Wort aus Jerusalem - Ausgabe 01/2015

Page 1

wort ICEJ

Ausgabe Nr. 1

Gott sei dank

9. Mai in Stuttgart Seite 8

2015

steh auf! Werde

Licht Juden und Christen gemeinsam gegen Antisemitismus

Denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf 端ber dir! Jesaja 60,1


Die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem (ICEJ) ist ein globaler Dienst, der Gemeinden, Denominationen und Millionen Christen auf der ganzen Welt vertritt. Sie alle verbindet eine tiefe Liebe und Fürsorge für Israel sowie der Wunsch, den historischen Bruch zwischen der christlichen Gemeinde und dem Jüdischen Volk zu heilen. Die ICEJ erkennt in der Wiederherstellung des modernen Staates Israel die Treue Gottes zu seinem Bund mit dem Jüdischen Volk und zu seinen Verheißungen. Unsere Hauptziele sind folgende: Israel ganz praktisch zu unterstützen; die christliche Gemeinde über Gottes Pläne mit Israel zu informieren und Gemeinden mit Israel zu verbinden; Ortsgemeinden im Heiligen Land zu unterstützen; aktiv zur Versöhnung zwischen Juden, Arabern und Christen beizutragen. Die Hauptstelle der ICEJ befindet sich in Jerusalem, der Dienst der ICEJ erstreckt sich auf insgesamt mehr als 140 Länder, in 70 Ländern gibt es etablierte Zweigstellen. Die ICEJ ist Ihre Botschaft in Jerusalem. Die ICEJ ist ein überkonfessionelles Glaubenswerk, das durch freiwillige Zuwendungen von Freunden und Mitgliedern unterhalten wird. Alle Spenden sind im Rahmen der persönlichen Steuererklärung abzugsfähig (gilt nicht für Schweiz und Österreich). Sollte eines unserer Projekte überzeichnet sein, führen wir die finanziellen Mittel an ein anderes Projekt ab.

Deutschland

Deutscher Zweig e.V. . Postfach 311337 . 70473 Stuttgart Tel.: +49(0)711-8388 9480 . Fax: +49(0)711-8388 9488 E-Mail: info@icej.de . Internet: www.icej.de Bankverbindung: Evangelische Bank, IBAN: DE63 5206 0410 0004 0202 00, BIC: GENODEF1EK1

Schweiz

Schweizer Zweigstelle . Postfach 11 . CH-5057 Reitnau Tel.: +41-(0)62 726 01 95 . Fax: +41-(0)62 726 07 68 E-MaiL: icej.ch@bluewin.ch . Internet: www.icej.ch Bankverbindung: Postkonto 60-719578-3, IBAN CH44 0900 0000 6071 9578 3 . UBS AG, IBAN CH77 0028 8288 4419 6501 R

Österreich

Österreichischer Zweig . Postfach 334 . 4021 Linz Tel.: +43(0)7227-21183 . Internet: www.icej.at . E-Mail: info@icej.at Bankverbindung: Sparkasse Oberösterreich, Kontonummer: 17400700370, BLZ 20320, IBAN: AT342032017400700370, BIC: ASPKAT2LXXX

Israel International Christian Embassy Jerusalem 20 Rachel Imeinu . P.O.Box 1192 . Jerusalem 91010, Israel Tel.: +972-2-5399700 . Fax: +972-2-5669970 E-MaiL: icej@icej.org . Internet: www.icej.org

Impressum

redaktionsleitung Lisa Schmid redaktion/autoren Jürgen Bühler, Gottfried Bühler, Lucy Jennings, Juha Ketola, David Parsons, Brigitte Weghaus, Estera Wieja

übersetzung Lisa Schmid gestaltung Project-2 druck Designpress GmbH fotos AP, Corrie ten Boom-Museum, Gottfried Bühler, Shai Fund, ICEJ, Maureen Hoppe, Martin Koppenhöfer, Marsch des Lebens, Antonio Lovrincevic, Lisa Schmid, Yad Vashem v.i.s.d.p. Gottfried Bühler

ICEJ - Deutscher Zweig e.V. ist Träger des SpendenPrüfzertifikats der Deutschen Evangelischen Allianz, mit dem die Einhaltung der strengen Grundsätze bei der Verwendung der Spendenmittel bestätigt wird.

Liebe freunde, das Neue Jahr begann mit einer ganzen Lawine schlechter Nachrichten. In Frankreich erhob der islamische Terrorismus sein hässliches Haupt, massakrierte Mitglieder der freien Presse, attackierte einen jüdischen Supermarkt und exekutierte eine Polizistin auf den Straßen der Hauptstadt Paris. Auch die Anschläge von Kopenhagen im Februar hatten einen islamistischen Hintergrund. Im Nahen Osten verbreitet palästinensischer Terrorismus immer noch Angst und Schrecken unter den Bürgern Israels, die Milizen des Islamischen Staates setzen ihren tödlichen Feldzug durch den Irak und Syrien fort, und der Jemen ist gerade durch einen militanten muslimischen Staatsstreich erschüttert worden. Gleichzeitig bedrängt islamischer Terrorismus Afrika, auch wenn dies in unseren Medien wenig berichtet wird. Rev. Mosy Madugba, Mitglied unseres internationalen ICEJ-Vorstandes, rief uns vor Kurzem zu Gebet und Unterstützung seines Heimatlandes Nigeria auf, nachdem die radikal-islamische Miliz Boko Haram ein ganzes Dorf ausgelöscht hatte – zirka 2000 Menschen wurden brutal ermordet, die meisten von ihnen Christen. Im nahe gelegenen Niger wurden das Haus und die Gemeinde unseres Nationalen Direktors Moctar Soumana von radikalen Muslimen niedergebrannt, aus Protest gegen das französische Satiremagazin Charlie Hebdo. Der radikal-islamische Terrorismus bedroht momentan alle Kontinente. Unterdessen traf ich im Dezember einen Evangelisten aus Asien, der mir berichtete, dass sich verheißungsvolle neue Türen für einen Dienst in der arabischen Welt öffneten. Er erzählte von Treffen mit arabischen Führungspersönlichkeiten, welche der guten Nachrichten zuhörten und sie auch annahmen. Er berichtete über beispiellose Gottesdienste in Saudi-Arabien, bei denen hunderte von Muslimen ihr Leben dem Herrn geben. Ein weiterer Bericht, wieder aus Saudi-Arabien, informierte uns darüber, dass tausende von Bibeln an Scheichs und Imame im ganzen Land verteilt worden seien. Der Leiter einer deutschen Missionsgesellschaft besuchte uns und berichtete, dass tausende Menschen jeden Monat in Teheran getauft würden. Zweifellos ist Gott mächtig am Wirken in der muslimischen Welt. In Jesaja 60 sieht der Prophet ein solch widersprüchliches Bild: „Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.“ (Jesaja 60,2) Fraglos scheint sich die Dunkelheit immer intensiver über viele Nationen auszubreiten. Viele haben Angst. „Während die Menschen verschmachten vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen…“ wie es die Bibel in Lukas 21,26 formuliert. Doch zur selben Zeit sieht der Prophet das Licht Gottes über Seinem Volk aufgehen wie die Morgenröte. Gott ist immer noch am Wirken, während sein Königreich selbst inmitten großer Widerstände weiter wächst. Und er ruft uns zu: „Steh auf, werde licht!“ Daniel sagt über die dunkelste Stunde der Menschheit: „Und die Verständigen werden leuchten wie der Glanz der Himmelsfeste; und die, welche die vielen zur Gerechtigkeit gewiesen haben, leuchten wie die Sterne immer und ewig.“ (Daniel 12, 3) Wir sind ein Volk der Hoffnung und dazu aufgerufen, uns nicht von den Nöten unserer Welt herunterziehen zu lassen, sondern vielmehr aufzublicken, während unsere Erlösung naht. Gleichzeitig bitten wir Gott, uns in dieser Zeit der Finsternis zu gebrauchen. In Christus verbunden, Ihr

Jetzt auch auf www.facebook.com/ICEJ.Germany

Das Wort aus Jerusalem ist das Magazin für Förderer der ICEJ. Für Kennenlern-Abos wird eine jährliche Gebühr von 5 Euro erhoben.

Dr. Jürgen Bühler Geschäftsführender ICEJ-Direktor


04

Inhalt icej - deutschland

&

weltweit

Veranstaltung im Neuen Schloss in Stuttgart

10

Licht in der Dunkelheit

04

KKL-Kongress in Stuttgart

06

Gebetsaufruf für Zentralafrika

07

ICEJ-Tag in Stuttgart

08

Termine 70 Jahre

09

aus dem wort Reformation

10

Wege der Erneuerung

14

Hilfe für Holocaust-Überlebende

icej - hilfsdienste Häusliche Pflege

13

Holocaust-Überlebende

14

Christen und Jesiden im Nordirak

16

Lebensmittelhilfe und "Little Hearts"

18

aus der botschaft Brief an Staats- und Regierungschefs

19

Die ICEJ, Israel und die Nationen

20

Mehr Schwarzbrot

22

Wege der Versöhnung

24

Israel-Gedenkreise

26

Kurznachrichten

27

nahost - fokus

24

Marsch des Lebens in Polen

Prognosen für 2015

28

Alijah-Kontroverse

30


Licht in der Dunkelheit

Juden und Christen gedenken gemeinsam der Befreiung Auschwitz-Birkenaus Von Lisa Schmid

Mit einer Lichter-Installation aus 400 Kerzen, die einen Davidstern bildete, haben am 27. Januar in Stuttgart rund 500 Menschen der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau vor 70 Jahren gedacht. Jüdische und christliche Ehrengäste sprachen auf der ICEJ-Gedenkfeier im Neuen Schloss, bevor Gottfried Bühler, erster Vorsitzender der ICEJ-Deutschland, und der israelische Generalkonsul Dr. Dan Shaham einen Kranz am Holocaustmahnmal niederlegten. Paris Juden in einem Supermarkt ermordet werden, nur weil sie Juden sind“, sagte er.

Tragödie des Versäumnisses „Au­schwitz hätte verhindert werden können, wenn vielen Menschen nicht weggeschaut oder nicht nur gleichgültig zugeschaut hätten“, erklärte Gottfried Bühler im Weißen Saal des Neuen Schlosses. „Es ist die Tragödie des Versäumnisses. Ich möchte uns heute auffordern und ermutigen – gerade in dem für Deutschland besonderen Jahr 2015, 70 Jahre nach Kriegsende – dass wir uns als Christen unserer jüdischen Wurzeln wieder neu bewusst werden, das jüdische Volk segnen und um Zions Willen nicht schweigen.“ Zweifacher Sinn des Gedenkens Der Justizminister des Landes Baden-Württemberg Rainer Stickelberger betonte den zweifachen Zweck des Gedenkens. „Es ist eine gemeinsame Verneigung vor den Opfern und gleichzeitig eine Erinnerung an unsere gegenwärtige Verantwortung“, sagte Stickelberger. Es gehe darum, dem Hass auf Minderheiten heute entgegen zu treten. „Wir dürfen nicht wegschauen, wenn in

4|5

ICEJ-Deutschland

Einsamkeit und Hoffnung Das Vorstandsmitglied der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg (IRGW), Michael Kashi, berichtete, wie er lange nicht verstanden hätte, warum die Überlebenden bei ihrer Befreiung nicht fröhlicher wirkten. „Als der Krieg plötzlich vorbei war, wurde ihnen bewusst, dass sie ganz allein auf der Welt waren“, sagte Kashi. Viele hätten ihre Angehörigen in den Lagern eine gewisse Zeit stützen können, doch als ihre Kräfte versagten, wurden diese Familienmitglieder ermordet. Quälende Fragen und Schuldgefühle blieben. Bei aller Sorge um die Sicherheit von Juden in Europa zeigte er sich dennoch zuversichtlich. „Ich habe Hoffnung, so lange es Menschen wie Sie gibt, die sich erinnern und gegen Judenhass aufstehen“, sagte er an die Teilnehmer gewandt. Trauma und die Bitte um Vergebung Der Landesrabbiner von Württemberg, Netanel Wurmser, berichtete aus seiner seelsorgerlichen Praxis sehr eindrucksvoll, wie die Schrecken und Traumata der Gaskammern auch Jahrzehnte nach dem Holocaust noch in den folgenden Generationen nachwirkten. Das Gespräch mit einer Ratsuchenden, die immer wieder von der Angst und dem Grauen in den Gaskammern träumte, als wäre sie dabei gewesen, habe ihn sehr bewegt. „Ich kann nicht begreifen, welches Gehirn sich so etwas ausdachte“, sagte er mit Blick auf die menschenverachtende Tötungsmaschinerie der Nazis. Als Vertreter der jungen Generation sprach der 16jährige Musiker und Pastorensohn David Meussling über seine Begegnungen mit Holocaustüberlebenden in Israel. „Ich


konnte es nie verstehen, wie ein Volk so erblinden konnte, dass es bereit war, einen Völkermord zu begehen", sagte er. „Mein Vater erzählte mir dann, dass mein Urgroßvater als Nazi Juden tötete, was mich schockiert hat... Ich bitte stellvertretend für viele im Vergebung", wandte sich Meussling an die jüdischen Ehrengäste. Einsatz gegen Antisemitismus „Null-Toleranz“ gegenüber Antisemitismus gelobte der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb. „Wir erschrecken darüber, welches menschenverachtende Gewaltpotential in Auschwitz und an anderen Orten geherrscht hat. Wir erschrecken darüber, dass die Welt daraus noch lange nicht genügend gelernt hat, sondern auch heute schlimmste Würde- und Rechtsverletzung in vielen Ländern dieser Welt an der Tagesordnung sind“, sagte Steeb. Auch heute seien jüdische Mitbürger wieder gefährdet. Der Leiter der christlichen Pfadfinder „Royal Rangers“ Martin Seiler versprach, sich gerade im Rahmen der Pfadfinderarbeit unter jungen Menschen gezielt gegen Antisemitismus einzusetzen. Musikalisch umrahmt wurde die Gedenkfeier im Weißen Saal vom Pianisten Michael Schlierf, dem Schülerorchester des St. Agens Gymnasiums Stuttgart und David Meussling, die israelische Melodien, Klezmer und die Filmmusik von Schindlers Liste zum Besten gaben. Dank aus Israel Bei der anschließenden Lichter-Installation und Kranzniederlegung am Holocaustmahnmal betonte der israelische Knessetabgeordnete und frühere israelische Innenminister Meir Sheetrit, dass Deutschland Verantwortung für sein Handeln während der Kriegszeit übernommen habe und Israel in vielen Bereichen unterstütze. „Danke für Ihre Empathie und Ihr Verständnis in diesen schwie­ rigen Zeiten.“ Er verlieh seinem Schmerz darüber Ausdruck, dass Israel immer noch nicht in einer Zeit des Friedens mit seinen Nachbarn angekommen sei. Deutschland und Israel seien jedoch das beste Beispiel dafür, gerade angesichts des 50jährigen Bestehens der diplomatischen Beziehungen beider Länder, dass man Seite an Seite und erfolgreich für eine bessere Welt kämpfen könne. Gottes Liebe zu seinem Volk Peter Wenz, leitender Pastor des GOSPEL FORUM in Stuttgart, versicherte den Teilneh­ mern am Holocaustmahnmal, dass Gott seinem jüdischen Volk in tiefer Liebe, Mitgefühl und Erbarmen zugewandt sei. Die Gedenkfeier endete mit einem gesungenen hebräischen Gebet, „El Maleh Rachamim“ (G’tt voller Erbarmen) für die Opfer der Schoah durch den Kantor der Stuttgarter Synagoge Arie Mozes und dem gemeinsamen Singen der Hatikwa, der israelischen Nationalhymne. „Diese Veranstaltung hat die Opfer des Schoah und die Überlebenden wirklich gewürdigt, frei von jedem politischen Kalkül“, bedankte sich Michael Kashi. „Ich konnte spüren, dass die Teilnehmer mit ganzem Herzen dabei waren.“ Bilder: 1 Gottfried Bühler 2 Landesrabbiner Netanel Wurmser, Generalkonsul Dr. Dan Shaham, Knessetmitglied Meir Sheetrit 3 Martin Seiler von den "Royal Rangers" 4 Michael Kashi, Vorstandsmitglied der IRGW 5 Hartmut Steeb, Generalsekretär der Evangelischen Allianz 6 Meir Sheetrit und Dr. Dan Shaham


Israel, Du bist nicht allein!

Christen zeigen Solidarität beim KKL-Kongress in Stuttgart Von Lisa Schmid

Gottfried Bühler (re.) mit Moderator Stefan Walter und Harald Eckert (li.)

Über 1100 Besucher, darunter viele Christen, haben am 08. Februar beim Kongress des Jüdischen Nationalfonds (hebräisch abgekürzt KKL) in Stuttgart ihre Solidarität mit dem jüdischen Staate bekundet und das 50jährige Bestehen der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland gefeiert. Neben Repräsentanten aus Wirtschaft, Politik und Militär gestalteten auch Vertreter christlicher Israel-Werke das bunte und vielseitige Programm im Kursaal in Bad Cannstatt mit, das unter dem Motto „Natürlich für Israel“ stand. „Israel, Du bist nicht allein!“ versicherte Gottfried Bühler, erster Vorsitzender der ICEJ-Deutschland, den zahlreichen jüdischen Teilnehmern aus dem In- und Ausland. In einer Podiumsdiskussion mit Harald Eckert, dem Gründer von „Christen an

6|7

ICEJ-Deutschland & Weltweit

der Seite Israels“ betonte Bühler, dass es allein an der Gnade des Gottes Abrahams, Isaaks und Jakobs liege, dass Deutschland in den letzten 70 Jahren nach Kriegsende einen solchen Aufschwung erleben durfte. Die anwesenden Christen forderte er auf, auch in diesem besonders wichtigen Jahr 2015 um Zions willen nicht zu schweigen. Harald Eckert, der auf dem Kongress mit dem „Goldenen Olivenzweig“ für seine jahrzehntelangen Bemüh­ ungen um Solidarität mit Israel geehrt worden war, bedankte sich herzlich für das gewachsene Vertrauen zwischen Juden und Christen. „Das ist für mich ein substanzielles Wunder“, erklärte er und verlieh seiner Hoffnung auf ein weiteres Zusammenwachsen in gegenseitiger Geduld und Wertschätzung Ausdruck.

Maren Steege im Gespräch mit MdB Steffen Bilger

Maren Steege, Projekt-Managerin bei der ICEJ, sprach in einer weiteren Talkrunde mit dem CDU-Bundes­ tagsabgeordneten Steffen Bilger über die junge Generation und ihre Beziehung zu Israel. Bilger, der jedes Jahr mit jungen Parlamentariern nach Israel reist, zeigte sich beeindruckt über den israelischen Pionier- und Gründergeist, von dem sich die „Deutschen das eine oder andere abschauen könnten“. Als Herausforderung bezeichnete er die Tatsache, dass deutsche Schüler kaum noch persönliche Bezüge zur deutschen Geschichte zur Zeit des Nationalsozialismus hätten. „Hier sind neue Ansätze erforderlich“, sagte er mit Blick auf die Bildungspolitik. „Gleichzeitig stellt sich uns eine weitere neue Herausforderung durch den neuen Antisemitismus, auch im Bundestag“.


Dringender Gebetsaufruf für Zentralafrika

ICEJ-Direktor im Niger von muslimischen Terroristen angegriffen Von Rev. Juha Ketola, Internationaler Direktor der ICEJ in Jerusalem

Während sich die Geißel der islamistischen Gewalt immer weiter ausbreitet, bekommen auch Mitglieder unserer weltweiten ICEJ-Familie ihren giftigen und schmerzhaften Stachel zu spüren. Insbesondere in Zentralafrika werden unsere christlichen Geschwister auf brutale Art und Weise von Muslimen angegriffen. Anschläge in Zentralafrika Als die Terroranschläge von Paris im Januar die Schlagzeilen bestimmten, wandte sich unser ICEJ-Direktor in Nigeria, Rev. Mosy Madugba mit einem dringenden Gebets- und Hilferuf an uns. Gerade war die gesamte Bevölkerung eines christlichen Dorfes in Nordnigeria, insgesamt 2000 Menschen, von der Boko-HaramMiliz massakriert worden. Nur wenige Tage später informierte uns unser ICEJ-Direktor im Niger, Rev. Moctar Soumana, dass 55 Gemeinden gerade von einem muslimischen Mob niedergebrannt worden seien, aus Protest gegen das französische Satiremagazin Charlie Hebdo mit seinen Mohammed Cartoons. Auch Moctars eigene Gemeinde und sein Wohnhaus in Niamey gingen in Flammen auf. Ein Mob von 1000 Demonstranten umstellte sein Haus und forderte ihn und seine Familie zur Flucht auf. Alles, was die Familie besaß, wurde verbrannt.

Verbrechen nicht nur gegen Christen, sondern auch gegen andere Muslime – im Namen des Islam und des Koran. Beziehungen zu Israel Gleichzeitig haben wir bei Treffen mit Regierungsmitgliedern zentralafrikanischer Länder mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit immer wieder festgestellt, dass sie gegen diese Angriffe sind und mit dem radikalen Islam nichts zu tun haben wollen. Ihren Angaben zufolge werden Gewalt und Waffen von ausländi­ schen Arabern und dem Iran nach Afrika importiert. Gleichzeitig wollen diese afrikanischen Politiker guten Beziehungen zu Israel wieder aufnehmen und von den israelischen Errungenschaften im Bereich Medizin, High-Tech und Landwirtschaft profitieren. Gebet und Unterstützung Daher bitten wir Sie, liebe Unterstützer und Freunde der ICEJ, sehr herz­ lich um ernstliche Fürbitte für unsere christlichen Geschwister in Afrika! Bitte erheben Sie Ihre Stimme in Ihren eigenen Herkunftsländern und protestieren Sie deutlich hörbar gegen das, was Christen durch muslimische Terroristen an­getan wird. Jetzt ist die Zeit zu handeln!

Bild der Verwüstung: Ein Zimmer im niedergebrannten Wohnhaus von Rev. Moctar Soumana, dem ICEJ-Direktor im Niger

Hoher Preis für Pressefreiheit Im Westen verteidigten wir stolz unsere Pressefreiheit, doch in Afrika mussten einfache Gläubige einen hohen Preis dafür bezahlen, obwohl sie mit den Ereignissen im fernen Paris nicht das Geringste zu tun hatten. Die Berichte, die wir über die kriminellen und unmenschlichen Angriffe auf Christen in Afrika erhalten, sind entsetzlich! Wenn muslimische Terroristen in ein christliches Dorf einfallen, töten sie die Männer und machen die Frauen zu Sex-Sklavinnen.Den Kindern werden oft die Hände und Füße abgetrennt oder auch sie werden als Sklaven verkauft. Boko Haram verübt diese grausamen

Wenn Sie die Hilfsanstrengungen der ICEJ zugunsten verfolgter Christen unterstützen möchten, geben Sie bitte „Operation Hoffnung“ als Verwendungszweck an. Ihre Spende wird dazu verwendet, Christen im Nahen Osten und Afrika zu unterstützen, die unter muslimischer Verfolgung leiden. Herzlichen Dank!


JAHRE

Gott sei Dank!

Grosser ICEJ Tag am 9.mai in Stuttgart Wir sagen Danke für 70 Jahre Frieden, Freiheit, Gnade! Sie auch? Agenda 2015: Dankbarkeit und Erneuerung Das Jahr 2015 ist ein einmalig wichtiges Jahr für Deutschland. 70 Jahre nach Kriegsende wollen wir unsere Dankbarkeit in einer ganz besonderen Art zum Ausdruck bringen. Das ganze Volk Gottes ist gefragt! Wir werden mit vielen Christen aus den unterschiedlichsten Hintergründen für Israel und das jüdische Volk beten und sie in ganz besonderer Weise segnen. Angesichts der aktuellen Lage sind wir an diesem speziellen Tag (der 9. Mai ist auch der EUROPATAG) herausgefordert, für Deutschland und Europa zu beten. Wir haben grossen Glauben, dass unser Gott Deutschland geistlich wiederherstellen und eine neue Zeit der Reformation nach Deutschland bringen kann! Ich lade Sie herzlich zu diesem besonderen Tag der Anbetung, des Gebets, der Dankbarkeit nach Stuttgart ein. Kommen Sie mit Ihrer ganzen Familie und Ihren Freunden. Investieren Sie diesen Tag, um Gott mit vielen anderen Christen anzubeten. Herzlich willkommen! Ich freue mich Sie an diesem Tag zu sehen! Ihr Gottfried Bühler

9. Mai 2015 von 10 bis ca. 21 Uhr im GOSPEL FORUM Stuttgart mit: Dr. Jürgen Bühler

• Dr. Susanna Kokkonen, Yad Vashem, Jerusalem

Gesamtleiter ICEJ, Jerusalem

"Gottes Volk ist gefragt! Lasst uns gemeinsam am 9. Mai - 70 Jahre nach Kriegsende - für eine neue Reformation beten, damit die Gemeinde des lebendigen Gottes erneuert wird."

• Jobst Bittner, Leiter TOS, Marsch des Lebens • Zeitzeugen - Interview • Steffen Bilger, Mitglied im Bundestag

Dr. Dan Shaham Generalkonsul des Staates Isreal

"Unsere heutige Freundschaft mit Deutschen ist die hoffnungsvolle Antwort auf Antisemitismus und das was vor 70 Jahren in diesem Land geschehen ist."

Suzette Hattingh Gründerin "Voice in the City"

"…da ist eine göttliche Leidenschaft für Israel. An diesem besonderen Tag werden wir gemeinsam Gott anbeten und intensiv für Israel und für Deutschland beten."

Gottfried Bühler

• Ansprache eines Holocaustüberlebenden • Laudamus Te Ensemble

Deutsche und jüdische Musiker führen Ausschnitte aus Händels Messias in hebräisch auf • Ballet-Ensemble Stuttgart • Charmaine Hedding, Shai-Fund • Dr. Mojmir Kallus, ICEJ Tschechien • Michal Forst, Kantor der Jüdischen Gemeinde Prag • Special: Youth Panel ARISE

Leiter ICEJ-Deutschland

"2015 ist ein ganz besonderes Jahr der Gnade. Es gebietet uns unser christlicher Anstand, uns bei Gott dafür gebührend zu bedanken und Ihn zu feiern!"

• Worship-Night mit Suzette Hattingh, Vesna Bühler,

Gottfried Bühler und Band Eintritt frei • Anmeldung unter www.icej.de Kinder sind herzlich willkommen, es wird ein spezielles Kinderprogramm geben.

8|9

ICEJ-Deutschland

Mahlzeiten werden angeboten.


JAHRE

Termine – 70 Jahre March of the Living Theresienstadt/Prag

Ballet Magnificat in Stuttgart

Gebets- und Bildungsreise

15. bis 20. April 2015

Teilnahme am "March of the Living" am Holocaust-Gedenktag (16.4.15) von Auschwitz nach Birkenau zusammen mit tausenden Nachfahren der Opfer und Überlebenden der Shoah. Weiteres Programm: u.a. Besichtigung des jüdischen Viertels und des OskarSchindler-Museums in Krakau. Anmeldung bei Schechinger Tours: Tel. 07054 5287 oder info@schechinger-tours.de

ICEJ-Reise nach Prag und Theresien­stadt

Donnerstag, 30. April 2015 Am 70. Jahrestag der Befreiung des KZ Ravensbrück führt das „Ballett Magnificat“ die Geschichte Corrie ten Booms „The Hiding Place“ in der Stuttgarter Liederhalle/Hegelsaal auf. Special Guest: Dr. Susanna Kokkonen (Yad Vashem, Jerusalem)

Vorträge mit Dr. Susanna Kokkonen

Nähere Infos unter www.icej.de. Termine: 18. bis 20. April 2015

Anmeldung bei Schechinger Tours: Tel. 07054 5287 oder info@schechinger-tours.de

ICEJ-Kurzfilm

Vorverkauf bei: www.cmka.eu

Dr. Susanna Kokkonen, Direktorin des "Christian Desk" in Yad Vashem Jerusalem. Susanna Kokkonen wird zu dem Thema "Welche Bedeutung hat der Holocaust 70 Jahre nach Kriegsende für Deutschland" sprechen.

Gedenkreise zusammen mit deutschen Schülern nach Prag. Teilnahme am "Marsch des Guten Willens" und Veranstaltung im Prager Senat. Teilnahme an Gedenkfeier und Kranzniederlegung zur Befreiung des KZ Theresienstadt.

26. bis 28. Juni 2015 Lebensverändernde Reise zum Corrie ten Boom-Haus in Haarlem, Holland. Die Ten-Boom-Familie rettete mehr als 700 Menschen, v.a. Juden, das Leben. Corrie ten Boom ist eine wahre Inspiration für Glaube, Hoffnung, Liebe und Vergebung in der Kraft Jesu.

FR 1.5. Hagen SA 2.5. Lüdenscheid SO 3.5. Mühlheim SO 3.5. Leverkusen MO 4.5. Lüdenscheid MO 4.5 Bielefeld DI 5.5. Bremen MI 6.5. Stuttgart FR 8.5. Weinstadt SA 9.5. Stuttgart SO 10.5. Friedrichshafen

70 Jahre Gnade

Ein inspirierender sechsminütiger Kurzfilm zum Thema "70 Jahre Frieden, Freiheit, Gnade" kann auf der ICEJ-Webseite unter http://de.icej. org/70-Jahre angeschaut und herunter geladen werden. In diesem Filmclip beleuchtet Gottfried Bühler, erster Vorsitzender der ICEJ-Deutschland, im Zeitraffer die geschichtliche und geistliche Entwicklung Deutschlands von 1945 bis heute. Gleichzeitig fordert er Christen dazu auf, Gott für die vergangenen 70 Jahre zu danken und Israel zu segnen. Nutzen Sie diesen Clip auch in Ihrer Gemeinde oder in Ihrem Hauskreis und leiten Sie ihn an Ihren Pastor, Pfarrer oder Gemeindeleiter weiter - zum Segen Israels und Ihrer Gemeinde!


Reformation

Die Gemeinde im Westen braucht Erneuerung Von Dr. Jürgen Bühler, Geschäftsführender ICEJ-Direktor

„... bis Gott die neue Ordnung (engl. Reformation) in Kraft setzte“ (Hebräer 9,10)

gegenüber dem mora­lischen Niedergang des Volkes oder sie spielten sogar eine entscheidende Rolle dabei.

Das evangelikale Christentum kann man sich heute ohne die als „Reformation“ benannte historische Zeitspanne kaum vorstellen. Große Reformatoren der Vergangenheit wie Martin Luther, Johannes Calvin, John Wesley und viele andere brachten Veränderung und Wandel in das Christentum, die für das Überleben der Kirche notwendig waren. Die oben erwähnte Schriftstelle aus dem Hebräerbrief spricht von eine künftigen Zeitspanne der messiani­schen Reformation, die insbesondere für das Volk Israel anbrechen wird. Nach einer solchen Reformation werden alte Traditionen des Tempel-Gottesdienstes überflüssig und eine neue Zeit der Gottesverehrung für das Volk Gottes anbrechen.

Herzensveränderung Doch wenn die Reformatoren dem Volk den Willen Gottes neu verdeutlichten, veränderte dies nicht nur sein Verständnis, sondern viel wichtiger noch, sein Herz und sein Verhalten. Die ganze Nation fing an, Gott zu suchen (2. Chronik 15, 12). Infolgedessen begann Gott wieder, sein Volk zu segnen, und Israel erlebte Zeiten des Friedens, der Sicherheit und des Wohlstandes. Manchmal führten Zeiten der Reformation zur Wiederentdeckung alter Wahrheiten und Lehrsätze, die schon die ganze Zeit im Wort Gottes enthalten waren, aber nie wirklich einen Teil der geistlichen Traditionen des Volkes bildeten. Hiskia beispielsweise entdeckte das Passahfest wieder neu. Jahrhunderte lang hatte Israel es nicht mehr gefeiert - „seit den Tagen Davids“, um genau zu sein.

Reformation in Israel Das Wort Gottes berichtet über verschiedene Reformationszeiten in der Geschichte des Volkes Israels. Männer Gottes wurde in der Bibel immer wieder von Gott gebraucht, um Gottes Volk wichtige Reformen zu bringen. Asa (2. Chronik 15), Hiskia (2 . Chronik 30-31), Josia (2. Chronik 34) und Nehemia sind nur einige Beispiele großer reformatorischer Leiter, welche den geistlichen Zustand Israels erneuerten. Reformen wurden notwendig, als die Israeliten sich von Gott entfernten. Durch die Generationen hindurch wurden Bräuche und Traditionen angenommen, die dem offenbarten Willen Gottes widersprachen. Diese Traditionen beinhalteten entweder Tempeldienst, der dem Wort Gottes widersprach, eine Aufweichung verbindlicher Regeln für das Zusammenleben in der Familie, Götzendienst oder allgemeinen moralischen Verfall in der Gesellschaft. Während solcher Zeitabschnitte waren die geistlichen Leiter der Nation (die Priester und die Prophe­ten) oft gleichgültig

10 | 11

Aus dem Wort

Wiederentdeckung alter Feste Wahrscheinlich hatten die Theologen der damaligen Zeit viele Begründungen parat, warum dieser einzigartige Ausdruck des Glaubens Israels, das Passahfest, nicht mehr als relevant angesehen wurde. Doch nur so lange, bis Hiskia die mutige Entscheidung traf, dieses heilige biblische Fest wieder einzuführen. Noch bemerkenswerter war die „Wiederentdeckung“ der ordnungsgemäßen Feier des Laubhüttenfestes zur Zeit Nehemias. Das ist beachtenswert, da dieses Fest in der Geschichte Israels bis zur Zeit Nehemias nie eine besondere Rolle gespielt zu haben schien... „Und die ganze Versammlung, alle, die aus der Gefangenschaft zurückgekehrt waren, machten Laubhütten und wohnten in den Hütten. Denn die Söhne Israel hatten es nicht mehr so gehalten seit den Tagen Josuas, des Sohnes Nuns, bis auf


Petersdom – Kirche in Rom

jenen Tag. Und es war eine sehr große Freude.“ (Nehemia 8,17) Nach fast 1000 Jahren jüdischer Geschichte wurde dieses Fest endlich gefeiert, in einer Reform, die das jüdische Volk sogar noch bis heute beeinflusst. Reformation des Christentums Die christliche Gemeinde ist auch durch verschiedene Phasen der Reformation und der Wiederentdeckung alter Wahrheiten gegangen. Eine von ihnen war beispielsweise die Wiederentde­ckung des Aufrufs zur Weltmission. Die meisten Gemeinden hatten keine große Vision für die verlorenen und oft „unzivilisierten“ Volksstämme dieser Erde. Das änderte sich, als die Herrenhuter Brüder und später Männer wie Hudson Taylor und William Carey ihre Heimatländer verließen, um als Missionare in weit entfernten Gegen­ den zu wirken. Sie wurden zu Reformatoren, als sie der Kirche die Vision zur Weltmission zurückgaben. Heute kann man sich kaum eine Ortsgemeinde ohne ein Bud­ get für Mission und Evangelisation vorstellen. Die Notwendigkeit der Reformation Während verschiedener Zeitabschnitte in der Geschichte Israels riefen die Propheten zur Erneuerung, zur Reformation auf. Es war insbesondere Jeremia, der die kurz bevorstehende Zerstörung Israels vorhersah und die Nation wiederholt zur Buße und Erneuerung aufrief.

„So spricht der HERR: Siehe, ich bereite ein Unglück gegen euch vor und plane einen Anschlag gegen euch! Kehrt doch um, jeder von seinem bösen Weg, und bessert eure Wege und eure Taten!“ (Jeremia 18,11) Wenn es diese Erneuerung ablehnte, würde Israel als Nation von Gott gerichtet. Bereits durch Mose hatte Gott Israel gewarnt: Wenn sie einen Wandel ihres Verhaltens ablehnten, würde er sich Israels Rebellion annehmen. „Und wenn ihr euch dadurch nicht von mir zurechtweisen lasst und euch mir entgegenstellt, dann werde ich meinerseits mich euch entgegenstellen.“ (3. Mose 26, 23). Ebenso sind die sieben Sendschreiben an die Gemeinden in der Offenbarung im Kapitel 2 und 3 dringende Aufforderungen zur Reform. Von den sieben erwähnten Gemeinden brauchten fünf ganz dringend Veränderung. Veränderung der Gesellschaft Reformation ist nicht nur eine Zeit der individuellen Buße. Sie beeinflusst immer das gesamte Volk Gottes. Gesetze ändern sich, neue und von Gott inspirierte Gesellschaftsordnungen werden eingeführt, und die Nation als ganze kommt unter den Segen Gottes. Genau das erreichte auch die Reformation Martin Luthers und Johannes Calvins, ebenso wie der Dienst John Wesleys in England. Ein Großteil unseres Wertekatalogs und unserer Kultur in der westlichen Welt gründet sich auf


Statue des französischen Reformators Johannes Calvin in Genf

die reformatorischen Kräfte, die zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert Europa erfassten. Sie beeinflussten in einem noch größeren Maße auch die Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika. Viele der Reformatoren, die in Europa verfolgt wurden, fanden in der neuen Welt ihre Heimat und waren aktiv daran beteiligt, ein frühe amerikanische Kultur zu schaffen, die auf biblischen Wahrheiten beruhte. Die Reformen begannen immer inner­halb der Gemeinde und hatten dann auch einen Einfluss auf die Gesellschaft als Ganze. Reformation der westlichen Welt Eine neue Zeit der Reformation ist in der heutigen Gemeinde dringend erforderlich. In unseren westlichen Gemeinden in Europa und Nordamerika sorgt man sich über den wachsenden Einfluss der Säkularisierung in unseren Gesell­ schaften. Europa hat schon seit langem seine christlichen Wurzeln aufgegeben, und viele amerikanische Christen befürchten, dass ihr ursprüngliches Erbe als „eine Nation unter Gott“ (a nation under God) bedroht ist. Eine weitere Reformation in der Gemeinde der westlichen Welt ist nötig, da die Gemeinde nicht nur ihren Einfluss auf die Gesellschaft verloren hat, sondern die Welt mittlerweile die Gemeinde beeinflusst. Viele Christen erwarten eine Lösung von ihrer Regierung. „Wenn wir nur eine andere Regierung hätten, sähe die

12 | 13

ICEJ-Hilfsdienste

Lage besser aus“, höre ich oft. Ja, die Gemeinde ist dazu berufen, für die Regierung zu beten und diese Berufung muss ernst genommen werden. Doch Gott sieht die natio­ nale Veränderung weniger von der Regierung, sondern vielmehr vom Volk Gottes ausgehen. „..und mein Volk, über dem mein Name ausgerufen ist, demütigt sich, und sie beten und suchen mein Angesicht und kehren um von ihren bösen Wegen, dann werde ich vom Himmel her hören und ihre Sünden vergeben und ihr Land heilen.“ (2 Chronik 7,14) Gottes Volk ist gefragt Der Schlüssel für nationale Wiederherstellung und Heilung liegt beim Volk Gottes. Wenn das Volk Gottes sein Angesicht sucht, sein Ver­halten verändert und seine Glaubenskultur wieder ihren apostolischen Wurzeln anpasst, dann verheißt Gott eine Zeit der nationalen Heilung. Lassen Sie uns gemeinsam im Jahr 2015 für Reformation beten und Reformation anstreben, damit die Gemeinde des lebendigen Gottes erneuert wird. In den nächsten Ausgaben des „Wort aus Jerusalem“ werden verschiedene christliche Leiter die Notwendigkeit der Reformation in verschiedenen wichtigen Bereichen ansprechen.


Lichtblicke im Alltag

Der häusliche Pflegedienst der ICEJ in Israel Von Estera Wieja

Ein ganz besonderer Teil des Dienstes der ICEJ in Israel ist unser häuslicher Pflegedienst, der von Corrie van Maanen koordiniert wird. Die passionierte Krankenschwester aus den Niederlanden kümmert sich liebevoll um ältere Neueinwanderer aus der früheren Sowjetunion, darunter viele Holocaust-Überlebende. Sie besucht ihre Patienten zu Hause und hilft ihnen bei der Körper- und Gesundheitspflege. Auf Corries Wochenplan stehen viele Hausbesuche. Oft ist sie die einzige Besucherin, vielen ist sie zu einer vertrauten Freundin geworden. Corrie bringt Ermutigung und Lichtblicke in die Einsamkeit dieser Senioren und erinnert sie immer wieder daran, dass es Christen gibt, denen sie wichtig sind. Schwieriger Neuanfang Über die häusliche Pflege hinaus hat Corrie eine große Sensibilität dafür entwickelt, wie sie ihren Patienten eine Freude machen kann. Einer ihrer wöchentlichen Hausbesuche führt sie zu Tanya und Jashe, einem Ehepaar, das gemeinsam mit Tanyas Eltern Ende der 1990er Jahre aus der Ukraine nach Israel eingewandert ist. Tanya kümmerte sich bis zu deren Tod um ihre kranken und alten Eltern. Später half sie der Familie ihres Sohnes bei der Kinderbetreuung. Diese vielfältigen Aufgaben ließen ihr keine Zeit zum Hebräisch Lernen, was ihr Gefühl der Isolation noch verstärkte. Praktische Hilfe Heute sind Tanya und Jashe selbst krank. Seit Jahren sind sie nicht mehr mobil. Einfachste Bewegungsabläufe wie Treppensteigen und das Tragen der Einkaufstaschen fallen ihnen schwer. Corrie gehörte praktisch schon mit zur Familie, als sie bei der Pflege von Tanyas Vater half. Jetzt brauchen Tanya und Jashe Unterstützung. Nachdem sich Jashes Gesundheit in den letzten Jahren merklich verschlechtert hatte, wurde er in ein Pflegeheim gebracht. Tanya hat ihre eigenen Einschränkungen, doch sie besucht ihren Ehemann, so oft sie kann. Die Spenden holländischer Christen decken die Fahrtkosten ihrer regelmäßigen Besuche bei Jashe. Trost und Würde Zusätzlich zu dieser praktischen Hilfe bringen Corries wöchentliche Besuche immer wieder weitere Lichtblicke in ihr Leben. „Es sind die kleinen Dinge, die mir die Kraft geben durchzuhalten“, erklärt Tanya. Bei ihrem letzten Besuch brachte Corrie Tanya neues Geschirr, Küchenhandtücher und Lebensmittel mit. Tanyas Kraft nimmt langsam ab, auch in den Händen. Oft lässt sie unbeabsichtigt Dinge fallen. Das ist ihr peinlich, genauso wie ihr mittlerweile fast leerer Geschirrschrank. Das neue Geschirr-

Corrie van Maanen überrascht Tanya mit neuem Geschirr

set aus Tellern und Tassen gibt Tanya ein Gefühl des Trostes und der Würde; jetzt kann sie wieder Gäste empfangen, ohne sich zu schämen. Nächstenliebe „Das ist das Herz unseres Dienstes“, sagt Corrie. „Wir sehen die Not und helfen ihr ab, soweit wir können.“ Beim häuslichen Pflegedienst geht es um Beziehungen, eine sanfte Berührung, ein offenes Herz und ganz praktische Unterstützung. Dieser Dienst bringt Nächstenliebe in die Häuser der einsamen, alten und manchmal ans Bett gebundenen Menschen.

Wenn Sie die Arbeit von Corrie unterstützen möchten, geben Sie als Verwendungszweck bitte „Häusliche Pflege“ an. Herzlichen Dank!


Die letzten Zeitzeugen

Ein deutscher Soldat rettete ihm das Leben – Aaron Zolty Von Gottfried Bühler

An der Gedenkfeier zum 70. Jahrestag der Befreiung Auschwitz-Birkenaus am 27. Januar in Polen nahmen nur noch 300 Zeitzeugen teil. Für die meisten der hochbetagten Überlebenden ist die Reise mittlerweile zu beschwerlich. Exemplarisch für viele von ihnen erzählen wir hier die Geschichte von Aaron Zolty aus Israel, die für unser Zeitzeugen-Projekt www.wall-of-witnesses.org von Carmen Isenmann aufgeschrieben wurde. Während Aaron gut versorgt ist, leben zahlreiche andere israelische Holocaustüberlebende in bitterer Armut, oft müssen sie sich zwischen Lebensmitteln und Medikamenten entscheiden. Wir bitten Sie, unsere Freunde und Unterstützer, recht herzlich, unsere Hilfsprojekte zugunsten bedürftiger Überlebender, insbesondere unser Haifa-Heim für HolocaustÜberlebende, weiterhin großzügig zu unterstützen, damit diese kostbaren Menschen ihren Lebensabend in Würde und Gemeinschaft verbringen können – gerade in diesem 70. Jahr nach Kriegsende! Wir haben nicht mehr viel Zeit. Als Verwendungszweck bitte „Helfende Hände” angeben, herzlichen Dank!

Aaron Zolty ist heute 89 Jahre alt und lebt in Bat Jam in Israel. Als junger Mann überlebte er das Ghetto Litzmannstadt und das Konzentrations­ lager Auschwitz. Aaron wurde 1926 in Lodz geboren. Er war der Sohn von Dina und Shlomo Zolty und hatte zwei ältere Geschwister - Abraham

14 | 15

ICEJ-Hilfsdienste

und Elka. Aaron lebte im Zentrum von Lodz, im jüdischen Viertel. Im Elternhaus wurde unter der Leitung des Vaters eine Kleidungsfabrik mit 14 Angestellten geführt. Die Familie Zolty genoss ein sehr gutes und angenehmes Leben. Aaron besuchte bis 1938 die Volksschule, ohne einen Abschluss zu machen.

jüdischen Herkunft, vor allem aus Westeuropa, in das KZ-Sammellager „Ghetto Litzmannstadt“ deportiert. Zwischen 1940 und 1944 starben 43.441 Personen innerhalb des Ghettos. Im Mai 1941 gab es rund 20.000 Tuberkulose-Infizierte. Auch Aarons Eltern kamen im Ghetto vor Hunger um. Die Hochzeit ihrer Tochter Elka erlebten sie dort aber noch mit.

Leben im Ghetto Während des Krie­

ges musste Aaron mit seiner Familie ab Mai 1940 isoliert im Ghetto Lodz, auch Ghetto Litzmannstadt genannt, unter schrecklichen Bedingungen leben. Es war das am längsten exis­ tierende nationalsozialistische Ghetto und nach dem Warschauer Ghetto das zweitgrößte. Es diente, wie die anderen NS-Ghettos auch, vor allem als Zwischenstation vor der Deportation in die Vernichtungslager. Die Lebensbedingungen im Ghetto waren unmenschlich: Die Bewohner litten unter Unterernährung, starben massenhaft an Krankheiten oder erfroren im Winter; teilweise starben sie auf offener Straße. Von der SS wurden immer mehr Menschen wegen ihrer

Transport nach Auschwitz Die

Geschwister wurden im August 1944 in Viehwaggons unter schrecklichen Bedingungen nach Auschwitz-Birke­ nau deportiert. Die Fahrt dauerte 72 Stunden. Sie waren ohne Nahrung, Wasser, ausreichend Sauerstoff und ohne medizinische Versorgung. Im Vernichtungslager wurden Aaron und seine Geschwister von Dr. Mengele selektiert. Die Brüder wurden zur Zwangsarbeit eingeteilt. Aarons Schwester Elka wurde nach Bergen-Belsen deportiert und dort von der SS ermordet. Aaron erfuhr dies erst nach dem Krieg. Aaron und Abraham schickte man in die Dusche. Dort wurden sie von der


Aaron Zolty mit seiner Frau Sima

SS mit der Peitsche geschlagen, bekamen die Haare abgeschnitten, und wurden in Häftlingskleidung, die bekannten gestreiften Pyjamas, gesteckt. Nach einer Woche Zwangsarbeit wurde Abraham in ein anderes Lager gebracht; seine letzten Worte an Aaron waren: „Nach dem Krieg treffen wir uns Zuhause!“ Aaron hat seinen Bruder nie wieder gesehen. Abraham kam in GrossRosen ums Leben.

jüdischen Volk - und Aaron hätte ohne seine Hilfe nicht überlebt. Der Soldat kehrte einmal nach einer Schlacht mit den Westmächten verletzt ins Lager zurück und schmuggelte dabei die doppelte Menge Nahrung durch. Als die Russen aufmarschierten, wollte der deutsche Soldat Aaron mit­ nehmen, aber es gab keine Chance, den Jungen aus dem Lager zu befreien. Nach dem Krieg trafen sich Aaron und sein deutscher Versorger in Hannover wieder.

L e b e n s r e t t e n d e Ve r s o r g u n g

Aaron wurde nach einem Monat im Kinderblock in ein Außenlager von Auschwitz verlegt - nach Trzebinia. Dort wurde am Ausbau einer Erdöl Raffinerie GmbH gearbeitet. Aaron verrichtete dort alle mögliche Arten von Arbeit. Während seiner Zeit im Zwangsarbeitslager machte er eine besondere Erfahrug mit einem deutschen Soldaten. Der Soldat versorgte Aaron und einige weitere jüdi­ sche Häftlinge mit Nahrung. Jeden Tag brachte er ihm ein belegtes Brot und nannte ihn „mein Sohn“. Vermutlich empfand er Mitleid mit dem

Todesmarsch Aaron musste am

17.01.1945 ins Stammlager Au­schwitz zurückgehen - 60km zu Fuß. Am 18.01.1945 kam er in dem Vernichtungslager an. Von 600 jüdischen Häftlingen hatte nur knapp die Hälfte den Marsch überlebt. Irgendwie ge­lang es Aaron kurz vor der Ankunft in den Baracken von Auschwitz, sich unbeobachtet aus der Reihe zu steh­ len. Er fand ein Versteck in einem abgelegenen Gebäude. Ein jüdischer Arzt kümmerte sich dort in den Räumen um die medizinisch misshandelten Opfer von Mengele. Aaron

traute seinen Augen kaum: So viel Grausamkeit. Währenddessen begannen die Deutschen, allmählich aus dem Lager abzuziehen und vor den Russen zu fliehen. Am 27.01.1945 wurde Aaron von der Roten Armee befreit. Zum Zeitpunkt seiner Befreiung wog er 28kg. Nach dem Krieg Aaron hat als

einziger seiner Familie den Holocaust überlebt. Er suchte nach dem Krieg nach seiner Schwester in Deutschland, bis er von ihrer Ermordung in Bergen-Belsen erfuhr. Der junge Mann lernte in Blanke­ nese seine Frau Sima kennen und wanderte mit ihr am 30.05.1947 ins britische Mandatsgebiet Palästina ein. Zunächst lebte das junge Ehepaar im Kibbuz Hulda, danach in Rosch Pina. Aaron arbeitete 52 Jahre lang als Krankenpfleger. Er ist heute Vater von drei Kindern hat acht Enkel und sechs Urenkelkinder. Aaron und seine Frau Sima sind bis heute glücklich verheiratet und leben in Bat Yam.

Wenn sie einen bedürftigen Holocaust-Überlebenden in Israel im Rahmen unseres Patenschaftsprogrammes regelmäßig unterstützen möchten, wenden Sie sich bitte an den Deutschen Zweig der ICEJ, siehe Impressum. Jeder Beitrag ist willkommen!


Flüchtlingselend im Nordirak

ICEJ und Shai-Fund helfen Jesiden und Christen Von Lisa Schmid

Mitte Dezember war ein Team des christlich-jüdischen Shai-Fund, unterstützt von der ICEJ, erneut für eine Woche im Kurdengebiet im Nordirak, um Jesiden und Christen zu helfen, die vor der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) geflohen sind. Unter der Leitung der Entwicklungshelferin Charmaine Hedding vom Shai-Fund besuchten zwei Gynäkologen und drei christliche Volontäre aus München Krankenhäuser, Flüchtlingslager und christliche Dörfer. „Unser Hauptschwerpunkt war es, Liebe weiterzugeben“, sagt Maureen Hoppe (25), die die Frauenarbeit der ICF-Gemeinde in München leitet. Das Team war in Dohuk stationiert; während die Ärzte im Krankenhaus junge Vergewaltigungsopfer des IS behandelten, packten Maureen, Michael und Andreas Hilfspakete und lieferten sie in umliegende Dörfer und Flüchtlingslager aus.

Das Freiwilligen-Team aus Deutschland: Charmaine Hedding (2.v.l.) und Maureen Hoppe (2.v.r.) mit Michael Witt und Andreas Pauleit und einem irakischen Dorfpriester (Mitte)

Zuflucht in christlichen Dörfern

„Unsere Hilfe konzentrierte sich u.a. auf zwei abgelegene christliche Dörfer, direkt an der Grenze des Kurdengebietes, nahe Mossul“, be­richtet Charmaine, die oft abseits ausgetretener Pfade dort im Einsatz ist, wo die großen Hilfsorganisationen nicht hinkommen. „Beide Dörfer bestanden ursprünglich aus 30 bzw. 70 Familien. Sie haben über 300 jesidische und 150 christliche Familien aufgenommen, die vor dem IS flüchten mussten. Die Flüchtlinge sagten uns: Wir sind hierhergekom-

16 | 17

ICEJ-Hilfsdienste

men, weil wir wussten, dass wir bei den Christen in Sicherheit sind!“ Die Haltung der christlichen Dorfbewohner beeindruckte Charmaine zutiefst. „In einem der beiden Dörfer erzählten sie mir, dass sie eines Morgens aufwachten und auf ihrer Dorfstraße hunderte von Flüchtlingen vorfanden, Christen, Jesiden und Schabaks. Sie waren vor dem IS geflohen, die ganze Nacht hindurch gelaufen und dann auf dem Dorfplatz zusammen gebrochen.“ Die Jesiden hatten sich zehn Tage lang im Sindschar-Gebirge versteckt,

ohne Lebensmittel und Wasser. Der Dorfpriester berichtete, dass viele der Kinder so ausgetrocknet waren, dass sie sich die Zunge zerbissen hatten. „Die christlichen Dorfbewohner haben sich nicht beklagt, sondern die Menschen aufgenommen, so gut es eben ging. Sie sagten: Das ist die Aufgabe, die Gott uns jetzt gestellt hat“, erzählt Charmaine. Das Team verteilte dringend benötigte Lebensmittelpakete, Decken und Matratzen an die Flüchtlingsfamilien, die von humanitärer Hilfe abhängig sind. Not in den Flüchtlingslagern Die

Lastwagen mit den Hilfsgütern steuerten auch mehrere der überfüllten Flüchtlingslager an, u.a. ein neu errichtetes Lager, das 3000 jesidischen Familien Platz bieten sollte. „Für die Jesiden war es das Größte, dass wir als Christen ihnen, den Jesiden, helfen“, erzählt Maureen. „Am meisten hat mich die Gastfreundschaft der Menschen beeindruckt. Die Flüchtlinge wollten uns unbe­ dingt zu einer Tasse Tee einladen, obwohl sie in ihren Zelten wirklich


gar nichts hatten.“ Als Charmaine eines der Zelte betrat, bot sich ihr ein erschütternder Anblick. „Ein alter Mann lag auf dem Betonboden, auf ihm und dicht an ihn gedrängt lagen mehrere kleine Kinder; es gab nur eine Decke – sie alle versuchten so, sich warm zu halten. Ansonsten war das Zelt komplett leer.“ Das Team bemerkte später, dass die Flüchtlinge sogar die Pappkartons, in denen die Decken geliefert wurden, verwerteten und sie benutzten, um den kalten Boden zu „isolieren“. Viele Familien mussten ihre Häuser im Sommer verlassen, ohne etwas mitnehmen zu können, als sie vor dem IS flohen; sie haben nichts als die Kleider, die sie am Leibe tragen. Obdachlose Kinder Das Hilfsteam machte sich in der Umgebung des neuen Lagers auf die Suche nach obdachlosen Flüchtlingen. Viele von ihnen hatten in halbfertigen oder halb­ v erfallenen Gebäuden Unterschlupf gefunden. „Unter diesen Flüchtlingen waren so viele Kinder“, berichtet Charmaine. „Oft sind sie die einzigen Überlebenden ihrer Familien, ohne erwachsene Begleitung oder Schutz.“ Am bewegendsten war für Charmaine, wie diese Kinder auf die Lebensmittelpakete reagierten. „Sie waren offensichtlich sehr hungrig“, erzählt sie. „Fast ungläubig schauten sie auf die Pakete, berührten sie fast ehrfürchtig

mit der Hand, sahen sie nur an. Wir haben so viele Pakete an diese Kinder verteilt, bis wir keine mehr hatten.“ Wo h n c o n t a i n e r Das Hilfsteam konnte auch einen geräumigen Wohncontainer für drei alte christliche Männer in Erbil zur Verfügung stellen, die gerade in einer gefährlichen Rettungs­aktion aus dem vom IS besetzten Mossul herausgeschmuggelt worden waren. Als letzEin jesidischer Flüchtling erhält Lebensmittelhilfe vom Shai tes Jahr viele Christen Fund in einem christlichen Kindergarten übereilt die Stadt verMichelle ließen, konnten einige alte und gebrechliche Senioren nicht Medizinische Hilfe Im Krankenhaus mithalten und wurden zurückgelas- von Dohuk kümmerten sich unterdsen. Ein Priester aus Erbil wagte mit essen die Gynäkologen um die Mädmehreren Christen den riskanten chen, die vom IS gefangen gehalten Weg zurück und schaffte es, zehn und missbraucht worden waren. Das Menschen aus Mossul heraus zu jüngste Mädchen war zwölf Jahre alt, holen. Da in Ainkawa, einem christ- die übrigen zwischen 13 und 16. „Die lichen Stadtteil Erbils, alle Gebäude Geschichten dieser Mädchen brechund Zelte mit Flüchtlingen überbe­ en einem das Herz“, sagt Charmaine. legt waren, beschloss beschloss Die Ärzte nahmen nicht nur die notCharmaine, einen Wohncontainer wendigen medizinischen Maßnahim Garten des Altenheims für die men vor, sondern sie bildeten dabei drei Männer platzieren zu lassen, die gleichzeitig vier irakische Ärzte aus, keine Angehörigen mehr haben. Aus die die Behandlung weiterer VergePlatzgründen war es sinnvoller, eine waltigungsopfer nun selbständige größere Wohneinheit aufzustellen übernehmen können. als zwei kleine. Einer der beiden aus Deutschland angereisten Gynäkologen kommt ursprünglich aus einem Nachbarland des Irak. „Er stammt aus Aleppo in Syrien, ist Moslem und lebt jetzt in Deutschland“, verrät Charmaine. „Er war sofort dabei, als er hörte, dass ein jüdisch-christliches Hilfsteam sich auf den Weg in den Irak macht!“

Weitere Hilfseinsätze im Nord­irak sind geplant. Bitte unterstützen Sie diese lebensrettende und friedensstiftende Arbeit auch weiterhin! Als Verwendungszweck bitte „Nordirak“ angeben. Herzlichen Dank! Flüchtlingskinder im Irak; oft sind sie die einzigen Überlebenden ihrer Familie


In Würde einkaufen

ICEJ unterstützt Hilfsaktionen für bedürftige Familien Von Estera Wieja

Während Israel in vielen Bereichen erfolgreich ist, gibt es doch immer noch zahlreiche Israelis, die sich in finanziellen Nöten befinden. Einer aktuellen Studie zufolge leben 1,8 Millionen Männer, Frauen und Kinder in Israel unterhalb der Armutsgrenze. Fast die Hälfte von ihnen sind Kinder. Hilfe per Kleinbus Die Christliche Botschaft hilft die­

sen bedürftigen israelischen Familien. Wir finanzieren beispielsweise die jährlichen Mietwagenkosten für zwei Kleinbusse, die Lebensmittel im Großraum Tel-Aviv an die Armen verteilen. Die Kleinbusse holen täglich das von Fabriken, Supermarktketten und landwirtschaftlichen Betrieben gespendete Essen ab und liefern es bei 4000 verarmten Familien an. Sie bringen auch Kleidung, Schuhe, Spielsachen, Bücher und Bettzeug, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf Babysachen liegt. Die Busse tragen das ICEJ-Logo und die Botschaft auf Englisch und Hebräisch: „Israel, Du bist nicht allein!“ Verteilzentrum Wir helfen auch einem einzigartigen

Verteilzentrum in der Tiefgarage eines gut besuchten Einkaufszentrums in Rishon LeZion. Jeden Donnerstag wird dieser Bereich schnell in einen „Schnäppchenmarkt“ verwandelt, der über 2300 benachteiligten Familien in der Region dient. Am Ende der israelischen Arbeits­ woche sind die Israelis mit Schaufensterbummeln und Lebensmitteleinkäufen beschäftigt. Doch hunderte armer Familien können sich die regulären Preise nicht leisten. Auf diesem „Markt“ in Rischon LeZion jedoch können sie Kleidung und Lebensmittel für ein paar Schekel erwerben. Israelische Sozialarbeiter machen bedürftige Fami­ lien auf diese Möglichkeit aufmerksam.

Die ICEJ schickt immer wieder freiwillige Helfer ins Verteilzentrum, aus so unterschiedlichen Ländern wie Hong Kong und Deutschland. Wü r d i g e r R a h m e n

Unterdessen sind Baupläne erstellt worden, um das Verteilzentrum komplett zu renovieren und es so für die bedürftigen Familien attraktiver und einladender zu machen. Die ICEJ ist gebeten worden, diese Renovierungen in den kommenden Israelische Soldatinnen helfen bei Pitchon Lev aus. Monaten zu unterstützten. Die Kosten belaufen sich auf zirka 57 000 Euro.

Bitte helfen Sie uns dabei, das Verteilzentrum ansprechender zu gestalten, um die Würde der bedürftigen Menschen zu wahren. Mit Ihrer Spende können Sie das Leben vieler armer Israelis verbessern. Herzlichen Dank! Als Verwendungszweck bitte „ICEJ AID“ angeben.

Little-Hearts-Kindergarten – Sturmschäden behoben Anfang Januar ist ein heftiger Wintersturm über Israel hinweggezogen. Er zeichnete sich durch starke Winde und schweren Schneefall in höheren Lagen aus. Das Land ist auf solches Winterwetter nicht optimal vorbereitet, und die Erinnerungen an den Wintersturm des Vorjahres waren noch frisch. Damals fiel ein Meter Schnee in Jerusalem und richtete schwere Schäden an. Ein beschädigtes Grundstück war der Außenspielplatz des „Little Hearts“ - Kindergartens. Dort unterrichten gläubige arabische und jüdische Erzieherinnen Kinder aus jüdischen, arabischen und christlichen Familien aus dem Ausland und bringen den Kleinen schon sehr früh Toleranz und Annahme bei. Ihr Spielplatz wurde durch das Gewicht des Schnee­falls zerdrückt. Dank der Spenden von Christen aus der ganzen Welt konnte die ICEJ den Spielplatz nun wieder aufbauen und erweitern. Herzlichen Dank an alle Spender! 18 | 19

ICEJ-Hilfsdienste


Einsatz für verfolgte Christen

Reaktionen auf den ICEJ-Brief an Staats- und Regierungschefs Von Lucy Jennings

Während der Feier des Laubhüttenfestes im letzten Herbst hat die ICEJ gemeinsam mit zwei großen jüdischen und christlichen Organisationen insgesamt 120 Staats- und Regierungschefs eindringlich dazu aufgefordert, effektive Maßnahmen gegen die brutale Christenverfolgung im Nahen Osten zu ergreifen. Zusätzlich zu den westlichen Luftangriffen zur Rückgängigmachung der Gebietsgewinne des IS im Irak und Syrien haben demokratische Staaten bisher durch humanitäre Hilfe in den Flüchtlingslagern und die Zulassung höherer Flüchtlingskontingente reagiert. Doch darüber hinaus hat sich die Weltgemeinschaft als wenig effektiv erwiesen, um diese andauernde Tragödie zu beenden, so dass die ICEJ sich gedrängt fühlte, Alarm zu schlagen. Christlich-jüdische Initiative Der Geschäftsführende ICEJ-Direktor Dr. Jürgen Bühler, der Präsident des „World Jewish Congress“ Ronald S. Lauder und Dr. William M. Wilson, Präsident und Vorsitzender des Empowered 21 Global Councils, unterzeichneten den Brief gemeinsam. Dr. Bühler erklärte, dass die Beteiligung Lauders, als Leiter der Hauptdachorganisation des Judentums weltweit, diese Initiative zu einer historischen machte. In den letzten Monaten hat die ICEJ offizielle Antwortschreiben mehrerer Staatsoberhäupter und Außenministerien erhalten. Reaktionen auf den Brief: Die Regierung Südkoreas schreibt, dass sie sich „verpflichtet sieht, die Beachtung der Menschenrechte für alle ohne Unterschied nach Rasse, sexueller Ori-

entierung, Sprache oder Religion zu fördern und zu ermutigen...Wir werden weiterhin eng mit Regierungen, Bürgern anderer Länder und der Zivilgesellschaft zusammenarbeiten, um Diskriminierungen aus religiösen Gründen zu bekämpfen.“ Der Präsident Portugals schreibt: „Christliche Gemeinschaften...müssen im Namen der universalen Werte der Toleranz zwischen allen Menschen und im Namen der Religionsfreiheit verteidigt werden.“ Das Bundeskanzleramt in Berlin versprach, „weiterhin gegen jede Art der Verfolgung die Stimme zu erheben.“ Der Präsident Mazedoniens schreibt: „Christliche Gemeinschaften sind die Opfer engstirniger Individuen und Gruppen, die von religiösem Fundamentalismus durchdrungen sind. Während die Welt über Einheit in Vielfalt spricht, sind sich die radikalen Extremisten in ihrer Intention einig, die Vielfalt nieder zu reißen und ihre Jahrhunderte alten Kulturkreise zu zerstören.“ Das Büro des australischen Premierministers erklärt: „Das Niederbrennen von Kirchen, das Plündern von Geschäften, erzwungene Glaubensübertritte von Familienmitgliedern und der Mangel an Gerechtigkeit im Angesicht der Verfolgung sind

Irakische Christin demonstriert für Religionsfreiheit

Ronald S. Lauder, Jürgen Bühler und Billy Wilson (v.l.n.r.) setzen sich gemeinsam für verfolgte Christen ein.

vollkommen inakzeptabel. Wir werden weiterhin nach Möglichkeiten suchen, das Leiden von Minderheiten bekannt zu machen und rufen zu weiteren internationalen Maßnahmen auf, um sie zu schützen und ihre Not zu lindern.“ Das Außenministerium der Niederlande schreibt: „Menschenrechte sind der Eckstein unserer Außenpolitik“. Es versicherte, dass es das Ziel der holländische Regierung sei, „ein starker Verteidiger der Menschenrechte und aller Minderheiten, einschließlich der christlichen Minderheiten im Nahen Osten“ zu sein. Das britische Außenministerium erwähnte, dass es kürzlich Meriam Ibrahim Asyl gewährt habe, einer sudanesischen Christin, die wegen Übertritt vom Islam zum Tode verurteilt worden war. „Wir arbeiten daran sicher­z ustellen, dass das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Glaubensfreiheit den internationalen rechtlichen Schutz erfährt, den es verdient.“


ICEJ, Israel und die Nationen 2015

Die Vision der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem Von Rev. Juha Ketola, Internationaler Direktor der ICEJ

Die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem ist seit ihrer Gründung 1980 mit Israel in Freundschaft und Solidarität eng verbunden. „Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott“ lautet das Motto unserer Arbeit. Unsere Vision ist es, jeden Teil der israelischen Gesellschaft mit christlicher Nächstenliebe und Trost zu erreichen und dabei Gemeinden aus jedem Land dieser Erde zu Rev. Juha Ketola beim Laubhüttenfest 2014

Die Brückenfunktion der ICEJ Als ein global aufgestellter Dienst haben wir folgende Handlungsschwerpunkte:

1. Wir vermitteln Gemeinden auf der ganzen Welt Gottes Pläne für Isra el und den Nahen Osten. 2. Wir unterstützen Kirchen und

vertreten. Ganz Israel! Jedes Land! Das ist unsere Vision! aber auch 600 Millionen evangelikale Christen auf der ganzen Welt. Das bedeutet, dass wahrhaft genug geistliche Kraft im Leib Christi vorhanden ist, um die Herzen aller Juden und auch die verbleibenden 25 Prozent der israelischen Bevölkerung mit der Liebe Gottes zu erreichen. Diese geistliche Kraft ist die Kraft des Gebets! Unsere Vision ist erfüllbar!

Gemeinden im Heiligen Land.

3. Wir sind aktiv in der Versöhnungs arbeit zwischen Juden, Christen und Arabern.

Mit ICEJ-Vertretern in mehr als 150 Ländern und Zweigstellen in 80 Nationen, unserer alljährlichen internationalen Konferenz zum Laubhüttenfest, einer aktiven Sozialabteilung und vielen anderen Hilfsprogrammen in Israel fungieren wir als eine Brücke zwischen Israel und den Nationen. Die Kraft des Gebets Israel hat heute 8,3 Millionen Einwohner, davon sind 74,9 Prozent (6,2 Millionen) Juden, 20,7 Prozent Araber (1,7 Millionen), und zirka 4,3 Prozent Sonstige (Christen, Beduinen, Drusen, etc.). Schätzungen zufolge gibt es knapp über sechs Millionen in der Diaspora,

20 | 21

Aus der Botschaft

Fürbitte in Einheit Es ist Gottes Wille, dass alle Christen Israel und seine Existenz in einer wahrhaftigen und biblischen Weise verstehen lernen; dass Gott seine Bündnisse einhält und Israel niemals durch die christliche Gemeinde ersetzt hat! Alle sollen erkennen, dass Gott sein Volk schließlich retten, erlösen und ihm Gutes tun wird! Wenn Christen das vollumfänglich verstanden und im Glauben angenommen haben, können sie in aller Gottesfurcht aus der Tiefe ihres Herzens für Israel beten und es segnen! Stellen wir uns vor, dass wir alle gemeinsam in Liebe und Wahrheit vor Gott stehen und Israel mit unserer weltweiten Fürbitte für seine Errettung und sein Wohlergehen überfluten würden – und damit ohne Zögern fortführen, bis er diese Gebete beantwortete! Stellen wir uns vor, wie der

Leib Christi auf allen Kontinenten in heiliger Einheit für Israel Fürbitte tut, Israel liebt und es segnet und dadurch zu einer Quelle der Erfrischung wird, wie Tau vom Himmel! Das ist unsere Vision! Weltweites Gebet in Einheit ist eine mächtige geistliche Waffe, die den Dienst in Israel mit Leben und Effektivität versieht. Daher haben wir den Auftrag, weltweites Gebet für Gottes auserwähltes Volk in den Nationen zu initiieren – denn es hat Auswirkungen! Deshalb fasten wir jeden ersten Mittwoch im Monat mit Gläubigen aus mindestens 79 Nationen der Erde im Rahmen unserer weltweiten Jesaja62-Initiative. Sie können sich auf www.icej.de dazu anmelden. Gebet ist unverzichtbar, doch es ist nicht genug.

Jesaja-62 Initiative

Unser Auftrag in den Nationen Unsere Vision, die wir vom Herrn Jesus empfangen haben, führt uns nicht nur in die Gemeinden verschiedene Länder, um weltweites Gebet


für Israel zu initiieren. Unser Ziel ist es auch, Gottes Pläne für Israel in so vielen Kulturen und Sprachen zu vermitteln, wie uns nur möglich ist. Wir dienen kontinuierlich in Ortsgemeinden auf der ganzen Welt. Der Herr hat uns auch einen wachsenden Fernsehdienst über Daystar und GOD TV anvertraut, ebenso wie ein Radioprogramm; dadurch können wir nahezu überall grenzüberschreitend tätig sein; und immer mehr christliche Fernsehsender zeigen Interesse an unseren Sendungen aus Jerusalem. Weltweite Unterstützung Israels Unsere Internetpräsenz bringt uns in Länder, wo es lebensgefährlich ist, Jesus als den einzigen Weg zum Vater zu bekennen oder Israel zu segnen. Wir haben seit neuestem chinesischund spanischsprachige Koordinatoren in unserer Hauptstelle in Jerusalem, die uns den Weg in riesige neue Bevölkerungsgruppen und Erntefelder ebnen. Unsere Mission ist es, effektive weltweite Unterstützung aufzubauen und „vergängliche“ Finanzen aus den Nationen in Gottes Land zu leiten, die dort dann in etwas von ewigem Wert umgewandelt werden. Vergessen wir nicht,

dass Finanzen nur nützlich sind, wenn sie zum Erwerb von etwas Gutem eingesetzt werden! Unser vom Heiligen Geist inspiriertes Ziel ist es, die Herzen der Gläubigen und der Gemeinden in den Nationen zu erwecken, so dass sie Israel auch materiell segnen. Politischer Einfluss Unser Ziel ist es auch, Politiker und Entscheidungsträger in den Nationen zu erreichen, damit sie zugunsten Israels in ihren Ländern einen Unterschied machen und Einfluss ausüben. Wir strecken uns kontinuierlich nach neuen Ländern und Leitern aus. Wir wollen eine Präsenz in jedem einzelnen Land der Erde etablieren, um die nichtjüdischen Nationen mit Jerusalem und dem jüdischen Volk in Israel in Verbindung zu bringen. Der Grund unseres Engagements Warum wollen wir die Gemeinde und die Nationen mit Israel verbinden? Die Antwort ist klar und eindeutig und kommt von Jesus selbst: „Das Heil kommt von den Juden!“ (Johannes 4,22). Wir sind Schuldner der Juden und müssen unsere Dankesschuld den Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs zurückzahlen (siehe Römer 15,27).

Wer in der Liebe Gottes unterwegs ist, hat das Verlangen, seine Wertschätzung sowohl der Quelle (Gott) als auch dem Werkzeug (den Juden) zu zeigen. Wir als Nichtjuden haben alle unsere geistlichen Reichtümer durch das jüdische Volk erhalten. Die Bibel verheißt uns auch, dass derjenige gesegnet wird, der Israel segnet! Und die Bibel fordert uns auf, für den Frieden Jerusalems zu beten. Lasst uns daher das Wort Gottes hören und es im Glauben annehmen! Die richtige Antwort All dies ist jetzt umso wichtiger, da der Geist des radikalen Islam den Westen bedrängt. Die richtige Antwort darauf lautet, in Liebe zu wandeln, nicht zu schweigen, nicht zurückzuschrecken oder nachzugeben, sondern laut und deutlich über unsere Liebe zu Jesus, zum jüdischen Volk und zur wiederhergestellten Nation Israel zu sprechen, genauso wie über unsere Liebe zu allen Nationen, Kulturen und Bevölkerungsgruppen! „Und sie haben ihn (Satan) überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses” (Offenbarung 12,11).


Mehr Schwarzbrot!

Junge Erwachsene brauchen festes Fundament Von Jani Salokangas

Viele junge Leute von heute halten die Gemeinde für irrelevant. Zu viele von ihnen werden von dem seichten Buffet angezogen, das die Welt ihnen bietet. Viele andere verlassen die Gemeinden, weil sie am christlichen Glauben zweifeln. Tatsächlich wird intellektuelle Skepsis als Hauptgrund von denjenigen angegeben, die den Glauben verlassen. Wir haben das meiste davon selbst zu verantworten – wir Christen. Während es hervorragende Ausnahmen gibt, betonten doch die meisten Gemeinden im Westen zu sehr emotionale Erfahrungen, während sie gleichzeitig biblische Wahrheiten ignorieren, die aktuellen gesellschaftlichen Trends widersprechen, wie zum Beispiel Gottes Pläne für Israel. Wohlfühl-Evangelium Mit anderen Worten, wir sind hervorragend darin, die Bühne zu dekorieren und auszuleuchten und Kaffee-Bars mit bequemen Sofalandschaften einzurichten, um unsere Jugend und die jungen Erwachsenen in unseren Gebäuden zu halten. Doch wir machen einen furchtbar schlechten Job, wenn es darum geht, ihnen göttliche Wahrheiten, eine solide Theologie, Disziplin und Gottes Pläne für Israel und die Gemeinde zu vermitteln.

Aus der Botschaft

Väter gesucht! Die gute Nachricht ist, dass wir etwas daran ändern können! Wir können damit beginnen, dass wir unsere Kinder die Bibel lehren. Väter spielen eine wichtige Rolle dabei, Stärke und Stabilität in das Zuhause zu bringen. Gott möchte, dass unser Haus der Hauptort ist, an dem unsere Kinder etwas über den Glauben lernen. Der Tempel, die Synagoge und später die Gemeinde stehen alle an zweiter Stelle, wenn es um die geistliche Erziehung geht. In Epheser 6 schrieb Paulus nicht an Pastoren oder Lehrer, als es sagte: „Erzieht sie in der Zucht und Ermahnung des Herrn“. Dabei sprach er dich und mich an – die Väter.

Jani Salokangas, Direktor von ARISE, der ICEJ-Abteilung für junge Erwachsene

Wir haben zu viel „geistliche Zuckerwatte“, die gut schmeckt und gut aussieht, aber zu wenig göttliches „Schwarzbrot“, das wirklich satt macht und unser geistliches Verdauungssystem verändert. Reinhard Bonnke drückt es sehr treffend aus: „Je weniger Heiligen Geist wir haben, desto mehr Kaffee und Kuchen brauchen wir, um die Gemeinde am Leben zu erhalten.“ Eine Installation oder ein Gebäude haben noch nie jemanden gerettet,

22 | 23

sondern nur die Gnade, Liebe und Anziehungskraft Christi.

Erkennt das Potential! Junge Erwachsene können wunderbare Dinge für das Königreich Gottes bewirken. Doch erkennen wir das immer? Leider manchmal nicht. Doch wir sollten diese geschätzten Ressourcen im Königreich nicht übersehen. Wir müssen nach ihnen Ausschau halten und sie auf ihrem Weg ermutigen. Gott hat durch die Geschichte hindurch junge Leute in seinen Dienst berufen und wir sollten das ebenfalls tun.

Jeremia, der große „klagende Prophet“ ist einer der bemerkenswerten Charaktere des Alten Testaments. Er versuchte verzweifelt, das ungehorsame Juda wieder zurück zu Gott und seinem Gesetz zu bringen. Aller Wahrscheinlichkeit nach erstreckte sich seine Karriere als Prediger über mehr als 60 Jahre. Das lässt den Schluss zu, dass er wohl mög-


lich noch keine 20 Jahre alt war, als der Herr ihn dazu berief, sein Prophet für diese ungehorsame Nation zu sein. Gott hat seine Pläne durch den jugendlichen Eifer und die Leidenschaft vieler junger Männer und Frauen der Bibel angestoßen. Gott benutzt noch immer die Jugend des Glaubens, auch in unseren Tagen! Gute Ausrüstung Sensationelle Konzerte und Jugend­ events reichen nicht aus, um die jungen Erwachsenen am College oder an der Universität zu schützen und sie gleichzeitig zu mutigen Zeugen gegenüber ihren Mitstudenten zu machen. Wenn sie nur mit sentimentalen Gefühlen für Christus an diese Orte kommen, Jani Salokangas besucht christliche Jugendleiter auf den Fidschi-Inseln dann sind sie leichte Beute für anti-christliche, antisemitische und anti-israelische Helft mit! In der Geschichte seines globalen Rettungs„Freunde“ und Professoren und eine Umgebung, die es darauf anlegt, sie in ihrem Glauben und ihren Grundüber- planes hat Gott oft junge Leute mit einer Hauptrolle versezeugungen zu entmutigen. Bei ARISE, der ICEJ-Abteilung hen. Im Rückblick auf die Geschichte Israels wird das ganz für Junge Erwachsene, wollen wir die junge Generation besonders deutlich. Gott hat junge Menschen schon immer mit einem soliden biblischen Fundament ausstatten, das im Zentrum seines Planes platziert und bei ARISE wollen es ihnen ermöglicht, in den Stürmen des Lebens und ihrer wir uns auch dort positionieren! Bitte betet weiterhin für schwierigen Umgebung standhaft zu bleiben. Im Sinne des uns und unterstützt uns, denn wir können es nicht allein Apostels Paulus wollen wir junge Menschen ausrüsten, den tun! Wir sind eine große internationale Familie, die sich um guten Kampf des Glaubens zu kämpfen. Wir wollen, dass unsere Zukunft Gedanken macht. sie wissen, was sie glauben und auch warum. Das beinhaltet ganz natürlich auch Gottes Pläne mit Israel.

Besucht unsere Webseite auf www.arisegeneration.org

A life changing experience in Israel!

Reise für junge Erwachsene von 18-30 Jahren

21. bis 31. Juli 2015

Sign up today!


Wege der Versöhnung

Begegnung mit Yechiel Aleks­ander beim Marsch des Lebens in Polen Von Lisa Schmid

Eine Gruppe von 15 jungen Deutschen stellt sich auf dem Marktplatz der polnischen Stadt Gliwice (Gleiwitz) auf. Ihnen allen ist gemeinsam, dass ihre Urgroßväter am Holocaust in Polen beteiligt waren. Drei der unter 25-jährigen gehen ans Mikrofon, bekennen die Schuld ihrer Vorfahren, bitten stellvertretend um Vergebung und sprechen ein Gebet für die Heilung der Wunden der Opfer.

Yechiel Aleksander aus Israel (2.v.r.) mit den deutschen Marschteilnehmerinnen Ulrike Gittinger, Inès Garcia-Akritidis und Lisa Schmid (v.l.n.r.)

Als sie den Bühnenbereich wieder verlassen, sprintet plötz­lich aus der ersten Zuschauerreihe ein älterer Herr hinter ihnen her. Er holt sie ein und nimmt sie in die Arme. Es ist Yechiel Aleksander aus Israel, 88 Jahre alt und einer der letzten Überlebenden der Todesmärsche. „Ihr Jungen, passt gut auf, gedenkt an vorgestern, damit Ihr morgen leben könnt!“ hat er am Vorabend im katholi­ schen Bildungszentrum von Gliwice gesagt. Dass sie seinen Rat so unbedingt befolgen, berührt ihn offensichtlich. Letztes Kapitel des Holocaust Yechiel Aleksander, die

jungen Leute und zirka 500 weitere Personen – Polen, Israelis und Deutsche, Juden und Christen – sind am 17. und 18. Januar auf Einladung der TOS-Gemeinde

24 | 25

Aus der Botschaft

aus Tübingen nach Gliwice und Auschwitz gekommen. Mit einem „Marsch des Lebens“ entlang der Strecke zwi­ schen Auschwitz und Gliwice gedenken wir gemeinsam des letzten Kapitels des Holocaust, der Todesmärsche. Vor genau 70 Jahren trieb die SS in Deutschland und Osteuropa die verbliebenen KZ-Häftlinge zu Hunderttausenden zu Fuß gen Westen, um eine Befreiung durch die näher rückenden Alliierten unbedingt zu verhindern. Wer sich seinen Schuhe zubinden wollte oder vor Entkräftung, Hunger und Kälte nicht mehr weiter konnte, wurde gnadenlos erschossen. Die Wege waren von Blut und Leichen gesäumt. „Wir wollen Holocaust-Überlebende ehren, der Opfer gedenken und gemeinsam ein Zeichen setzen. Aus Wegen des Todes sollen Wege des Lebens


werden“, sagt Jobst Bittner, Pastor der TOS-Gemeinde, der die Gedenkveranstaltung gemeinsam mit polnischen Christen organisiert hat. Traumatische Erfahrungen Wie traumatisch diese

Todesmärsche tatsächlich für die Beteiligten waren, zeigt sich im persönlichen Gespräch mit Yechiel Aleksander. „Ich war schon sehr oft wieder in Auschwitz und habe dort meine Geschichte erzählt. Doch nach Gliwice bin ich jetzt zum ersten Mal seit 70 Jahren wieder gekommen.“ Er war damals 18 Jahre alt, bei seiner Befreiung in Gunskirchen wog er noch 27 kg. Ein guter Freund von ihm, ein Franzose, sei auf dem dreitägigen Gewaltmarsch von Auschwitz nach Gliwice gestorben. Auf die Frage, wie er sich denn hier in Gliwice jetzt fühle, 70 Jahr später, sagt er nur: „Gar nicht gut“. Er macht eine wegwischende Handbewegung, auf einmal fehlen ihm die Worte. Prof. Gideon Greif, Holocaustforscher aus Tel-Aviv, gibt uns Teilnehmern am Marsch des Lebens eine sehr fundierte historische Einführung, bevor wir dann eine Teilstrecke der Todesroute gemeinsam ablaufen. Es geht vom Marktplatz in Gliwice an die Stadtgrenze zum Holocaustmahnmal, eine Strecke von zirka vier Kilometern. „Der Marsch war sehr eindrücklich“ sagt Ulrike Gittinger aus Heimerdingen bei Stuttgart. „Wir waren heute warm angezogen, hatten gute Schuhe, die Menschen damals waren entkräftet, hatten nichts Warmes anzuziehen. Als sich schräg vor mir eine junge Frau bückte, um ihren Schuh zuzubinden, dachte ich daran, dass sie damals schon deswegen erschossen worden wäre.“ Versöhnung auf der Rampe Nach einer kurzen Gedenk-

feier am Holocaustmahnmal fahren wir mit Autos an den Anfangspunkt der historischen Todesmärsche, nach Auschwitz-Birkenau. Gemeinsam laufen wir zur Rampe, an der während des Krieges die Züge ankamen. Genau hier wurde in einem kurzen Moment entschieden, wer Zwangsarbeit leisten und wer sofort in die Gaskammer gehen musste. „Die Vorstellung, wie auf diesem Weg vor

70 Jahren die armen, getriebenen Gefangenen gelaufen und die meisten davon grausig zu Tode gekommen sind, macht mich sehr traurig“, sagt Inès Garcia-Akritidis aus Ditzingen. Gesammelt und sehr konzentriert berichtet Yechiel von den eineinhalb Jahren, die er als Zwangsarbeiter in Auschwitz verbringen musste. Er hat hier seine gesamte Familie verloren. Drei Mitglieder der Gemeindeleitung der TOS aus Tübingen berichten dann von den Verbrechen ihrer Großväter in Auschwitz und bitten stellvertretend um Vergebung. Wieder kommt es zu berührenden Szenen der Versöhnung mit Nachfahren der Opfer. Schließlich feiern deutsche und polnische Pasto­ ren gemeinsam das Abendmahl auf der Rampe und salben den Boden. Fr e u d e u n d H o f f n u n g Beim anschließenden

Abschlussgottesdienst in einem Hotel in Oswiecim, einem „Fest des Lebens“, bricht sich die Freude über die erlebte Versöhnung in polnischem und hebräischem Lobpreis und israelischen Tänzen Bahn. „Ich komme nicht gerne hierher nach Auschwitz“, erklärt der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde von Kattowitz, Włodzimierz Kac. „Aber dank Euch habe ich hier zum ersten Mal ein Gefühl der Freude erlebt.“ Er blicke nun wirklich mit Hoffnung in die Zukunft. Bei einem israelischen Tanz springt Yechiel erneut von seinem Sitz in der ersten Reihe auf und ordnet sich fröhlich in unseren Reigen ein. „Lama lo?“ - „Warum nicht?“ lacht er uns zu. Eine Woche nach dem „Marsch des Lebens“ ist er wieder in Auschwitz-Birkenau, bei der offiziellen Gedenkfeier zur Befreiung durch die Rote Armee vor 70 Jahren – gemeinsam mit 300 Leidensgenossen. Vor zehn Jahren, am 60. Jahrestag waren es noch 1500 Überlebende. Yechiel, einer der letzten Zeitzeugen, wird des Erinnerns nicht müde und geht gleichzeitig in Liebe und Versöhnungsbereitschaft auf die Nachkommen seiner Peiniger zu. Er stellt sich seinem Schmerz und Trauma und verbreitet gleichzeitig Hoffnung und Lebensfreude – was tun wir?

Der Marsch des Lebens im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau


Gedenk- und Rundreise der ICEJ

JAHRE

21 Deutsche entdecken das Wunder Israel Von Brigitte Weghaus

Am 25. Januar 2015 machten sich 21 Leute auf den Weg nach Israel, um an der einwöchigen Gedenk- und Rund­ reise der ICEJ teilzunehmen. Die Teilnehmer kamen aus allen Teilen Deutschlands, um bei der großen Gedenk­ veranstaltung in Yad Vashem anlässlich des 70sten Jahrestages der Befreiung von Auschwitz dabei zu sein. Eine offizielle Führung durch das Holocaust-Museum von Karin Dengler und eine besondere Ansprache von Dr. Susanna Kokkonen, Leiterin der Christlichen Freunde Yad Vashem, gingen der feierlichen Zeremonie in der Halle der Erinnerung voraus. Norbert Spahn (Leiter der ICEJ-Reise und 2. Vorsitzender der ICEJ- Deutschland) und Klaus Heinrich hatten die Ehre, einen Kranz nieder­ zulegen. Dr. Jürgen Bühler, Geschäftsführender Direktor der ICEJ, sprach ebenfalls bei der Zeremonie und las einen Psalm vor.

Die Wüste grünt! Beim Baumpflanzen mit dem KKL in der Negev-Wüste.

aus Indien, die ihre Alijah nach Israel mit ihren Familien feierten und israelische Lieder sangen. Blühende Wüste Ein weiteres Highlight war ein praktischer Einsatz mit dem KKL (Jüdischer Nationalfonds) im Wald der deutschen Länder bei Lehavin in der Negevwüste. Wie beeindruckend war es für uns, die Wüste nach dem Regen grünen und blühen zu sehen. Nach dem Besuch eines Beduinenmuseums und einer Filmvorführung über die Aufforstung des Landes wurde uns umso mehr klar, welch ein Wunder dieses kleine Land ist. Israel ist das einzige Land auf der Welt, in dem die Wüste zurückgeht und die Wälder zunehmen. Unsere Gruppe durfte dabei helfen, den Wald vom Unterholz zu säubern, eine wichtige ökologische Aktion, die zum vorbeugenden Brandschutz beiträgt. Den Abschluss bildete der Besuch einer Baumschule des KKL mit vielen lehrreichen Informationen von unserer KKL-Leiterin Frau Jana Markus.

Die feierliche Kranzniederlegung in der Halle der Erinnerung in Yad Vashem; in der Mitte Reiseleiter und ICEJ- Vorstandsmitglied Norbert Spahn.

Vielfältiges Jerusalem In Jerusalem erlebten wir das

bunte Treiben im Schouk und in der Altstadt, hatten unvergessliche Begegnungen mit Israelis und wandelten, unter fachkundiger Führung von Norbert und Liane Spahn, auf den Spuren Jesu - die Bibel wurde lebendig! Wir durften Wächter auf den Mauern Zions sein und im Vaterhaus (Gebetshaus) auf dem Ölberg für Israel, Deutschland und die Nationen beten. An der Klagemauer trafen wir auf eine große Neueinwanderergruppe der Bnei Menasche 26 | 27

Aus der Botschaft

Der Triumph des Lebens Am letzten Tag hatten wir das Vorrecht, an einem Gottesdienst in der Altstadt teilzu­nehmen. Besonders bewegend war das gemeinsame Abendmahl mit den jüdischen Geschwistern, die kurz vorher von christlich-jüdischen Gedenktagen aus Au­schwitz-Birkenau zurückgekehrt waren und von ihren Erlebnissen berichteten. Wir spürten, wie sehr wir durch die Versöhnung und Vergebung Gottes miteinander verbunden waren. Und in diesem Gottesdienst wurde deutlich, dass das jüdische Volk niemals im Leiden der Vergangenheit stehen bleibt, sondern zum Leben, zum Triumph und Sieg hindurch gedrungen ist. Dies wird in der ge­samten Geschichte Israels sichtbar und war von Anfang an in Gottes Plan so vorgesehen.


kurznachrichten Scheckübergabe in Yad Vashem

Bei ihrem Besuch der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem hat die Gruppe der ICEJ-Projekt- und Begegnungsreise im Februar eine Spende aus Deutschland von 30 000 Euro übergeben. Stephan Lehnert, Büroleiter der ICEJ Deutschland, überreicht dem Yad VashemDirektor für internationale Beziehungen Shaya Ben Jehuda den Scheck. Das Geld ist für die Arbeit der „Christlichen Freunde Yad Vashem“ bestimmt, dem Kooperationsprogramm zwischen der ICEJ und der Gedenk- und Bildungsstätte in Jerusalem. Prof. Dr. Gideon Greif, renommierter Auschwitz-Experte aus Tel-Aviv, geleitete die Gruppe in einer mehrstündigen, bewegenden Tour durch die Ausstellung im Holocaustmuseum Yad Vashems.

Jesaja - 62 Gebets­ initiative

Im Einklang mit der Hauptstelle in Jerusalem haben ICEJ-Zweigstellen auf der ganzen Welt das Jahr 2015 mit einem Monat des Fastens und Gebets begonnen. Im Januar fanden die Gebetstreffen der Jesaja-62-Gebetsinitiative jeden Mittwoch statt, auch in Stuttgart. Andreas Bauer, Leiter des Vaterhauses auf dem Ölberg und Pastor der Jerusalem Gemeinde in Berlin war am ersten Mittwoch im Februar in Stuttgart und berichtete von einer internationalen

einwöchigen Gebetskonferenz in Auschwitz-Birkenau. „Die wahre Buße über den Holocaust hat erst angefangen“, sagte er. Dabei verwies auf den Propheten Daniel, der sich 70 Jahre nach der Wegführung Israels ins Babylonischen Exil vor Gott demütigte, sich unter die Schuld seines Volkes stellte und um die Rückkehr Israels ins verheißene Land rang. Ein Schwerpunkt der Konferenz in Auschwitz lag auf wahrer Umkehr der christlichen Gemeinde und der Fürbitte unter Tränen – Tränen, die vor 70 Jahren nicht geweint werden konnten.

100 Tage Gebet

Wenn Sie sich mit Ihrem Gebetskreis der Jesaja-62-Initiative anschließen möchten, schreiben Sie bitte an jesaja62@icej.de .

Händels Messias auf Hebräisch

Solisten, Chor und Orchester „Laudamus Te Stuttgart“ sowie renommierte Solisten, Gastsänger und Instrumentalisten aus Israel werden unter der Leitung von Monica Meira Vasques an Himmelfahrt 2015 erneut Händels Messias auf Hebräisch aufführen. Es gibt zwei Benefizkonzerte zugunsten Holocaust-Überlebender: 14.05.15 Reichenbach | Neuberinhaus 15.05.15 Berlin | Berliner Dom Ebenso finden zwei außergewöhnliche Sonderkonzerte zugunsten der deutsch-israelischen musikalischen Zusammenarbeit mit der israelischen Weltklasse-Sopranistin Dana Marbach statt. 14.03.15 Stuttgart-Berg | Berger Kirche 15.03.15 Schwäbisch Gmünd | Forum Schönblick Weitere Informationen unter www.laudamus-te.de oder unter 0711 539 133

Das Gebetsheft „100 Tage gedenken, umkehren, beten! Deutschland & Israel“ ist auf so großen Zuspruch gestoßen, dass es nachgedruckt werden muss. Initiiert vom Christliche Forum für Israel, dem Gebetsnetz Wächterruf und dem Ebenezer Emergency Fund International (Deutschland) enthält es für das wichtige Zeitfenster vom 27. Januar (70 Jahre Befreiung AuschwitzBirkenaus) bis zum 08. Mai 2015 (70 Jahre Kriegsende) dieses Jahres 15 Wochentexte zu geistlichen und gesellschaftspolitischen Themen mit Bezug zu Israel und Deutschland. Jeden Tag gibt es konkrete Gebetsanliegen, die mit einem Bibelvers versehen sind. Auch die ICEJ-Deutschland hat den Inhalt des Heftes mitgestaltet, das von unzähligen Gemeinden, Haus- und Gebetskreisen im deutschsprachigen Raum zu Gebet und Fürbitte für Israel und Deutschland verwendet wird. Das Heft kann unter info@100tagegebet.de gegen eine Spende bestellt werden. Auch auf der Webseite www.100tagegebet.de werden die Wochenthemen, die Tagesgebete und der Gedenkkalender veröffentlicht. Schließen auch Sie sich dieser wichtigen Gebetsaktion an!


Ausblick auf 2015

Was erwartet Israel und die Region im neuen Jahr? Von David Parsons, Medien-Direktor der ICEJ in Jerusalem

Im Jahr 2015 sehen sich Israel und der Nahe Osten mehreren großen Herausforderungen gegenüber. Doch es gibt nicht nur schlechte Nachrichten: Israels Wirtschaft ist stabil, gestärkt durch massive Erdgasfunde vor der Küste, und die Einwanderungszahlen steigen. Während sich die Israelis allerdings auf Neuwahlen vorbereiten, gleicht der Konflikt mit den Palästinensern einer unendlichen Geschichte, der Bürgerkrieg in Syrien ist auf den Irak und Libanon übergeschwappt, und der Iran liebäugelt weiterhin mit der Atomwaffenfähigkeit. Der Nahe Osten ist notorisch unberechenbar, doch ein paar aktuelle Trends geben uns Anhaltspunkte dafür, was uns dieses Jahr erwarten könnte. Knapper Wahlausgang Israel wird im März Neuwahlen abhalten, und der Wahlausgang verspricht knapp zu werden. Bisher ist noch nicht abzusehen, was die Wähler dieses Mal überzeugen wird: Ein Fokus auf innenpolitischen Frage wie Sozialleistungen und Mieten könnte den Linken helfen, während die bekannten Sicherheitsprobleme mit dem palästinensischen Terrorismus und der iranischen Atombedrohung den Rechten Stimmengewinne zu bringen versprechen. Bei den letzten Wahlen vor etwas mehr als zwei Jahren war die Einberufung von Jeschiwa-Studenten in die Armee ein Hauptthema. Es führte zu einer recht breit aufgestellten Mitte-Rechts-Koalition ohne ultraorthodoxe Parteien. Doch mit der Einführung des Einberufungsgesetzes war der „Klebstoff“, der die Koalition zusammen gehalten hatte, verdampft, und die Regierung begann, sich an Meinungsverschiedenheiten über die Wirtschaft und den Friedensprozess zu zersetzen. Premierminister Benjamin Netanjahu rief angesichts offener Rebellion in seinem Kabinett zu Neuwahlen auf. Dabei rechnete er damit, dass potenzielle Rivalen wie Tzippi Livni, Yair Lapid und Naftali Bennett noch nicht genügend gesetzgeberische Erfolge vorweisen könnten, um die Wähler zu beeindrucken. Netanjahu ist auch davon überzeugt , dass die Israelis ihn weiterhin als einzigen Kandidaten betrachten, der über ausreichend diplomatische und militärische Qualifikationen verfügt, um Israel sicher durch die Stürme der Region zu navigieren. Man rechnet damit, dass die nächste Knesset insgesamt wieder leicht rechts der Mitte stehen wird.

28 | 29

Nahost-Fokus

Palästinenserstaat Die Palästinenser haben ihre einseitige Kampagne zur Schaffung eines eigenen Staates ebenfalls wieder aufgenommen. Auch das könnte zu einem entscheidenden Faktor bei den israelischen Wahlen werden. Kürzlich zwang der Leiter der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) Mahmoud Abbas den UN-Sicherheitsrat zu einer Abstimmung über eine Resolution, die eine internationale Anerkennung eines Palästinenserstaates forderte und von Israel verlangte, sich innerhalb von zwei Jahren auf die Waffenstillstandslinien von 1949 zurück zu ziehen. Abbas wusste, dass die Resolution nicht genügend Stimmen erhalten würde, um angenommen zu werden, doch merkwürdigerweise drängte er dennoch auf ein Abstimmung. Direkt danach beantragte er beim Internationalen Strafgerichtshof die Zulassung als Mitgliedsstaat. Dieser diplomatische Schachzug wurde sicherlich von aktuellen Parlamentsabstimmungen in mehreren europäischen Staaten befeuert, die ihre Bereitschaft signalisierten, einen Palästinenserstaat anzuerkennen. Doch die US-Regierung sprach sich dagegen aus, während der neugewählte Kongress sogar drohte, amerikanische Finanzhilfen an die PA einzustellen. Unterdessen behält Israel als Reaktion auf den Beitritt zum Strafgerichtshof Steuern und Zölle ein, die es für die PA erhebt, während die Palästinenser hoffen, israelische Soldaten wegen „Kriegsverbrechen“ in Den Haag anklagen zu können. Abbas droht nun mit einer zweiten Abstimmung im UN-Sicherheitsrat, die eine fixe Frist für einen Palästinenserstaat und einen israelischen Rückzug festlegen soll. Dies könnte ein Veto der USA erzwingen, doch wahrscheinlicher ist, dass das


Netanjahu und Abbas trennten Anfang Januar nur wenige Meter auf der „Einheits-Demo“ in Paris, doch im Friedensprozess sind sie Welten voneinander entfernt.

Weiße Haus unter Obama in aller Stille Gegenleistungen dafür anbieten wird, dass die Palästinenser von ihrer waghalsigen Politik Abstand nehmen. Diese palästinensischen Manöver werfen die Frage auf, was Abbas wirklich erreichen will. Er ist im Alter fortgeschritten und hat bisher, abgesehen von den Sympathien der Weltgemeinschaft, wenig für sein Volk erreichen können. Offensichtlich zieht er es vor, den Konflikt mit Israel am Kochen zu halten, statt wirklich einen Palästinenserstaat zu schaffen. Unterdessen könnte der neuste palästinensische Versuch, den Konflikt zu „internationalisieren”, einen Bumerang- Effekt auf Abbas haben, nämlich dadurch, dass er im März die israelischen Wähler zurück in Netanjahus Arme treibt. Ausbreitung des Syrien-Konflikts Der syrische Bürgerkrieg tobt mittlerweile seit fast drei Jahren und zeigt keinerlei Zeichen des Abflauens. Der Todeszoll übersteigt wahrscheinlich 300 000 Menschen, und die Kämpfe weiten sich kontinuierlich auf den Irak und den Libanon aus. Millionen sind auf der Flucht und durchleiden den strengen Winter in Zeltstädten in Jordanien, der Türkei und anderswo. Unter den Flüchtlingen dieses Konflikts befinden sich zehntausende mittelloser Christen. Die Not der Christen im Nahen Osten verschlimmert sich weiter, während radikal-islamische Kräfte wie der „Islamische Staat“ (IS) immer mehr Land gewinnen. Es gibt auch einige positive Entwicklungen, beispielsweise die Tatsache, dass die Regierung al-Sisis in Ägypten gegenüber der alten koptischen Gemeinschaft eine freundlichere Haltung zeigt. Doch insgesamt erweist sich die arabische Welt als ziemlich feindselig gegenüber ihren angestammten christlichen Gemeinschaften. Die Luftangriffe des Westens gegen den IS haben einige Gebietsgewinne des letzten Sommers im Irak und in Syrien rückgängig machen können, doch es werden immer noch Bodentruppen benötigt, um diese Gegenden zu sichern und die Region zu stabilisieren. Währenddes-

sen fällt das Assad-Regime weiterhin über seine eigenen Bürger her, um seine bröckelnde Machtposition in Damaskus zu sichern. So bleibt der Syrien-Konflikt ein Dilemma, in dem sich die westliche Kriegsmüdigkeit und Ängste vor der wachsende Bedrohung durch eigene Dschihadisten, die Terroranschläge in Europa und Amerika verüben könnten, unauflösbar gegenüber stehen. Iran an kritischer Grenze Schließlich täuscht der Iran weiterhin die Welt und spielt auf Zeit, um sein Atomwaffenprogramm voranzutreiben. Gespräche auf höchster Ebene wurden im Januar in Genf wieder aufgenommen, und das Risiko für Israel könnte nicht höher sein. Seit Jahren gab es eine Abweichung in den amerikanischen und israelischen Einschätzungen darüber, wann Teheran in der Lage sein würde, Atomwaffensprengköpfe zu produzieren. Doch dieser Abstand ist nun nicht mehr vorhanden, da Irans Fähigkeit, spaltbares Material herzustellen, unbestreitbar eine kritische Grenze erreicht hat. Stattdessen gibt es nun sich vertiefende politische Differenzen darüber, wie man jetzt mit dem Iran und insbesondere seinem Atomprogramm umgehen solle; Verhinderung oder Eindämmung sind die beiden Alternativen. Angeführt von den USA scheinen die Westmächte kompromissbereit zu sein. Sie wollen Teheran erlauben, seine Urananreicherungsanlagen zu behalten, vielleicht als Teil einer historischen amerikanischen „Wiederannäherung“, die Präsident Barack Obama endlich einen großen außenpolitischen Erfolg bringen würde. Israel sieht diese Vorgehensweise natürlich als eine existenzielle Bedrohung an und hofft, dass der Westen sich an die sechs vorhergehenden Resolutionen des UN-Sicherheitsrates halten wird, die alle verlangen, dass der Iran sein Atomprogramm vollständig aufgeben muss. Führende israelische Politiker sehen den Iran immer noch als größere Bedrohung für den Frieden an als den IS oder Al-Kaida. Daher würden sie jegliche Vereinbarung ablehnen, die beinhaltet, mit Teheran zu kooperieren, um die sunnitischen Terrorgruppen zu bekämpfen, die jetzt im Irak und Syrien wüten. Künftig zählt Jerusalem auf einen gewogeneren Kongress mit republikanischer Mehrheit, um seine Interesse in diesen beiden Bereichen zu schützen.


Die Alijah-Kontroverse

Netanjahus Aufruf zum Exodus aus Europa stöSSt auf Kritik Von Lisa Schmid

Nach den Terroranschlägen von Kopenhagen Mitte FebruNetanjahus Aussage, dass Juden nur in Israel in Sicherar hat der israelische Premierminister Benjamin Netanheit leben könnten, den Judenstaat auf Kollisionskurs mit jahu die Juden Europas erneut zur Auswanderung nach den Regierenden europäischer Länder und den Leitern Israel aufgerufen. „Juden gebührt natürlich in jedem der jüdischen Gemeinschaften in der Diaspora. Land Schutz“, betonte Netanjahu. „Doch wir sagen den Juden, unseren Brüdern und Schwestern: Israel ist eure Zufluchtsort für Juden Doch andere israelische ExperHeimat. Wir bereiten uns auf eine Masseneinwanderung ten sehen in Netanjahus Aufruf einen ganz natürlichen aus Europa vor und rufen dazu auf. Ich möchte allen euroAusdruck des ethischen Bewusstseins Israels. „Die päischen Juden und allen Juden in der Welt sagen: ‚Israel Daseinsberechtigung Israels besteht darin, einen Ort zu ist die Heimat jedes Juden.‘“ Sowohl in der jüdischen Diaschaffen, an dem Juden eine bessere jüdische Lebensspora als auch in europäischen Regierungskreisen stieß qualität genießen können“, erklärte Avinoam Bar-Yosef, Netanjahus Aufforderung auf Präsident des Jewish People Policy scharfe Kritik. Die KontroverInstitute, einer Forschungseinrichse um den Alijah-Aufruf des tung in Jerusalem. „Nach meiner israelischen PremierminiAuffassung ermutigt Netanjahu nur sters offenbarte, insbesondere diejenigen, die auf jeden Fall beabim jüdischen Kontext, untersichtigen, ihre Herkunftsländer zu schiedliche Auffassungen zu verlassen, nach Israel zu ziehen und der Frage, was den Zionismus nicht in andere Länder. Selbst wenn und das Wesen des Staates das Kontroversen auslöst, es ist das, Israel eigentlich ausmache was ein Premierminister Israels ganz unabhängig von biblisch tun muss.“ Yigal Palmor, Sprecher begründeten Standpunkten. der Jewish Agency for Israel, die für Während einige Israel pridie jüdische Einwanderung nach mär als einen Zufluchtsort Israel zuständig ist, stimmte dem für Juden sehen, der nach zu. „Nach allgemeiner Auffassung dem Holocaust etabliert worgehört es zum Job des Premier­ Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu ministers, Juden daran zu erinnern, den sei, ziehen viele Israelis es vor, den Zionismus als dass Israel ihnen Zuflucht bietet, proaktive Verwirklichung der politischen Vision einer wenn sie angegriffen werden.“ Alles weitere sei nur eine jüdischen Nation zu betrachten. Frage des richtigen Tons, erklärte der ehemalige Diplomat. Selbstbestimmter jüdischer Staat Der israelische Professor für Politikwissenschaften, Shlomo Avineri, beispielsweise bezeichnete Netanjahus Aufruf gegenüber der New York Times als „intellektuellen und moralischen Fehler“ und warf ihm vor, aus Wahlkampfgründen „Populismus“ zu betreiben. „Die Daseinsberechtigung Israels hängt nicht vom Antisemitismus ab“, erklärte Avineri, der kürzlich eine Biographie über den Gründer des modernen Zionismus, Theodor Herzl, veröffentlicht hat. Israels Existenz gründe sich auf dem Recht des jüdischen Volkes, selbstbestimmt im jüdischen Staat zu leben. Während Israel immer für Einwanderung offen sein sollte, steuere

30 | 31

Nahost-Fokus

Familiengeschichte Netanjahu selbst verband seinen Aufruf zum Exodus aus Europa mit seiner persönlichen Familiengeschichte. Sein Großvater sei von einem antisemitischen Mob auf einem Bahnhof im Herzen Europas Ende des 19. Jahrhunderts bewusstlos geschlagen worden, berichtete er in einem Wahlkampfvideo. „Er schwor sich damals, dass er seine Familie ins Land Israel bringen würde, sollte er die Nacht überleben, um dort beim Aufbau einer Zukunft für das jüdische Volk in seinem eigenen Land mitzuhelfen“, sagte Netanjahu. „Ich stehe heute hier als Premierminister Israels, weil mein Großvater sein Versprechen gehalten hat.“


ICEJ- shop.de

PF 31 13 37 · 70473 Stuttgart Tel.: (0711) 838894-80 Fax: (0711) 838894-88 kontakt@icej-shop.de

Jüdisches Gebetsbuch Pessach, Schawuot, Sukkot von Prof. Dr. Andreas Nachama

1

Der zweite Band des Jüdischen Gebetsbuches mit den Gebetstexten für die Wallfahrtsfeste in einer zeitgemäßen, leicht verständlichen Übertragung; klar gegliedert und übersichtlich gestaltet. Gebunden, 392 Seiten ISBN 978-3-5790259-7-1; Gütersloher Verlagshaus

2

In Zusammenarbeit mit Martin Hanzlicek und mit Fotografien von Miro Svolik; gewidmet dem Vater Fedor Gál´s. Fedor Gál macht sich auf den Weg des Todesmarsches, den sein Vater von Sachsenhausen aus gehen musste.

EUR 29,99 zzgl. Versandkosten

3

MP3-CD-Box: Sommerbibelschule 2014 mit Dr. Jürgen Bühler, ICEJ

Hardcover mit Einband, 40 Seiten inkl. DVD (englisch). Besonders zu empfehlen für die Teilnehmer der ICEJ-Reise nach Auschwitz und Theresienstadt im April!

Unter dem Gesamtthema „Die Dynamik der neuen Schöpfung“ beleuchtet Dr. Jürgen Bühler verschiedene aktuelle Aspekte des geistlichen Lebens, u.a. „Das vierfältige Ackerfeld“, „Die Kraft der Erlösung“, „Tage der Wiederherstellung“, „Die Nahost-Situation“, „Saat und Ernte“ u.v.m. Es handelt sich um Mitschnitte der Sommerbibelschule 2014 im GlaubensZentrum Bad Gandersheim.

5

EUR 9,95

zzgl. Versandkosten

4

EUR 25,00

2 CDs

zzgl. Versandkosten

Dieses neue Buch beinhaltet eine Fülle weiterer Impulse, viele erprobte kreative Ideen und praktische Umsetzungsmöglichkeiten, die bei den Kindern für Begeisterung und ein tieferes Verständnis für unsere Beziehung zum Volk der Juden sorgen werden.

Stück

zzgl. Versandkosten

zzgl. Versandkosten

Einzelpreis Gesamtpreis EUR EUR

Beschreibung

2 Kurzer Langer Weg Fedor Gál, 40 Seiten inkl. DVD

29,99 9,95

3 Sommerbibelschule 2014 mit Dr. Jürgen Bühler, ICEJ

25,00

4 Der Messias auf Hebräisch/CD

12,00

5 Ergänzungsbuch Israel - Ein Thema auch für Kinder von Karin Müller

12,95

6 Inner Cubes Handbuch zum Tempel von Dr. Randall Price, 160 Seiten

29,90

7 Essence of Jerusalem

21,95

– Parfüm, 10ml

8 Salböle aus Israel Rose of Sharon Light Weihrauch Myrrhe

CD EUR 12,00

Per Post senden oder per Fax an: (0711) 83 88 94 88

Hiermit bestelle/n wir/ich verbindlich:

1 Jüdisches Gebetbuch von Prof. Dr. Andreas Nachama, gebunden, 392 Seiten

B i t te d i e j e w e i li g e A rt i k e l - An z a h l e i n t ra ge n!

Konzert-Mitschnitt der hebräischen Uraufführung

EUR 12,95

Spiralbindung, 110 Seiten mit CD-ROM

DER MESSIAS AUF HEBRÄISCH Audio-Aufnahme der hebräischen Uraufführung des Oratoriums „Der Messias“ von Georg Friedrich Händel zu Ostern 2014 in Deutschland. Deutsche und israelische Solisten, der Chor und das Orchester „Laudamus Te Stuttgart“ sowie Gastsänger und Musiker aus Israel haben das Oratorium „Der Messias“ von Georg Friedrich Händel unter der Leitung von Monica Meira Vasques erstmals in Deutschland in hebräischer Sprache aufgeführt.

Ergänzungsbuch Israel Ein Thema auch für Kinder von Karin Müller

Bestellschein

Kurzer langer weg Fedor Gál

6,00 8,00

Lily 7,5 ml-Flacon 10 ml-Flacon

9 Set „Biblischer Zionismus“von Malcolm Hedding, komplett, fünf Bände 10 Feste der Bibel und ihr Geheimnis von Martin Baron, sieben Bände

19,95

Vorname

Name

Straße / Nr.

PLZ / Ort

Telefon / E-Mail-Adresse (falls vorhanden)

Ort, Datum

38,50 Unterschrift

Gesamtsumme EUR

zzgl. Versandkosten nach Aufwand

www.icej-shop.de

Unterstützen Sie mit Ihrem Kauf den Dienst der ICEJ

Ich möchte kostenlos die ICEJ-E-Mail-Nachrichten abonnieren!


ICEJ-Reise zum Laubhüttenfest 2015

„Reformation“

Und es wird geschehen, dass alle Übriggebliebenen von all den Heidenvölkern ... Jahr für Jahr heraufkommen werden, um dexn König, den Herrn der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern.

S a c h a rj a 1 4 , 1 6

Aufgrund dieser Verheißung kommen seit über 35 Jahren Tausende Christen aus allen Nationen jährlich „herauf nach Jerusalem.“ Die ICEJ bereitet dafür ein einzigartiges fünftägiges Programm vor. Mit einem Auftakt mitten in der Wüste, zu dem ein reichhaltiges Picknick mit Tausenden Teilnehmern aus aller Welt und eine großartige Veranstaltung gehören. Es folgt ein Feuerwerk an Veranstaltungen mit hochkarätigen Bibelarbeiten, „himmlischen“ Lobpreis- und Anbetungszeiten, exzellenten Referenten, von hochrangigen politischen und religiösen jüdischen Vertretern Israels bis hin zu christlichen aus aller Welt. Darüber hinaus eine Abendmahlsfeier, berührende Gebetszeiten und, Seminare zu aktuellen Themen. 2015 - 70 Jahre nach Kriegsende - ist gerade für Deutschland ein wichtiges Jahr, um Israel seine Solidarität und Freundschaft zu zeigen. Der unvergleichliche Jerusalem Marsch, bei dem tausende Christen aus aller Welt ihre Freundschaft mit dem jüdischen Volk ausdrücken, wird vor allem durch deutsche Teilnehmer in diesem Jahr eine ganz besondere Bedeutung erhalten. Lernen Sie darüber hinaus segensreiche Projekte der ICEJ kennen und begegnen Sie auch deren Freunden im Land. Mittelpunkt der 10-tägigen Reise ist die ICEJ-Feier, aber auch der Besuch ausgewählter Orte in Jerusalem und Umgebung.

Anmeldeformular und Reisebedingungen zur Exklusivreise anfordern bei ICEJ.

25.9. bis 4.10.2015

ICEJ – Deutscher Zweig e. V.

Veranstalter:

Postfach 31 13 37 D-70473 Stuttgart Tel: +49 (0) 7 11 83 88 94 80 Fax: +49 (0) 7 11 83 88 94 88 Email: laubhuettenreise@icej.de www.ICEJ.de

Schechinger-Tours Walter Schechinger Im Kloster 33 72218 Wildberg-Sulz am Eck Tel.: 07054 5287 Fax: 07054 7804 info@schechingertours.de www.schechinger-tours.de


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.