricht. Insgesamt sind nun 3.943.852 Anteile von Solvalor 61 im Umlauf. Das neue Kapital soll der Finanzierung von Immobilienprojekten und der Rückführung von Fremdfinanzierungen dienen. METALL ZUG ZUG ESTATES AKTIEN ERFOLGREICH VERKAUFT Die Metall Zug Gruppe hat, wie im April angekündigt, 38.505 Namenaktien der Zug Estates Holding AG erfolgreich platziert und damit 48 Millionen CHF eingespielt. Damit hat die Gesellschaft ihr Ziel erreicht, die Jubiläumszusatzdividende – 38 Millionen CHF – vollständig mit Mitteln zu finanzieren, die durch die Abspaltung des Immobilienbereichs generiert wurden. Im Zusammenhang mit der Abspaltung des Immobilienbereichs im Juli 2012 verfügte die Gesellschaft über ein Paket von 60.000 Namenaktien der Zug Estates Holding AG. Die Metall Zug hatte bereits am 11. April 2013 den Verkauf dieser Beteiligung angekündigt, um die Fokussierung des Portfolios auf die industriellen Aktivitäten weiter voranzutreiben. Die bei Metall Zug verbleibenden 21.495 Aktien der Zug Estates Holding AG repräsentieren aktuell einen Marktwert von etwa 26 Millionen CHF.

Schweizer Immobilienwerte auf Kurs WÄHREND DER REAL INDEX NACH ZEICHEN DER ÜBERHITZUNG SEIT EINIGEN TAGEN ETWAS SCHWÄCHELT, KONNTE DER SWIIT INDEX LEICHT ZULEGEN UND DAMIT DAS JAHRESMINUS VERRINGERN.

Thomas Marti, Swiss Finance & Property

TM. Der Real Index hat seine Aufwärtsbewegung noch bis am 15. Mai 2013 fortgesetzt und erreichte dabei ein neues Allzeithoch bei 1.813,32 Punkten. Nach dieser deutlichen Aufwärtsphase erfolgte jedoch eine gleichermassen schnelle Kurskorrektur, die bis heute aktiv ist. Somit bleibt dem Index für den Monat noch ein Plus von 0,95 Prozent, auf dem Höchststand am 15. Mai waren es 2,8 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr ist der Index der kotierten Schweizer Immobilien-Aktiengesellschaften noch mit 4,8 Prozent im Plus. Wie bereits im letzten Marktkommentar vom 13. Mai beschrieben, hat die Richtungsänderung aufgrund der deutlichen und seit mehreren Tagen andauernden Überhitzung eingesetzt. Und noch ist kein Ende dieser Korrekturbewegung in Sicht. Die erste Unterstützungslinie auf Höhe des Höchststandes vom August 2012 wurde bereits durchbrochen. Die nächste kursbedingte Unterstützung ist erst bei 1.730 Punkten zu erkennen – somit auf einem Level, das nochmals um 2,9 Prozent tiefer liegt als der aktuelle Stand.

bewegung halten. Für den Monat können die kotierten Immobilienfonds um 0,6 Prozent zulegen und das Minus im laufenden Jahr somit auf 0,07 Prozent verringern. Aus charttechnischer Sicht zeigt sich, dass ab Mitte April eine Trendlinie auf der unteren Seite des Kursverlaufs gezogen werden kann. Diese Linie unterstützt dabei die aktuelle Kursrichtung und stemmt sich gegen fallende Kurse. Auch die technischen Indikatoren befinden sich innerhalb der neutralen Zone in einem leichten Aufwärtstrend und zeigen noch keine Anzeichen einer grösseren Richtungsänderung. Die nächste Kapitalerhöhung ist für den 3. Juni 2013 angekündigt. Die Credit Suisse hat, wie bereits im April in Aussicht gestellt, am 22. Mai 2013 die Konditionen für die Emission des Fonds LivingPlus bekannt gegeben. Die Grossbank plant, das Kapital für den Fonds um rund 185,5 Millionen CHF zu erhöhen. Den bisherigen Anteilsinhabern wird der Bezug im Verhältnis von 10 zu 1 angeboten. Der Bezugspreis wurde auf 106,00 CHF festgelegt und das Fristende auf den 14. Juni 2013 angesetzt. Somit ist der CS Living Plus der vierte kotierte Fonds, der im laufenden Jahr neue Anteile emittiert. Mit dieser neuen Kapitalerhöhung steigt somit das Volumen auf rund 500 Millionen CHF. •

NÄCHSTE K APITALERHÖHUNG IN SICHT

Der Swiit Index hingegen kann sich weiterhin in einer leichten Aufwärts-

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Seite 13 /9_2013 ///

SCHWEIZER IMMOBILIENBRIEF

Immobilien-Finanzmärkte Schweiz KURSE NICHTKOTIERTER IMMOBILIEN-NEBENWERTE

23. MAI 2013

NOM . BRUT TO - VALOREN - BESCHREIBUNG TIEFST HÖCHST GELD BRIEF WERT DIVIDENDE NUM MER

500

50

1

0.2

3490024 N AG FÜR ERSTELLUNG BILLIGER WOHNHÄUSER IN WINTERTHU 41,710.00

45,000.00

43405

3.00

0.00

0

4,100.00

4,250.00

4125

5.00

4,300.00

10

ATHRIS HOLDING AG I

1,075.00

1,200.00

1155

5.00

1,225.00

10

4986484 N ATHRIS HOLDING AG N

222.00

240.00

232

50.00

240.00

48

140241 N AGRUNA AG 4986482 I

50

1,125.00

1,600.00

1125

6.00

1,800.00

14

96 10202256 N C A SAINVEST RHEINTAL AG, DIEPOLDSAU

255.00

279.00

255

60.00

278.00

200

10

255740 N ESPACE RE AL ESTATE HOLDING AG, BIEL

142.00

25

2.50

363758 I

500

150.00

400

80.00

200

50.00 11502954 N KONKORDIA AG N

50

10

155753 N BÜRGERHAUS AG, BERN

147.00

143

50.00

144.00

50

F TB HOLDING SA, BRISSAGO

640

20.00

700.00

60

191008 N IM MGES VIA M AL A, THUSIS 257750 I

6205

1.00

7,200.00

5

1,210.00

1,550.00

1280

12.00

0.00

0

2,950.00

3,300.00

3300

3.00

5,000.00

6

154260 N LÖWENGARTEN AG

155

10.00

0.00

0

IM MOBILIARE PHAR M APARK SA, BARBENGO

625.00

640

10.00

1,050.00

10

500

3264862 N PFENNINGER & CIE AG, WÄDENSWIL

2500

2.00

4,800.00

1

2989760 I

RE AL ESTATE HOLDING

0

0.00

0.00

0

36.00

225664 I

SAE IM MOBILIEN AG, UNTER ÄGERI

3050

20.00

0.00

0

870

80.00

228360 N SCHÜT ZEN RHEINFELDEN IM MOBILIEN AG, RHEINFELDEN

2600

2.00

2,965.00

5

800

160.00

231303 I

4750

2.00

5,000.00

13

5

1789702 I

1

600

254593 N MSA IM MOBILIEN, ADLISWIL

SIA - HAUS AG, ZÜRICH

625.00

4,900.00

SIHL M ANEGG IM MOBILIEN AG

5,100.00

1.90

5.50

0

0.00

6.00

940

8,000.00

8,000.00

7650

20.00

0.00

0

60.00

253801 N TERSA AG

12000

1.00

19,500.00

2

1000

256969 N TUWAG IM MOBILIEN AG, WÄDENSWIL

17000

1.00

21,000.00

1

1000

172525 N TL IM MOBILIEN AG

100

2.5 14805211 N ZUG ESTATES N SERIE A 100

635836 N ZÜRCHER FREIL AGER AG, ZÜRICH

112.00

129.00

116

30.00

129.00

140

5,300.00

6,250.00

5700

7.00

6,400.00

5

ANZE IGE

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SCHWEIZER IMMOBILIENBRIEF

///9_2013 / Seite 14

Immobilien-Finanzmärkte Schweiz IMMOBILIENFONDS CH -VALOREN ANL AGEFONDS NA ME

24. MAI 2013 RÜCKNA ME PREIS

BÖRSEN - AUS- EC ART PERF. TOTAL KURSE SEIT 1.1.11 KURS SCHÜT T.- Y TD UMSATZ TIEFST / HÖCHST RENDITE 2013 2012

2,672,561 BONHOTE IM MOBILIER

BÖRSEN K APITALISIERUNG

108.50

126.00

2.31% 16.13%

0.16%

0.86%

117.10

126.40

682,255,350

1123.00

1340.00

3.95% 19.32%

-1.11% NICHT KOTIERT

1285.00

1385.00

3,536,735,700

96.40

107.50

1.59%

11.51%

0.18%

94.50

115.90

967,500,000

276,935 CS REF INTERSWISS

178.50

206.00

4.15%

15.41%

-2.78%

2.45%

199.10

228.00

1,553,742,022

3,106,932 CS REF LIVINGPLUS

97.25

121.25

2.57% 24.68%

1.93%

2.75%

116.00

133.00

2,121,875,000

4,515,984 CS REF PROPERT Y PLUS

113.30

136.50

3.02% 20.48%

-2.36%

1.89%

128.90

148.10

1,163,635,200

1,291,370 CS REF SIAT

126.75

171.50

3.19% 35.31%

0.65%

2.07%

163.00

184.50

2,173,050,604

12,423,800 EDMOND DE ROTSCHILD SWISS

101.75

108.00

0.00%

6.14%

-3.57%

2.63%

107.00

121.50

324,000,000

1,458,671 FIR

108.35

151.00

2.59% 39.36%

1.00%

0.99%

132.50

151.00

971,599,534

977,876 IM MOFONDS

296.75

398.50

3.47% 34.29%

-1.30%

1.14%

377.50

430.00

1,166,124,971

278,226 L A FONCIERE

607.50

858.00

2.40% 41.23%

2.75%

0.97%

803.00

874.50

967,309,200

277,010 IM MO HELVE TIC

151.26

200.00

3.26% 32.22%

3.08%

2.19%

192.10

205.90

600,000,000

844,303 CS 1A IM MO PK

11,876,805 CS REF HOSPITALIT Y

3.97%

3,499,521 PATRIMONIUM SRE FUND

110.80

136.00

2.26% 22.74%

4.53%

0.96%

115.00

135.50

415,078,664

3,362,421 PROCIM MO SWISS COM M FUND

118.80

138.00

3.37%

16.16%

-2.27%

1.62%

132.10

144.40

461,954,034

3,941,501 RE AL STONE SWISS PROP FUND

109.60

132.50

2.88% 20.89%

2.95%

1.23%

120.90

137.90

406,151,588

278,545 SOLVALOR "61"

170.50

227.00

2.64% 33.14%

- 8.86%

2.37%

230.20

269.75

806,121,492

725,141 SCHRODER IM MOPLUS

924.75

1067.00

1.60% 15.38%

-1.02%

2.55%

1015.00

1162.00

1,024,320,000

3,743,094 SWISSC ANTO (CH) REF IFC A

87.90

118.50

2.88% 34.81%

-3.27%

2.18%

113.60

128.10

1,249,527,516

111.25

140.00

3.24% 25.84%

1.45%

0.94%

126.50

144.50

633,289,860

1,442,082 UBS SWISS RES. ANFOS

49.00

63.50

3.20% 29.59%

2.09%

1.52%

60.30

68.00

1,952,079,154

2,646,536 UBS CH PF DIREC T RESIDENTIAL

12.14

14.60

2.43% 20.26%

2.10%

1.69%

13.60

15.20

363,427,025

1,442,085 UBS LEM AN RES. FONCIPARS

63.20

79.50

3.09% 25.79%

1.80%

1.63%

74.70

83.50

815,760,869

1,442,087 UBS SWISS MIXED SIM A

76.50

96.00

3.40% 25.49%

- 0.50%

1.84%

92.85

101.40

5,867,713,056

1,442,088 UBS SWISS COM. SWISSRE AL

58.00

65.00

4.10% 12.07%

-2.99% 10.12%

61.15

73.45

1,014,056,160

2,616,884 SWISSINVEST REIF

Ø(1) Ø S W I T T Ø

TOTA L

(1) OHNE/SANS SCHRODER IMMOPLUS, EDMOND DE ROTSCHILD SWISS 3.00% 24.09% 0.17% 2.22% 31,237,306,998

IMMOBILIENAKTIEN CH -VALOREN AKTIEN NA ME NAV

24. MAI 2013 BÖRSEN - KURS

AUS- EC ART SCHÜT-

TUNGS- RENDITE

PERF. MTL . Y TD UMSATZ 2013 %APRIL

KURSE SEIT 1.1.11 TIEFST / HÖCHST

BÖRSEN K APITALISIERUNG

883,756 ALLRE AL HOLDING 116.20 138.00 4.01% 18.76% 1.70% 3.22% 130.80 146.50 1,385,966,964 1,820,611 BFW LIEGENSCHAF TEN N 33.20 26.25 4.55% -20.93% 3.16% 0.77% 21.45 28.90 123,145,313 20,185,305 DUAL RE AL ESTATE INV 21.50 21.95 4.04% 2.09% 3.29% 10.19% 21.25 21.65 51,582,500 255,740 ESPACE RE AL ESTATE 144.80 144.00 2.95% - 0.55% 3.67% 0.27% 136.00 146.00 247,207,104 4,582,551 FUNDA MENTA RE AL N 13.10 12.40 3.33% -5.34% 3.33% 0.65% 11.30 13.25 112,632,808 1,731,394 INTERSHOP 250.60 320.00 6.30% 27.69% 4.70% 8.03% 317.25 338.00 376,320,000 1,110,887 MOBIMO 188.25 208.50 4.34% 10.76% - 0.64% 3.96% 194.40 227.40 1,292,735,237 1,829,415 P SP SWISS PROPERT Y 78.50 88.00 3.65% 12.10% 5.37% 4.80% 73.63 88.90 3,390,554,503 803,838 SWISS PRIME SITE 63.00 73.50 4.92% 16.67% 0.98% 4.15% 65.59 78.50 4,410,853,409 261,948 WARTECK INVEST 1435.00 1760.00 4.02% 22.65% -3.19% 1.93% 1725.00 1915.00 193,406,400 2,183,118 ZÜBLIN IM MOBILIEN HOLDING 3.55 2.22 0.00% -37.46% -17.47% 3.73% 2.07 3.55 75,575,365 Ø Ø RE AL Ø TOTA L 3.83% 4.22% 2.42% 4.17% 11,659,979,601 W W W.MVINVEST.CH TEL. NR. 043/499 24 99

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Seite 15 /9_2013 ///

SCHWEIZER IMMOBILIENBRIEF

STANDORTENTWICKLUNG

Grünes Licht für «Campus Biotech»

Der Merck Serono Hauptsitz in Genf wird zum Campus Biotech

NEUE IMPULSE FÜR DIE BIOTECHNOLOGIE-BRANCHE IN DER GENFERSEEREGION: DER VERK AUF DES EHEMALIGEN MERCK SERONO-GELÄNDES IN GENF AN ERNESTO BERTARELLI UND HANSJÖRG W YSS IST PERFEKT.

BW. Knapp 13 Monate nach der Ankündigung der Schliessung des Werks wurden sich die Investoren ANZE IGE

Ernesto Bertarelli und Hansjörg Wyss in der vergangenen Woche mit Merck Serono einig: Das Pharmazieunternehmen verkauft den Genfer Unternehmenssitz, über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Bertarelli spricht von einem «vollkommen zufriedenstellenden Abkommen». Ferner teilten die Käufer mit, die Wyss Foundation und die Familie Bertarelli hätten die von

ihnen gegründete Campus Biotech GmbH mit den notwendigen Mitteln ausgestattet, um die Akquisition durchzuführen. Das Gelände in Sécheron soll den Eigentümer offiziell am 28. Juni wechseln. Damit sind die entscheidenden Weichen für ein neues Grossprojekt gestellt: Anfang Juli kann auf dem Gelände im Herzen von Genf der Bau eines neues Forschungs- und Technologie- >>>


SCHWEIZER IMMOBILIENBRIEF zentrums – des Campus Biotech – beginnen. Das künftige Zentrum soll sich der Forschung in den Bereichen Gesundheit, Biotechnologie und Life Sciences widmen. Die Umsetzung der Projekts, welches in Zusammenarbeit mit der Universität Genf und der EPLF Lausanne realisiert wird, wird nach Einschätzung der Investoren dem Biotechnologiesektor in der Schweiz neue Impulse verleihen, substanzielle Investitionen in die Region Genf bringen und es den Familien Wyss und Bertarelli und der Wyss Foundation ermöglichen, ihre Visionen zu realisieren. Die Planung sieht u.a. vor, dass die EPFL von der Wyss-Stiftung eine Spende in Höhe von 100 Millionen Franken erhalten wird. Mit dieser soll in Zusammenarbeit mit der Uni Genf innert sechs Jahren ein Wyss-Institut gegründet werden, welches auf denselben Prinzipien basiert wie das gleichnamige Institut für biologisch inspiriertes Engineering an der Harvard-Universität bei Boston. Am Institut sollen künftig 120 bis 150 Leute

>>>

tätig sein, die biologisch inspirierte Methoden zur Lösung bedeutender medizinischer Probleme erarbeiten sollen. Die entsprechenden Technologien werden anschliessend in Produkte umgesetzt werden. Mittels der Spende soll es der EPFL möglich werden, sich auf diesem Gebiet weiter zu etablieren. Die Bertarelli-Stiftung will ferner zu den bestehenden zwei Lehrstühlen an der EPFL zwei weitere schaffen. Die EPFL und die Uni Genf werden rund 15.000 Quadratmeter des Sécheron-Geländes beanspruchen. Die eine Hälfte dieser Fläche wird vom Wyss-Institut genutzt, die andere von Forschungsgruppen der beiden Hochschulen. Die restlichen 25.000 Quadratmeter möchte Campus Biotech an Start-ups und andere Gesellschaften vermieten. EPFL-Präsident Patrick Aebischer zufolge stellt das Projekt eine einmalige Gelegenheit dar, um Forschung und Entwicklung in der Biotechnologie im Raum Genf entscheidend auszuweiten, vor allem in der Krebsforschung. •

///9_2013 / Seite 16

NACHRICHTEN ZÜRICH: GROSSPROJEKT AN DER ZOLLSTRASSE An der Zollstrasse im Zürcher Kreis 5 planen die SBB eine autoarme Grossüberbauung. Auf dem rund 15.000 qm grossen Areal zwischen der Zollstrasse und dem Gleisfeld des Hauptbahnhofs sollen mehrere Gebäude im Minergie-P-Eco-Standard entstehen, mit rund 140 Wohnungen, Büros, Läden und Restaurants; ferner wird es rund 118 Parkplätze geben. Auch sollen neue öffentliche Plätze sowie ein Weg für Fussgänger entlang der Geleise angelegt werden. Der von der Stadt und der SBB gemeinsam erarbeitete private Gestaltungsplan wurde jüngst vorgestellt und dem Gemeinderat überwiesen. Eine Entscheidung über das Projekt soll in diesem Herbst fallen. Gemäss SBB-Mitteilung werden derzeit die Architekturwettbewerbe vorbereitet; Baubeginn soll 2017 sein.

ANZE IGE

SCHWEIZER IMMOBILIENBRIEF Das e-paper der Schweizer Immobilienwirtschaft Ausgabe 9/2013 / 8. Jahrgang / 162. Ausgabe.

Unter www.immobilienbusiness.ch finden Sie die neusten Meldungen und spannende Kurzberichte über relevante Ereignisse der nationalen und internationalen Immobilienmärkte! Täglich online oder zwei Mal wöchentlich per kostenlosen Newsletter

IMMOBILIEN BUSINESS

Das Schweizer Immobilien-Magazin

Birgitt Wüst, Redaktionsleitung Erich Schlup, Verlagsleitung Massimo Esposito, Mediaberatung Susana Perrottet, Layout Administration & Verwaltung: info@immobilienbusiness.ch WEITERE TITEL: IMMOBILIEN Business Schweizer Immobiliengespräche HAFTUNGSAUSSCHLUSS: Der redaktionelle Inhalt stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zum Abschluss einer Finanztransaktion dar und entbindet den Leser nicht von seiner eigenen Beurteilung. ISSN 1664-5162

// Schweizer Immobilienbrief / galledia verlag ag / IMMOBILIEN Business / 8045 Zürich / www.immobilienbusiness.ch //

FOTOS: PD

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Verlag: galledia ag IMMOBILIEN Business Grubenstrasse 56, 8045 Zürich www.immobilienbusiness.ch


SCHWEIZER IMMOBILIENGESPRÄCHE 50. Immobiliengespräche

Überangebot auf dem Büromarkt – Wie weiter mit älteren Objekten? Donnerstag, 13. Juni 2013 um 17:30 Uhr im Restaurant Metropol Zürich Der Büromarkt Zürich ist aktuell durch grosse Neubauten am Stadtrand und damit zusammenhängenden Standortkonsolidierungen grösserer Firmen in diesen Gebäuden geprägt. In Basel zeichnet sich mit dem Zusammenzug der Roche-Aktivitäten im eigenen Gebäude ähnliches ab. Gebäude in der Innenstadt leiden zunehmend an grossen Leerständen. Die neuen, attraktiven Objekte in der Peripherie können meist in nützlicher Frist vermietet werden. Anders sieht die Situation für ältere, nicht mehr vollständig konforme Gebäude aus. Diese kommen stark unter Druck und können nur noch mit relativ grossen Abstrichen an den Mann gebracht werden. Wie sollen Eigentümer und Vermarkter künftig damit umgehen? Folgende Fragen stellen sich: · · · · ·

Wie entwickeln sich die Büromärkte? Welche Flächen sind heute und in Zukunft gefragt? Verliert die Bahnhofstrasse ihren Nimbus oder siedeln sich andere Firmen dort an? Wie können ältere Büroobjekte neu positioniert und vermarktet werden? Stellt die Umnutzung von Büro- und Gewerberäumen zu Wohnungen eine gangbare Alternative dar?

Experten aus Praxis und Forschung diskutieren diese und weitere Fragen rund um Büro- und Gewerbeimmobilien und zeigen Perspektiven auf. Partner:

Moderation: Prof. Dr. Markus Schmidiger, Studienleiter Immobilienmanagement, Hochschule Luzern

Die Veranstaltung dauert +/–90 Minuten mit anschliessendem Apéro und Networkgelegenheiten. Die Teilnahme kostet 80 Franken. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldung: www.immobilienbusiness.ch oder per Mail an selina.niederberger@immobilienbusiness.ch Die Schweizer Immobiliengespräche finden mehrmals im Jahr zu aktuellen und spezifisch ausgewählten Themen aus der Immobilienwirtschaft statt. Namhafte ReferentInnen halten Vorträge, diskutieren auf dem Podium und beantworten Fragen zur aktuell behandelten Thematik.

Online-Partner:

Location Partner:

Jubiläumssponsor:

Academic Partner:


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