Immobilien Brief Schweizer
das e-Magazin der Schweizer-ImmobilienGespräche Ausgabe 10 / August 2006 Editorial
Wenn nur nicht wieder eine grosse Chance vergeben wird
Remi Buchschacher Herausgeber
INHALT Editorial................................... 1 Kavernen: Immobilien, die nicht zu sehen sind.................. 2 Eine neue „Stadt in der Stadt“ entsteht......................... 4 Züblin Immobilière France erwirbt Büroimmobilie in Paris.................................... 5 Ein Anbau bedeutet Abschied von der Enge........... 6 Kalender.................................. 7 Mietpreiswachstum hält auch im zweiten Quartal an..... 8 Pensionskassen sorgen für Kapitalflut .......................... 11
„Stadtraum HB“ heisst das Projekt neben den Geleisen beim Hauptbahnhof in Zürich, über das die Stimmberechtigten am 24.September abstimmen werden. Es handelt sich dabei ohne zu übertreiben um eine einmalige Chance, ein „Stadt in der Stadt“ sozusagen neu zu planen. Denn dort, wo die grössten Verkehrsströme zusammen kommen, lässt sich nicht nur städtebaulich nach neusten Erkenntnissen bauen, es kann sich auch als Langfristinvestment durchaus lohnen. Die Zeichen dazu stehen sehr gut. Im Gegensatz zum sang und klanglos verabschiedeten Projekt „Eurogate“, welches eine spektakuläre Gleisüberbauung vorsah und nicht nur schlechte Seiten hatte, wie es heute gerne und oft dargestellt wird. Denn Eurogate hätte den Canyon, den die Geleise vor dem Hauptbahnhof in die Zürcher Stadtsilhouette reissen, sinnvoll überbrückt. Doch die Angst vor dem grossen Wurf verhinderte vor knapp fünf Jahren das ambitiöse Vorhaben. Die heutige Vorlage ist nicht minder ambitiös. Sie besticht durch ein durchdachtes städtebauliches Konzept. Und was vor allem sehr wichtig ist: Es wurde aus Fehlern, die in anderen Quartieren und Städten gemacht wurden, gelernt. So sind zum Beispiel im Erdgeschoss bei den neuen Gebäuden Läden und Restaurants vorgesehen. Eine Massnahme, die man bei der Planung von Neu-Oerlikon vergessen hatte. Ein neuerliches Begraben des zentrumsnahen Projekts würde wohl Zürich im Standortrennen mit vergleichbaren ausländischen Städten entscheidend und für Jahre zurück werfen. Ein Investment in Immobilien, die nicht zu sehen sind und noch nie jemand betreten hat, macht das überhaupt Sinn? Die an der deutschen Börse kotierte grosse Immobiliengesellschaft IVG macht es vor: Sie kaufte vom Bund die Rechte für die Salzgewinnung und bohrt in die Salzstöcke riesige Kavernen. Diese wiederum eignen sich ausgezeichnet als Zwischenlager für Erdgas und Erdöl. Die Mieter sind an langfristigen Mietverträgen interessiert, was die beste Voraussetzung für einen regelmässigen Cashflow ist. Die Hintergründe über eine sehr spezielle Logistikimmobilie lesen Sie ab Seite 2.
Remi Buchschacher