Wort aus Jerusalem Ausgabe 3/2022

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Ausgabe Nr. 3

2022

WORT AUS JERUSALEM Schutzunterkunft für Frauen

SEHNSUCHT NACH

ZION

„Ein eingetroffener Wunsch ist ein Baum des Lebens.“ Sprüche 13,12


Titelbild: Junger Einwanderer aus Äthiopien.

Die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem (ICEJ) ist ein globaler Dienst, der Gemeinden, Denominationen und Millionen Christen auf der ganzen Welt vertritt. Sie alle verbindet eine tiefe Liebe und Fürsorge für Israel sowie der Wunsch, den historischen Bruch zwischen der christlichen Gemeinde und dem jüdischen Volk zu heilen. Die ICEJ erkennt in der Wiederherstellung des modernen Staates Israel die Treue Gottes zu seinem Bund mit dem jüdischen Volk und seinen Verheißungen. Unsere Hauptziele sind folgende: Israel ganz praktisch zu unterstützen; die christliche Gemeinde über Gottes Pläne mit Israel zu informieren und Gemeinden mit Israel zu verbinden; Ortsgemeinden im Heiligen Land zu unterstützen; aktiv zur Versöhnung zwischen Juden, Arabern und Christen beizutragen. Die Hauptstelle der ICEJ befindet sich in Jerusalem, der Dienst der ICEJ erstreckt sich auf insgesamt mehr als 140 Länder, in 90 Ländern gibt es etablierte Zweigstellen. Die ICEJ ist Ihre Botschaft in Jerusalem. Die ICEJ ist ein überkonfessionelles Glaubenswerk, das durch freiwillige Zuwendungen von Freunden und Mitgliedern unterhalten wird. Alle Spenden sind im Rahmen der persönlichen Steuererklärung abzugsfähig (gilt nicht für Österreich). Sollte eines unserer Projekte überzeichnet sein, führen wir die finanziellen Mittel an ein anderes Projekt ab.

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IMPRESSUM

redaktionsleitung Birte Scholz autoren Hansjörg Bischof, Jürgen Bühler, Katja Bühler, Laurina Driesse, Anastasiya Gooding, Ester Heinzmann, Gabriela Hess, Timon Kaiser, Horst Krüger, Carina Rieger, Yudit Setz übersetzungen Ester Heinzmann, Carina Rieger gestaltung studio2PUNKT1 druck Designpress GmbH fotos Adobe Stock, Levi Dörflinger, GPO Israel, Benjamin Hoffmann-Rothe, ICEJ-Deutschland, ICEJ-Jerusalem, ICEJ-Schweiz, Jewish Agency (JAFI), Pixabay, Shutterstock, Stadtcasino Basel/Roman Weyeneth, Wikimedia Commons, Yad Ezer L’Chaver bibeltexte Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM R.Brockhaus v.i.s.d.p. Gottfried Bühler ICEJ – Deutscher Zweig e.V. ist Träger des SpendenPrüfzertifikats der Deutschen Evangelischen Allianz, mit dem die Einhaltung der strengen Grundsätze bei der Verwendung der Spendenmittel bestätigt wird.

Als „ICEJ Deutschland“ bzw. „ICEJ Germany“ sind wir auch auf verschiedenen Social Media Kanälen zu finden. Das Wort aus Jerusalem ist das Magazin für Förderer der ICEJ. Für Kennenlern-Abos wird eine jährliche Gebühr von 5 Euro erhoben. Sie können unsere Publikationen jederzeit per Telefon, Mail oder Brief abbestellen.

LIEBE FREUNDE, die meisten von uns wurden durch die Ereignisse der letzten zwei Jahre in gewisser Weise erschüttert, sei es durch COVID-19, die Impffrage, wirtschaftliche Herausforderungen oder den Krieg in der Ukraine. Doch es sollte uns bewusst sein, dass Gott hinter all diesen Erschütterungen steckt (Hebräer 12,26-28). Wir müssen unseren Fokus neu auf das richten, was nicht erschüttert werden kann – das Reich Gottes (V. 28). Inmitten aller Wirren und Schwierigkeiten verspricht uns Gott, dass er unser Fels ist, unsere Burg, unser Erretter (Psalm 18,3). Er verheißt uns, ein starker Erlöser und Helfer in Zeiten der Not zu sein. Das ist die Wahrheit und sie gilt für uns alle in unseren persönlichen Herausforderungen. In den vielen unterschiedlichen Bereichen unseres Dienstes sind wir sehr aktiv. So kann unsere ICEJ-Sozialabteilung aufgrund Ihrer großzügigen Unterstützung und Gebete unsere verschiedenen Projekte in Israel fortführen. Dafür sind wir sehr dankbar! Inmitten des Krieges in der Ukraine öffnet der Herr neue Türen für uns, um Israel zu segnen. Die ICEJ sponsert ein Hilfsteam in der Ukraine, um Holocaustüberlebende aus umkämpften Städten zu retten und nach Israel in Sicherheit zu bringen (wir berichteten). In unserem Haifa-Heim haben wir bereits zehn geflohene ukrainische Holocaustüberlebende aufgenommen (S. 14). Es ist eine besondere Freude, dass seit einigen Wochen Gruppenreisen nach Israel fast ohne Einschränkungen wieder möglich sind. Unter anderem war im Mai eine deutsche Gruppe mit der IsraelSolidaritätsreise des Deutschen Zweiges der ICEJ im Land und hat einige unserer sozialen Projekte besucht, darunter das HaifaHeim und Schutzbunker in Nordisrael. Einen Eindruck von der ereignisreichen Reise erhalten Sie ab S. 12. Zu guter Letzt lade ich Sie herzlich ein, im Oktober das Laubhüttenfest mit uns zu feiern. Vielleicht denken Sie, dass dieses Jahr nicht das richtige Jahr ist, um nach Israel zu kommen. Aber ich glaube, es ist genau richtig. Ab S. 4 können Sie lesen, welcher Segen für Sukkot, das Laubhüttenfest, verheißen ist. Ich möchte Sie ermutigen, es nicht zu verpassen, und würde mich freuen, Sie diesen Herbst beim Laubhüttenfest zu begrüßen! Nun wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen dieser Ausgabe. Seien Sie gesegnet! Ihr

Dr. Jürgen Bühler Präsident der ICEJ

Jürgen (links) und Gottfried Bühler bei Filmaufnahmen für FASZINATION ISRAEL in der Christ Church in Jerusalem.


Äthiopische Alijah

ICEJ BEGRÜSST ÄTHIOPISCHE JUDEN IN ISRAEL VON BIRTE SCHOLZ

Im Juni sind 500 äthiopische Neueinwanderer mit drei Flügen in Tel Aviv gelandet. Sie sind die Vorhut der 3.000 äthiopischen Juden, die dieses Jahr mit der „Operation Tsur Israel“ (Fels Israels) Alijah (Einwanderung nach Israel) machen dürfen. Die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem (engl. Abkürzung ICEJ) gehört zu den Hauptsponsoren. Nicole Yoder, ICEJ-Vizepräsidentin für Alijah & Soziales, begrüßte die Reisenden des ersten Fluges auf dem Rollfeld.

ABSCHIED IN ÄTHIOPIEN Am 31. Mai verabschiedete die jüdische Gemeinde in Gondar mit einem feierlichen Gottesdienst in der großen Hatikwa-Synagoge 180 Gemeindemitglieder nach Israel. Hatikwa, Hebräisch für „die Hoffnung“, beschreibt die Gefühlslage tausender Äthiopier, die als Falasch Mura bezeichnet werden, gut. Sie sind Nachkommen äthiopischer Juden, die vor rund 200 Jahren, manchmal unter Zwang, zum Christentum konvertierten. „Jeder ist glücklich, denn heute ist ein Tag der Hoffnung“, erklärte Gemeindemitglied Abraham Zemenu, der noch auf seine Reise nach Israel wartet, gegenüber der Jewish Telegraphic Agency. Politische Instabilität und Streit über die

Die ICEJ sponsert die Heimkehr äthiopischer Juden nach Israel und freut sich, dass Familienmitglieder sich nach langer Zeit wiedersehen.

Falasch-Mura-Politik in Israel, die Corona-Pandemie und andere Gründe haben die äthiopische Einwanderung verzögert. Kefale Tayachew Damtie (56) gehörte zu den Glücklichen, die am 1. Juni nach Israel flogen. 23 Jahre wartete er darauf, Alijah zu machen. Jahrelang hat er seine Mutter, die in Israel lebt, nicht gesehen. In Gondar lebte Damtie mit seiner Frau und den sechs Kindern in einem 28m²-Raum ohne fließendes Wasser. Falasch Mura sind nur einwanderungsberechtigt, wenn ein Kind oder ein Elternteil in Israel lebt. Kinder können sie nur mitnehmen, wenn diese selbst unverheiratet und kinderlos sind. Als Damties Eltern nach Israel gingen, war er verheiratet und musste zurückbleiben. Da seine Kinder noch unverheiratet sind, dürfen sie ihn nach Israel begleiten. „Ich habe darauf gewartet, zu gehen, denn ich bin Jude und Zion ist meine Heimat“, sagte Damtie. „Wenn ich ankomme, werde ich erst meine Mutter umarmen. Und dann möchte ich Jerusalem sehen, die Stadt, von der ich immer geträumt habe.“ WILLKOMMEN IN ISRAEL! Mit Stimmengewirr und fröhlicher Musik wurden die ersten 180 äthiopischen Einwanderer auf dem Rollfeld in Tel Aviv erwartet. Der rote Teppich wurde ausgerollt und eine Menschenmenge drängte sich um das gelandete Flugzeug. Endlich öffnete sich die Kabinentür und die ersten äthiopischen Juden, viele in festliche Trachten gekleidet, kamen überwältigt die Gangway herunter, wurden mit Israelfähnchen freudig begrüßt. „Diese Familien sehnen sich seit Jahren

danach, mit ihren Familien wiedervereint zu sein. Heute ist es so weit“, strahlte Nicole Yoder. „Wir danken allen unseren Freunden weltweit, deren großzügige Spenden dies möglich machen.“

Bitte helfen Sie uns, weitere äthiopische Juden bei der Einwanderung nach Israel zu unterstützen. Als Verwendungszweck bitte ALIJAH & INTEGRATION angeben. Herzlichen Dank!

Nicole Yoder begrüßt äthiopische Neueinwanderer auf dem Rollfeld in Tel Aviv.


Das Laubhüttenfest

SUKKOT – EIN FEST BEISPIELLOSER EINHEIT VON DR. JÜRGEN BÜHLER, ICEJ-PRÄSIDENT

Der Herr befahl seinem Volk, drei Mal im Jahr, zu den drei wichtigsten Pilgerfesten Pessach, Schawuot und Sukkot, nach Jerusalem hinaufzuziehen. Die Bibel bezeichnet sie als die „Feste des Herrn“, was bedeutet, dass Gott diese Feiertage festgesetzt hat und erwartet, dass sein Volk sie hält (3. Mose 23,1ff). Die Heilige Schrift bezeichnet jeden dieser Feiertage als mo’ed, als eine „festgesetzte Zeit“. Man könnte sagen, es sind Einträge in einen himmlischen Kalender – Termine, an denen Gott seinem Volk in besonderer Weise begegnen möchte. Von diesen drei Hauptfesten gilt das Laubhüttenfest (Sukkot) als das größte Fest.

DIE BOTSCHAFT DER FESTE Zwei wichtige Merkmale der beiden anderen Pilgerfeste gelten auch für das Laubhüttenfest. Erstens sind alle drei Feste an spezielle Zeiten im landwirtschaftlichen Kalender geknüpft. An Pessach wird das „Fest der Erstlingsfrüchte“ gefeiert (3. Mose 23,10ff), Schawuot (Pfingsten) fällt in die Zeit der Weizen- und Gerstenernte. An Sukkot wird nicht nur die letzte Erntezeit gefeiert (Wein, Granatäpfel und Oliven – die kostbarste aller Ernten), sondern auch für Gottes Treue und Versorgung im ganzen Jahr gedankt. Außerdem erinnert jedes Fest an eine bestimmte Zeit in der Geschichte Israels. Zu Pessach wird an die Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten gedacht. Schawuot erinnert an den Tag, an dem Gott im Feuer auf den Berg Sinai herabkam und die Zehn Gebote gab. Und während Sukkot gedenkt das Volk Israel seiner 40-jährigen Wüstenwanderung, als es in behelfsmäßigen Hütten wohnte und dennoch Gottes übernatürliche Versorgung erlebte.

Sukkot (von Leopold Pilichowski, 1894/95).

CHRISTEN ENTDECKEN SUKKOT Im Lauf der Jahrhunderte feierten Christen die ersten beiden Feste zu Ostern und Pfingsten. Aber das dritte Fest, Sukkot, wurde in der Kirchengeschichte kaum gefeiert. Es wurde von der katholischen Kirche sogar einmal als „ketzerisch“ gebrandmarkt. Erst seit einigen Jahr-

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zehnten findet Sukkot mehr und mehr Beachtung unter den Christen. Dies ist zu einem nicht unwesentlichen Teil auf die Laubhüttenfestfeier zurückzuführen, die die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem (ICEJ) nun seit über 40 Jahren in Jerusalem organisiert.

Alle drei Feste erfüllen sich in Jesus Christus. Ostern ehrt Jesus als unser makelloses Passah-Lamm, das von den Toten auferstand, als „Erstling unter denen, die entschlafen sind“ (1. Korinther 15,20). An Pfingsten kam der Geist Gottes mit Feuer auf die Jünger Jesu und schrieb Gottes Gesetz in ihre Herzen. Eine erste Ernte von 3.000 Seelen wurde dem Reich Gottes hinzugetan und seit jenem Tag kamen unzählige weitere hinzu. An Sukkot feiern wir die letzte und kostbarste Ernte des Jahres: Zweifellos erleben wir in unseren Tagen die größte Seelenernte in der gesamten Kirchengeschichte. Heute wird in jeder Nation das


Evangelium vom Reich Gottes verkündet und es werden große Anstrengungen unternommen, um die letzten Völker und Sprachen mit der Frohen Botschaft von Jesus Christus zu erreichen. DIE LAUBHÜTTEN Eine weitere Erfüllung hat mit dem Hauptmerkmal des Laubhüttenfests zu tun, der Laubhütte. Für die meisten Leute ist das wichtigste Symbol für Sukkot das Errichten einer Hütte bzw. Laubhütte (auf Hebräisch Sukka), wie es Gott befohlen hatte: „Sieben Tage sollt ihr in Laubhütten wohnen. Wer einheimisch ist in Israel, soll in Laubhütten wohnen”. (3. Mose 23,42) Es ist jedes Jahr faszinierend zu sehen, wie jüdische Familien überall in Israel Sukkas auf ihren Balkonen oder in ihren Gärten errichten. Gott befiehlt seinem Volk, eine ganze Woche lang in diesen instabilen Hütten zu wohnen – um die Erfahrung der Wüstenwanderung nachzuvollziehen. Diese kleinen Hütten haben dünne, fragile Wände. Das Dach ist mit Zweigen dürftig abgedeckt. Nach Anweisung der Rabbis müssen nachts noch die Sterne durch die Zweige zu erkennen sein. In diesem improvisierten „Zelt“ soll die ganze Familie ihre Mahlzeiten einnehmen, das Wort Gottes studieren und sogar übernachten. Diese „Wüstenwanderungs-Erfahrung“ soll jeden daran erinnern, dass wir in einer vergänglichen Welt leben und trotz unseres Wohlstands weiterhin von Gottes Versorgung abhängig sind. Paulus verweist auf die bleibende Wahrheit, dass wir in irdischen Hütten leben: „Denn wir wissen: Wenn unser irdisches Haus, diese Hütte, abgebrochen wird, so haben wir einen Bau, von Gott erbaut, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel. Denn darum seufzen wir auch und sehnen uns danach, dass wir mit

Eine Sukka

unserer Behausung, die vom Himmel ist, überkleidet werden.“ (2. Korinther 5,1-2) Die globale Pandemie der letzten beiden Jahre sowie der brutale Krieg, der in der Ukraine herrscht, haben uns alle daran erinnert, wie zerbrechlich das Leben sein kann. Auch Christen sind durch diese Ereignisse erschüttert und fragen sich oft: „Wo ist Gott in all dem?“ Aber Paulus ermutigt uns, wenn wir mit unserer Schwäche konfrontiert sind und uns „von allen Seiten bedrängt“ fühlen und „uns bange ist“, nicht zu verzagen (2. Korinther 4,8). Dies gehört zum Leben eines jeden, der an Christus glaubt, und es sollte uns nicht erdrücken, sondern uns näher zu ihm bringen. Erst bei der Wiederkunft Christi werden wir unsere volle Erlösung empfangen – in einem neuen, wiederauferstandenen Körper. Aber bis dahin seufzen wir (2. Korinther 5,2) und warten wie Abraham auf die Stadt, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist (Hebräer 11,10). DIE VIER ARTEN Das Wort Gottes verbindet den Befehl, eine Sukka zu bauen, mit einem weiteren göttlichen Auftrag: „Ihr sollt am ersten Tage Früchte nehmen von schönen Bäumen, Palmwedel und Zweige von Laubbäumen und Bachweiden und sieben Tage fröhlich sein vor dem HERRN, eurem Gott.“ (3. Mose 23,40) Israel sollte Früchte und Zweige von solchen Bäumen nehmen, die im Mittelmeerraum beheimatet sind. Palmwedel, Bachweiden und Zweige von Laubbäumen bilden zusammen den Lulav. Ergänzt wird dies durch die Frucht eines „prächtigen Baumes“ (ez hadar). Seit der Zeit der Makkabäer versteht man darunter eine Zitrusfrucht namens Etrog. Wenn Juden einen Etrog kaufen, prüfen sie ihn immer sorgfältig auf mögliche Makel und „Schönheitsfehler“. Nicht selten wird ein perfekter Etrog zu einem hohen Preis erstanden! Juden schwenken

diese vier Arten beim täglichen Gebet während Sukkot in alle vier Himmelsrichtungen sowie nach oben und nach unten. Damit würdigt das jüdische Volk Gottes Königsherrschaft über die ganze Erde. Den Rabbis zufolge symbolisieren diese vier Arten die vielen unterschiedlichen Charaktere innerhalb des Volkes Israel sowie die Gesamtheit der während der Wüstenwanderung gemachten Erfahrungen. Die Palmen sind ein Sinnbild für die Wanderung durch die Täler und Ebenen, die Laubbäume für die Büsche der Berghöhen, die Bachweiden repräsentieren die von Gott geschenkten Wasserbäche und die prächtigen Bäume drücken die Hoffnung auf die Früchte des Verheißenen Landes aus. Zur Zeit des Zweiten Tempels verwendeten die Sadduzäer diese Zweige zum Bau der Sukka. Auch im Buch Nehemia werden sie in diesem Zusammenhang erwähnt: „und sie sollen in Jerusalem und in allen ihren Städten ausrufen und bekannt machen: ‚Geht auf die umliegenden Berge und holt frische Zweige von edlen und wilden Ölbäumen, Myrten, Dattelpalmen und anderen dicht belaubten Bäumen, damit wir Laubhütten bauen können, wie das Gesetz es vorschreibt!‘“ (Nehemia 8,15; GNB) Für Nehemia waren die vier Arten das Baumaterial der Laubhütten. Doch es gibt einen wesentlichen Unterschied: statt dem „schönen Baum“ (ez hadar) wird hier der der Ölbaum aufgeführt. Die Jewish Encyclopedia erläutert, dass Zitruspflanzen wie der Etrog ursprünglich aus Indien stammten und erst nach dem Babylonischen Exil in Israel auftauchten. Könnte es daher sein, dass mit dem „prächtigen Baum“ in der Antike eigentlich der Ölbaum gemeint war? Wir wissen es nicht sicher, aber Bibelstellen wie Sacharja 4,12 reden von der Pracht des „goldenen Öls“, das von den beiden Ölbäumen herabfließt. Und Nehemia forderte das Volk auf, edle und wilde Ölzweige zu


bringen, „damit wir Laubhütten bauen können, wie das Gesetz es vorschreibt!“ WILDE UND EDLE ÖLBÄUME Es ist auch faszinierend, dass in der gesamten Bibel nur in Nehemia 8,15 und in Römer 11,24 der wilde und der natürliche (kultivierte) Ölbaum gemeinsam erwähnt werden. Die Gute Nachricht Bibel und einige wichtige Bibelkommentare sprechen von „dem wilden und dem edlen“ Ölbaum. Für Paulus repräsentieren diese beiden Zweige in Römer 11 Gottes Hausgemeinschaft, seine Familie, die sich aus Juden (der natürliche bzw. edle Ölbaum) und Heiden (den wilden Ölzweigen) zusammensetzt. Paulus sah, wie die wilden Zweige in den edlen Baum eingepfropft wurden, beide vereint durch den Glauben an den jüdischen Messias, Jeschua. Beide haben Anteil am nahrhaften Saft, der im edlen Baum („ez hadar“), Israel, fließt. In Römer 9,1-5 erläutert Paulus, dies beinhaltet „die Kindschaft ... und die Herrlichkeit und die Bundesschlüsse und das Gesetz und der Gottesdienst und die Verheißungen, denen auch die Väter gehören und aus denen Christus herkommt nach dem Fleisch.“ Aus diesem Grund fordert Paulus die Gemeinde aus den Nationen auf, den Juden dankbar zu sein und sie im Gegenzug mit unseren materiellen Gaben zu segnen (Römer 15,27). Es scheint, dass bereits zu Zeiten Nehemias, als Gott Jerusalem und den jüdischen Tempel wiederherstellte, diese beiden Zweige, der edle und der wilde Ölbaum, einen prophetischen Schatten auf unsere Zeit warfen. Wie in den Tagen Nehemias sehen wir die Wiederherstellung Jerusalems und den Bau des weltweiten Tempels des Herrn, der aus „lebendigen Steinen“, Gläubigen aus jedem Stamm und jeder Nation, zu einem geistlichen Hause erbaut wird (1. Petrus 2,5). Paulus betrachtete diese neue Realität, Juden und Nichtjuden vereint als ein Leib, als „Geheimnis“, das seit Urzeiten verborgen, aber nun durch die heiligen Apostel und Propheten offenbart wurde (Epheser 3,5-10). Dieser „eine neue Mensch“ (Epheser 2,15), vereint durch das sühnende Blut Jesu Christi, wird geformt zu einem „Wohnort Gottes im Geist“ (Epheser 2,22).

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Am letzten Tag von Sukkot, dem Hoschana Raba (Hoschana bedeutet „bitte rette uns“), umkreisten die Priester den Altar nicht nur einmal, sondern sieben Mal. Ihr Gebet war eine Bitte um Segen, Regen und Gottes überreichliche Versorgung. Indem sie die Eroberung Jerichos „nachstellten“, drückten sie ihr Flehen für einen Durchbruch in ihrem persönlichen Leben, ihren Familien und ihrer Nation aus.

Der Prophet Sacharja sah in einer Vision zwei Ölbäume ihre Zweige ausbreiten und ihr Öl in einen goldenen Leuchter herabfließen. „Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist“, erklärte der Herr dem Propheten. Und dann sah Sacharja, dass Gott den Schlussstein herausbrachte und auf den Tempel setzte, unter dem Klang lauter Zurufe: „Gnade, Gnade für ihn!“ (Sacharja 4,1-7; ELB) Zur Zeit Salomos wurde der Tempel während des Laubhüttenfests vollendet (1. Könige 8,1ff). Daher ist es nicht überraschend, dass Sacharja auch die Völker nach Jerusalem kommen und das Laubhüttenfest mit Israel feiern sieht (Sacharja 14,16). Ich glaube, es ist von großer prophetischer Bedeutung, dass Gott das Laubhüttenfest der weltweiten Gemeinde Jesu aufs Herz legt. Wir leben in einer Zeit, in der Gott den Schlussstein auf seinen Tempel setzt. Gott bereitet seine Braut aus natürlichen und wilden Zweigen vor und wird dies durch eine erneute Ausgießung des Heiligen Geistes und großartige Gnadenerweise für sein Volk vollenden. „HOSCHANA RABA” Es gibt eine weitere Lektion, die wir von den vier Arten lernen können. Im Tempel in Jerusalem umkreisten die Priester während des Laubhüttenfests jeden Tag den Altar, schwenkten dabei die vier Arten in ihren Händen und beteten und proklamierten einen Psalm: „O HERR, hilf! O HERR, lass wohlgelingen!” (Psalm 118,25)

In den letzten vierzig Jahren haben wir genau dies erleben dürfen! Wir haben während unseres Laubhüttenfests ein Zeugnis nach dem anderen gehört: Gott erhörte Gebete für persönliche Durchbrüche und segnete auf außergewöhnliche Weise. Fest-Teilnehmer wurden in den Dienst Gottes berufen, erlebten finanzielle Durchbrüche und wurden von Krankheiten geheilt. In verschiedenen Ländern erlebten Gemeinden Erweckungen, Parlamentarier wurden in den öffentlichen Dienst berufen, unfruchtbare Frauen konnten Kinder bekommen – dies sind nur einige der Zeugnisse, die wir von Teilnehmern des Laubhüttenfests hörten. Eines der Wallfahrtslieder, die zu Sukkot gesungen werden, verkündet: „Siehe, wie fein und lieblich ist's, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen!“ (Psalm 133,1) Dies, so ergänzt der Psalmist, setzt Gottes Salbung frei und „dort verheißt der HERR Segen und Leben bis in Ewigkeit.“ Wir haben so oft erlebt, dass wenn der Leib des Messias zusammenkommt und bittet „Herr hilf“, dass Gott auf überraschende Weise antwortet und bestätigt, dass Sukkot tatsächlich ein mo’ed ist, eine festgesetzte Zeit, dem König der Könige, dem nichts unmöglich ist, zu begegnen! In vieler Hinsicht ist das Laubhüttenfest zu einer weltweiten Sukka für die Juden und die Völker geworden. Diese besondere Einheit, die wir in Jeschua haben, wird zu einem Katalysator Gottes für einen Durchbruch. Ich bete, dass Sie sich uns in diesem Jahr anschließen können und den überfließenden Segen des Laubhüttenfests selbst erleben werden!


ICEJ-KURZNACHRICHTEN ARISE @ CHRISTIVAL 22 Von Timon Kaiser, ICEJ-Jugendreferent

Das Christival in Erfurt hat über 13.000 jungen Menschen die Möglichkeit geboten, endlich wieder mit vielen anderen Gläubigen aus ganz Deutschland zusammenzukommen und Gott zu begegnen. Unsere Arise-Jugendinitiative war ebenfalls vor Ort. Wir haben das Programm in Form von Seminaren mitgestaltet und sind an unserem Messe-Stand mit hunderten Jugendlichen über Israel und unsere Arbeit ins Gespräch gekommen. Es war sehr ermutigend zu sehen, wie offen viele junge Menschen gerade jetzt in dieser Zeit sind! ICEJ-Mitarbeiter Micha Stumpp am Arise-Stand auf dem Christival 2022.

MIT JUNGEN LEUTEN ISRAEL ENTDECKEN Viele haben auch begeistert den Flyer für unsere Israel-Summer-Tour für junge Erwachsene (18-28 Jahre) mitgenommen. Nutze auch Du die Gelegenheit, vom 4.-12. August 2022 dabei zu sein: Eintauchen in ein faszinierendes Land mit Spaß und Abenteuer, bewegenden Begegnungen, Lobpreis und Bibel entdecken, Wandern, Baden und Reisen auf Jesu Spuren. Wir freuen uns auf Dich! Timon und Salome Kaiser

ICEJLAUBHÜTTENFEST

Das

Land der Verheißung 09.-16. OKTOBER 2022

SEIEN SIE MT DABEI: Vor Ort (siehe beiliegenden Reiseflyer) oder online! Weitere Infos unter: www.laubhuettenfest.icej.de

BEDENKEN SIE DIE ICEJ IN IHREM TESTAMENT

Reiseflyer auf www.arise.icej.de oder im ICEJ-Büro anfordern unter info@icej.de

Unserem Leben hier auf der Erde sind zeitliche Grenzen gesetzt. Die Bibel spricht von siebzig bis achtzig Jahren. Doch auch über unseren Tod hinaus können wir bleibende Zeichen des Segens und des Trostes für Israel setzen. Eine Möglichkeit besteht darin, die ICEJ testamentarisch zu bedenken. Dadurch stellen Sie sicher, dass Ihr Vermögen auch in Zukunft Gutes bewirkt – und dass vielen Menschen in Israel, beispielsweise Holocaustüberlebenden, Neueinwanderern, Kindern in Not oder Menschen mit Behinderung, weiterhin geholfen werden kann. Wenn Sie Fragen haben, können Sie uns gerne kontaktieren: Gottfried Bühler ICEJ-Deutscher Zweig e.V. Postfach 400 771 70407 Stuttgart Oder melden Sie sich telefonisch unter 0711/8388 9480.


Gebet für Deutschland und Israel

GEBETSMARSCH IN STUTTGART VON BIRTE SCHOLZ

Rund 120 Israelfreunde sind Ende Juni in Stuttgart zu einem Gebetsmarsch mit anschließender Gebetsversammlung auf dem Stauffenbergplatz beim Mahnmal für die Opfer des Holocaust zusammengekommen, um für Deutschland zu beten und für Israel einzustehen. Betend trugen sie bunte Schilder mit Bibelversen sowie Israelfahnen durch die Stadt. Die Veranstaltung wurde bereits das dritte Jahr in Folge vom Deutschen Zweig der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem (ICEJ) organisiert.

GOTTES WORT WIRD SICHTBAR Gottfried Bühler, Erster Vorsitzender der ICEJ-Deutschland, begrüßte die Teilnehmer vor dem Marsch. „Wir beten heute in Stuttgart für unsere Städte, für Israel und Deutschland. Es ist unser Wunsch, dass Gottes Wort auf die Straßen kommt und dass Menschen in unserem Land sich Gott zuwenden“, sagte Bühler. „Gleichzeitig wollen wir ein Zeichen gegen Anti-

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semitismus setzen.“ Stephan Lehnert, Geschäftsführer der ICEJ-Deutschland, ergänzte: „Menschen, die sonst nie eine Bibel in die Hand nehmen, können heute das Wort Gottes lesen, es wird durch uns sichtbar in unserer Stadt.“ Betend liefen die Teilnehmer anschließend mit Gottes Wort durch die Stuttgarter Innenstadt, kamen u.a. an der Synagoge, der Börse sowie der Stiftskirche vorbei und kreuzten die große Fußgängerzone Königstraße. HOFFNUNGSVOLLE BEGEGNUNGEN Interessierte Passanten blieben stehen, beobachteten den Zug und machten Fotos. „Der Marsch verlief sehr friedlich, es war eine schöne Einheit da und viele Leute am Rande wurden aufmerksam, haben geguckt und die Bibelverse gelesen. Genau dafür haben wir gebetet“, freute sich Petra Maier, die ein Schild mit dem Wort aus 2. Korinther 5,20 gewählt hatte: „Nehmt die Versöhnung an, die Gott euch anbietet!“ (GNB) „Es war richtig gut und ein wichtiges Zeichen, dass wir den Gebetsmarsch gemacht haben.“ Wolfgang Utz, der sich als Ordner engagierte, war ebenfalls begeistert. „Am Wegrand hat eine Frau plötzlich gerufen: ‚Könnt ihr bitte mit mir beten?‘“, erin-

ICEJ-Mitarbeiterin Kirsten Thorwart und Petra Maier.

nerte er sich. „Ein Gebetsmarschteilnehmer ist stehengeblieben und hat für die Frau gebetet. Das hat ihr so gutgetan, das war deutlich zu sehen.“ DIE STIMME ERHEBEN Auf dem Stauffenbergplatz wurde anschließend der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs


mit Lobpreisliedern gepriesen und für Israel und Deutschland gebetet. ICEJPräsident Dr. Jürgen Bühler (4, Jerusalem) erklärte: „Es ist wichtig, dass wir für die Sache Gottes und die biblischen Werte aufstehen und unsere Stimme erheben. Es ist sehr passend, dass wir das hier auf dem Stauffenbergplatz tun.“ Er ermutigte die Beter, für ein klares Bekenntnis Deutschlands zu Israel und dem jüdischen Volk einzutreten. „Vor Kurzem hat Israels Oppositionsführer Benjamin Netanjahu erklärt, dass Christen bereits vor den Juden Zionisten waren. Christen wie Wesley und Spurgeon sagten, Gott werde eines Tages sein Volk zurückbringen, um den Staat wieder aufzubauen. Was Gott verheißt, wird

Deutschland gedankt und um Schutz und Segen für Juden in Stuttgart und ganz Deutschland gebetet. Bereits vor Beginn der Veranstaltung war eine israelische Reisegruppe sehr erstaunt, eine Bühne mit dem Wort „Jerusalem“ mitten

Jürgen Bühler betet mit ukrainischen Geschwistern.

er halten, das sehen wir heute an Israel. In 2. Chronik 7,14 heißt es, dass Gott vom Himmel hören und das Land heilen wird, wenn sich Gottes Volk demütigt, betet, sein Angesicht sucht und sich von der Sünde abwendet. In den Händen der Gemeinden, von euch, die ihr eine Beziehung zu Jesus habt, liegt der Schlüssel für unser Land“, schloss Bühler. ERMUTIGUNG FÜR ISRAELIS Michael Kashi (3), Vorstandsmitglied der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW) und geborener Israeli, lebt in Deutschland und setzt sich seit Jahrzehnten für gute Beziehungen zwischen Deutschen und Juden ein. „Danke, dass ich zu Ihnen reden darf. Der israelische Botschafter hätte nicht besser für Israel sprechen können als Herr Dr. Bühler gerade“, erklärte er und sprach auf Hebräisch und Deutsch ein Gebet für Frieden in der Welt. Anschließend wurde für jüdisches Leben in

in Stuttgart vorzufinden. Sie freuten sich und waren sehr ermutigt als sie hörten, dass Israelfreunde im Gebet für Israel und Deutschland eintreten. SEGENSWORTE FÜR UNSER LAND „Was für eine tolle Proklamation der Liebe Gottes für unsere Stadt und unser Land“, erklärte Roland Krumm (2), Vorstandsmitglied von „Gemeinsam für Stuttgart“ und Pastor der City Chapel Stuttgart. „Es ist etwas Gutes, Segensworte in die Stadt zu tragen. Wir haben Hoffnung, Glauben und die Liebe Gottes in dieser Zeitenwende für die Menschen, das gilt besonders für unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, da wir an diesem denkwürdigen Ort mit der 1

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V.l.n.r.: Lobpreis mit Gottfried Bühler, Tiffany Mallillin, Stevenson Pierre und Martina Schwarz.

Aufschrift ‚Nie wieder!‘ stehen.“ Christoph Scharnweber (1), Politikreferent und Gebetskoordinator der ICEJ, rief die Teilnehmer auf, für Politiker zu beten. „Unser Anliegen, ‚Nein‘ zu sagen zu Antisemitismus und Judenhass ist leider größer und aktueller geworden, wie aktuell die Documenta in Kassel zeigt. Lasst uns für unsere Mandatsträger beten, dass nicht nur ‚nie wieder‘ gesagt wird, sondern auch Handlungen folgen.“ Bewegend war auch die Bitte um Segen für die Ukraine. „Es ist gut, hier zu sein. Wir fühlen uns nicht wie Flüchtlinge, sondern als Geschwister“, erklärte Yaroslawa, die mit einigen anderen aus der größten messianischen Gemeinde in Kiew nach Deutschland gekommen ist, um hier ukrainischen Flüchtlingen, darunter auch Juden, zu helfen. Sie sprach ein hebräisches Segensgebet. Die Veranstaltung wurde mit dem gemeinsamen Gebet des Vaterunsers abgeschlossen.

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Zukunft und Hoffnung geben

ICEJ UNTERSTÜTZT SCHUTZUNTERKUNFT FÜR FRAUEN IN BEERSCHEBA VON ANASTASIYA GOODING

Im Herzen der südisraelischen Stadt Beerscheba unterstützt die ICEJ eine Schutzunterkunft für israelische Frauen, die traumatisiert sind und bisher allein mit großen Problemen fertig werden mussten. Ähnlich wie der Brunnen Beerschebas zur Zeit der Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob für erschöpfte Reisende zu einem Ort der Hoffnung und Stärkung für ihren weiteren Weg wurde, finden heute verzweifelte Frauen inmitten der Stadt Schutz. SICHERE ZUFLUCHT „Seit Mai 2020 haben hier 31 Frauen mit ihren Kindern eine sichere Zuflucht gefunden und ihnen wurde geholfen, ihr Leben neu aufzubauen“, erklärte Nicole Yoder, ICEJ-Vizepräsidentin für Alijah und Soziales. Abhängig von der Lage, in der sich eine Frau befindet, kann sie für einige Tage oder für ein Jahr und länger bleiben. Neben Lebensmitteln und Kleidung erhalten die Schutzsuchenden Seelsorge, Beratung und Hilfe bei gesundheitlichen, sozialen oder rechtlichen Problemen. Natalija (Name geändert), eine russisch-jüdische Einwanderin, kam aus einer Entzugsklinik, wo ihre Alkoholsucht behandelt wurde. Sie erhielt keine Sozialhilfe, hatte kein Geld und keinen Ort, wohin sie gehen konnte. Im Zufluchtszentrum wurde sie für ein halbes Jahr aufgenommen. In dieser Zeit schaffte sie es, ihre Unterlagen zu ordnen, ihre Erwerbsunfähigkeit wurde anerkannt, sie erhielt staatliche Unterstützung und konnte schließlich in eine Mietswohnung ziehen. LIEBE UND FÜRSORGE „Am wichtigsten ist es jedoch, dass die Frauen sich

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in der Schutzunterkunft geliebt fühlen können und hören, dass sie delte isshan wertvoll sind, in den ft für m n u k r te tzun Augen Gottes und er Schu ier in d e tf a b . b a heb Scha anderer Menschen“, Beersc rauen in F freute sich Nicole. „Diese Fürsorge und Unterstützung sind HERAUSFORDERUNäußerst wichtig für sie, GEN MEISTERN Es gilt, in diesem da die meisten diese in ihrer traumati- wichtigen Dienst viele Herausfordeschen Vergangenheit nur selten erlebt rungen zu meistern. Qualifizierte Mithaben.“ Die Frauen werden ermutigt, arbeiterinnen werden gebraucht, die neue Fähigkeiten zu entwickeln, ihre sich viel Zeit nehmen, die Frauen und Gaben zu entdecken und ihr Potential ihre Herausforderungen zu verstehen. auszuschöpfen. Zudem lernen sie, Eigen- Für jede Frau wird ein individueller verantwortung zu zeigen und Verant- Ansatz erarbeitet, um ihr zu helfen, ihre wortung zu übernehmen. Lena (Name schwerwiegenden seelischen Traumata geändert) lebt bereits seit einem Jahr im zu bewältigen. Für eine Frau, die jegliche Schutzhaus. Sie brachte ihr neugebore- Hoffnung verloren hat, ist es eine große nes Baby mit (es war das erste Kind, das Herausforderung, die Motivation für das Sozialamt ihr nicht wegnahm). Sie einen Neuanfang zu finden. Trotz aller hat wunderbare Fortschritte gemacht, Schwierigkeiten hilft die Zufluchtsstätte sodass ihr das Sozialamt sogar erlaub- vielen Frauen und verändert ihr Leben. te, eines ihrer älteren Kinder, das in Alexa (Name geändert) hat zwei Kinder einer Pflegefamilie lebte, wieder zu sich und wechselte von einer anderen Unterzu nehmen. Was für eine Freude, eine kunft für misshandelte Frauen in das Familie wiedervereint zu sehen! Zufluchtszentrum. Ihr Zustand war so


in der Lage, eine Wohnung zu mieten und ein neues Kapitel ihres Lebens aufzuschlagen. PRAKTISCHE HILFE Die FrauIn der Gemein schafts en, die in der küche werden die Ma Schutzunterkunft hlzeite n zube reitet. in Beerscheba Zuflucht finden, erhalten zu diesem Zeithoffnungslos, dass der Sozialdienst kurz punkt meist keine davor war, ihre Kinder in seine Obhut zu Sozialleistungen, haben kein Geld und nehmen. Doch nach einem halben Jahr keine Familie oder Freunde, die ihnen in der Schutzunterkunft ging es Alexa helfen würden. An dieser Weggabebesser und das Sozialamt war zufrieden lung in ihrem Leben werden sie in der mit ihren Fortschritten, besonders mit Zufluchtsstätte mit offenen Armen willder Art und Weise, wie sie sich um ihre kommen geheißen. Hier können sie Kinder kümmerte. Alexa war schließlich aufatmen, sich ausruhen, ihre körperli-

che und seelische Stärke wiedererlangen und erhalten praktische Unterstützung dabei, ihre Unterlagen zu ordnen, staatliche Unterstützung zu beantragen und andere Sozialleistungen in Anspruch zu nehmem. Bitte beten Sie mit uns dafür, dass diese gebrochenen Frauen wahren Frieden und Heilung finden, die nur Gott geben kann.

Bitte unterstützen Sie uns dabei, notleidenden israelischen Frauen zu helfen, einen Neuanfang in ihrem Leben zu wagen. Als Verwendungszweck bitte ZUKUNFT & HOFFNUNG angeben. Herzlichen Dank!

Schulbesuch mit Holocaustüberlebendem

EINE ÜBERLEBENSGESCHICHTE MIT HAPPY END! VON KATJA BÜHLER

Im Zentrum unserer jüngsten Schultour mit Holocaustüberlebenden stand Ernst Krakenberger. Mehrere Tage besuchten wir verschiedene Schulen im Raum Stuttgart. Über 200 Schüler und Lehrer hatten die außergewöhnliche Möglichkeit, einen Zeitzeugen zu treffen, seine Lebensgeschichte zu hören und persönliche Fragen zu stellen. Ernst Krakenberger, geboren am 22. Dezember 1940, wurde 1942 als kleiner Junge bei der christlichen Familie Stockmann versteckt. Seine Eltern wurden abtransportiert und überlebten beide durch ein großes Wunder vier Konzentrationslager. Während dieser Zeit wurde Ernst liebevoll, verbunden mit einem großen persönlichen Risiko, von der Familie Stockmann versorgt, so dass er seine leiblichen Eltern gar nicht vermisste. Im September 1945 kamen seine Eltern erschöpft, gealtert und ausgemergelt zurück und waren überglücklich, ihren Sohn wiederzusehen!

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Israel-Solidaritätsreise mit ICEJ-Projektbesuchen

ENDLICH WIEDER ISRAEL! VON BIRTE SCHOLZ

Nach zwei Jahren Reisepause ist die erste deutsche ICEJ-Gruppe im Mai nach Israel gereist, um ihre Solidarität zu zeigen und Projekte der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem (ICEJ) im Land zu besuchen. Es war wunderbar, wieder durch das Land zu reisen! Die vielen guten Begegnungen mit Israelis und ICEJ-Mitarbeitern waren besonders wertvoll.

AUF JESUS‘ SPUREN Unsere ereignisreiche Reise begann in einer Oase der Ruhe am See Genezareth, im Pilgerhaus Tabgha mit Zugang zu dem See, an dem Jesus einige Jahre seines Lebens verbracht hat. Wir erkundeten Kapernaum, Petrus‘ Heimatstadt, und den Berg der Seligpreisungen, der an Jesus‘ wohl berühmteste Lehre, die Bergpredigt, erinnert. Gemeinsam mit christlichen Gruppen aus Nigeria und Ecuador machten wir eine Bootsfahrt auf dem See Genezareth. Mit Lobpreismusik wurde

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das Schiff schnell in ein „Partyboot für Jesus“ umfunktioniert. Vom Berg Bental auf dem Golan schauten wir nach Syrien und zum Libanon hinüber und genossen drusisches Essen. „Dass die Schutzbunker so nah, nur etwa 2,5 km von der libanesischen Grenze entfernt stehen, war mir nicht bewusst“, erklärte Gudrun Bücher bei unserem ersten Projektbesuch im Norden (siehe S. 16). Im Freilichtmuseum in Nazareth wurde das biblische Leben zur Zeit Jesu leben-

dig. „Im Nazareth Village sind sie mit ganzem Herzen dabei, schauspielerisch das Leben von früher darzustellen, man

T JETZ KEN! MER bis R t O . V biete m 13

Vo 2023 eine ärz eut 22. MCEJ ern Begegdie I jekt- & e nach Pro gsreis n. nun srael a I

konnte sich gut vorstellen, wie Jesus gelebt hat“, sagte Tina Schmidt. Jutta Fischer stimmte zu: „Nazareth war wunderschön. In einer Zeit zu leben, in der sich biblische Verheißungen erfüllen, ist wunderbar.“ Thorsten Schneider freute sich, dass auch die Botschaft Jesu weitergegeben wurde: „Es war eine sehr evangelistische Führung.“ BEWEGENDE BEGEGNUNGEN Einer der Höhepunkte der Reise war die Begegnung mit Bewohnern unseres Heimes für bedürftige Holocaustüberlebende in Haifa (siehe S. 15). „Holocaustüberlebende zu treffen berührt tief im Herzen“, meinte Helena Vertnik (ICEJ-Deutschland) dankbar. „Die Physiotherapeutin sagte: Wir sind verlängerte Arme Gottes, um Gutes zu tun und die Holocaustüberlebenden für ihn zu umarmen“, erinnerte sich Renate Amling. „Diese Liebe zu den Menschen finde ich beeindruckend“, ergänzte Heike Heinke. „Die Projekte zu sehen war toll, wir trafen alle Altersgruppen: Kinder bei den Schutzbunkern, wir waren im Altersheim, die ganze Spannbreite.“ „Die ICEJMitarbeiter vor Ort sind unsere Hände und Füße und repräsentieren so sehr Gottes Liebe. Das beeindruckt mich. Ich spüre, dass mit Gebet gearbeitet wird“, sagte Susanne Deichtmann. „Ich bin total begeistert, wie ihr als ICEJ-Team


so freundlich empfangen werdet, mit tiefer Verbundenheit. Ihr seid so wertgeschätzt“, freute sich Walter Deichtmann.

Rischon LeZion. „Es war zwar körperlich anstrengend, aber es macht große Freude, Bedürftigen praktisch helfen zu können“, war die einhellige Meinung in der Gruppe. „Die Reise war eine richtig gute Mischung: Besuche von touristischen Stätten und Projekten. Bei der Lebensmittelverteilung durften wir sogar selbst mit anpacken“, sagte Thorsten Schneider. „Wir haben dabei 500 Familien geholfen“, freute sich Erika Schneider. In Kiryat Gat konnten wir ein wenig in die Kultur der jüdischen Einwanderer aus Äthiopien eintauchen, indem wir eine äthiopische Kaffeezeremonie erlebten und äthiopische Tänze ausprobierten. „Vom Traum der äthiopischen Juden zu hören, nach Jerusalem zurückzukommen, fand ich gut!“, sagte Gudrun Bücher. „Es war wertvoll, das Land

HINAUF NACH JERUSALEM In Jerusalem waren wir im jüdischen Viertel der Altstadt nur wenige Gehminuten von der Klagemauer entfernt untergebracht. „Es war ganz besonders, hier in der Altstadt zu sein, immer waren andere Leute an der Klagemauer. Am Schabbat war es noch mal anders als an den Wochentagen“, staunte Erwin Schmidt. Mit unserem Reiseführer Eitan erkundeten wir die Stadt Davids und wateten durch das Wasser des Hiskia-Tunnels, liefen durch die Gassen in den unterschiedlichen Vierteln der Altstadt, ließen das bunte Treiben auf uns wirken, besuchten heilige Stätten und feierten Abendmahl beim Gartengrab. EINTAUCHEN IN DIE VERGANGENHEIT Auf dem Ölberg besuchten wir ein Archäologie-Projekt und durchsiebten Erdaushub vom Tempelberg. 1999 hatte die islamische Waqf-Behörde, der die muslimischen Heiligen Stätten auf dem Tempelberg unterstehen, beim ungenehmigten Ausbau einer riesigen unterirdischen Moschee tausende Tonnen archäologischen Schutt vom Tempelberg auf einer Müllkippe im Kidrontal abladen lassen. Auf der Suche nach interessanten Fundstücken fanden wir Tonscherben, Mosaiksteine, verrostete Metallstückchen und Knochenreste aus 3500 Jahren Geschichte, wie uns der Archäologe vor Ort erläuterte.

Sari Granitza (l.) begrüßt die Gruppe in Yad Vashem.

Betroffen machte der Besuch der internationalen Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem, wo wir von Sari Granitza, Direktorin der Christlichen

Reiseleiter Stephan Lehnert (rechts) sucht archäologische Schätze.

Freunde Yad Vashems, empfangen wurden. Anschließend durften wir an einem Seminar über Antisemitismus damals und heute teilnehmen und erhielten eine Führung durch die Sonderausstellung über Fotografie im Holocaust. „Yad Vashem war einfach erschütternd, jede deutsche Schulklasse müsste da mal hin, ins Seminar und in die Ausstellung“, meinte Jutta Fischer. PRAKTISCHER EINSATZ Ein weiteres Projekt-Highlight war die Mithilfe bei der Essensausgabe an Bedürftige in

durch Begegnungen mit den Menschen vor Ort zu erleben. Wo wir auch hinkamen, überall trafen wir auf Begeisterung und Leute, die von ihrem Einsatz überzeugt sind, das hat mich berührt“, meinte Angela Stuntebeck.


Neues Zuhause für Kriegsflüchtlinge

ICEJ-Mitarbeiterin Helena Vertnik im Gespräch mit Shelia im Haifa-Heim.

HAIFA-HEIM NIMMT UKRAINISCHE HOLOCAUSTÜBERLEBENDE AUF VON YUDIT SETZ

Vor einiger Zeit hat der Deutschen Zweig der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem (ICEJ) ein neues Gebäude für unser Heim für Holocaustüberlebende in Haifa gekauft. Doch die Genehmigung und der Einbau eines Aufzugs ließen auf sich warten. Wer hätte gedacht, dass die Verzögerung bedeutet, dass hier nun ukrainische Holocaustüberlebende ein neues Zuhause finden? Inzwischen sind zehn Überlebende, die vor dem Krieg aus der Ukraine geflohen sind, im Haifa-Heim eingetroffen. Bis das neue Gebäude komplett bezugsfertig ist, sind sie in anderen Wohnungen im Heim untergebracht. Diese älteren Menschen mussten ihr ganzes Leben zurücklassen. Aber ihre Erinnerungen begleiten sie. ALLEINGELASSEN Shelia (85), war ein junges Mädchen, als sie 1941 die deutsche Belagerung Leningrads überlebte. Nach dem Krieg ging sie nach Charkiw in der Ukraine, wo sie heiratete. Obwohl sie mit ihrem Mann oft darüber sprach, nach Israel einzuwandern, wollte er nicht und so blieben sie. 2010 starb Shelias Ehemann und zwei Jahre später auch ihre einzige Tochter im Alter von 32 Jahren. Shelia blieb allein zurück. Als die russischen Truppen diesen Winter ihre Stadt beschossen, war Shelia sicher: Das ist das Ende.

Shelia vor ihrem zerbombten Haus in Charkiw.

UNERWARTETE WENDUNG Doch es geschah ein Wunder. Ihre einzige nähere Verwandte bat unsere israelische Partnerorganisation „Helfende Hände“ um Hilfe, um Shelia vor dem ständigen Bombardement Charkiws zu retten. Innerhalb von zwei Tagen musste Shelia einen kleinen Koffer packen und sich von allem, was sie kannte, verabschieden. Shelia zog direkt ins Haifa-Heim. Wenige Tage später entzündete sie am

Jom HaSchoa, dem israelischen Holocaustgedenktag, bei der Gedenkzeremonie im Haifa-Heim die Gedenkflamme. „Am schwierigsten ist es, dass ich nicht mit den Menschen sprechen kann, da ich noch kein Hebräisch spreche“, sagte Shelia unter Tränen. In ihrem Alter ist ein Neuanfang besonders schwer. FREUNDLICHER BESUCH Helena Vertnik, die in der Buchhaltung der ICEJDeutschland arbeitet, traf Shelia im Haifa-Heim. „Körperlich geht es Shelia besser, in Charkiw hatte sie kein Wasser und nichts zu essen. Aber seelisch ist sie noch nicht hier angekommen“, sagte Helena bewegt, nachdem sie der kleinen Dame mitfühlend zugehört hatte. „Ganz allein in einem neuen Land zu sein fällt Shelia schwer. Sie hat noch keinen Anschluss an die russischsprachigen Bewohner gefunden. Aber im neuen Haus wird es Wohnungen für Überlebende aus der Ukraine geben, dann können sie dort miteinander wohnen.“

Abschied von Zvi, Klara und Edmond Der März war ein schwerer Monat im Haifa-Heim, da drei unserer geliebten Bewohner verstarben. Wir mussten uns von Zvi Cohen (90), Klara Berkovitz (90) und Edmond Bozaglo (82) verabschieden. In unseren Herzen bleiben kostbare Erinnerungen an sie. 14 | 15


Begegnung mit Holocaustüberlebenden

BESUCH IM HAIFA-HEIM VON BIRTE SCHOLZ

Ein Besuch im Haifa-Heim der ICEJ für Holocaustüberlebende ist immer ein bewegender Höhepunkt unserer Projektreisen. Yudit Setz, ICEJ-Koordinatorin für das Haifa-Heim, berichtete mit viel Liebe vom Einsatz für die Bewohner dieses besonderen Wohnprojekts. Sie zeigte der Gruppe das Heim und organisierte persönliche Begegnungen mit drei Überlebenden, darunter die 95-jährige Sofie.

Physiotherapeutin Birgit berichtet von ihrem Dienst.

BESUCH BEI SOFIE „Kommt herein, setzt euch!“, freut sich Sofie über den Besuch und beginnt zu erzählen. „Ich bin aus Rumänien. Als die Deutschen meinten, ohne Juden sei alles besser, wurde meine ganze Familie 1941 in die Ukraine

nach Transnistrien deportiert. Dort sollten wir sterben, aber wir leben! Gott sei Dank, dass wir leben.“ Damals war Sofie, die 1927 geboren wurde, 13 Jahre alt. „Meine Eltern sind im ersten Jahr gestorben. Meine Geschwister haben überlebt, sind aber inzwischen auch gestorben.“ Zwischendurch kommt Sofies Freundin und Nachbarin Chaya vorbei. „In den letzten Jahren kamen viele Leute, die wissen wollten, was wir als Kinder durchgemacht haben“, sagt Chaya. „Jetzt leben wir zusammen, das ist wichtig! Sonst wären wir allein.“ WIR HABEN ÜBERLEBT Sofie hat früher nicht über das Erlebte gesprochen, erst im hohen Alter. „Wenn er will“, sagt sie und zeigt nach oben, „werden wir weitererzählen.“ Dann lobt sie HaifaHeim-Direktor Schimon Sabag, der zur Zeit des Besuches in der Ukraine war, um Holocaustüberlebende zu retten. „Schimon macht uns das Leben sehr leicht“, sagt sie dankbar. Vier Jahre war Sofie im Lager. „Es war sehr, sehr schwer“, erinnert sie sich. Und auch nach der Freilassung war die schwere Zeit nicht vorbei. „Zu Fuß mussten wir nach Rumänien gehen. Dann sind wir mit einem Schiff in die Türkei und mit dem Zug über Syrien nach Israel gefahren. Die Freude über Israels Staatsgründung war groß, aber dann haben uns alle Nachbarländer überfallen. Mein Mann musste zur Armee. Aber wir haben überlebt und weitergelebt. Wir haben schwer gearbeitet, um das Land aufzubauen.“ Sofie

Sofie erzählt ihre Geschichte.

Treffen mit Fanny Jutta Fischer freute sich besonders über den Besuch im Haifa-Heim. Sie hat eine Patenschaft für Holocaustüberlebende (Infos über das ICEJ-Büro, siehe Impressum) übernommen und pflegt einen Briefwechsel mit Bewohnerin Fanny. „Ich habe mich so gefreut, Fanny zu sehen, das war das Beste! Sie war so herzlich, ich bin Gott dankbar, dass ich das erleben durfte“, strahlte Jutta.

hat zwei Söhne, fünf Enkel und inzwischen 17 Urenkel, über die sie sich freut. „Mögen alle gesund sein und in Frieden leben“, wünscht sie sich. Zwei deutsche ICEJ-Mitarbeiterinnen, Krankenschwester Christine und Physiotherapeutin Birgit, die von den Bewohnern „Simcha“ (Freude) genannt wird, berichteten, dass sie immer mehr Teil der Haifa-Heim-Familie werden. „Ihr seid im Gebet und mit finanzieller Unterstützung dabei, ihr seid so wertvoll, ohne euch könnten wir Gottes Werk nicht tun“, bedankte sich Simcha.

Uns bleiben nur noch wenige Jahre, um den Holocaustüberlebenden Trost und Fürsorge zu schenken. Bitte helfen Sie uns mit ihren Gebeten und Gaben, diesen dringlichen, wertvollen Dienst zu tun. Als Verwendungszweck HAIFA-HEIM angeben. Herzlichen Dank!


Besuch in Nordisrael

SCHUTZBUNKER FÜR KINDERGARTENKINDER VON BIRTE SCHOLZ

Gleich der erste Projektbesuch unserer Israel-Solidaritätsreise ging ans Herz. Nahe der Grenze zum Libanon besuchten wir in der gemischt jüdisch-arabischen Stadt Ma’alot Tarschiha in Nordisrael einen jüdischen Kindergarten. Dank Spenden von Christen aus Deutschland konnte die ICEJ hier einen Schutzbunker aufstellen.

FRÖHLICHER TRUBEL Neugierig winkten die Kinder aus dem Fenster, bis die Erzieherin sie zum Morgengebet in den Stuhlkreis rief. Ein kleiner Junge mit Kippa, Schläfenlocken und Schnulli wurde von seinem Vater zum Kindergarten gebracht und lächelnd von der Leiterin begrüßt. „Am wichtigsten ist es, den Kindern Liebe, Aufmerksamkeit und Bestätigung zu geben“, erklärte sie. „Wir haben hier drei Gruppen. Jungen und Mädchen werden getrennt betreut, weil wir ein religiöser Kindergarten sind.“ Auf dem Spielplatz des Kindergartens steht ein gut erreichbarer Schutzbunker. Die Kleinen, denen er im Falle eines Raketenalarms Schutz bieten soll, haben ihn bereits mit Kritzeleien „verziert“.

Vor dem Schutzbunker: Nicole Yoder (8. v. l.), Yossi (schwarzes Hemd) und Rabbi Bowman (2. v. r.) mit der Reisegruppe.

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REALE BEDROHUNG Nicole Yoder, ICEJ-Vizepräsidentin für Alijah & Soziales, und unser israelischer Freund und Partner Rabbi Shmuel Bowman (Operation Lifeshield), mit dem die ICEJ bereits 172 transportable Schutzbunker an gefährdeten Orten in Israel aufgestellt hat, begrüßten die Gruppe und stellten uns Yossi vor, den Sicherheitschef für die Kindergärten und Schulen der Stadt. „Vielen Dank, mit diesem Schutzbunker helft ihr uns, eine Sicherheitslücke zu schließen“, erklärte Yossi, der 30 Jahre in einer Panzereinheit der israelischen Armee diente. „Die libanesische Terrororganisation Hisbollah hat rund 200.000 Raketen auf Israel gerichtet, das ist eine große Bedrohung. Bei Raketenalarm haben wir hier nur 10 Sekunden Zeit,

Schutz zu suchen. Bisher hatten wir nur zwei Bunker für drei Gruppen. Jetzt müssen wir nicht mehr entscheiden, welche Kinder einen Schutzbunker bekommen und welche nicht. Das ist eine große Erleichterung für uns!“ VIELSTIMMIGER DANK Die Leiterin stellte den Kindern die Besucher vor. „Diese Leute sind aus Deutschland, das ist ganz weit weg. Sie haben uns den Schutzbunker geschenkt. Dafür wollen wir ihnen danken“, sagte sie und die Kinder riefen im Chor: „Toda raba, anaschim tovim!“ (Vielen Dank, ihr guten Leute.) Auch Yossi bedankte sich erfreut, als Nicole versprach, dass in Kürze zwei weitere ICEJ-Schutzbunker nach Ma’alot Tarschiha geliefert würden. Walter und Susanne Deichtmann waren tief bewegt. „Jetzt wi ssen die Eltern immerhin, dass ein Bunker dasteht“, erklärte Susanne. „Die Kinder waren so fröhlich und lieb, aber auch aufmerksam. Sie sollten gar nicht in Gefahr sein und einen Schutzbunker brauchen. Aber wir dürfen sie schützen, das freut mich“, ergänzte Walter. „Es ist ein Unterschied, den Bunker auf dem Papier abgebildet zu sehen oder mal drin zu sein. Das Projekt hat uns sehr angesprochen“, meinten Erika und Thorsten Schneider.

Bitte helfen Sie uns, von Raketen bedrohten israelischen Ortschaften beizustehen und lebensrettende Schutzbunker zu liefern. Als Verwendungszweck SCHUTZBUNKER angeben. Herzlichen Dank!


Versöhnung zwischen Juden und Arabern

RAUM FÜR FRIEDEN SCHAFFEN VON LAURINA DRIESSE

Nicole Yoder mit einer arabischen und einer jüdischen Sozialarbeiterin in Lod.

In Israel wird am JerusalemTag die Wiedervereinigung der Stadt im Sechstagekrieg gefeiert. 2021 startete die islamistische Terrororganisation Hamas aus Gaza am Jerusalem-Tag einen elftägigen Raketenkrieg. Die daraufhin folgende Welle der Gewalt zwischen Juden und Arabern in Israel erfasste auch die jüdischarabische Stadt Lod. Durch ein Therapie-Projekt hilft die ICEJ dort Schülern und Lehrern, die von der Gewalt traumatisiert wurden.

VERSÖHNUNG FÖRDERN In Lod leben Araber, religiöse Juden und äthiopische Einwanderer Seite an Seite. Leider kämpft die Stadt seit langem mit Armut, Drogenmissbrauch, Gewalt und Straftaten. Doch die Straßenkämpfe, die letztes Jahr zwischen jüdischen und arabischen Bewohnern ausbrachen, stellten einen neuen Tiefpunkt dar. Die ICEJ unterstützt in der Stadt Initiativen der Versöhnung und der Koexistenz. Nicole Yoder, ICEJ-Vizepräsidentin für Alijah

& Soziales, besuchte vor Kurzem eine der 14 Schulen in Lod. „Nicht nur die Kinder, auch Lehrer leiden noch immer unter dem Trauma und der Angst, ausgelöst von der Krise letztes Jahr“, berichtete Nicole. FRIEDENSRÄUME In Zusammenarbeit mit örtlichen Bildungsbeauftragten sponsert die ICEJ die Initiative ‚Friedensraum‘ an Schulen in Lod, um seelische Heilung zu fördern. Es werden Beratung, Diagnose, Behandlung und Gruppentherapiesitzungen für die Kinder sowie Beratung für die Eltern angeboten. „Wir brauchen noch viele weitere Therapiestunden“, erklärte Vertrauenslehrerin Sabrin. „Wenn die Kinder die benötigte Hilfe nicht bekommen, wird das Folgen haben wie Selbstmord, Drogenkonsum und Straftaten.“ Die Coronakrise hatte den Schulen bereits zugesetzt, nun kommen neue Depressionen und posttraumatische Belastungsstörungen hinzu. „Letzten Mai hatte ich wegen der Gewalt selbst Angst, zur Schule zu gehen. Wir müssen uns sicher fühlen, dann können wir anderen Hilfe anbieten“, sagte Sabrin. NEUE HOFFNUNG In Lod traf Nicole auch Diana, eine erfahrene Psycholo-

gin. „Ich versuchte, neutral zu bleiben, aber angesichts des Konflikts war das nicht einfach“, erinnerte sie sich. „Das ist so ziemlich die einzige Möglichkeit für die Kinder, Hilfe zu bekommen – vor allem für die arabischen, denn sie sind sehr benachteiligt. Um sie auf einen guten Entwicklungspfad zurückzubringen, brauchen sie Hilfe in der Schule. Sehr wahrscheinlich wird ihnen sonst nirgendwo geholfen.“ Hadas, die als Psychologin für die Stadt Lod arbeitet, berichtete: „Mit eurer Hilfe haben wir ein Erstversorgungsangebot eingerichtet. Diese Schule hatte vor Mai 2021 noch keinen ‚Friedensraum‘. Andere Schüler mussten mit ansehen, wie ihr Klassenraum in Brand gesteckt wurde. Auch für sie haben wir Friedensräume eingerichtet.“ Die Mutter eines Kindes bat darum, die Therapie noch nicht zu beenden, weil sie ihrem Kind so sehr geholfen hat. „Durch eure großzügigen Spenden schenken diese Friedensräume den Kindern in Lod neue Hoffnung.“

Friedensraum in einer Schule in Lod.

Bitte helfen Sie uns, Versöhnung zwischen Juden und Arabern zu fördern. Als Verwendungszweck KOEXISTENZ VON JUDEN UND ARABERN angeben. Herzlichen Dank!


Palästinenser und Israelis bei ICEJ-Konferenz in Stuttgart

HOFFNUNG FÜR ISMAEL – FRIEDEN FÜR ISRAEL

VON BIRTE SCHOLZ

Shilo Ben Hod und Tass Saada (Mitte) mit der Band aus Israel und ICEJ-Mitarbeitern.

Ende April hat wieder eine größere ICEJ-Konferenz in Stuttgart stattgefunden. Rund 700 Israelfreunde waren vor Ort in Stuttgart oder per Livestream dabei. Gottfried Bühler, Leiter der ICEJ-Deutschland, begrüßte die Gäste aus Israel, den jüdisch-messianischen Musiker Shilo Ben Hod mit seiner Lobpreisband und den Palästinenser Tass Saada, ehemaliger Terrorist und Fatah-Kämpfer unter Jassir Arafat. Tass berichtete, wie er Jesus begegnete und anfing, die Juden zu lieben. FRIEDEN IST MÖGLICH „Im März war ich in Israel und habe in Gusch Etzion Palästinenser und orthodoxe Juden bei einem gemeinsamen Workshop getroffen“, berichtete Gottfried Bühler. Frieden in Israel sei möglich. „Gottes Verheißungen erfüllen sich, weil Gott über sein Wort wacht. Was würde geschehen, wenn mehr Christen für die arabische Welt beteten? Es gibt eine Lösung für den Konflikt, das ist Jesus. Tass Saada ist ein Palästinenser, den Gott gebraucht, um seine Absichten mit den arabischen Völkern zu erreichen.“ Gemeinsam mit ICEJ-Gebetskoordinator Christoph Scharnweber leitete Bühler ins Gebet für deutsche Politiker, eine israelfreundliche Haltung Deutschlands und gegen Genehmigungen antiisraelischer Demonstrationen, auf denen wie kürzlich u.a. in Berlin und Hamburg antijüdische Parolen gerufen werden. LIEBE ÜBERWINDET HASS Tass Saada, geboren in Gaza und aufgewachsen in Saudi-Arabien und Katar, hasste 18 | 19

Juden so sehr, dass er Fatah-Kämpfer unter Jassir Arafat wurde. Als Scharfschütze und Terrorist tötete er viele Juden und Christen, was ihn heute zutiefst betrübt. 1974 ging er zum Studieren in die USA und blieb dort. Durch einen befreundeten Christen hörte er nach 19 Jahren von Jesus und bekehrte sich, „obwohl dies bedeutete, dass ich einen der Juden lieben musste, die ich so sehr hasste“, sagte Saada. „Jesus fordert ‚liebt eure Feinde‘. ‚Niemals!‘, dachte ich, aber ich spürte plötzlich keinen Hass mehr. Der Jude, den ich nun anbete, hat mein Herz gereinigt.“ Tass Saada gründete die Organisation „Hope for Ishmael“ (Hoffnung für Ismael), um Muslime mit dem Evangelium zu erreichen, Versöhnung zwischen Juden und Arabern zu fördern und Christen zum Gebet für Muslime aufzufordern. „Hoffnung für Ismael bedeutet Hoffnung für Israel“, erklärte er. „Ihr müsst euch

bemühen, eure muslimischen Nachbarn in Liebe und Respekt mit dem Evangelium zu erreichen. Wenn Ismael Frieden mit Gott hat, wird auch Israel Frieden haben. Betet immer für den Frieden Jerusalems, auch für die Araber dort.“ MITREISSENDER LOBPREIS Die jungen Musiker aus Israel um Shilo Ben Hod begeisterten mit modernem israelischem Lobpreis auf Hebräisch und Englisch und mitreißenden Melodien. Der Abschluss des Abends war besonders bewegend, als Tass Saada mit den messianisch-jüdischen Musikern in freundschaftlicher Umarmung auf der Bühne stand, umgeben vom Team der ICEJDeutschland.

BUCHTIPP Der Palästinenser Tass Saada hasste Israel. Mit 17 Jahren wurde er Fatah-Mitglied und Scharfschütze für Jassir Arafat. Sein Motto lautete: «Nur ein toter Jude ist ein guter Jude.» Doch dann begegnete Tass Jesus und wurde Christ. Sein Hass verschwand und er begann Juden und Christen zu lieben. Heute sät er Hoffnung und leistet Versöhnungsarbeit.

ICH KÄMPFTE FÜR ARAFAT Taschenbuch, 360 Seiten, 14,00 € zzgl. Versandkosten Jetzt per Bestellschein (siehe Rückseite) oder online im ICEJ-Shop bestellen: www.icej-shop.de


Themenreihe: Die Israelis

ARABER UND DRUSEN – POLITIK IM JÜDISCHEN STAAT VON ESTER HEINZMANN

Im jüdischen Staat leben 2022 neben 7,02 Millionen Juden auch rund 2 Millionen Araber sowie 478.000 Angehörige anderer Minderheiten. Muslimische, christliche und drusische Staatsbürger genießen wie ihre jüdischen Landsleute das aktive und passive Wahlrecht. 2021 wurde die islamistische Ra’am-Partei von Mansour Abbas Teil der Bennett-Lapid-Regierung. BEKLEIDUNG POLITISCHER ÄMTER Bereits seit den ersten Parlamentswahlen sind Nichtjuden in der Knesset vertreten, Araber seit 1949, Drusen seit 1951. Die meisten der heutigen arabischen Parlamentarier gehören dem arabischen Parteienbündnis Vereinte Liste, die sich aus Säkularen, Kommunisten, Sozialisten, Feministen und arabischen Nationalisten zusammensetzt, sowie der islamistischen Ra’am-Partei an. Auch in den Reihen der zionistischen Parteien (d.h. nicht-arabische, nichtultraorthodoxe Parteien) befinden sich arabische und drusische Abgeordnete. Aktuell dient Esawi Frej von der linken Meretz-Partei als Minister für regionale Zusammenarbeit. Er ist der zweite arabische Minister in Israels Geschichte. Während Beduinen in der israelischen Politik bisher nur in sehr geringer Zahl vertreten waren, hatten Drusen immer wieder wichtige Positionen inne. 2007 übernahm Madschalli Wahabi (Kadima, zentrisch) als stellvertretender KnessetSprecher für kurze Zeit geschäftsführend das Amt des Staatspräsidenten – und war somit Staatsoberhaupt Israels! Hamad Amar von der säkular-nationalen Partei Israel Beitenu ist zurzeit Minister im Finanzministerium. 1999 wurde Hussniya Dschabara (Meretz) als erste arabi-

sche Israelin, 2019 Gadeer Kamal-Mreeh (Jesch Atid, Mitte-Links) als erste drusische Israelin in die Knesset gewählt.

Hamad Abu-Rabia, Israels erster beduinischer Knesset-Abgeordneter, und Mosche Dayan in der Knesset (1975).

UNTERSTÜTZUNG ZIONISTISCHER PARTEIEN Dass Israels Minderheiten sich nicht ausschließlich in der Politik arabischer Parteien wiederfinden, bestätigt auch ein Blick auf ihr Wahlverhalten. Eine von der Universität Tel Aviv durchgeführte Analyse der Stimmabgabe in homogen arabischen und drusischen Ortschaften offenbart, dass bei den letzten Knesset-Wahlen 19,8% der Drusen und Araber zionistische Parteien wählten (darunter 5,2% Likud; 3,7% Meretz; 3,2% Israel Beitenu). In Nordisrael lebende arabische Israelis wählten mehrheitlich die Vereinte Liste (43,5%), gefolgt von der Ra’am-Partei (31,6%) und dem nationalkonservativen Likud (6,4%). Auch

im arabischen Dreieck wurde die Vereinte Liste stärkste Kraft (55%; Ra’am: 34,8%; Meretz: 5,7%). Im „JerusalemKorridor“ (westlich von Jerusalem gelegene arabische Dörfer) erhielt der Likud gar 19,2%. In christlich-arabischen Ortschaften gingen 34,6% der Stimmen an zionistische Parteien. Die Vereinte Liste wurde stärkste Kraft (59,4%), gefolgt von Meretz (15,3%) und Likud (8,1%). ZIONISTEN ODER ISLAMISTEN? Es ist seit langem bekannt, dass Drusen zionistische, auch nationale Parteien unterstützen. 2021 erhielten zionistische Parteien in drusischen Ortschaften satte 83,2%. Stärkste Kraft wurde Avigdor Liebermans Partei Israel Beitenu (25,9%), gefolgt vom Likud (17,8%) und Jesch Atid (10,2%). Israels Beduinen gelten als Wählerbasis der islamistischen Ra’am. In Nordisrael stimmten 58,2% der Beduinen für Ra’am, 18,5% für die Vereinte Liste. Jedoch gingen 11,3% der Stimmen an den Likud. Im Negev stimmten 74,5% der Beduinen für Ra’am, 15,9% für die Vereinte Liste. Auch hier war der Likud die drittstärkste Kraft mit 4,4%. Einen ausführlicheren Einblick in dieses Thema erhalten Sie auf unserer Webseite: www.icej.de/die-israelis

Die Knesset – das israelische Parlament.

Ende Juni verkündeten Naftali Bennett und Jair Lapid das Aus ihrer Koalitionsregierung. Für den 01.11.2022 sind Neuwahlen angesetzt. Prognosen gehen von einem erneuten Patt aus. Bitte beten Sie mit uns, dass Israel eine gute und stabile Regierung erhält.


Deutsch-tschechisches Schulprojekt „Mit Kultur gegen Antisemitismus“

BEGEGNUNG IN THERESIENSTADT – SCHÜLER TREFFEN HOLOCAUSTÜBERLEBENDE Save VON CARINA RIEGER

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V.l.n.r.: Arya, Julian, Mailin, Paulina und Felix mit Eva Erben in Theresienstadt.

Trotz der ausführlichen Beschäftigung mit der Zeit des Nationalsozialismus im Geschichtsunterricht ist „Jude“ heute wieder ein gängiges Schimpfwort auf deutschen Schulhöfen und auf Social Media kursieren zunehmend antisemitische Posts. Wie können wir diesem Trend entgegenwirken? Wir brauchen eine lebendige Erinnerungskultur, die beim Gedenken auch die Brücke ins Heute schlägt. Der jungen Generation die Auseinandersetzung mit Holocaust und Antisemitismus zu ermöglichen, das ist der Herzschlag unseres Bildungsprogramms „Mit Kultur gegen Antisemitismus“. Auch in diesem Jahr wurde es wieder vom deutsch-tschechischen Zukunftsfonds gefördert.

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DU MACHST DEN UNTERSCHIED! Den Auftakt des Schulprojekts bildete im Februar ein Fachseminar für Lehrkräfte und Pädagogen mit Daniel Rozenga, Experte der Internationalen Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem, zum diesjährigen Schwerpunktthema „Die Gerechten unter den Völkern“. Bis heute hat Yad Vashem rund 28.500 Retter aus über 50 Nationen anerkannt, die während der NS-Diktatur ihr Leben riskierten, um Juden zu verstecken, bei ihrer Flucht zu helfen oder jüdische Kinder aufzunehmen. „Die Gerechten unter den Völkern zeigen: Es gab Handlungsmöglichkeiten, wo andere meinten, es gäbe keine“, erklärte Rozenga.

AUS ERSTER HAND Die Holocaustüberlebende Eva Erben aus Aschkelon (Israel) berichtete den 81 teilnehmenden Schülern aus Deutschland und Tschechien bei einem Online-Interview im März, wie sie 1941 im Alter von 11 Jahren nach Theresienstadt kam. Später überlebte sie Auschwitz und einen wochenlangen Todesmarsch im eiskalten Winter 1945, bevor sie kurz vor Kriegsende von einer tschechischen Bauernfamilie vor dem sicheren Tod gerettet wurde. Die Jugendlichen hatten im Vorfeld Evas Biografie gelesen und lauschten gespannt, während die Zeitzeugin auf eindrückliche Weise aus ihrem Leben berichtete. Der anschließende rege Austausch sollte wenige Wochen später persönlich fortgesetzt werden – in Theresienstadt. AUF NACH PRAG! Am 9. April reisten wir mit 55 deutschen Neunt- und Zehntklässlern aus drei verschiedenen Gymnasien nach Prag. „Ich freue mich so sehr auf Eva Erben“, meinte Vincent.


Seine Mitschüler teilten die Vorfreude auf die einzigartige Begegnung mit Eva, die für das Schulprojekt extra aus Israel anreiste. Während ihrer Zeit in Tschechien besuchte die mittlerweile 92-Jährige auch die Enkel ihrer Retter und erhielt vom tschechischen Präsidenten die mit dem Bundesverdienstkreuz vergleichbare Medaille „Za zásluhy“ („Verdienst“). DIE LEBENSRETTER VON NEBENAN Als Vorbereitung auf die Bildungsfahrt hatten die Schüler unter Anleitung ihrer Lehrer die Lebensgeschichten von „Gerechten unter den Völkern“ aus ihrem Umfeld erforscht. Beim ersten Treffen mit den 26 tschechischen Projektteilnehmern in Prag präsentierten alle Schüler die Ergebnisse ihrer Recherchen. Als Eva später die Aufnahme einer deutschen Mädchengruppe sah, die ihre Retterfamilie vorstellte, hatte sie Tränen in den Augen. ZUFLUCHTSORT ISRAEL Im Jüdischen Museum in Prag erfuhr unsere Schülergruppe Näheres über die Geschichte des jüdischen Volkes und jüdisches Leben heute. Gemeinsam erlebten wir einen Rabbiner beim Anlegen der Gebetsriemen und Beten in einer der historischen Synagogen. Anschließend folgte die Teilnahme am „Marsch des guten Willens“ durch das Zentrum von Prag – einer Veranstaltung in Solidarität mit dem jüdischen Volk und Israel. Vor dem tschechischen Senat hielten neben hochrangigen Regierungsvertretern auch Eva Erben und Mojmir

BUCHTIPP Die bewegende Lebensgeschichte von Eva Erben MICH HAT MAN VERGESSEN Taschenbuch, 112 Seiten, 5,95 € zzgl. Versandkosten Jetzt per Bestellschein (siehe Rückseite) oder online im ICEJ-Shop bestellen: www.icej-shop.de

Felicitas (links) und Karolin (rechts) vor dem tschechischen Senat.

Kallus, Projekt-Koordinator und ICEJVizepräsident für Internationale Angelegenheiten, eine Rede. Die Zeitzeugin forderte insbesondere die Lehrkräfte auf: „Sie müssen über Israel sprechen, den einzigen Zufluchtsort der Juden, und über all das Gute, das von diesem Land bis heute ausgeht.“ Nach Ende der Veranstaltung tanzten einige Schüler begeistert traditionelle israelische Tänze zu hebräischer Live-Musik. Mit einer Schifffahrt über die Moldau und einem wunderschönen Blick auf die tschechische Hauptstadt in der Abendsonne endete der ereignisreiche Tag. EIN UNVERGESSLICHES TREFFEN Den Höhepunkt des Projekts bildete unser Besuch in Theresienstadt, dem „Vorzeige-Ghetto“ der Nazi-Propaganda, und die bewegende persönliche Begegnung der Jugendlichen mit Eva Erben. Ein Schüler fragte die Zeitzeugin, was sie heute machen würde, wenn sie Hitler träfe. Ihre Antwort blieb uns allen im Gedächtnis: „Ich würde ihn zu mir nach Israel einladen, ein gutes Essen auftischen und ihm zeigen: Die Juden haben gesiegt. Wir haben aus den Splittern unseres Lebens wieder etwas erschaffen. Israel ist ein Wunder.“ Im Anschluss ließen es sich die Schüler nicht nehmen, ein persönliches Autogramm von Eva zu ergattern. „Ihr Buch hat mich so inspiriert“, dankte Arya der Holocaustüberlebenden. Bei der abschließenden Gedenkfeier mit einem jüdischen Kantor auf dem Friedhof in Theresienstadt legten die Jugendlichen nach jüdischer Tradition im Gedenken kleine Steine auf die Grabsteine. Sie alle beschrieben das Treffen mit einer Zeitzeugin am Ort des damali-

Oben: Freudige Tanzstimmung beim „Marsch des guten Willens“ im Wallenstein-Garten. Mitte: Die Schüler präsentieren ihre „Gerechte unter den Völkern“. Unten: Projektteilnehmer beim „Marsch des guten Willens“ unter dem Motto „Wir sind alle Menschen“ (tschechische Banneraufschrift).

gen Geschehens als Highlight. Ein Schüler meinte, es war „eine echt emotional bewegende Reise, bei der man viel gelernt hat.“

Als ICEJ investieren wir verstärkt in Bildungsarbeit und kommen auch gerne in Ihren Unterricht, um über die Themen Antisemitismus, Israel und Judentum zu sprechen. Details und Kontaktmöglichkeiten finden Sie unter: schulbesuche.icej.de


SCHÄTZE DES

HEBRÄISCHEN DENKENS Von Dr. Horst Krüger (NCIU)

Palästina – ist das Israel? Der Name Palästina für Eretz Israel

, das Land Israel,

wird auf Kaiser Hadrian zurückgeführt, der etwa 135 n. Chr. die von den Römern unterworfene Provinz Judäa-Syrien so benannte. Die Tradition verbindet die Benennung mit dem hebräischen Namen Peléschet

, Land der Philister. Offenbar sollte Israel gedemütigt werden.

Doch Prof. Dr. Dr. David Jacobson vom University College London kommt aufgrund seiner geographischen, archäologischen und philologischen Studien über „Palästina“ zu einem überzeugenden anderen Ergebnis (siehe Biblical Archaeology Review, Mai/Juni 2001), das klar auf Israel und nicht auf Peléschet, das Land der Philister, weist.

Auch die Worte der hebräischen Propheten hatten sich blutig und brutal erfüllt: „Siehe, ich strecke meine Hand gegen die Philister aus und rotte die Kreter aus und tilge den Überrest an der Küste des Meeres aus.“ (Hesekiel 25,16) „Gaza wird verlassen und Aschkelon zum Ödland werden. … Wehe den Bewohnern des Landstrichs am Meer, der Nation der Kreter! … Land der Philister, ich werde dich vernichten, sodass kein Bewohner mehr bleibt. … es

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wird ein Landstrich für den Rest des Hauses Juda sein.“ (Zefanja 2,4-7) Das haben die archäologischen Forschungen (z.B. von Dr. Trude und Moshe Dothan) der letzten Jahrzehnte bestätigt. Wer die Philister waren, woher sie kamen, wann sie im heutigen Gazastreifen siedelten, liegt trotz vieler Untersuchungen weitgehend im Dunkeln. Jüngere Forschungen setzen etwa 1300 v. Chr. für die Besiedlung an, obwohl Abraham bereits Jahrhunderte zuvor mit ihnen zu tun hatte. Das kulturell hochstehende Volk hatte enge Beziehungen zur minoischen Kultur im Mittelmeerraum. Ihre Heimat kann Kaphtor, Kreta oder Zypern gewesen sein. Zahlreiche ägyptische Berichte nennen sie Seevölker, mit denen das Volk vom Nil viele Kämpfe bestritt. In den Nachbarländern nann, te man sie nicht plischtim sondern Keftiu, Keft, Keftu, Kaftu, Kafta, Kefdet. Weitere Bezeichnungen sind kaptaritum (Akkadisch); kaptara (Assyrisch); kptwr, kptr (Ugarit) und Kaphtor (Altes Testament). Einen Philisterstaat hat es nie gegeben, es gab nur Stadtstaaten, die jeweils von einem König regiert

wurden. Das Gedächtnis an die Philister wurde 604 v. Chr. von den Babyloniern gnadenlos ausgelöscht! „PALÄSTINA“ BEI HERODOT Der griechische Weltenbummler und Geschichtsschreiber Herodot kam um 450 v. Chr. ins Land, etwa um die Zeit, als Esra und Nehemia in Jerusalem wirkten. Er berichtet in seinen Werken über Palästina (Griechisch: Παλαιστίνη Palaistínē). Von Philistern ist darin keine Rede. „Palästina“, so sagt er, „ist das weite zusammenhängende Land vom Mittelmeer bis zum Jordan und nach Syrien hinein, kein schmaler Landstreifen am Meer.“ Offenbar hielt er sich eine längere Zeit dort auf und lernte das Land gut kennen. Er nennt Palästina sechsmal (1,105; 2,104 und 106 3.5.; 3,91; 4,39). Hier nur zwei Zitate aus Buch 1 und 4: „… als sie in Syrien waren, das Palästina heißt, begegnete ihnen Psammetich, der König von Ägypten. – … aber nach Phönizien geht die Halbinsel am Ufer unseres Meeres entlang nach Palästina, Syrien und Ägypten, wo sie endet; in ihr gibt es nur drei Völker.“

WEITERLESEN UND VERTIEFEN

ZUR GESCHICHTE DER PHILISTER Als der Babylonier-König Nebukadnezar 604 v. Chr. die Philister an dem schmalen Küstenstreifen besiegte, gab es nur wenige Überlebende. Sie wurden nach Babylon gebracht und kehrten nicht wieder zurück. In den königlichen babylonischen Chroniken heißt es: „Im ersten Jahr Nebukadnezars, 604/603, im Monat Simanunote, sammelte er sein Heer und … marschierte … zur Stadt Aschkelon und eroberte sie im Monat Kislîmu. Er nahm ihren König gefangen, plünderte sie aus und erbeutete sie. Er verwandelte die Stadt in einen Hügel und einen Trümmerhaufen und zog dann im Monat Šabatu zurück nach Babylon.“


Im Land Palästina-Syrien erfährt Herodot, dass die Menschen dort die Beschneidung von den Ägyptern gelernt haben. Die eher europäischen Philister in den Berichten der Bibel werden jedoch Unbeschnittene genannt (z.B. 1. Samuel 17,26). Hundert Jahre nach Herodot erwähnt der griechische Philosoph Aristoteles in der Meteorologie, 2,3 Palästina. Weitere Nennungen finden sich bei den Autoren Polemon von Ilion, Ovid und Dion Chrysostomos. SPRACHLICHE GRÜNDE Betrachten wir die sprachliche Seite. Die Ergebnisse wiegen schwerer und zeigen deutlicher, dass mit Palästina nicht das Land der Philister, sondern das Land Israel gemeint sein muss. In der Septuaginta (LXX), der griechischen Übersetzung der hebräischen Bibel durch jüdische Gelehrte in Alexandria zwischen etwa 250 und 100 v. Chr., entschieden sich die Dolmetscher beim Übersetzen der Worte Philister und Land der Philister von 1. Mose bis Josua in 13 Fällen für den griechischen Ausdruck Φυλιστιίμ Phylistiim, (1. Mose 10,14; 21,32.34; 26,1.14-15.18; 2. Mose 13,17; 15,14; 23,31; Josua 13,2-3), und Gê ton Phylistiim, Land der Philister – und nicht für Palaistina! Von Richter 3,3 an

BUCHTIPP

Viele Bibelleser denken nicht darüber nach, dass sie mit der einen unbeschriebenen Seite zwischen Altem und Neuem Testament einen Zeitraum von 500 Jahren überblättern. Für Israel und das Judentum ist es eine sehr reiche, spannende Epoche, die bis in die Tage Jesu hereinragt. In diese Zeit fällt die 2. Tempelperiode (450 v. Chr. - ca. 200 n. Chr.). Horst Krüger zeigt uns eine bislang eher unbekannte Welt.

Wir treffen Vorboten des Messias zwischen Maleachi und Matthäus „ERST DIE TRAUBEN, DANN DER WEIN“ Taschenbuch, 144 Seiten, 13,00 € zzgl. Versandkosten Jetzt per Bestellschein (siehe Rückseite) oder online im ICEJ-Shop bestellen: www.icej-shop.de

werden die Philister als Fremde, allophyloi, bezeichnet! Warum? Den Übersetzern der Septuaginta war Griechisch wohlvertraut. Warum wählten sie also die Bezeichnung Phylistiim? Sie kannten mit Sicherheit das Wort Palaistina, benutzten es aber wie selbstverständlich nicht. Sollte den versierten Auslegern mit ihrer Übersetzung von Peleschet etwa ein Fehler unterlaufen sein? Der Begriff Phylistiim in der Septuaginta ist eine mehr buchstäbliche Umsetzung des hebräischen Wortes Plischtim, eine Transliteration, die während der Hellenisierung üblich war. HERKUNFT DES BEGRIFFES „PALÄSTINA“ Woher kommt nun das Wort Palästina? Wenn mein Griechisch-Lehrer fragt: „Was heißt pálaistes auf Deutsch?“, antworte ich, ohne zu zögern: „Ringer, Ringkämpfer.“ Das ist ein bekanntes, beliebtes Motiv der antiken griechischen Schriftsteller. Schon 1939 wies der Theologe Martin Noth, ein anerkannter Orientalist, auf den Zusammenhang zwischen παλαιστής pálaistes und Palästina hin (siehe Zeitschrift des deutschen Palästina-Vereins, 62, S. 133, FN Nr. 3), verfolgte seine Erkenntnis aber nicht weiter. Theologen haben sie nicht aufgegriffen. Prof. Jacobson vermutet, dass Herodot damals, 150 Jahre nach der Ausrottung der Philister und fast 600 Jahre vor Hadrian, Juden fragte: „Was bedeutet der Name Israel?“ Darauf wird man ihm ein Ereignis aus der Frühgeschichte erzählt haben, das eindrucksvoll in 1. Mose 32,25-33 geschildert wird. Jakob wird von einer übernatürlichen Persönlichkeit in einen Ringkampf verwickelt. Jakob, der Pálaistes, der Ringer, empfängt bei der Gelegenheit des Ringkampfes den Namen Israel: „Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte heraufkam – kai epálaien anthroōpos met’ autou.“ (V. 25, Griechisch) „Nicht mehr Jakob soll dein Name heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast überwältigt – ki sarita im elohim.“ (V. 29, Hebräisch). Die Annahme liegt nahe, dass Herodot von dem Pálaistes Jakob inspiriert wurde und folgerichtig das Land Palaistina nannte,

Der Kampf Jakobs mit dem Engel (Eugène Delacroix, 1861).

Ringerinien oder Ringkämpferland. Der Bericht in 1. Mose 32,25 wird von den Übersetzern der hebräischen Bibel ins Griechische mit dem Wort epálaien, er rang, (von paláiō, palaiós) geschmückt. Die Sache ist logisch und linguistisch ein interessantes Wortspiel. Jakob kämpfte ) mit Gott (El (Hebräisch sarita ). Daraus ergibt sich Isra-El . Pálaistes, Palästina ist demnach Israel! FAZIT Die antiken Autoren bezogen Palaistina auf das Land Israel! Herodot lebte im 5., Aristoteles im 4. Jh. v. Chr. Damals gab es keine Erinnerung mehr an die Philister. Ob Hadrian nach dem Ende der Bar-Kochba-Revolte im Jahr 135, also 600 Jahre später, das jüdische Volk mit der Bezeichnung Palästina demütigen wollte, ob er überhaupt Ahnung von einem Volk der Philister hatte, kann nach Meinung von Jacobson bezweifelt werden. Er sieht die Bezeichnung Syria-Palaistina als eine rationale Namensgebung für das große Gebiet Judäa-Syrien an, das mehr umfasste als nur den schmalen Landstrich, auf dem die Philister gewohnt hatten. Mithin haben wir es mit einem Wortspiel zu tun: Palästina = Israel: Land des Ringkämpfers. Wir werden das Problem zwar heute nicht lösen, der Fall ist jedoch unter diesen Gesichtspunkten zu betrachten. Demnach hätten die Araber in Israel und im Gazastreifen wenig Anspruch darauf, das von ihnen bewohnte und beanspruchte Land Palästina und sich selbst Palästinenser zu nennen. Sie sind ohnehin sehr spät eingewandert. (Ursprünglich, so erinnere ich mich, lehnte selbst Jassir Arafat den Namen ab.) Die Benennung Palästina trifft nur auf Israel und die Israelis zu.


GEBETSTAG DER ISRAEL WERKE SCHWEIZ VON GABRIELA HESS

Anfang April trafen sich rund zweihundert Personen in den Räumlichkeiten der EGW Nägeligasse in Bern zum jährlichen IWS-Gebetstag. Die Israel Werke Schweiz, eine Arbeitsgemeinschaft aus rund 30 israelfreundlichen Werken, organisiert seit 2005 den nationalen Gebetstag für Israel und die Schweiz. Verschiedene aktuelle Themen werden an diesem Nachmittag im Gebet bewegt.

ANLIEGEN AUS ISRAEL Daniel und Gabriela Hess (ICEJ Schweiz) leiteten das Gebet für Israel mit verschiedenen Videoclips zu den Themen Sicherheit, arabische Christen in Israel und junge Israelis ein. Nicole Yoder, ICEJ-Vizepräsidentin für Alijah & Soziales, berichtete aus einem Kibbuz unweit der libanesischen Grenze. Sie informierte darüber, wie Israelis mit der täglichen Bedrohung leben müssen und wie die israelische Regierung gefordert ist, gefährliche Situationen abzuwenden. Pastor Saleem Shalash erzählte vom Einsatz seiner arabischen Kirche in Nazareth, die mit viel Engagement jüdische und arabische Familien sowie Neueinwanderer unterstützt. Yacov Krepostman, ein junger Israeli und ICEJ-Mitarbeiter in Jerusa-

Gebet für IWS-Leiter.

lem, berichtete von den wirtschaftlichen Herausforderungen für junge Erwachsene und Familien. Der aktuelle Terrorismus erfordert es, dass die jungen israelischen Soldaten für ihr Land einstehen. ALIJAH AUS DER UKRAINE UND SÜDAMERIKA Geraldine Tribaudaut (Ebenezer Schweiz) berichtete von der Situation in den Grenzgebieten zur Ukraine. Mitarbeiter vor Ort helfen Juden, mit Hilfe verschiedener Organisationen nach Israel zu gehen. Sue Haueter (Volvieron del Sur) informierte über die Lage in Südamerika. In mehreren Ländern gibt es einen gefährlichen Nährboden für Antisemitismus, so dass der Druck auf die jüdische Bevölkerung in Mittel- und Lateinamerika stark ansteigt. GEBET FÜR DIE SCHWEIZ Christina Bumbacher Berli, Leiterin der Israel

Videogruß von Pastor Saleem Shalash.

Werke Schweiz, stellte den neu herausgegebenen, informativen Flyer der IWS vor. Der Flyer kann auch im Büro der ICEJ bestellt werden. Rund 25 anwesende Leiter und Mitarbeiter kamen auf die Bühne und Christina bat die Teilnehmer um Gebet und Segen für die Männer und Frauen, die sich mit viel Herz für die Sache Israels in der Schweiz engagieren. Mit dem Aaronitischen Segen wurde der Gebetsnachmittag abgeschlossen.

TERMINE ICEJ SCHWEIZ Alle Informationen zu den einzelnen Anlässen finden Sie auf www.icej.ch oder per Email: info@icej.ch NATIONALE BUSS-VERSAMMLUNG AM EIDGENÖSSISCHEN DANK-BUSS- UND BETTAG 18. September 2022 Infos unter: www.dankbussbettag2022.ch ICEJ-Laubhüttenfest «Das Land der Verheissung» 9. bis 16. Oktober 2022 mit Schweizer Reise nach Israel oder Online-Teilnahme

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ICEJ-Reise mit Fokus Landwirtschaft 23. Okt. bis 4. Nov. 2022


KAMPF UND SEGEN DES ZIONISMUS

Sonntag, 28. August 2022 ICEJ-Solidaritätsanlass im Stadtcasino Basel Weitere Informationen im beiliegenden Flyer oder auf: www.icej.ch

VON HANSJÖRG BISCHOF, EHRENPRÄSIDENT DER ICEJ SCHWEIZ

Die Vision von einem Judenstaat, die Herzl Ende des 19. Jahrhunderts der modernen Welt vorstellte, stieß auf geteiltes Echo. Sogar einige seiner Freunde zweifelten an seinen Plänen und reagierten teils mit Spott und Verachtung. Auch seine Bestrebungen, reiche Juden wie die Familien Hirsch und Rothschild für seine Idee zu gewinnen, scheiterten. Es gelang ihm zudem nicht, die grossen Politiker und Herrscher wie Kaiser Wilhelm II. und den türkischen Sultan zu überzeugen. Doch Herzl gab nicht auf.

HARTNÄCKIGKEIT UND GOTTES RÜCKENWIND Er war enttäuscht, aber von seiner Vision so durchdrungen, dass Misserfolge und Angriffe ihn nicht von seinem Plan abbrachten. Er fand treue Unterstützer wie den Arzt und Schriftsteller Dr. Max Nordau und den anglikanischen Geistlichen der britischen Botschaft in Wien, William Henry Hechler, der ihn immer wieder ermutigte und auch mit dem badischen Grossherzog in Verbindung brachte. Schliesslich fasste Herzl den Entschluss, die zionistischen Vereine Europas zu einem allgemeinen Zionistenkongress einzuberufen. Er appellierte an alle, die von der Sehnsucht nach Verwirklichung ihrer jüdischen Identität und, wie Herzl es im Untertitel seines 1896 veröffentlichten Buches «Der Judenstaat» formulierte, von dem «Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage» erfüllt waren, sich zu vereinigen. Herzls Vorgehen wurde von dem Gedanken geleitet: Wir sind ein Volk – und ein Volk braucht ein Land, am besten das verheissene Land am Jordan. Zwei Organe dieses künftigen Staates hielt Herzl für notwendig, die politische

„Society of Jews“ und die wirtschaftliche „Jewish Company“. Am ersten Kongress in Basel wurde auch die Zionistische Weltorganisation (WZO) gegründet. Heute verstehen wir, dass nicht die grossen Finanz- und Politmächte die Bildung des Staates Israel begründeten. Der Prophet Sacharja sah es so voraus: „Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist!, spricht der Herr der Heerscharen.“ (Sacharja 4,6) Sehr bildhaft beschreibt der Prophet auch die goldene „Menora“, den siebenarmigen Leuchter und die zwei Ölbäume, die ins Staatswappen Israels aufgenommen wurden (V. 2-3). Schon in Basel wurden zwei spätere Staatssymbole, die Flagge (inspiriert von Gebetsschal und Davidstern) und die Nationalhymne „HaTikwa“, die Hoffnung, geprägt.

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Stadtcasino in der Wiegenstadt Basel durchzuführen. Es soll ein Zeichen unsrer Dankbarkeit sein für den Segen, den uns das jüdische Volk und der Staat Israel gebracht haben. „Um Zions willen schweige ich nicht, und um Jerusalems willen lasse ich nicht ab, bis seine Gerechtigkeit hervorbricht wie Lichtglanz und sein Heil wie eine brennende Fackel.“ (Jesaja 62,1)

UNTERSTÜTZUNG UND SOLIDARITÄT Zur Geschichte der modernen jüdischen Wiederherstellung im Gelobten Land gehört auch die Unterstützung durch viele nichtjüdische Zionisten. Das Wirken des Allmächtigen und die Erfüllung seines Wortes haben uns bewogen, am 28. August 2022 eine weitere Solidaritätsfeier im geschichtsträchtigen

Theodor Herzl

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� On Tour mit SOLU Israel Wow! Was für eine geniale Worship tour mit Shilo Ben Hod und dem gesamten Lob preisteam von SOLU Israel (Bereite den Weg Isra el) durften wir Anfang Mai erleben! Gemeinsam haben wir drei Gottesdienste und vier Wor ship-Nights in verschiedenen Gemeinden im süddeu tschen Raum von Lörrach über Karlsruhe bis Rosenh eim gestaltet. Gottes Geist war in der Anbetung der messianischjüdischen Lobpreisband spürbar anw esend und ihre Message aus Israel und ihre lebe nsnahen Zeugnisse haben hunderte Jugendli che und junge Erwachsene berührt und erm utigt.

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anäle

� Segensk

reistruppe lische Lobp e ra is ie d sich räche. n und Gesp Event nahm e g m n e u d n je g e g ch Na önliche Be ge Zeit für pers eil viele jun außerdem ermutigt, w l ta to st e lb isch n en sie se h ihre hebrä rc u d Dabei wurd e si ie et und erzählten, w tify gesegn o p S d n Leute ihnen u e uTub ngs über Yo Wir hoffen, Lobpreisso . n e rd u w rt nde Leben verä der für eine LU bald wie O S ir w ss a d n können! ur gewinne o -T d n la ch Deuts ren Onlinedu durch ih ch u a n n e W iesjährigen ei unserer d b r e d o t n Conte , dann net wurdest g se e g r u o T leiten rne und wir e g s n u ib schre utigung ack als Erm dein Feedb weiter. an die Band

� Get ready! „Jeschua wird nicht zu einer Braut wiederkommen, die schläft, oder der es egal ist, ob er kommt. Wir müssen uns vorbereiten. Jeschua kommt bald!“ Dieser Appell lag Shilo und der Band besonders auf dem Herzen. Sie berichteten vom wachsenden messianischen Leib in Israel, und dass immer mehr Juden in die Worte Jesu aus Matthäus 23,39 einstimmen, wo es heißt: „Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprecht: Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!“ Deshalb sollte neben der persönlichen Ausrichtung auf Jesus auch das Gebet für Israel zum „Alltagsleben“ eines jeden Christen in dieser Zeit gehören. Hand aufs Herz: Auch wir sind da nicht immer so straight unterwegs. Aber lasst uns danach streben, Gebet mehr und meh r in unseren Alltag zu integrieren!

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🙏

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Wir wünschen euch eine richtig gesegnete Sommerzeit!

☀🌴

Carina Rieger

Jugendreferentin und Bildungsbeauftragte der ICEJ

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carina.rieger@icej.de

Alle Infos unter:

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Bibel TV: Dienstags um 22 Uhr (Wdh.: Montags 9 Uhr und Mittwochs 14 Uhr) Dienstag, 12. Juli 2022, 22 Uhr Weizmann, Visionen und Israel Dienstag, 19. Juli 2022, 22 Uhr Grenzen überwinden – Ein Jude in Deutschland Dienstag, 26. Juli 2022, 22 Uhr Treu bis in den Tod Dienstag, 2. August 2022, 22 Uhr Eine ziemlich erfolgreiche Familie Die von Juden geführte Firma Twitoplast stellt erfolgreich Kunststoffteile für Lüftungssysteme her. Die Hälfte der über 150 Beschäftigten des Betriebs im Westjordanland sind Palästinenser. Das Unternehmen verhilft ihnen zu gut bezahlten Jobs. Kampagnen wie BDS wollen genau dies zerstören. Auch die EU bestraft israelische Betriebe, die im Westjordanland präsent sind. Dieser Film verdeutlicht, warum das Vorgehen von BDS und EU vor allem Palästinensern schadet.

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Dienstag, 9. August 2022, 22 Uhr Aus Wüste wird Wald

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Stellenausschreibungen der ICEJ-Deutschland: Wir suchen einen

Sonntag, 31. Juli 2022, 10 Uhr Aramäische Freie Christen Gemeinde Pauluskirche, Gröninger Weg 14, 74321 Bietigheim-Bissingen Sonntag, 21. August 2022, 10 Uhr Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Mannheim Hoffnungskirche, Lenaustr. 53, 68167 Mannheim GOTTESDIENSTE MIT DR. JÜRGEN BÜHLER Sonntag, 24. Juli 2022, 10.30 Uhr und 17.30 Uhr City Chapel Stuttgart e.V., Talstraße 70, 70188 Stuttgart Sonntag, 31. Juli 2022, 10.10 Uhr Gospelhouse Aalen, Ostpreußenstraße 11, 73431 Aalen Sonntag, 7. August 2022, 9.30 Uhr Festhalle JMS Altensteig e.V., Bahnhofstr. 43-47, 72213 Altensteig VERANSTALTUNG MIT CARINA RIEGER Sonntag, 28. August 2022, 17 Uhr Brückengemeinde Heidenheim Wilhelmstraße 136, 89518 Heidenheim an der Brenz

GROSSES ICEJ-SOMMER-EVENT IN NÜRTINGEN Freitag, 29. Juli 2022, 18-21 Uhr (siehe Flyer) JESAJA-62-GEBET Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat um 19.30 Uhr Am 3. August 2022 mit Dr. Jürgen Bühler, Talstraße 70, 70188 Stuttgart „DEPORTATION IN DEN TOD“ GEDENKVERANSTALTUNG IN STUTTGART Sonntag, 21. August 2022, 14 und 16 Uhr (siehe Flyer) ZELTSTADT-NORDALB (DEGGINGEN), SOMMERFERIENCAMP DER KIRCHE IM AUFBRUCH Montag-Mittwoch, 8.-10. August 2022, 11-12.30 Uhr Israelseminar mit Dr. Jürgen Bühler (Mo-Di) und Christoph Scharnweber (Mi) • zeltstadt-nordalb.de ISRAEL SUMMER TOUR 4.-12. AUGUST 2022 Alter: 18 bis 28 Jahre • Infos: www.arise.icej.de

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7 Mich hat man vergessen von Eva Erben

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8 Ich kämpfte für Arafat von Tass Saada

14,00

9 Fokus Israel – Der etwas andere Israel Guide von Maren Steege

12,90

Gesamtsumme EUR

DVD 1 DVD 2 DVD 3 DVD 4 DVD 5

Holocaustüberlebende Staatsgründung Israels Jüdische Feste WASSER IN ISRAEL (INNOVATIONEN) Was der Westen nicht versteht (Nahostkonflikt) DVD 6 Juden und Christen helfen Muslimen

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