Wort aus Jerusalem Ausgabe 03/2016

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wort ICEJ

Ausgabe Nr. 3

Alijah Äthiopien

S. 12

2016

ICEJ-Reise zum Laubhüttenfest 2016 Alle Völkerfamilien der Erde

Alle Familien

der Erde Der Segen Abrahams gilt der ganzen Welt

In dir sollen gesegnet werden alle Völkerfamilien der Erde! (siehe 1. Mose 12,3)


Die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem (ICEJ) ist ein globaler Dienst, der Gemeinden, Denominationen und Millionen Christen auf der ganzen Welt vertritt. Sie alle verbindet eine tiefe Liebe und Fürsorge für Israel sowie der Wunsch, den historischen Bruch zwischen der christlichen Gemeinde und dem Jüdischen Volk zu heilen. Die ICEJ erkennt in der Wiederherstellung des modernen Staates Israel die Treue Gottes zu seinem Bund mit dem Jüdischen Volk und zu seinen Verheißungen. Unsere Hauptziele sind folgende: Israel ganz praktisch zu unterstützen; die christliche Gemeinde über Gottes Pläne mit Israel zu informieren und Gemeinden mit Israel zu verbinden; Ortsgemeinden im Heiligen Land zu unterstützen; aktiv zur Versöhnung zwischen Juden, Arabern und Christen beizutragen. Die Hauptstelle der ICEJ befindet sich in Jerusalem, der Dienst der ICEJ erstreckt sich auf insgesamt mehr als 140 Länder, in 70 Ländern gibt es etablierte Zweigstellen. Die ICEJ ist Ihre Botschaft in Jerusalem. Die ICEJ ist ein überkonfessionelles Glaubenswerk, das durch freiwillige Zuwendungen von Freunden und Mitgliedern unterhalten wird. Alle Spenden sind im Rahmen der persönlichen Steuererklärung abzugsfähig (gilt nicht für Schweiz und Österreich). Sollte eines unserer Projekte überzeichnet sein, führen wir die finanziellen Mittel an ein anderes Projekt ab.

Liebe freunde, diese Ausgabe des „Wort aus Jerusalem“ steht unter dem Motto des Laubhüttenfestes 2016: „Alle Völkerfamilien der Erde“. Dabei geht es um Gottes Verheißung an Abraham, dass durch ihn und seine Nachkommen alle Nationen/Geschlechter/Sippen der Erde gesegnet werden sollen. Diese Verheißung beinhaltet den großen Erlösungsplan Gottes, Menschen aus jedem Stamm und jeder Nation zu erretten. Sie betont gleichzeitig die Wichtigkeit der Familie für Gott. Er möchte ganze Familien und Sippen erretten! Die Familie erlebt zurzeit eine Welle beispielloser Angriffe: Vom Gender Mainstreaming bis hin zu Vorschlägen, den Begriff der Familie völlig neu zu definieren. Sie alle stehen in direktem Widerspruch zu dem biblischen Konzept der Familie, wie Gott sie eingesetzt hat: Mann und Frau, die im Ebenbild Gottes geschaffen wurden und gemeinsam Kinder hervorbringen.

Deutschland

Deutscher Zweig e.V. . Postfach 130963 . 70067 Stuttgart Tel.: +49(0)711-8388 9480 . Fax: +49(0)711-8388 9488 E-Mail: info@icej.de . Internet: www.icej.de Bankverbindung: Evangelische Bank, IBAN: DE63 5206 0410 0004 0202 00, BIC: GENODEF1EK1

Schweiz

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Österreich

Doch die gute Nachricht ist, dass Gott ein Wiederhersteller und Erlöser von Familien ist! Es gibt in der Bibel viele Beispiele, wie ganze Hausgemeinschaften aus scheinbar unmöglichen Umständen heraus gerettet wurden. Wie verzweifelt Ihre Familiensituation auch aussehen mag, ich möchte Sie ermutigen, weiterhin zu vertrauen und wie Josua vor dem Herrn zu bekennen: „Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen.“ (Josua 24,15)

Österreichischer Zweig . Postfach 334 . 4021 Linz Tel.: +43(0)7227-21183 . Internet: www.icej.at . E-Mail: info@icej.at Bankverbindung: Sparkasse Oberösterreich, Kontonummer: 17400700370, BLZ 20320, IBAN: AT342032017400700370, BIC: ASPKAT2LXXX

In dieser Aussage erfahren Sie auch, wie Gott die Großfamilie Jesu

Israel

diesem Wunder unserer Tage eine entscheidende Rolle spielen können!

International Christian Embassy Jerusalem 20 Rachel Imeinu . P.O.Box 1192 . Jerusalem 91010, Israel Tel.: +972-2-5399700 . Fax: +972-2-5669970 E-MaiL: icej@icej.org . Internet: www.icej.org

Impressum

redaktionsleitung Lisa Schmid redaktion/autoren Jürgen Bühler, Katja Bühler, Vesna Bühler, Matthias Immendörfer, David Parsons, Birte Scholz, Yudit Setz, Maren Steege, Sarah Steege, Leonie Vollmer, Estera Wieja gestaltung Project-2 druck Designpress GmbH fotos Gottfried Bühler, Katja Bühler, Bwag/Wikimedia, ICEJ Jerusalem, ICEJ Schweiz, Israel Images, Antonio Lovrincevic, Birte Scholz, Sarah Steege, Wikipedia v.i.s.d.p. Gottfried Bühler

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Das Wort aus Jerusalem ist das Magazin für Förderer der ICEJ. Für Kennenlern-Abos wird eine jährliche Gebühr von 5 Euro erhoben.

wieder zurück in ihr Land bringt. Eine neue Welle äthiopischer Juden ist auf dem Weg nach Eretz Israel. Das Spannende daran ist, dass Sie in Die ICEJ wurde gebeten, die allererste Gruppe von Juden bei ihrer Heimkehr aus Äthiopien zu unterstützen. Ihre Spende kann daher sehr viel bewirken! Ich hoffe, die Lektüre dieser Ausgabe wird für Sie zum Segen! Bitte teilen Sie uns doch auch Ihre Gebetsanliegen mit. Wir werden für Sie beten! Gott segne Sie und Ihre Familie aus Jerusalem! In Christus verbunden

Dr. Jürgen Bühler Geschäftsführender ICEJ-Direktor


04

Der Segen Abrahams

Inhalt aus dem wort

Alle Völkerfamilien der Erde 04

icej weltweit

10

Das Haifa-Heim für Holocaust-Überlebende

Direktorentreffen in Südafrika 08

Erinnerungsprojekte 09

icej - hilfsdienste Haifa-Heim

10

Alijah aus Äthiopien

12

Schulprojekte in Israel

14

aus der botschaft

Junge Erwachsene 16

12

Alijah aus Äthiopien

Schülerreise nach Prag und Theresienstadt 18

Young Christian Leaders in Yad Vashem 19

Generalkonsul im Mädchengymnasium 20

Enkel eines SS-Offiziers bei der ICEJ 21

March of the Living 2016 22

Kaffeepause mit Jesus 24

Jesaja62-Gebetsinitiative 26

Faszination Israel 27 Kurznachrichten, Termine und Veranstaltungen 28

24

Vesna Bühler mit Tochter Yael


Aus dem Wort

Alle Völkerfamilien der Erde Von Dr. Jürgen Bühler

Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde! Und ich will dich zu einer großen Nation machen, und ich will dich segnen, und ich will deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein! Und ich will segnen, die dich segnen, und wer dir flucht, den werde ich verfluchen; und Als Gott Abraham berief, erteilte er ihm einen höchst wagemutigen Auftrag: Alle Völkerfamilien dieser Erde zu beeinflussen, jeden Stamm, jede ethnische Gruppe und Gemeinschaft auf unserem Planeten – einfach alle! Ein umfassenderes Mandat gibt es nicht! Nur sehr wenige Menschen würden eine solche Mission überhaupt annehmen.

Die Welt Abrahams Die Bibel berichtet, dass Abraham zirka 1000 Jahre nach der Erschaffung Adams, des ersten Menschen, geboren wurde. Er gehörte zur zehnten Generation nach der Flut zur Zeit Noahs. Die Völkerfamilien der Erde befanden sich damals in einer Krise. Im ersten Buch Mose Kapitel 10 heißt es, dass Noah und seine drei Söhne, Sem, Ham und Jafet, mit ihren Frauen die einzigen Überlebenden der Flut waren. Nachdem sie die Arche verlassen hatten, gründeten sie ihre Familien und bevölkerten erneut die Erde (1. Mo 10,32).

Laut dem biblischen Bericht waren Noah und Sem noch am Leben, als Abraham geboren wurde. Noah starb, als Abraham 58 Jahre alt war (1. Mo 9,28), Sem überlebte ihn sogar (1. Mo 11,11). Abraham war als der älteste Sohn seines Vaters der Hauptpatriarch der Sippe Sems. Möglicherweise hatte er die Berichte seine Urahns Sem von diesem persönlich gehört, vielleicht sogar von Noah. Geschichten über die Rebellion der Menschheit gegen Gott und die vernichtende Flut, weniger als 300 Jahre vor seiner Geburt. Das verlorene Paradies Sowohl Noah als auch Sem waren Zeitzeugen des Lebens vor der Sintflut. Vor diesem Gericht Gottes lebten die Menschen viel länger (fast 1000 Jahre). Die allerersten Menschen, Adam und Eva, standen in persönlichem und regelmäßigem Kontakt mit ihrem Schöpfer – ein Privileg, das zu Lebzeiten Abrahams schon längst verlorengegangen war. Es war eine perfekte Welt: Ein kristallklarer Strom floss aus dem Garten Eden, in dessen Mitte sich zwei geheimnisvolle Bäume befanden: der Baum des Lebens und der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Der Mann und die Frau durften nicht von diesen beiden Bäumen essen, doch die Früchte aller anderen konnten sie genießen, so viel sie wollten.

Dankgebet nach Verlassen der Arche Noah, signiert D. Morelli (1823-1901)

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Aus dem Wort


Diese perfekte Welt veränderte sich, als eine böse Macht den Garten betrat. Satan täuschte die Frau und sowohl sie als auch ihr Mann aßen vom Baum der Erkenntnis. Als Folge ihres Ungehorsams verloren sie den direkten Draht zu Gott und wurden für immer aus dem Garten Eden vertrieben. Ein dunkler Schatten bedeckte die Erde. Er beeinflusste alles, und der zerstörerische Einfluss Satans machte sich sehr eindrücklich in der ersten Familie auf Erden bemerkbar. Die Riesen der Vorzeit Adam und Eva wurden bald zur ersten dysfunktionalen Familie, als ihr ältester Sohn, Kain,

seinen jüngeren Bruder, Abel, erschlug. Kurz darauf verließen die „Söhne Gottes“ (gefallene Engel) ihre Himmelswelt und gründeten pervertierte Familien mit den „Töchtern der Menschen“. Sie brachten eine neue Form von „Supermenschen“ hervor, die die Bibel die „Riesen der Vorzeit“ nennt (1. Mo 6,4). Ohne eine direkte Beziehung zu ihrem Schöpfergott wurde die Menschheit immer tiefer in einen zerstörerischen Lebensstil hineingezogen. Gott bereute es, dass er die Menschen geschaffen hatte und wollte sie zerstören (1. Mo 6,7). Doch Gott fand Noah, einen gerechten Mann, der „mit Gott lebte“. So fanden er und seine Familie Gnade in den Augen Gottes und wurden verschont. Der Turmbau zu Babel Dennoch wusste Abraham, dass selbst die Nachkommen der drei überlebenden Sippen nicht aus ihrer Geschichte gelernt hatten, sondern bald darauf den Turmbau zu Babel begannen. Eine jüdische Überlieferung besagt, dass Abraham sogar persönlich miterlebte, wie seine Zeitgenossen ihre Unabhängigkeit von Gott etablieren wollten und versuchten, einen neuen Garten Eden zu erschaffen. Getrieben von Selbstsucht versuchten sie, ihr eigenes Reich aufzubauen, so dass Gott die Sippen und Familien schließlich über die ganze Welt zerstreute. Einige von Abrahams Vorfahren verloren den Kontakt mit ihren verwandten Sippen, weil die Kommunikation gestört wurde.

Vertreibung aus dem Paradies, James Jacques Joseph Tissot (1836 - 1902)

Der Turmbau zu Babel, Pieter Brueghel der Jüngere (1564-1638)


Aus diesem göttlichen Eingreifen heraus entstanden die verschiedenen Sprachen der Erde. Hoffnung für eine hoffnungslose Welt Als Abrahams Geschichte begann, hatten die Sippen und Familien der Erde keine Hoffnung und keine Zukunft. Abraham wusste, dass er von sündigen und zerbrochenen Familien abstammte, die den Kontakt zu Gott verloren hatten und sogar in offener Rebellion gegen ihn lebten. Als Gott in Abrahams Leben eingriff, veränderte sich alles. Gott beschloss, mit Abraham eine neue Sippe, eine neue Familie zu schaffen, ihr ein Land zum Leben zu geben und sie auf besondere Art und Weise zu beschützen. „Wenn Menschen dich in deinem Umfeld segnen, werde auch ich sie segnen“, sagte Gott. „Und wenn sie dich angreifen, haben sie mich zum Feind.“ Und dann kam diese großartige Zusage: „Abraham, in dir und deinen Nachkommen sollen alle Völkerfamilien der Erde gesegnet werden.“ Wendepunkt der Menschheitsgeschichte Es war in jeder Hinsicht ein radikaler Wendepunkt in der Menschheitsgeschichte. Der Apostel Paulus betrachtet diese Aussage als erste Verkündigung des Evangeliums Jesu Christi: „Die Schrift aber, voraussehend, dass Gott die Nationen aus Glauben rechtfertigen werde, verkündigte dem Abraham die gute Botschaft voraus: ‚In dir werden gesegnet werden alle Nationen‘“ (Gal 3,8). Mit der Berufung Abrahams sprach Gott die ewige Berufung des jüdischen Volkes aus. Doch die Hauptnutznießer dieser Berufung waren nicht die Juden selbst. Ganz im Gegenteil, diese Berufung bedeutete Feindschaft und Verfolgung durch die gesamte Geschichte hindurch. Der Hauptfokus des Segens waren „alle Völkerfamilien der Erde.“ Abraham und seine Nachkommen wurden zu Gottes Werkzeug, durch das er sein Licht in eine Welt zurückbrachte, die immer dunkler geworden war. „Flut der Erlösung“ Von Anfang an war Israel ein Leitkanal der Erlösung für die gesamte Menschheit und ein Licht für die Nationen. Statt einer weiteren Flut, die die Erde mit Gericht überziehen würde, stellte Gott sich eine Flut der Erlösung vor, die so stark sein würde, dass die Erde erfüllt werde „von der Erkenntnis der Herrlichkeit des Herrn, gleichwie die Wasser den Meeresgrund bedecken“ (Hab 2,14). Der frühere ICEJ-Direktor Malcolm Hedding formulierte es ganz wunderbar in seinem Buch „The Covenants of God“ (Gottes Bundesschlüsse): „Der Bund mit Abraham ist der Bund der Entscheidung Gottes, die Welt zu retten. Daher ist er der grundlegendste aller Bundesschlüsse.“ Dieser Bund hat einen Prozess in Gang gesetzt, der bis heute andauert. Die Nachkommen Abrahams haben uns die Bibel

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Aus dem Wort

geschenkt (Röm 3,1) und den größten Segen aller Zeiten: Gottes einzigen Sohn, den Erlöser der Welt, der für die Sünden der Welt starb. Aus diesem Grunde beginnt Matthäus sein Evangelium mit dem „Geschlechtsregister Jesu Christi … des Sohnes Abrahams“ (Mt 1,1). Das Land, das Abraham verheißen wurde, und Jerusalem als Stadt wurden zu dem Zentrum, in dem alle Segnungen des Bundes mit Abraham freigesetzt wurden. Hier wurde unser Erlöser Jesus Chris– tus gekreuzigt, hier ist er auferstanden und in den Himmel gefahren. Hier hat er seinen Heiligen Geist ausgegossen. Von Jerusalem schickte er seine Jünger los, um alle Völkerfamilien der Erde zu segnen. Und nach Jerusalem wird Christus eines Tages zurückkehren.


Fundamente hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.“ (Hebr 11,10) Abrahams Blickwinkel seiner eigenen Berufung war unglaublich weit. Obwohl ihm sehr bewusst war, dass das Paradies für die Völkerfamilien der Erde verloren war, sah er eine Vision dieser wiederhergestellten Familien, genauso wie Johannes 2000 Jahre später: „Nach diesem sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, bekleidet mit weißen Kleidern, und Palmzweige waren in ihren Händen. Und sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Das Heil ist bei unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und bei dem Lamm!“ (Offb 7,9-10) Ein Vorgeschmack auf den Himmel Diese große Berufung für „alle Völkerfamilien auf Erden“ betrifft das Schicksal jedes einzelnen Menschen. Sie und Ihre Familienmitglieder sind perfekte Kandidaten für die Segnungen Gottes, unabhängig von Ihrer Vergangenheit! Der Preis dafür, zu Gott zurückkehren zu können, wurde vom größten Sohn Abrahams, von Jesus Christus bezahlt. Nehmen Sie es im Glauben an. „Alle Völkerfamilien der Erde“ erinnern uns auch in alle Ewigkeit daran, dass es die physischen Nachkommen Abrahams, das Volk Israel war, das uns diese Segnungen gebracht hat. Sie wurden dafür wie keine andere Nation verfolgt und gehasst. Daher bezeichnet uns Paulus als Schuldner der Juden und beauftragt uns, sie nun unsererseits zu segnen.

Der Auszug Abrahams

Das himmlische Jerusalem Die finale Umsetzung der Berufung Abrahams besteht darin, die gefallene Menschheit in die Gegenwart Gottes zurückzubringen, ihnen wieder den Zugang zum Paradies zu verschaffen. Genau wie Adam werden wir eines Tages wieder in einer Gartenstadt Jerusalem leben. Genau wie im Garten Eden wird ein Strom aus der Stadt hinausfließen, mit dem Baum des Lebens in der Mitte. Die Früchte der Bäume werden die Nationen und die zerbrochenen Völkerfamilien der Erde heilen, und Gott selbst wird dort immer präsent sein (Offb 22). Interessanterweise war es genau diese Vision des himmlischen Jerusalems, die Abraham durchhalten ließ und ihm zu einer Quelle ständiger Kraft wurde: „Denn er wartete auf die Stadt, die feste

Das Laubhüttenfest Das Laubhüttenfest in Jerusalem weist uns auf faszinierende Art und Weise auf unsere gegenwärtige und künftige Erlösung hin. Das Motto dieses Jahres „Alle Völkerfamilien der Erde“ ist eine zeitgemäße Erinnerung an die Segnungen Abrahams. Der Prophet Sacharja sah voraus, dass alle Völker der Erde nach Jerusalem kommen würden, um das Laubhüttenfest zu feiern (siehe Sach 14,16ff). Unzählige Male haben mir Teilnehmer des ICEJ-Laubhüttenfestes hinterher erzählt: „Es war wie ein Vorgeschmack auf den Himmel!“ Nach Jerusalem zu kommen, bedeutet, nach Hause zu kommen. Jerusalem verbindet uns alle wie kein anderer Ort auf dieser Welt, sowohl mit unserer Geschichte als auch, noch viel wichtiger, mit unserer Zukunft. Mögen Sie mit dem Segen Abrahams gesegnet werden! Ich freue mich schon darauf, Sie beim Laubhüttenfest begrüßen zu dürfen, zu dem alle Völkerfamilien der Erde nach Jerusalem eingeladen sind, um dort ihren Schöpfer zu feiern.


Starkes Zeichen für Israel in Südafrika

ICEJ-Direktoren verurteilen Apartheid-Lüge Von Birte Scholz

Ende Mai haben mehr als 60 Direktoren und Vertreter der ICEJ aus 30 Ländern in Kapstadt, Südafrika, ein starkes Zeichen für Israel gesetzt. Auf einer Pressekonferenz verabschiedeten sie gemeinsam die Erklärung von Kapstadt, in der die gegen den Staat Israel immer wieder erhobene ApartheidAnklage entkräftet und verurteilt wird. Die ICEJ-Deutschland wurde dabei von Christoph Stang und Birte Scholz vertreten.

Apartheidstaat ungleich Gebietskonflikt „Das Apartheid-Regime in Südafrika war ganz besonders grausam und unmoralisch, da es die Mehrheit seiner eigenen Bürger aufgrund ihrer Rasse entrechtet und unterdrückt hat. Beim israelisch-palästinensischen Konflikt liegt eine völlig andere Situation vor, es geht dabei um einen Konflikt zwischen zwei Völkern, die dieselben Gebiete für sich beanspruchen”, heißt es in der Erklärung, die im Beisein von Dr. Jürgen Bühler, geschäftsführender Direktor der ICEJ in Jerusalem und Luba Mayekiso, dem ICEJ-Direktor für Südafrika, sowie Arthur Lenk, dem israelischen Botschafter in Südafrika, verlesen wurde. „Die rechtlichen Grundlagen für die Entstehung zahlreicher arabischer Staaten in der Region beruhen größtenteils auf denselben rechtsverbindlichen Übereinkünften, auf denen auch Israel als Staat neu erstand. Das geschah zu einer Zeit, als 8|9

ICEJ Weltweit

international anerkannt wurde, dass das jüdische Volk in Palästina beheimatet ist.“

Historischer Moment Die ICEJVertreter aus aller Welt, die sich zu ihrer jährlichen Direktorenkonferenz in Kapstadt getroffen hatten, verabschiedeten ihre Erklärung in genau dem Land, in dem 2001 auf der UNKonferenz von Durban die bedauerliche Lüge, dass Israel ein Apartheidstaat sei, in die Welt gesetzt wurde. Diese Anklage hat, unterstützt von der antiisraelischen BDS-Bewegung (englische Abkürzung für Boykott, Kapitalentzug, Sanktionen) in den letzten Jahren sowohl im Westen als auch in den Entwicklungsländern immer mehr Anhänger gefunden. Leider ist Südafrika zum Zentrum der theologisch begründeten Kritik an Israel geworden. „Es ist ein historischer Moment für uns in Südafrika, die Wahrheit über Israel

auszusprechen und die falsche Anklage, dass Israel ein Apartheid-Staat sei, zurückzuweisen”, sagte Luba Mayekiso.

Biblische Sicht Israels Vor dem Direktorentreffen in Kapstadt besuchten ICEJ-Vertreter mehrere südafrikanische Gemeinden, um dort über eine biblische Sicht Israels zu predigen. Es war das erste Mal, dass die ICEJ in White River, Pretoria, Durban, East London, Soweto und Boksburg Veranstaltungen abhalten konnte. Diese Städte spielten beim Aufstand gegen das Apartheid-Regime vor über zwanzig Jahren eine entscheidende Rolle. In Durban fand schließlich eine ICEJKonferenz statt, auf der Vertreter evangelikaler Gemeinden für ihre Stadt, für ihr Land sowie für ihre Kirchen und Gemeinden Buße taten, weil dort die UN-Erklärung von Durban 2001 zustande gekommen war.


Gegen das Vergessen

Verneigung vor den Zeitzeugen Von Lisa Schmid

„Was passiert, wenn wir alle gestorben sind? Wird irgendjemand glauben, was geschehen ist?“ Diese Frage bewegt viele Holocaust-Überlebende. Sie befürchten, dass nach ihrem Tod die Leugnung der Schoah voranschreitet und die Gefahren des Antisemitismus verharmlost werden, da keine Zeitzeugen mehr Einspruch erheben können. Eine Relativierung des Holocaust und sogar die Wiederholung der Gräuel der Nazizeit wären dann nicht mehr auszuschließen. Die ICEJ initiiert und fördert verschiedene Projekte in Israel und Deutschland, um diesen Gefahren zu begegnen und die Überlebenden zu ehren. Manias Geschichte – eine Kindheit im Schatten des Holocaust

Wall of Witnesses Die ICEJ zeichnet seit 2013 in zahlreichen Interviews die Lebensgeschichten der Überlebenden der Schoah auf und setzt ihnen auf der „Wall of Witnesses“ (Wand der Zeugen) ein virtuelles Denkmal. Diese Internetplattform enthält mittlerweile Einträge über mehr als 400 Einzelschicksale auf Englisch und auf Deutsch. Dank der „Wall of Witnesses“ können Schüler, Studenten und andere Interessierte auch künftig diesen Zeitzeugen begegnen. Die dort veröffentlichten Porträts geben den Opfern ein Gesicht. Nutzen Sie diese wertvolle und persönliche Informationsquelle und empfehlen Sie sie bitte weiter!

Die ICEJ wird in Kürze die Lebensgeschichte von Mania Herman als Buch veröffentlichen. Mania, die heute im Haifa-Heim der ICEJ wohnt, beschreibt den Holocaust in Transnistrien anhand ihrer persönlichen Kindheitserfahrungen. Wie durch ein Wunder überlebte sie als kleines Mädchen zusammen mit ihren Eltern einen Todesmarsch und ein Lager in der Ukraine. Da Worte oft nicht ausreichten, hat sie verschiedene Ereignisse in selbstgemalten Bildern dargestellt. Das reich bebilderte Buch gibt einen sehr persönlichen Einblick in Manias Erlebniswelt als Acht- bis Elfjährige. Weitere Informationen demnächst unter www.icej-shop.de

Patenschaften für HolocaustÜberlebende Viele Überlebende der Schoah sind verarmt und müssen sich im Alter zwischen Lebensmitteln und Medikamenten entscheiden, um über die Runden zu kommen. Die ICEJ hat

gemeinsam mit ihrer israelischen Partnerorganisation „Helfende Hände“ ein Altersheim für bedürftige HolocaustÜberlebende in Haifa eingerichtet. Sie können eine monatliche Patenschaft für einen Heimbewohner übernehmen und durch Ihre Spende sicherstellen, dass diese Senioren ihren Lebensabend in Würde und Gemeinschaft verbringen können! Weitere Informationen unter info@icej.de

Faszination Israel Am 5. September um 18.30 Uhr porträtiert die ICEJ in ihrem wöchentlichen TV-Magazin „Faszination Israel“ auf Bibel -TV den Holocaust-Überlebenden Josef Aaron. Der gebürtige Frankfurter erlebte in seiner Kindheit im Konzentrationslager Bergen-Belsen die Hölle auf Erden – und verkündet heute eine Botschaft der Liebe und der Versöhnung! Schalten Sie ein! Falls Sie die Sendung verpassen sollten, kann sie unter www. faszinationisrael.de nachgeschaut werden.

www.wallofwitnesses.org

Bewohner des Haifa-Heimes (li.) und Josef Aaron (re.)


Das Haifa-Heim für Holocaust-Überlebende

Trost in schwierigen Zeiten Von Yudit Setz, ICEJ-Sozialabteilung in Jerusalem

Das Haifa-Heim der ICEJ ist für viele bedürftige Holocaust-Überlebende zu einem Ort des Segens geworden. Ein ganz herzliches Dankeschön an alle Spender! Die Bewohner dieser besonderen Einrichtung werden liebevoll umsorgt und können ihren Lebensabend in Würde und Gemeinschaft verbringen. Doch die Schatten der Vergangenheit belasten viele von ihnen immer noch. Besonders in Zeiten des Terrors in Israel kommen Ängste und negative Erfahrungen besonders intensiv wieder hoch. Wie christliche Besuchergruppen zu einer Quelle des Trostes werden können, durften wir kürzlich bei Rita erleben. Neuer Friede, tieferes Verständnis Rita, die von Beruf Künstlerin ist, war durch die ständigen Messerangriffe auf Israels Straßen zutiefst beunruhigt. Als sie unserer ICEJBesuchergruppe ihre Geschichte erzählte, zitterte sie und konnte kaum sprechen. Doch die herzliche Anteilnahme und Liebe, die ihr die christlichen Besucher vermittelten, trösteten sie zutiefst. Als sie sich von der Gruppe verabschiedete, war Friede in ihr Herz zurückgekehrt und ein strahlendes Lächeln lag auf ihrem Gesicht. Doch auch für die christlichen Besucher sind diese Begegnungen immer wieder sehr bewegend und prägend. Sie gewinnen tiefe und persönliche Einblicke in die emotionalen Auswirkungen des Holocausts auf die Opfer der Schoah. Gleichzeitig erleben sie, dass ihre Anteilnahme und ihr Interesse positive Auswirkungen haben und den Überlebenden Linderung bringen. Neue Apartments Eine neue Bewohnerin des Haifa-Heims ist Henriette. Sie wurde nach dem plötzlichen Tod ihrer Tochter mit ihrem behinderten Enkelsohn kurzfristig aufgenommen (wir berichteten). Momentan leben beide noch in einer Wohnung im dritten Stock, die zum Haifa-Heim gehört, dort gibt es jedoch keinen Aufzug. Noch kann sie die Treppen problemlos bewältigen, doch auf lange Sicht werden Erdgeschoßwohnungen nahe des Hauptgebäudes benötigt, um die Senioren gut unterbringen zu können. Eine Mietwohnung wird zu diesem Zweck gerade renoviert, eine weitere wurde dazugekauft, da der Eigentümer die Wohneinheiten von Zvi Cohen und Judit Rosenzweig nicht länger vermieten, sondern verkaufen wollte. Eine dritte Wohnung wurde dem Heim ebenfalls zum Kauf angeboten.

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ICEJ-Hilfsdienste

Rita

Der Erwerb bzw. die Miete und Renovierung dieser Wohnungen sind sehr teuer, bisher konnten wir den Gesamtbetrag noch nicht aufbringen. Bitte helfen Sie uns durch Ihre Spende, diese Erweiterungen zu finanzieren! Herzlichen Dank! Verwendungszweck: „Haifa-Heim“


Hilfe für Holocaust-Überlebende

Der Wald des Lebens Eine faszinierende Möglichkeit, das Land Israel zu begrünen und gleichzeitig bedürftige Holocaust-Überlebende zu unterstützen, bietet unser neues ICEJ-Projekt „Wald des Lebens“. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten zu diesem neuen Projekt.

Worum geht es? Mit eine Spende von 500 Euro, die Sie auch zu mehreren, beispielsweise als Hauskreis, Gemeinde oder Familie geben können, unterstützen Sie das Haifa-Heim für HolocaustÜberlebende in Israel; gleichzeitig pflanzt die ICEJ einen Ölbaum in Ihrem Namen und erneuert damit den Jerusalem-Wald, der in den letzten Jahren durch mehrere Brände Schaden erlitten hat.

Wofür wird das Geld verwendet? 100 Euro werden für den Erwerb, die Einpflanzung und die Pflege des jungen Ölbaumes verwendet, 400 Euro kommen dem Haifa-Heim zugute. Dadurch unterstützen Sie die dortigen Bewohner und tragen zu den laufenden Kosten des Heimes bei, das sich allein durch Spenden finanziert. Die monatlichen Kosten (Unterkunft, drei Mahlzeiten am Tag, medizinische Versorgung und Freizeitangebot) für einen der über 70 Bewohner belaufen sich auf zirka 1500 Euro. Was bewirkt meine Spende? Ihre Spende ist von enormer Wichtigkeit, da sie sicherstellt, dass das Haifa-Heim seinen Bewohnern weiterhin die liebevolle Fürsorge zugutekommen lassen kann, die diese Menschen verdienen! Als Zeichen der Dankbarkeit wird Ihr

Name* auf der Tafel der Unterstützer vor dem Haifa-Heim verewigt. Sie erhalten auch ein offizielles Zertifikat, das Ihren Beitrag bescheinigt. *Sie können Ihre Spende auch im Namen eines Freundes oder Verwandten machen, den Sie ehren oder an den Sie erinnern möchten.

Warum pflanzen wir Ölbäume? Durch das Anpflanzen der Ölbäume lassen wir die Wüste erblühen! Der „Wald des Lebens“ wird so zu einem bleibenden Zeugnis christlicher Nächstenliebe und erinnert gleichzeitig an die Holocaust-Überlebenden in Israel. Ölbäume gehören zur heimischen Vegetation Jerusalems. Durch die Aufforstung dieser Stadt erblüht das Land zu neuem Leben! Hat das Projekt bereits begonnen? Ja, mehrere Direktoren der ICEJ-Zweigstellen auf der ganzen Welt und private Spender haben bereits die Initiative ergriffen und unterstützen dieses Projekt. Mehrere Ölbäume wurden schon in Jerusalem gepflanzt, während wir weiterhin daran arbeiten, den Betrieb des Haifa-Heimes für HolocaustÜberlebende aufrecht zu erhalten und diese besondere Einrichtung den sich verändernden Bedürfnissen ihrer Bewohner anzupassen.

Bitte helfen Sie uns dabei, den Wald des Lebens in Israel zu vergrößern! Als Verwendungszweck bitte „Wald des Lebens“ angeben. Herzlichen Dank!


Alijah aus Äthiopien

Helfen Sie uns, die äthiopischen Juden nach Israel zu bringen! Von Lisa Schmid

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, die verbleibenden 9000 äthiopischen Juden nach Israel zu bringen (wir berichteten).Viele ICEJ-Freunde haben auf unseren Spendenaufruf reagiert. Herzlichen Dank! Lassen Sie uns dranbleiben, um die äthiopische Alijah (Hebr. Einwanderung) weiter zu fördern! Dürre, Terrorgefahr und Hunger machen ein schnelles Handeln dringend erforderlich. Die ersten äthiopischen Neueinwanderer sollen schon im August in Israel eintreffen, die ICEJ hat die Finanzierung von Flugtickets zugesagt. Die ICEJ unterstützt die äthiopisch-jüdische Gemeinschaft in Israel seit vielen Jahren. Im Folgenden ein kurzer beispielhafter Überblick über einige unserer Hilfsprojekte. Medizinische Hilfe Nach der „Operation Salomo“, dem dramatischen Lufttransport von fast 15 000 äthiopischen Juden nach Israel, fanden sich diese Neubürger 1991 in einer völlig fremden Kultur wieder. Die ICEJ-Sozialabteilung konnte ihren Integrationsprozess durch die Hilfe des amerikanischen Arztes Dr. Campbell Millar und seiner Frau Ferne aktiv unterstützen. Beide hatten zuvor in Äthiopien unter Leprakranken gearbeitet, beherrschten die Landessprache Amharisch und wurden nun für die ICEJ in Jerusalem aktiv. Zusätzlich zu dieser medizinischen Betreuung finanzierte die ICEJ zwei äthiopische Versammlungsstätten in Beit Schean und half den Neuankömmlingen mit Haushaltsgegenständen und bei der Arbeitssuche. Psychotherapeutische Unterstützung Die ICEJ unterstützt das Israelische Zentrum für Psychotrauma in seiner Behandlung äthiopischer Einwanderer. Tausende unternahmen Anfang der achtziger Jahre den gefährlichen Fußmarsch von Äthiopien in

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ICEJ-Hilfsdienste / Alijah

den Sudan, von wo aus sie dann im Rahmen der „Operation Mose“ nach Israel ausgeflogen wurden. Hunger, Krankheit, wilde Tiere und Räuber rafften ca. 4000 von ihnen auf diesem drei- bis vierwöchigen Wüstentreck dahin, die Übrigen kamen traumatisiert in Israel an. Zusätzlich mussten sie nun mit dem Kulturschock fertigwerden. Das Zentrum für Psychotrauma filmt die Geschichten der einzelnen und hilft ihnen dabei, ihre schwierige Vergangenheit aufzuarbeiten. Hilfsprogramme für Jugendliche Ein weiteres Hilfsprojekt der ICEJ konzentriert sich auf Jugendliche, die ihre familiären Wurzeln gekappt haben, um besser in die moderne israelische Gesellschaft zu passen. Viele werden straffällig. Da ihre Eltern es nicht geschafft haben, Hebräisch zu lernen und eine gute Arbeit zu finden, verlieren die Jugendlichen oft den Respekt. 70% der ca. 120 000 äthiopischen Juden in Israel leben unter der Armutsgrenze, viele Jugendliche beenden die Schule nicht und rutschen in die Kriminalität ab. Die ICEJ arbeitet mit einer Organisation zusammen, die diesen Jugendlichen spezielle Nachhilfe anbietet und durch Sozialarbeiter zwischen ihnen und ihren Eltern vermittelt. Bisher hat noch kein Jugendlicher das Programm abgebrochen.

Übernehmen Sie als Hauskreis oder Gemeinde die Finanzierung eines oder mehrerer Flugtickets oder eines Teilbetrags. Ein Flugticket nach Israel kostet zirka 800 Euro. Als Verwendungszweckt bitte „Alijah Äthiopien“ angeben. Herzlichen Dank!


Historischer Hintergrund der äthiopischen Alijah

Dr. Jacques Faitlovich Von Lisa Schmid

Als erster Besucher aus dem Westen kam der schottische Entdecker James Bruce 1769 mit der jüdischen Gemeinschaft im damaligen Abessinien in Kontakt. Ein Jahrhundert später war der französische Orientalist Prof. Joseph Halevy der erste Jude, der die dortigen Glaubensgenossen besuchte. Ihm gelang es jedoch nicht, die äthiopischen Juden näher an die weltweite jüdische Gemeinschaft heranzuführen. Erst Halevys Schüler, dem polnischen Orientalisten Dr. Jacques Faitlovich (1881-1955), gelang es die Verbindung zu stärken und einen Gesinnungswan-

Dr. Jacques Faitlovich mit äthiopisch-jüdischen Studenten

del bei den äthiopischen Juden herbeizuführen – er ebnete in gewisser Weise den Weg dieser Gemeinschaft zurück nach Zion. Ein Pole unter Äthiopiern In seinem Artikel „Ein Pole unter Äthiopiern“ beschreibt der Haaretz-Journalist Ofer Aderet Leben und Wirken Faitlovichs. Der Orientalist besuchte Abessinien als junger Mann zum ersten Mal im Jahr 1904. Aus Zeitungsberichten geht hervor, dass Baron Edmond de Rothschild die Reise finanzierte, damit Faitlovich „nach schwarzen Juden suchen“ konnte. Er selbst sagte mehrere Jahre später in einem Interview mit der hebräischen Zeitung Hatzfira (Warschau): „Als ich 1904 zum ersten Mal kam, wollten sie (die äthiopischen Juden)

mir nicht glauben, dass ich auch ein Jude bin. Erst nach einer Weile konnte ich ihnen beweisen, dass es noch viel mehr Juden auf der Welt gibt. Seitdem wollten sie diesen Juden näher kommen.“ Die Brücke zur jüdischen Welt Faitlovich unternahm zahlreiche diplomatische Initiativen für die äthiopischen Juden und informierte den Rest der Welt über ihre Existenz. Er eröffnete zwei hebräische Schulen, eine davon in Addis Abeba. Er lehrte die äthiopischen Juden jüdische Geschichte und bemühte sich auch, ihre eigenen religiösen Traditionen zu bewahren. Vor dem Ersten Weltkrieg schickte er eine Gruppe junger Äthiopier zum Studium nach Europa und Paläs­tina. Faitlovich bekämpfte den Einfluss protestantischer Missionare, die sich ihrerseits über den „französischen Missionar“ beschwerten. In seinem Buch beschreibt er, dass die Falascha mittels Zwangsarbeit für hochrangige äthiopische Beamte gezwungen wurden, jüdische Bräuche aufzugeben, Widerstand wurde schwer bestraft.

Wegbereiter und Archivar Aufgrund seiner guten Kontakte zur äthiopischen Regierung arbeitete Faitlovich während des Zweiten Weltkrieges zunächst für das äthiopische Bildungsministerium und wurde schließlich Berater der äthiopischen Botschaft in Kairo. Ab 1947 setzte er sich aktiv für die äthiopische Alijah in das britische Mandatsgebiet Palästina ein. Er war 1955 der erste, der eine organisierte Gruppe junger äthiopischer Juden in den neu gegründeten Staat Israel brachte. Die zwölf jungen Äthiopier studierten im KfarBatja-Jugenddorf Hebräisch und Judaismus, bevor sie als Lehrer nach Afrika zurückkehrten. Faitlovich verbrachte seine letzten Lebensjahre in Tel-Aviv, wo er 1955 verstarb.

Äthiopische Juden in Israel


Arabisch-jüdisches Schulprojekt

Es gibt einen anderen Weg! Von Estera Wieja

„Wir glauben an ein friedliches Zusammenleben“, sagt Salim Jaber, der Bürgermeister von Abu Gosh, einem arabischen Dorf nahe Jerusalem. „Trotz des politischen Drucks können wir eine neue Generation fördern, die einen anderen Weg wählt – den Weg des Friedens.“ Bürgermeister Jaber spricht dabei nicht nur für sich selbst. Lehrer seines Dorfes nehmen gemeinsam mit ihren Kollegen und Gemeindevertretern aus dem überwiegend jüdischen Nachbarort Mevasseret Zion an einem Projekt teil, das die Weltsicht junger jüdischer und arabischer Israelis verändern soll. Um das zu erreichen, haben sie die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem um Hilfe gebeten. Kunst, Musik und Sport als Brücke Ausgewählte Schulen beider Ortschaften beteiligen sich an einem breiten Spektrum von Kunst-, Musikund Sportaktivitäten. Dabei lernen die Schüler, sich als Partner und Mitglieder desselben Teams zu betrachten statt als Feinde. Das gesamte Programm läuft zweisprachig, doch die Schüler können ihre Muttersprachen Hebräisch und Arabisch oft beiseitelegen, da Sport, Kunst und Musik oft zu einer ganz eigenen Sprache werden. Schulen als Motor der Veränderung „Unsere Vision besteht darin, dass jedes Kind in Israel diese Erfahrungen macht“, erklärt Omer Beziony, der Manager des Projekts. „Es gibt ein Vakuum in unserer Gesellschaft, da jede ethnische Gruppe einem ande-

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ICEJ-Hilfsdienste

ICEJ-Mitarbeiterinnen Nicole Yoder und Yudit Setz (1. und 2. v.r.) im Klassenzimmer mit Schülern und Lehrern

ren Schul­s ystem folgt.“ So werden die Schulen zu einem Motor der Veränderung. Dieses neue Projekt der Schülerbegegnung wurde durch das Engagement von Lehrern, Eltern und Gemeindevertretern ermöglicht. Als

ICEJ glauben wir, dass solche Zusammenarbeitsprojekte die beste Möglichkeit sind, Vorurteile und Angst zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen abzubauen.

Werden Sie Teil dieser wichtigen friedensfördernden Bildungsarbeit in Israel! Unterstützen Sie dieses Projekt und ähnliche Initiativen durch Ihre Spenden. Als Verwendungszweck bitte „ICEJ AID“ angeben, herzlichen Dank!


Jüdisch-christliche Jugendbegegnung

ICEJ begrüSSt israelische Schüler in Jerusalem Von Matthias Immendörfer

Mitarbeiter der ICEJ konnten kürzlich 25 Schüler und Lehrer aus Karmiel in unserer Hauptstelle in Jerusalem begrüßen. Sie werden durch unser Bildungsprogramm „Touching the Horizon“ (frei übersetzt „Neue Horizonte“) gefördert, dass es jungen Israelis aus dysfunktionalen Familien ermöglicht, ihr volles Potenzial zu entfalten. Diese jungen Frauen und Männer werden bald die Schule beenden und dann ihren Armeedienst antreten. Durch ihre Förderung investieren wir in die Zukunft Israels. Freunde Zions, damals und heute Im Rahmen des Programmes besuchten sie zunächst das Museum „Friends of Zion“ (Freunde Zions) in Jerusalem. Dort erfuhren sie viel Wissenswertes über Christen, die insbesondere im 20. Jahrhundert das jüdische Volk unterstützten und seit Jahren dem modernen Staat Israel verbunden sind. Nach diesem Museumsbesuch kamen sie dann in die ICEJ-Hauptstelle, um die heutigen Freunde Zions kennenzulernen – die Mitarbeiter und Volontäre der Christlichen Botschaft aus der ganzen Welt. Ermutigung und Trost Als ICEJ-Volontär hatte ich das Vorrecht, zu den Schülern zu sprechen, mich vorzustellen und ihnen zu erklären, warum ich nach Israel gekommen bin. „Ich bin davon überzeugt, dass Gott immer noch einen Plan mit dem jüdischen Volk hat. Ich sehe seine Hand und seine Treue zu seinen Bündnissen darin, dass er das jüdische Volk in seine alte Heimat zurückgebracht hat“, sagte ich ihnen. „Die Bibel fordert mich dazu auf, Gottes Volk zu unterstützen. Das ist mir keine Last, sondern ein großes Privileg!” Die Schüler waren sehr ermutigt. Gerade jetzt, wo der Antisemitismus weltweit ansteige, sei es tröstlich zu wissen, dass junge Leute wie ich Israel unterstützten, sagten sie mir. Weitere Besuche geplant Die ICEJ fördert aktuell mehrere Bildungsprogramme in ganz Israel, die eine Verbindung zwischen Israelis und ihren christlichen Freunden herstellen. Im Laufe dieses Sommers wird die ICEJ fünf weitere Gruppen aus verschiedenen Teilen Israels empfangen. Die Schüler dieser Gruppe verließen Jerusalem mit dem guten

Israelische Schüler auf Entdeckungstour in Jerusalem

Gefühl, von einer weltweiten Gemeinschaft aus verschiedenen Kirchen und Gemeinden unterstützt zu werden. Die persönliche Begegnung mit christlichen Unterstützern Israels ermutigte sie dabei besonders!

Bitte unterstützen Sie unser Projekt „Neue Horizonte“, das israelischen Jugendlichen aus schwierigen Familienverhältnissen eine neue Perspektive gibt! Als Verwendungszweck bitte „ICEJ AID“ angeben, herzlichen Dank!


Junge Erwachsene

„Young Adults“ im Fokus der ICEJ Von Maren Steege

Unser Bundespräsident a.D. Horst Köhler sagte 2005 vor der Knesset in Jerusalem: „Die jungen Menschen von heute werden darüber entscheiden, welchen Weg die deutsch-israelischen Beziehungen in der Zukunft nehmen werden.“ Der Gott der Generationen Es ist ein göttliches Prinzip, in die nächste Generation zu investieren, denn Gott denkt in Generationen. Er ist der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs – ein Gott, der aufträgt, das Erbe nicht nur zu bewahren, sondern weiterzugeben. Es geht nicht darum, dass die junge Generation nun alles besser macht und die vorige ablöst. Vielmehr sollen die vorbereiteten Werke Gottes generationsübergreifend in die Tat umgesetzt werden, ohne eine Lücke entstehen zu lassen. Investieren mit Vision Mose beispielsweise hatte eine Vision für das Volk und investierte in Josua. Er sandte Josua aus und zog sich danach nicht selbst zurück, sondern ging auf den Berg, um durch das Hochhalten des Stabes Gottes den Sieg zu ermöglichen (2. Mo 17,9-14). Josua gehorchte Mose und kämpfte gegen Amalek. Mose nahm Josua auch mit auf den Berg in die Gegenwart Gottes (2. Mo 24,13). Unser gemeinsamer Auftrag Ist es immer einfach in die nächste Generation zu investieren? Nein! Investieren bedeutet einen Preis zu bezahlen. Doch die Bibel lehrt uns, dass der Preis, dies nicht zu tun, uns viel teurer zu stehen kommt. Das können und wollen wir uns nicht leisten! So wie Mose zu Gott ging, haben wir uns als ICEJ von Gott eine Strategie schenken lassen, wie wir unseren Auftrag an der nächsten Gene-

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Aus der Botschaft

ration wahrnehmen können – und wir werden ihn fleißig in die Tat umsetzen! Helfen Sie uns dabei mit Ihrem Gebet und Ihren Finanzen, denn diese Aufgabe ist ein Auftrag an uns alle gemeinsam! Große Herausforderungen Es werden große Herausforderungen auf diese Generation zukommen, auf die wir sie vorbereiten müssen. Kürzlich war ich zu einem „Palästinatag“ der Landesakademie für Berufliche Schulbildung in Baden-Württemberg eingeladen. Der Tag begann mit Sätzen wie: „Israel vernichtet Bildung und zerstört unsere Schulen mithilfe des Militärs.“ Keiner der deutschen Vertreter nahm Stellung dazu, und die ca. 250 anwesenden Berufschullehrer und

Gäste applaudierten höflich und intensiv. Wenn man sich nun die Schüler der anwesenden Lehrer vorstellt, wird schnell klar, dass sie sehr gut informiert werden müssen und ein starkes biblisches Fundament brauchen, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Offenheit für Israel Gott sei Dank erleben wir in Gesprächen mit jungen Leuten und Jugendpastoren derzeit eine große Offenheit gegenüber dem Thema Israel, verbunden mit dem Wunsch nach gesunder, ausgewogener biblischer Lehre und persönlichen Begegnungen. Dieses offene Zeitfens­ ter wollen wir mit aller Intensität nutzen, um eine gesunde und vorbereitete Generation hervorzubringen.

Bitte unterstützen Sie uns durch Ihre Gebete und Ihre Spenden, Verwendungszweck „Young Adults“. Durch ihre Gaben ermöglichen Sie bspw. Jugendleitern, mit zum Laubhüttenfest nach Jerusalem zu kommen. Herzlichen Dank!


„Israel – das verrückte oder verheißene Land?“

Abend für Junge Erwachsene mit Moshe Gabay in Stuttgart Von Maren Steege

„Vielleicht ist Israel deshalb ein verrücktes Land, weil es das verheißene ist!“ Mit diesen Worten eröffnete der Israeli Moshe Gabbay (33) den Abend für junge Erwachsene Ende Juni, den das GospelForum Stuttgart gemeinsam mit der ICEJ organisiert hatte. Jüdisch-christliche Identität Drei Jahre in einer Eliteeinheit der israelischen Armee zeigten Moshe, dass Wunder in Israel ganz normal sind, dass Gott an seiner Seite steht und einen Plan für das Volk Israel und sein Land hat. Aufgewachsen in der Schweiz als Sohn eines israelisch-jüdischen Vaters und einer Schweizer Mutter setzte er sich zudem intensiv mit Glaubensfragen und seiner jüdisch-christlichen Identität auseinander. Den zahlreichen interessierten Besuchern erklärte er anhand der drei Themen Kultur, Wunder und Segen,

Moshe Gabbay

dass die christlichen Werte von ihrem jüdischen Ursprung nicht zu trennen sind. Zurück zu den Wurzeln! „Das Judentum brachte das Konzept der Vergebung in diese Welt! Josef ist der erste Mensch in der Bibel, der (seinen Brüdern) vergab. In außerjüdischen Quellen war das Konzept der Vergebung bis zur Entstehung des Judentums völlig unbekannt!“

Als Leiter der christlichen Abteilung eines führenden, jüdischen Studienreisen-Unternehmens in Israel organisieren Moshe Gabay und sein Team unsere Laubhüttenfestreise für Junge Erwachsene. Seid dabei, wenn unsere Reise nach Israel uns wiederum zu unseren eigenen Wurzeln führt! Es gibt noch einzelne freie Plätze.

Weitere Infos zur Young Adults Laubhüttenfestreise 15.-22.10.2016, http://de.icej.org/german/laubhüttenfest-2016

Anstehende Aktionen für Junge Erwachsene Junge Erwachsene beim Großen Israel-Abend mit Dr. Jürgen Bühler am 29.7.2016 um 19.00 Uhr im GOSPEL FORUM Begegnung mit messianischem Gläubigen aus Haifa: „Was hat Israel mit mir zu tun?“ mit Colin Mitchell am 30.7.2016 Berlin-Wochenende mit Teilnahme an der „Langen Nacht der Startups“, bei der Israel offizieller Partner ist, 2.-4.9.2016 Laubhüttenfestreise für Junge Erwachsene (18-35 Jahre) vom 15.-22.10.2016

Senden Sie Ihre (Enkel-)Kinder mit oder sponsern Sie einen Jugendleiter, der es sich sonst nicht leisten könnte teilzunehmen. Bei Fragen zum Sponsoring schreiben Sie bitte an: maren.steege@icej.de Weitere Infos zu allen Veranstaltungen: www.icej.de Bei allen Aktionen geht es um Beziehung, biblische Lehre und darum, das heutige Israel kennenzulernen.


ICEJ-Schülerreise nach Prag und Theresienstadt

Mit Kultur gegen Antisemitismus Von Leonie Vollmer und Sarah Steege

seine Vergangenheit. Anschließend besichtig­ten wir das Museum und die nahegelegene Friedhofs-Gedenkstätte.

Schüler-Workshop mit Mojmir Kallus (Direktor der ICEJ-Tschechien) in Prag

Mitte April haben 43 Schülerinnen und Schüler des Johannes-Kepler-Gymnasiums und des Beruflichen Schulzentrums aus Leonberg (10. Klasse) an einer Bildungsreise der ICEJ nach Prag und Theresienstadt teilgenommen. Sie wurde vom deutsch-tschechischen Zukunftsfond gesponsert und von den ICEJ-Zweigstellen aus Deutschland und Tschechien gemeinsam organisiert. „Mit Kultur gegen Antisemitismus” lautete das spannende Thema der Schülerbegegnung, bei der auch 40 Jugendliche aus tschechischen Schulen mit am Start waren. Sarah Steege und Leonie Vollmer begleiteten die deutsche Gruppe. Gemeinsam machten sich deutsche und tschechische Schüler auf eine Reise in die Vergangenheit, um Antisemitismus auf den Grund zu gehen. Aus dem Gelernten wollen wir dann eine Verbindung zur Gegenwart herstellen. Prag – Besuch im Jüdischen Viertel Der erste große Programmpunkt war

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der Besuch des Jüdischen Viertels in Prag, wo uns professionelle Museumsführer verschiedene Synagogen und den bekannten jüdischen Friedhof zeigten. Anschließend reflektierten wir das Erlebte in einem gemeinsamen Workshop, in dem wir näher auf das Thema Holocaust und die Geschichten der Menschen, die damals lebten, eingingen. Theresienstadt – Ort der Täuschung Am nächsten Tag besuchten wir Theresienstadt, das ehemalige Getto der Juden in der Nazi-Zeit, das gleichzeitig als Transitlager zu den Vernichtungslagern im Osten diente. Wir sahen zuerst den bekannten Propaganda-Film der Nazis, für den die Stadt kurzzeitig hergerichtet wurde, um die Öffentlichkeit über die wahren Absichten des Hitler-Regimes zu täuschen. Danach gab es eine Begegnung mit dem Holocaust-Überlebenden und Historiker Dr. Toman Brod. Er erzählte viele sehr bewegende Dinge über sich und

Prag – Marsch des guten Willens Am letzten Tag nahmen wir an dem von der ICEJ organisierten „Marsch des guten Willens“ gegen Antisemitismus durch das Zentrum Prags teil. Wir präsentierten dort unsere im Voraus vorbereiteten Biografien einiger Holocaust-Opfer und Überlebender. Die Krönung des Marsches und auch der Schülerreise war die Abschluss-Veranstaltung im Prager Senat. „Mich hat beeindruckt, wie viele Menschen gekommen sind um zu gedenken“, sagte einer unserer Schüler. „Ich war überrascht, dass die Leute so positiv auf unsere Teilnahme reagiert haben und dass wir ein Gefühl der Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit erlebten“, fasste eine Mitschülerin ihre Eindrücke zusammen. Gemeinsam gegen Gleichgültigkeit Wir haben unseren Jugendlichen deutlich angemerkt, dass ihnen das Thema Antisemitismus nicht gleichgültig ist! Oftmals fehlt nur einfach die persönliche Begegnung mit der Geschichte. Durch diese Reise wurde die Vergangenheit lebendig und eine Identifikation mit den Menschen von damals möglich. Für alle Beteiligten war es zudem ein besonders Erlebnis, als internationale Gruppe gemeinsam zu lernen und mitzufühlen; für die zu sprechen, die nicht mehr sind; zu denen zu sprechen, die die Botschaft in die Welt hinaustragen.


Die junge Generation und der Holocaust

Young Christian Leaders Seminar in Yad Vashem Von Sarah Steege

der Bibel. Er sagte, dass „die Bekämpfung des Antisemitismus eine garantierte Erfolgsgeschichte“ sei. Allen Teilnehmern wurde neu bewusst, wie wertvoll jüdisches Leben ist und dass es die jüdische Identität zu wahren gilt. Wie man dies weitergeben kann, angesichts großer Gleichgültigkeit oder negativer Einstellungen zu Israel, bleibt eine Herausforderung! Vielfältiges Israel Zusätzlich zu den hochkarätigen Vorträgen unternahmen wir verschiedene Ausflüge in Jerusalem und in Die Teilnehmer des „Young Christian Leaders“-Seminar in Yad Vashem, ganz rechts Dr. Jürgen Bühler den Norden Israels. Dabei gaben uns die verschiedenen Facetten „Der Holocaust ist eine Person, ein Gesicht, eine Seele, eine Israels, die wir erleben durften, viele positive Anregungen, Geschichte”. Zu diesem Schluss kam eine Teilnehmerin wie wir als Christen bei anderen Menschen Neugier und am ersten „Young Christian Leaders Seminar“ (Seminar für Interesse wecken können. Die Schönheit und Vielfalt des junge christliche Leiter), das vom 14. bis 22. Juni 2016 in der Landes, die israelische Küche, die historische und geograHolocaustgedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem stattfand. phische Vielseitigkeit, die innovative Wasseraufbereitung Dr. Susanna Kokkonen, die als Direktorin der Christlichen und die Gastfreundschaft bieten viele Anknüpfungspunkte. Freunde Yad Vashems und Partnerin der ICEJ das Seminar Wenn das Interesse einmal geweckt ist, greift unser Gegenorganisiert hatte, gelang es, die oft so abstrakte Geschich- über hoffentlich auf uns als Informationsquelle zurück! te auf eine ganz persönliche Ebene zu bringen. 20 Junge Dabei ist es jedoch wichtig, ausgewogen und fundiert zu Erwachsene aus zehn Ländern, u.a. auch aus Deutschland, informieren. nahmen eine Woche lang an Vorträgen und Ausflügen teil. Dabei trafen sehr unterschiedliche Kulturen, Sprachen, Was lernen wir daraus? Wir haben uns entschieden, VerDenominationen und Israel-Erfahrungen aufeinander. Doch antwortung zu übernehmen und als Christen und Bürger die Liebe zu Gott, zu Jesus und zu seinem jüdischen Volk unser Land zu prägen. Wir haben gemeinsam als junge waren der gemeinsame Nenner, der uns alle zusammen- Christen beschlossen, dass wir die begangene Schuld unserer wachsen ließ. Vorväter anerkennen, heute das Wissen über den Holocaust verbreiten, Antisemitismus bekämpfen und Israel in Liebe Herausforderungen und Ermutigung Die Judenverfol- unterstützen wollen. gung während des Holocaust war ebenso Thema wie der aktuelle Antisemitismus, globaler Dschihad und die Ver- Bitte denkt an uns im Gebet, dass wir unsere Entscheifolgung religiöser Minderheiten heute. Die Geschichte der dungen in die Tat umsetzen können! Dazu ist es wichJudenverfolgung durch die Jahrhunderte wurde sehr ein- tig, dass Gott weiter an unseren Herzen arbeitet, sich drücklich dargestellt. ICEJ-Direktor Jürgen Bühler, einer der die richtigen Türen öffnen und dass wir in allem, was Referenten des Seminars, ermutigte die Teilnehmer anhand wir tun, von Gott geführt werden.


Im Mädchengymnasium St. Agnes in Stuttgart

Generalkonsul Israels spricht zu den Schülerinnen Von Katja Bühler

Ende Juni hat Dr. Dan Shaham, Generalkonsul des Staates Israel in Deutschland, das Mädchengymnasium St. Agnes in Stuttgart besucht. Begleitet wurde er von seiner Frau Charmaine Hedding, Gründerin der Hilfsorganisation „Shai Fund“, und Gottfried Bühler, Erster Vorsitzender der ICEJDeutschland, der dieses Treffen mitorganisiert hatte.

Brückenbauer Mit einem „Schalom“ begrüßte Dr. Shaham

die rund 120 Schülerinnen und Lehrer und gab einen interessanten Einblick in seine vielfältigen Tätigkeiten als Diplomat. Er ist sehr viel auf Reisen und sein Hauptanliegen ist es, „Brücken“ zu bauen und Völker zu verbinden. Für Dr. Shaham ist es eine Erfolgsgeschichte, dass nach dem 2. Weltkrieg eine so enge Freundschaft und Partnerschaft zwischen Israel und Deutschland entstanden ist, auch dank einer neuen, jungen Generation. „Die ICEJ setzt sich maßgeblich dafür ein, dass der jungen Generation ein unverzerrtes und ausgewogenes Bild von Israel präsentiert wird“, ergänzte Gottfried Bühler. „Gerade persönliche Begegnungen zwischen Deutschen und Israelis sind das effektivste Mittel gegen Antisemitismus.“ Bedrängte Christen in Nahost Anschließend folgte ein

ergreifender Vortrag von Charmaine Hedding über die Krisensituation im Nahen Osten. Eine Region, die sie immer wieder selbst bereist und in der sie mit ihrer Organisation „Shai Fund“ und Helferteams aktiv anpackt und der katastrophalen Not entgegensteuert. Der Islamische Staat (IS) vertreibe massiv religiöse Minderheiten wie Christen und Jesiden, so Hedding. Er fordere unbezahlbares Kopfgeld von ihnen oder einen Übertritt zum Islam. Derzeit sind über 34.000 Mädchen und Frauen in dieser Region versklavt, werden permanent sexuell missbraucht oder weiter verkauft. Häuser von Christen werden mit dem Buchstaben ‚N‘ für Nazarener gekennzeichnet und die Bewohner für vogelfrei erklärt. Von einst 1,5 Millionen Christen leben heute noch ca. 250 000 im Irak, von 1,1 Millionen Christen sind noch 400.000 in Syrien übrig. Viele von ihnen befinden sich derzeit auf der Flucht.

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Dr. Dan Shaham und Charmaine Hedding im St. Agnes Mädchengymnasium

Was können wir tun? Die Schülerinnen folgten sehr aufmerksam den eindrücklichen Schilderungen. In der anschließenden Frage-Antwort-Runde wollten die Mädchen wissen, wie konkret geholfen werden kann. Dr. Shaham und Charmaine Hedding verwiesen auf die vor allem finanzielle Unterstützung von Hilfsorganisationen, die in dieser Krisenregion tätig sind. 2015 kamen 1.000 Jesiden nach BadenWürttemberg. Aktiv können wir alle bei der Flüchtlingsarbeit vor Ort mithelfen. Die ICEJ unterstützt zudem gemeinsam mit dem Shai Fund einen christlich-jüdischen Integrationsworkshop für Flüchtlingskinder.

Am Ende bedankte sich die Schulleitung ganz herzlich für den außergewöhnlichen Besuch. Es war eine Schulstunde der ganz besonderen Art!


Volontär bei der ICEJ in Jerusalem

Enkel eines SS-Offiziers als Freiwilliger in Israel Von Estera Wieja

Lange Zeit wusste Tobias Höschke nichts Genaueres über die Vergangenheit seines Großvaters, Hauptscharführer Wilhem Höschke, der in der Waffen-SS diente. Doch nachdem er die Details über die Militärkarriere seines Opas in Erfahrung gebracht hatte, verspürte er den Wunsch, HolocaustÜberlebenden und ihren Familien Gutes zu tun. Heute ist der 30jährige Tobias ein christlicher Zionist, der bei der ICEJ in Jerusalem freiwillig mitarbeitet. Lebensrettende Begegnung Jahre nach dem Tod Wilhelm Höschkes entdeckte Tobias, dass sein geliebter Großvater als Offizier in der Waffen-SS in der 1. SS-Panzerdivision „Leibstandarte Adolf Hitler“ Dienst tat, einer Einheit, die am Massenmord an den Juden im Holocaust beteiligt war.

Höschke war während der Landung der Alliierten in der Normandie stationiert und hielt einen britischen Offizier davon ab, sich zu erschießen, da der Mann irrtümlich glaubte, dass die SS ihn exekutieren würde. Als die britischen Truppen später den schwer verletzten Höschke gefangen nahmen, rettete ihm derselbe britische Offizier das Leben, der Höschke wiedererkannte. Er wurde nach England gebracht, wo er mehrere Jahre in einem Kriegsgefangenenlager verbrachte.

ein Anliegen, Brücken zwischen Juden und Deutschen zu bauen und den Überlebenden und ihren Familien ein Stück Heilung zu bringen. Über Tobias Geschichte berichteten auch die israelischen Medien, im Internet zu finden unter: news.walla.co.il/item/2958131

„Ich schäme mich für das, was er getan hat“ „Ich wusste, dass er im Zweiten Weltkrieg gekämpft hatte, in Russland und Frankreich, doch ich hatte keine Ahnung von den Kriegsverbrechen. Ich habe erst kürzlich von dem Massenmord durch seine SS-Division erfahren. Ich weiß nicht, ob er persönlich an diesen Verbrechen beteiligt war, doch er muss davon gewusst haben. Daher ist er verantwortlich für diese Grausamkeiten, und ich schäme mich für das, was er getan hat“, erklärt Tobias. Brückenbauer der Versöhnung Tobias Eltern wurden evan-

gelikale Christen und lehrten ihn, das jüdische Volk zu lieben. Tobias Großvater nahm Jesus wenige Monate vor seinem Tod an und konnte in Frieden sterben. Angesichts der deutschen Geschichte im Allgemeinen und der persönlichen Geschichte seines Großvaters im Besonderen ist es Tobias Tobias Höschke mit Haifa-Heim Bewohnerin Judith Rosenzweig


Anteilnahme und Freundschaft in Auschwitz-Birkenau

ICEJ-Gruppe beim March of the Living 2016 Von Birte Scholz

Es ist keine leichte Reise. Am israelischen Holocaustgedenktag nach Auschwitz-Birkenau zu fahren, um mit tausenden jüdischen Jugendlichen aus aller Welt und Holocaust­ Überlebenden am March of the Living (MOL) teilzunehmen, geht an die Substanz. Dieses Jahr ist es nur eine kleine Gruppe, die sich mit den ICEJ-Mitarbeitern Stephan Lehnert und Birte Scholz (beide Stuttgart) auf den Weg nach Polen macht. Doch viele der 23 Teilnehmer sind froh, das Todeslager gemeinsam mit anderen Christen besuchen zu können. „Dass Christen dem jüdischen Volk zur Seite stehen, ist mir sehr wichtig. Wir haben die Verpflichtung, etwas zu unternehmen. Es besteht die Gefahr, dass der Holocaust in Vergessenheit gerät und quasi als Geschichte abgetan wird“, erklärt Lewis Leschinski. Auch Guido und Vera Koch ist es wichtig, sich zum jüdischen Volk und zu Israel zu stellen. „Wir wollen unsere Anteilnahme an diesem schmerzlichen Tag zeigen, dass sie nicht allein gelassen sind, sondern dass wir uns als Deutsche dazustellen“, erklärt Vera. Wiedersehen beim MOL ICEJ-Mitarbeiterin Rose Hinderer

hat einen ganz persönlichen Grund, erneut mit zum MOL zu fahren. „Letztes Jahr habe ich hier die Holocaust­-Überlebende Eva Perlman aus den USA kennengelernt. Über weiteren E-Mail-Kontakt hat sich eine Freundschaft entwickelt und

nun möchten wir uns noch einmal begegnen“, hofft Rose. Und ihr Wunsch geht in Erfüllung. Die Freude auf beiden Seiten ist groß, als Eva und Rose sich am Ort des Todes, an dem ihre Freundschaft begann, in die Arme schließen. Eva bittet Rose, die in eine große Deutschlandfahne gehüllt ist, in vorderster Reihe ihrer amerikanischen Gruppe mitzulaufen. „Ich habe es als Ehre empfunden und als Versöhnungswerk, dass Eva meine Hand ergriffen hat und wir so gemeinsam, Hand in Hand, nach Birkenau gelaufen sind“, erzählt Rose. „Ich habe den vielen amerikanischen jungen Leuten von der ICEJ und ihrem Leitvers ,Tröstet, tröstet mein Volk‘ aus Jesaja 40,1 erzählt und dass es in Deutschland viele Christen gibt, die diesem Motto folgen. Wir sind als Gruppe da, um die Geschichte nicht zu vergessen, sagte ich, und aus Solidarität. Wir stellen uns zu Israel und lieben die Juden von Herzen. Sie waren ganz erstaunt darüber, und es war wirklich bewegend.“ Tränen und Hoffnung Manuela Hammer ist zum ersten Mal in Auschwitz. „Für mich war das sehr emotional“, sagt sie. „Es ist wichtig, nicht zu vergessen, was dem jüdischen Volk durch unser Volk angetan wurde. Ich habe an diesem Tag im Stillen Anteilnahme zum Ausdruck gebracht, indem ich mitgegangen bin durch diesen Ort und der Menschen

Eva Perlman (li.) mit Rose Hinderer von der ICEJ-Deutschland

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Die deutsche ICEJ-Gruppe beim March of the Living in Auschwitz

gedacht habe, die hier so Schreckliches erlebt haben.“ Kostbar geworden ist Manuela eine persönliche Begegnung mit einer Holocaust-Überlebenden, der sie von Herz zu Herz ausdrücken konnte, wie sehr ihr alles leidtut. „Es ist wichtig, wachsam zu sein für die Gegenwart und an der Seite Israels zu stehen“, betont Manuela. Oliver und Birgit Keil hatten ebenfalls heilsame Begegnungen mit jüdischen Marschteilnehmern. „Ein Mädchen sagte: ,Ich freue mich, dass ihr hergekommen seid‘ und hat mich umarmt“, erzählt Birgit. „Da habe ich Versöhnung und Befreiung gespürt. Ich hatte mich immer schuldig gefühlt angesichts der deutschen Grausamkeiten.“ Auch Ingrid Reiner spürt, dass eine Last von ihr genommen wird, als ein mexikanischer Jude sie tröstet und Vergebung ausspricht. Spannungsfeld „Ich bin froh, dass ich mitgefahren bin“,

erklärt Klaus Schröder. „Als Deutscher habe ich mich in Auschwitz sehr unwohl gefühlt und dennoch war es positiv, dort tausende junge Menschen zu sehen. In diesem Spannungsfeld habe ich das Ganze erlebt.“ Jörg und Christine Stooß ergeht es ähnlich. „Ich fand es unheimlich schwer, mit der deutschen Flagge dort zu laufen“, erinnert sich Christine. „Dann kam ein amerikanischer Jude und wollte die deutsche Fahne halten. Er ist mit uns auf der Rampe gegangen.“

Schockierende Größe Birkenaus Viele Reiseteilnehmer

sind geschockt von den riesigen Dimensionen des Lagers Birkenau. „Bevor ich dort hingekommen bin, war mir nicht bewusst, dass es so groß ist. Was an Organisation hinter dieser Maschinerie stecken musste, hat mich erschreckt“, sagt Martina Baur. Dennoch ist sie beeindruckt von den vielen jungen Juden. „Dass sie gar keinen Groll, Schuldzuweisung oder Ablehnung zeigten, hat mich freudig gestimmt. Die jungen Menschen vergessen nicht, aber der Widersacher hat nicht gesiegt, die Juden, das Volk Gottes, ist immer noch da.“ Sieg des Lebens „Ich habe empfunden, dass viel Schmerz in den jungen Leuten steckt, aber auch gesehen, wie sie sich in der Gruppe gegenseitig unterstützten“ erklärt Ingrid. „Jugendliche haben sich auf den Gleisen umarmt und geweint. Das waren sehr persönliche Einblicke“, ergänzt Jörg. Ernst und Erika Meyer sind berührt von den jungen Leuten, die kleine Brettchen mit den Namen ihrer Großeltern, die sie nie kennenlernen konnten, zwischen die Bahngleise stecken. „Die Größe von Birkenau ist unvorstellbar“, ist auch Michaela Chichere betroffen. „Aber unausgesprochen war die Botschaft: Wir sind da, sehr lebendig stehen wir hier als Juden, das Leben hat über den Tod gesiegt.“


Auf einen Kaffee mit Jesus

Wie ich als vielbeschäftigte Mutter zur Sabbatruhe fand Von Vesna Bühler, Jerusalem

„Mama, Mama, morgen bin ich Sabbatkönigin“, ruft meine kleine Tochter Yael begeistert, als ich sie vom Kindergarten abhole. „Ich muss ein schickes Kleid anziehen und auch einen Kuchen mitbringen.“ Wie alle unsere Kinder, so besucht(e) auch unsere Jüngste einen messianisch-jüdischen Kindergarten. Zum Wochenende feiert man in den meisten jüdischen Familien und schulischen Einrichtungen traditionell als Wochenausklang eine kleine Sabbat-Willkommens-Zeremonie, („Kiddusch“ – deutsch „Heiligung“). Unsere Tochter Yael darf als sogenannte „Sabbatkönigin“ dazu zwei Kerzen anzünden, einen Segen sprechen und Kuchen an die Kinder verteilen, während sie alle zusammen Sabbat- Begrüßungslieder singen. Ruhe- und Familientag Der Sabbat, der schon in der Schöpfungsgeschichte von Gott eingesetzt (1. Mo 2,2) und später sogar als Teil der Zehn Gebote bekräftigt wurde (2. Mo 20,8), gilt in allen jüdischen Haushalten als Höhepunkt der Woche. Die Tatsache, dass er als siebter Tag der Woche einen eigenen Namen trägt, gibt ihm eine ganz besondere Bedeutung. „Sabbat“ (hebräisch Schabbat) kommt aus der Wortwurzel „schevet“ und bedeutet „sitzen“ oder „Familienstamm“. Er ist also ein Ruheund Familientag. Da der Sonntag in Israel der erste Arbeitstag ist, feiern auch wir als Christen den Samstag als Ruhetag. Frühmorgens auf dem Wohnzimmerteppich Als Mutter von vier Kindern,

die in Israel lebt, mit einem Mann, der viel im Ausland unterwegs ist, hatte ich mich anfangs oft gefragt, wie es sich wohl der Herr mit dem Gebot des Ruhetags für die Mütter gedacht hat. Oft wollte ich ausschlafen, musste aber stattdessen mit einem kleinen Kind um sechs Uhr morgens auf dem Wohnzimmerteppich spielen, Mahlzeiten vorbereiten, und auch sonst war wenig Ruhe zu spüren, da ich allein für den Tage-

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Aus der Botschaft

sablauf zuständig war. Ich wünschte mir sehnlichst einmal eine ganz reale Kaffeestunde mit Jesus, um ihm genau diese Frage zu stellen.

ich weiß, was für Gedanken ich über euch habe, spricht der Herr, Gedanken des Friedens und nicht des Unheils, um euch eine Zukunft und eine Hoffnung zu geben“ (Jer 9,11).

Fleiß und Seelenfrieden Der Gedan-

ke, dass Jesus den geschäftigen Alltag der Mütter sehr gut kannte, wurde mir zum Trost, da er doch selbst der Älteste von zahlreichen Geschwistern war (Mt 12,47). Außerdem berichtet die Bibel auch, dass er die vielbeschäftigte Martha, die sich um sein leibliches Wohl mit allem Fleiß kümmerte, liebte (Joh 11,5). Fleiß gilt jedoch nur solange als göttliche Tugend, wie sie Prioritäten erkennt. Durch das Sabbatgebot z. B. ist uns eine göttliche Priorität gesetzt, die überlebenswichtig für unsere Seele ist. Gott sehnt sich nach der regelmäßigen ungeteilten Gemeinschaft mit ihm, bei der wir die ursprünglich gedachte Ruhe / den Sabbat für unsere Seele finden. „Also bleibt dem Volk Gottes noch eine Sabbatruhe vorbehalten, denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ruht auch selbst von seinen Werken, gleichwie Gott von den seinen“ (Hebr 4,9). Sein Plan für jeden Menschen ist, dass wir Seelenfrieden finden. „Denn

Jesu Zeiteinteilung Im Laufe der

Zeit durfte ich von Jesus persönliche Zeiteinteilung lernen, indem ich las, wie er bewusst die stillen Morgenstunden, während es noch dunkel war, nutzte, um Gemeinschaft mit dem Vater zu haben. Jesus wurde von tausenden Leuten aufgesucht und musste sich selbst einer disziplinierten Zeiteinteilung unterziehen, um dem Stress des Alltags gewachsen zu sein (Mk 1,35). So wurden mir meine Andachten um fünf Uhr morgens oder die Schlafstunden meiner Kinder zu kostbaren „Kaffeezeiten“ mit dem Herrn, in denen ich den Geschmack von wahrer Ruhe / Sabbat im Herrn erleben durfte. Gemeinschaft mit Ihm Das Gleichnis von Maria und Martha (Lk 10,38-42) ist für mich außerdem ein interessantes Bild für den Sabbat geworden. Als Jesus persönlich im Hause der zwei Schwestern erschien, verstand


Maria, was Jesus heute wichtig war: Die ungeteilte Aufmerksamkeit und Gemeinschaft mit ihm. Maria konnte nicht anders, denn ihr Herz war erfüllt mit Liebe zu Jesus. Sie war es auch, die kurz zuvor Jesu Füße mit kostbarstem Nardenöl gesalbt hatte –­ aus Dankbarkeit und tiefster Liebe ihres Herzens. So setzte sie sich auch jetzt zu seinen Füßen (Sabbat = sitzen) und hörte ihm wie gebannt zu. Jesus als Gastgeber Martha stattdes-

sen war darauf bedacht, ihm mit ihrer Gabe der Gastfreundschaft und aufwändigem Kochen zu dienen. Als sich Martha bei Jesus über Marias Nichtstun beklagte, sagte Jesus, dass Maria verstanden hätte, worauf es heute ankäme ­– sie hatte die bessere Wahl getroffen und war am Ziel angelangt! Jesus liebte Martha und unterschätzte keineswegs ihre Bemühungen, doch machte er ihr deutlich, dass sie durch die Sorgen um alltägliche Dinge gerade diese besondere Stunde nicht erkannt hatte. Jesus selbst wollte diesmal Gastgeber sein, er verteilte geistliche Speise, diese wollte er weder Maria noch Martha vorenthalten. Jesus lobte Marias Entschluss, ihm zuzuhören. Als ihn seine Jünger einmal zum Essen drängten, antwortete er: „Meine Speise ist die, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe“ (Joh 4,34). An Gottes Festtafel Ich will lernen,

neben meinen geschäftlichen oder häuslichen Pflichten Marias Herzenshaltung einzunehmen, mich von der Liebe Jesu erfüllen zu lassen und die besondere Gemeinschaft mit Ihm als Priorität zu sehen. Aus Gottes Sicht werden solche ausgewählten Stunden nicht nur zu einer „Kaffeepause“, sondern zu einer regelrechten Festtafel, gleich einem Sabbatmahl ­– einer ganz besonderen Verabredung mit Ihm! „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, so werde ich zu ihm hineingehen und das Mahl mit ihm essen und er mit mir’’ (Offb 3,20). Die Kaffeeträgerin, Orientalisches Gemälde von John Frederick Lewis (1857)


Jesaja62-Gebetsinitiative

Effektives Gebet für Nahost Von David Parsons und Dr. Jürgen Bühler

In den letzten Jahren standen Syrien, ISIS und das Übergreifen dieses Konfliktes auf den Irak viel stärker im Zentrum der Aufmerksamkeit als Israel. Gott sei Dank haben sich die Ängste vieler Israelis nicht verwirklicht, dass diese Krisen auch auf Israel übergreifen könnten. An den israelischen Grenzen ist es verhältnismäßig ruhig, das Land selbst ist für viele Kriegsopfer zu einem Ort des Segens geworden, da Israel hinter den Kulissen sowohl humanitäre als auch medizinische Hilfe leistet. Danken wir Gott dafür, dass Israel bewahrt worden ist und inmitten des Krieges zum Segen werden konnte. Beten wir weiterhin für Frieden an den Grenzen und dass Israel seinen positiven Einfluss auf seine Nachbarn noch ausbauen kann. (Psalm 121)

Israels größtes Problem besteht in einer Welle palästinensischer Angriffe (hauptsächlich Messer-, aber auch Schussattacken) auf den Straßen des Landes. Zwar stellen diese Anschläge keine existenzielle Bedrohung für das Land dar, doch erzeugen sie Furcht in den Herzen vieler Israelis und Touristen. Die Häufigkeit dieser Attacken hat in den letzten Monaten abgenommen. Lasst uns dafür danken, dass sich die Lage relativ entspannt hat. Beten wir für Trost für alle Terroropfer und ihre Familien und beten wir weiterhin für Schutz und Bewahrung auf den Straßen Jerusalems, Israels und des Westjordanlandes. Lasst uns den Schutz Gottes über Israel und seinen Bürgern proklamieren und beten, dass die

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Aus der Botschaft

Dicht gedrängt Migranten an einem Perron des Wiener Westbahnhofes am 5. September 2015. © Bwag/cc-by-sa-4.0

Lage das Laubhüttenfest und seine Besucher nicht negativ beeinflusst. (Jesaja 60,18; Ps 60,13; Jes 40,1)

Der Syrien-Konflikt beeinflusst Europa durch Millionen von Flüchtlingen, während ISIS Terroranschläge in europäischen Metropolen verübt. Zusätzlich wurde Europa durch das Referendum der Briten über den EU-Austritt erschüttert. Beten wir dafür, dass alle diese Erschütterungen Erweckung in Euro­ pa bewirken und dass Kirchen und Gemeinden in Europa Israel segnen und unterstützen (Hag 1,6-9; Jes 60)

In den letzten Monaten hat die internationale Staatengemeinschaft verschiedene Nahost-Friedensinitiativen in Umlauf gebracht. Sei es der französische „Frie-

densplan“ oder die Initiative der arabischen Liga, Israel bleibt skeptisch, da sie als aufgezwungen empfunden werden ohne wirkliches Verständnis der Faktenlage vor Ort. Zudem haben die Friedenspläne der Vergangenheit zu immer noch mehr Gewalt und Terror geführt, trotz aller Kompromisse Israels. Beten wir für die israelische Regierung, bitten wir um Weisheit und Unterscheidungsvermögen in den internationalen Gesprächen und um Offenbarung der Pläne des Feindes, der den jüdischen Staat zerstören und destabilisieren will. Beten wir, dass die israelische Regierung das Land in Wahrheit und Gerechtigkeit stabil halten kann, dass Gottes Pläne mit der Region dadurch erreicht werden und alle Bewohner davon profitieren (1. Tim 2,1-4; Jes 32,14-18)

Gebet für Israel und die Nationen Beten Sie mit! Jeden 1. Mittwoch im Monat Starten Sie einen Jesaja-62-Gebetskreis oder schließen Sie sich einem der deutschlandweiten Gebetskreise an. Die ICEJ versorgt Sie kostenlos mit aktuellen Gebetsanliegen aus Jerusalem. Weitere Infos: jesaja62@icej.de und http://de.icej.org/jesaja-62-initiative-der-icej


Programmvorschau

FASZINATION ISRAEL auf Bibel TV

Montags, 18.30 und in Österreich auf KIT-TV (www.kit-tv.at) Sendung verpasst?

www.faszinationisrael.de

1. August Sind Siedler für oder gegen Palästinenser?

22. August Die Drusen, Israel und ein Mord

Wir besuchen Efrat, eine „Siedlung“ im Westjordanland. Hier wohnen knapp 9000 Juden in direkter Nachbarschaft zu palästinensischen Dörfern. Der Arzt Dr. Yitzchak Glick leitet das dortige Krankenhaus. Er behandelt auch die Palästinenser, selbst wenn sie ihn nicht bezahlen können. Eine sehr gegensätzliche Welt erleben wir in Bethlehem, das von der PA verwaltet wird. Juden werden hier nicht geduldet, und Christen verlassen wegen muslimischer Diskriminierung die Stadt. Sind die „Siedler“ also wirklich das Problem?

Die Drusen sind eine Minderheit, die friedlich Seite an Seite mit dem jüdischen Volk zusammenlebt. Diese Volksgemeinschaft, deren Glaube seine Wurzeln im Islam hat, stellt den höchsten Anteil nichtjüdischer Soldaten in der israelischen Armee. Für viele Drusen ist es eine Selbstverständlichkeit, Israel zu dienen. Das gilt auch für Zidan Nahad Seif, einen israelischen Polizeibeamten. Er wird im November 2014 von Terroristen ermordet. Nahad hinterlässt seine Ehefrau Rinal und seine vier Monate alte Tochter. Faszination Israel begleitet Rinal, die als verwitwete Drusin nun auch anderen Frauen mit einem ähnlichen Schicksal hilft.

8. August Israel – Weltmeister der Integration

29. August Wem gilt Abrahams Segen?

Seit 1948 sind über 3,1 Millionen Juden aus über 120 Nationen nach Israel zurückgekehrt. Diese Rückführung des jüdischen Volkes ist eine faszinierende Erfüllung Jahrtausende alter biblischer Prophetie. Doch die Heimkehr der Juden ist nur eine Seite der Medaille. Die Einwanderer müssen auch integriert werden. Faszination Israel hat in Beerscheva ein Aufnahmezentrum besucht. Hier werden Neuankömmlinge auf ihr künftiges Leben in Israel vorbereitet. Eine gewaltige Aufgabe, die Israel weltmeisterlich erledigt.

Abraham, der Stammvater des Volkes Israel, steht im Mittelpunkt dieser Sendung. Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Opfer und Anbetung? Dieser Frage geht Gottfried Bühler auf dem „Weg der Patriarchen“ nach, der Abraham von Beerscheva zum Berg Moriah, dem heutigen Jerusalem, führte, um dort seinen Sohn Isaak zu opfern. In einer faszinierenden Gesamtschau zeigt Jürgen Bühler, worin genau der Auftrag Abrahams bestand, welche Bedeutung er heute noch hat und wie sich der Segen Abrahams im persönlichen Leben eines Menschen auswirken kann.

15. August Jesus, Christus, Jude

5. September Er war in der Hölle und redet vom Himmel

Will man Jesus verstehen, muss man ihn im Kontext des Judentums seiner Zeit betrachten. Jesus als jüdischer Messias – dieses Konzept ist vielen Christen nach wie vor fremd. Versuche, Jesus seiner jüdischen Identität zu berauben, gab es immer wieder. Dr. Jürgen Bühler stellt diesen „Zerrbildern des Messias“ die jüdische Identität Jesu‘ gegenüber, so, wie sie die Bibel beschreibt. Zu Anfang der Sendung begleiten wir das junge Ehepaar Gassmann zur Feier des ICEJ-Laubhüttenfestes nach Jerusalem. Faszination Israel zeigt überraschende und authentische Momente einer Entdeckungsreise, die die Beiden so schnell nicht vergessen werden.

Josef Aron stammt aus Frankfurt. Als Kind durchleidet er das KZ Bergen-Belsen. Doch auch nach dem Krieg geht sein Überlebenskampf weiter. In Israel lebt er zunächst auf der Straße. Die Barmherzigkeit einer israelischen Familie und eine dramatische Gotteserfahrung bringen die Wende. Heute ist Josef ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Gott einen Menschen heilen und verändern kann. Trotz schmerzhafter Spätfolgen seiner Jahre im KZ hat Josef seinen inneren Frieden gefunden und ist zu einem Botschafter der Versöhnung geworden.

Faszination


kurznachrichten Besuch beim Israelischen Botschafter

Anfang Juni hat Jakov Hadas-Handelsman, israelischer Botschafter in Deutschland, Gottfried Bühler, 1. Vorsitzender der ICEJ Deutschland, herzlich in Berlin empfangen. Im Rahmen von Dreharbeiten für Faszination Israel versicherte Bühler dem israelischen Botschafter, dass die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem (ICEJ) und mit ihr tausende Christen im deutschsprachigen Raum an der Seite Israels stehen. „Jeden Tag beten viele Christen in Deutschland für Israel und stehen fest an der Seite des jüdischen Volkes“, erklärte Bühler dem erfreuten Botschafter. Für die ICEJ und ihre vielen christlichen Freunde und Unterstützer ist es in Anbetracht der jüngeren deutschen Geschichte ein ganz besonderes ein Anliegen, Israel und das jüdische Volk zu segnen, ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen und klar die Stimme für Israel zu erheben. In den letzten Jahren sind die guten Beziehungen zur israelischen Botschaft weiter gewachsen.

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Aus der Botschaft

Jesaja62-Gebet mit Rabbi Naki

Der jüdisch-orthodoxe Rabbiner Yitschak Naki aus Jerusalem war im Juni beim Jesaja62-Gebet der ICEJ in Stuttgart zu Gast. „Es ist ein historisches Ereignis, dass ein jüdisch-orthodoxer Rabbiner zu einem Gebetstreffen von Christen kommt“, freute sich Gottfried Bühler. „Der historische Bruch zwischen Juden und Christen schließt sich.“ Rabbi Naki hatte eine starke Botschaft für die Beter. Anhand der jüdischen Geschichte von Abraham bis heute zeigte der auf: „Wir haben einen Gott der Wunder tut. Gott hat Israel nicht verlassen und wird es auch nicht tun.“ Rabbi Naki und seine Frau sind die Gründer der Wohltätigkeitsorganisation „Noam Eliezer“, die armen Juden in Israel mit Lebensmittelgutscheinen, Kleiderspenden und Schulmaterialien für die Kinder hilft. „Wenn ich einer jüdischen Familie einen Schulranzen gebe, sage ich ihnen, dass ein Teil des Geldes von Christen kommt, die Israel lieben“, erzählte Rabbi Naki. „Das ist wahre Liebe ohne Bedingungen. Danke für eure Liebe!“

4. Deutscher Israelkongress in Frankfurt

Mitte Juni hat in Frankfurt am Main unter dem Motto „Building Partnerships“ der 4. Deutsche Israelkongress mit rund 3000 Teilnehmern stattgefunden. Er wurde von „ILI - I like Israel“, einer Dachorganisation pro-israelischer Gruppen in Deutschland, zusammen mit der „Israel Allies Foundation“ organisiert. Auch die ICEJ war mit einem Stand vertreten, Gottfried Bühler stellte in einem Seminar den Dienst der ICEJ vor. Dieses Jahr markierte der Kongress das Ende der Feierlichkeiten zu 50 Jahren diplomatischer Beziehungen. Hauptredner war Schaul Mofaz, ehemaliger israelischer Verteidigungsminister. Neben Yakov Hadas-Handelsman, israelischer Botschafter in Deutschland, und Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, sprachen auch mehrere deutsche Bundestagsabgeordnete, israelische Knesset-Mitglieder und renommierte Experten auf der Veranstaltung. Etwa 200 unterstützende Organisationen, fast 60 Aussteller sowie Teilnehmer aus ganz Europa nahmen an dem diesjährigen Kongress teil.


kurznachrichten 1.500 Israelfreunde versammeln sich in Bern

Envision 2017 Leiterkonferenz in Jerusalem

Faszination Israel in Österreich Das katholische Kabelnetz KIT-TV („Kirche ist toll“) in Österreich strahlt ab dem 17. Juli „Faszination Israel“ aus, das TV-Magazin der ICEJ. Weitere Informationen zum Sender und das Sendeprogramm sind auf http://www.kit-tv.at/ zu finden.

Rund 1.500 Israelfreunden sind Mitte Juni dem Aufruf der Israelwerke Schweiz (IWS) gefolgt und haben sich auf dem Bundesplatz in Bern versammelt. Auch die ICEJ-Schweiz trug tatkräftig zum Gelingen des Anlasses bei. Was trocken begann, von mächtigem Regen zwischendurch überschüttet wurde, endete mit der Hatikwa und dem Schweizerpsalm in guter Atmosphäre mit dankbaren, fröhlichen Teilnehmern jüdischer und christlicher Prägung aus allen Landesteilen der Schweiz. Mit drei starken Reden, begeisternder Musik, hebräischen Liedern und biblischen Texten wurde den Teilnehmern Glauben und Mut zur Wahrheit des Wortes Gottes vermittelt. Eindrücklich war, dass der mächtige Regen für viele ein Zeichen des Himmels war, dass wir weiterhin zum jüdischen Volk und dem Staat Israel stehen sollen – auch dann, wenn es nicht mehr angenehm ist, sondern wir „mit den Juden und mit Israel im Regen stehen“. Kaum einer verliess die Kundgebung. So redeten nicht nur die Redner, die Musik – und der Himmel ... sondern auch dieses Stehenbleiben war wie eine gewaltige Antwort: „Wir lassen uns nicht von Israel trennen, komme, was da kommen mag.“(Alle Reden sind auf der Homepage der www.israelwerke.ch abrufbar.)

ICEJ-Petition gegen Kennzeichnungspflicht

Envision

2017 JANUARY 20 - 27

Jerusalem für Pfarrer, Pastoren und geistliche Leiter Rund 26 000 Israelfreunde in Deutschland haben die ICEJ-Petition gegen die besondere Kennzeichnung israelischer Waren aus Ostjerusalem, den Golanhöhen und dem Westjordanland unterschrieben. Ein herzliches Dankeschön an alle Einzelpersonen, Gemeinden und Hauskreise, die bei dieser wichtigen Aktion mitgemacht haben! Die ICEJ-Deutschland bereitet gerade die Übergabe der Petition an Bundeswirtschaftsminister Gabriel vor, die nach der Sommerpause des Bundestages im Herbst erfolgen wird. Wir halten Sie auf dem Laufenden.

ICEJ-Reise mit abwechslungsreichem Rahmenprogramm, begleitet von Gottfried Bühler - - - -

Vernetzung mit geistlichen Leitern aus der ganzen Welt Erneuerung Ihrer Vision Einblick in die geistlichen und gesellschaftlichen Dynamiken in Israel inspirierende Inputs von hochkarätigen Referenten

Weitere Infos und Anmeldung unter www.icej.de


Termine und Veranstaltungen

ICEJ-Academy Die ICEJ ACADEMY unter der Leitung von Stephan Lehnert bietet spannende Tagesseminare zum Thema Israel an. Hochkarätige Referenten aus der jüdischen und christlichen Welt berichten über aktuelle und historische Ereignisse, biblische Verheißungen, archäologische Funde, theologische Fragen u.v.m. Die Seminare finden immer samstags von 10.00 bis 17.00 Uhr statt. Hier ein Ausblick auf die kommenden Seminare in Stuttgart, Talstraße 70: Samstag, 27. August mit Hannah Tischer Thema: „Ein jüdischer Rabbi mit Namen JESCHUA“ Samstag, 24. September mit Martin Severin Thema: „Josef in Ägypten – Mythos oder Wahrheit?“ Samstag, 26. November mit Horst Krüger Thema: „Biographie und Lehre des jüdischen Theologen Paulus“ Anmeldung und weitere Informationen, auch über Auswärtstermine der ICEJ ACADEMY unter: http://de.icej.org/icej-academy

Grosser

Israel parallel mit Israel-Kinderkonferenz

LHF-Reise Schweiz

KKL Kongress in Köln

Laubhüttenfest-Reise der ICEJ – Schweiz

14.-23. Oktober 2016 (9.-23. Okt.) Reiseleitung: Hansjörg u. Astrid Bischof (ICEJ – Schweiz) Laubhüttenfest in Jerusalem mit Ausflügen und Variante mit Vorprogramm (9.-14.10.) am See Genezareth (Galiläa). Details im Reiseprogramm, bitte anfordern: Tel. 062 726 01 95 oder unter icej.ch@bluewin.ch

LHF-Reise Österreich

Nach dem riesigen Erfolg des 1. Natürlich für Israel Kongresses 2015 in Stuttgart mit rund 1.200 Besuchern ist es nun wieder soweit: der JNF-KKL veranstaltet seinen zweiten bunt-fröhlich-informativen Israel-Event, statt am Neckar in diesem Jahr am Rhein. Am Sonntag, 11.09.2016, ab 12.00 Uhr, Köln, Flora im Botanischen Garten, jetzt schon vormerken und anmelden! Weitere Informationen und Anmeldung unter: http://israel-kongress-kkl.de

Reise zum ICEJ-Laubhüttenfest 2016 in Jerusalem

14. bis 23. Oktober 2016 Das ICEJ-Laubhüttenfest beginnt am 16. Oktober 2016 in der Wüste von Ein Gedi am Toten Meer und dauert bis zum 21. Oktober 2016. Die meisten Veranstaltungen finden in der neuen Jerusalem Pais Arena statt. Weitere Höhepunkte sind ein Abendmahlgottesdienst im Gartengrab, die Teilnahme am Jerusalem-Marsch sowie eine große Gebetsveranstaltung. Weitere Infos unter www.icej.at

Israel-Gottesdienst Israel-Gottesdienst mit Gottfried Bühler

So., 7. August 2016, 10.00 Uhr Evang.-Freikirchliche Gemeinde Rosenheim (Baptisten) Am Innzipfel 12, 83022 Rosenheim Kontakt: Pastor Alexander Schott Tel. 08031-12760 alexander.schott@efg-ro.de

Wie niemals zuvor ist Gott dabei, seinen Segen auf der Erde freizusetzen. Israel spielt dabei eine zentrale Rolle. Was bedeutet das für Deutschland?

Samstag, 12. November 2016 im Glaubenszentrum Bad Gandersheim Beginn: 10 Uhr ­– Ende: ca. 22 Uhr Mit Pastor Oded Shoshani (Jersualem), Pastor Ingolf Ellßel (Tostedt), Dr. Jürgen Bühler (Jerusalem), Gottfried Bühler(Stuttgart) und dem Team vom Glaubenszentrum

Lehre, Infos, Lobpreis, Gebet, Segnung Weitere Infos unter: www.icej.de . www.glaubenszentrum.de


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DVD: Patterns of Evidence: Auf der Suche nach den Spuren des Exodus

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Über 50 Jahre haben weltweit führende Archäologen und Historiker behauptet, dass es keine eindeutigen Belege für den Exodus gibt. Doch Jahrzehnte lang wurde ein erstaunliches schlüssiges Belegmuster übersehen, das genau mit dem Bericht der Bibel übereinstimmt. Der amerikanische Filmemacher Timothy Mahoney entschlüsselt das Geheimnis dieser uralten Erzählung und vergleicht aktuelle Forschungsergebnisse mit Details der biblischen Schilderung. Führende Experten kommen ebenso zu Wort wie Benjamin Netanjahu und Schimon Peres, die erzählen, was die Geschichte des Exodus für sie persönlich bedeutet. Mit 13 Preisen ausgezeichnet.

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Dieses Buch über das „Sonderkommando“ Auschwitz rekonstruiert auf der Grundlage zahlreicher, zum Teil noch unveröffentlichter Zeugenaussagen und schriftlicher Quellen die dramatischen Ereignisse des Aufstands der jüdischen KZ-Häftlinge gegen ihre SS-Bewacher am 7. Oktober 1944. Der Historiker Gideon Greif und der Journalist Itamar Levin haben mit Überlebenden gesprochen und Niederschriften der Häftlinge ausgewertet.

EUR 18,95 zzgl. Versandkosten

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Israel Trail mit Herz von Christian Seebauer Das Heilige Land zu Fuß, allein und ohne Geld 1000 Kilometer in 46 Tagen! Das Experiment: Christian Seebauer will Israel auf dem Israel Trail durchwandern, ohne einen einzigen Cent auszugeben. Das Ziel: An die körperlichen und mentalen Grenzen gehen, nur mit dem Nötigsten ausgestattet. Ein fesselnder Reisebericht. Hardcover

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336 Seiten

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5 kleine Standardwerke für Theologen und Laien, denen eine ausgewogene und umfassende Betrachtung des Themas »Israel« wichtig ist.

Bestellschein

Bi t t e di e j e w e i l ig e A r ti k e l - An za h l ei n t r a g e n !

Stück

MP3: ANTISEMITISMUS – FÜR CHRISTEN (K)EIN THEMA? Vortrag von Dr. Susanna Kokkonen – Direktorin der Christlichen Freunde Yad Vashems in Jerusalem Was ist die Ursache für den Antisemitismus, den ältesten Hass der Menschheitsgeschichte? Dr. Susanna Kokkonen beleuchtet diese wichtige Frage unter biblischen, historischen und aktuellen Gesichtspunkten. MP3 zum Herunterladen unter www.icej-shop.de

e-Books: Biblischer Zionismus von Malcolm Hedding

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Aufstand in Auschwitz von Gideon Greif und Itamar Levin

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Beschreibung

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Name von Christian Seebauer

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5 Als Download erhältlich bei iBooks oder im Online-Shop auf www.icej.de

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6 Inner Cubes Handbuch zum Tempel von Dr. Randall Price, 160 Seiten

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ICEJ-Reisen zum

Laubhütten-

Reise mit vielfältigem Ausflugsprogramm 14.10. bis 23.10.2016

„Alle Völkerfamilien der Erde“ Und es wird geschehen, dass alle Übriggebliebenen von all den Heidenvölkern ... Jahr für Jahr heraufkommen werden, um den König, den Herrn der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern.

Sacharja 14,16

Leitung: Gottfried Bühler und Team

Reise für den kleinen Geldbeutel 14.10. bis 22.10.2016

Leitung: Norbert und Liane Spahn

Reise für junge Erwachsene (18 bis 35 Jahre) 15. bis 22.10.2016 Leitung: Maren Steege und Antonio Lovrincevic Weitere Informationen und Programme unter icej.de oder anfordern unter info@icej.de oder telefonisch unter 0711 8388 9480

ICEJ – Deutscher Zweig e. V. Postfach 13 09 63 D-70067 Stuttgart Tel: +49 (0) 7 11 83 88 94 80 Fax: +49 (0) 7 11 83 88 94 88 Email: laubhuettenreise@icej.de www.ICEJ.de Reiseveranstalter: siehe detaillierte Infos auf unserer Internetseite www.icej.de

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