WORT AUS JERUSALEM
Rückblick: LaubhüttenfestSolidaritätsreise
Rückblick: LaubhüttenfestSolidaritätsreise
„Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen, bis er das Recht zum Sieg führt“ Matthäus 12,20
Titelbild:
Die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem (ICEJ) ist ein globaler Dienst, der Gemeinden, Denominationen und Millionen Christen auf der ganzen Welt vertritt. Sie alle verbindet eine tiefe Liebe und Fürsorge für Israel sowie der Wunsch, den historischen Bruch zwischen der christlichen Gemeinde und dem jüdischen Volk zu heilen. Die ICEJ erkennt in der Wiederherstellung des modernen Staates Israel die Treue Gottes zu seinem Bund mit dem jüdischen Volk und seinen Verheißungen. Unsere Hauptziele sind folgende: Israel ganz praktisch zu unterstützen; die christliche Gemeinde über Gottes Pläne mit Israel zu informieren und Gemeinden mit Israel zu verbinden; Ortsgemeinden im Heiligen Land zu unterstützen; aktiv zur Versöhnung zwischen Juden, Arabern und Christen beizutragen. Die Hauptstelle der ICEJ befindet sich in Jerusalem, der Dienst der ICEJ erstreckt sich auf insgesamt mehr als 140 Länder, in 90 Ländern gibt es etablierte Zweigstellen. Die ICEJ ist ihre Botschaft in Jerusalem. Die ICEJ ist ein überkonfessionelles Glaubenswerk, das durch freiwillige Zuwendungen von Freunden und Mitgliedern unterhalten wird. Alle Spenden sind im Rahmen der persönlichen Steuererklärung abzugsfähig (gilt nicht für Österreich). Sollte eines unserer Projekte überzeichnet sein, führen wir die finanziellen Mittel an ein anderes Projekt ab.
der Blick zurück macht uns sehr dankbar und demütig. Wir laden Sie herzlich ein, mit uns über das große Wirken Gottes durch den Dienst der ICEJ zu staunen: Auf den Seiten 20 und 21 finden Sie einen kleinen Jahresrückblick. Wir sind unserem Herrn und Gott zutiefst dankbar für alles, was wir durch Ihn bewirken durften.
Und wir danken Ihnen, liebe Israelfreunde! Im Namen des ganzen ICEJ-Teams darf ich mich von Herzen für Ihre Gebete, Ihre große Unterstützung und Treue bedanken. Trotz mancher Anfeindung durften wir jeden Tag erleben, wie sehr unser Dienst für Israel getragen wurde. Noch nie in der Geschichte der ICEJ haben wir eine solche Fülle erlebt – und das in jedem Bereich.
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IMPRESSUM redaktionsleitung Karin Lorenz
autoren David Parsons, Dominique Walter, Steven Bennett, Katja Bühler, Melina Strecker, Markus Stegmaier, Nativia Samuelsen, Howard Flower, Marelinke van der Riet, Elisabeth Stephan-Brämer, René J. Emmenegger, Karin Lorenz übersetzungen S. Lorenz gestaltung studio2punkt1 druck Designpress GmbH fotos IDF, Courtesy of the Family, Benjy Stoch Jewish Report, wikipedia, Levi Dörflinger, Gottfried Bühler, Karin Lorenz, ICEJ-Deutschland/ -Jerusalem/-Schweiz/-Österreich, GPO-Archiv, unsplash, shutterstock bibeltexte Elberfelder Bibel © 2006 by SCM R.Brockhaus, Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, Neues LebenDie Bibel © 2002/2006 SCM R.Brockhaus v.i.s.d.p. Gottfried Bühler
ICEJ – Deutscher Zweig e.V. ist Träger des SpendenPrüfzertifikats der Deutschen Evangelischen Allianz, mit dem die Einhaltung der strengen Grundsätze bei der Verwendung der Spendenmittel bestätigt wird.
Als „ICEJ Deutschland“ bzw. „ICEJ Germany“ sind wir auch auf verschiedenen Social Media Kanälen zu finden.
Das Wort aus Jerusalem ist das Magazin für Förderer der ICEJ. Für Kennenlern-Abos wird eine jährliche Gebühr von 5 Euro erhoben. Sie können unsere Publikationen jederzeit per Telefon, Mail oder Brief abbestellen.
Bei unseren Hilfsprojekten: Dank Ihrer großzügigen Spenden konnten wir zusätzlich zu unseren langjährigen Hilfsprogrammen viele segensreiche neue Aufgaben bewältigen in Israel.
Bei unseren Gebetsaufrufen: Allein zu unseren Online-ZoomGebeten finden sich seit dem 7. Oktober 2023 bis heute jede Woche an drei Abenden viele Beter zusammen, um für Israel einzutreten.
Bei unseren Vor-Ort-Veranstaltungen: Gleichgültig, ob es um Gebetsabende, Kundgebungen, Konferenztage oder Mahnwachen ging, stets füllten sich die Veranstaltungsorte und manche ICEJ Freunde nahmen stundenlange Anfahrten in Kauf, um dabei zu sein. So auch beim letzten Gebetsabend Ende November (siehe Seite 6). In diesem Jahr durften wir auf besondere Weise erleben, wie wir Brücken bauen konnten zwischen Juden und Christen.
Und noch nie in der Geschichte der ICEJ wurden so viele Menschen mit Informationen über und aus Israel erreicht wie in diesem Jahr. Unsere TV-Serie „Faszination Israel“ erzielte neue Reichweiten und unser kleines Heftchen „Israel im Faktencheck“ musste aufgrund der hohen Nachfrage mehrfach neu aufgelegt werden. Inzwischen wird es ins Englische übersetzt, weil sich im englisch-sprachigen Raum ebenfalls Türen dafür öffnen.
Dafür wollen wir Gott die Ehre geben!
Der Blick nach vorne lässt erahnen: Der Dienst der ICEJ wird vermutlich noch herausfordernder werden. Aber lassen Sie uns gemeinsam auf unseren Herrn schauen und mit seiner Hilfe auch 2025 wieder ein Segen für Israel sein. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen frohe Festtage und Gottes reichen Segen für 2025.
In Christus verbunden,
Ihr
Gottfried Bühler
Erster Vorsitzender der ICEJDeutscher Zweig
PS: Lasst uns gerade in dieser hoffentlich friedvollen Weihnachtszeit die Geiseln nicht vergessen und weiter intensiv für ihre Freilassung beten!
Biblische Lehre: Aktuelle Prophezeiungen
„ES SOLL NICHT DURCH HEER ODER KRAFT, SONDERN DURCH MEINEN GEIST GESCHEHEN, SPRICHT DER HERR ZEBAOTH.“
Sacharja 4,6
VON DAVID PARSONS, ICEJ-SPRECHER UND VIZEPRÄSIDENT
Das Thema des diesjährigen Laubhüttenfestes entstammte einer Prophezeiung Sacharjas aus den frühen Tagen der Wiederherstellung Israels nach dem babylonischen Exil. Die Juden mussten Jerusalem mit der Maurerkelle in der einen Hand und dem Schwert in der anderen Hand wieder aufbauen. Denn die Wiederherstellung Israels war zugleich ein Überlebenskampf.
LEGALES BAUVORHABEN Die aus Babylon zurückgekehrten Juden wurden angegriffen, obwohl sie über ein schriftliches Dekret des persischen Königs Kyros verfügten, das sie zum Wiederaufbau ihres Tempels in Jerusalem ermächtigte. Kyros unterstützte das Vorhaben der Juden sogar mit Geld. Außerdem gab er ihnen einen Teil der Gold- und Silberschätze aus dem geplünderten und zerstörten ersten Tempel zurück.
Im Buch Esra lesen wir, dass die jüdischen Rückkehrer zunächst den Altar des Herrn und dann den Tempel selbst wieder aufbauen wollten, während sie sich gleichzeitig gegen Angriffe verteidigen mussten. Schon bald gerieten die Juden allerdings in noch größere
Bedrängnis: Kyrus starb – und nach dem Tod des großen Perserkönigs wurde die von ihm erteilte Baugenehmigung wertlos. Auch das Geld ging langsam aus. Die feindlichen Samariter verstärkten ihre Angriffe. Außerdem schwächten interne Querelen über unterschiedliche Ansichten zum Wiederaufbau die Rückkehrer: Einige Juden monierten, dass der neue Tempel nicht annähernd so großartig und prächtig wirke wie der Tempel Salomos.
STREIT UND ENTMUTIGUNG So kamen die Arbeiten am Tempel schließlich völlig zum Erliegen. 16 Jahre lang verstaubte die Baustelle. Bis der Herr die Propheten Haggai und Sacharja schickte, um das Volk zu ermutigen, die Arbeit wieder aufzunehmen und den Bau des Tempels zu beenden.
Haggai ermutigte das Volk, „… Sei getrost, alles Volk im Lande, spricht der HERR, und arbeitet! Denn ich bin mit euch, spricht der HERR Zebaoth (…) und mein Geist soll unter euch bleiben. Fürchtet euch nicht! Es soll die Herrlichkeit dieses neuen Hauses größer werden, als die des ersten gewesen ist …“ (Haggai 2,4- 9)
SACHARJAS VISION Sacharja fügte hinzu, dass es zwar gut sei, über Macht und Kraft zu verfügen, der Wiederaufbau Israels und des Tempels aber letztlich allein durch Gottes Geist geschehe (Sacharja 4,6). Der Trümmerberg werde zu einer Ebene und der Schlussstein, der das Werk vollende, werde von Gottes Volk, entflammt von Gottes Geist, unter dem Ruf „Gnade“ gesetzt werde. Schließlich forderte Sacharja das Volk auf, den Tag der kleinen Anfänge nicht zu verachten.
Der Prophet Sacharja war ein wahrer Seher. Wie Daniel, Hesekiel und Johannes in der Offenbarung hatte er außergewöhnliche Visionen von gegenwärtigen Realitäten und zukünftigen apokalyptischen Ereignissen. In seinen Visionen tauchen oft mächtige Engel- und Schöpfungswesen sowie seltsame Tiere und Gegenstände auf, die für geistige Kräfte stehen, die im Spiel sind. In Kapitel 14, dem letzten Kapitel seiner Prophezeiungen, sieht Sacharja die Wiederkunft des
Messias auf dem Ölberg.
AKTUELLE PROPHETIE Ich glaube, viele der ungewöhnlichen Ereignisse, die Sacharja beschreibt, sagen uns auch viel über unsere heutige Zeit – schon im ersten Kapitel. Die Rückkehr der Juden in ihre angestammte Heimat scheint immer einem Muster zu folgen. Und was damals geschah, ist für Israel und uns offensichtlich auch heute äußerst relevant.
In seiner ersten Vision sieht Sacharja einen Mann auf einem roten Pferd und andere farbige Pferde zwischen Myrtenbäumen stehen. Ein Engel offenbart ihm, dass diese den Auftrag haben, die Lande zu durchziehen und zu berichten, was sie sehen. Was die Kundschafter berichten, erfahren wir in Sacharja 1,11: „… die ganze Erde sitzt still und verhält sich ruhig.“ Das klingt eigentlich nach einem guten Bericht, aber der Engel des Herrn erhebt nun seine Stimme und spricht: „HERR Zebaoth, wie lange noch willst du dich nicht erbarmen über Jerusalem und über die Städte Judas, über die du zornig gewesen bist diese siebzig Jahre?“ (Sacharja 1,12).
BETENDE ENGEL Zunächst ist es interessant festzustellen, dass auch Engel beten, sogar große und mächtige Himmelswesen wie der „Engel des HERRN“. Und sie scheinen eine schwere Gebetslast für Jerusalem zu haben!
Zweitens ist es faszinierend, dass dieser Engel sich an der Stille stört, die auf der Erde herrscht! Es herrschte Frieden, was normalerweise als gut angesehen wird. Aber dieser Frieden bedeutet, dass der Status quo hingenommen wird und fortbestehen würde – Jerusalem und der Tempel verblieben in Trümmern. Also ruft der Engel den HERRN an: „Wie lange noch willst du dich nicht erbarmen?“
UNHEILVOLLER FRIEDEN Nun antwortet der Herr dem verzweifelten Engel mit tröstenden Worten: „Ich eifere für Jerusalem und Zion mit großem Eifer und bin sehr zornig über die stolzen Völker; denn ich war nur ein wenig zornig, sie aber halfen zum Verderben.“ Der Herr fügt hinzu: „Ich will mich wieder Jerusa-
lem zuwenden mit Barmherzigkeit, und mein Haus soll darin wieder aufgebaut werden (…) und der HERR wird Zion wieder trösten und wird Jerusalem wieder erwählen“ (Sacharja 1,13-17).
Schließlich sieht Sacharja vier Hörner, symbolisch für die Königreiche oder Mächte, „die Juda samt Israel und Jerusalem zerstreut haben.“ Und er sieht vier Handwerker, diese „sind gekommen, jene abzuschrecken und die Hörner der Völker abzuschlagen, die ihr Horn gegen das Land Juda erhoben haben, um es zu zerstreuen“ (Sacharja 2,1-4).
GOTT SCHICKT HANDWERKER
Diese Vision gibt viel Ermutigung und Hoffnung, wenn man sieht, wo Israel heute steht. Die Vision erinnert daran, dass Israel damals nicht im Exil bleiben musste. Die Feinde wollten Jerusalem in Trümmern halten, aber Sacharja wurde versichert, dass der Geist Gottes selbst eingreifen wird. Gott versprach, für die notwendigen Mittel zu sorgen – für die Handwerker, die für den Wiederaufbau des Tempels und der gefallenen Mauern Jerusalems benötigt wurden.
Dieses hebräische Wort für „Handwerker“ (harasch – ָָרָשׁ ) meint Steinmetze und Zimmerleute, aber auch Architekten und Ingenieure und andere geschickte Handwerker. Ein gutes Beispiel dafür ist Bezalel, von dem der Herr sagte: „Siehe, ich habe mit Namen berufen Bezalel […] und habe ihn erfüllt mit dem Geist Gottes, mit Weisheit und Verstand und Erkenntnis und mit allerlei Fertigkeiten, kunstreich zu arbeiten in Gold, Silber, Bronze, kunstreich Steine zu schneiden und einzusetzen und kunstreich zu schnitzen in Holz, um jede Arbeit zu vollbringen“ ( 2. Mose 31,3-5). Die Bibel berichtet, dass solche Handwerker von König Hiram von Tyrus geschickt wurden, um den Königspalast Davids zu bauen (2. Samuel 5,11), und später wahrscheinlich am Tempel Salomos arbeiteten. Als Israel und Juda ins Exil geführt wurden, wurden auch die Handwerker mitgenommen (2. Könige 24,14). Aber Sacharja ist sich sicher, dass sie vom Geist zurückgerufen werden, um beim Wiederaufbau des neuen Tempels in Jerusalem zu helfen. Und so war es.
Israels Raketenabwehrsystem
„Iron Dome“ in Aktion.
FÄHIGE WAFFENSCHMIEDE Das
Wort „Handwerker“ kann aber auch „geschickte Krieger“ bedeuten. Tatsächlich können diese begabten Metallarbeiter, die schöne, verzierte Tempelinstrumente herstellen, auch starke Schwerter und Speere zur Verteidigung der Stadt anfertigen (siehe 1. Samuel 13,19; 2. Könige 24,16; Hesekiel 21,31). Und offenbar setzt Gott solche „geschickten Krieger“ und „Waffenschmiede“ auch in unseren Tagen ein, um Nationen, die Israel bekämpfen, „abzuschrecken“ und ihnen „die Hörner abzuschlagen“.
Wir erleben in unserer Generation sehr deutlich, wie die „Hörner“ mit teuflischer Bosheit versuchen, die jüdische Nation und das jüdische Volk zu entwurzeln und zu zerstören. Seit Jahrzehnten versuchen die erbitterten Feinde, die Rückkehr der Juden und den Wiederaufbau Israels zu verhindern und zu vereiteln. Aber der
HERR hat Israel auch in unserer Generation mit fähigen „Handwerkern“ beschenkt, die Israel zur Hightech-Nation gemacht und dem Land zu militärischer Stärke verholfen haben. Israel verfügt heute über eine Armee, die das Land gegen weitaus größere Kräfte verteidigen kann.
ARABISCHE ANERKENNUNG Das israelische Militär und die Geheimdienste konnten in den letzten Monaten erstaunliche Erfolge gegen Hamas, Hisbollah und den Iran erzielen. Die Raketenabwehrsysteme Iron Dome, David's Sling und Arrow III erweisen sich als die besten der Welt. Die geheime Operation, bei der manipulierte Pager und WalkieTalkies in den Händen und Hosentaschen von Hisbollah-Terroristen explodierten, hat selbst in arabischen Ländern großen Eindruck hinterlassen. Israel besitzt mit dem Merkava IV einen
Kampfpanzer der Spitzenklasse und die nächste Generation von TarnkappenKampfbombern F35. In manchen arabischen Medien wird Israel sogar plötzlich als „Land mit mystischen Kräften“ bezeichnet.
ISRAELS KREATIVITÄT Die israelischen „Handwerker“ leisten aber auch Pionierarbeit bei der Wasserentsalzung und bringen die Wüste zum Blühen. Sie erfanden die Mikrochips, die unsere Welt ins digitale Zeitalter geführt haben. Sie haben uns unglaubliche medizinische Fortschritte beschert und mächtige Wolkenkratzer auf einfachen Sanddünen errichtet. Jedes große globale Unternehmen hat Forschungs- und Entwicklungsbüros in Israel. Sie alle wollen die Vorteile der hochqualifizierten und kreativen „Handwerker“ nutzen, mit denen Gottes Geist sein Volk gesegnet und ausgerüstet hat.
VON KARIN LORENZ
Über 300 Beter erhoben ihre Hände, um Gott zu preisen und für sein Volk einzutreten bei der Israel-Gebetskonferenz in der Filderhalle bei Stuttgart. Dabei durfte die ICEJ auch Brückenbauer sein: Christen aller Konfessionen, messianische Juden, ein orthodoxer Rabbiner und ein säkularer Israeli standen Seite an Seite.
GETANZTER LOBPREIS Als die mitreißende Musik der messianischen Worship-Band Mitahavim begann, fassten sich die jungen messianischen Juden an den Händen und tanzten durch den Saal. Mehr und mehr Konferenzteilnehmer schlossen sich an – ein Lobpreis mit Händen und Füßen.
Ansteckende Lebensfreude, aber auch stilles Mitleiden: Beides gehörte zu dieser besonderen Gebetskonferenz. „Es ist schön zu sehen, dass Juden und Nicht-Juden zusammen Gott anbeten können!“, begrüßte ICEJ-Vorsitzender Gottfried Bühler die Beter. Manche hatten stundenlange Anfahrten in Kauf genommen. „Die Bibel sagt uns, dass der Himmel Ausschau hält nach Menschen, die für Israel beten. Das wollen wir heute alle gemeinsam tun“, fuhr Gottfried Bühler fort: „Denn wir alle glauben an einen Gott, der Gebet erhört.“
NICHT NUR JUDEN Extra für diesen
biner Yitzchak Naki aus Jerusalem und Danny Majzner aus Tel Aviv angereist. Danny Majzner kam, um vom Überfall der Hamas auf Be’eri zu berichten (siehe nebenstehenden Artikel). „Aber ich bin nicht als Jude da“, betonte der Israeli zu Beginn. „Ich komme als Mensch. Denn am 7. Oktober 2023 wurden nicht nur Juden ermordet, sondern auch Christen, Moslems und Buddhisten. Die Terroristen interessiert nicht, zu wem du betest“.
Der 7. Oktober war ein zweifacher Feiertag im Kibbuz Be’eri. Man feierte den religiösen Feiertag Simchat Tora und den 77. Gründungstag des Kibbuz. Deshalb hielten sich mehr Menschen im Kibbuz auf als gewöhnlich, 1.100. Beim Massaker ermordete die Hamas zehn Prozent der Einwohner, 101 Zivilisten und 31 Sicherheitskräfte. 30 Menschen wurden entführt. Zehn Geiseln aus Be’eri befinden sich bis heute im Gazastreifen.
MISSTRAUEN UND HUMOR Rabbiner Naki, Gründer der Jerusalemer Hilfsorganisation „Noam Eliezer“, berichtete vom Misstrauen, mit dem viele orthodoxe Juden reagieren, wenn sie von seiner Zusammenarbeit mit deutschen Christen erfahren. „Ich erkläre dann, dass es in Deutschland wirklich Leute gibt, die Israel lieben. Und Eure Liebe kommt direkt aus der Bibel.“
Unterschiedliche Positionen im Glauben kamen zwar manchmal zur Sprache, wurden aber mit einer Portion Humor überbrückt. „In Israel herrscht zurzeit eine große Messias-Erwartung. Überall
hört man: Wir brauchen dringend den Messias“, schilderte Gottfried Bühler seine jüngsten Israel-Erfahrungen und wandte sich augenzwinkernd an Rabbi Naki: „Finden wir da einen gemeinsamen Nenner?“
„Ja“, bestätigte der orthodoxe Rabbiner lächelnd: „Wir alle warten. Und wir alle lieben Falafel.“
HÄUFIGSTE FRAGE Die Gäste aus Israel standen für Fragen bereit. Die häufigste Frage lautete, wie es den Terroristen gelingen konnte, eine der am besten gesicherten Grenzen der Welt zu überwinden? „Das ist eine Frage, die sich jeder Israeli jeden Tag stellt“, kommentierte Danny Majzner: „Ich weiß keine Antwort. Aber wir fühlen uns von der Regierung verraten.“
ICEJ-Sprecher und Gebetskoordinator Christoph Scharnweber informierte noch über Hintergründe zu den Haftbefehlen des Internationalen Strafgerichtshofs gegen Israels Premier Netanjahu und Ex-Verteidigungsminister Gallant
AUFTRAG FÜR GROSSELTERN ARISE war vertreten mit ICEJ-Jugendreferent Markus Stegmaier und Melina Strecker. Gottfried Bühler nutzte die Gelegenheit, um alle Eltern und Großeltern zu ermuntern, ihren erwachsenen Kindern oder Enkeln eine Israelreise zu ermöglichen. „Denn wir alle wissen doch: Ein Besuch in Israel prägt fürs ganze Leben.“
Danny Majzner wollte den schönen Morgen des 7. Oktober für einen Ausflug nutzen. Gegen 6.30 Uhr schwang er sich auf sein Rad und fuhr Richtung KibbuzAusgang. Doch ehe er das große Tor erreichen konnte, begann der Raketenbeschuss.
LETZTE BEGEGNUNG Die Grenze zum Gazastreifen liegt nur vier Kilometer entfernt. Wer hier lebt, ist Raketenbeschuss gewohnt. Majzner wechselt noch ein paar Worte mit einer Nachbarin am Straßenrand, Carmel Gat, 39 Jahre alt. „Ich war vermutlich der Letzte, der sie gesehen hat, bevor sie in den Gazastreifen verschleppt wurde“, erzählt Majzner. Carmel Gat verbrachte 330 Tagen in Geiselhaft. Kurz bevor sie befreit werden konnte, schoss ihr die Hamas aus nächster Nähe eine Kugel in den Kopf.
Als der Raketenalarm beginnt, ahnt Majzner nichts von dem, was passieren wird. Aber er hat ein ungutes Gefühl. Er wendet sein Rad und fährt zurück. Wäre er nur wenige Sekunden weiter Richtung Tor gefahren, wäre er den ersten Terroristen direkt vor die Mündungen ihrer Waffen geraten. „Ich bin nicht religiös“, sagt der Israeli. „Aber ich weiß, dass mich an diesem Tag jemand beschützt hat.“
INVASION DER TERRORISTEN Im Schutzraum seiner Wohnung erfährt er in der WhatsApp-Gruppe des Kibbuz von der Invasion der Terroristen.
VON KARIN LORENZ
„Schließt euch ein“, liest er. Doch Schutzräume sind nicht abschließbar. Sie sind gegen Raketen konstruiert, nicht gegen Angreifer, die mit Granaten und Schusswaffen eindringen.
Majzner verbringt 20 endlose Stunden im Schutzraum, während Horden von Terroristen durch den Kibbuz ziehen, morden, plündern und vergewaltigen. Sein Handy ist die einzige Verbindung zur Außenwelt. Eine verzweifelte Nachricht nach der anderen ploppt auf: „Die Terroristen zünden mein Haus an! – Sie brechen die Wohnungstüre auf! – Helft mir, sie nehmen meinen Vater gefangen“, zitiert Majzner einzelne Hilferufe.
„ALLAHU AKBAR“ Auch seine Schwester Galit lebt im Kibbuz. Sie ist allein in ihrem Schutzraum, nur 200 Meter entfernt. Aber er kann nicht zu ihr. Die Terroristen sind überall. Er hört, wie sie nebenan Menschen umbringen und dabei „Allahu akbar“ brüllen. Um 12.09 Uhr sagt seine Schwester am Telefon: „Ich kann Terroristen in meinem Haus hören. Was soll ich tun?“ Danny Majzner spricht ihr Mut zu: „Sei leise, mach dir keine Sorgen. Die Armee wird gleich hier sein.“ Es ist der letzte Kontakt, den er mit seiner Schwester hat.
LEICHEN AUF DEN STRASSEN
Doch erst um 13.30 Uhr kommen die ersten Soldaten in den Kibbuz. Es folgt ein harter Straßenkampf. Die Mörder verschanzen sich in den Häusern ihrer Opfer. Erst am frühen Sonntagmorgen um 3 Uhr kann die Armee Danny Majzner und andere Bewohner evakuieren, während ringsum noch Kämpfe toben. Der Fluchtweg führt vorbei an Leichen, verbrannten Häusern, verkohlten Autos. Zwei Tage hofft er auf ein Lebenszeichen seiner Schwester. „Dann erfuhr ich, dass man Galits Leiche gefunden hat“, berichtet Majzner. Es folgte der schwerste Gang seines Lebens. „Ich musste meinem
Vater sagen, dass seine Tochter ermordet wurde.“ Vater Simon Majzner hatte einst den Holocaust überlebt. Nun erfuhr er, dass seine Tochter in Israel, im jüdischen Staat, Opfer eines antisemitischen Pogroms geworden war.
INNERE KÄMPFE Viele Überlebende sind nicht nur schwer traumatisiert, sondern auch voller Schuldgefühle. Weil sie nicht helfen konnten. Weil sie am Leben sind. „Man hat Zusammenbrüche“, gibt Majzer vorsichtig Einblick in seine inneren Kämpfe. Bis heute lebt er als Inlandsflüchtling in einem Hotelzimmer, inzwischen in Tel Aviv.
Der 7. Oktober 2022 war der Hochzeitstag seiner ältesten Tochter Nicole, 29. Am Tag des Massakers hätte sie ihren ersten Hochzeitstag gefeiert. Das junge Ehepaar beschloss, neu zu heiraten, an einem anderen Datum. Ihre zweite Hochzeit fand im August 2024 statt. In Be’eri. Es war die erste Hochzeitsfeier im Kibbuz seit dem Massaker.
WAHL DES LEBENS „Das Leben wird weitergehen“, sagt Danny Majzner zuversichtlich. Auch in Be’eri. Der Kibbuz wird neu aufgebaut, schöner als zuvor.
„Ich wähle das Leben. Dazu habe ich mich entschieden“, betont der Überlebende des Massakers am Ende seines Berichts. Und wiederholt dann noch einmal langsam und ernst: „Ich entscheide mich – für das Leben.“
Am Rande einer Schulveranstaltung erzählte Eva Erben eine Anekdote aus ihrem Leben. „Ich wollte aus Angst meiner Retter-Familie nicht verraten, dass ich ein jüdisches Mädchen bin“, erinnert sich Eva. So täuschte sie vor, eine Christin zu sein und ging jeden Sonntag mit der katholischen Familie Jan in den Gottesdienst. „Ich bekam sogar die heilige Kommunikation (Kommunion)!“ Ein unbeabsichtigter Wortverdreher mit großem Wahrheitsgehalt. Bis heute ist Eva ein wichtiges Sprachrohr!
GROSSE REICHWEITE Während ihres 2,5-wöchigen Aufenthalts in Deutschland absolvierte Eva ein vielfältiges Programm. Bei den zahlreichen Veranstaltungen im Graf-ZeppelinHaus Friedrichshafen, in der Südwestmesse Villingen-Schwenningen, in der Schwarzwaldhalle Appenweier, in Müllheim, in Kaufbeuren sprach sie zu über
6.000 Schülern, die gebannt ihrer Lebensgeschichte lauschten. Außerdem war sie Ehrengast zusammen mit Günther Jauch bei der Fernsehsendung Stern TV, absolvierte einen ZDF Filmdreh für die Kindersendung Pur+, sprach im ARISE Bibel-Podcast und traf sich in Berlin mit jungen TikTok-Influencern.
MAHNENDE STIMME Eva Erben empfindet es nach wie vor als ihre Pflicht, den sechs Millionen getöteten Juden des Holocausts eine Stimme zu geben. Trotzdem wies sie darauf hin: „Es geht nicht um mich. Zufällig bin ich dabei gewesen.“
Mit ihren 94 Jahren, die man ihr überhaupt nicht anmerkt, ist es kein Zufall, dass Eva Erben heute noch so energisch vor großem Publikum auftritt. Sie muss über ihre Vergangenheit sprechen, aber die Gegenwart kann sie nicht ausblenden. „Man kann nicht über den Antisemitismus von damals sprechen und den heutigen Antisemitismus verschweigen.“
„POLITICAL INCORRECT“ Denn leider war der Antisemitismus nach
Kriegsende nicht besiegt. Bis heute ist das jüdische Volk und das Land Israel vernichtenden Angriffen ausgesetzt. „Damals hatten die Alliierten keine Bomben für die Konzentrationslager oder die hinführenden Zugstrecken übrig, um das Leid der Juden zu beenden. Jahre später erklärte man entschuldigend, dass dies political incorrect gewesen wäre. Ähnlich tatenlos verhält sich die Politik gegenüber den Geiseln im Gazastreifen“, kritisiert Eva scharf. „Ist es wieder political incorrect zu helfen?“ Sie kann die geschichtliche Wiederholung nicht fassen.
STILLSCHWEIGEN In Zeiten, in denen die Welt durch neue Gewalt erschüttert wird, knüpfte sie aktuelle Bezüge und verband ihre Lebensgeschichte mit der Dringlichkeit, aus der Vergangenheit zu lernen. Mehrmals wird Eva von den Schülern gefragt, wie sie sich in Theresienstadt, Auschwitz oder auf dem Todesmarsch gefühlt hatte. Nach einer kurzen Überlegung antwortete sie: „Ich war damals wie in einer Narkose. Man sieht schreckliche Dinge, aber kann sie nicht begreifen.“
Die 94-jährige Eva Erben sprach vor tausenden Schülern und stellte sich den Fragen der Jugendlichen.
Die Holocaustüberlebende spricht ohne Verbitterung über ihre Lebensgeschichte.
Ähnlich empfindet Eva seit dem 7. Oktober 2023. Dieser barbarische Terrorangriff der Hamas auf Israel, den Eva aus nächster Nähe miterlebt hat, war eine Zeitenwende in ihrem Leben. Rückblickend erinnerte sich Eva: „Ich saß auf dem Sofa und habe gestrickt. Als ich die Nachrichten im Radio hörte, konnte ich sie nicht glauben und dachte, das sind Erzählungen aus einem schrecklichen Film.“ Dass das jüdische Volk heute wieder vernichtet werden soll, hätte sie in ihren kühnsten Träumen nicht für möglich gehalten. „Die Täter im Holocaust waren furchtbar grausam. Aber noch schlimmer waren die Zuschauer, die dabeistanden und nichts dagegen unternahmen. Ähnlich verhält sich unsere Gesellschaft heute“, mahnte Eva an.
BEISPIELE DER HOFFNUNG
„Haben wir heute bei diesen vielen Konfliktherden noch Hoffnung?“ Diese Frage richtete Gottfried Bühler, Vorsitzender der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem (ICEJ) und Initiator der Schultour, an die aufmerksam zuhörenden Schüler. „Jesus war der bekannteste Jude, und er wird sogar im Koran als Isa erwähnt.“ Mit dieser Verbindung zwischen den Religionen sprach Gottfried Bühler die Jugendlichen direkt an: „Das Wichtigste, das Jesus lehrte, ist: Respektiert Gott und behandelt euren Nächsten wie euch selbst.“ Diese Aussage sorgte
für nachdenkliche Gesichter im Publikum.
Eva Erben ist für uns bis heute ein wandelndes Beispiel. Sowohl über die schlimmen Ereignisse in ihrer Kindheit, als auch über die heutigen Kriegserlebnisse sprach sie ohne Verbitterung und Hass. Mehrmals betonte die 94-Jährige anhand von Beispie -
logie des Hasses, sondern auf das Gute!“ ermutigte Eva die Schüler eindringlich. „Jeder Mensch hat die Möglichkeit sich zwischen Gut und Böse zu entscheiden! Es ist besser mit Liebe zu leben als mit Hass!“
EINDRINGLICHER WECKRUF Eva Erbens Geschichte ist nicht nur ein historisches Vermächtnis, sondern ein Auftrag: Die Erinnerung zu bewahren und gleichzeitig die Zukunft aktiv zu gestalten, in der Hass keinen Raum findet. Für die kommende Generation waren Eva Erbens Worte ein eindringlicher Weckruf: Der Holocaust geschah nicht in einer fernen, unvorstellbaren Welt, sondern in einer Zeit und Gesellschaft, die nicht wach -
len, dass ein gutes Zusammenleben zwischen Juden, Christen und Muslimen in Israel möglich ist. In jeder Schülerveranstaltung wurde ein Kurzclip über Koexistenz aus der Filmreihe „Faszination Israel“ gezeigt, als ein praktisches Beispiel, dass durch gegenseitigen Respekt ein friedliches Miteinander in Israel möglich ist. „Schaut nicht auf die Ideo-
sam genug gegen Hass und Ausgrenzung war. Besonders die Jugend trägt die Verantwortung, sich für Gerechtigkeit und Frieden und gegen Judenhass einzusetzen!
VON KARIN LORENZ
In einer Zeit, in der keine Touristen mehr nach Israel kommen, sorgte der Solidaritätsbesuch der deutschsprachigen Reisegruppe unter der Leitung von ICEJGeschäftsführer Stephan Lehnert im Oktober für bewegende Momente und Dankbarkeit. Ein Rückblick.
ANKUNFT MIT RAKETEN Unser Flugzeug nähert sich Tel Aviv. Und fliegt vorbei. Der Pilot lässt die Großstadt im Norden liegen, fliegt weiter zum Toten Meer. Dort drehen wir Kreise – während die Hisbollah Raketen auf Tel Aviv und den Norden Israels abfeuert. Das Tote Meer schimmert wie ein Diamant in der tiefstehenden Sonne. Die Passagiere nehmen die Warteschleifen mit Gelassenheit hin. Alltag in Israel seit dem 7. Oktober. Auf dem Bordbildschirm sieht unsere Flugroute am Toten Meer bald aus wie ein Wollknäuel. Als der Raketenalarm vorbei ist, bringt unser Pilot die Maschine im raschen Sinkflug zum Flughafen. Wir landen sicher. Fast 40 Christen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben es gewagt, diese Laubhüttenfest-Solidaritätsreise anzutreten. Keiner bereut es. Die Stimmung ist ungetrübt.
LOBPREIS IN DER WÜSTE Es geht zur Eröffnungsfeier des Laubhüttenfests der ICEJ. Unser Bus stoppt mitten in der Wüste nördlich von Arad. Vor uns liegt ein winziges Beduinendorf, wie aus einem orientalischen Märchenbuch entnommen. Kamele dösen in der Sonne. Es riecht nach frischem Mokka. Ein paar hundert Christen aus 50 Nationen kommen hier zusammen, um Gott zu loben. Vor dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 und dem daraus folgenden Krieg kamen tausende Anbeter aus
aller Welt zur Eröffnungsfeier. Wir sind nur wenige. Aber wir wissen: Unzählige Christen vieler Nationen, die ebenfalls gerne nach Israel gereist wären, sind im Gebet mit uns verbunden – und Tausende sind online mit dabei.
APPLAUS VON PASSANTEN Wir laufen mit der deutschen und der israelischen Fahne durch den Jerusalemer Mahane Yehuda Markt. Immer wieder bleiben wildfremde Menschen stehen, danken für unser Kommen, klatschen und jubeln uns zu. „Ihr kommt zu uns? In dieser Zeit?“ „Gerade in dieser Zeit“, antworten wir.
So viel Freude über eine deutsche Fahne in Jerusalem – wer hätte das vor wenigen Jahrzehnten gedacht? Manche singen und tanzen sogar für uns: „Hevenu shalom aleichem!“ Kinder schenken uns Süßigkeiten und selbstgemalte Bilder. Die Israelis sind voller Herzlichkeit, manche mit Tränen in den Augen. Ihre Dankbarkeit beschämt uns.
SCHOCK ÜBER JUDENHASS Die Bilder vom Judenhass auf den Straßen europäischer Städte schockieren die Israelis. „Von Frankreich und England konnte man das ja erwarten“, sagt unser israelischer Reiseführer Chaim im persönlichen Gespräch. „Aber solche Bilder aus Deutschland zu sehen, enttäuscht uns sehr und macht traurig.“ In Israel
beobachte man auch mit Sorge die offen ausgesprochenen Kalifat-Forderungen. „Deutsche Freunde haben mir gesagt, sie beten für uns“, erzählt Chaim. „Ich habe ihnen gesagt: Fangt lieber an, für Euch zu beten!“
GEFÄHRLICHE TOLERANZ Gähnende Leere in Yad Vashem, dem größten Holocaust-Museum der Welt, in dem sich sonst dicht an dicht die Besucher drängen. Der Blick ist frei auf ein Zitat von Kurt Tucholsky, das in großen Buchstaben an einer Wand zu lesen ist. Das Zitat löst Betroffenheit aus: „Ein Land ist nicht nur, was es tut, sondern auch was es toleriert“.
Der jüdische Staat will nicht tolerieren, dass seine Bevölkerung jemals wieder massakriert wird.
TRÄNEN UND LOBPREIS Wir feiern mit jüdischen Ehrengästen in der Davidszitadelle. Ein israelischer LaienChor ist gekommen, um für uns Christen zu singen. Es wird totenstill, als Chorleiter Kobi Oshrat seine Sänger vorstellt: Jedes Chormitglied hat mindestens einen engen Angehörigen verloren beim Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober. Da ist die Sängerin in der ersten Reihe: „Ihre Tochter wurde ermordet.“ Ein Senior in der hinteren Reihe: „Er hat drei Söhne verloren.“
Dann stimmt der Chor das erste Lied an. Die Stimmen füllen die Mauern der alten Festung, steigen hinauf zum Sternenhimmel Jerusalems. Die Mütter und Väter der Terroropfer singen „Hallelujah" in die Nacht hinein.
„BETET WEITER!“ Noch immer sind rund 100 Geiseln in den Händen der Hamas. Auf einer Solidaritätskundgebung der ICEJ nahe der Grenze zum Gazastreifen lernen wir Verwandten und Freunde der Geiseln kennen. „Für uns seid ihr Engel“, ruft uns ein Sprecher zu. „Bitte betet weiter für unsere Angehörigen!“
TODESZONE Wir laufen durch den überfallenen Kibbuz Be’eri. Über 130 Bewohner wurden hier bestialisch gefoltert und umgebracht, darunter Säuglinge. Die Hamas zelebrierte eine Orgie der Gewalt, die jede Vorstellungskraft übersteigt. Rund 30 Bewohner wurden entführt. Wir sehen die Spuren der Verwüstung. Zersprungenes Glas, zerschossene Fassaden, Löcher in den Wänden. Die Terroristen kamen mit Flammenwerfern, mit Panzerfäusten, Handgranaten, Schusswaffen und Macheten. Be’eri wird wieder aufgebaut. Die ICEJ hilft dabei (siehe Seite 12).
LEBENSWILLE Unser Solidaritätsbesuch führt uns auch auf das Gelände des
Supernova-Musikfestivals. Die Atmosphäre ist beklemmend. 364 junge Menschen wurden hier ermordet, 40 entführt. Ihre Familien haben eine Erinnerungsstätte geschaffen. „We will dance again!“ – wir werden wieder tanzen! – verkündet ein großes Plakat. „Wir werden die Dunkelheit nicht siegen lassen“, versichern uns die Israelis. „Wir werden besser und stärker aus ihr hervorgehen.
LAND GEGEN TERROR Wir fahren an einem hohen Zaun entlang, durchfahren dann Zone B. Die palästinensischen Gebiete sind in Zonen aufgeteilt, ein Ergebnis des Osloer Friedensabkommens, das allerdings keinen Frieden, sondern Terrorwellen über Israel brachte. Trotzdem wird es vielfach noch immer als „Meilenstein im Nahost-Friedensprozess“ bezeichnet. Jeder Fußbreit, aus dem sich Israel freiwillig zurückzog, wurde mit neuer Gewalt und dem Ausbau von Terrorinfrastruktur beantwortet – trauriges Beispiel dafür ist der Gazastreifen, den Israel 2005 vollständig geräumt hatte in der Hoffnung „Land gegen Frieden“. Das Betreten der unter vollständiger palästinensischer Selbstverwaltung stehenden Zone A ist für Juden lebensgefährlich und verboten.
ZÄUNE UND CHECKPOINTS Zwischen 1994 und 2004 starben rund 1000 Israelis durch Terroristen, die aus den Palästinensergebieten auf israelisches Gebiet eindrangen. „Dann haben wir den Zaun gebaut“, erläutert unser Reiseleiter. Die Weltgemeinschaft war empört. „Der Zaun ist nicht schön“, bestätigt Chaim, „aber er rettet Leben.“ Die Zahl der Terrortoten ging signifikant zurück: „Um 95 bis 98 Prozent.“
Die Zäune und Checkpoints werden von Israelkritikern gerne als Grund für den Terror genannt. Doch Fakt ist: Erst kam der Terror, dann der Zaun.
IN QUMRAN In Qumran schüttet eine besorgte israelische Mutter einigen Reiseteilnehmern ihr Herz aus. Vier ihrer Kinder sind einberufen worden und kämpfen jetzt in der Armee. Die Reisegruppe nimmt sie in die Mitte, singt spontan für sie und ihre Kinder „Am Israel Chai!“ – das Volk Israel lebt. Die
Mutter der Wehrdienstleistenden wischt sich Tränen aus den Augen.
Arm in Arm stehen sie zusammen auf der Bühne und beten für Frieden: Der palästinensische Pastor Saleem Shalash und der messianische Jude Israel Pochtar. Sie beweisen, es gibt Hoffnung. Frieden ist möglich. Als der Moderator eine Frage an beide stellt und das Mikrophon zuerst Pastor Shalash übergibt, reicht der Araber aus Nazareth es lächelnd weiter an den jüdischen Pastor: „Die Bibel sagt, die Juden zuerst.“
Wie sieht der palästinensische Pastor seine Beziehung zu nicht-messianischen Juden? Der Araber erinnert an die biblische Geschichte vom verlorenen Sohn. Aber in einer anderen Version: „Ich will der ältere Bruder sein, der im Vaterhaus bleibt – und sich jeden Tag auf die Rückkehr seines kleinen Bruders freut“.
Auch für sein eigenes Volk hat er eine positive Vision. „Gott sammelt Abrahams ganze Familie, seine Söhne Isaak und Ismael, und bringt sie nach Hause“, ist Pastor Shalash zuversichtlich.
KEKSE IN DER LAUBHÜTTE Der orthodoxe Rabbiner Shmuel Bowman und seine Nachbarn haben die deutschsprachige Reisegruppe zu Kaffee und Keksen in ihre Sukka, ihre Laubhütte, eingeladen. Rabbi Bowman und die ICEJ sind alte Bekannte: Gemeinsam mit seiner Hilfsorganisation Operation Lifeshild stellen wir Schutzbunker in Israel auf. Zum Abschied gibt es ein gemeinsames Foto. Bevor es zurück in den Bus geht, umarmen die jüdischen Gastgeber ihre christlichen Gäste und wünschen eine gute Rückreise: „Nesi'a tova!“
VON NATIVIA SAMUELSEN
Der Deutsche Zweig der ICEJ hat einen voll ausgestatteten Krankenwagen gespendet, speziell für die Bedürfnisse behinderter Kinder. Die Ambulanz ermöglicht dringend notwendige medizinische Transporte.
GESCHENK DES LEBENS „Dieser Krankenwagen soll ein Geschenk des Lebens sein, das von unseren Spendern mit Liebe finanziert wurde“, kommentierte ICEJ-Sprecher und Vizepräsident
David Parsons bei der Einweihung des Krankenwagens. Die geräumige Ambulanz ist speziell für die Bedürfnisse behinderter Kinder konzipiert. Die besondere Ausstattung ermöglicht einen schonenden Transport und behutsame Betreuung – auch während der Fahrt.
FRÖHLICHE GESICHTER Während der Einweihungsfeier in einer Einrichtung von ALEH, Israels führendem Netzwerk von hochmodernen Einrichtungen für Kinder mit schweren geistigen und motorischen Behinderungen, konnte man erleben, mit welcher Hingabe die
engagierten Freiwilligen und das Pflegepersonal sich um die kleinen Bewohner kümmern. Trotz vieler schwerster Pflegefälle ist es ein Ort voller Leben und Freude. Rund 90 Kinder wohnen hier dauerhaft. Das Betreuungsverhältnis ist außergewöhnlich – es liegt bei einer Pflegefachkraft pro Bewohner. Dadurch ist sichergestellt, dass jedes Kind individuell bestmögliche Betreuung erhält, ständig Anpassungen vorgenommen und höchsten Standards erfüllt werden können.
KEIN HOFFNUNGSLOSER FALL
Ruth, die in London wohnt, erzählte, dass sie ihren Sohn hierhergebracht hat, „weil dies der einzige Ort ist, an dem mein Kind wirklich gedeihen kann.“ Er kam als hoffnungsloser Fall in der israelischen Einrichtung an, ein kleines Baby, gerade einmal ein Jahr alt. „Er ist jetzt dreieinhalb und die Veränderung ist unglaublich. Die erste Besserung trat innerhalb einer einzigen Woche auf. Es war lebensverändernd. Wenn er nicht hierhergekommen wäre – ich möchte nicht darüber nachdenken!“
DANKESCHÖN! Die ICEJ-Vizepräsidenten David Parsons und Nicole Yoder feierten gemeinsam mit den liebenswerten Kindern dieser Einrichtung die Einweihung der neuen Ambulanz.
Danke an alle Spender, die solche Projekte möglich machen!
Feierliche Übergabe. David Parsons und Nicole Yoder enthüllen den Spenderhinweis.
Unserem Leben hier auf der Erde sind zeitliche Grenzen gesetzt. Die Bibel spricht von siebzig bis achtzig Jahren. Doch auch über unseren Tod hinaus können wir bleibende Zeichen des Segens und des Trostes für Israel setzen. Eine Möglichkeit besteht darin, die ICEJ testamentarisch zu bedenken. Dadurch stellen Sie sicher, dass Ihr Vermögen auch in Zukunft Gutes bewirkt – und dass vielen Menschen in Israel, beispielsweise Holocaustüberlebenden, Neueinwanderern, Kindern in Not oder Menschen mit Behinderung weiterhin geholfen werden kann.
Wenn Sie Fragen haben, können Sie uns gerne kontaktieren: Gottfried Bühler
ICEJ-Deutscher Zweig e.V.
Postfach 400 771 . 70407 Stuttgart
Telefon 0711/8388 9480
Wenn Sie nicht in Deutschland wohnen, melden Sie sich bitte gerne direkt bei Ihrer ICEJ Landesvertretung bzw. Zweigniederlassung.
Bei einem nächtlichen Raketenangriff auf Haifa schlug direkt vor unserem Heim für Holocaustüberlebende ein Raketensplitter ein. Die große Hafenstadt war monatelang einem verstärkten Angriff der Hisbollah ausgesetzt.
RÜCKKEHR ALTER ÄNGSTE Der große Raketensplitter schlug in einer Straße unmittelbar vor einem Wohngebäude unseres Heims für Holocaustüberlebende ein (siehe Foto). Das Wohngebäude wurde mit Spenden vom deutschen Zweig der ICEJ finanziert und renoviert. Bewohner wurden nicht verletzt, auch das Haus erlitt keinen Schaden. Doch der dichte Einschlag und die ständigen Raketenalarme haben bei vielen Bewohnern des Heims alte Traumata verstärkt und große Ängste ausgelöst.
Ehe Israels Armee im Libanon Erfolge erzielte und ein Waffenstillstand zustande kam, war Haifa häufig das Ziel der Raketen, die seit dem Terrorüberfall der Hamas täglich aus dem Libanon auf Israel abgefeuert wurden. Die libanesische Hisbollah hat mehr als 16.000 Raketen und bewaffnete Drohnen auf den Norden Israels abgefeuert. Raketen schlugen mehrfach in und um die große Hafenstadt Haifa ein.
TÄGLICH RAKETENBESCHUSS
In internationalen Medien las man allerdings wenig vom Dauerangriff der Hisbollah, der den Norden Israels in großen Teilen unbewohnbar machte. Rund 60.000 Menschen leben seither als Flüchtlinge im Landesinneren. Viele Häuser und Straßen wurden durch den ständigen Raketenbeschuss und herabfallende Raketenteile schwer beschädigt,
VOM ICEJ-TEAM
wertvolle landwirtschaftliche Flächen und Naturschutzgebiete sind verbrannt.
Dennoch hatte Israel fast ein Jahr lang gewartet, ehe es die ersten größeren Militäroperationen im Libanon startete. Und erst als Israels Militäroperationen begannen, richtete die Weltöffentlichkeit den Fokus auf diesen Brennpunkt – um Israel zur Zurückhaltung aufzurufen.
KAMPFDROHNE GEGEN KINDER
Die Hisbollah nimmt bewusst zivile Ziele ins Visier. Sogar ein Kindergarten in einem Vorort von Haifa wurde im November von einer Kampfdrohne aus dem Libanon angegriffen. Durch die Explosion der Drohne wurde das Gebäude beschädigt, alle Scheiben zersprangen und Trümmer der Drohne landeten auf dem Spielplatz des Kindergartens.
Die Kleinkinder harrten zum Zeitpunkt der Explosion im Schutzbunker aus und blieben dadurch unverletzt, obwohl der Angriff ohne Vorwarnung erfolgte. Der Hisbollah war es gelungen, die Kampf-
drohne vom israelischen Radar unbemerkt in den Vorort der großen Hafenstadt zu steuern. Die Erzieherinnen gaben später an, einer Intuition gefolgt zu sein: Sie hatten die Kinder in den Schutzbunker gebracht, obwohl es für ihre Ortschaft keinen Alarm gab, nur für eine weiter entfernte Region.
GEBETE UM BEWAHRUNG Bitte beten Sie für Schutz und Bewahrung der Menschen in Israel und auch um einen besonderen Schutz für die Bewohner unseres Heims für Holocaustüberlebende.
Bitte unterstützen Sie unser Haifa-Heim für Holocaustüberlebende. Als Verwendungszweck bitte HAIFA-HEIM angeben. Herzlichen Dank!
VOM KARIN LORENZ
Aus welchen Ländern wandern Juden ab? Ein Blick auf die Statistik offenbart: Deutschland liegt nach Großbritannien und Frankreich auf Platz 3 der westeuropäischen Länder, aus denen die meisten Neueinwanderer nach Israel ziehen.
„Juden werden Deutschland verlassen“, prognostizierte der jüdische Historiker und Buchautor Prof. Michael Wolffsohn Anfang des Jahres im Medienportal Domradio. Die verbale und körperliche Gewalt gegen Juden habe in Deutschland bereits in den Jahren vor dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 dramatisch zugenommen. Die Entwicklung seit dem Massaker zeige, dass mit einer Besserung auch nicht zu rechnen sei –im Gegenteil. „Die meisten Straftaten kommen aus dem migrantischen Milieu, religiös-muslimisch motiviert und legitimiert von nichtmuslimischen Akademikereliten“, benennt Wolffsohn klar die Ursachen.
Und tatsächlich: Obwohl Israel seit über einem Jahr täglich mit Raketen angegriffen wird und sich an mehreren Fronten gleichzeitig verteidigen muss, ist das Interesse an Alijah (jüdische Einwanderung nach Israel) aus vermeintlich sicheren westeuropäischen Ländern groß. 2.762 Juden aus westeuropäischen Ländern wanderten in den letzten Monaten nach Israel aus. Der anhaltende Krieg im jüdischen Staat erscheint offenbar weniger abschreckend als der wachsende Judenhass, der sich in ihren Herkunftsländern im öffentlichen Raum, an Schulen und Universitäten immer weiter ausbreitet. In der Statistik nicht erfasst sind Juden, die in andere Länder als Israel auswandern.
Eine Auswertung der jüngsten Zahlen zeigt: Das Negativ-Ranking der westeuropäischen Länder, aus denen Juden nach Israel auswandern, führt zweifelsfrei Frankreich an. 1.683 französische Juden kamen zwischen Januar und September für einen Neuanfang nach Israel. Auf Platz zwei folgt Großbritannien mit 507 Olim (hebräisch für jüdische Neueinwanderer in Israel), aus Deutschland kamen 148 Olim. Weitere Alijah-Interessenten stehen auf Antragslisten und folgen in den nächsten Monaten. Angesichts der vielen antisemitischen Aufmärsche und Demonstrationen auf deutschen Straßen und an Universitäten ist die Alijah ein immer größeres Gesprächsthema in jüdischen Gemeinden.
„KEINE ZUKUNFT“ „Für Juden gibt es in Frankreich keine Zukunft mehr“, urteilte Oberrabiner Moshe Sebbag bereits vor einigen Monaten. Inzwischen sieht der Amsterdamer Rabbiner Meir Villegas Henriquez auch in den Niederlanden keine Bleibeperspektiven mehr für Juden. „Sagt euren Kindern, dass es hier wirklich keine Zukunft gibt!“, for-
derte der Rabbiner jüdische Eltern per Videobotschaft auf, nachdem Anfang November ein arabischstämmiger Mob nach einem Fußballspiel Juden durch die Straßen Amsterdams gejagt hatte. „Helfen Sie Ihren Kindern, Hebräisch zu lernen und bereiten Sie sich darauf vor, Alijah zu machen“, ermahnt er die Eltern. Denn er glaubt nicht mehr an eine Besserung der Situation: „Wir leben in einer neuen demografischen Realität, die sich einfach nicht ändern lässt, nicht mit der derzeitigen politischen Klasse.“
FLUCHT AUS RUSSLAND Derweil hält die große Alijah-Welle aus Osteuropa an, die Israel seit einigen Jahren beschäftigt. Die Statistik zeigt: Von Januar bis Ende Oktober 2024 wagten 18.481 Juden aus Osteuropa den Neustart im jüdischen Land. Ursache für diese Einwanderungswelle ist weiterhin der Krieg in der Ukraine. Vor allem russische Juden (15.990) nutzten die Möglichkeit zur Alijah. Mit deutlichem Abstand folgen Juden aus der Ukraine (766) und Belarus (613). Insgesamt zogen von Januar bis Oktober 28.000 Juden aus aller Welt nach Israel.
Im Oktober sponserte die ICEJ Flüge für 100 Olim aus Frankreich und für 100 russischsprachige Juden aus den ehemaligen Sowjetrepubliken – darunter waren 87 Jugendliche, die ohne ihre Eltern oder Familien im Rahmen des SELA-Programms die Alijah wagten (siehe nebenstehenden Artikel).
Bitte helfen Sie uns, jüdische Familien bei ihrem Start in Israel zu unterstützen.
Als Verwendungszweck bitte ALIJAH UND INTEGRATION angeben. Herzlichen Dank!
Laut Generalmajor Doron Almog übernehmen junge Juden die Führung in der aktuellen neuen Einwanderungsbewegung. Das Programm SELA unterstützt den Neuanfang der vielen jüdischen Schüler und Studenten, die ohne Familie den Neuanfang wagen.
BEREIT ZUR VERTEIDIGUNG „Die junge Generation, die Zukunft des jüdischen Volkes, übernimmt Verantwortung und geht voran“, sagte Almog im November gegenüber der Jerusalem Post. Und die jungen Einwanderer seien auch bereit, in der israelischen Armee (IDF) zu dienen, um den jüdischen Staat mit der Waffe in der Hand zu verteidigen.
Die jüdische Identität und Bildung, die in biblischen Erzählungen und der israelischen Geschichte verwurzelt sind, finde Anklang bei der jungen Generation. „Sie lässt sich am meisten inspirieren“,
bemerkte der Generalmajor. Die Jugend übernehme deshalb eine wichtige Pionier-Rolle in der Alijah unserer Tage.
Teilnehmer des Alijah-Programms SELA. Die jungen Juden wagen Alijah ohne ihre Familien.
JUGEND-ALIJAH Speziell für Schüler und Studenten gibt es deshalb das SELA-Programm, eine ein-
zigartige Initiative, die von der „Jewish Agency for Israel“ geleitet und von der ICEJ unterstützt wird. SELA richtet sich an junge Juden aus der Diaspora, die kurz vor dem Eintritt in die Universität stehen. Bei dem Programm geht es nicht nur um eine gute Vorbereitung auf die später folgende akademische Ausbildung, sondern um einen ganzheitlichen Ansatz, der verschiedene Aspekte des Lebens einbezieht und damit sicherstellt, dass die Studenten gut ausgebildet und bereit für die nächste Phase der Integ-
Taisila und Zakhar aus der Ukraine danken allen Spender der ICEJ, die ihre Jugend-Alijah möglich machen.
ration sind. Die jungen Teilnehmer des Programms tauchen ein in die israelische Kultur und erleben soziale Integration, damit sie Selbstvertrauen, Wissen und eine tiefe Verbundenheit zu Israel entwickeln.
SELA hat sich für viele junge Juden als Wendepunkt im Leben erwiesen. Am Ende dieses besonderen Alijah-Programms erhalten die Teilnehmer nicht nur einen israelischen Personalausweis, sondern auch ein Gefühl der Zugehörigkeit und die Gewissheit, dass sie für die Universität bereit sind.
DOMINO-EFFEKT 90 Prozent der Studenten, die an SELA teilnehmen, bleiben danach dauerhaft in Israel. Und das löst einen Domino-Effekt aus: Auch etwa 60 Prozent der Eltern dieser jungen Einwanderer wagen schließlich die Alijah. Die ICEJ unterstützt das SELA-Programm bereits seit rund 15 Jahren.
HERAUSFORDERUNG Jede AlijahWelle bringt neue Herausforderungen für Israel mit sich. Doch Almog verweist Skeptiker gerne auf historische Präzedenzfälle, darunter die erfolgreiche Integration von fast einer Million russischer Juden, die Anfang der 1990er Jahre nach Israel einwanderten. Israel war es gelungen, sie so schnell und gut zu integrieren, dass sie sogar als echter Wachstumsmotor dienten – in Wirtschaft, Forschung, Gesundheitswesen und Politik.
Das soll auch jetzt wieder möglich sein.
VON MARELINKE VAN DER RIET
Mutige Männer und Frauen stellten sich am 7. Oktober den Terroristen der Hamas in den Weg, um selbstlos andere Menschen zu schützen. Viele Überlebende bezeugen außerdem Gottes Eingreifen. Vier solcher Berichte stellen wir hier vor.
POLIZISTIN SAPIR COHEN Während der Raketenalarm heulte und Schüssen fielen, brachte die junge Polizistin Sapir Cohen ihre Nachbarn in Sicherheit und leitete wichtige Informationen an ihre Kollegen weiter. Selbst als die 29-Jährige von den Kugeln der Terroristen getroffen wurde und eine Schussverletzung am Bein erlitt, verließ sie ihren Posten nicht und kämpfte schwerverletzt weiter, ohne Rücksicht auf ihre eigene Sicherheit. Hamas-Terroristen konnten sie schließlich überwältigen und als Geisel in den Gazastreifen entführen, wo sie 55 Tage unter harten Bedingungen ausharrte, bis sie am 30. November 2023 im Rahmen des „Geiseldeals“ freikam.
Ein paar Monate vor dem Massaker wurde die Polizistin von der Vorahnung erfüllt, dass ihr eine große Gefahr bevorstand. Sie befürchtete eine schwere
Krankheit und konsultierte Ärzte. Dann riet ihr jemand, das Buch der Psalmen zu rezitieren, um ihre Gesundheit zu erhalten. Sapir war nicht religiös, doch sie folgte dem Ratschlag und lernte ein paar Psalmen auswendig, darunter Psalm 27. Während ihrer Gefangenschaft betete sie dieses besondere Gebet Davids jeden Tag und erlebte, wie ihr dieser Psalm Kraft verlieh. Die Polizistin fand während der Geiselhaft zum Glauben an den Gott Israels. Das Gebet und ihr Glaube habe ihr geholfen, zu überleben und nach Hause zurückzukehren, bezeugt sie seither öffentlich.
Eden Nimri, 22, war Kapitänin einer weiblichen Eliteeinheit der israelischen Armee (IDF) und Schwimmerin in der israelischen Nationalmannschaft. Sie opferte sich am 7. Oktober für ihre Kameradinnen am Militär-Außenposten Nahal Oz direkt an der Grenze zum Gazastreifen.
Als an jenem Morgen die Sirenen ertönten, führte Eden Nimri ihre Kameradinnen sofort zu einem nahegelegenen Bunker. Als die Terroristen versuchten, in den Schutzraum einzudringen, traf sie eine selbstlose Entscheidung: Sie postierte sich am Zugang und befahl ihren Kameradinnen, durch einen Hinterausgang zu fliehen. Als der erste Terrorist den Bunker betrat, eröffnete die Kapitänin das Feuer. Eden Nimri konnte der Überzahl der mit Granaten und Sturm-
gewehren bewaffneten Terroristen nicht lange standhalten – doch lange genug, um ihren elf Kameradinnen die Flucht zu ermöglichen.
GEISEL ORI MEGIDISH Die 19-jährige Ori Megidish war am 7. Oktober als Beobachterin auf dem Armeestützpunkt Nahal Oz stationiert und wurde von dort als Geisel in den Gazastreifen entführt. Ihr Überleben ist ein Zeugnis dafür, dass Gott Gebete erhört, bezeugt die Familie. Während des Terror-Angriffs wurde Ori Megidish am Kopf, an den Beinen und an der Brust verletzt, bevor sie 23 qualvolle Tagen in Gefangenschaft verbrin-
gen musste. Sie überlebte trotz der Verletzungen und konnte am 30. Oktober 2023 als erste Geisel von den israelischen Streitkräften aus dem Gazastreifen gerettet werden.
In den Tagen vor ihrer Rettung brachte Oris Familie eine Tora-Rolle in ihr Haus und sogar in Oris Schlafzimmer und betete inbrünstig um Gottes Eingreifen. Vor allem ihre Mutter flehte unter Tränen vor dem Herrn um die Rückkehr ihrer Tochter. Die Gebete der Familie und ihr Glaube an den Gott der Bibel wurden gefilmt, und diese Aufnahmen sind der Beweis, dass der Herr tatsächlich ihre Bitten erhörte: Es gelang Ori Megidish auf wundersame Weise, ihren Entführern zu entkommen und Kontakt mit den israelischen Streitkräften aufzunehmen, die sie in einer waghalsigen Operation im Zentrum von Gaza-Stadt inmitten heftiger Gefechte fanden und in Sicherheit brachten.
SCHUTZENGEL ANER SHAPIRA
Aner Elyakim Shapira, 22, war Stabsfeldwebel der IDF in einer Aufklärungsein-
heit der Nahal-Brigade. Als die Terroristen das Nova-Musikfestival angriffen, wurde er – obwohl unbewaffnet – für 30 Israelis zum rettenden Engel.
Aner Shapira besuchte das Musikfestival am 7. Oktober. Als der Angriff begann, suchten er und etwa 30 andere Israelis in einem kleinen Bunker am Straßenrand Schutz. Aner stellte sich in die Tür. Als die Hamas-Terroristen Granaten in den offenen Schutzbunker warfen, fing er mindestens sieben scharfe Granaten auf und warf sie wieder hinaus – eine achte Granate explodierte in seiner Hand.
Ein Überlebender des Angriffs betonte später, dass Aner „unser Leben gerettet hat“ und bezeichnet ihn als Schutzengel der Gruppe.
Aner Shapira (links) und sein bester Freund Hersh Goldberg-Polin: Terroristen warfen Handgranaten in ihren Schutzbunker, die von Aner zurückgeworfen wurden. Als er starb, übernahm ein anderer Israeli seinen Platz: Eitan Halley (Bild unten), der am 27. Januar als Ehrengast bei der Holocaust-Gedenkveranstaltung der ICEJ in Bad Cannstatt sprechen wird.
Viele Überlebende des 7. Oktober sind schwer traumatisiert. Bitte unterstützen Sie unsere Trauma-Projekte. Geben Sie bei Ihrer Spende TRAUMA-ARBEIT an. Herzlichen Dank!
Im Oktober riefen wir erstmals zu Spenden für ein therapeutisches Rehabilitations- und Begegnungszentrum im Kibbuz Be’eri auf. Eine erste – sehr positive – Zwischenbilanz.
RIESIGE SPENDENWELLE Stephan Lehnert, Geschäftsführer der ICEJ Deutschland, informierte bei der Israel-Gebetskonferenz Ende November über den aktuellen Stand des Großprojekts. Schon 836.486,15 Euro sind bis Dezember bereits auf unserem Spendenkonto eingegangen! Insgesamt kostet das Projekt rund zwei Millionen Euro. Der deutsche Zweig der ICEJ hat die Finanzierung zugesagt.
Sehen Sie die Dokumentation „Horror in Israel –was am 7. Oktober 2023 geschah “ auf dem YouTube-Kanal von „Faszination Israel“.
Ganz herzlichen Dank an alle Spender!
Am 7. Oktober 2023 ermordete die Hamas über 1200 Menschen und entführte rund 250 Israelis in den Gazastreifen. Der Kibbuz Be’eri gehörte zu den besonders betroffenen Ortschaften. Über 130 Bewohner wurden hier ermordet, über 30 Menschen entführt. Be’eri wird wieder aufgebaut. Zu den ersten Projekten gehört ein Therapeutisches Rehabilitations- und Begegnungszentrum. Hier sollen gesundheitsfördernde Maßnahmen angeboten werden.
Ein Schwerpunkt wird die Behandlung von Menschen mit Traumata und Posttraumatischen Belastungsstörungen sein. Zugleich wird es ein Begegnungsort für ältere Menschen, inklusive Apartments für betreutes Wohnen. Auch ein Bereich für Sport und Kultur ist vorgesehen.
Die Kosten für das Großprojekt werden auf rund zwei Millionen Euro geschätzt. Der deutsche Zweig der ICEJ hat die Finanzierung zugesagt.
Bitte unterstützen Sie den Aufbau des Therapeutischen Rehabilitationsund Begegnungszentrums. Bitte als Verwendungszweck WIEDERAUFBAU BE’ERI angeben.
Herzlichen Dank!
VON ELISABETH STEPHAN-BRÄMER
In diesem Jahr wäre Christian Stephan, Mitbegründer des deutschen Zweigs der ICEJ, 100 Jahre alt geworden. Ein Rückblick auf sein Leben, geschrieben von seiner Tochter – in dankbarer Erinnerung.
SOHN DES DORFLEHRERS Es ist ein herrlicher Sommertag, der 30. August 1924 in Striegau Schlesien, als mein Vater Christian Stephan als zweites von vier Kindern das Licht der Welt erblickt. Er erlebt eine behütete und schöne Kindheit als Sohn des Dorflehrers. Die Eltern hatten ein größeres Anwesen, auf dem mein Vater viel spielen konnte mit seinen Geschwistern. Die Lehrerfamilie genoss großes Ansehen.
Christian spricht in Yad Vashem bei einer Gedenkveranstaltung.
Mit neun Jahren wird mein Vater von seinem Lehrer für die „Napola“ vorgeschlagen, die Nationalpolitischen Erziehungsanstalten. In diesen Internatsoberschulen der Nationalsozialisten sollten der Nachwuchs der Nazis und die kommenden Führer für das Dritte Reich herangezogen werden. Es waren Eliteinternate, die Schüler als Spartaner ausbilden sollten.
AUFNAHME IN DIE NAPOLA Um an einer solchen Eliteschule aufgenom-
men zu werden, musste man sehr gut in der Schule sein, sehr sportlich und natürlich ... arisch. Wurde ein Kind für die „Napola“ vorgeschlagen, galt das als Auszeichnung und Ehre für die ganze Familie.
So kam mein Vater mit nur neun Jahren schon in ein solches Internat. Seine Eltern und die ganze Verwandtschaft waren sehr stolz. Er allerdings vermisste seine Familie und seine Geschwister sehr.
NAZI-ERZIEHUNG Mein Vater war nun im Schloss Bensberg untergebracht und „genoss“ einen strengen nationalsozialistischen Erziehungsstil. Am zwölften Geburtstag seines Enkelsohnes erzählte mein Vater mir, wie sein eigener zwölfter Geburtstag am 30.8.1936 verlaufen war.
Der Vorgesetzte kam am frühen Morgen in den Schlafsaal der Jungen und rief laut seinen Namen: „Stephan! Vortreten!“ Verschlafen, aber aufgeregt sprang mein Vater auf. Trotz seines Heimwehs nach seiner Familie kam Freude in ihm auf. Wie wundervoll, man hatte hier seinen Geburtstag doch nicht vergessen!
Der Vorgesetzte forderte ihn auf, sich auf einen Stuhl zu stellen. Nun dachte mein Vater, der Erzieher werde alle anderen Kinder auffordern, für ihn zu singen und ihm ordentlich zu gratulieren. Doch stattdessen erhielt mein Vater zwölf Ohrfeigen vor den Augen aller Jungen. Das war die „Napola“!
Man wollte die Kinder innerlich brechen. Um sie dann mit der diabolischen Idee des Nationalsozialismus zu erfüllen.
Ein Albtraum.
Christian Stephan übernahm 1982 die Leitung des Deutschen Zweiges der ICEJ und stand ihm bis 2001 vor. Unter seiner Leitung wurde der Deutsche Zweig zu einer der aktivsten und erfolgreichsten Zweigstellen der ICEJ. Bis zu seinem Tod war Christian Stephan außerdem als Mitglied des Internationalen Vorstandes tätig. Sein Rat und seine Weisheit wurden in unserem globalen Dienst immer sehr geschätzt. Christian Stephan ging am 27. Februar 2012 im Alter von 87 Jahren heim zu seinem Herrn, dem er im Leben so treu gedient hat.
Zur nationalsozialistischen Erziehung gehörte auch, dass alles Christliche verpönt war. Deshalb nannte sich mein Vater auch in dieser Zeit „Krishan“
KRIEG UND VERWUNDUNG Mit 17 Jahren beendete mein Vater seine Schulzeit auf diesem Internat. Er trat in den Militärdienst ein – nicht jedoch in die Waffen-SS, trotz allen Drängens seiner Umgebung. Immer wieder bat man ihn, in Hitlers Elitetruppe einzutreten. Es war eine Auszeichnung, in der WaffenSS aufgenommen zu werden und das Ansehen stieg unter den Mitschülern. Doch mein Vater lehnte immer wieder
ab. „Eine innere Stimme hat mich davon zurückgehalten“, erzählte er mir oft. Er war überzeugt: „Das war der lebendige Gott, den ich damals noch gar nicht in meinem Leben kannte.“
Mein Vater zog als Soldat in den Krieg. Und kehrte mit 20 Jahren schwer verletzt wieder zurück. Er begann eine Ausbildung zum Lehrer.
LEBENSÜBERGABE Nach dem Krieg besuchte er eine Versammlung von Hermann Zeiss, einem gläubigen Unternehmer und begnadeten Laienprediger aus Solingen. In dieser Versammlung übergab mein Vater sein Leben dem lebendigen Gott und erlebte in seinem Herzen eine echte Neugeburt. Der Heilige Geist erfüllte ihn und schenkte ihm die Liebe zu seinem Volk Israel.
Wie konnte er das Volk nicht lieben, aus dessen Reihen sein Retter und Erlöser kam? Gott veränderte meinen Vater voll und ganz. Seine Ausbildung zum Lehrer macht er mit Freuden, aber sein Lebensmittelpunkt war nun definitiv die Verbreitung des Wortes Gottes und das
Joliene und Christian Stephan gründeten vor über 40 Jahren den deutschen Zweig der ICEJ. Viele Jahre leiteten und bauten sie die Arbeit der ICEJ in Deutschland auf und stehen treu an der Seite Israels. Dieses Büchlein gibt einen Eindruck von der Arbeit der Familie Stephan und dem Samen, den sie jahrelang gesät haben und weiter sähen.
Broschiert, 80 Seiten, 9,- € zzgl. Versandkosten
Jetzt per Bestellschein (s.Rückseite) oder online im ICEJ-Shop bestellen: www.icej-shop.de
Wachrütteln der christlichen Gemeinden im Hinblick auf die Liebe zum Volk Israel. Es gab auch später keine Ferien, in denen wir nicht auf Evangelisationsreise oder auf Israelsprecherreise waren.
HERZ FÜR ISRAEL Der gütige und lebendige Gott stellte meinem Vater schließlich meine Mutter Joliene zur Seite, deren Herz ebenfalls für Jesus und Israel brannte. Diese Ehe bedeutete für beide ein großes Glück. Gemeinsam gründeten sie den Deutschen Zweig der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem. Ihre Erinnerungen, ihr Kennenlernen, ihrer Ehe und ihr Leben im Dienste Gottes wurden gerade in einem kleinen Buch mit dem Titel „Dein Volk ist mein Volk“ dokumentiert, das jüngst erschienen ist und bei der ICEJ erworben werden kann.
kann: Die Liebe zum lebendigen Gott und die bedingungslose Liebe zu seinem Volk Israel.
REICHES ERBE Diese Fackel möchte ich weiter tragen in meinem Leben und ich bin glücklich, ein kleines Puzzleteil in den wunderbaren Tätigkeiten der ICEJ sein zu dürfen. Ich möchte weiterhin in Schulen, Gemeinden und Vereinen meine Stimme erheben für Sein Volk Israel! Und ich ermutige jeden von uns, dies zu tun – zur Zeit und zur Unzeit.
Außerdem möchte ich dazu ermutigen, dass wir vermehrt für unsere arabischmuslimische Welt beten. Für alle muslimischen Mitbürger auch hier in unserem Land. Gott hat es geschafft, einen Schüler der „Napola“, dessen Herz durchtränkt war vom Hass zum jüdischen Volk, zur Umkehr zu rufen und zu Seinem Licht
Heute noch treffe ich Menschen, deren Leben mein Vater durch seine Predigten und durch sein Wachrütteln für Israel verändert hat. Menschen, denen er die Liebe zu Jesus und zum Volk Gottes ins Herz legen durfte. Jedes Mal, wenn ich wieder davon höre, bin ich endlos dankbar. Auch in mein Herz hat mein Vater Gottes Wort gelegt und ich freue mich, dass er mir und vielen anderen ein solch reiches Erbe hinterlassen hat. Ein Erbe, das mir niemals jemand wegnehmen
und Seiner Wahrheit zu führen. Um wie viel mehr schafft Gott es dann auch, die Herzen der muslimischen Menschen zu öffnen und mit Liebe zu seinem Volk Israel und zum lebendigen Gott zu erfüllen?
WIEDERSEHEN Ich vermisse meinen Papi endlos, aber ich weiß, dass ich ihn eines Tages bei unserem lebendigen Gott wiedersehen darf. Und dann werden wir uns so viel zu erzählen haben.
VON KARIN LORENZ
Über 2000 Jugendliche hören die Überlebensgeschichte der 93-jährigen Zeitzeugin Fanny Ben-Ami aus Israel. Im Rahmen der ICEJ-Schultour spricht die Holocaustüberlebende in der Stadthalle Leonberg und im Kurhaus Baden-Baden. An zwei großen Holocaust-Gedenkveranstaltungen der ICEJ im Neuen Schloss in Stuttgart und in der Synagoge Michelstadt im Odenwald nehmen insgesamt knapp 1.000 Gäste teil. Die ICEJ finanziert ein Wintercamp für über 70 jüdische Jugendliche. Die 12- bis 17-Jährigen kommen aus der Ukraine und Israel und verbringen an der Ostsee in Lettland unbeschwerte Tage – ohne Raketen und Terror.
Rund 600 Christen kommen zum Israeltag der ICEJ im Glaubenszentrum Bad Gandersheim. Im Haifa-Heim für Holocaustüberlebende werden Renovierungsarbeiten abgeschlossen: Der Physiotherapieraum wurde um einen Fitnessraum erweitert, der Speisesaal verschönert.
20 Teilnehmer nehmen an unserer deutschsprachigen Israel-Solidaritätsreise teil. Die Reise wird von ICEJGeschäftsführer Stephan Lehnert geleitet. Viele Teilnehmer engagieren sich hinterher als wertvolle Botschafter für Israel in ihren Gemeinden. Rund 300 Beter folgen dem Ruf der ICEJ zum Israel-Gebetsabend in der Stadthalle Leonberg. Die ständigen Raketenangriffe der Hisbollah bedrohen Haifa. Unser Heim für Holocaustüberlebende muss kriegssicher gemacht werden. Neue Umbaumaßnahmen und ein Ausbau der Vorräte verursachen ungeplante Kosten.
Wir stellen ein Zelt auf als Jugendtreff für evakuierte Jugendliche und sorgen für die schnelle Renovierung einer Bauruine, in der die Familie eines von der Hamas ermordeten Polizisten lebt. Für 13 Kinder der messianischen Gemeinde, die aus Sderot flüchten mussten, übernehmen wir Schulpatenschaften für eine messianisch-jüdische Schule in Jerusalem.
Rabbi Shmuel Bowman, unser jüdisch-orthodoxer Partner, mit dem wir Schutzbunker in Israel aufstellen, kommt zur ICEJ-Gebets- und Solidaritätskonferenz in die Schwabenlandhalle bei Stuttgart. Über 600 Beter nehmen teil. Zeitgleich tobt in Stuttgart ein antisemitischer Mob bei einer linksextremen Pro-Palästina-Demonstration. Zum JomHaShoa läuten auf Initiative der ICEJ in vielen Kirchengemeinden die Glocken. In Stuttgart lassen wir vor dem Mahnmal für die Opfer der NS-Zeit zusammen mit israelischen Gästen eine Sirene heulen, legen einen Kranz nieder. Beim „Marsch des Lebens“ laufen wir mit 700 Teilnehmern durch Stuttgart – mit Israelfahnen und Plakaten der Geiseln. Am Israeltag beteiligt sich die ICEJ mit einem eigenen Infostand in der Stuttgarter Fußgängerzone. In Berlin beteiligen wir uns an der (zeitweisen) Umbenennung des Bebelplatzes in den „Platz der Hamas-Geiseln“. Die jüdischen Organisatoren laden ICEJ-Redaktionsleiterin Karin Lorenz für ein Grußwort ein. Viele Medien bundesweit berichten. Tausende Menschen sind anwesend. Juden und Christen stehen Seite an Seite. 46 Beter aus Deutschland nehmen trotz Kriegsgefahr an der Gebets- und Solidaritätsreise der ICEJ teil, geleitet von erfahrenen Fürbittern: ICEJ-Gebetskoordinator Christoph Scharnweber, ICEJ-Frontoffice-Chefin Kirsten Thorwart und Roland Krumm, Pastor der City Chapel Stuttgart.
Der explodierende Judenhass lässt die Zahlen für Alijah-Anträge (jüdische Einwanderung nach Israel) in die Höhe schnellen. Wir finanzieren die Alijah für 100 französische und 20 südafrikanische Juden, die nun nach und nach in Israel eintreffen.
Ein neuer Schwerpunkt nimmt immer mehr Raum bei unserer praktischen Hilfe ein: Rehabilitations-, Trauma- und Therapiebehandlungen. Wir sponsern neue Trauma-Behandlungszentren, übernehmen Kosten für Therapieverfahren, therapeutische Reitstunden für traumatisierte Kinder, Weiterbildungen für Ärzte und Pfleger. Rund 400 Israelfreunde kommen zu einem kurzfristig anberaumten Gebetsabend mit zwei jungen Ehrengästen aus Israel ins Lighthouse nach Ludwigsburg.
Sechs neue Schutzbunker der ICEJ können in das drusisch-christlichen Dorf Hurfeish geliefert werden.
Ein Möbelbau-Projekt sorgt für Freude bei Jugendlichen, die aus dem überfallenen Kibbuz Nir Oz evakuiert wurden und seither in provisorischen Unterkünften in Kiryat Gat leben. Die jungen Handwerker bauen Möbel für ihr neues Clubhaus.
SEPTEMBER
Ab sofort kann für den Bau des Therapeutischen Rehabilitations- und Begegnungszentrums in Be’eri gespendet werden. Der deutsche Zweig der ICEJ hat die Finanzierung des Zwei-Millionen-Projekts zugesagt. Die israelische Worship-Band Solu tourt auf Einladung von ARISE durch Süddeutschland. Die Besucher sind begeistert. Wir ebenfalls.
Rund 2.000 Menschen gedenken bei der ICEJ-Solidaritätskundgebung zum 7. Oktober der Opfer der Hamas. Gemeinsam mit jüdischen Vertretern erinnern wir an die Geiseln und beten vor dem Stuttgarter Rathaus.
ICEJ-Geschäftsführer Stephan Lehnert reist mit Israelfreunden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nach Israel zum Laubhüttenfest Wir helfen beim Aufbau eines Traumazentrums für Kinder im Kibbuz Kfar Aza.
Wir können weiteren 100 Juden aus Frankreich und 100 Juden aus Ländern der ehemaligen UdSSR die Alijah ermöglichen.
Schwere Zeiten für die rund 60 Bewohner unseres Heims für Holocaustüberlebende in Haifa. Die Hafenstadt wird immer häufig von der Hisbollah angegriffen. Mit einem bunten Unterhaltungsprogramm versucht das ICEJ-Team, den Heimbewohnern dennoch Freude zu bereiten. Zeitzeugin Eva Erben reist mit 94 Jahren auf Einladung der ICEJ aus Israel an und spricht vor tausenden Schülern über den Holocaust – und über den 7. Oktober. Bei unserer Gebetskonferenz beten hunderte Christen für Israel und Deutschland.
Mit einem Vortragsabend in Erbach beendet die ICEJ die Sprecherdienste für dieses Jahr. Gemeinden in ganz Deutschland wurden besucht. Im Januar geht es weiter mit Vorträgen im Westerwald und Sonnenbühl. Unser Shop-Team arbeitet auf Hochtouren, um die letzten Kalender und Weihnachtsbestellungen rechtzeitig zu verschicken. Einige Lieferungen waren wochenlang beim Zoll liegengeblieben.
WAS WIR DANK TREUER SPENDER SONST NOCH FINANZIEREN KONNTEN:
15.650 Lebensmittelpakete, 440 Einkaufsgutscheine und 250 Taschen mit Spielzeug für bedürftige und evakuierte Familien, 12 Klassenzimmer inklusive Ausstattung für evakuierte Kinder, 4.000 Bücher, 2 Indoor-Spielplätze, 169 renovierte Schutzräume, 33 neue Schutzbunker, 8 Feuerwehr-ATV, 400 Spezialfunkgeräte, 46 Warnleuchten, 4 Krankenwagen, 2 Medi-Cycles, 21 Defibrillatoren, Kochabende für 820 Ersthelfer, 140 Schutzwesten und Helme. Und 2 Therapiepferde. Herzlichen Dank für Ihre großartige Unterstützung im Jahr 2024!
Bericht des Präsidenten des ICEJ Schweizer Zweiges
im Namen des Schweizer Zweiges der International Christian Embassy Jerusalem (ICEJ) möchte ich Ihnen allen von Herzen danken für Ihre treue Unterstützung in diesem herausfordernden Jahr. Ihre Gebete, Spenden und Engagement sind es, die es uns ermöglichen, weiterhin eine Brücke zwischen der Schweiz und Israel zu bauen und unseren biblischen Auftrag aus Jesaja 40,1 – „Tröstet, tröstet mein Volk!“ – in die Tat umzusetzen.
HERAUSFORDERUNGEN UND
CHANCEN IM JAHR 2024
Das vergangene Jahr war von intensiven Herausforderungen geprägt, sowohl in Israel als auch weltweit. Wir haben gesehen, wie die Spannungen in der Region zugenommen haben, insbesondere im Zuge der anhaltenden Konflikte, die durch Terrorakte ausgelöst wurden. Der zunehmende Antisemitismus und die Feindseligkeit gegenüber Israel sind besorgniserregend und verdeutlichen uns allen, wie wichtig unsere Arbeit und unsere Solidarität mit dem jüdischen Volk sind.
Trotz dieser Schwierigkeiten hat uns Gott immer wieder gezeigt, wie Seine Hand im Wirken des ICEJ sichtbar ist. Unsere Projekte, die praktische Hilfe in Israel leisten, sowie unsere Gebetsinitiativen haben Früchte getragen. Besonders stolz sind wir auf unsere Unterstützung in Krisenzeiten – darunter die Bereitstellung von Funkgeräten, die in kritischen Momenten während der Hamas-Angriffe zahlreiche Leben retteten. Ihre Spenden haben es uns ermöglicht, lebensrettende Massnahmen zu ergreifen, die für die Menschen vor Ort von unschätzbarem Wert sind (bspw. Bereitstellung von Bunkern).
Am 5. Mai 2024 hatten wir die Ehre, das 40-jährige Bestehen des Schweizer Zweiges der ICEJ in Bern zu feiern. Diese Feierlichkeit war ein besonderer Moment, um auf die vergangenen Jahrzehnte zurückzublicken und die treuen Wegbegleiter zu ehren. Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle Hansjörg und Astrid Bischof, die als Pioniere und langjährige Leiter unserer Arbeit in der Schweiz Grossartiges geleistet haben. Es war eine Ehre, sie bei diesem Anlass zu würdigen.
Ein weiterer Höhepunkt der Feierlichkeiten war die beeindruckende Rede der israelischen Botschafterin Ifat Reshef, die uns einmal mehr verdeutlichte, wie wichtig unsere Verbundenheit mit Israel in dieser Zeit ist. Ihre Worte bleiben allen Teilnehmern in lebhafter Erinnerung und verstärken unsere Entschlossenheit, für Israel gemeinsam einzustehen.
AUSBLICK
Auch in den kommenden Monaten gibt es viel zu tun. Unser Ziel bleibt es, mit dem ICEJ weiterhin praktische Hilfe und
geistliche Unterstützung für Israel zu leisten. Wir planen, unsere Arbeit weiter zu intensivieren und neue Partnerschaften zu fördern, die den Bedürfnissen des Landes gerecht werden. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf materieller Hilfe, sondern auch auf der Förderung des Verständnisses und der Verbundenheit zwischen Christen und Juden.
Das Frühjahr 2025 steht im Zeichen der nächsten grossen Veranstaltung, die wir in Zusammenarbeit mit unseren Partnern in Deutschland und Österreich im Raum Bodensee organisieren. Diese Konferenz wird erneut ein Zeichen der Solidarität setzen, und wir freuen uns, Botschafter und christliche Leiter aus der Region einzuladen. Gerne werden wir Sie in der nächsten Ausgabe des WaJ näher über diesen Anlass informieren.
DANK UND GEBET
Zum Schluss möchte ich Ihnen allen von Herzen danken. Ihre Unterstützung macht es uns möglich, das Werk Gottes in Israel und darüber hinaus fortzusetzen. Wir bitten Sie weiterhin um Ihre Gebete für Israel, insbesondere für die noch nicht freigelassenen Geiseln und für den Frieden in der Region.
Möge Gott uns Weisheit und Kraft geben, um auch in den kommenden Herausforderungen treu an der Seite Israels zu stehen.
Mit herzlichen Grüssen und Shalom
René J. Emmenegger
Vereinspräsident ICEJ Schweiz
19. - 26. 01. 2025 Hands-on (Hilfseinsatz in Israel (DE), weitere Daten im Artikel
14. - 23. 02. 2025
Merken und repektiv jetzt schon anmelden!
ICEJ IsraelLandwirtschaftsreise mit Hansjörg und Astrid Bischof (www.kultour.ch)
01. - 06. 06. 2025
Ferienwoche mit Fokus Israel im Sunnehüsi Krattigen.
Leitung: Hansjörg Bischof
LIEBE FREUNDE
DER ICEJ SCHWEIZ
Darf ich mich kurz vorstellen? Mein Name ist Dieter Gerster, verheiratet und Vater zweier erwachsener Kinder. Seit 28 Jahren bin ich als Pfarrer in der reformierten Landeskirche tätig. Meine Kontakte zum Judentum und Israel begannen in meiner Kindheit, da ich in Basel in der Nähe einer Synagoge aufgewachsen bin. In meiner Gymnasiums Zeit war eine
Zeit lang ein orthodoxer Junge mein Banknachbar. Da er am Sabbat nicht schreiben durfte, legte ich jeweils auf dem Heimweg meine Texte in seinen Milchkasten, damit er sie am Sonntag übertragen konnte. Später durfte ich während meines Theologiestudiums an der Uni Basel zwei Semester in Jerusalem studieren. Durch Freundschaften mit Juden, arabischen Christen und messianischen Juden entdeckte ich nicht nur die Schönheit des Landes, sondern auch die Komplexität rund um das Heilige Land kennen. Und entdeckte wie einseitig unserer Medien oft berichten und wie vereinfachend scheinbare Täterund Opferseite dargestellt werden.
Ich verfolge die ICEJ mit ihren Medien (Wort aus Jerusalem und Faszination Israel) seit einigen Jahren und bin dankbar für ihre Unterstützung Israels und die friedensfördernde Arbeit in Jerusalem und Israel. In dieser Zeit wieder erstarkenden Antisemitismus und Anti-Israelismus braucht es Christen, die sich an ihre Wuzeln erinnern (Römer 9-11) und sich mit Gebet, Worten und Taten an die Seite Israel stellen. Aus diesem Grund habe ich mich entschieden nicht nur in persönlichen Gesprächen und Predigten auf dieses Anliegen hinzuweisen, sondern mich auch im Vorstand der ICEJ (Schweizer Zweig) zu engagieren. (DG)
Das Laubhüttenfest war dieses Jahr vor allem die grösste christliche Solidaritätsveranstaltung in Israel seit dem 7. Oktober 2023. Neben den Schwerpunkten der letzten Jahre wurde auch ein Hilfseinsatz am Rande des Gazastreifens organisiert. Unsere Schweizer Gruppe bildete sich dieses Jahr erst in Jerusalem, da jeder seinen Flug individuell antrat. Im Gegensatz zu den anderen Jahren nahmen wir vollständig am Programm teil, welches von Jerusalem organisiert wurde. Beim Marsch der Nationen, der dieses Jahr ausschliesslich der ICEJ-Teilnehmer vorbehalten war und im Sacher Park stattfand, war ich besonders berührt von den vielen Jugendlichen, die ohne ihre Eltern anwesend waren und uns herzlichst dafür dankten, dass wir trotz des Krieges nach Israel gekommen sind. Insgesamt waren wir 16 Schweizer, die am Fest teilnahmen, und einige weitere schlossen sich für den Marsch der Nationen an, der mit einem Gebet vor der Knesset neben der grossen Menora endete. (DPW)
LAUBHÜTTENFESTFEIER IN DER SCHWEIZ Am Sonntag, den 20. Oktober 2024, versammelten sich Freunde Israels und Unterstützer der ICEJ Schweiz im EGW Ruswil, um gemeinsam das Laubhüttenfest unter dem Thema „Durch meinen Geist“ zu feiern.
Der Abend begann mit einer herzlichen Begrüssung durch Hansjörg Bischof, der diesen besonderen Anlass organisiert hatte. Mit Lobpreis und Fürbittgebet wurde der Raum mit einer Atmosphäre des Glaubens und der Gemeinschaft erfüllt.
Ein besonderer Höhepunkt des Abends war die Video-zuschaltung zum Laubhüttenfest in Jerusalem. Es war bewegend ein Teil der weltweiten Gemeinschaft zu sein, die Gott während dieses prophetischen Festes ehrt. Besonders berührend war der Auftritt des Laienchors, welcher aus Eltern und Angehörigen von gefallenen Soldaten/innen sowie Opfern des feigen Terroranschlages des 7. Oktobers 2024 zusammengesetzt war.
Das Thema des Abends, inspiriert von Sacharja 4,6 („Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch mei-
nen Geist“), wurde im Lobpreis und in den Gebeten immer wieder hervorgehoben. Es erinnerte uns daran, dass Gottes Geist in allem wirkt und uns durch alle Herausforderungen trägt.
Zum Abschluss des Abends hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, bei einer kleinen Erfrischung miteinander ins Gespräch zu kommen und sich über die Bedeutung des Laubhüttenfestes und die Eindrücke aus Jerusalem auszutauschen. Wir danken allen, die diesen Abend möglich gemacht haben, und freuen uns bereits auf die nächste Gelegenheit, gemeinsam für Israel und die Verheissungen Gottes einzustehen. (RJE)
Im Namen unseres Vorstandes wünsche ich Ihnen ein gutes Jahresende und den Segen unseres Herrn für das kommende neue Jahr. Danke für Ihre Unterstützung und Gebete!
VON STEVEN BENNETT, OBMANN DER ICEJ ÖSTERREICH
Unter dem Motto „Aufarbeitung der Geschichte der Juden in der Stadt Neunkirchen“ lud die ICEJ-Österreich zu einer Veranstaltung mit Vertretern der Stadt und der jüdischen Gemeinschaft ein. Es wurde ein berührender Akt der Versöhnung.
HERZENSTHEMA Für das Pastorenehepaar der Freien Christengemeinde Neunkirchen (Niederösterreich) – Zoltán Balogh & Irmgard Kristanell – sind Israel und das jüdische Volk schon lange ein Herzensthema. Als Vorstandsmitglieder unterstützen sie die Arbeit des österreichischen ICEJ-Zweiges und treffen sich monatlich im Rahmen der
etwa 20 Jahren über seine jüdischen Wurzeln erfahren und verspürte innerlich mehrmals den geistlichen Impuls, einen Akt der Versöhnung zwischen der Stadt Neunkirchen und Vertretern des jüdischen Volkes zu organisieren.
Zoltán und Irmgard waren als Ehepaar, aber auch als Team von der Gemeinde schon mehrmals bei der ehemaligen Synagoge, die während des 2. Weltkrieges geschlossen und später teilweise abgerissen wurde. Nach der Kontaktaufnahme und mehreren Gesprächen mit dem Wiener Oberrabbiner, dem Wiener Jüdischen Chor, dem Bürgermeister von Neunkirchen sowie der Leitung der ICEJ-Österreich kam es am 29. August 2024 schließlich zu einer Veranstaltung, die unter dem Motto „Aufarbeitung der
Der Wiener Jüdische Chor begleitete die Veranstaltung in Neunkirchen.
GEBET VOR DER RUINE Beim ersten Teil der Veranstaltung, der bei der Ruine der ehemaligen Synagoge stattfand, verlas Irmgard einen Text über die Geschichte der Juden in Neunkirchen – verfasst von Dr. Rafaela Stankevich, deren Vorfahren das jüdische Leben in Neunkirchen prägten. Danach berichtete Pastor Zoltán
und bat Oberrabbiner Jaron Engelmayer vor den anwesenden rund 90 Personen um Vergebung für Ausgrenzung, Hass, Entzug von Gütern bis hin zum Tod vieler Juden und der jüdischen Gemeinde in Neunkirchen. Dieser sang ein Gebet für alle Juden, die im Zuge des 2. Weltkrieges in den Konzentrationslagern starben.
Rund 120 Personen versammelten sich anschließend im Begegnungszentrum der Freien Christengemeinde Neunkirchen. Die gesamte Veranstaltung wurde musikalisch von Liedern des Wiener Jüdischen Chores unter der Leitung von Prof. Roman Grinberg umrahmt. Bürgermeister KommR Herbert Osterbauer entschuldigte sich für alles Schlimme, das den Juden in der Stadt und durch die Stadt Neunkirchen angetan wurde.
VERGEBUNG UND VERSÖHNUNG
Steven und Daniela Bennett (Leitung ICEJ-Österreich) referierten über ihre persönliche Beziehung zu Israel und stellten einige Projekte vor, die von Christen in Israel unterstützt werden. Mag. Karl Klanner, Gründer des österreichischen ICEJ-Zweiges, betonte die große Bedeutung der Beziehung zwischen Israel und der christlichen Gemeinde. Oberrabiner
und die Verfolgung der Juden. Am Ende umarmten sich Zoltán Balogh und Jaron Engelmayer als Geste der Versöhnung, was mit viel Applaus der Anwesenden begleitet wurde. Zoltán betonte des Weiteren, dass es an unserer Generation liegt, wie die Beziehung zwischen Christen und Juden und Israel weitergehen wird.
HERZLICHE ATMOSPHÄRE Es war eine herzliche Atmosphäre spürbar und für alle Beteiligten eine berührende Veranstaltung. Von Seiten des Oberrabiners, des jüdischen Chores und des Bürgermeisters gab es ein sehr positives Feedback.
Das Buch „Heilige Gemeinde Neunkirchen“ von Gerhard Milchram diente als Grundlage zu den vorgetragenen historischen Fakten. Daraus wurde ein Satz von Pastor Balogh und Bürgermeister Osterbauer zitiert, dass es nämlich für das Geschehene noch keine Entschuldigung seitens der Stadt Neunkirchen gab. Dies ist nun durch den Abend zur „Aufarbeitung der Geschichte der Juden in der Stadt Neunkirchen“ geschehen und soll ein positiver Impuls in Richtung Versöhnung sein.
und Juden feierten gemeinsam.
Filmtipp
Bitte geben Sie die folgende Webadresse ein, um diese Veranstaltung „Geschichte der Juden“ auf youtube zu sehen: https://youtu.be/
Von Karin Lorenz
Chanukka und Weihnachten fallen heuer zusammen.
Ein Blick auf die Bedeutung von Licht und Feuer im hebräischen Denken.
LICHT UND ZERSTÖRUNG Drei göttliche Aspekte sind es, die Feuer in sich vereint, lehrte der 2001 verstorbene orthodoxe Rabbiner Aharon Soloveitchik: „Licht, Wärme – und Zerstörung.“ Das Feuer enthält konstruktive und destruktive Kräfte, es kann Leben ermöglich oder vernichten. Eine Flamme brennt nur, wenn zugleich Materie vernichtet wird. Wer ein Feuer entzündet, führt deshalb zwangsläufig eine zerstörerische Tätigkeit aus, kommentierte im Mittelalter Rabbiner Owadja ben Jaakow Seforno. Deshalb verbiete Gott in der Tora, an Schabbat Feuer zu entzünden, wie es im 2. Mose 35,3 heißt: „Ihr dürft am Schabbattag in allen euren Wohnsitzen kein Feuer anzünden.“
GÖTTLICHE FLAMMEN Es gibt aber auch ein Feuer, das ausschließlich konstruktive Eigenschaften besitzt, weiß die jüdische Lehre. Diese Flammen brennen, ohne zu zerstören. Mose sah dieses Feuer, als er den brennenden Dornbusch entdeckte (2. Mose 3,2): „… der Dornbusch brannte im Feuer und der Dornbusch wurde nicht verzehrt. Und Mose sagte: Ich will doch hinzutreten und diese große Erscheinung sehen, warum der Dornbusch nicht verbrennt.“ Diese Art des Feuers steht für Menschen, die
sich vollständig von der Liebe Gottes entzünden lassen. Sie werden nicht aufgezehrt. Das Feuer kann ihnen nicht schaden – wie Daniels Freunden im Feuerofen (Daniel 3,17ff).
GOTT IM FEUER Gott kommuniziert durch Feuer, nicht nur im brennenden Dornbusch. Als Gott die Tora an sein Volk übergibt, ist ER im Feuer gegenwärtig. „Und der ganze Berg Sinai rauchte, weil der HERR im Feuer auf ihn herabkam.“ Eine Feuersäule schützt und leitet das Volk bei der Flucht aus Ägypten. Im Stiftszelt und später im Tempel sollte ein ewiges Feuer brennen (2. Mose 6,6).
Im Judentum gilt der physische Tempel als Gleichnis für die Seele eines Juden. Jeder Bereich im Tempel entspricht einem Bereich im innersten Menschen. Der Altar symbolisiert das Herz. Wie auf dem Altar,
so soll auch im Herzen jedes Juden ein ewiges, göttliches Feuer brennen, lehren Rabbiner wie Schimon Bar Jochai und Abraham Jitzchak Kook: Das Feuer der Tora. Dieses Feuer im „inneren Altar“ taucht ebenfalls im Lukasevangelium auf. „Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete?“, zitiert Lukas die Emmaus-Jünger nach ihrer Begegnung mit dem auferstandenen Jesus (Lukas 24,32).
GEGEN DIE SCHWERKRAFT Feuer gilt auch als Symbol für den gelebten jüdischen Glauben, der von jedem Juden an die Gemeinschaft und an die nächste Generation weitergegeben werden soll. So wie eine Kerze die Flamme weitergeben kann an unzählige andere Kerzen, ohne selbst dabei an Leuchtkraft zu verlieren. Und nicht zuletzt: Wie jede Flamme entgegen der Schwerkraft vom Irdischen weg Richtung Himmel strebt, soll jeder Mensch nach oben streben, hin zu Gott.
Außerdem steht die Tora symbolisch für Licht. Licht besiegt die Dunkelheit. Brennen viele Kerzen, ist es taghell und die einzelne Flamme ist kaum bemerkbar. Doch je weniger Kerzen, desto wichtiger ist jede einzelne. Deshalb lehrt das Judentum, dass selbst wenige Gläubige in einer von Unglauben geprägten Umgebung einen bedeutenden Unterschied ausmachen. Vielleicht mag es sich anfühlen, als könne man nichts bewirken in der Übermacht der Gottlosen: Doch der Glaube strahlt unübersehbar in der Dunkelheit und wirkt wie ein klarer leuchtender Wegweiser.
LICHTPUNKTE IN DER NACHT Das gilt selbst dann, wenn der Glaube aufgrund schwieriger Lebensumstände vielleicht nur noch für ein schwaches Glimmen reicht. Je dunkler die Nacht, desto deutlicher sieht man selbst den kleinsten Funken. „Den glimmenden Docht wird ER nicht auslöschen“ , heißt es in Jesaja 42,3 – und das bedeutet, dass Gott dieses schwache Glimmen nicht verachtet, sondern zärtlich betrachtet und am Leben erhält. Und der Funke kann wieder zu einer Flamme entfacht werden.
LEIDENSCHAFTLICHE LIEBE Feuer gilt im Judentum auch als Symbol für leidenschaftliche Liebe. In manchen religiösen Bewegungen gilt es als erstrebenswert, alle Gefühle zu überwinden, um ein Level völliger „Geistlichkeit“ zu erreichen. Nicht so im Judentum! Der Gott Israels will das Feuer leidenschaftlicher Liebe! ER will ein „fortwährendes Feuer“, lehrt der Jerusalemer Talmud – und das „selbst im Zustand der Unreinheit“, also nicht nur an Schabbat und Feiertagen, sondern im Alltag.
So wie eine Ehe nicht nur an Feiertagen geführt, sondern konstant gelebt wird. Im 3. Mose 6,6 heißt es dazu: „Ständig soll das Feuer auf dem Altar brennen und nie verlöschen (lo tiwke).“ Die hebräische Verneinung „lo“ kann allerdings auch mit „Nein“ übersetzt werden. Dann erhält der Vers eine weitere Bedeutung: „Das Feuer (der Liebe) erlöscht das Nein!“ Bei diesem „Nein“ handle es sich um das rebellische „Nein“ gegen das Gute, gegen Gerechtigkeit, Wahrheit – und gegen Gott, lehrte der einflussreiche Rabbiner Dow von Mesritsch („Raw Maggid“ 1710 bis 1772).
GEGEN IRRLEHREN Ist dann nicht jede Religionslehre, die Liebe predigt, ein gottgefälliges Feuer? Nein, lehrt das Judentum – und warnt ausdrücklich vor „falschem Feuer“. Der 2014 verstorbene Rabbi Zalman Posner verwies dazu auf 3. Mose 10.1, als die Söhne Aarons ihr eigenes Feuer ins Heiligtum brachten: „… und brachten fremdes Feuer vor dem HERRN dar, das Gott ihnen nicht geboten hat“.
Als „fremdes Feuer“ gelten im orthodoxen Judentum Lehren, die zur Assimilation führen, zum Götzendienst und zur Verleugnung biblischer Wahrheiten. „Man übernimmt die Merkmale der Mehrheit“, nannte Rabbi Zalman Posner als größte Gefahr. Hauptgrund dafür: „Der Druck der Gesellschaft“.
FLAMMEN DES ZEITGEISTS Das „fremde Feuer“ kann auch mit „seltsames Feuer“ übersetzt werden. Seltsame Ideologien und unbiblische Einflüsse der Gesellschaft und des Zeitgeists drohen immer wieder, Gottes Wort zu verwässern und als „falsches Feuer“ ins Heiligtum zu gelangen, zeigt die Geschichte. So waren beispielsweise im zweiten Jahrhundert v. Chr. hellenisierte Juden der Meinung, der Gott Israels entspreche dem höchsten griechischen Gott Zeus. Der „Einheitsgott“ sollte auf griechische Art verehrt werden, dazu wurde im jüdischen Tempel ein Zeus-Altar aufgestellt. 3. Mose Kapitel 10 berichtet, dass das „fremde Feuer“ der Söhne Aarons zwar bis ins Heiligtum eindringen konnte. Doch die Flammen waren nur von kurzer Dauer: Dann erschien Gott den abtrün-
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nigen Priestern in der dritten, tödlichen Eigenschaft des Feuers: „Da ging Feuer vor dem HERRN aus und verzehrte sie.“ (3. Mose 10.2)
IDEOLOGIE OHNE ZUKUNFT Auch die Zeus-Ideologie in Jerusalem endete schließlich. Im Jahr 164 v. Chr. gelang es jüdischen Rebellen beim sogenannten Makkabäer-Aufstand, die Herrschaft des Seleukidenreichs über Judäa zu beenden und den Tempel vom Götzendienst zu reinigen. Zur Wiedereinweihung brannte die Menora, der siebenarmige Leuchter im Tempel, der nie erlöschen sollte. Doch es gab nur noch einen Krug mit geweihtem Öl – gerade genug, um die Flammen einen Tag lang am Leben zu halten.
Die Herstellung des neuen Öls dauerte acht Tage. Auf wundersame Weise brannte die Menora, bis das neue Öl bereit war. Daran erinnert der acht- bzw. neunarmige Chanukka-Leuchter: Jeden Tag wird eine Kerze mehr angezündet, bis alle acht Kerzen brennen (die zusätzliche Kerze, die es bei vielen Chanukka-Leuchtern gibt, dient nur dazu, die anderen Kerzen zu entzünden).
Das jüdische Lichterfest beginnt am 25. Dezember und endet am 2. Januar. Chanukka Sameach – fröhliche Chanukka-Festtage, frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr.
HAFTBEFEHLE OHNE ZUSTÄNDIGKEIT
Im November erließ der Internationale Strafgerichtshof (IStGh) Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und Ex-Verteidigungsminister Joav Galant wegen angeblicher Kriegsverbrechen. Brisant: Der IStGh setzt sich damit über seine Zuständigkeit hinweg, unter anderem weil er nur aktiv werden darf, wenn die nationale Justiz eines Landes nicht willens oder fähig ist, Verbrechen selbst zu ahnden. Israel verfügt jedoch über ein ausgezeichnetes Justizsystem, das Verbrechen ahndet, selbst wenn sie von höchsten politischen Würdenträgern oder Soldaten begangen werden.
ANGRIFF AUF GEHEIME NUKLEARANLAGE
Als Israel als Reaktion auf massive Luftangriffe aus dem Iran Ende Oktober Luftschläge gegen das Mullah-Regime flog, gehörte auch eine geheime Nuklearanlage des Iran zu den Zielen. Im November wurde bekannt, dass eines der angegriffenen Gebäude für Atomforschung genutzt wurde. Israels Angriff habe das AtomProgramm „erheblich beeinträchtigt“, heißt es in einem Bericht des USPortals „Axios“.
HAMAS STIEHLT WEITER
Laut israelischen Behörden wurden seit Kriegsbeginn weit über eine Million Tonnen Hilfsgüter nach Gaza gelassen. Die Lieferungen werden allerdings oft von der Hamas geplündert und an die Bevölkerung verkauft. Weil die LKW und der Grenzübergang immer wieder von den Terroristen beschossen werden, ist es zeitweise schwierig, LKW-Fahrer zu finden, die bereit sind, die Hilfsgüter zu trans-
portieren. Um die Versorgung zu verbessern, eröffnete Israel im November einen weiteren Grenzübergang für Hilfslieferungen.
HAMAS FOLTERT EIGENE BEVÖLKERUNG
Wer unter Verdacht gerät, Ehebruch begangen zu haben oder mit Israel zu kooperieren, wird von der Hamas gefoltert. Die israelische Armee fand im Gazastreifen Videos solcher Folterungen, die vor Augen führen, wie die Terroristen ihre islamistische Ideologie durchsetzen.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu bietet den Geiselnehmern der Hamas mehrere Millionen Dollar für die Freilassung einer jeden Geisel. Außerdem wird freies Geleit für die ganze Familie garantiert.
UNRWA-VERBOT TRITT
BALD IN KRAFT
Israels Parlament stimmte mit großer Mehrheit für ein Betätigungsverbot des Palästinenserhilfswerks UNRWA in Israel. UNRWA-Einrichtungen, darunter Kliniken, Schulen und Kindergärten, werden von der Hamas als Terrorstützpunkte genutzt. Das Rechenzentrum der Hamas (inklusive Stromversorgung) befand sich direkt unter dem UNRWA-Hauptquartier im Gazastreifen. UNRWA-Mitarbeiter waren auch am Massaker am 7. Oktober beteiligt. Das Gesetz tritt in den nächsten Wochen in Kraft. Israel will Alternativen schaffen, um gemeinsam mit anderen internationalen Partnern sicherzustellen, dass weiter humanitäre Hilfe für Zivilisten in Gaza ankommt.
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WIE HAMASANHÄNGER KINDER MISSBRAUCHEN
Auf Pro-Palästina Demonstration in Deutschland rufen Kinder als „Einheizer“ über Lautsprecher zur Intifada, zur Vernichtung Israels und zum Mord an Juden auf. Laut Medienberichten sind die Kinder, die von den Erwachsenen gezielt zur Verbreitung der volksverhetzenden Parolen missbraucht werden, noch unter 14 Jahre und damit nicht strafmündig. Diese „Demo-Kinder“ greifen in Berlin auch pro-israelische Gegendemonstranten an, bespucken und beleidigen diese. Kinder als „Kämpfer und Schutzschilde“ einzusetzen entspricht der Hamas-Tradition.
Das Bundesinnenministerium hat das rote Hamas-Dreieck als verbotenes Kennzeichen der islamistischen Terrororganisation eingestuft. Das Dreieck wird seit dem Massaker der Hamas von Hamas-Anhängern zur Markierung jüdischer und pro-israelischer Einrichtungen und Privatwohnungen verwendet, vor allem in Berlin.
In den Wochen vor dem seit Ende November geltenden Waffenstillstand konnte Israel beeindruckende militärische Erfolge erzielen, die viele Strukturen der Hisbollah zerschlagen hatten. Wichtige Kommunikationskanäle, über 1000 Waffenlager und WAFFENSTILLSTAND –BRÜCHIG UND RISKANT
13.000 Raketenabschussrampen wurden zerstört und die Hisbollah räumlich zurückgedrängt. Durch die Waffenruhe riskiert Israel allerdings diese Erfolge, denn es muss davon ausgegangen werden, dass die Terrormiliz die Feuerpause nutzt, um sich neu zu organisieren.
Die aktuelle Situation erinnert an den Libanonkrieg 2006: Auch damals war Israel angegriffen worden, konnte die Hisbollah zurückdrängen und wurde von der UNO zum Waffenstillstand und Rückzug gedrängt. Dafür sollte die Hisbollah entwaffnet und eine von UNIFIL-Soldaten beobachtete Sicherheitszone eingerichtet werden (Resolution 1701). Die Hisbollah rüstete jedoch auf und übernahm die Pufferzone – vor den Augen der UN-Soldaten.
Als Bruch des aktuellen Waffenstillstands zählen deshalb auch Aktivitäten, die zur Neustrukturierung der Hisbollah dienen. Solche terroristischen Aktivitäten fanden bereits kurz nach Inkrafttreten des Abkommens statt, außerdem feuerte die Hisbollah zwei Granaten über die Grenze. Als die israelische Luftwaffe am 2. Dezember als Reaktion darauf erstmals wieder Ziele der Hisbollah angriff, titelten viele deutsche Zeitungen: „Trotz Waffenruhe bombardiert Israel Teile des Libanon“.
Mediathek: www.faszinationisrael.de
DVDs: www.icej-shop.de
Anixe+: Mittwochs 19 Uhr
Bibel TV: Dienstags um 22 Uhr
Wiederholung: Montags 9 Uhr und Mittwochs 14 Uhr
24. Dezember 2024
Der ICEJ Weihnachtsgottesdienst aus Jerusalem
31. Dezember 2024
Chanukka – Wunder des Licht
7. Januar 2025
Der Jude, der seinem Hasser das Leben gerettet hat
14. Januar 2025
BDS – Brand, Destillat und Schnaps aus Israel
21. Januar 2025
Unser Kampf ums Überleben
27. Januar 2025
ICEJ Gedenkveranstaltung 27. Januar
Bitte unterstützen Sie die TV-Arbeit der ICEJ! Geben Sie als Verwendungszweck bitte FASZINATION ISRAEL an. Herzlichen Dank!
Zeitzeuge Danny Majzner aus dem Kibbuz Be’eri (Mitte, mit ICEJ-Geschäftsführer Stephan Lehnert links und Gottfried Bühler, Vorsitzender) war tief bewegt von der Begegnung mit israeltreuen Christen bei der Gebetskonferenz der ICEJ in der Filderhalle.
Mit dem Projekt „HANDS ON“ wollen wir ganz praktisch der Not in Israel und den Menschendort begegnen. Der Begriff «hands on» steht für „Hände anlegen“. Das wollen wir tun! Felder liegen brach, viele Gebiete im Norden Israels sind immer noch evakuiert. Palästinensische Christen im Westjordanland (Judäa Samaria) leiden unter fehlendem Einkommen und geschlossenen Grenzübergängen! Wir werden Menschen dienen, sie trösten. Wir werden auf Feldern arbeiten, Häuser reparieren, verlassene Häuser reinigen und praktische Arbeiten aller Art ausführen.
Weitere Infos unter arise.icej.de
Markus war bei verschiedensten Veranstaltungen als Sprecher unterwegs. Uns freut die große Vielfalt der Einladungen, egal ob katholische Messe, ein Themenabend der evangelischen Kirche oder in der Jugend einer charismatischen Gemeinde. Israel und die jüdischen Wurzeln unseres Glaubens gehen uns alle etwas an.
Melina begleitete die Schultour mit Holocaustüberlebenden und Zeitzeugin Eva Erben. Hier half sie fleißig beim Organisieren und konnte miterleben, wie die 94-Jährige tausenden Schülern ihre atemberaubende Geschichte erzählte (siehe S. 8-9). Sie nutzte die Gelegenheit, um bei den Lehrkräften fleißig Werbung zu machen für die im April 2025 stattfindende Bildungsreise nach Prag/Theresienstadt.
Beide zusammen besuchten am Buß- und Bettag die Freie Christliche Schule Freiburg und durften hier vor rund 50 Schülern ein Seminar halten. Die große Aufmerksamkeit der teilweise sehr jungen Schüler war eine schöne Überraschung.
Jesaja-62-Gebet Derzeit jeden Montag, Mittwoch + Freitag Online um 19.30 Uhr sowie jeden 1. Mittwoch im Monat in Präsenz an versch. Orten in Deutschland www.jesaja62.icej.de
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Projekt- und Begegnungsreise vom 12.-20. März Gebetssreise vom 4.-13. Juni
VERANSTALTUNGEN
MIT GOTTFRIED BÜHLER
Freie Kirche Sankt Wendel
Sonntag, 5. Januar 2025, 10.30 Uhr
Carl-Cetto-Straße 12, 66606 Sankt Wendel
Mehr Infos: www.freie-kirche.org
Evang. Stadtmission Worms
Sonntag, 12. Januar 2025, 19 Uhr
Wielandstr.12, 67547 Worms
Vortrag bei Christen im Beruf
Samstag, 18. Januar 2025, 19 Uhr
Arche Ehingen, Heufelder Straße 13, 89584 Ehingen/Donau
VERANSTALTUNGEN
MIT KARIN LORENZ
Westerwald-Tour
Samstag, 18. Januar 2025, 18 Uhr
VERANSTALTUNGEN
MIT CHRISTOPH SCHARNWEBER
Süddeutsche Gemeinschaft
Sonntag, 19. Januar 2025, 10.30 Uhr
Gartenstr.20, 71254 Ditzingen; Mehr Infos: www.www.sv-ec-ditzingen.de
Christus-Gemeinde
Sonntag, 26. Januar 2025, 10 Uhr
Eisenbahnstr. 21, 71263 Weil der Stadt
Mehr Infos: www.cgweilderstadt.de
Israel-Wochenende in Hannover
Samstag, 15. Februar 2025 19.30 Uhr
Sonntag, 16. Februar 2025 10.30 Uhr
Ev.-Freikirchliche Gemeinde, Kirchenzentrum am Kronsberg, Thie 8, 30539 Hannover
Mehr Infos: www.baptisten-kronsberg.de
Christus-Zentrum Bottwartal
Sonntag, 23. Februar 2025, 10 Uhr
Am Teerhaus 5, 71720 Oberstenfeld
Mehr Infos: www.christuszentrum-bottwartal.de
Gerne können
Sie unsere Sprecher auch in Ihre Gemeinde einladen.
Vortrag „Israel - Fakten, Fakes und Prophezeiungen“, Christen im Beruf, Sporthotel Glockenspitze, Im Sportzentrum 2, 57610 Altenkirchen/Westerwald. Mit Abendessen (kostenpflichtig), Anmeldung erforderlich per E-Mail an: altenkirchen@christenimberuf.de
Sonntag, 19. Januar 2025, 10 Uhr
Thema: „Was geht mich Israel an?“, Evangeliumsgemeinde „Quelle des Lebens“, Ober dem Beilstein 19, 57614 Wahlrod
Israel-Wochenende in Kaufbeuren
Samstag, 15. Februar 2025, 19.30 Uhr
Vortrag „Fakten, Fakes und Prophezeiungen“
Sonntag, 16. Februar 2025, 10 Uhr
Gottesdienst „Was geht mich Israel an?“
Holocaust-Gedenkveranstaltung
Montag, 27. Januar 2025, 19 Uhr im Großen Kursaal Bad Cannstatt mit den Zeitzeugen Irene Shashar (88) und Eitan Halley (22) aus Israel
Infos und Anmeldung: www.icej.de
AUS ISRAEL von Arugot
Kosmetik aus rein pflanzlichen Zutaten aus der Natur. Arugot stellt die Produkte selbst her und hat seinen Sitz ganz im Süden des Landes unweit vom Gaza Streifen entfernt. Probieren Sie unsere neuen Produkte und stöbern Sie auch auf www.icej-shop.de nach weiteren Artikeln von Arugot.
• Arugot Shampoo mit Hyaluronsäure 500ml EUR 18,-*
• Arugot Tagescreme Luisa mit Verbene (Eisenkraut) 50ml EUR 29,-*
• Arugot Miracle Balm – Heilsame Wundcreme EUR 19,-*
• Arugot Melissa Handcreme EUR 9,-* • Arugot Melissa Fußcreme EUR 9,-*
• Arugot Deo Roll-On Lavendel Rose EUR 9,-* * zzgl. Versandkosten
EUR 9,95
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Wunderschöne Bilder zeigen jeden Monat eine andere Facette Israels. Dazu gibt es 12 Betrachtungen zur hebräischen Sprache –jeden Monat wird ein Thema beleuchtet und in kurzen Texten erläutert. Außerdem sind alle christlichen und jüdischen Feiertage enthalten, ebenso die Paraschot (wöchentlichen Tora-Lesungen). So können Sie gemeinsam mit dem jüdischen Volk das „Alte Testament“ in einem Jahr durchlesen. Mit Platz für eigene Planungen und kleine Notizen.
Format: 340 x 242 mm, aufgeklappt 340 x 484 mm
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VOLK IST MEIN VOLK
von Joliene Stephan van der Waag und Ulrike Koenig
Joliene und Christian Stephan gründeten vor über 40 Jahren den deutschen Zweig der ICEJ. Viele Jahre leiteten und bauten sie die Arbeit der ICEJ in Deutschland auf und stehen treu an der Seite Israels. Dieses Büchlein gibt einen Eindruck von der Arbeit der Familie Stephan und dem Samen, den sie jahrelang gesät haben und weiter sähen. Broschiertes Buch, 80 Seiten
EUR 11,zzgl. Versandkosten
EUR 10,zzgl. Versandkosten
IN DEN GARTEN
von Benjamin Berger
In dem Buch werden vier Themen miteinander verknüpft: Das Land, der Mensch, der Tempel und das kommende Königreich des Messias diese sind höchst bedeutsam und gehen uns auch heute etwas an. 139 Seiten 04
von Jurek Schulz
Hier finden Sie gut verständlich und übersichtlich die Schwerpunkte der einzelnen jüdischen Feste dargestellt. Es wird aufgezeigt, wie der jüdische Kalender entstand, woran das Passahfest erinnert und welche Verheissungen durch Jesus den Messias bereits erfüllt sind. Es ist unser Wunsch, dass dieses Buch zu einem geistlichen Segen für jeden Leser wird.
Gebundenes Buch, 123 Seiten
Per Post an: ICEJ-Shop, Postfach 400 771, 70407 Stuttgart oder per Fax an: (0711) 83 88 94 88
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