Wort aus Jerusalem - Ausgabe 06/2020

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Ausgabe Nr. 6

2020

WORT AUS JERUSALEM Zukunft und Hoffnung geben

HEIMKEHR NACH ISRAEL Du wirst es sehen und vor Freude strahlen. Jesaja 60,5


Titelbild: Ankunft äthiopischer Neueinwanderer in Tel Aviv

Die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem (ICEJ) ist ein globaler Dienst, der Gemeinden, Denominationen und Millionen Christen auf der ganzen Welt vertritt. Sie alle verbindet eine tiefe Liebe und Fürsorge für Israel sowie der Wunsch, den historischen Bruch zwischen der christlichen Gemeinde und dem jüdischen Volk zu heilen. Die ICEJ erkennt in der Wiederherstellung des modernen Staates Israel die Treue Gottes zu seinem Bund mit dem jüdischen Volk und seinen Verheißungen. Unsere Hauptziele sind folgende: Israel ganz praktisch zu unterstützen; die christliche Gemeinde über Gottes Pläne mit Israel zu informieren und Gemeinden mit Israel zu verbinden; Ortsgemeinden im Heiligen Land zu unterstützen; aktiv zur Versöhnung zwischen Juden, Arabern und Christen beizu-tragen. Die Hauptstelle der ICEJ befindet sich in Jerusalem, der Dienst der ICEJ erstreckt sich auf insgesamt mehr als 140 Länder, in 90 Ländern gibt es etablierte Zweigstellen. Die ICEJ ist Ihre Botschaft in Jerusalem. Die ICEJ ist ein überkonfessionelles Glaubenswerk, das durch freiwillige Zuwendungen von Freunden und Mitgliedern unterhalten wird. Alle Spenden sind im Rahmen der persönlichen Steuererklärung abzugsfähig (gilt nicht für Schweiz und Österreich). Sollte eines unserer Projekte überzeichnet sein, führen wir die finanziellen Mittel an ein anderes Projekt ab.

DEUTSCHLAND

Deutscher Zweig e.V. . Postfach 400771 . 70407 Stuttgart Tel.: +49(0)711-8388 9480 . Fax: +49(0)711-8388 9488 E-Mail: info@icej.de . Internet: www.icej.de Bankverbindung: Evangelische Bank, IBAN: DE63 5206 0410 0004 0202 00, BIC: GENODEF1EK1

SCHWEIZ

Schweizer Zweig . Postfach 11 . CH-5057 Reitnau Tel.: +41-(0)62 726 01 95 E-Mail: info@icej.ch . Internet: www.icej.ch Bankverbindung: Postkonto 60-719578-3, IBAN CH44 0900 0000 6071 9578 3, UBS AG, IBAN CH77 0028 8288 4419 6501 R, BIC: UBSWCHZH80A

ÖSTERREICH

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ISRAEL International Christian Embassy Jerusalem P.O.Box 1192 . Jerusalem 9101002, Israel Tel.: +972-2-5399700 . Fax: +972-2-5669970 E-Mail: reception@icej.org . Internet: www.icej.org

LIEBE FREUNDE, wir sind sehr dankbar für Ihre treue Unterstützung im zurückliegenden Jahr und für das Vertrauen, dass Sie in die Arbeit und die Vision der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem gesetzt haben. Im 40. Jahr unseres Dienstes waren wir wie nie zuvor in der Lage, viele hohe Hürden zu überwinden und unseren Auftrag, Israel zu segnen und zu trösten, zu erfüllen. All dies ist dank Ihrer Treue zum Herrn, zu Israel und zu unserem Dienst möglich geworden. Danke, dass Sie trotz der großen Unsicherheiten, von denen unser aller Leben betroffen ist, weiterhin gegeben und für unseren Dienst gebetet haben. Jetzt liegt ein neues Jahr vor uns und wir sind voller Zuversicht, dass wir 2021 gemeinsam noch mehr für das Reich Gottes bewirken können. Es gibt so viele Israelis, die täglich unsere Hilfe brauchen. Sie ermöglichen es uns, das Leben dieser Israelis mit der fürsorglichen Liebe Gottes zu berühren. Helfen Sie uns, weitere jüdische Familien bei ihrer Alijah (Einwanderung nach Israel) zu unterstützen, Holocaustüberlebende liebevoll zu versorgen, Schutzbunker und Ausrüstung zur Brandbekämpfung an gefährdete israelische Ortschaften zu liefern – und vieles mehr! Das neue Jahr beginnt mit der großen Aufgabe, die Einwanderung von 2.000 äthiopischen Juden zu unterstützen, die in diesen Wochen in Israel erwartet werden. Die Alijah-Flüge haben bereits Anfang Dezember begonnen. Die Kosten pro Person sind derzeit höher als üblich, aber die israelische Regierung hat beschlossen, sie so bald wie möglich in großer Zahl nach Israel zu holen. Denn die Lage in Äthiopien hat sich zugespitzt durch die CoronaKrise, kriegerische Auseinandersetzungen im Land und auch die Ernährungssicherheit ist wegen Überflutungen und einer seit Juni 2019 anhaltenden Invasion von Wüstenheuschrecken bedroht. Die meisten äthiopischen Juden warten bereits seit vielen Jahren in ärmlichen Transitlagern und träumen von ihrer Rückkehr nach Zion. Die ICEJ hat der Jewish Agency zugesagt, so viele äthiopische Neueinwanderer wie möglich zu sponsern.

IMPRESSUM

redaktionsleitung Birte Scholz autoren Jürgen Bühler, Laurina Driesse, Ester Heinzmann, Timon Kaiser übersetzungen Ester Heinzmann, Carina Rieger gestaltung STUDIO2PUNKT1 druck Designpress GmbH fotos ICEJ-Deutschland, ICEJ-Jerusalem, ICEJ-Österreich, ICEJ-Schweiz, ICEJ/Sar El/Mati Shoshani, Levi Dörflinger, iStock, Eyoel Abraham Kahssay/ Jewish Agency, Olivier Fitoussi/Jewish Agency (Titelbild), Daniel Schmid, Svetlana Soroka, Shutterstock bibeltexte Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart v.i.s.d.p. Gottfried Bühler

Bitte helfen Sie uns, diese große humanitäre Not zu stillen und gleichzeitig dazu beizutragen, dass sich biblische Prophetie erfüllt! Haben Sie vielen Dank für Ihre Unterstützung, Ihre Gebete und dass Sie mit der ICEJ an Israels Seite stehen. Möge Gott Sie reichlich für Ihre Großzügigkeit, Ihre Treue und Ihren Gehorsam gegenüber seinem Wort belohnen. Gottes Segen für das neue Jahr! Ihr

ICEJ – Deutscher Zweig e.V. ist Träger des SpendenPrüfzertifikats der Deutschen Evangelischen Allianz, mit dem die Einhaltung der strengen Grundsätze bei der Verwendung der Spendenmittel bestätigt wird.

Dr. Jürgen Bühler Als „ICEJ Deutschland“ bzw. „ICEJ Germany“ sind wir auch auf verschiedenen Social Media Kanälen zu finden. Das Wort aus Jerusalem ist das Magazin für Förderer der ICEJ. Für Kennenlern-Abos wird eine jährliche Gebühr von 5 Euro erhoben. Sie können unsere Publikationen jederzeit per Telefon, Mail oder Brief abbestellen.

Präsident der ICEJ in Jerusalem


ENDLICH IN ISRAEL! VON ESTER HEINZMANN UND BIRTE SCHOLZ

Bitte beten Sie mit uns entsprechend Jesaja 43,6, dass „der Süden“ Gottes Söhne und Töchter nicht mehr zurückhält, sondern dass sie schnell ins Land

Die Freude war groß, als Anfang Dezember 432 äthiopische Olim (Neueinwanderer) mit Evakuierungsflügen in Israel eintrafen. Es war der Beginn der Operation „Fels Israels“, mit der bis Ende Januar 2021 rund 2.000 äthiopische Juden Alijah (Einwanderung nach Israel) machen sollen.

TRÄUME ERFÜLLEN Nach dem langen Flug traten die äthiopischen Neueinwanderer müde, aber mit gespannter Erwartung aus dem Flugzeug. Kaum waren sie die Gangway hinuntergestiegen, ließen sich viele auf die Knie nieder und küssten den Asphalt. Tief bewegt und voller Freude konnten sie es kaum fassen: Wir sind in Israel! Israels Premierminister Benjamin Netanjahu begrüßte die ersten 316 äthiopischen Olim am Flughafen in Tel Aviv. Sie wurden von Israels Ministerin für Alijah und Integration Pnina Tamano-Shata, die selbst im Alter von drei Jahren aus Äthiopien einwanderte, begleitet. Einen Tag später landeten weitere 116 äthiopische Juden in Israel, deren Flug die ICEJ sponserte. „Wir freuen uns, diese Neuankömmlinge der alten äthiopisch-jüdischen Gemeinde endlich hier in Israel zu sehen“, sagte ICEJ-Präsident Dr. Jürgen Bühler. „Die Evakuierungsflüge finden zu einem entscheidenden Zeitpunkt statt, da sich die Bedingungen in Äthiopien verschlechtern. Für die ICEJ ist es ein Privileg, diesen historischen und humanitären Einsatz unterstützen, äthiopische Familien wiedervereinen und die Träume vieler Generationen, ins jüdische Heimatland zu kommen, erfüllen zu können.“ Die Olim mussten noch zwei Wochen Quarantäne abwarten, bevor sie ihre Familienmitglieder in Israel nach Jahren wiedersahen.

VERZÖGERTE ALIJAH 2015 hatte die israelische Regierung beschlossen, dass über 9.000 noch in Äthiopien lebende Juden im Rahmen der Familien-

Israel kommen können. Bitten wir um Schutz für die noch in Äthiopien wartenden Juden.

GEBETSANLIEGEN

ICEJ unterstützt Evakuierung äthiopischer Juden

Diese Familie wartet in Äthiopien auf ihren Abflug nach Israel.

zusammenführung nach Israel kommen dürfen. Aufgrund politischer und bürokratischer Schwierigkeiten trafen bisher jedoch nur 2.500 in Israel ein, von denen die ICEJ gut 2.200 sponserte. Aljah-Ministerin Tamano-Shata will bis Ende 2024 alle äthiopischen Juden nach Israel holen.

reduzieren oder gar einstellen, weil auch sie unter der Krise leiden. Hinzu kommt der vorerst beendete militärische Konflikt in Nordäthiopien, nur 70 Kilometer entfernt von Gondar, wo etwa drei Viertel der Juden leben. Beobachter befürchten, dass ein Guerilla-Krieg ausbrechen könnte.

Manche der noch in Äthiopien lebenden Juden warten seit Jahrzehnten darauf, mit ihren Lieben in Israel wiedervereint zu werden. Immer wieder wurde ihre Alijah verschoben. Seit 2019 leidet Äthiopien unter Nahrungsmittelknappheit, bedingt durch Dürre, Überflutungen und Heuschreckenplagen. Aufgrund der Corona-Krise sind die Preise für Grundnahrungsmittel weiter gestiegen. Die in den Transitlagern unter prekären Bedingungen verharrenden Juden sind besonders betroffen, denn viele sind auf finanzielle Unterstützung durch Verwandte in Israel angewiesen. Diese mussten jedoch ihre Überweisungen

JETZT HELFEN Wegen der sich verschlechternden Bedingungen ist die äthiopische Alijah zu einem dringenden Anliegen geworden. Die ICEJ möchte Evakuierungsflüge für so viele äthiopische Olim wie möglich sponsern. Der nächste Flug der Operation „Fels Israels“ ist für Ende Dezember vorgesehen.

Bitte helfen Sie uns, die äthiopischen Juden in dieser Notzeit nach Israel heimzubringen. Als Verwendungszweck „ALIJAH UND INTEGRATION“ angeben. Herzlichen Dank!


DIE ÜBERQUERUNG DES JORDAN VON DR. JÜRGEN BÜHLER, ICEJ-PRÄSIDENT

Als ich vor Kurzem am Jordan stand dachte ich an die großartigen Ereignisse, die sich dort ereignet hatten – insbesondere, dass Josua eine ganze Nation in eine neue Bestimmung hineinführte. In den letzten Jahren habe ich mich oft mit der Geschichte von Josua und den Israeliten, die das Gelobte Land eroberten, beschäftigt. GRUNDLEGENDE VERÄNDERUNG Nachdem sie vierzig Jahre durch die Wüste gewandert waren, erreichten sie endlich ihr Ziel – das Land Kanaan. Dieses Ereignis bedeutete in vielerlei Hinsicht eine grundlegende Veränderung. Das Volk Israel musste sein Denken, seine Einstellung und sein Verhalten ändern. Sobald Israel den Jordan überquerte, war eine neue Vorgehensweise nötig. Was in der Wüste funktioniert hatte, genügte im neuen Land nicht mehr. Das ist auch eine Lektion für uns heute. Josuas Aufstieg zum Anführer Israels war von einer dramatischen Veränderung für Israel begleitet. Die nomadischen Wüstenstämme wurden zu einer siegreichen Nation, die das Land Kanaan einnahm. Diese Verwandlung wurde durch ein Wunder Gottes möglich. An dem Tag, an dem das Volk Israel den Jordan überquerte, feierten sie das erste Passahfest im Gelobten Land. Obwohl Jericho noch nicht eingenommen war, feierten sie Pessach mit den Früchten,

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die im Land Israel wuchsen. Auf einmal geschah etwas, das sie womöglich nicht erwartet hatten: Das Manna, das „Brot der Engel“ (Psalm 78,25), erschien nicht mehr. „Und das Manna hörte auf am andern Morgen, als sie vom Getreide des Landes aßen. Seither hatten die Israeliten kein Manna mehr, sondern aßen von der Ernte des Landes Kanaan in diesem Jahr.“ (Josua 5,12) In vielerlei Hinsicht war diese Veränderung schon lange zu erwarten gewesen, denn das tägliche Nahrungsspektrum war von nun an sehr viel vielfältiger. Aber die eigentlich große Veränderung war, dass Israel nun säen und ernten und das Land bearbeiten musste. Saatzeit und Ernte verlangten eine neue Arbeitsweise auf den Feldern und in den Obsthainen, um die jährliche Ernte einzuholen. NEUE STRATEGIEN Auch ihre Militärstrategie veränderte sich radikal. Waren sie zuvor eine Nation gewesen, die sich nur gegen Angreifer in der Wüste verteidigt hatte, musste Israel nun in die Offensive gehen und neue Gebiete einnehmen. Bisher hatten sie ein nomadisches Leben geführt und waren Gott durch unfruchtbares Wüstenland gefolgt. Nun mussten sie befestigte Städte einnehmen und sich in den ihnen zugewiesenen Teilen des Landes niederlassen.

Als Josua das Volk Israel über den Jordan führte, trug er ihnen deshalb auf, ihre Augen auf die Bundeslade gerichtet zu halten und ihrer Leitung zu folgen – denn „so werdet ihr wissen, auf welchem Wege ihr gehen sollt; denn ihr seid den Weg bisher noch nicht gegangen.“ (Josua 3,4b) Ein neuer Weg und neue Erfahrungen warteten auf sie. Darum brauchte Israel eine neue Denkweise des Glaubens und der Erwartung. In gewisser Weise bedurften sie auch einer neuen Theologie, denn sie befanden sich in einem völlig anderen Abschnitt der Heilsgeschichte als ihre Väter. WÜSTENZEITEN Während der vierzigjährigen Wanderung durch die Wüste lebte Israel von einer „sich hinziehenden Hoffnung“. Viele Christen leben heute in genau demselben Modus der aufge-


ICEJ-KALENDER 2021 LEBEN IN ISRAEL Jeden Monat erwarten Sie wunderschöne Bilder und Bibelverse, die die Menschen und das Leben in Israel abbilden. Mit viel Platz für eigene Planungen, komplett mit inspirierenden Bibelversen sowie christlichen und jüdischen Feiertagen, inklusive der wöchentlichen Thora-Lesungen. Format 340 x 242 mm, aufgeklappt 340 x 484 mm

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schobenen Hoffnung. Sie sind zufrieden, in einer geistlichen Wüste zu leben, die nie wirklich für sie als Kinder Gottes bestimmt war. Es ist wahr, dass Israel eine Zeit der Wüstenwanderung bestimmt gewesen ist. Wegen ihres Unglaubens erlaubte Gott ihnen nicht, auf direktem Weg ins Gelobte Land zu eilen. Stattdessen führte er sie eine längere Wegstrecke durch die Wüste. Dies war ein wichtiger Teil ihrer Reise. Es gibt Zeiten, in denen Gott Sie und mich durch Wüstenzeiten führen mag, weil diese Zeiten uns oft formen und verändern – mehr als Zeiten des Segens und des Überflusses. Aber es war nie Gottes Absicht, dass die Israeliten ihr ganzes Leben in der Wüste verbringen sollten. Es war vielmehr Gottes gerechtes Urteil, eine gesamte Generation vier Jahrzehnte lang an diesem Ort der Unfruchtbarkeit umherwandern und in der Wildnis umkommen zu lassen. Ja, es war eine Zeit göttlicher Bewahrung, Versorgung und der Treue Gottes. Ihre

Kleidung nutzte sich nicht ab (5. Mose 8,4) und unter ihnen gab es niemanden, der schwach oder krank war. Gott kümmerte sich treu um sein Volk. Aber die Wüste war eigentlich nur als kurze Übergangszeit gedacht, durch die sie zu einer größeren Bestimmung geführt werden sollten. Tragischerweise sah eine ganze Generation nie das Gelobte Land und verpasste das, was Gott für sie bereitet hatte. Ich glaube, dass dies heute auf viele Leute in der Gemeinde Jesu zutrifft. Viel zu oft sind wir bereit, uns mit weniger zufrieden zu geben, als Gott für uns bestimmt hat. Doch Gott ruft uns wie Josua auf, den Jordan zu überqueren und die Verheißungen und die Zukunft, die er für seine Kinder vorgesehen hat, einzunehmen.

Es gibt fünf biblische Prinzipien in der Geschichte Josuas, die ich hervorheben möchte:

1. DIE ERWARTUNG NEUER DINGE Dies ist eine zentrale Eigenschaft, die nicht nur auf Josua zutraf, sondern auf alle großen Männer und Frauen der Bibel und sogar der Kirchengeschichte. Erweckungen kamen, weil Menschen den Status quo ansahen, ihn mit den Aussagen der Bibel verglichen und feststellten, dass Gottes Volk zu Größerem bestimmt ist. Das ist der Grund, weshalb Martin Luther, John Knox, John Wesley und viele andere nicht nur Erweckung sahen, sondern auch ganze Nationen beeinflussten. Josua wagte es, im Glauben voranzugehen auf dem „Weg, den du zuvor nicht betreten hast“. Der Prophet Jesaja ermutigt uns, für das Neue, das Gott auch in unserer Zeit tun möchte, bereit zu sein. „Gedenkt nicht an das Frühere und achtet nicht auf das Vorige! Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es


Josua überquert mit der Bundeslade den Jordan (von Benjamin West, Öl auf Holz, 1800)

auf, erkennt ihr's denn nicht? Ich mache einen Weg in der Wüste und Wasserströme in der Einöde.“ (Jesaja 43,18-19; siehe auch Jesaja 42,9; 48,6) Gott ermutigt uns, Neues zu erwarten, sogar „Wasserströme in der Einöde” – egal wie trocken unsere Situation sein mag!

2. GLAUBE UND MUT Als Mose seinen Nachfolger mit der Führung des Volkes beauftragte, forderte er Josua wiederholt auf, „stark und mutig“ zu sein (Josua 1,6-9). Mose verstand, dass dies die wichtigste Eigenschaft war, die Josua haben musste, um das Land zu betreten und es einzunehmen. Der Hebräerbrief bestätigt, dass es ein „böses, ungläubiges Herz“ (Hebräer 3,12) war, das die Israeliten daran hinderte, in ihre Ruhe im Land der Verheißung einzugehen. Gott sucht ein Volk, das sich nicht von den Riesen in der Welt und den Angriffen des Bösen verunsichern lässt. Er sucht vielmehr Männer und Frauen, die wissen, dass mit Gott nichts unmöglich ist, und die verstehen, dass wenn Gott mit ihnen ist, niemand gegen sie sein kann (Römer 8,31).

3. NACH GERECHTIGKEIT HUNGERN UND DÜRSTEN Eine weitere wesentliche Eigenschaft in Josuas Leben war seine vollkommene Abhängigkeit von Gottes Wort. Er han-

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delte nicht auf seine Weise, sondern auf Gottes Weise. Immer wieder hält das Buch Josua fest, dass er alles tat „genau wie Mose geboten hatte“ (Josua 4,10; 8,3031; 8,35; 10,40 usw.). Genau das hatte der Herr ihm aufgetragen, von Beginn seiner Berufung an. „Sei nur getrost und ganz unverzagt, dass du hältst und tust in allen Dingen nach dem Gesetz, das dir Mose, mein Knecht, geboten hat. Weiche nicht davon, weder zur Rechten noch zur Linken, auf dass du es recht ausrichten kannst, wohin du auch gehst.“ (Josua 1,7) Der Schlüssel zu Josuas Erfolg war sein Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes, seine Umsicht, keine Kompromisse einzugehen – weder zur Linken noch zur Rechten. Machen auch Sie es sich zur Gewohnheit, täglich Zeit mit Gottes Wort zu verbringen. Es ist ein Schlüssel zu Ihrem eigenen Erfolg.

4. DEN BLICK AUF DIE BUNDESLADE RICHTEN So wie Josua den Israeliten auftrug, ihren Blick auf die Bundeslade gerichtet zu halten, die die Priester auf ihren Schultern trugen, so müssen auch wir Menschen sein, die ihren Blick auf Jesus gerichtet halten. Er ist der gute Hirte, dem wir folgen, wohin er uns führt. Auch hier spielt das Wort Gottes eine wesentliche Rolle. Gottes Wort ist unseres Fußes Leuchte (Psalm 119,105) und er hat versprochen, dass sein Geist uns führen wird. Ein Buch,

das mich ungemein berührt hat, ist „Die Übung der Gegenwart Gottes“ von einem gewissen Bruder Lorenz. Er war ein einfacher Mönch, der in der Küche eines europäischen Klosters arbeitete. Sein Rat wurde von führenden Persönlichkeiten seiner Zeit gesucht, denn er lebte tatsächlich in der Gegenwart Gottes. Er war ein Mann des Gebets. In Zeiten des Coronavirus sind wir gezwungen, auf Wegen zu gehen, die wir nie zuvor betreten haben. Wir können es uns nicht leisten, Jesus aus dem Blick zu verlieren!

5. EIN VOLK DES KAMPFES Das Gelobte Land war kein Paradies auf Erden, sondern ein Schlachtfeld, das erobert werden musste. Das Land einzunehmen war kein Kinderspiel. Gott warnte Israel mehrmals, dass nach der Überquerung des Jordans neue Herausforderungen, die ihre Fähigkeiten überstiegen, auf sie warten würden. Gott verkündete durch Mose, dass sie beim Betreten des Landes auf „sieben Völker, die größer und stärker sind als du“, treffen würden (5. Mose 7,1). In 5. Mose 9 ist diese Warnung sogar noch deutlicher: „Höre, Israel, du wirst heute über den Jordan gehen, damit du hineinkommst, das Land der Völker einzunehmen, die größer und stärker sind als du, große Städte, ummauert bis an den Himmel, ein großes, hochgewachsenes Volk, die Anakiter, die du kennst, von denen du auch hast sagen


hören: Wer kann wider die Anakiter bestehen?“ (5. Mose 9,1-2) Es war genau diese scheinbar hoffnungslose Situation, in der die Generation vor ihnen gescheitert war, so dass sie 40 Jahre in der Wüste umherwandern musste. Heute sucht Gott Menschen wie Josua und Kaleb und Debora, die bereit sind, den Kampf an die Tore des Feindes zu tragen und das einzunehmen, was Gott verheißen hat. EINE ZEIT DER MÖGLICHKEITEN Heute führt Gott sein Volk an die Grenze des Gelobten Landes. Es ist ein Land, das wunderbare Verheißungen für uns bereithält. Doch es wird Mut und Glauben kosten, den Riesen, die zwischen uns und unserer Bestimmung stehen, gegenüberzutreten. Ich glaube wirklich, dass die aktuelle Corona-Krise viele von uns an das Ufer des Jordan stellt, und dass Gott uns einlädt, in ein neues Land der Verheißung hineinzukommen. Er lädt uns ein, den Ort des mittelmäßigen Christentums hinter uns zu lassen, der charakterisiert wird von wöchentlichen, zwei Stunden

Online-Laubhüttenfest 2020 – Jetzt noch anmelden: www.laubhüttenfest.icej.de Bis zum 31.12.2020 können noch die Anmeldepakete „40 Jahre ICEJ-Spezial“ (99,99$/85€) und „Israel segnen“ (149,99$/130€) erworben werden. Alle Inhalte sind bis 1. Oktober 2021 abrufbar. „40 Jahre ICEJ-Spezial“ (99,99$, 85€): 7 Tage Programm sowie mehr als 100 Seminare und virtuelle IsraelTouren. Sie erhalten ein ICEJ-Jubiläumsmagazin (auf Englisch) und einen Abendmahlsbecher aus Olivenholz. „Israel segnen“ (149,99$, 130 €): 7 Tage Programm sowie mehr als 100 Seminare und virtuelle IsraelTouren. Sie erhalten ein ICEJ-Jubiläumsmagazin (auf Englisch) und einen Abendmahlsbecher aus Olivenholz. 50$/45€ werden als Spende für Holocaustüberlebende verbucht.

langen Gottesdienstbesuchen mit peppiger Musik und Motivationsreden, die uns zwar helfen, uns gut zu fühlen, aber nicht, unseren Riesen gegenüberzutreten. Ich höre heute leider viel zu oft die Aussage: „Ich hoffe, dass die Corona-Krise bald vorbei ist und alles wieder so sein wird, wie es einmal war.“ Ehrlich gesagt wage ich nicht, so wie bisher weiterzumachen. Als ICEJ haben wir in den letzten sechs Monaten mehr gebetet als je zuvor. Wir haben erlebt, dass Gott Gebet erhört und Menschen von schweren Krankheiten heilt. Jeden Monat schließen sich uns mehr Zweigstellen an, für Erweckung in Israel und ihren eigenen Nationen zu beten. Sie haben miterlebt, dass ein neuer Hunger nach mehr von Gott und nach Erweckung ihre Zusammenkünfte erfüllt. IN GOTTES VERHEISSUNGEN EINTRETEN Ins Gelobte Land zu kommen bedeutet, eine neue Hingabe und einen neuen Hunger nach den Verheißungen, die Gott uns in seinem Wort gegeben hat, zu entwickeln. Wir müssen mit einer ganz neuen Entschlossenheit den Staub unserer Religiosität abschütteln und vor Gott, uns selbst und dem Feind erklären, dass ein neuer Tag anbricht und dass wir entschlossen sind, in Gottes Verheißungen einzutreten. Wir brauchen einen neuen Hunger nach dem Wort Gottes und seiner Gegenwart. Was ist also das Gebiet, das Gott uns verheißen hat? Was ist die Bestimmung, in die wir hineinkommen sollen? Es mag für jeden von uns anders aussehen, denn wir alle haben unterschiedliche Berufungen. Doch einer der Bereiche, von dem die Bibel sagt, dass wir ihn einnehmen sollen, ist unsere Familie. Josua prophezeite mit Kühnheit über seiner Familie: „Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen.“ (Josua 24,15) Als Eltern und insbesondere als Väter sollte dies unser Schlachtruf sein im Blick auf unsere Kinder und Kindeskinder. Für andere ist das Schlachtfeld vielleicht dämonische Gebundenheit und Unterdrückung von Familienangehörigen oder Freunden. Erinnern wir uns, dass Jesus nicht kam, um das Lager des Feindes zu beschwichtigen. Er kam, um die

Werke des Teufels zu zerstören. In Markus 16,17-18 finden wir eine Beschreibung des Gelobten Landes, das alle, die glauben, erben sollen: „Die Zeichen aber, die folgen werden denen, die da glauben, sind diese: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, in neuen Zungen reden, Schlangen mit den Händen hochheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird's ihnen nicht schaden; Kranken werden sie die Hände auflegen, so wird's gut mit ihnen.“ Ein weiteres Schlachtfeld sind unsere Städte und Nationen. Wir leben in Zeiten, in denen unsere Nationen in Aufruhr sind – nicht nur die USA, sondern auch viele andere Länder der Welt. Es ist ein Kampf um die Seele unserer Nationen. Heute wenden sich Länder von ihrem göttlichen und christlichen Erbe ab und gleiten in einen Sumpf offen gelebter Unmoral und Sünde. Gott sucht ein Volk, das willens ist, in den Riss zu treten, und bereit ist, seine Nation für Gott zurückzugewinnen. EINE QUELLE DER HOFFNUNG SEIN Eine der Kernaussagen, die die Wiederherstellung Israels uns heute lehrt, ist, dass Gott nicht nur an der Errettung von Einzelpersonen interessiert ist, sondern dass er sich um ganze Nationen sorgt. „Bitte mich“, sagt Gott, „so will ich dir Völker zum Erbe geben und der Welt Enden zum Eigentum.“ (Psalm 2,8) In einem unserer weltweiten Online-Gebetstreffen sagte Suzette Hattingh, dass eine fatalistische prophetische Vorstellung von der Endzeit uns leider viel zu oft untätig und selbstzufrieden sein lässt. Wie wahr! Einer der wesentlichen Charakterzüge, die die Gemeinde braucht, ist, eine Quelle der Hoffnung zu sein. Diese Hoffnung lässt nie zuschanden werden (Römer 5,5). Lassen Sie uns für unsere Nation hoffen und beten bis Jesus wiederkommt. Treffen Sie heute, wenn Sie dies lesen, eine persönliche Entscheidung, Ihr persönliches Gelobtes Land einzunehmen. Bitten Sie Gott, Sie in das Neue hineinzuführen, das er für Sie bereitet hat, und bitten Sie ihn, auch inmitten dieser schwierigen Zeit große Taten zu tun (Daniel 11,32b). Denken Sie daran: Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein?


Häuslicher Pflegedienst im Einsatz

SUKKOT-PRIVATKONZERTE FÜR EINSAME ISRAELIS VON LAURINA DRIESSE

Beim ICEJ-Laubhüttenfest ist der israelische Gästeabend jedes Jahr ein besonderer Höhepunkt, an dem Israelis ein Programm voller Musik, Tanz und christlicher Solidarität mit Israel erleben. Dieses Jahr dachte sich unsere Krankenschwester Corrie van Maanen vom häuslichen Pflegedienst etwas Besonderes aus.

SUKKOT-BESUCHE Obwohl sie während des Laubhüttenfestes zahlreiche andere Verpflichtungen hat, brachte Corrie immer viele der älteren und behinderten russisch-jüdischen Neueinwanderer zum israelischen Gästeabend mit, um die sie sich das ganze Jahr kümmert. Oft haben sie in Rollstühlen an der fröhlichen Feier mit tausenden Christen aus den Nationen teilgenommen. Wegen der Corona-Krise war das in diesem Jahr leider nicht möglich. Stattdessen brachte

Corrie ihnen die Freude des Sukkot-Festes direkt nach Hause. Liebevoll packte sie Geschenkkörbe mit Granatäpfeln, Trauben, Datteln und Schokolade und besorgte unterwegs noch herrlich duftendes Gebäck. MUSIKALISCHE ÜBERRASCHUNG Luda kommt seit vielen Jahren zum israelischen Gästeabend. Nachdem Corrie ihr den Geschenkkorb überreicht hatte,

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überraschte sie Luda mit einigen Flötenstücken. Das bereitete Luda eine riesige Freude! „Ich möchte es aufnehmen und mit allen meinen Freunden teilen“, sagte sie. Luda hat keine Familie in der Nähe und fühlt sich häufig alleine. Beim gemeinsamen Kaffeetrinken erzählte sie: „Ich kann dieses Jahr nicht in einer Sukka sitzen. Zwar höre ich meine jüdischen Nachbarn, doch ich darf nicht zu ihnen gehen.“ Auf einmal bemerkte Luda: „Heute Morgen haben wir hier in meiner Küche unsere eigene Sukka!“ Corrie war berührt, dass ihre kleine Geste zu einem unvergesslichen Moment für Luda wurde. WERTVOLLE ZEIT ZU ZWEIT Für Tanja war Sukkot in diesem Jahr besonders schwer, denn wegen des Lockdowns konnte sie die Feiertage nicht mit ihrem Sohn und ihren Enkelkindern verbringen. Als Corrie mit dem Geschenkkorb und Gebäck an ihrer Tür erschien, ging es Tanja sofort besser. Während Corrie Flöte spielte, sagte sie: „Du hast mich glücklich gemacht. Viele Jahre lang haben wir mit Tausenden gefeiert, doch heute feiern wir zu zweit und das ist für mich vielleicht sogar noch wertvoller, weil du mir so eine große Freude gemacht hast.“

SEGENSQUELLE Als nächstes besuchte Corrie Lena, eine Witwe, die unter schweren Depressionen leidet. Aufgrund des strengen Lockdowns hatte sie ihr Zuhause seit Tagen nicht verlassen und auch mit niemandem gesprochen. So war Lena sehr dankbar für den Geschenkkorb und das Gebäck, goss eine Tasse Tee ein und sprach über ihre Einsamkeit, besonders während der Sukkot-Feiertage. Behutsam bot Corrie an, auf ihrer Flöte zu spielen. Bald darauf sprang ein Freudenfunke auf Lena über und sie klatschte nach jedem vorgetragenen Stück. Eines handelte von einer Quelle des Segens und Corrie betete, dass sie dieses Jahr eine solche Segensquelle sein dürfe. Zwar konnte Lena nicht an der Laubhüttenfestfeier teilnehmen, aber der Überraschungsbesuch und das „Privatkonzert“ heiterten sie sichtlich auf.

Bitte unterstützen Sie unseren Liebesdienst für oft einsame, ältere Israelis. Verwendungszweck: „HÄUSLICHE PFLEGE“ Herzlichen Dank!


Jahresrückblick Haifa-Heim

ALLES GENOMMEN. NOCH KÖNNEN WIR IHNEN

LIEBEVOLLE FÜRSORGE FÜR HOLOCAUSTÜBERLEBENDE

ETWAS ZURÜCKGEBEN.

VON BIRTE SCHOLZ

2020 war ein besonders schweres Jahr für unsere Haifa-HeimBewohner. Sie leben im Heim für Holocaustüberlebende, um Gemeinschaft zu haben. Unter den seit Monaten andauernden Kontaktbeschränkungen leiden sie sehr, ebenso unter Depressionen. Das Alleinsein bringt dunkle Erinnerungen zurück. Das ICEJTeam hat sich dieses Jahr mit besonders viel Einsatz um unsere geliebten Bewohner gekümmert.

JAHRESBEGINN Das Jahr begann mit dem Holocaustgedenktag am 27. Januar, an dem unsere Heimbewohner mit Familie, Freunden und vielen Gästen der Opfer des Holocaust gedachten. „Dieser Tag ist immer sehr schwer für sie“, erklärte Yudit Setz, ICEJ-Koordinatorin für das Haifa-Heim. Dennoch ist es ihnen wichtig, das Andenken ihrer ermordeten Familien und Freunde zu bewahren. Der israelische Holocaustgedenktag Jom HaSchoah im April musste bereits unter Einhaltung der Abstandsregeln stattfinden - mit nur wenigen Teilnehmern.

Helferin Kerstin erfreut Edmond mit einer Therapie-Babypuppe.

BESONDERE BESUCHE Über Besuch von Christen aus aller Welt haben sich die Bewohner immer sehr gefreut. Kurz vor Beginn der Krise konnten wir mit der ICEJ-Projekt- & Begegnungsreise noch das Haifa-Heim besuchen. In kleinen Gruppen trafen wir Holocaustüberlebende in ihren Wohnungen. Freudig und aufgeregt hießen sie uns willkommen, tief bewegt lauschten wir ihren Erzählungen. Kurze Zeit später waren unsere ICEJ-Mitarbeiter im Haifa-Heim ihre einzigen Kontaktpersonen. Sie konnten von Beginn der Corona-Krise an die tägliche Fürsorge für die 70 hochbetagten Holocaustüberlebenden übernehmen, weil sie rechtzeitig öffentliche Orte gemieden hatten. CORONA-ALLTAG Nach Lockerungen im Sommer müssen die Holocaustüberlebenden nun wieder in ihren Wohnungen bleiben und bekommen dort ihre Mahlzeiten serviert. Das ICEJ-Team, darunter unsere deutschen Helferinnen, besucht die Bewohner jeden Tag, kümmert sich um ihr Wohlergehen, nimmt sich Zeit für Gespräche und hilft bei kleinen und großen Anliegen. Vor der Krise haben die Bewohner jeden Abend Karten gespielt, sich zu Tanz und Gymnastik getroffen. Umso mehr freuen sie sich jetzt auf die Besuche unserer Mitarbeiter. In dieser schweren Zeit sind Vertrauensbeziehungen gewachsen. „Ich bin froh, dass ich hier sein und ihnen so viel wie möglich helfen kann“, sagte Physiotherapeutin Debora Wanner dankbar. ABSCHIED NEHMEN Leider mussten wir auch dieses Jahr Abschied nehmen. Leah Levi (82), die seit 2012 im Haifa-Heim wohnte, erlag im Januar einer Krebserkrankung. Natalia Sheinman kam im Februar in ein Pflegeheim und ist im Sommer gestorben. Im Juli starb der 92-jährige Nahum. Er hinter-

Nachum Berkovitch, 1927-2020

DER HOLOCAUST HAT IHNEN

PATENSCHAFT ÜBERNEHMEN Wenn Sie das Haifa-Heim monatlich unterstützen wollen, können Sie eine Patenschaft übernehmen. Sie erhalten die Lebensgeschichte eines Bewohners, der sich auch über eine schöne Karte freut. Patenschafts-Flyer anfordern: info@icej.de, Tel. +49(0)711-83 88 94 80 info@icej.at, Tel. +43(0)7227-21 18 3 info@icej.ch, Tel. +41 (0)62 726 01 95 Weitere Infos: www.patenschaft.icej.de

lässt seine Frau Klara, mit der er 72 Jahre verheiratet war. Die beiden gehörten zu den ersten Bewohnern des Haifa-Heims. Im November starb Bluma Kaminski (88), die im Juli 2019 ins Haifa-Heim zog. Wir danken allen Freunden, die das Heim durch eine Patenschaft für Holocaustüberlebende unterstützen, treu für sie beten und ihnen schöne Grußkarten senden, die von allen mit Begeisterung empfangen werden. Lassen Sie uns die Zeit, die uns noch bleibt, nutzen, um den Überlebenden Gutes zu tun!

Bitte beten Sie mit uns für die Holocaustüberlebenden und helfen Sie uns, bestmöglich für sie zu sorgen. Als Verwendungszweck „HAIFA-HEIM“ angeben. Herzlichen Dank!


Ayala mit Nicole Yoder, ICEJ-Vizepräsidentin für Alijah und Soziales

PUPPENSPIELERIN ERMUTIGT NEUEINWANDERER VON BIRTE SCHOLZ

Die Puppentheater-Künstlerin Ayala, eine russische Einwanderin, hat dieses Jahr den ersten Preis eines Wettbewerbs für soziale Unternehmerinnen gewonnen, den die ICEJ sponserte. Dieser war Teil eines Kurses für elf Unternehmerinnen aus abgelegenen Gebieten in Israel, die mit ihren Kleinunternehmen etwas zum Familieneinkommen dazuverdienen. Sie erhielten Ratschläge und Informationen zur Geschäftsführung und zum Marketing. Der Wettbewerb forderte die Frauen heraus, einen sozialen Aspekt in ihr Geschäftsmodell aufzunehmen, durch den die israelische Gesellschaft gestärkt werden kann. Ayala erzählt in einem Puppenspiel ihre Geschichte und ermutigt damit andere Einwanderer.

AYALAS GESCHICHTE „Ich wurde als ‚Olga’ in Russland geboren. Meine Mutter ist jüdisch, mein Vater kam aus einer christlichen Familie“, erzählte Ayala. „Auch meine Großmutter ist Jüdin. Aber ‚Jude‘ genannt zu werden ist in Russland kein Kompliment. Daher sprach meine Familie nicht über ihre jüdische Herkunft.“ In Russland prägt meist der Vater die Familie. So wurde Olga getauft und ging zur Kirche. „In meinem Herzen wusste ich immer, dass es Gott gibt.“ Als sie in der Schule ‚Jude‘ genannt und manchmal auch geschubst wurde, war Olga geschockt – sie hatte immer geglaubt, Russin zu sein. Erst als sie mit zwölf Jahren ihre nach Israel ausgewanderte Großmutter besuchte, verstand sie, dass sie jüdischer Herkunft war. „Ich liebte Israel und beschloss hier zu leben, selbst wenn ich alleine kommen müsste“, erinnerte sich Ayala. Als 14-Jährige kam sie nach Israel – ohne ihre auseinanderbrechende Familie.

NEUSTART IN ISRAEL „Ich bewarb mich für eine jüdisch-religiöse Schule, obwohl ich nicht jüdisch erzogen worden war. Auf meine Nachfrage sagten sie, ich brauche nur einen Rock tragen und dass es keine Jungen dort gebe, das war alles“, lächelte sie in Erinnerung an die große Umstellung. „Aber plötzlich durfte ich mein Brot nicht mehr gleichzeitig mit Wurst und Käse belegen und am Schabbat keine Lichtschalter betätigen. Ich hatte keine Ahnung vom Schabbat oder den jüdischen Speisegesetzen. Aber ich musste ein neues Leben in Israel anfangen und Hebräisch lernen, damit meine Mutter und mein Bruder auch kommen konnten – was sie schließlich taten.“ Doch auch in Israel erlebte Olga als Immigrantin Ausgrenzung. „Du bist Russin, geh zurück nach Russland!“, wurde ihr gesagt, obwohl sie in Russland als Jüdin, nicht als Russin angesehen worden war. In der 11. Klasse wollte Olga nicht mehr als Russin gelten. Sie änderte ihren Namen in Ayala und entschied sich für den jüdisch-orthodoxen Glauben, obwohl ihre Familie nicht religiös war. „Es war nicht leicht und ich fühlte mich oft allein“, sagte sie. ANGEKOMMEN Ayala studierte darstellende Kunst mit Schwerpunkt Puppentheater. Sie war sportlich und betrieb Triathlon. Dadurch wuchs ihr Selbstver-

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trauen. „Ich erkannte, dass ich besonders bin, ich spreche drei Sprachen und kam allein nach Israel“, erklärte die heute 33-Jährige. Sie heiratete und bekam vier Kinder. Aus ihren Erfahrungen wurde ihre Geschäftsidee geboren. Ihr Puppentheater „Ayaluschka“ weist auf ihre russische Herkunft hin. „Mit meiner Geschichte ermutige ich Neueinwanderer: Der Anfang ist schwer, ihr fühlt euch oft allein und braucht Hilfe, aber am Ende wird alles gut. Seht mich an!“, strahlte sie. „Ich danke Gott, dass er mich hergebracht hat, und für die guten Menschen, die mir geholfen haben.“

Bitte helfen Sie uns, Israelis zu unterstützen, die die israelische Gesellschaft stärken. Als Verwendungszweck bitte „ZUKUNFT UND HOFFNUNG“ angeben. Herzlichen Dank!


Be’ad Chaim – Für das Leben

ICEJ FREUT SICH ÜBER GERETTETE BABYS VON BIRTE SCHOLZ

Es gibt viele Gründe, weshalb schwangere Frauen in einer so verzweifelten Situation sein können, dass sie sogar die Abtreibung ihres ungeborenen Kindes erwägen. Oft fühlen sie sich allein gelassen, werden von ihrem Partner oder ihrer Familie unter Druck gesetzt oder sind überfordert von der Verantwortung, ohne Hilfe für ein kleines Kind sorgen zu müssen. Doch selbst für diejenigen, die denken, dass sie keine andere Wahl haben, gibt es Hoffnung! DAS LEBEN WÄHLEN Sandy Shoshani ist die Direktorin von Be’ad Chaim (Für das Leben), einer gemeinnützigen israelischen Organisation, die sich für den Schutz von Frauen und ungeborenen Kindern einsetzt. Sandy und ihre engagierten Mitarbeiterinnen hören verzweifelten Schwangeren zu, ermutigen sie und bieten ihnen praktische Hilfe an. „Wir wollen Frauen und Männern eine Alternative zur Abtreibung aufzeigen, damit sie das Leben wählen“, erklärte Sandy, die mit ihrem Ehemann Oded sie-

ben Kinder hat. „Unser Ziel ist es, Abtreibung in Israel zu beenden.“ Mütter, die sich für ihr Kind entscheiden, erhalten von Be'ad Chaim ein Babybett, einen Kinderwagen und nach der Geburt ihres Kindes ein Jahr lang einen monatlichen Gutschein für Windeln und Babynahrung – und zudem liebevolle Hilfe und Rat von den Mitarbeiterinnen. LIEBE UND UNTERSTÜTZUNG Dank der Hilfe unserer christlichen Freunde besonders aus Deutschland

Film Einen haim e'ad C B r e b ü s in gibt e hek ediat der M ation Faszin e . w w w .d israel

konnte die ICEJ dieses Jahr zehn Babys und ihre Eltern unterstützen. Unter ihnen sind der kleine Jonatan und seine Mutter Tikva* (33). Tikva ist geschieden und hatte psychische Probleme. Als sie von ihrer Schwangerschaft erfuhr, beharrte sie darauf, dass sie das Kind abtreiben müsse. Sie hatte sowohl Angst vor einer Abtreibung als auch davor, das Baby zu bekommen. Viele Menschen beteten in dieser Zeit für Tikva und Gott sei Dank wählte sie das Leben für ihren kleinen Sohn, der am 27. Oktober 2019 geboren wurde. „Ich danke euch für alles!“, sagte Tikva. „Ich hätte nie gedacht, wie sehr mein Baby mein Leben verändern würde. Er ist ein wahres Wunder. Ich fühle mich, als hätte ich innerlich neues Leben empfangen.“ FAMILIEN STÄRKEN Maria* und ihr Ehemann sind Neueinwanderer aus Russland. In Israel wohnen sie bei Marias Mutter. Gerade als sie anfingen, sich in Israel einzuleben, wurde Maria schwanger. Das Paar empfand, dass dies ein schlechter Zeitpunkt sei, da sie weder Geld noch ein eigenes Zuhause hatten. Aber bei Be’ad Chaim wurden sie liebevoll ermutigt und durch die Unterstützung der ICEJ erhielten sie finanzielle Hilfe. Am 21. Januar 2020 wurde ihre Tochter Noya geboren. „Wir sind sehr dankbar für die Hilfe in einer schwierigen Zeit.“ * Name geändert

Bitte beten Sie mit uns für die Babys und ihre Eltern und helfen Sie uns, weitere ungeborene Kinder zu retten, indem wir Familien ganz praktisch unterstützen. Als Verwendungszweck „ZUKUNFT UND HOFFNUNG“ angeben. Herzlichen Dank!


ICEJ HILFT JUDEN UND ARABERN IN DER CORONA KRISE VON BIRTE SCHOLZ

Derzeit sind deutlich mehr Israelis auf Hilfe angewiesen als vor Beginn der Corona-Krise. Viele sind bereits seit März ohne Arbeit. „Das ist eine Gelegenheit für uns Christen, sie zu unterstützen“, erklärte Nicole Yoder, ICEJ-Vizepräsidentin für Alijah und Soziales. „Vielen Dank an alle treuen Spender und Beter, die das ermöglichen!“

HILFE IN DER KRISE Viele soziale Projekte in Israel sind wegen fehlender Finanzierung eingeschränkt oder eingestellt worden. Zudem verzögert sich die Verabschiedung des Staatshaushalts, so dass Gelder für soziale Projekte nicht fließen. Wir sind Gott sehr dankbar, dass wir als ICEJ mit der Hilfe unserer Freunde weltweit, besonders auch aus Deutschland, neben unseren üblichen Projekten im Land zusätzliche Hilfe in der Corona-Krise leisten können. Hier eine Auswahl unserer Corona-Hilfsprojekte von Mitte März bis Ende Oktober, die u.a. Holocaustüberlebenden und Senioren, Alleinerziehenden, bedürftigen Familien, darunter auch Araber, Drusen und andere Minderheiten, und Neueinwanderern zugutekamen.

Wir verteilten … 55.440 Mahlzeiten in Jerusalem

1.450 Mahlzeiten und Lebens- mittelkörbe zum Passahfest 1.376 Lebensmittelkörbe

600 Pakete mit Hygieneprodukten

483 Gutscheine (zwischen 50 u. 150 €)

109 Computer für Online-Unterricht Wir unterstützten … 1.475 Neueinwanderer bei ihrer Alijah

396 Neueinwanderer in Quarantäne 55 Familien bei Wohnungsrenovierungen

LEBENSMITTELHILFE VON BIRTE SCHOLZ

Aufgrund der Corona-bedingten Arbeitslosigkeit ist das Geld in manchen Familien so knapp, dass sie Schwierigkeiten haben, Essen auf den Tisch zu stellen. Mit der Corona-Krise stieg die Nachfrage nach Lebensmittelhilfe um 1.800%. Die ICEJ arbeitet mit der Organisation „Pitchon Lev“ (Offenes Herz) zusammen, die jede Woche mit Hilfe von freiwilligen Helfern Lebensmittel an tausende bedürftige Israelis austeilt. In der Corona-Krise wurden dieses Jahr bisher 100.000 Lebensmittelpakete verteilt – im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 50.000. Unter den Empfängern sind Alleinerziehende, Einwanderer 12 | 13

aus Ländern wie der ehemaligen Sowjetunion oder Äthiopien, unter Altersarmut leidende Rentner und sozial schwache Familien. WIRKEN GOTTES Die ICEJ-Deutschland sponsert die monatlichen LeasingRaten für einen Kleintransporter, mit dem Lebensmittel und Waren, die von Firmen und landwirtschaftlichen Betrieben gespendet werden, für die Verteilzentren abgeholt werden. Im März 2020 ersetzten wir den Transporter durch ein Kühlfahrzeug. „Dass wir den Kühlwagen im März erhielten war Gottes Wirken und hat uns wirklich gerettet“, erklärte Eli Cohen, Direktor des Lebensmittelprogramms von Pitchon Lev dankbar. „Ohne ihn hätten wir in der Corona-Krise nicht weitermachen können, weil neue Vorschriften eine Kühlung erfordern.“ Es wurden zudem weitere Verteilzentren

in Israel eröffnet. „Dank des Kühlwagens, den ihr für uns finanziert, konnten neben Obst, Gemüse und Brot auch Milch- und Fleischprodukte verteilt und zusätzliche 50 Tonnen Lebensmittel für bedürftige Familien abgeholt werden“, erklärte Eli. „Außerdem konnten wir dadurch weitere 30.000 Lebensmittelpakete im Wert von fast 380.000€ verteilen.“

Bitte helfen Sie uns, den Kühlwagen weiterhin zu sponsern, damit tausende Israelis Lebensmittelhilfe erhalten. Als Verwendungszweck bitte „PITCHON LEV“ angeben. Herzlichen Dank!


Ehrenamtliche Event-Helfer gesucht!

ISRAEL-MOBIL – BUS DER ISRAEL-FREUNDSCHAFT Der „Bus der Israelfreund-

Jetzt lden anme -Team s as Bu : und d en k r ä t vers www. il.de mob e isra l

Öffentliche Veranstaltungen

schaft“

sind ein wichtiger Teil des Dienstes

ist rollende

der ICEJ, um Christen in Deutsch-

Botschaft

land auf Gottes Pläne mit Israel auf-

und Symbol

merksam zu machen und zugleich

zugleich – gegen Antisemitismus

ein Zeichen gegen Antisemitismus

und für Israel & Jerusalem!

zu setzen. Dabei brauchen wir die

Der Bus wird quer durch Deutsch-

Unterstützung ehrenamtlicher Helfer,

land fahren und in München, Stutt-

die unseren zentralen Auftrag teilen,

gart, Frankfurt, Düsseldorf und

Israel zu trösten und zu segnen.

Berlin auf zentralen öffentlichen Plätzen Halt machen. Das mitreisende Bus-Team wird auf die Bedeutung der deutsch-israelischen Beziehun-

www.icej.de/ehrenamtlich-helfen Bitte füllen Sie dort das Bewerbungs-Formular aus und schicken Sie Ihren Lebenslauf sowie ein kurzes Referenzschreiben Ihres Pastors/ Hauskreisleiters per E-Mail an: info@icej.de Bei Aufnahme in unser Helfer-Team werden wir Sie für zukünftige Veranstaltungen gezielt anfragen. Wir würden uns freuen, wenn Sie unser ICEJ-Team als ehrenamtlicher Event-Helfer verstärken!

kreis auf den vielfältigen Dienst der ICEJ aufmerksam machen: 2x pro Woche gibt es ICEJ-Nachrichten per E-Mail ca. 6x im Jahr erscheint das ICEJ-Magazin „Wort aus Jerusalem“ Jeden Montag und Dienstag strahlt Bibel TV unsere TV-Sendung „FASZINATION ISRAEL“ aus Auf YouTube finden Sie verschiedene ICEJ-Videos, darunter regelmäßig die „Prayer News“ NEU: „Der Bibel-Podcast“ von ARISE – Israel für junge Leute, mit Timon Kaiser & Friends

Wahrnehmung Israels werben.

Verteilen können im deutschen

Tour vom 7.-12. Mai 2021

auf unserer Webseite:

in Familie, Gemeinde und Freundes-

Die kostenlosen ICEJ-Karten zum

Für 18-35 Jährige

bereiche für Event-Helfer finden Sie

Gerne dürfen Sie in Ihrem Umfeld

gen hinweisen und für eine positive

Teilnahmegebühr: 200,- €

Eine Übersicht der Aufgaben-

KOSTENLOSE ICEJ-KARTEN ZUM VERTEILEN

Vorbereitungstage in Berlin: 5.+6. Mai 2021 Veranstalter:

ICEJ-Büro bestellt werden: Tel.: 0711 - 83 88 94 80, E-Mail: info@icej.de oder per Bestellschein (siehe Heftrückseite)


JAHRESRÜCKBLICK 2020 Liebe Freunde, vor 40 Jahren, beim ersten offiziellen christlichen Laubhüttenfest 1980, wurde die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem (ICEJ) gegründet. Das durften wir dieses Jahr mit einem besonderen Online-Laubhüttenfest feiern. Wir sind unserem Gott von Herzen dankbar, dass wir Israel all die Jahre segnen durften! Auch in diesem Jahr, das durch die weltweite Pandemie besondere Herausforderungen mit sich brachte, war uns der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs gnädig und hat geschenkt, dass wir helfen konnten, Juden aus Äthiopien und den ehemaligen Sowjetrepubliken trotz Reisebeschränkungen

JANUAR ICEJ-GEDENKVERANSTALTUNG ZUM 27. JANUAR Fast 800 Israelfreunde, Juden und Christen, gedenken vor der Stuttgarter Synagoge der Opfer und Überlebenden des Holocaust, darunter Sari Granitza (Yad Vashem). Anschließend findet ein Begegnungsabend, u.a. mit Eva Erben, in der Liederhalle statt.

nach Israel zu bringen. Vielen Dank für Ihre treue Unterstützung und Gebete, die unseren Dienst erst möglich machen und durch die wir Israel auch inmitten der Corona-Krise stärken und ermutigen können. Im Namen des ICEJ-Teams wünsche ich Ihnen besinnliche Weihnachtsfeiertage und ein gesegnetes Neues Jahr 2021. JANUAR ENVISION-KONFERENZ IN ISRAEL

Ihr Gottfried Bühler

Gut 80 Pastoren und geistliche Leiter aus aller Welt begegnen bei der ENVISION-Konferenz in Jerusalem Israelis und erhalten Einblick in die aktuelle Lage im Land.

JANUAR HOLOCAUSTÜBERLEBENDE BESUCHT SCHULEN

JANUAR SCHREIBEN AN DEN BUNDESPRÄSIDENTEN

Die 89-jährige Auschwitz-Überlebende Eva Erben (Aschkelon/Israel) erzählt über 1.000 Schülern im Großraum Stuttgart ihre Geschichte.

Die ICEJ dankt dem österreichischen Bundespräsidenten in einem Schreiben für sein eindrucksvolles Statement beim World Holocaust Forum 2020 in Jerusalem.

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FEBRUAR ICEJ-PROJEKT- & BEGEGNUNGSREISE

FEBRUAR ICEJ-ACADEMY MIT COLIN MITCHELL

Christen aus Deutschland und Österreich besuchen kurz vor Beginn der Corona-Krise ICEJ-Hilfsprojekte in Israel und zeigen den Israelis ihre Freundschaft und Solidarität.

Ende Februar sind rund 80 Teilnehmer beim Tagesseminar in Nürtingen dabei. Der jüdisch-messianische Pastor Colin Mitchell (Haifa/Israel) erklärt, dass wir inmitten weltweiter Erschütterungen eine neue Vision unseres allmächtigen Gottes brauchen.

FEBRUAR CHRISTOPH SCHARNWEBER AUF SPRECHERTOUR

FEBRUAR ICEJ FRÜHJAHRSREISE FOKUS LANDWIRTSCHAFT

Christoph Scharnweber spricht in Freistadt, Graz und Wien zum Thema „Back to Jerusalem – zurück zu den Ursprüngen unseres Glaubens“.

Die Reisegruppe besucht das Grenzgebiet zu Gaza und erhält Informationen zum landwirtschaftlichen Anbau und Leben in den Kibbuzim dieser Gegend, was nur mit hohen Sicherheitsvorkehrungen möglich ist.

MÄRZ PRAKTISCHE HILFE IN DER CORONA-KRISE ICEJ-Mitarbeiter in Jerusalem verteilen während des ersten Lockdowns in Israel Mahlzeiten an Bedürftige und ältere Menschen, darunter Holocaustüberlebende.

MÄRZ JUDEN UND CHRISTEN LESEN DIE PSALMEN Die ICEJ und „The Jerusalem Summit“ initiieren die Online-Veranstaltung „Calling to God together“ (Gemeinsam Gott anrufen). Juden und Christen aus aller Welt lesen gemeinsam die Psalmen in ihrer jeweiligen Muttersprache.


APRIL SEGEN ZUM PASSAHFEST

APRIL WÖCHENTLICHES ONLINE-GEBET

Viele Israelis sind auf soziale Hilfe angewiesen. Die ICEJ verteilt hunderte Lebensmittel-Geschenkkörbe, u.a. an Holocaustüberlebende und ältere Israelis in Isolation.

Ab April nehmen Beter aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wöchentlich am Online-Jesaja-62-Gebet der ICEJ teil. Inzwischen findet es jeden 3. Mittwoch im Monat statt.

MAI 30 JAHRE ALIJAH-FLÜGE

MAI SCHUTZBUNKER FÜR NORD- UND SÜDISRAEL

Ende Mai 1990 landet der erste gecharterte ICEJ-Flug in Israel. Ende Mai 2020 begrüßen ICEJ-Mitarbeiter 94 jüdische Neueinwanderer aus Russland in Tel Aviv.

Raketen der Terrororganisationen Hamas und Hisbollah bedrohen in Süd- und Nordisrael jüdische und arabische Israelis. Die ICEJ hilft durch Lieferung von Schutzbunkern.

JUNI LÖSCHT ISRAEL NICHT AUS DER BIBEL!

JUNI ZUFLUCHTSZENTRUM ROTER TEPPICH

Mehr als 100.000 Personen aus 130 Ländern unterzeichnen die ICEJ-Petition an die Dänische Bibelgesellschaft und protestieren dagegen, dass die Bezeichnung „Israel“ in einer neuen dänischen Bibelübersetzung mehr als 250 Mal weggelassen bzw. ersetzt wird. www.bibel2020.icej.de 16 | 17

Die ICEJ unterstützt engagierte Israelis in Tel Aviv, drogenabhängigen Prostituierten, die Opfer des Frauenhandels wurden, Hilfe anzubieten. Die Teilnehmer der ICEJ-Projekt- & Begegnungsreise 2020 zu Besuch im Zentrum.


JULI ICEJ SPONSERT EVAKUIERUNGSFLÜGE

JULI FASZINATION ISRAEL

Trotz Reisebeschränkungen kommen allein bis Juli über 1.000 jüdische Neueinwanderer aus Russland, der Ukraine, Belarus und Äthiopien nach Israel.

Gottfried Bühler und das ICEJ-Filmteam erzählen faszinierende Geschichten von Israelis, darunter Michael Kashi, IRGW-Vorstandsmitglied in Stuttgart.

JULI ZOOM-TREFFEN MIT ISRAELS BOTSCHAFTER IN BERN

AUGUST HILFE FÜR GEMEINDEN IN BEIRUT

Der amtierenden Botschafter des Staates Israel in der Schweiz lädt zu einem Zoom-Treffen ein. Es ist eine freundschaftliche Begegnung mit interessantem Austausch.

Nach den Explosionen im Hafen von Beirut spenden ICEJ-Freunde an libanesische Gemeinden und Dienste knapp 30.000 Euro für Reparaturen und christliche Nothilfe für Betroffene.

AUGUST GEBETSMARSCH FÜR DEUTSCHLAND

AUGUST SOLIDARITÄT MIT JÜDISCHER GEMEINDE IN GRAZ

Rund 250 Christen aus dem ganzen Land sind beim Gebetsmarsch in Stuttgart für Deutschland dabei und beten für ihre jeweiligen Städte und für Israel.

Nach den antisemitischen Anschlägen auf die Grazer Synagoge bekundet die ICEJ ihre Solidarität mit dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Graz und dem jüdischen Volk.


AUGUST ISRAEL-WOCHE IM BERNER OBERLAND

SEPTEMBER SCHUTZ FÜR SÜDISRAEL

Mit Jakob und Hennie Keegstra, dem Leiter-Ehepaar des niederländischen Zweiges der ICEJ, kann eine IsraelFerienwoche im Berner Oberland durchgeführt werden.

Im Sommer verüben Terroristen aus dem Gazastreifen Anschläge mit Raketen und Feuerballons auf Südisrael. Von der ICEJ gelieferte Löschwagen sind im Einsatz.

SEPTEMBER 40 JAHRE ICEJ – JUBILÄUMSBROSCHÜRE

SEPTEMBER ICEJ BEIM ANTISEMITISMUS-KONGRESS

Mit der Jubiläumsbroschüre „40 Jahre Einsatz für Israel“ blickt die ICEJ dankbar auf vier gesegnete Jahrzehnte des Dienstes in Israel zurück.

Die ICEJ ist Kooperationspartner des Schönblick-Kongresses „Antisemitismus heute“ und bereichert das Programm mit fundierten Beiträgen ihrer Referenten.

OKTOBER ERSTES ONLINE-LAUBHÜTTENFEST

OKTOBER ARISE: ISRAEL FÜR JUNGE LEUTE

40 Jahre nach ihrer Gründung beim Laubhüttenfest 1980 organisiert die ICEJ 2020 ihr erstes Online-Laubhüttenfest, weil Touristen nicht nach Israel kommen können.

Das Team von ARISE, der ICEJ-Initiative für junge Leute, ist mit frischen Ideen auf Social Media unterwegs. Neu: Der Bibel-Podcast mit Timon Kaiser & Friends.

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NOVEMBER FÜRSORGE FÜR HOLOCAUSTÜBERLEBENDE

NOVEMBER GEDENKEN AN REICHSPOGROMNACHT

Das ICEJ-Team im Haifa-Heim, darunter auch deutsche Helferinnen, kümmert sich mit viel Einsatz liebevoll um rund 70 bedürftige Holocaustüberlebende.

Joliene Stephan, die von 1982 bis 2001 mit ihrem Mann Christian Stephan die ICEJ-Deutschland leitete, legt im Namen der ICEJ einen Kranz vor der Synagoge in Michelstadt (Hessen) nieder.

NOVEMBER GEBET FÜR ISRAEL UND DEUTSCHLAND

NOVEMBER TREFFEN DER ISRAEL WERKE SCHWEIZ

In Leipzig versammeln sich rund 175 Israelfreunde und Vertreter verschiedener Israelwerke zum Gebetsgottesdienst für Israel und Deutschland.

Vertreter der ICEJ-Schweiz nehmen an der jährlichen Retraite der IWS teil. Rund 22 Organisationen gehören zur Arbeitsgemeinschaft der Israel Werke Schweiz.

DEZEMBER ÄTHIOPISCHE ALIJAH

DEZEMBER ICEJ ERNEUT BEI VIZION-ISRAEL-KONFERENZ VON CASA BET-EL

Die ICEJ sponsert Alijah-Flüge für 116 äthiopische Juden, die teils seit Jahren darauf warten, ihre Familien in Israel wiederzusehen.

100 Teilnehmer und ebenso viele Online-Zuschauer hören in Neumünster von Gottfried Bühler und Timon Kaiser, warum Gebet für unser Land und Israel wichtiger ist denn je. Mit der Band GlaubenszentrumLive.


SCHÄTZE DES

HEBRÄISCHEN DENKENS Von Ester Heinzmann

Das Licht des Messias In der Advents- und Weihnachtszeit besinnen sich Christen weltweit auf die Geburt Jesu, der als Licht in die Welt gekommen ist, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht in der Finsternis bliebe (Johannes 12,46). Auch für das jüdische Volk, das des Wunders von Chanukka gedenkt, ist Licht ein zentrales Thema in dieser Jahreszeit.

DAS WAHRE LICHT Zu Beginn seines Evangeliums bezeichnet Johannes Jesus als „das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet“ (Johannes 1,9). Was der jüdische Leser im ersten Jahrhundert sofort verstand, ist vielen von uns heutzutage kaum bewusst. Johannes‘ Aussage über das „wahre Licht“ ist keine kunstvolle Dichtung oder gar ein neues theologisches Konzept. Stattdessen greift Johannes explizit die Wortwahl der Thora und der Propheten auf, die über den kommenden Messias weissagten. Immer wieder spricht das Alte Testament von einem ewigen Licht, das bei Gott ist und Gott gleich ist. Wenn Johannes also sagt, Jesus sei „das wahre Licht“, erklärt er ohne Umschweife, dass Jesus ewig und von Gott ausgegangen ist. Sein anschließender Bericht über das Wirken Jesu – das Johannesevangelium – ist sein Plädoyer, mit dem er diese Aussage bekräftigt. ES WERDE LICHT Sicherlich ist es kein Zufall, dass der Prolog des Johannesevangeliums stark an den Schöpfungsbericht erinnert. Johannes möchte seine Leser darauf hinweisen, dass er von dem-

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selben Licht berichtet, von dem bereits in den ersten Versen der Bibel die Rede ist. In 1. Mose 1,3 heißt es: „Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.“ Dieses Licht, das offenbar wurde, war nicht das Licht der Sonne. Diese wurde erst am vierten Tag erschaffen. Rabbinische Schriften sind sich einig, dass es sich hier um das „Licht des Messias“ handelt, das bereits vor Erschaffung der Welt existiert 1 hat. BEVOR DIE SONNE WAR Salomo bekräftigt dies in Psalm 72,17. Im hebräischen Urtext lesen wir dort: „Sein Name bleibe ewiglich; bevor die Sonne [war], möge sprossen [yinon] sein Name“. Im Midrasch, der rabbinischen Auslegung biblischer Schriften, heißt es, dass der König, von dem Psalm 72 spricht, mit dem Spross Isais aus Jesaja 11,1-4 identisch sei. Der Name dieses Königs sei demnach yinon („möge sprossen“) und yinon habe bereits vor Erschaffung der Sonne existiert. Die Erkenntnis, dass Jesus nicht erschaffen wurde, sondern bei der Schöpfung präsent war, ist somit keine speziell „christliche“ Offenbarung. Jüdische

Gelehrte hatten bereits anhand der Schriften erkannt, dass der kommende Messias ewigen Ursprungs sein würde. Nach rabbinischer Tradition hat Gott ihn jedoch verborgen. Möglicherweise spielt der Apostel Paulus auf genau diese Überlieferung an, als er in Kolosser 1,26 Jesus das „Geheimnis“ nennt, das „verborgen war seit ewigen Zeiten und Geschlechtern“. BEI IHM WOHNT DAS LICHT Auch im Buch Daniel finden wir eine bemerkenswerte Aussage über das „wahre Licht“. Als Daniel und seine Freunde in einer gemeinsamen Gebetsnacht Gott baten, ihnen Nebukadnezars Traum zu offenbaren, antwortete Gott ihnen durch eine Vision. In seinem anschließenden Lobpreis sagte Daniel dann: „Er offenbart das Tiefe und das Verborgene; er weiß, was in der Finsternis ist, und bei ihm wohnt das Licht.“ (Daniel 2,22, ELB) Es ist einleuchtend, dass Daniel sich hier nicht auf physisches Licht bezieht, sondern auf jenes Licht, dass die Rabbiner das „Licht des Messias“ nennen. Im aramäischen Urtext wird Licht mit nehora wiedergegeben. Die jüdischen Gelehr-

WEITERLESEN UND VERTIEFEN

Dabei geht es um mehr als Lichterketten und Kerzenschein. Licht ist ein in der Bibel immer wiederkehrendes Motiv, dem die Autoren des Alten Testaments eine tiefere Bedeutung zukommen ließen. „Es werde Licht“ ist Gottes erster Ausspruch in der Bibel.


ten sind sich einig, dass nehora, Licht, einer der geheimen Namen des Messias ist. Somit bestätigt Daniel 2,22, dass der Messias ewig ist und bei Gott wohnt.

Licht“ nichts weiter als eine poetische Formulierung gewesen und Jesu Aussage, das „Licht der Welt“ zu sein, hätte keine tiefere Bedeutung.

ZIONS LICHT Andere Weissagungen in der Bibel bezeichnen Gott selbst als das Licht und bekräftigen somit den göttlichen Ursprung des Messias. David nennt den HERRN, also Jahwe, „mein Licht und mein Heil [Jeschua]“ (Psalm 27,1). Jesaja verkündet in seiner Vision von der künftigen Herrlichkeit Zions, dass Gott selbst Zions Licht sein wird: „Die Sonne soll nicht mehr dein Licht sein am Tage, und der Glanz des Mondes soll dir nicht mehr leuchten, sondern der HERR wird dein ewiges Licht und dein Gott wird dein Glanz sein. Deine Sonne wird nicht mehr untergehen und dein Mond nicht den Schein verlieren; denn der HERR wird dein ewiges Licht sein, und die Tage deines Leidens sollen ein Ende haben.“ (Jesaja 60, 19-20) Der Apostel Johannes berichtet ähnliches in seiner Offenbarung über das himmlische Jerusalem. Er sagt voraus, dass das Lamm Gottes – der Messias – die himmlische Stadt erleuchten wird (Offenbarung 21,23 + 22,5).

IHR SEID DAS LICHT DER WELT Während des jüdischen ChanukkaFests erinnert sich das jüdische Volk an die Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels nach dem erfolgreichen Makkabäer-Aufstand gegen die Griechen im Jahre 164 v. Chr. Nachdem sie den heidnischen Zeus-Altar aus Gottes Heiligtum entfernt hatten, stellten die Juden fest, dass der Vorrat an geweihtem Öl, das für den siebenarmigen Leuchter im Tempel – die Menora – bestimmt war, nur noch für einen Tag ausreichen würde. Durch das „Wunder von Chanukka“ brannte es jedoch acht Tage lang – so lange dauerte es, neues geweihtes Öl herzustellen. Somit konnten sie Gottes Gebot erfüllen, wonach die Menora beständig brennen sollte (3. Mose 24,2-3).

DAS LICHT DER HEIDEN Jesaja spricht auch von dem Gottesknecht, den Gott „zum Bund für das Volk, zum Licht der Heiden“ bestimmt hat (Jesaja 42,6). Bis ins Mittelalter waren die jüdischen Gelehrten der Ansicht, dass der Messias dieser Gottesknecht und damit das „Licht

BUCHTIPP Du bist der Gott, der mich sieht. Dieses kurzweilige Andachtsbuch birgt überraschende Erkenntnisse. Es enthält 100 Namen, Titel und Beschreibungen Gottes, die uns den Schöpfer der Welt näherbringen. DU BIST DER GOTT, DER MICH SIEHT Gebunden, 320 Seiten, 16,- € zzgl. Versandkosten Jetzt per Bestellschein (siehe Rückseite) oder online im ICEJ-Shop bestellen: www.icej-shop.de

der Heiden“ sei. Erst Raschi, der bedeutende jüdische Gelehrte Rabbi Schlomo ben Jizchak aus dem 11. Jahrhundert, der das heutige rabbinische Judentum stark beeinflusst hat, brachte eine neue Interpretation dieser Verse. Er sagte, allein Israel sei der Gottesknecht und somit auch das Licht der Heiden. Dass diese Sichtweise im ersten Jahrhundert jedoch noch nicht vorherrschend war, bekräftigt die Weissagung Simeons über den neugeborenen Jesus. Als Josef und Maria ihn in den Tempel brachten, sagte Simeon: „Denn meine Augen haben dein Heil [Hebräisch: Jeschua] gesehen, das du bereitet hast im Angesicht aller Völker: ein Licht zur Offenbarung für die Nationen und zur Herrlichkeit deines Volkes Israel.“ (Lukas 2,30-32, ELB) Simeon, ein gerechter und gottesfürchtiger Mann, auf dem der Heilige Geist war (Lukas 2,25), war vertraut mit der damals geläufigen Ansicht, dass der Messias, auf den er sein Leben lang gewartet hatte, das Licht der Heidenvölker sein würde. ICH BIN DAS LICHT DER WELT Dies bezeugte Jesus auch von sich selbst: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Johannes 8,12) Seine jüdischen Zuhörer verstanden sofort, dass dieser galiläische Wanderprediger, der Zimmermann aus Nazareth, mit diesen Worten den Anspruch stellte, nehora, der in Jesaja verheißene Gottesknecht, der Messias zu sein, der bereits vor Erschaffung der Sonne existiert hatte. Jesus sagte in Johannes 5,39, dass die Schriften – also das Alte Testament – von ihm zeugen. Es sind die Weissagungen des Alten Testaments und ihre Erfüllung in Jesus, die dem Neuen Testament Autorität verleihen. Ohne die Voraussagungen der Propheten und der Thora wären Johannes‘ Worte vom „wahren

Seien auch Sie ein Licht! Beispielsweise können Sie der jüdischen Gemeinde an Ihrem Ort als Zeichen Ihrer Solidarität und Wertschätzung eine Grußkarte schicken. Bitte beten Sie auch für das Wohlergehen der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland.

JESUS, DAS LICHT Die Menora ist wie der Tempel selbst „ein Schatten des Zukünftigen“ (Kolosser 2,17). Sie symbolisiert den Messias, das „wahre Licht, dass alle Menschen erleuchtet“ (Johannes 1,9). In Matthäus 5,14 bezeichnet Jesus uns – seine Jünger – ebenfalls als „das Licht der Welt“. Wir sind aufgefordert, licht zu werden, denn unser Licht – Jesus, der Messias – ist gekommen. „So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ (Matthäus 5,16)

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Pesikta Rabbati 61.1; Jalkut Schimoni 56 Pesikta Rabbati 36.1


ISRAEL, GOTT UND DIE KRISENZEITEN � DER EXODUS

mit dem Wenn man sich uszug Exodus, dem A nd der aus Ägypten, u enzeit restlichen Wüst tigt, dann Israels beschäf as Volk fällt auf, dass d ieder an Israel immer w r Allmacht Gott und seine will sogar zweifelt. Ja, es rück in lieber wieder zu s mit Gott die Sklaverei, al sein in der Wüste zu ch immer obwohl Gott si nfassbare wieder durch u ie Teilung Wunder wie d mächtig des Meeres als ßen erweist. Von au kt man betrachtet den ei der sich vielleicht b n Stelle: ein oder andere nur so sehr Wie könnt ihr t ihr nicht, zweifeln, check ist?! dass Gott treu

� ECHTE BEDROHUNG Als ich das letztens mal wieder gelesen habe, versuchte ich aber, mir die Situation der Israeliten genauer vorzustellen (mit ein bisschen Spekulation): … ein ganzes Volk mitten in der Wüste, seit Tagen bei unerträglichen Temperaturen im heißen Sand unterwegs. Das Ziel ist noch lange nicht in Sicht und eine Oase sucht man auch vergeblich. Der Weg zurück nach Ägypten ist zu weit, man würde verdursten. Und der Weg ins verheißene Land? Keine Ahnung, wie viele Wochen das noch dauern könnte… Also eine wirklich ausweglose Situation, da kann man schon mal nervös werden und Zweifel äußern.

� GOTT IN KRISENZEITEN

Ich denke, viele vo n uns haben in den letzten Mon aten selbst erlebt, wie die Stim mung in einer Krisenzeit ki ppen kann und wie schnell man al l das Gute, was man hat, aus den Augen verlieren kann. Und wenn dabei nicht nur die eigene Existenz, sondern die des ga nzen Volkes auf dem Spiel steh t, wie bei Israel, dann kann man sc hnell in eine gedankliche Abwär tsspirale gela ngen. Umso besser , dass die Bibel ein ehrliches Buch ist und das Volk Israel die eige ne Situation nie beschönigt ha t. Wir können sehen, dass trotz al lem Meckern und allem Zweifeln Gott sein Volk nicht fallen lä sst. Ganz im Gegenteil: Er versor gt sie immer wieder mit Überflu ss! Denn wie wir in Römer 11,29 lesen können bereut Gott es nich t, wenn er jemanden beruft! In einer der aktuel len Podcast-Folgen sp reche ich mit Christoph Scharnweber über genau diese Beru fung Gottes. Also hört unbedingt mal re in.

Timon Kaiser

Arise-Jugendreferent �Timon.Kaiser@icej.de

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VERANSTALTUNG MIT GOTTFRIED BÜHLER Sonntag, 17. Januar 2021, 19 Uhr Bibelabend des CVJM in der Mauritiuskirche Bahnhofstr. 1, 71088 Holzgerlingen

22. Dezember 2020 auf Bibel TV Visionen haben keine Grenzen Zwischen West- und Ostjerusalem befindet sich eine Kindertagesstätte, in der jüdische und arabische Kinder mit Hörbehinderung von Juden und Arabern betreut werden. FASZINATION ISRAEL besucht das MICHA-Projekt der Jerusalem Foundation, deren Friedensprojekte die friedliche Koexistenz von Juden, Christen und Muslimen fördern, und spricht in München mit Gabriele Appel, Direktorin des Deutschen Zweiges der Jerusalem Foundation.

29. Dezember 2020 auf Bibel TV Wo ist ihr Zorn?

VERANSTALTUNG MIT CHRISTOPH SCHARNWEBER Samstag, 6. Februar 2021, 19.30-22 Uhr Sonntag, 7. Februar 2021, 16-18.30 Uhr Israel-Wochenende in der FCG-Zwickau e.V. Thema: Gottes Plan mit Israel und dem Nahen Osten / Am Hammerwald 8, 08064 Zwickau SAVE THE DATE:

AUF NUR

BIBEL

Im November 2017 kommen 12 Holocaustüberlebende aus Israel nach Deutschland, viele zum ersten Mal – und manchen ist gar nicht wohl dabei. Erika Teller, die Theresienstadt überlebte, initiiert diese Reise. Sie hat den Traum, dass die Holocaustüberlebenden ein Stück mit sich selbst, ihrer grausamen Geschichte und mit Deutschland versöhnt werden. Die ICEJ war Träger dieser bewegenden Reise.

5. Januar 2021 auf Bibel TV Dein Feind, der Freund – Teil 1 Schätzungsweise 500.000 Menschen sind im Syrienkrieg gestorben. Über die Hälfte der Bevölkerung ist auf der Flucht. Während die Welt zusieht, hilft Israel syrischen Zivilisten. Auch die christliche Hilfsorganisation FAI ist vor Ort, um muslimischen Syrern zu helfen – zusammenmit der israelischen Armee. FASZINATION ISRAEL trifft FAI-Gründer Dalton Thomas an der Grenze auf dem Golan.

TV!

Online-ENVISION-Konferenz vom 25.-28. Januar 2021 Wegweisende Konferenz für Pastoren und geistliche Leiter Anmeldung + Ticketverkauf (100 $): envision.icej.org 27. Januar 2021, vsl. ab 18 Uhr in Stuttgart Internationaler Holocaustgedenktag Details werden baldmöglichst bekanntgegeben! 16.-24. Februar 2021 Israel-Projekt- & Begegnungsreise der ICEJ Sehen Sie, was Ihre Spenden bewirken! Preis: 1.599 € Ausweichtermin: 21.-30. Juni 2021

12. Januar 2021 auf Bibel TV Jung, Deutsch, Christ, pro-Israel Warum setzt sich ein junger deutscher Christ für Israel ein? Für Timon Kaiser von „Arise Germany“ ist das eine klare Sache. Er will die jüdischen Wurzeln des Evangeliums ins Blickfeld des Glaubens rücken. Gottfried Bühler trifft Timon Kaiser – einen jungen, engagierten Mann mit Mut, Leidenschaft und Rückgrat, der gute Gründe hat, das Thema Israel nicht einfach aus seinem christlichen Glauben zu streichen.

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ICEJ SCHWEIZ Frühjahrsreise Abgesagt! „Fokus Landwirtschaft“, 14.-26. Feb.2021 Verschoben in den Spätherbst 2021!


FASZINATION ISRAEL – COLLECTORS EDITION

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Je 3 TV-Filmberichte des beliebten ICEJFernseh­­magazins FASZINATION ISRAEL auf DVD: DVD 1 Holocaustüberlebende • Sie überlebten die Hölle, 41 Min. • Von Theresienstadt nach Yad Vashem, 25 Min. • Er war in der Hölle und redet vom Himmel, 25 Min.

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DVD 2 Staatsgründung Israels • Das Wunder vom 14. Mai, 41 Min. • Das versprochene Wunder, 25 Min. • Der Anfang vom Ende der Diaspora, 25 Min.

Die Premium-Salböle von „New Jerusalem“ werden allesamt in Handarbeit in Israel produziert. Dazu findet ausschließlich Olivenöl der Qualitätsstufe „Extra Virgin“/ „Natives Olivenöl Extra“ Verwendung, das von Olivenbäumen aus der Umgebung von Jerusalem gewonnen wurde. Die Aromatisierung und Mischung folgt uralten biblischen und orientalischen Rezepturen.

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5 Du bist der Gott der mich sieht von Christopher D. Hudson

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6 Die Bergpredigt aus jüdischer Sicht von Anatoli Uschomirski

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