Wort aus Jerusalem Ausgabe 06/2022

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Ausgabe Nr. 6 2022 „Mache dich auf, werde Licht!“ Jesaja 60,1 LICHT IM DUNKEL
Gedenkveranstaltung am 26. Januar 2023 WORT AUS JERUSALEM

Die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem (ICEJ) ist ein globaler Dienst, der Gemeinden, Denominationen und Millionen Christen auf der ganzen Welt vertritt. Sie alle verbindet eine tiefe Liebe und Fürsorge für Israel sowie der Wunsch, den historischen Bruch zwischen der christlichen Gemeinde und dem jüdischen Volk zu heilen. Die ICEJ erkennt in der Wiederherstellung des modernen Staates Israel die Treue Gottes zu seinem Bund mit dem jüdischen Volk und seinen Verheißungen.

Unsere Hauptziele sind folgende: Israel ganz praktisch zu unterstützen; die christliche Gemeinde über Gottes Pläne mit Israel zu informieren und Gemeinden mit Israel zu verbinden; Ortsgemeinden im Heiligen Land zu unterstützen; aktiv zur Versöhnung zwischen Juden, Arabern und Christen beizutragen. Die Hauptstelle der ICEJ befindet sich in Jerusalem, der Dienst der ICEJ erstreckt sich auf insgesamt mehr als 140 Länder, in 90 Ländern gibt es etablierte Zweigstellen. Die ICEJ ist Ihre Botschaft in Jerusalem. Die ICEJ ist ein überkonfessionelles Glaubenswerk, das durch freiwillige Zuwendungen von Freunden und Mitgliedern unterhalten wird. Alle Spenden sind im Rahmen der persönlichen Steuererklärung abzugsfähig (gilt nicht für Österreich). Sollte eines unserer Projekte überzeichnet sein, führen wir die finanziellen Mittel an ein anderes Projekt ab.

LIEBE FREUNDE,

das Jahr 2022 war ein gesegnetes Jahr für unsere Arbeit als ICEJ. Wir konnten unseren Dienst in Israel deutlich erweitern, wobei der wachsende Dienst in Deutschland und der Schweiz einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet haben. Zudem sind wir Gott dankbar, dass wir wieder ein ‚in-person‘ Laubhüttenfest feiern konnten. In den vergangenen zwei Jahren sahen wir ein starkes Wachstum in unsere Gebetsarbeit, so dass die monatliche Gebetskette ‚Rosh Chodesh‘, beginnend mit dem jeweiligen hebräischen Kalendermonat, nun bereits 288 Stunden aus über 70 Nationen pro Monat umfasste (12 Tage). Wir spüren es auf jeder Ebene unserer Arbeit: Gott erhört Gebet. Besonders habe ich mich über den ermutigenden Bericht vom ICEJ Gebetsabend am 09.12.22 in Nürtingen gefreut.

DEUTSCHLAND

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SCHWEIZ

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ÖSTERREICH

Österreichischer Zweig Postfach 4 2000 Stockerau Tel.: +43 (0) 664-9156411 Internet: www.icej.at E-Mail: info@icej.at Bankverbindung: Sparkasse Oberösterreich, IBAN: AT34 2032 0174 0070 0370, BIC: ASPKAT2LXXX

ISRAEL

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IMPRESSUM

redaktionsleitung Gottfried Bühler und Stephan Lehnert lektorat Hannelore Illgen autoren Jürgen Bühler, Maxine Carlill, Anastasiya Gooding, Ester Heinzmann, Gabriela Hess, Hannelore Illgen, Brigitte Jähninger, Stephan Lehnert, Carina Rieger, Elisabeth Stephan-Brämer übersetzungen Ester Heinzmann, Sarah Lorenz gestaltung studio2punkt1 druck Designpress GmbH fotos Adobe Stock, Agencia Nova, AP, GPO/Fritz Cohen+Teddy Brauner, Levi Dörflinger, Antonio Lovrincevic-Steege, ICEJ-Deutschland/-Jerusalem /-Schweiz, Shutterstock, Elisabeth Stephan-Brämer, Times of Israel, Wikipedia bibeltexte Elberfelder Bibel © 2006 by SCM R.Brockhaus, Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, Neues Leben Die Bibel © 2002/2006 SCM R.Brockhaus v.i.s.d.p. Gottfried Bühler

ICEJ – Deutscher Zweig e.V. ist Träger des SpendenPrüfzertifikats der Deutschen Evangelischen Allianz, mit dem die Einhaltung der strengen Grundsätze bei der Verwendung der Spendenmittel bestätigt wird.

Als „ICEJ Deutschland“ bzw. „ICEJ Germany“ sind wir auch auf verschiedenen Social Media Kanälen zu finden.

Das Wort aus Jerusalem ist das Magazin für Förderer der ICEJ. Für Kennenlern-Abos wird eine jährliche Gebühr von 5 Euro erhoben. Sie können unsere Publikationen jederzeit per Telefon, Mail oder Brief abbestellen.

Ein Vers der mir für das kommende Jahr besonders auf dem Herzen liegt ist die Textstelle aus Jesaja 60:1f: „Mache dich auf, werde Licht! Denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir! Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und tiefes Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.“

Bei einer Predigtvorbereitung zählte ich mehr als 10 Krisen, die unsere Welt gerade heimsuchen: Energiekrise, Wertekrise, Wirtschaftskrise, Klimakrise, der Krieg in der Ukraine und viel mehr. In der Tat möchte man mit dem jüdischen Propheten übereinstimmen: Finsternis bedeckt die Erde und tiefes Dunkel die Völker. Aber genau hier macht der Prophet eine Insel des Lichts aus. Zu Israel verkündet er „aber über dir geht auf der HERR und seine Herrlichkeit erscheint über Dir!“

Als Christen haben wir eine Botschaft die unabhängig ist von äußeren Umständen. Das Reich Gottes, so bestätigt uns der Hebräerbrief, ist ein unerschütterliches Reich inmitten tiefster Erschütterungen. Darum, gerade in Zeiten multipler Krisen, sind wir als Gemeinde Jesu gefordert unser Licht nicht unter den Scheffel zu stellen, sondern Leuchttürme der besten Botschaft der Welt zu sein. Die Strahlkraft der Botschaft, dass Jesus der Retter der Welt ist, wird durch unser Gebet gefördert.

Ich wünsche Ihnen gesegnete Feiertage und Gottes Beistand für 2023. Ganz herzlich möchte ich mich auch bei allen bedanken, die uns im vergangenen Jahr im Gebet und auch finanziell unterstützt haben. Ohne diese Unterstützung wäre unsere Arbeit nicht möglich! Toda Raba!

In Christus verbunden, verbunden,

Ihr Dr. Jürgen Bühler Präsident der ICEJ

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Titelbild: Chanukka Leuchter

CHANUKKA UND DAS GEHEIMNIS DER GESETZLOSIGKEIT

Jedes Jahr, im November oder Dezember, feiern die Juden Chanukka. Dieses achttägige Fest beginnt am 24. Tag des Monats Kislew und erinnert an Ereignisse im Jahr 167 v. Chr., zu einer Zeit, in der Israel sich unter syrisch-griechischer Herrschaft befand und das jüdische Volk schwere politische und religiöse Verfolgung erlitt.

Der griechische Herrscher Antiochus IV. Epiphanes (Griechisch: „der erscheinende Gott“) versuchte, das Volk Israel von ihren biblischjüdischen Überlieferungen abzubringen. Das Studium der Thora (die fünf Bücher Moses) und viele biblische Traditionen, wie z.B. die Beschneidung und das Feiern biblischer Feste, wurden verboten. Antiochus entweihte auch den Tempel in Jerusalem, indem er dort dem griechischen Gott Zeus Schweine opferte. Diese Zeit gilt heute noch als eine der dunkelsten Stunden des jüdischen Volkes.

CHANUKKA – EIN

BIBLISCHES

FEST Schließlich wurde Israel durch einen kühnen Anführer befreit: Judas Makkabäus, der einer Priesterfamilie entstammte. Die Geschichte des großartigen Wunders, das heute während Chanukka gefeiert wird, besagt, dass ein winzig kleiner Überrest des Öls, das für die Menora im Tempel vorgesehen war, auf wundersame Weise acht Tage lang brannte – so lange, bis neues, rituell reines Öl hergestellt werden konnte.

Chanukka ist keines der „Feste des Herrn“, die von Gott ausdrücklich in der Heiligen Schrift eingesetzt wurden, denn diese Ereignisse fanden rund 300 Jahre nach der Niederschrift des letzten Buchs

des Tanach, des Alten Testaments, statt. Dennoch kann man es als biblisches Fest bezeichnen, denn die Ereignisse, die zu diesem Fest führten, wurden vom Propheten Daniel genauestens vorhergesagt – rund 400 Jahre, bevor sie stattfanden (vgl. Daniel 8 und 11). Wir lesen auch, dass Jesus sich zu Chanukka, dem „Fest der Tempelweihe“, in Jerusalem aufhielt (Johannes 10,22).

CHANUKKA UND DER ANTICHRIST Obwohl die meisten Christen dieses jüdische Fest nicht feiern, hat Chanukka eine wichtige Bedeutung für die Kirche, denn es lehrt uns etwas über das Prophetische. Chanukka stellt den syrisch-griechischen König, Antiochus IV. Epiphanes, als einen Prototyp des Antichristen dar. Das Buch Daniel, Kapitel 11, beschreibt zunächst die Abfolge der Ereignisse, die Chanukka vorausgingen und geht dann nahtlos über in eine die ferne Zukunft betreffende Prophetie, die von einem künftigen

Bösewicht – dem Antichrist – spricht. Obwohl heutzutage kaum über den Antichristen gepredigt wird, spricht die Bibel immer wieder von ihm (Daniel Kapitel 7, 8, 11 und 12; 2. Thessalonicher Kapitel 2; 1. Johannes Kapitel 2 und 4; Offenbarung Kapitel 13 und 17).

Die Bibel beschreibt ihn als den größten Widersacher von Gottes Volk (d.h. sowohl von Israel als auch von der Kirche) in den Jahren unmittelbar vor der Wiederkunft Christi. Für Gott selbst stellt der Antichrist weder eine Herausforderung noch eine Bedrohung dar. Jesus wird ihn bei seiner Rückkehr mit „dem Hauch seines Mundes“ ein Ende machen (2. Thessalonicher 2,8). Aber für das Volk Gottes wird er eine enorme Herausforderung darstellen, denn er wird „gegen die Heiligen Krieg führen“ (Daniel 7,21)

Die Bibel hat verschiedene Namen für ihn. Paulus nennt ihn den „Mensch des

Frevels“, den „Sohn des Verderbens“ und den „Widersacher“ (2. Thessalonicher 2,1ff). Jesus spricht von „einem anderen, der kommen wird“ und Johannes bezeichnet ihn als den „Antichristen“ (1. Johannes 2,18ff) und als „das Tier“ (Offenbarung 13). Daniel spricht von ihm als einem König (Daniel 11) und in rätselhafter Weise als von einem Horn, das „hatte Augen wie Menschenaugen und ein Maul, das redete große Dinge.“ (Daniel 7,8+11+20+21)

VORAUSSETZUNG FÜR JESU WIE-

DERKUNFT Es ist wichtig, dass wir diesen Inbegriff des Bösen verstehen, denn sein Kommen ist nicht nur möglich, sondern absolut gewiss. Paulus betrachtete es als Voraussetzung für die Wiederkunft Jesu (2. Thessalonicher 2,3) und predigte und schrieb darüber (2. Thessalonicher 2,5). Des Weiteren ist das Auftreten des Antichristen laut Paulus und Johannes nicht nur ein einmaliges Ereignis, irgendwann in ferner Zukunft. Sie sahen die Prinzipien und die geistlichen Kräfte des Antichristen bereits in ihren Tagen am Werk. Ich bin überzeugt, dass sie auch sehr stark in unseren Tagen am Werk sind. Johannes bezeichnet diese finstere Macht als den „Geist des Antichrists“, der „jetzt schon in der Welt“ ist (1. Johannes 4,3). Paulus bezeichnet es als das „Geheimnis der Gesetzlosigkeit“, das „schon wirksam“ ist (2. Thessalonicher 2,7; ELB).

ANPASSUNG AN FREMDE BRÄUCHE Zurück zu Chanukka: Wie fing damals alles an, als Antiochus Epiphanes auftrat und das Volk Gottes in so bösartiger Weise angriff und täuschte? Wie kam es ihm in den Sinn, sich „gegen den heiligen Bund“ zu wenden und Krieg gegen die Heiligen zu führen?

Das apokryphe Buch der Makkabäer gibt uns Aufschluss. Es weist darauf hin, dass der Gedanke, dies zu tun, nicht von seinem eigenen Verstand als vorgefasster bösartiger Plan gegen die Juden ausgelöst wurde, sondern dass er aus dem Volk Gottes kam. Im ersten Buch der Makkabäer lesen wir, dass zur Zeit, als Antiochus an die Macht kam, „in Israel frevelhafte Leute [auftraten]; die überredeten viele und sagten: Lasst uns ein Bündnis

mit den Völkern ringsum schließen; denn wir haben viel leiden müssen seit der Zeit, da wir uns von den Völkern abgesondert haben.“ (1. Makkabäer 1,11) Mit anderen Worten, bereits Jahre bevor Antiochus nach Israel kam, war der „Geist der Gesetzlosigkeit“ unter dem Volk Gottes am Werk, als einige dachten, nichtjüdische Sitten und Bräuche anzunehmen sei besser, als sich streng an das Wort Gottes zu halten.

Traurigerweise fand der Aufruf dieser Leute großen Anklang. Einige ergriffen sogar die Initiative, Antiochus zu besuchen, um seine Genehmigung für ihr Vorhaben einzuholen. Die Konsequenz war, dass Jerusalem zu einem Zentrum griechischen Lernens und griechischer Kultur in der Region wurde. Es wurde sogar ein Gymnasion errichtet – das Markenzeichen griechischer Zivilisation. Alle Aktivitäten in diesen Gymnasia, die zur körperlichen Ausbildung junger Männer dienten, wurden vollkommen nackt ausgeführt. Bald versuchten die Wettkämpfer, beschämt über ihre jüdische Identität, ihre Beschneidung mit verschiedenen Mitteln „rückgängig“ zu machen.

ENTWEIHUNG DES TEMPELS Zur gleichen Zeit konnte Antiochus seine Herrschaft stärken und das benachbarte Ägypten erobern. Auf dem Weg zurück nach Griechenland zog er durch Jerusalem und „ging frech und ohne Scheu in das Heiligtum und ließ wegnehmen den goldenen Altar, den Leuchter und alle Geräte, die dazugehören.“ (Vers 21) Von diesem Moment an wurde die griechische Kultur nicht nur gefördert, sie war die einzig erlaubte Option. Thorastudium, Gebet und Beschneidung wurden mit der Todesstrafe belegt und der Tempel wurde vollkommen entweiht.

Die Tür, die „frevelhafte Leute in Israel“ zu Liberalismus und Weltoffenheit geöffnet hatten, zu neuen Kulturen und moderneren Praktiken, führte nicht nur zu moderneren und „kulturell relevanten“ Ausdrucksformen des Glaubens, sondern öffneten der Zerstörung des geistlichen Lebens in Israel Tür und Tor.

DER ABFALL Es ist daher nicht überraschend, dass Paulus eine ähnliche Abfolge der Ereignisse in den letzten Tagen voraussieht. Vor dem „Tag des Herrn“ muss „der Abfall“ kommen, und der

„Mensch des Frevels“ offenbar werden. Paulus sieht einen Abfall, eine Abkehr von Gott (Griechisch apostasia), die dem Kommen des Antichristen vorausgeht (2. Thessalonicher 2,2ff).

Paulus sagt auch, „das Geheimnis der Gesetzlosigkeit“ sei bereits am Werk. Sowohl Paulus als auch Jesus warnen uns, dass in den letzten Tagen die größte Bedrohung für Gottes Volk nicht Gesetzlichkeit oder übermäßig strenger Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes sein wird, sondern die „Gesetzlosigkeit“ in solchem Maße „überhandnehmen wird“, dass Menschen von ihrem Glauben abfallen werden.

Es sollte uns zu denken geben, dass seit der Covid-19-Pandemie in vielen Kirchen und christlichen Gemeinden in Europa und Nordamerika die Besucherzahlen dramatisch zurückgegangen sind. „Die Menschen verschwinden einfach“, erzählte mir ein Pastor in einem europäischen Land vor Kurzem. Zwar besuchen inzwischen wieder mehr Menschen die Gottesdienste, dennoch ist dies Grund zur Sorge.

ABKEHR VON GOTTES WORT Es sollte uns ebenfalls zu denken geben, dass ein bekannter christlicher Leiter in den USA vor Kurzem seine Gemeinde aufrief, sich vom Alten Testament „abzukoppeln“, da es für die junge Generation von heute nicht mehr relevant sei und sie sogar von der Kirche wegführe. Wir sollten gewarnt sein, wenn Kirchen in Europa sich eine „gendersensible Sprache“ aneignen, was dazu führen kann, dass sie sich von der Wahrheit, dass Gott den Menschen nach seinem Bilde schuf – „als Mann und Frau“ (1. Mose 1,27) –abwenden.

Die Geschichte von Chanukka sollte eine deutliche Warnung an uns alle sein, unseren Glauben zu stärken und inmitten der finsteren Zeit, in der wir leben, Stellung zu beziehen. Aber wie sollen wir dann leben, wenn alles um uns herum auf Unsicherheit und Chaos zuzusteuern scheint?

EIN GEISTLICHER KAMPF Das Wort Gottes macht uns Hoffnung! Der Pro-

Das Ende des Antiochos (nach dem 2. Makkabäerbuch): Sturz vom Wagen.

Zu Chanukka entzünden Juden acht Tage lang eine Kerze – jeden Tag eine mehr, bis am achten Tag alle Kerzen brennen.

phet Daniel, der die schwierige Zeit des Antichristen voraussah, sah inmitten dieser Herausforderung auch diejenigen, „die ihren Gott kennen“. Er sieht sie nicht als besiegt oder zerbrochen, sondern, wie es die englische New King James Version ausdrückt, als solche, die „große Heldentaten vollbringen“ werden (Daniel 11,32). Es wird eine Zeit großer Finsternis sein, aber Daniel sieht auch voraus, wie die „die Verständigen [...] leuchten wie des Himmels Glanz, und die viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich.“ (Daniel 12,3) Auch der Prophet Sacharja sieht wie die „Söhne Zions“ die „Söhne Griechenlands“ herausfordern und überwinden werden. (Sacharja 9,13)

Im Gegensatz zu den Makkabäern ist unser Kampf nicht gegen Fleisch und Blut – es ist ein geistlicher Kampf „mit Mächtigen und Gewaltigen, mit den Herren der Welt, die über diese Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.“ (Epheser 6,12) Es ist Zeit, unsere geistliche Waffenrüstung anzulegen, damit wir „an dem bösen Tag Widerstand leisten“ können. (Vers 13)

DREI HAUPTZIELE Wie das Buch der Makkabäer uns berichtet, richteten sich Antiochus‘ Angriffe, als er nach Jerusalem kam, gegen drei Dinge: Er entweihte den Altar, die Menora (den siebenarmigen Leuchter) und den Tisch mit den Schaubroten, die sich alle drei im Tempel befanden.

Die Menora ist ein Symbol des prophetischen Zeugnisses der Kirche in dunklen Zeiten. Lassen Sie uns keine Kompromisse bei unserem Bekenntnis eingehen, sondern am Wort Gottes festhalten. Das Öl, das für das Licht der Menora gebraucht wird, ist der Heilige Geist, den Gott denen schenkt, die ihn suchen.

Der Tisch mit den Schaubroten deutet auf unsere Gemeinschaft mit Gott und mit unseren Glaubensgeschwistern hin. Der Verfasser des Hebräerbriefs ermutigt uns, „nicht [zu] verlassen unsre Versammlung, wie einige zu tun pflegen.“ (Hebräer 10,25) Ich möchte Sie ermutigen: lassen Sie sich von nichts abhalten, mit ihrer geistlichen Familie zusammenzukommen!

Der Altar ist unser Gebetsleben. Das Buch Daniel und das Buch der Offenbarung sprechen davon, dass der Mann der Gesetzlosigkeit das „tägliche Opfer“ angreifen wird. Ich glaube, dass dies

nicht erst in einem künftigen Tempel geschehen wird, sondern dass Satan unsere tägliche, persönliche Gemeinschaft mit Jesus auslöschen möchte. Das wirksamste Gegenmittel für die Zeit, in der wir leben, ist die Stärkung unserer „Gebetsmuskeln“

Ich persönlich bin sehr davon ermutigt, dass wir als ICEJ während der PandemieZeit ein starkes Wachstum im Gebet verzeichnen konnten. Ich möchte auch Sie ermutigen, in der aktuellen Zeit der Erschütterung die wankenden Knie zu stärken und die Kraft des Gebets neu zu entdecken! Vielleicht möchten Sie sogar das neue Jahr mit Gebet beginnen, indem Sie sich unserer Jesaja-62-Gebetsinitiative anschließen.

GOTT NEU GEWEIHT Bei Chanukka geht es darum, diese Säulen unseres geistlichen Lebens Gott wieder neu zu weihen. Lassen Sie sich ermutigen, entschlossen und gefestigt im Glauben ins neue Jahr zu gehen, auch inmitten dieser turbulenten Zeiten. Fassen Sie den Entschluss, Ihren persönlichen Altar wieder aufzurichten, Ihren Leuchter mit Öl gefüllt zu haben und die Gemeinschaft mit den Heiligen nicht aufzugeben.

Gott segne Sie im neuen Jahr!

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Gebetskonferenz in Kooperation mit dem Wächterruf

FÜR ISRAEL FÜR DEN NAHEN OSTEN FÜR UNSER LAND

Rund 250 aktive Besucher folgten der Einladung zur Gebetskonferenz in die Stadthalle nach Nürtingen. Sie erlebten einen abwechslungsreichen Abend mit tiefer Anbetung im Lobpreis, informativen, biblischen Impulsen, intensiven, geisterfüllten Gebetszeiten und einem mitreißenden Tanzbeitrag.

ANBETUNG IM LOBPREIS Unter dem Leitvers aus Jakobus 4,8: „Naht euch zu Gott, dann naht er sich zu euch!“ startete der Abend mit dem Aufruf des ICEJ-Gebetskoordinators, Christoph Scharnweber, sich von ganzem Herzenauf Gott auszurichten. Das achtköpfige Worshipteam FRIENDS um Gottfried Bühler führte die angereisten Beter tief in die Anbetung Gottes hinein.

GEBET FÜR ISRAEL UND DIE ENTWICKLUNGEN IM NAHEN OSTEN Tom Craig, Nahostkoordinator der ICEJ und Leiter des Lighthouse Network, wurde per Liveübertragung aus Jerusalem in den Saal zugeschaltet. Dabei zeichnete er ein hoffnungsvolles Bild für den beginnenden Wandel in der arabischen Welt und die ausstehende prophetische Erfüllung der Jesaja-19-Straße. Die end-

zeitliche Erweckung sieht, wie in Jesaja 19,23-25 festgehalten, einen Segensbund mit Ägypten, Assyrien (heute: Libanon, Syrien, Jordanien, Iran, Irak etc.) und Israel vor – dem HERRN dienend und vereint als ein Segen für die ganze Erde.

Aus Ägypten berichtete er von einem beginnenden Aufbruch unter den Gläubigen. In den Gebetshäusern und den Herzen der Ägypter vollzieht sich ein Wandel gegenüber Israel. So lernen beispielsweise Ägypter die hebräische Sprache. Die Sehnsucht und Freude nach dem Gott Israels wächst. „Die Prophezeiung aus Jesaja 19 erfüllt sich zuerst in den Herzen – das ist, was der HERR bereits angefangen hat, in den Nationen zu tun“, so Tom Craig. „Die Abraham-Abkommen sind ein Zeichen für die anstehenden großen Veränderungen und für den Wandel unter den Nationen.“

GEBET FÜR ISRAEL Frisch aus Israel und von Dreharbeiten für „Faszination Israel“ zurückgekehrt thematisierte Gottfried Bühler, 1. Vorsitzender der ICEJDeutschland, eindrücklich die derzeitige Sicherheitslage an den Grenzen des Landes. „Israel ist mit schwierigen Herausforderungen an den Grenzen zum Libanon, zu Syrien und Gaza konfrontiert“, berichtete Gottfried Bühler und zitierte dabei einen israelischen Sicherheitsexperten: „Der nächste größere Konflikt der Welt wird nicht mehr der Ost-WestKonflikt sein, sondern der Hauptkonflikt wird sich im Nahen Osten abspielen.“

GEBET FÜR DEUTSCHLAND Christoph Scharnweber verdeutlichte anhand der Gebete des Propheten Elia auf dem Berg Karmel (Jakobus 5,17ff) den geistlichen Zustand unseres Landes und rief zum Gebet für eine geistliche Erschütterung und eine ehrfürchtige Neuausrichtung unseres Landes auf Gott auf.

HEVENU SHALOM ALECHEM Die Tanzgruppe PROFIL brachte frischen, rhythmischen Schwung in die Reihen der Beter. Modern interpretiert und mit akrobatischen Elementen begeisterten und animierten die Tänzerinnen zum israelischen Klassiker „Hevenu Schalom Alechem – Wir bringen Frieden für alle“ die Beter zum Mitmachen.

DER ROTE FADEN DES ABENDS IM GEBET In den Gebetsimpulsen und Gebeten spiegelte sich neben der ehrfurchtsvollen Anbetung Jesu durchgehend die enorme Sehnsucht nach dem Wirken und Eingreifen des Gottes Abrahams, Isaaks und Jakobs wieder. Ebenso war immer wieder von Erschütterung, Zerbruch, Veränderung, aber auch von Neuorientierung, tiefer Versöhnung und Resilienz im geistlichen Kampf und der Glaubensstärkung des Leibes Christi die Rede. Gott ist lebendig und ER ist dabei wiederherzustellen. Gott steht treu zu seinem Wort, das ER uns durch Seine Propheten verheißen hat. Wir dürfen einen kleinen Teil davon bereits mit unseren Augen und Herzen sehen. Es war ein Abend voller Gebet und gemein-

JAHRESRÜCKBLICK 2022

Rund 100 Juden und Christen gedenken am 27. Januar im Rahmen des ICEJ-Gedenkgottesdiensts der Opfer und Überlebenden des Holocaust. Die Holocaustüberlebenden Ruth Michel-Rosenstock (Stuttgart) und Eva Erben (Israel) erzählen ihre Geschichte. Herzliche Einladung zur Holocaustgedenkfeier am 26. Januar 2023 in Stuttgart.

Am 14. Januar 2022 feiert die ICEJ Detscher Zweig ihr 40-jähriges Bestehen. Joliene und Christian Stephan leisteten über Jahre wertvolle Pionierarbeit und weckten bei zahlreichen Christen in Deutschland das Interesse an Gottes Bundesvolk Israel.

Der Ukraine-Krieg lässt die Alijah aus der ehemaligen Sowjetunion in die Höhe schnellen. Seit Jahresbeginn sind über 47.000 Juden aus der Ukraine, Russland und Belarus nach Israel eingewandert. Die ICEJ unterstützt rund 1.500 von ihnen, darunter 190 Holocaustüberlebende.

Im April besuchen 55 deutsche und 26 tschechische Schüler gemeinsam mit der 92-jährigen Holocaustüberlebenden Eva Erben (Israel) Prag und das ehemalige Ghetto Theresienstadt.

Gottfried Bühler und das ICEJ-Filmteam geben faszinierende Einblicke in die israelische Gesellschaft. An Ostern wird ein Gottesdienst aus der Christ Church in Jerusalem ausgestrahlt. Weitere Infos: www.faszinationisrael.de

HILFE FÜR MINDERHEITEN

Viele israelische Araber und Drusen sind von Armut betroffen, sprachliche Hürden und andere Faktoren erschweren die Arbeitssuche. In diesem Jahr können wir in einer drusischen Schule einen neuen Computerraum einweihen, drusische Studenten mit Stipendien fördern und jungen Arabern dank eines Programmierkurses die Tür zu Israels boomender Hightech-Industrie öffnen.

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FASZINATION ISRAEL INTERNATIONALER HOLOCAUSTGEDENKTAG MIT KULTUR GEGEN ANTISEMITISMUS HILFE FÜR JÜDISCHE KRIEGSFLÜCHTLINGE 40 JAHRE ICEJ-DEUTSCHLAND

Anfang Mai tourt Arise Germany, die Jugendarbeit der ICEJ-Deutschland, mit dem israelischen Lobpreisleiter Shilo Ben Hod und seiner Band Solu Israel durch Süddeutschland. Weitere Infos zu Arise Germany: arise.icej.de

ZUKUNFT + HOFFNUNG FÜR BENACHTEILIGTE

Mit dem ICEJ-Projekt „Zukunft & Hoffnung geben“ greifen wir benachteiligten Israelis unter die Arme: Bedürftige Familien erhalten dringende Wohnungsreparaturen, bedrohte Frauen finden eine sichere Schutzunterkunft, gefährdete Jugendliche werden mit einem Mentoringprogramm unterstützt und alleinerziehende Mütter nehmen an Fort- und Weiterbildungsprogrammen teil.

ALIJAH AUS ÄTHIOPIEN

Knapp 1.460 äthiopische Juden wandern in diesem Jahr nach Israel ein. Die ICEJ sponsert die Flüge von 380 von ihnen. Insgesamt können wir in diesem Jahr mehr als 5.500 Juden bei der Alijah und Integration unterstützen (u.a. Flug und Transport, Sprach- und Weiterbildungskurse).

HAIFA-HEIM FÜR HOLOCAUSTÜBERLEBENDE

Im Sommer nimmt unser Heim für bedürftige Holocaustüberlebende in Haifa ein neues Gebäude in Betrieb. Finanziert wurde es ausschließlich von Freunden der ICEJ-Deutschland. Inzwischen haben 17 Holocaustüberlebende aus der Ukraine im Haifa-Heim ein neues Zuhause gefunden.

Im August feuern Gaza-Terroristen im Zeitraum von drei Tagen rund 1.175 Raketen auf Israel. Angesichts der andauernden Bedrohung stellt die ICEJ in diesem Jahr weitere 17 Schutzbunker in bedrohten Gebieten auf, zehn in der Region entlang des Gazastreifens und sieben an Israels Nordgrenze.

LAUBHÜTTENFEST IN ISRAEL UND ONLINE

Nach drei Jahren können wir wieder mit rund 2.000 Christen aus aller Welt das Laubhüttenfest in Israel feiern und beim Jerusalem-Marsch die Bevölkerung der Hauptstadt Israels grüßen. Tausende weitere Israelfreunde schalten sich online dazu. Jetzt vormerken: ICEJ-Laubhüttenfestreise 28.09. – 08.10.2023

SHILO BEN HOD & BAND IN DEUTSCHLAND SCHUTZBUNKER

JAHRESRÜCKBLICK 2022

Christen aus allen Landesteilen treffen sich in Bern und beten für verschiedene aktuelle Themen. Das gemeinsame Gebet für Israel, die Schweiz und die Nationen ist ein zentrales Anliegen der ICEJ.

Rund 450 Besucher nehmen am ICEJ-Solidaritätsanlass anlässlich „125 Jahre Zionistenkongress Basel“ im Stadtcasino Basel teil. Am Originalschauplatz, dem Musiksaal des Staatcasinos, hören die Besucher interessante Referate zum Thema und geniessen die schönen musikalischen Beiträge.

OKTOBER LAND DER VERHEISSUNG, LAUBHÜTTENFEST

Unter dem diesjährigen Motto „Das Land der Verheissung“ kann eine Delegation aus der Schweiz wieder ans ICEJ-Laubhüttenfest reisen. Christen aus aller Welt feiern gemeinsam das biblische Fest um Gott zu preisen und ihre Solidarität mit Israel zu bekunden.

Vertreter der ICEJ Schweiz nehmen an der jährlichen Retraite der IWS teil. Im Fokus sind der wertvolle Austausch und die Gemeinschaft mit der jungen Generation. Rund 25 Israelwerke gehören zur Arbeitsgemeinschaft der IWS.

TERMINE 2023

ICEJ-ENVISION KONFERENZ

29. Januar bis 02. Febuar für Pastoren, Leiter und Führungskräfte. Anmeldung: envision.icej.org

SEMINAR IM HOTEL LÄNDLI OBERÄGERI

DEZEMBER DANKE!

Herzlichen Dank für Ihr Interesse am „Wort aus Jerusalem“ und Ihre Unterstützung am Dienst der ICEJ. Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie Gottes reichen Segen für das kommende Jahr!

10. bis 12. Februar Thema „Gottes Liebe begegnet dem Leiden im Holocaust“. Anmeldung via Hotel Ländli Oberägeri

ICEJ-LAUBHÜTTENFEST 2023

20. Sept. bis 08. Okt. mit geplanter Reise nach Israel. Thema: „König über die ganze Erde“ Aktuelle Informationen unter www.icej.ch

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AUGUST ICEJ-SOLIDARITÄTSANLASS „125 JAHRE ZIONISTENKONGRESS BASEL“ APRIL NATIONALER GEBETSTAG FÜR ISRAEL –ISRAEL WERKE SCHWEIZ (IWS) NOVEMBER TREFFEN DER ISRAEL WERKE SCHWEIZ

Gedenktag an die Reichspogromnacht

DEUTSCHE SCHENKEN

HOLOCAUSTÜBERLEBENDEN EINE THORAROLLE

Am 8. November 2022, dem Vorabend des Gedenktags an die Reichspogromnacht, wurde in der Synagoge des Amigour-Seniorenzentrums für Holocaustüberlebende in Herzliya (Israel) eine neue Thorarolle eingeweiht – ein Geschenk von Menschen aus Deutschland. An der Zeremonie nahmen u.a. der deutsche Botschafter Steffen Seibert und verschiedene christliche Freunde Israels, darunter ICEJ-Präsident Dr. Jürgen Bühler, teil.

EIN FREUDIGER UND DENKWÜRDIGER MOMENT In der Synagoge herrscht eine ausgelassene Stimmung. Männer singen und tanzen, fröhliches Lachen erklingt, ein silberner Tik, der detailreich verzierte hölzerne Kasten, in dem Juden die Thorarolle aufbewahren, wird von einer Person zur nächsten gereicht. Gefeiert wird die Fertigstellung einer neuen Thorarolle. Ein freudiges Ereignis, denn die Thora ist in vielerlei Hinsicht ein kostbarer Schatz!

SORGFÄLTIGE HANDARBEIT Ein ganzes Jahr dauert es, bis der Sofer, der Schreiber, die 304.805 Buchstaben der fünf Bücher Mose sorgfältig auf Pergament niedergeschrieben hat. Als Schreibwerkzeuge sind ausschließlich Vogelfeder oder Schilfrohr sowie koschere, d.h. schwarze, metallfreie und permanente Tinte erlaubt. Buchstabe für Buchstabe schreibt er das Wort Gottes von einer anderen Thorarolle ab, auch dann, wenn er den Text auswendig kennt. Schleicht

sich ein Fehler ein, wird die gesamte Rolle unbrauchbar und er muss von Neuem beginnen. Schreibt der Sofer den Namen Gottes, ist er verpflichtet, sich zuvor in einer Mikwe, einem jüdischen Ritualbad, durch Untertauchen zu reinigen. Diese Regeln widerspiegeln auf eindrückliche Weise die Ehrfurcht des jüdischen Volkes vor dem Wort Gottes, das heilig, kostbar und unveränderlich ist.

EIN GESCHENK AUS DEUTSCH -

Als Deutsche in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 hierzulande rund 1.400 Synagogen und jüdische Versammlungsräume in Brand steckten, wurden auch tausende, teilweise jahrhundertealte Thorarollen vernichtet. Für die Überlebenden im Seniorenzentrum in Herzliya ist es somit auch ein denkwürdiger Moment, wenn Deutsche ihnen heute, 84 Jahre nach diesen Verbrechen, eine Thorarolle schenken.

LAND

Die Schriftrolle, die heute eingeweiht wird, ist aus einem weiteren Grund etwas Besonderes: Sie ist ein Geschenk von Menschen aus Deutschland. Eine große Bandbreite von Spendern aus Politik und Gesellschaft, Juden und Christen, Einzelpersonen und Organisationen, haben sich an der Aktion „Mit Buchstaben die Welt verbessern“ von Keren Hayesod Deutschland, langjähriger Partner der ICEJ, beteiligt und die rund 100.000 Euro, die eine handgeschriebene Thorarolle kostet, zusammengetragen. Dank unserer Unterstützer konnte die Dank unserer Unterstützer konnte die ICEJ-Deutschland ebenfalls einen Beitrag leisten.

DIE LETZTEN BUCHSTABEN Heute Abend sind einige Gäste, darunter Botschafter Steffen Seibert und Dr. Jürgen Bühler, eingeladen, die letzten zwölf Buchstaben des 5. Buch Mose, „vor den Augen von ganz Israel“, zu schreiben. „Es ist nicht nur ein symbolischer Akt, diese Thorarolle am Vorabend des Gedenktags an die Reichpogromnacht einzuweihen“, sagt Bühler. „Für mich ist es eine große Ehre, selbst Hand anzulegen, um die letzten Buchstaben einzufügen. Dieses Projekt ist ein großes Zeichen der Solidarität mit dem jüdischen Volk und ich wünsche mir, dass in den kommenden Jahren weitere Projekte dieser Art folgen werden.“

Botschafter Steffen Seibert erinnert an die Novemberpogrome und zeigt sich besorgt über den in Deutschland und weltweit wiedererstarkenden Antisemitismus. Dass in Deutschland Synagogen und jüdische Schulen Polizeischutz benötigen, „beschämt mich persönlich“, sagt er. Darum muss die Erinnerung an den Holocaust an die nächste Generation weitergegeben werden. „Diese Verantwortung hört niemals auf.“

Bitte helfen Sie uns, das die Thorarolle vollständig bezahlt werden kann. Als Verwendungszweck bitte THORAROLLE angeben. Herzlichen Dank!

Der deutsche Botschafter Steffen Seibert beginnt seine Grußworte in fließendem Hebräisch. ICEJ-Präsident Dr. Jürgen Bühler setzt einen der letzten Buchstaben in die Thorarolle.

Expertengespräch

mit

Ron Dermer, ehemaliger Israelitischer Botschafter in den USA und Politikberater

STARKES BEKENNTNIS

Keren Hayesod rief, nahezu 200 Spenderinnen und Spender kamen und erlebten einen interessanten Abend mit Ron Dermer in Stuttgart im Gemeindesaal der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg (IRGW). Dermer, der von sich sagt: „Ich bin zu einem Viertel deutsch“, kam als starke Stimme für Keren Hayesod nach Stuttgart. Nachdem er Benjamin Netanjahus enger strategischer Berater war, wurde er von 2013 bis 2021 als Botschafter des Staates Israel in die USA berufen.

Bei den Verhandlungen zum „AbrahamAbkommen“ nahm er eine Schlüsselrolle ein, wofür er im selben Jahr gemeinsam mit anderen für den alternativen Friedensnobelpreis nominiert wurde. Das „Abraham-Abkommen“ – am 15. September 2020 durch Vertreter Israels und der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) vor dem Weißen Haus unterzeichnet – sollte der Auftakt zu einem neuen Nahen Osten

sein. Später folgten dem Vertrag für Frieden und Aufnahme diplomatischer Beziehungen auch Bahrain, Marokko und der Sudan. Die Palästinenser allerdings protestierten, da sie für sich keine Fortschritte sahen. Offenbar einer der Gründe, warum die EU und auch Deutschland als zögern-

de Zuschauer gegenüber dem Abkommen auftreten. Dennoch: Seit dem Abschluss des Abkommens ist das Handelsvolumen zwischen Israel und den Emiraten auf drei Milliarden Dollar gestiegen. Zudem gibt es einen regen Austausch in Kultur, Sport und anderen Bereichen.

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In seinem leidenschaftlichen Plädoyer für Frieden im Nahen Osten kritisierte Ron Dermer, studierter Finanz- und Managementfachmann, die zurückhaltende Rolle der deutschen Bundesregierung. „Je mehr Deutschland zum Abraham-Abkommen steht, umso mehr gibt es Frieden in der Region“, so Dermer. Auch wenn in Brüssel und Washington Zweifel an der Strategie der Atomverhandlungen mit dem Iran wüchsen, halte die Bundesregierung an den Atomverhandlungen fest. Die religiösen Führer des Iran wollten „uns in frühere Jahrhunderte zurückschicken“ und brandmarkten selbst die aktuellen Proteste im Land als „ausländische Verschwörung, vor allem der USA und Israels“, so

Dermer. Seitdem der israelische Diplomat in den USA 2021 sein öffentliches Amt niedergelegt hat, leitet er die strategischen Investitionen von Exigent Capital, einer Investment Management-Firma in der Golfregion mit Sitz in Jerusalem. Dermer darf also zu Recht als profunder Kenner der Region gelten.

schiedene Haltung klar. Und er erinnerte an die Haltung des Iran zur Ausrottung der Juden Europas. Die Ajatollahs leugneten auch den Holocaust, warum werde dann in Deutschland Handel mit dem Iran betrieben? Völlig sinnlos sei auch, Israel zu boykottieren. Israel sei ein weltweites Zentrum für Innovation und Investitionen, so Dermer selbstbewusst. „Euer deutscher Kanzler und der Präsident der USA müssen zusammenstehen, statt dass Scholz im Atomdeal beschwichtigt“, sagte Dermer, der dafür in der Zuhörerschaft heftigen Beifall bekam.

Im Gespräch mit Gottfried Bühler, Vorsitzender der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem (ICEJ) Deutschland, würdigte Ron Dermer „eine neue Zeit für jüdisch-christliche Beziehungen“, gerade weil „der alte Antisemitismus zurückgekehrt“ sei. Doch nach 18 Jahrhunderten Feindschaft entstünden auch Freundschaften. Das sei „ein starkes Signal von Christen an Juden“. Dermer warb dafür, Israel zu besuchen und mit eigenen Augen die Resultate der eingesetzten Spenden zu sehen.

ZUSAMMENARBEIT Keren Hayesod und die ICEJ verbindet über viele Jahre eine sehr freundschaftliche Partnerschaft. Viele segensreiche Projekte konnten durch die enge Zusammenarbeit realisiert werden. Die größte gemeinsame jüdischchristliche Aktion ist die Alijah Arbeit, die Rückführung jüdischer Familien nach Israel. Diese Spenden beinhalten die Finanzierung von Flügen, Integrationshilfe für Neueinwanderer, Hebräisch-Unterricht, medizinische Unterstützung uvm. Weiter entfacht durch den Krieg in der Ukraine, sind Spenden in diesem Bereich wichtiger denn je.

Gottfried Bühler im Gespräch mit Ron Dermer.

Hilfe für Menschen mit Posttraumatischer Belastungsstörung

RÜCKKEHR IN EIN NORMALES LEBEN

erlebt hat, treibt uns das beim Zuhören Tränen in die Augen. „Im Geist erlebe ich immer noch Minuten oder Sekunden des schrecklichen Kriegs-Geschehens im Libanon – 8 km von der Grenze Israels entfernt.“ Michael schickt uns danach ein Video mit seiner Geschichte, die 2014 professionell aufgenommen wurde. Minutiös schildert er darin, wie das Haus, von dem die gefährliche Operation der IDF-Soldaten, zu denen er gehörte, ausgehen soll, von Raketen der Hisbollah beschossen wird und schließlich durch eine schreckliche Explosion in sich zusammenfällt. „Ich habe die ganze Zeit nur ‚Schmah Israel’ gerufen. Wie ein Roboter versuchte ich, meine Aufgabe als Sanitäter zu erfüllen,“ erzählt Michael. Nacheinander zieht er seine neun Kameraden ins Freie. Von einer israelischen Brigade entdeckt, werden alle Soldaten unter unaufhörlichem Beschuss per Hubschrauber gerettet. Außer Michael hat keiner den Einsatz überlebt, obwohl er von mehr als 230 Schrapnells getroffen worden war.

Menschen erleben Krieg, Gewalt, Terror, Flucht und Katastrophen. Das verändert nicht nur ihr persönliches Leben radikal. Es bringt auch Spätfolgen wie „Posttraumatische Belastungsstörungen“ (PTBS) mit sich. Dazu gehören „Flashbacks“, unwillkürlich auftauchende Erinnerungen an das Geschehene, die sich ein Leben lang wiederholen können. In diesem Zusammenhang bewegt mich natürlich das, was Menschen im Nahen Osten in den letzten Jahrzehnten erlebt haben. Es hat in Israel und den umliegenden Ländern traumatische Spuren hinterlassen – in der gesamten Bevölkerung, insbesondere aber bei den in Kampfhandlungen verwickelten Soldaten.

BETROFFENER Am Ende der Laubhüttenfest-Konferenz haben wir uns in der Hotellobby mit Michael Zamir, einem Rechtsanwalt, Mitte 40, verabredet, der ein Projekt für Menschen mit Posttraumatischer Belastungsstörung initiiert hat. Wir, das sind mein Mann Dieter und ich sowie Joliene Stephan, Witwe des Gründers und langjährigen Leiters des deutschen Zweiges der ICEJ und ihre Tochter Elisabeth Stephan-Brämer. Bei einem Empfang des Jüdischen Nationalfonds in Berlin hatten die beiden neben Michaels Schwiegereltern, den Rozanskis, gesessen. „Ihr müsst unbedingt Michael kennenlernen“ erzählten die beiden. „Er hat ein großartiges Projekt für Menschen geplant, die ein schweres Trauma erlitten haben. Nach einem Einsatz im 2. Libanonkrieg war er selbst davon betroffen.“

UNFASSBAR SCHRECKLICH Als Michael uns berichtet, was er im Sommer 2006 während des 2. Libanonkrieges

Insgesamt vier Jahre verbringt er im Jerusalemer Hadassah-Krankenhaus und anschließender Reha. Seine Freundin Danah, um deren Hand er kurz vor dem Einsatz angehalten hat, heiratet ihn noch im Krankenhaus und ist heute Mutter seiner vier Kinder. Nach Jura-Studium und Familiengründung findet er einen persönlichen Weg, mit dem Tod seiner

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VON HANNELORE ILLGEN, ICEJ-VORSTANDSMITGLIED Boky Adiri, „Spender“ des Landes.

neun Kameraden umzugehen: Im Garten seines Hauses pflanzt er für jeden einen Fruchtbaum, als Zeichen des Lebens.

GEBURT EINES PROJEKTS Wenige Jahre später wird aus Michaels persönlichem Erleben ein 2019 behördlich anerkanntes Projekt mit dem Namen „Brothers Forever“ geboren. Ziel ist eine Reha-Einrichtung, die allen an Posttraumatischer Belastungsstörung Leidenden in Israel einen Ort gibt, der ihnen die Rückkehr in ein normales Leben ermöglicht. Zusammen mit zwei anderen Männern, die ähnliches wie er erlebt hatten, soll es ein Projekt werden, das auch in seiner äußeren Ausformung Leben bringt: Eine Reha-Farm in der Wüste Negev. Mit Äckern, Fruchtbäumen, Tieren, handwerklichen und sportlichen Möglichkeiten. Bis zu 50 Menschen sollen dort einen Platz finden, so lange und so oft sie ihn brauchen.

Trauma-Therapeuten zu übernehmen. Elisabeth und ich beten und überlegen nach unserer Rückkehr nach Deutschland, ob nicht die ICEJ zu den AnfangsSponsoren dieses Projekts gehören könnte. So bitte ich Elisabeth, nach Genehmigung des Vorstands, gleich „Nägel mit Köpfen“ zu machen, die Einladung zu einer Baumpflanzung auf dem Farmgelände anzunehmen und einen „Begrüßungs-Scheck“ über 5000 Euro zu überreichen.

TIEF BEWEGT Unmittelbar danach schickt Elisabeth mir eine begeisterte Nachricht. Sie hat auf dem gut besuchten Event eine kurze Rede halten können, in der sie davon sprach, dass sie den deutschen Zweig der ICEJ vertritt, aber auch die weltweite ICEJ mit Millionen von Christen, die Israel lieben und unterstützen. „Als Christen haben wir dieselben

Wurzeln wie das jüdische Volk und lesen und glauben das, was in eurem Tanach steht,“ führte Elisabeth aus. Als sie dann den Scheck überreicht, ist die Freude groß: „Es war unglaublich! Viele kamen auf mich zu und haben sich bedankt für die Liebe und den Trost, die sie spüren konnten, Schüler, Soldaten, Angehörige, Bitte beten Sie, dass die Reha-Farm bald fertiggestellt wird. Wer dazu beitragen möchte, dass die ICEJ dieses Projekt finanziell unterstützt, kann dies mit einer Spende tun. Als Verwendungszweck bitte REHA-FARM angeben. Herzlichen Dank!

UNTERSTÜTZUNG „Wir erleben schon jetzt Wunder,“ erzählt uns Michael begeistert. „Wir bekamen ein großes Stück Land nördlich von Beerscheba quasi geschenkt, eine ganze Anzahl Freiwilliger arbeitet bereits dort. Man lebt z.Z. in Zelten, ohne fließend Wasser und Elektrizität. Leitungen werden aber bald verlegt.“ Für die erste Phase des Projekts braucht es Sponsoren. Drei Firmen haben bereits Unterstützung zugesagt. Später soll sich die ganze Anlage einschließlich Personal finanziell selbst tragen – durch die Vermarktung der Erzeugnisse der Farm. Eine therapeutische Einrichtung hat bereits die professionelle Begleitung versprochen und Krankenkassen haben zugesagt, die Kosten für die Arbeit der

Baumpflanzung für einen guten Zweck.

Elisabeth Stephan-Brämer überreicht den „Begrüßungs-Scheck“. Angehörige und Betroffene der REHA-Farm während der Zeremonie.

150 Schüler treffen Holocaustüberlebende

DANK FÜR DIESES ERLEBNIS. ICH WERDE ES NIE VERGESSEN!“

Am 20. Oktober besuchte die Zeitzeugin Ruth Michel in Begleitung von Mitarbeitern der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem – Deutscher Zweig e.V. (ICEJ) die Realschule Pfalzgrafenweiler. Rund 150 Schüler der Klassen 8 bis 10 lauschten gebannt, als die 94-Jährige von ihren Erfahrungen während des Holocaust berichtete. „Von dem Erlebten zu sprechen, ist mein persönlicher Kampf gegen Antisemitismus“, begann sie zu erzählen.

1935 zog Ruth mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester ins polnische Dorf

Mykulytschyn (heute Ukraine). Neben den Schikanen der Gestapo-Männer und ihrer ukrainischen Handlanger, der Last der Verantwortung für die Familie sowie Angst, Krankheit, Hunger und Kälte musste sie miterleben, wie die Gestapo am 9. Dezember 1941 alle 205 Juden in Mykulytschyn verhaftete. Sie wurden in enge Gefängniszellen gezwängt und schließlich an einem frisch ausgehobenen Massengrab per Genickschuss ermordet – darunter Ruths Vater. Versteckt im Wald konnte Ruth mit Mutter und Schwester entkommen.

BLEIBENDER EINDRUCK „Ich hatte das Gefühl, dass der Raum während des Vortrags die ganze Zeit unter Spannung stand, weil Frau Michel so gut erzählt hat. Ich bin echt froh, noch eine Zeitzeugin kennenglernt zu haben“, berichtete eine Schülerin im Anschluss an die Veranstaltung. Auch der Schuldirektor Marco Held zeigte sich sichtlich bewegt. „Ich möchte

Ihnen versichern, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun werde, um mich in meinem Amt konsequent und gegen jede Form von Antisemitismus einzusetzen“, versicherte er an die Zeitzeugin und seine Schülerschaft gewandt. Auszüge aus der folgenden, offenen Fragerunde sowie weitere Reaktionen von Schülern finden Sie auf der nächsten Seite.

ERMUTIGT ZU HANDELN Im Vorfeld des Schulbesuchs hatte ICEJ-Mitarbeiterin Carina Rieger vier Unterrichtsstunden in den 9. und 10. Klassen zu den Themen „Jüdisches Leben in Deutschland“ und „Antisemitismus heute“ gestaltet. Darin zeigte sie den Schülern auf, wie sich jüdisches Leben vor Ort entwickelt hat, und sprach über die aktuelle Situation der Juden in Deutschland. „Ich war sehr überrascht, dass Antisemitismus heute immer noch so stark ist und wir davon nicht viel mitbekommen“, meldete eine Neuntklässlerin zurück. Außerdem erfuhren die Schüler, welche Ausprägungen Judenhass in unseren Tagen angenommen hat und wie sie ganz praktisch in ihrem Umfeld dagegen vorgehen können. „Es war toll zu hören, was wir machen können, damit sich Juden in Deutschland besser fühlen“, bedankte sich ein Schüler.

RUTH MICHELS GESCHICHTE
„VIELEN
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Ruth Michel im Gespräch mit Lehrerund Schülerschaft

Wie reagieren die Menschen in Ihrem Umfeld auf Ihre Geschichte? Es spricht mich niemand darauf an. Keiner sagt: „Erzähl‘ doch mal.“ Nichts. Ist es Feigheit? Desinteresse? Ich weiß es nicht.

Halten Sie es für denkbar, dass deutsche Bürger von den Verbrechen der Nazis während des Holocaust nichts mitbekommen haben?

Die Deutschen haben nicht gefragt: „Wo sind eigentlich meine Nachbarn geblieben?“ Niemand hat sich darum gekümmert. Stattdessen hat man ihre Güter geklaut und ihre Wohnungen besetzt. Jeder hat es gewusst.

Können Sie mittlerweile gegenüber der deutschen Gesellschaft öffnen und über alles sprechen?

Ich habe gelernt, immer Vorsicht walten zu lassen. Nur bei Schulvorträgen oder Veranstaltungen wie dem Marsch des Lebens in Tübingen spreche ich offen.

Studien zufolge hegen heutzutage rund 25% der deutschen Bevölkerung klare antisemitischen Ressentiments. Was können wir als Gesellschaft tun, um dem entgegenzuwirken? Antisemitismus war hierzulande nie versiegt, sondern kann immer wieder geweckt werden. Allein hat man wenig Macht, dagegen vorzugehen. Wichtig ist, jeden Vorfall zur Anzeige zu bringen.

Was erwarten Sie von Menschen in unserem Land, die Verantwortung für die nächste Generation haben? Dass Sie Leute wie mich einladen und die Thematik in Ihrem Schulunterricht platzieren.

Weitere Schülerstimmen zum Zeitzeugenbesuch:

»Der Besuch war sehr interessant und eindrücklich. Es ist was anderes, wenn man nur darüber liest, oder jemand davon erzählt, der das wirklich erlebt hat.«

»Mir ging das Thema näher als ich dachte. Die Tatsache, dass wir alle nicht ganz genau in Frau Michel hineinfühlen können, da wir es nicht so erlebt haben sie sie, macht mich traurig und ich habe jetzt das Gefühl, mich dafür mehr zu interessieren.«

»Ich kann jetzt besser verstehen, was damals Schlimmes und Trauriges passiert ist. Danke Frau Michel, es war sehr wichtig für mich!«

»Schockiert haben mich vor allem ihre letzten Worte: ‚Wenn heute wieder ein Hitler kommen würde, würde Deutschland gleich reagieren wie damals.‘ Wir wurden dadurch gewarnt, gegen Antisemitismus aufzustehen und zu handeln.«

»Ich bin ihr an den Lippen gehangen und habe vieles gelernt. Vielen Dank für dieses Erlebnis! Ich werde es nie vergessen.«

Uns bleiben nur noch wenige Jahre, um der nächsten Generation die Begegnung mit Holocaustüberlebenden zu ermöglichen und die Leben junger Menschen nachhaltig zu prägen. Gerne kommen wir für Veranstaltungen mit Zeitzeugen an weitere Schulen, Universitäten und Bildungseinrichtungen oder organisieren Online-Termine. Wenden Sie sich hierfür gerne an: info@icej.de

Bitte helfen Sie uns unseren Bildungsauftrag weiter zu führen. Als Verwendungszweck bitte HOLOCAUSTÜBERLEBENDE angeben. Herzlichen Dank!

Hilfe für Neueinwanderer

DAS ERSTE ZUHAUSE IN DER HEIMAT

Mit dem Projekt „First Home in the Homeland”, „Das erste Zuhause in der Heimat“, bietet die ICEJ neuen jüdischen Einwanderern die Möglichkeit einer „weichen Landung“ in einem Land, das ihnen noch vollkommen fremd ist, das aber als ihre neue Heimat gewählt haben.

TRAUM VON EINER BESSEREN ZUKUNFT Heute wandern jüdische Menschen mit vielen unterschiedlichen Hintergründen aus der ganzen Welt nach Israel ein. Jeder mit einer persönlichen Geschichte. Einige haben den Umzug jahrelang geplant, während andere gezwungen waren, alles zurückzulassen, beispielsweise auf der Flucht vor dem Krieg in der Ukraine. Mit nichts als ein paar Gegenständen in ihrem Koffer erreichen sie Israel. Jeder Olim (Neueinwanderer) kommt an mit dem Traum, eine bessere Zukunft für sich und seine

Familie im neuen jüdischen Heimatland aufzubauen. Dieser Aufbau beginnt immer mit der Suche nach einem neuen Zuhause. Aber wie und wo kann solch ein Zuhause gefunden werden?

FIRST HOME Eine Option ist das Projekt „First Home in the Homeland”, das „erste Zuhause in der Heimat“. Es wurde 1989 von einem Kibbuzim-Netzwerk ins Leben gerufen. „First Home” hat inzwischen hunderte Einwanderer aufgenommen und ihnen einen „weichen Landeplatz“ mit einem Zuhause in einem zu dem Netzwerk gehörenden Kibbuz angeboten. Dort können sie zunächst einmal die hebräische Sprache erlernen und in Ruhe Entscheidungen darüber treffen, wo sie sich dauerhaft niederlassen wollen.

Derzeit bieten etwa 48 Kibbuzim in Nord- und Südisrael jüdischen Familien, die gerade Aliyah gemacht haben, ein Zuhause. Neu angekommene Familien

werden in einer dieser in Israel bekannten ländlichen Kollektivsiedlungen, die Kibbuz genannt werden, willkommen geheißen. Hier lernen sie in den ersten sechs Monaten Hebräisch. Viele bleiben ein ganzes Jahr, wenn es im Kibbuz Platz für sie gibt. Das „First Home“-Programm integriert sie in die Kibbuz-Gemeinschaft und bietet durch lokale Kibbuzniks, denen die Familien jeden Tag begegnen, persönliche Betreuung und Unterstützung.

WACHSENDE ZUWANDERUNG Im vergangenen Jahr profitierten 210 Einwandererfamilien von dieser offenen Tür. In diesem Jahr gab es bereits einen Zuzug von 130 neuen Familien – aufgrund des Krieges in der Ukraine. Er kurbelte auch die Zuwanderung aus mehreren anderen russischsprachigen Ländern an. Daher hat sich das Programm bemüht, weitere Kibbuzim zu finden, die Wohnungen anbieten können. Als Reaktion darauf

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VON ANASTASIYA GOODING Neuankömmlinge aus der Ukraine und Russland bei Revivim.

schlossen sich schnell zehn neue Kibbuzim dem „First Home in the Homeland“Programm an. Dennoch blieb viel Arbeit für die Koordinatoren, die dringend versuchten, Plätze für die Neuankömmlinge vorzubereiten.

WAS WAR ZU TUN? Zunächst spendeten lokale Kibbuz-Familien gut erhaltene Möbel für die offenen Wohnungen. Für die Einrichtung der Wohnungen waren jedoch auch neue Möbel und Einrichtungsgegenstände wie Betten, Küchentische, Schreibtische, Stühle, Kleiderschränke, Kühlschränke, Klimaanlagen und vieles mehr erforderlich. Die ICEJ hörte von dieser Notlage und sprang ein, um die Kosten zu decken. Unser Geschenk ermöglichte die vollständige Einrichtung von 50 Wohnungen im Kibbuz Revivim und im Kibbuz Mashabei Sadeh im Süden, sowie in den Kibbuzim in der Nähe von Nahariya im Norden. In einem Fall halfen wir dabei, Wohnungen in einem leerstehenden Hotel mit kleinen Einzimmerwohnungen einzurichten. Zwischen den Wohnungen wurden Verbindungstüren geöffnet, damit die neuen Familien jeweils zwei Einheiten haben, um ihren Aufenthalt komfortabler zu gestalten.

GESCHENKPAKETE Neben der Spende von Einrichtungsgegenständen versorgte die ICEJ die neu eingewanderten Familien auch mit Geschenkpakten. Sie enthalten Haushaltsgegenstände wie

Decken, Laken und Handtücher. Diese Willkommenskörbe wurden kürzlich, während eines Besuchs des ICEJ-Hilfsteams im Kibbuz Revivim, 20 Familien übergeben. Weitere 30 Familien werden ihre Körbe in Kürze erhalten.

Die ICEJ-Delegation wurde in Revivim herzlich willkommen geheißen. Die Einwanderer waren erstaunt zu hören, dass die Geschenke von fürsorglichen Christen aus aller Welt kamen. Nach nur wenigen Monaten in Israel konnte sich jede Familie bereits auf Heb-

EIN GRÜNER ORT IN DER WÜSTE

Obwohl sich Revivim in der NegevWüste befindet, wurde die neue Heimat in einen sehr grünen, charmanten Ort mit bescheidenen Häusern und einer friedlichen Atmosphäre für seine mehr als 800 Einwohner verwandelt. Der Kibbuz ist eine gemischte Gemeinschaft aus russischen, brasilianischen und sephardischen jüdischen Familien, angelsächsischen Einwanderern, jungen Israelis, die ihren Nationaldienst absolvieren und jetzt den neuen ukrainischen und russischsprachigen Einwanderern.

Die großzügige Unterstützung der weltweiten ICEJ-Familie hat es uns ermöglicht, 50 neu eingewanderte jüdische Familien, die vor Kurzem mit sehr wenig nach Israel geflohen sind, willkommen zu heißen und ihnen vollständig eingerichtete Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Viele weitere Immigranten brauchen unsere Hilfe, wenn sie sich in ihrem neuen „alten“ Heimatland niederlassen.

Bitte beten und spenden Sie

Aliyah- und Integrationsbemühungen. Als Verwendungszweck bitte ALIJAH angeben. Herzlichen Dank!

für unsere
Eine neue, von der ICEJ eingerichtete Wohnung im Kibbuz Revivim. Jannie Tolhoek von ICEJ Aid besucht eine
neue Einwandererfamilie,
die jetzt Betten für ihre Kinder hat.

Häuslicher Pflegedienst unterstützt ukrainische Flüchtlinge

SEGEN AUF RÄDERN

Die Krankenschwester der ICEJ, Corrie van Maanen, ist mit dem Auto in Israel unterwegs, neben sich eine Frau aus der Ukraine, die ihre dramatische Fluchtgeschichte erzählt.

AUF DEM WEG NACH ISRAEL Katya war vor einigen Jahren mit ihrem Mann nach Israel ausgewandert. Das Paar heiratete jung und hatte bald drei Kinder. Das belastete die Ehe sehr und führte schließlich zur Trennung. In dieser schwierigen Zeit kam sie mit der ICEJSozialabteilung in Kontakt und erhielt

Leider sind ihr Mann und ihr Sohn mit Familie immer noch in der Ukraine. „Keine Worte konnten das ausdrücken, was Mutter, Tochter und Enkelkinder in Beerscheba empfanden, als sie endlich vereint waren,“ erzählt Corrie bewegt, „nur Freudentränen und Umarmungen.“

SEGENSFAHRZEUG Als sie nach Jerusalem zurückfährt, wird Corrie wieder neu der besondere Charakter der Arbeit des häuslichen Pflegeprogramms bewusst. „Sie bringt sich dort ein, wo es dringenden Bedarf gibt, auch wenn das Zeit und Mühe kostet. Wie meine heutige Mission, bei der mein Auto zu einem Segensfahrzeug für eine Mutter wurde.“ Ein paar Tage später hörte Katyas Mutter, dass ihre Heimatstadt von einem gewaltigen Raketenangriff getroffen worden war, bei dem das Haus ihrer Nachbarin beschädigt und Bekannte getötet wurden. Obwohl sie gern mit ihrer Tochter zusammenlebt, kämpft sie immer noch mit Heimweh und vermisst ihre zurückgelassenen Lieben.

EIN GROSSES WUNDER Während der Fahrt wirft Corrie einen Blick auf ihre Mitfahrerin, die gerade genüsslich das Mittagessen verspeist, das sie ihr besorgt hat. „Wie lange es wohl her ist, seit diese Frau das letzte Mal etwas gegessen hat,“ fragt sich Corrie. Dann hört sie etwas, das sie noch tiefer berührt: „Von der ersten Minute an, als ich diesen Fluchtweg antrat, wusste ich, dass der Gott Israels mit mir ist, in jeder Phase dieser beängstigenden Reise.“ Eine Woche vorher hatte Corrie einen sehr besorgten Anruf von Katya erhalten, einer ukrainischjüdischen Einwanderin, die von der ICEJ-Sozialabteilung unterstützt wird. Ihre Worte überschlugen sich nur so am Telefon: „Meine Mutter ist aus Energodar herausgekommen, und das ist wirklich ein großes Wunder! Und jetzt ist sie auf dem Weg nach Israel!“ Monatelang war es unmöglich gewesen, diesen stark umkämpften Ort zu verlassen.

praktische und finanzielle Hilfe. Eine Woche später rief Katya erneut von Beerscheba aus an, diesmal in Panik. „Meine Mutter kommt schon morgen an, aber es gibt niemanden, der sie vom Flughafen abholen kann.“

EIN TAG DER FREUDE „Am nächsten Tag fuhr ich mit einem Foto ihrer Mutter zum Flughafen Ben Gurion“, berichtet Corrie. „Dort wartete ich angespannt, sah die Türen der Ankunftshalle sich öffnen und schließen. Plötzlich kam eine Dame allein durch die Tür, müde aussehend, sich suchend umschauend. Das musste Katjas Mutter sein! Nach einer herzlichen Umarmung mit viel Tränen überwog die Freude. Sie war in Sicherheit! Sie war in Israel!“ Unterwegs vom Flughafen zu Katjas Haus hörte Corrie dann ihre bewegende Fluchtgeschichte.

UNSER AUFTRAG Seit der Krieg in der Ukraine vor über neun Monaten ausgebrochen ist, hat die Arbeit des häuslichen Pflegeprogramms eine zusätzliche Aufgabe übernommen. Sie bietet Einwanderern nicht nur Hilfe bei der Bewältigung ihres täglichen Lebens in Israel, sondern hat auch ein Ohr für die traumatischen Erfahrungen und seelischen Schmerzen, die sie in einem von Krieg heimgesuchten Land und während ihrer Alijah erlitten haben. Unser Auftrag als ICEJ weltweit ist zu trösten, zu beten und praktisch zu unterstützen.

Bitte unterstützen Sie die Arbeit der ICEJ-Sozialabteilung, die aufgrund der zunehmenden Einwanderung aus der Ukraine zusätzliche Aufgaben übernommen hat. Als Verwendungszweck bitte HÄUSLICHE PFLEGE angeben. Herzlichen Dank!

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Neue und alte Heimat: Einkaufsstraße in Beerscheba und zerstörte Gebäude in Energodar. VON MAXINE CARLILL

Themenreihe: Die Israelis

DIE VERGESSENEN JÜDISCHEN FLÜCHTLINGE

Die Annahme des Teilungsplans durch die UN-Vollversammlung am 29. November 1947 gilt als wichtiger Meilenstein für die Gründung des modernen Staates Israel. Doch im Nahen Osten löste dieses Votum eine Flüchtlingswelle aus, die bis heute kaum Beachtung gefunden hat. In den Jahren 1947 bis 1979 flohen rund 850.000 Juden aus den arabischen Ländern und dem Iran oder wurden von dort vertrieben.

STAATLICH GESTEUERTE POGROME In den 1940er Jahren kam es in vielen arabischen Ländern zu gewaltsamen Übergriffen gegen Juden. In der irakischen Hauptstadt Bagdad, deren Bevölkerung zu knapp 30% jüdisch war, wurden 1941 während der NS-inspirierten Farhud-Pogrome 179 Juden ermordet, rund 2.000 verletzt, verstümmelt und vergewaltigt. Im libyschen Tripoli fielen 1945 etwa 140 Juden, darunter 36 Kinder, einem drei Tage währenden Massaker zum Opfer. In Aleppo (Syrien) wurden 1947 rund 70 Juden ermordet sowie hunderte verletzt.

Die Ursache dieser Judenfeindlichkeit war nicht der Zionismus oder die Gründung des modernen Israel. Antijüdische Pogrome in den islamischen Ländern reichen zurück bis ins Mittelalter, wie 1033 im marokkanischen Fes oder 1066 im muslimisch beherrschten Granada (Spanien). Jahrhundertealte antisemitische Ressentiments, die sich auch in der Rolle der Juden als Bürger „zweiter Klasse“ (sog. Dhimmis) widerspiegelten, bildeten den Nährboden für Hass und Gewalt.

DIE VERGESSENEN JÜDISCHEN

FLÜCHTLINGE Angesichts der sich zuspitzenden Situation in vielen arabischen Ländern trat der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad in Aktion. Zwischen 1949 und 1950 wurde im Zuge der „Operation Fliegender Teppich“ fast die gesamte jüdische Gemeinde des Jemen, etwa 49.000 Personen, nach Israel gebracht. Die „Operation Esra und Nehemia“, mit der etwa 120.000 irakische Juden innerhalb eines Jahres über Zypern nach Israel ausgeflogen wurden, beendete das babylonische Exil des jüdischen Volkes, das 597 v. Chr. zur Zeit Nebukadnezars begonnen hatte. Fast alle Juden Marokkos, mit rund 265.000 Personen die größte jüdische Gemeinde in der arabischen Welt, verließen das Land bis 1963.

Die Juden Nordafrikas und des Nahen Ostens ließen nicht nur die Orte ihrer Kindheit oder die Gräber ihre Mütter und Väter zurück. Bei der Ausreise wurden sie gezwungen, ihren gesamten Besitz aufzugeben, dessen Wert sich Schätzungen zufolge heute auf rund 300 Milliarden Euro beläuft. Dazu zählt Grundbesitz von mehr als 100.000 Quadratkilometern – einer Fläche fünfmal so groß wie das heutige Israel.

Holz- oder Wellblechhütten: der jüdische Staat war gerade erst gegründet worden und die Flüchtlingswelle hatte eingesetzt, bevor die nötige Infrastruktur geschaffen werden konnte. In diesen überfüllten Ma’abrot (Auffanglagern) führten prekäre sanitäre Bedingungen und Nahrungsmittelknappheit zu Krankheiten und einer hohen Kindersterblichkeitsrate.

Marokkanische Neueinwanderer treffen in Haifa ein (1954).

Viele der nordafrikanischen und orientalischen Juden, Sephardim bzw. Misrachim genannt, fühlten sich im von den aschkenasischen (d.h. aus Europa stammenden) Gründervätern aufgebauten jüdischen Staat nicht willkommen. Jahrzehntelang war die Zeit der Ma’abrot ein wunder Punkt in der israelischen Gesellschaft, und trotz zahlreicher Erfolgsgeschichten ist bis heute eine soziale Ungleichheit zwischen misrachischen und aschkenasischen Israelis zu verzeichnen.

Sephardim und Misrachim machen heute rund 44,9% der jüdischen Bevölkerung Israels sowie rund 50% der Juden Frankreichs aus. Etwa 8.000 Juden leben weiterhin im Iran, 2.000 in Marokko und 1.000 in Tunesien. In den anderen arabischen Ländern ist die jüdische Gemeinde vollends verschwunden.

SCHWERER NEUANFANG

IN ISRAEL In Israel angekommen, lebten hunderttausende dieser nun mittellosen Flüchtlinge teils über Jahre in Zelten,

Einen ausführlicheren Einblick in dieses Thema erhalten Sie auf unserer Webseite: www.icej.de/die-israelis

VON ESTER HEINZMANN Irakische und kurdische Juden landen in Tel Aviv (1951).

Jugendreisen

Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause waren wir im Juni und August mit jungen Erwachsenen im Holy Land unterwegs. Von Spaß bis Tiefgang, prägenden Begegnungen und atemberaubenden Eindrücken gab es das volle Programm „Israel“. Für alle 18- bis 28-Jährigen, die dieses Jahr nicht mitzukommen konnten, haben wir an der Stelle richtig gute News Vom 27. Juli bis 3. August 2023 wird unsere nächste Youth Tour stattfinden und wir würden uns riesig freuen, DICH mit am Start zu haben! Programm und Anmeldung findest du auf unserer Webseite:

Shilo-Tour

2022 ging es bei Arise richtig rund. Anfang Mai konnten wir endlich die lang ersehnte Worship- Tour mit SOLU Israel durchführen! Gemeinsam mit Shilo Ben Hod und Band aus Israel haben wir drei Gottesdienste und vier Worship-Nights in verschiedenen Gemeinden im süddeutschen Raum gestaltet. Die Messages der messianisch- jüdischen Lobpreisband und ihre lebensnahen Zeugnisse haben hunderte Jugendliche und junge Erwachsene berührt und ermutigt.

Online-Content

Neben erfüllten Predigtdiensten in Gemeinden und Unterrichtsbesuchen an Schulen war natürlich auch auf Social Media wieder einiges los. Es gab Serien wie „Biblische Basics zum Gebet“, „AT-tention!“ oder natürlich beim Bibelpodcast weitere spannende Folgen mit persönlichen und israelbezogenen Fragestellungen zur Bibel und dem Leben als Christen in der heutigen Zeit. Gott hat auch für das nächste Jahr geniale Pläne und wir dürfen gespannt sein. Wer ist ready für 2023 ?

Carina Rieger

Jugendreferentin und Bildungsbeauftragte der ICEJ carina.rieger@icej.de

22 | 23 @arise.germany Arise Germany 0157 33953201 Der Bibel-Podcast www.arise.icej.de
Alle Infos unter:

Mediathek: www.faszinationisrael.de

TERMINE

VERANSTALTUNGEN

MIT GOTTFRIED BÜHLER

Sonntag, 8. Januar 2023, 10 Uhr Gottesdienst der EFG Nürtingen Helmholtzweg 32, 72622 Nürtingen Mehr Infos: www.baptisten-nuertingen.de Sonntag, 19. Februar 2023, 10 Uhr

Gottesdienst im Christlichen Zentrum Günzburg e.V. Augsburger Straße 1 1/2, 89312 Günzburg

Mehr Infos: www.czgz.de

Sonntag, 5. März 2023, 10 Uhr Gottesdienst der FCG Lörrach Arndtstraße 5, 79539 Lörrach, Mehr Infos: www.fcg-loerrach.de

VERANSTALTUNGEN

MIT CHRISTOPH SCHARNWEBER

Januar 2023

Kauft bei Juden – Pakete von Israels Pionieren In Israels Kernland Judäa und Samaria leben viele jüdische Kleinunternehmer. Sie bekommen viel Gegenwind, vor allem von der anti-israelischen Boykottbewegung BDS. Als direkte Antwort darauf, gibt es die Organisation LevHaolam mit Sitz in Kfar Etzion im Herzen Israels. LevHaolam kauft, verpackt und exportiert Waren von solch kleinen Unternehmen

Sonntag, 22. Januar 2022, 9.30 und 11.15 Uhr Israelgottesdienst in der Volksmission Esslingen, Ulmerstr. 79, 73730 Esslingen Mehr Infos: www.vm-esslingen.de Sonntag, 29. Januar 2022, 9.45 bis 11.30 Uhr Abendmahlsfeier und Wortgottesdienst der Christlichen Gemeinde Spalt, Trachtenheim in der Bahnhofstr. 24, 91174 Spalt, Mehr Infos: www.gochrist.de Sonntag, 26. Februar 2023, 10 Uhr

Israelgottesdienst im Christus-Zentrum Bottwartal Am Teerhaus 5, 71720 Oberstenfeld Mehr Infos: www.christuszentrum-bottwartal.de Sonntag, 5. März 2023, 10 Uhr Israelgottesdienst in der Christus Gemeinde Rennfeldstr. 19, 75173 Pforzheim Mehr Infos: www.cg-pforzheim.de

Jesaja-62-Gebet Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat um 19.30 Uhr Nähere Infos: www.jesaja62.icej.de

Online-Lehrerseminar mit Yad Vashem 12. Januar 2023, 16 Uhr Thema „Holocaust und Kunst“ – Kunst als Mittel in der Holocaustpädagogik Mehr Infos und Anmeldung: www.icej.de

Holocaust-Gedenkfeier 26. Januar 2023, 19 Uhr Im Mozartsaal / Liederhalle Stuttgart, Mit Ehrengast Eva Erben aus Israel und weiteren Gästen Projekt- & Begegnungsreise nach Israel 2023 13.-22. März 2023 Infos und Anmeldung: www.icej.de Gebets- und Jubiläumsreise nach Israel 2023 22.-29. Mai 2023 Infos und Anmeldung: www.icej.de

VORSCHAU: Hebräisch-Kurs für Einsteiger mit Katja Bühler März bis Juli 2023 8 Termine, 2-wöchig, donnerstags, 18 -19.30 Uhr, auf Spendenbasis zzgl. Materialkosten, in Stuttgart-Zuffenhausen Infos und Anmeldung demnächst auf www.icej.de

DVDs: www.icej-shop.de Anixe+: Mittwochs 19 Uhr Bibel TV: Dienstag um 22 Uhr (Wdh.: Montag 9 Uhr und Mittwoch 14 Uhr) 03. Januar 2023 Benjamin Berger – Visionär und Architekt 10. Januar 2023 Mit Graffiti und Davidstern 17. Januar 2023 Auszug aus Gaza 24.
31.
Gottesdienst zum Holocaust-Gedenktag Bitte unterstützen Sie FASZINATION ISRAEL, die TV-Arbeit der ICEJ! Verwendungszweck: FASZINATION ISRAEL Vielen Dank! ZEIGT DAS, WAS SONST NICHT GEZEIGT WIRD! FilmTipp! INTERNATIONALER HOLOCAUST GEDENKTAG EINLADUNG ZUR GEDENKVERANSTALTUNG DO., 26. JANUAR 2023 LIEDERHALLE STUTTGART 19 UHR IM MOZARTSAAL EHRENGAST AUS ISRAEL: EVA ERBEN Jetzt anmelden unter ICEJ.DE
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Januar 2023

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JESAJA 19 von Tom Craig

Das Verstehen der Prophetie in Jesaja 19 erhellt die scheinbar sinnlosen Konflikte, die den Nahen Osten unentwegt plagen. Der Herr bereitet Ägypten darauf vor, dass sie auf einen turbulenten Kurs mit göttlicher Konfrontation und geistlichen Durchbrüchen getrieben werden. Der Höhepunkt dieser Ereignisse wird die drei "Allzeit-Feinde" in der Anbetung Gottes vereinen. Der ganzen Erde zum Segen. 192 Seiten, Taschenbuch

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Die Premium-Salböle von „New Jerusalem“ werden allesamt in Handarbeit in Israel produziert. Dazu findet ausschließlich Olivenöl der Qualitätsstufe „Extra Virgin“/„Natives Olivenöl Extra“ Verwendung, das von Olivenbäumen aus der Umgebung von Jerusalem gewonnen wurde. Die Aromatisierung und Mischung folgt uralten biblischen und orientalischen Rezepturen. 12 verschiedene Sorten, je 10-ml-Flacon

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HOLOCAUST von Susanna Kokkonen

Der Holocaust ist das Brandmal der Weltgeschichte. Die Autorin ermöglicht eine einmalige Zusammenschau der Ereignisse rund um den Holocaust. Sie folgt keiner rein wissenschaftlichen oder historischen Herangehensweise, sondern verbindet diese beiden mit der biblischen Perspektive und schafft damit eine einzigartige Sichtweise von Weltgeschichte und biblischer Offenbarung auf das jüdische Volk und seine Sonderstellung. 416 Seiten, gebunden

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Je 3 TV-Filmberichte des beliebten ICEJ-Fernsehmagazins FASZINATION ISRAEL auf DVD: DVD 1 HOLOCAUSTÜBERLEBENDE

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Stück Beschreibung Einzelpreis EUR Gesamtpreis EUR 1 Premium-Salböle von „New Jerusalem“ 10-ml-Flacon Weihrauch Bridal Garden Rose von Sharon Zimt Henna Cassia Weitere Sorten auf icej-shop.de 9,90 2 Israelische Kosmetik-Produkte von Nahara Handcreme 85ml EUR 9,30 Duschgel 250ml EUR 12,20 Handseife 350ml EUR 14,30 Bodylotion 250ml EUR 14,30 Körperspray 250ml EUR 16,50 Peeling 250ml EUR 16,50 3 Jesaja 19 von Tom Craig 14,95 4 Holocaust von Susanna Kokkonen 22,00 5 FASZINATION ISRAEL Collectors Edition 1 2 3 4 5 6 15,95 6 Die Grundstruktur der hebräischen Sprache von Hanna Tischer 10,00 7 Biblischer Zionismus von Malcolm Hedding Set (Band I-V) EUR 19,95 Einzelband EUR 6,95 Band I Band II Band III Band IV Band V 8 ICEJ-Kalender Israel 2023 9,95 9 Mich hat man vergessen von Eva Erben 5,95 Gesamtsumme EUR zzgl. Versandkosten nach Aufwand Ich
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2 Staatsgründung Israels
3 Jüdische Feste DVD 4 Wasser in Israel (Innovationen) DVD 5 Was der Westen nicht versteht (Nahostkonflikt) DVD 6 Juden und Christen helfen Muslimen

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