Teneriffa Express 75 / 2019

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LOKAL

TENERIFFA GRAN CANARIA FUERTEVENTURA LANZAROTE LA PALMA LA GOMERA EL HIERRO

Teneriffa

E PRESS 19. September – 2. Oktober 2019

Notstand?

Gegen die Armut

Ermittlungs-Erfolg

1€

75

Santa Cruz

Senioren heimatlos

Bürgergeld für die Kanaren?

Drogenring zerschlagen

Nachtleben soll leiser werden

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Kanaren I Schulprobleme

Weniger Schüler und keine Wohnungen für Lehrer Die Sommerferien sind vorbei und das neue Schuljahr 2019 hat begonnen. Auffallend ist die große rückläufige Tendenz, die vor allem bei den Kindern bis sechs Jahren festzustellen ist. Im September wurden 45.812 Kinder an den öffentlichen Schulen in dieser Altersstufe angemeldet. Im Vergleich dazu waren es im letzten Jahr 58.757 Kinder in den Vorschulklassen. Grund dafür ist die sinkende Geburtenrate auf dem Archipel, die sich inzwischen bemerkbar macht. Zwar sank sie laut kanarischem Statistikamt von 2016 auf 2017 beispielsweise nur um zwei Prozent, aber im Vergleich zur Zeit vor der Krise 2008 um rund 23 Prozent. Fortsetzung auf Seite 2

Gerade junge Pädagogen werden oft noch spanienweit versetzt und müssen bei der Wohnungssuche erheblich den Rotstift ansetzen.

kanaren I EU-Klage vor Gerichtshof

Kein Schutz vor Überschwemmungen Am 30. August waren es acht Jahre her, dass eine Flutwelle den Fischerort San Andrés heimgesucht hat. Fünf Wohnungen waren überflutet und 15 Autos im Wasser versunken. Inzwischen wurde vor der Küste ein Staudamm für mehr als drei Millionen Euro gebaut, um die Anwohner der Küstenstraße zu schützen. Das Meer kann zum Problem werden, aber ebenso die Unwetter mit Starkregen, die innerhalb kürzester Zeit gewaltige Wassermassen aus den Bergen zur Küste fließen lassen und dabei trockene Barrancos in reißende Ströme verwandeln. Santa Cruz ist die Stadt auf Teneriffa, die am meisten von Überschwemmungen bedroht ist. Besonders schlimm waren die Jahre 2011 und 2017. Danach folgen die Küstengebiete von El Rosario und Costa Adeje. „Überschwemmungen sind Naturphänomene, die man nicht verhindern kann. Aber einige menschliche Verhaltensweisen und der Klimawandel tragen dazu bei, dass sie wahrscheinlicher werden und nega-

digte, Spanien vor dem Obersten Europäischen Gerichtshof in Luxemburg anzuklagen. Die Klage wurde am 16. Mai eingereicht und Mitte August angenommen.

Risikoplan in Stufen

In Santa Cruz ist die Überschwemmungsgefahr besonders hoch (Archivfoto).

tive Auswirkungen haben“, sagt die EU-Direktion zur Handhabung und Bewertung von Überschwemmungsrisiken. „Es ist möglich, das Risiko negativer Auswirkungen, insbesondere auf die Gesundheit und das Leben der Menschen, die Umwelt, das Kulturerbe sowie auf die Wirtschaft und damit verbundene Gebäude zu minimieren“, heißt es ergänzend. Deshalb fordert

die EU mit dem Dekret 2007/60/CE von allen Mitgliedsstaaten die Erstellung eines Risikoplans. Die Frist dafür verstrich am 22. Dezember 2015. Genau dagegen hat Spanien verstoßen, denn für die Kanaren wurden bislang überhaupt keine Pläne bei der EU eingereicht. Zwei Abmahnungen wurden ignoriert, sodass die EU-Kommission im Januar dieses Jahres ankün-

Die Überschwemmungsdirektion sieht drei Phasen vor: Die Einschätzung des Risikos, das Erstellen einer Landkarte und ein Bewältigungskonzept. Die erste Stufe haben die Kanaren erfüllt und Gebiete mit einem erhöhten Überschwemmungspotential (ARPSI) erfasst. Demnach wurden auf El Hierro sechs gefährdete Bereich identifiziert, auf La Gomera vier, auf La Palma sieben und auf Lanzarote 35. Auf Fuerteventura, Teneriffa und Gran Canaria wurde zwischen Überschwemmungen durch Starkregen oder durch Flutwellen unterschieden. Demnach gibt es auf Fuerteventura 26 Punkte, die durch die Gezeiten gefährdet sind und sieben durch Unwetter. Fortsetzung auf Seite 2


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