TAKE #13 DE

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NEWS

S H OT I N S O U T H T Y R O L

F I N A L TO U C H

Mordach

A noi rimane il mondo

S H OT I N S O U T H T Y R O L

Zur gleichen Zeit, in der Laura Brunner (Lea Louisa Wolfram), Tochter des wichtigsten Mannes im Tal, tot aufgefunden wird, befindet sich Cuma Ozan (Mehmet Kurtuluş, l.) in Mordach auf einem Selbstfindungstrip. Er ist nicht nur der Letzte, der Laura Brunner lebend gesehen hat – und damit der Hauptverdächtige –, sondern arbeitet auch seit Jahren als verdeckter Ermittler im Frankfurter Clan-Milieu. Seine Vorgesetzte beauftragt ihn, den Mordfall mit der unerfahrenen Kleinstadtpolizistin Toni Brandner (Sarah Bauerett, r.) aufzuklären. Der TV-Zweiteiler Mordach ist eine Produktion von UFA Fiction und ARD Degeto für die ARD, Regie führte Roland Suso Richter nach einem Drehbuch von Thomas Berger. Gedreht wurde im Juni 2021 in Südtirol (u. a. in Bruneck und Umgebung) und Trient.

ARD Degeto/UFA Fiction/R. S. Richter

Mord im Tal

F I N A L TO U C H

Altrove Films

Kunst und Widerstand

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Alles, was Menschen tun, hat etwas Gemeinschaftliches – auch das Schreiben. Im Dokumentarfilm A noi rimane il mondo – Wu Ming und die Kunst des radikalen Widerstands betrachtet der Südtiroler Regisseur Armin Ferrari das experimentelle Geschichtenerzählen von Künstlerinnen und Aktivisten aus Bologna. Er zeichnet die Arbeit des Schriftstellerkollektivs „Wu Ming“ („ohne Namen“) nach, das sich dort in den 1990er-Jahren formte, und fängt ihren avantgardistischen, mitunter militanten Blick auf Literatur, Kunst und Politik ein. Dabei weiß das Autorenkollektiv die Kameras eigentlich zu meiden – nach 25 Jahren stellt es sich erstmals einer filmischen Betrachtung. Über Wu Ming hinaus taucht Ferraris Film aber noch tiefer in den künstlerischen und kulturellen Underground Italiens ein. Für das Projekt verantwortlich zeichnet Altrove Films aus Trient. Produzent Roberto Cavallini, in der Südtiroler Filmszene bestens vernetzt, holte die Bozner Albolina Film als Serviceproduzentin ins Boot; die Crew bestand größtenteils aus lokalen Filmschaffenden. Gedreht wurde auch in Südtirol: in der Bibliothek des Klosters Neustift bei Brixen (Bild M.) etwa eine Schlüsselszene mit der Onlinegruppierung, die unter dem Pseudonym „Nicoletta Bourbaki“ Fake News aufdeckt. Oder auf dem Gelände des ehemaligen NS-Durchgangslagers in Bozen, wo der Leidensweg des Partisanen Giorgio Marincola beginnt, bis zu seiner Ermordung im Fleimstal durch eine SS-Einheit. Das außergewöhnliche Projekt ist sowohl für Regisseur Ferrari als auch für Editorin Marina Baldo ein Erstlingswerk, daher holte sich die Produktion im Rahmen von „FINAL TOUCH #6: Intense Feedback from experts“ – einer Initiative von IDM und dem Bolzano Film Festival Bozen – Unterstützung zu Themen wie Schnitt, Postproduktion, Festivals und Vertrieb. „Die Experten lieferten uns zum Rohschnitt sehr nützliches Feedback“, sagt Roberto Cavallini. „Nun haben wir den Schnitt abgeschlossen, gehen in die Postproduktion – und freuen uns auf eine Premiere im Herbst.“


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